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    Krieger Avatar von Die Nomaden
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    Die Nomaden ist offline

    varant Al Shedim #22

    Offenheit und Herzlichkeit, Misstrauen und Abschottung – kein anderer Ort als Al Shedim vermag gleichzeitig derartige Kontraste zu vermitteln.
    Erblickt man die vielen, dunklen, in den himmelragenden Säulen und Trümmer gedenkt es dem ein oder anderen Fremden gar nicht in den Sinn zu kommen, dass genau dort, weit im Süden Varants, jemand, gepeinigt von Innos’ allgegenwärtigem Zorn, zwischen Ruinen und Sand zu leben wagt.
    Und dennoch herrscht dort kaum vorstellbare Geschäftigkeit in einem Meer von Zelten und Ruinen, der Zuflucht unzähliger, von Hass und Abneigung, vom Volk der Assassinen und Beliar selbst ausgestoßenen und zum Feinde erklärten, Nomaden und Wassermagier.
    Neben dem massiven, zentralen, Adanos’ geweihten Tempelkomplex, einer atemberaubenden Arena, unzähligen Ständen von Handwerkern und Händlern und dem erfrischenden, immerwährenden Kanal bietet auch die ein wenig abseits gelegene, schattige und fruchtbare Oase jedem erschöpften Wanderer Erholung, Unterhaltung und Kommunikation inmitten einer faszinierenden Kultur traditionellen Nomadentums.
    Lasst euch auf einem der weichen Teppiche, im Kühle spendenden Schatten der Taverne nieder, genießt die euch angebotene Wasserpfeife, das ein oder andere erfrischende Getränk und die Gespräche mit den braungebrannten, erfahrenen Geschichtenerzählern der Sandwüste Varants.

    by Hârkon


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    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Es war bereits Mittag und die Lehrmeisterin saß an der Oase und wartete darauf, dass zumindest einer ihrer beiden Schüler hier aufkreuzen würde. Gestern war keiner von ihnen gekommen und sie hatte keine Ahnung, ob sie sich ihren Übungen gewidmet haben, oder ob sie glaubten, wenn sie sich Zeit für andere Dinge nahm, sich ebenso mit anderen Dingen die Zeit vertreiben zu können.

    Der Tag hatte für sie nicht gut begonnen und dies schlug sich auf ihre Laune nieder. Alpträume von wirren, dunkle und zerstörten Orten hatten sie geplagt und sie mehrmals in der Nacht schweißnass erwachen lassen. Auch die Kühle der Nachtluft hatte ihr kein Trost spenden wollen und so hatte sie sich weiter ruhelose und von Träumen gequält im Bett gewälzt, bis endlich die Sonne die ersten Strahlen über das Grau der Wüste geschickt hatte, um es in ein wärmeres und freundlicheres Licht zu tauchen.
    So war Melaine schon früh aufgestanden, hatte mit ihrem Schwert geübt, etwas in der Taverne gegessen und die Menschen um sich herum beobachtet. Sie hatte von der Botin gehört, die aus Vengard gekommen sei, um das Volk des Wassers zu bitten, mit den Königstreuen Truppen in den Krieg zu ziehen. Zumindest glaubten dies einige aufgeregte Novizen. Andere behaupteten , es sei zwar eine Botin gekommen, die Wassermagier und Nomaden zu benachrichtigen, dass es Krieg geben, doch diese hätten sich geweigert, sich an diesem zu beteiligen. Wieder andere sprachen von einer Versammlung der obersten Wassermagier und Nomaden, die dies erst zu entscheiden hatten. Besonders dem letzten war Melaine bereit, Glauben zu schenken, wenn schon einige Novizen stolz davon sprachen, dass sie diesem Rat bedienen dürften und alles aus erster Hand erfahren würden. Wo die Wahrheit letztendlich jedoch wirklich vergraben lag, wusste auch die Lehrmeisterin nicht zu sagen, sie wusste nur, dass sie mit der Zeit des Ausharrens in der Taverne dem Warten so langsam überdrüssig geworden war.

    Natürlich war die Oase nicht besser, weder kühler noch angenehmer von der Lautstärke ihrer Mitmenschen her gesehen und dennoch liebte Melaine diesen Ort. Hier konnte sie ihre Gedanken verstummen lassen und sich ganz der Natur widmen.
    Ein Novize ging an der Wassermagierin vorbei. „Warte, Novize!“, brachte Melaine heiser hervor und räusperte sich, ehe sie die Worte noch einmal etwas lauter wiederholte. Wohl etwas zu laut, denn der Novize des Wassers zuckte zusammen und drehte sich mit einem Gesichtsausdruck um, als ahne er nichts Gutes. Und tatsächlich hatte Melaine Arbeit für ihn. „Such bitte Solveg und sag ihm, dass er seine Lehrmeisterin an der Oase findet.“, sprach Melaine freundlich, konnte aber den gereizten Unterton nicht vollständig aus ihrer Stimme vertreiben, sodass der Novize bloß emsig nickte und sich dann schnell umwandte und zwischen den Menschen, Zelten und Häusern der Wüstenstadt verschwand.

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    Veteranin Avatar von Saiya
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    Saiya ist offline
    Voller Tatendrang verließ Saiya ihr Zelt und lief zur Oase, die auch gleich erreicht war. Sie füllte ihren Trinkschlauch, den sie während ihrer Reise nach Al Shedim von dem Nomaden Omar geschenkt bekam, mit dem kühlen Wasser, trank einen großen Schluck daraus, füllte ihn wieder und lief daraufhin an dem Kanal entlang Richtung Adanos' Tempel.
    Nach kurzer Zeit schon erreichte sie das größte Gebäude der Wüstenstadt. Sie hatte nicht wirklich darüber nachgedacht, wie sie in die Bibliothek gelangen konnte, da, wie Fenier es ihr am Vortag noch erzählt hatte, die Bibliothek jedem Besucher offen stand.
    Die Wachen grinsten sie mit begehrendem Blick an, ließen sie jedoch wortlos passieren. In der Eingangshalle war das erste, was der jungen Diebin ins Blickfeld kam, die unübersehbare, große Adanos Statue, die, passend zum Element des Wassers, blau war. Die Diebin blieb kurz stehen und starrte den großen Klotz aus Marmor an. Da die Statue aber nicht im geringsten das Interesse Saiyas erweckte, lief sie gleich die Treppen zur Bibliothek hinab. Das Untergeschoss war schnell erreicht, die Bibliothek nur noch ein Katzensprung entfernt.
    Sie öffnete die schwere Holztür, die zu den zahlreichen Büchern führte, und verschloss sie hinter sich wieder. Leise sah sich die junge Dame in der Bibliothek um, doch zu ihrem Vorteil war sie der einzigste Besucher momentan. Sekundenschnell ergriff sie das Buch, wegen dem sie überhaupt hierhergekommen war, versteckte es unter ihrem Umhang, und zog diesen noch etwas enger, damit niemand auch nur das geringste Erahnen konnte.
    So schnell wie sie die Bibliothek betreten hatte, verließ sie diese auch wieder, eilte die Treppen hinauf und aus dem Tempel heraus.
    Die Wachen musterten sie zwar von oben bis unten, während die Diebin über den Tempelvorplatz schritt, jedoch nicht, weil sie einen Diebstahl vermutet hätten, sondern eher, weil sie sich vergeblich erhofften, ein Stück nackte Haut zu sehen.
    Mit zügigem Schritt, sie rannte fast schon, lief sie vom Tempel weg in Richtung Oase. Sie musste sich selber bremsen, dass sie nicht voll ganz zum Rennen anfing. Sie machte sich klar, dass es viel auffälliger ist, wenn sie durch die Wüstenstadt rennt, als wenn sie einfach normal lief, wie jeder andere auch. Sie verlangsamte drastisch ihr Lauftempo und begab sich gezwungen langsam zur Oase.
    Dort angekommen, schaute sie sich nach eventuellen Verfolgern um, die eventuell auf ihren Diebstahl aufmerksam geworden sind, was jedoch unmöglich war, da sie innerhalb der Bibliothek ja alleine war und somit niemand den DIebstahl beobachten konnte. Und in so kurzer Zeit war es schier unmöglich, dass es irgendjemandem aufgefallen ist, dass ein Buch von hunderten aus der Bibliothek verschwunden ist.
    Als sie sich sicher war, dass sie keinee unerwünschten Verfolger hatte, setzte sie sich in den Schatten einer Palme nahe der Oase, zog ihre kaputten Schuhe aus, streckte ihre nackten Füße in das kühle Nass, schlug das Buch auf und fing an, darin zu lesen.

