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nomina nuda tenemus
Story-Gewinnspiel -> Der Storythread
Spellbound veranstaltet zusammen mit JoWooD und WoG einen Story-Wettbewerb: Alle fantasievollen Schreiber sind aufgerufen, eine Geschichte zum Thema "Auf der Flucht", die in der Gothic-Welt spielt, zu verfassen und hier zu posten.
Folgende Regeln gelten:
- thematisch bei der Vorlage bleiben
- maximal 7.500 Zeichen (inklusive Leerzeichen)
- nur eine Geschichte pro Person (Mehrfachaccounts sind grundsätzlich leicht zu entdecken und machen deshalb keinen Sinn)
- Einsendeschluß ist Donnerstag, der 6.11.2008 um 23:59 Uhr
Alle Einzelheiten zum Wettbewerb erfahrt ihr ausführlich unter folgendem Link:
http://www.worldofgothic.de/index.ph...orygewinnspiel
In diesem Thread könnt ihr eure Geschichten veröffentlichen.
Diskussionen zu den Geschichten schreibt ihr bitte ausschließlich in den folgenden Thread:
Story-Gewinnspiel -> Der Diskussionsthread
(Hier in diesem Thread werden Diskussionsposts zum Erhalt der Übersichtlichkeit gelöscht.)
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Neuling
Meine Story
Auf der Flucht
„Du verdammte Kreatur, ich werde dich töten!“, schreit der Krieger und stürmt auf das Monster zu. Er verpasst ihm einen Hieb links und einen Hieb rechts. Das Monster versucht einen Gegenangriff zu starten, doch es bleibt erfolglos. Der Krieger nimmt sein Schwert und verpasst dem Monster einen letzten Schlag. Es geht zu Boden, gefolgt von einen schwerfälligen Stöhnen. Der Krieger sticht mit dem Schwert ein letztes Mal zu und verpasst dem Monster den Gnadenstoß.
„Das hast du davon, meinen Freund zu töten, du elende Kreatur!“
Der Krieger steckt sein Schwert in die Scheide und wendet sich von der Kreatur ab.
Er läuft ein paar Schritte nach Osten. Im heißen Sand vor Ihm liegt ein weiterer Krieger, von Blut überströmt. Es ist sein Freund, Thomas, ein ehemaliger Paladin des Königs. Der Krieger fällt vor ihm auf die Knie, Tränen laufen über sein Gesicht und tropfen in den heißen Wüstensand. Er spricht ein paar stille Abschiedsworte, dann erweist er seinem Freund die letzte Ehre. Er trägt ihn zu einem Felsen in der Nähe und bestattet ihn.
„Wir werden uns wieder sehen“, spricht er leise zu dem Grab seines Freundes. Er verweilt noch einen Moment in Schweigen, dann erhebt er sich und geht fort.
Er läuft Richtung Süden, immer der brennenden Sonne entgegen.
Plötzlich stoppt er. Vor ihm, eine Oase, endlich Wasser. Er sprintet los und erreicht total erschöpft die Oase. Er kniet nieder und will mit seiner Hand nach dem kostbaren Wasser greifen, vergeblich. Die Oase löst sich langsam vor den Augen des Kriegers auf, es war nur eine Fata Morgana.
Er zückt seine Flasche, einen letzten Schluck hat er noch. Er trinkt die Flasche aus. Jetzt wird es ernst. Ihm ist heiß, seine Rüstung wird immer schwerer, er ist am Ende seiner Kräfte.
Planlos läuft er immer weiter Richtung Süden. Doch seine Kräfte verlassen ihn, sein Körper ist erschöpft und ausgetrocknet. Er bricht zusammen und fällt in Ohnmacht.
Es ist Nacht. Langsam wacht der Krieger auf. Er lebt noch. Er liegt auf einem Wolfsfell, einige Meter entfernt sitzen 2 seltsame Gestalten an einem Lagerfeuer. Der Krieger schaut sich weiter um. Er ist nicht mehr in der Wüste. Er ist umgeben von Wald und Wiesen. Doch er scheint nicht in Myrtana zu sein. Dieser Ort hat etwas geheimnisvolles an sich, alles wirkt so ordentlich und liebevoll, aber dennoch ein wenig beängstigend.
Plötzlich steht eine der Gestalten vor Ihm. „Aah, endlich ist er wach. Wie geht es euch?“
„Ich bin in Ordnung, antwortet der Krieger, aber wer seit ihr und wie bin ich hier hergekommen?“
„ Wir fanden euch in der Wüste, wir dachten zuerst ihr seit tot, aber dann bemerkten wir, dass ihr noch atmet. Wir nahmen euch mit hierher, wir konnten nicht zulassen das ihr dort verrottet.“
„ Aber wo bin ich hier, was für ein Ort ist das?“, entgegnete der Krieger. „ Du befindest dich hier auf den südlichen Inseln. Das ist unser Land.“, antwortete die Person.
„Unser Land?“ fragte der Krieger. „Wer seit ihr?“ „Das ist nicht wichtig, du wirst es früh genug erfahren. Hier, nimm diesen Schinken. Du musst erstmal was essen“.
Der Krieger nimmt den Schinken und beginnt zu essen. Lange Zeit hatte er nichts mehr zu sich genommen. Der Schinken schmeckte nach einer Mischung aus Bär und Fleischwanze.
„Die südlichen Inseln also?“, sprach er vor sich hin. „Vielleicht sollte ich hier bleiben und versuchen Arbeit zu finden? Zurück kann ich nicht, dafür ist es zu gefährlich.“
„Könnt ihr mir sagen, wie ich zur nächsten Stadt komme?“, fragte er die Männer.
„Wir bringen dich hin, entgegnete einer der Männer. Schlaf jetzt, wir brechen im Morgengrauen auf.“
Und so kam es, das unserer Krieger der erste Myrtaner war, der die südlichen Inseln betrat.
Und ihm sollten noch weiter folgen…
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Meine Story:
Auf der Flucht
Es war ein schöner Morgen in der Kolonie. Die Vögel zwitscherten, die Sonne schien und spiegelte sich im Wasser des Wasserfalls. gorn blickte auf den großen Sumpf, der sich vor ihm auftat. Doch für den rüden Söldner war das kein großes Ereignis. Er blickte lieber auf das Lager, was sich aus den Blätterdach abzeichnete. Gorn hatte nähmlich an diesem Morgen vor, seinen Freund Lester zu besuchen. Stolz schulterte er seine Axt und ging auf das Lager zu. Plötzlich fiel ihm die Gestalt auf, die unweit des Lagers auf dem Boden lag. Gorn keuchte , als er die leblose Gestalt als Angar erkannte! Ursplötzlich rannte Gorn los und kniete sich vor Angar nieder. Der Templer zeigte viele Schrammen im gesicht und über seiner Brust war die Rüstung mit einem Schwert getroffen worden und hatte nachgegeben. Blut lief über seine Rüstung. Angar hob leicht den Kof und hustete. "Nein Angar bleib liegen! Erzähl wer hat das getan?", fragte Gorn. Angar öffnete den Mund und begann krächzend zu sprechen. "Wir... sind alle verraten worden. Es gibt doch noch Wege, die Barriere zu umgehen."
"was sagst du da, aber die Erzbarone, die Gurus, Die Wasser und Feuermagier, sie sagten doch, dass es ein Ding der unmöglichkeit wäre.", sagte Gorn fassungslos. Angar lächelte und Blut lief ihm über das Gesicht. "Es ist eine Verschwörung! Alle die du aufgezählt hast haben sie gespann, aber auch sie haben Handlanger, von denen nicht mal ich weiß wer sie sind. Ich habe ein Dokument gefunden, aus dem hervorgeht, dass sich die Mächtigen der Kolonie sich zusammengeschlossen haben um uns zu steuern. Verstehst du, sie sind Spitzel des Königs, keine Gefangenen, wei sie es uns vorgaukeln. Alles ist Betrug. Gomez, die erbarone, Saturas und Coristo, die Gurus, sie alle stehen im Dienste Khönig rhobars, der uns daran hindern will, jemals aus seinem Gefängnis auszubrechen. Aber ist gibt noch mehr Spitzel. Sie verstecken sich in hinter Rüstungen, wie der von du und ich. Einer davon muss von meinem Wissen erfahren haben und heute Nacht haben mich 5 Maskierte angegriffen und schwer verletzt. Ich stellte mich tot und sie ließen mich hier liegen. Gorn, mein alter Freund du musst versuchen so viele Menschen wie möglich heraus as diesem Knast zu bringen. Aber sei auf der hut. Denn dieses wissen kann tödlich sein und jetzt lass mich liegen. Es ist eh zu spät, sie haben mich bereits entdeckt und wissen, dass ich noch lebe. Ihre augen sind überall. Verschwinde, pack dir deine Vertrauten und verlasse diesen Höllenfuhl. hier ist eine Karte, auf der ein weg nach draußen fürht." Angar reichte Gorn eine Pergamentrolle! "Und jetzt hau ab...!" "Aber...!", setzte Gorn an, doch da vernahm er laute Stimmen. Der Söldner rantte los und sprang hinter dem nächsten Strauc. Gerade noch rechtzeitig. Eine Gruppe aus 5 schwarze gekleidetten Personen stieg aus dem Nebel und baute sich vor Angar auf. Der vorderste nahm die rote Kaputze ab, die ein Gesicht verbarg und Gorn sah entsetzt, dass es sich bei der person um Silas handelte, dem Koch der Kneipe des neuen Lagers. Silas beugte sich runter und zog seine Doppelaxt. "Sieh an, du lebst noch, na dass werden wir ändern!" Die anderen hoben ebenfalls ihre Waffen. Gorn sah nicht mehr hin und hörte nur noch Angar sagen: Möge Innos euch straf....!" Weiter kam er nicht. silas Axt senkte sich und Angars Kopf flog davon. "Jetzt oder nie!", dachte Gorn und rannte los. Hinter sich hörte er Silas schreien und fühlte wie Bolzen an ihm vorbeiflogen. Doch Gorn rannte weiter. er war auf der Flucht und das gab ihm Kraft. Er rannte bis er die schützende Höhle von Lee erreichte. Schnell erzählte er Lee alles und kurze zeit später hatte Lee alle vertrauenwürdigen personen einberufen. Aus allen Lager und Höhlen waren sie gekommen. Lares, diego, Lester, Thorus, Milten, Scatty, Fisk, Cavalorn, Ian und einige vertrauenswürdige Oberhäupter mehr. Gorn erzählte alles und der zorn auf den Verrat nahm zu. Am Ende stimmten alle zu. Sie wollten ausbtrechen. Gorn legte die Karte aus. der weg zur Freiheit führt durch die verlassende Mine. Nun wurden, natürlich im Geheimen ausrütung gekauf, da niemand wusste wer die Verrätzer waren. Alle Rebellen (so nannte Gorn sie, da er den namen gut fand) waren in angespannter Stimmung. Silas ließ sich nicht blicken, das beunruhigte Gorn und er dachte sofort an hinterhalt. Am nächsten Tag waren alle fertig. Es war eine große Gruppe aus knapp 100 Mann, die sich nun im Laufschrit auf den Weg zur verlassenden mine. Gorn und Lee gingen vorne weg. Die truppe machte sich nichts daraus in Tarnung zu gehen. Doch als sie bei der Mine ankamen, erlebten sie eine Überraschung. Sie blickten in die Gesichter von knapp 50 Mann. Gomez, die magier, die gurus, alle waren gekommen. "Gomez räusperte sich: "Da ihr nun die Wahrheit wisst hat es keinen sinn euch am leben zu lassen. Männer, lasst sie uns richten!", schrie er und der ganze Trupp feindlicher Massen stzte sich in Bewegung. "Angriff!, schrie Lee und stürmte auf die Gegnermassen zu. Manche Rebellen zogen ihre Bögen und schossen. Die Pfeile bohrten sich durch die Rüstungen und drangen in Kopf, Bauch und anderen teilen des Körpers ein. Die erste Reihe der Gegner fiel. Die Magier und Gurus machten sich ihrer Magie zu nutze und warfen Feuer und Blitze gegen die Rebellen. Dutzende verbrante zu Asche oer fielen geschockt zu Boden. Es roch nach Tod und verbranntem Fleisch. Dann prallten die Armeen aufeinander. Selbt die Magier zogen Schweer und hiebten los. Gorn teite einen Gardisten mit seiner Axt durch und ließ seine Gedärme durch die Luft wirbeln. Dann parrierte er dem angriff von Silas. Seine Augen trafen die Seinen: "Du hast meinem Freund auf dem Gewissen!", schrie er und das Duel begann. Doch Gorn war voller zorn. Ein rascher Schlag und Silas Kehle war durchschnitten. Nun sah er wie Lee sich mit Gomez befasste. Der Erzbaron schlug immer fester zu und Gorn sa, dass Lee probleme hatte. Plötzlich brach lees Axt ab und er fiel in der dreckk. Gomez holte aus. Gorn schrie:"NEIN!" und sprang. Der erbaron wirbelte herum, doch zu spät. Gorn riss Gomez umm und bohrte ihm seine Axt i den leib. Gleichdarauf wurde der Erzbaron von sechs weiteren Schwertern durchbohr und besiegelte so sein dschiksal. Die Schlacht war so gut wie gewonne. Die Magier waren schlechte Kämpfer und waren schnell gerichtet. Diego erschoss den letzten Gegenr und sein Pfiel durchbohrte seinen Kopf und er fiel in den Dreck. Dann sprachen, die rebellen ein letztes Gebet für de Gefangenen und betraten die verlassende Mine. nach ein paar Metern akm wieder Lich zu tage und sie Traten auf einem felsigen weg. Dies war der pass, der sie in die Freiheit fürhte. Freihei? Keiner freute sich, denn sie würden nicht frei sein. der könig würde ihre Flucht und ihre Tat bemerken und versuchen, sich zu rächen. Sie waren nicht frei. Sie waren immer noch auf der Flucht!
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Auf der Flucht
Simon war durstig. Der Wald von Myrtana war groß, und viel Zeit hatte er nicht mehr.
Krieg war im Anmarsch, und mit strammen Schritten schritt er auf das Land zu. Die Eltern, die Frau, das Kind und den Hof hatte er bereits niedergetrampelt. Und nun wollte Simon den großen Füßen dieses Riesen entkommen, und fliehen, auf die südlichen Inseln.
Strammen Schrittes ging er weiter, sein Schwert hämmerte gegen sein linkes Bein. Das Blätterdach hemmte den letzen Rest des Sonnenscheins, der sich durch die Wolken vorkämpfte. In diesem trüben Dämmerlicht stolperte er über etwas, und nur mit Mühe und Not konnte er sein Gleichgewicht wiederfinden. Er drehte sich um, um zu sehen, über was er gestolpert war. Ein Scavenger erhob sich, immer noch schlaftrunken. Und doch war er schnell genug wach, um Simon zu bemerken und ihn als Gefahr für sein Nest einzustufen.
Simon, geistesgegenwärtig genug, um die Gefahr zu erkennen, und zu unsicher, als dass er den Ausgang dieses Kampfes voraussehen könnte, tat das für ihn einzig Richtige: Er nahm die Beine in die Hand. Und wie! Dass der Scavenger ihn nur kurz verfolgte, merkte er nicht, zu sehr war er auf das Laufen fixiert. Er wollte Laufen, damit nicht die Errinerungen an frühere Tage wach wurden, nicht die Gedanken an das frühere Glück wach wurden. Auch der Durst verschwand nach einer Weile, denn er war zu fokussiert auf das Geräusch seiner Schritte, die dumpf auf dem Waldboden erklangen.
Erst nach einer Weile merkte er, dass er den eigentlichen Weg verlassen hatte. Er blieb inmitten einer Lichtung stehen, hinaus aus dem Dämmerlicht der Bäume. Sonnenstrahlen kitzelten seine Nase. Er blickte nach oben, auf zur Sonne, um sich neu zu orientieren. Es war später Nachmittag, also musste die Sonne im Südwesten stehen. Hinter einer Wolke konnte er den schwachen Schimmer ausmachen. Nach der Neuorientierung ging er weiter. Immer stärker zerrte nun der Durst an ihm, den er durch sein Laufen zuerst vergessen, danach immer mehr entfacht hatte. Deshalb gab folgte er schon bald nicht mehr der Richtung, die er dem Stand der Sonne entnommen hatte, sondern dem Plätschern eines Baches.
Die Errinnerung kam unerwartet. Die Farm im Bluttal. Seine Eltern. Sein Bruder. Seine Frau. Seine Tochter. Alle tot. Alles zertrümmert. Der Rauch. Die Asche. Das Blut am Boden. Die Angst, auch zu sterben. Die Trauer, der Schmerz über den Verlust. Das Wissen, weg zu müssen, ohne den Verwandten ein Begräbnis zu ermöglichen. Die Frage nach Innos. Das Wissen, dass er allein war. Dass er weg musste. Der Schock, der damit verbunden war. Der Wunsch, all dies vergessen zu können. Und die Verdrägung des Erlebten, bis hin zum nächsten Anlass, sich zu errinern...
Simon hatte den Bach erreicht. Kein Tier war zu sehen, und so beugte er sich nieder, zu trinken. Das Wasser schmeckt süßlich, mit einem bitterem Nachgeschmack. In der Ferne das erste Brüllen eines Schattenläufers. Die Dämmerung brach hereín. Er ging weiter, trotz seiner Müdigkeit. Er musste sobald wie möglich das Schiff erreichen. Und so schleppte er sich weiter. So langsam begann es auch noch zu regnen, warmer Sommerregen, der mit fortschreitener Zeit immer kälter wurde, bis Simon schließlich fror. Gegen Mitternacht beschloss er dann, sich doch zur Ruhe zu legen. Das Lager schlug er unter einem großen Baum auf, in der Hoffnung, von den Gefahren der Nacht übersehen zu werden.
Die Träume waren schrecklich, voller Bilder aus der Errinerung, von seiner Phantasie grausam verzerrt.
Am morgen hatte er sie wieder vergessen, nur noch die letzten Bilder waren im Nebel des Halbschlafes, und als er diesen abgeschüttelt hatte, verschwanden auch die letzten Bilder. Er setzte sich auf. Hohlte etwas Brot und Trockenfleisch heraus. Aß schweigend, dem Gesang der Vögel lauschend. Dann ging er weiter, und bald traf er auf eine Straße, der er folgte.
Nach einiger Zeit traf er einen Reisenden aus der Stadt, zu der er wollte. Der berichtete ihm von den Kriegsschiffen im Hafen, von den Soldaten, die patroullierten, den Waffenlieferungen aus den ganzem Königreich. Die ganze Stadt sei in Schlachtstimmung, so der Mann. Simon bedankte sich für die Information, und zog weiter. Schließlich wollte dieses Land sobald wie möglich verlassen, und mir großen Schritten zog er weiter. Der Reisende hatte beiläufig hinzugefügt, dass die Stadt etwa anderthalb Tagesmärsche entfernt war. Wenn er sich beeilte, würde er zur Abenddämmerung eintreffen.
