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Arbeiten und immer wieder arbeiten. Zwischen dümmlichen Sklaven und stinkenden Affen umherwandern und arbeiten. Onyx reichte es. Der ehemalige Bandit hatte genug vom Sklavendasein. Es war Zeit das der Kontaktmann erschien. Einer der Pelzbeutel folgte ihm schon den ganzen Tag lang und er kam sich ziemlich doof vor. Kloppte er auf irgend welche Steine war er da, wechselte er seinen Standort war er da und musste er mal, war er auch in der Nähe. Wie sollte man da einen kontaktieren?
In den letzten Minuten schaffte er es aber sich etwas zu lösen und genau beim Treppenübergang bekam er einen Zettel eingesteckt. Ein Orksöldner war es. Nicht unklug sich unter den Feind zu mischen und von innen zu schwächen, aber dumm in jeden zu vertrauen der öffentlich sich gegen die Orks ausrief und ausgepeitscht wurde. Kannte er nicht jene Menschen, die Schmerz liebten und darüber lachten? Kannte er nicht jene die nur sich selbst die nächsten waren? Pech für jenen. Onyx nickte dem Söldner von der Seite zu und ging weiter. Im selben Moment, schulterte er seine Spitzhacke anders und näherte sich einen Abschnitt wo wieder auf Steine geklopft wurde. Es verging etwas Zeit, bis er eine Pause machen durfte und sich dann dem Zettel widmete. Bis auf die Zeit und den Ort stand da nichts, aber es war klar. Dann wenn die Sklavenwachen abgelöst werden würden, da wollte man flüchten. Seinen Job hatte er damit getan - nahezu.
Der Ork stand dort wieder mit der Hellebarde und schien es geahnt zu haben. Onyx erhob sich und schritt zum Wasserfass. Dort machte er eine Art Szene. Anstatt normal zu trinken, steckte er seinen Kopf ins Wasser und sorgte schnell dazu das man annahm er wolle sich aus Leid ertränken. Schnell kamen Orksöldner dazu und begannen auf den schwarzen Riesen zu prügeln. Das Wasserfass wurde umgestoßen und der schwarze Riese lag da. Wenige Augenblicke später, packte ihm der Ork an der Kehle und meinte er kümmere sich um diesen. Um noch besonders kämpferisch zu wirken, trat Onyx nach diesem was ihm einen heftigen Fausthieb ins Gesicht verpasste. Aber das war der Preis der Freiheit. Kaum aufgerafft wurde er am Nacken gepackt und zu einen Dreckhaufen aus Pferdemist, Stroh und Schweinescheiße gebracht. Dort etwas abseits der Sklaven, wurde er dann in den Dreck getunkt, bis die Atemnot aufkam und er losgelassen wurde.
"Morgen...Wachwechsel...", keuchte und flüsterte er, ehe er aufblickte. Jeder Beobachter sollte sehen, wie rebellisch Onyx war und er hoffte seine Mittelsmänner nicht misstrauisch gemacht zu haben. Vielleicht wäre es gut sich zu wehren. Er hob die Faust drohend.
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Im Nirgendwo zwischen Trelis und Silden
Estefania war eingeschlafen und der Hohepriester zog sie noch ein wenig näher an ihn heran. Sie hatte sich nicht gewehrt- ob sie es überhaupt mitbekommen hatte? Sinistro jedenfalls hatte dafür gesorgt, dass die beiden Becher auf dem Boden standen, ohne sich viel dabei bewegt zu haben, damit die junge Diebin auch ja nicht aufwachte. Und er hatte, nachdem die sich immer noch nicht gewehrt hatte, als er sie noch näher an sich gezogen hatte, ihre Beine ein wenig angehoben und auf dem Bett, auf dem sie eben noch gesessen hatten, angehoben, sie feste an sich gezogen und so war auch er eingeschlafen, schnell eingeschlafen, gewärmt von Estefanias Körper, gewärmt aber auch von dem Wein, der ihn ein wenig zu Kopf gestiegen schien.
Mit der Schwertkämpferin in den Armen hatte er geschlafen, lange geschlafen und gut geschlafen, heute waren sie alle erst aufgewacht, nachdem die Sonne schon weit am Himmel stand und als sie aus der Hütte blickten, fröstelte es den Hohepriester sofort wieder. Grau in grau lag der Himmel über ihnen, dicke Wolken hingen tief und Nebel kroch über das Land. Nun ja, wie spät es nun genau war, das konnte man bei diesem Wetter nicht sagen. Ein erster Regentropfen fiel auf den Schwarzmagier, der instinktiv seinen Kopf ein wenig tiefer zwischen seine Schultern nahm, um sich vor dem Nass zu schützen. Auch James blickte, als wäre er über diese Laune der Natur begeistert, bisher hatten sie auf ihrem Weg kaum nennenswerte Probleme und nun, nachdem sie Geldern hinter sich gelassen hatten, schon das Zweite. Der einzelne Regentropfen, den der Grünäugige gespürt hatte, bekam nun Brüder und Schwester, in Massen regnete es auf die kleine Hütte herab, regnete es aber auch auf Sinistro, James und Estefania herab, die sich dennoch auf den Weg gemacht hatten.
Der Magielehrmeister hatte einen ledernen Mantel aus seiner Tasche genommen und diesen bis oben geschlossen, als sie schweigend und missmutig von Pfütze zu Pfütze, durch Matschlöcher und vor allem unter den Bäumen entlang liefen, die zumindest teilweise ein wenig Schutz gaben. So trüb und kalt wie das Wetter, so trüb und kalt war die Stimmung, die sich mehr und mehr auf die Herzen und Gedanken der drei Reisenden niederlegte. Hoffentlich erreichten sie Silden noch heute, eine Nacht unter freiem Himmel wollte wohl niemand aus der Gruppe bei diesem Wetter über sich ergehen lassen.
