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    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Es war bislang ein ganz normaler Rückweg gewesen, Dekker hatte sich nicht den meisten Waldvölklerpilgern angeschlossen, sondern er wollte schnell wieder nach Silden, etwas wie... Heimweh... hatte sich bei Dekker eingeschlichen.
    Die Nacht hatten sie in der Taverne verbracht, einen Ort den Dekker von früher kannte, des öfteren war er hier gewesen, meistens etwas betrunken und meist mit seinem noch viel betrunkenerem Vater...
    Seine Mutter hatte sie nie geschimpft, sie hatte sie gepflegt, Wasser eingeflößt, Brot bereitsgestellt, Erbrochenes aufgeputzt und sie schließlich ins Bett gebracht... Aber das war alles vorbei, er lebte im jetzt, als Waise, als Bürger von Silden, als Mitglied einer Gemeinschaft...
    Er hatte kein eigenes Zimmer gehabt, er teilte es sich mit einigen Anderen, von denen er kaum einen beim Namen wusste...
    Durch sein frühes Erwachen hatte er dann ein ausgiebiges Frühstück genießen können, bis die anderen Pilger wach waren und man sich auf die Abreise vorbereitete...
    Gerade lauschte Dekker einer Unterhaltung einiger hochrangiger Pilger, als plötzlich hinter ihnen ein kleiner Tumult ausbrach, Andy einer der besten Krieger des Zuges hatte plötzlich einen Anfall...

    Er erhaschte etwas das wie 'Nervengift' klang und die Bilder seiner eigenen Vergiftung kamen in ihm hoch, scheinbar war es bei Andy etwas ähnliches, damals war Dekker zum Glück von Dansard aufgegabelt worden, sonst wäre er wohl kaum nun auf Khorinis...
    Andy klammerte sich plötzlich am Boden liegend an einen Baum schrie etwas von Verfolgern, die gar nicht existierten, dann ruderte er plötzlich mit den Armen und versuchte irgendwie vorwärtszukommen...
    Corwyn versuchte nun verzweifelt zu dirigieren, doch zu viele Pilger redeten durcheinander, alle waren verwirrt und beängstigt, doch der beängstigste war Andy, der immer wieder ohnmächtig wurde, sobald er allerdings wach war immer noch vor Panik schrie... Endlich sorgte Kayden, einer der Wüstenräuber, durch einen lauten Pfiff für Ruhe und Corwyn konnte mit ruhiger Stimme Anweisungen geben:
    'Wir brauchen eine Bahre, Andy ist vergiftet, es muss schnell gehen, lang hält ers so nicht durch!'
    Nun machte sich das erste Mal Dekkers stibitzte Axt nützlich, entschlossen forderte er zwei Männer auf ihm zu folgen und ging zu einer nahegelegenen Weide, dort schlug Dekker aggressiv auf einige passende Äste ein. Schnell legen einige Äste bereit und die Geschickteren unter den Pilgern machten sich daran sie mit Schnüren zu einer Bahre zu verzurren... Währenddessen hatte sich Corwyn niedergekniet und versuchte den inzwischen ohnmächtig gewordenen Krieger zu pflegen, was ihm aber nicht direkt gelang...
    Zwei Männer aus Al Shedim brachten nun die Bahre dem Wassermagier und alles starrte gebannt darauf, was nun passieren würde.

  2. Beiträge anzeigen #62
    Lost in Hollywood Avatar von Corwyn
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    In der Gewalt des Stabes
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    Corwyn ist offline

    Pilgerreise

    "Verflucht!", raunte Corwyn, darauf bedacht, seinem Ärger nicht allzu viel Ausdruck zu verleihen. Dämlicher Idiot!, fügte er in Gedanken zu, bevor er losrannte, hinter Andy her. "Andy! Andy!", rief er zweimal, doch der Mann ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen. Vorhaben? Wohl eher hätte man von Wahn sprechen sollen. Geradewegs gegen einen Baum rannte der Kerl und brach sich dabei wahrscheinlich noch das Nasenbein.
    Der hohe Wassermagier eilte herbei, gefolgt von einigen Anderen, darunter auch Tinquilius. Der Spitzbärtige erreichte den am Boden Liegenden als Erster. "Andy?!", sagte er und kniete sich nieder zu dem Mann, der aus einer Wunde an der Stirn blutete. Sanft und einfühlsam... mit voller Wucht also schlug der Heiler dem Krieger gegen die Backe. "Andy?!?" Er versuchte noch einmal, zweimal; die Anderen schlossen zu ihm auf und schon bald bildete sich eine dichte Traube um den Verletzten. Allgemeine Unruhe, nervöse Rufe. Corwyn merkte, wie Kayden hinter ihm ein wenig ordnung schaffte. "Okay, so schnell hol'n wir den nicht in die Gegenwart zurück. Der träumt von den Engelein bei Adanos. Wir müssen ihn in die Stadt tragen, ihn aufs Schiff bringen. Ich habe hier noch ein wenig alten Heiltrank. Den flöße ich ihm gegen das Gift ein. Für das Gegengift brauche ich jedoch noch eine weitere dieser Beeren. Oder fällt dir spontan ein anderes Rezept ein, Tinquilius?" Der Priester schüttelte den Kopf. Corwyn machte ein nachdenkliches Gesicht und flößte Andy erst einmal einen Schluck des Heiltrankes ein. "Das wird seinen Zustand leicht stabilisieren, trotzdem ist das Ganze ein Wettlauf gegen die Zeit." Tinquilius nickte. "Okay, Leute. Wer von euch sieht sich in der Lage schnellstmöglich eine weitere dieser Beeren herzuschaffen? Es ist dringend!" Erwartungsvoll blickte Corwyn in die Runde.
    Geändert von Corwyn (17.06.2008 um 18:24 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #63
    Schwertmeister Avatar von Solveg
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    Solveg ist offline

    Pilgerreise

    „Okay, Leute. Wer von euch sieht sich in der Lage schnellstmöglich eine weitere dieser Beeren herzuschaffen? Es ist dringend!“
    Die Worte Corwyns hallten zwei, dreimal in seinen Ohren wider, bevor er sich aus seiner scheinbaren Schockstarre befreien konnte. Da aß einer ohne Bedenken eine Beere am Wegesrand und kurz darauf lag er ohnmächtig, den Worten der Fachkundigen nach mit einer Vergiftung, am Boden, die Stirn blutig.
    Der Novize versuchte herauszufinden, von welchem Busch dieser Andy diese Beere gegessen hatte, aber irgendwie sahen sie alle gleich aus, er konnte nicht sagen, welcher es war. Leider wuchs auch an keinem der Pflanzen, die sich hier direkt am Wegesrand befanden, eine weitere solche Beere, folglich könnte es nun eine verdammt lange Suche werden. Vor allem für Andy.
    Was aß der Kerl auch einfach von irgendeiner Pflanze? Jedes kleine Kind lernte doch von seinen Eltern, dass es nicht alles in den Mund nehmen sollte, erst recht nicht, wenn es nicht aus der Küche stammte. Er konnte darüber echt nur den Kopf schütteln, aber das half nun leider auch nichts, genau wie belehrende Worte rein gar nichts bringen würden, solange der Kerl ohnmächtig war.
    Wobei diese Ohnmacht eigentlich ein Segen war, würde er noch weiter in seinem Wahn durch die Gegend rennen, dann wäre es nicht nur für ihn noch gefährlicher, sondern auch für andere. Wer wusste schon, was in solchen Situationen alles passieren konnte?

    Wie eine Erdbeere sollte die Frucht aussehen, nur war es eben keine dieser Köstlichkeiten. Solveg fiel bei seiner Suche ein, dass er eigentlich Hunger hatte, aber auch dafür war nun wenig bis gar keine Zeit. Und eine Beere vom Wegesrand würde er sicherlich nicht verzehren. Stattdessen würde er weitersuchen, allzu viele Büsche erstreckten sich hier in der nahen Umgebung glücklicherweise nicht mehr.
    „Ah!“, schrie er plötzlich auf, im selben Moment hatte der Dunkelblonde seine Hand zurückgezogen, er hatte sich an einem Dorn verletzt. Zum Glück war es nichts weiter, als ein wenig abgeschürfte Haut. Sein Blick flog über die Büsche, überall war nur grün, einige weiße Blüten noch, aber weit und breit nicht das Rot einer erdbeerähnlichen Frucht. Neugierig hob er einfach mal einige Blätter hoch, vielleicht versteckten sich diese Früchte unter dem schützenden Grün des Laubes. Und tatsächlich, inmitten einiger dornenbewachsenen Äste entdeckte er eine rote Beere. Doch nur ungern wollte er seine Hand noch einmal den Spitzen Stacheln ausliefern, weitere Blicke unter die Blätter zeigten jedoch keinen Erfolg, in der nahen Umgebung schien es keine weitere dieser Beeren zu geben.

    Die Augen kurz geschlossen atmete der Novize aus und führte seine Hand vorsichtig zwischen den Blättern hindurch, weiter in die Pflanze hinein zu dieser Beere. Er spürte die Dornen, wie sie sich langsam in seine Finger bohrten, aber er blieb stark. Das Leben eines Gleichgesinnten stand auf dem Spiel, da würde er über ein paar Kratzer hinwegsehen müssen.
    Die Zähne zusammenbeißend spürte er nun einen leichten Widerstand. Die Beere! Solveg sah nicht, was er tat, dazu war das Blattwerk zu dicht und sein eigener Arme verdeckte die direkte Sicht, die er vorhin noch gehabt hatte. Folglich würde er blind arbeiten müssen.
    Mit möglicherweise übertriebener Behutsamkeit öffnete er die Finger, umschloss damit die rote Frucht und zog die Hand dann schnell wieder heraus. Noch einmal bohrten sich etliche kleine Dornen in seine Hand, noch einmal spürte er den Schmerz. Aber nun war er wieder aus dieser Pflanze heraus, hatte eine rote Frucht in der zusammengeballten Hand und sah auch auf der Hand etwas Rotes. Sein eigenes Blut. Schemenhaft erkannte er einige recht tiefe Schlieren in der Haut, die Dornen hatten ziemliche Arbeit geleistet. Aber das würde man wieder hinbekommen, da war er sich sicher.
    Dann rannte der Novize los, zurück zu den anderen. Hoffentlich war er noch nicht zu spät, ging es ihm durch den Kopf. Kurz vor erreichen der besorgt um die Trage stehenden Gruppe geriet Solveg plötzlich ins Stolpern, konnte sich im letzten Moment jedoch noch am Gewand eines Wassermagiers festklammern, sodass er lediglich mit etwas zu viel Schwung ankam und dann rief: „Ich hab hier etwas!“

  4. Beiträge anzeigen #64
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Eine Ruine im Minental

    Waren sie da? Ornlu prüfte noch einmal die Karte, beschaute den Punkt. An einen Fluss waren sie entlang gelaufen, eine kleine Flussinsel passierten sie, ehe sie entlang eines dunklen Haines entlang liefen. Ornlu spürte dort etwas, doch hieß es erst einmal diese Ruine zu finden. In der seine Ahnen, ein Naturvolk das Naturgeistern frönte, gelebt hatten. Noch lange bevor diese vielbesagte Barriere über dieses Minental kam. Es war sozusagen irgendwo hier Ornlus Heimat, auch wenn wohl Generationen vergingen, seitdem jemand seiner Sippe oder der anderen uralten Sippen aus Silden dieses Tal betrat.
    Ornlu war jedoch hier um zu erforschen wo er den Hetzer hier finden konnte, um den uralten Pakt zu erneuern. In Silden gab es nun mal niemanden mehr, der ihm da helfen könnte.

