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  1. Beiträge anzeigen #221
    Ritter Avatar von Gorbag
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    Gorbag ist offline

    Belagerungsring

    Mit freudiger Erwartung, das Ding endlich in die Pranken zu nehmen, ließ Gorbag seinen Reisesack unter lautem Geklimper zu Boden fallen und drückte dem verdutzten Söldner, der ihn zu dessen Boss Inorel gebracht hatte, seine Hellebarde mit einem Blick zu, der ihm nur allzu deutlich klar machte, das der Morra schreckliche Qualen erleiden würde, wenn er mit der Waffe mist machen würde. Sie fast schon an sich reißend nahm der Krieger die Armbrust von dem Gehilfen des Söldnerführers entgegen und musterte genau jeden Zentimeter des Fleischreißers, der seine Geschosse bald schon in die Körper der Stadtverteidiger schleudern würde.
    „ Was kann ich damit alles durchbohren?“ war die erste Frage, die der Ork stellte, nachdem er sein neues Spielzeug eine Weile lang betrachtet und sich vorgestellt hatte, wie die Durchschlagskraft des Teils wohl aussah. Für den Krieger war sein Ziel bereits klar. Mit der Armbrust wollte er die Blechmänner des Königs an die verfluchte Mauer pflocken und ihre Panzer zerschmettern.
    Ehe Inorel Gorbag über die Waffe aufklären konnte, ließ der Schmied ein zufriedenes „Gut“ hören, dass er sich halb in den Bart nuschelte und sich kurz darauf im Tausch mit der Armbrust den Köcher mit den Geschossen schnappte. Zuerst fischte der Ork einen Bolzen mit unspektakulärer Spitze heraus, die für die einfachen Morras vorhergesehen waren, bis ihm schließlich die so genannten Panzerbrecher ins Auge fielen, die ihm sofort viel mehr gefielen. Gorbag hatte bereits einmal die Rüstung eines Paladins in seiner Werkstatt in Faring gehabt. Einst hatte er gemeinsam mit dem Kriegsherrn Uglúk, der damals noch Elitekrieger gewesen war, in einer Untotenhöhle in der Nähe des verfluchten Gothas eine Horde verfaulter Morras bekämpft und dort vom Oberst die Ausrüstung eines vor langer Zeit gefallenen Blechmanns erhalten, sodass Gorbag sie sich mal aus der Nähe hatte anschauen können. Für die starken Panzer der stärksten Rebellenkämpfer würde Gorbag die speziellen Geschosse gut gebrauchen können.
    „ Wie weit kann ich damit schießen? Kann ich Morras von der Mauer holen und wie viel kostet das Teil? Knurrte Gorbag schließlich und blickte wieder zum Söldnerführer auf.

  2. Beiträge anzeigen #222
    Krieger Avatar von Berann
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    Berann ist offline
    Im gedämpften Licht in der Taverne blickte sich Berann um. Er schien sich die teuerste Schenke des Königreiches ausgesucht zu haben, so schien es zumindest. Dies störte den Dunklen jedoch nicht, er hatte noch genug Gold und gab sich ansonsten mit eher bescheidenen Gasthäusern zufrieden. Außerdem wollte er auf keinen Fall eine Novizin des Feuers in eine heruntergekommene Schänke einladen, wie sie im Hafenviertel zu finden war. Auch wenn die Stimmung sich nicht im Geringstem von den restlichen Orten hier in der Stadt unterschied, so war es hier wenigstens ein wenig ruhiger und bei Weitem nicht so verdreckt wie auf den Straßen, keine zwielichtigen Gestalten fanden sich hier ein. Berann entspannte sich, vielleicht sollte es hier ruhig bleiben. Nur ungern erinnerte er sich an die Schwierigkeiten, wie zum Beispiel die Schlägerei in einäugigem Piraten im Hafenviertel. Doch dies ließ er nun außer acht und konzentrierte sich auf Yasmin, welche gerade bei einer gepflegt aussehenden Frau ein Glas Milch bestellt hatte. Als die Novizin fertig war, blickte die Bedienung ihn fragend an und er dachte kurz nach.
    >> Aufgrund der Tatsache, dass dies hier die wohl beste Schänke in Vengard ist - Besitzt Ihr hier Nordmarer Nebelgeist? <<
    Die Bedienung starrte ihn an, als wäre er ein Dämon, der nach einem weichen Himmelbett gefragt hätte, musterte den Dunklen einmal von oben bis unten.
    >> Natürlich haben wir den. Aber der ist verdammt teuer, solltet Ihr wissen...<<
    Berann lachte, er schien anscheinend für diese Frau so auszusehen, als habe er kein Gold.
    >> Nun, der Preis ist mir egal. Bringt mir einfach einen Krug, ja? <<
    Die Bedinung nickte, drehte sich dann langsam um und verschwand.
    Der Nordmann wandt sich wieder Yasmin zu.
    >> Nun, einen schönen Vogel hast du. Ich kannte schonmal einen, der hatte auch solch einen. Wie kommst du zu solch seltenen Begleitern? <<

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #223
    Geißel Farings  Avatar von Faren
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    Faren ist offline
    Als Faren an diesem Morgen mit leicht schmerzenden Gliedmassen aufgestanden war, und seine noch immer blutbeschmierte Rüstung aufhob hatte sich an der Stelle wo sie das Leintuch des Zeltes berührt hatte ein getrockneter Blutfleck gefunden. Anscheinend war noch nicht alles Blut getrocknet gewesen, als sich der Arenakämpfer am Abend hingelegt hatte. Komischerweise sah der Blutfleck aus wie ein winziger Krieger mit Schild und Schwert, welches er locker an seiner Seite hielt. Irgendwie hatte das zufällig entstandene Kunstwerk den Hünen berührt, und eine Seite in ihm geweckt die ihm bisher vollkommen unbekannt war. Als er aus dem Zelt getreten war, und sich der Anblick des teilweise zerstörten Vengards vor ihm auftat verspürte er das Bedürfniss diesen Anblick für immer auf eine Staffelei zu bannen, um die diabolische Freude beim Anblick der zerstörten Hauptstadt immer wieder erleben zu können. Schließlich hatte der Attentäter sich von diesem wundervollen Anblick losgerissen, und sich zu Gorin ans Feuer begeben über dem bereits ihr Frühtstück gebrutzelt hatte. Anschliessend hatte er den Rest des Tages damit verbracht seine Ausrüstung wieder auf Vordermann zu bringen, und auch die letzten Blutreste zu entfernen. Als er schließlich zu seinem Zelt zurückkehrte, hatte Gorin bereits das Abendessen über dem Feuer hängen und sass mit einem Grossteil der Gruppe welche Faren gestern auf der Westmauer angeführt hatte zusammen. Als Faren sich zu seinen Kameraden gesellte, verklang gerade ein weiteres raues Lied das über die Freuden des Alkohols und des Söldnerdarseins handelte.
    »Hey Leute, schaut mal wer endlich aufgetaucht ist.«, gröllte John, einer der Söldner mit denen Faren am Vortag den Westturm gestürmt hatte.
    »Sag mal, kennst du irgendwelche Lieder uns gehen nämlich die Sauflieder aus.«, meinte Dick und nahm einem Schluck aus einer großen Schnapsflasche die wohl schon einige male die Runde gemacht hatte.
    »Eins kenn ich, das hab ich mal in der Taverne von Faring gehört, und viele von euch sicher auch schon.«, grinste der Hüne und hob seine Stimme.