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Die Wolkendecke hing tief und grau und ließ einen völlig vergessen, dass irgendwo im Weit dahinter der wunderbare blaue Himmel gefangen lag.
Die Luft war in wenigen Tagen enorm abgekühlt und Kilijan rechnete schon bald mit dem ersten Frost. Die schneefreie Zeit Nordmars hatten sie sowieso verpasst, dort tobten jetzt sicher die berüchtigten Herbststürme, deshalb hatte Kilijan sich schließlich überzeugen lassen, mit Gor Na Jan zu reisen. Dessen Ziel war Khorinis, die Mineninsel, die fast jeder Überlebende der Orkkriege, bei dem man einen impressiven Charakter beobachten konnte, einmal von nahem gesehen hatte. Es schien zynisch, aber eine harte Schule blieb eine harte Schule, viele der Leute, die sich mit der gnadenlosen Ellenbogenmentalität in der Kolonie hatten arrangieren können, hatten bis heute überlebt; von jenen, die hierzulande Jahre lang sich den Hintern fett gesessen hatten, lebten nur noch die wenigsten. Na Jan hatte vor einigen Tagen gesagt, Chaos breite sich schneller aus als Ordnung; Kilijan hatte nur langsam genickt und seit dem hallte dieser Satz immer wieder durch seine Ohren. Tatsächlich war er inzwischen fast zu der Ansicht gelangt, neben dem Verfall als konstanter kosmologischer Konstante wirke die Schöpfung fast als eine humoristische Konnotation der Götter.
Der junge Mann hatte sich wenig zu langweilen. Der Templerführer sprach nicht viel, und das kam Kilijan zupass, der wenig wert auf hohles Konversationsurrogat legte, doch wenn jener zu erzählen begann, dann war es, als öffne man ein verbotenes, hoch komplexes und zu meist trauriges Buch irgendwo in der Mitte und läse ein einzelnes Kapitel, ohne den Kontext zu kennen. Es war unglaublich interessant und es hielt jede Menge Einsichten parat und doch war es kein Stück auf dem Weg zur Entschlüsselung des Charakters Na Jans, sondern machte nur neugieriger und warf mehr Fragen auf. Dazu kam, dass Jan es wirklich verstand, zu erzählen. Seine Worte waren häufig nur die Spitze eines Eisberges, den man sich selber denken musste, doch wenn es an eindringliches Geschehen ging, war die verbale Wendigkeit, Eindringlichkeit, Sprachgewalt und Detailiertheit, die er spontan entwickeln konnte, beeindruckend.
Von alledem interessierte jetzt gerade nichts. Es hatte sich ein Mensch zu ihnen verirrt, ein Blondschopf, der nicht viel älter war als Kilijan selbst. Soweit Kilijan das unter diesen dämmerigen Lichtverhältnissen erkennen konnte, war das Gesicht des Neuankömmlings nicht gerade von Sorgenfalten geschlagen, zeigte gelangweilte, vielleicht erschöpfte Züge und trug einen Hauch ungerechtfertigte Arroganz, ganz als müsse er etwas darstellen, das er nicht war. Ein grauer Mantel verdeckte weitgehend die Rüstung, die er trug und der Schatten des Zwielichts besorgte den Rest.
Er fühlte sich wohl clever, dass er kein Zeichen seiner Gildenzugehörigkeit trug und war damit mit Sicherheit Kilijan nicht unähnlich. Dessen weiße Leinenkleidung schien fahl wider und machte ihn dem einzigen leuchtenden Zentrum auf dieser Lichtung. Was dagegen gar nicht clever gewesen war, war direkt davon zu reden, Sklaven wieder einzufangen. Diese Worte brannten wie Menetekel über dem Haupt dieses schmierigen Typen, viel heller, als es jedes Symbol auf seiner Brust hätte tun können und entfachten einen unbändigen Hass in Kilijan. Es gab nichts niederträchtigeres, als einem Menschen seine Freiheit zu nehmen, die Hoffnung, das Leben, ihn auf Gedeih und Verderb einem willkürlichen Herren auszusetzen, dessen Urteil sich keinem Gesetz unterwerfen musste. Kilijan wurde schlecht, es war, als ob er mehrere Pfund flüssiges Blei in der Magengrube hätte.
Die kräftige Gestalt des Gor Na Jan neben ihm richtete sich auf, knurrte leise und wand seinen Blick halb zu Kilijan, wartete offenbar auf dessen Reaktion.
Kilijans Worte fegten wie eine frostige Böe über die Lichtung, von einer leisen, eiskalten und zu keiner Gnade bereiten Nonchalance:
"Ich würde vorschlagen, Ihr schlagt ihm den Kopf ab, ehrwürdiger Gor. Er ist keiner langen Fackelei würdig."
Sklavenjäger waren nicht besser als Sklavenhalter waren nicht besser als deren Beführworter. Der Mann führte ein Schwert, das war trotz dessen farblosen Mantels zu erkennen, also war er frei. Und jeder, der freiwillig Sklaven suchte, um sie zu ihrem "Herrn" zurück zu bringen, verdiente nicht mehr und nicht weniger als einen schnellen, schmerzhaften Tod. Na Jan wusste das. Er wusste das alles.
Kilijans Blick fiel auf Na Jans um den Griff seines Zweihänders geklammerten Hände. Diese gigantischen Pranken würden wahrscheinlich ausreichen, jenem Hundesohn mit einem Hieb den Kopf von den Schultern zu reißen.
Die Luft über der Lichtung knisterte vor gespannter Stille.
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Irgendwo vor Montera
Die Nacht war eingebrochen und die Orks samt Gefolge unterwegs. Sie bekamen ein paar Morraaufseher zugestellt. Ein paar mit Bluthunden für die Jagd, aber diese sollten sich im Hintergrund halten. erst dazu stoßen, wenn Kampflärm zu hören war.