    "hannad, goer!", sprach der Seher aus und dankte dem großen Wolf. Sie würden sich bald wiedersehen, das hatte Ornlu irgendwie im Gefühl.
    Das Wolfswesen verschwand dann kurzerhand, während die anderen endlich dazu kamen. Char natürlich wieder als Letzter.

    "Verschnauft etwas, wir sind da.", sagte Ornlu und zeigte den Hang hinab, wo eine Ruine auf einer Klippe gelegen lag. Sie war schon ziemlich mitgenommen und der Zahn der Zeit hatte mehr als nur an dieser genagt. Trotzdem wirkte sie irgendwo wie eine Art Kloster und war teilweise in Stein gehauen. Nach der kurzen Verschnaufpause ging es dann hinab. Durch einen seichten Fluss mussten sie waten, ehe sie einen Weg hinauf finden mussten.
    Es ging in einen etwas weiten Bogen die Klippen entlang am Sandstrand. Spuren fand der Jäger vor. Von Lurkern und die eines Bären wie es schien. Seltsam für diesen Flecken, aber womöglich lediglich die frische Spur eines alten Bekannten. Es ging endlich hinauf. An einer Stelle konnte man einigermaßen gut hinaufklettern und Ornlu besaß ein Seil in seinem Inventar. Ehe es jedoch hinaufging, sprach er noch zu den Dreien.

    "Es wäre merkwürdig, wenn sich dort nicht irgendwas eingenistet hat. Also passt auf. Diese Ruine ist der Ort meiner Ahnen. Ich denke wir werden hier ein paar Dinge finden, denn ich weiß von Meister Bogir wie man ins Innere gelangen kann. Vor vielen Generationen lebte hier ein Naturvolk. Sie waren Meister der Verwandlung und waren mit den ersten Kindern Adanos verbunden. Irgendwann mal erstarkten die Orks in diesen Tal. Etwas von fünf mächtigen Schamanen war die Rede und irgend einen Krushak. Das Naturvolk musste den Ort verlassen und flüchtete gen Festland. Dort verbrüderte man sich mit dem Waldvolk und wurde ein Teil von diesem. Ein paar Feste kommen aus diesen Kulturkreisen und ein paar der ältesten sildener Sippen kamen von hier. ", erklärte Ornlu entschlossen und sehr selbstbewusst - "Mitunter die Wolfssippe, die es nicht mehr gibt...", fügte er dann im traurigen Ton nach, ehe er wieder aufblickte.

    Der Seher gab Char vor sich an die Wand zu stellen und kletterte dann an diesem hinauf, ein paar sichere Griffe dann noch und er war oben. Sofort schaute er umher, um sicher zu gehen das dort nichts war. Nichts war zu sehen. "Gut, kommt hoch!", rief er hinunter, band sein Seil an einem Baum fest und half den drei anderen hinauf. Char kam dann als letzter der Abenteurer hinauf.
    Kaum war dies geschehen, vernahmen alle etwas. Flügelschläge, ein seltsames Kichern und dann ein Gekreische, dass das Mark erschüttern lies.
    "Harpyien!", rief Ornlu und zeigte auf diese Vogelfrauen die urplötzlich auftauchten. Siana zeigte dann schnell auf eine dichte Baumreihe und ergriff wie die anderen drei die Flucht. Jail und Ornlu hatten sogleich zu ihren Kampfstäben gegriffen und hielten diese magischen Wesen auf Distanz, während sie so gut es ging rückwärts sich der kleinen Baumgruppe näherten. "Ein toller Empfang...", brummte Ornlu, als er als Letzter im dichten Geäst Schutz fand. Die Harpyien indes flatterten nun über den Bäumen oder lauerten auf ein paar Steinsäulen, bis die 'Eindringlinge' heraus kommen würden.
    "Wir werden die Dirnen Beliars von hier vertreiben.", sagte der Seher, überlegte schon wie und beobachtete von ihren scheinbar sicheren Unterschlupf die Harpyien. Nichts von Bedenken oder Furcht war in Ornlu zu hören, vielmehr der Durst danach diese Wesen zu vernichten. Ja, er spürte wie es den Hetzer ebenso nach Harpyienblut dürstete.
    Geändert von Ornlu (18.06.2008 um 16:17 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #65
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    Siana ist offline

    Eine Ruine im Minental

    Das ungefährliche Harpyienskelett, dass der Kelchsuchtrupp, den auch Siana begleitet hatte, hätte ihr eigentlich gereicht. Auf die Bekanntschaft mit den lebenden, agressiveren Exemplaren dieser Wesen hätte sie gut und gerne verzichten können. Andererseits war das im Vergleich zu den Befürchtungen bezüglich der möglichen Gefahren in den Ruinen wohl erträglich, wenn man es so bezeichnen wollte.
    Die Sildenerin richtete den gespannten Bogen von den paar schützenden Bäumen aus auf eine umherflatternde Harpyie und setzte die bei Griffin erlernten Fertigkeiten um, achtete in ihrer Konzentration nicht darauf, was die anderen machten. Mit einem gräßlichen Gekreische flog das Biest bewusst provokativ nach rechts, dann wieder nach links, in völlig unregelmäßigen Abständen.
    Kraft und Geschicklichkeit, Geschwindigkeit und Ausdauer, Konzentration und Analyse.
    Die Adanosgläubige versuchte, die Schnelligkeit des Wesens abzuschätzen. Ja, sie müsste der Harpyie vielleicht eine Armlänge im Voraus in ihre Flugbahn schießen. Mit geschlossenem linken Auge verfolgte sie ihr Ziel mit der Pfeilspitze, darauf lauernd, dass es die Bewegungsrichtung ändern würde. Es war schmal, schwierig zu treffen, aber möglich. Ein Stückchen weiter zog die Bogenschützin die Sehne nach hinten, dann war es soweit. Das fliegende Wesen drehte sich halb, dabei ein weiteres Mal provokativ mit der Klaue wackelnd. Schnell schwenkte die Braunhaarige ihre Fernwaffe ein wenig mehr nach links und ließ die Sehne auf der Stelle los. Doch darauf schien das Mistvieh nur gewartet zu haben, es konnte dem heranschnellenden Geschoss gerade so entgehen, welches unbeirrt weiter und über die nächste Mauer flog.
    Eine Verwünschung unterdrückend langte die Adanosgläubige nach dem nächsten Pfeil im Köcher auf ihrem Rücken, innerlich ein weiteres Mal fluchend, denn plötzlich wurde sie mit einem entscheidenen Nachteil des Bogens konfrontiert; Er brauchte Munition. Wie viele Pfeile hatte sie dabei? Ein Dutzend vielleicht?
    Na wunderbar. Jetzt darf ich nicht mehr verfehlen.
    Eine Lösung, oder besser gesagt, eine Alternative zu ihrem bisherigen Ziel suchend warf Siana kurze Blicke zu den Seiten und wurde schnell fündig. Da hockte eine weitere Harpyie auf der Spitze einer alten Statue. Kein lästiges Herumgefliege. Geht doch.
    Die Frau legte den nächsten Pfeil an die Sehne, spannte, richtete den Bogen aber auf die erste Harpyie, da ihr eigentliches Ziel die Baumgruppe, unter der die Gruppe Schutz suchte, nicht minder aufmerksam beobachtete. Das Wesen musste ja nicht gleich mitbekommen, dass es gleich unter Beschuss genommen werden würde. Merken würde es das schon früh genug.
    Die Fernwaffe der Adanosgläubigen schwenkten wieder hinter dem fliegenden Wesen her, ihre Aufmerksamkeit galt jedoch dem sitzenden rechts von ihr. Es schien nicht vorzuhaben, seine Sitzgelegenheit zu verlassen, zumindest solange die Bäume im Weg waren und einen Angriff behindern würden. Gut so. Je weniger die Harpyie sich rührte, desto besser. Es musste nur schnell genug gehen.
    Das Vorhaben war schnell in die Tat umgesetzt, nach ein paar vermeintlichen Versuchen, die fliegende Harpyie ein weiteres Mal unter Beschuss zu nehmen, richtete die Sildenerin ihre Fernwaffe urplötzlich auf die aus, die mehr oder weniger ruhig auf der Steinstatue hockte und dumm aus der Wäsche guckte, als das Projektil auf sie zugeschossen kam.
    Selber schuld.
    Zufrieden beobachtete die Braunhaarige, wie die Klaue des kreischenden Wesens krampfhaft an dessen Hals fuhr, unter dem sich der Pfeil tief ins Fleisch gebohrt hatte. Es verlor völlig den Halt, kippte nach hinten von seiner Sitzgelegenheit und schlug einige Male noch unbeholfen mit den Flügeln, ehe es einen Augenblick später unsanft mit dem staubigen Boden nähere Bekanntschaft machte. Tot oder nicht, jedenfalls war dieses Mistvieh erstmal ausgeschaltet.
    Siana lenkte gerade den Blick auf den nächsten Feind, als die verbleibenden Harpyien in ein einstimmiges, klagendes und zorniges Gekreische einsetzten. Das wollten sie sich offensichtlich nicht gefallen lassen, tatsächlich klang es nicht wirklich beruhigend. Hastig wanderte der Blick der Sildenerin rund um die Baumgruppe, vier der Wesen hatten sich in die Lüfte erhoben, wohl bereit für eine agressivere Vorgehensweise als bloßes Provozieren.
    Die Frau zog hektisch den nächsten Pfeil und sammelte ihre Konzentration, während sie noch einen kurzen Blick zu den anderen hinüber warf. Ornlu und Jail hatten ihre Kampfstäbe gezückt, wahrscheinlich schon lange. Wobei Ornlu überaus entschlossen wirkte. Fast zu entschlossen, irgendwie... beunruhigend entschlossen. Fast wie ein Raubtier, das jeden Moment losschlagen wollte. Und es auch tun würde.
    Char stand auch bereit da um... zu tun, was er nun machen konnte. Vielleicht brummte er den Harpyien ja irgendeine üble Aufgabe auf. Hatte er nicht erzählt, dass er druidische Magie erlernt hatte?...
    Die fliegenden Biester kreischten nunmehr lauter als zuvor, umkreisten die Baumgruppe in unerwarteter Geschwindigkeit, wieder konzentriert drehte die Sildenerin sich um, um die nächstbeste Kreatur möglichst vom Himmel zu holen.
    Geändert von Siana (17.06.2008 um 21:30 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #66
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Eine Ruine im Minental

