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Im Minental #05
Die lockere Stimmung der beiden war ruckartig umgeschlagen als sie den Pass passiert hatten und sich der dunkle Schatten des Tales über sie legte. Wie viele unschuldige Seelen mussten hier ruhelos herumirren, von den Orks zerfetzt, von den Menschen vergessen.
Nurgon ging vor, das Schwert gezogen, immer bereit zuzuschlagen. Hinter ihm Chrisch mit dem Bogen in der Hand. Ein Pfeil lag auf der Sehne, nur dazu gedacht sie so schnell wieder zu verlassen falls nötig.
Sie hatten schon einige Meter in diesem langsamen, vorsichtigen Schritt hinter sich gebracht, da geschah das was beide bereits seit dem betreten des Tales befürchtet hatten. Mit einem ohrenbetäubenden Schrei stürzte sich ein riesiger Ork hinter einer Ecke hervor. Seine breite Axt war gezogen, auf Nurgon gerichtet.
Der junge Gardist der nichtmal in der Lage war sein Schwert richtig zu führen war gegen den riesigen Krieger, der sein ganzes Leben nur für dne kampf gelebt hatte, chancenlos. Nur ein gewagter Sprung im letzten Moment rettete ihn vor der riesigen Klinge die der Ork durch die Luft wirbelte.
Mit einem enttäuschtem Grunzen wandte sich der pelzige Riese um, sein blutrünstiger Blick erkannte sofort den am Boden liegenden Milizen wie er panisch nach seinem etwas abseits liegendem Schwert griff und es nicht erreichte. Ein, zwei schnelle Schritte und er würde ihn erreicht haben. Dann würde auch er zerspalten am Boden liegen, wie schon viele seiner vorigen Kameraden die er erschlagen hatte.
Doch so einfach wurde es ihm an diesem Nachmittag gemacht. Ein Pfeil traf auf sein dickes Fell, durchbohrte die feste haut die unter ihm lag und drang ein in das muskeldurchzogene Fleisch.
Vor Schmerzen brüllend wandte er seinen Blick vonNurgon ab, auf der Suche nach demjenigen der für seinen Schmerz zuständig war.
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Kaum waren sie im Minental bekamen sie schon probleme, ein zwei meter großes Problem, dass wild wie eine Furie durch die Gegend lief und mit einer riesigen Axt rumschlug, genau ein Ork, eigentlich nichts besonderes im Minental, doch dieses mal waren sie nur zu zweit, diese mal war kein helfender Ritter zur Seite, keine Kameraden die mit auf den Ork zogen, nur Chrisch und er, Nurgon, der nicht mal seine Schwertausbildung gemeistert hatte.
Da lag er, auf den Boden geworfen und verzweifelt nach seinem Schwert greifend, nichts würde hm mehr helfen und Nurgon sah verzweifelt auf dem Rücken liegend und mit der rechten Hand nach dem Schwert greifend auf den Knauf, der sich aber auch nicht durch die Größte gesitige anstrengung nicht Bewegen lies, er schloss schon mit sich ab, denn der Ork musste jeden Moment den verheerenden Schlag ansetzen und Nurgons leben ein Ende setzen, doch nein Nurgon würde nicht feige sterben, wenn dann mit dem Schwert in der Hand, als Krieger nicht als feige Ratte die sich irgendwo verkriecht.
Er machte einen Satz nach vorn und griff an den Knauf und hatte sein Schwert fest im Griff und sprang bereit alles zu geben und zu riskieren. Doch genau in dem Moment furh der Ork um und suchte heulend die Gegend ab, und... traf auf Chrisch der einige meter entfernt seinen Bogen anvisiert hatte und einen Pfeil in der Sehne hatte und einer hatte den Bogen anscheinend schon verlassen gehabt, denn das musste es gewesen sein was den Ork drausgebracht haben musste. Nun, da dieser Chrisch voll im Visier hatte und ihn angriff, also grunzend und Axtschwingend auf in zurannte sah Nurgon seine Chance, er nahm anlauf und imitierte die Taktik des Orks und rannte gröhlend auf das Vieh zu, immer mit gezogener von sich gestreckter Klinge, und schon verlies der zweite Pfeil die Sehne von Chrisch's Bogen. Pfeil traf anscheind sehr gut denn der Ork sackte leicht zusammen um dann wieder heulend aufzustehen und unentschieden zu schauen. Wen würde das Vieh als Gegener aussuchen?
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Montaron schien es, als wäre ihm die Reise von der Stadt zum Tor, der ihn zum Pass führte, wie eine Ewigkeit vorgekommen. Normalerweise gleicht der Weg ja fast einem Katzensprung, doch irgendwie war der Ritter mit den Gedanken so weit weg, dass er sich nicht einmal mehr genau daran erinnern konnte. Doch nun war er im Minental und da ist keine Zeit für Träumereien. Man musste ständig auf der hut sein, denn von jeder Seite konnte ein Ork zuschlagen. Vom Pass aus wahrscheinlich nicht, aber theoretisch von allen anderen Seiten. Wie immer zog Montaron sein Bastardschwert aus der Scheide, die paar Sekunden, die er bei einem Überraschungsangriff dadurch gewinnt konnten über Leben und Tod entscheiden. Montaron wollte nach dem Ausflug in die Stadt nun wirklich keinen Kampf. Da zog er es lieber vor so schnell wie möglich und unbemerkt in die Burg zu gelangen und sich auszuschlafen. Aufträge hatte er auch noch zu erledigen, was ein noch ein Argument dafür war.
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Nurgon war es gelungen das Vieh wieder auf sich zu locken so das Chrisch die Zeit blieb einen weiteren Pfeil aufzulegen.
