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  1. Beiträge anzeigen #361
    Krieger Avatar von Sheyra
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    Sheyra ist offline
    "Vielleicht kann ich helfen", meldete sich Frost nach einem längeren Blick auf die zerschundene Brust des verletzten Kriegers zu Wort. "Ich habe genügend Schlachten gesehen, um zu bezweifeln, dass ich in meinem Leben noch eine Wunde sehen werde, die ich keiner bestimmten Waffe zuordnen könnte. Zudem . . ."
    Sein Blick glitt erneut über die verhärteten Gesichtszüge, das blutbefleckte Metall der Rüstung und die Tätowierungen, als ob er in ihnen die Zeilen eines längst vergessenen Textes wiedererkennen würde.
    ". . . es könnte sein, dass ich den Mann kenne."
    Sheyra hielt es währenddessen für besser, den Worten des Heilers nachzukommen. Und so verlagerte sich die muntere Runde binnen weniger Augenblicke vor die Türe. Auch wenn die Stimmung nun deutlich gedrückter wirkte – irgendwie schien mit Ausnahme von ihr selbst jeder der Anwesenden den Verletzten zu kennen.
    "Kann mich jemand aufklären, bei wem es sich um den Verletzten handelt?", fragte sie in die Runde. "Und wer hat ihn so zugerichtet? Nach einem Orkangriff sah mir das jedenfalls nicht aus."

  2. Beiträge anzeigen #362
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Tief inhalierte Ornlu den grünlichen Rauch ein, ehe er diesen wieder genüsslich ausblies. Was blieb schon über hier draußen? Drinnen sah es nicht wirklich nett aus. Ornlu hatte ja schon viel gesehen, aber so einen Bären von Mann mit soviel Narben und dem Blut. Er fragte sich schon die ganze Zeit aus welchen Fels sich dieser Kerl durchgebissen hatte und auf der Erde umherschritt. So wie er Griffin verstand, hatte dieser Gor Na Jan mehr Orks schon getötet, als Ornlu überhaupt wohl zählen konnte. Dieser Templer schien ein Unsterblicher zu sein. Wer sonst überlebte so viel? Wenn Ornlu so recht überlegte, hatte er noch nie einen Ork getötet. Gut dafür Unmengen an Banditen, Viehern und so hässlichen Gestalten, aber Orks..nein.
    Wieder stieß er eine grünliche Rauchwolke aus den Nasenlöchern und schaute wieder in die Runde. Griffin ging hin und her und war in Gedanken versunken. Ryu drehte wieder mal voll ab und begann zu meditieren. Für Training hätte er sich einen anderen Zeitpunkt aussuchen sollen. Dann dieser Frost, der bei Knörx blieb. Der Druide erinnerte sich an dessen auftreten im Sippenkriegerhaus - er war in Ordnung und bestimmt nicht der König von Myrtana. Wäre dem nämlich so, wäre er sehr dumm gewesen zu diesen Zeiten in Silden aufzukreuzen, gerade nachdem seine Lakaien hier Mist bauten. Die Frau hatte er auch schon gesehen. An sich ganz nett anzuschauen, hätte sie nicht rote Haare. Ornlu blickte sie skeptisch an. Die meisten Rothaarigen waren Hexen wie diese Scarlett, manche liebestolle Nymphomaninnen wie Vivin in den Kavernen oder einfach nur seltsam. Wie Zweiteres wirkte die Frau nicht, aber man müsste sie im Auge behalten. Dann blieb da noch dieser geheimnisvolle Nordmann, wobei so geheimnisvoll war er nun auch nicht. Der kreuzte schon einmal hier auf, als sie einen Grillwettbewerb hier hatten. Ja, der Typ war sogar in der Jury oder doch nicht? Ornlu war es egal, er beäugte lieber den Rauch der gen Himmel stieg auf die noch sternenklare Nacht.

    "Hey Griffin stell dir vor, so ein Meteorit oder so würde genau auf Ryus Schmiede einschlagen, während wir alle da drinnen sitzen würden. Vielleicht sollten wir Knörx und den Gor Na Jan da rausholen.", meinte Ornlu, etwas vom Sumpfkraut gelockert.
    "Ornlu bist du wieder dicht? Sowas passiert nicht.", fragte Griffin und beäugte den Druiden. Urplötzlich wurde es kurz gleißend hell, alle blickten auf gen Himmel und sahen einen kleinen Feuerball, der im hohen Tempo verrauchte, ehe er als kleiner Fingerhut großer Stein gegen die Esse der Waffenschmiede knallte und das Dach hinab kullerte, bis er inmitten der Gruppe stehen blieb.
    "Ha! Wer ist hier dicht, höö?", tönte Ornlu und beäugte, wie der Rest, den Stein.
    Geändert von Ornlu (27.07.2008 um 00:53 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #363
    Teufelshühnchen Avatar von Knörx
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    Knörx ist offline
    Nachdem Ruhe in der kleinen Schmiede eingekehrt war konnte sich Knörx in aller Eile um den verletzten Gor Na Jan kümmern.
    Der Moment war kritisch. Das Gift schien schon lange in seinem Körper zu wabern und verbannte jegliche Bemühungen seines eigenen Immunsystems, das Problem selbst in die Hand zu nehmen, auf die Ersatzbank. Dem Himmel sei dank hatte Ceron ihn auf genau solche Fälle vorbereitet, auch wenn dies sein erster wirklich gefährdeter Giftpatient werden sollte.
    Er legte ihm die Hände auf Brust und Gesicht. Wie es ihm sein Lehrmeister beigebracht hatte schuf er eine geistige Verbindung zwischen seinem Körper und dem des Templerführers. Sofort konnte er das Gift spüren, das durch dessen Körper floss, wie ein ranziger Nachgeschmack blieb er auf seiner Zunge hängen. Auch konnte er den Herzschlag spüren, so langsam, dass man dem Blut fast beim Fließen hätte zusehen können.
    Wie hatte sich der Templer nur noch aufstemmen können, nachdem er schon kaum seine inneren Organe mit Blut versorgen konnte? Musste wohl was mit der Disziplin zu tun haben.

    Vorsichtig und unter Aufwendung aller Konzentration isolierte Knörx das Gift aus den Zellen des Kriegers und führte es langsam in seine eigenen über. Jetzt durfte er keine Fehler machen. Als würde er an einem Strohhalm saugen zog er den inzwischen sanft-kugeligen Gifttropfen durch seinen eigenen Körper hindurch bis in die Mundhöhle. Dann spuckte er das Teufelszeug auf den Boden und spühlte mit Wasser nach. Waffengift war für gewöhnlich weniger gefährlich wenn es geschluckt wurde, aber er brauchte da kein unnötiges Risiko eingehen.

    Na Jan war nun vom Gift befreit, aber sein Zustand blieb weiterhin gefährlich. Er musste seine eigene Regeneration antreiben.
    Mit vor Konzentration angespannter Miene ließ er die ausgestreckte rechte Hand mit der Handinnenfläche nach unten langsam über den Körper des Templers wandern, von den Füßen bis zum Kopf und wieder zurück. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn, während er nach und nach das zerstörte Gewebe wiederherstellte und dabei alle Reserven mobilisierte. Eine nach der anderen schlossen sich die Wunden des Kriegers, wuchsen zu hellen Streifen neuer Haut zusammen. Vor allem die tiefen Stiche und Schnitte verheilten schnell, denn Knörx ließ alle Kraft hineinfließen, die er aufbringen konnte.

    Schließlich wies ihn ein starkes Ziehen im Hinterkopf daraufhin, das er für heute wohl keine weiteren magischen Eingriffe mehr vornehmen konnte. Es waren nur einige, wenn auch die schlimmsten der Wunden verschwunden, dennoch war Knörx förmlich in Schweiß gebadet, was durch die anhaltende Schwüle noch verstärkt wurde. Erst jetzt, wo das wichtigste getan war, gönnte er sich den Luxus, seine Erschöpfung zu kompensieren und setzte sich scherfällig auf einen der Stühle im Raum. Allerdings nur für einen Moment, dann versorgte er die restlichen Wunden des Templers mit frischen Heilkräutern, verband sie mit ein paar Stoffetzen und reinigte ihn vom Blut und Schmutz, um Infektionen zu verhindern.

