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    Frau General Avatar von Jail
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Khaleds Lager - in den Bergen bei Braga

    „Nein... bitte nicht“, sprach Jail, mehr einem Flüstern gleich, als Khaled sie nach einem Abend voller Wein und wilder Feierrei wieder in die Nähe des Zeltes buxierte, doch der Mann reagierte erst, als er die Dunkelhäutige da hatte, wo er sie hin haben wollte – gestoßen auf die Kissen im Inneren seines Zeltes.
    „Was ist?“, sprach er, sich mit verschrenkten Armen nun vor ihr aufbauend.
    „Ich kann das nicht“, sprach Jail leise weiter, dem Blick des Abtrünnigen ausweichend.
    „Nicht?“, erwiederte Khaled in einem scharfen Ton, „... bist Du sicher?“, die Stimme... die Art und Weise, wie er sich nun gab, war einfach nur gemein und zeigte der Dunkelhäutigen auf, mit was für einer Art von Mensch sie es in Wahrheit zu tun hatte. Sicherlich gab es andere, sanfte und liebevolle Momente im Handeln des Mannes, doch im Grunde genommen war er schlecht... scheinbar.

    Wie sollte Jail nun reagieren? Schwierige Sache, wenn man bedachte, daß das Leben aller von ihr abhing und sie den Abtrünnigen nicht erzürnen durfte.
    „Ich will Deine Qualitäten als Liebhaber nicht an...“, weiter kam die Dunkelhäutige nicht, denn Khaled schmetterte ihr sogleich ein „Schweig!“, entgegen, wärend er seinen Körper auf den Körper der Frau fallen lies... sich regelrecht auf sie warf, daß ihrer beiden Augen sich wie in einer Starre ansahen. Jails Lippen bebten, doch sie war gewillt, dieses Mal nicht nachzugeben... sich ihm nicht hinzugeben und ihm anstatt dessen ins Gewissen zu reden.

    „Du hast eine Frau, die ein Leben unter ihrem Herzen trägt“, sprach Jail, so zaghaft, daß ihre Lippen sich dabei kaum rührten.
    „Es ist Dein Leben und ihr Leben, daß Du gerade zu nichte machst. Yinne ist nicht hier her gekommen, um sich von Dir so demütigen zu lassen. Ich kann sie nicht leiden... nicht wirklich, aber sie hat so etwas nicht verdient“, die Worte der ehemaligen Maga wurden immer sicherer.
    „Ich kann nicht glauben, was hier geschieht, nach all dem, was sie erzählt und wie sie über Dich gesprochen hat. Du warst so gut zu ihr und hast ihr Leben verschont. Wieso zerstörst Du es jetzt?“.

    Die Frage der Frau entlockte dem Abtrünnigen ein wütendes Funkeln, daß er sich schließlich wutschnaubend von der Varanterin herunter rollte. Statt sich klar zu artikulieren, schlug er sich einfach gegen die Stirn, zischte dabei erbost und erhob schließlich seine Hand, mit der er einen Schlag andeutete, doch er führte diese Geste nicht zu ende.

    Raus hier!“, war alles, was er hervor brachte, die ehemalige Magierin nun am Arm packend und sie aus dem Zelt stoßend.

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    Burgherrin Avatar von yinnesell
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    yinnesell ist offline

    Khaleds Lager

    Unsicher blickte yinne ihre beiden Gefährten an. Irgend ein Sturm schien aufzuziehen, denn die Frau erblickte Jail, die eiligen Schrittes auf sie zugewankt kam. Sie schien nicht sonderlicher Verfassung und jetzt, wo sie so nahe am Feuer war, entdeckte yinne irgend etwas Seltsames in ihrem Blick. Jeglicher Groll über eine mögliche sexuelle Aktivität war verfolgen und nur noch ein Gefühl beherrschte die Tänzerin. Etwas begann, in ihrem Inneren zu wachsen und sich langsam den Weg empor zu arbeiten, daß ihr Puls stieg und Schweiß aus ihren Poren trat.

    „Was ist los?“, flüsterte die Schwangere der Anderen zu, dabei mit der Hand fest die Hand Marias umklammernd, die direkt neben ihr saß.
    „Frag nicht. Schau entspannt. Mach ein freundliches Gesicht und hör auf zu reden“, mahnte Jail, nun ihrerseits sich verstellend, wärend sie den anderen Abtrünnigen ins Gesicht sah. Es war aber auch verdammt schwer, in dieser Runde nicht aufzufallen, aber glücklicherweise waren die Anwesenden bedingt durch die Nacht schon dezimiert und die lestigen Nomadenweiber weg, auf das wenigstens ein Teil der Problematik geschrumpft war. Diese Frauen waren die Schlimmsten unter allen, da sie die Gefangenen dafür hassten, weil die Aufmerksamkeit ihrer Männer sich verlagert hatte.

    „yinne. Was ich Dir nun sage, wirst Du den anderen Beiden weiter geben. Und Du wirst jetzt nicht austicken und die Ruhe selbst bleiben“, schwer, bei so einer Einleitung nicht gleich den Verstand zu verlieren. Yinne ahnte, daß etwas Böses in der Luft lag.
    „Keiner von uns wird überleben, wenn wir nicht noch heute Nacht verschwinden“, raunte die Varanterin, daß es der Tänzerin Angst und Bange wurde. Hatte das Grauen denn nicht bald mal ein Ende?
    „Bärtchen und Maria werden den Anfang machen und wir beide werden die Anderen noch etwas ablenken um dann selber irgendwie zu verschwinden. Es muß alles sehr lautlos von sich gehen... schnell und bedacht und es wird sehr hart für Dich werden. Sei Dir im Klaren darüber, daß jedes noch so kleine Zögern Deinerseits alles zu nichte machen kann. Du kennst keine Müdigkeit, keinen Schmerz, keine Schwäche, keine Angst und keine Bedenken. Nicht einmal ein Gedanke an diesen Mistkerl, dem Du sowieso nur zuwieder bist. Verdränge auch nur jeden aufkommenden Zweifel und schließe Deine Ohren, denn man wird uns schon bald folgen. Ihr Rufen wird Deine Beine und Dein Verstand lähmen wollten und Du wirst denken, daß ein Innehalten Khaled besänftigen würde, aber glaub mir. Wenn er sein Zelt wieder verläßt, wird nicht ein Funke von Güte in ihm sein. Nicht mit unserer Flucht und auch nicht ohne. Du hast keine andere Wahl... wir haben keine andere Wahl. Und nun sag den Beiden daß und halt Dich bereit“.

  3. Beiträge anzeigen #283
    Frau General Avatar von Jail
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Khaleds Lager - in den Bergen bei Braga

    War nur zu hoffen, daß nicht nur yinne die Lage richtig erfasste und umsetzte, sondern auch die beiden Anderen.

    Jail machte den Anschein, ihre Aufmerksamkeit nur auf die noch anwesenden Männer zu widmen, doch in Wahrheit achtete sie genau auf jede kleinste Bewegung, die Bärtchen und Maria nach einer Weile taten. Es schien fast so, als ob die Beiden sich gegen eine Flucht entscheiden würden, doch dann endlich war in ihrem Blick so etwas wie Einverständnis zu erkennen.

    „Wird auch langsam Zeit“, nuschelte die Varanterin, die nun scheinbar tollpatschig über ein paar Beine stolperte und auf dem Schoß eines Abtrünnigen landete, der sich darüber sichtlich freute. Wiederwillig lies sie sich von dem Kerl bauchlinks auf die Knie ziehen, wärend sie aus den Augenwinkeln beobachtete, wie zwei Schatten in der Nacht verschwanden. Nun war es an der Zeit, yinne davon zu schicken, doch Jail war sich über die Bereitschaft der Frau nicht sicher. Sie brauchte mehr Blickkontakt zu der anderen Frau... eine Möglichkeit, ihre Signale schnell, deutlich und dennoch unbemerkt zu senden, daß sie sich nun breitbeinig auf den Schoß des Mannes setzte und sie über die Schulter des Kerles hinweg sah. Mit Augensprache und einer zackig wedelnden Hand gab sie der Schwangeren das Zeichen, den Anderen zu folgen und gleichzeitg betete sie zu Adanos, um Unterstützung für eine vielleicht aussichtslose Situationsbewältigung. Wenn keine göttliche Hilfe kam, waren sie vielleicht tatsächlich verloren.
    Und dann war es ein erleichtertes Augenschließen, als aus dem Dunkel ein Schatten kam, der yinne mit sich davon zog.

    Endlich... das Gerabbel hier... uuääh, ein gedachtes Würgen später, ein schiefer und angeekelter Blick über die Schulter des Mannes hinweg und sie war wieder gefasst... gefasst genug, um dem Kerl nun falsch in das Gesicht zu lächeln und ihm ein „Du kommst später dran“, entgegen zu flüstern.