Der Ork hatte Chrisch den Rücken zu gewandt während er immer wieder versuchte Nurgon zu zerfleischen während der panisch immerwieder auswich. Wie oft würde er wohl noch Glück haben.
Chrisch hatte nicht wirklich Lust darauf Wetten auf seinen Freund abzuschliessen wie lange dieser wohl noch gegen den übermächtigen Gegner ohne Hilfe bestehen konnte und so visierte er den Nacken des schon deutlich geschwächten Orks an.
Das laute Knacken als der Pfeil die Wirbelsäule des Orks durchschlug war nur kurz zu vernehmen und wurde fast im selben Moment noch von dem keuchenden letzten Schrei des Orks überschattet. Niewieder würde er einen Menschen töten.
Erschöpft brachten er und Nurgon die letzte Etappe des Weges hinter sich, diesmal zum Glück ohne Vorfälle. Und dann sahen sie sie, die Burg. Fast majestätisch wirkte das graue Gebäude wie es immernoch Stand hielt gegen die Garnissionen der Orks die vor dem Tor standen.
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Es war geschafft, er passierte die Forte zum Minental, lange hatte es gedauert. Letztendlich konnte sich Vincent aber doch noch an den Weg erinnern. Den er einst schon einmal beschritten hatte, um eine Botschaft des Magiers Odin, an die dort Hiesigen Magier zu überbringen. Langsam schritt der Soldat am Rand des Weges entlang, um ja kein unnötiges Geräusch zu verursachen. Bei der fehlenden Nahkampferfahrung, würde eine Begegnung mit solch einem Unschönen Ork, wie sie hier zuweilen vorkamen, ein jähes Ende finden.
Kurz blieb Vincent stehen, die schlechten Lichtverhältnisse, zwangen ihn dazu eine in seiner Tasche verstaute Fackel hervorzukramen und diese dann zu zünden. Die Wärme die dabei entstand, legte sich auch gleich auf das Gesicht nieder. Er setzte sich wieder in Bewegung, seine Fackel immer vorraushaltend, um der Dunkelheit wenigstens ein paar Meter abzuringen.
Wahrlich käme ein Orkangriff jetzt ungelegen, da die Waffe die er am besten beherrschte, Pfeile benötigte und der Köcher auf seinem Rücken, einen eher deprimierenden Eindruck machte...
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Es war die Zeit, die uns alle nach vorne zog. Von Beginn an, bis ans Ende unser aller Tage bleibt sie als einzige, die alles miterleben und jede einzelne Erinnerung mit sich tragen wird. Jeder Moment, jeder einzelne Herzschlag wird von ihr kontrolliert und alles Leben, Dasein und Wirken, von ihr vorangetrieben.
* * *
Vorsichtig glitten Finger über blanken Stahl. Die Hand fuhr über das kalte Metall, versuchte es zu streicheln, als sei es ein verschmustes Haustier. Zitternd, aber in einer gleitenden Bewegung musterte die Pranke das auf dem Tisch liegende Schwert, einen leichten Abstand von ihm haltend und in hoher Achtung. Magisch glänzte es auf, reflektierte einen unscheinbaren Lichtstrahl von sich und keine Sekunde später, legte sich eine Decke über die Waffe. Die Hände formten ein ledernes Tuch über das Schwert, rollten es ein und verschnürten es sicher an beiden Enden; um Klinge und Schaft.
Nachdem Zhao seine Sachen zusammen hatte, befestigte er den Einhänder an seinem dicken Gürtel, warf sich die Mantelkapuze über und schritt bis an die Tür, wo er gleichzeitig aufgehalten wurde.
„Vergiss nicht, was ich dir erzählt habe“, vernahm er leise Worte aus seinem Rücken „du solltest die Vergangenheit ruhen lassen und der Zukunft entgegenblicken.“
Der Blick des Einzelgängers fiel auf den hölzernen, kalten Boden. Dann entglitt ihm eine Antwort „Wenn es nur so einfach wäre. Ich möchte dir meinen Dank aussprechen und freue mich auf ein Wiedersehen.“
Er vergeudete keine Zeit mehr und im nächsten Moment hallte das Knarren der alten Tür ins Hütteninnere. Zhao verließ die Holzbaute in Richtung Südosten.
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Schwächlich leuchtete der Mond hinter dem leicht durchsiebten Meer aus Wolken hervor. Kühler Wind ließ die gräulichen Massen über der Himmelsdecke stetig ziehen, während schwache Briesen über den Menschenhäuptern umher tänzelten. Ein angenehmes Rieseln hatte soeben sein Ende gefunden, als sich der kühle Atem eines Mannes zu einem Seufzen verwandelte und in einem Rauchwölkchen über sein Gesicht gen Himmel aufstieg.
Nach einer ganztägigen Wanderung hatte Zhao es scheinbar geschafft und war glücklicherweise ohne Probleme bei der Burg angekommen. Zumindest war er jetzt so weit, dass er sie schon in ihrer ganzen Pracht erkennen konnte. Die standhaften Mauern ragten weit nach oben, das Haupthaus sowie der Magiertempel, gekrönt durch ihre vermeilroten Dächer repräsentierten sich sogar durch den dichten Nebel in deutlicher Pracht. Ständig wachend, aber kaum bemerkbar waren die wachenden Milizen hinter den Zinnen positioniert und schritten die schützenden Wälle ruhelos auf und ab. Dann blieb der wandernde Einzelgänger einen Moment lang stehen.