    Als er die Türe der Schmiede öffnete, blickte er in ein halbes dutzend fragender Gesichter. "Er ist über den Damm", gab er Entwarnung und eine Welle der Erleichterung machte sich breit.

  4. Beiträge anzeigen #364
    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline
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    Im Gegensatz zu den Flachländern, die es irgendwie schafften, seelenruhig herumsitzen zu können, während ein Gefährte im Sterben lag, hatte Stylios keinen Moment still verharren können und war ständig in Bewegung gewesen. Mal war er wie der andere Kerl, Sildener und offensichtlich Krieger, in Gedanken versunken auf und ab gegangen, hatte sich die Haare gerauft oder angespannt an seinen Waffen und der Rüstung herum gefummelt, als ob er jeden Augenblick mit einem Angriff rechnete.
    Als dann schließlich die Tür der Schmiede aufging und dieser undurchsichtige Typ herauskam, der die ganze Zeit über mit dem Verwundeten in der Hütte geblieben war und ihn hoffentlich auch behandelt hatte, war Stylios einer der ersten, der ihn belagerte und wissen wollte, wie es nun aussah. Der Nordmann hatte gesehen, wie übel zugerichtet Na Jan gewesen war und konnte sich ausmalen, wie schwer die Verletzungen sein mussten, dass solch ein Bär zu Boden ging. Das Erste, was Stylios dann erfuhr, war ein "Er ist über den Damm" , was ihm auch schon vollkommen reichte, auch wenn es ihn verwirrte. Was hatte der Kerl in der Hütte gemacht, dass Gor Na Jan schon wieder auf dem Weg der Besserung war? War der Flachländer in der Lederrüstung einer der Magier, die es in Silden gab? Misstrauisch trat der Clankrieger erst einmal einen Schritt von dem Mann zurück und stellte seine Neugier hinten an. Einem Magier konnte man nicht trauen....die waren zu allem fähig und unberechenbar.
    Letztendlich war es jedoch auch egal, wie der Verwundete geheilt wurde. Ein Krieger, der so wie Gor Na Jan an der Seite der Nordmarer unter den Orks gewütet und gemeinsam mit Stylios die Waffen gezogen hatte, verdiente es nicht, in einer kleinen Bretterbude in einer Grenzsiedlung des Flachlands zu sterben.

  5. Beiträge anzeigen #365
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Myra ist offline
    "Keks, ich muss unbedingt nochmal zu dem Kerl, bei dem wir waren. Er war auch mal ein Sumpfler, aber hat auf die Seite von Silden gewechselt. Doch so richtig genau kann ich mir nicht vorstellen, warum er das gemacht hat. Ich muss unbedingt nochmal mit ihm sprechen. Es klingt zwar etwas doof, aber was wäre, wenn der Schläfer selbst gesagt hat, dass unsere Bruderschaft hier in Silden leben sollte und sich unter die Leute mischen musste."
    Nachdenklich schaute die Blonde auf ihr Frühstücksbrot, welches vor ihr lag und mit stummen Schreien nach einen Belag gierte. Quark und Salat standen auf dem Tisch und verzehrten sich nach einer Verbindung mit dem Brot. Frau konnte das Knistern der Emotionen fast hören, doch die junge Guru war zu sehr in Gedanken, um davon etwas mitzubekommen.
    Nur Keks wurde immer unruhiger und plante einen Angriff auf den Salat, der ihn letztens noch beleidigt hatte.
    "Ich muss unbedingt noch mehr erfahren. Diese Unwissenheit nagt in mir, Keks. Zwar will ich nicht unbedingt den Worten eines Mannes vertrauen, aber mir bleibt jetzt keine Wahl.
    Doch wenn es so wäre, hätte der Schläfer mir doch ein Zeichen gegeben oder etwa nicht?"
    Die Adlige redete mehr mit sich selbst als mit Keks, welcher auch nicht zu hörte, da er gerade dem unhöflichen Salat den Krieg erklärt hatte. Kämpfenderweise rollte der Hase mit dem Salatblatt über den Tisch und ein leises Kauen ließ nach kurzer Zeit darauf schließen, dass der Hase gewonnen hatte.
    "Am besten machen wir uns gleich auf dem Weg, es gibt keine Zeit zu verlieren!", sagte die Grünäugige und guckte ungläubig auf Keks, welcher auf dem Rücken lag und das Salatblatt fraß.
    Genau in diesem Moment fiel ihr auf, dass sie auch noch ihr Frühstücksbrot vor sich liegen hatte.
    "Gut, wir frühstücken erst, dann machen wir uns schick und dann gehen wir nochmal zu dem Typen.", sagte sie in einem Ton, der verriet, dass sie gerade diesen Plan im Hirn gespeichert hatte, um nicht später davon abzuweichen.

  6. Beiträge anzeigen #366
    King Kong Avatar von Griffin
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Griffin ist offline
    Nach dem Stress von gestern Abend war der Südländer irgendwo froh gewesen, endlich wieder in Ruhe allein zu sein. Es war ja nicht so, dass er die anderen nicht mochte, aber irgendwie waren ihm zu viele Menschen an einem einzigen Fleck manchmal eben einfach zu viel, so lange es kein Kampf war. Da war dem Hauptmann eigentlich egal, wie viele Krieger, Kriegerinnen oder Orks an einem Ort versammelt waren.
    Voller Tatendrang und mit vollem Magen – die Teller hatte Griffin natürlich gespült und zurück in den Schrank gestellt – marschierte der Hüter aus seiner Hütte. Kurz schloss er die Augen, atmete tief die Luft ein, die heute nach edlem Frauenparfüm roch, und entspannte sich. Als er die Augen wieder aufschlug, stand nur wenige Schrittchen vor ihm eine Frau, wie sie ihm Buche stand. Gepflegtes Haar, markante aber weibliche Gesichtszüge, volle, aber nicht übervolle Lippen und ein makellos reinen Teint. Die junge Dame war stilvoll gekleidet in einem schönen Kleid, das wohl maßgeschneidert war, trug zur Abrundung ihres gesamten Outfits ein Paar Feenflügel auf dem Rücken.
    »Seid mir gegrüßt, Myra.«, sprach der Hüter und verneigte sich kurz, um die junge Frau mit einem andkuss zu begrüßen. »Welche Ehre, dass ihr mich erneut aufsucht. Was kann ich für euch tun? Wollt ihr etwas essen oder etwas trinken?«, fragte der Krieger höflich. Myra schüttelte nur ihren Kopf, aber immer darauf bedachte ihre schöne Frisur nicht zu zerstören. »Du darfst mir zeigen, welche Vorzüge Silden hat.«, sprach Myra kühl und schritt an Griffin vorbei in dessen Hütte.

    Sie war sicherlich überrascht, dass ein Mann eine so aufgeräumte und saubere Wohnung hatte, sein Geschirr spülte und wieder in den Schrank räumte. Das bei einem allein lebenden Mann das Bett gemacht und der Dreck rausgefegt war. Auch wunderte sich die junge Zofe bestimmt über die Größe der Hütte, auch wenn sie bei ihrer Luxusvilla weitaus größere Zimmerausmaße hatte. Aber immerhin war die Hütte des Hauptmanns größere als die meisten anderen in Silden.
    Ohne jedoch eine Reaktion zu zeigen nahm die Sumpflerin Platz, schaute sich kurz um und blickte dann erwartungsvoll zu Griffin. Ihr blick verriet sofort: „Setz’ dich hin und erzähl’ mir, was ich wissen will.“

