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  1. Beiträge anzeigen #241
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist offline
    Natürlich war Aniron nicht einfach so aus dem Schneider, das hätte sie sich aber auch denken können. Und natürlich hatte Melaine Recht, sie hatte sich zunächst den einfachen Weg gesucht. Aber auch diese Aufgabe war zu lösen, wenn sie es nur richtig anpackte. Ihre Lehrmeisterin hatte ihr viele Hinweise gegeben, sodass Aniron nur die richtigen Schlüsse ziehen musste.

    Sie ließ noch einmal Revue passieren, was sie getan hatte. Die junge Frau hatte der Fackel die Hitze entzogen um sie dem Docht zuzufügen. Jetzt hatte sie keine Fackel und sollte Magie um die Kerzen formen, um ihr Hitze zuzugeben. Also begann sie zunächste wieder mit ihren Händen in der Grundstellung. Ihre Konzentration lenkte sie nun auf die pure Magie in ihren Adern. Melaine hatte ihr die Fäden gezeigt, in die Magie zum Beispiel geformt werden konnte. Also versuchte sie mit der Kraft ihrer Gedanken die Magie aus ihren Adern in ihre Hände zu leiten und dort zu bündeln. Die Dunkelheit um sie herum half ihr dabei, ihre Aufmerksamkeit auf ihre Handflächen zu lenken und auf einmal spürte sie, wie sich ein Faden von einer zur anderen Handfläche sponn.

    Der nächste Schritt war, diesen Faden voller Magie zu trennen und um die Kerze zu legen. Dafür musste Aniron ihr Gleichgewicht stören und ihre beiden Körperhälften geistig voneinander trennen. Es gelang ihr und als sie in der Finsternis die Kerze mit Hilfe dieser Fäden ertastete, legten diese sich fast wie von selbst um den Kopf. Das hatte Aniron also geschafft, jetzt musste sie nur noch Hitze erzeugen. Aber wie konnte sie das am besten machen? Durch Reiben. Wie, wenn sie als Kind ihre Hände aneinander rieb, um sie vor der Kälte im Winter zu schützen. Nun konnte sie nicht ihre Hände aneinander reiben, sondern musste dies der Magie überlassen. Und sie schaffte es tatsächlich durch ihre Gedanken, dass die unsichtbaren Fäden in eine Bewegung verfielen. Vorsichtig konnte sie so die Umgebung erhitzen, die sich unter dem Schutzmantel der Magie um den Docht der Kerze befand.

    Ein kleiner Funke war das Erste, was Aniron erblickte, bevor sich der Docht auch schon wieder entzündet hatte. Aniron atmete aus und ließ ihre Hände locker. Sie spürte wie die Energie aus ihren Händen zurück in ihren Körper floss. Sie gönnte sich eine kleine Pause, bevor sie sich daran machte, die Kerze zu löschen. Wieder sagte Melaine kein Wort und ließ ihre Schülerin gewähren.
    Jetzt musste Aniron die Hitze wieder nehmen und zurück in ihre Adern geleiten, wo sie herkam. Sie legte ihre Hände ein letztes Mal um die Kerze und erneut spannte sie den Faden, um ihn sogleich zu trennen. Diesmal war ihr Plan, dem Feuer die Luft zum Atmen zu nehmen und somit seine Grundlage zu Existieren. Statt also die Fäden aneinander zu reiben, erzeugten sie Druck, um die Luft aus der Kugel zu zu verdrängen. Es dauerte einen Augenblick, aber langsam erlosch die Flamme, bis es wieder völlig Dunkel um die beiden Frauen war. Erschöpft legte sie ihre Hände zur Seite und lehnte sich zurück. Das hatte ganz schön geschlaucht.

  2. Beiträge anzeigen #242
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Melaine klatschte in die Hände und die Flammen leckten wieder an den beiden Fackeln, die sogleich den Raum wieder in ein sanftes, oranges Licht hüllten. Doch die Magierin klatschte nicht nur, um das Feuer dem Raum zurückzugeben, sondern auch um ihrer Freude über die gelöste Aufgabe ihrer Schülerin Ausdruck zu verleihen. Sie lernte ziemlich schnell, das musste die Adeptin Aniron lassen, und löste ihre Aufgabe perfekt, wenngleich sie bei ihrem ersten Versuch einen Fehler begangen hatte.

    „Sehr gut, Aniron!“, lobte die Lehrmeisterin ihre Schülerin und erhob sich langsam mit raschelndem Rock von ihrem Stuhl. Ihre Hände verstummten und senkten sich wieder zu ihrem Körper hin. Der Blick der Rothaarigen glitt durch den Raum und sie überlegte sich, ob sie noch mehr von ihrer Schülerin fordern konnte, obwohl dieser der Schweiß auf der Stirn stand. Magie war anstrengend, aber die Wassermagierin hatte ihre neue Schülerin gewarnt. Hatte ihr gesagt, dass es hart werden würde. Zwar war die Magie das Leben selbst, so süß und so rein, verführerischer als jede noch so süße Frucht und erfüllender, als jede Liebe, und doch durfte man über sie hinaus nicht die Realität vergessen. Denn Magie war zwar da, doch besaß keine Menschlichkeit, ohne die sich die Menschen in ihr verlieren konnten. Sie vergaßen, was es bedeutete… doch darüber hinaus war Aniron noch nicht so weit vorangeschritten, als dass sich jenes Gefühl bei ihr eingestellt hatte. Selbst Melaine hatte es erst zweimal gefühlt, doch immer unter der Zuhilfenahme des Stabes, der nun wieder im Besitz des Spitzbärtigen war. Was dieser wohl trieb?

    Bei dem Gedanken an den Stab kehrten die Kopfschmerzen zurück und begannen die junge Frau daran zu erinnern, welche Schmerzen sie erlitten hatte, als sie ihn verwendete. Den Krieg konnte sie nicht ändern und auch sonst konnte sie mit dem Stab nichts erreichen, außer seine bloße Kraft freizusetzen und zu hoffen, sie würde sich nicht gegen sie wenden.

    „Natürlich musst du noch ein wenig üben. Eine Kerze anzuzünden sollte dir in Zukunft keine Probleme mehr bereiten. Doch dies wird sich mit dem Training und mit etwas Zeit einstellen. Ich denke, du bist erschöpft und ich möchte dir nicht noch mehr Kraft rauben. Ruh dich aus, genieße den restlichen Abend und beschäftige dich morgen in der Bibliothek mit dem Lichtzauber. Wir sollen dazu ein paar interessante Werke haben.
    Ich wünsche dir eine erholsame Nacht!“, fügte die Lehrmeisterin hinzu und verließ mit eiligen Schritten den Raum, als die Schmerzen an Kraft gewannen und drohte, sie zusammensacken zu lassen. Sie brauchte entweder Schlaf, oder sie brauchte irgendeine starke Droge, die all diese Schmerzen zu unterdrücken vermochte. Da sie von letzterem Abstand hielt, blieb ihr nur der Schlaf…

