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  1. Beiträge anzeigen #81
    Keynesianer Avatar von Bloodflowers
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    Bloodflowers ist offline
    Auch Bloody hatte seinen Bogen blitzschnell von der Schulter genommen und einen Pfeil aufgelegt. Errol schaute genau in die Spitze:
    "Mich wundert es, dass wir ihn nicht schon früher bemerkt haben!" schmunzelte der Bandit die Söldnerin an und entspannte sich wieder. Er schulterte seinen Kriegsbogen und beugte sich dann zu Errol hinab.
    "Mensch Errol, du siehst so groß aus? Bist du gewachsen? Liegt das am schlechten Wasser hier im Minental?"

    Da hatten sie also Verstärkung bekommen. Aber nicht irgendeine, nein Errol der große-kleine Held. Seltsam nur das er sich in Gegenwart von Redsonja so zurückhaltend benahm. Na dem würde Bloody ein wenig nachhelfen müssen.

    Die Gruppe wanderte weiter und Bloody plauderte über Errol's Heldentaten, dass beeindruckte Redsonja sicher:
    "Er hat mir einmal das Leben gerettet indem er einen Dämonen ganz alleine erdolcht hat. Das war so ein fieser, ekliger Dämon der Wilbur oder so ähnlich hieß. Irgendein Monster das nicht aus dieser Welt stammte und er hat es besiegt, stimmts Errol?" ...

  2. Beiträge anzeigen #82
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Bloody hob eine Augenbraue hoch, zwinkerte ihr zu und hob den Kopf so in Richtung Errol, als ob er sagen wollte. Na, wäre Errol nicht der perferkte Partner für dich. Doch Redsonja hatte sogleich bemerkt, eine gute Kupplerin war der Bandit wahrlich nicht. Am liebsten wäre sie dem noch fieser grinsenden Bloody an die Kehle gesprungen und hätte kräftig zugedrückt, doch sie lächtelte, die Zähne fletschend vor sich hin und meinte mit zuckersüsser Stimme: "Lasst uns weiter suchen." Schliesslich musste sie vom Thema ablenken. Nicht auszudenken Errol würde ihr die Vermutung auch noch bestätigen, dass er ihr bis hierher gefolgt war.

    Nun schlich er den beiden jedoch voran und Redsonja erblasste vor seinen Künsten als geübter Schleicher. Kein Laut war zu hören. Bloody und sie folgten mit einigem Abstand, als sich plötzlich eine wunderbare Gelegenheit bot. Obwohl sei Gewalt eigentlich verabscheute rammte sie dem Kupplerbanditen ihren Ellbogen in die Seite. Den diskreten Wink mit dem Zaumpfahl hatte er hoffentlich verstanden. Wenn er nur wollte!

  3. Beiträge anzeigen #83
    Ritter Avatar von Errol
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    Errol ist offline
    Mann, jetzt konnte er richtig angeben mit seinen Schleichkünsten, hier im Minental.
    Auf einmal verharrte Errol. Schlugen die sich da hinten? Oder war das ein Annäherungsversuch von Bloody? Ja, natürlich war das ein Annäherungsversuch von Bloody, was sollte es sonst sein?
    Also meinte er zu dem Banditen: „Geh du voran, weil... weil ich das so will. Als Belohnung darfst mir auf dem Hof dann auch ein Bier spendieren.“
    Seltsam grinsend akzeptierte es der Lee und Errol gesellte sich schüchtern zu Redsonja. Während sie da liefen, hob der Milzsoldat "inkoggniddo" immer wieder einige „schöne“ Steine und Äste vom Wegesrand auf, schenkte sie ihr, machte ihr stotternd Komplimente und erzählte begeistert von seinen Heldentaten.

  4. Beiträge anzeigen #84
    Keynesianer Avatar von Bloodflowers
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    Bloodflowers ist offline
    Das war also der Dank, da wollte man einmal eine gute Tat vollbringen und den verlegenen Errol ein wenig ins gute Licht rücken und dann wollte das niemand. Aber so leicht würde Bloody nicht aufgeben.
    "Du Redsonja... Errol ist außerdem noch ein hervorragender Biertrinker, Kneipenbruder und Kartenspieler. Der macht immer jeden Stich! Außerdem kann man ihm absolut trauen... ein ehrlicher und wunderbarer Mensch." eigentlich müsste Errol jetzt ein Bier spendieren und nicht umgedreht.

    Die Nacht brach herein und die kleinen Ork-Camps waren durch die Feuerstellen und Fackeln schon von weitem zu erkennen. Probleme würden bloß die wilden Tiere bereiten, vor denen konnte man sich auf Dauer schlecht verstecken... man würde sie ja nicht mal bemerken bevor sie sich an einem fest gebissen hatten.
    "Ich würde vorschlagen, wir schlagen ein Lager auf, ohne Feuer versteht sich, ich lass euch Turteltauben mal allein und suche eine geeignete Stelle." ein freches Grinsen konnte er sich jetzt nicht verkneifen. Redsonja's Gesichtsausdruck war einfach zu göttlich. ...

  5. Beiträge anzeigen #85
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Bloody hatte ihren Hieb wahrlich nicht verstanden. Nein, er liess sie mit Errol in der Dunkelheit alleine. Na warte du nur! "Ich bin gleich wieder hier!" Raunte sie ihrem Lehrmeister noch zu und heftete sich an Bloodys Fersen. Der konnte was erleben. Eine Wegbiegung weiter hatte sie ihn jedoch noch nicht aufgespührt. War er wirklich hier lang gegangen? Sie wurde schon etwas vorsichtiger bewegte sich langsamer weiter, horchte in die Schwärze hinein, die sie umgab und glaubte plötzlich das Schimmern eines Feuers zu erkennen und Geräusche zu hören.
    Sie wusste, dass sie umdrehen sollte, ihre Vernunft klingelte sämtliche Alarmglocken, doch ihre Beine trugen sie weiter. Leise, so leise es ging. Wie es ihre Errol gezeigt hatte. Dem Feuer entgegen. Später duckte sie sich und noch später robbte sie durch den Schutt, bis sie ein Ork entdeckte, der nicht weit von ihr stand. Ihr Herz raste erneut. Sie fürchtete es könnte zerspringen. Zumal der Ork geradewegs auf sie zuschritt. Im letzten Moment machte er jedoch wieder kehrt und lief wieder von ihrem Versteck weg. Nun wäre der Augenblick gekommen vorsichtig zurück zuschleichen, doch sie liess ihn nicht nur verstreichen, nein, sie robte entgegen aller Vernunft noch weiter vorwärts und entdeckte zwei gefesselte Gestalten, die auf dem Boden lagen. Gebannt starrte sie auf die Gefangenen, sie wusste augenblicklich um wen es sich handelte. Der eine war Taeris, die Frau musste Xalvia sein. Das Feuer liess Schatten über die Körper der beiden Lees tanzen und Redsonja starrte in die Funken.

    In Zeitlupe zog sie das Schwert, glitt erst lautlos in Richtung des wachhabenden Orks, liess Shadowsong auf ihn niedersausen. Lautlos und tödlich. Dann stürmte sie weiter, diesemal jedoch auffällig. Die schwarze Klinge schimmerte wie immer bläulich und sie hieb und hieb und hieb... Bis sie getroffen niederstürzte. Zumindest in Gedanken. Doch das ausgedachte und durchaus realistische Szenario wollte sie nicht erleben. Lieber begab sie sich zurück in Errols Arme, stellte sich den Umgarnungsversuchen und hörte sich seine Heldengeschichten an. Sie wollte nicht sterben, auch nicht den Tod einer verzweifelten Heldin.
    Ihr Glück wollte sie auch nicht mehr weiter herausfordern. So zog sie sich langsam wieder zurück. Suchte ihre Gefährten und berichtete den beiden von dem Gesehenen. "Wir sind dieser Übermacht nicht gewachsen. Lasst uns Verstärkung holen." Schlug sie vor, obwohl sie so müde war, dass sie sich am liebsten einfach hingelegt hätte und eingeschlafen wäre.