    Noch durfte sie aber nicht verschwinden, denn der Vorsprung der Flüchtenden war nicht wirklich Einer. Es brauchte Zeit, die Anwesenden noch ein wenig abzulenken, aber da war immer noch ein wütender Khaled, der sicherlich nicht ewig in seinem Zelt was ausbrüten würde. War also wieder die Hilfe Adanos gefragt, der ihr diese Zeit einfach einräumen musste.
    So unterlag die ehemalige Maga also einer innerlichen Folter, wärend sie begann, den Männern die fiesesten Thekenwitze zu erzählen, die ihr noch in Erinnerung geblieben waren, doch zu amüsiert durfte das Ganze auch nicht sein. Am Ende wäre es Das, was den Anführer aus seinem Zelt locken würde.
    Weit holte Jail aus, extra lange wartend, bis die Poante kam.

    „So... die Zeit ist um. Khaled wartet. Geht schlafen“, forderte Jail Augen zwinkernd, die nicht wirklich wußte, wie sie aus dieser Nummer noch lebend heraus kommen sollte.
    Geändert von Jail (07.12.2008 um 04:03 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #284
    Dragonslayer Avatar von DraconiZ
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    DraconiZ ist offline
    „Ahh Ugrasal. Dann habt ihr doch den weiten Weg von euren Verräterfreunden bis hin in unsere Halle gefunden!“, tönte es von der anderen Seite des großen Gewölberaumes, in den in diesem Moment der Klingenmeister aus Bakaresh hereinkam. „Wir dachten schon, dass ihr gar nicht mehr kommt und wir umsonst gekommen sind“, drangen die Worte aus einem anderen Mund. Ugrasal setzte sich unbeeindruckt an den steinernen Tisch, an dem sich bereits sieben weitere Streiter versammelt hatten. „Ihr hättet Isthar nicht verlassen sollen Ugrasal“, der Mann der dem Großmeister des Schwertkampfes gegenüber saß bleckte die Zähne. Auf seinem kahl geschorenen Haupt verliefen Runenartige Linien, die man auf den ersten Blick kaum zu deuten wusste. „Eure Anreise wäre wesentlich einfach verlaufen“, ergänzte der Mann neben dem sprechenden, der ebenfalls die seltsam anmutenden Runen auf seinem Haupt besaß. Schaute man genau hin, so erkannte man selbst im Zwielicht des Raumes, dass es Zwillinge waren. „Weiß Zuben, dass ihr dieser Versammlung beiwohnt?“, erwiderte Ugrasal selbstsicher. Beide Brüder schauten sich einen Moment lang an und entspannten dann ihre Gesichtszüge. Selbstverständlich war der Herr der Wüste nicht darüber informiert, dass die Klingenmeister der Wüste sich weiterhin trafen. Aus Gründen, die er wohl nicht wirklich nachvollziehen konnte. Ehre und Respekt waren mehr und mehr zu Fremdwörtern geworden.

    Nachdem der Schwertmeister aus Bakaresh einen Moment gewartet hatte, fuhr er mit gespielter Unbedachtheit fort: „Es sind einige Plätze frei geblieben. Werden noch einige meinem Ruf folgen?“. Ein Älterer Mann zwei Plätze weiter von Ugrasal fuhr sich über seinen Bart und verneinte. „Diese Konstellation reicht vollkommen aus, um deinen Anwärter zum Tode zu verurteilen“. Die einzige Frau im Raum meldete sich zu Wort. „Ich habe gehört dein Schützling ist von myrthanischer Abstammung“. Der beleibte Mann neben ihr ergänzte: „Und Paladin ist er gewesen, hat man mir berichtet“. „Damit nicht genug! Er hat sogar die Truppen des geschlagenen Königs auf Khorinis eine Zeit lang angeführt“. Wildes Gemurmel erfüllte den Raum. Dann gellte das erste Lachen durch den Raum. „Es wird das Beste sein, wenn wir ihn direkt niederstrecken. Ugrasal euer Vorhaben in Bakaresh ist ebenso undurchdacht, wie es unehrenhaft ist“. Der Meister aus Bakaresh blieb ruhig. „Wo ist der Feigling überhaupt?“, fuhr die Stimme der beiden Zwillinge fast gleichzeitig durch den Raum.

    „Der unehrenhafte Feigling aus der zum Scheitern verurteilten Stadt Bakaresh sitzt schon längst unter euch Klingenmeister“. Der zuvor leer geblieben Stuhl, neben Ugrasal, wurde mit einem Male von DraconiZ ausgefüllt. „Und der unehrenhafte myrthanische Tölpel hatte eigentlich mehr Anstand von den höchsten Streitern Beliars in Varant erwartet“. Der Schwarzhaarige blickte in die Runde. Sieben Gestalten die nicht verschiedener hätten sein können. Sah man einmal von den Zwillingen ab. In diesem Moment war er froh, dass Ugrasal ihm beschrieben hatte, um wen es sich handelte. Der schlanke, ausgelaugt wirkende, Mann, der sich die ganze Zeit nicht an dem Gespräch beteiligt hatte musste Mur’ahat aus Lago sein. In seiner Nähe war der groß und breit gebaute ehemalige Gladiator Drognan zu finden. Seine Heimatstadt war laut Ugrasal Mora Sul. Die einzige Frau im Raum musste Aleyna aus Braga sein. Angeblich hatte sie ihre Heimatstadt schon sehr lange nicht mehr gesehen und war relativ ahnungslos über die Zustände dort. Die beiden Männer mit der Glatze mussten Yarif und Yuris sein. Als treue Anhänger Zubens hatte Ugrasal sie gleich aus Isthar gerufen, um den Schwarzhaarigen prüfen zu lassen. Blieben noch Nermin, der schon lange Zeit kein Schwert mehr in der Hand gehalten hatte und lieber die Sonne auf seine Wampe scheinen lies aus Ben Erai und ein Alter Mann, der fast den Untoten aus seiner Heimatstadt Ben Sala zu gleichen schien.

    „Und trotz eurer richtigen Feststellungen“, sprach der Streiter weiter. „hat Beliar mir die Gnade geschenkt, die Schattenmimik mein eigen zu nennen“. Die Meister waren für einen Moment still. Diesen Moment nutzte der Streiter um seine beiden Klingen zu ziehen und sie gemäß dem Brauch gekreuzt auf den Tisch zu legen, um sich dann von dem Tisch zu entfernen und sich zu verneigen. „Hiermit fordere ich, Assassine des alten Bundes von Bakaresh und Schützer des heiligen Tempels Beliars, mit dem Beweis meiner Entschlossenheit“, er deutete leicht auf die beiden Klingen „und der eindeutigen Gunst des schwarzen Gottes, die höchste Prüfung der Assassinen“. Der Raum blieb weiterhin lautlos. Nahm man sein Gesuch an, und das musste man unter diesen Umständen, dann würde sich jetzt stellvertretend für jede Stadt einer der Meister erheben und ihm eine Aufgabe stellen. Bestand er die Aufgabe würde er zurückkehren und der nächste Meister stellte ihm eine Aufgabe. Bestand er auch nur eine Aufgabe nicht, würde nicht einmal mehr der Wüstenwind von seinem Leben künden.

  5. Beiträge anzeigen #285
    Frau General Avatar von Jail
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Jail ist offline

    In der Nähe Bragas

    Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Dunkelheit die Wüste vollkommen umhüllen und damit ein unbemerktes Weiterkommen möglich sein würde.
    Seid einigen Stunden war die dunkelhäutige Frau, die das Ziel Al Shedim hatte, nun auf den Beinen, verborgen unter einer sandigen Schicht, kauernd in einem Erdloch, daß von einem Tier stammen konnte. Die Angst der Varanterin lag nicht nur darin, daß ihr die Verfolger auf die Spur kommen, sondern das der eigentliche Bewohner dieser Grube auftauchen konnte. Mit zitternder Hand schob die Frau immer wieder langsam den Sand von ihrem Gesicht, der bei jeder kleinesten Bewegung nachrieselte und die Frau fast dazu zwang, zu husten, oder zu nießen, doch auch wenn es langsam stockdunkel wurde, wäre die Varanterin immer noch möglicherweise zu hören.

    Was war geschehen?... Jail war dem Plan Khaled zu beschäftigen, wärend ihre Gefährten flüchteten, erfolgreich nachgegangen, denn sein Zorn war groß genug, die sich Darbietende zu nehmen, wie ein wildes Tier. Mit keiner Silbe schien der Abtrünnige die Kehrtwende in Jails Verhalten hinterfragen zu wollen, daß seine ganze Aufmerksamkeit dem verschlingen ihres Körpers galt.
    Und was war dann geschehen?... Nun... Gab es für einen Mann nichts Schöneres, als nach wild tobender Lust in die Bewußtlosigkeit zu fallen?... Nicht?
    Nach einem gekonnten Hieb auf den Schädel Khaleds, der ihm die Lichter ausschaltete, war die letzte Handlung der dunkelhäutigen Frau die Flucht aus dem Lager.