Ein komisches und unbekanntes Gefühl grub sich tief in seinen leeren Magen. Er war vollkommen überrascht und verwirrt zugleich, als es sein Innerstes durchforschte. Auf eine wundersame Weise entpuppte sich dieses Gefühl als wohltuend und vermissend zugleich. Wie ein samtweiches Fell, welches sich über seine nasse Haut legte, packte ihn eine ferne aber gleichzeitig nahe Sehnsucht, bei jedem Blick auf die Festung. Blitzartig schlugen Bilder um ihn, zuckten für den Bruchteil einer Sekunde vor seinem geistigen Auge auf und verschwanden ebenso schnell wieder dorthin, wo sie hergekommen waren. Immer öfter schlug Zhao seine Lider auf und zu, er begann zu glauben diesem Alptraum nie mehr entkommen zu können, doch so schnell es auch begonnen hatte, umso schneller war es daraufhin vorbei.
Kniend fand sich der Novize in der Realität wieder. Eine Perle der Anstrengung kullerte ihm über die Schläfe, ein schwächliches Rinnsal hinter sich herziehend, wurde von seiner Oberfläche getrennt und vereinte sich mit dem feuchten, grasüberwachsenen Boden unter den Füßen des Einzelgängers. Das Pochen seines rasenden Herzens dröhnte innerlich an seine Ohrtrommeln, er konnte beinahe fühlen mit welchem Druck sein Blut durch die Bahnen gepresst wurde. Nach einem Moment der Ruhe stützte er sich vom Erdboden und erhob seinen Körper zur vollen Größe. Endlich stand er wieder auf denen Beinen und ohne auch nur eine weitere Sekunde zu verschwenden, schritt er der rettenden Festung entgegen, um sich von den Anstrengungen zu erholen und endlich etwas Ruhe zu finden.
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Mit hoch erhobenem Haupt lauschte sie den heranrückenden Menschen. Keine zwanzig Schritte waren sie mehr von ihr entfernt und kamen immer näher. Mehr als zwei und weniger als sechs mussten es sein, das konnte man gut an der Reihenfolge ihrer Schritte erkennen. Der Boden war uneben und hatte zahlreiche Kiesel aufgenommen, darüber lagen Reste des sommerlichen Grünbewuchses. Der große Stein bot ihr Deckung und Schutz zugleich, würden sie sie entdecken würde sie sofort den Hang hoch können. Zahlreiche Stufen aus Gras, Stein und Moos hatten sich in den Fels gestellt, gegen den der Stein, der ziemlich senkrecht und weniger breit war, wie eine kleine Nuss wirkte. Aber die Menschen kamen nicht dazu sie dazu zu zwingen. Einer nach dem Anderen wich an dem Fels vorbei, es waren doch nur zwei gewesen. Als die Schritte leiser wurden, drehte sie sich aus dem Versteck und sah niemanden mehr. Flink wie ein Wiesel schlüpfte sie auf die Stufen und kletterte doch nach oben. Dieses Mal war Kirie schneller, sie war eine sehr kluge Katze und hatte sofort erkannt, was Jibril vorhatte. Von oben sah sie die beiden Männer, zwei starke, große Krieger in Rüstung und mit Schwertern an den Hüften. Vermutlich konnte man nur so gepanzert in diesem Tal wirklich sicher sein. Vielleicht waren sie ja auch nur auf der Jagd. Das kleine Mädchen nahm ihre beiden Zeigefinger in den Mund und pfiff, ein sehr schriller Pfeifton war die Folge. Die Krieger waren noch nicht zu weit weg und einer der beiden hörte tatsächlich etwas. Er drehte sich kurz um und sah sie. Jibril winkte kurz mit einem verschmitzten Lächeln, da man aber auf die Entfernung nicht gut sprechen konnte, wollte sie ihr Winken nicht als Hilferuf oder als Einladung verstanden wissen und drehte sich sehr bald wieder um und stieg vom Felsen ab. Das war doch gar nicht so übel. Vielleicht waren die beiden ja auch ganz nett, wer konnte es wissen. Jibril kraulte Kirie kurz, dann musste sie urplötzlich laut kichern und danach fielen ihr ein paar Tränen aus den Augen. Es war schwer zu beschreiben, aber es war ein schönes Gefühl, welches ihr momentan behagte. Ihre Konstitution war schon fast wieder die Alte und so schrecklich das Minental auch war, die Einsamkeit bot guten Einklang zu der überschwappenden Welle ihrer Gefühle. Am Tag konnte sie sich als normaler Mensch fühlen und in der Nacht über all die Ereignisse nachdenken. Über die Götter, über die Schicksale, über sich selbst und ihre ganz eigene Rolle. Ja, es war eine gute Zeit und so wischte sie sich diese salzigen Kugeln auch ganz schnell wieder weg und lief im Wettlauf mit Kirie weiter, denn sie war ja immer noch auf der Suche nach einem Flußlauf, der auf der Karte des Alten eingezeichnet war.
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Die beiden Anbeter des Schläfers pirschten sich nun gut eine Stunde durch die kleinen Gräben die sich durch das ganze Minental ziehen.
Diesen Tip erhielt Malacad von Dragonsword,da die Tiere die hier lauerten die Gräben mieden.
Der junge Novize verstand auch wieso,diese, mann konnte es schon Erdspalten nennen, waren total verwurzelt.
Ständig hiengen sie irgendwo fest,und die Novizenrüstung Malacads hatte schon etliche Risse.
Der Baal teilte ihm mit das sie bald die Burg erreichen würden.Dort währen sie in Sicherheit.
Malacad freute sich schon auf ein feines gebratenes Stück Fleisch,und endlich wieder ein paar tiefe Züge von dem schmackhaften Sumpfgras.
Plötzlich zuckte Dragonsword zusammen,mit seiner rechten Hand drückte er den Novizen zu Boden.
Mit der linken zeigte er auf den Grabenvorsprung.
Dort standen 3 Wargwölfe.
Sie schnupperten wild,dabei lief ihnen Sabber aus der Schnauze.
Der kleinere von den beiden llegte seine Ohren nach hinten und fing an bedrohlich zu knurren.