  6. Beiträge anzeigen #86
    Keynesianer Avatar von Bloodflowers
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    Bloodflowers ist offline
    Bloody hatte den kleinen Errol am Kragen gepackt und hoch gehoben.
    "Du hast sie allein hier umherirren lassen?"
    Dafür fehlte dem Banditen jetzt jedes Verständnis. Andererseits... wer vermochte schon jemanden aufzuhalten der gehen wollte?
    Bloody entschuldigte sich bei Errol und ließ ihn wieder hinunter.
    "Ach du kannst ja nichts dafür Kleiner..." flüsterte Bloody kleinlaut und schreckte dann auf, als er hörte das sich jemand näherte.

    Zum Glück war es nur Redsonja und keine Ork-Patrouille.
    "Adanos sei Dank, da bist du ja wieder... hab auch einen geeigneten Platz gefunden... also das heißt... im Räuberlager der Lees könnten wir unterkommen."

    Von dort würde man auch sicher Verstärkung bekommen. Es gab ja immer den ein oder anderen abenteuerlustigen Drachenjäger.
    Bloody kannte das Lager eigentlich nur noch aus der Zeit der Barriere, damals als Gorr im Räuberlager seine Schmiede hatte. Deswegen konnte er auch den Weg im Dunkeln ganz gut und vor allem schnell finden. Sie wollten Taeris dort keine Minute länger als nötig im Lager der Orks wissen.
    "Das einzige Problem könnten Snapper sein. Früher lagerten in der Schlucht der Räuber oft ein ganzes Rudel von denen, aber die haben große Reviere und legen weite Strecken am Tag zurück, vielleicht haben wir Glück und sie sind gerade am anderen Ende ihrer Jagdgründe?" ...
    Geändert von Bloodflowers (08.12.2004 um 23:21 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #87
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Redsonja hatte heute das Glück schon zu sehr strapaziert. Nun war es ihnen nicht mehr hold. Bloody meinte eben, dass es nicht mehr all zu weit zum Räuberlager war, als sie den ersten Snapper hörten und durch ihn schienen auch einige andere alarmiert worden zu sein.
    Sie hatte eben noch Zeit ihr Schwert zu ziehen, als der erste Snapper auf sie zustürmte. Breitbeinig stand sie da, kühl und gewappnet zuzuschlagen, da kam ihr Retter... der strahlende Ritter, der König des Schleichens und Held sämtlicher ungeschlagenen Schlachten. "Keine Bange zauberhafteste Redsonja, ich werde dich retten." Errol stürmte mit diesen worten an ihr vorbei auf den Snapper zu, sprang flink an dessen Bein und rüttelte was das Zeugs hielt. Die Söldnerin fackelte jedoch nicht lange. Schwang ihr Schwert und machte kurzen Prozess mit dem Viech. "Danke Errol!" Flüsterte die junge Frau noch ehe sie sich einem weiteren Snapper zuwandte. In irgendeiner Weise war sie über den liebenswürdigen Versuch sie zu retten gerührt. Bloody feuerte indessen zielsicher auf weitere dieser lästigen Biester. Obwohl ihr die Pfeile manchmal bedrohlich nahe am Kopf vorbeizischten und sie wieder an jene verhängnissvolle Nacht erinnerte, als Arrax beinahe sein Leben liess.

  8. Beiträge anzeigen #88
    Keynesianer Avatar von Bloodflowers
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    Bloodflowers ist offline
    Auch Bloody war über Errol's Rettungsaktion überrascht. Diesmal hatte er es richtig gemacht. Ja, Bloody war stolz auf sich... schließlich wäre dies ohne seine Verkupplungsbemühungen ganz sicher nicht geschehen. Naja, oder vielleicht auch doch.
    Jedenfalls musste er nun seine Gefährten im Kampf gegen die Snapper unterstützen. Nur allzu gerne würde er Redsonja's Reaktion mitbekommen, aber die Snapper hatten ja Vorrang.
    "Sonst bekomm ich bald gar nichts mehr mit."

    Der Bandit verschoss noch einige Pfeile und Redsonja hieb mit ihrem Schwert nach den Angreifern. Dabei wurde sie nicht von Errol ausser acht gelassen, der ständig rüber schielte und guckte ob es seiner Herzdame auch gut ging.

    Als der Kampf schließlich vorbei war und die meisten Snapper sich zurück gezogen hatten, konnten die drei ihren Weg zum Lager der Drachenjäger und Räuber fortsetzen.
    "Ich sag ja Errol ist ein Held!" grinste Bloody und betrat als erster das Lager. ...

  9. Beiträge anzeigen #89
    Schwertmeister Avatar von SonBo
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    SonBo ist offline
    Nachdem SonBo die Gegend rund um Khorinis ohne Probleme durchgwarte hatte kam er ins Minental. So es seltsam still war, doch er ging weiter und verschwant keinen Gedanken daran wieder umzukehren. Als er die Burg schon sehen konnte waren kaum Orks in der nahe was ihm sehr komisch vorkam doch er ging immer noch weiter. Etwas rachselte als er an einem Gebüsch vorbei ging und er beschleunigte sein tempo. Als er den Schrei eines Orks hörte rannte er los. Schon nach ein paar Sekunden sah er sich in der Burg wieder.

  10. Beiträge anzeigen #90
    Schwertmeister Avatar von SonBo
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    SonBo ist offline
    SonBo war Mitlehrweile an einen Fluss gekommen und spülte sich Dreck aus dem Gesicht da er bei einer Verfolgungsjagd hingeflogen war. Als er aufguckte sah er einen Savanger der grade am Fluss trank. Er entschloss sich ihm zu folgen und zu gucken was er macht um ihn zu überraschen. Nach dem er ihm eine gurze Zeit gefolgt war sah das der Savanger ihm zu einem Nest geführt hatte. Die Gegend war sehr grün und verscheinlich der perfekte Brutplatz für ein Savanger. SonBo hatte sich nun entschlossen das Nest zu plündern und die Eier mit zu nehmen schließlich sollte der Savanger ja jung sein. Nach dem er sich mehrere Stunden auf die lauer gelegt hatte tat schiech endlich was eins der Eier wackelte. Die Schale bekam Risse und zerbrach schließlich und in kleine niedliches Savangerbaby quiekte süß durch die Gegend. Als der Große Savanger das sah machte er sich auf den Weg um was zu essen zu holen, das war die Stunde um die tat zu begehen dachte SonBo. Der Savanger ging los um was zu essen zu suchen und nach kurzer Zeit sprang SonBo aus seinem Busch indem er sich auf die Lauer gelegt hatte und schnappte sich den kleinen und die restlichen zwei Eier. SonBo kam sich bei der tat ziemlich mies vor doch diese Tiere habe auch schon viele Baby getötet. Nach einem kurzen Marsch war SonBo wieder in der Burg und machte sich auf die Suche nach Yenai.

  11. Beiträge anzeigen #91
    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris ist offline

    Ein kleines Orkcamp.. mitten im tiefsten Wald.