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #243
    Ritter Avatar von Miracoli
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    Miracoli ist offline
    Seloron und Miracoli waren vor ein paar Stunden in Al Shedim, dem ungeschliffen Diamanten der Wüste angekommen. Auch wenn es aus einiger Entfernung fast unbewohnt aussah, tummelten sich doch sehr viele Menschen auf den Straßen der Ruinenstadt. Die beiden waren noch halb im Suff von Bakaresh aufgebrochen. Den auch wenn Seloron eigentlich ja noch ein Orksöldner war so konnte man in Bakaresh nicht vorsichtig genug sein.
    Vielleicht hatte die Diebesgilde dort ihr Hauptquatir.
    Der Pirscher saß auf einer Bank mit einer Flasche Rum in der Hand und sah sich den Vor ihm liegenden Platz an. Es war der Vorplatz des Tempels. Irgendwie hatte er das Gefühl das dieser Ort mit ihm Verbunden war, als ob er genau hier schon mal gesessen hätte. Allerdings nicht mit seinem Körper. Sondern mit einem kleinen Körper. Aber das war eigentlich wirklich nebensächlich. Eigentlich wollte er nur aus zwei Gründen nach Al Shedim. Der erste lag klar auf der Hand, Miracolis Auge sollte mal von einem Heiler angesehen werden, nicht der er für immer mit dieser provisorischen Augenklappe rumlaufen musste. Der zweite war eher unklar und nicht einmal dem Pirscher selbst wirklich geläufig, aber trotzdem hoffte er Shaheen hier wieder zu treffen. Um ihr zu sagen das er es wohl nicht aushielte eine Liebschaft über ein paar Augenblicke zu erhalten. Nun eigentlich gab es sogar noch ein dritten Grund. Denn vielleicht würde er hier eine neue Frau für sich finden. Eine die ihn vielleicht auch mal nach Silden begleiten würde und nicht hinter dem Mörder ihres Vaters her war.
    Als ihm jemand in der Sonne stand sah Miracoli auf. Dort stand Seloron. "Hey? Was ist?", stöhnte der Pirscher, "Willst du Trainieren? Also mit unseren neuen Schwertern einen Heiler kann ich immer noch aufsuchen.", meinte Miracoli und stand auf, dann schmiss er die Rumflasche auf den Boden.

  4. Beiträge anzeigen #244
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline
    Es war ein herrliches Gefühl, endlich wieder die Schwerter schwingen zu dürfen, auch wenn es bitter war, zu sehen, wie schlecht er doch nach den vielen Wochen ohne Übung geworden war.
    Da werd ich noch einiges bis zum Turnier wieder aufholen müssen, dachte der Blondschopf bei sich, während er seine Schwerter durch die trockene Wüstenluft tanzen ließ und dabei an sein Gespräch mit Wutras zurück dachte. Inhalt war natürlich die Wiederholung des großen Turnieres von Al Shedim aus dem Vorjahr gewesen, das geradezu perfekt war, um den Zusammenhalt der Menschen im Krieg gegen die Orks mit sportlichem Wettstreit zu feiern. Als der Blondschopf einige Tage zuvor bereits mit Onatas darüber gesprochen hatte, waren sie damit überein gekommen, auf Wutras und seine Männer zu warten, bevor Entscheidungen getroffen wurden, und das an diesem Abend geführte Gespräch mit dem Sippenführer, der einer der wichtigsten Männer unter den Nomaden war, brachte ein erfreuliches Ergebnis. Das Turnier würde noch in diesem Monat stattfinden, umgehend waren Boten nach Silden, Vengard und in Richtung des Hammerclans ausgesandt worden, um die Botschaft zu überbringen.

    Wie ein kleines Kind freute sich der Blondschopf über den bevor stehenden Wettstreit, für dessen Vorbereitung wohl sehr viel Zeit beansprucht werden musste - und damit war sicherlich nicht vordergründig die Organisation gemeint, sondern das eigene Training. Maris war guter Dinge, dass er bis dahin wieder völlig in Ordnung und topfit sein könnte. Aniron hatte ihr Einverständnis gegeben, dass er sein Training wieder aufnehmen könnte, da sein Bein weitestgehend verheilt schien und die Wunde nicht wieder aufzuplatzen oder sich zu entzünden drohte, und seit dem gestrigen Tag konnte er es wieder so weit belasten, dass er sich die Übungen auch selbst zutraute, ohne Angst um wiederkehrende oder neu entstehende Verletzungen haben zu müssen.
    Kurz legte er eine Pause ein, um zu verschnaufen, das Bein auszuruhen, einen Schluck Wasser zu trinken und eine weitere Fackel zu entzünden, bevor er seine Schwerter erneut ergriff und fortfuhr. Diese Nacht konnte lang werden.

  5. Beiträge anzeigen #245
    Schwertmeister Avatar von Kayden
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    Kayden ist offline
    Bei Sonnenaufgang bereits hatte Kayden seinen Schüler geweckt, heute wollte der Lehrmeister sehen, was Elonhil von dem gelernten auch umsetzen konnte.

    Zusammen waren die Beiden zu den Ruinen gegangen, hier waren die Möglichkeiten optimal und Ruhe hatten sie auch, also ging es schon fast gar nicht mehr besser.

    Gut, heute möchte ich sehen was du von dem bisher Erlernten auch umsetzen kannst. Die Aufgabe ist ganz einfach, zeige mir die Übungen, die du gelernt hast an einem Stück. Die Reihenfolge überlasse ich dir. Ein paar Minuten gebe ich dir zum überlegen aber dann solltest du ohne zu zögern anfangen.

    Kayden ging einige Schritte zurück, er wollte sie das Schauspiel in Ruhe anschauen können. Ursprünglich hatte er vorgehabt die Prüfung nachts abzunehmen aber davon hatte er Abstand genommen.

  6. Beiträge anzeigen #246
    Kämpfer Avatar von Elonhil
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    Elonhil ist offline
    Mitten aus dem Schlaf gerissen, womit er der Lebtag nicht gerechnet hätte sollte er jetzt auch noch gleich Höchstleistungen vollbringen.
    Doch gar nicht klar denken konnte er, jetzt sollte Elonhil auch noch eine Reihenfolge festlegen. Zum Glück ergab die sich eigentlich schon fast von alleine und so konzentrierte sich der junge Sildener kurz und fing dann direkt an, bevor er noch einen Rückzieher machen würde.

    In einigem Abstand stellte er sich mit dem Rücken zu einer Mauer, sprang schon nach einem Augenblick so kräftig er konnte nach hinten ab. So landete er auf seinen Händen, beugte die Arme etwas und drückte sich fast im selber Augenblick schon wieder ab. Elonhil landete auf den Beinen, das scheinbar schwierigste hatte er gemeistert, trotzdem musste er sich unbedingt weiter konzentrieren. Sofort drehte er sich um und sprang mit einem Satz auf die mauer, ganz einfach war das nicht, weil er sich vorher etwas verschätzt hatte aber Elonhil hatte es trotzdem noch hinbekommen.
    Langsam balancierte er nun über die Mauer, einen Fuß setzte er ganz langsam vor den Anderen und hielt mit seinem Oberkörper sein Gleichgewicht. Einfach war es sicher nicht aber Elonhil war doch schon recht sicher geworden, zumindest konnte er sich auf der mauer halten, ohne herunterzufliegen und auch wenn er vielleicht etwas länger für die Strecke brauchte war der junge Bursche doch ganz zufrieden. Zum schwitzen war er doch gekommen, nicht unbedingt wegen der Anstrengung, vielmehr wegen der Anspannung, er wusste ziemlich genau was von seinem Können abhing und wollte natürlich auch nicht versagen.

