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  1. #261
    Lasseko
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    Langsam schritten sie im schwachen Schein der Lichtkugel den Weg entlang. An das Pyramidental, dort wo sich die Anhänger des Schläfers sammelten, hatte er nicht so viele Erinnerungen. Dennoch wollte er auch hier die Spuren der Orks finden und vielleicht auch deuten. An einen Besuch konnte er sich erinnern.
    "Ging dort mal wichtigen Geschäften nach", erinnerte er sich laut und blickte voraus. Sein Begleiter hing schon wieder an der Pfeife, ohne konnte er scheinbar gar nicht, was war das bloß für ein komischer Mann. Konnte man dieses arme Geschöpf, wie es von dem Verlangen gepackt und gesteuert wurde, wirklich als 'komisch' bezeichnen? Vielmehr war es doch die Verklemmtheit der Öffentlichkeit, bei solchen Anblicken einfach wegzuschauen, sich kurz zu schämen, die man so betiteln sollte. Keiner sagte 'Wirf die Pfeife weg, ich helfe dir'. Lasseko schaute den Rauchenden an, nein, auch er schwieg, was interessierte ihn dessen Gesundheit? Angeblich wr Rauchen ja achso ungesund, doch ihn interessierte es nicht, er rauchte nicht, dementsprechend konnte er alle Warnungen königlicher Mediziner ignorieren, sofern es diese gab. Lasseko ignorierte auch diese, weil es ihn eben nicht interessierte, es war wahrlich interessant.
    Als sie das Tal betraten, erkannte der Novize im, noch immer recht schwachen, Schein nur wenig. Einerseits lag das natürlich an den Lichtverhältnissen, doch es gab auch nicht mehr viel zu sehen. Der Sumpf war trocken, ein seltsames Bild und ansonsten sah man viele Ruinen von irgenwelchen Gebäuden, aber nur wenige. Von den meisten Hütten war nicht mehr viel zu erkennen, teilweise konnte man erahnen, wo einmal eine gestanden haben könnte.
    "Trauriges Bild", sprach er leise."Eine Kultur ist untergangen."
    Er wusste nicht, ob es eine gute Idee sei die Nacht hier zu verbringen, speziell wusste ernicht, was sie hier noch erwarten würde. Solch ein verlassener Sumpf wäre bestimmt ein gutes Versteck für Räuber und Banditen.
    "Bleiben wir hier, oder?", fragte er Earnur, doch dieser nahm zunächst einen tiefen Zug von seiner Pfeife."Können wir machen", antwortete er danach und schaute sich um. Lasseko wusste nicht genau, was er machen sollte. Würden sie den Ort wieder verlassen wollen, nachdem sie ihn gerade erreicht hatten?

  2. Beiträge anzeigen #262

    Foren-Mutter
    Avatar von meditate
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    meditate ist offline
    am morgen waren meditate und blutfeuer endlich mal trocken aufgewacht. auf langen leinen getrocknet waren ihre sachen auch wieder vorzeigbar und in leidlichem zustand.

    "haben wir ein glück, dass der kamin noch funktioniert hat. ist zwar schade um die möbel, die wir verheizt haben, aber alle wertvollen stücke waren ohnehin schon geklaut."

    wuschel stand witzigerweise auch in der küche, die sich die beiden frauen zum schlafsaal auserkoren hatten und stubste mit seiner schnauze blutfeuer in die seite, da die partout nicht aufstehen wollte.

  3. Beiträge anzeigen #263

    UNVERGESSEN
    Avatar von blutfeuer
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    blutfeuer ist offline
    "verschwinde, du klette. endlich ist es mal warm und windstill, keine razoren oder ameisen in der nähe und da füllst du jede dieser lücken aus. lass mich in ruhe"

    blutfeuer drehte sich anders herum, hatte die rechnung aber ohne wuschel gemacht. das pferdchen begann in der küche munter herumzuspringen, immer im kreis und ließ seine hufen auf den steinfußboden knallen, dass es nur so eine freude war. sogar ein rythmus entstand. meditate, die sich zuerst die ohren zugehalten hatte, fing an, auf einem liegengebliebenen löchrigen kochkessel zu trommeln und pferd und magierin fanden schnell einen gemeinsamen harmonischen, aber dennoch sehr lauten takt.