    Schläfrig schlug der Veteran die Augen auf. Er wollte sich aufrichten, doch wie betäubt sank er wieder zu Boden. Ein unbeschreiblicher, beißender, moschusartiger Geruch stieg ihm in die Nase. Orks… Er kannte diesen Geruch. Und er hasste ihn. Langsam öffnete er wieder die Augen. Alles war für einen Moment lang verschwommen. Wo war er hier? Sein Blick wurde klarer. Er glaubte eine Art Zeltwand um sich herum zu erkennen. Die Decke verlief in Form eines ledrigen großen Tuches, spitz zu. Ja, zweifellos. Ein Zelt. Es stank einfach unglaublich. Überall lagen Knochen und Felle. Ja, eindeutig…. Orks. Plötzlich erinnerte er sich auch wieder wie er hier gelandet sein musste. Der Wasserfall. Sie waren umstellt worden…. Hatten sich gefangen nehmen lassen…. Oder eher niederschlagen. Er erinnerte sich lediglich an einen harten Schlag gegen den Hinterkopf. Seine Hand wollte zu seinem Kopf hinauf fahren, seine schmerzende Beule ertasten… Doch es ging nicht. Ein starker Schmerz zuckte einem Blitz gleich, durch seinen Körper. Er war gefesselt. Die rauen Seile schnitten in seine Handgelenke. Es brannte fürchterlich. Er wollte brüllen, sich irgendwie widersetzen…. Doch er war nicht nur gefesselt, sondern auch geknebelt. Na großartig… Genervt verdrehte er die Augen. Taeris hatte keine Ahnung wie spät…oder früh es war. Jegliches Zeitgefühl hatte er verloren, fühlte sich, als hätte er Tage lang geschlafen. Von draußen drangen seltsame Laute ins Zelt hinein. Das Schnaufen und Grunzen von Orks…..
    Nervös sah Taeris sich suchend um. Wo war Xalvina hin? Sie war doch sicher auch verschleppt worden? Er erinnerte sich nur daran, dass sie dicht hinter ihm war, als die Orks sie erreicht hatten… Danach wurde es dunkel. Was wenn die Orks ihr etwas angetan hatten? Nein, sie konnte auf sich selbst aufpassen… oder doch nicht? Unruhig begann der Veteran sich hin und her zu drehen, versuchte seine fesseln irgendwie zu lösen. Sicher, die Orks hatten zu klobige Hände um vernünftige Knoten binden zu können, aber fest war dieser allemal. Suchend blickte er sich um, versuchte irgend einen spitzen Gegenstand aus zu machen. Sein Jagdmesser, seine Wurfdolche… Die beiden Klingen, den Bogen… Alle seine Waffen waren fort. Während er weiter etwas zu erkennen versuchte, verfinsterte sich sein Blick. Oh ja…. Sie würden bezahlen… Und sollten sie auch nur eine Schramme in seine Sachen gemacht haben… Sollten sie auch nur ein Haar von Xalvina gekrümmt haben…. Sie würden dafür zahlen. Ja, das würden sie. Aber vorher musste Taeris sich erstmal irgendwie befreien.

  12. Beiträge anzeigen #92
    Lehrling Avatar von Merrowinger
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    Merrowinger ist offline
    Schwefeldampf und Hitzeflimmern ebbten langsam ab und erstarben in der kühlen, winterlichen Nachtluft.
    Merro wurde von seiner Befreierin mehr gebuckelt, als geführt. Sie schnaufte und dachte an ein nicht allzu fernes Erlebnis, bei dem Sie schon einmal einen Freund aus der Gefahr schleppte.
    Doch wie viel Parallelen es tatsachlich gab, hätte wohl selbst die tollsten Geister sich nicht ausmalen können.
    Der junge Mann, der gar nicht mehr so jung war, lediglich fast vollkommen unbehauenen Geistes, taumelte am Rand der Ohnmacht hin und her.
    Seit sie den Turm verlassen hatten, war die betäubende Aura des Turmdämons von Merros Körper abgefallen und hatte diesen wie ein reisendes Seil den Ertrinkenden zurück geworfen.
    Jetzt lag er an einem Fels gelehnt, während die Frau nach Atem rang. „Ihr Männer seid immer so verflucht schwer…wann werde ich eigentlich mal getragen…!“ flüsterte sie.
    Merro hörte davon wenig. Chaostische Erinnerungsfetzen vergruben sich in seinem Verstand. Nur das wenigste blieb wahrhaftig abrufbar. Merro wusste nichts, außer, das er nichts wusste. Und das war schon mal ein Vorschritt.
    „Wir müssen weiter…“ sagte die Frau.
    Merro kam langsam zu sich. Mehr und mehr schüttelte er die giftige Schwäche des Turmes ab und sein Leib fing an, sich zu akklimatisieren.
    „Muss ich meine Rennsandalen auspacken…?“ fragte er. Die Frau sah ihn entgeistert an, doch er grinste nur erschöpft. Sie begriff und lächelte zurück. Beide schnauften und gingen los. Denn die Nacht war noch jung und die hohe Schwarzmagierin wusste um die Übelkeiten, die eben nicht an einen Turm gefesselt waren…

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    Ehrengarde Avatar von Xardiviae
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    In meinen verlorenen Wäldern. Bist du lieb und sanft zu mir, dann komm ich vielleicht heut Nacht auch zu dir. *lächelt*
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    Xardiviae ist offline
    In ihrer langen Orkgefangenschaft hatte sie eine Menge über die Orks gelernt. Zwar nicht ihre Sprache oder irgendwelche besonderen kulturellen Highlights – aber sie wusste um einige andere Dinge. Man konnte das nicht ganz so beschreiben, aber das beste Wort wäre „Ork-Denken“ gewesen. Dass die Orks sie nicht getötet hatten, rief in ihr eine ganze Menge Spekulationen hervor. Aber ehe sie genauer nachdenken konnte, hatte man sie „sanft“ durch die Prärie geschleppt. Was mit Taeris war wusste sie nicht. Sie wusste nicht ob sie ihn nachher am Leben gelassen hatten oder er überhaupt noch am Leben war. Sie konnte sein Schicksal nicht weiter verfolgen. Das Beunruhigte sie zwar, aber ein bestimmtes Gefühl in ihrem Innersten sagte ihr, dass ihm noch nichts Schlimmes widerfahren war. Ein kühler Wind streifte ihre Nase. Der Gestank ließ sich einigermaßen noch ertragen. Vielmehr fror sie, als dass sie sich über den üblen Geruch beschweren konnte. Geschlafen hatte sie nicht. Die ganze Zeit über nicht. Sie hielt es für besser, immer noch ein wenig Übersicht über die Geschehnisse zu behalten. Doch jetzt war es still. Sehr still. Die Orks hatten sie in ein Zelt gesetzt, das wohl sehr ablegen sein musste. Das Gebrüll der Orks an der Lagerstätte bei den anderen Zelten war weit entfernt. Allein war sie nicht. Ein Ork saß hier und hielt Wache. Draußen war es Dunkel geworden. Wie jeder Tag im Minental, der nur kurz anbrach und binnen weniger Stunden wieder in die Versenkung ging. Es war Ende Herbst, der Winter hatte schon mehrmals die raue Landschaft begrüßt und auch jetzt zeigte er sich in seinen unangenehmen Weisen, indem der Frost sich über die Landschaft legte. Im Zelt brannte ein kleines Feuer in einer dafür angelegten Mulde. Aber dies war nur ein kleiner Trost. Ein paar alte Felle lagen zerstreut auf dem nackten Erdboden, wo kein Grashalm mehr entspross. Sie saß auf einem, während der Ork in mehrere Felle eingewickelt am Zeltausgang wachte. Er sah so aus als würde er ruhen, doch sie wusste, dass er hellwach war. Der Bunte Federschmuck seines Kopfes, der aus dem lumpigen Fell herausschaute erinnerte die Fee an ihren früheren Sklaventreiber, der sie durch die Wüste gezerrt hatte. Doch aus irgendeinem Grund fürchteten die Orks sie und auch jetzt erschien es so, als würde nicht so gut Kirschen essen sein. Aber vielleicht bildete sie sich das auch nur ein und jedem Gefangenen erging es miserabel.

    Jetzt saß sie zumindest hier. Fernab von jeder Zivilisation. Verloren. Wer konnte die Gewissheit geben, dass sie Taeris an denselben Ort fortgebracht hatten. Und wer konnte ihr die Gewissheit geben, dass überhaupt sie jetzt ein Mensch finden würde? Es war nicht die Angst vor dem Tod, die sie zweifeln ließ. Angst vor dem Tod hatte sie schon lange nicht mehr. Aber es gab eine andere Angst, die durch die Leere ihrer Seele zog. Angst für immer Allein zu sein. Allein in einer Welt, wo nichts mehr existierte und nichts mehr sein würde. Angst vergessen zu werden. Hoffnungslos stumm dahin zu schwinden. In einem Nichts, wo niemand ihre Schreie hören würde und niemand mehr dorthin kommen würde um sie daraus zu befreien, weil es niemanden gab, der diesen Part noch übernehmen konnte. Und wo sollte man suchen, wenn niemand wusste wo sie war. Und wäre jemand noch bereit diese Suche auf sich zu nehmen? Das war der Punkt woran sie bei den Menschen immer noch zweifelte. Bei Fisk ebenso. Er würde sie vergessen, ganz gleich was mit ihr geschah. Diese Erkenntnis war ein beklemmendes schweres Gefühl, dass ihr hier und jetzt niemand nehmen konnte. Und auch nicht Morgen oder Übermorgen. Aber sie verdrängte es und sie dachte auch jetzt nicht daran. Wie sie auch Grundsätzlich alles verdrängte, was nur Schmerz und Zweifel hinterließ. Sie hatte versucht sich selbst zu vergessen und sie hatte es geschafft. Doch als sie glaubte, endlich vergessen zu haben, wurde alles wieder aufgefühlt und sie fragte sich ob es umsonst war. Schweigsam starrte sie auf einen Stein. Das Feuer tauchte das Zeltinnere in ein rötliches flackerndes Licht, dass je nach Entfernung des Feuers mehr abnahm. Hier wirkte das Orkzelt plötzlich groß und der Stein wirkte am Rande des Feuers lebendig. Nicht so dagegen der Ork, dessen Konturen nur zu erkennen waren. Sie hörte seinen lauten Atem. Seinen recht unregelmäßigen Atem, der sich fast wie ein Schnaufen anhörte.