    Am Ende der mauer angekommen dufte er nicht lange zögern, das könnte vielleicht als Unterbrechung angesehen werden und das wollte Elonhil einfach nicht. Kräftig sprang er ab, mehr nach oben als nach vorne aber trotzdem deutlich weg von der Mauer. Am höchsten Punkt, leitete der junge Sildener die Drehung ein und landete gerade noch auf den Beinen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Stolz stand er nun da und wartete auf den Kommentar seines Lehrmeisters.

  7. Beiträge anzeigen #247
    Schwertmeister Avatar von Kayden
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    Kayden ist offline
    Kayden hatte seinem Schüler genau zugesehen, der war sicher noch nicht so ganz sicher aber das würde noch kommen, die Anforderungen des Lehrmeisters hatte er erfüllt und darauf kam es nun mal an.

    Ich bin ganz zufrieden mit dem was ich gesehen habe. Sicher bist du noch etwas unsicher aber das legt sich mit der Zeit, das ist kein Problem. In dem bereich kann ich dir nichts mehr beibringen. Mein Glückwunsch, wir können nun einen Schritt weiter gehen.

    Erhole dich erst einmal, nach dem Mittag treffen wir uns wieder und bis dahin weiß ich auch wann es weiter geht, vielleicht schaffen wir es ja heute noch aber da bin ich mir noch nicht ganz sicher.


    Kayden nickte seinem Schüler noch einmal zu und verschwand dann auch schon wieder. Kurzfristig hatte er sich eben entschieden mal früher etwas zu essen, um die zeit sollte die Taverne auch noch nicht wirklich voll sein und in Ruhe schmeckte es einfach besser.

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #248
    Deus Avatar von Seloron
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    Seloron ist offline
    Der Trainingskampf war wirklich sehr gut gewesen, sein neues Schwert lag hervorragend in der Hand, auch wenn es etwas schwerer war als er es gewohnt war.
    Scheinbar würden sie eine ganze Weile hier bleiben, Sel hatte nichts dagegen, allerdings war der Söldner wie immer recht vorsichtig.
    Man wusste nie wer einen vielleicht erkennen könnte und dann würde er sicher einige Probleme bekommen.

    Noch war es aber nicht so weit und mit etwas Glück würde es auch nie so weit kommen, das hoffte der ehemalige Sumpfler jedenfalls. Ab und zu dachte er an die alten Zeiten zurück, ein hoher Novize war er gewesen und im Sumpflager hatte es ihm gefallen gehabt. Alleine was die Orks daraus gemacht hatten, hätte ihn von dem Pack fernhalten sollen. Nun war es aber geschehen gewesen und Seloron musste damit leben, er konnte nur versuchen das Beste daraus zu machen, ändern konnte er seine Vergangenheit nicht mehr, das stand sicher fest.
    In der Taverne ließ es sich aushalten, auch wenn es nicht einmal Bier gab aber der Wein schmeckte recht lecker.

  9. Beiträge anzeigen #249
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist offline
    Erst am Nachmittag hatte Aniron es geschafft, den Adanostempel und seine Bibliothek aufzusuchen. Zwei Handwerker hatten sie aufgesucht, der eine mit einer Wunde und der andere mit dem Reißen in den Händen. Letzteren würde sie wohl in Zukunft öfters behandeln, denn das Reißen war eine chronische Krankheit.
    So kam es also, dass sie später als geplant ihre neue Aufgabe von Melaine in Angriff nahm. Durch das Lob ihrer Lehrmeisterin fühlte sie sich beflügelt und gespannt, wie der nächste Zauber aussehen würde, begann sie die Regale zu durchforsten. Ein Werk sprang ihr geradezu ins Auge: "Magie, eine Einführung in die andere Welt". Aniron griff nach dem dünnen Buch, in der Hoffnug, es würde ihr weiterhelfen. Sie fand auch zwei andere Bücher, eines wesentlich dicker, das Andere genauso dünn. Sie alle handeltem vom Einstieg in die Magie und ersten Zaubern.

    Aniron setzte sich an einen kleinen Tisch, dessen Kerze nicht angezündet war und nutze diese Gelegenheit, um den Zauber zu üben, den sie zuletzt von Melaine gelernt hatte. Mit ein bisschen Konzentration schaffte sie es schließlich und stellte fest, dass es schon ein wenig besser und schneller klappte. Was aber auch daran gelegen haben könnte, dass sie letztes Mal schon ein wenig erschöpft gewesen war.
    Mit Eifer begann sie also ihre erste Lektüre nach ein paar Informationen zu durchforsten. Und schon bald stieß sie auf einen interessanten Absatz:

    "Der Lichtzauber ist einer der ersten Zauber, die man als Neuling erlernen kann. Hat man die Welt der Magie schon kennenlgelernt, ist dieser Zauber recht einfach in seiner Handhabung. Es geht hierbei darum, selbst ein kleines Licht zu erzeugen, dass die Umgebung des Anwenders erhellt. Hat der Lehrling diesen Zauber erfüllt, kann er sich an eine weitere Aufgabe wagen."

    "Was, das ist alles?" murmelte Aniron. Tatsächlich war der Lichtzauber damit abgehandelt und im nächsten Absatz sprach der Autor schon wieder von etwas anderem. Die junge Frau blätterte das Buch noch einmal von vorn bis hinten durch, konnte aber nichts dazu finden. Enttäuscht legte sie es zur Seite und nahm das zweite, ebenfalls dünne Buch. Auch hier fand sie zunächst eine Definition des besagten Zaubers, allerdings kein Sterbenswörtchen daüber, wie sie diesen Zauber anwenden konnte oder wenigstens an die Aufgabe rangehen sollte.
    Seufzend nahm die junge Frau das Dickste der drei Bücher und wurde diesmal nicht enttäuscht.
    "Der Lichtzauber hängt mit dem Inneren des Anwenders zusammen" hieß es dort. Gespannt laß Aniron weiter:
    "Hat der Lehrling seine Magie über das Gelichgewicht gefunden, geht es hier gerade um das Ungleichgewicht. Jedes Lebenwesen hat eine helle und eine dunkle Seite und jede dieser Seiten kann bestimmte Zauber hervorrufen. Beim Licht handelt es sich um die helle Seite des Anwenders, wobei hier Gut und Böse Ansicht des Anwenders sind und nur einen eigenen Einfluss auf Hell oder Dunkel haben. Dem Lehrling muss es also zunächst gelingen, seine Gedanken von Schatten zu befreien und das Helle für sich zu filtern. In Magie umgewandelt, wird so eine kleine Lichtkugel erzeugt."