    »Silden ist die freieste Stadt, die es gibt.«, erklärte der ehemalige Hohe Novize der weiblichen Guru. »Aber trotzdem herrscht hier Disziplin und ein klares, hierarchisches System. Die Leute, die viel erreicht haben, die haben hier was zu sagen. Die Leute, die noch neu sind, werden arg beäugt und sie haben zwar ein Stimmrecht, aber sind eben noch nicht so bekannt wie andere Leute. Es ist praktisch wie im Sumpf. Wenn ein Templer sagt, dass etwas so sein soll, dann haben die Hohen Novizen das so zu machen. Sagt ein Hoher Templer aber, es soll so sein, dann hat der Templer das auch so zu machen.« Kurz schwelgte der Krieger in Erinnerung daran, wie er seine Freunde damals im Sumpf besucht hatte und den heiligen Boden des Schläfers zum aller ersten Mal betreten hatte.
    »Außerdem glauben in Silden noch einige Leute an den Schläfer. Nimm’ Ryu und mich zum Beispiel. Wir beide sind ehemalige Sumpfler und glauben natürlich noch an den Schläfer. Ich persönlich glaube an die Schöpfung Adanos’ und die Lehre des Schläfers. Und so oder so ähnlich tun es sicher noch einige, die aber nie so frei darüber reden würden, denke ich.« Bei einem Blick in das Gesicht der hübschen jungen Dame bemerkte der Krieger, dass sie nachdenklich war. Vielleicht gewann der Wald ja gerade Punkte in ihrer Rangliste. »Und die Magie…Die Magie ist der Schläfermagie ähnlicher, als man denkt. Sicher, eine Windfaust kann hier niemand beschwören und nur die wenigsten wissen, was das überhaupt ist. Aber ich habe schon gesehen, wie die Druiden die Pflanzen kontrollieren, wie sie mit Tieren kommunizieren ohne ein Wort zu sagen. Sogar Büsche können Druiden zum laufen, tanzen und herumspringen bringen. Und es gibt Erzählungen, dass ein Magier eine Kugel aus Ranken um sich schaffen kann und damit vor allen Angriffen sicher ist.« Schweigend pausierte der Hauptmann erst einmal und wartete die Reaktion der jungen Guru ab.

  7. Beiträge anzeigen #367
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Myra ist offline
    Meint dieser Kerl doch tatsächlich, dass Silden ähnlich aufgebaut ist wieder Sumpf. Naja genug Idioten gab es, aber dennoch fehlte irgendwie die gewisse heimische Stimmung.
    Ihr Interesse lag aber in erster Linie auf der Machtverteilung, dem Glauben und der Magie.
    Wenn es wirklich so war, dass die Bekanntesten den meisten Einfluss hatten, war Myra auf dem besten Weg alte Macht wieder zu erlangen. Die Leute hatten wahrscheinlich keinen blassen Schimmer, was sie damit anrichteten, wenn sie bei der jungen Sumpflerin Kleidung bestellten. Je mehr Aufträge sie hatte, umso mehr stieg ihr Bekanntheitsgrad und dies war ein Maß für ihre Macht.
    Die Adlige musste kurz kichern, wenn sie daran dachte, dass die Sildner sich gerade ihre eigene Herrscherin heranziehen.
    Dann gab es in dieser Stadt also doch noch ein paar Schläfergläubige, auch wenn die Blonde nicht verstehen konnte, wie der Mann es wagen konnte Adanos zu erwähnen, wenn er vom Schläfer sprach. Die anderen Götter waren nichts, nur der Schläfer konnte sich als Gott bezeichnen. Die anderen drei Götter saßen den ganzen Tag nur irgendwo rum und betranken sich. Jedenfalls stellte die Grünäugige so nutzlose Götter vor.
    Dann sprach der Kerl das an, was sie am allermeisten interessierte - die Magie. Schon lang hatte Myra keine Magie mehr gewirkt, das letzte Mal hatte sie damit Samen schnell wachsen lassen, damit Keks etwas zu fressen hatte, aber das war schon lang her und nun erfuhr sie die Möglichkeiten, die sich ihr auftaten, wenn sie bei einem dieser komischen Waldtypen die Magie lernen würde. Sie hatte zwar wenig Interesse daran mit Tieren zu kommunizieren, aber dafür mehr daran kleine Büsche zum Tanzen zu bringen, das war bestimmt voll niedlich.
    Kurz tippte sie einen Takt mit dem Finger, der ihr gerade in den Sinn kam und stellte sich dabei einen tanzenden Baum vor. Wenn sie über solche Magie verfügen könnte, wäre dies wirklich ziemlich lustig und viele Leute könnte sie damit auch ärgern. Sie würde dann mit einer Armee von tanzenden Büschen durch Silden ziehen, sogar der Galgen, an dem dann einige Idioten hängen würden, würde anfangen zu tanzen. Was für eine schöne Vorstellung.
    Fast wäre die Adlige in ihren Träumen versunken, als sie sich selbst wieder in die Realität zurückzog.
    "Das klingt ja alles ziemlich interessant. Aber ich habe in Silden noch nie das Gefühl gehabt, dass hier alle eine große Familie sind und sich gern haben. Hier macht jeder irgendwie sein eigenes Ding. Dies halte ich auch nicht so schlecht, solang es hier kein Viertel für besser betuchte gibt, denn ich möchte nicht jeden Tag von einem abgerissenen Bettler begrüßt werden, schließlich habe ich auch meine Würde.
    Wie sieht es denn mit der Führung in der Stadt aus. Gibt es wenigstens ein paar gute Anführer, die für Ruhe und Ordnung in der Stadt sorgen?"

  8. Beiträge anzeigen #368
    King Kong Avatar von Griffin
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Griffin ist offline
    »Nun ja… Da wäre natürlich zum einen des Sildener Rat. Gefüllt mit allen wichtigen Persönlichkeiten Silden entscheiden sie über alles, was wirklich wichtig ist. Dann kommt der Waldläuferführer, die oberste Instanz der Waldläufer. Wären hier nur Templer, wäre der Waldläuferführer der Templerführer. So in etwa kann man sich die Position vorstellen. Dann kommt der Abgesandte der Druiden, den Posten hat momentan Ornlu inne und der Hauptmann Sildens.«, kurz räusperte sich der Krieger und fuhr dann fort. »Der Hauptmann sitzt vor dir.«, der Hüter wusste, dass Myra wohl gerade ziemlich baff war. Der Mann, den sie die ganze Zeit leicht von oben herab betrachtet hatte und der all das mit einem freundlichen Lächeln quittiert hatte war der Hauptmann Sildens.
    »Und – wenn ihr mir diese Bemerkung gestattet, werte Dame - ich habe euch noch nie in Silden umherlaufen sehen. Vielleicht habt ihr deswegen noch nie etwas von der Sildener Gemeinschaft mitbekommen. Versteht mich nicht falsch, ich möchte euch nicht zu nahe treten, auf keinen Fall.«, erklärte Griffin.
    »Aber um eine andere Sache auf den Punkt zu bringen. Wenn euch ein Bettler grüßt, seid ihr nicht mehr in Silden. In Silden gibt es keine Bettler, denn die werden schneller aus der Stadt gejagt, als sie gucken können. Das ist in en Augen mancher etwas hart, aber einige Leute denken, wenn Bettler arm sind, dann haben sie es verdient. Und ihr müsst euch keine Sorgen machen, dass ihr auf der Straße gegrüßt werdet. Natürlich ist Silden eine starke Gemeinschaft, aber es würde niemals jemandem einfallen, eine Person, mit der er oder sie nicht viel zu tun hat, einfach so zu grüßen. Wenn die Leute das tun, dann haben sie Hintergedanken. Sie wollen euch einen Auftrag anbieten… oder aber euch verführen.«, erklärte der Südländer und senkte seine Stimme.

    »Aber ganz unter uns… Die meisten Männer hier sind plumpe und einfältige Idioten, die keine Ahnung haben, wie man eine Frau eures oder eines anderen Standes richtig zu behandeln hat. Und, so wie ich euch kenne, würdet ihr die Männer, die versuchen euch so plump anzubaggern gleich töten lassen. Ihr müsst euch also keine Sorgen machen.«, sprach der Hüter und schaute der weiblichen Guru kurz, aber freundlich in ihr schönes Gesicht.