    …Selbst ein Ork fror in dieser langen Nacht, die sogar den Tag besiegte. Und auch wenn Mensch und Ork sich selbst so voneinander unterscheiden wollten, sie waren in den Gesetzmäßigkeit der Natur so ähnlich…

    Ihre Hände waren geknebelt. Die Waffen abgenommen. Aber sie lagen unmittelbar neben dem Ork, der sie sich genauer angesehen hatte. Mit Midrienel hatte er sich besonders lange beschäftigt und sie ab und zu etwas gefragt doch sie gab keine Antwort. Es hatte sie erstaunt, dass er ein paar Worte in Menschensprache zu ihr sprach. Doch als sie ihn fragte, woher er dieses Wissen hatte, gab er ihr auch keine Antwort. Es würde also noch lange dauern, bis sie sich verstehen würden. Diese Nacht allein würde nicht ausreichen. Und sie war ein Gefangener und er der Wärter. Das Gefängnis war jedoch im Moment nicht schlecht. Es gab schlimmere Ausführungen. Xardiviae war sich sicher, dass für die Schlimmsten die Menschen verantwortlich waren. Sie konnte im Schneidersitz sitzen. Und ihr hatte man auch nicht den Mund geknebelt oder an den Haaren gezogen oder die Kleidung vom Leib gerissen. Ledig die Hände waren vor ihr gefesselt. Sie konnte sich eigentlich nicht beschweren, dass es ihr schlecht erging. Die Kälte war eine Sache mit der nicht nur sie zu kämpfen hatte. Aber ein Fell hatte man ihr auch nicht gegeben, das wäre zuviel des Luxus. Ihre Hände waren steif und das schwarze Haar hing ihr etwas im Gesicht. Beide schwiegen sie sich an.

    Feind zu Feind.

  14. Beiträge anzeigen #94
    Ehrengarde Avatar von Khurad
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    Khurad ist offline
    Endlich hatte Khurad das Minental erreicht. Während er aus der Höhle kam, schaute er sich interessiert um. Das Minental war ganz anders, als er gedacht hätte. Überrascht stellte er fest, dass der ganze Boden verdorrt war und sich die kantigen Gebirge deutlich abhoben und ziemlich bedrohlich wirkten. Langsam folgte er dem Weg hinab, um auf gut Glück selbst den Weg zur Burg zu finden. Vielleicht gab es hier sogar Wegweißer, die ihm die Reise erleichtern würden. Mit der Hoffnung darauf stieg er in die Ebene des Minentals herab.
    Endlich erreichte er eine Stelle, an der man einen kleinen Überblick hatte. So weit er sehen konnte, erstreckte sich der scheinbar tote Boden über Hügel, kleine Wälder und ging immer wieder in mikrige Grassavannen oder Erdflecken über. In der Mitte des Gebietes stand eine riesige Burg, die von einer Horde Orks umstellt und anscheinend auch belagert wurde. Khurad verschlug es den Atem und er dachte sich:“ Wie komm ich da bloß rein.“ Um die Burg herum, so weit er das von einer Seite aus beurteilen konnte, standen ausgebrannte Gebäude, die anscheinend vorher zur Burg gehört hatte und reihten sich neben die Zelte der Orkschamanen. Es war ein wirkliches Belagerungsszenario, wie es ärger nicht sein konnte. Erst nach längerer Betrachtung entdeckte Khurad die langen riesigen Zäune am Rande des Horizonts. Momentan, konnte er noch nicht einschätzen, um was es sich hier handelte.
    Der Hohe Novize nahm allen Mut zusammen und stieg, dem Pfad folgend, hinab. Weiter und weiter stieg er herab, bis er schließlich die Ausläufer des Hügels erreichte. Unten angekommen betrachtete er nochmals das umliegende Gebiet. Weiter vorn entdeckte er einen Wald, rechts wich der Berg trichterförmig aus und erweiterte das Gebiet, links konnte man eine Insel zwischen einem Fluss und dessen Nebenfluss erreichen, in dem man ein kleines hölzernes Geländer überwand und überall war dieser verdorrte, ausgetrocknete, aufgerissene, grau-schwarze Boden, an dem immer wieder ein paar Grasbüschel sprossen. Außerdem ragten immer wieder Felsen mitten aus der Erde, die von Flechten und Moosen überzogen waren. Jede sonstige Vegetation war rar. Bäume hatten längst all ihre Blätter verloren und Büsche waren äußerst selten. Man konnte fast sagen, dass das Minental in einen ewigen trockenen Winter gefallen war, obwohl Khurad dies nur annahm, da er hier ja zum ersten mal war. Das einzige, was im Gegensatz zum trostlosen Minental stand, war der herrliche Sonnenschein, der zwar nicht wärmte, aber das ganze Gebiet wieder weniger bedrohlich aussehen ließ.
    Nun musste sich der Hohe Novize entscheiden: Sollte er lieber dem Pfad folgen, oder einen andern Weg nehmen. Da er so und so keine Ahnung hatte, folgte er dem Pfad.

    Je weiter er ging, desto lauter wurde ein eigenartiges Geräusch, das Khurad so noch nie vernommen hatte. Eine art Knurren, nicht aber das eines Wolfes, sondern irgendwie anders. Bei jedem Schritt stieg seine Vorsicht und am Ende schlich er, so leise er konnte vorwärts und schaute sich bei jeder Gelegenheit und jedem Geräusch um. Dann sah er sie auf einmal. Vier Snapper und ein eigenartiger, großer, gefährlichaussehender, schwarzer Snapper, mit Hörnern, die seinen ganzen Körper spickten. Khurad erschrak anfangs, hielt sich aber noch immer so leise es ging, um dann so schnell wie es ging umzudrehen und sich einen anderen Weg zu suchen. Er wollte auf keine Fall sein Leben auf das Spiel setzten und gegen diese Snappergruppe kämpfen. Besonders der große Ehrfurchterregende hatte den Hohen Novizen eingeschüchtert. Nun musste Khurad einen anderen Weg einschlagen.