    Langsam erhob die Flüchtende sich aus ihrem Versteck, gequält von Hunger und Durst und gepeinigt von dem schnell schlagendem Herz, welches ihren ganzen Körper zittern lies. So nahe bei Menschen war das Alleinsein in der Wüste gerade noch so zu ertragen, doch nun stand der ehemaligen Maga ein Weg bevor, der sie in die Tiefen der Wüste führen würde. Dort draußen gab es nichts weiter, als sandige Ebenen, Dünen und lauernde Gefahren, die für einen wehrlosen Menschen, wie Jail einer war, einem das Leben kosten konnte. Waffen, außer einem geklauten Dolch, besaß die Varanterin keine, doch Kraft und Ausdauer... ein Wissen, an das die vor Furcht Schwitzende, sich klammerte.
    Schöne Erinnerungen waren nicht nur dazu da, um zu träumen, sondern um die Angst etwas zu mildern, daß die ehemalige Maga an den Sildener dachte, mit dem sie viele schöne Stunden verbrachte.
    Weniger schöne Erinnerungen waren geeignet, den Körper mehr Energie zu verleihen, daß die Varanterin auch die Probleme nicht auslies, die diese Verbindung mit sich brachte.
    Vorfreude steigerte das Tempo, daß Jail sich einredete, in Al Shedim unter den ganzen Menschen, auch einen Bestimmten vorzufinden.
    Kleine Ziele stärkten die Hoffnung, daß Al Aristo für den ersten Ort stand, den sie erreichen wollte.

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    Burgherrin Avatar von yinnesell
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    yinnesell ist offline

    Al Aristo

    Wasser... dieses herrliche blaue Wasser, so nass und so perlend auf der Haut, so erfrischend, als Frau sich tiefer hinein wagte... einem Wunder gleich, wie es schließlich den Kopf der Tänzerin umschloss. Wundervoll einfach, daß yinne das Gesicht zu einem genüsslichen Lächeln verzog und sie tauchenderweise ihre Bahnen drehte.
    Ein Fisch, der ihren Weg kreuzte, leuchtete in wundervollen Farben. Ein größerer Fisch, der sich nun dazu gesellte, scharte mehrere kleine Fische um sich herum, was nichts anderes bedeuten konnte, daß es das Muttertier war, welches ihre Kleinen tief ins Meer führte. Welch schöner Anblick...
    Und noch ein Fisch, der sich nun neben die Tänzerin gesellte und ihren Körper umschmeichelte, daß yinne ihre Augen schloss und ihre Bewegungen von ihren Gefühlen davon getragen wurden.


    „yinne... yinne...“, mehrere Male schwabte der Name an das Ohr der Dunkelhäutigen, daß die Worte immer klarer klangen und die Frau ihre Tagträumerrei bemerkte. Vielmehr waren es Illusionen, denen sie sich hinhab, da das Bedürfnis nach dem Ende der sandigen Weiten so groß war. Die Hitze brachte sie dazu, Wasser vorzugaukeln, wärend der Hunger sie an ein saftiges Stück Fleisch denken lies.
    „yinne...“, noch einmal mußte der Name der Tänzerin erklingen, daß Diese verwirrt zur Seite blickte und auf das aufmerksam wurde, was sich da im Geflimmer der Hitze abzeichnete. War dieses Gemäuer, welches sie dort sah und welches mehr lebendig als die ganzen Ruinen wirkte, denn echt? Handelte es sich nicht vielmehr wieder um irgend eine Fatamorgana, die in den Weiten Varants immer dann auftauchte, wenn der Geist nachgab und den falschen Bildern Glauben schenkte?

    Die Tänzerin blinzelte und keuchte unter der Anstrengung, daß ihre Beine wieder einmal nachgaben und weg knickten. Sie hatte ihren Körper nicht wirklich unter kontrolle, daß nur ein helfender Griff Bärtchens verhindern konnte, daß sie Sand frass. Wie oft hatte der Mann sie von der Erde auflesen müssen und wie oft hatter er wohl um das Leben der Dunkelhäutigen gebangt? Und wie glücklich mußten diese Menschen nun sein, wo die Rettung nahe war?
    Jedoch schien sich keiner der Dreie so richtig zu freuen, bedingt durch die Erschöpfung und bedingt durch die Angst vor den noch möglichen Verfolgern... bedingt durch die Frage des Verbleibs einer bestimmten Frau, der sie ihr Leben verdankten. Da spielte zuviel seelischer Schmerz mit eine Rolle, daß richtige Erleichterung nicht aufkommen konnte. Eine schwere Zeit würde den Reisenden bevor stehen, denn zur Ruhe kommen würden sie mit dem Gedanken an Jail nie.

    Und als ob die Gewissheit einen sicheren Hort erreicht zu haben, die Kräfte schwinden lies, sackte die Dunkelhäutige vollends zusammen, daß Bärtchen und Maria den lahmen Körper der Frau tragen mußten.

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    Krieger Avatar von Die Nomaden
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    Die Nomaden ist offline

    Al Aristo

    "Wir brauchen einen Heiler! Schnell, bringt einen Magier her!", rief Herbert durch die Mengen. Es herrschte ziemliches Chaos, gerade eben waren drei Gestalten hier in Al Aristo aufgetaucht, eine davon bewusstlos. Sie wussten nicht so recht, was mit der Frau los war, ob sie einfach nur erschöpft war oder einen Hitzeschlag erlitten hatte. Zumindest sah sie nicht so ganz gesund aus, und allen Anscheins nach war sie schwanger.
    "Es ist grad keiner da!", kam schließlich die Antwort.
    "Ja dann holt einen Barbier oder was weiß ich wen! Mensch, hier muss es doch irgendjemanden geben, der dieser Frau und dem Kind helfen kann!", brüllte Herbert aufgebracht zurück. Sie waren gerade dabei, die Bewusstlose in ein Zimmer der Taverne zu tragen, denn hier auf offener Straße konnte sie nicht bleiben. Es herrschte ungewohnter Aufruhr in der kleinen Siedlung, Menschen rannten durch die Gassen, Befehle wurden herumgebrüllt. Großer Aufwand um nichts. nichts? Nichts war es auf keinen Fall. Wer konnte schon wissen, was die junge Frau hatte? Hoffentlich kam der Barbier bald...

    "Was ist denn, was ist denn?" Ein zerstreut wirkender Nomade wuselte durch das Zimmer, anscheinend der Barbier.
    "Sie ist einfach zusammengebrochen.", antwortete eine Frau. Es war die, die zusammen mit dem Mann die Bewusstlose hier her gekommen war.
    "Mhh, vielleicht ein Hitzeschlag. Ich brauche kaltes Wasser und ein Tuch, ach Moment, das hab ich ja selber...", sagte der Barbier. Herbert, der schon vorhin provisorisch Wasser geholt hatte, stand auf und holte die Schüssel herbei.
    "Hier ist doch schon was...", seufzte er und übergab es dem Barbier.
    "Oh, ähm... muss ich wohl übersehen haben. Gut, dann mach ich mich mal ran.", meinte der Nomade, tauchte ein Tuch in das Wasser ein und legte es der jungen Frau auf die Stirn. Hoffentlich würde es helfen... Lebensbedrohlich sah es zumindest nicht aus.

    Irenir

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    Burgherrin Avatar von yinnesell
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    yinnesell ist offline

    Al Aristo

    Da war es wieder... die angenehme Kühle, die im Wechsel mit einem lauwarmen Gefühl statt fand, doch immer, wenn die Stirn wieder diese Frische wahr nahm, atmete etwas tief im Inneren der Dunkelhäutigen auf.
    Da waren Stimmen und wieder umschmeichelte Etwas den Körper der Frau, die die Berührungen nicht nur über sich ergehen lies, sondern sie irgendwo auch genoss, denn sie verbreiteten nicht nur ein Gefühl von Geborgenheit, sondern stimulierten die Sinne auch in einer gewissen Art und Weise. Wenn man Zärtlichkeiten nur noch selten erfuhr, bzw. sie seid Ewigkeiten ausblieben, konnte man sich von diesen Empfindungen kaum los reißen, daß die Fantasie mit diesem Wohlwollen wuchs und die junge Frau damit den Beginn von besonderer körperlicher Nähe asoziierte. Auf ihren Lippen spielte sich ein Lächeln wieder, wärend ihr Körper den Händen, die sie berührten, kaum merkbar folgte.