Malacad legte seine Hand an sein Schwert,er war bereit hier und jetzt sein Leben für den Schläfer zu lassen.
Doch der Baal schien dies nicht zu wollen.
Gebieterisch schaute e in die Augen seines kampfbereiten Freundes.
Der Novize glaubte zu verstehen und zog seine Hand wieder von seinem Schwert weg.
Nach einem Moment der ewig zu sein schien,verzogen sich die Wölfe wieder.
Und die beiden Pirschten weiter,nur noch wenige Minuten von der Burg entfernd.......
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Der Boden war rau und immer weniger Grashalme wehten hier und da, um den sandigen Untergrund in seinem Flug zu stoppen. Die Körner wurden mitgerissen und wehten ihr direkt auf die Füße und Beine, der Wind war aber immer noch angenehm und nicht zu kühl. Im Wind konnte man besser atmen, das war gut bei Tempoläufen.
Jibril setzte sich für einen Moment und blickte auf die alte Karte, die ihr der alte Mann mitgegeben hatte. Gleichzeitig nahm sie eines der beschmierten Brote und teilte es in der Hälfte, Kirie fand in diesem öden Teil der Landschaft nicht so viel Nahrung, die sie fangen konnte und sie brauchte das Fett, besonders jetzt im Winter. Während sie also so auf dem Brot herumkaute, musste sie sich erst einmal orientieren. In diesem Tal sah alles gleich aus und es gab kaum Orientierungspunkte. Ein paar große Felswände und Klippenspalten, dazu weite Landstriche, die schon fast an eine Wüste erinnerten. Brauner Sand und braune Erde, braune Büsche und braune Sträucher. Ja, selbst einige Kleintiere hatten die hier typische Farbe angenommen. Trotzdem blieb es höchst gefährlich, schon dreimal war sie bisher auf Orks gestoßen, immer waren sie weit genug weg, so daß sie einfach an ihnen vorbei schleichen konnte, doch in den Nächten war es schlimmer. Es war nicht nur verdammt kalt, sondern auch verdammt unbequem. Irgendwann musste man ja mal schlafen und in der nächtlichen Dunkelheit hatte sie ohnehin keine Orientierung. Es war immer wieder ein gutes Gefühl am Morgen von kleinen Strahlen der Sonne geweckt zu werden.
Sie hatte als Orientierung den Weg vom Tor genommen, seitdem hatte sie sich konsequent gen Norden gehalten. Sie wusste ungefähr, wie weit sie in den Tagen gekommen war, das reichte für eine ungefähre Bestimmung. Leider war die Karte sehr oberflächlich, zwar gab es auffallend viele Details, leider nur von großen Orten mit ihrer Besonderheit. Die Burg zum Beispiel, der Fluss, die Minen und ihr Ziel, der kleine See. Berge oder größere Hügel hatten keinen Platz gefunden, aber es reichte. Mit entzückten Augen stellte sie tollkühn fest, daß der Fluss eigentlich kaum mehr zu verfehlen sei und tatsächlich lag der Geruch von Wasser in der Luft. Bewegtes Wasser, sie spürte es förmlich. Ein guter Schluck aus einer fließenden Quelle, das wäre nun genau das Richtige. Sie packte flink ihre Siebensachen und marschierte weiter, immer der Nase nach, oder besser gesagt, immer der Nase zum Wasser nach.
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Ihre gute Nase und ihr absolut stichhaltiges Gespür für Wasser hatten sie nicht enttäuscht. Es dauerte tatsächlich keine zehn Minuten mehr, bis sie den Fluss vor sich sah. Sie hatte eigentlich direkt davor gestanden, nur ein dicker, zehn Fuß hoher Stein hatte etwas gegen den direkten Weg gehabt. Nun aber war das Ganze für ein paar Momente vergessen, denn wenn die Elementarprinzessin Wasser sah, was man zudem noch trinken konnte mit ihrem menschlichen Körper, dann verspürte sie immer einen unwiderstehlichen Drang es auch zu kosten, auch wenn sie gar keinen Durst verspürte. Da dieses Phänomen wiederum relativ selten vorkam und sie gerade einen Riesendurst hatte, war das auch egal.
Ein paar Momente später, nach der Einnahme von sicher einem Liter kühlem, neutral schmeckendem Flusswasser, konzentrierte sie sich wieder auf ihre eigentliche Aufgabe. Mißtrauisch und verwegen sah sie sich suchend um, aber es war ihr niemand gefolgt und auch sonst sah sie nichts und niemanden. Keine Menschen, keine Tiere, keine Orks, keine Beriahgetreuen. Wunderbar. Höchstens ihr Bruder, aber der würde sie sicher nicht überfallen. Dieser windige Gauner. Was für ein Wortspiel... sie musste doch glatt schmunzeln. Dann aber wurde es wieder ernsthaft und ein letzter Blick auf die Karte deutete den Weg nach Südosten. Ein steiler Bergaufgang deutete sich schon von weiten an, dort wo die Sonne unterging und Tageslicht schluckte. Aber hoch wollte sie trotzdem noch und so ging es schnurstracks im Gleichschritt weiter.