    Meditate gab vor:

    x xxx x x x x x x xxx x x x x x

    wuschel hüpfte

    x-- x x x-- x x x-- x x x-- x x

    erst hielt sich blutfeuer noch die ohren zu, aber dann sprang sie auf, griff sich einen ihrer dolche und klopfte an die esse des kamins

    Xxx Xxx Xxx Xxx Xxx Xxx Xxx Xxx

    "yeah, das hält keinen im bett. lasst uns tanzen!"

    blutfeuer schwang die hüften und umkreiste ihr pferd jetzt mit zwei dolchen und trommelte diese gegeneinander

    ..x.x...x..x..x.

    meditate drehte sich in immer wilderem reigen und irgendwann sanken alle lachend und prustend zu boden.

    "los, gehn wir die felle verkaufen, damit wir was kräftiges zwischen die zähne kriegen. ja wuschel, du auch."

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #264
    Ritter Avatar von Kilijan
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    Kilijan ist offline
    Wieder hatte sich die Dunkelheit über die Wälder Khorinis gesenkt und brachte nun, nachdem der Tag noch einmal im Schein der Sonne vor einem wunderbar blauen Himmel geglänzt hatte, eine umso kältere Nacht. Die Luft war nicht sehr feucht, aber Kilijan hatte das Gefühl, dass das Gras am nächsten morgen mit feinem Reif überzogen sein würde. Eingekreist von zwei Dutzend kindskopfgroßen Findlingen knisterte und brannte lebendig ein Feuer, von dem der junge Mann sich aber gedankenverloren abgewendet hatte, weil es ihn zu sehr blendete. Trotz der Wärme hatte er eine Gänsehaut an Rücken un Unterarmen, gepaart mit einem erwartungsvollen Prickeln. In den letzten Tagen hatte Jan nicht viel gesprochen, sie hatten kleinere Wanderungen über die Insel gemacht, hatten vor allem die alten Gehöfte aufgesucht, mit jedem Schritt gehofft, der Boden möge sich nicht bald schwarz färben, wenn sie sich näherten. Trotzdem zeugten von fast der Hälfte der ehemalig so geschäftigen Lebensversicherung Khorinis nur noch rußgeschwärzte Balken auf verbrannter Erde. Von dem Fachwerk, das ursprünglich mit seiner hübschen kalkweißen Verputzung das Landschaftsbild geprägt hatte, blieb nichts über, als die Erinnerung. Kuhdung und Stroh, die Hauptbestandteile, brannten einfach zu gut.
    Viele menschliche Knochen wurden erst von einer scheuen Schicht Humus bedeckt, die es noch nicht vermochte, die Konturen zu verbergen.
    Es war fast ein Wunder, dass die Natur diese Insel nicht aufgegeben hatte, sondern mit ungebrochenem Willen weiter wuch und gedieh.
    Es war ein schierer, zielloser und großartiger Überlebenstrieb, der ihm vertraut schien. War er selbst nicht auch ziellos, aber unerbitterlich in seinem Schaffen? Was gab ihm die Sicherheit, die seine Hand sich stockungsfrei bewegen ließ? Alles basierte auf mehr oder weniger umstößlichen Dogmen: Das Leben des Menschen hat einen selbstimmanenten Wert, die Götter existieren, schon die Annahme der Möglichkeit von Gut und Böse waren doch naiv und rein perspektivisch! Was, wenn es nun keine Götter gab, wenn ihrer aller Existenz nun nur ein großer Zufall war, würde heißen: Es gäbe keine Möglichkeit für eine absolute Wahrheit, heißt: Es fehlt dem Menschen jede Grundlage für seine Urteile. Auf welcher Grundlage konnte man sich dann anmaßen, zu behaupten, das Leben anderer sei schützenswert? War das eigene Leben wertvoll? War der Gottglaube, wie er existierte, nicht eine systematisierte Götzenanbetung, ein starkes Prinzip der intoleranten Indoktrination?
    Wo war er, der selbstevidente Wert, der zurück zu den Göttern führt?
    Die Innos-Jünger hätten dererlei Gedanken sicher schon lange als Frevel angeprangert, aber dieses Gesindel hatte sowieso den Kontakt mit der Realität aufgegeben. Die Aufgabe eines Dieners Adanos war das kritische, erbarmungslose Hinterfragen, nur auf solchen Grundfesten konnte ein Glaube ruhen. Also würde er über dieses Thema noch so manche Nacht nachdenken müssen.