    Der Fluss war eiskalt und doch war dies nur der kleine, seichte Nebenfluss, der fast stillstand und eigentlich von der Sonne aufwärmt hätte sein sollte. Er wollte gar nicht wissen, wie kalt der normale Fluss war. Als er dann die Insel erreicht hatte, schaute er sich nochmals um. Er sah gleich die Blockade der Snapper und sah außerdem, dass dahinter die Brücke gewesen wäre, mit der man die andere Seite des Flusses erreicht hätte. Als er seinen Blick dann auf die Burg richtete, entdeckte er ein riesiges Gitter. Im Gitter waren zwei Türen installiert. Dort müsste der Eingang sein. Mit dem Spruch:“ Irgendwo muss ich doch sicher den Fluss passieren können.“, machte er sich auf die Suche.
    Nach und nach hatte er die Insel erkundet und wusste nun eine Stelle, wo er denn Fluss übersetzen könnte. Auf der anderen Seite warteten nur ein paar Orks und wenn er schnell genug war, würde er es bis zum Tor schaffen. Er hoffte nun nur noch, dass er von den "Türöffnern" früh genug gesehen werde.
    Gerade als er ansetzen wollte ins kalte Nass zu gehen, kam überraschend ein Lurker aus dem Wasser, der anscheinend genauso überrascht war, instinktiv seine Klaue vorstieß und Khurad am Bein verletzte. Der Hohe Novize hatte keine Chance mehr zum Ausweichen und eine hässliche Fleischwunde kam am Bein zum Vorschein. Er unterdrückte den Schmerz, der ihm überkam, wich zurück, zog sein Schwert und wartete auf seinen Gegner. Dieser kam auf ihn zu und versuchte ihm wieder eine Verletzung zuzufügen. Dieses mal war Khurad aber vorbereitet, wich aus und brachte den Lurker mit zwei, drei Schlägen, in die er all seine Kraft und seine Wut über die Verletzung, gesteckt hatte, zur Strecke. Schwer atmend, rastete er ein wenig und bereitete sich auf die Übersetzung vor.
    Geändert von Khurad (11.12.2004 um 16:09 Uhr)

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    Legende Avatar von Fisk
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    Elivrion wirkte etwas gereizt. Er versuchte die leichte Wut schnell in anderen Worten zu verpacken, doch für Fisk sprach der Tonfall eine Eindeutige Sprache. Er wollte jedoch zunächst nicht die genaue Ursache erfahren, was für seine Ungehaltenheit verantwortlich war aber er wusste, dass sein mehr oder weniger versehentliches Aufkreuzen nur die Spitze des Eisberges bildete. Der Eigenbrödler hob dagegen zunächst eher zum Selbstverständnis seine Klinge auf und steckte sie zurück in die Scheide, als das Elivrion ihn zusätzlich noch hinweisen müsste. Eigentlich musste er sich viel eher bei der Bemerkung die Frage stellen, wer der Waldläufer und wer der Paladin war. Aber er schwieg. Mit dem Paladin war nicht gut Kirschen Essen. Und obwohl sie beide gleich zu den Gefährten der Anderwelt gehörten, stand es um die persönliche Freundschaft nicht sonderlich gut. Zumindest jetzt nicht. Im Grunde genommen war es auch Xalvina gewesen, die sie alle zusammengeführt hatte. Und Fisk wusste, das der Paladin wegen ihr freundlicher gesonnen war. Vielleicht auch darum, dass er - Fisk - ihr Mann war – oder es zumindest bald sein würde. Fisk richtete sich auf und blickte dem schlecht gelaunten Soldat des Königs ins Gesicht, der inzwischen auch sein Schwert zurückgezogen hatte. Er wirkte Älter als beim Letzten Mal. Stress, Sorgen und Zweifel standen in dem einst ruhigen und freundlich gesonnenen Gesicht des Kommandanten.

    „Halte Einhalt mit deinem Zorn Elivrion, denn sie spricht eine deutliche Sprache. Ich glaube dir, dass du zur Mine wolltest, aber da war doch gewiss mehr was dich hierher geführt hat als das bloße Dunkel dieses Tals.“

    Fisk trat aus der kleinen Mulde hervor, in der er im Nebel gestanden hatte und kam zu ihm herauf, während Elivrion noch etwas unsicher durch die schwarzen Äste blickte, die sich rundherum um sie befanden. Doch der Nebel raubte ihm die Sicht. Totenstille hatte sich wieder über diesen Wald gelegt.

    „Du wirkst älter Elivrion. Älter als beim Letzten Mal als ich dich noch auf dem Schiff gesehen habe. Gewiss du hast sicher Grund genug mir deine Bürden zu verschweigen und auch wenn wir keine besonders guten Freunde in Hinsicht der Vergangenheit waren, so frage ich dich trotzdem.“

    Über seine Bemerkung über seine Kampffertigkeiten sagte er nichts. Er wusste, dass er aus der Form gekommen war, aber er war sich noch sicher, dass er nur wieder kämpfen musste, um wieder zu seiner alten Kraft zu kommen. Obwohl er wusste, dass er sich im Stillen sich selbst belog. Aber wahrhaben konnte er es noch nicht.

    Jetzt noch nicht.

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    Chosen One Avatar von Taeris
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    Eine ganze Zeit war verstrichen. Resignierend war der Veteran in sich zusammen gesackt. Die Situation war hoffnungslos….frustrierend. Er saß allein in diesem stickigen Zelt. Auf den Zeltwänden zeichneten sich die schemenhaften umrisse von draußen ab. Er saß hier, gefesselt und geknebelt, wie ein einfacher Sklave. Seiner Freiheit beraubt, ebenso wie seiner Waffen…
    Er hatte verzweifelt nach einem spitzen oder scharfen Gegenstand in seiner Nähe gesucht, irgendetwas, womit er seine Fesseln durchschneiden konnte, die wie Feuer an seinen Handgelenken brannten. Er versuchte sich zu bewegen, sich los zu reißen. Doch die stickige Luft nahm ihm den Atem. Er rang nach Luft und versuchte sich irgendwie heraus zu winden… Doch es half nichts. Schnaufend ließ er sich nach hinten fallen. Er lehnte an einem Pfahl, genau in der Mitte des Raumes. Nach Atem ringend blickte er sich um. Wo waren eigentlich die Wachen? Er war ein gefährlicher Kämpfer, hatte bereits dutzende… vielleicht sogar noch mehr Orks erlegt. Er jagte sie zum Spaß, aus purer Genugtuung, zur Stillung seiner Rachegelüste… Und nun hielt man ihn hier gefangen wie einen harmlosen Sklaven? Ein Tier? Wieso? Wollte man ihn lediglich bis zur Schlachtung verwahren? Als Druckmittel benutzen? Oder einfach nur zum Spaß? Sein Blick wurde matt, verfing sich an dem mit Vorhängen und Tüchern verhangenen Eingang. Davor schienen zwei Orks Wache zu halten. Ihr stetiges Schnauben und ihre Schatten verrieten sie. Fröstelnd schüttelte Taeris sich. Seine Rüstung war warm und gut gefüttert, aber dieses ewige Sitzen, diese Reglosigkeit führte dazu, dass es ihn letztendlich doch fror. Die Nächte im Minental waren kalt… eisig kalt. Es war ja eigentlich auch nicht sein Plan gewesen, hier so lange zu bleiben.
    Wieder blickte er sich um. Er musste hier raus…. Irgendwie. Er durfte sich nicht von einem Haufen Orks verschleppen und demütigen lassen… Nicht von Orks… Nicht hier…. Und schon gar nicht heute. Das war er seinen Eltern… oder vielleicht auch einfach nur sich selbst gegenüber schuldig. Entschlossen stemmte er die Füße in den Boden und versuchte sich, an den Pfahl gestützt, auf zu richten. Langsam und mit hohem Kraftaufwand stemmte er sich aufwärts. Er bemühte sich gleichzeitig, die Fesseln, die seine Arme um den Pfahl herum fixierten, an dem rauen Holz entlang zu scheuern. Die Bäume hier in Khorinis waren alles andere als glatt und gerade gewachsen. Das wusste er. Und das hatten die Orks sicher vergessen. Um hier ein solches Lager auf zu bauen mussten sie das hiesige Holz nutzen….
    Doch als der Krieger sich aufgerichtet hatte und vorsichtig, jede noch so kleine Unebenheit in dem Holz untersucht hatte, fiel ihm plötzlich etwas ein. Was war, wenn sie schon gar nicht mehr auf Khorinis… oder im Minental waren? Nein, dafür waren die Geräusche um das Zelt nicht fremdartig genug…. Aber andererseits… Er hatte jedes Zeitgefühl verloren, schien Ewigkeiten bewusstlos gewesen zu sein… Sie könnten ihn überall hin verschleppt haben. Ein mulmiges Gefühl überkam ihn. Nein, daran durfte er nicht denken. Wichtig war nun erst einmal, hier heraus zu kommen. Die Freiheit zurück zu erlangen… danach konnte er sich immer noch zu Recht finden. Verbissen drehte er sich nun um den Pfahl herum und bewegte sich wieder daran auf und ab.