Je näher er der Stadt kam, desto mehr Karren begegnetem ihm, desto mehr Soldaten sah er, und schon bald hatte er den salzigen Geruch des Meeres in der Nase. Auch die Straße veränderte sich, von einem festgetrenem Waldboden zu einem Matschigen Streifen inmitten von Wiesen, verursacht durch Pferdehufen und Händlerkarren. Einmal, kurz nachdem er das Meer am Horizont erblickte, stieß ihn ein junger Bursche, kaum älter als fünfzehn ihn an, und wollte Streit anfangen. Anscheinend schien ihm eine Laus über die Leber gelaufen zu sein. Zuerst versuchte Simon, sich verbal herauszuwinden, als der Bursche jedoch zum Schlag ausholte, stieß er ihm den Schwertknauf in den Bauch. Der Jüngling brach zusammen, und ohne sich umzudrehen, ging Simon weiter. Er mochte solche Typen einfach nicht.
Und endlich, kurz nach Einbruch der Dämmerung, erreichte er die Tore der Stadt. Er holte tief Luft, und sog diesen Duft der Stadt ein, eine Mischung aus Seeluft, altem Fisch, Schweiß und Pferdemist, sowie einer Note von Apfelsinen. Woher der Apfelsinenduft kam, konnte er sich aber nicht erkären. Langsam schritt er die Straße entlang, ließ die Stadt auf ihn einwirken, sah die Menschen, die alle irgendwie hektisch wirkten, hörte das Stimmengemurmel und die ersten Geräusche der Nacht. Er fragte einen der vorbeigehenden Soldaten nach dem Weg zum Hafen, und nachdem dieser ihn abschätzig gemustert hatte, hatte er eher widerwillig den Weg beschrieben. Er verlief sich zwei, drei mal, fand aber immer jemanden, der ihm helfen konnte. Dann stand er am Hafen, über ihm das Sternenzelt, vor ihm der endlose Ozean, hinter ihm die Stadt, und hier, an jenem Ort, holte ihn die Errinerung ein.
All das Blut. Alles seine Schuld. Wäre er nur schneller gewesen. Hätte er nur die Anderen warnen können. Wieso hatte er es nicht verhindern können? Wieso konnte er nicht schnell genug von den Orks berichten. Jetzt war sein Zuhause eine Ruine, seine Familie eine Errinerung. Durch seine Schuld. Jetzt musste er fort. Denn hier war die Schuld zu stark, die Gefahr zu groß. Am besten so weit weg, wie möglcih. Zu den Südlichen Inseln.
Simon war ohnmächtig geworden. Die Sonne war bereits aufgegangen, als ein neugieriges Pferd ihn weckte. Es wurde bald von seinem Besitzer zurechtgewiesen, und schritt dann von dannen. Er setzte sich auf, sah sich um, und suchte sich ein ruhiges Plätzchen. Dann suchte er eine Kneipe auf, nicht, um dort zu trinken, sondern um dort einen Kapitän für die Überfahrt zu finden. Er ging in eine, und fragte Laut nach einer Überfahrt zu den südlichen Inseln. Allgemeines Gelächter ertönte, und ein Fingerzeig auf einen bärtigen Mann. Dieser Mann, wohl an die sechzig Jahre alt, sollte ihn also fortbringen, weg von seiner Heimat, der grausigen Errinerung, seiner Schuld. „So soll es nun sein!“, dachte Simon, und trat auf den Mann zu.
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Neuling
Auf der Flucht
Auf der Flucht
Als ich das letzte mal hier in Montera war stand hier der neu erbaute Innostempel. Doch nun steht hier der Tempel Beliars. Denn seitdem der alte Druide Progan sich Beliar zugewendet hat läuft in Montera einiges anders. Ich erinnere mich an die Geschichte, als ob ich sie selbst miterlebt hätte. Der alte Druide vollführte ein seltsames Ritual. Durch dieses Ritual tötete er nicht nur seine Gefollgschaft, sondern auch seinen glauben an Adanos. Er drehte völlig durch und suchte Beistand bei einer umherstreifenden Ork Patrouille. Es waren wohl die letzten Orks in Myrtana. Mit dieser kleinen Armee aus knapp 50 Orks und im selber griff er die Stadt an. Die Menschen hier waren nicht vorbereitet und wurden versklavt. Dies geschah vor 3 Jahren, wie ich im Laufe des letzten Monats erfuhr, denn vor genau einem Monat wurde ich gefangen genommen. Aber ich musste ja unbedingt auf Tom hören. Er wollte unbedingt auf die südlichen Inseln fliehen. Aber jetzt ist er Tod, gefressen von einem Scavenger. Seit diesem Tag bin ich allein durch die Wälder Geestriffen. Und als ich es mir in einem alten veroteten Bauernhof gemütlich gemacht hatte, kamen sie. Ich erschrak und versuchte auf Dach zu klettern. Doch einer sah mich, und meinte nur: ´´Hey, den da oben räuchern wir aus.`` Und schmiss seine Fackel ins Heu. Sofort stand alles in Flamen. Durch den entstandenen Rauch, konnte ich kaum atmen und lies mich fangen. Aber natürlich habe ich einen Plan. Heute Nacht werde ich mit Franz und Siel ausbrechen.
Mit gezügten Schwertern schlichen Siel und ich uns an die Torwachen heran. Ich sagte zu ihm: ´´Dun übernimmst den rechten und ich den linken.`` ´´Ok, dann los.`` Gleichzeitig sprangen wir hoch und stachen mit unseren Schwertern zu. Ich zielte auf den Hals. Slin auf das Herz. Slin war wahrscheinlich nur eine Sekunde vor mir da. Doch als er zustach drehte sich die andere Torwache um und schlug mit seinem Krush Tarach einfach zu. Er erwischte Slin am Hals und trennte seinen Kopf einfach ab als würde er durch Butter schneiden. Dann drehte er sich, weil er nun auch mich bemerkt hatte. Und das, obwohl ich wie eingefroren da stand. Denn nun hatte ich noch einen Freund verloren. Doch auf einmal schaltete sich mein Kampfgeist ein und ich duckte mich unter dem Schlag weg. Ich spürte nur einen Windhauch der gewaltigen Waffe. Mit einer Drehung rammte ich dann mein Schwert in sein Bein. Doch es schien ihn nicht zu interessieren, denn er holte schon wieder aus. Glücklicher weise kam mir in diesem Moment Franz, der sein Schwert in das Auge der Torwache stach. Der Ork erstarrte einfach in seiner Bewegung und fiel tot um. Franz sah betrügt zu Slin und meinte dann nur noch: ´´Komm wir müssen hier weg. Er hätte es so gewollt.`` Ich rappelte mich auf und folgte Franz. Wir rannten die ganze Nacht schweigend durch den Wald, bis wir endlich unser Ziel sahen. Trelis.
Dort wollten wir uns ein Boot kaufen und zu den Südlichen Inseln aufbrechen. Doch nun hatten wir ein Problem, denn Slin war der Seefahrer unter uns und nur er kannte den Weg zu den Südlichen Inseln. Als ich vor ein paar Tagen fragte woher er überhaupt wisse, wo diese Inseln seihen, sagte er nur: ´´ich weiß wo sie sind, weil ich einst von ihnen hierher kam.`` Leider hatte er mir das gesagt. So kam es, dass ich zu Franz sagte: ´´ Franz, wir brauchen einen Kapitän der uns zu den Südlichen Inseln bringt.`` ´´Ich weiß, aber woher nehmen, wenn nicht stehlen.`` ´´Lass bitte diese Witze. Du weißt genau, das die Lage sehr Ernst ist.`` ´´Ja, tut mir leid. Also, ich Hab mir das so gedacht, dass wir in Trelis einfach mal die Kneipen abklappern und uns dort ein bisschen um hören.`` ´´Ok, dann machen wir es so.``
Als ich mich dann am Abend in die letzte noch offene Kneipe begab, hatte ich schon alle Hoffnung aufgegeben noch einen Kapitän zu finden. Als ich mein Blick über die Tische schweifen lies, entdeckte ich dann einen enttäuschten Franz, der vor einem halb leeren Bierkrug saß. Ich ging also zu ihm und setzte mich neben ihn. ´´Und, auch kein Glück gehabt Franz?`` ´´Nein,`` sagte er in einem etwas gehässigem Tonfall. ´´Du brauchst ja nicht gleich so schnippisch zu werden. Ich habe uns immerhin ein Boot besorgt.`` ´´Was bringt uns ein Boot ohne einen Kapitän. Langsam frage ich mich ob es überhaupt noch einen Sinn hat weiter zu machen.`` ´´Es hat sehr wohl noch einen Sinn. Außerdem hat sich Slin für uns geopfert. Schon allein wegen ihm sollten wir weitermachen.`` ´´Oh nein, ohne mich ich werde nicht mitkommen. Ich werde hier in Trelis bleiben und den Leuten von deiner Geschichte erzählen,`` sagte er in einem wahnsinnigen Tonfall. ´´Ok, dann bleib eben hier und verrotte zwischen al den Leichen, die hier bald liegen werden.`` Der Tischnachbar hatte wohl alles mit angehört, denn er sagte: ´´ Hey Junge, ich werde dich hier wegbringen. Denn seitdem dieser namenlose Möchtegern Held hier war hat sich hier alles verändert.`` ´´Ok, alter Mann. Morgen will ich hier weg sein.`` Der Mann sagte: ´´Ok, aber nenn mich nicht alt.``
Als wir dann etwa eine Meile von der Küste entfernt waren blickte ich noch einmal zurück und sah gerade noch wie ein riesiger Feuerball in Trelis einschlug. ´´Oh mein Gebieter Innos was ist nur los in der Welt.`` ´´Ich weiß es selbst nicht mein Junge,`` entgegnete daraufhin der Mann
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Neuling
Die Flucht
Blake’s Kopf fühlte sich an, als hätte ihn jemand mit einem Morgenstern zertrümmert. Er lag vor einer schäbigen Taverne, man hatte ihn wohl rausgeworfen. „Bei Innos, gestern muss ich ganz schön gesoffen haben.“, dachte er bei sich. Langsam sammelte er sich und versuchte aufzustehen. Blake tastete nach seinem Schwert. „Verdammter Trolldreck! Diese Bastarde haben mein Schwert geklaut!“ Auch sein Goldbeutel war verschwunden. Doch irgendetwas stimmte hier nicht. Der Krieger war noch etwas benommen aber er spürte deutlich eine Veränderung. Es war ruhig…zu ruhig. Auf einmal hörte er einen markerschütternden Schrei einer Frau. Er drehte sich um und sah die Frau vor einem Orksöldner fliehen. „Komm schon, du willst es doch auch, Schätzchen!“, rief der vernarbte und unrasierte Söldner. „Nein! Hilfe, so helft mir doch!“, wand sich die hilflose Frau hoffnungsvoll an Blake. „Misch dich besser nicht ein, du abgerissener Saufkopf. Sonst mach ich dich ‘nen‘ Kopf kürzer!“ „Blas dich nicht so auf, kriech lieber zurück zu deinen Orkbossen. Ich hab schon Scavenger erledigt, die gefährlicher als du waren.“ „Dass ich nicht lache! Du hast ja nicht mal eine Waffe.“, sagte das Narbengesicht trotzig. „Ich hau dir volles Pfund aufs Maul!“, damit griff Blake an. Bevor der Söldner seine Waffe ziehen konnte, verpasste Blake ihm einen kräftigen Stoß in den Magen. Dann schlug er ihm ins Gesicht. Als der vernarbte Orksöldner zu wanken begann, rammte der Krieger ihm seinen Ellbogen in den Nacken. Das gab ihm den Rest. Blake nahm sich sein Schwert und den mageren Goldbeutel, der wahrscheinlich den Monatssold enthielt. Prüfend wog er die Klinge in seiner Hand und steckte das Schwert dann in seinen Gürtel. „Du hast mich gerettet, wie kann ich dir nur danken?“ „Du solltest hier besser schnell verschwinden, ich glaube, dass war nicht der letzte von denen.“ Sie schaute ihn verdutzt an und ergriff dann schnell die Flucht. „Und ich sollte mich auch besser schnell aus dem Staub machen…“, murmelte Blake zu sich. „Hey, da drüben lebt noch einer! Schnell, Jungs, holt ihn euch, er hat Trooke umgelegt! Bleib steh‘n du Lump!“, schrie ein großgewachsener glatzköpfiger Orksöldner. Der Krieger nahm die Beine in die Hand und hetzte in Richtung Wald. Er blickte zurück und sah bereits wie die Taverne in Brand stand. Viel mehr Sorgen bereitete ihm allerdings der wütende Söldner der ihn mit erhobener Axt verfolgte. Bald würde er den Wald erreichen. Als er zurückschaute, konnte er deutlich sehen, wie die Orksöldner das Dorf in Brand steckten. Seinen Verfolger hatte er noch immer nicht abgehängt. Sobald er meinte, dass er außer Sichtweite der anderen Orksöldner war, drehte er sich um, das Schwert zum Kampf bereit erhoben. Der Söldner war verwirrt und blickte sich nach seinen Kameraden um, doch da war keiner mehr. Blake konnte die Angst dieses Mannes fast schon riechen. Dennoch stellte er sich dem Kampf. Blake musste den Vorteil seines schnellen Schwertes gegen die behäbige Axt seines Gegenübers ausnutzen. Er war wie ein Schatten und hieb und stach von allen Seiten auf den Söldner ein. Hieb um Hieb wurde der Söldner schwächer, bald konnte er sich nicht mehr auf den Beinen halten. Schließlich fiel ihm die Axt aus der Hand und er lag auf dem Boden. Blake sah die Bilder vom brennenden Dorf in seinem Kopf und voller Wut versetzte er dem Söldner den Todesstoß. Er durchsuchte ihn noch nach Goldmünzen, dann ging er eilig weiter. Er wusste, dass er bald Montera erreichen würde. Das war nun also das Ende des erst vor kurzem errichteten Dorfes vor Gotha. Langsam wurde es Abend und Blake konnte bereits die Mauern der Stadt sehen. Die Wachen am Eingang wollten ihm allerdings nicht glauben, was er berichtete, das lag wohl daran, dass er nach Alkohol roch und ziemlich abgerissene Kleidung trug. Blake war wütend und ging zu den Bauern vor der Stadt. Sie glaubten ihm auch nicht, boten ihm aber immerhin ein Bett für die Nacht an. Die Bilder vom zerstörten Dorf verfolgten ihn sogar im Schlaf. Blake fasste einen Entschluss: Er würde sich in Ardea ein Boot oder Schiff suchen und damit zu den südlichen Inseln fahren, wo die Welt, so scheint es, noch in Ordnung ist. Für den Veteran aus dem Orkkrieg stand fest, dass sich die Kämpfe um die Macht noch ausweiten würden. Am meisten regte ihn auf, dass ihm keiner hier Glauben schenkte. Er war wach und sah sich in der Scheune, in der er schlief einmal um. Er fand Bauernkleidung, damit könnte er in die Stadt kommen und versuchen genug Geld für die Reise zu verdienen. Vielleicht findet er auch jemanden, mit dem er reisen könnte. Er verließ das Gehöft noch bevor die Bauern wach waren, er ließ aber fünf Goldmünzen zurück. Blake stand nun als Bauer vor den Stadtwachen, sie ließen ihn passieren. „Die merken sich ja gar keine Gesichter. Das könnte gefährlich für die Stadt sein.“, dachte er bei sich. Als erstes ging der Krieger in die nächste Taverne und hörte sich beim Wirt um. So konnte er erfahren, dass Parrak, ein Nomade aus Varant, ebenfalls zu den südlichen Inseln will und dass dieser noch einen Gefährten sucht. Blake gab dem Wirt fünf Goldmünzen und suchte den Nomaden in seinem Quartier auf. „Du reist zu den südlichen Inseln, Nomade?“ „Bei Adanos, so ist es. Doch benötige ich noch einen Gefährten. Allein wäre mir die Reise zu gefährlich. Was ist mit dir, willst du mitkommen?“ „Ja, ich will ebenfalls dorthin. Ich bin auf der Flucht, das Dorf in dem Quartier bezogen hatte wurde von Orksöldnern zerstört. Bald schon werden sie auch hier zuschlagen. Krieg steht uns bevor. Ich kann gut mit dem Schwert umgehen und werde dir bei allen Gefahren beistehen.“ „Gut, doch zuerst spielen wir: Leere den Krug in einem Zug!“ Die beiden gingen in den Schankraum und fingen mit Wacholder an. Dann gingen sie über zum Dunklen Paladiner aus Khorinis. Als Krönung tranken sie einen Nebelgeist aus Nordmar. Nach diesem Drink lagen beide am Boden. Nach einer Nacht auf dem Wirtshausboden, wachten die Saufkumpane mit einem fürchterlichen Kater auf. „Bei Innos, das Zeug aus Nordmar haut rein, was Parrak?“ „Allerdings, Blake. Aber nun weiß ich, dass ich dir vertrauen kann, immerhin habe ich meinen Geldbeutel noch.“ Daraufhin brachen beide in schallendes Gelächter aus. Sie waren vor der Taverne. „Wenn deine Worte von gestern wahr sind, sollten wir diesen Ort schnell verlassen, die Reise nach Ardea ist noch lang. Aber ich glaube wir können es in einem Tagesmarsch schaffen.“, sprach Parrak. Sie verließen eilig die Stadt und machten bald bei einem kleinen Hof Rast. Die Bauern dort berichteten ihnen von einem Wolfsrudel, dass ihre Kühe und Schweine angegriffen hatte. Als Belohnung winkten hundert Goldmünzen und dass wollten sich die beiden Kämpfer nicht entgehen lassen. Also warteten sie bis es Nacht war und standen Wache bei den Tieren. Die Wölfe kamen auch doch irgendetwas war seltsam an ihnen. Ihre Augen waren rot und sie waren ungewöhnlich aggressiv. Der Kampf gestaltete sich schwierig: Kaum war einer tot, sprang der nächste Wolf aus dem Dickicht. Doch am Ende konnten die Freunde siegen und sie kassierten die Belohnung. Sie schafften es nach Ardea und stiegen dort auf ein Schiff und segelten in eine ungewisse Zukunft…
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Auf der Flucht
An meinen Bruder, Paladin Kurt
Lieber Bruder wenn Du diese Zeilen liest, werde ich wahrscheinlich schon längst die südlichen Inseln erreicht haben, oder tot sein.