  5. #265
    Lasseko
    Gast
     
    Die beiden Männer wanderten langsam nebeneinander her, schwiegen und schauten sich nur selten an. Beide waren in Gedanken versunken, worüber sein Begleiter grübelte konnte Lasseko nicht wissen, auch fiel es ihm schwer eine Einschätzung zu treffen, dafür kannte er ihn zu wenig. Nach seinen Erzählungen war er wohl von einer kleinen Nachbarinsel nach Khorinis geflohen. Wie viel er vorher von dieser Insel kannte, hatte er nicht verraten, doch es interessierte den ehemaligen Initianten des Bund des Wassers nicht.
    "Ja, ehemalig", murmelte er so leise, dass es sein Mitreisender wahrscheinlich nicht hören konnte, jedenfalls reagierte dieser nicht. Einst schloss er sich dem Bund an, hoffte dort auf ein ruhes und sicheres Leben, welches er auch fand, doch hielt sein Glück nicht lange.
    "Immer wieder die selben Gedanken", flüsterte er und richtete seinen Blick auf, blickte kurz dorthin, wohin ihr Weg sie führte. Ihr aktuelles Ziel war das Minental. Es war eine Gegend, wo der Tod hinter jeder Ecke lauerte, wo die gefährlichsten Gegner lauerten und jeder Schritt überlegt sein musste, doch der Jäger wollte diese Entscheidung nicht überdenken. Earnur hatte keine Einwände. Entweder wusste er nicht, wie gefährlich es in dieser Region war oder er fühlte sich beim Novizen so sicher, vielleicht auch beides.
    Die Eindrücke von seinem letzten Besuch in den Tempelanlagen, der nun erst wenige Stunden zurücklag, blieben ihm noch immer im Gedächtnis hängen. Seine Erinnerungen seines Besuchs mit Elendium und Andy unterschieden sich nicht besonders von der heutigen Realität. Einerseits bot es noch immer das trauervolle Bild, doch immerhin legte sich eine gewisse Stille über die Anlagen.

    Er seufzte. Im Laufe des Abends würden sie sicherlich das Tal erreichen. Im Dunkeln ist der Ort wahrlich nicht ungefährlicher, doch auch diese Tatsache änderte nichts an seiner Entscheidung. Lasseko war fest entlossen und im vollen Bewusstsein, dass er diese Entscheidung noch bereuen könnte.
    Letztlich entschieden die Götter, wie die Tage verlaufen würden und d ein klein wenig auch die Menschen...