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    Krieger Avatar von Fenier
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    Fenier ist offline

    irgendwo in den Ruinen

    Fenier saß im Schneidersitz auf einer hölzernen Planke mitten in den Ruinen. Er übte wieder seinen Treibsandzauber, denn gestern Abend hatte er seine Lehrmeisterin Melaine nicht mehr angetroffen. Außerdem lautete seine Aufgabe ja vollständig, dass er den versunkenen Gegenstand auch wieder an die Erdoberfläche befördern konnte. Insofern hatte er doch noch etwas zu üben.
    Einen geeigneten Stein hatte er vorhin schon ein kleines Stück vor sich positioniert. Jetzt beugte er sich ein wenig nach vorne um seine Hände flach auf den Boden zu legen. Dann konzentrierte er sich auf die Position des Steins und den darunter liegenden Wüstensand. Langsam begann letzteres zu rotieren und den Stein zu verschlucken. Es sah aus wie ein kleiner sandiger Malstrom, der sich da bildete. Fenier ließ den Sand so lange in Bewegung bleiben, bis der Stein vollständig nicht mehr zu sehen war.
    Nun musste er diesen wieder finden und ihn zurück zur Erdoberfläche bringen. Zuerst ertaste er sich mithilfe von magischen Strömen durch den warmen Sand, bis er seinen Gegenstand gefunden hatte. Seine Hände blieben dabei ganz ruhig auf der Oberfläche liegen. Genau an dieser Stelle, wo er den Stein aufgespürt hatte, ließ er wieder eine Art Malstrom entstehen, nur dass dieser sich in diesem Fall anders herumdrehte. So kam der Stein wieder zum Vorschein.
    Mit diesem Resultat konnte er Melaine unter die Augen treten. Ungeachtet dessen, dass er gestern nicht erschienen war, wenn sie denn überhaupt auf ihn gewartet hatte. Denn nachdem er sich von der Fremden verabschiedet hatte – sie hatte sich ihm nicht namentlich vorgestellt – war Fenier noch ein wenig herumgelaufen und hatte die bekannten Treffpunkte abgesucht, aber niemanden gefunden.

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    Deus Avatar von Andy
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    Andy ist offline
    Andy war immer noch erstaunt über das was er im Zelt von Wutras einem der höchsten Nomaden in Al Shedim erfahren hatte. Aber nun war ihm eine große Ehre zu teil geworden. Er musste mit einem anderen Nomaden der immer nur Lobedan genannt wurde Vorbereitungen für den Abzug von einigen Krieger machen. Andy hatte sich kurz mit Lobedan besprochen was jeder von ihnen machen soll und dabei wurden die Aufgaben wie folgt verteilt. Andy kümmert sich um die Botin des Königs Chiarah die er bereits aus einem Abendteuer und als Lehrmeisterin kannte. Außerdem würde er sich um die Kamele kümmern. Lobedan hingegen würde sich um die Verpflegung der Krieger kümmern und darum das sie eine angemessene Bewaffnung für den Krieg bekommen.

    Nach dem die Aufgaben verteilt worden waren hatte sich Andy mit Chiarah auf den Weg zum Haus des Nomaden gemacht wo Andy immer übernachtete. Andy schaute Chiarah und fragte sie "Hast du denn dein Pferd nicht dabei?" Sie schüttelte den Kopf. Nach dem sie das Haus des Nomaden erreicht hatten und Andy mit ihm geredet hatte, verabschiedete sich Andy von Chiarah und wünschte ihr eine ruhigen Schlaf schließlich musste sie in den kommenden Tag fitt sein. Andy ging nun weiter zu den Stallung um dort dem Stalljungen zu sagen das er die Kamele fertig machen sollte und sobald die Krieger kommen ein Kamel übergeben soll. Als er so am Kanal entlang lief und die einzeln Ruinen sah kam Andy auf eine Idee. Er wohnte nun schon so lange bei dem netten Nomaden der anscheinet die Gesellschaft von Andy genoss. Aber das wahre war es für Andy nicht. Deswegen würde er sobald der Krieg vorbei sein würde wieder zurück nach Al gehen und dort eine der Ruinen umbauen. Dann könnte er darin wohnen und außerdem könnte er dann in einem kleinem Stall neben dem eigentlich Wohnhaus auch Tálen unterbringen was ihm sehr gefallen würde. Aber bevor er sich an diesen Umbau wagen konnte musste er erst einmal heil aus dem Krieg zurückkommen. Andy hatte nun die Stallungen erreicht und ging zu erst zu Tálen. Er streichelte im kurz über die Nüstern dann machte er sich auf die Suche nach dem Stalljungen. Dieser reinigte gerade die Boxen der Kamele. Als er Andy sah begrüßte er ihn und machte dann seine Arbeit weiter. Andy räusperte sich kurz und sagte dann "Unterbrich mal schnell deine Arbeit." Nach dem der Junge die Mistgabel weggelegt hatte sprach Andy weiter "Ich habe den Auftrag von Wutras bekommen dich davon in Kenntnis zu setzten. Das alle Kamele fertig für eine Abreise gemacht werden sollen. Anscheinet hat der König einen Hilferuf an uns gesendet weil er einen Großangriff der Orks vermutet. Sobald alles geklärt ist werden einige Krieger erscheinen die dann ein Kamel von dir erhalten werden." Der Stalljunge nickte und machte dann sofort seine Arbeit fertig. Andy hingegen ging zu Tálen, warf ihm den Sattel über die Schulter, band ihn los und ging mit ihm nach draußen. Nach dem sich die Stallungen verlassen hatte schwang sich Andy auf den Rücken von Tálen und ritt los. Er wollte etwas in den Ruinenfeldern um die Stadt umher reiten. Um einerseits Tálen wieder etwas Ausritt zu gönnen. Anderseits um sich gleich an einer passenden Ruine um zu schauen.

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    Schwertmeister Avatar von Solveg
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    Solveg ist offline
    "Geschafft!", murmelte Solveg und begutachtete den nun wieder vor ihm liegenden Kiesel, welcher vorher gänzlich im Sand gesteckt hatte. Es war eine Arbeit von Stunden gewesen, ein dauerndes Abrufen des bereits gestern verinnerlichten Bildes, ein Üben ohne scheinbares Ende - von früh an. Doch nun hatte er endlich einen Weg gefunden, den Stein im Sand versinken zu lassen und ihn wieder hinaus zu holen. Und es war doch eigentlich vom Prinzip her so einfach, musste er eingestehen.
    Sein Ansatz gestern war nämlich durchaus richtig gewesen, nur hatte selbst der zweite Versuch nicht genug Magie gehabt, um zu klappen. Genau das war es nämlich, womit der Adept heute Morgen begonnen hatte, den Stein im Sand versinken zu lassen. Immer und immer mehr Magie hatte er in diesen Zauber gesteckt, so viel, bis der Stein endlich gänzlich unter eine Schicht von Sand verschwunden war. Dies war allerdings der einfachere Teil gewesen. Komplizierter wurde dann Teil zwei, das Ganze wieder rückgängig zu machen und den Stein wieder aus dem Sand zu befördern. Telepathie hatte er nicht nutzen sollen, das hatte Melaine ihm verboten, dabei ging es damit hervorragend, wie ein Versuch auf diese Weise, den er eher aus Trotz durchgeführt hatte, gezeigt hatte. Nach etlichen weiteren Überlegungen hatte er dann aber doch endlich die richtige Fährte gefunden. Er sollte den Sand bewegen, nicht den Stein. Aus Nordmar kannte er es, dass Wege nicht geradewegs in die Höhe führten, sondern meist serpentinenartig oder gar kreisförmig um einen Berg herumführten. Es war wie eine Spirale, die nach oben hin immer schmaler wurde und letzten Endes endete. Genau solch eine Spirale hatte dann dazu geführt, dass er den Stein aus seinem Gefängnis unter dem Sand heraus bekam.
    Deren Erzeugung war allerdings noch einmal ein kleines Problem gewesen, jedoch nicht magischer Art, sondern ein Zeitproblem, er hatte schlichtweg ewig dafür gebraucht. Denn der Weg dahin an sich war recht einfach gewesen. Er hatte sich das Ganze auf das Bild der nebelartigen, magischen Aura übertragen und hatte in dieser Aura diese Spirale mit Aufwärtsbewegung erzeugt. Es war, als rührte er darin herum. Und genau dieses Bild hatte Solveg letzten Endes, wenn auch unter ziemlich hohem Magieaufwand, auf den Sand übertragen können, was zum gewünschten Ergebnis, dem Auftauchen des Kiesels, geführt hatte.
    Er war zufrieden mit sich und hoffte, dass Melaine dies auch sein würde. Wie ein Novize ihm irgendwann einmal mitgeteilt hatte, wartete sie nämlich an der Oase auf ihn. Dort begab er sich nun hin.