    Aniron atmete aus. Sie musste ihre Schatten verbannen und gleichzeitig ihre helle Seite in sich finden. Das war ein völlig neuer Aspekt, war sie doch stets auf das Gleichgewicht bedacht gewesen. Aber gut, sie würde es versuchen. Allerdings nicht in der Bibliothek, wer weiß, was sie anrichten könnte?!
    Sie schaffte die Bücher zurück und verließ den Tempel. Weit brauchte sie nicht gehen, um ein geeignetes Plätzchen zu finden, denn schon im Rücken des Tempelgebäudes fand sie einen ruhigen Platz.

    Zunächst schloss sie ihre Augen und konzentrierte sich auf die Magie, die in ihren Adern pulsierte. Bisher hatten die Zauber, die sie gelernt hatte, mit Natursgesetzen zutun gehabt. Verdrängung, Erzeugen von Hitze, Ersticken, alles das war durch Physik möglich gewesen. Doch hier kam sie damit nicht weiter. Sie musste in sich schauen und suchen, wo ihre "helle" Seite war. Und da sie mit dem einfachen Gedanken aufgewachsen war, dass Böses im Schatten geschah, konnte sie für sich selbst Gutes auf Licht projezieren. Sie ordnete also ihre Gedanken und nutze wieder ihre Körperhälften. Links das Ungute und rechts das Gute und Schöne. Somit würde ihre rechte Hand Zauber für ihre helle Seite und ihre linke Hand Schattenzauber erzeugen können.

    Ihr fiel es nicht schwer, sich nun nur auf ihre rechte Hand zu konzentrieren, aber reine Helligkeit in Gedanken herzustellen, wardagegen nicht so einfach. Sie war sich ihrer inneren Schatten bewusst und gerade deshalb fiel es ihr schwer, sich auf Licht zu konzentrieren. Tat sie es umgkehrt, indem sie versucht, sich auf Schatten zu konzentrieren, kamen zwar Lichtfetzen in ihre Gedanken, aber eben nur Fetzen. Es war eine Aufgabe, für die Aniron sich sehr anstrengen musste, aber sie war nicht bereit, einfach so aufzugeben.
    "Von wegen einfach", grummelte sie, an das erste Buch denkend, dass sie dazu gelesen hatte.
    Aber ihr Enthscluss stand fest, Aniron würde ihre Lehrmeisterin um Rat fragen. Schließlich hatte diese sich ihr gegenüber offen gezeigt, was Fragen betraf und würde ihr sicher einen Hinweis geben können.

    Da Aniron nicht wusste, wo sie Melaine finden konnte, machte sie sich zunächst zur Oase auf, in der Hoffnung, sie irgendwo dort anzutreffen.

  10. Beiträge anzeigen #250
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Der Tag war anstrengend gewesen. Trotz ihrer Überzeugung, die Schlacht und den Krieg ruhen zu lassen, bis sie die Kraft hinter sich hatte, mit Worten die kriegerischen Überzeugungen der Menschen und Orks zu zerstören, hatte sie am Vormittag ihrem Schwert gegriffen und ein wenig damit trainiert. Es ging ihr nicht darum, andere damit zu verletzen. Sie wusste nicht einmal, ob sie sich mit ihm verteidigen wollten, wenn sie es müsste, oder ob Magie in dieser Hinsicht nicht wesentlich wirkungsvoller war. Nein… sie tat es einfach. Vielleicht fürchtete sie sich davor, ihren Körper rosten zu lassen. Doch aus welchem Grund? Was gab es, was nicht gewöhnlich war?
    Al Shedim und die Wüste schienen ruhig. Die Sonne begann und beendete ihr Weg immer an der gleichen Stelle. Es gab keine dunklen Omen, der Krieg war beendet und ein, wenn auch gebrechlicher und schwacher, Frieden hatte seine Herrschaft zurückerlangt. Für die Menschen des Mittellandes galt es nun, diesen zu festigen, wenn auch unter dem Eingeständnis, dass noch immer die Orks die Herrscher waren, da diese kein Miteinander wohlwollend gegenüberstanden.

    Es war alles friedlich, alles ruhig.

    Möglicherweise war es jedoch zu friedlich und zu ruhig. Die Menschen taten ihre Arbeiten, der Alltag hatte wieder von ihnen besitzt ergriffen. Auch sie, Melaine, tat das, was sie vor und während ihrem Auszug aus der Wüste getan hatte. Sie unterrichtete und war in den gleichen Trott heimgekehrt, aus dem sie für kurze Zeit ausgebrochen war.
    Sie wünschte sich die Macht zurück, die sie mit dem Stab verspürt hatte, und wusste doch, dass sie zu ihrem eigenen Schutz nicht wiederhaben wollte. Sie verspürte die Sehnsucht nach Abenteuern, nach dem Unentdeckten, nach Reisen und dem Begegnen fremder Leute.
    Hier war alles so öde. Die Wüste war heiß und bar jede Emotion. Zwar lebte sie, doch tat sie alles dafür, dieses wenige Leben unter einer wütenden Sonne zu zerstören.
    Irgendwo lauerte die Gefahr, irgendwo war das Leben in seiner vollen Blüte, drehte sich um einen eigenen Mittelpunkt und sie saß hier am Rande, drehte sich in weiter Ferne mit und hatte doch keine Möglichkeit, am Mittelpunkt teilzuhaben. Sie wusste nicht einmal, ob sie es wollte… doch… sie wollte hier raus!

    Entschlossen erhob sich die Adeptin des Wassers und blickte mit traurigem Blick auf den kleinen Tümpel, der sich Oase schimpfte. Ja, er war eine, wenn man gelernt hatte, sich mit dem wenigen zufrieden zu geben, doch er könnte so viel mehr sein.

    Mit kurzen, schnellen Schritten ging die Magierin auf den großen Tempel zu, als sie ihre Schülerin ihr entgegenkommen sah. Oh..
    Beinahe hätte sie Aniron vergessen. Melaine konnte nicht so einfach gehen, ohne ihre Pflichten zu erfüllen. Und sie hatte sich welche genommen, um nicht jeden Tag faul irgendwo in der Sonne zu liegen, wollte Lehrmeisterin sein, um sich zu zwingen, sich mehr Wissen anzueignen. Viele Bücher der Bibliothek waren diesem Drang schon zum Opfer gefallen. Und doch langweilte nun auch dies die junge Rothaarige.

    „Adanos zum Gruße, Aniron!“, begrüßte die Lehrmeisterin ihre Schülerin und ließ jene den Gruß erwidern, ehe sie nach dem Fortschritt der anderen Frau fragte. Und diese hatte viel zu berichten. Unter anderem, dass sie es noch nicht geschafft hatte, den Lichtzauber erfolgreich zu wirken.