  6. #266
    Lasseko
    Gast
     
    Wieder einmal hatte sich die Dunkelheit über das Land gelegt und die beiden Wanderer waren noch immer unterwegs. Am heutigen Tag hatten sie das Minental besucht, wenn auch nur sehr oberflächig. Sogar in der Burg, welche noch immer bewohnt war, wenngleich nicht mehr von den Paladinen, sondern von irgendwelchen anderen Kriegern, scheinbar Söldner, hatten sie eine kurze Rast eingelegt. Jene waren sehr misstrauisch und beobachteten die Neuankömmlinge streng, allerdings duldeten sie ihre Anwesenheit, solange diese keine Probleme machten. Es waren zum größten Teil Abenteurer, die den Reiz in der Gefahr sahen und sicherlich waren manche auch Flüchtlinge oder Ähnliches, aber das war nun bereits wieder unwichtig, denn sie befanden sich wieder auf dem Rückzug. Es war gut verlaufen, sie hatten es irgendwie geschafft größeren Gefahren auszuweichen, doch dementsprechend hatten sie nur sehr wenig vom Tal gesehen. Lasseko hoffte, dass er irgendwann nochmal an diesen Ort zurück kehren würde, wenn er selbst erfahrener und in Begleitung stärkerer Mitstreiter wäre. Schonmal wurde er von einigen Kriegern begleitet, als er für seinen Lehrmeister in dieser Gegend jagen sollte.
    "Schattenläufer, Feuerwaran und noch irgendwelche Kleintiere", erinnerte er sich an einige Details der Prüfung.
    Er glaubte, dass sie irgendwann in dieser Nacht das Tal verlassen und die Taverne erreichen würden, jedenfalls hoffte er, dass es möglichst bald sein würde, vor dem nächsten Sonnenaufgang wäre es sicherlich, nur lag dieser eben noch einige Stunden in der Zukunft. Danach würden sie wieder in die Hafenstadt reisen, dort wollten sie ihre Wege trennen. Earnur nach Myrtana, einfach nur rüber zum Festland, wohin genau hatte er allerdings nicht gesagt, falls er es selbst wusste. Der Jäger zweifelte noch. Es wäre zwar eine große Herausforderung, doch ein Teleport könnte ihn nach Al Shedim holen und viele Strapazen könnte er sich sparen, doch ebenso könnte er zunächst auf ein Boot hoffen, dass ihn nach Vengard, Kap Dun oder Bakaresh bringen würde. Vielleicht machte er seine Entscheidung davon abhängig, doch irgendwie hatte er keine Ahnung, was er tun solllte.
    Während sie eine Steigung hinaufschritten, blieb der Novize einmal kurz stehen, drehte sich um und ließ seinen Blick nochmal über das Tal schweifen. Es war still, so ruhig, wahrlich eine bedrohliche Stille. Am Himmel funkelten viele Sterne, nur vereinzelt verdeckte ein dunkler Schleier diesen Anblick. Innerlich freundete er sich auch mit der Möglichkeit, diese Nacht unter freiem Himmel zu verbringen, an, aber einige Minuten könnten sie wohl noch marschieren...

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #267
    Ritter Avatar von Kilijan
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    Kilijan ist offline
    Der Morgen kam immer fast schneller als der Schlaf. Jan richtete seinen Schlaf in einer stoischen Kontinuität nach der Dunkelheit. Wenn zur siebten oder achten Stunde die Schatten über das Land fielen, dann verrichtete der Templer noch in Ruhe seine Körperpflege, schürte ein letztes mal das Feuer an und legte sich schlafen. Kilijan konnte dann nach wenigen Sekunden schon das gleichmäßige, leise Schnaufen der oft gebrochenen Nase hören, das ein bisschen ähnlich wie das leise Schaben klang, wenn der Gor seine Schwerter über die Schleifsteine zog und er hörte es stets bis tief in die Nacht, saß am Feuer und versuchte, die Welt mit seinen Gedanken zu umfangen.
    Wenn er wie heute morgen aufwachte, mit leicht dumpfem Schädel, dann war Jan immer schon seit Stunden wach, hatte meistens schon irgendetwas essbares gejagt, gesammelt oder organisiert. Sie waren zwar erst wenige Tage da, aber dieses Muster hatte sich sehr schnell ergeben.
    Gerade jetzt spickte der große Krieger, seines Zeichens auch ein großer Liebhaber von gebratenem Fleisch, mit Waldkräutern einen Scavengerbraten und fast augenblicklich war die Lichtung von dem großartigen Duft wilden Rosmarins erfüllt, der Kilijan sanft und liebevoll aus den Träumen ins Hier zog.
    Überhaupt verstand Jan es, mit einfachsten Mitteln ein gutes Essen zu realisieren, wobei er teilweise erstaunlichen kulinarischen Feinsinn an den Tag legte. Kilijan streckte seinen Hals, der bedrohlich knackte, rollte sich einmal unwillig hin und her, aber ergab sich dann doch seinem Hunger. Er stand auf, nickte verschlafen dem neckisch grinsenden Jan zu, der heute erstaunlich gute Laune hatte und gähnte noch einmal ausgiebig. Die kalte Morgenluft füllte seine Lungen und der Himmel grüßte seinen einsamen Sohn mit einem leicht durchsetzten Grau.