    »Hört ihr Leut' und laßt euch sagen
    Euer Stündlein hat geschlagen
    Was kann schöner sein, als ein Söldnerschwein zu sein

    Was kann schöner sein im Leben
    Als zu nehmen statt zu geben
    Was kann schöner sein, als ein Söldnerschwein zu sein

    Ja, was kann schöner sein am Siegen
    Als für's Töten Geld zu kriegen
    Was kann schöner sein, als ein Söldnerschwein zu sein

    Ja, was kann schöner sein am Siegen
    Als für's Töten Geld zu kriegen
    Was kann schöner sein, als ein Söldnerschwein zu sein


    Geld nehm' ich auch von den Armen
    Kann mich ihrer nicht erbarmen
    Was kann schöner sein, als ein Söldnerschwein zu sein

    Doch hab' ich auch Stolz und Ehre
    Als wenn ich von Adel wäre
    Was kann schöner sein, als ein Söldnerschwein zu sein

    Ja, was kann schöner sein am Siegen
    Als für's Töten Geld zu kriegen
    Was kann schöner sein, als ein Söldnerschwein zu sein

    Ja, was kann schöner sein am Siegen
    Als für's Töten Geld zu kriegen
    Was kann schöner sein, als ein Söldnerschwein zu sein


    Jede Burg auf dieser Erden
    Soll ein Raub der Flammen werden
    Was kann schöner sein, als ein Söldnerschwein zu sein

    Weiber sind stets leicht zu kriegen
    Wenn sie erst am Boden liegen
    Was kann schöner sein, als ein Söldnerschwein zu sein

    Ja, was kann schöner sein am Siegen
    Als für's Töten Geld zu kriegen
    Was kann schöner sein, als ein Söldnerschwein zu sein

    Ja, was kann schöner sein am Siegen
    Als für's Töten Geld zu kriegen
    Was kann schöner sein, als ein Söldnerschwein zu sein


    Ist mein starker Arm von Nöten
    Werd' ich eure Feinde töten
    Was kann schöner sein, als ein Söldnerschwein zu sein

    Lieber sterb' ich aufrecht stehend
    Als auf Knien um Gnade flehend
    Was kann schöner sein, als ein Söldnerschwein zu sein

    Ja, was kann schöner sein am Siegen
    Als für's Töten Geld zu kriegen
    Was kann schöner sein, als ein Söldnerschwein zu sein

    Ja, was kann schöner sein am Siegen
    Als für's Töten Geld zu kriegen
    Was kann schöner sein, als ein Söldnerschwein zu sein«

    Begeistert stimmten die anderen Söldner mit ein, und schon bald schien es als würde jeder Söldner im Heerlager mitsingen, sodass Faren sicher war das selbst die Rebellen in Vengard noch den rauen Text des Liedes verstehen können mussten.


    (OT: Text und Melodie © Die Streuner - Link zum Video)
    Geändert von Faren (02.08.2008 um 18:51 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #224
    banned
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    Yasmin D'Ahara ist offline
    Nordmarer Nebelgeist wollte der Kerl, der sich Berann nannte, also. Naja, war ja für einen Nordmann ja mal wieder typisch, dass er sich das elendige Zeug seiner Heimat bestellte. Da sie selber nie Alkohol trank, kannte Yasmin D'Ahara nur Gerüchte von diesem Getränk, die sich jedoch in einigen Punkten einig waren. Zunächst mal wäre es absolut widerlich, zum anderen von durchschlagendem Erfolg, was den Alkoholgehalt des Gesöffs anging. Aber es war sein Körper und seine Gesundheit, die er sich damit ruinierte und wenn er das unbedingt musste, sollte er es tun.

    Kurze Zeit später erschien die Kellernin mit dem Bestellten, machte jedoch deutlich, dass von beidem nicht mehr allzu viel da wäre. Doch das störrte die beiden nicht und so verzog sich die Frau bald wieder. Während die Schwarzhaarige jedoch ihre Glas an ihre weiche Lippen führen wollte, bermerkte sie ein ein drückendes Gefühl im Unterleib, gerade von jener Stelle, an der die Blase sich befindet. Glücklicherweise hatte sie vorhin den Hinweis auf einen entsprechenden Ort für ihr 'Bedürfnis' gesehen. Ehe sie also dem bisherigen Urinstand noch weiter auffüllen und den Druck so noch weiter aufbauen würde, entschied sie sich, den Weg zum Plumpdklo auf sich zu nehmen, denn das wäre immernoch besser als ein feuchtes Unglück.

    »Entschuldige«,

    meinte die Blauäugige zu Berann,

    »ich muss mal für kleine Novizinnen. Bin gleich wieder da.«

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #225
    Ritter Avatar von Jun
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Jun ist offline

    Kaserne

    Dieser Gribold war ein guter Kerl gewesen. Auch wenn Jun es mit dem Novizen anders sah, lies sich ein Kompromiss finden, womit beide leben konnten. Man konnte es in den Augen des Mannes sehen. Er hatte viel gesehen und das machte den Gardisten zu einen von so viele Gardisten - nein, Männern die Ehre und Charakter hatten, auch wenn Jun ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Wahrscheinlich war er einer der Schlachtenbummler aus den Rebellenlagern. Einer der Waffenknechte der die Schlacht in einen Haus hoch oben mit dem Bogen überlebte und seinen Beitrag leistet, hatte dem Gardisten auch erzählt wer dieser Gribold war. Er war auch bei ihnen an der Westmauer und hatte sehr tapfer sich im Kampf bewehrt.
    "So Männer braucht man...", brummte Jun nun auf dem Weg zur Kaserne. Es tat weh, als sie ein paar der Leichen entwaffneten und entrüsteten, aber so waren die Befehle, ehe die Toten ihren Frieden im Massengrab finden würden. Jun blickte gar weg, als sie die Männer abluden und er Gesichter sah, die er im 'Frieden' kennen lernte oder gar ausbildete. Frauen und Töchter beklagten ihre Männer. Ihr Wehklagen berührte die doch so starren, vom Krieg geplagten Seelen der Soldaten.
    Nachdem die 'Arbeit' getan war, befahl Jun sofort den Abmarsch. Sie sollten ruhen und sich in der Kaserne verpflegen.
    Dort angekommen roch man schon den Eintopf aus den Kesseln der 'Feldküche'. Wahrscheinlich schmeckte es miserabel, aber es war die erste große Pause seit langer Zeit für die Männer und dazu was warmes zu essen. Es tat gut und brachte den schleier der Müdigkeit über die Männer. Jun erwirkte bei Cobryn Ruhe bis zum Morgengrauen, jedoch Abrufbereitschaft.
    Seine Männer schienen, ob des Befehls recht zufrieden. Sie konnten nach ihren Familien suchen und ihre Sorgen etwas vergessen. Andere blieben in der Kaserne. Entweder hatten sie keine mehr oder hatten Angst, nach ihnen zu suchen. Der Gardist verstand sie zu gut. Ob sie wohl noch lebte? So Innos wollte ja.
    Nach dem Essen ging es für Jun in die Stallungen. Danrius war auch dabei. Jun kümmerte sich um Xanthos. Der Hengst hatte gewiss auch nicht seine Ruhe gehabt und fressen musste dieser auch. Während sich Jun um sein Pferd kümmerte, blickte er zu Danrius und sprach dann.