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    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Solveg kam einige Zeit später, als Melaine es erwartet hätte. Eigentlich dachte sie, dass Informationssystem der Wüstenstadt würde ein wenig schneller arbeiten. Oder lag es daran, dass der Novize schnell genug gewesen war, der Empfänger der Nachricht im Verarbeiten eben jener aber etwas zu langsam? Vielleicht aber auch hatte die Lehrmeisterin sich falsch ausgedrückt und durch den Verzicht auf das kleine Wörtchen „sofort“ dafür gesorgt, dass sich ihr Schüler lieber Zeit ließ.
    Dafür war Fenier aufgetaucht und hatte ihr seinen Zauber mit einem Stein vorgeführt. Er hatte geklappt und Fenier schien erleichtert, dass dem so war.
    „Gut gemacht, Fenier!“, meinte die Lehrmeisterin zu dem Mann, den sie eigentlich nicht erwartet hatte. Sie hatte gemerkt, dass es kaum möglich war, die beiden gleichzeitig zu erwischen und das immer jemand dem anderen voraus war, doch als kurze Zeit später Solveg auftauchte und den Zauber ebenso perfekt wie sein Mitschüler vollführte, schien es, als wollten die beiden ihre Zweifel zerstreuen und alles daran setzen, dass sie das Gegenteil glaubte.
    „Nun, Solveg, auch dieser Zauber scheint perfekt zu funktionieren. Natürlich müsst ihr beide euch auch hier noch an der Geschwindigkeit üben. Achtet jedoch immer darauf, dass ihr den Gegenstand möglichst gerade aus dem Boden hebt. Bei kleinen mögen andere Wege einfacher erscheinen, doch sobald ihr dazu kommt, Leichen aus dem Sand zu fischen oder ganze Ruinen wieder hervorzuholen, werdet ihr euch an die Grundlagen erinnern wollen. Ein Haus, das sich erst ein wenig durch den Sand bewegt, ehe es durch die Oberfläche bricht, hat vielleicht danach kaum mehr mit einem Haus gemein. Also achtet darauf und auch, dass ihr sehr vorsichtig dabei vorgeht. Die Schätze, die ihr vielleicht eines Tages finden werdet, sollten nicht durch unsauberes Arbeiten gefährdet werden!“, erklärte die Magielehrmeisterin und wandte ihren beiden Schülern den Rücken zu. Sie hob ihre linke Hand in die Luft, ballte sie zur Faust und reckte dann den Zeigefinger gen Himmel, ehe sie ihn immer wieder wie eine Schlange nach ihrem imaginären Opfer picken ließ. So bedeutete sie ihren Schülern, ihr zu folgen und unterstrich dies noch mit ihren Worten. „Folgt mir. Es gibt noch die ein oder andere Magieanwendung, die ihr lernen solltet. Darunter!“, begann sie und setzte sich in Richtung des Tempels in Bewegung, während sie ihre Hand wieder sinken ließ, „fällt auch ein offensiverer Zauber mit Sand. Es gibt keinen bestimmten Namen. Manche nennen ihn Erdapfel, andere Erdpfeil, auch, wenn er zuweilen nichts mit einem Pfeil gemeinsam hat. Und durch die Vielfalt der Namen ist es eigentlich auch egal, wie er bezeichnet wird. Denk euch einen aus, der euch gefällt, doch zuvor schaut euch an, was ich meine!“

    Die drei Diener des Wassergottes mit dem Hang zum Wüstensand erreichten den großen Tempel Al Shedims. Doch sie betraten ihn nicht und gingen langsam unter der gnadenlos brennenden Sonne um ihn herum, bis sie sich in seinem großen, kühlenden Schatten befanden.
    Melaine streckte ihre Hand aus, die Handfläche zum Boden gerichtet, und schloss die Augen. „Denkt immer daran, dass der Sand ebenso euer Element ist, wie das Wasser. Es sollte mit der Zeit keine große Anstrengung mehr bereiten, sich eine gewisse Menge aus dem gelben Meer heraus zu greifen!“, sagte die Rothaarige konzentriert. „Ich werde es nun etwas lebhafter darstellen.“
    Ein goldgelber Strahl Lichts bohrte sich von der Handfläche der Magierin ausgehend in den Boden der Wüste. Der Sand zog sich zusammen und bildete eine kleine Erhebung, ehe die ersten Körner ihren Aufstieg begannen. Immer mehr folgten ihnen, bis ein ganzer Schwall durch den Tunnel aus Licht zur Hand der Magierin raste und dort eine Kugel bildete.
    Das Licht verschwand, als die Kugel vollständig war. „Nun ist der Sand in meiner Hand genau so, wie er auch auf dem Boden ist. Doch was wollt ihr mit diesem Zauber erreichen? Wollt ihr das euer Feind Schmerzen fühlt?“, fragte Melaine und deutete mit der freien Hand auf die Sandkugel, um die sich eine schützende Hülle aus Licht gebildete hatte, welche die Kugel langsam zusammendrückte. Als das Licht wieder verschwand, war die Kugel beinahe glatt. „Dann ist es wohl besser, ihr presst den Sand hart genug zusammen. Ihr könnt der Sandkugel auch eine andere Form geben. Ein Pfeil zum Beispiel!“ Der Sand stob auseinander. Ein rotes Licht bildete die Form eines Pfeiles, in der sich der Sand niederließ und sie ausfüllte. Melaine schickte den Pfeil los, ließ ihn gegen die Wand prallen, wo er in einer großen Staubwolke zerplatzte. „Und dies tut ihr, wenn ihr euren Feind blenden wollt. Dazu lasst ihr die Sandkörner sich noch weiter spalten und verkleinern, sodass ein noch feineres Gemisch entsteht.
    Um eine solche Geschwindigkeit bei dem Flug des Sandes zu erreichen, ist es wichtig, keine Telekinese zu verwenden. Der Sand folgt euren Gedanken und jene mit der Magie verbunden sind die stärkste Kraft, die ihr habt. Wer möchte es einmal probieren?“, fragte Melaine und warf einen fragenden Blick in die Runde.

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    General Avatar von Bardasch
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    Langsam erwachte der Nomade aus seinem Schlaf, mit geschlossenen Augen die Fläche ertastend, auf der er sich befand. So wie es schien, war er in der Horizontalen, auf einer weichen Unterlage und bedeckt mit etwas, was vermutlich eine Bettdecke war. Bardasch umspielte mit seinen Fingern das Laken und wanderte schließlich an die Zipfel der Bettdecke, die er zu packen bekam. Ja... er war sich nun sicher, sich in einem Bett zu befinden, das er mit den Augen ein wenig blinzelte.
    Weitere schwammige Erkenntnisse folgten – ein Zimmer, welches nicht sein Eigenes war... eine Lichtquelle, die gedämpft flackerte und wie er nun sah, von einer Öllampe verursacht wurde. Er sah das kleine Komödchen, auf dem sich ein Becher befand und er hörte aus einer nicht zu bestimmenden Richtung menschliche Laute.

    „Ah... Ihr seid wach“, hörte Bardasch Jemanden sagen und erblickte mit Mühe und Not die Gestalt, die nun aus einer Ecke des Raumes an ihn herran geschritten kam. „Dann könnt Ihr Eure Medizin ja jetzt alleine zu Euch nehmen“, hörte der Nomade den Menschen reden, daß er sich fragte, wozu es Medizin bedurfte.
    Bardaschs Mund stand offen und schließlich ereilten dunkle Gedanken sein Erinnerungsvermögen, daß aus dem offenem Mund nun ein Laut der Angst empor kroch.

    „Mein Bein?... Ist es ab?“, keine Antwort, „Was ist mit meinem Bein!“, nun griff Bardasch nach der Hand des Mannes un quetschte Diese, daß der Fremde sich schimpfenderweise von dem Griff löste.
    „Ihr habt Sorgen... Mein Bein... mein Bein“, äffte der Kerl ihn nach und machte mit seiner Stimme deutlich, was er von Bardaschs Gejammer hielt.
    „Wenn ich die Priesterin und Ihr Mann gewesen wäre, hätte ich Euch verrecken lassen... Elendiger Bastard“, ereiferte der Fremde sich, „Sowas wie Ihr verdient nichts Anderes, als den Tod. Raubt der Mutter und dem Vater das Kind... sagt!... was habt Ihr dafür erhalten, daß Ihr so etwas tatet?“, wurde der Kerl nun lauter, „Los! Macht den Mund auf!“, nun packte er Bardasch am Hals und drückte zu, daß der Nomade zu röcheln begann. „Mehr von dem Fusel, den Ihr Euch in Mengen in den Rachen schüttet?... Ihr seid... doch nichts Anderes, als ein versoffener... mieser... kleiner... Hundesohn!“, erst Sekunden nach diesen Worten lies der Mann wieder von Bardasch ab, das dieser hechelnder und hustenderweise wieder zu Atem kam.

    Mit verschrenkten Armen plusterte der scheinbare Nomadenkollege sich auf und begann zu grinsen.