    Es fiel Kilijan immer noch schwer, Na Jan einzuschätzen, sie schwiegen mehr, als sie redeten. Aber trotz allem kam Kilijan nicht umhin, einen leichten Wandel in ihrem Umgang festzustellen. Wenn der Templer lächelte, dann schien es offener und in seinem ganzen Habitus, seiner Gestik, seinen Worten lag, dass er begann, Kilijan zu vertrauen. Vielleicht lag es nur an der Insel und der belebenden Kraft, die sie für den Templer bereitzuhalten schien, aber der junge Mann mochte den Gedanken, er beruhigte ihn, und so war es ihm im Endeffekt egal, ob er sich das alles nur einbildete.
    Irgendwo kreischte eine Möwe.

    Der Braten wurde langsam dunkel, würde bald gut sein. Inzwischen war der Duft, der die Lichtung erfüllte, in der Klasse "verführerisch" angekommen und potenzierte sich mit dem Hunger. Während Na Jan sich um das Fleisch kümmerte, im Moment besprenkelte er es mit einem Dunkelen Paladiner, wo auch immer er das hergenommen hatte, buk Kilijan stets das Brot. Er machte das seit Jahren, denn... genau konnte er es nicht sagen, aber es ging alles um ein diffuses Gefühl des Misstrauens gegenüber der Bäckerzunft. In Baumwolltüchern eingepackt lagerte der Teig, von dem Kilijan jetzt einen Klumpen nahm, ihn teilte und zwei Fladen daraus formte. Nicht weit von ihrer Lichtung entfernt hatten sie eine Schieferplatte gefunden, die teilweise im Feuer lag, sodass man jederzeit darauf etwas backen konnte. Mit einem dicken Ast fuhrwerkte er an der Platte herum, bis er sie weit genug aus dem Feuer bugsiert hatte, dass der Teig nicht sofort verbrennen würde. Bald konnten sie frühstücken. Danach würden sie einen großen Bogen über die Insel schlagen und wieder ein neues Stück erkunden.
    Just in dem Moment, wo sich Kilijan vom Feuer aufgerichtet hatte, um den kurzen Moment der Ruhe zu genießen, bewegte sich etwas im Gebüsch.
    Geändert von Kilijan (26.10.2008 um 14:00 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #268
    Gracies Johan  Avatar von Tim Andersson
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    Tim Andersson ist offline

    Hafen

    Die Sonne hatte sich hinter Wolken verzogen, es wehte eine leichte Brise. Für Tim fühlte es sich wie eine Ewigkeit an, als er damals von Khornis mit einem der vielen Schiffen Richtung Festland segelte, doch dabei war dies nicht mal 2 Jahre her.