Ob Sklaven flüchteten? Natürlich und das alles mit ihrem dunkelhäutigen Spitzel und einen Orksöldner der alles organisierte. Dieser knickte hier und da mal Äste bei der Flucht durch und half den Stärkeren bei der Jagd. Mehr war es nicht für die Orks. Sobald sie den Austauschpunkt überblicken würden, würde es losgehen. Man konnte auch sagen was man wollte. Die Rebellen hatten sich ein wirklich verstecktes Stückchen ausgesucht. Nahe einer Höhle umgeben von dichten Geäst. Ihr Feuer brannte in der Höhle und es ging bergab zu ihnen. Draußen waren zwei Rebellen, sowie der verräterische Orksöldner und die befreiten Sklaven - so erzählte es der Morraaufseher der sich lautlos bewegen konnte. Ob in der Höhle noch wer war, konnte er nicht sehen.
Gorbag schickte dann den Morra zu den Morras mit den Bluthunden, bei denen auch Rok Shar dabei war. Er mochte zwar kampfeslustig sein, aber sie wussten nicht was dort für Rebellen waren. Es wäre ein unnötiger Tod und der Orkarbeiter hatte Potential. Die beiden kampferprobten Orks würden auf alles losgehen, was sich wehrt. Ihre Nachhut würde die bestimmt fliehenden Sklaven verfolgen.
"Gorbag, wie machen wir es?", fragte Tat'ank'Ka flüsternd.
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" Gorbag, wie machen wir es?" Wehte der Wind die kaum wahrnehmbare Stimme seines Waffenbruders an seiner Seite zu ihm herüber. Von den Hunden und Söldnern hinter ihnen im Dickicht war nichts zu hören und auch die Rebellen über ihnen auf der Anhöhe verhielten ruhig. Das erwartungsvolle Kribbeln, dass ihn bei jeder Jagd begleitete, überkam den Ork unwillkürlich und er bleckte die Zähne.
" Die Schweine können uns nicht entkommen. Sie haben Felsen im Rücken und wenn diese Höhle nicht grad ein Tunnel ist, sitzen sie in der Falle. Wir stürmen und schicken den Abschaum zu Beliar!" Knurrte Gorbag grinsend und zog bereits sein leichtes Krush Varok. In einem schnellen Scharmützel zog er diese Waffe der Hellebarde und dem schwerfälligerem Kriegsschwert vor.
" Hat der Dunkelmorra irgendwas von einem großen Rebellentrupp gesagt? Wenn nicht, schaffen wir das Pack auch ohne die Söldner. Wir brauchen sie für Orkarbeit nicht!"
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"Der schwarze Morra sagte nichts davon. Es wäre auch dumm von den Morras wenn sie in großen Gruppen sich da verstecken. Trotzdem sollten wir die Höhle im Auge behalten.", meinte der Späher, woraufhin sein Waffenbruder nickte.
Tat'ank'Ka zückte seine Krush Pach. Sie war wuchtig und würde sich im Kampf bewehren. Sie hatten die Morras schnell auszuschalten, man wusste nie was in der Höhle noch wäre oder wie mutig solch Rebellen wären.
Die hockenden Orks erhoben sich, sprachen sich viel Erfolg im Kampf zu und konzentrierten sich auf den anstehenden Kampf. Mit drei Fingern zählte Gorbag runter und dann stürmten die Orks los. Kein Ast blieb heil der ihnen in die Quere kam. Kein Geräusch der Nacht schaffte es das Gebrüll der beiden Orks zu übertönen, als sie aus dem Gestrüpp sprangen und die Morras überraschten. Erst die Schreie der Feiglinge unter ihnen waren lauter, doch diese würden noch früh genug ihre Strafe kriegen.
Der Kampf begann und Tat'ank'Ka stürmte neben Gorbag mit erhobener waffe auf den erstbesten Morra zu der sich in den Weg stellte.
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" RAAAAAHHHH!!!!!!"
Groß, Furcht einflößend und unaufhaltsam stürmten die beiden Waffenbrüder den Hang hinauf. Ihre Stimmen hallten von der hohen Felswand wider, die den Morras im Rücken lag und ihnen den Fluchtweg abschnitt. Einmal konnten die Würmer nicht fliehen und sich verstecken...
Die beiden Rebellen, die vom Schein des Feuers, das aus dem Höhleneingang drang, erhellt wurden, wichen verunsichert ein paar Schritte zurück, während zwei der feigen Sklaven bereits laut schreiend in die Höhle rannten, die sie aber auch nicht vor den Orks retten würde.
Gorbag hielt den Griff seiner Waffe fest umklammert, sodass die gezackte Klinge zu Boden zeigte und neben seinen wild trampelnden Füßen hergezogen wurde. Mit einem lauten Kriegsschrei hatte Tat`ank`Ka bereits den Kampf mit einem der beiden Rebellen eröffnet, dem schon anzusehen war, dass er lieber in seinem Loch geblieben wäre, aus dem er hervorgekrochen war.
Mit viel Schwung zog Gorbag währenddessen sein Krush Varok mit einem kräftigen Hieb hoch und schlug mit so viel Wucht auf die untere Kante des Schildes des Morras, dass ein großes Stück herausgeschlagen wurde und durch die Luft flog.
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Feiges Sklavenpack! - mehr konnte man diese abgemagerten Würmern nicht betiteln. Wäre er ein Sklave, er würde lieber sterben wollen. Doch sterben sollte ein anderer. Zum Beispiel der Rebell den sich Tat'ank'Ka gewidmet hatte. Gorbag hatte anscheinend auch zu tun und dieser Orksöldner - der schien sich in die Hosen zu machen, denn jetzt war er noch mehr einer von den Rebellen.