    „Und jetzt seid Ihr nichts weiter, als ein... stinkender und nutzloser, alter Lappen, den man bei der nächsten Gelegenheit verachtend in die Tonne kloppen wird“, begann der Kerl genüsslich und im spottenden Ton. „Ihr seid nichts weiter, als Einer, der es verdient hat, für den Rest seines Lebens als Krüppel durchs Leben zu gehen. Genießt die wenigen Stunden, die Euch hier auf der Krankenstation noch bleiben, denn da draußen, außerhalb der schützenden Mauern, wird man Euch gebührend empfangen... Euch wie eine geifernde und falsche Hyäne durch die Ruinen treten... und...“, nun beugte der Kerl sich soweit hinunter, das er dem Ergrauten die letzten Worte in die Ohren zischen konnte.

    „... ich werde Euch den ersten Tritt verpassen“.

    Bardasch schluckte schwer, wie er den heißen Atem des Nomaden spürte. Mit einem hohen Maß an Unwohlsein blickte er den Augen entgegen, die nun wieder sichtbar wurden, als der Kerl sich wieder aufrichtete. Und dann spürte er den Griff an seinem Kiefer, als Dieser ihm auseinander gedrückt wurde. Bitter war die Medizin, doch nichts konnte in diesem Moment so bitter sein, wie die Erkenntnis über sein zukünftiges Leben.

  9. Beiträge anzeigen #9
    Schwertmeister Avatar von Solveg
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    Solveg ist offline
    Melaines Zauber war vor allem eines: spektakulär. Solveg war von dem kleinen Lichtspiel sowie dem Aufstauben des Sandes ziemlich beeindruckt. Sowas sollte er auch mal können? Im Moment konnte er es sich eigentlich nicht so recht vorstellen, dennoch gab er sich alle Mühe, optimistisch an diesen Zauber heranzugehen, denn sonst wurde das eh nichts.
    Der Anfang war ja erst einmal der gleiche, wie bei dem anderen Sandzauber vorhin auch schon. Er musste mentalen Kontakt zur Materie aufnehmen, das war ja an sich auch nichts Neues und machte folglich auch in keinster Weise Probleme. Was nun das Ansammeln des Sandes an einem Punkt in der Luft anging, so stellte er es sich ähnlich vor, wie beim Eis beziehungsweise Wasser. Er fokussierte eine gewisse Menge von Magie in der Luft und gab ihr quasi die Aufgabe, dort den Sand zu vereinen. Nicht allen Sand hier in der Umgebung, wie er es beim Wasser hatte machen müssen, sondern nur welchen an einem konkreten Punkt im Boden.
    So recht klappen wollte das jedoch nicht, der Adept sah keine Sandkörner oder gar größere Mengen des sie all umgebenden, nervigen Zeugs aufsteigen, es passierte rein gar nichts. Als Konsequenz dessen legte er noch eine zweite Magiekugel in den Boden, die dort wie eine Art Pumpe wirken sollte, damit der Sand von unten Schub zum Aufsteigen bekam. Er verband die beiden Magiemengen mittels einigen dünnen magischen Fäden und leitete nun die Magie von unten nach oben, wodurch der Sand mitgerissen werden sollte. Irgendwie klappte das auch.
    Damit der Sand nun nicht gleich wieder hinunter fiel, legte er nach kurzer Zeit eine dritte Magiekugel unmittelbar unter die erste, die dafür sorgen sollte dass der Sand von oben und von unten gehalten wurde.
    So weit so gut, nun hatte er eine schwebende Sandkugel die allerdings weder verdichtet war noch sonst irgendwie eine Art Schaden anrichten könnte. Was das Verdichten anging, so glaubte er jedoch, dass er nur die beiden Magiekugeln darüber und darunter miteinander verbinden musste, sodass sie eine ähnliche Hülle bildeten, wie es bei Melaine der Fall gewesen war. Genau das tat er nun auch, in dem er dünne Magiefäden zwischen beiden verlaufen lies, die dann immer enger zusammengezogen wurden, bis letzten Endes genau diese Hülle vorhanden war, die seine Lehrmeisterin dargeboten hatte.
    Wollte er nun noch eine andere Form haben? Eigentlich nicht, die Kugel würde sicherlich erst einmal genügen. Verdichtet genug war sie seinem Empfinden nach, also galt es nun, sie genug zu beschleunigen, dass sie theoretisch Schaden machen könnte.
    Beschleunigen, dachte Solveg nach, das könnte ähnlich wie beim Hagel funktionieren, nur dass er hier aufgrund der höheren Masse sicherlich mehr Magie aufwenden musste. Eine größere Magiekugel war es, die er nun auf magischem Wege mit der magisch umhüllten Sandkugel verband. Nur einen Moment noch, dann schickte er die Magiekugel mit best möglichster Kraft in Richtung der Wand, durch die Verknüpfung riss sie die Sandkugel mit. Und die platzte an der Wand wie zu erwarten auseinander. Nur die entstehende Wolke war vielleicht nicht ganz so toll, wie die von Melaine. Und Lichteffekte hatte er auch keine vorweisen können.

  10. Beiträge anzeigen #10
    Krieger Avatar von Fenier
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    Fenier ist offline
    Fenier schaute mit gehobenen Augenbrauen und damit fragendem Blick zu Solveg herüber, der in genau diesem Moment das gleiche tat. Beide mussten sich ein Lächeln verkneifen, doch bevor er etwas sagen konnte antwortete Solveg auch schon: „Ich versuche mich mal!“
    Das, was Melaine dort gerade vorgeführt hatte war schon erstaunlich und unverständlich. Dass man die magischen Formen so sehen konnte?! Melaine hatte schon mehrmals ihre magischen Stränge gefärbt um diese damit zu verdeutlichen. Allerdings hatte Fenier noch nicht hinter dieses Geheimnis blicken können. Seine Magie blieb weiter unsichtbar im Verborgenen. Vielleicht sollte er Melaine ein anderes Mal daraufhin anfragen.
    Doch jetzt beobachtete er erst einmal den Versuch Solvegs. Nebenbei versuchte er sich schon vorzustellen, wie man solche Formen vollbringen könnte. Einen Ball beziehungsweise eine Kugel würde er eventuell schaffen, da diese Figur die wohl günstigste Form darstellte, was man an der Kugel aus Wasser sehr gut sehen konnte. Sie hatte die perfekten Verhältnisse von Volumen zu Oberfläche. Er dachte seine Gedanken weiter, schaute aber sehr gespannt Solvegs ersten Versuch zu. Dieser gelang auch schon sehr gut, dafür dass es sein erster Sandball gewesen war.
    „So, dann bin ich wohl an der Reihe?!“
    Fenier konzentrierte sich, atmete noch einmal tief durch und ordnete seine eben erst gesammelten Ideen. Dann streckte er die Hand aus, um den Sand vor seiner Handfläche zu sammeln. Dazu benutzte er die gleiche Technik, die er auch schon beim Treibsand verwendet hatte: Ein unsichtbarer Malstrom aus Magie wirbelte zum Boden um dort die Sandkristalle zu seiner Hand zu befördern. Diese rotierten langsam bis zu seiner Handinnenfläche. Allerdings hatte er eine Sache vergessen: ‚Wie sollte er nun diesen Strom abbrechen um eine Kugel aus Sand zu erhalten?’ Wenn er diesen Sog beendete würde der Sand wieder zu Boden fallen. Dabei hatte er doch auch dazu eine Idee gehabt! Er musste sich schnell etwas einfallen lassen, denn es sammelte sich immer mehr der feinkörnigen Sandkristalle unter seiner Hand.
    Aus Panik, der Zauber würde gänzlich misslingen, warf Fenier dieses lanzenartige Etwas auf die Wand zu, die auch schon Melaine und Solveg für ihre Vorstellung benutzt hatten. Das was dann geschah, konnte man nur lächerlich, aber doch einfallsreich nennen. Eine kleine sandige Welle schoss auf die Mauer zu, ebbte jedoch zusehends ab, so dass sie nicht einmal in die Nähe der steinernen Konstruktion kam. Vielleicht würde auch das von Nutzen sein, wenn die Effektivität gesteigert werden würde.
    Etwas unsicher schaute er zu ihrer beiden Lehrmeisterin hinüber.