    Ein leichtes Stöhnen, ein zaghaftes Seufzen verlies die Kehle der Frau, die ihre Augen nun aufschlug und mit ihrem milchigen Blick einige Silouetten ausmachte. Sie stellte den Sehnerv stärker und blinzelte einige Male, bis die Sicht schließlich einige Menschen preis gab, von denen sich direkt einer über ihr befand.
    Irritation war wohl das, was die Schwangere befiel, denn ihr Gehirn verweigerte ihr im ersten Moment die richtigen Impulse, daß verständnislose Worte ihren Mund verließen.
    Und dann, mit einem Blick zur Seite, erwiederte sie den Blick der Zigeunerin, die ihr ein dankbares Lächeln schenkte.

    „Ist alles in Ordnung mit Dir? Kannst Du mich erkennen? Kannst Du mich hören, yinne?“, diese Stimme klang tief und gehörte dem männlichen Gefährten, den sie nun hinter Maria erblickte. Er beugte sich zu der Schwangeren hervor, daß diese ein Nicken von sich gab.
    Die nächste Aufmerksamkeit galt jedoch dem Mann, der sich gerade mit ihrem Bauch beschäftigte. Seine Hand ruhte auf ihrer runden Kugel, wärend er sich wohl mit geschlossenen Augen auf das Leben in ihr konzentrierte. Seine Stirn lies immer wieder ein Runzeln erkennen, daß in der Dunkelhäutigen Sorge aufkam, doch dann öffnete er die Augen und nickte yinne freundlich zu.
    „Alles in Ordnung“, sprach er in einer seltsamen Art und Weise, freundlich und schüchtern, aber auch irgendwie recht abwesend. „Denke ich“, fügte er noch hinten an, ehe er sich schließlich von dem Bett entfernte, auf dem yinne lag.

    Aufstehen durfte die Geschwächte noch nicht, doch war der Frau nicht einmal danach. Schon lange hatte sie etwas derartig Gemütliches nicht mehr genießen dürfen, daß sie nicht einmal anstalten machte, sich gegen die auferlegte Bettruhe auszusprechen.

    „Wo sind wir hier?“, stellte yinne die Frage, die Bärtchen mit einem „in Sicherheit beantwortete“. Und dann erklärte er Herbert dem Nomaden, daß sie auf der Flucht vor einigen Abtrünnigen waren.
    „Was ist mit Jail?“, hauchte yinne besorgt. Eine Frage, auf die Maria und Bärtchen keine Antwort hatten, doch dann antwortete die Zigeneunerin schließlich doch mit einem „sie wird es schaffen“ – die Worte sprachen für sich. Der Zorn der Varanterin gegegnüber schien sich neutralisiert zu haben.
    „Sie hat ihr Leben geopfert, um unseres zu schützen“, erwiederte die Tänzerin, nun ihre Hand nach Herbert ausstreckend, „könnt Ihr nicht da draußen nach ihr suchen? Sie wird möglicherweise Hilfe brauchen“.
    Eine Schlußfolgerung, die der Bärtige zu entkräften wußte, denn seiner Meinung nach kam jegliche Hilfe zu spät.
    „Sie blieb in dem Lager zurück, in dem man uns gefangen hielt, um von uns abzulenken. Ich glaube nicht, daß ihr eine Flucht von dort noch gelungen ist“.

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    Frau General Avatar von Jail
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    Bei Al Aristo

    Fast still war es in dieser sandigen Einöde, in der man lediglich die Sandkörner erahnen konnte. Sie gaben leise Geräusche von sich, wärend man auf sie trat, doch ein weiteres Geräusch lies sich vernehmen, welches von dem Wind erzeugt wurde, der über den sandigen Grund hinweg ging. Es war ein leises Rieseln zu vernehmen, was mal deutlicher und mal weniger deutlich zu hören war. Unheimlich irgendwie, da man sich nicht sicher sein konnte, das diese Regung tatsächlich auch durch den Wind bedingt wirde.

    Und dann, wenn der Dunst, der irgendwie in der Luft zu schweben schien, an mancher Stelle an Dichte verlor und der Mond, der immer wieder von Wolken verborgen wurde, wieder zu Tage kam, konnte man für einen Augenblick schemenhaft erkennen, was sich um einen herrum tat. Dann sah man in einiger Entfernung wieder etwas aufblitzen... nur für einen Moment und nur so kurz, daß keinerlei Chance bestand, auch nur einen Versuch zu starten, dieses Phänomen zu deuten.
    Da waren die Möglichkeiten so zahlreich, wie die Fantasie der dunkelhäutigen Varanterin, die an das kurze Aufblitzen von Metall dachte, aber auch an ein helles Tier, welches in so weiter Entfernung war, das es so klein wirkte. Sie bezog aber auch die Möglichkeit in Betracht, daß es das kurze Aufblitzen eines Auges war, daß das helle Mondlicht wiederspiegelte.

    „Dann würdest Du zwei Lichtpunkte sehen“, beruhigte sich die ehemalige Maga, die weiter ihres Weges schritt, ohne wirklich zu wissen, ob sie noch auf dem Richtigen war. Jail hatte sich dazu entschlossen, sich abseits der Karawanenstraße zu bewegen, da man sie dort wohl noch am Ehesten vermuten würde und möglicherweise war die Varanterin schon zu weit vom Wege abgekommen, der sich im kurzen Lichtschein auch nicht ausmachen lies.

    Da half nur noch beten, denn der Wassermangel würde die Frau bald daniederstrecken, wenn sich nicht bald irgendwo ein Hauch von Lebenszeichen finden lies. Nun war es aber an der Zeit, das Versteck für den Tage aufzusuchen, welches auch erstmal gefunden werden mußte. Einfaches Einbuddeln im Sand war nicht die richtige Lösung, nicht nur, weil eine Gefahr durch Tiere nicht ausgeschlossen wurde, die es in der Wüste immerhin auch in kleiner Form gab – klein und giftig – sondern auch der Sand eine Eigenschaft besaß, die einem schlafenden Menschen das Leben kosten konnte... wandernder Sand, der alles unter sich begraben konnte, daß der Mensch einen Erstickungstod erleiden würde.

    Und dann sah die ehemalige Maga es, in einem Lichtschein, der über den Sand kroch – eine kleine Anhäufung von Gestein, möglicherweise aus dem Boden ragender Fels, den Jail nun ansteuerte. Perfekt, wie sie einige Schritte weiter feststellen konnte, denn zwischen den beiden heraus ragenden und von Gestrüpp umrandeten Gesteinsbrocken, lies es sich gut liegen, ohne für Wanderer der Wüste, oder Getier gleich sichtbar zu werden. Von dort aus lies sich am Tage die Lage nicht nur geschützt überblicken, sondern auch überdenken.
    Allerdings lies sich von dort aus auch nicht erkennen, was vielleicht von der etwas weiter liegenden Düne hätte sichtbar werden können.

  10. Beiträge anzeigen #290
    Frau General Avatar von Jail
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    Al Aristo

    „Was bei allen Göttern... Was... Was bitte ist das?............ Ich fasse es nicht... Ich kann es einfach nicht fassen............. Tse“.

    Die dunkelhäutige Frau kam garnicht aus dem Staunen herraus, als sie bemerkte, wie nahe sie sich schon seid Stunden der Rettung befand. Nur ein verhältnismäßig keines Stück hatte sie sich von ihrem Aufenthaltsort entfernt, an dem sie sich versteckt hatte, um nun zu bemerken, daß die Mauern Al Aristos direkt vor ihrer Nase lagen.

    „Ich hätte nur den Kamm der Düne erklimmen müssen“, flüsterte sie, sich dabei an den Kopf fassend, „... hätte innerhalb dieser Mauern endlich erleichtert ausatmen können... In einem wohligen Bett schlafen und alles leer saufen können, was sich hinter diesen Mauern verbirgt............. Arrg. Man konnte die Worte der Varanterin durchaus als ärgerlich bezeichnen können, wie auch die Körperhaltung der Frau, die nun wütend mit den Füßen im Sand trippelte, bis endlich ein Schub den Geist der Frau durchfuhr, der Diese zum Laufen antrieb. Laufen war dabei vielleicht etwas übertrieben, denn bedingt durch die geschwundene Kraft wirkte ihre schnelle Fortbewegung wenig sportlich. Stolpern und rudern mit den Armen tat sie, wärend sie einen Schrei von sich gab und sie auf das Tor zuhastete, daß sich doch sofort öffnen sollte. Wäre doch ein Jammer, wenn auf diesen letzten Metern noch ein Pfeil die Brust der Dunkelhäutigen durchboren würde.