    Immer noch hörte man die Flügelschläge, die bösartigen Geräusche und Schreie. Immer noch verharrte man im dichten Geäst der schützenden Bäume, doch die Befreiung stand kurz bevor. Siana hatte den Anfang gesetzt und die erste Harpyie ausgeschaltet. Diese schien zwar noch zu leben, aber sie kämpfte vergebens um jenes.
    Die vier verbliebenen Harpyien kreisten um die paar Bäume und versuchten die Gruppe nervös zu machen, indem sie lärmten was das Zeug hielt. Sie lauerten vermutlich darauf das irgendwer Angst bekommt und dann panisch herausrennt, um sich dann auf diesen zu stürzen. Dem Jäger war diese Taktik irgendwo bekannt und so wie er plante, würde er die kreischenden Damen hereinlegen. Schnell zog er seinen Mantel aus, warf diesen auf einen der hüfthohen Büsche und versteckte sich in einen weiteren Busch. Die anderen schienen sich wohl wieder zu fragen was da los wäre, doch Ornlu war da doch entschlossen.
    Er legte seine Hände auf den Busch ab und begann seine Magie fließen zu lassen. Magische Echos erhallten die immer stärker und lauter wurden und den Busch mit Ornlu verbanden. Die Augen des Sehers begannen aufzuleuchten und ließen die anderen drei etwas zurückweichen. Erwarteten sie etwas gefährliches?
    Mehr und mehr speiste der Seher den Busch mit magischer Energie und strickte ein enges Band zum Gehölz, bis er diesem den Befehl gab zu erwachen. Der Busch schüttelte sich und erwachte, als seine Wurzeln begannen aus dem Boden zu kommen und der Busch sich hob.
    "Haltet euch bereit, gleich gehen wir in den Angriff über.", sprach der Sildener mit leicht verzerrter Stimme, während die magische Aura um ihm mehr und mehr sichtbar wurde.
    Ornlu lies den Busch erste Schritte machen, testete noch die Beweglichkeit der Äste, ehe er den Harpyien eine falsche Fährte auferlegte. Der Busch stürmte so gut er auf vier dickeren Wurzeln konnte los, der Umhang wehte leicht umher und schien zu wirken, als der Busch fast im Schweinsgalopp herausstürmte. Sofort jagten die Harpyien hinterher, während Ornlu sein buschiges, laufendes Etwas langsamer laufen lies. Zwei der Harpyien griffen den Umhang und den Busch als erste und erlebten ihr pflanzliches Wunder. Kaum war der Busch in der Luft und vom Umhang gelöst, sandte der Seher einen starken magischen Schub aus und belebte die vielen Äste des Busches. Diese packten nach den zwei Harpyien wie ein Tintenfisch seine Beute.
    Die Harpyien versuchten sich zu lösen, doch die vielen Äste umgriffen mehr und mehr ihre Arme oder Beine.
    "Siana!", rief der Seher, während er einen weiteren magischen Schub von sich gab und die Äste sogar noch wachsen lies. Die Bogenschützen zögerte nur kurz, ehe sie begann den Bogen zu spannen und zu anvisieren. Ein Surren erklang neben dem vielen Gekreische und durchbohrte einen der Flügel bis hin in die Schulter einer der Harpyien. Diese konnte nur noch verhalten flattern und stürzte allmählich zu Boden, während Siana einen weiteren Pfeil einspannte. Ornlu indes lies nun ab von der verletzten Harpyie und widmete sich der anderen. Der Busch zerrte und rüttelte an der Harpyie, griff mehr und mehr nach der kreischenden Vogelfrau und umschlang sie. Als der Busch sich um deren unteren Körper geschlungen hatte. Setzte Ornlu zum finalen Schlag aus und lies angestrengt den Busch nun noch aggressiver zupacken. Sich die Äste um die Gliedmaßen wickeln und erdrücken. Die Harpyie schlug mit ihren Krallen gegen den Busch und wehrte sich doch vergebens. Der Druck stieg und stieg und lies sie letztlich vor Schmerz abstürzen, ehe der Busch sich über den restlichen Körper stürzte.

    Dann kappte Ornlu die Verbindung zum Busch, atmete tief durch und wandte sich zu einen weiteren Busch. Langsam begannen die Beeren an ihnen zu zappeln, dann zu vibrieren und dann wurde an ihnen förmlich gezogen. Ornlus zog sie per Magie an und lies eine Hand voll Beeren zwischen seinen Händen kreisen. Mehr und mehr wuchsen sie in sekundenschnelle an, ehe Ornlu sich in einer Kugel schlängelnde Ranken zwischen seinen Händen sich bewegen ließ. Dann begann die wirkliche und anstrengende Magie. Mehr und mehr lies er die kleinen Ranken die aus den Samen der Beeren entstanden anwachsen und zugleich ohne sich zu verknoten bewegen.

    "Wir greifen an!", rief er, angestrengt aus seiner vollen Magie schöpfend, ging los und mit dem Sildener Siana und Jail. Die anderen zwei Harpyien wurden auf sie aufmerksam und flogen auf sie zu. Siana schoss einen Pfeil in ihre Richtung ab, während Jail vor Ornlu mit ihrem Kampfstab sich bereit hielt. Ornlu gab den beiden Damen dann bescheid und vergrößerte die Rankenkugel noch einmal ein gutes Stück, wie einen großen Feuerball den er mal bei einem Feuermagier gesehen hatte. Jail und Siana traten schnell zur Seite und der Jäger vollbrachte den letzten Akt des Angriffszaubers.
    Klar angestrengt, sammelte er sich, wartete noch einen Augenblick und trieb dann mit einer stoßartigen Armbewegung, die angesammelte Magie in das Rankengebilde. Sofort schossen unzählige, Ranken fast netzförmig vor Ornlu in alle Richtungen.
    Die Harpyien wurden gehörig überrascht und verschränkten die Arme vor ihre Körper. Viele Ranken gingen vorbei, weil Ornlu noch nicht gelernt hatte so viele gezielt abzuschießen, doch ein paar trafen trotzdem in der großen Salve. Schlängelten sich um die Harpyien und belasteten die Harpyien. Jedoch konnten sie sich vom Großteil befreien.
    Ornlu stemmte sich kurz auf den Knien ab und lies sich dann von Char den Kampfstab sofort reichen, während die zwei Harpyien sich aufmachten wieder anzugreifen. Sianas Pfeil ging vorbei, Jail wehrte eine der Harpyien mit einem gekonnten Hieb ab, während Ornlu sich im Ausweichen übte, bis er wieder genug Kraft gesammelt hätte. Jetzt weiter Magie zu wirken, war nicht möglich, da die Harpyien zu nah waren.
    Doch brauchte er die noch? Der Boden schien zu erzittern, als aus dem Dunkeln weißes Fell und ein massiger Körper angelaufen kamen. Diese Aura kannte der Seher zu gut. Freeze kam.
    Geändert von Ornlu (18.06.2008 um 17:19 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #67
    Krieger Avatar von Freeze
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    Freeze ist offline
    Endlos lange hatten sich die Tage, Stunden und Minuten hingezogen, bis er endlich an dem Ort angekommen war, der für ihn die Offenbarung sein sollte. Was er vorfand war ein Trümmerhaufen, doch nichts Anderes hatte er erwartet. Die Natur hatte auch an diesem Ort große Stücke zurückerobert, wenn nicht sogar ganz verschlungen. Aber kaum war er angekommen, wurde er auch schon wieder in seinem Frieden gestört. Was waren das für Klänge, die dort durch die Nacht hallten? Kampfgeschrei? Hier zwischen den Ruinen? Konnte es sein? Es musste wohl so sein. Verachtend schnaubte der große Bär ob der Störung, die ihm hier widerfuhr. Dieser Lärm musste schnell ein Ende finden! Abschätzend überlegte der Druide, ob er sich nun in diesen Kampf einmischen sollte oder nicht. Schneeweiß glitzerte das Fell des Bären im Schein des Mondes, welcher sein Licht gütig über die gesamte Welt verteilte. Wäre Freeze der Mond gewesen, so müssten die Menschen in ewiger Dunkelheit leben, doch glücklicherweise war dem nicht so. Viel zu sehr hätte er sich auch gelangweilt und geärgert, so als Mond dort am Firmament zu prangern und zuzusehen, wie dumm doch die Menschen waren.

    Ruckartig und unerwartet setzte sich der massige Körper in Bewegung. Seinem Gewicht und Größe nach zu urteilen, hätte man nie erwartet, dass ein Bär ein solches Tempo an den Tag legen konnte. Irgendjemand hatte sich gerade einen heiden Ärger eingehandelt, indem er den Bären gereizt hatte. Man sollte eben nie einen Bären aus dem Winterschlaf wecken, denn das konnte ins Auge gehen. Der Art des Geschreis nach zu urteilen, konnte Freeze wenigstens schon sagen, wer die eine Partei der Kämpfenden darstellte. Harpyien, auf Schwingen getragene Bestien, die die Lüfte beherrschten. Aus den Augenwinkeln heraus konnte er auch noch erkennen, dass die andere Partei aus Menschen bestand. Wie er vermutet hatte. Zwei von ihnen kannte er gut, leider zu gut, doch von ihnen wusste er, dass sie kommen würden. Da waren aber noch zwei weibliche Wesen. Eine hatte er schon gesehen und er wusste auch um ihren Status. Das letzte Menschenkind war ihm allerdings völlig fremd. Was machten diese Kreaturen auf nahezu heiligem Boden? Und warum mussten diesen Dummköpfe auch noch die Bewohner der Ruine aufschrecken? Egal, wo er sich befand, Menschenkinder bedeuteten für ihn nichts anderes, als Ärger.

    Im Laufschritt kündigte Freeze mit einem Brüllen sein Kommen an. Verwirrt vom plötzlichen Radau eines voll ausgewachsenen Bären, drehten sich die Harpyien angeschlagen um. Die, die ihm am nächsten war, sollte ein leichtes Opfer für ihn sein. Ein Flügel war bereits von einem Pfeil durchbohrt worden. Das Blut tropfte sanft zu Boden. Es roch verführerisch süß und der Bär bemerkte jeden auch noch so kleinen Tropfen, der zu Boden fiel. Dank dem großzügigen Mondlicht konnte Freeze exzellent sehen, obwohl er für diesen Kampf wahrscheinlich nur seinen Geruchssinn verwenden hätte müssen. Das Ungetüm eines Tieres baute sich vor dem fliegenden Geschöpft auf. Gute drei Meter ragte der weiße Fellbeutel in die Höhe, hinterließ einen respekteinflößenden Eindruck. Endlich konnte der Druide seinen Frust loswerden. Weit riss er das Maul auf, entblößte dabei einen ganzen Satz scharfer, gefährlicher Zähne, die nur darauf warteten, sich in das Fleisch des Feindes zu bohren. Die Harpyie schwebte kaum noch, sie schaffte es gerade noch, sich über dem Boden zu halten. Peinvolles Gekacker ertönte, als der Bär die Tatze erhob, um dem ein Ende zu bereiten. Und er schlug zu, kräftig, wuchtig, vernichtend. Anschließend warf er sich mit seiner Masse auf den Kadaver, quetschte das letzte Bisschen Leben aus dem Körper und erfreute sich an einem Festmahl. Lediglich das hastige Flügelschlagen verriet ihm, dass alles sein Ende gefunden hatte. Nunja, nicht ganz. Freeze ließ von seiner Beute ab, ging auf allen Vieren auf die Gruppe zu, um welche er seine Kreise zog. Blut hatte sein schönes, weißes Fell benetzt. Das gierige, große Maul war ganz voll davon. In den eiskalten Augen stand Hass geschrieben. Was sollte ihn davon abhalten, alle Viere dahinzuschlachten oder wenigstens die, die überflüssig waren, was leider wieder alle mit einbezog? Moment mal... wollten die ihn etwa angreifen? Kampfstab erhoben, sowie der Bogen gespannt. Wenn sie klug waren, gaben sie ihm lieber keinen Grund...