    "Wenn du müde bist, leg dich schlafen. Wer weiß ob wir nicht bald wieder alarmiert werden. wenn du dich noch frisch fühlst können wir noch etwas üben. Gestern hatte dein Arm ja Ruhe."

    Danrius meinte das er gerne noch etwas üben würde. Jun indes rieb sich die Augen schon, aber er sollte sein Training bekommen. Sie gingen raus vor die Stallungen in eine Ecke an einer Wand wo sie niemanden störten.

    "Gut, hör zu. Gestern sprachen wir über den Schildkampf. Heute wirst du das umsetzen. Wir kloppen uns jetzt aber nicht. Ich sage Gegner, Waffe und Angriff und du reagierst dann so, wie du meinst das es richtig ist. Ich werde darauf achten wo du Fehler im Bewegungsablauf und der Beinarbeit machst und die auch Tipps geben. Beginnen wir: Sölnder direkt vor dir - einfaches Schwert - Seithieb - wehr ab und konter.", sagte der Qel-Dromâ eilig und sah sich an wie Danrius reagierte.

  6. Beiträge anzeigen #226
    Ehrengarde Avatar von Inorel
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    Inorel ist offline

    Im Belagerungsring

    "Nun, ich muss dafür 3.100 Goldstücke verlangen.", begann Inorel. "Aber dafür wirkt dafür wirken Armbrüste wie diese sogar auf Entfernungen von mehr als 800 Fuß noch tödlich.", erklärte er. Der Ork besah sich die Waffe gründlich, grunzte einmal etwas, das Inorel ebensowenig verstand wie das Genuschel zuvor und teilte dem Söldnerführer dann mit, dass er verständlicherweise nicht so viel Gold dabei habe. "Ist nicht tragisch.", brummte der Schwarzhaarige. "Sobald die Rebellen Geschichte und wir wieder in Faring sind, werde ich bei dir vorstellig."

    Mit nun wieder halb geschlossenen Augen beobachtete Inorel weiter die Stadt und sah, wie Gorbag seine Hellebarde wieder in Besitz nahm und langsam von dannen zog. Derweil wurden aus dem Hintergrund Geräusche und verschiedene Stimmen laut. "Meine Fresse, wer singt denn da?! Ken, geh mal hin und sag den Leuten, sie sollen nicht so viel saufen. Ich komme gleich nach." Der Armbruster schüttelte den Kopf und ein schwaches Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. "Sauhaufen."

  7. Beiträge anzeigen #227
    banned
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    Varius ist offline

    Belagerungsring

    Der rauhe und kehlige Gesang der Söldnertruppe erklang lange Zeit lang zu dem neu angestimmten Lied des unbekannten Mannes. Die Söldner sangen schon den halben Tag lang, doch mit diesem einen Lied schien die Stimmung sich drastisch zu verbessern. Es sang nicht nur ein kleiner Stamm von eingeschworenen Söldnern, alle kleinsten Arbeiter schienen aus ihren Löchern zu kriechen, um mitzusingen und zu feiern. Selbst einige der in gelb gehüllten Pflichtwehrdienstler aus Montera gesellten sich zu der blauen Truppe an die Feuer, um mit dem Bierkrug in der Hand ihren Brüdern gesellschaft zu leisten. Nach klassischen Saufliedern wie Pump ab das Bier, Ho' mer mal ne Flasche Bier und Schenkt voll ein war etwas neues und frisches genau richtig und offensichtlich hatte der Fremde damit auch genau den Geschmack der Bande getroffen. Kehliges Gelächter erklang am Ende des Liedes, Krüge wurden zusammengestoßen und Schulterklopfer ausgetauscht, neben Varius erschien jetzt auch ein weiteres unbekanntes Gesicht, welches dem Varanter unter heiserem Lachen einen Humpen Bier schenkte, woraufhin sich der Lazarettsklave mit einem freundlichen Nicken bedankte. In Faring hatte er zwar das Versprechen gegeben, dem Alkohol zu entsagen, doch nach einigen ersten siegreichen Kriegstage durfte er sich ja wohl etwas von der Volksdroge gönnen. Mit wenigen Zügen leerte der stark Pigmentierte den Krug und schkeckte sofort den herben, malzigen Geschmack im Mundraum. Sofort danachtrat auch die so bekannte erheiternde und beshwingende Wirkung des Bieres ein und der sonst so introvertierte junge Mann beschloss, zumindest ein wenig, aus sich herauszukommen. Viele Sauflieder kannte er ja nicht grade, aber eines viel ihm dann doch noch ein. Sanft und Langsam erhob Varius seine tiefe Stimme und stimmte das lustige Lied an:


    »Wenn der Wirt wieder mal ein frisches Fass ansticht,
    sauft Brüder sauft.
    Und hat er euch danach mit seiner Frau erwischt,
    lauft Brüder lauft.

    Und habt ihr bei der Minne mal nicht hingeschaut,
    sauft Brüder sauft.
    Gibt sich nun ne alte Vettel aus als eure Braut,
    lauft Brüder lauft.

    Sauft Brüder sauft, ihr lieben Brüder sauft
    Lauft Brüder lauft, ihr lieben Brüder lauft!

    Haben sich die schönen Mägdlein von euch abgewandt,
    sauft Brüder sauft.
    Kommen nur die ollen Hexen zu euch angerannt,
    lauft Brüder lauft.

    Wacht ihr auf ohne Erinnerungen an die Nacht,
    sauft Brüder sauft.
    Euer Zechkumpan liegt neben euch und zärtlich lacht,
    lauft Brüder lauft.

    Sauft Brüder sauft, ihr lieben Brüder sauft
    Lauft Brüder lauft, ihr lieben Brüder lauft!

    Ham die Streuner heut mit ihren Liedern Schluss gemacht,
    sauft Brüder sauft.
    Fangen Dudelsäcke an mit ihrem großen Krach,
    lauft Brüder lauft.

    Sauft Brüder sauft, ihr lieben Brüder sauft
    Lauft Brüder lauft, ihr lieben Brüder lauft.

    Sauft Brüder sauft, ihr lieben Brüder sauft
    Lauft Brüder lauft, ihr lieben Brüder LAUFT!«


    Wie schon zuvor schienen immer mehr Söldner einzustimmen, doch der dunkelhäutige bemerkte jetzt auch ein paar wenige Söldner, die nicht einstimmten, sondern das freudige Treiben aus wachenden Augen beobachteten, das schienen wohl eher die vernunftbegabten zu sein. Doch ihm stand der Sinn nicht nach Vernunfs, denn es war an der Zeit zu feiern und die Texte der Lieder in die Tat umzusetzen!