    Und diesmal, endlich, fand er eine unebene Stelle. Vermutlich eine kleine Wölbung von einigen Ästen die zu der Zeit, wo dies noch ein Baum gewesen war, hier gewachsen waren. Verschnaufend ließ der Veteran sich wieder zu Boden rutschen, nur um dann wieder unter Aufbietung seiner ganzen kraft auf zu stehen. Hinzu kam die Schwierigkeit, dass er leise sein musste, um nicht von den orks gehört zu werden. Zu seinem Glück konnten Orks eher gut sehen, als gut hören. Das hatte er bei seinen zahlreichen Jagden herausgefunden. Einige Zeit verstrich. Wieder und wieder, stemmte Taeris sich an dem Pfahl hinauf, nur um ein weiteres Mal die Fesseln an der rauen Unebenheit vorüber scheuern zu lassen. Immer… und immer wieder. Das einzige was ihn weitermachen ließ, war die Hoffnung darauf, wieder hier heraus zu kommen, diejenigen nicht zu enttäuschen, die vergeblich nach ihm suchen würden. Diejenigen, auch wenn es derer wenige waren, nicht zu enttäuschen, die sich auf ihn verließen. Kraftlos stemmte er sich erneut hinauf. Die Anstrengung wurde immer größer. Er rang nach Luft, quälte sich in dem stickigen miefigen Zelt. Prüfend streckte er die Arme auseinander, versuchte das Seil durch zu reißen. Aber es half nichts. Es knackte lediglich verdächtig, ans Reißen schien es jedoch noch lange nicht zu denken. Wie besessen stieß er sich wieder hinauf. Seine Arme schmerzten, ganz zu Schweigen von seinen Handgelenken. Noch ein letztes Mal. Wieder riss er an dem Seil. Es knackte ein….zwei Mal. Dann zerriss es endlich. Erleichtert sank Taeris zu Boden. Ihm wurde beinahe schwarz vor Augen. Seine Besinnung langsam wieder erlangend lehnte er sich wieder gegen den Pfahl, diesmal jedoch befreit. Er betrachtete seine schmerzenden handgelenke. Sie waren wund gescheuert, fast schon blutig. Sie brannten wie Feuer. Er unterdrückte ein Husten. Dafür würden sie bezahlen…. Diese verfluchten Orks… doch erst einmal musste er seine Sachen wieder finden. So leise er konnte, schob er sich hinüber an die Zeltwand. Mühevoll zog er den lederartigen Stoff ein Stück nach oben um einen Blick nach draußen zu werfen. Ein Schwall frischer Luft strömte ihm entgegen. Wie ein ertrinkender in der Wüste sog er sie in sich hinein. Er hatte das Gefühl fast erstickt zu sein. Einige Augenblicke später, besann er sich dann wieder und spähte hinaus. Es war dunkel. Wenigstens ein günstiger Umstand. Sein zelt stand mit einigen anderen in einer Art Kreis um ein Lagerfeuer herum, an dem einige Orks lagerten. Sie hatten den zelten die Rücken zu gewandt und unterhielten sich scheinbar. Taeris kannte diese Struktur der Lager.

    Damals, während seiner Armeezeit hatte er mit den Truppen des Königs viele solcher kleinen Orkcamps ausräuchern müssen. Die Orks legten sie als einfache Raststätten oder Zwischenstationen an. Hier rasteten sie, ehe sie den Rest ihres Heimweges antraten. Diese Camps bestanden meistens aus 3 bis 4 Wohnzelten für die Orks, ein bis zwei Zelten für Sklaven und Gefangene, wobei Gefangene eher selten waren… und ein oder zwei Zelte, in denen Vorräte oder Beute gelagert wurden. Diese Lager waren in der Regel eher weniger stark bewacht. Höchstens ein bis zwei Patrouillen, die rund um das Lager herum wache hielten. Den Rest übernahmen die ohnehin im Lager umherstreunenden Orks. Konzentriert versuchte er in der Dunkelheit das Vorratszelt zu erkennen. Dies gestaltete sich schwierig, da die zelte sowieso von weitem Gleich aussahen und so zivilisiert oder klug, dass sie die zelte beschrifteten, schienen die Orks nicht. Mühsam robbte der Veteran, so leise er konnte, zu der Wand des Zeltes, die dem Innern des Zeltkreises abgewandt war und versuchte den unteren Rand so weit hoch zu ziehen, dass er hindurch schlüpfen konnte. Nach einigem verbissenen Gezerre, hatte er den Spalt schließlich so weit geöffnet, dass er groß genug war um dem Veteranen als Schlupfloch zu dienen. Taeris zwängte sich mühsam hindurch und kroch dann ins Freie. Er atmete die frische Luft und blieb einen Moment liegen. Sie waren im aller tiefsten Wald, doch wirkte dieser nicht gerade fremdartig. Es sah nicht aus, als sei er Kilometer weit von heimischen Gefilden entfernt…. Doch nun musste er erst einmal seine Waffen wieder bekommen. Flach atmend kroch er weiter durch das Dickicht. Er hatte keine Ahnung wo hier wache haltende Orks waren, dafür war es zu dunkel, also hieß es sich leise an den Zelten vorbei schleichen. Und so schlich sich der Veteran etappenweise von Zelt zu Zelt um einen mehr als vorsichtigen Blick unter der Zeltplane hindurch, in das Zeltinnere zu werfen. Nach dem dritten Zelt, hatte er endlich gefundne wonach er suchte. Das Vorratszelt. So wie er sein Gefängnis eben verlassen hatte, betrat er nun dieses Zelt. Endlich im Innern angelangt, dauerte es nicht lange, bis er eine Tonne entdeckt hatte, in der seine Waffen standen. Auf den ersten Blick schien sogar alles vollständig. So leise wie möglich legte er sie an. Nun galt es also nur noch Xalvina zu finden was sich durch die Tatsache einfacher gestalten würde, dass er nun wieder voll bewaffnet war…, das heist, für den Fall, das sie überhaupt hier war…
    Geändert von Taeris (11.12.2004 um 16:06 Uhr)

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    Ehrengarde Avatar von Khurad
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    Khurad ist offline
    Das Wasser war eiskalt und nur seiner Wunde tat die Abkühlung gut. Es kostet ihm eine Überwindung, loszuspringen, um ein Viertel des Flusses hinter sich zu lassen. Es war ein kurzer Schock, mit dem Kopf ins kalte Wasser zu tauchen, doch nachdem dieser überwunden war, ging es nicht mehr so arg weiter. Er versuchte so gut es ging, sich oberhalb des Wassers zu halten und sich nicht abzutreiben zu lassen, in dem er andauernd mit seinen Füßen hin und her tat, mit voller Kraft gegen die Strömung schwamm und sich immer das Ziel, das andere Ufer, vor Augen zu hielt.
    Erst, nachdem er endlich das andere Ufer erreicht hatte, merkte er wie sehr er abgetrieben war, rastete wieder ein wenig und fluchte kurz. Lange konnte er aber nicht an der gleichen Stelle stehen, da hörte er auf einmal das Geräusch, einer aus der Halterung gezogenen Waffe und ein Grunzen. Dann sah er erst den Ork, der auf ihn losstürmte. Zuerst wusste er nicht, was er machen solle und dann nahm instinktiv er seine Füße in die Hand und rann so schnell er konnte auf das Tor zu.
    Inzwischen waren schon mehrere Orks hinter ihm, unter anderem auch Elite-Orks. Als er sich dann immer mehr dem Tor näherte, hörte er ein Zischen und gleich danach ein Aufbrüllen, eines Orks. Immer mehr schmerzte sein Fuß und er konnte fast nicht mehr gehen, doch zum Glück schossen die Paladine weiterhin, ihre nicht gerade tödlichen aber effektiven Bolzen.
    Hinter sich konnte er hören, wie die Orks wieder nachgaben und das Heil in der Flucht suchten.
    Hätten die Wachen der Burg nur zehn Sekunden später angefangen, mit ihren Armbrüsten zu schießen, wäre der Hohe Novize sicher nicht heil zum Tor gekommen. Mit einem Ruck, wurde das Tor geöffnet und zahlreiche Milizen und Paladine halfen Khurad hinein in die Burg. Danach wurde das Tor wieder blitzschnell geschlossen und total verschlossen. “Sicher ist sicher..“ dachte sich Khurad bevor er, wegen der Schmerzen am Bein, zusammenbrach und alles schwarz um ihn wurde