    „Aufmachen aufmachen!... Verdammt!... Macht endlich das verfluchte...“, Jail hielt inne mit ihrem Gebrülle, denn die Pforte öffnete sich tatsächlich, daß die ehemalige Maga den jungen Mann, der ihr am nähesten Stand, fast umrannte. Sie landete trotz des erschöpften Zustands mit einer Wucht in seinem Auge, daß der Kerl sich selbiges schmerzhaft rieb, doch Jail war schon weiter und endlich im Inneren angekommen, daß sie dem Kerl nun zubrüllte, die Pforte endlich wieder zu schließen.
    Am Ende würde der Feind noch durch den schmalen Spalt schlüpfen, der sich nun verringerte, bis nichts mehr an eine offene Türe erinnerte. Der Eingang war verschlossen, daß von Jail die Last abfiel und sie auf ihre Knie nieder sank.

    „Weg!... Lass mich“, keuchte sie der hilfsbereiten Person entgegen, die die Varanterin bereits mit den Händen berührte. Jail fehlte weiter nichts, außer einem Moment der Entspannung... einem Moment, in dem sich der beengende Gürtel lösen und die Frau wieder durchatmen konnte (sinnbildlich gemeint).
    So kauerte sie dort mit erhobenen Händen, die eine abwehrende Geste taten, bis sie schließlich die Arme wieder sinken lies und zu dem Kerl aufschaute, der da direkt vor ihr stand.

    „Habt ihr einen Schnaps für mich?“, die gute Frau vergaß aber ihren Anstand nicht und so führte sie ein „Bitte“ hinten an.

  11. Beiträge anzeigen #291
    Krieger Avatar von Die Nomaden
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    Die Nomaden ist offline
    Ha, schon die nächste! Was jetzt, kam jetzt jeden Tag irgendwer nach Al Aristo? Super, irgendwann wären sie überfüllt. Naja, wenigstens war dieses Geschöpf bei Sinnen, und auch nur eins. Aber Schnaps wollte die Frau. Ja, das war gutes Benehmen, erst rumschreien, dann den freundlichen Ruinenwächter am Auge verletzen und schließlich eine Forderung stellen! Das stellte sich Herbert unter bescheidenen Gästen vor.

    "Schnaps?", fragte Herbert noch einmal nach, als ob er sich verhört hätte. Die dunkelhäutige Frau nickte genervt. "Klar haben wir Schnaps, aber der kostet was. Wäre ja zu schön, wenn wir jedem alles hinterherschmeißen würden.", erklärte der Nomade. "Warte, ich führ dich zur Taverne.", sagte er und reichte der Dunkelhäutigen die Hand. Schließlich machte sich das Laufen auf den Knieen schwer.
    Schließlich nahm sie die Hilfe an und stand auf. "Komm jetzt.", sagte Herbert zu ihr und ging voraus, zur Taverne. Weit war es zwar nicht, aber wenn man sich hier nicht auskannte, konnte es schon etwas dauern, bis man sie gefunden hatte. Naja, eigentlich nicht, aber... Ach egal.
    "So, das ist sie, unsere Taverne. Schnaps kostet fünf Münzen.", erklärte er der Frau. Irgendwie... mochte herbert sie, auch wenn sie recht frech aufgetreten war. Vielleicht auch grade deswegen.
    "Ach, weißt du... Ich geb dir einen aus.", seufzte Herbert. Die junge Frau war sichtlich überrascht, immerhin hatte sie weder darum gebeten, noch war sie besonders freundlich gewesen oder ihn bittend angesehen. Aber das war Herbert egal. Er legte fünf Goldstücke auf die Theke und sagte: "'N Schnaps, bitte."

    Irenir
    Geändert von Die Nomaden (10.12.2008 um 21:47 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #292
    Ritter Avatar von Farin
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    Farin ist offline
    Er hatte wohl verdrängt das er sich auf den Weg in eine Wüste gemacht hatte und das das bedeutete auf den Weg in die Hitze.
    "Zumindest erfrieren werd ich hier nicht", dachte Farin als er wieder mal die Schweißperlen auf seiner Stirn abgetupft hatte.
    Der ehemalige Priester hatte in Ben Erai ein Bett bezogen, nicht imstande sich weiter durch die Hitze zu quälen. Es war zwar ärgerlich so kurz vor seinem Ziel Bakaresh und damit dem Kastell unplanmäßig ausgebremst zu werden aber der Tag zuvor war die Hölle gewesen. Es war als wolle Beliar ihn auf den letzten Meilen noch testen ob er auch würdig war die Hallen des Kastells wieder zu betreten. Sein Kopf fühlte sich irgendwie matschig an nicht mehr fähig klare Gedanken zu fassen, seine Augen waren zugefallen oder hatten ihm Streiche gespielt - man sprach hier wohl von Fata Morganen soweit er wusste.
    Somit hatte er auch für den Weg zwischen Braga und Ben Erai auch sehr lange gebraucht. Seine Irrwege hatten dafür gesorgt, dass Farin erst weit nach Einbruch der Nacht in der Wüstenstadt ankam obwohl er schon früh aufgebrochen war um eben dieser Hitze noch möglichst lange zu entgehen. Zum Glück hatte er den Tipp eines Assassinen befolgend genug Wasser mitgenommen. Zuerst hatte er es ja für übertrieben gehalten aber als er hier ankam hatte er tatsächlich keinen Tropfen mehr in seinen Behältern. Diese baumelten nur noch schlaff und ausgetrocknet an seinem Rucksack.

    Viel zu erschöpft um noch irgendetwas zu machen hatte er sich in ein Bett in der Taverne fallen lassen und war augenblicklich in einen traumlosen und sehr erholsamen Schlaf gesunken.
    Farin, schon immer ein Langschläfer war erst aufgewacht als die Sonne den Planeten schon wieder auf unangenehme Temperaturen erwärmt hatte und er war damit gezwungen einen Tag Pause einzulegen. Eine Willkommene Gelegenheit sich die Stadt (in der er früher wenn überhaupt nur kurz gewesen war) und deren Bewohner anzusehen.

    Als die Sonne schon wieder hinterm Horizont verschwunden war und nachdem er sich in der Schenke mit ein paar alkoholischen Finessen den Abend versüßt hatte legte er sich wieder in sein weiches Bett. Die Anstrengungen der letzten Tage forderten ihren Tribut (der Alkohol tat sein übriges) und beförderten ihn schnell ins Land der Träume ...

  13. Beiträge anzeigen #293
    Frau General Avatar von Jail
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Jail ist offline

    Al Aristo

    "Klar haben Schnaps, aber der kostet was. Wäre ja zu schön, wenn wir jedem alles hinterherschmeißen würden."

    Geizhals und Idiot, war es Jail durch den Kopf gegangen, doch ihre Lippen hatten die Gedanken über so wenig Hilfe nicht preis gegeben. Wußte der Kerl denn nicht, was die dunkelhäutige Frau durchgestanden hatte und das dieser Schnaps nur einem einzigen Zweck dienen sollte?... Der Bitte nach etwas für die Seele.
    Als er ihr dann aber die Hand gerreicht hatte, war Jail wenigstens ein bißchen milder gestimmt.

    „Schnaps kostet fünf Münzen“............ was?
    "Ach, weißt du... Ich geb dir einen aus."

    Da hatte die dunkelhäutige Frau ja noch einmal Glück gehabt, denn sie besaß nicht eine Münze. Nebenbei hatte aber auch der Kerl seinen Kopf nochmal aus der Schlinge gezogen, denn Jails Kehle begann schon an einem Laut zu arbeiten, der ihre Empörung ausgedrückt hätte.
    War dieser nomadische Mann doch zu etwas zu gebrauchen und wohl doch nicht so übel, wie es für Momente erschien.

    „Danke“, ein knappes Wort, extra kurz ausgesprochen, um den Kippvorgang des Bechers schneller einleiten zu können. Mit einem Zug war das Zeug weg, daß Jail ein Geräusch des Genusses ausstieß und sie sich mit dem Handrücken über die Lippen fuhr.

    Ein Knurren verriet den Hunger, den Jail verspürte, doch etwas Essbares konnte sie sich nicht leisten, genauso wenig wie ein einfachen Tropfen Wasser, nach dem ihr nun war.
    „Hör zu...“, begann sie daher laut nachzudenken, „... ich habe eine weite Reise hinter mir, Strapazen ohne Ende und mein Weg hier hin war wirklich ganz, ganz furchtbar. Ich habe wirklich, wirklich Durst und brauche außerdem was zu Beißen... und ein Bett für die Nacht“, blickte den Kerl von der Seite an, für einen Moment seine Mimik deutend, darauf wartend, daß er ihr ein Angebot machen würde, doch der Kerl schien darauf zu warten, daß sie diesen Part übernahm.
    „Ich brauche wirklich Hilfe. Ich bin kein Schmarotzer, aber ich habe nicht eine Münze. Ließe sich da nicht... was machen?“. Ihre Mimik und die Hand, die nun seinen Unterarm berührte verriet, das ihr viel daran lag und man fast alles von ihr verlangen konnte. Eines jedoch nicht, daß Jail hoffte, einen anständigen Menschen vor sich zu haben.
    „Ich könnte es später zahlen, abarbeiten oder vielleicht für Unterhaltung sorgen“, Jail hatte sich geschworen, nie wieder die Stimme zu erheben, doch in diesem Moment war sie sogar bereit, für ihn zu singen, was sie ihm als Letztes nun anbot.