  9. Beiträge anzeigen #369
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Myra ist offline
    Ein Hauptmann also. Das machte ihn zu einem starken Verbündeten. Es war doch gut gewesen, dass die Adlige sich mehr mit ihm beschäftigt hatte, denn so konnte der Kerl ein gutes Wort für sie in Silden einlegen und dies war sehr viel wert. Solche Bekannschaften musste frau pflegen, auch wenn sie männlicher Art waren. Solang sie noch nicht die uneingeschränkte Macht in dieser Stadt besaß, musste sie sich wohl oder übel auch mit Männern abgeben.
    Aber in einer Sache hatte der Hauptmann recht. Sie ging wirklich nicht viel vor die Tür. Früher im Sumpf war sie die ganze Zeit mit Scarlett auf Streifzügen gewesen und hatte dafür gesorgt, dass Ruhe und Ordnung herrschte. Aber hier in Silden saß sie die meiste Zeit in ihrer Villa und ging, wenn sie denn mal nach draußen ging, nur die gewohnten Wege. Vielleicht sollte die Adlige doch einmal über ihren eigenen Schatten springen und sich etwas mehr in die Gesellschaft in Silden einbringen, denn schließlich gab es einen Ruf zu verlieren. Wenn die junge Guru die ganze Zeit nur Zuhause war, konnte sie gar nicht an Bekanntheitsgrad gewinnen. Macht durch Präsenz war das Stichwort. Sie würde den Sildner zeigen welchen Luxus und Schönheit auch Personen aus Silden ausstrahlen können. Sie wusste noch von früher, dass die Leute gefügiger waren, wenn sie ein direktes Ziel vor Augen hatten.
    Wenn die Blonde nun als Ikone angesehen wäre, zum Beispiel für Mode, welche in Silden wirklich noch sehr verbesserungswürdig war, so würden die Leute zu ihr aufschauen und sie hätte die Macht einiges in Silden zu verändern.

    "Männer sollten mich auf der Straße gar nicht anreden, außer sie haben wirklich einen verdammt guten Grund. Wie du schon sagst, sind die meisten nicht gerade intelligent und sehen in jeder Frau nur ein Lustobjekt und jemanden, den sie hinter den Herd stellen können. Nein, nein, das ist nichts für mich und bevor ich mich als Leibsklave für irgendeinen Mann hingebe, ziehe ich es vor allein zu leben.
    Doch was du sagst, klingt alles sehr interessant. Aus diesem Blickwinkel habe ich die Stadt noch nicht gesehen, aber sollte ich mir vielleicht einmal anschauen.
    Und du bist einfach zu den Leuten in Silden gewechselt und hast aber deinen Glauben an den Schläfer behalten?"
    Der Hauptmann nickte.
    Dies war wirklich eine Überlegung wert. Wenn sie selbst Teil der Sildner Gesellschaft werden würde, dann hätte sie noch mehr Chancen auf einen raschen Machtanstieg und es würde sich mit dem Schläferglauben verknüpfen lassen. Müsste sie an Adanos glauben, würde sie wahrscheinlich diesen Schritt nicht machen, aber es war für ihren Luxus und für ihr Ansehen in der Stadt.
    "Als Hauptmann hast du doch sicherlich die Befugnis mich aufzunehmen oder?"

  10. Beiträge anzeigen #370
    King Kong Avatar von Griffin
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Wie erwartet war, ist und blieb Myra eine Frau der Tat. Sie war eine Frau, die nicht lange fackelte, sondern einfach machte, allerdings nichts Unüberlegtes. Eine überaus interessante Mischung, wie Griffin fand. Die meisten Frauen hier in Silden waren eher einfach gestrickt. Sie gingen ihren alltäglichen Aufgaben in einem bestimmten Rhythmus nach, ohne jegliche Abweichung. Eine solche Frau war kaum anspruchsvoll und sobald der erste Mann kam, der sie heiraten wollte bejahten sie – zum bedauern von Griffin – fast immer. Der Hauptmann bedauerte das. Nicht, weil er selbst die Frauen heiraten wollte, nein. Vielmehr, weil die Frauen in ihr eigenes Unglück liefen. Oftmals kannten sie den Mann kaum oder nur flüchtig und heirateten ihn nur, um ihrem alltäglichen Trott zu entkommen. Mit dem Ergebnis, dass sie einen neuen, alltäglichen Rhythmus hatte.
    Die weibliche Guru, die so selbstsicher und von sich überzeugt auf Griffins Stuhl saß und den Bogenmeister anblickte, mit ihren weiblich, verführerischen Blick, war anders. Ganz anders. Niemals würde sie sich einem Mann hingeben, der sie nicht vollends von sich überzeugt hatte. Eine Herausforderung für jeden Mann, denn bis man Myra einmal von sich selbst überzeugt hatte, dauerte das oftmals Monate.

    »Aufnehmen in die Gesellschaft kann ich dich nicht, das musst du selber machen. Aber ich kann dich offiziell zu einem Mitglied Sildens machen, wenn du das wünschst. Dann stehen die alle Wege offen.«, erklärte der Hauptmann ruhig.
    »Für den abwegigen Fall, dass du Kriegerin werden möchtest, kann ich dich sofort befördern. Anhand deiner Erfahrungen und Fertigkeiten würde ich dann überlegen, in welche Position. Da ich aber denke, dass du lieber mit Magie zu tun hättest, wird die Sache schwieriger. Ich kann aber mit ein paar Leuten reden, die in der Position wären, dir deine Wünsche zu erfüllen.«, erklärte der ehemalige hohe Novize.
    »Das wäre sehr nett.«, sagte die Schönheit nur kurz. Und widmete sich dann ihrem Haustierhäschen.

    »Kann ich sonst noch etwas für dich tun?«, fragte der Bogenmeister und hoffte inständig, dass Myra noch etwas einfiel. Sonst wäre er mindestens für ein paar Stunden wieder alleine und müsste den erneuten Kampf gegen die Langeweile führen. Außerdem genoss er auf eine seltsame Weise die Art und die Anwesenheit der weiblichen Guru.

  11. Beiträge anzeigen #371
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Myra ist offline
    "Du brauchst mir nicht zu erklären, dass ich mich selbst in der sildner Gesellschaft einfinden muss, aber eine Aufnahme als Mitglied Silden liegt in meinem Interesse.
    Natürlich bin ich keine Kriegerin, die sich dreckig macht und mit irgendwelchen harten Stahlgegenständen anderen die Köpfe einhaut."
    Sie machte eine kurze Pause und überlegte, ob ihre Pfanne Zuhause auch als Waffe galt, denn diese benutzte sie schon öfter, um aufdringliche Händler von ihrer Tür abzuwimmeln.
    "Die Magie ist mehr eine Art der Verteidigung für eine Frau meines Standes. Wenn die Leute kennst, welche mich in den geistigen Zirkel dieser Stadt aufnehmen können. Natürlich werde ich auch persönlich mit diesen Leuten reden, aber du solltest sie schon einmal vorab informieren, schließlich bin ich eine Guru aus dem Sumpf und würde dementsprechend auch wieder einen Rang bekleiden, der diesem angemessen ist. Schließlich war es für mich harte Arbeit, mir diesen hohen Rang im Sumpf zuerreichen."
    Myra hoffte inständigt, dass sie im hiesigen Zirkel nicht wieder von ganz unten anfangen musste, denn so etwas hatte sie sicherlich nicht beabsichtigt. Schließlich war es nicht einfach in der Hierarchie zu steigen.
    "Du kannst wirklich noch etwas für mich tun. Ich habe keine Lust bis Nachhause zu laufen, wenn du also etwas Wasser und ein bisschen Gemüse oder Salat für mich hättest, wäre das sehr zu vorkommend. Aber wehe du tischst Fleisch auf, dann hast du mich das letzte Mal gesehen.", sagte Myra scharf.

  12. Beiträge anzeigen #372
    King Kong Avatar von Griffin
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Griffin ist offline
    Gemüse, Salat und ohne Fleisch…, ging der Krieger noch einmal die Wünsche der jungen Guru durch. So wie er sie kannte, sollte es schnell auf dem Tisch sein, aber nach etwas schmecken. Es sollte warm sein, aber nicht zu heiß. Es sollte lecker sein, aber nicht dick machen – auch wenn Myra sich wegen ihrer Figur bei Weitem noch keine Sorgen machen musste. Aber Frau war eben so, dass sie sich selbst immer anders sah, als Männer dies taten.
    Im Kopf des Kriegers keimte so langsam ein grober Plan, was er Myra kochen würde. Es könnte eventuell ein wenig länger dauern, als zehn Minuten, aber er würde das schon schaffen – irgendwie.