    (OT: Text und Melodie © Die Streuner - Link zum Video)
    Geändert von Varius (02.08.2008 um 18:49 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #228
    Krieger Avatar von Berann
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    Berann ist offline
    Berann begann zu grinsen, als sich die Novizin erhob und die Schänke verließ. Darauf hatte er nur gewartet. Noch einmal kamen ihn kurz Zweifel. Sollte er das wirklich tun? Berann nickte, beantwortete seinem Gewissen die Frage. Er blickte sich verstohlen um, niemand sah in seine Richtung. Vorsichtig beugte er sich über den Tisch und griff nach Yasmins Getränk, derzeit pure Milch. Mit einem grinsen nahm er seinen Krug und ließ den Nebelgeist vorsichtig in die Milch fließen, achtete darauf, ja nichts zu verschütten. Als er meinte, genug Nebelgeist in die Milch gemischt zu haben, grinste er und stellte seinen Krug wieder ab. Jetzt blieb dem Nordmann nur noch ein einziges Problem, er musste den Geschmack des Alkohols neutralisieren, sonst wäre alles umsonst. Er rief nach der Bedienung.
    >> Nun, habt Ihr ein ganz bisschen Honig zum versüßen dieser Milch? Einen Löffel vielleicht? <<
    Die Bedienung nickte, wies den Nordmann jedoch erneut darauf hin, dass dies teuer war. Er nickte nur, es konnte gar nicht mehr besser werden.

    Ungeduldig trommelte der Barde mit seinen Fingern auf dem Holztisch, wartete auf die Bedienung mit dem Honig. Er hatte sicherlich nicht mehr viel Zeit, die Novizin würde schon bald wieder eintreffen. Doch schließlich kam die Bedinung mit einem Löffel Honig.
    >> Gebt mir einfach den Löffel, ich mache das schon selber. Danke. <<
    Hastig, jedoch trotzdem vorsichtig ließ Berann die dickflüssige Masse in die Milch tropfen, rührte anschließend das Beliarselexier stark um und stellte dann die Milch wieder dorthin, wo sie ursprünglich gestanden hatte.
    "Verdammt, wenn ich das Ethrendas erzähle, der wird neidisch!", dachte sich der Nordmann und grinste. Genau in jenem Moment betrat Yasmin die Taverne, ging sofort auf den Tisch zu und setzte sich.
    >> Nun, Novizin, die Bedienung kam gerade noch zu mir und erzählte mir, sie hätten etwas Honig in die Milch getan, für den Geschmack. Ich hoffe, es stört dich nun nicht. Aber nun, runter damit! <<

    Berann hob seinen Krug an, nahm einen tiefen Schluck Nordmarer Nebelgeist und ließ dabei nicht eine Sekunde lang Yasmin aus den Augen...
    Geändert von Berann (02.08.2008 um 19:12 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #229
    Waldläufer
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    Silestius ist offline
    Der Angriff war vorbei – und Vengard stand noch. Nicht, dass Silestius das überraschte, schließlich war Innos‘, der einzig wahre Gott, auf ihrer Seite. Doch zwischendurch hatte auch er Zweifel bekommen, inwieweit die Soldaten des Königs den anstürmenden Orkmassen etwas entgegen setzen konnten. Die Orks waren ihnen nicht nur körperlich überlegen, sondern auch noch weit in der Überzahl.
    Doch Innos war auf ihrer Seite.
    Silestius stand im Westviertel, nicht weit von den Gefallenen entfernt. Er als einfacher Adlatus hatte keine Möglichkeit gesehen, sich am Kampf zu beteiligen, doch sah er es als seine Pflicht an, den Soldaten nach dem Kampf zu helfen, die Toten zu beerdigen oder aufzubahren. Was man jedoch mit ihnen machen sollte, war dem Adlatus nicht klar. Vor die Stadt bringen wäre schwierig, waren die Katapulte doch in Angriffsweite und der Feind nicht soweit entfernt, als dass er nicht erneut stürmen könnte. Aber hier in der Stadt konnten sie auch nicht einfach liegen bleiben, dies würde nur zu Krankheit und Tod führen. Was also mit ihnen tun? Das lag nicht an ihm zu entscheiden.
    Von manch einer Ecke hörte man die Schreie der Verwundeten. Lange hatte das Lazarett keinen Platz mehr für die ganzen Verwundeten. Überall war Blut, Teile von Körpern und Pfeilen. Ein Anblick, der selbst Silestius nicht kalt ließ.
    „Pack mal hier mit an“, meinte ein Milizsoldat zu Silestius.
    Der Adlatus schenkte dem Kämpfer, dessen Gesicht blutverschmiert war, nur einen abfälligen Blick und griff unter die Arme der Leiche. „Nicht gerade leicht.“
    „Es war auch nicht leicht, gegen die Orks zu kämpfen“, erwiderte der andere missmutig. „Aber davon hast du ja keine Ahnung. Also lass deine Sprüche und helf mit!“
    Was fällt dem ein?
    „Und wie soll ich bitteschön helfen? Ich beherrsche nicht die Kunst des Schwertkampfes, ja nicht einmal wirklich die Kunst der einfachen Magie. Ich bin ein...“, Silestius stoppte und überlegte, wie er sich möglichst gut ins rechte Licht rückte, „... einfacher Diener Innos‘.“
    Einfältiger Miliz. Du wirst noch sehen, wen du vor die hast. Wenn der Glaube Innos‘ der einzige auf dem gesamten Festland ist, werden die belohnt, die in diesem Feldzug für Innos gekämpft haben. Und diejenigen werden die richten, die sich gegen den wahren Glauben richten oder so einfältig sind wie du.
    „Dann hilf jetzt umso mehr, einfacher Diener!“
    Silestius unterließ jeden Kommentar auf diese freche Äußerung und half dem Milizen, den nächsten Körper zu heben. Der Karren, auf den sie ihn legten, stand in einer Lache aus Blut. Tropfen für Tropfen kam mehr hinzu, lief aus den geschundenen Körpern das Holz hinunter. Der Gestank des Todes lag über dem gesamten Platz, doch besonders über dem Karren. Es war ekelerregend, nicht nur der Gestank, sondern auch die klebrigen Finger, die mit Blut überzogen waren.
    Silestius stellte sich etwas abseits des nächsten Toten hin und betrachtete angewidert seine Hände. Es musste doch einen anderen Weg geben? Ja, es gab einen. Es wäre viel einfacher. Silestius konzentrierte sich auf den nächst liegenden Leichnam und spürte, wie seine Magie sich in seinen Fingern sammelte. Wie Blut pulsierte es, ein wärmendes Gefühl breitete sich in seiner Handfläche aus – dann entsandte er die Magie und hielt sie gleichzeitig unter Kontrolle. Der Körper blieb zunächst leblos liegen, dann jedoch sah er, wie Hände und Beine zu schütteln begannen. Sollte er es schaffen? Langsam hob der Körper vom Boden ab. Er spürte, wie die Magie versuchte, Herr über ihn zu werden, da er immer mehr Macht einsetzen musste, um den Körper überhaupt in der Luft zu halten. Allmählich wurde ihm bewusst, dass er für diesen schweren Körper noch zu wenig Magie besaß oder zumindest zu wenig Kontrolle über diese, denn wenn er mehr freigab könnte es passieren, dass er die Kontrolle verlor und sich dadurch gefährden konnte.
    Langsam ließ er so die Magie verebben. Es war einen Versuch wert gewesen. Was Lopadas wohl dazu gesagt hätte, sein Lehrmeister?