Innos schien mich verlassen zu haben, Du glaubst nicht was schreckliches passiert ist. Ich war gerade damit beschäftigt das Dach meines Hauses zu reparieren, da kam eine Truppe von Kriegern aus Varant und forderten das ganze Dorf auf sich zu ergeben und zu kapitulieren. Oh bei Innos, hätten wir doch blos keinen Wiederstand geleistet, sie wüteten unter uns wie eine Sense im Gras, ich sah sie sterben, meine Familie, meine Freunde, Bekannte. Selbst vor Frauen und Kindern hatten sie kein Erbarmen, beinahe alle Dorfbewohner wurden getötet oder versklavt.
Ich und ein paar der Bewohner konnten fliehen, doch wir wurden verfolgt, sie folgten uns bis in die Wälder von Trelis'. Diese schienen ihnen wohl zu gefährlich, immerhin kannten sie aus ihrer Heimat nur Sand und spärliche Vegetation. Wir fanden Zuflucht in einem Waldläuferlager, der dort amtierende Druide namens
Torn nahm uns vorrübergehend auf.
Die Überlebenden und Ich verliesen nach einer Weile das Lager und flüchteten weiter nach Geldern.
Dort in der Schenke hörte ich von den Kriegen in Nordmar, angeblich zerfleischten sich laut den Erzählern die Clans untereinander.
Bei Innos was ist blos in die Herrscher dieser Welt gefahren, ich dachte der Krieg wäre vorbei. Auch in Geldern gab es Konflikte, der hiesige Statthalter Inog verlangte Tribut von uns, damit wir in der Stadt bleiben konnten, wir hatten doch kein Hab und Gut, und so wurden wir vor die Tore der Stadt gesetzt. Wir wanderten weiter in Richtung Küste, endlich nach etlichen Kilometern nahm man uns in Montera auf, die Bewohner gaben uns zu essen und einen Platz zum schlafen, wir waren nicht die einzigen Flüchtlinge, viele hatten sich in Montera versammelt, dessen Dörfer oder Bauernhöfe ebenfalls dem _Chaos und Tod zum Opfer fielen. An allen Grenzen Myrtanas herrschte der Krieg , wir befinden uns mitten im Konflikt, von Norden her fielen die barbarischen Krieger Nordmars ein, und von Süden kamen die Wüstenkämpfer. Die meissten Flüchtlinge wollten in Montera bleiben, ich hielt sie nicht auf,es war ihre Endscheidung. Doch ich wollte weiter, und zwar nach Ardea, ich hielt es einfach nicht mehr aus. Bruder du musst mich verstehen, soviel erinnerte mich an meine Frau, meine Kinder, an meine Vergangenheit. In Ardea angekommen
erfuhr ich, dass ein Schiff zu den südlichen Inseln auslaufen würde, und zwar in den kommenden zwei Tagen. Ich fasste den Endschluss mitzufahren.
Ich segle nun einer ungewissen Zukunft entgegen.
Ich hätte nie geglaubt das die Konflikte in Varant und Nordmar so gravierende Auswirkungen hatte. Ich, als einfacher Dorfbewohner hatte davon doch kaum etwas mitbekommen. Die verdammten Könige Varants wollten ihre sandigen Grenzen erweitern. Ich frage mich wie weit sie nun schon gekommen sind, vielleicht haben sie sogar schon Trelis eingenommen, was für ein schrecklicher Gedanke.
Und die Clans Nordmars haben die Bündnisse untereinander gebrochen und hacken sich nun gegenseitig die dicken Köpfe ein.
Du und deine Brüder müssen im Namen Innos, die Situation wieder unter Kontrolle bekommen. Ich bitte dich darum, und Du weisst ich hatte Dich sonst noch nie um etwas gebeten. Die arroganten Menschen haben mal wieder bewiesen, dass sie nicht dazu in der Lage sind im Frieden zu leben, und zu machtbesessen sind. Irgend etwas hat ihren Verstand benebelt, und ich bitte dich darum diesen Nebel zu lichten.
Dein General, ich glaube er hiess Lee, er scheint mir fähig genug den Krieg, wenigstens innerhalb Myrtanas, zu beenden. Immerhin seit ihr im Vorteil, ihr habt die Unterstützung von den Feuermagiern, und Innos schenkte euch magische Kraft um eure Feinde zu bezwingen. Und falls du an die Stelle kommst wo sich einst meine Heimat befand, bitte ich dich darum, meine Frau und meine Kinder zu beerdigen.
Die Zeilen neigen sich nun dem Ende, Ich hoffe dass ich Dir immer positiv in Erinnerung bleibe, und nur Innos selbst weiss, ob wir uns jemals wiedersehen.
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Lehrling
Auf der Flucht
von Arul
Kostial schlug sich rennend durch das Unterholz des angrenzen Waldes, um so schnell wie möglich nach Hause zu seiner Frau Helen und seinen zwei Söhnen Alberich und Borgan zu kommen. Er war von mittelgroßer Figur, dünn, hatte braunes längeres Haar und grün-braune Augen. In diesen Augen stand das Entsetzen, das ihn seit dem Verlassen seines Ochsengespannes auf dem Weg nach Silden gepackt hatte. Er rannte und dachte an seine Familie, er wollte nur noch bei ihnen sein. Die tragische Nachricht die ein Händler namens Jack auf dem Weg erzählt hatte, war so schrecklich das er die Zügel des Ochsengespannes Jack zuwarf und ihm im Rennen zurief: „Pass auf das Gespann auf, ich bin spätestens in drei Stunden zurück“. Der Händler hatte genug Zeit, nachdem er in dieser verlassenen Gegend versuchte seine Waren an Reisende zu verkaufen. Man hatte ja schon viel Gerede von Kriegen zwischen einzelnen Städten Myrtanas und Varants untereinander gehört, doch dass Truppen schon in Bewegung gesetzt worden wären, war nirgends bekannt. Von Nordmar hörte man Gerüchte über Clan-Kriege. „Also woher kommen die?“ dachte sich Kostial. „Vielleicht sind sie auf dem Weg in den Krieg“ Der Krieg war ihm egal, er war nie davon angetan. Das Jahr lief bis jetzt ganz gut mit einer ertragsreichen Ernte. Jack hatte die Soldaten nur beilläufig erwähnt, doch sie waren, nach des Händlers Aussage, genau in die Richtung von Kostials Bauernhof unterwegs. Als er das hörte, wollte er nur schnell nach Hause um seiner Familie zu helfen, falls die Soldaten diese Richtung eingeschlagen hatten. Es war allgemein bekannt, das manche von ihnen bösartige Halunken waren und vor Raub und Mord nicht zurückschreckten. Die Bäume wichen zurück und er stand auf einer grünen Wiese am Waldrand, er blieb für kurze Zeit stehen, schaute sich um, um sich zu orientieren, atmete tief durch und rannte anschließend weiter. Mit dem Ochsengespann hätte er ewig gebraucht bis er wieder zuhause gewesen wäre. Die Richtung hatte er auch durch das Unterholz recht gut beibehalten, also musste er keine großen Umwege mehr gehen, sondern nur noch diesen einen Hügel nach oben, dann würde er wissen wie und ob etwas geschehen war. Doch da er trotz allem schnell unterwegs war, keimte Hoffnung in ihm, eine Hoffnung dass nichts geschehen sei oder die Soldaten eine andere Richtung gewählt hatten. Er war auf der Hälfte des Hügels, da stieg ihm ein merkwürdiger Geruch in seine Nase, jedoch achtete er nicht darauf. Durch die Anstrengung des Laufes hatte er schon Mühe sich auf den Beinen zu halten. Kostial atmete immer öfter in kürzeren Zügen. Als er auf der Kuppe des Hügels ankam, traute er seinen Augen nicht. Ihm stiegen die Tränen in die Augen, im ersten Augenblick wegen dem ekligen Gestank von verbranntem Fleisch und verbranntem Holz. Die Soldaten hatten also Feuer gelegt. Vom Holz ging noch Rauch auf und lies nur einen kurzen Blick auf Stall, Scheune und Haus zu, dann wurde der Rauch für kurze Zeit von einem Windstoß davon getragen. Er schrie vor Wut und Verlust auf, denn vor ihm lag seine Frau im Dreck, neben ihr eine rote Lache getrockneten Blutes. Man hatte ihr die Kehle mit einem einen Dolch durchschnitten. Er bedeckte den Körper mit Überbleibseln einer Decke. Kostial durchsuchte den abgebrannten Stall, zwischen den verbrannten Schweinen lag eine weitere Leiche und er wusste, dass es Alberich war. Er war durch herabstürzende Balken erschlagen worden, nachdem der Stall Feuer gefangen hatte. Doch Borgan fand er nicht. Hass stieg in ihm auf, Hass auf die Soldaten, Hass auf den Krieg. Er hasste alle Menschen die wagten eine Waffe gegen Wehrlose ein zu setzen. Er hatte alles verloren, seine Familie, sein Land, ebenso wie sein Heim. Nach dem Begräbnis machte er sich auf dem Rückweg zum Händler Jack, dort war sein Ochsengespann beladen mit Kornsäcken zum Verkauf. Als Kostial am Fischteich vorbei kam, in dem sie früher ab und zu Fische hatten, vernahm er ein Geräusch. Er hob seinen Knüppel, den er mitgenommen hatte. Wieder ertönte das Geräusch, er näherte sich dem Ort wo er die Ursache vermutete. Dort stand ein Beerenstrauch, ein ausgewachsener Mann hätte nie Platz gehabt sich zu verstecken, doch Kostial blieb trotzdem wachsam. Als er noch einen Meter entfernt war, spannte er alle seine Muskeln an und konzentrierte sich darauf sofort zu zuschlagen falls es jemand war, der ihm Böses wollte. Doch als er das Geräusch noch einmal vernahm ließ er den Knüppel fallen und fragte leise: „Borgan?!“ Das Geräusch was Kostial für ein Anzeichen eines Gegners gehalten hatte, war eigentlich ein Wimmern und Schluchzen. Borgan kroch, ängstlichen Blickes, nachdem er die Stimme vernommen hatte, ein Stück hinter dem Strauch hervor. Kostial ging zu ihn, umarmte ihn, so froh darüber das er überlebt hatte. Er fragte Borgan sanft: „Borgan was ist passiert?“ Doch plötzlich hörte er hinter sich das Zischen als ob man ein Schwert aus der Scheide zieht. Kostial fuhr herum um und wich einen Schwung eines Schwertes aus, der sein Leben gekostet hätte. Er rollte sich auf die Seite, ergriff in der Rolle seinen Knüppel und sprang auf. Jetzt sah er den Mann, sie standen sich gegenüber und blickten sich an. Der Soldat griff erneut an, sprang dabei nach vorne, täuschte einen Schlag an, ließ jedoch die Klinge nach unten sausen. Dabei schnitt er Kostials Oberschenkel auf. Der Soldat lachte hemmungslos, doch Kostial gab nicht auf, er parierte den zweiten Schlag des Soldaten, schleuderte ihm dabei das Schwert aus der Hand und bündelte darauf gleich seinen ganzen Hass in einen Schlag und ließ den Knüppel Richtung Kopf sausen. Kostial spürte wie das dünne Metall des Helmes unter dem wuchtigen Schlag nachgab, der Soldat sackte zusammen und blieb regungslos liegen. Jedoch wusste er, dass es Glück war, dass er überlebt hatte. Kostial flüsterte Borgan zu, aus dem Versteck zu kommen. Währenddessen verband er seine Wunde, lief zum Soldaten, schnallte sich die Scheide um und schob das Schwert hinein. Zusätzlich entledigte er des Soldaten seines Goldbeutels. Er murmelte: „Innos gib mir Kraft“ und ein schnelles Gebet vor sich hin, bevor er seinen Sohn bei der Hand nahm und sich in Richtung seines Ochsengespannes aufmachte. Als sie dort ankamen, wo der Händler seine Waren verkauft hatte, war niemand zu sehen. Kostial fluchte: „Der Dreckskerl hat sich mit meiner Wagenladung und seinem Krempel aus dem Staub gemacht“ Sein Zorn und seine Verzweiflung wuchs gleichermaßen an. Er setzte sich auf einen Stein abseits der Straße und nahm den Rest an Essbarem aus seinem Beutel was er sich für den Weg nach Silden mitgenommen hatte. Er gab Borgan ein Stück Käsebrot und fing an sich Gedanken zu machen, was er unternehmen könne. Es wurde dunkel und beide sprachen kein Wort zu dem gegenüber. „Es wird zum Glück eine warme Nacht werden“, dachte sich Kostial, „wir werden also nicht erfrieren“. Sie legten sich in stillem einvernehmen nebeneinander und schliefen ein. Als Kostial sich am nächsten Tag zum Waschen an den nahen Fluss begab, kam ihm die Idee. Kaum hatte er diesen Gedanken gefasst, war ihm klar was er für seinen Sohn zu tun hatte. Er weckte ihn und sie brachen zum nächsten Hafen auf, denn Kostial hatte einen Entschluss gefasst, mit seinem Sohn auf den südlichen Inseln ein neues Leben zu beginnen und damit sein Altes zurück zu lassen. Er dachte: „Wenn es hier Krieg gibt, will ich weit abseits von den Leiden des Krieges sein, Borgan hat schon genug mitgemacht und er soll friedlich leben können…“
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Das Mädchen und der Magier
Das Mädchen und der Magier:
Mein Name ist Aila. Einst war ich Tänzerin in Braga und ich half, die Stadt von der Herrschaft der Assasinen zu befreien. Asaru der Nomadenführer schenkte mir zum Dank die Freiheit. Seit meinem vierzehnten Lebensjahr war ich nicht frei gewesen und ich wollte nie wieder von einem Mann als sein Eigentum betrachtet werden. Mein Entschluss stand fest. Nun, da Zuben tot war, würde der Bürgerkrieg zwischen Nomaden und Assasinen noch offener geführt werden. Ich wollte einfach nur raus aus Varant. Doch der Pass ins Mittelland war keine Option. Dort tobte der Bürgerkrieg noch schlimmer als hier. Es gab nur eine Möglichkeit. Die Südlichen Inseln. Und nach einem langen Marsch durch halb Varant war ich nun endlich hier: Auf einer kleinen Insel südöstlich von Bakaresh und schürte ein Lagerfeuer. Meinen Hoffnungsfunken auf eine bessere Zukunft.
Plötzlich hörte ich ein Geräusch aus den Büschen hinter mir und schreckte auf. Ein junger Mann in der blauen Robe eines Wassermagiers trat ins Licht des Lagerfeuers, auf seinem Arm ein Bündel getrockneter Zweige. Ich stieß den Atem aus, den ich unbewusst angehalten hatte. „Balif. Erschreck mich bitte nicht so.“ sagte ich. Er ließ sich neben mir in den weichen Sand sinken. „Werden sie uns wirklich sehen?“ fragte ich mit einem kritischen Blick auf das Feuer und Balifs enttäuschend kleines Bündel Feuerholz. Er zuckte mit den Schultern, was definitiv eine seiner nervigsten Angewohnheiten war. „Vom Meer aus wird es deutlich genug sein.“ Er versuchte ruhig und sicher zu klingen, aber ich kannte ihn zu gut, um den leicht unsicheren Unterton in seiner Stimme zu überhören. Ich konnte es ihm nicht für übel nehmen. Auch ich war mir nicht mehr so sicher, ob das Ganze eine gute Idee war. Obwohl er kein besonders begabter Magier war, schien Balif immer zu wissen, was ich gerade dachte. Er seufzte, zog seine geliebte Robe aus und legte sie mir um die Schultern. „Es wird kühl werden in der Nacht. Ich möchte nicht, dass du dich erkältest.“ Manchmal konnte er wirklich süß sein und mein knappes Seidenkostüm war wirklich nicht dafür gemacht, die Kälte der Nacht abzuhalten. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und seufzte. „Ich wünschte, Vater wäre hier. Er wüsste, was zu tun ist.“ Er nickte. „Ja, ich auch. Aber ich bin hier und ich habe Vater versprochen, dass ich auf dich aufpassen würde, bevor er in der Schlacht um Varant fiel. Und bei Adanos, das werde ich auch. Ich werde immer auf dich aufpassen, kleine Schwester.“ Seine Stimme zitterte und ich weiß bis heute nicht wie ihm in dieser Situation ein aufmunterndes Lächeln gelingen konnte, aber in diesem Moment war ich einfach nur froh, meinen großen Bruder an meiner Seite zu haben. „Danke, Bruderherz.“ flüsterte ich erleichtert. Danach muss ich eingeschlafen sein.
Später in derselben Nacht wurde ich unsanft geweckt. „Aufstehen, du Penner!“ mahnte eine raue Stimme, während ich Balif grunzen hörte. Ich selbst wurde von zwei rauen Händen an den Oberarmen gepackt und auf die Füße gezogen. Ich schaute erschrocken zu Balif. „Wer seid ihr?“ fragte er die handvoll Männer, die uns umzingelte. „Die, die ihr sehen wolltet.“ sagte einer der Männer und trat einen Schritt vor. Er stank nach Salzwasser und Teer und eine hässliche Narbe verlief vertikal über sein linkes Augenlied. Er deutete auf unser Feuer. „Ihr wolltet uns doch ein Signal geben, oder?“ Ich blickte über seine Schulter aufs Meer hinaus. Nicht weit von unserer Insel lag eine Orkgaleere vor Anker. Das mussten sie sein. Die Piraten, die eine Kriegsgaleere der Orks gekapert hatten und gegen Bezahlung Flüchtlinge auf die Südlichen Inseln brachten. Die von denen der alte Cronos berichtet hatte. „Wir wollen auf die Südlichen Inseln.“ sagte ich, so ruhig ich konnte. Der Kerl mit der Narbe spuckte auf den Boden. „Das wollen alle. Die Überfahrt kostet tausend Gold. Pro Person.“ Ich schluckte ängstlich. Das lief nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. „Wir… haben leider kein Gold.“ gab Balif zu. Der Pirat grunzte und schielte zu mir herüber. Er musterte mich mit seinem im Feuerschein glänzenden Auge von oben bis unten. „Du könntest mit dem Mädchen bezahlen.“ Die Sache lief ganz und gar nicht, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich spürte, wie mein Bruder angespannter wurde. „Niemand rührt meine Schwester an!“ stellte er klar. Balif war nicht besonders groß und zählte nur zwanzig Jahre, aber er war trotz allem ein Magier und die Robe verlieh seinen Worten Gewicht. „Keine Bezahlung. Keine Überfahrt.“ stellte der Anführer klar. „Das hier ist eure Bezahlung.“ antwortete Balif und zog einen blank polierten, grauen Stein aus dem Ärmel seiner Robe. Plötzlich zischte etwas durch die Luft. Balif ließ den Stein fallen und sank auf die Knie. Ungläubig starrte er den Pfeilschaft an, der aus seiner nun blutenden Schulter ragte. Ich schrie, wollte zu ihm rennen, aber ich wurde noch immer festgehalten. Ich wusste nicht mehr, wo oben und unten war. In den letzten Jahren habe ich oft über diese Nacht nachgedacht und ich denke, ich weiß nun, was passiert ist. Einer der Piraten hatte sich als Rückendeckung für seine Kameraden in den Büschen versteckt. Als er Balifs Handbewegung sah, musste er gedacht haben, dass dieser eine Waffe ziehen wollte und schoss. Ich schrie. Ich kämpfte. Aber sie waren stärker als ich. Schließlich verpasste mir einer der Piraten einen Schlag gegen die Schläfe und ich fiel in eine gnädige Ohnmacht.