    „Ich denke, du weißt bereits, dass sich die Methoden der Magier unterscheiden. Selbst wenn sie dem gleichen Gott dienen, so haben sie alle ihre eigenen Theorien, nach denen sie Magie wirken. Der Lichtzauber ist ein besonderes Geschenk der Magie an alle Schulen arkaner Künste.
    Weißt du, ich denke mir die Magie als einen von Adanos gesandten Fluss, reich an Wasser und so stark, dass er dich hinfort reißen kann, wenn ihm danach ist. Heimtückisch wie er ist, ist er doch unter größtes Geschenk.
    Halten wir unsere Hand in diesen Strom, können wir seine Wärme spüren, öffnen wir jedoch unsere Geist für ihn, so fühlen wir seine Macht und es ist uns möglich, sie zu benutzen. Das Licht ist eine bloße Manifestation der Gedanken, die durch diesen Strom getragen werden. Lasse dich auf ihn ein, fülle dich mit der Magie und lass dein gesamtes Sein von dem einen, einfachen Willen leiten, in der Dunkelheit sehen zu können.
    Wenn dir dies zu schwer erscheint, so denke dir die Welt um dich herum schwarz, dunkel und geheimnisvoll und nur dein Licht kann sie ändern und lässt dich ihre verborgenen Dinge erkennen.
    Bei diesem Zauber kommt es nicht so sehr darauf an, einem genauen Plan zu folgen, auch wenn es Grundlagen geben mag. Der Wunsch alleine oder auch die kindliche Angst vor der Dunkelheit können oft schon ausreichen.
    Es gibt Bücher, in denen berichtet wird, dass die ersten Diener Adanos‘ ihr Geschenk erkannten, als eine finstere Nacht anbrach und sie von den Geräuschen um sich herum irritiert zu beten begannen, Adanos möge sie sehen lassen, um zu erkennen, dass das, was sie fürchtet, nicht zu fürchten war.
    Richte dein Denken darauf aus, bete, wenn es dir zuspricht, doch vor allem, fokussiere deine Magie in diesen Wunsch hinein!“, erklärte Melaine ihre Ansicht des Zaubers und setzte sich danach auf dem Boden, wartend, ob ihre Schülerin eine andere Ansicht hatte und diese darstellen wollte oder ob sie es einfach noch einmal probieren wollte…

  11. Beiträge anzeigen #251
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist offline
    Aniron ließ die Worte kurz auf sich einwirken. Eine andere Ansicht dessen, was Melaine ihr gesagt hatte, hatte sie nicht, da sie sich überhaupt an die ständige Gegenwart der Magie hatte gewöhnen müssen. Ihr gefiel der Vergleich mit dem Wasser und einer Strömung. Jetzt, wo Melaine Anirons Blick darauf noch einmal verstärkt hatte, war die Hebamme der Meinung, einen solchen Strom fühlen zu können. Es war mit der Magie wie mit Blut, was in einem Kreislauf durch ihren Körper floss. Sie war kein stillstehendes Element und eigentlich hatte Aniron ja auch schon Magie gezielt durch ihren Körper fließen lassen, nämlich zu ihren Händen.

    Die junge Frau wollte es über den Weg der geistigen Dunkelheit versuchen. Der Wirklichkeit konnte sie sich bedienen, wenn sie es brauchte, aber jetzt wollte sie von Anfang an den schwereren Weg wählen. Sie schloss ihre Augen und brachte ihre Gdanken zur Ruhe. Denn Ruhe konnte Licht, als auch Schatten bedeuten und zuerst würde sie den Schatten wählen, um Adanos um Hilfe zu bitten. Sie stellte fest, dass es ihr viel leichter gelang, ihre beruhigte Seele in Dunkeheit einzutauchen, als gewollt Helligkeit zu finden. Der Wunsch nach Licht in ihr war da, aber noch nicht groß genug, fand sie.

    Aniron versuchte nun, sich an ihre Kindheit zu erinnern und ihr fiel sogar ein Erlebnis ein, als Dunkeheit ihr große Angst eingeflößt hatte. Als junges Mädchen musste sie mitten in der Nacht ihrer Ziehmutter bei einer Entbindung helfen und schließlich allein den Wegn anch Hause antreten. Man hatte die Lichter in der Stadt gelöscht und die Wolken am Himmel ließen kein Mond- oder Sternenlicht durch. Die enorme Angst, die sie damas empfunden hatte, kroch langsam ihren Rücken hoch und jetzt begann Aniron in Gedanken zu Adanos zu beten. Sie bat ihm um schützendes Licht, bat ihm, das Gleichgewicht wieder herzustellen und vor allem den kindlichen Teil in sich selber zu schützen vor den Fängen des Schattens.

    Immer und immer wieder wiederholte sie diesen Singsang in Gedanken. Und Adanos schien ihre Gebete erhört zu haben. Zuerst war es ein kleines Prickeln, doch bald wurde es zu einem großen Kribbeln, was sich über ihre Haut legte. Ihre Erinnerung verschwand in gleißendem Licht und ihr ganzer Körper fühte sich durchflutet. Aniron gelang es, das innere Licht auf ihre Hände zu konzentrieren. Sie öffnete die Augen und beobachtete, wie sich über ihrer rechten Handfläche eine kleine, aber helle Lichtkugel bildete.

    Von neuem staunend, zu was Magie und auch sie fähig war, hob und senkte sie ihre Hand, während die Lichtkugel ihr immer folgte. Gespannt schaute sie zu Melaine, wartend, was ihre Lehrmeisterin dazu sagen würde.

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    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Geduld, so hieß es in den Bücher, die einem erzählen wollten, wie man sein Leben verbessern könnte, sei die größte Tugend die eine Lehrmeisterin ihrer Schülerin entgegen bringen konnte. Melaine glaubte dies, Melaine wollte sich tief in ihrem Inneren und auch an der etwas leichter zu zerkratzenderen Oberfläche daran halten, doch die Geduld, die Aniron von ihr forderte, war nur mit äußerte Mühe aufzubringen. Dass sich ihr Gesicht dabei missmutig verzog, sie die Lippen schürte und ihre Schülerin mit finsterem Blick beobachtete, war jedoch alles an Missfallen, welches sie an diesem Abend zum Ausdruck brachte.
    Ihr gelang es, sich in Geduld zu üben, die Rothaarige weiterhin zu beobachten und zu warten, bis endlich helles Licht irgendwo in der Nähe der anderen Frau erscheinen würde.

    Doch es dauerte lange, bis es schließlich aus der rechten Hand der Novizin hervorbrach. Eine Kugel, an der weiße Schlieren wie Schlangen durch die Luft drifteten. Die Welt erschien düsterer, als das Licht seine volle Kraft entfaltet hatte. Das Licht jedoch wirkte warm, war gelbstichig und schien das beschützende auszustrahlen, an das Aniron gedacht hatte. Es gab Hoffnung, wo zuvor nur Angst geherrscht hatte. Doch viel wichtiger, es milderte die Wut der Lehrmeisterin und ließ die Adeptin des Wassers freundlich lächeln.