  10. Beiträge anzeigen #230
    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    Wenda ist offline
    Es ging ihr gut. Wenda hatte keine nennenswerten Verletzungen davongetragen, sie war zwar erschöpft aber ansonsten wohlauf. Körperlich.
    Zusammengekauert kniete sie vor der Innosstatue im Tempel und wünschte sich, hier zusammenzubrechen um nie wieder aufzuwachen.
    In den vergangenen Tagen hatte die Paladina und Generalin zusehen müssen, wie die Stadt, die unter ihrem Schutz stand, nach und nach zu Schutt und Asche zerbombt und verbrannt wurde. Wie die Menschen, die sie zu verteidigen geschworen hatte, starben und um ihr Leben bangten. Wie das, wofür sie lebte, zwischen ihren Finger verrann.
    Nachdem sie in Khorinis ihr zuHause hatte brennen sehen, war es, als würde ihr wiederum der Boden unter den Füßen fortgezogen.
    Sie tat was sie vermochte, um Orks die Stirn zu bieten und musste einsehen, dass sie machtlos waren. Bloß herauszögern konnten sie den Untergang noch, der unausweichlich war.
    Sie hatte versagt, mit all ihrem Sein.
    Wendas endloses Vertrauen in Innos schien sich am Ende erschöpft zu haben. Alle Kraft war aus ihrem Geist gewichen. Teils apathisch, teils gar von Krämpfen geschüttelt, die von der Zerrissenheit zeugte, die die sonst unerschütterliche Paladina erlebte, suchte sie die Nähe zu dem Gott, der immer und immer wieder das Leben geschenkt hatte. Diese Prüfung bestand sie nicht. An der Aufgabe, sich gegen Beliars Kreaturen zu verteidigen und tausende Menschen vor Tod und Versklavung zu retten, scheiterte sie.

  11. Beiträge anzeigen #231
    banned
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    Yasmin D'Ahara ist offline
    Ja, es war doch viel wert, wenn frau ihre Blase erleichtern kann. Ohne den Druck und die Gefahr eines 'Unfalls' würde die Milch sogleich noch besser schmecken. Kaum war sie zurück am Tisch, erzählte Berann ihr auch davon, dass ein wenig Honig in ihr Getränk gemacht worden war.

    »Aber was soll's, mit Honig schmeckt die Milch nochmal so gut, was wiederum bedeutet, dass sie inklusive Wasserlassen viermal so gut schmeckt wie vorher. Naja, dann ist das Gold des Ungeziefers wenigstens gut angelegt«,

    dachte sich Yasmin D'Ahara, während sie sich setzte und einen Schluck aus dem Glas nahm. Ja, es war herrlich, honigsüße Milch, was wollte frau in Zeiten wie diesen mehr? Sie trank noch mehr, von diesem köstlichen, himmlichen Zeug, das wie Balsam für die Seele war. Aber irgendwie hatte das ganze noch eine andere, aufheiternde Wirkung. Sie fühlte sich plötzlich freier, wie als ob eine große Last von ihrem Herzen gefallen war. Plötzlich erschien alles nicht mehr so schlimm, die Situation war nur noch halb so katastrophal und überhaupt, warum hatte sie sich je darüber aufgeregt?

    »Eiin kutes Zeuk, was die hir hoben, also, dat sprenkt alles, wat ich je getrunken habe. Ausgezeichnte Milch! *hieks* Verzeihung!«

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    Knight Avatar von Falko
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    Falko ist offline
    Obwohl mehrere Soldaten gesagt haben, er solle sich endlich behandeln lassen, war Falko nicht ins Lazarett gegangen, die Heiler dort waren scheinbar überfordert mit den Behandeln der Verletzten, von denen nicht wenige den Tode nahe war, und dass war er nicht. Mit den Steinen schleppen hatte der Jäger aufgehört, nach dem die Nacht um war und ein Soldat ihm ablöste, jedenfalls vermutete er dass der Morgen angebrochen war. Die kurze Ruhe, die er sich dann gegönnt hatte, konnte seine Erschöpfung nicht wirklich vertreiben, war aber ein richtiger Luxus gewesen, richtig ausgeruht war sowieso die wenigstens, leider gilt das selbe was Verletzte anging. Die Katapulte der Orks haben statt Steine Tonkrüge geschleudert, die in dem Hafenviertel Brände auslösten und erst aufgehört, nachdem die Feuer-Magier eingeschritten waren. Einer der wenigen Male, in dem er die Magier leise dankte.

    Jetzt stand Falko wieder auf der Mauer, um zusammen mit einem Waffenknecht Steine wegzuschleppen, auch wenn dabei Schmerzen ständig wie als Protest kamen und hatte fast alles Mitgekriegt, was abgelaufen war von Lied bis zum Streit. Er musste den Gardisten Recht geben, dieses Gesinge war alles andere als Respektvoll gegen über den Gefallenen, der Jäger wollte dies aber so lassen wie es nun war und Shipuya gegenüber nicht mehr erwähnen. Es sei denn, es passierte noch mal. Jun befahl eine Weile später, sich bis morgen auszuruhen, vermutlich weil es regelrecht friedlich war. Die Arbeiten hatten seine Gefühle verdrängen können, auch wenn Falko nicht mahl wusste, was er fühlte. Hoffnungslosigkeit vermischte sich auf groteske Weise mit Mut, er besaß keine grenzenlose Zuversicht, aber saß auch mehr nicht in diesem Loch von Verzweiflung. Seufzend war der Jäger grade die Mauer runter gestiegen, als plötzlich irgend ein Gröle hinter den Mauern ertönte. Shipuya war wohl heute nicht der einzige, dem grade der Sinn nach Singen ist. Solange die sich aber totsauften, konnten die keinen Angriff starten, dass war Falko recht.

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    Krieger Avatar von Berann
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    Berann ist offline
    Berann grinste die Novizin an, welche grinsend vor ihm saß und plötzlich zu lachen begann, es stand ihr gut zu Gesicht. Zufrieden darüber, dass sein Streich aufgegangen war, nahm Berann den letzten Schluck seines Nebelgeistes und stellte den Krug mit einem lautem Krachen auf den Tisch, grinste breit und freute sich über seinen Erfolg. Er war erstaunt, wie gut der Alkohol bei der Novizin angeschlagen war, sicherlich lag es an der mangelnden Erfahrung mit derlei Getränken.
    >> Is doch schön, wenn man seine Sorgen vergessen kann, wa? <<
    Die Novizin lachte erneut als Antwort, sie schien gerade wirklich alle Umstände zu vergessen. Berann hätte es ihr jetzt am liebsten verraten, was mit ihr war, doch sie schien sich nicht im geringsten zu wundern, noch schien es ihr etwas auszumachen. Also behielt er es für sich, denn ansonsten bestand die Gefahr, dass die Novizin empört sein würde. Und Berann wollte dies nun lieber vermeiden und die Gegenwart eines sorgenfreien Menschen in all dem Unglück hier genießen.