  14. Beiträge anzeigen #294
    Krieger Avatar von Die Nomaden
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    Die Nomaden ist offline
    Zugegeben, sie war etwas... eigenartig. Man konnte sie sogar als unhöflich bezeichnen, ja, sogar als Schmarotzer.
    Aber sie betonte ja, gerade das nicht zu sein. Sie schien es ernst zu meinen, und Herbert verstand sie auch ein bisschen. Und jetzt bot sie sogar alles an, was sie machen konnte, um die Schulden auszuzahlen.
    "Mhh... Naja... Ach, meinetwegen.", seufzte der Nomade schließlich. Die junge Frau lächelte erleichtert. "Aber du musst mir im Gegenzug auch helfen. Willst du nach Al Shedim?", fragte Herbert. Die Dunkelhäutige nickte. "Gut. Könntest du dann diesen Brief meinem Bruder Hubert geben? Er sollte eigentlich die meiste Zeit in der Taverne rumhängen, der alte Säufer.", erklärte der Nomade und lachte kurz auf.
    "Und richte ihm bitte noch was von mir aus: Beim nächsten Mal kann er es selber machen. Er weiß schon, was ich meine. Alles klar? Okay." Seufzend kramte er etwas Geld hervor und gab der jungen Frau schließlich einige Goldmünzen, die für ihre Zwecke reichen sollten.
    "Hier, mehr kann ich nicht entbehren. Davon kannste hier übernachten und was ordentliches Essen. Wenn du mich entschuldigst, ich muss jetzt weg. Die Tore bewachen sich schließlich nicht von selbst.", meinte er, stand auf und ging wieder zurück zum Tor. Er konnte sich denken, dass die Dunkelhäutige jetzt erstmal ziemlich glücklich war. Und er war jetzt um ein paar Münzen ärmer. Klasse Tag.
    "Na, wenigstens muss ich dann nicht nach Al Shedim.", murlmelte er. Er sah es nicht ein, dass er Hubert ständig hinterherrennen musste, nur weil der den Alkohol nicht im Griff hatte. Und ehrlich gesagt, war er so auch recht billig weggekommen. Gut, dass diese Frau das auch machen wollte.
    "Sumpfkraut?", fragte sein Kumpel Idromeno am Tor. Wie immer schüttelte Herbert nur den Kopf, er war kein Raucher. "Eben nich." Idromeno zuckte mit den Schultern und zündete sich den Stengel an. Kurze Zeit später verließ eine kleine Rauchwolke seinen Mund und stieg hoch in den Himmel.

    Irenir

  15. Beiträge anzeigen #295
    General Avatar von Bardasch
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    Taklars Lager

    Unsanft wurde der Ergraute aus seinen Träumen gerissen, wie auch an den vergangenen Tagen. Bisher bestand sein Dienst darin, Roswitha beim Verorgen der Kamele zu helfen, oder sich der Reinigung der Beute hinzugeben, doch nun, so ließ Taklar verlauten, sollte Bardasch seine erste Bewährungsprobe haben. Dieser Mann war der Meinung, dem Ergrauten genug Zeit eingeräumt zu haben, was das Auskurieren und Genesen betraf und nun sollte er zeigen, zu was er wirklich taugte.

    Nach Lago sollte die Reise gehen, die er zusammen mit drei weiteren Abtrünnigen antreten sollte. Bardasch kannt die Wüste gut genug, um zu wissen, daß das Ziel nicht so weit entfernt lag, aber er kannte die Gegenbenheiten vor Ort ebenfalls gut genug um zu wissen, daß ihre Aufgabe, dort ein paar Dinge zu erbeuten, kein einfaches Ding war. Damals geriet er in den Kampf, zwischen Orks, Assassinen und seinen Brüdern und nun war Lago wieder in der Hand des Feindes, in der Hand derer, die sich laut den Al Shedimmern unrechtmäßig in Varant breit machten. Damals noch hätte der Ergraute sich seine Hände ungerne an den eigenen Leuten schmutzig gemacht, doch nun war es ihm egal, wenn er wieder eine ähnliche Situation vorfinden würde. Heute wußte Bardasch nicht einmal, auch wessen Seite er sich stellen würde, wenn man denn von ihm eine Entscheidung verlangen würde.

    Obwohl es noch so früh am Tage war, war für den Auftrag und den Weg schon alles vorbereitet, daß Bardasch auf seinen Gaul stieg und er als Letzter den sich in Bewegung Setzenden folgte.

  16. Beiträge anzeigen #296
    Schwertmeister Avatar von Syrias
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    Braga

    "2000 Goldstücke, mehr zahle ich nicht. Wir wollen ja mal ganz ruhig bleiben. Klar soweit?" Der Händler nickte zerknirscht und streckte die Hand aus. Syrias schlug ein und damit war das Geschäft besiegelt. Der Söldner winkte Arvjen und Aratok heran und hieß sie an, die Kisten mit Erz und Waffen auf den Karren zu laden, den Syrias in Braga gemietet hatte. Damit würde die Reise wesentlich angenehmer nach Faring sein.
    "Ladet das mal auf, ja? Und du Aratok, du wirst den Karren ziehen. Ich hab echt keine Lust, noch mehr Gold hier zu lassen. Alles verdammt teuer hier." Syrias spuckte aus und würdigte dem Händler hinter ihm keinen Blick mehr. Was vielleicht nicht so klug war, denn der Varanter warf ihm einen Blick hinterher, der eiskalt war.
    "Das hat ein Nachspiel..." zischte er. Syrias drehte sich um und blickte den Händler an. "Was?" Der Varanter lächelte freundlich und schüttelte den Kopf. "Nichts, Herr. Nichts. Ich wünsche euch eine Gute Reise zurück nach...?" Fragend legt er den Kopf schief. Syrias lachte. "Wohin soll ich wohl fahren, hm? Nach Faring natürlich. Dort wo die Orks die Chefs sind. Vielleicht kann ich deine Waffen dort sinnvoll verwenden. Und wenn ich darauf Pflüge machen muss." Lachend drehte sich Syrias um, nickte seinen beiden Helferlein zu und begann, seine Sachen zu packen. Sobald der erste Schein des Tages angebrochen war, würden sie gehen.

  17. Beiträge anzeigen #297
    Waldläufer Avatar von Arvjen
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    Arvjen ist offline
    Syrias gab ihnen wirklich keine Ruhepause aber trotzdem war Arvjen kurz davor wenigstens wieder seine alte Form zu erlangen. Das Training war auszuhalten weil es eigentlich immer reichlich zu Essen gab, auch wenn sie selber dafür sorgen mussten war es längst nicht so wie in der Mine. Grinsen musste er aber, als es hieß, dass der Ork den Karren ziehen musste, trotzdem war dem jungen Rekruten klar, dass es für ihn auch noch reichlich zu tun geben würde. Sicher musste in der Nacht auch einer Wache halten und aufgeladen war der Karren auch noch nicht und es war klar, dass Arvjen die Mehrarbeit hatte. Aratok hielt sich so gut es fing zurück, machte nur das Nötigste, was aber wenn der Rekrut ehrlich war auch schon recht beachtlich war. Sie hatten ordentlich zu tun aber es war natürlich richtig so, am Abend noch alles aufzuladen, so würden sie am Morgen gleich losziehen können. Arvjen war das nur recht, er hatte auch wirklich nicht vor hier länger als unbedingt nötig zu bleiben. Er hatte ja gedacht, dass sie nie fertig werden würde aber zusammen hatte sie es dann doch geschafft. Auch wenn es der Ork, stur wie er nun mal war nicht wahrhaben wollte aber er kam nicht immer alleine weiter. Arvjen war nur froh als sie es endlich geschafft hatten und wollte sich nur noch wärmen und etwas essen, immer noch ging er ja davon aus Wache schieben zu dürfen.

  18. Beiträge anzeigen #298
    Waldläufer Avatar von Mort
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    Mort ist offline
    Lago? Armes Schwein! Hab ja schon fast so was mit Mitleid mit ihm.
    Auf Raubzug in diesem Loch, und dann auch noch als einbeiniger Krüppel. Gut, dass ich nicht mit muss, aber ich hab meine Aufgabe ja auch schon erledigt. Da lob ich mir doch die Entspannung hier im Lager - und natürlich den reichlichen Vorrat an Alkohol und Kippen. Obwohl... so ein Sumpfkrautstengel wär auch was Feines...