Als ich wieder erwachte, war ich an Bord ihres Schiffes. Niemand konnte oder wollte mir sagen, was mit meinem Bruder geschehen war. Mein Kopf wusste, dass die Wunde tödlich gewesen war, aber mein Herz wollte es nicht glauben. Drei Tage blieb ich auf dem Schiff. Ich kochte, putzte das Deck, knüpfte Seile und am Abend musste ich für die Mannschaft tanzen. Ich hatte Angst. Es gab keinen Weg sich ihnen zu widersetzen. Oh, wie wünschte ich mir zu dieser Zeit den Tod herbei. Mit jedem meiner Tanzschritte sah ich, wie den Kerlen mehr Spucke in den Mundwinkeln stand. Ich wusste, es wäre nur eine Frage der Zeit, bis sie ihre Triebe nicht mehr würden unterdrücken können. Und ich hatte Recht. Am vierten Abend gaben gleich drei der Piraten ihrem Verlangen nach und stellten mich an Deck. Ihre Hände waren überall. Forschend. Suchend. Grapschend. Ich schloss die Augen und wartete. Hilf mir, Bruder, flehte ich innerlich. Plötzlich stellten sich meine Nackenhaare auf, doch nicht wegen meiner ungewollten Verehrer. Ein eisiger Luftzug fegte über Deck und die Hände stoppten. Ich öffnete meine Augen wieder und fand meine Möchtegern-Freier eingefroren in solide Eisblöcke. „Magie?“ stieß ich atemlos hervor. „Balif! Wo bist du?“ rief ich. „Spring, Aila.“ flüsterte Balifs Stimme. Die Worte schienen von jenseits des Meeres an meine Ohren zu dringen. „Spring, Aila! Ins Wasser. Vertrau mir!“ rief er eindringlicher. Ich schluckte meine Angst herunter. Wenn der Rest der Mannschaft die Eingefrorenen fand, wäre es ohnehin mit mir aus gewesen. Da würde ich doch die Wellen vorziehen. Also ließ ich mich einfach fallen und übergab mich den Fluten.
Ich weiß nicht, was dann passierte. Ich weiß nur, dass ich an einem Strand auf den Südlichen Inseln erwachte. Mein Bruder lag neben mir. Seine kalte, leblose Hand hielt die meine fest umklammert. In der anderen Hand hielt er den Stein, der als Bezahlung für die Überfahrt gedacht war. Den Stein, den er nie hatte benutzen können, weil er nicht ausreichend Mana besaß. Den Druidenstein des Delphins.
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Nach Argaan
Die Krallen des Krieges hielten das ganze Land in einem eisernen Griff. Nirgendwo war man sicher, als Mensch sowie als Ork. Groshbak und sein Bruder Malosh waren zwei der wenigen Orks, deren Hass auf die Menschen unendlich weit zu gehen schien. Groshbak war Hauptmann eines kleinen Sturmtrupps der 4. Ork-Armee. Sein Bruder kämpfte schon seit vielen Jahren an seiner Seite. Sein Trupp bestand aus den besten und wildesten Orks des Reiches. Ihr Banner war anders als die der anderen Orks: Ihres war mit tiefschwarzer Farbe bemalt, Skelettköpfe spickten die Ecken des Banners und in der Mitte der Fahne konnte man ein orkisches Totem erkennen. Dessen Bedeutung war, dass Hass, Zorn und Tod unter dieser Standarte gemeinsam vereint waren. Eines war sicher: Wenn ein Morra die Zeit hatte um das alles zu betrachten, dann war es das letzte was er sah.
Im Morgengrauen eines verschneiten Tages kam die vor entscheidende Schlacht um Nordmar.
Die Armee der Barbaren aus allen Clans stand der zahlenmäßig stark überlegenen 4. Armee der Orks gegenüber. Beide Seiten dürsteten nach dem Blut des jeweils anderen. Mit dem Erklingen eines tiefen, lauten Orkhorns begann es.
Beide Seiten brandeten direkt vor dem Schmelzberg aufeinander. Ein riesiges Scharmützel entbrannte.
Groshbak hatte Befehl, mit seinem Trupp die rechte Flanke aufzubrechen, um somit den Weg zum Zentrum der Barbaren zu ebnen. Als Groshbak´s Trupp schreiend auf die rechte Flanke stürmte, passierte etwas womit die Orks nicht gerechnet hatten: Die Nordmänner flohen Hals über Kopf! Ohne lange zu überlegen, nahmen die Orks die Verfolgung auf. Unter schweren Verlusten rannten die Barbaren in die nahe gelegene Gebirgsschlucht. Als die Nordmänner die Schlucht fast passiert hatten, hörte man plötzlich leises Surren in der Luft. Noch ehe die Orks merkten was los war, hagelte es Bolzen und Pfeile auf ihre Köpfe. Die Flucht war ein gelungenes Täuschungsmanöver. Die anscheinend geflohenen Barbaren machten kehrt und stürmten abermals auf die Orks. In der schmalen Schlucht war die Überzahl der Orks bedeutungslos. Noch bevor die Barbaren auf die Orks krachten, tauchte am anderen Ende der Schlucht eine zweite brüllende Horde Barbaren auf und stürzte von hinten auf die Orks ein, währenddessen das Zentrum von den Klippen aus beschossen wurde.
Groshbak hatte bereits viele seiner Mitstreiter verloren. Er spürte wie es in ihm brodelte, sein Hass schien noch mehr zu wachsen und als ein Pfeil seinen Schildarm durchbohrte, übermannte ihn der Zorn. Er war im Blutrausch. Schreiend schlug er mit seinem riesigen Krush Varok wild um sich und seine Kameraden taten es ihm gleich. Groshbak war in einem schier unbändigen Zustand, links und rechts fielen dennoch seine Kampfgefährten und als er einen Nordmann niederstreckte, kamen ihm gleich drei neue entgegen. Als er gerade dabei war die Klinge aus dem Körper eines Barbaren zu ziehen, rannte sein Bruder auf ihn zu und schrie: „Grosh, gib Acht!“. Groshbak bemerkte erst jetzt, dass zu seiner rechten Seite ein Bogenschütze genau auf ihn zielte. Er war zu weit weg um etwas zu unternehmen. Für einen Moment trafen sich ihre Blicke. Groshbak sah in zwei blaue Augen, die nur so vor Entschlossenheit strotzten. Malosh hatte es jedoch rechtzeitig bemerkt und warf sich vor seinen Bruder. Der Pfeil verfehlte sein Ziel. Groshbak lag erschöpft mit Malosh am Boden. „Danke, mein Bruder“ würgte Groshbak hervor und wollte sich gleich wieder ins Getümmel stürzen. Entsetzt bemerkte er, dass sich sein Bruder nicht rührte. Er kniete sich hastig nieder und drehte Malosh auf die Seite. Der Pfeil hatte sich tief in Malosh´s Brust gegraben: Er war tot. Groshbak bekam ein für ihn bis dahin unbekanntes Gefühl: Trauer. Er schaute auf um seines Bruders Todesschützen erneut ins Gesicht zu blicken. Doch dieser stand nicht mehr. Ein Ork hatte ihn bereits niedergestreckt und fing laut an zu grölen, bevor er ebenfalls von drei Pfeilen zu Boden geschickt wurde. Groshbak blickte sich um und sah, wie die Niederlage kurz bevor stand. In diesem Moment stieß ihm ein brüllender Krieger im Sprung den Schaft seiner Axt ins Gesicht. Dann wurde es schwarz um ihn herum.
Langsam und schwer öffnete Groshbak seine Augen. Er war an einen Stuhl gefesselt in einem dusteren Raum, der nur schwach beleuchtet war. Zwei Wachen waren ihm zugeteilt und an der Tür postiert, beide mit Hellebarde und Schwert ausgerüstet. Es war Nacht und eine der Wachen schnarchte laut. Als der andere bemerkte, dass Groshbak wach war, weckte er den Schlafenden: „Aufwachen, Hasmar! Ich melde Romor, dass der Ork aufgewacht ist. Pass du solange auf ihn auf!“. Anschließend ging er aus dem Zimmer. Hasmar schien das nicht zu beeindrucken. Dennoch blickte er Groshbak an und musterte ihn. Schnell wurde ihm klar, dass Groshbak einer der kräftigeren Orks war. Deswegen ging er zu ihm hin, um die Fesseln zu prüfen, denn man weiß nie ob sie fest genug für so einen Ork sind. Da kam Groshbak alles wieder in den Sinn: Die Niederlage, der Tod seines Bruders und der Verlust seiner ganzen Mannschaft. In sekundenschnelle wirbelte er herum und traf mit den Stuhlbeinen heftig das Gesicht Hasmars, der sofort ohnmächtig zu Boden sackte. Groshbak kniete sich mit dem Rücken zu dessen Hellebarde und befreite sich von den Fesseln. Ihm war bewusst, dass der andere gleich wieder kommen würde. Er nahm die Waffen Hasmars an sich, noch ehe seine Ohren ihn warnten. Er hörte Schritte und Stimmen, die lauter wurden. Dann kam ein großer Mann durch den Türrahmen, dicht gefolgt von der Wache. Groshbak sprang ihm blitzschnell entgegen und rammte das Schwert tief in den Unterleib seines überraschten Opfers. Die Wache sah das Szenario und ließ angsterfüllt ihre Hellebarde fallen und rannte schreiend den Flur entlang. Als Groshbak die Verfolgung aufnehmen wollte, spürte er einen stechenden Schmerz in seinem linken Arm. Er ließ sein Unterfangen sein und wollte in die andere Richtung fliehen, als er den sterbenden Mann nach Luft schnappen hörte. Die Zeit drängte, es würde nicht mehr all zu lange dauern, bis eine Patrouille kommen würde. Noch dazu wollte Groshbak die pechschwarze Nacht nutzen um leichter fliehen zu können. Er wollte die Sache beenden, doch er hielt inne als der Mann hervorstammelte: „Das war ein großer Fehler mich zu töten, du Narr! Denn ich bin Romor, der Sohn des…“ Weiter kam er nicht mehr, er hatte bereits seinen letzten Lebenswillen ausgehaucht. Groshbak verstand den Ernst der Lage: Der tote Mann da schien eine wichtige Person gewesen zu sein. Man würde ihn überall suchen und jagen, er war nirgends mehr sicher. In keiner Stadt und auch nicht in der Wildnis, denn mit einer Niederlage heimzukehren konnte er nicht, doch wo sollte er hin? Er durchsuchte den Leichnam nach brauchbaren Sachen und er wurde fündig. Er fand eine Karte die Myrtana, Varant, Nordmar und eine Insel zeigten. Diese Insel lag weit weg vom Festland. Seine Schlacht, seinen Trupp, seine Ehre und seinen Bruder, er hatte alles verloren, was ihn hier hielt. Ohne lange nachzudenken beschloss Groshbak, zu dieser Insel namens Argaan aufzubrechen…
Written by
Striker
Story & Questwriter des Esmeralda-Mod-Teams
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Lehrling
Storytellers choice
Auf der Flucht
Thoran riß die Augen auf!
Was war das für ein Geschrei? Hatte man ihn entdeckt? Sein Herz begann zu rasen und er war hellwach. Blitzschnell schoß ihm alles wieder durch den Kopf.
Nachdem er bei der alten Murdra heimlich die gräucherte Wurst durch die Hintertür der Küche hatte mitgehen lassen war er über die Wiese ins Dunkel der Nacht verschwunden und hatte sich nach etwa dreihundert Fuss unter der alten Eiche versteckt, die ihn wenigstens halbwegs trocken durch diese scheußliche Gewitternacht bringen sollte.
Er hatte sich hinter dem dicken Stamm zusammengekauert und musste wohl eingeschlafen sein.
Und jetzt? War man ihm auf den Fersen?
Schnell rollte er sich über die Schulter ins klatschnasse Gras, wischte sich den Regen von der Stirn, kniff die Augen zusammen und versuchte zu erkennen woher das Geschrei kam.
Ein greller Blitzschlag enthüllte mit brechendem Donner den Tumult im Vorhof zur gespaltenen Jungfrau.
Er erkannte die Umrisse von einigen Personen, die sich vor der Taverne versammelt hatten.
>Bei Innos! So viel Aufregung wegen einer Wurst?< fragte sich Thoran, bemerkte aber auch, daß wohl niemand in seiner Richtung suchte.
>Was für Idioten!< sagte er zu sich.
Er musste über seine eigene Schreckhaftigkeit schmunzeln und sein Herzschlag wurde ruhiger.
Grinsend rollte er sich wieder hinter die Eiche und griff in seine Tasche…einen Bissen wollte er sich noch genehmigen.
>Na du fette Kringelwurst? Siehst ja zum Vernaschen aus!< witzelte Thoran vor sich hin und schlug die Zähne in seine saftige Beute als ein weiterer Blitzschlag die Umrisse eines schwarzen Umhangs in die Nacht kratzte, der direkt vor ihm stand.
>Aahhh!< schrie Thoran und die Wurst fiel zu Boden.
Wieder krachte ein Blitz! Thoran sah den dunklen Schatten auf sich zustürzen und erstarrte im Schock.
Noch ehe er denken konnte spürte er auch schon, das Gewicht der schwarzen Gestalt, das ihn mit voller Wucht gegen den Baum schleuderte.
Eine Hand presste kraftvoll auf seinem Mund und eine flüsternde Stimme rauhnte in sein Ohr. >Willst du sterben?<
Thoran schüttelte den Kopf und spürte, wie ihm der Schreck die Tränen in die Augen trieb.
>Dann halt die Klappe! Klar?< flüsterte es aus der schwarzen Kapuze.
Thoran nickte. Das kalte Regenwasser, dass über die Rinde in seinen Hemdkragen lief, ergoss sich wie ein Schaudern über seinen Rücken.
>Gut! Bist du von hier?<
Thoran nickte wieder. Die Hand löste sich langsam von seinem Gesicht.
>Wer ist dein Herr?< hauchte die Stimme.
Thoran, der so lange er zurück denken konnte nur von Diebesgut gelebt hatte, wusste nicht was er sagen sollte. Seine Augen schossen hektisch nach einer Antwort suchend von links nach rechts und wieder zurück.
>Ich…ich bin ein freier Mann!< stotterte er leise. Jeder Muskel in seinen Gliedern begann zu zucken.
>Dann ist das dein Glückstag, Junge.< fauchte die schwarze Gestalt. >Kennst du einen sicheren Ort?<
Thoran nickte wieder und versuchte sein Zittern unter Kontrolle zu kriegen.
>Wo?<
Er deutete mit dem Zeigefinger auf den Wald hinter ihnen, der sich wie eine schwarze Wand in der Dunkelheit am Rande der Wiese ausdehnte.
>Da…ist meine…meine Hütte, da im Wald…da ist es sicher!< stotterte er winselnd.
>Dann los! Lauf!< zischte es aus der Kutte. Die Gestalt sprang von ihm ab.>…und dreh dich nicht um!<
Thoran machte einen Satz und rannte was seine Beine im Stande waren. Weitere Blitze scheuchten ihn wie ein gehetztes Tier über die Wiese. Er erreichte den Wald und sprang durchs Unterholz, immer weiter und weiter, über umgeknickte Baumstämme und glitschiges Moos, durch matschige Pfützen und knackende Äste. Nasses Laub klatschte seine Wangen und das Flattern des Umhangs der schwarzen Gestalt hinter ihm trieb ihn wie das Knallen einer Peitsche.
>Lauf, lauf!< keuchte es hinter ihm her.
Thoran lief und lief. Die mächtigen Wipfel emporschießender Tannen schlugen gegen den Sturm und das Gewitter jagte die beiden durch die Nacht.
Endlich erkannte er das Dach seiner Hütte und der Wald gab das Antlitz der Behausung frei.
Er stürzte zur Tür und schlug mit den Fäusten gegen das Holz.
>Mach auf! Mach auf.< schrie Thoran.>Verdammt noch mal, mach endlich auf.< trommelte er in Panik gegen die Bretter.
Die Tür flog auf und Thoran stolperte in die Stube. Er fiel über einen Hocker und krachte auf den Tisch in der Mitte des Raumes.
>Bist du wahnsinnig?< rief Altomir, den die aufgeschleuderte Tür in die Ecke geschleudert hatte.
>Ich…Hilfe…ich…am Ende…ich…kann nicht mehr.< japste Thoran, deutete mit der Hand zur Tür, glitt vom Tisch und krachte ohnmächtig auf den Fussboden.
Als Thoran die Augen wieder öffnete war bereits der nächste Morgen angebrochen und Vogelgezwitscher erfüllte die Luft. Durch das Fenster brach das Licht in goldenem Schein in die Stube und Thoran fühlte weiches Stroh unter seinem trockenen Hemd.
>Er kommt zu sich!< sagte eine unbekannte Stimme.
>Na endlich!< sagte Altomir. >Na du Held? Alles klar?< sagte er und beugte sich mit einer Schüssel Fleischwanzenragout über Thoran.
>Hier, nimm! Ist mit leckerer Wurst, die dein Gast gestern mitgebracht hat.<
>Was?< Thoran erinnerte sich wieder und fuhr hoch.
>Guten Morgen!< sagte eine seltsam weiche Stimme aus der Mitte des Raumes.>…ich muss dir danken, Thoran. Du warst wirklich sehr mutig gestern Nacht.<
Altomir drückte Thoran die Schüssel in die Hand und klopfte ihm die Schulter.
>Hah, wer hätte das gedacht, Thoran - der Retter!< schüttelte Altomir ungläubig schmunzelnd den Kopf und setzte sich wieder zum Gast.
Thoran blieb der Mund offen stehen und er starrte auf die Person am Tisch, deren schwarze Kutte noch am Haken neben der Tür hing.
>Ja, Altomir wollte mir erst gar nicht glauben, daß ihr mich vor einem Troll gerettet habt, junger Held.< sagte sie und lächelte Thoran mit einem Augenzwinkern zu.
> Naja, wenn man bedenkt, daß du sonst schon bei einer Blutfliege schreiend davon läufst, war das auch wirklich schwer zu glauben. Aber das Trollfell ist ja nun mal da! Also musst du wohl tatsächlich einen erlegt haben.< schwang Altomir freudig in die Runde.