    Plötzlich fiel dem Nordmann auf, wie schön die Novizin eigentlich war. Schon seit Jahren, nachdem er von seiner großen Liebe getrennt worden war, hatte er nicht mehr weiter auf Frauen geachtet, doch plötzlich viel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er blickte in die tiefblauen Augen in denen plötzlich viel mehr Leben als vorher zu sein schien, betrachtete ihr glänzendes, schwarzes Haar, welches offen auf ihre Schultern fiel, ihren Oberkörper (denn mehr sah er dank des Tisches nicht) und rückte unwillkürlich ein Stück näher an die Novizin heran.
    >> Warum is' eigennlich eine so schöne Frau wie du Novissin geworn'? <<
    Geändert von Berann (02.08.2008 um 19:41 Uhr)

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    Kämpfer Avatar von Danrius
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    Danrius ist offline
    In Blitzesschnelle rief sich Danrius nocheinmal juns Worte von gestern in's Gedächtnis. Seitenhieb? Schwäche der Schildkämpfer!
    Sofort nutzte der Anwärter sein Schwert, um den Schild zu schützen und stellte seine Beine in eine feste Position, so dass er nicht in's Straucheln kommen konnte. Kurze Zeit später stieß er mit dem Schild nach seinem imaginären Gegner und setzte mit dem Schwert nach.
    Jun nickte müde und sagte ihm, dass er seine Beinarbeit noch verbessern konnte, ansonsten sah es gut aus. "Ork - schwerer Zweihänder - Frontalangriff - abwehren und zuschlagen!", sagte der Qel-Dromâ den nächsten imaginären Angriff an.
    Erneut ging Dan sofort in Position: Er riss seinen Schild hoch, so dass der Schlag des Luft-Orks gleich im Ansatz geblockt wurde. Anschließend stach der Schwarzhaarige mit dem Schwert zu und holte den Schild nach, den er kräftig in den Bauchbereich seines Gegners rammte.
    "Söldner - Streitkolben - Frontalangriff!", rief Jun ihm die nächsten Anweisungen zu, ohne den Anwärter zu korrigieren. Anscheinend hatte Dan diesmal keine Fehler gemacht, oder Jun würde später darauf zurückkommen.
    Danrius machte eine Bewegung, als ob er einem Schlag ausweichen würde, machte das gleiche nochmal, machte schließlich einen großen Schritt nach vorn und stach zu.
    "Söldner - normales Schwert - Stich!", kamen von dem Gardisten wieder die Anweisungen.
    Der Schwarzehaarige sprang augenblicklich nach hinten, wehrte mit dem Schwert einen erneuten imaginären Angriff ab und rannte anschließend ein kleines Stück nachvorne, während er mit dem Schild eine ausholende Bewegung machte, wie, als ob er einen Gegner umrennen würde.
    "Söldner - Einhandaxt - Frontalangriff!", lauteten die nächste Situation, die der Qel-Dromâ in Stichworten schilderte.
    Dan riss seinen Schild hoch und blockte mit der Schildseite, bevor er zu einem wuchtigen Hieb mit dem Schwert ausholte und zuschlug.
    "Ork - irgendeine Orkwaffe - wuchtiger Angriff!", war die nächste Bedingung von Jun für Danrius' Testkämpfe mit der Luft.
    Der Anwärter wich aus, wich ein zweites Mal aus und stieß schließlich mit seiner Waffe nach dem Ork, bevor er mit dem Schild nachsetzte und ein weiteres Mal seine Waffe durch die Luft sausen ließ.
    Jun nickte ihm wieder zu, sagte jedoch nichts neues an. Dan schwitzte, ihn war unglaublich heiß, und er war müde. Er wollte vor Jun keine Schwäche vortäuschen, aber das war ja auch etwas anderes gewesen. Er hatte gelernt, geübt und sein Gelerntes präsentiert, aber nun war er erschöpft. Die Toten hatten es gut - sie konnten sich für Immer und Ewig an der Seite Innos' ausruhen. Etwas, worum sie der Anwärter sehr beneidete, denn Schlaf oder gar Ruhe war in diesen Zeiten äußerst rar.

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    banned
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    Yasmin D'Ahara ist offline
    Die Milch war wirklich vorzüglich und tatsächlich hatte Yasmin D'Ahara, zumindest vorläufig, alle ihre Probleme und Sorgen vergessen. Ehrlich gesagt fragte sich sich sogar, warum so viele Soldaten Alkohol tranken, wenn doch Kuhsaft bedeutend besser wirkte und auch weniger gesundheitsschädlich war. ie Schwarzhaarige bemerkte auch, das Berann ein Stück zu ihr gerutscht war und nach einem erneuten Schluck aus ihrem Glas bewegte sie sich auch ein wenig auf ihn zu. Doch er hatte eine Frage gestellt, die sie nich beantworten musste:

    »Waruum eeine so schööne Fru wie ik Novizen geworjen bin? Nuu, als ich erkaant hatje, dat es im Süden nihcts mehr für mik zu holen gab *hieks* Verzeihung, bin ik nach Norche aufgebroche, auch, weil ein Trom mir dat jeweissagt hatte. So kam ik denn nach Vengard, bit ich dann zum Nordmacer kloster aufgebrovhen bin, wo fru mich dann in den Orden aufgenommen hatte. Doch waruum? Tja, das Schicksal wollte es so, Wafn sind nächt für mik, dafür aba Magie. Elegant, präzise und schön, genu wie ik.«

    Während sie dies erklärt hatte, waren sie und der Nordmann noch näher zusammengerücktund auf dem Tisch hatten sich soagr ihre Finger berührt. Nur ganz kurz, weil sie sie kurz darauf schüchtern zurückgezogen wurden, aber dennoch hatten sie sich berührt.

    »Weest du eigendlich *Hicks* Verzeihung! Dat du wunderschöne weiße Augen hast?«,

    meinte die Blauäugige, während sie mit ihrem Gesicht ganz nah an das des Mannes herangekommen war.

    »Hm, hat dat dir schon mal jener verzählt? *Hicks* Verzeihung!«

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    Ritter Avatar von Kashim
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    Kashim ist offline
    Inzwischen waren sie seit mehreren Stunden unterwegs. Der Karren war vol mit alten Brettern. Sie hatten mehrer Ruinen auf den Kopf gestellt. Hatten mit Spitzhacke und Vorschlaghammer. Inzwischen hatten sie schon die dritte Leiche zwischen den Trümmern geborgen. Kashim hielt es langsam nicht mehr aus. Es war grauenhaft! Man shclug auf das Haus ein um an den Balken zu kommen, und kaum hatte man einen riesigen Brocken kaputt und weg, lag plötzlich ein Toter vor einem. Doch andere Häuser die dem Beschuss nicht zum Opfer gefallen waren wollten sie nicht anrühre, die Orkse hatten schon zu viele Häuser zerstört. Immerwieder fanden sie in den Ruinen auch Wertgegenstände.
    Kashim musste mit sich ringen, er konnte den anderen schlecht erlauben die Sachen zu plündern. Letztenendes herrschte er sie an und verbot es ihnen. Aber er drückte beide Augen zu und löste es indem er immer wenn jemand am wühlen war die nächst beste Latte in seine Gegend schwingen zu lassen. Das lenkte sie ab und mit der Zeit war es ihm auch egal und enn ihm was vor den Füßen lag wanderte es sekundenschnell in seinen Rucksack.
    Ihr Lohn. An die eigendlcihen Eigentümer dachte er nicht. Er brauchte es genauso wie sie!
    Und was wollte man mehr? SIe haten bereits einen ganzen Haufen brauchbares Holz aus den Trümmern gehämmert und machten ihren Weg zurück zum Tor....