    Vor sich hin grinsend lag Mort auf rücklings auf einem kleinen Felsen nahe des Lagers und ließ den Dunst seiner Kippe durch seine Atemwege wandern. Roswitha hatte ihm in den letzten Tagen einen ordentlichen Batzen an Aufgaben gegeben, damit ihm auf keinen Fall langweilig wurde, aber vor Überarbeitung sterben würde er wohl nicht gleich.
    "Hey Großer, ich brauche mal deine Kraft!"
    Wenn man vom Teufel sprach... oder schrieb... nun ja, was auch immer.
    Ächzend setzte sich der Hüne auf, zog ein letztes Mal an seinem Glimmstängel und bewegte sich den glühenden Stummel achtlos in den Sand werfend zu seiner Sklaventreiberin hinüber.
    "Also, was gibt's, Rosi?", fragte Mort grinsend und nahm das dank der wohl etwas unpassenden Titulierung ihr gegenüber verzogene Gesicht der Nomadin mit Freuden zur Kenntnis.

    "Die Heringe an einigen Zelten sind locker", stellte sie in hartem Ton, aber nicht weiter auf die Provokation eingehend fest.
    "Da drüben liegt ein Hammer. Sag bescheid, wenn du fertig bist!"
    Und weg war sie!
    entweder, die Dame hatte heute schon den ganzen Tag lang schlechte Laune, oder Mort hatte ihr gerade welche beschert.
    "Schwachkopf", hörte er sie im Weggehen murmeln. Lachend rief er ihr hinterher:
    "Danke, ich mag dich auch!"
    dann wandte er sich seiner Aufgabe zu.
    Naja, kann ja nicht allzu schwer sein. Drei mal draufhauen, und die Dinger sitzen.
    Motiviert machte er sich ans Werk. Je eher er die Arbeit erledigte, desto eher konnte er sich wieder auf die faule Haut legen.

  19. Beiträge anzeigen #299
    Dragonslayer Avatar von DraconiZ
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    DraconiZ ist offline
    Es war für Momente still gewesen. Momente in denen der Schwarzhaarige seinen Herzschlag beruhigen musste, denn er fürchtete, dass das Herz seinen Weg aus seinem Körper finden würde, noch bevor noch einer sich erhoben hatte. Er hatte damit gerechnet, dass Ugrasal ihm die erste Aufgabe stellen würde. Doch es war Mur’ahat der sich als erstes von seinem Stuhl erhoben hatte und wankend auf ihn zukam. Einen kurzen Augenblick dachte der Schwarzhaarige, dass der Meister sich erhoben hatte, weil ihm schlecht war. Weil der Geruch von Sumpfkraut an ihm haftete. Aber er kam näher. Zielstrebig und bestimmt, wie seine blutunterlaufenen Augen, die ihn misstrauisch taxierten. Sein ausgemergelter Körperbau, seine fettigen Haare, seine Kleidung, die an vielen Teilen Risse zur Schau trug, und seine unkontrolliert wirkenden Bewegungen deklassierten ihn in den Augen eines jeden Kriegers sofort. Und so wollte sich sofort ein Grinsen auf die Züge des Streiters schleichen. Er würde ihn niederstrecken und dafür sorgen, dass er sich genug Kraft für die übrigen Prüfungen aufhob. Egal welche Aufgabe Mur’ahat für ihn bereithielt, sie würde wohl eher lustiger, denn gefährlich werden.„Folge mir“, hauchte der Streiter aus Lago dem Assassinen aus Bakaresh ins Ohr. Unter den Geruch von Sumpfkraut mischte sich Schweiß und Alkohol.

    Sie hatten einige Gänge durchquert, als sie in einem annähernd runden Raum angekommen waren. Noch bevor der Streiter den Gedanken „Die Felsenhöhle ist größer als von draußen gedacht“, zu Ende gedacht hatte, fiel sein Blick auf das wesentliche der Prüfung. In der Mitte des Raumes stand aufrecht eine Flasche mit klarer Flüssigkeit. „Also deine erste Prüfung ist denkbar einfach. Die trinkst die komplette Flasche dort in einem Zug aus“, der Klingenmeister zog einmal an einem rasch entzündeten Stängel, „Und dann versuchst du mich zu besiegen“. Der Streiter ging ohne zu zögern auf das längliche Gefäß zu hob es mit der Hand in die Höhe. Kurz musterte er das Gefäß, dann entfernte er den Deckel. Sein Gesicht schien sich schon unter der ersten Welle aus Geruchseinflüssen zu krümmen. Der Klingenmeister am Eingang grinste. „Ganz austrinken nichtwahr? Schaffst du es nicht in einem Zug, hast du leider nicht bestanden. Du kannst es aber in 1000 Jahren noch einmal versuchen“. Er zog noch einmal an dem Stängel, warf ihn dann zu Boden und drückte ihn mit der Spitze seines Stiefels aus. DraconiZ versuchte keine Miene zu verziehen und sich auf das wesentliche zu konzentrieren. Er packte die Flasche fester und setzte sie an den Mund.

    Er brach in die Knie, die Flasche zerschellte am Felsenboden vor ihm. Schmerz raste durch seine Speiseröhre Richtung Magen. Die Welt drehte sich. Kurz darauf erreichte der Schmerz den Magen um sich von dort aus in alle entlegenen Richtungen des Körpers aufzumachen. Dann kam ein Lachen. Vor ihm, hinter ihm, neben ihm. Er war umstellt! Seine Hand tastete nervös und ungewohnt verkrampft zu seinen Klingen. Doch sie erreichten sie nicht. Anstelle des Schwertgriffes tastete er den Felsenboden, schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf und versuchte zumindest den Anschein zu machen, sich wehren zu wollen. Gestalten hatten sich um ihn herum aufgebaut. Sie lachten ihn aus. Das kleine verkrüppelte Etwas, das er noch darstellte. Dann wurde es plötzlich dunkel. Die Welt verschwamm vor seinen Augen und fühlte wie etwas sich an seinem Körper zu schaffen machte. Sein Gesicht schmerzte. Oder war es eher eine Rippe? War es ein Tritt gewesen von einem der vielen Gestalten? Gegen wen kämpfte er? Und verdammt noch mal wo war er? Wasser glitzerte vor seinen Augen. Er hatte unheimliche Schmerzen. Zu welchem Zweck war er eigentlich hierher gekommen? Das war eine gute Frage. Und wer war er überhaupt?

    Er glaubte Etwas vergessen zu haben. Etwas in weiter Ferne seines Verstandes. Licht. Etwas hob ihn hoch. Oder drückte ihn tief in die Erde. War der Boden plötzlich zu Treibsand geworden und verschluckte ihn? Die Felsen umarmten ihn. Wogten ihn einen minimalen Augenblick in trügerischer Sicherheit. Ein grelles Licht explodierte irgendwo an seinem Körper. Er war schwach. Das Lachen brannte wie Höllenfeuer in seinen Ohren. Sehen wurde unmöglich. Er hörte nur noch das Pochen des Lachens. Er tastete nur noch wankenden Boden, wie bei einem Schiff bei Sturm. Aber da war irgendetwas. Er hatte Etwas vergessen. Warum war er in dieser Situation gelandet? Vielleicht konnte er sich befreien, wenn er den Grund wusste. Ja vielleicht gab es doch einen Grund für das Alles.

    Während der Verstandes des Narren vor ihm mehr und mehr in sich zusammenfiel, gestattete sich Mur’ahat noch einen tiefen Zug zu nehmen. Man bekam so Etwas lustiges schließlich nicht jeden Tag zu sehen. Nordmarer Nebelgeist und ein paar erlesene Zutaten von den Feldern Lagos sorgten für eine Menge Spaß. Jeder sollte früher oder später doch mal die Erfahrung machen wie es ist Wahnvorstellungen zu haben. Der Mann mit dem nackten Oberkörper vor ihm krümmte sich wie ein kleines Kind bei heftigem Fieber. Wenn er sich so leicht von einer Mixtur ausknocken lies, wie hatte er dann den Eisdrachen bestohlen? Mur’ahat beugte sich über den Schwarzhaarigen. Wie war noch einmal sein Name gewesen? Irgendetwas mit D? Ach Namen waren Schall und Rauch! „Na hast du genug?“, fragte der Klingenmeister freundlich, bevor er seinem Opfer einen weiteren Tritt vors Gesicht versetzte. Ugrasal hätte nicht so einen Versager mitbringen sollen. Der letzte hatte wenigstens irgendeine Attacke versucht, bevor der Meister aus Lago ihn niedergestreckt hatte. Der hier benahm sich wie eine Schildkröte auf dem Trockenen. Bedauerlich einen so durchtrainierten Mann zu töten. All das jahrelange Training umsonst. Aber was sollte man machen? Es war das Beste. Er würde ohnehin keine tausend Jahre warten wollen. Mur’ahat zog seinen Dolch von seinem Gürtel. Auf ein Schwert hatte er verzichtet. Die Droge gemischt mit dem Nebelgeist reichte vollkommen aus.