Thoran nickte langsam mit großen Augen.>Ja, ja, der Troll.< sagte er wie in Trance und starrte auf das wallende Haar der schönen Frau, die ihn in der Nacht noch durch den Wald gehetzt hatte.
>Es war etwas hektisch gestern Nacht. Gestattet mir also, dass ich mich noch einmal vorstelle, junger Jäger!< sagte die Frau, stand auf und reichte Thoran die Hand.
>Mein Name ist Arcania, Gemahlin des Königs von Myrtana und Herrin der Burg von Vengard, ich hoffe das Ragout ist nach eurem Geschmack?<
Thoran ließ den Löffel fallen.
Arcania lächelte Thoran zu und drehte sich wieder zu Altomir. >Ich glaube er braucht noch einen Moment.< sagte sie und setzte sich wieder auf den Hocker.
Tatsächlich brauchte Thoran noch einige Momente länger und wedelte dann erstmal, nach dem Löffel suchend, mit der Hand auf dem Boden herum.
>Wenn ihr erlaubt, Herrin, was genau führt euch eigentlich hierher zu uns auf die südlichen Inseln?< fragte Altomir.
Arcania überlegte ob sie es wagen konnte den Grund preiszugeben. Sie senkte den Kopf und sagte traurig.
>Ich bin auf der Flucht!<
Thoran verschluckte sich am Ragout, hustete einige Male und starrte auf die Königin.
>Auf der Flucht?< fragte Altomir. >Aber vor wem, Eure Majestät?<
>Vor Vengard! <
>Vor Vengard?< hustete Thoran fragend weiter.
>Ja! Vor Myrthana, Nordmar, Varant, den Orks, den Magiern, aber vor allem...<
Sie schluckte tief und unterdrückte ihren Schmerz.
>…vor meinem Herrn und Gemahl, dem König<
Last edited by storyteller; 14.10.2008 at 18:02.
Reason: Zu viele Wörter
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Ich bin Nela, Bäurin aus Khorinis
Das ist mein Sohn Gero. Das allein ist ein Wunder: dass wir leben und zusammen sind. So viele sind tot – oder für immer getrennt.
Es war Nacht, als die Orks kamen. Wir sind vom Hof am Steinkreis. Sie brüllten, als sie über das Feld kamen. Wir rannten ohne nachzudenken in den Wald. Aber im Wald...schreckliche Tiere. Ich hörte nur die anderen schreien und das komische Knurpsen...und ich schrie und schrie und rannte und zog Gero hinter mir her, bis wir ins Wasser fielen. Da waren die Tiere immer noch. Wir schwammen um unser Leben...wir kamen an einen Berg, ich erkannte das Kloster.
Wir kletterten aus dem Wasser. Oben auf der Brücke standen drei Magier. Wir brauchten nur wenig zu sagen, sie hatten schon Kunde von der Invasion. Sie konnten uns nicht beherbergen. Ich wurde fast verrückt vom Gedanken, wieder in den Wald zu müssen – da schenkte uns ein junger Magier zwei Wolf-Verwandlungs-Spruchrollen und erklärte uns, wie wir sie benutzen konnten.
Wir liefen als Wölfe bis fast bis vor die Stadt. Kurz vor der Mauer lag ein Toter. Wir verwandelten uns zurück. Er trug 2 gute Bögen und viele Pfeile, mehr Gold als ich je gesehen hatte und etwas zu essen. Wir nahmen alles mit ohne ihn zu begraben. So ändern sich die Sitten im Krieg.
Die Torwache ließ uns ein, nachdem wir ihnen einen Bogen und 40 Pfeile gaben. Den Rest der Nacht schliefen wir vor einer Art Tempel. Die Stadt war voller Flüchtlinge. Am Morgen gingen wir zum Hafen. Es gab kein Schiff. Ich sprach mit den Fischern und mit vielen Männern, vor denen ich sonst Angst gehabt hätte. Einer bot mir Arbeit an, nachdem er sich versichert hatte, daß ich mit dem Bogen auch schießen kann. Wir fuhren mit einem Segelboot zu einer Insel. Er warnte mich vor den Waranen, ich sollte auf sie schießen, während er arbeitete. Er aber ging zu einer Höhle. Er trug viele Kisten zum Boot. Ich winkte Gero mit den Augen. Er folgte ihm leise.
Als der Mann fertig war, rief er uns und wir fuhren zurück. Er gab mir den Arbeitslohn nicht. Stattdessen, sagte er, könnten wir auf der Insel wohnen. In der Stadt sei kein Platz für Flüchtlinge. Gero aber erzählte mir, daß in der Höhle eine Falle ist, und wie man sie unschädlich machen kann. Trotzdem wollte ich nicht dorthin. Aber die Stadt war noch voller geworden, überall zornige Menschen, Streit, Gewalt. Ich half einer Frau – Mineti -, die sich auf der Straße gegen einen Mann wehrte. Später kam ihr Mann dazu und ihr Sohn. Wir warfen den Angreifer zusammen ins Hafenbecken.
Sie wußten nicht, wohin, wie wir. Da erzählten wir ihnen von der Insel. Später kam noch ein Bogenschütze dazu. Wir boten ihm den Platz an, als Gegenleistung, damit er mir und Gero beibringt, besser zu schießen. Als es dunkel wurde, schwammen wir alle hinüber.
Wir waren so erschöpft, wir teilten keine Wachen ein. Nachts schüttelte mich Gero: die Insel war voller Orks. Der Mann, der mich um den Lohn betrogen hatte, brachte sie mit seinem Boot. Sie hatten uns noch nicht gesehen. Wir weckten leise die anderen. Der Bogenschütze und ich schossen beide zuerst auf den Mann. Er kannte das Geheimnis der Falle. Die Orks brüllten und rannten auf uns zu. Wir „flohen“ in die Höhle. Die Orks rannten in die Falle. Wieder und wieder, sie kennen kein Maß in ihrem Zorn. Die nicht in der Falle starben, erschossen wir, aber wir verbrauchten alle unsere Pfeile. Minetis Mann erlitt eine schlimme Kopfwunde, und der Bogenschütze starb. Es passierte, als wir uns ans Boot schlichen, dort war noch ein Ork, den wir erst nicht sahen. Sie töteten sich gegenseitig. Aber ich war schon zu stumpf zum spüren. Und die Stadt brannte. Wir sahen das Feuer über dem Wasser. Wir kletterten ins Boot. Wir setzten die Segel. Minetis Mann wußte, was man tun muß. Wir fuhren in die Nacht. Als die Sonne aufging, sahen wir von Khorinis nur noch Rauch.
Wir irrten über das Meer. Wir hatten nur wenig zu trinken. Wir fischten mit der Bogensehne, aber der Durst war eine Qual. Minetis Mann fieberte. Ihr Sohn sprach nicht mehr seit dem Kampf in der Höhle. Gero war immer zornig. Wir waren auf dem Meer verloren. Wir segelten so, wie wir dachten, daß es nach Süden geht, aber wir sind keine Seeleute. Wir konnten uns nicht orientieren. Mir waren alle Tage gleich. Meine Hände waren blutig von den Tauen. Die Sonne stach in unseren Augen, mein Kopf dröhnte vom Durst. Wir mußten Minetis Mann festbinden, er wollte im Fieber das Meer austrinken. Gero brachte ihren Sohn zum sprechen, er heißt Jaru.
In einer Nacht wurde es windig. Gero und Jaru setzten das Segel. Das Boot schoß auf den Mond zu. Es sah aus, als zöge er uns. Der Wind begann zu dröhnen, ich konnte es im Bauch spüren. Wir hatten alle Angst. Wir sahen uns an, wir sprachen nicht. Noch zog der Wind gleichmäßig, aber immer schneller. Und dann war Beliars Zorn über uns. Ich erinnere mich nicht, wie es endete. Wir kämpfen die ganze Nacht – Wasser über uns, Wasser unter uns, Wasser in meinem Gesicht, in meinen Augen...Irgendwann riß das Segel, splitterte der Mast... und dann war ich im Wasser und schwamm...und sah Gero nicht mehr und ich schrie... und dann weiß ich nichts mehr.
Ich erwachte von Minetis Kichern. Sie hat mich gefunden, hat mich aus dem Schlamm ausgegraben. Wir waren an Land gespült worden. Sie grub, und sie kicherte mit Zähneklappern. Ich half ihr, später konnte ich aufstehen. Sie zeigte mir einen Tümpel mit Regenwasser. Es schmeckte nach Fisch, aber ich trank... Ich trank, bis mir der Bauch wehtat. Die Küste war felsig mit Sandbuchten. Wir suchten den ganzen Tag nach unseren Kindern und ihrem Mann. Gero fanden wir am Nachmittag in einer anderen Bucht: er lag auf dem Sand und schlief wie ein Baby.
Ich fand ihren Mann in einem Bündel Algen, er war noch an die Reste des Bootes gebunden. Sein Körper war so zerschlagen, er war ganz klein. Ich zeigte ihn ihr nicht. Als wir später Jaru fanden, wir mußten ihn zwischen Steinen befreien, sein Fuß steckte fest, aber er lebte, erzählte ich ihr von ihrem Mann... Ich habe keine Worte mehr für dieses ganze Elend. Denn am nächsten Tag, als Gero im Wald am Ufer war, um Wasser zu suchen, und Jaru war am Strand, Muscheln suchen, und Mineti und ich hatten gerade ihren Mann begraben, kamen Sklavenhändler ans Wasser und fingen Jaru und Mineti rannte schreiend auf sie zu und beschimpfte sie und sie erschlugen sie, mit einer Bewegung des Arms, wie wenn man einen Ast wegwirft, so leicht. Ich stand starr, ich schwieg, mich sahen sie nicht zwischen den Steinen.
Als Gero lächelnd aus dem Wald kam, war da nur noch ich. Er brachte mich zu Menschen, die er getroffen hatte – guten Menschen. Später sagten sie mir, sie hätten mich damals für eine Greisin gehalten, ich mußte mich auf ihn stützen und wimmerte vor mich hin.
Das ist meine Geschichte. Ich bebaue wieder Land. Es ist anderes Land, andere Pflanzen. Gero hilft auch mit, aber ich denke, es wird ihn nicht lange hier halten. Vielleicht gehe ich sogar mit ihm. Wir haben keine Angst mehr. Abends üben wir heimlich mit einem Bogen, den ich für einen Teil des Goldes gekauft habe, das ich nach all diesem Chaos noch in ein Tuch um die Hüfte geknotet trug. Gero will Jaru finden und freikaufen. Das ist erst der Anfang. Ab jetzt werden wir selbst über unser Leben bestimmen.
G.G.
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Flucht aus Nordmar von David Lorenz
Flucht aus Nordmar
Montag, 22. September
Noch gestern saß ich mit meiner Frau Brunhilde am Tisch und aß mein karges Abendbrot. Wir sprachen über den Verbleib der Schmiede im Falle, dass einige Krieger des Hammer Clan's unseren Stamm überfallen würden.
Als hätte Beliar unsere Befürchtungen gehört und sie blitzschnell wie einen Pfeil an des Feindes Tor geschossen, kamen 14 Krieger und zwei Magier durch den Wall gebrochen und brandschatzten die letzten verbleibenden Hütten unseres Stammes.
Noch immer sehe ich des Mannes Augen, welcher mir so gewaltsam meine Frau nahm. Ich konnte nichts unternehmen, wurde festgehalten von diesen Barbaren. Sie wurde von ihnen verschleppt, ihre Schreie hallen noch immer in meinen Ohren wider.
Ich schlug mich aus den Griffen meiner Peiniger frei und konnte entkommen. Doch für meine Frau kam ich zu spät. Sie war nicht mehr zu sehen und so floh ich südwärts in Richtung Faring.
Mittwoch, 1.Oktober
Ich habe es geschafft. Ich bin heil in Faring angekommen, aber die Zustände sind nicht besser als in Nordmar. Die Leute reden über den Krieg und über Mord, flüstern sich schaurige Geheimnisse zu, eines schlimmer als das andere. Ich habe mich dem Jäger Jordan anvertraut. Er scheint mir vertrauenswürdig und außerdem kennt er sich gut in den Wäldern Myrtanas aus. Ich möchte schon morgen in der Frühe abreisen. Irgendetwas stimmt nicht – ich habe das Gefühl ich werde verfolgt.
Sonntag, 5. Oktober
Ich befinde mich südlich von Faring und östlich von Gotha – so sagte es mir jedenfalls Jordan, als er von der Jagd zurück kam. Scavenger und Wölfe bilden unsere einzige Nahrung. Sehr nahrhaft ist das Ganze nicht, aber immerhin besser als auf weiter Flur als verhungerter Mann zu sterben. Mich plagen Sehnsüchte nach meiner Frau. Wäre sie doch hier! Wir könnten zusammen fliehen und uns eine neue Existenz aufbauen. Jordan ist kein guter Zuhörer. Er ist stur und an Gefühlen arm - ich hoffe er führt mich in die richtige Richtung.
Donnerstag, 16. Oktober
Etwas Schreckliches ist passiert! Jordan hat mich betrogen. Er führte mich geradewegs zu einer Banditenhochburg nahe Montera. Ich bemerkte es, weil er seinen Lederbeutel vor dem Zelt liegen ließ. Ich dachte mir ein Blick könne nicht schaden und fand einen Brief:
An Jordan, den Jäger,
ich musste feststellen, dass deine Dienste immer schlechter werden.
Drum habe ich für dich einen Sonderauftrag. Wir brauchen Waffen,
aber haben keinen Schmied. Sieh zu, wie du einen brauchbaren findest!
Ich warne dich! Wenn du ohne einen zurück ins Lager kommst,
wartet auf dich nichts Gutes!
Anführer der Banditen
Ortega
Ich war geschockt und in jenem Moment kam Jordan wieder. Seines vergessenen Lederbeutels bewusst , erwischte er mich auf frischer Tat. Er zog seinen Dolch, doch bevor er zum Streiche ausholen konnte, durchbohrte ihn ein Pfeil von hinten. Blutig ging er zu Boden, litt nicht lange.
Ich hatte Angst - ein Schütze, versteckt im dichten Wald und er traf gut. Es raschelte und aus dem dichten Gestrüpp trat ein hochgewachsener, junger Druide hervor. Als ich nach seinem Namen fragte, winkte er ab und flüsterte mir zu in einem Ton, der mich erschauern ließ. Er sagte, wir seien hier nicht sicher und dass Banditen diese Wälder durchstreifen. Er strahlte etwas Magisches aus. Ich
war mir unsicher einer weiteren Person mein Leben anzuvertrauen, doch allein hatte ich keine Chance.
Freitag, 31. Oktober
Der Unbekannte stellte sich als zuverlässiger heraus, als ich anfangs angenommen hatte. Auch seine
Qualitäten als Zuhörer waren denen von Jordan weit überlegen, was zugegebenermaßen auch nicht schwer war. Eines Abends kamen wir ins Gespräch. Ich erzählte von meinem Stamm, dem Wolf Clan und von meiner verschleppten Frau Brunhilde. Er zeigte Mitleid, doch erwiderte niemals eine Frau gehabt zu haben. Er hatte einen Bruder. Dieser wurde hingerichtet, weil er der Rebellion gegen die Orks verhalf. Wir beide trugen ein ähnliches Schicksal, verbunden durch den Verlust zweier geliebter Personen. Als ich mich nachts in mein Zelt legte, fühlte ich mich freier. Es war die erste Nacht, in der ich nicht von Alpträumen geplagt wurde.
Dienstag, 4. November
Es wird kalt in Myrtana. Die Kälte gewohnt, spüre ich dennoch einen Unterschied zu meiner Heimat. Regen und Wind wüten in der Ebene, die Tage werden kürzer und die Sonne spendet immer weniger Licht. Wegen des starken Regens mussten wir zwei Tage in einer Höhle zwischen Montera und Ardea verweilen. Der Druide fragte mich, wohin ich denn eigentlich reise. Zum ersten Mal auf meiner Flucht wurde mir bewusst, dass ich gar nicht wusste, wohin ich möchte. Als ich ihm eine Antwort geben wollte, unterbrach er mich mit seiner ruhigen, aber dennoch eindringlichen Stimme. Er sagte, dass die meisten nicht wüssten, wohin sie wollen. Er schlug vor, das Land ganz zu verlassen um auf die südlichen Inseln zu gelangen. Dieser Vorschlag gefiel mir nicht sonderlich. Inseln hießen viel Wasser und viel Wasser hieß mit dem Schiff fahren – ich mag die See nicht sonderlich. Letztendlich überzeugte er mich und versprach mitzukommen oder mich zumindest bis zu einem Hafen zu geleiten.
Mittwoch, 12. November
Wir sind in Ardea angekommen. Die kleine Stadt ist genau so, wie ich sie mir vorgestellt habe – klein, schmutzig und überall stinkt es nach Fisch. Ein Schiff liegt nicht im Hafen. Dieser eigentlich unschöne Sachverhalt ließ mich dennoch aufatmen. Ich war noch nie zur See gefahren und hatte es auch nicht vor. Doch der Druide gab so leicht nicht auf. In der Schenke erfuhr er von einem Schiff , welches in 3 Wochen hier vorbei kommen würde. Allerdings sei dieses nicht für die Bevölkerung, sondern für Soldaten, welche die Südinseln erkunden sollten, vorgesehen. Ein Problem, welches es noch zu lösen gab.
Donnerstag, 20. November
Es ist noch keine Lösung in Aussicht. Wir haben Unterschlupf in der Schenke gefunden. Es sind immer die gleichen Leute, die den stinkenden, aber warmen Ort aufsuchen. Altes Pack, ständig unzufrieden, ständig besoffen. Ich bin die Hafenstadt leid.
Ich vermisse dich so Brunhilde, wärst du nur hier, dir würde bestimmt etwas einfallen, wie wir auf das Schiff kommen!
Dienstag, 2. Dezember
Morgen ist es soweit. Das Schiff wird kurz am Hafen anlegen und seinen Weg zu den südlichen Inseln fortsetzen. Heute früh kam mir eine Idee. Die Schenke hatte die Aufgabe bekommen, Essen und Trinken bereitzustellen, damit die Soldaten ihren Vorrat auffüllen konnten. Der Wirt stellte uns zwei seiner Kisten gegen einen kleinen Tribut zur Verfügung. Wenn alles gut geht, werden wir als blinde Passagiere auf dem Schiff in Richtung Südinseln segeln und ein neues Leben aufbauen können. Ich werde mich jetzt schlafen legen, da das Schiff in den frühen Morgenstunden anlegen wird.