Wuchtig schwang der Späher seine Axt einmal Zick-Zack vor den Rebellen, der sich ebenso auf eine Axt verließ. Es war klug für diesen auszuweichen, doch angreifen? Ein Hieb von diesen folgte danach, der gegen den dicken Schaft der Orkaxt schlug und geblockt wurde, ehe die orkische Kraft zur Geltung kam. Tat'ank'Ka drückte die Waffe nach vorne und stieß mit aller Kraft seinen Gegner um. Dieser rappelte sich auf, ehe der Ork mit seinem frontalen Hieb diesen erwischen konnte. Die Axt schlug in den Waldboden und Tat'ank'Ka hatte urplötzlich Mühen den Gegenangriff zu blocken. Anstatt mit der Waffe zu blocken, packte er seine Axt beidhändig und lief in orkischer Brachialität gegen den Morra. Die Endhaltung war nicht artistisch, eher wäre Tat'ank'Ka beinahe der Länge nach auf den Boden gelandet, aber er hatte den Morra mit dem Bodycheck erwischt und das zählte. Der Ork umgriff einmal seine Axt wieder richtig und trat vor den keuchenden Morra. Wenigstens starb er als Krieger mit der Waffe in der Hand, als er hoffte den mächtigen Hieb mit seiner Axt zu blocken. Stattdessen berstete die Axt und wohl der Arm, ehe sich die wuchtige Pach einen blutigen Keil in den Morrakörper schlug und der zweite Schlag einen weiteren hinterließ.
Tat'ank'Ka blickte auf und stürmte sogleich auf den nächsten Gegner - den verräterischen Orksöldner, während aus dem Dunkel der Höhle Schritte zu ihnen zu hören waren. Gorbag hatte der Späher nicht im Blickwinkel, aber es klang gut was Tat'ank'Ka da vernahm.
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Mit vor Schreck geweiteten Augen starrte der Morra ungläubig auf seinen linken Arm, der kraftlos an seiner Seite hinabbaumelte, ehe er vor Schmerz das Gesicht verzerrte. Der Schild war längst nur noch Kleinholz und lag überall in Splittern auf dem Boden um ihn herum, gerade noch gut genug als Feuerholz zu gebrauchen. Spielerisch ließ Gorbag seine Waffe aus dem Handgelenk heraus kreisen und lief ein paar Schritte auf den Rebell zu, der es sicherlich nie mehr wagen würde, einem Sklavenlager auch nur zu nahe zu kommen...nebenbei würde er auch nie wieder die Gelegenheit dazu haben.
Mit einem schnellen Satz überwand Gorbag plötzlich die letzten Meter, die ihn noch von seinem Gegner trennten und setzte seine Attacke fort. Unbeholfen versuchte der Morra noch, auszuweichen und den wuchtigen Hieben zu entgehen, ehe er schließlich den Fehler machte, einen Schlag des ihn um ein gutes Stück überragenden Orks parieren zu wollen. Mit einem hellen Ton prellte Gorbag dem Rebell sein Schwert aus der Hand, um ihn dann sofort mit der freien, Eisen bewehrten Pranke niederzuschlagen. Blut spritzte auf, als der Eisenhandschuh das Gesicht des Morras behandelte und dieser zu Boden ging. Mit einem kräftigen Stampfen drückte Gorbag ihm noch seinen schweren Stiefel mit den Stahlkappen auf die Brust, dass die Knochen nachgaben und wandte sich seinem nächsten Gegner zu...einem Sklaven.
" Nimm das Ding ja weg!" Knurrte Gorbag dem gerade eben erst zum Mann gewordenem Jüngling zu, der mit zittrigen Händen das verlorene Schwert des nun nur noch zuckend am Boden liegenen und langsam ausblutendem Rebellen gehörte.
" Dumme Made..." Zischte der Krieger nur noch, als der Sklave schließlich mit einem ängstlichen " Für die Frei..." auf Gorbag zustürmte und dieser ihm noch bevor er den Satz zu Ende bringen konnte, das Schlüsselbein spaltete...
Tat`ank`Ka schien auch bereits einen Gegner besiegt zu haben...
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Kräftig packte Tat'ank'Kas linke Pranke den Waffenarm des Söldners, ehe seine Axt diesen regelrecht zum Krüppel schlug. Erst setzte es einen Hieb der Krush Pach auf das linke austretende Bein des Verräters und zertrümmerte es und dann wurde dem Morra rigoros der Waffenarm mit der Orkaxt abgehackt. Sollte er leben, bis ihm Schlimmeres töten würde. Den Morraarm in der linken Pranke haltend guckte der Späher was da aus der Höhler heraus kam.
Gorbag stand neben ihm und ahnte wohl auch, was da für ein an den Lagerfeuern oft erzählter Gegner unter einen entstehenden Feuer zur Sicht kam. Ein Feuer-Morra! Kaum wollten die Orks in den Angriff übergehen, warf dieser mit Feuer um sich und zwang sie auszuweichen. Dann zog sich dieser räudige Hund zurück. Gorbag und Tat'annk'Ka wollten hinterher, doch dieser Hexer ließ im Höhlengang das Feuer wieder sprechen.
Es war typisch für die Diener dieses schwachen Gottes hier zu versuchen Sklaven für ihre Sache zu überzeugen. Ein paar der Sklaven flüchteten, doch bekam Tat'ank'Ka einen total verängstigten in seine Pranken.
"Mal sehen ob sie auch unschuldige verbrennen!", rief der Späher packte den Morra am Nacken und schubste diesen in den Höhlengang. Nichts geschah, während die beiden Orks hinter dem Morra schritten. Als sie dann in der Haupthöhle waren, musste sich der Feuer-Morra verstecken.
"Zeigen dich!", brüllte Tat'ank'Ka, während er den Sklaven den Kopf spaltete.
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Feuerwerfer, feiges Pack!
Vollkommen überrascht hätte dieser ehrlose Hexer um ein Haar Gorbags Fell in Brand gesteckt. Der Ork hatte bereits die flammende Umarmung gespürt, als die Feuerstöße aus der Höhle auf sie zugeschossen waren, als ob dies der Hort eines Drachen wäre.