  11. Beiträge anzeigen #11
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Melaine war dabei gewesen und hatte zugesehen, wie die Sandkugel Solvegs die Wand des Tempels traf und in einer kleinen Staubwolke zerbarst. Sie hatte auch gesehen, wie Fenier an diesem Zauber scheiterte, scheiterte, das richtige zu tun, und dennoch etwas tat, was man als Innovation hätte bezeichnen können. Doch Melaine gewährte ihm nicht, sich damit weiter zu beschäftigen. Nicht, weil sie eitel war und hoffte in naher Zukunft etwas besseres und innovativeres zu erreichen und dabei die einzige zu sein, die überhaupt irgendwo innovativ war, sondern allein deswegen, weil sie wusste, Fenier würde damit umgehen können, sobald er dazu bereit war. Bereit war er jedoch erst, wenn er die Grundlagen beherrschte und jene führten nun einmal nicht um die Sandkugel herum. Er würde es bestimmt verstehen, wenn nicht jetzt so vielleicht irgendwann, wenn er an ihrer Position stand, doch sie kannte den Drang zu gut, eigenen Ideen nachzugehen und diese zu festigen. Man vergaß zu sehr das, was andere für wichtig hielten.
    Plötzlich stiegen Melaine die Tränen in die Augen und sie wandte sich von ihren Schülern ab. Hastig versuchte sie das salzige Wasser fortzublinzeln und fragte sich innerlich, wütend über sich selbst, wann sie zu solchen emotionalen Ausbrüchen gefunden hatte.

    Als sich die Lehrmeisterin wieder umwandte trug sie eine starre Miene zur Schau. „Solveg, du hast deinen Ansatz gut umgesetzt. Es war zu erkennen, dass deine Idee Erfolg haben wird. Ich habe dir nicht viel mehr zu sagen, doch ich werde mich trotzdem noch ein weiteres Mal wiederholen. Nicht, weil ich glaube, es sei in deinem Kopf noch nicht angekommen, sondern weil ich von dir erwarte, dass es deinem Umgang mit der Magie förderlich sein wird. Übe dich in deiner Methode. Du bist schon bei dem Kühlen des Wassers einen besonderen Weg gegangen, von dem ich glaubte, er könne auf Dauer nicht effizient sein. Als ich allerdings deinen beinahe perfekten Hagel sehen durfte, was ich erstaunt wie sinnvoll sich deine Methode mit ihm verband. Ich werde dich also nicht davon abhalten, deinen speziellen Weg zu gehen, sondern stattdessen dich darin bestärken. Die eigene Idee ist noch immer die größte Basis für das Wirken der Magie. Man muss mit den eigenen Gedanken im Einklang sein und sich nicht vorrangig denen seines Lehrmeisters anschließen.
    Und auch wenn dies dein erster Versuch war, so wirst du bis morgen Abend weiter an diesem Zauber arbeiten und versuchen die einzelnen Schritte schneller zu gestalten. Versuche dich auch darin, die unterschiedlichen Varianten zu probieren. Deine Staubwolke war nicht so groß wie meine, denn du hast den Sand noch etwas zusammengedrückt. Versuche es auch ohne zusammendrücken und stattdessen damit, den Sand zu verfeinern. Und schau dir an, was passiert, wenn du noch mehr Kraft für das Verfestigen verwendet. Es kann auch Kugel geben, die so fest sind, dass sie nicht mal mehr beim Aufprall zersplittern, sondern dagegen das beschädigen, auf das sie auftreffen. Die massiven Wände des Tempels werden natürlich keinen Schaden nehmen, also nutze sie für deine Übungen, außer du hast Freude daran, zu versuchen, die Ruinen zu zerstören.“, kommentierte sie den Versuch ihres Schülers und hob dann die linke Hand, dass er nichts zu sagen brauchte, aber wusste, dass er noch nicht gehen sollte. Er sollte sich auch die Worte anhören, die sie Fenier zu sagen hatte. Vielleicht konnten sich so beide aus den Urteilen über den jeweils anderen etwas für sich selbst entnehmen.

    „Fenier! Anfänglich schien dein Zauber perfekt zu gelingen, doch du hattest Schwierigkeiten darin den Strom des Sandes zu stoppen. Vielleicht aus Angst, die Kugel könnte zerfallen, vielleicht auch aus dem Wissen, es nicht zu schaffen, rechtzeitig eine haltende Hülle um den Sand zu legen. Auch hier werde ich mich noch einmal wiederholen.
    Der Sand ist dir nichts Fremdes. Du hast den Weg des Wassers gewählt und somit einen Teil der Macht Adanos‘ in dir inne wohnen. Magie, die von dir ausgeht, wird immer mit Wasser und Sand im Einklang sein. Und so werden Wasser und Sand zu etwas dir Vertrauten. Sie sind deine Freunde, doch sind sie dir noch ein wenig näher. Nicht einmal Liebe wäre als Gefühl stark genug, diese innige Bindung zu beschreiben. Auch wenn du sie nicht fühlst, so ist sie doch vorhanden. Es bedarf keiner Gefühle, es ist ein Wissen und dieses ist vorhanden, auch, wenn du dies vielleicht nicht glaubst, weil es dir nicht so scheint, als wüsstest du es. Doch mit der Zeit wirst du es erkennen und diese Zeit gebe ich dir.
    Wasser und Sand sind deinem Körper fremde Verlängerungen deines Körpers. Klingt seltsam, ist aber eine gute Beschreibung. Jeder Gedanke, den du der Magie als Wunsch übergibst, ist wirksam, solange du darauf vertraust. Wenn dich die Panik überkommt, es nicht zu schaffen, verschließt sich die Magie deinen Gedanken. Magie zu wirken bedeutet, die Kontrolle zu haben. Also befreie dich von der Furcht, dass etwas schief gehen könnte. Es wird nichts schief gehen. Und bei deinem nächsten Versuch wirst du den Strom des Sandes einfach unterbrechen, wenn du es willst und die Kugel halten, weil du es willst.
    Doch wirst du dich ebenso wie Solveg an der Sandkugel üben. Ich dulde nicht, dass du irgendwelche Experimente aus deinem Fehlversuch folgen lässt.“, sprach Melaine, besondere Schärfe in den letzten Satz legend. Vielleicht wäre es aber auch eine gute Idee, ihn direkt einen neuen Zauber ausprobieren lassend? Nein. Melaine kam eine andere Idee, die ihr wesentlich besser gefiel und die auch ihr selbst etwas lehrte.

    „Abschließend bleibt mir euch beiden nur noch eines zu sagen. Es gab zwei Bücher in der Bibliothek. Sie handeln beide über die Sandmagie und die ersten Schritte, die man darin tätigt. Beide Bücher sind identisch. Sie sind von Nelan Faryt verfasst worden und tragen den Titel „Das gelbe Wasser“, verbunden mit einem seltsamen Untertitel.
    Ihr fragt euch bestimmt, warum ich euch dies erzähle, wenn ich doch in der Vergangenheit über den Standort der Bücher sprach. Nun, ich habe sie vergraben und eure zusätzliche Aufgabe wird sein, sie zu finden und mit Hilfe des gelernten wieder hervorzuholen. Allerdings könnt ihr die Suche auf die kleine Insel innerhalb der Oase beschränke. Viel Erfolg und eine angenehme Nacht!“, beendete die Lehrmeisterin ihre kleine aber doch sehr ausführliche Lehrstunde und verschwand in einem Sturm aus blauen Funken, damit keiner der beiden eine Gelegenheit bekam, zu protestieren. Von der Magie getragen materialisierte sie sich wieder auf den Stufen des Tempels und verschwand in diesem.

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    Deus Avatar von Lobedan
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    Lobedan ist offline
    Was die Aufgaben Wutras' anging, so hatte er sich ziemlich zurückgehalten. Bis auf einen Abstecher zur Oase, um dort Bescheid zu geben, dass demnächst wohl eine größere Menge an Proviant benötigt werden würde, sowie selbigem in der Taverne, hatte er mehr nichts weiter selbst getan. Was die Waffen anging, so hatte er einem Wasserträger den Auftrag gegeben, sich darum zu kümmern, wobei Waffen vermutlich weniger gebraucht wurden, so etwas hatte jeder Krieger.
    Insgesamt war Lobedan jedoch ziemlich sauer über das Auftauchen der Botin des Königs. Gegen sie direkt hatte er nichts, aber gegen den Inhalt der Nachricht, die sie überbrachte. Kriegszustände in Myrtana, noch dazu forderte der König ihre Unterstützung. Was sollte nun noch kommen? Würden die Assassinen dann nächste Woche die Gunst der Stunde nutzen und Al Shedim überfallen? Er wäre nicht sehr verwundert darüber. Doch was half das ewige Meckern oder Schmollen, damit wurde es nicht besser, zudem verbreitete es Unmut bei anderen.
    Vielleicht hatte das Ganze ja auch sein Gutes, schließlich hatte Wutras gestern gemeint, dass die Orks aus Lago abgezogen waren. Das hieß für ihn, dass man es rein theoretisch wieder zurückerobern konnte. Aber wollten die das überhaupt? Im Moment sicherlich nicht.
    Den Beratungen der Nomaden und Wassermagier hätte er gern beigewohnt, aber es war ihm wohl noch lange nicht vergönnt, einer solchen Versammlung die Ehre erweisen zu dürfen, dazu fehlte ihm möglicherweise sogar noch die Erfahrung. Wobei er die Ergebnisse, so wie er Pakwan kannte, doch eh aus erster Hand erfahren würde.