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    Ehrengarde Avatar von Renata
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    Renata ist offline
    Rennsandalen? Rennsandalen...? Renata hatte sich das Wort ein paar Mal im Stillen selbst vorsagen und verschiedene Betonungen ausprobieren müssen, ehe sie begriffen hatte, was Merro damit überhaupt meinte. Rennsandalen! Dieses Denken war einfach zu weit von ihrer augenblicklichen Situation entfernt, als dass dieses Wort sofort ein Bild in ihr angesprochen hätte. Aber als dann endlich Verstehen in ihren Geist sickerte, was Merro damit meinte, war dieses erste gemeinsame Lachen auch von Erleichterung geprägt – Erleichterung darüber, dass er seine Sprache wieder gefunden hatte, dass dies kein kindlicher Scherz mehr war und sein Verstand wieder erwachsener funktionierte. Sie nahmen ihren Weg bergab wieder auf. „Ah, die, das… was auch immer… na ja, die wären vielleicht nicht schlecht, wenn dieser Drache unsere Witterung aufnimmt. Dann kannst Du wegrennen, während ich ein wenig mit ihm plausche. Aber am besten bleiben wir einfach im Schatten der Felsen.“

    Außer Felsen gab es hier nichts, erst etwas tiefer am Hang wuchs wieder niedriges knorriges Gebüsch, das auch nicht viel Deckung bieten würde. So zwängten sie sich unter Felsvorsprüngen vorbei der huschten von einem Schatten in den anderen und lauschten. Kein Laut eines anderen Lebewesens war zu hören, nur das leise Geräusch der sich langsam vorwärts schiebenden Lava aus der Ferne machte die Stille weniger still. So etwas wie ein Pfad schlängelte sich jetzt in Serpentinen bergab, dem sie vorsichtig folgten. Zwischendurch warf die Magierin immer wieder einen Blick nach oben und war immer darauf gefasst, die Silhouette eines Drachens unter dem bleigrauen Winterhimmel auszumachen. Aber außer dem finsteren Turm, den sie vor ein paar Stunden verlassen hatten, sah sie nur Steine und Felsen über ihnen.

    Vor und unter ihnen lag das Minental, diese dürre und lebensfeindliche Ebene, die Renata vor inzwischen über einem Jahr verlasen hatte. Trotz des leichten Nebels konnten sie von ihrem Standpunkt aus das alte Lager gut ausmachen, kein Baum behinderte ihre Sicht. An diesem Lager mussten sie vorbei, um den Pass zu erreichen, wenn sie sich zu weit rechts hielten, würden sie dem Orkgebiet zu nahe kommen, am Besten würde es wohl sein, erst mal auf das befestigte Lager zuzuhalten und als Orientierungspunkt zu nehmen.

    Sie hatten den Fuß des Vulkanbergs erreicht, als der Abend langsam dämmerte. Die Gefahr durch den Drachen hatten sie wohl inzwischen hinter sich gelassen. Aber dafür die Gefahr durch wilde Tiere und Orks genau vor sich.

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    In meinen verlorenen Wäldern. Bist du lieb und sanft zu mir, dann komm ich vielleicht heut Nacht auch zu dir. *lächelt*
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    Das Feuer knackte. Nichts geschah. Die vorige Minute endete wie die diese. Und die Nächste Minute würde nicht anders sein. Stille. Das Feuer knackte und wieder hörte sie nur das unregelmäßige Schnaufen des Schamanen, der nur wenige Meter weiter auf der Anderen Seite des Zeltes saß. Stille. Totenstille. Stille die unerträglich wurde. Warten. Es war ein Warten auf die nächste Minute, auf die nächste Stunde und auf den nächsten Tag. Und niemand konnte ihr sagen, wann dieses Warten aufhörte. Eine weitere Minute war vergangen. Was wohl mit den Anderen passiert war? Die Fee dachte an all die Gefährten und Freunde, die sie damals auf diesen Reisen ins Unbekannte begleitet hatten. Und seit der letzten blieben sie verschollen. In Luft aufgelöst. Keiner meldete sich noch zu Wort. Keiner schickte ihr eine Nachricht und keiner sorgte für eine Aufmerksamkeit, dass bis zu ihr durchdrang. Stille. Still war es um die Gefährten geworden. Still war es in Khorinis geworden.

    Zu still…

    Leise wollte die Fee zu einem alten Lied anstimmen, doch bevor sie ansetzte, hielt sie sich bereits zurück. Nein der Ork würde gewiss nichts von dieser Musik halten. Und der jetzige Zustand war vielleicht besser in Ruhe seine Gefangenschaft zu erdulden, als Schlimmerem zu widerfahren. Sie kam stattdessen zu ihrer Anfangsfrage zurück. Fisk wusste sicher nicht einmal dass sie sich in Gefahr befand. Wie denn auch. Und selbst wenn, dann würde es irrrelevant oder zu spät sein…

    Der Ork regte sich nicht. Draußen war es ebenfalls still, nur manchmal hörte sie in der Ferne die Geräusche und Laute der anderen Orks. So wie ihrer hier schnaufte nahm sie an, dass dieser Erkältet war. Aber Hilfe würde er von ihr auch nicht annehmen. Also kam sie wieder zur Ausgangssituation zurück. Auch sie hatte sich zu entscheiden was sie jetzt tun sollte. Weglaufen war eine Sache. Allerdings war die Chance schlecht und Momentan ungünstig. Der Wächter war wach und momentan genoss sie noch als Gefangener eine einigermaßen gute Behandlung. Kämpfen – nun Kämpfen verband sich mit Weglaufen und Kämpfen konnte sie mit einem Schwert schlecht. Da würde jeder der anwesenden Orks eine bessere Chance haben als sie. Und mit den Orks gemeinsame Sache machen? Das war bisher die einleuchtenste Idee – sie hatte keine Scheu so was einzugehen. Aber das es Umgekehrt genauso aussah – nein das bezweifelte sie. Sie war in den Augen der Orks ein Mensch, somit ein Erzfeind und damit nicht Vertrauenswürdig.

    Aber wozu diese Gedanken…?

    Jetzt halfen diese Spekulationen auch alle nicht, egal wie sie diese auch ausmalte und egal welche Pläne sie ausheckte. Das wirkliche Leben war immer meist anders als man sich es dachte und somit waren diese ganzen Spekulationen alle umsonst. Sie musste warten, bis sich eine günstige Situation für sie erbot.

    Warten.
    Ein Teufelskreis.