Januar
Ich bin am Ende. Die Schifffahrt war schlimmer und turbulenter, als wir gedacht hatten. Doch wir haben es geschafft! Unser Ziel ist erreicht. Schon am dritten Tag hatten uns die Soldaten entdeckt. Zu unserem Erstaunen waren sie friedfertig und akzeptierten uns an Bord. Einzige Bedingung war, nicht untätig zu sein. Wir arbeiteten auf dem Schiff und bekamen dafür Essen und Trinken. Verstrichen war die Zeit und ich hatte nicht den Elan ihr zu folgen. Ich denke, es müsste Januar des neuen Jahres sein. Als endlich Land gesichtet wurde, fiel jedem ein Stein vom Herzen, besonders mir – ich konnte endlich das Schiff verlassen. Die Tage werden ruhiger. Nun werde ich mir eine Beschäftigung suchen, vielleicht sogar das Schmieden aufgeben und dem Schreiben mehr Zeit widmen.
Gothic rockz
Last edited by Droven; 25.10.2008 at 12:49.
Reason: Absätze ändern
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Auf der Flucht
Ich bin's Kan! Ich sitze immer noch in Faring,die einzige Stadt die noch nicht von den Rebellen zurückerobert ist. Ich bange um mein Leben. 2 Monate umzingeln uns die Rebellen und bei ihnen ist Der Namenlose der aus Khorinis kam. Mit ihm sind die Rebellen unbesiegbar u....
"Herr! Sie greifen an....." sagt mein Bote "Ihr musst uns zum Sieg führen!"
"Ja, das mach ich! Nieder mit den Rebellen. Zeigt ihnen aus welchem Holz Orks geschnitzt sind."
Ich ging auf meinem Balkon mit meiner geliebten Krash Morra. Ich sah tausende Rebellen und unter ihnen Der Namenlose. Ich schoss von oben viele Rebellen ab, als ich merkte, dass die Normarer von hinten angreifen. "Wir sind verloren" dachte ich und wünschte, dass ich fliegen konnte weit weg. Am Besten nach Lago, da wo der Sumpfkraut blüht... Die paar Sekunden hätten mich fast mein Leben gekostet, da plötzlich Der Namenlose vor mir stand und mit ihm Gorn. Gorn holte aus und schlug zu. Ich konnte parieren, doch sofort stieß Der Namenlose sein Schwert nach mir. Ein böses Schwert, es war der Orktöter, der seinem Namen zurecht trägt. Doch in dem Moment traf Gorn eine Kopfnuss und ich nutzte die Gelegenheit den Namenlose wegzuschubsen. Ich floh und sah nur noch wir Der Namenlose über den toten Krieger lag und weinte. Gorn war tot. Ich musste mir ans Herz fassen und ging zum Toten und eine Stimme sagte zu mir "Ich bin Innos, ich gebe dir dir Macht Gorn zu heilen. Vertrau mir" Also heilte ich Gorn und wollte fliehen als Der Namenlose sagte "Warte ich und meine Freunde kommen mit." Aus meinen Quartieren kamen alle her. Milten, Diego, Lester, Lares und die anderen. Also flohen wir gemeinsam nach Khorinis wo, die Waldläufer wohnten. Zusammen lebten wir dort gemeinsam bis jetzt. Denn wir wollen wieder zurück und Frieden über Myrtana bringen. Morgen stechen wir in See........
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Die Reise zu den Südlichen Inseln
Es war ein früher Morgen im Graslande Myrtanas. Erste Sonnenstrahlen fielen bereits über die weiten Graslandschaften und die wunderschönen Sommerwälder des Alten Imperiums. Noch dämmerte es und die Sonne war erst ein bisschen über dem Horizont hervor getreten, um am Ende den neuen Tag einzuleiten.
Die sanften Nebelschwaden, die sich über die Nacht gebildet hatten und dann die Landschaft bedeckten, verzogen sich langsam und auf dem Gras blieb ein nasser Morgentau zurück der überall an den Pflanzen haften blieb und diese mit lebenswichtigen Nährstoffen versorgte.
Langsam erwachte auch das Tierreich wieder aus der Nacht die ganze acht Stunden angedauert hatte. Hirsche trieben sich mit ihren Familien in den Wäldern herum um Nahrung zu suchen, Hasen und anderes Kleingetier krochen aus ihren Höhlen hervor und snupperten an der frischen Morgenluft. Der Tag war die sicherste Zeit für diese friedlichen Wesen, denn des Nachts lauerten etliche Monster auf die wehrlosen Geschöpfe.
Auch das kleine Fischerdorf Adrea, das an der Steilküste Myrtanas lag, blieb nicht vor dem erwachen der Natur verschont und bald zwitscherten auch hier die Vögel und sonstiges Getier trieb sich auf Wald und Wiese herum.
Wenn man von diesem kleinen, idyllischen Dor nur ein paar Schritte weiter ging kam man zu den langen Sandstränden an der Küste Myrtanas. Diese waren für Reisende das ideale Reiseziel, denn von hier aus hatte man bei klarer Sicht einen wunderschönen Blick auf das offene Meer das in der Ferne in den Horizont überging. Viele Geheimnisse barg die Myrtanische See die es noch zu erforschen galt.
Die meisten Einwohner der kleinen Gemeinde liebten es an einem Morgen wie diesen zum Strand aufzubrechen und dem Sonnenaufgang zuzusehen. Schon sah man endlich wie sich das große Haupt des Sterns über dem Horizont erhob und die gesamte Landschaft in gleißendes Goldlicht tauchte. Das Meer glitzerte wunderschön während des Sonnenaufgangs. Man konnte die Wellen rauschen hören, so dass bei dem Betrachter dieser Szene ein Gefühl des Wohlbefindens ausgelöst wurde.
Doch leider konnte an diesem wunderschönen Morgen keiner in Adrea behaupten Zeit für so etwas zu haben. Die Bewohner des kleinen Dorfes waren allesamt auf den Beinen und in Stress und Trubel verfallen, was einen bestimmten Grund hatte.
Während die Leute umher flitzten, ihre Habseligkeiten zusammensuchten, große Fässer und Säcke mit Lebensmitteln und Wasser herbei schafften, näherte sich über die See ein sehr großes Segelschiff, das den Namen „Ethedrion“ trug.
Die Aufgabe dieses Schiffes war es die Menschen aus Adrea zu den Südlichen Inseln zu bringen, fernab von den Wirren des Krieges, der zu diesem Zeitpunkt in Myrtana tobte und großes Leid verursachte. Da die Fronten des Gemetzels sich auch Adrea näherten, hatten die Menschen beschlossen das Land zu verlassen und auf den südlichen Inseln ein neues Leben zu beginnen. Schon bald würde diese letzte Fähre anlegen und sie für immer von der Alten Heimat wegbringen.
Der alte Leuchtturmwärter Oscar vernahm den ganzen Stress um sich herum kaum, während er auf einer Bank saß und seinen Blick auf den schmutzigen Boden des Dorfes richtete. Still schweigend saß er da, geblendet durch einen großen persönlichen Verlust den er wenige Tage zuvor erlitten hatte.
Es war ein schöner Tag im Dorf gewesen und der alte Oscar hatte wie immer den alten Leuchtturm instand gehalten. Viele meinten das niemals wieder Schiffe auf der See fahren würden und Oscar deshalb seine Zeit verschwenden würde, doch diese wusste genau das man seine Arbeit ernst nehmen musste was er diesen Unwissenden immer daher predigte. Er galt im Dor als ein netter alter Mann der sich immer um das Wohl der Einwohner sorgte.
Doch als er an ebenjenem Tag gerade aus seinem Haus gekommen war, wusste er dass etwas nicht stimmte. Mehrere Männer, die Rüstungen der königlichen Miliz trugen, kamen mit grimmigen Gesichtern auf den Leuchtturm zu. Als sie angekommen waren fragten sie den Alten Mann, ob er Oscar sei. Als dieser diese merkwürdige Frage mit einem „Ja“ beantwortete, meinte der Offizier:
„Es tut uns leid ihnen dass mitteilen zu müssen, aber ihr Sohn, Daniel ist in der Schlacht um Monterra vor ein paar Tagen durch Orks getötet worden. Er wurde von einem Pfeil tödlich verwundet. Sein Leichnam wurde bereits in das Dorf gebracht. Mein tiefstes Mitgefühl, Sir!“.
Als Oscar sich diese Worte angehört hatte, brach eine Welt für ihn zusammen. Er wollte es nicht glauben und eilte nach Adrea wo er verbittert erkennen musste, dass die Milizen nicht gelogen hatten. Der alte Mann nahm den Leichnam seines Sohnes an sich und beerdigte diesen voller Trauer außerhalb des Dorfes, wo es niemand mitbekommen sollte.
Seit diesem Tag hielt sich Oscar nur noch in Adrea auf und fristete ein einsames Dasein. Viele hatten versucht den alten Mann aufzumuntern, was jedoch vergebens war. Dieser wollte den Tod seines Sohnes einfach nicht akzeptieren. In seiner Verzweiflung hatte Oscar beschlossen es den anderen Bewohnern des Dorfes gleich zu tun und Myrtana zu verlassen. Er wollte auf den Südlichen Inseln ein neues Leben beginnen und dort nach seiner südlichen Verwandtschaft suchen.
Eine Träne rann die Wange des Mannes hinunter als dieser immer wieder versuchte das Vergangene zu vergessen, doch es wollte ihm einfach nicht gelingen. Um ihn herum hatte der Trubel bereits aufgehört, denn die „Ethedrion“ hatte bereits an der kleinen Bucht vor Adrea angelegt. In Scharen verließen die Flüchtlinge nun ihre alte Heimat und schleppten Karren mit Habseligkeiten zum Schiff, wo schon Matrosen warteten die alles auf das Schiff laden sollten.
„Hey Oscar! Worauf wartest du denn? Das Schiff hat bereits angelegt und wird in Kürze wieder ablegen. Willst du denn gar nicht mitkommen?“, rief ein Mann Oscar zu der mit einem Kind im Arm dem Strand entgegen lief.
Erst jetzt hatte Oscar endlich begriffen was die ganze Zeit um ihn herum geschehen war. Immer noch benebelt von der Trance in die er verfallen war, kam der alte Mann nur mühselig wieder auf die Beine. Er versuchte sich nichts von seinen Sorgen anmerken zu lassen und Griff nach seinem Gepäck das er unter der Bank verstaut hatte.
„Komm ich helfe dir!“, meinte der junge Mann freundlich und nahm Oscar seine Bürde ab und führte diesen zum Strand. Das kleine Kind das er um den Arme geschlungen hatte, lachte als es einen Schmetterling sah der gerade vorbei geflogen war.
Oscar sah während dem letzten Gang in de alten Heimat unentwegt das kleine Kind an. In ihm rangen seine Gefühle und Gedanken. Er sah wie glücklich der Vater war und dachte die ganze Zeit darüber nach wie er sein Leben gestaltet hatte, bevor er in Trauer versunken ward.
Oscar war ein lebensfroher Mann gewesen, hatte jeden Tag ausgelebt und war Glücklich darüber das er sich seiner Gesundheit erfreuen konnte. Sollte er nun diese Gefühle auf Ewig wegwerfen? Es war Oscar klar dass er noch trauern würde, aber sich das Leben somit gänzlich zu zerstören wollte er nicht. Für was reiße er sonst zu diesem exotischen Ort? Zum ersten Mal lächelte Oscar wieder seit Tagen durch die Gedanken an sein bevorstehendes Abenteuer.
Mit diesem wunderschönen Schiff das hier vor Anker lag, sollte nun endlich ein neuer Lebensabschnitt in Oscars Leben beginnen, denn seine Reise die er ins Unbekannte antrat, hatte erst begonnen.
Last edited by Jason; 18.10.2008 at 12:58.
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Neuling
Spuren im Sand
Der Sandsturm nahm mir die Sicht auf die Dünen Varants. Der Wind wirbelte Staub und Asche auf und verwandelte die Gegend in nebelähnliches Niemandsland. Diese Wüste war ein Meer ohne Wasser. Wenn es nicht Crawler, Löwen oder Snapper waren, die einem gefährlich wurden, dann war es die Sonne, die am Himmel unaufhörlich brannte mit dem Ziel, auch noch den letzten Tropfen Pisse oder Schweiß aus meinem Körper zu pressen.
Ich hielt kurz an, ruhte meine blasenreichen Füße aus und nahm einen Schluck Wasser aus meinem Trinkbeutel, bevor ich weiterwankte. Das Wasser wusch mir den Staub aus der Kehle und der Wind verwehte meine Spuren im Sand, was auch gut war, denn vielleicht würde dieser Krieg in Myrtana mir jetzt nicht mehr auf Schritt und Tritt folgen
Ich hatte den Krieg und die Kämpfe satt, Myrtana stand unter dem Schatten eines blutroten Schwertes, aus rauher Hand geschmiedet, von gierigen Händlern verkauft und von Mördern geführt, egal ob Ork oder Rebell, Druide oder Bandit. Für mich, Egett, dem Ramschhändler, der sich geschworen hatte, nie wieder ein Schwert anzurühren, blieb da kein Platz.
All meine Freunde sind den Wirren im Land zum Opfer gefallen. Verschieden, versklavt, verhungert, Krieg eben! Zu guter Letzt wurde auch noch mein Karren von Banditen überfallen und nur meinem treuen Knüppel am Gürtel zu meiner Rechten, für Diebe und Großmäuler gedacht, verdankte ich meine Flucht.
Durch das Toben der Sandkörner konnte ich langsam etwas erkennen, ich beschattete meine Augen mit der Hand und entdeckte braune, aber feste Schemen im aufgescheuchten Wüstensand. Es mussten Hütten und Häuser sein. Ja, ich war endlich da. Das kleine Kaff Lago lag direkt vor mir. Vor Freude spuckte ich einen Batzen wertvollen Wassers in den Sand und schluckte bereitwillig etwas Staub. Meine Beine eilten beinahe von selbst dem Dorf entgegen.
Kein anderer Ort als Varant würde für mich in Frage kommen! Weder das vereiste Nordmar, wo einem beim Scheißen der Arsch zufror, noch das orkverseuchte Khorinis. Okay, es blieben noch die südlichen Inseln, aber ich kannte dort Niemanden... Lago hingegen bot mir diesen Vorteil. Angeblich lebte dort Sibur, der einst durch Myrtana zog, um sich Boote anzusehen und nebenbei mit Gewürzen, Tabak, vor allem aber mit Sumpfkraut handelte. 'Handelte' war gut gesagt, die meiste Zeit verbrachte er im Rausch auf seinem Karren, murmelnd, kichernd und unbekleidet auf Fellen liegend. Ich wickelte für ihn ein paar Geschäfte ab, kassierte meinen Anteil, er dankte mir noch zusätzlich mit einer Einladung: „Egett, selbstloser Sohn des Fleißes, solltest du irgendwann einmal unsere weiten Wüsten bereisen, komm' mich doch mal in Lago besuchen, auf das wir gemeinsam einen durchziehen.“
Wie schmeichelnd! Ich hatte es nie vor gehabt, aber der Krieg, der Überfall und kaum Geld zum Überleben waren schlagfertige Argumente. Also zog ich zu Fuß nach Lago und war nun endlich da.
Doch als sich der Vorhang des Sturms langsam lüftete und den Blick auf dieses Dorf freigab, verflog meine Euphorie über das Meistern der beschwerlichen Reise. Schlimmer noch, mein Atem durch meine fauligen Zähne setzte aus, als ich versuchte, zu erahnen, welche Gewalt hier gewütet hatte. Bei Innos! Die Gebäude verwüstet und geplündert, die Felder abgebrannt, Leichen von Orks, Menschen und Zuchttieren, die den Geiern ein makaberes Buffet servierten. Nomaden? Assassinen? Räuber? Was spielt das schon für eine Rolle, es ist immer dieselbe Gewalt! Und bei Beliars Freude am Leid, das schlimmste waren nicht die Toten und die Ruinen, es waren die ausgemergelten Gestalten, die sich ihren Weg zwischen faulem Fleisch und rußschwarzem Ton suchten. In Fetzen bekleidet, zeichneten die Knochen auf ihren nackten Hautstellen Muster auf ihre Körper, die laut das Wort 'Hunger' schrien.
Ich glaubte nicht, dem fetten Sibur hier zu begegnen, anstatt eines Augenpaares, das mich wiedererkannte, ruhten nun die Blicke von mindestens einem Dutzend misstrauischer Augen auf mir, die mich aus ihren tiefen Höhlen anstarrten.
Es war eher die Verzweiflung, die mich antrieb, mich weiter in dieses Dorf vorzuwagen. Ich schritt an den ausgezehrten Gestalten vorbei und wagte es nicht, sie anzusprechen, um ihre leidenden Stimme zu hören. Welche Mistkerle haben diesen Ort nur so zugerichtet? Sollte Sibur und damit mein letztes Reiseziel noch am Leben sein?
Ich warf einen Blick über meinen Rücken und bemerkte, dass diese Menschen mir lauernd hinterher schlichen und neidisch meine Kleidung, mein Wasser und meinen Geldbeutel betrachteten.
Ein Fehler, sich immer weiter in die Stadt vorzuwagen. Diese Menschen waren verdammt, ihre Kräfte zu klein, um einen Löwen zu jagen, ihre Mägen zu groß, um dauerhaft von Kaktusblüten und Königsdiesteln zu leben, aber ein leicht bekleideter, harmlos wirkender Händler... tagsüber im Schatten, in der Nacht am Feuer kauernd warteten sie nun auf Erlösung in Form von Wasser und Gold, dass ich an meiner Hüfte trug.
Ein Kampf schien unvermeidlich und mir wurde unbehaglich, weil gerade dieser Gedanke etwas weckte, das tief in mir verborgen lag.
Und tatsächlich, hinter mir knirschten die Schritte im Sand und blieben bis auf wenige Meter Abstand stehen, vor mir formierten sich drei Männer, bewaffnet mit Spitzhacke, Messer und Holzaxt.
“Wen haben wir denn da”, sagte der erste, “einen wohlgenährten Reisenden, lecker!”
Aus fünf Mäulern rund um mich herum ertönte ein dreckiges Kichern und Keuchen.
“Ich tue euch nichts!”, erwiderte ich.
“Sicher!” erklang es in meinem Rücken, gefolgt von weiterem Kichern.
Ein weiterer Typ vor mir sprach, “Du bist auf unserem Gebiet, du hast nicht um Erlaubnis gefragt, das heißt, du musst neben Zoll auch noch Entschädigung zahlen.”
“Wieviel?”, fragte ich ruhig und führte meine Hand an meinem Geldbeutel vorbei, um nach meinem Astknüppel zu greifen.
“Och, wir sind großzügig und lassen dich am Leben, wenn du uns deine Kleidung, dein Geld, dein Wasser und alles, was du sonst noch hast, überreichst. Du darfst dann nackt davon stolzieren.”
Es wurde ungemütlich. Ich griff zu meinem treuen Knüppel und zischte laut, “Schiebt euch das Gold doch in den Arsch, wenn ihr könnt!”