    Tatsächlich war es Pakwan, der ihn heute Morgen aufsuchte. Mit ernster Miene kam er ihm entgegen, setzte dann aber doch ein kleines Lächeln auf.
    "Guten Morgen, Lobedan."
    "Hallo Pakwan. Du siehst fertig aus."
    "Ja, das bin ich auch. Unsere Beratungen zogen sich fast noch die gesamte Nacht hin, aber nun sind wir zu einem endgültigen Ergebnis gekommen."
    Er machte eine kurze Pause.
    "Zum Schutze Al Shedims werden wir Ratsnomaden bis auf Wutras allesamt in Al Shedim bleiben. Wutras zieht als Kopf unserer Truppe nach Myrtana. Er wollte es so. Bei den Wassermagiern herrschte ein wenig Uneinigkeit. Corwyn und Tinquilius scheinen definitiv mit gehen zu wollen, dem ersten Eindruck nach wohl auch Riordian. Die anderen hielten sich erstmal bedeckt."
    Eine erneute Pause folgte.
    "Ich denke, du weißt was dies bedeutet. Ich gehe, da du eh Pläne für eine Reise nach Myrtana hattest, davon aus, dass du mitziehst. Du wirst folglich einer der ranghöchsten Krieger sein, die sich an diesem Trupp beteiligen. Das musst du auch repräsentieren, also mach keine Dummheiten. Im Zweifelsfall hast du mit Wutras den wohl besten Ansprechpartner an deiner Seite. Neben dem obersten Nomaden Tobi und sehr wahrscheinlich auch dem obersten Wüstenräuber Maris werden wie gesagt auch Onatos und meine Wenigkeit hier bleiben. Das soll heißen, dass ihr euch um die Sicherheit Al Shedims keine Sorgen machen müsst. Was das angeht, so habe ich aber eigentlich eh keine Bedenken. Es ist noch nicht die Zeit für die Assassinen, nehme ich an. Und größere Truppenbewegungen werden sie vor uns eh nicht verstecken können."
    Wieder folgte eine Pause.
    "Wer sonst an Kriegern oder Magiern mitziehen wird, kann ich dir nicht sagen. Es wird nachher eine Verkündung auf dem Tempelvorplatz geben, bei der sich dann bis heute Abend jeder melden kann, der mitzieht. Mehr bleibt erstmal nicht zu tun, die Vorbereitungen habt ihr ja gestern bereits gut ins Rollen gebracht, das werden nun auch andere weiterführen. Losgezogen wird dann morgen noch vor dem Mittag. Denn Zeit zu verlieren können wir uns nicht leisten."
    Nachdem Pakwan geendet hatte, entstand ein Schweigen. Lobedan wusste nichts zu antworten und sagte deshalb auch nichts. Ein Nicken war alles, was er als Reaktion hervorbrachte.
    Zwei ernste Blicke trafen sich, als die beiden letztendlich Hände schüttelnd auseinander gingen.

  13. Beiträge anzeigen #13
    Krieger Avatar von Satanella
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    Satanella ist offline
    Wie Lange war sie nun hier fragte sie sich, als mal wieder die Sonne den Zenit überschritt. Vier oder Fünf Tage werden es schon sein. Das sie hier Hockte und nur auf den Steinern Sarg blickte. In dem der Leichnam von ihrer Besten Freundin lag. Warum konnte sie diesen Ort nicht verlassen was zog sie immer wieder hierher. Es konnte nicht nur die Trauer um Mildara sein. Die Sie hier hielt, Schließlich hatte Sie diesen Ort schon einmal verlassen und in Al Shedim den Menschen von dem Tod der Alten erzählt. Auch wenn sie gehofft hatte das diese mehr Anteil an diesem nehmen würden oder sie von diesem Ort holen würden. Aber so war nun mal das Gesetz der Wüste du bleibst wo du bist wenn du Stirbst. Keiner wird sein Leben auf das Spiel setzten um dich in seiner Nähe zu begraben. Nur die wo in der Stadt Sterben haben dieses Glück in der nähe derer zu sein die sie lieben. Ein Stoß in ihre Seite lies sie aus ihren Düsteren Gedanken hochfahren. Mork ihr Waran hatte sie mit seiner Schnauze an den Arm gestoßen. Lächelnd blickte sie den kleinen an. Wusste sie doch genau was er wollte. Langsam richtete sie sich auf und griff nach ihren Bogen.
    „Komm wir suchen was zum Essen“
    Hauchte sie mit zärtlicher stimme zu ihm. Zügig lief sie auf den Ausgang des Unterirdischen Gewölbe zu, hinter sich das Kratzen der Krallen ihres Warans auf den Steinern Boden Hörend .Die Grelle Sonne Blendete Sie und Satanella brauchte einen Moment um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Ihr blick schweifte über die Flimmernde Landschaft, in der Ferne sah sie Al Shedim. Auch wenn Sie es dort Nahrung gab wendete sie sich von diesem Ort ab. Hatte sie doch nichts um diese zu erwerben. Außer den Bogen den ihr einst Andy schenkte. Ja Andy ,der Man der ihr Leben veränderte. Kurz dachte sie an die Schöne zeit mit ihm. Doch dies war Vergangenheit ,schon längst war er aus ihrem Leben verschwunden und hatte bestimmt jemanden anderen gefunden. Ihr Blick wurde Traurig, und ihr Schritt im Heißen Sand schneller. Sie lief einige Zeit bis sie zu einen Strauch kam. Satanella ging auf die Knie auch wenn die Hitze des Sandes Schmerzte begann sie zu graben bis sie die Wurzeln erreichte. Lächelnd rief sie.
    „Mork ,ich hab was zu Essen.!“
    Als sie die Dicken Maden an den Wurzeln sah. Sie Zupfte einige davon ab und warf sie Mork ihn während sie selber eine genüsslich in den Mund Steckte.

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    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline
    „Du kannst das schon?“, fragte Maris mit übersteuerter Stimme, als Estefania ihm die ihr aufgetragene Übung nahezu perfekt vorführte.
    „Ich hab das in der Zeit gemacht, in der ich weg war“, erklärte ihm seine Schülerin.
    Dieses Weib war unglaublich. Jeder normale Schüler war aufmerksam und hörig, übte mehr oder weniger fleißig und beherrschte das ihm Gezeigte irgendwann mehr oder weniger gut, aber Estefania schien die Übungen schon im Voraus zu kennen und umzusetzen. Oder sie war schlicht und einfach ein verdammtes Naturtalent.
    „Gut“, lenkte er ein, „Dann gibt es nichts mehr, was ich dir zum Kampf mit der Linken zeigen kann. Folge mir!“
    Maris führte Estefania In eine Kammer der Arena, in der allerlei Übungsmaterial aufbewahrt wurde, und zog zwei Übungsschwerter aus dem Ständer, die er ihr in die Hand drückte. Dann kehrten sie zurück in die Mitte der Arena. Maris selbst zog seine von Adrastos geschmiedeten Schwerter und bedeutete ihr, die Übungsschwerter vorerst unten zu lassen.

    „Das Wichtigste im Doppelschwertkampf“, begann er, während er seine Klingen schnell und gegenläufig zueinander herumwirbelte, „ist Koordination!“
    Er ließ die Klingen sinken und deutete auf die ungeschärften Schwertrohlinge, die sich sehr gut zum Üben eigneten.
    „Versuch es selbst erst einmal, aber pass auf! Auch wenn die Dinger stumpf sind, hinterlassen sie doch schöne blaue Flecke, wenn man sich aus Versehen damit schlägt“, sagte der Blondschopf mit einem Lächeln.
    So würde Estefania am ehesten die Schwierigkeiten erkennen können, die der Kampf mit zwei Schwertern mit sich brachte, und sie eher beherzigen, als wenn er sie sofort in die erste Übung jagte.

  15. Beiträge anzeigen #15
    Veteranin Avatar von Xarih
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    Xarih ist offline
    Am Vortag hatte sie, doch etwas überraschend ihr Schüler aufgesucht und ihr gezeigt wie er den Hagel entstehen lassen konnte. Dazu waren sie etwas Abseits gegangen, Xarih wollte ja keine unnötige Unruhe stiften und tatsächlich hatte er diesmal gleich den Hagel entstehen lassen und es nicht, wie zuvor es zuerst regnen lassen.

    Die Lehrmeisterin war doch recht zufrieden gewesen und wollte ihm schon seine nächste Aufgabe geben, als er ihr offenbart hatte, dass er für einige Tage Al Shedim verlassen würde. Xarih war natürlich nicht begeistert, es war nicht gut, die Ausbildung zu unterbrechen aber sie stimmte schließlich mit einem Kopfnicken zu. Sie wollte ihn jedoch nicht gehen lassen, ohne ihm eine Aufgabe mit auf den Weg zu geben.