Seite an Seite standen nun Tat`ank`Ka und Gorbag neben dem knisterndem Lagerfeuer in der Höhle und betrachteten den Morra, der einer der Diener Innos war, der die Morraszum niemals endenden Krieg mit den Orks aufhetzte. Wenn es diesen Gott nicht geben würde, würden sich auch die Morras nicht gegen ihre natürlichen Herren, die Orks erheben, so wie es vor Urzeiten schon gewesen war, wenn man manchen Geschichten der Alten trauen konnte.
" Wo sind die anderen, Kreaturen des Schattens?" Ertönte die feste Stimme des Hexers, der kurz darauf ins Licht des Lagerfeuers trat und die beiden Orks mit verachtenden Blicken musterte.
" Weg..." Knurrte Gorbag nur, der nicht hier her gekommen war, um sinnlose Worte mit dem Morra zu wechseln. Dessen Freunde lagen mittlerweile tot im Gras der Höhle oder würden von den Söldnern oder ihren Hunden aufgegriffen werden. Zu diesem feigen Stück, das sich nur mit Magie aus der Ferne wehren konnte, hatte der Kriegsgott nie gesprochen!
" Lästige Made, ich tret dich zu Brei!" Brüllte Gorbag, ehe er sein leichtes Krush Varok zu Boden schmiss und sein weit aus größeres und brutaleres, orkisches Kriegsschwert vom Rücken zog und auf den Hexer zurannte. Der Feuer-Morra in seiner weiten Robe schüttelte währenddessen nur den Kopf und hob die Arme in Richtung der Höhlendecke, woraufhin ein starker Wind plötzlich gegen Gorbag drückte.
" Hexerei!" Knurrte dieser nur noch, während er angestrengt versuchte, gegen den Wind zum Morra vorzudringen. Wind in einer Höhle, das war verdorbene Magie. Dieser ehrlose Wicht wagte es, die Elemente in Ketten zu legen! Dafür würde er sterben.
Große Wut stieg in Gorbag auf, als er mit aller Kraft gegen die unsichtbare Barriere drückte, die an seinen Haaren zog und gegen seine Rüstung drückte, bis er schließlich zurück geschmissen wurde und ein gutes Stück durch die Luft flog, anschließend über den Boden rutschte und schließlich gegen die Höhlenwand krachte.
" Feigling..."
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Diese Hexer! Wie Tat'ank'Ka sie hasste! Sofort kamen Erinnerungen an Khorinis hoch, sofort der unsägliche Schmerz den das Feuer an seinen Rücken verursachte.
Die Pranke vor das Gesicht haltend um nicht noch mehr Höhlenstaub ins Auge zu bekommen, brüllte der Späher laut orkische Schimpfworte und verfluchte den Morra. Rief nach Beliar und Krushak, dass sie den falschen Zauber beenden sollen und wurde wohl erhört, als der Wind etwas nachließ.
Diesmal war Tat'ank'Ka dran und stürmte mit der Axt in der Pranke los. Der Wind wurde stärker und drängte den Späher zurück, ehe er ruckartig endete. Kaum war der Staub aus den Augen, wurde es sogleich wärmer und kleine Feuergeschosse fegten in einem Stakkato auf ihm herab. Überall versengten sie Fell, Haupthaar oder den guten ledernen Mantel, ehe es aufhörte. Er roch zwar die Verbrennungen, aber bis an die Haut kamen sie nicht. Stattdessen schnaufte der Morra und sammelte sich.
"Gorbag! Ich lenke den Hexer ab!", rief Tat'ank'Ka auf orkisch. Mehr musste er dem Orkkrieger nicht sagen. Stattdessen packte er seine Krush Pach, klopfte sich auf die Brust und rief "Krushak!" ehe er in Richtung des Feuer-Morras stürmte. Dieser formte schon die nächste Hexerei die ein größerer Feuerzauber wurde.
Geändert von Tat'ank'Ka (24.09.2008 um 23:31 Uhr)
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Dröhnend hämmerte es in seinem Kopf, als er sich mit den Pranken von Höhlenwand und Boden wegdrückte und schließlich wieder aufrappelte. Gorbags Schädel dröhnte und pochender Schmerz machte sich dort breit, wo eigentlich irgendwann einmal ein Helm den Körper schützen sollte, während weit verstreute Schürfwunden ihr übriges taten. Seine Glieder fühlten sich schwer an, als ob eine große Last auf ihnen ruhen würde.
Der Ork schmeckte Blut in seinem Mund. Gorbag knurrte.
"Gorbag! Ich lenke den Hexer ab!"
Die Stimme seines Waffenbruders hallte im Kopf des Kriegers wieder und augenblicklich fand die Kraft zurück in den gelähmten Körper. Während der Schmied dem Mut Tat`ank`Kas zusah und verfolgte, wie dieser tapfer und ehrenhaft wie die größten Krieger der Orks mit ausgestreckter Brust auf den Feind stürmte, besann sich Gorbag wieder seiner Kraft und griff nach dem Krush Varok, das er vor seinem Angriff zu Boden geschmissen hatte.
Als der Ork wieder aufblickte konnte er gerade noch sehen, wie der Hexer einen großen Ball brennend heißen Feuers in Händen hielt und dem heranpreschenden Tat`ank`Ka entgegen warf. Der Jäger wurde mitten im Lauf getroffen und ging wie Gorbag vorher zu Boden.
" Das war dein letzter Akt..." Brüllte der Krieger und rannte nun seinerseits auf den Feuer-Morra zu, der nun ein arrogantes Lächeln aufgesetzt hatte und wahre Wellen von Überheblichkeit ausstrahlte. Eine neue Feuerkugel formte sich in seinen Händen, als Gorbag noch einige Schritte von ihm entfernt war. Ein geknechtetes Element, das eigentlich frei sein sollte! Niemand konnte sich nach Belieben der Elemente bedienen! Sie waren zu mächtig, zu erhaben!