  8. Beiträge anzeigen #68
    Kämpferin Avatar von Saphiria
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    Saphiria ist offline

    Pyramidental

    Ein wunderschöner Morgen war es, die Sonne schien und die Vögel beglückten die Pilger mit ihrem Gesang. Es war noch recht ruhig, so früh am Morgen, es waren wohl noch nicht alle ganz wach, Saphiria aber genoss den Morgen und aß einen Apfel.

    Vie hatte sie von dem Pyramidental gehört gehabt aber gesehen hatte es die junge Pilgerin nie. In ihrer Vorstellung war es ganz anders gewesen als das Stück Land, wie sie es nun vorgefunden hatten.
    Es war schön, die Landschaft bot alles was man brauchte, Saphiria konnte sich nicht ganz vorstellen, wie man es absichtlich in eine Sumpflandschaft formte um dort zu leben.

    Sie versuchte es sich vorzustellen, wie das Lager aussah und wie man dort wohl lebte aber es gelang ihr nicht wirklich.
    Saphiria konnte aber fühlen, dass die Schönheit, dieses Fleckchen Erde täuschte. Viele Menschen und auch Orks waren hier gestorben. Soweit sie wusste war es ein kurzer Kampf, die Orks hatten das Sumpflager wohl komplett überrannt. Ja, auch das war ein Teil ihrer Geschichte und sie war wirklich froh, sich mal damit auseinandersetzen zu können.
    Die junge Frau gesellte sich nun aber auch wieder zu den Anderen, sie würde sicher noch mehr als genug Zeit haben um über alles nachzudenken, das musste nicht jetzt sein.

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Eine Ruine im Minental

    Es war in gewisser Hinsicht gut, dass Freeze aufgetaucht war. Sein Erscheinen hatte die ganze Sache entschieden und die restlichen Harpyien in die Flucht geschlagen. Nicht das Ornlu annahm, dass sie es nicht geschafft hätten, aber Freeze hatte es beschleunigt. Die anderen schienen nicht ganz zu wissen, wer dieser weiße Bär war, doch hatte Ornlu ihnen dann schnell erklärt das es Freeze sei. Somit löste sich dann die gespannte Lage langsam.
    Die Gruppe blieb dann am Ort, machte ein Feuer und beschloss erst Morgen die Ruine zu erkunden.
    Am heutigen Vormittag dann kümmerte sich Ornlu um die drei Harpyien. An der, an der sich Freeze ausgetobt hatte war nicht wirklich viel zu holen, aber das was er brauchte bestand noch. Das Herz der Harpyie schnitt er aus dem zerfetzten Leib. Dieses Herz war anders als das von Tieren. Man spürte das dort noch eine gewisse Magie drin steckte. Nichts womit man zaubern könnte, aber für einen Alchemisten wohl von großem Wert - oder für den Hetzer und das war Ornlus Intention. Bei den zwei anderen Harpyien bediente er sich auch seines Jagddolches und holte die Herzen raus. Drei Herzen wären würdig, da war sich Ornlu sicher. Die zwei Flügelpaare nahm er auch ab, eines war für Siana die bewies das es klug war die Bogenkunst zu erlernen. Ornlu würde sich ein Beispiel noch nehmen, da war er sich sicher. Harpyienflügel und speziell ihre Federn waren laut ein paar Waldläufern die beste Befiederung für Pfeile. Ein Bogner könnte sich da als sehr nützlich erweisen. Ansonsten gab es da noch den guten Preis, wenn man die Flügel so verkaufte oder einfach die Federn für ein wunderbar, weiches Kissen benutzte - diese Ratschläge gab auch der Jäger der jungen Frau und nannte ihr auch einen Preis der unter Jägern umgeht - nicht das sie beschissen wurde.
    Das andere Paar behielt er für sich, doch wenn Char oder Jail sie irgendwie wollten, würden sie sie noch bekommen.
    Freeze hatte wie sie geruht, die Verwandlung war natürlich irgendwo anstrengend, doch am frühen Nachmittag wollte er wie der Rest die Ruine erkunden. Als sie so herum schritten, beäugten sie natürlich die Gegend. Steinsäulen hier und da, moosbewachsene Wände, eingestürzte Türme und Mauern. Hier war vieles zerstört, teilweise fand man die Überreste von anderen Besuchern hier vor, teils alte Lagerfeuerspuren von Orks wie es schien.

    An der Hauptmauer, in der eine steinerne Tür zu sein schien, fand man auch endgültige Spuren von Orks. Orkwaffen hatten gegen das Mauerwerk gewirkt, doch nicht die Mauer zerstört. Somit kamen sie auch nicht hinter das was wohl hinter dem Stein lag. Während Freeze das Tor versuchte zu erforschen, grinste Ornlu nur. Ornlu wusste nämlich wie man es öffnet. Garaia hatte es ihm erzählen können und Freeze würde es wohl nicht herausfinden können.

    "Helft mir mal an dieser Wand das Gestrüpp, etwas zu lösen.", wies Ornlu an, ehe alle ausser Freeze aushalfen. Schnell war das Gröbste entfernt und wies den Abenteurern den Weg. Ornlu entfachte eine Lichtkugel und den Menschen wurde gezeigt, was vielen anderen bisher verborgen blieb. In den Stein waren Symbole eingeschlagen, die man nur durch das magische Licht zu sehen bekam. Es waren Bilder, die von links nach rechts gelesen eine Art Geschichte wiedergaben. Ein paar Bilder waren klar zu deuten wie Menschen oder Bäume, andere waren jedoch rätselhaft und überraschten Ornlu. Es schien doch nicht alles so leicht zu sein, ja es war regelrecht schwer. Das Einzige was er wusste, war dass er die Worte zum öffnen des Tores dort herausfinden würde. Das Tor selbst war wohl eine Art Haupteingang - nicht sehr groß, aber breit wie eine massive Doppeltür.

    "Es führt nichts daran vorbei - wir müssen versuchen diese Bildersprache zu deuten. Jail du übernimmst die oberste Reihe, Char du die nächste und ich übernehme die mittlere Reihe. Siana du dann die unter mir und Freeze.....Meister Freeze, wenn ihr wollt könnt ihr uns auch helfen. Vom bloßen berühren wird sich das Steintor nicht öffnen, es ist nach den Druidenarchiven magisch versiegelt worden und man benötigt die passenden Worte.", sprach Ornlu, der in der Nacht weiterhin von seinen Tod geträumt hatte und wusste das es der letzte Traum in gewisser Hinsicht werden würde. Die Entscheidung stand an.
    Geändert von Ornlu (18.06.2008 um 14:17 Uhr)

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    Pilgerreise

    Andy sah sich um und erkannte nur eine trübe Vulkan Landschaft die Menschen leer war. Er mit vorsichtigen Schritten über die heiße Lava die seine Fußsohlen verbrannte. Komische gestalten schwirrten durch die Gegend. Der Bogenschütze wusste nicht wo er war, aber er hatte eine Vermutung. Aber dennoch hoffte er dass sie nicht wahr war. Denn alles hatte den Anschein, dass er sich in der Hölle befand. Die Beschreibung dieses Ortes hatte er schon oft vernommen und genau so sah es auch in dieser tristen Gegend. Plötzlich vernahm er eine leise Stimme die immer lauter in seinem Kopf hallte. Sie rief seinen Namen! Andy schaute sich verwundert um und erkannte eine helle Stelle genau aus der Richtung kam die Stimme.
    Gerade als er auf das Licht zugehen wollte spürte er einen Schlag gegen seine Backe, dann fuhr ihm der Schmerz in die Stelle. Andy öffnete erschrocken die Augen und wunderte sich das hier alles so anders aus sah als einige Sekunden zu vor. Wo war er gewesen? Gerade wollte er sich aufrichten und fragen wo er sich befand. Da stellte er fest dass er auf einer Art Trage gefesselt war. Andy schaute sich erschrocken und erkannte wieder nur die Wesen die ihm so unheimlich vorgekommen sind bevor es um ihn herum Dunkel wurde. Die Wesen mit den Hörnern und Hufen schleppten Andy anscheinet irgendwo hin. Und da er gefesselt war nahm er an das sie ihn fressen wollten. Er versuchte sich aus seinen Fesseln zu lösen und schrie Wild um sich "Ah Hilfe, ich schmeck ganz widerlich. Vertraut mir HILFE!!"
    Aber anscheinet hatte es keinen Zweck die Wesen schleppten Andy weiter durch eine ihm unbekannte Welt die voller schrillen Farben und Geräuschen war. Und wenn man gerade gedacht hatte schlimmer konnte es nicht mehr kommen da gab ihm eines dieser Wesen einen widerlich schmeckenden Trank. Dieser brannte in seinem Mund und Andy spürte wie seine Glider immer mehr an Kraft verloren. Schließlich vernahm er nur eine gedämpfte Stimme die sprach "Ah er beruhigt sich…." Dann vernahm Andy nichts mehr und fand sich wieder in dieser öden Landschaft wieder.

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    Eine Ruine im Minental

    "Fennas Galadhrim lasto beth lammen! Edro hi ammen.", sprach Ornlu in der Sprache des alten Waldvolkes, hielt seine Hand an das steinerne Tor und sandte seine Magie aus.
    Sie hatten die von Char so gedeuteten Hieroglyphen entziffern können oder mehr Char hatte sie mit einer gewissen Leichtigkeit lesen können. Niemand wusste so wirklich wieso, aber Char murmelte etwas von Jugend und Heimat, während er seinen Tabak rauchte und sich feiern ließ.
    Es hatte doch wohl seinen Sinn gehabt den Weißhaarigen mitzunehmen und zeigte auf, dass er trotz seiner Eigenart auch seine Qualitäten besaß.

    Char hatte wirklich recht behalten. Das steinerne Tor begann leicht zu zittern. Ornlu trat zurück und beäugte das Tor. Langsam rieb Stein an kleinen Sandkörnern und glitt kratzend nach vorne. Ein paar Zentimeter später, musste Ornlu zur Seite springen, während das steinerne Tor der Länge nach auf den Boden donnerte und eine Staubwolke verursachte. Als sich diese verflüchtigte, sammelten sich die fünf vor dem Eingang und schauten in das Innere. Die Dunkelheit dort drin verriet jedoch noch nichts von den vermuteten Geheimnissen. Wenige Augenblicke später schwirrten vier Lichtkugeln von vier Magieanwendern in die Dunkelheit und erhellte das was seit Generationen in Dunkelheit verborgen blieb.