  17. Beiträge anzeigen #237
    Krieger Avatar von Berann
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    Berann ist offline
    Berann lachte laut auf.
    >> Waaas? Das hadde ich noch nie gesachd bekommn, ja? Dass's ja ma was gans Neus! Schön su hörn! <<
    Er blickte wieder in Yasmins tiefblaue Augen, und lächelte. Er begann gerade alles vergessen, vollkommen alles war ihm plötzlich, sah nur noch die Novizin des Feuers vor sich. So geschah etwas, was er nüchtern nie im Leben gewagt hätte. Er griff nach der Hand der kleinen Frau und zog sie zu sich herüber. Sie wehrte sich nicht, stand sogar noch freiwillig auf und saß nur wenige Sekunden später auf seinem Schoß. Der Blick weißer Augen traf auf den azurblauer, Berann und Yasmin D'Ahara lächelten sich schweigen an. Beiden schien klar zu sein, was jetzt passieren würde und Berann - trotz des hohen Alkoholpegels - wunderte sich ein wenig, dass der wenige Alkohol aus der anfangs gefühlskalten Dienerin Innos' eine "lebensfrohe" Frau gemacht hatte. Doch er wischte die Gedanken beiseite, auch jene Sorge, was wohl am nächsten Tag kommen würde. Er sollte sich am Besten von der Frau fernhalten, wenn er Pech hatte, begann sie sogar noch eine Suche nach ihm, um ihn für den Abend "zu danken". Doch dies kümmerte den Dunklen nicht, denn plötzlich schlang Yasmin ihre Arme um ihn und küsste ihn ohne Vorwarnung auf den Mund. Berann erwiederte ihn und nach und nach wurden die beiden immer leidenschaftlicher, die Küsse immer intensiver, die Zungen der beiden trafen sich. Der Nordmann ließ seine Hand langsam über ihren Oberkörper wandern, erst nach oben zum Hals, dann schließlich wieder herunter, bis zu den Oberschenkeln.
    Plötzlich klopfte jemand auf den Tisch, an welchem die beiden saßen. Yasmin und Berann hielten inne, drehten ihre Köpfe dem Störenden zu, besser gesagt der Störenden. Es war die Bedienung, und sie blickte die beiden mit hochrotem Kopf verlegen an.
    >> Entschuldigung, aber es wäre besser, wenn ihr... damit wo anders weitermacht. Sowas wird in dieser Schänke nicht gerne gesehen. <<
    Berann grinste die Novizin an, nahm sie bei der Hand und verließ mit ihr die Schänke. Es sollte noch ein schöner Abend werden, sicherlich...

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    Ehrengarde Avatar von Nero
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    Nero ist offline
    Kashim und sein Trupp waren mit gut zwanzig schwerer, bereits bearbeiteter Balken gekommen, und die Barrikade war nun mehr als ein drittel höher als ein Ork es war, Zeit sie zu befestigen. Er drehte sich zu seinen Männern um und begann die Erklärung:

    "Also Männer, hört mir genau zu, es ist wichtig das ihr meine Worte versteht und genau befolgt! Ich habe einen Schreiner, einen Tischler und Bauleute befragt, und weiß nun genau wie wir vorgehen müssen... Ihr nehmt die Balken und befestigt sie mit Nägeln, Brettern und Sandsäcken an der Barrikade, rammt dann die schon zugespitzen Seiten vom Befestigungspunkt aus in den Boden. Das hat einen Effekt, als würdet ih von hinten gegen eine Tür halten, wenn sie jemand öffnen will. Wir werden alle Balken verbauen, am Besten wird es sein, an jeder Stelle gleich zwei aneinander zu befestigen, um stärkere Stützen zu bekommen. Ich werde euch dann an der Barrikade selber zeigen, wo die Balken hingehören, um maximale Kraft zu erreichen. Alle verstanden? Keine Fragen mehr? Dann kommt mit, machen wir uns an die Arbeit.!"

    Shibuhya war kein guter Redner, konnte nicht gut motivieren. Er hätte Gribold mit seiner natürlichen Autorität gut gebrauchen können, doch hatte der sich leider ohne ein Wort zu sagen, von der Gruppe abgesetzt. Er war die ganze Zeit am Arbeiten gewesen, sicherlich war er erschöpft, Shibuhya konnte es ihm nicht verübeln. Nun galt es aber die Barrikade bis auf den letzten Quadratmillimeter vollständig standhaft zu machen.

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    Drachentöter Avatar von Grimward
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    Grimward ist offline
    Sie spürte nur einen fürchterlichen Schmerz. Endlos, unvergänglich und unwiderruflich würde sie leiden, bis an das Ende ihrer Tage. Ihre drei Schwestern hatte sie verloren, die Großen waren gekommen. Doch es waren nicht die Großen die sie kannte... nicht in bunte Kleider gehüllt sondern mit harten, eisernen Stiefel. Brutal und gut geeignet um... nein. Sie durfte sich dessen nicht entsinnen. Ihre Schwestern waren unter der grausamen Berührung dieser Geschöpfe, dieser bösen Riesen umgekommen, oder besser gesagt durch die grausigen Abdrücke der eisernen Stiefel. Vier waren sie einst gewesen, unzertrennlich, für immer vereint, zusammengewachsen an einem Halm, doch getroffen hatte es nur ihre Schwestern. Entsprungen aus der gleichen Knospe. Nicht, dass immer Eintracht zwischen ihnen geherrscht hatte, jede wollte die prachtvollste sein. Doch was gäbe sie nun, wenn sie ihren eitlen Wettstreit wieder aufnehmen konnten... doch das war unwiederbringlich, denn sie spürte, dass der Sand des Lebens auch aus ihrer Uhr rannte und ihre Kraft schneller versiegte, als sie es zu verstehen vermochte. Ihre Trauer war jedoch so groß, dass es ihr nicht leid tat, zu vergehen, sie dachte nur daran, bald ihre Geschwister wieder zu treffen. Dann wäre wieder alles wie es sein sollte. Wenn sie doch nur an einem würdigen Ort gelangen könnte. Plötzlich sprach der Wind zu ihr spürte seine sanfte Liebkosung und vernahm seine wispernde Stimme:
    Vertrau mir... gib dich mir hin
    Wohin wirst du mich tragen? sie traute dem Wind nicht, er war ein listiger Geselle.
    An einen besseren Ort, versprach er.
    Das war leicht zu glauben, nirgendwo konnte es schlimmer sein, als an diesem schlammigen Ort, nicht weit entfernt von ihren verblühten Schwestern und doch viel zu weit. Sie gab sich seinen Schmeicheleien hin und schon bald fühlte sie, wie er sich unter ihr verfing und sie begann zu schweben. Zunächst ganz sanft, ganz sanft schwebte sie über dem Boden, nur ganz knapp, dann wurde der Wind ein wenig tollkühner, trug sie höher und zum ersten Mal seit einiger Zeit fühlte sie ein wenig Glück. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, frei und unbeschwert, fast so wie früher, als ihre Schwestern noch da gewesen waren und doch ganz anders. Zum ersten Mal in ihrer kurzen Dasein, sah sie die Welt aus einer anderen Perspektive, aus der, der eitlen Vögel und Bienen, die frei und beschwingt über sie und ihre Schwestern hinweg gezogen waren und Spottlieder auf sie geträllert hatten. Eine rasanten Flug legte sie auf den Schwingen des Windes hin, er trug sie auf eine gigantische tote Masse zu, zweifellos ein Werk der Großen. Die sich doch so gerne mit Dingen umgaben, in denen keinerlei Leben steckte. Steinen oder Holz. Doch schon bald erkannte sie etwas rötliches, ja etwas gänzlich rotes, welches sich auf der toten Masse befand. Rot. Rot wie sie und ihre Schwestern... rot war eine gute Farbe. Der Wind trug sie direkt auf zu und sie flüsterte ihm zu:
    Ist das das Paradies?
    Vielleicht... ist es ein besserer Ort wisperte der Wind nur und trug sie beharrlich darauf zu bis sie fast heran waren und die bis dahin bewegungslose rote Masse bewegte sich, sie landete sanft auf einem Teil des roten Geschöpfen und der Wind ließ sie frei.