Der Morra holte bereits zum Wurf des Flammengeschosses aus, als Gorbag mit einem lauten Kriegsschrei, der von den Wänden widerhallte, sein Krush Varok aus vollem Lauf dem Hexer entgegen warf. Um sich zu schützen, musste der Magier einen schnellen Schritt zur Seite machen, während die Orkklinge an ihm vorbeisauste....und kurz darauf der vor Zorn rasende Ork bei ihm war. Mit aller Kraft stieß Gorbag den Hexer am Hals gepackt gegen die Höhlenwand und drehte ihm mit der freien Pranke die Hand aus dem Gelenk, mit der er die Feuerbälle geschossen hatte. An der Hitze, die sich dort befand, verglühte sich Gorbag die gesamte Pranke und beißender Gestand nach verbranntem Fell und Fleisch stieg ihm in die Nase, was ihn nur noch mehr in Rage versetzte.
Laute Schmerzensschreie des Magiers begleiteten das Knacken seiner Knochen...
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Keuchend klopfte sich Tat'ank'Ka ab, während er letzte Schreie vernahm. Der Feuerball hatte ihm erwischt. Das bekam er mit. Versengte seinen Ledermantel und ließ die Rüstung warm werden. Aber solch eine schlimme Verletzung wie damals, als das Leder schmolz und seinen Rücken entstellte, sowas passierte zum glück nicht. Einen Moment hatte sich der Ork vor diesem grausamen Schmerz gefürchtet, doch dann besann er sich und sagte sich wer er war. Der Feuerball war mehr eine Explosion. Wie als hätte ein büffel den Späher umgerannt.
Sich an seiner Axt aufstützend besah er sich kurz die Schürfwunden seiner unsanften Landung, ehe er zu Gorbag blickte. Dieser hatte den Morra letztlich den Hals umgedreht, wie bei einem Huhn, dem man noch zuvor die Flügel brach. Der verdiente Tod für diesen Mistkerl. Sollte er in Beliars Reich schmoren und leiden. Es war gut wie Gorbag vorgegangen war, es war gut mit solch einem Ork Seite an Seite zu kämpfen. Man fühlte sich unbesigebar.
"Orak Shaka! Gorbag!", rief der Späher mit erhobener Waffe.
"Orak Shaka! Tat'ank'Ka!", entgegnete der Krieger.
Sie näherten sich und klopften sich kurz ab, ehe schon die ersten Morraaufseher aufkreuzten und sich den Ort besahen. Den Verräter und drei Sklaven hatten sie gefangen genommen. Einer war der Dunkelmorra, wie der Späher verstand.
"Diese Feuerhexer sind schlimmer als 100 lodernde Schmiedfeuer.", meinte Tat'ank'Ka hustend, während er bei den Sachen der Rebellen herum kramte. Er zog eine Karte hervor, erkannte die Umrisse Monteras und der näheren Höfe sowie 2-3 Kreuze rund herum.
"Phaa! Rebellenlager bei Montera, wie das hier wohl. In Montera wird diese Karte großen wert haben.", sprach der Waffenschmied und reichte die Karte Gorbag, der nur zufrieden nickte. Sie hatten sich zu zweit Ehre verdient und dies war wohl der Lohn des Schöpfers. Die Morrasöldner bekamen Befehl den Ort noch mehr abzusuchen und die Sklaven bis auf den Dunkelmorra anzuketten. Jener wurde freigelassen. Die Orks hatten es diesem zugesprochen, die Orks hielten auch ihr Wort.
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Mit der rechten Hand den Zweihänder kontrolliert an seinem Platze auf der rechten Schulterplatte haltend, wandte er sich zu Kilijan um und legte ihm brüderlich die linke Hand auf die Schulter. Seine Worte, mit so viel kühlem Hass und Inbrunst gesprochen, offenbarten dem Zweihandmeister rasch, was wirklich in seinem Gefährten vorging. Während sich die Gespräche, welche sie in den letzten Tagen geführt hatten größtenteils um die Vergangenheit und hin und wieder Fragmente seines eigenen Lebens gedreht hatten, kam er nun in den Genuss, wenn dies auch vielleicht nicht seines Kameraden Absicht war, einen genaueren Blick auf dessen Empfinden zu werfen. Er war nicht der korrupte, arrogante Schnösel, für den er ihn beim ersten Treffen gehalten hatte. Offensichtlich schlummerte in ihm ein solides Gebilde grundfester Ideale, welche sich, während sie bei anderen vom Sturm der grausamen Realität erodiert worden wären, in vielen Jahren gefestigt hatten. Kein Blatt vor den Mund nehmend tat der Schmied seine Meinung offen kund.
Gor Na Jan schätzte Integrität, doch führte sie bei starkem Idealismus häufig zu übereilten Urteilen und einen Hoch seines Anerzogenen Optimismus wahrend, das Fünkchen gute in jedem Menschen erkennend, bevorzugte der Gor es, dem Fremdling die Möglichkeit zu geben sich selbst zu erklären. Wenn Kilijans Intuition ihn nicht trog, so konnte er dem Blondschopf immer noch das Haupt von den Schultern heben. Andersherum gestaltete sich dies mit einem Mangel an schwarzer Magie in der Regel schwierig.
Beruhigt euren Geist Kilijan, ich bin mir sicher, dass unseren Herrn Andersson edlere Motive treiben als die Sklavenjagd.
Er wandte seinen Blick Richtung Tim, ohne seine Hand von Kilijans Schulter zu nehmen und sprach gelassen aber provokant zu diesem.
Denn ihr sucht diese Sklaven... weil?