Da war er wieder, einer dieser Momente, wo ich nicht ich war, einen Moment, für den ich mich auf ewig selbst verachten würde. Das Mitleid für diese Leute wich, die Angst löste sich auf und meine Geist kalkulierte auf einmal entschlossen den Angriff. Sie kamen alle gleichzeitig auf mich zugerannt. Ich hechtete zur Seite und ließ meinen Knüppel sausen – zerschmetterte eine Schulter – duckte mich und schlug abwärts – ein Bein brach knackend zusammen – richtete mich auf und drehte mich im Schwung – ein dritter Angreifer fiel schreiend zu Boden – und wich wieder zur Seite aus.
Die letzten Zwei erstarrten erst und flohen dann zu jenen, die nur zugeschaut hatten. Einer der drei am Boden liegenden wollte sich wieder aufrichten und griff zu seiner Waffe. Ich schlug zu und knackte seinen Schädel, ohne Bedenken, ohne Gewissen.
War ich das, Egett, der Ramschhändler? Nein, eher Egon, der Rekrut und Kämpfer, der drei Jahre lang im Orkkrieg diente, bevor er schließlich zum Deserteur wurde und spurlos verschwand. Ich machte mir nichts vor. Ich war ein Mörder in diesem Land und wollte hier in Varant nicht bleiben. Sibur war tot oder weiß Beliar, wo er sich aufhielt!
In Lago gab es einen Hafen und ein kleines Boot. Ich beschloss, die südlichen Inseln anzusteuern und segelte los. Was an diesem Ort von mir blieb, waren nur noch Spuren im Sand, die bald verwehten.
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Im Sand
Was hatte ich nur getan.
Wir hatten unser Lager unweit der Grenzen zwischen Myrtana und Varant aufgeschlagen. Der Boden war sandig, doch trotz dessen wuchsen vereinzelt mannshohe Gräser daraus hervor, die die Sicht auf das umliegende hügelige Land etwas einschränkten.
Es ist nun einige Tage her seit Reldor mit mir aus Vengard geflohen ist. Es war eine überstürzte Entscheidung, trotz der langen Planung. Zu lange saßen wir in unserem Haus fest, zwischen den groben Steinwänden und dem Krach der vorbeifahrenden Karren, die irgendein miesepetriger Händler mit seinem Esel durch die Gassen zog. Und die Geschichten vom Ende des neuen Krieges, so nannten ihn die meisten. Ich konnte es nicht mehr ertragen.
Wir hatten lange von einer Flucht gesprochen, immer wieder, Nacht für Nacht, doch in der Nacht, in der die Worte zu taten wurden war es anders:
„Fedine, wir haben so lange gewartet. Eben habe ich unsere Beutel gepackt. Wir brechen auf.“, hatte Reldor mit Nachdruck gesagt.
Der Mond schien in vollem Glanz. Durch die Fenster schien er in seinem unheimlichen Blau und ich bemerkte, dass etwas passiert war. Aber Reldor verschwieg es mir. Sein Gesicht sah ernster aus, als ich es je gesehen hatte. Seine Narben, die er noch vom Krieg gegen die Orks trug, schimmerten blass im Zwielicht. Ich wusste, dass ich ihm nicht widersprechen konnte, auch wenn er mich als seine Frau respektierte, als ein Teil von ihm, was in diesem Land wahrlich nicht jede Frau sagen kann.
Im Krieg lebten meine Mutter und ich in einer Höhle hoch oben im Norden. Nachts war es eiskalt und manchmal hörten wir die Wölfe heulen. Wir haben uns Geschichten erzählt, um uns von unserer Angst und dem Hunger abzulenken.
Es müssen Jahre gewesen sein, die wir dort verbrachten, später kam ein junger Jäger zu uns um uns Nahrung zu bringen. Er war der einzige, der je unser Versteck gefunden hat. Orks sind keine guten Kletterer und auch die übrigen Wildtiere des hohen Nordens haben dort nichts zu suchen gehabt, doch trotzdem, die Angst schlief immer mit in unseren Betten. Denn Trolle fürchteten nicht die Höhe.
Eines Nachts griff uns ein Troll an. Wir hörten ihn näher kommen, doch wussten keinen Ausweg. Reldor kam zu spät, um meine Mutter zu retten, doch sie opferte sich und verschaffte uns genug Zeit zum Fliehen. Fliehen in die nächste Höhle. Vengard.
Der Morgen graute noch, leichter Nebel hing über dem wogenden Gras.
„Hörst du das?“, zischte Reldor, die Augen zu schlitzen verengt. Das tat er immer, wenn er etwas zu erlauschen versuchte. Ich hörte nichts, wie immer, er war der Jäger, ich seine Frau.
Doch.
Ein Rasseln, ein Klacken und ein Knautschen im Sand, aber zu sehen war noch nichts. Mein Herz klopfte. Es war kalt, so kalt das ich die nach etwas säuerlichem riechende Luft in kleinen Wolken ausatmete. Wir beide hatten uns seit Tagen nicht gewaschen.
‚Der Geruch der Natur‘ - so nannte es Reldor.
„Bleib unten“, befahl er. So hatte er noch nie zu mir gesprochen. Was war da bloß in hinter dem Vorhang aus Gräsern?
Er zog einen Pfeil aus seinem Köcher. Pfeile hatte er immer. Vor allem in den Wäldern von Myrtana hatte er viele geschnitzt. Doch egal was da kam, es war kein Snapper und kein Wildschwein, welches er leicht niederstrecken konnte, ob mit dem Schwert oder aus der Ferne. Magie beherrschten wir beide nicht, aber gehört hatten wir von den großen Magiern. Ich wünschte mir plötzlich ich hätte einen Tag mehr in der Bibliothek verbracht um etwas darüber zu lernen. Nun war es zu spät. Das Wesen, was immer es war, schien kaum mehr einen halben Steinwurf entfernt. Vielleicht nur ein paar Schritt. Die Gräser versperrten die Sicht, die Reldor brauchte um richtig zielen zu können. Plötzlich schwankten ein paar Halme deutlich. Das Etwas hatte die schwindende Nacht in seinem Rücken, als Reldor seinen ersten Pfeil abschoss, um gleich darauf mit seiner blitzartigen Bewegungen den nächsten nicht nur einzulegen, sondern auch abzuschießen. Ein Kreischen ertönte und das Rasseln wurde zu lautem Poltern. Beim dritten Pfeil sah ich das Wesen im schwachen Morgenlicht richtig, es war ein Minecrawler. Nie zuvor hatte ich einen gesehen, aber ich hatte Geschichten über sie gehört. Grausige. Der Pfeil brach einfach an der Plattenschale des Wesens ab. Die Platten lagen in mehreren Schichten übereinander, und etwas wie ein Schlund deutete den Mund mit langen Fangzähnen an. Die Augen waren die eines Insekts. Klein und schwarz, kaum zu erkennen zwischen dem Gewirr aus Beinen, Fühlern und dieser Hornschicht überall am Kopf. Reldor ließ seinen Bogen fallen und zog sein Schwert.
„Flieh! Flieh - ich komme nach… Richtung Osten… aber erst hinter dem Pass - du weißt..“
Ich hatte keine Zeit etwas zu packen, nur einen Schlauch Trinkwasser konnte ich gerade noch greifen, da rannte ich auch schon, voller Angst um Reldor und davor, dass vielleicht noch mehr von den Biestern zwischen den Grashalmen lauerten.
„Bleib stehen!“, befahl eine tiefe, gelassene Stimme direkt vor mit. In meiner Hast nach weiteren Minecrawlern Ausschau zu halten hatte ich gar nicht gemerkt, dass ich direkt in einen Trupp von Menschen gelaufen war, die glänzende Rüstungen trugen, mit einem Wappen darauf, das ich noch nie gesehen hatte. Aber ich kannte mich noch nie damit aus.
Ich brachte nichts besseres zustande als „Hilfe! Da drüben ist ein Minecrawler!“ zu schreien. Vielleicht habe ich auch nur gekeucht, ich weiß es nicht. Es reichte jedenfalls um die Soldaten zu Alarmieren.
Soldaten! Was hatte ich nur getan? Hatte Reldor nicht gesagt, wir dürften auf gar keinen Fall von Soldaten gesehen werden?
Zwei der Soldaten hatten ihre Bögen im Anschlag und legten geschwind Pfeile ein.
Als sie diese abschossen erschienen an deren Spitze eine blaue Flamme, die wie Schweife durch die Gräser rasten. Magie! Zwei andere Soldaten waren mit ihren Langschwertern vorgestürmt. Noch ein Kreischen ertönte, dann Stille.
Ich wartete. Niemand sagte etwas, bis:
„Der hier hat gegen das Monster gekämpft!“ Dabei kam einer der Soldaten zu uns herüber, den sich sträubenden Reldor am Kragen gepackt.
Die Worte waren an den Mann direkt vor mir gerichtet. Erst jetzt fiel mir auf, dass er eine besonders prunkvolle Rüstung trug.
„Gut!“, sagte dieser während ein diabolisches Grinsen über seine feinen Züge huschte, als er Reldors Rüstung erkannte.
„Du kommst also aus Nordmar? Nehmt ihn mit!“ Er wandte sich zum Gehen.
Ich verstand die Welt nicht mehr.
„Was tut ihr da?“ Jetzt kreischte ich wirklich.
„Wir nehmen uns was wir brauchen“, erklärte einer der Soldaten.
„Wenn du uns folgst stirbt er und du, wenn nicht, überlebst du vielleicht.“
„Geh weiter! Finde den Hafen, dort steht ein Schiff für uns, ich werde dich finden! Die Geschichten sind war! Sie sind wirklich war! Folge mir nicht! Geh weiter!“ Die Soldaten schleppten ihn schweigend davon, während sich Reldor die Kehle aus dem Hals schrie: „Flieh!“ Ich war auf den Boden gesunken, wie ein braves Mädchen, und habe zugesehen wie sie ihn verschleppt haben.
Ich fand den Hafen. Zusammen mit ein paar Nomaden, die zwar versuchten mich aufzuheitern, aber es nicht geschafft hatten. Wir wanderten über Ruinenfelder von so unglaublicher Fremdartigkeit bis wir den versteckten Hafen gefunden hatten, wo das Schiff wartete, das uns auf die Südlichen Inseln bringen sollte. Doch in meinem Kopf gab es nur einen Gedanken.
Ich habe ihn im Stich gelassen.
Die Reise dauert noch an und so schreibe ich dies in der Hoffnung, dass es jemand liest, der mir helfen kann.
Ich suche dich Reldor.
In meinem Podcast "daddy zockt" spreche ich in Folge 11 und 14 über meine Zeit bei PiranhaBytes. Verfügbar überall wo es Podcasts gibt. Außerdem habe ich ein Musikalbum und mehrere Musiksingles auf allen Streamingplattformen (Apple, Spotify, YouTube usw).
Last edited by Scrembol; 20.10.2008 at 21:16.
Reason: ein Komma eingefügt und ein "war" hinausgenommen ;)
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Auf der Flucht.
Rauvoss stierte vor sich auf den Tisch. Das Bier war längst zu einer ekelhaften Flüssigkeit verbrannt. Es war heiß, viel zu heiß für einen Nordmann – aber er hatte es nicht anders gewollt, war nach Mora Sul gewandert - um seiner Freiheit willen. Hier hatte er sich als Schmiedehelfer einen guten Ruf erworben – viel verdienen konnte man damit aber nicht.
Den anderen in der Kaschemme ging es auch nicht besser. Sie hockten auf ihren groben Bänken und unterhielten sich mit gedämpfter Lautstärke.
Plötzlich flog die Tür der Schenke auf und schlug mit einem Krachen gegen die Wand. Erschrocken fuhren die Köpfe in die Höhe, um den Grund der Störung ausfindig zu machen. Ein Trupp schwer bewaffneter Wächter stampfte herein. Der Holzboden vibrierte unter den Stiefeln der Ankömmlinge. Aus deren Mitte schälte sich eine Gestalt heraus. Als diese absolut sicher war, die volle Aufmerksamkeit aller Anwesenden zu besitzen, zog er aus seinem Heroldsumhang eine Schriftrolle heraus.
>Im Namen des Overlords, seiner geheiligten Eminenz und Herrschers über Varant und die angrenzenden Gebiete, ergeht folgender Erlass:
Die Bewohner von Mora Sul haben bis zum Sonnenaufgang acht kräftige Männer zu stellen, die im Auftrag unseres Gebieters zu Arbeiten herangezogen werden. Ab sofort, bis zur Ablieferung der geforderten Arbeitskräfte, ergeht dazu ein unumschränktes Ausgehverbot für Mora Sul. Zuwiderhandelnde werden gefangen gesetzt und zu Fronarbeiten gezwungen, aber keinesfalls von den achten ersetzt, genauso wie sie die acht nicht ersetzen<*
Der Herold ließ seinen Blick durch den Raum schweifen, das betretene Gemurmel erstarb. Dann winkte er einen Wächter mit einer lässigen Bewegung zu sich.
>Schlag die Proklamation an die Tür, auf dass sie ein jeder bei seinem Heimweg nochmals vor Augen hat!<
Kurze Zeit später war der Spuk vorbei. Nur das Schriftstück hing festgenagelt an der Tür. Es schien irgendwie Feuer gefangen zu haben, so brannte es in den Augen. Er konnte den Blick nicht mehr abwenden, bis ein Schatten ihm den Blick versperrte. Rauvoss hatte gar nicht bemerkt, dass einer der anderen Gäste aufgestanden war, um sich vor ihm aufzubauen.
>Na, was sagst du denn zu dem Auftritt dieses Lackaffen und dem da?<
Dabei deutete er mit einer knappen Kopfbewegung Richtung Tür.
>Wie sieht denn das bei dir aus? Wirst du dich freiwillig melden?<
Freiwillig melden? Der hatte anscheinend zu tief ins Glas geschaut! Der Gesichtsausdruck des Anderen warnte ihn aber davor, eine diesbezügliche Bemerkung abzugeben. Stattdessen versuchte er den Nachdenklichen zu mimen. Er konnte sich schon vorstellen, warum der ausgerechnet an ihn ein solches Ansinnen erhob. Zusammen mit seinen einheimischen Freunden hatte er wohl beschlossen, ihn an die Häscher auszuliefern. Aus ihrer Sicht war das wohl das Beste für alle – sie schützten ihre Gemeinschaft und der Zugewanderte hatte eben Pech gehabt.
>Ich bin noch am Überlegen – schließlich bin ich euch etwas schuldig. Ihr habt mich hier aufgenommen, aber das bedeutet ja nicht, dass ich hier ein Bleiberecht besitze.<
>Haha…Wohl gesprochen, dann brauchen wir ja nur noch sieben weitere zu finden – aber das soll
nicht deine Sorge sein!<
Zeit das Gasthaus zu verlassen, bevor ihm eine Keule das Licht bis zum Morgen ausblies. Ohne Eile stand er auf und warf beim Hinausgehen noch wie zufällig einen Blick in die Runde – natürlich hatten alle die Szene beobachtet. Schnell ging er zu seiner Unterkunft, die gleich hinter der Schmiede lag. Ein kärglich eingerichteter Raum mit einem harten Bett, einem klapprigen Stuhl und einer unverschlossenen Kiste mit seinen Habseligkeiten. Er wühlte etwas darin herum, um seinen Bestand aufzunehmen. Er war kaum der Rede wert. Trotzdem packte er ein Bündel zusammen, warf sich dann auf die Pritsche, um auf die Nacht zu warten.
Als es endlich dunkel war, öffnete er vorsichtig die Tür und lugte aus dem Spalt. Es war längst Mitternacht vorbei und der Ort lag im schummrigen Licht des Mondes im Tiefschlaf. Niemand war zu sehen. Das Knarren der Tür hörte sich für ihn an wie das Schnauben eines wütenden Drachensnappers – in Wirklichkeit war es kaum ein paar Meter weit wahrnehmbar. Rauvoss hatte noch keinen Schritt gewagt und schwitzte schon, als ob er direkt an der Esse arbeiten würde. Vorsichtig schob er sich hinaus, um die Schmiede herum und dann Richtung Stadtmauer. An einer günstigen Stelle sprang er hinauf und beobachtete die Umgebung. In einiger Entfernung konnte er mehrere Lagerfeuer erkennen. Vermutlich lauerten die Wächter dort, um etwaige Flüchtlinge einzufangen. Er ließ sich auf die andere Seite fallen und schlich an ihr entlang zu einer günstigeren Stelle. Dort waren das Gelände und die Positionen der feindlichen Lager vorteilhafter. Auf allen Vieren oder auch auf dem Bauch liegend, versuchte er ohne Geräuschentwicklung aus der Falle zu entkommen. Als er glaubte weit genug entfernt zu sein, sprang er auf und rannte in Richtung Ishtar. Als er nicht mehr konnte, blieb er schnaubend stehen und sah zurück. Weder Mora Sul noch Lagerfeuer waren zu sehen. Von Verfolgern ebenfalls keine Spur. Zügig gehend setzte er seinen Weg fort.
Einige Zeit später - die Sonne fing schon an den Himmel zu erleuchten, hörte er plötzlich Stimmen und lautes Poltern. Seltsam – er war immer noch weit von Ishtar entfernt – hier sollte eigentlich niemand sein! Er bewegte sich vorsichtig immer weiter an die Quelle der Geräusche heran, bis er eine hohe Palisade erkennen konnte. Dort standen ein paar Gestalten im Halbdunkel, es waren Wächter des Overlords. Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Er versuchte gerade den Rückzug anzutreten, um diesen Ort im weiten Bogen zu umgehen, als von hinten eine herrische Stimme ertönte:
<Du, an dem Stein! Drehe dich um, damit wir dein Gesicht sehen können! Und keine Zicken, sonst wird es dir schlecht ergehen!>
Konnte denn überhaupt nichts so ablaufen, wie er sich das vorgestellt hatte? Ihm blieb nichts anderes übrig als dem Befehl zu gehorchen.
>Ich bin Rauvoss aus Nord…<
>Halte deine Fresse! Wenn ich etwas von dir wissen will, werde ich dich schon
fragen! Was machst du hier? Bist wohl ein Spion aus Nordmar, wie?<
Die Stimme klang gefährlich.
>Nein, ich bin kein Spion, sondern Schmied und auf dem Weg von Braga nach Ishtar!<
Er versuchte so glaubwürdig wie möglich zu wirken.
>Von Braga? Mmh…Du kommst doch nicht etwa aus Mora Sul?<
Der lauernde Unterton war selbst für einen Idioten nicht zu überhören.