    Mit ein paar wenigen Handgriffen entzündete der Hauptmann das Feuer seines Herdes und setzte einen großen und einen kleinen Topf mit Wasser auf. In den kleineren Topf füllte der Krieger ein paar Steinpilze ein, die er aus dem Wald gepflückt hatte. »Sag’ mal, Myra… Hast du eigentlich einen Freund oder einen Mann?«, fragte der Koch in spe seine „Kundin“, die nebenbei auch die erste Frau war, die in den Genuss von Griffins Kochkünsten in dessen eigenem Haus wurde. Zu seinem Glück stand er mit dem Rücken zu der weiblichen Guru, sonst hätten die Blicke ihn sicherlich getötet. »Eine Frau von Welt, so wie ich…«, begann Myra in scharfem Ton. »…braucht keinen Mann. Wir kommen gut alleine zurecht!«
    Griffin hatte indes ein par Champignons mit etwas Wasser aus dem Sildener See gewaschen und geviertelt. Mit geschickten Handgriffen entfernte der die obersten Hautschichten von ein paar Zwiebeln und begann diese mit dem Messer zu würfeln.
    In seinen Gedanken malte sich der Südländer schon aus, wie Myra ihn für seine Kochkünste loben, oder aber nichts anrühren würde, weil sie keine Pilze mochte. Aber jetzt war es sowieso zu spät. Das Gericht war unterwegs, unwiderruflich. Kurz salzte der Hüter das Wasser in dem großen Wassertopf und füllte dann Teignudeln vom Marktplatz ein, so, wie er es von seiner Ziehmutter gelernt hatte.
    Die gewürfelten Zwiebeln und die Champignons hatte Griffin schon in einer Pfanne mit etwas Öl angebraten und schüttete sie nun – zusammen mit den Steinpilzen in eine große Schüssel, schnitt etwas Basilikum und etwas Petersilie klein und gab es ebenfalls in die Schüssel. Anschließend salzte und pfefferte er das Gemisch ein wenig und kümmerte sich dann um die Soße.
    In einer weiteren Schüssel verrührte der Koch in spe etwas Schmand, einen Schuss Ziegenmilch und allerlei Gewürze zu einer dünnflüssigen Soße, die er erst einmal beiseite stellte.
    Mit einem sauberen Tuch deckte der ehemalige Hohe Novize die Öffnung des Nudel-Topfes komplett ab und ließ das Wasser langsam abfließen. Das Essen war fertig.

    Mit zwei großen Löffeln schaufelte Griffin die Nudeln auf zwei Teller, schüttete einen Teil der Pilze und Zwiebeln dazu und übergoss das ganze mit etwas von der Soße. Das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen und so lange hatte es auch gar nicht gedauert.

    Mit den beiden Tellern in der Hand marschierte der Bogenmeister stolz zu Myra an den Tisch und stellte ihr ihren Teller hin. »Einmal Tagliatelle in Pilzsugo für die Dame. Das Wasser kommt sofort.«
    Mit schnellen Schritten holte der Krieger noch je zwei Gabeln und zwei Löffel und außerdem ein Glas Wasser für Myra. »Guten Appetit.«, wünschte der Krieger und setzte sich vor seinen Teller. Höflich wartete er, bis Myra anfing zu essen, ehe er sein Besteck ergriff.

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    Burgherrin Avatar von Myra
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    Myra ist offline
    Die Adlige war wirklich überrascht, was der Hauptmann ihr da vorgesetzt hatte. Sie griff nach der Gabel und nahm ein paar Nudeln von der Seite. Natürlich machte sie nicht zu viel auf das Besteck, da sich nicht gehörte und außerdem könnte dann etwas herunterfallen und sowas war sehr unhöflich.
    Vorsichtig schob sie die Nudeln, welche mit Pilzen und Soße überzogen waren in ihren Mund und kaute langsam. Schon nach kurzer Zeit entwickelte sich ein Genuss auf ihrer Zunge. So lecker hatte sie schon lang nicht mehr gegessen, vorallem weil sie nicht so begabt war etwas zu kochen. Früher hatte sie Diener dafür und heute konnte sie gerade mal Salat aus verschiedenen Kräutern machen und andere kleine Dinge. Aber ein warmes Gericht hatte die Grünäugige schon lang nicht mehr gegessen.
    "Es schmeckt wirklich hervorrangend und es wundert mich, dass du das so schnell hinbekommen hast und dabei keine Probleme hattest. Normalerweise sehe ich nur Männer irgendwelche Fleischkeulen über einem Feuer grillen, wie es schon ihre Urururväter gemacht haben und in der Taverne kommt das auf dem Teller, was andere mal runterfallen ließen."
    Sie nahm noch eine Gabel von den leckeren Nudeln.
    "Was ich dir noch sagen wollte.", fing sie an, nachdem sie runtergekaut hatte, "Du hast die Gabel und den Löffel verkehrtherum hingelegt. Aber ich kreide dir das nicht an, denn du hattest sicherlich keine adlige Erziehung."
    Der Hauptmann wollte gerade etwas sagen, aber verkniff es sich, weil er gerde den Mund voll hatte. Dennoch löste sich ein Tropfen Soße von seinen Lippen und tropfte auf dessen Hose. Die junge Schönheit rollte nur mit den Augen, da sie ihre These bestätigt sah.
    Keks saß auf dem Boden und knabberte etwas am Gras herum. Er mochte solche Menschengerichte nicht, sie waren einfach unpraktisch. Warum sollte jemand minutenlang in der Küche stehen und Dinge warm machen, die auch so gegessen werden konnten. Für ihn waren Menschen wirklich umständlich und der Grashalm, welcher ihm aus dem kleinen Mund guckte, nickte zu seiner Aussage ruhig im Wind.
    Langsam und würdevoll wie es sich für eine Adlige gehörte, nahm sie einen Schluck aus dem Wasserglas und ließ dabei ihren Gegenüber kaum aus den Augen. Zwar schien er wirklich anständig zu sein, aber dennoch konnte frau Männern nicht nach ein paar gewechselten Worten über den Weg trauen.
    "Vielleicht sollte ich mir eine Haushälterin zu legen, dir mir auch solche Gerichte kochen kann. Denn nur Rohkost ist auf lange Zeit eine eher langweilige Ernährungsweise, auch wenn diese billig und lecker ist. Doch gegen ein gut zubereitetes Gericht kann frau nichts einwenden.", sagte sie und schob wieder ein paar der Nudeln auf ihre Gabel.
    "Wie kommt es, dass du als Mann so gut kochen kannst? Normalerweise wird diese Arbeit doch meist auf die Frauen abgewälzt?"

  14. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #374
    Ritter Avatar von Kilijan
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    Kilijan ist offline
    Die Feuchtigkeit der letzten Nacht zog sich noch wie ein feines Netz über die Blätter, der Waldboden war braun und weich und wenn man auf ihn trat, dann hätte man ihn auch für dickes Moos halten können. Kilijan nahm einen tiefen Zug von der erfrischenden, kühlen Waldluft. Obgleich Silden vermutlich die naturverbundenste Stadt des Reiches war, so war das Klima der Stadt doch immer anders als das des Waldes. Hier atmete man Luft, die man nicht mit Tausenden anderen teilte, hier war alles frisch und jungfräulich und wartete nur darauf, von einem besucht und genossen zu werden. Sein Weg führte Kilijan tief in den Forst westlich von Silden. Nadelbäume standen hier dicht an dicht und alte Baumweisen, Eichen und Blutbuchen, wachten hier schon seit Hunderten von Jahren über den Wald und bestaunten nachts die Sterne. Man musste sich seinen Weg um die dichten Nadelgehölze herum suchen, durch die kaum ein Durchkommen war. Die dicken Nadelstauden der Schwarzkiefern versperrten Kilijan wieder und wieder den Weg und die derbe, warzige Borke der Bäume schien ihn für seine Umwege zu verhöhnen. Ein lauer Wind kam auf und einmal mehr wollte der junge Mann sich mit unverbrauchter Luft die Lungen füllen, doch diesmal machte ihm etwas den Genuss zu Nichte. Bah! Dieser Gestank! Kilijan musste husten.
    Es roch, als würde jemand einen Baum über einem Schwefelfeuer grillen.
    Kilijan kannte diesen Geruch. Es war der Geruch der Köhler. Diese Leute hausten bevorzugt in Wäldern, wo der Gestank ihres Gewerbes niemanden störte oder kamen bei Auftrag auch zu den Höfen, die Kohle brauchten. Auf jeden Fall lebten sie als einzige Handwerker in jener Zeit nie bei den Leuten, sondern in ihren Köhlerkaten direkt neben den Meilern, die Tag und Nacht betreut werden mussten. Die Ausdünstungen von verschweltem Holz hing ihnen in den Klamotten, in den Haaren und steckte ihnen sogar in der Haut und wenn einer den Beruf erst mal ein paar Jahre gemacht hatte, dann ging dieser Gestank nie wieder weg. Der Schwefel zersetzte und der Ruß schwärzte die Haut und das alles machte den Köhler zu einem einsamen Mann. Der Beruf war handwerklich nicht einfach und selbst wenn er richtig Gold gebracht hätte, was hätte der Köhler damit anfangen sollen? So, wie sie aussahen und rochen, konnten sie sich nicht mal ein Mädchen kaufen, geschweige denn dass irgendwer abseits des Geschäfts freiwillig mit ihnen Zeit verbracht oder geredet hätte. Ja, die Köhler waren die stillen Märtyrer des Kontinents, verdammt zu einem einsamen Leben, verdammt zu einem Leben zum Takt des Meilers, aber einer der Schlüsselsteine in einer funktionierenden Gesellschaft...