    Versonnen streckte Grimward die behandschuhte Hand aus und betrachtete das einzelne Rosenblatt, welches gerade vom Wind zu ihm getragen worden war. Verdattert fragte er sich, wie das kleine Ding wohl zu ihm gelangt war, so zerbrechlich und zugleich schön, wie es war. Irgendwie erinnerte es ihn an Khorinis. Der Ritter Selerondars biss sich auf die Unterlippe, auf einmal kämpfte er mit den Tränen, was ihm in den letzten Tagen eindeutig zu oft passierte. Wieder einmal war es soweit. Die Orks waren wieder drauf und dran seine Heimat zu zerstören. Wenn er an Khorinis dachte, wurde ihm noch immer übel. Alles hatten sie ihm genommen, sein Haus, sein Heim, sein Leben als Gardist, einen Großteil seines Vermögens, ja sogar einige seiner Freunde und nun machten sie weiter, gerade wo er sich ein wenig in Vengard eingelebt hatte, wo sein Leben vielleicht auf dem Sprung stand, wieder in geregelte Bahnen zu fließen, da kam der unersättliche Leib der Orkarmee um ihn diesmal zu verschlingen. Einen Moment lang wünschte er sich, er würde dort unten liegen, bei den gefallenen Kameraden, die nicht dabei zusehen mussten, wie ihre Häuser brannten, ihre Frauen und Kinder starben und ihre Freunde massakriert wurden. Er hielt sich das Rosenblatt unter die Nase, ein schwacher süßlicher Geruch ging noch immer davon aus. Wo wohl der Rest der Rose war? Wahrscheinlich hatten die Orks sie zerstört... so wie sie alles gute zu zerstören schienen.
    "Schön und zerbrechlich, wie das Leben", flüsterte der Ritter Selerondars und zerrieb das Rosenblatt zwischen Daumen und Zeigefinger, unendlich langsam so schien es, entschwebten die winzigen Teile des Rosenblattes die Mauer hinab, dicht gefolgt von einer einzigen Träne. Grimward wandte sich ab und straffte sich, dann machte er sich auf den Weg zu den Bauarbeiten.

  20. Beiträge anzeigen #240
    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    Wenda ist offline
    Es war fast still im Tempel, nun da das furchtare wiederkehrende Krachen der Katapultladungen, das in den letzten drei Tagen immer wieder Tod und Zerstörung geschrieen hatte, pausierte. Nur gedämpft drangen hin und wieder Befehlsworte, Schmerzensschreie oder das Poltern einer nachträglich nachgebenden Hauswand an das Ohr der betenden Generalin.
    In ihren Gedanken aber fielen die Steine noch immer. Als fürchtete sie, von der Erinnerung daran erschlagen zu werden, kauerte sie am Fuße einer Säule auf dem kalten Steinboden und wünschte, aus einem bösen Traum aufzuwachen.
    Noch nie hatte sie sich so verloren gefühlt, so verlassen.
    Niemand ihrer Untergebenen sollte sie so sehen, niemand sollte wissen, wie sie fühlte und gleichsam den Mut verlieren. Zugleich sehnte sie sich so unendlich nach einem Menschen, dem sie sich mitteilen konnte, der ihr irgendwie Zuversicht zu schenken vermochte.
    Niemand kam.
    Immer wieder wanderten ihre Gedanken wie suchend zu Iwein. Wie viel würde sie geben, jetzt seine Umarmung zu spüren, sich von seinen Armen umfangen und halten zu lassen. Und wie viel mehr gäbe sie für das Wissen, dass er nicht dort draußen umgekommen war. Tränen füllten ihre Augen bei dem Gedanken, er könnte schon jetzt leblos im Gras liegen, Kleider und Haar durchnässt vom Regen, die grünen Augen gebrochen ins Leere starrend.
    Vielleicht umklammerte seine Hand jetzt grade blass und starr das Schwert, mit dem er den Ork abzuwehren versucht hatte, der ihm schließlich das Leben nahm. Diese Hand, die rauh und unnachgiebig, aber doch so zärtlich sein konnte, wenn er ihr das Haar aus dem Gesicht strich.
    Unnwillkürlich erinnerte sie sich an den Moment vor einem Jahr, als sich ihre Seelen zum ersten Mal berührt hatten, lange bevor sie sich näher gekommen waren.
    Damals hatte sie ihm Vertrauen geschenkt - Vertrauen in Innos' Macht, die stets auf ihrer Seite war. Dass ein Herz voll Vertrauen nicht von Beliar genommen werden kann, hatte sie ihm gesagt, am Tag bevor sie mit vielen anderen aufbrechen sollte, um sich dem Untod in Gotha zu stellen.
    Innos' Flamme war mit ihnen gewesen. Sein Licht hatte die Schatten in den Herzen verjagt; sie waren erfolgreich zurückgekehrt.
    Und nun?
    Sollte all das umsonst gewesen sein?
    Der verbitterte Kampf um Leben und Freiheit, angetrieben von dem Glauben an eine Zukunft ohne Unterdrückung...
    - was würde Iwein sagen, kam ihr plötzlich in den Sinn.
    Wenn er sie hier sähe? Wachrütteln würde er sie, und an all das erinnern, was sie ihm einst sagte, wofür sie kämpfte und lebte. Ihr Leben, ihr Glaube, Vengard, Iwein. Alles hing zusammen.
    Wenn sie jetzt aufgab, wie könnte sie dem Sir je wieder unter die Augen treten?

    Tränen rollten über ihre Wangen, als die Paladina sich erhob und mit entschlossenem Blick zu der Statue aufsah, die gleichsam über sie hinweg einem ferneren ziel entgegenzusehen schien.
    Sie hatte einen Handel geschlossen, mit sich und mit Innos.
    "So ich Iwein lebend wiedersehe, so werde ich nun kämpfen. Denn wenn ich nicht kämpfe, so bin ich schon tot. Wenn ich nicht kämpfe, bin ich nicht wert, ihn wiederzusehen.", sprach sie laut zu dem Abbild des Gottes.
    Die Phiole um ihren Hals strahlte hell, als sie festen Schrittes den Tempel verließ.

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