    Es war eine große Kammer, als Ornlu als Erster diese betrat atmete er die alte, modrige Luft ein. Seine Lichtkugel platzierte er in einer der Ecken und ließ die Lichtquelle noch stärker aufleuchten. Die anderen taten selbiges und bestaunten den großen Raum. Am anderen Raumende war eine weitere steinerne Tür, jedoch noch massiver. An den Seiten waren mehrere Säulen hinter denen sich ebenso etwas befand. Sie waren verziert von mächtigen, in Stein gehauenen Tierköpfen. Sofort erinnerte sich Ornlu an die Säulen dieses einen Verlieses in Varant, an die Löwenköpfe. Jene waren jedoch nicht hier.

    In der Mitte befand sich ein Altar in einer runden Absenkung, sowie drei Stufenreihen drum rum. Dieser war mit mehreren, ebenso in Stein gehauenen, Tierköpfen verziert und das dunkle auf dem Marmor deutete nicht auf verschütteten Wein, sondern sehr altes, eingetrocknetes Blut. Ein leichter Schauer kam über Ornlu, als er sich vorstellte was hier einst war. Wie die Menschen um den Altar saßen und auf dem Altar ein Tier geopfert wurde - so waren seine Ahnen und auch seine Sippe.

    "Ornlu!", rief auf einmal Jail, jedoch nicht aus Angst. Ornlu eilte herbei und beäugte die Säule hinter der sich ein weiterer Raum befand. Diese Augen erkannte er sofort im Gebilde, ebenso die Fänge und Ohren - die ganze Kopfform sah der Seher schon in den Schatten.
    "Der Hetzer...", flüsterte er mit einem wölfischen Grinsen und rief sofort Char zu sich. Dieser sollte lesen was unter dem Gebilde stand.

    "Öffne! Mit Blut, Kind des großen Wolfes.", murmelte Char und blickte zu Ornlu.
    "Hmm klingt einleuchtend beim Hetzer."
    Ornlu überkam ein unbeschreibliches Gefühl, sein Puls raste in die Höhe und er spürte der Sache näher zu kommen. Es war ein Zeichen. Mit dem Dolch schnitt er sich leicht am Arm, griff mit der Hand an die Stelle und berührte mit dieser dann den steinernen Kopf.

    "EDRO!", rief er in der Druidensprache. Kurz darauf sank die Säule in den Boden. Es war eine Art Mechanismus. Ornlu spürte noch mehr von der Macht, die er schon einmal spürte und war bereit dort hinein zu gehen.
    "Ich gehe alleine!", sprach der Seher mit ernstem Blick und verwies auch seine Liebste am Ort zu bleiben. Es wäre zu gefährlich.
    Geändert von Ornlu (18.06.2008 um 18:05 Uhr)

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    Eine Ruine im Minental

    Tapsende Schritte erklangen auf dem kalten, steinernen Boden aus Richtung einer dunklen, geöffneten Kammer. Ein dunkelhaariger, mit Narben versehener, tätowierter, junger Mann in Lendenschurz und mit Kampfstab trat entschlossen hervor. Sein Blick sagte alles aus. Er hatte etwas gesehen, was ihm den Weg zeigte. Die Wahrheit zeigte und mit Weisheit nährte. Ein Schmunzeln lag auf seinen Lippen und es schien, als ob sich Ornlu auf etwas freute. Seine Aura schien reiner zu sein, nicht mehr dieses dunkle, sondern viel mehr etwas graues - weder gut noch böse, war es dass den Seher ausmachte und irgendwie umfasste.
    Seine Begleiter fragten ihm nach etwas, doch er war wie in Trance, fast apathisch. Er schritt voran, holte geistesgegenwärtig die Harpyienherzen und tapste in aller Ruhe nach draußen. Die Nacht war schon längst eingebrochen, doch der Vollmond am heutigen Tag schien stark vom Himmel hinab.
    Barfuss trat er auf Steinchen und grinste nur darüber, während er wie von fremder Kraft angetrieben in die Mitte des Ruinenvorplatzes trat, wo ein weiterer, jedoch verfallener Altar stand. Wind wehte über den Platz und das Mondlicht schien auf den Körper des Jägers.

    Der Seher legte die Harpyienherzen auf den Restaltar und begann sich zu sammeln.
    Stille herrschte in seinem Unterbewusstsein, geprägt von Tiefe und Mysterien. Große Macht sammelte sich im Verborgenen an. Aufkeimend wie der Spross einer Pflanze, erhallend wie ein Echo. Ein Echo, das immer lauter wurde und anwuchs, wie ein aufkommender Nebel am späten Abend. Magische Strömungen und Strudel begannen im Körper, wie Quellen klarsten Wassers zu sprudeln und verteilten sich mehr und mehr im Körper.
    Das Haar bäumte sich auf, die Augen leuchteten in einem dunklen orange auf, die Atmung wurde ruhiger, während die magische Aura austrat und Ornlu in sanften, orangene Schleiern umfasste. Im Ursprung aller Macht erklang ein lautes hallendes Echo und sandte einen magischen Ruf in die Welt aus.
    Einen Ruf der nach Ihm rief und sagte was heute enden sollte, was vor zwei Monden begann.
    Minuten vergingen in der sich im Seher alle magische Kraft ansammelte, orangene, magische Schleier um ihm herum peitschten und den Ruf immer wieder aussandten.
    Wind kam auf, der Mond schien stärker und Wolfsgeheul ertönte. Wolfsgeheul von überall. Im Mark erschütternd und das Herz zum rasen bringend. Wolfsgeheul aus unzähligen Kehlen, das eine gespenstische Atmosphäre erschaffte.
    Aufleuchtende Augen überall in der Dunkelheit. Schleichende Schatten die beäugten, die rochen, die umkreisten. Dutzendfach kamen sie. Wölfe und Warge aus der Dunkelheit, als ob sich alle hier an diesem Ort versammeln würden. Sie umkreisten rennend den Menschen, während ihr Fell im Mondenschein diesen Glanz bekam. Dann hielten sie, versammelten sich im Kreis und starrten den Menschen an. Gänsehaut kam auf und lies Ornlus Körper beben, als die Wolfswesen allesamt noch einmal aufheulten. Noch mehr Wind zog auf und die Luft färbte sich in einem dunklen Rot. Selbst das Mondlicht erschien, wie beim Blutmond an diesem Ort.
    Unter den vielen seiner Kinder, kam nun Er dazu. Der erste Wolf den Adanos erschuf, der Urvater aller Wolfswesen und mystisches Wesen alter Zeiten. Ein Naturgeist von Macht, die niemand kannte. Seine Konturen und Ausmaße wurden in der Dunkelheit sichtbar. Die Augen leuchteten in einem dunklen Rot auf, das Wolfsgeheul verstummte und hinter seinen Kindern tauchte er auf.
    Stolz trat er mit jeder seiner mächtigen Pfoten auf den Boden auf, erhaben über alles schritt er voran, zeigte die monströsen Fänge, die heller schienen, als das weiße Fell. Ein großer weißer Warg näherte sich Ornlu, blickte auf Augenhöhe mit seinen großen Augen in die aufleuchtenden Augen des Menschen.
    Ornlu war sich bewusst, was nun geschah. Er hatte die längste Zeit mit warten verbracht. Viel Zeit mit Worten verbracht und es sich bequem gemacht. Doch jetzt machte sich Zeitlosigkeit breit, der große Wolf erschien und Ornlu war bereit. Bereit seine letzte Prüfung anzugehen und den Fluch in sich zu besiegen, den Er durch seinen Biss in ihm übertrug.

    "Prüfe mich!", sagte Ornlu mit hartem Blick und wurde erhört. Schmerzerfüllt fiel er auf die Knie, der Fluch brach wie ein Vulkan aus. Wie irre schrie Ornlu, hielt sich die Ohren zu und senkte den Kopf, während in ihm die dunklen Träume aufkamen und der Fluch wie von dunkler Macht beflügelt nun an seiner Seele nicht mehr kratzte, sondern riss. Die magische Aura um den Seher wurde immer schwächer, die Augen wieder normal und ein furchtbarer Menschenschrei erfüllte die Nachtluft. Tief in sich aber sammelte sich Ornlu. Tief in sich brodelte sein starker Wille. Tief in sich erstarkte er und sprach sich Stärke zu. Stärke aus dem tiefsten Inneren, die mächtiger war als jedes Schwert und jeder Hieb aus noch so mächtiger Hand. Nein, Ornlu war nicht soweit gegangen, kam nicht dem Tod so nahe um hier zu versagen. Sein streben nach Macht war von edler Natur, galt den Seinigen und ließ ihn sich aufbäumen, gegen den plagenden Fluch kämpfen und aufstehen.
    Seine Magie kam wieder auf, vertrieb wie eine Sturmflut das Dunkle, das Elendige, das Schwächende. Die Augen loderten wieder auf, der Körper bebte und peitschte das Schlechte aus sich heraus. Raubte dem Fluch die Macht, bemächtigte sich seiner Macht und zerschmetterte im Geiste das Untier.
    "WAAAAAAAAAAHHHHH!", schrie Ornlu, mit völlig angespannten Körper, Adern traten hervor und die Magie erbebte im jungen Seher wie noch nie zuvor.Man hatte Ornlus Körper erprobt und Ornlu überlebte es. Man hatte Ornlus Geist erprobt und Ornlu war stärker.
    Schnaubend blickte Ornlu den riesigen Warg an und hob die Harpyienherzen demonstrativ etwas hoch, um diesem sein Opfer darzubringen.
    Das Wolfswesen akzeptierte das wertvolle Opfer und schlang schmatzend die Herzen hinunter.
    Das Maul war von Blut gefärbt, als das riesige Wolfswesen sich wieder in Bewegung setzte und an Ornlu näher trat. Ein Knurren kam auf und die Warge und Wölfe um sie begannen aufzustehen und sich in Bewegung zu setzen. Sie begannen im Kreis um Ornlu und den riesigen Wolf zu hetzten, fast spielerisch wirkte es. Ornlu wusste nicht recht was dies zu bedeuten hatte, doch spürte er das gleich etwas geschehen würde. Noch einmal verstärkte er die Magie um sich, so stark es ging und blickte dem weißen Warg in die Augen. Wie hypnotisiert begann Ornlu seinen Körper zu bewegen, sich trotzdem aller Sinne bewusst, doch geleitet von einem Gedanken, den er mit seinen Brüdern hier teilte.