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    Chosen One Avatar von Taeris
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    Vorsichtig und leise schlich der Veteran sich aus dem Zelt. Er brauchte erst einmal einen Überblick über das Lager. Er konnte nicht auf gut Glück von Zelt zu Zelt schleichen und so nach Xalvina suchen. Wenn man ihn entdecken würde, währe es aus. Sein Blick wanderte flüchtig gen Himmel. Noch war es stockfinstere Nacht, das würde ihm den nötigen Schutz und die Deckung geben. Langsam, still und heimlich schlich er geduckt weiter und verschwand schließlich im Dickicht. Wenig später hatte er einen Baum gefunden, von dem aus er das Lager halbwegs im Blick hatte. Seine Augen hatten sich mittlerweile an die Dunkelheit gewöhnt und so fiel es ihm nicht mehr allzu schwer, die Vorgänge im Lager zu beobachten. Von hier aus konnte er sogar die umherstreifenden Wachen erkennen. Es waren drei Stück. Mit geschulterten Äxten schlurften die Orks um das Lager herum. Irgendwie kam Taeris dies nicht geheuer vor. Wieso stellten sie so viele Wachen auf? Sie waren hier im tiefsten Wald, ein gutes Dutzend Orks. Wovor sollten sie sich derart schützen wollen? Befürchteten sie einen Angriff? Eine Befreiung? Nur wegen einem einzelnen Veteran? Wohl kaum.
    Taeris betrachtete eingehend die Zelte. Es waren sieben an der Zahl. Das Zelt in dem er gefangen gehalten wurde… Die beiden Wachen standen noch immer davor. Die paar Zelte die er bereits durchsucht hatte und das Vorratszelt…. Es blieben also noch 3 weitere Zelte. Nach dem was er bisher herausgefunden hatte, waren die zwei Zelte die er vorhin untersucht hatte, lediglich Unterkünfte. Sie standen leer und es brannte kein Licht, vermutlich also die Unterkünfte der Orks am Lagerfeuer. Aber was war in den übrigen Zelten? In einem von ihnen brannte ebenfalls kein Licht, doch die anderen beiden waren hell erleuchtet. Zumindest deren Eingänge… Und aus den Ritzen zwischen den aneinander gehefteten Tüchern drang ebenfalls Licht. Er hatte keinen Schimmer was in dem einen Zelt war, aber was ihn beunruhigte, oder zumindest seine Aufmerksamkeit erregte, war das zweite Zelt. Ein Ork saß davor, sein Schwert an seine Schulter gelehnt. Noch eine Wache? Aber wozu? Was konnte in dem zelt sein, dass…. Doch dann hatte auch der heute etwas schwer in die Gänge kommende Veteran kapiert was los war. Ein weiteres Gefangenenzelt. Was sonst würden die Orks so bewachen. Dann stand es also fest. Er würde noch einmal dort hinein müssen um zu sehen ob es wirklich Xalvi war die dort festgehalten wurde… und um sie gegebenenfalls dort heraus zu holen. Noch einige Minuten prägte Taeris sich die Laufwege der Wachen ein und stieg dann von seinem Baum herab. Es galt nun also so leise wie möglich an das Zelt heran zu kommen, um dann wiederum so leise wie in das Zelt und auch wieder hinaus zu gelangen…. Leicht würde dies sicherlich nicht werden. Doch zu Erst musste er seinen ganzen Krempel irgendwie abstellen. Bogen…Zweihänder, Einhänder und beide Dolche, sowie einen Köcher für leises Herumschleichen sicher ungeeignet. Davon abgesehen das Taeris das Schleichen ohnehin nur laienhaft beherrschte. Er kniete neben dem Baumstamm nieder und legte die unwichtigsten Dinge ab. Seinen schweren dunkelgrünen Brokatumhang legte er ab und rollte ihn zusammen. Daneben lehnte er seinen Zweihänder und seinen Bogen nebst Köcher. Seinen leichten Einhänder Eisschneide behielt er in seinem Rückengurt, ebenso wie die beiden Wurfdolche in dem Gurt über seinem Brustpanzer.

    Als er dann endlich fertig war, schlich er los und näherte sich dem Zeltlager. Er versteckte sich hinter einem umgeknickten Baumstamm und wartete, bis die nächste Orkwache an ihm vorbei war. Wenig später, eilte er dann so unscheinbar wie möglich zum nächsten Zelt, wo er sich dann eng an die Wand schmiegte und weiter voran tastete. Dies war das unbeleuchtete zelt, es stand gleich neben dem zelt wo möglicherweise Xalvina gefangen gehalten wurde. Er spähte einen Augenblick zur Seite in Richtung Lagerfeuer. Die Orks hatten noch nichts bemerkt. Der Veteran fasste sich ein Herz und huschte weiter zum nächsten Zelt. Er duckte sich und presste sich dicht zu Boden, um nicht gesehen zu werden. Einen Moment lang hielt er den Atem an und konzentrierte sich. Er genoss, für einen Augenblick die Ruhe. Er fixierte sich auf all die Hintergrundgeräusche, nahm schließlich nur noch die wesentlichen Dinge wahr. Die gleichmäßig schnaufenden Orks, die Schritte der Patrouillen, die Grunzlaute des Wächters…. Aber halt… Da war doch noch ein weiteres gleichmäßig Schnaufen. Ganz in der Nähe. Es kam aus dem Zelt. Ein weiterer Ork? Taeris atmete tief durch und schob langsam, nur einen Finger breit, die Zeltplane nach oben. Er spähte sachte hindurch. Im Innern war es recht hell. Einige Kerzen spendeten Licht. Tatsächlich. Ein Orkschamane saß dort, neben einer zierlichen Gestalt, die selbigen aus dem Halbdunkel heraus anstarrte. Allmählich wurde die Sache knifflig. Wie sollte er denn jetzt den Ork ausschalten, ohne sich bemerkbar zu machen? Ohne dass der Ork seinen Laut von sich geben würde? Selbst wenn er nur unsanft umkippen würde, könnten ihn die anderen vielleicht sogar schon hören. Langsam schob er die Zeltplane wieder zurück. Seine Hand griff nach einem der Wurfdolche. Sie waren scharf. Er schliff sie beinahe täglich, pflegte sie und achtete steht’s darauf, dass sie nicht schartig wurden oder gar rosteten. Aber waren sie scharf genug, eine solche Zeltplane durch zu schneiden, ohne einen Laut zu erzeugen? Er musste es versuchen. Eine andere Möglichkeit währe gewesen, die orks ab zu lenken, ein Feuer zu entzünden oder so was…. Aber dann würde er Gefahr laufen, dass die orks Xalvina auf der Stelle zu Grunde richten würden, aus Angst vor einer erfolgreichen Befreiung…. Blieb also die einzige Möglichkeit, möglichst lautlos die Wachen aus zu schalten. Den Wurfdolch in der Hand schlich er sich um das Zelt herum. Das Zelt stand höchstens 20 Schritt vom Lagerfeuer entfernt. Die Wache vor dem Zelt schien zu schlafen. Vielleicht könnte er…..Ja.. er musste sogar.

    Flach atmend schmiegte der Veteran sich an die Zeltwand, ohne sich jedoch dagegen zu lehnen. Er stahl sich an der nächsten Ecke vorbei und hatte nun einen freien Blick auf die schlafende, im Schneidersitz sitzende Wache. Orks schliefen in der Regel tief und fest und waren selbst durch knackende Äste oder dergleichen nicht sofort zu wecken. Geduckt und ganz langsam schlich Taeris sich an der Zeltwand entlang, bis er dicht hinter dem schlafenden Ork war. Seine Hand umfasste den griff des Dolches noch fester und mit einer schnellen, ruckartigen Bewegung bohrte sich die spitze, scharfe Klinge in das Genick des Orks. Sein Atem verklang… und regungslos verharrte er. Tot. Wenn Taeris irgendwann einmal etwas perfektionieren würde, dann war es wahrscheinlich das lautlose Töten von schlafenden Orks….. Aber bis dahin würde es vielleicht doch noch etwas dauern. Ruhig und langsam schlich Taeris sich wieder zur Rückseite des Orkzeltes. Nun galt es jedoch immer noch die Zeltwand leise zu durchtrennen und dem Ork einen gut gezielten Dolch an die Selbe Stelle zu verpassen wie vorhin der schlafenden Wache. Ins tiefe Gras gekauert wartete Taeris bis die nächste Orkpatroullie an ihm vorbei war, ehe er sich langsam aufrichtete und den Dolch an der ledrigen Zeltwand ansetzte. Einen Moment lang hielt er inne, atmete tief ein und konzentrierte sich…. Bis er sich dann zusammen riss und eine langsame Schnittbewegung begann. Der Dolch grub sich in den Stoff und schnitt dann Millimeter um Millimeter weiter nach unten gleichzeitig hielt er den Stoff mit der anderen ahnd zusammen, um zu verhindern das direkt ein Luftzug durch das Zelt fuhr und ihn verraten würde. Langsam schnitt er weiter. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bis er den Spalt auf etwa Armeslänge aufgeschnitten hatte. Dann öffnete er ihn ruckartig und warf mit einer geschickten, flinken Bewegung den Dolch in Richtung des Schamanen. Der Dolch blieb mit einem kaum hörbaren schmatzenden Geräusch um Genick des Orks stecken. Langsam kippte der tote Schamane bei Seite und blieb reglos und ohne einen laut von sich zu geben, auf dem Boden liegen. Eine Blutlache breitete sich langsam auf dem Boden aus. Taeris´ Blick wanderte von dem toten Schamanen hinüber zu der zierlichen Gestalt. Ja, es war Xalvina. Abwesend blickte sie ihn an. Sie hatten keine Zeit für große Erklärungen, es hieß hier zu verschwinden…. Sofort.

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