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Es war kein schöner Schlaf und auch keine schöne Nacht gewesen, aber die Hauptsache war, daß sie diese Nacht, wie die anderen auch, überlebt hatte. Zum träumen kam man hier sowieso nicht, deswegen wunderte es sie auch nicht, daß sie schon wieder seit Tagen keinen Traum im Schlaf erlebt hatte, spätestens in Drakia würde das schon wieder kommen, denn eigentlich träumte sie wahnsinnig gerne, die Geschichten waren einfach zu komisch, die man dort erleben konnte, wenn man Glück hatte. Sie dachte nur noch wenig an den einen Traum, den mit dem kleinen Jungen als Bootsmann und den prophezeienden Worten, die alle wahr geworden waren. Gemeinsam mit Kirie verdrückte sie das viertletzte Brot und nahm noch einmal einen großen Schluck aus ihrem Wasserkrug. Nicht weit von ihr entfernt konnte man den Fluß sehen, der frisches Süßwasser führte, also brauchte sie nicht mit ihren Vorräten geizen. Sie lehnte sich nur vorsichtig hinunter, denn trotz des Zaunes war man hier oben nicht wirklich sicher. Es ging gut dreißig Fuß in die Tiefe und der angesprochene Zaun war löchrig und wirkte morsch und alt. Menschen waren es gewesen, die ihn einst als Geländer hier oben aufgebaut hatten. Wahrscheinlich führte der Weg zu einem wichtigen Platz. Man konnte von hier oben sogar die Umrisse der Burg erkennen, die im frühen Nebel lag, der sie zu verschlucken drohte. Frost hatte sich in der Nacht gebildet und ein paar Gelenke des Mädchens fühlten sich noch ganz steif und festgefroren an. Sie hatte nur ihren dünnen Rock und ihre noch dünnere Bluse an und der Umhang wärmte nur mäßig. Gemeinsam mit Kirie ließ es sich aushalten, ihre kleine Freundin schenkte ihr doch mehr Wärme als man so dachte. Es kam nicht nur von ihrem samtweichen Körper, sondern vielmehr aus dem Herzen, das wusste die Wasserprinzessin nur zu gut. Zum Glück wusste sie inzwischen, wie man sich gut aufwärmte und seine Gelenke "enteiste" und so konnte es auch bald schon weitergehen, noch immer nahm der steile Hang kein Ende und ein See war nach wie vor nicht in Sicht.
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Eine alte, knorrige Eiche stand verloren in einer kleinen Mulde, dort wo die Felswand für ein paar Ellen gewichen war. Um sie herum gab es nicht viel Leben, im Gegenteil, der Tod hielt hier regen Einklang. Knochen eines verwesten Kadavers lagen zu ihrem Fuße, darum nichts weiter als verwelktes Blätter. Eine ziemlich schaurige Stelle, erkannte das spähende Auge doch noch ein verrostetes Schwert, das direkt hinter der Eiche im Boden steckte und über geknickte Pfeile thronte. Schnell verließ Jibril diesen Ort, sie hatte das Gefühl auf der richtigen Spur zu sein.
Langsam begann der Pfad an Steile zu verlieren und zu ihrer Rechten sah sie einen schwarzen Schacht. Dunkelheit war alles, was man aus ihm noch erkennen konnte. Neugierig war sie zwar, ließ sich aber nicht dazu hinreißen in den Schacht zu schleichen. So sehr die Dunkelheit auch ihr Freund war, das Risiko war zu groß. Außerdem hörte sie Stimmen näher kommen, nicht aus ihrem Rücken, sondern von weiter vorne, der Wind wehte aus Nordosten. Es gab einen engen Pfad, der deutlich erkennbar war und es gab einen ansteigenden Fels, auf dem noch Reste grünen Grases wuchsen. Allerdings war es recht schwierig hochzukommen, denn es gab keine einfachen Naturstufen oder dicke Steine. So deutete sie Kirie auf ihren Rücken zu springen, was die schwarze Katze auch sofort tat. Schnell nahm sie kurz Anlauf und nutzte die grobe Steinwand als Absprungstation, bewegte sich frei und schön in der Luft, ehe sie die Kante des Felsens zu packen bekam und sich unter massiver Anstrengung nach oben zog. Eine Schweißperle lief ihr von der Stirn, als sie sich flach mit dem Bauch ins Grasplateau legte und von oben die Vier beobachtete. Feixend und lärmend schritten sie nur langsam an ihr vorbei und trugen jeweils zu zweit eine schwere Kiste. Es war offensichtlich, daß es sich um Soldaten aus der Burg handeln musste, denn sie sprachen auch davon. Jibril wollte ihnen lieber nicht begegnen, sie mochte es nicht sich Fremden zu offenbaren, ganz besonders nicht seit sie wusste, daß sie eigentlich gar kein Mensch war. Aber auch aus anderen Gründen, schließlich wäre sie nicht in der Lage gewesen sich zu verteidigen und das Gebiet war ihr gänzlich unbekannt. So blieb sie weiter geduckt und schlich langsam zurück, bis sie weit genug entfernt war, daß sie in die Hocke gehen konnte. Mittlerweile mussten die Soldaten schon auf dem Hang sein und so außer Sicht- und Hörweite und so kraulte sie Kirie gleich, war sie doch ganz brav leise gewesen. Jibril drehte sich gerade um, da sah sie auch schon den See unter ihr, nur wenige Schritte entfernt. Ihre Augen strahlten, nicht nur des Wassers wegen. Sie kannte diesen See, Kain hatte sie damals hier lang geführt. Ohne Tränen, aber mit Nostalgie dachte sie kurz daran, ehe sie mit geschickten Sprüngen das Plateau verließ und sich umsah, ob denn auch wirklich niemand hier war.