    „Du bist sehr lernbereit, Aniron!“, verkündete die Maga, „Deine Kugel hat eine gut gewählte Farbe. Sie unterstreicht die Hoffnung, die du wohl in sie gelegt hast. Doch mach dir auch ein paar Gedanken dazu, dass das Licht auch anders wirken kann.
    Wir können ihm jede Farbe geben, die wir uns vorstellen können, und wir können den Menschen damit Angst machen. Ein blutrotes Leuchten und ein finsterer Blick wirken dämonisch und aus der Hoffnung deines Lichtes wird Angst. Grünes Licht dagegen wirkt beruhigend und heimatlich, für manches ist es auch ein schönes Orange. Experimentier ein bisschen, aber vor allem, löse dich von einem gedanklichen Szenario zur Erschaffung deiner Lichtkugel. Du hast eindeutig zu lange gebraucht!“, sprach Melaine und ballte ihre rechte Hand kurz zu einer Faust. Als sie diese wieder öffnete, stieg eine blaue Lichtkugel hervor und begann ihre Hand mit konstanter Geschwindigkeit zu umkreisen.
    „Länger sollte es nicht dauern. Du musst also einen Gedanken finden, an den du dich schnell erinnerst und aus dem du die gewünschte Kraft schöpfen kannst. Ein Gedanke, der sich sofort in Licht manifestiert!
    Beschäftige dich damit, doch beschäftige dich auch magischen Verschließen. Man möchte meinen, die beiden Zauber hätten nichts gemeinsam, doch ist der eine die Fortsetzung des anderen. Ich erwarte nicht, dass du herausfindest, wie dies gemeint ist, es reicht mir schon, wenn du weißt, was beim magischen Verschließen zu beachten ist.“

    Die Wassermagierin erhob sich vom Boden und klopfte sich kurz den Sand vom hinteren Teil ihres dunkelblauen Rockes ab, ehe sie ihrer Schülerin noch eine gute Nacht wünschte und in Richtung des großen Tempels davon rauschte.

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    Waldläufer Avatar von Die Wüstenfüchse
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    Die Wüstenfüchse ist offline
    Gedankenverloren betrachtete Sefar den klaren Nachthimmel, während er es sich auf einem der steinernen Hausdächer bequem machte. Den Sonnenuntergang hatte sie zwar nicht mehr in aller Pracht betrachten können, als sie Al Shedim erreichten, aber zumindest war es noch nicht gänzlich finster gewesen, und das leicht orange Schimmern, das von irgendwo hinter dem Horizont hervor lugte, war allemal noch sehenswert gewesen.
    Ptah war umgehend zu einem Heilkundigen gebracht worden - Sefar hatte keiner Ahnung, wer das war, deshalb hatte er das die örtlichen Magier regeln lassen - und er hatte die beiden verlassen, während Janina noch einen Moment bei Ptah geblieben war. Nun ließ der junge Nomade den Sternenglanz auf sich herab scheinen, während er selbst leicht angeheitert herum lag und die Augen ihm immer schwerer wurden.

    Sefar war stolz auf sich, dass er seine erste selbständige Reise durch die Wüste hatte bewerkstelligen können, war stolz auf seine Begleiter, dass sie so gut mitgehalten hatten - insbesondere Ptah, der sich durch gebissen hatte - und war froh, vorerst wieder Zivilisation genießen zu können. Er selbst war dieser etwas eher zugetan, als Kasim und Yousef es für sich hielten, aber vermutlich war es normal, dass das jüngere Kaliber damit besser klar kam.
    Sefar verbuchte diesen Tag alles in allem als sehr gelungen und schoss die Augen, um sich vom angenehmen Gefühl tauber Schwerelosigkeit umfangen zu lassen. Nur wenige Momente später schlief er ein.

    Maris

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    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Maris ist offline
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    Maris hatte schlecht geschlafen und fühlte sich dementsprechend hundsmiserabel. Also hatte er sich kurzerhand in die Taverne begeben und sich am Teebestand zu schaffen gemacht. Der recht starke, für Auswärtige vermutlich zu starke und zu bittere, Tee weckte die Lebensgeister des Blondschopfes wieder und ließ ihn zumindest dieses Pochen in seinem Kopf vergessen.
    Maris hinkte immer noch ein bisschen, aber den Stock konnte er beim Gehen bereits wieder getrost weglassen - sonst wäre die Wiederaufnahme des Trainings vor ein paar Tagen auch nicht möglich gewesen. Schwertmeister mit Gehhilfe - wie sollte das denn aussehen!?
    Erstaunlicherweise hatten sich so früh am Morgen noch einige andere Frühaufsteher eingefunden - man munkelte, Al Shedim würde ohnehin jeden Tag aufs Neue pünktlich um zehn nach sieben zum Leben erwachen - die sich die Teilnahme an der Teezeremonie nicht entgehen lassen wollten, sodass Maris auf eine interessante Idee kam: wie wäre es wohl, einen Frühstücksdienst anzubieten? Vielleicht ein zwei Brote backen, deren Teig dank wassermagischer Kühlhaltesysteme tief gefroren ist, ein morgendliches, natürlich alkoholfreies Getränkeangebot - mehr brauchte es praktisch nicht. Stellte sich nur die Frage, wer sich das freiwillig antat und so früh am Morgen in der Taverne arbeiten wollte. Nun ja, Maris verwarf den Gedanken vorerst wieder.

    Nach seinem Wachmacher hatte er die Taverne schweren Herzens erst einmal wieder schließen müssen, denn er wollte die gewonnene Zeit nutzen und eine frühe Trainingseinheit einlegen. Kurzerhand hatte er seine Scimitare aus seinem Zelt geholt und sich auf den Weg in die Arena gemacht, wo einige Hampelmänner - so gut es ging mit dem lädierten Fuß, jedenfalls - zum Aufwärmen genügen mussten und von dreißig Liegestützen abgelöst wurden, bevor der Blondschopf sich bereit fühlte für seine Übungen. Momentan musste er sich dabei leider auf die Grundlagen und deren Kombinationen beschränken, da ausgefallenere Dinge wie Attacken aus der Drehung noch nicht zumutbar waren, doch das war verkraftbar. In einigen Tagen würde er dann hoffentlich auch wieder mit dem Ausdauertraining beginnen können, das leider auch Ausdauerlauf beinhaltete, aber Maris nahm sich vor, Aniron nach einem festen Verband zu fragen, der die Muskeln etwas zusammen drückte und stabilisierte, sodass er auch da eine annehmbare Lösung würde finden können. Für heute jedoch standen vorerst Technikverbesserungen gerade in den Grundlagen auf dem Plan sowie die gezielte Beanspruchung von Arm- und Nacken-, sowie Rücken- und Schultermuskulatur. Und dank der Schwerter würde er dafür noch nicht einmal Gewichte brauchen.

  15. Beiträge anzeigen #255
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Aniron ist offline
    Aniron hatte sich wieder hinterm Tempel niedergelassen. Melaine hatte ihr eine Menge Aufgaben gegeben, an denen sie sich an diesem Abend versuchen wollte. Zuerst wollte sie bei dem Lichtzauber ansetzen. Wenn sie übte, die Farben des Lichtes zu ändern, konnte sie vielleicht gleichzeitig auch üben, den Zauber schneller aufzurufen. Sie hatte sogar schon eine Idee, wie sie die Farben des Lichtes ändern konnte. Melaine hatte ihr diesbezüglich indirekt einen Tipp gegeben und so machte die Hebamme sich daran, ein Licht zu erzeugen.