Geändert von Gor na Jan (25.09.2008 um 14:56 Uhr)
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...weil es meine Auftraggeber so wünschen und diese haben nicht all zu strapazierfähige Nerven. Wenn ihr mir nichts zu berichten habt, dann werde ich weiterziehen. Da ja dies anscheinend nicht der Fall ist, verabschiede ich mich und entschuldigt die Störung."
Langsamen Schrittes trabte der Elite weg vom Feuerplatz.
"Diese beiden Männer waren alles andere als nur einfache Reisende gewesen", dachte sich der Elite während er durch das weiche Dickicht des Waldes stapfte.
Sofern es Tim beurteilen konnte musste der Eine von ihnen, der sich ihm als Gor na Jan vorstellte, ein mächtiger Krieger sein. Als er selbst noch auf Kohrinis lebte und seinem Vater im Geschäft half bekam er die ein oder andere Geschichte mit, die von Kunden oder auch von Reisenden erzählten worden. Dabei kam ihn schon mal der Begriff "Bruderschaft des Schläfers" zu Ohren. Der Lehrmeister hatte sich nie weiter damit beschäftigt, aber so viel er wusste waren diese Anhänger, besonders ihre Führer, sehr mächtige Krieger. Ein solches Exemplar musste Gor na Jan gewesen sein. Tim hatte sich schon gewundert über die extreme Größe des Mannes. Dazu führte er einen Zweihänder bei sich, den ein normaler Mann erstmal stemmen musste. Sein Geischt war vom Kampfe gezeichnet und seine Rüstung wirkte prunkvoll und edel. Der Blondschopf hatte keinen Zweifel. Wenn es zu einem Kampf gekommen wäre, hätte er keine Chance gehabt. Doch zugleich empfand er eine Faszination für dieses Krieger. Wer so stark und so mächtig war, der hatte nichts zu fürchten. Eine Vorstellung, die dem Söldner zusagte.
Sein Gefährte war in den Augen des Schützens nicht mehr und nicht weniger als Mann, der sich in Sicherheit eines starken Kriegers wiegte. Wenn er ihn töten wolle, dann sollte er es selber versuchen und nicht andere vorschicken.
Aber diese Begegnung brachte Tim nicht viel weiter. Die Sklaven waren immer noch verschwunden und einen wirklichen Hinweiß hatter nicht. Es blieb ihm nichts anderes übrig als erstmal nach Faring zurückzukehren.
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Zwei Tage war er schon unterwegs, der junge Ork hatte sich entschieden in die Wüste zu reisen. Schon viel hatte er von den Städten dort gehört und auch von einer Stadt der Nomaden, in der auch Wassermagier leben sollten.
Wenn der Späher in Orten wie Bakaresh oder Mora Sul keine Probleme haben würde musste er sich in Al Shedim vorsehen. Gr'orat T'ur durfte nicht zu nahe an die Stadt, die Nomaden und auch die Magier würden ihn bekämpfen, bis zum Tod.
Seine Neugierde trieb ihn aber in die Wüste Varants und auch wenn er extrem vorsichtig sein musste, die Erfahrungen, die er sammeln würde wären es sicher wert.
Es brachte aber gar nichts nach Gründen zu suchen, allein die Abenteuerlust trieb ihn an. Inzwischen war er kurz vor dem Pass nach varant, von Banditen hatte er gehört, die dort ihr Unwesen treiben sollten aber die würden sich hüten ihn anzugreifen. Sicher war er alleine aber einige von den Dreckskerlen würde er sicher mitnehmen, außerdem konnten sie nicht sicher sein, dass er auch wirklich alleine war.
Wie dem auch sei, der junge Ork würde vorsichtig sein und einfach abwarten was geschah. Im voraus konnte er noch so planen, es kam doch immer anders.
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Irgendwo zwischen Silden und Faring
„Ganz großartig“, meckerte yinne vor sich hin. Hier sah irgendwie jeder Baum gleich aus... jeder Strauch glich dem Anderen und von einem deutlich erkennbarem Weg fehlte jede Spur. Der Tänzerin kam sogar für einen Moment der Gedanke, daß die grün Gekleideten die Dunkelhäutige mit Absicht an der verkacktesten Stelle ausgesetzt hatten, die Sildens Wälder zu bieten hatten. Vermutlich wollten sie die Tänzerin auf eigene Faust noch für ein Vergehen bestrafen, welches sie nicht begannen hatte.
„Das bilde ich mir nur ein. Ich sorge mich sicherlich grundlos. Noch ein paar Schritte weiter und ich habe die Orientierung wieder“, versuchte yinne sich Mut zuzusprechen, doch war sie dabei wenig erfolgreich. Langsam wich die Helligkeit des Tages und mehr und mehr tauchte die einsetzende Dunkelheit die Umgebung in nicht gut einzusehende Bereiche. Yinne lief ein Schauer über den Rücken und ihr Puls stieg allmählich an, wußte sie, daß nun die Zeit der Tiere kam, die bei Einbruch der Dunkelheit aus ihren Löchern krochen. Und was würden sie wohl tun, wenn sie die Witterung aufgenommen und die Anwesenheit einer wehrlosen Frau erschnüffeln würden?
Yinne schluckte und rieb sich die Arme, wärend sie sich in einem Anflug von Angst umschaute.
„Denk nach... wo könntest Du jetzt sein? Sieh Dich um! Wo ist ein Ort, von dem aus Du einen besseren Überblick erhälst?“, es war wirklich schwierig, in dieser Situation nicht die Nerven zu verlieren und nicht kopflos zu handeln. Es war doch sicherlich ein Leichtes, eine Erhöhung zu entdecken, diese zu besteigen und von dort aus über das Land zu schauen. Ja... ganz sicher, voraus gesetzt, man würde eine derartige Erhöhung sichten, die nicht nur einen solchen Blick frei geben würde, sondern auf die man auch hinauf kommen würde, ohne sich die Knochen zu brechen.