    Es war vielleicht gar nicht mal schlecht, dass du zuerst den Regen erschaffen hast und dann den Hagel. Auf die Gleiche Weise kann man diche oder auch Lebewesen, zumindest teileweise einfrieren. Du musst das Wasser, dass du erschaffen hast nur genau zum richtigen Augenblick zum gefrieren bringen. Das ist sicher nicht leicht aber die Vorkenntnisse hast du und für unterwegs ist das vielleicht eine ganz nette Übung.

    Maknir würde also nun einige Tage nicht da sein und die hohe Magierin hatte sich daraufhin entschieden ihre Studien fortzusetzen.
    Bis jetzt war sie in der Bibliothek gewesen, die Zeit hatte Xarih total vergessen gehabt, erst der Hunger trieb sie an das tageslicht, um der Taverne einen Besuch abzustatten.
    Geändert von Xarih (27.07.2008 um 18:20 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #16
    Burgherrin Avatar von Estefania
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    da wo du mich nicht vermutest...
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    Estefania ist offline
    Sollte sie ihm erzählen, dass sie sich in Mora Sul auch schon zwei gleiche Schwerter besorgt hatte? Sie hatte das eine unter ihrem Bett im Sand versteckt und wegen der Verletzungsgefahr war es wohl besser, dass sie jetzt die Übungschwerter benutzte, die Maris ihr gerade gegeben hatte.

    Mit diesem gegengleich Kämpfen hatte Estefania ein bisschen ihre Probleme. Einzeln klappte es gut mit rechts und jetzt auch mit links. Doch wenn sie jetzt beidhändig angreifen wollte kam sie sich jedes mal selbst ins Gehege. Sie versuchte es einige Male. Maris beobachtete sie ganz genau und es sah so als er würde er sich ständig gedankliche Notizen darüber machen was sie alles falsch machte. Estefania war reichlich genervt zumal sich ihr gesundheitliches Problem bemerkbar machte. Am liebsten würde sie die Schwerter in den Sand fallen lassen und so schnell wie möglich ins Wasserfass hüpfen. Dann schlug sie sich selbst das eine Schwert aus der Hand. Auch eine Möglichkeit die Dinger los zu werden...nur verschaffte ihr das keine Linderung. Wie sollte sie sich dabei auch konzentrieren?
    'Hey Maris ich geh mal schnell schwimmen. Bin gleich wieder da!'
    Nein, das konnte sie nicht bringen. Sie war schon froh, dass er sie nicht auf neulich Nacht angesprochen hatte. Deswegen hob sie das Schwert wieder auf und dachte anstatt an das Jucken an Schafe auf einer grünen Wiese und zählte sie. Nein ganz schlecht, davon würde sie sicher bald einschlafen.

    Schließlich versuchte sie einfach Maris anzugreifen mit links und das rechte Schwert benutzte sie für ihre Deckung, beim nächsten Konter von dem Lehrmeister wechselte sie die Seiten und drehte sich auch noch während des Kampfes einmal um sich selbst. Das sah bestimmt schick aus, allerdings kam sie dann doch durcheinander und verhaspelte sich.

    "Ich glaube da hast du noch ein hartes Stück Arbeit vor dir bis ich das kann!"

  17. Beiträge anzeigen #17
    Veteran Avatar von Jinne
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    Jinne ist offline
    Jinne bereitete sich auf eine größere Reise vor.
    Auf Grund der Unruhen im Norden, hatte er sich entschieden auch nach Norden zu ziehen. Er konnte einfach nicht Al Shedim bleiben und Tatenlos in der Winzerei losziehen.
    Also verschloss er seine Weinkeller und sichte suchte seine Reisesachen zusammen.
    Als erstes würtde er nach Braga ziehen und dann würde er weitersehen.
    Wenn er glück hätte, könnte er sich vielleicht einigen Brüdern des Kreises anschließen.
    In Reiserobe eingekleidet warf er sich seinen Rucksack über füllte noch zwei Wasserschläuche mit Wasser und machte anschließend noch einmal einen Kontrollgang.
    Einige Zeit später war er auch schon Unterwegs.

  18. Beiträge anzeigen #18
    Schwertmeister Avatar von Solveg
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    Solveg ist offline
    Verdichten, dann wieder nicht verdichten, Solveg war im ersten Moment etwas verwirrt gewesen, was diesen Zauber anging, hatte sich dann aber heute doch einigermaßen bemüht, verschieden dichte Sandkugeln herzustellen und diese gegen irgendwelche Wände zu schleudern. Ein bisschen machte es ihm schon Spaß. Zumindest die Vorstellung, er könnte damit richtig Schaden machen, ebbte in ihm hoch und er war auch recht motiviert den ganzen Tag über. Dabei hatte er auch den einen oder anderen Rückschlag erlebt. Mal ging es mit dem Formen des Sands nicht so recht, mal war die Staubwolke noch mickriger als am Vorabend und dann war es auch mal wieder wie perfekt. Schon komisch.
    Beim Tempo sah er selbst heute Abend noch Reserven. Zwar hatte der Adept ordentlich zugelegt, aber vor allem der Übergang vom Sammeln des Sands in der Luft zum Losschleudern brauchte noch ziemlich.

    Teil zwei der Aufgaben, die Melaine gestern gestellt hatte, war dann auch recht spannend geworden. Die Insel in dem Oasensee war wahrlich nicht groß, dennoch hatte Solveg so seine Schwierigkeiten gehabt. Er war relativ systematisch vorgegangen und hatte die Fläche nach und nach abgearbeitet. Wobei er mit seinem magischen Auge wohl nicht so wirklich konsequent durchgegangen war, denn als er einmal um die Insel herum war, hatte er noch nichts gefunden. Dabei sollte es, sofern Fenier nicht schneller gewesen war, ganze zwei Bücher in der Erde geben. Oder waren die vom Grundwasser schon aufgeweicht worden? Hatte er sich eigentlich nicht so recht vorstellen können und es war dann auch nicht der Fall gewesen. Er war nur einfach nicht konsequent genug dabei gewesen. Denn beim zweiten Mal hatte er dann Erfolg, er entdeckte einen quaderförmigen Gegenstand unter der Erde.
    Das Herausholen war dann noch eine Sache für sich geworden. So ein Buch war kein Kiesel, folglich war einiges mehr an Magie nötig, um den Sandstrudel zu erzeugen, der das Buch an die Oberfläche befördern sollte. Es ging eher schlecht als recht, sodass am Ende noch Teile davon im Sand steckten. Aber Melaine hatte ja nicht angegeben, dass sie es bis in die Luft bringen mussten, ohne die Hände zu benutzen. Und so kam es, dass er den restlichen Sand einfach herunterbließ und dann seinen Fund beäugte. Am Ende war Solveg damit einfach zu einem der Bäume in der Oase gegangen und hatte sich dort zum Lesen niedergelassen. Falsch würde das schon nicht sein. Zumindest war bisher noch niemand angekommen und hatte sich deswegen bei ihm beschwert. Denn er saß nun schon eine ganze Weile hier im Schatten der Palme.

  19. Beiträge anzeigen #19
    Krieger Avatar von Fenier
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    Fenier ist offline

    an der Oase

    Fenier kribbelte es geradezu in den Fingern! Einerseits hatte er sich den ganzen Tag über der Sandkugel gewidmet, da sein gestriger – wohlgemerkt – erster Versuch nahezu gescheitert war. Andererseits verspürte er immer noch das Verlangen seiner gestrigen neuen Technik mehr Ausdruck zu verleihen und ihr einen eigenen Charakter zuzuweisen. Dies jedoch hatte Melaine ihm ausdrücklich untersagt.