    Der weiße Warg schnappte nach Ornlus Arm und der Jäger lies den Arm in einer fließenden Bewegung nach hinten schnellen. Sofort schnappte nun Ornlu nach dem Warg und verfehlte diesen ebenso. Schritt für Schritt begann etwas seltsames und doch mystisch wirkendes. In fließenden Bewegungen begann Ornlus Körper zu schlängeln, zuckte ruckartig, wenn der Warg nach Ornlu zu schnappen gesuchte und reagierte mit Händen und Fängen selbst, inmitten der magischen Schleier seiner Aura. Auf und ab hüpfte Ornlu, im Kreis und Zick-Zack, wie ein Tanz begann es zu wirken und das Wirken, begann auch im Seher. Der Mensch wurde zum Tier und tanzte mit dem mächtigen Warg.
    Mit jeder Bewegung begann sich der Körper zu wandeln. Dunkles Fell begann zu wachsen und Krallen sich an den Händen und Füssen zu bilden. Mit jedem schnappen nach dem weißen Monstrum, wuchs der Kiefer um ein Stück, wurde mächtiger und breiter. Mit jedem Strecken, formten sich die Knochen mehr und mehr, während der Tanz nun immer intensiver wurde. Ornlu sprang und duckte sich, bewegte sich mehr und mehr auf allen Vieren und drückte sich auf schwarzen Pfoten die mächtig wie Eisen wurden, ab. Sein Fell wurde immer dichter, wirkte leicht getigert und war dunkel wie die Nacht.
    Tänzelnd schnappte er wieder nach dem weißen Warg, spürte wie die Fänge immer mächtiger und von ungeheurer Kraft wurden, während er begann alles zu riechen. Das Blut, die Menschen, die Wölfe, die Nacht und alles andere um sich. Von der Leidenschaft dieses makaberen Tanzes gepackt, hetzte er noch teils menschlich umher und suchte nach der Vollkommenheit. Sein Blut pochte im nunmehr wargischen Herzen und pulsierte im sich wandelnden Körper umher. Mit jedem Schlag, mit jedem Schritt, mit jeder Bewegung formte sich der Körper und war, als der nun vollkommene, mächtige Warg hechelnd vor dem weißen, riesigen Warg stand und der Tanz zu Ende schien.

    Der riesige Warg setzte sich vor dem verwandelten Bruder und heulte auf. Es war ein Laut den man wohl über die ganze Insel hinweg hören konnte und animierte die anderen, stoppenden Wolfstiere ebenso zum heulen. Ja, gar Ornlu der Warg heulte nun mit den Wölfen laut auf, angetrieben von seiner tiefsten Natur und Leidenschaft.

    Es war vollbracht. Der mit dem Warg tanzte war neu geboren und nun wahrhaftig des Hetzers Blut. Er war Ornlu der Warg, der gebissen wurde und ein nunmehr ein größerer Teil der Natur wurde, um mit aller Macht Höherem zu dienen.

    Als das Geheul verstummte, setzten sich alle Wölfe und Warge in Bewegung und verschwanden in der Dunkelhei. Der weiße Warg blickte zu Ornlu und der Verwandelte blickte zum weißen Warg. Dann blickte Ornlu zu den Seinigen und nickte ihnen zu. Sie schienen alles beobachtet zu haben und doch roch er ihre Furcht. Der Warg nickte ihnen beschwichtigend zu, ehe er seinen neuen Brüder folgte. Es gab ein Geheimnis das er noch zu erfahren hatte, ehe er zu seinen Leuten zurückkehren würde. Eines Tages, würde man ihn den Wolfsdruiden nennen.
    Geändert von Ornlu (19.06.2008 um 00:47 Uhr)

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    Siana ist offline

    Eine Ruine im Minental

    Behutsam öffnete Siana eine leichte, uralte Holztür, damit diese nicht aus den ebenso uralten Angeln fiel und eine unschöne Reaktion mit möglichen Gegenständen, die direkt dahinter gestanden haben könnten, verursachen könnte. Nach dem, was in der voherigen Nacht alles passiert war, bewegte sie sich, wenn überhaupt, fast übertrieben vorsichtig in den unbekannten, alten Gängen fort. Auch wenn die Harpyien die letzten feindlich gesinnten Wesen in der Klosterruine gewesen waren könnte diese Erkundungstour immer noch genauso gut nach hinten losgehen. Andererseits wollte die Frau nicht untätig herumsitzen und auf Ornlus Rückkehr warten, da war ihre Neugier dann doch zu groß.
    Die Sildenerin steckte den Kopf durch den Türspalt und vergewisserte sich, dass sich nichts in diesem Raum befand, was auf den ersten Blick gefährlich sein konnte, ehe sie die Tür durchschritt und ebenso langsam wie vorhin bis auf eine kleine Lücke wieder schloss.
    Wie im Gang vorher war auch dieser Raum anscheinend im Fels gebaut, jedoch nicht tief in der Erde, sondern so dicht hinter dem von außerhalb sichtbaren 'Felsmantel', dass sich die Möglichkeit geboten hatte, ein Fenster einzubauen. Ebenfalls wie im Gang vorher hatten die Erbauer die Möglichkeit auch genutzt, was sich in einem mit ein paar Wurzeln verhangenen Bogenfenster an der linken Wand zeigte, sodass genug Sonnenlicht den Raum erhellte.
    Die Adanosgläubige fand sich in einem kleinen Labor wieder, das natürlich seit Ewigkeiten nicht mehr benutzt worden war. Dafür sahen die Gerätschaften, deren Zweck und Einsatzmöglichkeit sich ihr größtenteils nicht erschließen wollte, noch halbwegs verwendbar aus. Wären da nicht die instabil wirkenden, flachen Holztische, auf denen sie standen. Ebenso wie eine beeindruckende Anzahl an Gefäßen mit unterschiedlich gefärbten Flüssigkeiten, von denen sich die Bogenschützin genauso wenig auskannte. Einige rote kamen ihr bekannt vor, wer hatte schließlich noch nie einen Heiltrank gesehen, aber die Inhalte der Gefäße bildeten eine ansehnliche Farbpalette. Sofern man die Farbe auf drei Meter Entfernung durch die dicke Staubschicht, die in diesem Raum eine Vorherrschaft aufgebaut hatte, noch erkennen konnte. Gegenüber von der Eingangstür lehnte ein breites, niedriges und gut gefülltes Bücherregal an der Wand. Allerdings machten die Bücher den Eindruck, als würden sie bei der kleinsten Erschütterung zu demselben Staub zerfallen, der ein Entziffern der Einbände unmöglich machte. Die einzigen Lebewesen außer der Braunhaarigen selbst waren ein paar Spinnen, die es sich in den Ecken des alten Labors gemütlich gemacht hatten.
    Der Raum machte alles in allem einen harmlosen Eindruck, solange man nicht alle Reagenzgläser zerschlagend über die Tische sprang. Aber das hatte sie auch nicht vor.
    Siana schritt vorsichtig an den beladenen Holztischen entlang, einerseits, um nicht versehentlich etwas umzustoßen und eine unliebsame Reaktion hervorzurufen, andererseits um nicht allzu viel Staub aufzuwirbeln. Die Gefäße würde sie gewiss nicht anrühren. Wer weiß, was so ein Trank alles anzurichten vermochte. Zu ihrer leisen Enttäuschung ließ sich hier auch kein herumliegender Pfeil blicken, aber das hatte sie auch nicht wirklich erwartet.
    Kompliziert aussehende Gerätschaften, haufenweise Tränke und eine wirklich dicke Staubdecke streifte ihr Blick, hier und da krabbelte auch mal eine Spinne flink zwischen den Gerätschaften umher.
    Die grünen, neugierigen Augen blieben an einem kleinen, staubigen Objekt zwischen zwei Gefäßen mit jeweils blassroter und blauer Flüssigkeit hängen, welches sich nach genauren Betrachten als silberner Ring mit, wer hätte es gedacht, einer Schicht Staub über der Oberfläche herausstellte.
    Was macht das denn hier?
    Den kleinen Ring zwischen Daumen und Zeigefinger haltend, betrachtete die Sildenerin ihn, nachdem der Staub kurzerhand entfernt worden war. Er war glatt, auf einer Seite war ein kleines Muster eingearbeitet. Zwei leicht geschwungene Linien, die sich am anderen Ende des winzigen Bildes aufeinander trafen, von einem Kreis begrenzt. Die Bogenschützin schaute ihn einige Momente lang an, konnte mit dem Zeichen aber nichts anfangen. Aber vielleicht war er ja etwas wert. Jedenfalls sah er weder gefährlich, noch wichtig aus, noch machte er den Eindruck, jemanden zu gehören. Offensichtlich lag er seit langer Zeit nur nutzlos, wie die meisten Ringe eigentlich auch sind, hier auf dem Tisch herum. Bis jetzt. Schaden würde es niemanden, wenn er nicht mehr hier wäre, außerdem sah er irgendwie interessant aus. Andererseits... er lag hier einfach mal so im Labor herum. Wenn es kein Versuchsobjekt war, dann gehörte der Ring wohl einem der früheren Alchemisten. Und selbst dann war nicht sicher, dass er nicht auf irgendeine Weise verzaubert war. Doch wenn die Ruine tatsächlich einem Naturvolk angehört hatte, das irgendwann zum myrtanischen Waldvolk gestoßen war, konnte sich die Braunhaarige nicht vorstellen, dass die Alchemisten versucht hatten, gefährliche, verfluchte Objekte herzustellen. Im Umkehrschluss bedeutete das, dass von dem Ring hier keinerlei Gefahr ausgehen konnte.
    Das kleine, silberne Objekt glitt in die Tasche der Adanosgläubigen, vielleicht könnte sie ihn tatsächlich einmal gebrauchen oder verkaufen. Sie blickte sich noch kurz im Raum um und trat ans Bogenfenster, das Bücherregal und die restlichen Objekte außer Acht lassend. Mit dem Fund des Rings hatte sich der Interesse an diesem Raum seltsamerweise in Luft aufgelöst.
    Dementsprechend kurz gestaltete sich die Aussicht auf den großen Innenhof, auch wenn es im Licht der abendlichen Sonne ein recht schönes Bild war. Möglicherweise gab es in den Ruinen noch etwas zu finden, vielleicht sogar Pfeile.
    Siana wandte sich um und verließ den Raum, wobei sie die Tür wieder behutsam bewegte, damit sie sie nicht beschädigte, und ließ den das ehemalige Alchemielabor wieder Alchemielabor sein.

  14. Beiträge anzeigen #74
    Kriegerin Avatar von Feen
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    Feen ist offline

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    Feen schlug erschrocken ihre Augen auf, denn gönnte sie sich einmal die wärmende Abendsonne in der Idylle der Natur, schon keimten in ihren Gedanken die Gefahren der letzten Tage und Wochen auf. Es kam nicht oft, doch es kam umso unpassender. Und immerzu sehnte sie sich sogleich, Gwydion in die Arme zu nehmen. Sie richtete sich auf, ihr Rücken schmerzte, hatte sie wohl doch eine ganze Zeit lang gelegen. Dann bemerkte sie das Gestrüpp um sie herum. Wo gelbe Blüten scheinen sollten, hatten sich zu später Stunde die Knospen geschlossen. Feen erhob sich. Ihr Blick wanderte über das Blumenmeer, in das sie geraten war. Keiner zu sehen.
    "Gwydion?", rief sie kurz, dann etwas länger und lauter. Sie wollte keine Fremden oder wilde Tiere zu sich locken, daher verblieb sie einen Moment still und tat einen Schritt vorwärts. Ihr Fuß verhängte sich fast völlig in einer Ranke. Sie musste ihre Augen schließen, der Kopf dröhnte. Dann erinnerte sie sich, sie hatte sich nicht zum Sonnen gelegt. Viel eher war sie durch dieses herrliche Blütenmeer gerannt, verfolgt von ihrem Geliebten, der nicht so recht wusste, ob er sie fangen oder sich austoben lassen sollte. Doch irgendwie war sie dann wohl gestürzt, eingeschlafen?
    "Die Blumen...", sie berührte eine der Sprossen, drückte etwas zu, da stoben schon gelbliche Pollen heraus. Erschrocken zuckte sie zurück.
    'Gwydion!', schoss es ihr durch den Kopf, dann bickte sie sich noch einmal um, jetzt hastiger, aufgeregter. Da waren die Pyramiden in der Ferne, aber von ihrem Geliebten keine Spur.
    'Was wenn er auch im Blumenmeer eingeschlafen ist?', sie wollte den Gedanken gar nicht weiterspinnen, schon mischten sich die Ängste um ihn. Was wenn ein Tier kam und ihn als leichte Beute sah?
    "Nein!", hauchte sie panisch, dann beschleunigten sich ihre Schritte, sie rannte schon fast, eine gelbe Pollenspur verfolgte sie.
    "Gwydion, wo steckst du!?!", rief sie, keine Antwort.
    "GWYDION!"