Und dann stutzte die Frau über diese Erkenntnis. Zu ihrer Linken befand sich ein Felsmassiv... eine Kette von höherem Gestein, welches man auch als eine Anreihung von Bergen bezeichnen konnte, deren Gipfel im fahlen Licht hell leuchteten. Direkt vor ihr setzte sich diese Kette fort und versperrte ihr den Weg geradeaus. Ganz klar... die Frage des Wo bin ich? schien geklärt, denn das da vor ihr konnte nichts anderes sein, als die Bergkette, die Myrtana von Nordmar trennte.
„Dann muß es doch hier so etwas wie einen Durchgang geben... einen Pass“, flüsterte yinne, die sich nun nochmal orientierend in alle Richtungen wandte. Vielleicht lag hier in unmittelbarer Nähe der Pass, über den sie einst wandelte, doch irgendwie war das Bild nicht stimmig und ein Weg fehlte immer noch.
Erstaunlich, wie schnell die Sonne versank und wie schnell das Licht wich. Mittlerweile sah die Frau die Hand vor Augen nicht mehr, daß sie die Erkenntnis ereilte, eine einsame Nacht inmitten einer unbekannten Landschaft verbringen zu müssen, wobei einsam wünschenswert war. Mit bibbernden Lippen und den Fellmantel enger um den Körper geschmiegt, kauerte die Frau sich danieder, darauf hoffend, daß das Licht des Tages schneller als normal kommen würde und die Götter das Leben der jungen Mutter schützen würden.
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Wald hinter Silden
Kalt und dunkel wie die Nacht. Anders konnte man die Stimmung nicht beschreiben, die sich zwischen den Reisenden ausbreitete. James versuchte sich den Annäherungsversuchen einer gewissen Diebin zu erwehren und Sinistro fragte sich, was in die Frau gefahren war, da sie nun keine Augen mehr für ihn hatte. Was waren ihre Ziele? Was war es, das sie erreichen wollte? Oder spielte sie nur ein Spiel, wollte die beiden Hohepriester noch mehr gegeneinander aufbringen? Es war offensichtlich, dass James momentan in seiner eigenen Welt gefangen war, unfähig, auf andere Menschen einzugehen, sich zu öffnen oder auch nur etwas anderes zu sehen als sich selber. Dabei gab es in dieser Welt so viele Dinge, die es zu erkunden lohnte…
Und Estefania wollte scheinbar gar nicht bemerken, wie der Großgewachsene ihre Fragen und Annäherungsversuche abblockte.
Sinistro lief ein wenig abseits und die junge Diebin hatte die Führung übernommen, schließlich wollte sie ja noch am Lager der Jäger vorbei, um sich dort neu einzukleiden. Vielleicht konnte man dort die Nacht verbringen, denn langsam kroch die Kälte aus ihren Löchern, breitete sich über das Land aus und der Grünäugige zog seinen Mantel fest an seinem Hals zusammen, um dem kühlen Wind keine Angriffsfläche zu bieten. Beinahe wäre der Hohepriester nun über die junge Frau gestolpert, die ihrerseits ebenfalls gestolpert war, James hatte dies gar nicht mitbekommen oder er hatte es ignoriert und war unbeirrt weitergelaufen. Der Magielehrmeister hingegen beugte sich herunter und reichte ihr die Hand. Im heraufziehen jedoch zischte er sie an: „Was spielst du denn für ein Spiel? Bin ich dir nicht mehr gut genug? Haben sich deine Prioritäten geändert? Oder erwartest du dir bei James mehr Gold?“
Das hatte gesessen, es war raus. Ob das jedoch nun gut war oder eher nicht? Wahrscheinlich müsste Sinistro ab nun jede Nacht wieder alleine verbringen.
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Nördlich von Silden im Wald
Tja james schien einem Eiosblock zu gleichen, dabei hatten sie noch nichtmal den Pass nach Nordmar erreicht. Zumindest fruchteten die Annäherungsversuche in die andere Richtung. Sinistro schien ein wenig eifersüchtig zu werden und Estefania schmunzelte triumphierend als er seine Wut die sich heute schon den ganzen Tag gestaut hatte raus ließ. Gern ließ sie sich wieder auf die Beine helfen und klopfte die Blätter von ihrer Rüstung.
"Wer hat denn mit den Spielchen angefangen?" antwortete sie mit einer Gegenfrage und ließ ihn stehen. Nach der Beschreibung des Händlers in Silden mussten sie bald das Jägerlager erreicht haben als es plötzlich vor, hinter und neben ihnen grunzte. Es hörte sich ganz nach Wildschweinen an. Wenn sie Pech hatten war es ein Rudel Ripper...
Estefania zog ihre Schwerter. "Könnt ihr nicht mal so ein Lichtkugeldings erschaffen?" schimpfte sie weil es ihr gar nicht gefiel im Dunkeln zu stehen und ringsrum waren irgendwelche Viecher.
Es dauerte wirklich nur einen Augeblick da schwebten diese magischen Lichtkugeln über den beiden Magiern, doch sehen konnte Estefania immer noch nichts außer Wald und Bäumen. Plötzlich surrte ihr ein Pfeil vor die Füße. Das Grunzen wurde weniger bis es schließlich ganz verstummte. Dann traten zwei Jäger hinter den Bäumen hervor und begrüßten die Drei.
"Ihr solltet etwas vorsichtiger sein und nicht in der Nacht durch den Wald laufen." meinte der eine und schmunzelte. Estefania steckte ihre Schwerter wieder in die Halterung auf dem Rücken.
"Da haben sie wohl recht, aber... wir suchen ein Jägerlager. Es soll ganz in der Nähe sein. Ich möchte einen warmen Umhang und Stiefel kaufen. Gehört ihr vielleicht zu diesen Jägern?"
"Ja, gehören wir. Dann kommt mal mit. Ein warmes Plätzchen am Feuer haben wir auch für euch."
James, Sinistro und Estefania folgten den beiden Jägern.
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