    Ein wenig missmutig aufgrund dessen, war er heute Morgen an seine Übung gegangen. Zuerst wollte er sich den eindringlichen Rat seiner Lehrmeisterin zu Gemüte führen, nicht explizit zwischen den Magieanwendungen auf Wasser und auf Sand zu unterscheiden. Denn das hatte er bisher immer getan. Also probierte er erst einmal ein paar kleinere Übungen mit Wasser aus: Er erschuf und kontrollierte es nach seinem Willen, in den verschiedensten Arten und Auswirkungen. Es sah eher aus wie ein riesiges Wasserkunststück, das sich in ihrer vollkommenen Schönheit präsentierte. Und genau das wollte er auch mit dem Wüstensand schaffen. So würde er hoffentlich die Grundlage für ein besseres Verständnis zwischen den beiden schaffen. Es war wirklich nicht leicht seine gedankliche Sperre zu überwinden, aber er rief sich immer die Worte Melaines wieder ins Gedächtnis: ‚Magie, die von dir ausgeht, wird immer mit Wasser und Sand im Einklang sein.’
    So gegen Mittag schaffte er dann den erhofften Durchbruch. Seine nahezu künstlerische experimentelle Gestaltung von Sandkristallen glich äußerlich bis ins Detail der Gestaltung von Wasser!
    Nach einer längeren Mittagspause, auch um der sengenden Hitze zu entkommen, versuchte er sich dann an der Sandkugel. Er rief sich die gestrige Vorstellung Melaines noch ein einmal in den Sinn und auch ihre erläuternden Worte zu seinem und zu Solvegs Versuch. Selbstsicherheit und Vertrauen auf das magische Wirken! Und tatsächlich klappte es dieses Mal auf Anhieb viel besser als seine gestrige Vorstellung. Schon erstaunlich, wie hilfreich es doch sein konnte ein wenig Grundlagentraining zu machen. Darauf folgend feilte er noch ein wenig an seiner Technik und an der Ausführung sowie der Schnelligkeit, so dass er im Großen und Ganzen zufrieden mit seiner Arbeit sein konnte.
    Interessant für ihn war es gestern schon gewesen, dass Solveg anscheinend kaum Probleme mit dieser Aufgabe hatte. Melaine erwähnte etwas von einem speziellen Weg, wie er mit der Magie umging. Leider hatte er ihn nicht mehr darauf ansprechen können. Es war schon spät und außerdem hatte er ein wenig mit den Worten ihrer Lehrmeisterin gehadert.

    Vielleicht würde er ihn ja jetzt noch antreffen, denn eine Sache hatte er noch nicht erledigt und das wollte er noch vor Sonnenuntergang tun: Die magische Suche nach Nelan Faryts ‚Das gelbe Wasser’ auf der Insel der Oase. Insel? Er hatte sich dessen noch nie vergegenwärtigt, doch es gab sie wirklich.
    Kurzerhand schwamm er in seinen Sachen das kurze Stück hinüber um dort auf dem kleinen Flecken Trockenheit seine Suche zu beginnen. Für Außenstehende musste diese Szene ein herrlicher Anblick sein: Ein junger Mann in blauer Novizenrobe und geschlossenen Augen – für bessere Konzentration - der mit leicht ausgestreckten Armen und Händen auf der Insel umherging, als wäre er blind…
    Doch nach schon verhältnismäßig kurzer Zeit fand er das Buch, dass Melaine vergraben hatte. Mit einer weiteren magischen Übung, dem umgekehrten Treibsand, transportierte er es an die Oberfläche. Und Solveg war anscheinend auch schon hier gewesen, denn an einer Stelle konnte man deutliche Spuren im Sand erkennen.
    Jetzt, da er alle seine Pflichten erledigt hatte und er mitsamt dem Buch wieder am Rande der Oase stand, kam es ihm wieder in den Sinn doch noch ein wenig an seiner sandigen Welle zu arbeiten. Er schaute sich vorsichtshalber noch einmal um, legte das Buch beiseite und begann dann mit seinem Vorhaben.

  20. Beiträge anzeigen #20
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Melaine schien eine gute Menschenkenntnis zu besitzen, sonst hätte sie wohl die ganze Nacht an ihrem Platz an dem Wasser der Oase verbracht und hätte auf die Insel gestiert, in der Hoffnung, dass sich einer der beiden Schüler die Mühe machen würde, direkt nach dem Buch zu suchen. Doch hatte sie sich dagegen entschieden. Sie wollte die beiden zwar dabei beobachten, doch hatte sie keine Lust, stundenlang an einem Ort zu sitzen. Und so hatte den Tag genutzt, um sich zu entspannen. War ein wenig im Meer baden gewesen, hatte ausgiebig in der Taverne gegessen, auch, wenn sie dort etwas länger hatte warten müsse, da scheinbar Proviant für den Marsch nach Myrtana vorbereitet wurde.
    Ja, sie hatte auch dem Anführer der Nomaden gelauscht, der verkündet hatte, dass sich das Volk des Wassers an einem Krieg beteiligen würde, der sie eigentlich nichts anging. Er hatte es allerdings nicht so ausgedrückt, wie Melaine es aufgefasst hatte, sondern hatte von einer schweren Pflicht gesprochen, die es zu erfüllen galt. Der Wille Adanos‘ sei darin zu erkennen, auf dass das Gleichgewicht wiederhergestellt werden könnte. Die Frage, die sich Melaine allerdings stellte, war, welches Gleichgewicht? Sahen die Wassermagier eine Chance, die Orks endgültig zu vertreiben?
    Die Rothaarige wusste es nicht und würde es vielleicht auch nie erfahren, war sie schließlich keine derjenigen, die darüber zu entscheiden hatten. Sie war bloß eine junge Frau, die nun nicht wusste, was sie tun sollte.

    Und während sie ihren Gedanken nachhing, sah sie Solveg, wie er zu der Insel schwamm und das Buch suchte. Etliche Zeit später war auch Fenier gekommen, um sich das Buch zu holen. Beide ließen sich unter einer Palme nieder und fingen an zu lesen. Nur Fenier suchte sich einen Platz, der weiter fort von Solveg lag.
    Schließlich erhob sich die junge Wassermagierin und lenkte ihre Schritte zu Solveg, nachdem sie gesehen hatte, dass er das Buch zuklappte. Melaine ging davon aus, dass er schon zuvor etwas geübt hatte. Auch hatte er bereits gestern eine gute Sandkugel erschaffen können, sodass Melaine davon absah, sich etwas von ihm vorführen zu lassen.

    „Steh auf, Adept!“, erklang Melaines Stimme streng, „Und folge mir!“ Die Lehrmeisterin ließ ihm keine Chance zur Erwiderung und ging langsam an ihm vorbei, trat aus dem Schatten der Palmen, die rund um die Oase wuchsen, hinaus in das Licht der untergehenden Sonne. „Die Sonne ertrinkt im Gelben Meer und es wird Zeit, dass du einen letzten Zauber lernst. Eine Art der Magie, die du nicht alleine wirken kannst. Es ist die Kunst, sich mit einem anderen Magier zu verbinden, um größere Werke zu erschaffen, um das zu tun, für das den Menschen selbst das Wort Wunder zu schwach erscheint.
    Natürlich wird es dir nicht sofort möglich sein, solch fantastische Dinge zu bewirken, doch du wirst erkennen, dass aus der Macht zweier, die gemeinsam wirkt, eine unglaubliche Kraft entstehen kann. Und nun setze dich mir gegenüber!“, erklärte Melaine und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. Sie wartete, bis Solveg ihrem Beispiel gefolgt war, ehe sie ihre Handrücken auf ihre Knie legte.
    „Du weißt, dass jeder Magier eine Aura ausstrahlt. Gemeinsam zu wirken, bedeutet im Einklang zu wirken. Und dieser Einklang ist nur über die Aura zu erreichen. Uns ist es möglich, unsere Aura zu manipulieren. Wir können sie schwach werden lassen, wenn wir uns vor anderen Magiern verbergen wollen, wir können aber auch ihre Beschaffenheit der einer anderen Aura angleichen. Und dies wirst du nun probieren, nachdem du zugeschaut hast, wie ich es mache!“
    Melaine schloss die Augen und öffnete sie einen kurzen Moment später wieder. Sie sah nun mit der Magie, sah den bläulichen Nebel, der ihren Schüler einhüllte, durch eine orangene wabernde Wand direkt vor ihren Augen. Melaine veränderte die Aura. Die Magie schien um sie herum zu pulsieren und langsam glitt das Orange in ein helles grün über. „Es ist schwer zu erklären. Doch wenn du dich auf meine Aura einlässt, funktioniert es fast von selbst!“, versprach die Lehrmeisterin und fuhr direkt vor, „Wir wollen etwas einzigartiges erschaffen. Ich dachte an eine Insel, nur für uns alleine. Zuerst heben wir den Sand kreisförmig um uns herum aus, ehe wir Wasser in den so entstehenden Graben fließen lassen. Die erreichen wir zum einen, wie schon gesagt dadurch, dass wir unsere Kräfte über eine gleiche Aura miteinander verbinden. Zum anderen aber auch dadurch, dass wir das gleiche Ziel anstreben. Es ist nun kein Zauber, der allein auf den Gedanken einer Person baut, sondern der von uns beiden gleichzeitig ausgehen muss, als wären wir ein Wesen. Dies erfordert ein hohes Maß an Konzentration auf die Aura und du wirst sehen können, was meine Gedanken mit der Magie formen wollen, noch bevor es die Magie annimmt. Zeit für dich also, gleiche Gedanken in das Geflecht der Magie einzuweben.
    Also, zuerst heben wir einen Graben aus. Danach erschaffen wir eine ausreichende Menge Wasser!“, fügte Melaine ein letzte Mal hinzu. „Bereit?“, fragte sie und schloss die Augen, als sie das Nicken Solvegs sah.

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