Erst als sie sich sicher war, nahm sie ein paar erfrischende Schöpfhände von dem Wasser des wirklich kleinen Sees, ehe sie auch ihre Krüge mit dem Nass auffüllte. Hier irgendwo musste die Schatulle sein, von der der Alte gesprochen hatte. Ein letzter Blick auf die Karte sollte ihr Klarheit verschaffen und dem war wirklich so. Die vergilbte Karte zeigte, daß der Schatz hinter einem Baumstamm vergraben wäre und dieser sollte zwanzig Fuß von der Holzplattform entfernt sein, wenn man nach Nordwesten schaute. Sie brauchte gar nicht mehr auf die Plattform gehen, denn sie hatte die Stelle bereits im Kopf erdacht und der Baumstamm gab ihr Recht. Es war ein sehr dicker Stamm, der sich tief in die Erde gegraben hatte, von ein paar Sandkörnern umgeben. Jibril nahm einen spitzen, faustgroßen Stein aus dem Wasser und fing an zu graben. Trotz des Frostes war die Stelle gut zu bearbeiten, es gab dort kaum Erde und viel mehr Sand als sonst. Sie war auf der richtigen Spur. Schon nach zwei Minuten war ein etwa Handgroßes Loch entstanden und plötzlich stieß der Stein auf etwas Hartes, auf Widerstand. Sie formte noch ein wenig die Ränder nach, dann packte sie das gewiße etwas und zog es raus. Schnell gab das Loch nach und sie konnte eine edle Schatulle ans Tageslicht befördern. Sie sah wirklich sehr edel aus, alte Eiche mit vielen Verschnörkelungen, doch selbst wenn sie wollte, sie ließ sich nicht öffnen. Als der gröbste Dreck von ihr entfernt war, packte Jibril das gute Stück in ihre Tasche und verschwand wieder von der Stelle, jetzt brauchte sie nur noch zurück nach Drakia, den Ast der Eiche und die Farne der Mitressen würde sie auf dem Rückweg holen können.
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Verzweifelt wandte sich Errol in dem Fass. Verdammter Mist, irgendwie musste er doch hier rauskommen! Noch einmal trat er gegen den Fassboden. Nanu? Es bewegte sich wieder – ja, das Fass rollte wieder... wieder den Abhang hinunter.
Vom Tatendrang gepackt zappelte Errol ganz wild in seinem begrenzten Raum herum. Er wollte irgendetwas tun, lenken, doch irgendwie klappte es damit nicht so recht.
Und auf einmal machte es Plumps und alles wurde nass. Beim heiligen Staubsauger aber auch, er war im Fluss gelandet. Na klasse. Jetzt holte er sich auch noch einen Schnupfen.
Wenigstens war ihm sein mickriger Körper dieses Mal von nutzen und er ertrank nicht, sondern das Fass hielt ihn relativ weit oben. Doch so langsam wurde dem Milizsoldaten klar, dass relativ weit oben nichts brachte, wenn man doch immer noch unter Wasser war... und keine Luft kriegte. Panik machte sich in ihm breit und sogar eine kleine Träne wollte die warzenübersäumten Wangen herunterrollen, verschwand jedoch in den Wassermassen des Flusses. Das war doch keine ehrenhafte Weise, für einen Helden zu sterben. Im Fass ersaufen – wie peinlich! Das durfte doch nicht wahr sein.
Doch zum Glück ließ das Schicksal Gnade walten und schickte einen großen, spitzen Felsen in den Strom, der sogleich den hölzernen Panzers des Fasses wie eine Nussschale aufknackte und Errol kam wieder zum Vorschein. Halleluja! Es war geschafft. Nach einem kurzem Stossgebet an den Rüsselmaschinengott wandte sich Errol wieder der Realität zu und schaute sich auf der winzigen Insel, auf der er gestandet war, nach einem Handtuch oder so etwas um, musste doch irgendwo zu finden sein. Doch aus unerfindlichen Gründen lies sich keines finden. Also begnügte er sich mit ein paar Blättern, die jedoch nicht wirklich trockneten.
Mist, Kleider hatte er auch keine. Waren alle in der Burg, und da würde er in nächster Zeit sicher nicht mehr so schnell hingehen. Wohl oder übel musste er sich dann wohl mit dem Fass abfinden, welches aber auch erstmal repariert werden musste. Also machte sich der kleine Soldat unter den letzten Strahlen des Sonnenlichts an das Werk, welches dann eine Stunde später zwar immer noch nicht vollendet war, aber es reichte zum Abdecken der wichtigsten Stellen.
Jetzt brauchte er noch einen Schlafplatz. Hier in der Wildnis? Unmöglich. Er fror sich jetzt schon sämtliche Gliedmaßen ab, also nichts wie ab über den Pass nach Khorinis.
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Langsam wachte er auf.
Nanü? Wo war er denn hier gelandet?
Schnell wie ein Steinblock auf Sand erhob Nic seinen müden Körper und kratzte sich nebenher noch am Kopf. Tja, Desorientierung war schon 'ne tolle Sache, allerdings nur, wenn man nicht selbst davon betroffen war. Der Tag war auch nicht sonnig. Das hob jetzt seine Stimmung aber ungemein. Na ja, solange es nicht regnete, war ja alles paletti. Na gut, ein Blick in den Himmel und er wüsste, dass es wohl regnen würde. In diesem Fall müsste er irgendwo in einer Höhle oder sonst unterkommen.
Nach ein paar Metern fiel ihm endlich mal auf, wo er war: im Minental! Jucheirasa! Hm.
Wieso war das eigentlich ein Grund zur Freude? Nur weil er irgendwo in diesem Tal stand und noch nichtmal wusste wo genau und wo der 'Ausgang' war? Und, was war das da überhaupt an seinem Stiefel?
Das Chaos hoch drei oder, bei Nic ausgedrückt, die Normalität war zu Gast.
Nic musste schnell mal gucken, wo denn die Burg war, von dort aus könnte er mal das Tal überblicken und den Weg nach draußen finden. Wenn denn alles so einfach wäre. Egal...
Nicmaster ging langsam seinen Weg, ohne genau zu wissen, wohin. Nachher würde er mitten in einem Orclager stehen. Ne, ne, das war nix für ihn. Er konnte diese Bastarde zwar erledigen, aber gegen ein ganzes Lager von ihnen, war er wohl noch ein wenig zu schwach. Aber, irgendwo musste man sich ja auch mal umsehen können. Bestimmt war er mal wieder der Glückliche der blindlings rumlaufen durfte, typisch.