    Schlagartig wusste er wieder warum er hier war. „DraconiZ“, flüsterte der Schwarzhaarige seinen eigenen Namen und blickte die verschwommene Gestalt vor ihm an, die sich mit irgendeinem Gegenstand vor ihm niedergelassen hatte. Etwas drückte seinen Brustkorb nach unten. Éine Attacke folgte. Eine die, die letzte hätte sein sollen. Aber aus einem unerfindlichen Grund schaffte es der Schwarzhaarige sich zur Seite zu winden und zumindest einen Versuch zu unternehmen, eine Klinge hoch zu heben. Aber der Griff entglitt ihm. Er fasste einfach daneben. Rechts oder Links? Rechts oder Links? Oder doch direkt vor ihm? Er wusste es nicht. Welchen der sechs Griffe vor ihm sollte ergreifen um sich zu wehren? Wieder dröhnte das Lachen an seine Ohren und verstärkte die Schmerzen. Er versuchte zu ordnen was gerade mit ihm los war. Alkohol sollte einen Glückszustand auslösen. Ihn unfähig machen zu kämpfen, aber keine Schmerzen verursachen. Was auch immer ihm gegeben worden war, es konnte kein Alkohol allein gewesen sein. Der Assassine blockte den Dolchangriff mit dem Unterarm. Und stürzte kurz darauf unbeholfen nach hinten. Er tat einfach irgendetwas. Er musste sich irgendwie wehren. Eines seiner Gliedmaßen musste reagieren. Egal welches.

    Mur’ahat ging zu Boden und stöhnte auf. Das hatte tatsächlich wehgetan. Und das nicht zu wenig. Wäre er nur halb so bekifft, hätte er den Schmerz zwischen seinen Beinen wohl kaum aushalten können. Der Idiot hatte doch tatsächlich mit seinem Bein seine Kronjuwelen getroffen und noch dazu stark beschädigt. So fühlte es sich zumindest an. Das hatte er nicht verdient. Verdammt er brauchte noch einen Stängel. Zumindest um den gröbsten Schmerz zu betäuben. Den Typen fertig zu machen hatte Zeit. Erstmal den Schmerz eliminieren. Eines nach dem anderen.

    Die Hand zitterte. Tastete das Gesicht entlang. Das musste die Nase sein. Sie tastete weiter. Schweiß perlte von der Stirn nach unten und erleichterte die Aufgabe keinesfalls. Da waren die Lippen. Ja da musste der Finger rein. Tiefer in den Mund. Jetzt oder nie. Eine weitere Möglichkeit gab es nichts. Er beugte sich nach vorne und lies den Alkohol und hoffentlich auch den anderen Mist nach draußen fließen. Raus damit. Nur raus damit. Er schloss für einen Moment die Augen.

    Er wusste nicht wie lange es gedauert hatte, bis er es auf die Beine geschafft hatte, mit einem Schwert in seiner Hand. Das andere noch an seinem Gürtel. Einen Moment überlegte er, ob er auch das zweite benutzen sollte, entschied aber, dass in seinem Zustand solch eine Koordinationsaufgabe höchstens zu seinem eigenen Tode führen würde. Mur’ahat kämpfte sich ebenfalls auf die Beine. Die beiden blickten sich für einen kurzen Moment an. DraconiZ taumelte, der Klingenmeister kam nach vorne. Das Schwert des Assassinen aus Bakaresh sirrte unkontrolliert durch die Luft. Der Dolch in der Hand des Meisters prallte kurz darauf zu Boden. Beide trafen sich in der Mitte und fielen gleichzeitig zu Boden. Der Schwarzhaarige schlug mit dem Ellbogen zu. Mur’ahat stöhnte ein weiteres Mal unter der Attacke. Dann sackte sein blutender Kopf zur Seite. DraconiZ hingegen rollte sich auf den Rücken und taumelte auf die Beine. Sein Verstand sagte, dass er wohl auf irgendeine Weise gewonnen hatte und doch sagte sein Körper unmissverständlich, dass er verloren hatte.

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    Burgherrin Avatar von yinnesell
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    yinnesell ist offline

    Al Aristo

    Schon erwacht, aber noch benommen vom Schlaf, öffnete die Schwangere blinzelnd ihre Augen. Obwohl ihr Blick die andere Frau noch nicht traf, bemerkte yinne die Anwesenheit eines Menschen, daß sie mit ihren Guckern nach dem Ursprung ihres Gefühls suchte. Und dann erblickte sie die Varanterin, die auf einem Schemel neben ihrem Bett saß und den Kopf auf die aufgestützten Arme gelegt hatte.

    Auf yinnes Gesicht legte sich ein Lächeln, denn ihre Antipathie gegen die Andere hatte sich schon lange gelegt. Sie alle verdankten Jail ihr Leben, die sich mit ihrem Handeln in Gefahr gebracht und ihr eigenes Leben damit riskiert hatte. Jemand, der zu so etwas bereit war, mußte einen reinen Charakter und Mut haben... Etwas, worum yinne die Varanterin schon zuvor beneidete und eben auch Neid dabei empfand, doch mittlerweile schaute sie zu der Frau auf, an der sie sich ein Beispiel nehmen wollte. Jail war ihr Vorbild und so wollte sie werden, doch nun wollte sie die Andere erstmal auf sich aufmerksam machen.
    Ein Räuspern und ein leises, gesprochenes „Jail“ ließ die Andere hoch fahren.

    Wenige Worte wurden gewechselt und sich für Minuten einfach nur angesehen, daß Entspannung und Anspannung zugleich in der Luft lagen. Von der Varanterin erfuhr die dunkelhäutige Tänzerin, daß sie viele Stunden verschlafen und der Feind sie wohl nicht weiter verfolgt hatte, doch wissen tat Jail dies nicht wirklich. Womöglich lauerten die Abtrünnigen vor den Mauern Al Aristos und warteten nur auf das Herauskommen der Flüchtenden, womit sich für Diese ein Problem auftat, um das Jail sich jedoch bereits gekümmert zu haben schien.

    „Wir reisen mit zwei Nomaden und einem Kamel“, erkärte Jail, daß in der Dunkelhäutigen nicht so recht Begeisterung aufkommen wollte. Zwei Nomaden als Begleitschutz war im Bezug auf die drohende Gefahr einfach lächerlich, doch mehr Leute waren wohl nicht abkömmlich.
    „Sie werden uns so lange begleiten, bis wir mit Al Shedim Sichtkontakt haben“, fuhr Jail fort und sorgte damit noch für mehr Unzufriedenheit bei der Tänzerin. Nicht einmal bis zum Ziel...
    „Und sie wissen von Khaleds Leuten nichts. Also schweige darüber. Wüßten sie es, würden wir auf ihre Unterstützung wohl verzichten müssen und das will ich nicht riskieren“, yinne nickte auf die Worte der Varanterin hin und lies sich von ihr aus dem Bett helfen, denn laut Jail sollte die Reise bereits am heutigen Abend weiter gehen.

    Im Hof der Karawanserrei herrschte ziemliche Stille. Die Menschen dieser Zufluchtsstätte, lagen schon in den Betten oder genossen es, sich bei einem guten Tropfen und etwas Kraut zu entspannen. Nur die Wachen waren wach und aufmerksam wie immer, daß sie die kleine Gruppe nicht weiter beachtete, sondern ihr Augenmerk auf den Außenbereich der Karawanserrei lenkte.
    Yinnes Herz pochte nicht nur durch die Anstrengung, die das Platz nehmen in dem Kamelkorb bereitete, sondern auch bedingt durch den Gedanken an den Mann, der sich wohl zum derzeitigen Zeitpunkt nicht einmal davon abbringen lassen würde, yinne und damit auch sein Kind zu töten. Wie konnte sie sich nur so in dem Menschen getäuscht haben? Diese Frage stellte sich die Schwangere mehr als einmal, die von Berufswegen schon viel mit Leuten zutun hatte und daher eigentlich eine gute Menschenkenntnis besaß, doch in zwei Fällen hatte sie sich vollkommen verschätzt. Entpuppte sich Khaled als Schwein, zeigte sich doch, daß in Jail ein anderes Herz schlug, als erwartet. Immerhin lächtelte die Frau ihr ermunternd zu, als sich die Pforte öffnete und sie ihr Schutz versprach.

    Und dann verschwanden füng Menschen und ein Kamel in der Dunkelheit...

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