    Kilijan schüttelte leicht den Kopf und blinzelte. Er hatte schon wieder minutenlang auf der Stelle gestanden und sich keinen Schritt bewegt. Entweder könnte er jetzt umdrehen und so schnell wie möglich wieder in Regionen mit frischer Luft gehen oder er könnte dem Geruch folgen und den Köhler aufspüren und den Punkt ‚Kohle besorgen’ auf seiner Liste abhaken.
    In Silden schien es keinen vernünftigen Brennstoffhändler zu geben, da die Sildener eine vollkommen perverse Einstellung zum Fällen und Verarbeiten von Bäumen hatten. Es hieß, die Bäume würden leben und fühlen, wie jedes andere Lebewesen auch, aber selbst wenn das so war, so war es Kilijan doch völlig gleich: Fressen oder gefressen werden, das konnte man als Mensch von den Orks lernen. Der Mensch muss essen, er muss trinken und im Winter braucht er ein warmes Feuer. Auf diesen Nenner konnte man sich mit jedem Hungerigen, Durstigen oder Erfrierenden einigen. Der Mensch lebt am Busen der Natur, obgleich es ein unschönes Geschäft ist. Aber das Überleben des Stärkeren hatte sich weder der Starke noch der Schwache ausgesucht...

    Mit einem leichten Seufzer setzte sich Kilijan wieder in Bewegung. Der Qualm hing dick und schwarz über dem Wald und von der nächsten Anhöhe aus war sein Ursprung leicht auszumachen. Es ging an einer Jungbuchenschonung vorbei, durch frisches Laub und weiter in den lichter werdenderen Wald hinein. Es dauerte kaum zehn Minuten, bis die Bäume die Sicht auf einen großen Erdhaufen freigaben, der auf einer Lichtung im Wald stand und aus unzähligen Löchern qualmte, als würde sich da unter der Erde eine Zwergentaverne befinden, in der viele Dutzende vom kleinen Volk unablässig ihre langen Stielpfeifen rauchten. Kilijan musste ein bisschen suchen, bis er den erdfarbenen Bretterverschlag entdeckt hatte, in dem sich mit aller Wahrscheinlichkeit der Herr dieses Qualms befand. Der Gestank war inzwischen fast sinnesbetäubend und die Luft schimmerte durch die Sonne, die durch den dünnen Nebel fiel.
    Mit ein paar Schritten hatte Kilijan den Verschlag erreicht und klopfte in Ermangelung einer anderen Möglichkeit einfach an eines der Bretter.
    „Hallo da?“ rief er. Es antwortete ihm ein tiefes Röcheln. Während er noch langsamen Schritts mit interessiertem Blick um die Hütte wanderte, klirrte, schepperte und knisterte es in drinnen. Es dauerte nur einige lange Sekunden, bis vor Kilijan ein schwarzes, hutzeliges Männchen auftauchte und Kilijan war sich nicht mal sicher, aus welcher Ritze des moderigen Verschlags es aufgetaucht war. „Was?!“ blaffte er das Männchen ihn an. “Was suchst du hier? Hä?“
    Der schrille, kratzige Tonfall rang jenem nicht mal eine hochgezogene Augenbraue ab.
    „Kilijan von Silden mein Name.“ verbeugte sich Kilijan wie stets „Herr Köhler, versteht Ihr Euer Handwerk wohl?“ Tief rote Augen sahen ihn aus schmalen Augenspalten an. „Whh.. Was fragt Ihr so dämlich? Ihh... Ich mache seit.. seit über 40 Jahren Kohle und hhh.. halte so.. so die Öfen des Reiches am Br..br..brennen!“ Er hustete einige Male besorgniserregend. Schließlich beruhigte er sich und richtete wieder das Wort an Kilijan: „Und wer.. wer seit Ihr, dass Ihhhh..hhr solche Fragen stellt?“ fragte er misstrauisch.
    Kilijan reckte seinen Hals, sah ihn einige Augenblicke an, die sich schon bedrohlich lang in die Länge zogen. „Ich? Ich bin Schmied und brauche Kohle. Deswegen suchte ich den Weg zu Euch, Herr.“ Kilijan zog einen Mundwinkel hoch und blickte ihn zynisch grinsend an: „Ihr kennt sicher die Sildener. Dort ist Kohle seltener als Diamant.“ Der Köhler gab ein Geräusch von sich, das wohl ein Lachen sein sollte, aber viel mehr klang, als würde man mit einer Trompete einen schiefen Ton durch ein Ofenrohr jagen. Sein Gesicht verzog sich wie ein lederner Schwamm, den man hatte austrocknen lassen: „Nun dann Hhh..hhherr Schmied... Was braucht Ihr?“
    Kilijan zog eine Augenbraue hoch und erinnerte sich, was er in seinem Notizbuch stehen hatte: Eine halbe Schiffslast Buchenholzkohle hatte er ausgerechnet. Aber wo bei Beliar sollte er in Varant Kohle herbekommen? Lieber jetzt vorsorgen, als später die Rechnung zu bezahlen. „Ich brauche eine Schiffslast reine Buchenkohle, in einem mittleren Bruch, eben so, wie ihn ein Klingenschmied braucht...“ Das hutzelige Männlein nickte geschäftig, doch Kilijan stockte. Was hatte ihn bis jetzt am meisten an den Schwertern gestört, die er gesehen hatte? Was war ihm jedes mal ins Auge gefallen?
    Der Stahl. Es war der miese Stahl. Er würde Kohle zum Stahlschmelzen brauchen und dafür gab es nur eine akzeptable Qualität. „...des weiteren brauche ich Pinienkohle, eine halbe Schiffslast.“ beendete Kilijan seinen Satz. Jetzt kam es darauf an. Die Chancen, dass er jetzt ausgelacht wurde, standen etwa so hoch, wie beim Baden nass zu werden. Aber es blieb still und das einzige, was Kilijan sah, war ein nachdenklich nickender Greiß. „Pinien.. Pinien... Jaaa, Pinien. Der Mann, er, er, ER versteht etwas von seinem Hhhh..handwerk, jaaaa..“ Ein weiterer Hustenanfall schüttelte diesen zerbrechlich scheinenden Menschen. Dann wurde es einen Moment still und man konnte in der Ferne einen Goldammer sein Liedchen singen hören. Plötzlich sah der Köhler auf: „Hhh..her Kilijan, ihr sollt eure Kohle bekommen. Ich werde zwei Meiler für Euch aufschütten und die Kohle für Eu....eeeuch ausbrechen...“
    Kilijans Herz machte einen Sprung. „Das mach...hhhht 400 Goldstücke jetzt uh...nd 400 Goldstücke spää..äter. Zwei Woch.." Der Satz endete ein einem keuchenden Hustenanfall, der gar nicht gesund klang, aber schnell wieder vorbei war.
    800 Goldstücke war angemessener Preis, um dessen Bezahlung Kilijan keinen Moment mit sich haderte. "Wohlan, Herr Köhler..." sagte Kilijan und begann, auf einem Baumstumpf Gold abzuzählen. Nachdem dort vierzig gleich hohe Stapel standen, verbeugte Kilijan sich vor dem kaum merklich verwundernd den Kopf schüttelndem Köhler. "Ich such Euch in frühstens zwei Wochen wieder auf. Sorgt Euch nicht, wenn es ein bisschen später wird und gehabt Euch wohl." Der kleine Mann mit der rußschwarzen Haut hustete zum Abschied und Kilijan verschwand im Wald Richtung Osten. Er konnte es kaum erwarten, wieder frische Luft zu schmecken und mit klarem, reinem Wasser den widerlichen Geschmack auszuspühlen, der wie Pech seine Zunge belegte...