    Nun, da sie wusste, wie es funktionierte, brauchte sie schon nur noch die Hälfte der Zeit, die sie am letzten Abend benötigt hatte, aber sie war immer noch nicht schnell genug. Als die Lichtkugel über ihrer Handfläche schwebte, legte Aniron sich als erstes auf die Farbe Rot fest. Rot konnte durch vieles erzeugt werden, überlegte sie sich. Durch Zorn oder Hass, aber auch durch Liebe und Leidenschaft. Sie würde beide Seiten versuchen für sich zu nutzen, wobei sie es als schwieriger empfand wahren Hass in sich zu schüren. Das einzige, was Wut in ihr beschwor, war der Mann, der sie aus Vengard vertrieben hatte. Und als Zorn durch ihre Adern floss, konzentrierte sie ihn auf ihre Hände und erreichte das gewünschte Ziel: Die Kugel verfärbte sich langsam rot.

    Ausatmend brachte sie das Licht in seine ursprüngliche Farbe zurück. Nun würde sie den anderen Weg wählen, den sie als viel angenehmer empfand. Denn sie hatte sich schon längst eingestehen müssen, das sie für einen gewissen Nomaden mehr als Freundschaft fühlte und allein schon der Gedanke an Maris ließen ein Kribbeln in ihr aufsteigen. Auch dieses konzentrierte sie auf ihre Hände und wieder erleuchtete die Kugel rot. Doch während die erste Färbung eher Blutrot gewesen war, erschien nun ein angenehmes, wärmendes und helles Rot, was an seiner Leuchtkraft dem Anderen nichts nachstand.

    Zufrieden mit sich selber, ließ Aniron die Lichtkugel verschwinden. Sie erzeugte eine Neue und versuchte dabei zu beobachten, welchen Gedanken sie wirklich brauchte, um das Licht zu entfachen. Eigentlich war es der Gedanke an Adanos. Sie ließ das Licht erneut erlöschen um das Spiel des Erzeugens von vorne zu beginnen und tatsächlich gelang es ihr noch etwas schneller, wenn auch nicht noch ganz so schnell, wie Melaine es ihr gezeigt hatte. Aber die junge Frau war sich sicher, dass auch das noch gelingen würde.

    Jetzt würde sie sich aber erst einmal auf die nächsten Farben konzentrieren.

  16. Beiträge anzeigen #256
    Kämpfer Avatar von Janina
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    Janina ist offline
    Janina war auf dem Weg zur Taverne um vor der Nachtruhe noch einen kleinen Imbiss zu sich zu nehmen, immerhin konnte ihre Figur ihren Appetit durchaus vertragen. Vermutlich würden etwas größere Portionen auch Ptah ganz gut tun, aber obwohl es ihm in den fachkundigen Händen eines Heiler schon besser ging, schien er noch nicht in der Lage, an einem Festessen teil zu nehmen. Aber vielleicht gehörte er auch einfach zu den Leuten, die alles in sich reinschaufeln konnten und dennoch kein Fleisch auf die Knochen bekamen.
    Nun, all die Überlegungen würden sie selbst nicht von ihrem Nachtmahl abhalten.

    In der Taverne war es bereits recht leer, nur noch einige Nachtschwärmer betrachteten die Böden ihrer Krüge oder in seltneren Fällen die Reste des Inhalts. Der Wirt indes zeigte sich über Janinas Hunger nicht grade begeistert, war sein Koch doch bereits zu Bett gegangen, aber letztlich gelang es der Gauklerin, ihm noch ein paar Scheiben Brot und etwas Aufschnitt abzuschwatzen, dazu noch einen Krug Ziegenmilch.
    Während sie sich an einen freien Tisch setzte und damit begann, sich ihre Stullen zu belegen, beobachtete sie die Leute im Schankraum und stellte amüsiert fest, dass ihre ziemlich gute Laune den meisten anderen Gästen sauer aufstieß. In einer Taverne zu solch späten Zeit man deren Ansicht nach wohl müde, betrunken oder depressiv zu sein und nicht gut gelaunt.
    Beim umherschweifen viel Janinas Blick auf das Brett mit den Aushängen, viele waren es zurzeit nicht, doch einer erweckte schließlich ihre Aufmerksamkeit. Es ging um eine Ruinenrenovierung, versprochen wurden eine Bezahlung und Verpflegung. Im Grunde klang das ganz gut, zumal ihr Geldbeutel langsam auf Diät war. Am besten schaute sie zur angegebenen Zeit mal am Treffpunkt vorbei und erzählte auch Ptah davon. Zwar glaubte sie nicht, dass er sobald wieder Arbeiten konnte, bzw. wollte, aber immerhin musste er auch seine Mahlzeiten verdienen.

    Die Gauklerin trank ihre Milch aus und machte sich auf den Weg zu ihrem üblichen Lagerplatz. Zwar hätte sie sich problemlos in eines der leeren Zelte einquartieren können, aber sie zog den offenen Sternenhimmel über sich vor.
    Das es anfing in Strömen zu regnen war einfach zu unwahrscheinlich.

  17. Beiträge anzeigen #257
    Ehrengarde Avatar von Ptah
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    Ptah ist offline
    Das Holzgestell auf das man Ptah gelegt hatte, war weit davon entfernt bequem zu sein, aber es stützte seinen Körper ab und schien wenigstens einigermaßen stabil zu sein. Nun lag er also auf dieser zusammengezimmerten Liege in einem Zelt nahe des Tempels und wartete auf medizinische Versorgung.

    Die Magier, in deren Hände Janina und Sharif ihn übergeben hatten, waren einigermaßen ratlos gewesen, wie sie mit ihm angesichts des zerquetschen Fußes verfahren sollten. Nach einiger Beratung waren sie schließlich dem Schluß gekommen ihn auf dieses Gestell zu verfrachte und ihn genötigt einen bitteren Tee den Schlund hinunter zu zwingen. Hyperius hätte wahrscheinlich seine heile Freude mit der Brühe gehabt, aber auch Ptah fügte sich und profitierte von dieser Entscheidung. Sein Gedanken umgab ein angenehmer Nebel der alle möglichen Reize und Empfindungen um einiges zu dämpfen schien. Gleichzeitig schien sich nun auch der Schlaf zu nehmen, was ihm lange verwehrt geblieben war und so dauerte es nicht lange bis Ptah in sanftem Schlummer fand.

  18. Beiträge anzeigen #258
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Maris ist offline
    Obwohl Maris nur kurz geschlafen hatte und früh aufgewacht war, fühlte er sich noch keineswegs müde, während er gemütlich durch die Gassen Al Shedims humpelte. Den Tag und die gewonnenen Stunden hatte er nicht sinnlos verstreichen lassen, sondern hatte sich ausgiebig seinen Doppelschwertübungen gewidmet. Solche Tage waren gut, denn wenn sie vorüber waren, konnte man eine deutliche Verbesserung seiner Fähigkeiten spüren. Nun jedoch, so spät am Abend, dass auch ein besuch der Taverne nicht mehr lohnte, in der die Sperrstunde bereits vorüber gezogen war, hatte er die Schwerter in die Schwertscheiden auf seinem Rücken gesteckt und ließ sie dort ruhen, während er die Stadt erkundete. Es mochte seltsam anmuten, dass er Al Shedim erkundete, obwohl er nun schon seit anderthalb Jahren hier wohnte und diese Stadt als sein neues Zuhause ansah - auch wenn Mora Sul immer seine wirkliche Heimat bleiben würde - doch zwischen den vom Sternenglanz erhellten Ruinen, den im Wind tänzelnden Stoffbahnen der Zelte und Planen und dem ruhig vor sich hin plätschernden Wasser des Kanals gab es immer wieder Neues zu entdecken.