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    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline

    Pyramidental

    Die seltsamen Blumen, in deren Mitte er und Feen sich begeben hatten, schienen eine einschläfernde Wirkung auf den menschlichen Körper zu haben, doch dieser Effekt schien nur einmal akut einzutreffen, denn langsam aber sicher war Gwydion wieder aufgewacht, inmitten des Blumenmeeres. Doch wagte er immer noch nicht sich zu bewegen. Irgendetwas schnüffelte an ihm. Er spürte ein Schnauben im Nacken, heiße Luft wurde gegen sein Haar geblasen, es roch nicht gerade sehr angenehm, war aber auszuhalten. Der Seher öffnete ein Auge einen Spalt breit und entdeckte vor sich zwei Klauenfüße. Reptilien.
    Vorsichtig streckte er seinen Geist nach dem des Tieres aus und stellte fest, dass es sich um zwei handelte. Snapper. Noch nicht ganz ausgewachsen, aber dafür umso neugieriger. Sie mussten immun gegen das Schlafgift der Blumen sein. Vielleicht wirkte es an einem Organismus auch nur einmal. Vorsichtig versuchte er die Tiere magisch davon zu überzeugen, dass er keinerlei Beute für sie darstellte. Sie schienen noch unsicher, verloren aber langsam das Interesse an ihm.
    „Gwydion!“, der Seher fluchte in Gedanken leise vor sich hin.
    Feen suchte nach ihm. Ihr Rufen hatte sofort die Aufmerksamkeit der Snapper geweckt, bedrohlich knurrend gingen sie in die Richtung, aus der sie das Rufen vernommen hatten. Zuerst fast zögerlich, dann zielsicherer, schließlich begannen sie zu laufen. Gwydion riss die Augen auf und stemmte sich hoch, sprang auf die Füße und setzte ihnen nach. Feen würde sie nicht rechtzeitig kommen sehen. Oder sie würde sie bemerken, aber nicht mehr rechtzeitig reagieren können.
    Während er den Tieren hinterher rannte, verstärkte er die magische Verbindung zwischen ihm und den Tieren. Feen kam in Sicht, völlig perplex starrte sie in ihre Richtung, die Augen aufgerissen, die Hände in ihren Rock gekrallt. Sie konnte sich nicht bewegen. Zwei aufgerissene Snappermäuler mit rasiermesserscharfen Zähnen gespickt rannten auf sie zu, sie war wie gelähmt.
    Endlich schaffte es Gwydion die Mordlust der Tiere aus dem Gleichgewicht zu bringen. Sie wurden langsamer, knurrten jedoch immer noch, die Rachen waren noch immer weit aufgesperrt. Schließlich blieben sie unschlüssig vor Feen stehen und schnappten nach der Luft vor ihr. Die junge Frau musste sich ein Laut des Erschreckens verkneifen.
    „Nicht bewegen, Feen…“, meinte er ruhig zu seiner Frau, die stumm nickte, die Augen auf die beiden Bestien vor ihr gerichtet.
    Schließlich reagierte auch sie, Gwydion spürte, wie sie ihren Geist nach den Tieren ausstreckte, um ihn zu unterstützen, doch die Tiere waren noch immer wild. Die beiden Sildener versuchten die Tiere von sich fort zu scheuchen. Die Snapper trampelten unruhig von einem Fuß auf den anderen, knurrten sich gegenseitig kurz an, als wollten sie etwas miteinander besprechen. Schließlich drehten sie von Feen und Gwydion ab und rannten über die Wiese davon. Der Seher seufzte erleichtert und war mit zwei großen eiligen Schritten bei seiner Frau, um sie in die Arme zu nehmen.
    „Alles in Ordnung?“, fragt er besorgt und strich über ihr Haar.
    „Ja… bin nur etwas erschrocken…“, erwiderte diese.
    „Feen…“, der Seher wurde plötzlich bleich, als er den beiden Snappern hinterher sah, „…Feen, sie rennen aufs Lager zu! Die anderen sind noch dort! Die Snapper werden sie überraschen!“

  16. Beiträge anzeigen #76
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline

    Pyramidental

    Das Pyramidental war traumhaft, musste Leyla zugeben. Allerdings entsprach es nicht den Beschreibungen, die sie erzählt bekommen und sogar gelesen hatte. Es hieß immer, hier gab es einen Sumpf, keine grünen, blumenbewachsenen Wiesen. Außerdem Holzstege, teilweise zerstört, aber zum Teil auch noch zu benutzen. Auf jeden Fall sollte es nicht so sein, wie sie es hier vorgefunden hatten. Es musste also etwas passiert sein in diesem Tal. Was, das würde wohl auf lange Zeit ein Geheimnis bleiben, glaubte die Blonde, außer es hatte jemand beobachtet und verewigt.
    Sie hatte die Tage hier genossen, man konnte sich ein wenig erholen, die Sonne genießen und jeder seinen eigenen Traum träumen. Einfach herrlich, so fand sie.

    Der Abend des heutigen Tages war in gewisser Weise besonders. Gwydion und Feen waren irgendwann aus ihrem Lager verschwunden und schienen sich einen schönen Abend zu machen, was Leyla natürlich akzeptierte, die beiden sollten ihren Spaß haben, das gönnte sie ihnen. Zwar war es für sie nun recht langweilig hier, da sie die üblichen Gespräche mit Gwydion nicht führen konnte, was sie immer getan hatten, sofern er nichts Besseres im Sinn hatte, aber auch solche Erfahrungen mussten in der schönsten Gegend gemacht werden. Sie war dann gedanklich einige alchemistische Dinge durchgegangen, musste überrascht feststellen, dass sie mit Tinquilius kein längeres Gespräch geführt hatte, so wie sie eigentlich wollte, was aber an der Tatsache gelegen haben musste, dass sie sich in drei Gruppen aufgeteilt hatten. Irgendwann würde es schon mal wieder Gelegenheit dazu geben, hoffte sie.

    Je dunkler es hier draußen wurde, desto stiller wurde es in der Umgebung. Das Vögelgezwitscher wurde vom gelegentlichen Aufschreien eines Nachttieres abgelöst, auch der Wind schien zu verstummen. Einzig eine Art von Lauten störte die Ruhe: Schwache Rufe, scheinbar von Menschen verursacht. Konzentriert versuchte die Jägerin zu verstehen, was dort gerufen wurde, auch, woher es kam. Doch so weit kam sie nicht, urplötzlich sprang nur unweit ihres Sitzplatzes ein Wesen hervor, das sie erst auf den zweiten Blick als Snapper identifizieren konnte. Einen kurzen Moment lang wollte sie ihre Magie anwenden, musste dann jedoch feststellen, dass das vermutlich viel zu lange dauern würde, bis dahin weilte das erste Opfer, an dem sich dieser Snapper gerade vergriff, wahrscheinlich nicht mehr unter den Lebenden. Folglich flog ihre Hand zu ihrem Bogen, die anderen zu einem Pfeil, was kurz darauf, kombiniert, ein gefährliches Geschoss darstellte, das auf die beiden miteinander Ringenden gerichtet war.
    Noch bevor sie genauer zielen konnte, brach plötzlich ein zweiter Snapper aus dem Buschwerk hervor, zum Glück ein Stück weg von ihnen, sodass sie ihn vorerst nicht beachten musste. Stattdessen surrte kurz darauf der erste Pfeil in Richtung des Snappers direkt vor ihr – und traf! Innerlich hoffte die Ovates, Gwydion und Feen würden mitbekommen, was hier los war und ihnen zu Hilfe eilen können.

  17. Beiträge anzeigen #77
    Kriegerin Avatar von Feen
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    Feen ist offline

    Pyramidental

    Feen hatte noch nie ein Lebewesen getötet. Jedenfalls nicht bewusst, man würde es ja nie verhindern können. Aber nie verspürte sie die Wut, ein Geschöpf Adanos´ mit dem Tod zu bestrafen, wenngleich sie selbst schon oft genug Angst vor den Geschöpfen ihres Gottes verspürt hat. Sie hatten das Lager erreicht, zu spät war es für die Freunde noch nicht, einer der Snapper ward bereits tödlich verwundet. Doch in der Hitze des Gefechtes erschien es schwer, die Situation für alle Parteien noch zu lösen. Feen war schnell, doch gegen Gwydion kam sie kaum an. Vielleicht lag ihr ja der Schlaf noch in den Augen oder der Schmerz vom Liegen im Nacken. Gwydion war schneller am Ort des Geschehens und konnte dieses maßgeblich beeinflussen. Die magischen Fäden waren bereits gesponnen, hat er doch flink den angreifenden Snapper von Leyla abgelenkt und versucht, zu sich zu holen. Doch blieb die kontrolle nicht bestehen, sie schwankte, Feen spürte es. Anstatt das arme Tier noch mehr zu hetzen, versuchte sie etwas anderes. Auch hier wuchsen die betäubenden Pflanzen, wenngleich man sie nur spärrlich und mit kaum wahrnehmbarer Wirkung vorfand. Feen ließ eine Ranke aus dem Boden wachsen und krallte sich den Snapper regelrecht. Da lag auch schon der nächste Pfeil in Leylas Bogen.
    "Nicht!", rief die Seherin, da wollte der Pfeil die Sehne bereits verlassen. Mittels Telekinese lenkte sie ihn ab, um Haaresbreite, dass sie es geschafft hatte, verwunderte sie selbst. Doch blieb ihr kaum Zeit zur Handlung, sie wollte den Snapper einschläfern, doch Gwydion kam ihr zuvor, das geistige Band zu ihm wurde stärker. Erst jetzt merkte Feen, wie erschöpft sie war, die Haare klebten im Gesicht.
    "Ist gut...", keuchte Gwydion. Inzwischen hatte sich auch Leyla bei ihnen eingefunden, ebenso der Rest der Gruppe, die von der plötzlichen Attacke völlig überrumpelt schienen. Feen unterstützte Gwydion nun, löste die Ranke dann schickten sie den Snapper davon, diesmal hoffentlich auch endgütig. Dann war Ruhe im Lager eingekehrt. Lediglich ein sterbendes Wesen zersörte die Idylle dieses Ortes.
    "Bei Adanos...", Feen löste sich von ihrem Geliebten und näherte sich dem Snapper.
    "Vorsicht!", rief jemand, doch sie ignorierte die berechtigete Warnung. Der Snapper war keine Gefahr mehr, sie waren die Gefahr gewesen. Feen beugte sich hinab, die gequälten Blicke des leidenden Wesens erreichten sie. Ihre Idee sollte eine bessere Lösung haben, ein paar der Betäubungsblumen um das Tier herum, dann entfernten sich die Überlebenden still von einem weiteren Ort der letzten Ruhe. Zu viele gibt es auf dieser Welt, zu viele...
    "Gwy?"
    "Ja?"