  15. Beiträge anzeigen #375
    Kriegerin Avatar von Prydi
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    Prydi ist offline
    Sie musste sie finden.
    Irgendwas regte sich. War es Lüftchen? Ein kleiner Windhauch der über sie hinweg wehte? Sie konnte es nicht sagen.
    Das Klopfen erklang wieder. Trommeln? Nein.. Diesmal klang es anders. Es war nichts bedrohliches. Hoffte sie.
    Vielleicht spielten die Orks auch statt einer Kriegsmelodie ein altes Lied aus Kindertagen, eine alte Hymne auf irgendeinen berühmten Helden, der ehrenhaft seinen Tod im Krieg fand und ihnen die Freiheti schenkte..
    Sie verzog ihr Gesicht. So wollte sie nicht über Orks denken. Es waren grausame, bestialische, barbarische Monster, deren einzige Beschäftigung darin lag die Menschen wie Tiere abzuschlachten und keinen guten Gedanken verdient hatten.. hassen, verabscheuen musste sie sie, für das, was sie ihr angetan hatten.
    Was hatten sie ihr angetan?
    Sie hatten ihren Bruder getötet.
    Das Klopfen wurde stärker. War das schlecht? Sie presste ihre Lippe aufeinander.
    Die Orks griffen ihr Dorf an. Und gaben ihr die Chance zu fliehen.. war das schlecht?
    Aber.
    Sie hatten es nicht beabsichtigt. Es war ein großer Zufall. Es lag nicht in ihrem Interessen. Ihr Interesse war es das Land zu stürmen und sich an die Spitze zu herrschen, die Menschen zu versklaven.
    Sie verzog ihre Lippen zu einem Lächeln. Es tat weh.
    Was war mit ihren Ställen? Mit den Pferden, Schweine, Hühner, die alle eingesperrt wurde, weil der Mensch ja ganz oben standen und sich anmaßten?
    War der Krieg vielleicht die gerechte Strafe?

    Sie konnte es nicht sagen.

  16. Beiträge anzeigen #376
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    Jarvo ist offline

    Erkenntnis

    Nun war der Krieg im Lande. Man konnte sich ihm nicht entziehen, denn Myrtana war in einen Ausnahmezustand versetzt worden.
    Jarvo nahm sich vor von diesem Schauspiel fern zu halten, mit seinen Fähigkeiten würde er sowieso nichts anrichten können. Er war noch kein Krieger und er war auch kein Heiler, was sollte er also an der Front?
    Silden war glücklicherweise nicht einer der Hauptkriegsplätze, vielmehr schien es für verletzte Krieger ein Rückzugsort darzustellen. Erst letzte Nacht war ein schwer verwundeter Templer in Ryus Schmiede versorgt worden. Dieser Mann hatte ungefähr die hünenhaften Maße von Grindir und schien ein ebenso erfahrener und im Kampf tödlicher Krieger zu sein.
    Jeden Tag wurden weitere Verletzte nach Silden gebracht und verpflegt, wobei Jarvo zu seiner eigenen Enttäuschung nur zusehen und wenig helfen konnte. Zwar half er beim Tragen der Baren oder schnitt Stoff für die Verbände zurecht, doch stand er der zerstörerischen Wirkung des Krieges recht machtlos gegenüber.
    Die Unfähigkeit eine Waffe zu führen war zu diesen Zeiten eine Last, der in so kurzer Zeit auch keine Abhilfe geschafft werden konnte.
    Grindir war am vorigen Tage alleine und schwer bewaffnet in Richtung Ardea losgelaufen. Die Hafenstadt, einst idyllisch und ruhig, war laut eines berittenen Boten Ziel eines großen Orkangriffes geworden. Wieder einmal hatten die Orks bewiesen, dass sie Meister des Handwerks von Tod und Zerstörung waren und die Menschen der geballten Kraft der Grünhäuter wenig entgegenzusetzen hatten.
    Die Situation trieb Jarvo an, mehr aus sich und seinem Körper machen zu wollen. Der Einhandlehrmeister war veständlicherweise zu diesen Zeiten nicht für eine Lehre bereit, dennoch hatte Jarvo von einem jungen Kerl gehört, der den waffenlosen Kampf gemeistert hatte und derzeit schülerlos war. Wenn er schon das Führen einer Waffe nicht lernen konnte, so wollte er doch wenigstens seinen Körper zu einem tödlichen Werkzeug machen.
    Nebst ein paar verpflegenden Aufgaben verrichtete Jarvo wenig Arbeit, sondern trainierte seinen Körper mittels Schwimmen, Laufen und dem Stemmen von schweren Ästen. Er sollte nicht viel länger ein Schwächling sein.

  17. Beiträge anzeigen #377
    King Kong Avatar von Griffin
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Griffin ist offline
    Nun ja…, begann der Hüter langsam zu erklären, wie er zu seinen Kochkünsten kam. »Um ehrlich zu sein sind das Männer schuld.« Für einen kurzen Moment verlor Myra die Fassung. Anscheinend konnte sie nicht fassen, dass sich ein Mann so stark gegen seine Artgenossen aussprach. »Das musst du mir erklären.«, sagte sie höflich, aber bestimmt und blickte den Krieger erwartungsfroh an.
    »Weißt du, Myra. Schon als kleiner Junge haben mich die Männer angeekelt, wie sie ihre Frauen geschlagen haben. Wie sie ihre Frauen gezwungen haben zu putzen und zu kochen und wie unfähig sie waren selbst einmal einen Lappen in die Hand zu nehmen oder in der Küche etwas zu kochen.«, sprach Grifin leicht verärgert über die Männer, die ihm in den Sinn kamen.
    »Sie haben diese Unfähigkeit einfach überspielt indem sie ihre körperliche Überlegenheit ausgenutzt und die Frauen gezwungen haben zu kochen. Und genau dieses Verhalten an den Männern und Aussagen wie deine eben, hat mich damals dazu gebracht, dass ich bei meiner Mutter das Kochen und auch das Putzen gelernt habe.« Leicht ungläubig blickte die weibliche Guru Griffin an. Wahrscheinlich konnte sie immer noch nicht fassen, was er da erzählte. Er war wahrscheinlich einer der ersten Männer, die sie kannte, der so redete.
    »Außerdem finde ich überhaupt nicht, dass Koche und Putzen eine Arbeit nur für Frauen ist. Nicht jede Frau kann kochen oder putzen, genauso wenig, wie nicht jeder Mann ein Muskelprotz ist. Aber leider denken das viele…«

    Schweigend nahm Griffin den letzten Bissen seines Essens und räumte dann den Tisch ab, da Myra nichts mehr wollte. Wenn Ornlu sich beeilen würde, könnte er noch etwas davon essen, sonst müsste Griffin es wohl an die Schweine oder Kuh von irgendeinem Bauern verfüttern.

  18. Beiträge anzeigen #378
    Waldläufer Avatar von Larzarus
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    Larzarus ist offline
    Die Nachricht die er auf dem Dorfplatz hörte traf ihn schwer. Krieg ! Hatte er doch die Zeit der Waffenruhe wenn man diese kleinen Gemetzel die es Trotzdem immer wieder gab nicht berücksichtigte. Geschätzt die Straßen waren Halbwegs sicher gewesen, doch das erneute aufleben des Krieges würde dies wieder ändern. Und für ihn wieder harte Zeiten anbrechen lassen. Auch wenn er zuvor schon eine last für die Menschen in seiner Nähe gewesen wahr. Wie mochte es nun für sie sein , Sie mussten doch nun jederzeit mit einen Angriff der Orks rechnen auch wenn dieses ihr Hauptaugenmerk vorläufig auf Vengard richten würden. Wie sollte er nun der Gemeinschaft dienen ,er der weder Kämpfen noch sich sonst irgendwie sich in der neuen Situation sich nützlich machen konnte. Jeder Mann oder Frau dieses Dorfes würde sein Leben für den Schutz dieser Gemeinschaft aufs Spiel setzten. Und er ? Was konnte er , Larzarus Stand langsam von den Stein auf auf dem er Hockte. Und lies das Aufgeregte Pochen der Herzen die um ihm waren auf sich wirken. Er wahr eine last für dieses Menschen solange der Krieg im Land Tobte soviel war sicher. Alleine seine Anwesenheit würde sie Gefährten. Er musste diesem Ort verlassen sich irgendwo wie eine Assel unter einen Stein verkriechen bis wieder das Schlimmste vor bei wäre auch wenn dies bedeutete seine Freunde zu verlassen. Es glich dem Plan eines verrückten sich nun alleine in den Wald zu begeben ohne Waffe, und die Fähigkeit sich zu Verteiligen ,doch dies schien ihm der einzige richtige weg zu sein. Seufzend lief er ohne sich zu verabschieden in die Richtung des Waldes. Mit der Furcht das dieser ihn nicht nur verbergen sondern für immer verschlingen würde.