    Eine der verfallenen Fassaden eines uralten, verwitterten Hauses bewundernd, spazierte der Blondschopf gerade hinter dem Tempel entlang, als er ein bläuliches Glimmen ausmachen konnte. Seiner üblichen Neugier folgend, humpelte er darauf zu und erkannte schon bald, dass die Ursache für dieses optische Wunderwerk Aniron war. Augenblicklich wurde ihm ganz anders zumute.
    Vorsichtig, um sie in ihrer Konzentration nicht zu stören, näherte der Ruinenwächter sich der jungen Schönheit, doch Aniron hatte ihn in diesem Moment bemerkt. Mit einem schüchternen Lächeln auf den Lippen wandte sie sich zu ihm um, und das zuvor kalt wirkende, blaue Licht wandelte sich in ein warmes, einladendes Rot.
    "Oh...", stieß Aniron hervor, die sich bei irgendetwas ertappt fühlte, und ließ die Lichtkugel vergehen. Maris war sich nicht sicher, doch er war der Meinung, das Rot der Lichtkugel im Halbdunkel auf ihren Wangen wieder finden zu können. Zaghaft begann er:
    "Na, kannst du auch nicht schlafen?"

  19. Beiträge anzeigen #259
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Aniron ist offline
    Es war leichter, extreme Gefühle in magisches Licht und Farben umzuwandeln, als weniger starke Emotionen. Das hatte Aniron sogleich gemerkt, als sie sich an blauem Licht versucht hatte. Doch mit Geduld hatte sie es geschafft. Innerhalb der letzten Stunden hatte sie auch daran gearbeitet, sich jeweils auf ihren Hauptgedanken zu fokussieren und somit in kurzer Zeit das Licht herbei wirken können. Blau hatte sie Wasser und den Strom der Magie selber zugeordnet, Grün Hoffnung und sogar Violett hatte sie erzeugen können, wenn auch mit einer Kindheitserinnerung, die mit Neid und Missgunst zu tun hatte.

    Es war schon spät geworden und Aniron wollte sich eigentlich nach Hause begeben, konnte der Versuchung, eine letzte Lichtkugel zu projizieren aber nicht widerstehen. Sie ließ ihre Gedanken schweifen und beobachtete, wie ein angenehmes Gelb zu Grün wurde, dann zu Weiß und schließlich zu Blau. Versonnen betrachtete sie ihr Werk, bis sie entdeckte, wer sie beobachtete.

    Es war Maris und nun geschah etwas, was Aniron nicht beabsichtigt hatte, allerdings nicht selber beeinflussen konnte: Ihre Kugel verfärbte sich in der Gegenwart des Blondschopfes rot. Verlegen ließ Aniron die Kugel verschwinden, sich in Gedanken verwünschend, die Liebe genutzt zu haben, um diese Farbe zu erzeugen. Aber letztendlich konnte sie sich doch eh nicht wehren, letztendlich war das der Teil, den sie noch nicht beeinflussen konnte.
    Um die peinliche Situiation zu überspielen antwortete die junge Frau:
    "Nicht ganz, ich habe mich in meinen Übungen ein bisschen verloren", gestand sie.
    Maris sah sie neugierig an.
    "Was genau machst du denn gerade?"

    Durch sein Lächeln ermutigt, begann sie zu erzählen, was sie in den letzten Tagen bei ihrer Lehrmeisterin gelernt hatte. Sie begann, wie sie ihr inneres Gleichgewicht gefunden und Adanos ihr den Zutritt in seine Welt gewährt hatte. Dann berichtete sie stolz von ihren ersten Zaubern, einen Stein schweben zu lassen, Feuer zu entfachen und zu löschen und nun der Lichtzauber mit all seinen Beschaffenheiten. Und trotz, dass sie sich freute, Maris davon berichten zu können, wollte sie schnell das Thema wechseln. Sie mochte es nicht, von sich zu reden, wenn er in ihrer Nähe war. Stattdessen dürstete es sie, zu erfahren, wie es ihm ging und wie er in den letzten Tagen voran gekommen war. Sie mochte es, wenn er sprach und nochmehr mochte sie es, wenn er ihr sein Innerstes offenbarte. Die weiche Seite in ihm sozusagen, die sie schon einmal an einem ähnlichen Abend kennenlernen durfte.

    "Und du? Was machst du noch so spät hier in der Stadt?"

  20. Beiträge anzeigen #260
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline
    Erstaunlich, in welcher kurzen Zeit Aniron das Wissen über eine Kraft angesammelt hatte, die ihm wohl immer verborgen bleiben würde. Vielleicht hatte er einfach nicht das Feingefühl dafür, die feinen magischen Ströme, wie Aniron sie beschrieb, zu erkennen, und vielleicht konnte er sich auch einfach nicht damit identifizieren. Das jedoch war nun gerade unwichtig, denn was zählte, war, dass er und sie hier waren und mit einander sprachen. Vermutlich war wieder einmal solch ein Moment gekommen, da er ihr sein Herz ausschütten konnte.
    "Ich übe, zu gehen!", gab er keck zurück, doch natürlich war das nicht der eigentliche Grund, und er gab sich auch keine Mühe, diese Tatsache zu verschleiern.
    "Wenn du magst, zeige ich dir, wie gut es sich bereits wieder laufen lässt."
    Aniron willigte in diese indirekte Einladung, ihm zu folgen, ein, und schloss sich ihm an, während der Blondschopf sich umwandte und humpelnd den Kurs in Richtung der Oase einlegte. Die nackte Wand des riesigen Steinklotzes in seinem Rücken bereitete ihm Unbehagen.

    "In Wahrheit kann ich derzeit nicht sonderlich gut schlafen", gestand Maris.
    "Mein Kopf ist voller Gedanken, die mich von Zeit zu Zeit sogar aus dem Schlaf zu reißen drohen. Außerdem habe ich in letzter Zeit den Anblick der Sterne wieder etwas mehr zu schätzen gelernt."
    Sein Kopf schwirrte, doch das ließ ihn seine Verletzung und etwaige Schmerzen vergessen, sodass er ganz normal neben ihr her ging. So erreichten sie schnell die Oase, die still im Dunkel der Nacht lag. Auf der ruhigen Oberfläche des Oasensees spiegelten sich die Sterne in einem atemberaubenden Funkeln.
    "Sie lassen mich nachdenklich werden, um die Flut meiner Gedanken zumindest ein wenig zu verarbeiten. Gedanken über Al Shedim. Über die Menschen, für die ich verantwortlich bin. Über alles, was geschehen ist. Und..."
    Maris blickte sie nun direkt an und schritt undbewusst näher an sie heran. Sein Herz schlug so stark, dass er fürchtete, seine Brust könnte zerreißen.
    In einer zaghaften Bewegung ergriff er schließlich ihre Hände - ihre zarten, so zerbrechlich wirkenden Hände.
    "Und Gedanken... über dich."

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