Nach einer halben Ewigkeit und einem großen Stein im Stiefel, fand Nic endlich einen kleinen Hügel. Nachdem er dort nachgeschaut hatte, ob Orcs in der Nähe waren, bestieg er ihn. Gut. Er machte einen Rundumschwenk, hätte sich fast den Hals ausgerengt, falls das denn ginge, und die Burg entdeckt. Er musste eigentlich nur geradeaus gehen, wenn man die paar Orcs nicht beachtete. Nur blöd, dass dies der einzige Weg war, um zur Burg zu kommen. Er musste wohl kämpfen oder sich was einfallen lassen.
Er schlich so gut es ging- wie ein Elefant- zu einem großen Stein.
Was hatte er denn hier?
Einen trockenen Ast und ein paar mittelgroße Steine. Na gut, ein ein paar kleinere und größere Steine waren auch da, aber das interessierte jetzt ja keinen. Er könnte versuchen, den Ast anzuzünden, ihn irgendwohin zu werfen und dann an den irritierten Orcs vorbeizukommen. Ja, das war echt klasse. Wenn ihn jetzt seine Ungeschicklichkeit nicht einen Strich durch die Rechnung machen würde, könnte er es schaffen. Er rieb die Steine, schlug sie gegeneinander, tat alles, was er tun konnte, nur um einen Funken zum Anzünden zu erhalten. Nach ein paar Minuten oder Stunden, er wusste es nicht so genau, schaffte er es sogar. Der Ast fing feuer. Jetzt musste es schnell gehen, sonst würde er sich bei seinem Geschick und Glück wohl noch selbst anzünden. Er beugte sich nach vorn, lehnte sich gegen den Stein und warf! Auf der anderen Seite des Steins hörte er nur ein dümmliches Grunzen, seine Chance! Ein Blick verriet ihm, dass die Orcs um den brennenden Ast standen und irgendwelche Geräusche von sich gaben. So, jetzt. So leise wie es nur ging schlich er an den Orcs vorbei, die zum Glück, nichts hörten, weil sie selbst zu viel Krach machten.
Nach wenigen Augenblicken war er auch schon an den Orcs vorbei und in Sicherheit. Wenn er gleich am Tor sein würde, könnte er wieder seine bewährte 'Stein- suchen- und- dahinter- verstecken- und- immer- so- weiter'- Technik benutzen.
Nach einem langen und beschwerlichen Weg war er auch endlich vor der Burg, gut versteckt hinter einem großen Stein, damit die Orcs ihn nicht sahen. Jetzt war es Zeit für seine Technik. Er lief hinter einen großen Stein, wartete, bis die Orcs mal nicht hinsahen oder sonstirgendwie beschäftigt waren, und lief dann wieder weiter. Nach einigen Minuten des Laufens und Wartens hatte er sein Ziel erreicht: die Burg. Hm.
Was könnte er da drin machen?
Chrischy besuchen! Seinen alten Lehrmeister, das war eine gute Idee, fand er zumindest. Chrisch würde ihn bestimmt wieder angucken, als hätte er, Nic, Drogen genommen oder er würde vielleicht den 'Oh- nein!- Nicht -du- schon- wieder!'- Gesichtsausdruck auflegen. Na ja, wer wusste das schon, Nic ließ sich mal überraschen.
Nur, wo war Chrischy?
Nic hatte eigentlich keine Lust, ihn großartig zu suchen. Gemächlich ging er mal los, irgendwohin. In der Schmiede vielleicht. Jo, da würde er mal gucken...
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Leise öffnete sich die kleine Tür im Tor der Burg und hindurch tippelten Chrisch und Nic. Nicht mehr wie früher hintereinander, nein, Nic durfte neben ihm herdackeln. Das musste wirklich ein erhebendes Gespräch für den ehemaligen Schüler sein, jetzt Seite an Seite mit seinem Lehrmeister kämpfen zu dürfen.
Während sie sich mit Nicis altbewährten hinter-einem-stein-versteck-und-wenn-keiner-hinguckt-weiterlaufen-taktik an den Orks vorbeischlichen unterhielten sie sich über so allerlei. Die Freude auf die kommende Jagd machte Nicis ewiges Gefasel sogar erträglich und er liess sich tatsächlich darauf ein mit ihm ein Gespräch darüber zu beginnen ob die Fleischwanzen wohl planten die Weltherschaft zu übernehmen.
Insgeheim dachte er dabei wieder daran was der Nici wohl heute schon alles geraucht hatte aber das musste er ihm ja nicht unbedingt ins Gesicht sagen.
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Wieder im Minental, wieder hatte Nic's Taktik, ihn und seinen Begleiter sicher durch die Reihen der Orcs gebracht. Nicmaster fiel dabei auf, dass seine Taktik immer einen anderen Namen hatte. Komisch... Egal.
„... wollen ganz bestimmt die Herrschaft an sich reißen. Die sind so still und friedlich. Die hecken bestimmt was aus und greifen dann an, wenn wir es am wenigsten erwarten...“
Das Gespräch über die Welteroberung der Fleischwanzen war richtig interessant und doch amüsant.
„Wie sie das machen wollen? Hm... besonders stark sind se ja nicht... vielleicht machen sie eine Gangbang nach der anderen, bis sie sich so vermehrt haben, dass sie niemand mehr stoppen kann...“
Klasse Theorie.
„Wohin gehen wir eigentlich jagen? Wir könnten ja ans Pinkelschild der Orcs gehen, da ist immer was los...“
Nicmaster war es eigentlich egal, wohin sie gehen würden, Hauptsache, am heutigen Abend würden ein paar Orcs nicht mehr unter den Lebenden und damit logischerweise zu den Toten zählen...