  19. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #379
    General Avatar von Gor na Jan
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    Gor na Jan ist offline
    Finstere Träume, neblige Visionen oder gar Erinnerungen? Gor Na Jan war ein Gefangener seines eigenen Geistes, unfähig zu erwachen. Der körperliche Schmerz rückte in den Hintergrund und ein Teil des Giftes schien aus seinem Körper zu weichen. Entweder versorgte ihn jemand, vielleicht Knörx, schließlich hatte der Druide schon damals Ambitionen zum Heiler, oder er versank einfach nur tiefer in seinen mentalen Abgründen. Doch das Gift, welches seinen Körper verließ war nur die Oberfläche der Substanz. Ein viel gefährlicheres Toxin fraß sich durch seine Eingeweide und griff gar seinen Geist selbst an. Kein Heiler konnte diese Krankheit kurrieren. Nur das Gegengift, welches langsam, sehr langsam, durch seine Adern pulsierte und seine körpereigene Widerstandsfähigkeit konnte diesen inneren Kampf entscheiden. Hatte wirklich ein einzige Gegner mit einem einzelnen Stich ihn so verwundet? Er spürte viele Verletzungen: Stiche, Brüche, Schnitte. Sie waren neu, nicht von Colodis, nicht von den Orks, nicht von jenem einen Assassinen. Ein schwarzes Loch füllte seine Erinnerungen aus... er konnte sich einfach nicht erinnern. Zwischen dem Kampf mit dem Kopfgeldjäger und seiner Ohnmacht kurz vor Silden musste noch etwas gewesen sein... etwas anderes.

    Langsam kamen die Bilder zurück und seine Erinnerungen wurde schärfer. Aus Visionen und Schemen kristallisierten sich die Fetzen heraus, die wirklich so geschahen. Er schleppte seinen Körper von der Lichtung und ging auf die Knie. Als sein Blick sich wieder aufrichtete, erblickte er eine Gestalt, direkt vor ihm und auf einmal realisierte er etwas, dass ihn beunruhigte. Ein Geruch. Ein markanter jedoch kaum wahrnehmbarer Geruch umfing diese Figur. Der Gor Na bemerkte dies gerade deshalb, weil dieser Duft schon seit langer Zeit wie ein Flüstern in der Luft lag. Und jetzt wo er es so deutlich spürte und seine Erinnerungen wiederkehrten, musste er festellen, dass dieses Flüstern ihn schon viel länger begleitete, als er sich vorstellen konnte. Es musste Monate her sein, vielleicht schon ein Jahr... mit Sicherheit mochte der Templer nicht einmal mehr schwören, dass dieser Geruch nicht schon seit den Zeiten der Barriere an ihm haftete. Und in diesem Augenblick, ohne Kraft, ohne Helfer, ohne Zweifel der schwächste Augenblick seines gesamten Augenblicks enthüllte der Schatten sich endlich und offenbarte sein Antzlitz.

    Seine Erinnerung verblasste wieder. Es wurde Bruchstückhaft. Er sah sich aufstehen und die Klinge zum Kampf heben und obwohl der Templer noch einen Großteil seiner Reserven zu Verfügung hatte, schien es dem Gegner ein Leichtes, seinen Hieben auszuweichen und ihm schwere Verletzungen zuzufügen. Na Jan erkannte seinen Feind nicht und er konnte nicht abschätzen, ob der Krieger mit jenem Kopfgeldjäger im Bunde stand, der ihn geschwächt hatte. Ohne Zweifel jedoch gehörten sie nicht zu einer Kaste, geschweige denn, dass die Bedrohung überhaupt irgendeiner Gruppe angehörte die er je gesehen oder von der er je gehört hatte. Wenn es nur stimmte, dass diese Gestalt seine Gefährte seit Jahren verfolgte, so musste es sich um eine uralte Rechnung handeln.

    Wie konnte er diesem übermächtigen Gegner entkommen? Wunde um Wunde zierte seinen Körper, ohne dass er etwas dagegen hätte unternehmen können. Dann kniete er wieder, seine Waffe unerreichbar und der Feind direkt vor ihm. Nur einen winzigen Blick konnte der Zweihandmeister auf das vernarbte Gesicht unter der Kapuze werfen. Einen Blick, den der Unbekannte ihm absichtlich gewährte, ehe er mit einer raschen Bewegung einen nicht erkennbaren Gegenstand aus dem Ärmel zog und seinem Opfer seitlich in den Hals stach. Ihm wurde es schwer zu atmen, seine Muskeln verkrampften sich. Dann schwand die Erinnerung, doch offensichtlich hatte der Attentäter ihn zurückgelassen. Hätte er sterben sollen und hatte dies mit Glück überlebt? Zu lange hatte er auf seinen Zug gewartet als das er jetzt seine Chance vertan hätte. Was auch immer geschah, sollte so geschehen...

    Noch in der Ohnmacht verkrampfte sich jeder Muskel innerhalb des Templerkörpers. Seine Lunge presste sich zusammen und sein Herz stand für einen Augenblick still. Als sich die Anspannung löste war sein Geist verstummt... Der Templer driftete in einen nebligen Tiefschlaf.

  20. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #380
    Ritter Avatar von Kilijan
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    Kilijan ist offline
    In Silden herrschte eine geschäftige Betriebsamkeit, die Kilijan seltsam vorkam. Erst, als die ersten sich in der in der Wildnis verlierendenden Steine einen Weg formten, stieg ein eindeutiger Geruch in Kilijans Nase:
    Der Geruch von Krieg und Tod.
    Äther, Blut, Jod, Eiter und der Atem von Sterbenden hing in der Luft und mischte das widerliche Parfum, das Beliar für diese Zeiten allein reserviert hatte.
    Kilijan schüttelte die Erinnerungen an den Zeitpunkt, als er diesen Geruch das erste mal gerochen hatte von sich ab. Er war ein kleiner Junge gewesen und es hatte nichts gegeben, was gegen das gespenstisch flaue Gefühl im Magen geholfen hätte, nicht mal, seine Mutter ganz fest in den Arm zu nehmen.
    Kilijan schauderte, seine Nackenhaare stellten sich auf und erinnerten ihn in diesem denkbar seltsamen Augenblick daran, dass er im Moment nicht allzu gepflegt aussah. Er hatte sich seit Tagen nicht rasiert, denn er nahm das stumpfe Rasiermesser nur sehr ungern zur Hand, es ziepte inzwischen fürchterlich. Und erst recht hatte er sich seit Tagen nicht gewaschen, seine Kleidung klebte ihm am Leib und es traf ihn fast ein bisschen unerwartet, wie unwohl er sich dabei fühlte.
    Er durchschritt Silden so flott wie möglich und begab sich zum See. Schon von weitem konnte er das Wasser riechen, wie es sanft in der Nase kribbelte. Er nahm sich seine Kleider vom Leib und sprang in die Fluten. Das Wasser war angenehm kühl und Kilijan beförderte sich mit ein paar Zügen in das in der Sonne gleißende Wasser. Es leuchtete so hell, dass er vom See kein bisschen erkennen konnte, also beschattete er seine Augen mit seinem rechten Arm, drehte sich auf den Rücken und ließ sich treiben. Und trieb gegen etwas Festes, was sich hinter ihm mit bekannter Stimme erschrak...

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