>Folge mir zu meinem Befehlshaber!<
Es blieb ihm nichts anderes übrig als zu tun, was der verlangte. Sie gingen einen staubigen Weg entlang durch ein Tor. Dahinter hatten sie eine große Mole gebaut. Kisten und Fässer standen herum, ein Kran und mehrere Hütten. Ein Schiff – die Santa Clara – lag vertäut am Kai. Sie betraten eine der Hütten, darin waren ein paar Schreiber und der Herold, den er gestern im Gasthaus gesehen hatte. Sein Bewacher ging zu ihm und flüsterte ihm etwas zu.
>Hör zu Schmied - ich mache dir ein Angebot, das nicht jeder Dahergelaufene erhält. Wir zahlen gut, also wähle mit Bedacht. Du kannst uns mit deiner Kunst dienen, oder bei den Truppen eintreten, oder…<
Rauvoss überlegte zu lange, jede Vernunft schien ihn verlassen zu haben.
>Gut, dann wähle ich das oder!<
Am nächsten Tag wachte er in einem dunklen, stickigen Raum auf, der sich sanft hin und her bewegte. Er stand auf und ging auf das Licht zu, das durch das Gitter fiel. Er sah nach oben und erkannte ein aufgeblähtes Segel und Matrosen an Deck.
Sie waren unterwegs zu den Südlichen Inseln.
*
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Lehrling
Wildfang
Als ich ein Kind war, lebte ich mit meiner Mutter und meinem Vater auf einem kleinen Hof nahe der Stadt Silden. Es war eine schöne Kindheit, die ich dort zwischen den saftigen Gräsern und den dichten Bäumen der angrenzenden Wälder verbrachte. Wenn ich an diese Zeit zurückdenke, rieche ich noch den Geruch der großen Heuballen, die mein Vater in unserer alten Scheune lagerte.
Einmal im Monat schickte mich meine Mutter mit einem Butterfass in die Stadt, um es bei den Händlern gegen allerlei Kleinigkeiten, die wir auf dem Hof nicht selbst herstellen konnten, einzutauschen. Ich tat dies ungern – nicht nur, weil ich auf dem Weg an einer Ruine vorbei musste, die mir wegen ihrer unnatürlichen Aura immer unheimlich gewesen war, sondern auch weil es bedeutete, dass ich an Wildfang vorbeilaufen musste. Wildfang war der abgerichtete Wolf eines Schafhirten, der seine Herde auf einer Weide zwischen unserem Hof und Silden grasen ließ. Er selbst war immer bis zum Rand voll mit Wacholderschnaps. Auf die Herde passte Wildfang auf, während sein Herr unter einer der stattlichen Eichen schlief. Jedes Mal, wenn ich mich an der Herde vorbei zu schleichen versuchte, dauerte es nicht lange bis Wildfang mich bemerkte und mir laut heulend und knurrend hinterherlief. Seine Zähne waren riesig – wie die eines Lurkers, von denen es in unserer Gegend bei den Flüssen sehr viele gibt. Allerdings hatte ich nie so sehr vor einem Lurker Angst gehabt wie vor diesem Wolf. Sobald er auf mich zugestürmt kam, rannte ich um mein Leben. In der Regel kam ich mit dem Schrecken davon, nur einmal war es so knapp, dass er mich am Bein erwischte und einen guten Teil meiner Leinenhose zerriss. Zu allem Überfluss verlor ich auch noch die Werkzeuge, die ich in der Stadt eingetauscht hatte.
Als ich weinend zu Hause ankam, nahm mich meine Mutter auf ihren Schoß, um mich zu trösten. Es dauerte eine Weile, bis ich mich beruhigt hatte und ihr alles erzählen konnte. Kurz darauf wurde es dunkel und mein Vater kam von der Arbeit am Feld nach Hause. Nachdem meine Mutter ihm beim Abendessen alles erzählt hatte, nahm er mich zur Seite und gab mir folgenden Rat:
„Thanos“, sprach er, „wenn du es in dieser Welt zu etwas bringen willst, lass mir dir einen Rat geben: Es gibt Dinge im Leben, vor denen man nicht davonlaufen kann. Vielleicht meint man gelegentlich, dass man das kann, aber wenn man dann kurz verschnauft und sich umdreht, blickt man ihnen wieder direkt in die Augen – und der Anblick ist schrecklicher als je zuvor. Die einzige Möglichkeit, ihnen endgültig zu entgehen, ist sich umzudrehen und diesem Blick tapfer zu erwidern. Merk dir das!“
Obwohl ich noch ein Kind war, wusste ich, was mein Vater insgeheim von mir erwartete, auch wenn er es nicht aussprechen wollte. Ich wollte immer, dass mein Vater stolz auf mich ist. Früh hatte er mir beigebracht, was Ehre und Tapferkeit bedeuten. Wegen seiner Geradlinigkeit und Bereitschaft, für seine Ideale einzutreten, bewundere ich ihn auch jetzt noch. Ich wünschte nur, ich wäre wie er.
Am nächsten Morgen machte ich mich auf, um die verlorenen Werkzeuge zurück zu erobern. Bereits auf dem Weg zur Weide schauderte mir vor dem riesigen Wolf und seinen scharfen Fängen, aber ich zwang mich, an meinen Vater und wie stolz er auf mich sein würde zu denken. Vorsichtig schlich ich mich an jene Stelle heran, an der ich am Tag zuvor die Flucht ergriffen hatte. Der Hirte schlief wie üblich friedlich im Schatten eines Baumes, während die vielen Schafe zufrieden auf der Weide grasten. Von Wildfang war weit und breit keine Spur.
Das Bündel mit den Werkzeugen war schon zum Greifen nahe, als plötzlich Wildfang laut heulend und mit gesträubtem Fell aus dem Nichts auf mich zuraste. Der Anblick seiner gefletschten Zähne und seiner wild funkelnden, grünen Augen war so schrecklich, dass jede Faser meines Körpers „Lauf!“ zu schreien schien. Das Gefühl, das mich in diesem Moment vereinnahmte, war so überwältigend, dass ich mich ihm ergeben musste: Ich lief. Ich lief solange, bis meine Lungen wie Feuer brannten – und selbst dann hörte ich nicht auf, bis ich sicher zu Hause angekommen war. Obwohl wir nie darüber gesprochen haben, konnte ich die Enttäuschung meines Vaters spüren, als er am Abend selbst auf die Weide gehen musste, um das Bündel Werkzeuge zu holen.
Als Jahre später der Krieg mit den Orks ausbrach, schloss ich mich der Armee des Königs an, um unsere Heimat zu verteidigen. Nach einer kurzen Grundausbildung wurde ich einem kleinen, unerfahrenen Trupp nahe Montera zugeteilt. Der Krieg war ohne die Unterstützung der Paladine und ihrer Runen-Magie zu dieser Zeit schon verloren. Von den Versorgungslinien abgeschnitten, dauerte es nicht lange, bis unser Trupp von den Orks aufgerieben wurde. Einige Wenige von uns konnten sich in die dichten Wälder retten, wo wir darauf warteten, dass der Feind uns finden und töten würde.
Der matte Glanz in den Augen meiner Gefährten sagte mir, dass sie bereit waren, für König Rhobar zu sterben. War ich es auch? Gab es nicht noch so viele Dinge, für die es sich zu leben lohnte? Und wie würde es sich anfühlen, wenn ich tödlich verwundet auf dem Schlachtfeld mein Leben aushauchen würde? Diese Gedanken hielten mich die ganze Nacht lang wach. Wenige Stunden vor Sonnenaufgang verließ ich heimlich unser Lager und wurde kurz darauf von einem Spähtrupp der Orks aufgegriffen, der mich gefangen nahm und zum Zelt eines Anführers brachte. Der Anblick der bleichen Menschenschädel, die seinen Thron umringten und mich mit ihren blanken Zähnen angrinsten, trieb mir Tränen der Verzweiflung in die Augen. Die Orks zwangen mich auf die Knie, während ihr Anführer mit spottender Stimme zu mir sprach:
„Ihr Morras seid ein erbärmliches Volk. Euer König wird bald unser Sklave sein und ihr heult wie kleine Kinder. Allein dafür sollte ich dir den Kopf abschlagen. Aber ich werde dir eine Chance geben, dein bedauernswertes Leben zu retten, also hör gut zu, Morra! Verrate mir den Aufenthaltsort deiner Gefährten und ich lasse dir dein lächerliches Leben. Weigerst du dich jedoch, wird auch dein Kopf meinen Thron schmücken. Wähle weise, Morra!“
Was sollte ich tun? Ich wollte meine Kameraden nicht verraten, aber gleichzeitig wollte ich auch nicht sterben. Ich wählte das Leben.
Der Anführer hielt sein Wort und wenige Tage später war der Krieg vorbei. Von nun an diente ich den Orks als Spitzel in Montera, auch wenn mir mein Schicksal widerstrebte. Es war ein trostloses Dasein geprägt von Schuldgefühlen. Umso froher war ich, als die Orks endlich aus Myrtana vertrieben waren und ich zum Hof meiner Eltern zurückkehren konnte. Dort fand ich jedoch nur meine Mutter vor, die mich mit Tränen in den Augen in die Arme nahm. Als ich sie fragte, wo mein Vater sei, erzählte sie mir, dass er nach dem Krieg von einem Ork erschlagen worden war, weil er sich geweigert hatte, ihn als Lehnsherren auf seinem Hof zu akzeptieren. Ich tat mein Bestes, sie zu trösten, jedoch verschwieg ich ihr meine Vergangenheit.
Nun stehen die Zeichen wieder auf Krieg und bald schon wird die Erde wieder vom Blut der Söhne Myrtanas getränkt sein. Meine Mutter und ich haben beschlossen, das Land zu verlassen und zu den Südlichen Inseln aufzubrechen. Wir haben beide schon genug Leid miterlebt. Meine Mutter schläft im Schein des Lagerfeuers, während ich diese Zeilen schreibe. Wir warten auf das Boot, das uns hier abholen soll. Es ist still. Nur ab und zu höre ich ein seltsam vertrautes Heulen im dichten Wald hinter uns. Und es macht mir Angst.
Tyger, Tyger,
Burning bright
in the Forrest of the Night
Which immortal Hand or Eye
has shaped thy fearful Symmetry?
Last edited by Thanos der Titan; 31.10.2008 at 19:58.
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Habuyis Gewand
Eine Woche schon wartete Garmond, der junge Kräutersammler, in seiner bescheidenen Hütte auf der lichten Hochebene am Pass nach Nordmar darauf, dass seine Saht endlich die volle Reife erreiche, um sie schließlich ernten zu können und in das Tal, in das kleine Alchemielaboratorium seines Lehrmeisters Maldor zu bringen, damit dieser aus ihnen mächtige Tränke herstellt.
Doch nun war es endlich soweit.
Sieben lange Tage des Dankens zu Innos, in der Hoffnung ermöge die Kräuter recht schnell gedeihen lassen, hatte es gedauert, bis Garmond sich endlich an die Arbeit machen konnte.
Na dann kommt mal her meine Hübschen! Sagte Garmond leise zu sich selbst, zückte die Sichel und fing an wie in Trance durch das Kräutermeer zu huschen. Er hatte es vor allem auf die seltenen und sehr schwer heranzuzüchtenden Drachenwurzeln und Goblinbeeren abgesehen, die ihn und seinen Lehrmeister immer wieder beim Anblick mit großem Stolz erfüllten.
Bis zur Dämmerung, kurz vor Einbruch der völligen Finsternis, wühlte sich Garmond durch die Kräuter, die er mit so viel Sorgfalt gesetzt hatte.
Innos sei Dank! Völlig erschöpft quälte er diesen letzten Dank aus seinem Mund und machte sich dann auf den Weg Richtung Silden. Von der vielen Arbeit war Garmond so erschöpft, dass der Weg wieder mal all seine letzten Kräfte forderte. Es ging über Stock und Stein, von Hang zu Hang, bis er dann doch noch total geschafft auf den Weg in Richtung Silden ankam. Er drehte sich noch einmal um und warf einen Blick, den steilen Hang hinauf, über die Spitzen der eisigen Berge Nordmars, bis in den klaren Abendhimmel.
Es war Vollmond.
Garmond seufzte.
Trollminze… oh wie gern’ würd’ ich jetzt eine Trollminze vor meinen Augen erblicken!
Fast wehleidig klangen diese geflüsterten Worte Garmonds. Zu lange schon sehnte er sich danach auf die Südlichen Inseln zu reisen um nach dieser sagenumwobenen Pflanze zu suchen – der Trollminze.
>>Die Trollminze ist ein Gewächs, welches einem ausgewachsenem Manne nicht weiter als bis zu den Knien reicht. Fast unscheinbar ist diese kleine Pflanze und nur allzu oft wird sie übersehen, besäße sie nicht dieses unglaubliche Merkmal. Sie besitzt platinschimmernde Blüten, die sich zwar nur nachts bei Vollmond öffnen, aber es möglich machen, ein ganzes Feld in der tiefsten Nacht zu erhellen. <<
Diese Sätze hat Garmond in seinem Leben schon so oft gelesen, dass er sie nun schon fast auswendig konnte.
Langsam machte er sich wieder auf dem Weg und bog, nur ein paar Schritte von den Toren von Silden entfernt, links in den Wald ein.
Er betrat das kleine Labor, das sich zwischen zwei alten Bäumen befand, und weckte Maldor, welcher von seiner Arbeit so geschafft zu sein schien, dass er sich anscheinend ein Weilchen hingelegt hatte, während er auf Garmond wartete. Seit einer Woche wohlgemerkt.
>>Hier Meister, es hat zwar gedauert aber es hat sich gelohnt. <<
>>Zeig her, was du bei dir trägst Garmond. Wie immer bin ich mir sicher, dass du mir nicht zu viel versprichst mein junger Schüler. Du weißt worauf es ankommt! <<
Garmond reichte Maldor ein Beutel mit einem großen Bündel, gut duftender und süßlich riechender Kräuter.
>>Hier Meister, seht selbst. Innos hat mein Bitten erhört und mir eine Ernte beschert, wie ich sie in meinem Leben noch nicht hatte. <<
Während Garmond noch damit beschäftigt war, Innos zu preisen und zu loben, warf Maldor einen genauen Blick auf die Kräuter, die ihm gereicht wurden und zählte diese auch nebenbei.
>>20 Drachenwurzeln und 13 Goblinbeeren! Du bist ja vollkommen verrückt mein Junge! <<
Total entgeistert taumelte Maldor vor Erstaunen nach hinten und musste erst einmal Platz auf seinem Bett nehmen.
>>Weißt du was wir damit alles anstellen können? Das ist einfach unglaublich! Die Zweifel, die ich am Anfang deiner Lehre bei mir hatte, tun mir unendlich Leid. Du bist ein wahrer Meister deines Faches – auch wenn ich finde, dass du dich zu sehr auf diesen Innosquatsch verlässt. <<
>>Ich weiß das ihr seit dem Tod eures Bruders den drei Göttern abgeschworen habt, aber solange es mir zu solch einer Ernte verhilft, werde ich mich weiterhin auf die Gunst Innos’ verlassen. <<
>>Ja ist ja schon gut, ich will nichts gesagt haben. Doch wenn ich ehrlich bin, mach’ ich mir Sorgen um deine Zukunft. Grade, weil du dich so sehr auf die Macht der drei Gestirne verlässt! … Garmond, ich denke du siehst selbst, dass das Wirken der Götter in dieser Welt abgenommen hat. Die Menschen wissen nicht mehr, an was sie festhalten sollen. Sie sind verwirrt und haben Angst. Bald wird es Krieg geben Garmond, da bin ich mir sicher. Schau’ dir die Nordmänner an: Sie zerfleischen sich gegenseitig. Varant hat viele Könige, die sich bis auf’s Blut bekriegen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch uns das Reich Beliars auf Adanos’ Welt ereilt. <<
Bevor Garmond die Möglichkeit hatte überhaupt etwas zu sagen, erhob sich Maldor, öffnete die alte Buchkommode – die noch aus den Zeiten seiner laboreigenen Bibliothek war – und holte ein dickes, altes Buch hervor, welches aber benutzt schien, da es frei von jeglichem Staub war.
Habuyis Gewand. Flüsterte Garmond, als er dieses Buch genau musterte. Er schien es bereits zu kennen, machte den Eindruck als wäre er mit dessen Inhalt vertraut und wirkte auch ein wenig froh, nun da er es vor sich sah.
>>Ich weiß, ich hätte dich nie in dieser Kommode stöbern lassen dürfen. Seit du dieses Buch gelesen hast, bist du von der wirren Idee befallen, es Habuyi gleich zu tun. Doch ich denke nun ist es gar nicht so schlecht. Hier, nimm es an dich! Hiermit ist deine Lehre bei mir beendet. Du besitzt alles wissen der Alchemie, das ich dich lehren könnte und hast Vertrauen zu Innos, der dich hoffentlich auch in Zukunft auf deinen Wegen begleiten wird. <<
Maldor reichte Garmond das Buch, welcher verstört und mit offenem Mund auf seinen Lehrmeister starrte.
Habuyi: Alchimist und Schmied, von den Südlichen Inseln UND einziger Mensch der es verstand, pflanzliches Gewebe mit stählernen Rüstungen zu verbinden. Sagte Garmond vor sich hin, wie auswendig gelernt. Endlich war er seinem Traum so nah, wie niemals zuvor in seinem Leben, seitdem er in dieses verflixte Buch geschaut hatte.
In diesem Buch, welches den Titel „Habuyis Gewand“ trägt, wird die Herstellung einer fast undurchdringlichen Rüstung, die aber dennoch leicht wie eine Feder sei und aus den Blütenblättern der Trollminze hergestellt werden kann beschrieben.
Diese „Habuyigewänder“, wie sie genannt werden, sind überall auf den Südlichen Inseln heiß begehrt, da sie von unschätzbaren Wert für ihren Träger sind und so gut wie nicht mehr existieren.
>>Das Wissen dieser Herstellung ist ein Segen. Ich hoffe du weißt ihn zu nutzen! << Sagte Maldor zu Garmond, bevor sich die beiden schließlich im Schein des Vollmonds voneinander verabschiedeten.
Sie standen noch einige Zeit zusammen vor dem Labor des alten Maldor und sprachen über die eine oder andere Alchemierezeptur, bis Maldor schließlich sagte:
>>Geh’ nun Garmond und erfülle dir deinen Traum. Finde die Trollminze und schaff’ das, was seit hunderten von Jahren kein sterbliches Wesen auf dieser Welt wieder geschafft hat – binde ein Gewand Habuyis! Ich bin mir sicher du wirst es schaffen. Mit deinem Scharfsinn und Innos’ Hilfe, wirst du es schaffen! <<
So wand sich Garmond schließlich von Maldor ab und machte sich auf den Weg nach Kap Dun, von wo die großen Handelsschiffe seit kurzem wieder aufbrechen, um die Südlichen Inseln zu befahren.
Last edited by LuCo; 23.10.2008 at 16:43.
Reason: Ein "es" in ein "er" geändert... Flüchtigkeit! =)
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