Geändert von Nicmaster (21.11.2004 um 19:49 Uhr)
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In Chrischs Gedanken schwirrten noch immer 1000de Fleischwanzen herum die gerade einen wilden Gangbang feierten als Nic ihn aus seinen Gedanken riss.
"Nun, der Pinkelplatz wäre eigentlich ganz günstig aber heute weht der Wind sehr stark und ich hab keine Lust das mir die Brise direkt die Orkpipi ins Gesicht pustet.
Du bist doch jetzt ein Jäger also musst du dich auch auskennen mit den jagdgebieten. Heute bist du mal dran mir ein wenig was vors Visier zu bringen." grinste er glücklich darüber endlich mal nicht die Location bestimmen zu müssen.
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Um Himmels Willen!
Nicmaster? Location finder?
Gnah...
Am Ende würden sie sich irgendwo im Nirgendwo wiederfinden, keine guten Aussichten. Das erste, nein, das zweite Mal, dass Nic der Führer war. Na gut, irgendwelche Piraten im eigenen Lager rumzuführen war jetzt kein so großer Verdienst, dass man gleich 'nen Orden oder Ähnliches erhalten müsste, aber immerhin.
Nic musste denken. Gnah... Aber es half ja, wie immer, nichts. Dabei sah ihn Chrisch die ganze Zeit so komisch an. Bestimmt meinte er wieder, Nic hätte gekifft. Pah...
Kiffer? Er?
Mit Nichten. Er mochte sich auch gar nicht an sein erstes Mal erinnern, da lief ihm direkt ein kalter Schauer über den Rücken.
„Na denn Chrisch, nächster Halt: irgendwo im Nirgendwo! Folge mir!“
Ein leises, aber eindringendes Seufzen war hinter Nicmaster zu hören.
„Nur Mut, kleiner Chrischy, wir sind in Null Komma nix da, vertraue mir...“
Nic bezweifelte zwar, dass das Chrisch's Mut steigern würde, ihm zu folgen, aber, selbst schuld, er hatte ja ihn zum 'Location- Finder' ernannt.
Nach ein paar holprigen Wegen, die Nic selbst gerade erst entdeckte, aber so tat, als ob er sie so gut wie sich selbst kannte, waren sie im Wald, nirgendwo Orcs. Klasse. Ein sarkastisches Klatschen wurde hinter Nic hörbar und ein Lachen immer lauter. Nic grummelte.
„Is' ja jut, ne? Ich such' ja schon den Weg.“
„Du kennst den Weg nicht.“
„Glaub' ich nicht.“
„Glaub' ich aber wohl.“
„Beweise es.“
„Bin ja dabei, nur keine Hektik!“
Er saß in der Tinte, doch dann sah er einen dunklen Weg.
„Ahh! Da ist ja der weg, den ich gesucht habe!“
„Wo?“
„Da.“
„Wo, 'da'?“
„Na da!“
Nic fuchtelte gemeingefährlich mit seinem rechten Zeigefinger rum, nahm ihn aber wieder runter, bevor jemand noch ein Auge weniger hatte.
So führte Nic seinen Begleiter den dunklen Weg entlang. Am anderen Ende war der Wald zu Ende und ja, ein paar Orczelte zu sehen.
„Chrisch, Spähposten?“
„Hm, vielleicht.“
„Dann mal los.“
Nic schlich so gut es ging- nicht besonders- hinter einen großen Stein, die standen ja im ganzen Tal zur genüge herum.
„Du darfst zuerst.“
„Ich?“
„Nee... du.“
„Nicht du?“
„Ich habe die Orcs gefunden. Und außerdem: Ladies first, Chrischilla, meine Gute.“
Schenkelklopfer. Na ja, mehr oder weniger jedenfalls. Chrisch nickte noch und dann brachte er sich in Position.
„Ach, Chrisch, noch etwas...“
„Ja...?“
„Ich kiffe nicht und nehme auch keine Drogen.“
Mit einem Grinsem im Gesicht deutete Nic Chrisch an, dass er sich wieder umdrehen sollte und dieser tat es. Leicht verwirrt zwar, aber er tat es...
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War er wirklich so leicht zu durchschauen? Dabei hatte er gedacht sein krummer Blick mit dem leichten Anzeichen von Mitleid würde cool und mysteriös wirken aber das tat er wohl doch nicht. Damit wurde auch klar warum es ihm bisher noch garnicht gelungen war eins der ganzen Bunnys in der Burg klar zu machen. Da würde er wohl nochmal dran üben müssen.
Doch nun war keine Zeit sich ablenken zu lassen, schon garnicht von der Behauptung eines Junkys. Von wegen nicht kiffen, das behaupteten doch all diese Süchtlinge und kaum waren sie unbeobachtet zogen sie sich das Kraut Kiloweise rein. Oh nein, einem aus dem Sumpf würde er sowas bestimmt nicht abkaufen.
Ein mittelgrosser Ork mit etwas breiten Hüften viel ihm ins Auge. Mit der rechten kratzte er gerade seinen Kopf wobei massenweise Schuppen gen Boden segelten während er die andere gerade von Fingernägeln befreite welche er dann fröhlich glucksend herunterwürgte. Wikrlich ein hygienischer Ork, verschmutzte nicht mal die Umwelt mit seinen nuklearen Abfällen. Bestimmt würde er gleich noch die Schuppen vom Boden lecken als Nachspeise.
Aber Chrisch war irgendwie nicht so auf dem Ökotrip und so zog er es vor dem kleinen Molch direkt die Lichter aus zu knipsen. Und schwupps flog auch schon der erste Pfeil dahin.
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