    Schweigen.
    "Ist schon gut...", murmelte Feen schließlich, "Lass uns schlafen gehen..."

  18. Beiträge anzeigen #78
    Krieger Avatar von Freeze
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    Freeze ist offline
    Warum wurde er immer wieder von diesem Lärm verfolgt? Es grenzte an einen Fluch, der nicht von ihm weichen wollte. Wo er war, wich die Stille oder lag dies nur an diesen Menschenkindern, die ihm bis zur Ruine gefolgt waren? Konnte ihm jetzt auch egal sein. In der vorigen Nacht hatte er sich zurückverwandelt. Kräftezehrend war es, Bär zu sein, doch war das Tier wie für ihn geschaffen, als wären sie Eins. Ein Gefühl der Müdigkeit überkam ihn. Das rechte Bein angewinkelt, lehnte er stehend an einer Wand und massierte sich die Schläfen. Die Störenfriede, die kurz nach ihm angekommen waren, hatten sich zerstreut, doch war ihm nicht entgangen, was geschehen war. Dieser Tiergeist, der Hetzer, wie man ihn nannte, war erschienen. Und Ornlu war nicht tot, demnach musste er es also geschafft haben. Das hieß, dass ihm der Junge etwas schuldig war, was Freeze nie vergessen würde. Zu gerne wäre Freeze diesem Hetzer entgegengetreten, doch hatte er mit diesem Wolfspack nichts zu tun und wollte es eigentlich auch nicht. Was waren schon drei lausige Wölfe gegen einen Bären? Vor Furcht wären sie davongerannt, diese ehrenlosen Feiglinge! Aber dennoch schien ihr großer Meister sehr mächtig. Es würde der Zeitpunkt kommen, da er, Freeze, alles andere in den Schatten stellen würde.

    Mit einem Ruck hatte er sich von der Wand gelöst, an die er sich gerade noch so geschmiegt hatte. Es wurde langsam Zeit, es zu beenden. So suchte er seinen Schüler Ornlu auf, den er noch einige Dinge unterrichten musste.
    "Du lebst noch... du weißt, was das heißt?", erinnerte der Lehrmeister den Schuldner gleich an das Versprechen. Weiter wollte Freeze gar nicht darauf eingehen. Lediglich sollte klargestellt sein, dass sich Ornlu gewiss war, was auf ihn zukommen würde und dass er in Freezes Schuld stand.
    "Du bist jetzt an einem Magielevel angelangt, an dem es möglich ist, deine Befehlsgewalt über Flora und Fauna auszudehnen. Mächtigere Tiere lauschen deinen Worten und Tiere, von denen vielleicht nicht einmal gehört hast, lassen sich eventuell dazu herab, dich anzuhören. Ebenso die Pflanzen, die sich in größerer Zahl kontrollieren lassen, solange man den Überblick behält. Ich will, dass du mir einen Käfig spinnst, nur mit Hilfe der Magie. Man soll daraus nicht entkommen können. Stell dir das aber nicht zu leicht vor. Es bedarf einiger Konzentration und Koordination, um Pflanzenteile miteinander zu verweben, damit es ein brauchbares Geflecht gibt. Desweiteren will ich, dass du dort einen Alligatoren einpferchst. Das ist alles.", gab der Lehrmeister auf.

    Freeze drehte sich um und schritt wortlos auf den nächsten Gang zu. Das Buch, das sicher im festen Griff seiner Hand ruhte, schlug er auf und suchte nach Hinweisen, wo er hier suchen musste.
    "Suche dort, wo niemals Sonne scheint.", hieß es dort unter anderem. Die Antwort lag nicht fern und da Freeze nicht gerade auf den Kopf gefallen war, lautete das Ergebnis im Erdreich. In diesem Falle wohl eher im Keller. Die nächsten Worte waren dafür umso verworrener.
    "Das Licht macht das sichtbar, was den anderen verborgen bleibt.", stand dort auch geschrieben. Licht? Unter der Erde? Stand das nicht im Widerspruch zum ersten Rätsel? War die Rede vom magischen Licht? Die Treppen waren brüchig, Risse zogen sich durch das komplette Mauerwerk. Es hätte wohl niemanden verwundert, wenn der restliche Teil dieser Feste von einem Moment auf den nächsten eingestürzt wäre. Dennoch wagte er es, zusammen mit einer kleinen Lichtkugel, die um ihn herum schwebte. Der Weg war nicht weit zum letzten Raum, von dem keine weitere Treppe, weiter in die Tiefe führte. War das also der besagte Raum? Er sah keine Hinweise. War er hier falsch? Oder hatten die Zeichen der Zeit alles vernichtet? Aber ein leerer Raum, in dem nie etwas gewesen zu sein schien? Das klang mysteriös, so wie es diese ganze Einrichtung hier war. Früher oder später würde er schon auf die Spur des Rätsels kommen. Und wenn er dann von den Trummern begraben würde, so sollte es ihm auch recht sein.

  19. Beiträge anzeigen #79
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Eine Ruine im Minental

    Am späten Abend war er zurückgekehrt. Müde, nackt und ausgezehrt. Er hatte wohl recht lange geschlafen und es mit der Verwandlung übertrieben gehabt. In seiner Gestalt verweilte er bis sein Körper in seine ursprüngliche Form wollte. Konnte es dieser aber Ornlu verwehren? So viel erfuhr er und so viel sah er, wie Freeze wohl hätte niemals von den Wölfen erfahren können. Er wusste zwar viel, aber der Hetzer würde niemals Freeze den Weg zeigen, noch das Geheimnis teilen, was dem Seher zuteil wurde. Jenes Geheimnis behielt er auch für sich, denn es war sein Wissen das niemand sonst besaß. Diesen Eid sprach er mit dem Pakt mit den Wölfen aus.
    Allwissend - war niemand, auch nicht Freeze. Und bestimmt hatte sich selbst Freeze in die Hosen gemacht als die ganze Wolfsmeute auftauchte. Es waren unzählige gewesen. Ornlu versuchte sich da zu erinnern und nach zu zählen, doch es waren einfach sehr viele. Als ob es Wölfe und Warge geregnet hätte.

    Doch nun stand eine neue Aufgabe an, Freeze reichte wohl nicht die Verwandlungskunst des Sehers, aber irgendwo hatte er recht. Ornlu wollte alles zur Magie lernen, das hohe Wissen der Druiden sein eigen nennen und da hieß es auch die nächste Aufgabe anzugehen. Das Potential besaß er, nur benötigte es an Übung.

    Einen Käfig sollte er herstellen - mithilfe der Magie und dazu noch undurchdringbar. Pflanzen sollte er miteinander verweben, als wäre er ein Schmied der zwei Stücke Stahl miteinander verschmieden würde. Als Jäger hatte er zumindest schon die notwendige Form im Kopf.
    Und dann zu guter Letzt einen Alli..Alligator anschaffen. Was war überhaupt ein Alligator? Ornlu wartete bis Freeze verschwand und fragte dann Jail und die anderen. Er war zwar ein angehender Druide, aber die Welt hatte er noch nicht gesehen. Lediglich seine Wälder und da gabs keine Alligators oder Alligatoren? Wie dem auch war. Jail war wieder einmal ein Schatz und hatte Ornlu darüber aufgeklärt. Eine Art Waran nur mit längerer Schnauze und viel lieber im sumpfigen Wassern beheimatet. Na wenn es weiter nichts war, doch war Ornlu da auch gewarnt. Egal ob Snapper oder Waran, diese Reptilien waren verdammt schwer zu kontrollieren. Man wusste es nicht genau, doch meinten einige Druiden das es an der Intelligenz dieser Tiere liegen musste.
    Wenn Ornlu überlegte musste es irgendwo so sein. Der Jäger wusste, dass kein einzelnes Tier und kein Krieger oder sonst so ein Held der Welt, es gegen ein erfahrenes und gewieftes Snapperrudel aufnehmen konnten. Ebenso kein Druide sowas mal ganz einfach auf seine Seite bringen kann.
    Zum Glück kam sein Lehrmeister gar nicht erst drauf. Aber er musste sich wirklich Gedanken machen wo er nun diesen Allidingsda finden würde. Ihm blieb wohl lediglich die Suche nach einem sumpfigen Gebiet und die Hoffnung das der ZUFALL es so wollte, dass er auf so ein Reptil treffen würde. Jail wurde trotz ihres Blickes, der wieder sagte >Wo gehst du jetzt schon wieder hin und bring den Müll raus. Musst du dich den wieder überall herumtreiben?<, mit einen Kuss und dem Versprechen bald wieder zu kommen beschwichtigt - gerade mal so und da erinnerte sich Ornlu an den Schuhmacher Äl Bündy in Silden, der ihn immer riet niemals zu heiraten und erst recht kein rothaariges Weib. Gut Jail war nicht rothaarig und bestimmt nicht so wie Bündys Frau, aber naja man sollte sich Dinge immer dreimal und um alle vier Ecken überlegen.

    Ornlu packte noch seinen Kampfstab und versprach dann schnellstmöglich wieder zu kommen. Irgendwo wäre schon ein Allidingsda. Nach zehn Minuten kam er aber wieder. Irgendwie war es doch frisch, auch wenn das fast nackt, nur im Lendenschurz, herumlaufen irgendwie seinen Reiz hatte. Schnell zog er seine Klaomotten an und verschwand dann im Dunkel der Nacht. Mal sehen wie dieses Minental war.
    Geändert von Ornlu (20.06.2008 um 02:13 Uhr)

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    Waldläufer Avatar von Larzarus
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    Larzarus ist offline

    Pyramidental

    Das zirpen der grillen lies ihn auf wachen , und der Duft der mit Tau bedeckten Blumen. Krippelte in seiner Nase. Langsam richtete er sich auf , alle anderen schienen noch zu schlafen, bis auf die beiden Wachen, deren Herzschlag sich von den Schlafenden unterschied. Auch wenn er diesen Ort an den sie sich nun befanden ,nicht mal vom Hören kannte. So musste er den Menschen mit denen er Reiste doch viel bedeuten. Warum hätten sie sonst die Beschwerliche Reise hierher unternommen. Wo es hier doch nur Alte Bäume und einige Steinerne Bauten gab. Die diese Als Pyramiden bezeichneten. Nachdenklich dachte er nochmal über das was er am Tage Gehört hatte nach. Hier lebten also die Menschen bevor sie nach Silden kamen. Templer ,Baal, und noch einige anderen Namen waren gefallen, mit denen er noch nichts anfangen konnte. Und Swikerus konnte ihm hierzzu auch keine näheren Angaben machen. Auch wenn er gerne mehr über die Geschichte der Menschen mit denen er nun zusammen in Silden lebte erfahren würde.

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