    Auf dem Deck machte sich eine Stimmung der Anspannung breit. Viele der Söldner an Bord stammten von der Insel und sehe diese seit vielen Jahren zum ersten Mal wieder. Auch die Orks waren neugierig gewesen und redeten angeregt miteinander. Keiner wusste genau, wie es in der Stadt aussehen würde. War Khorinis zur einer Geisterstadt gereift, wo nur noch halb zerfallende Häuser an bessere Zeiten erinnerten oder lebten tatsächlich noch Menschen in der Stadt, die versuchten über die Runde zu kommen? Der Lehrmeister war auf alles gefasst und so unternahm er schon erste Vorkehrungen. Er stieg hoch auf die Brücke und sprach zur versammelten Besatzung.

    " Ich denke, dass keiner wissen wird, was uns in der Stadt und generell auf der Insel erwarten wird. Die Gegend rund um die Stadt war schon immer sehr gefährlich gewesen und nachdem die Stadt gefallen ist, ist diese sicher nicht friedlicher geworden.
    Es gab immer mal wieder Bericht, dass Menschen vom Festland aus hierhin kamen. Daher kann es durch aus sein, dass die Stadt noch besiedelt ist. Aber erwartet dann nicht die alte Ordnung, wie sie früher mal der Fall war. Das Hafenviertel war bereits in besseren Zeiten ein raues Pflaster gewesen. Daher möchte ich, dass das Schiff rund um die Uhr bewacht wird. Unser Schiff ist unsere Lebensversicherung. Wenn wir dies verlieren sollten aus irgendwelchen Gründen, dann sitzen wir hier erstmal für längere Zeit fest. Daher, wenn wir gleich andocken werden, werden nur Sam und einer der Orkkrieger mich begleiten. Verdeckt eure Rüstung und Waffen, denn wir wollen hier nicht auffallen sondern einfach als Fremde durchgehen um zunächst die Lage abzuklären. Der Rest bleibt auf dem Deck. Es wird rund um die Uhr Wache geschoben. Ich will vom Bug bis zum Heck Wachposten sehen. Doch bedeckt euch ebenfalls mit Mäntel o.ä. Das Kommando werde ich an die beiden anderen Elitesöldner, Ian und Owen übergeben. Falls sich Fremde euren Schiff nähern, dann gebt euch als Händler aus, die auf der Durchreise zum Festland sind. Falls diese Personen nicht verschwinden sollten und hier Stress machen, dann tötet sie. Ihr seid alles erfahrene Kämpfer und solltet dementsprechend keine größeren Probleme haben."

    Mit diesen Worten fuhr das Schiff ins Hafenbecken ein und es wurde alles zum Anker legen vorbereitet.

  9. Beiträge anzeigen #269
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    Earnur ist offline
    Earnur folgte Lasseko, er wollte nicht ins Minental sondern die Insel direkt verlassen. "Hör mal, Freund." begann er. "Können wir nicht direkt einen Weg suchen, von hier zu verduften? Ich will hier endlich weg, schon seit einem Monat häng ich auf Khorinis fest!" Seine Antwort erwartend schmauchte der Wanderer seine Pfeife und hockte sich auf einen Baumstamm um zu verschnaufen.

    "Anfang November will ich in Myrtana sein, eigentlich schon früher, doch meine Floßidee ging kräftig nach hinten los." Earnur hoffte, dass Lasseko ihn möglichst bald von der Insel bringen könnte.

  10. #270
    Lasseko
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    Während sie wieder in die Richtung der Hafenstadt schritten, erhob plötzlich Earnur seine Stimme und klagte dem Novizen sein Leid. So lange sei er schon auf dieser Insel, so gerne wollte er nach Myrtana. Der Bürger setzte sich auf einen Baumstamm und schaute zu Lasseko auf, ob er dadurch mehr Mitleid erwecken wollte?
    Ebenfalls sei sein Floß zerstört und mit diesem auch die einzige Möglichkeit einer Überfahrt, sodass die Hoffnung mit jedem Tag schwächer wurde. Sein Begleiter nahm einen kräftigen Zug von seiner Pfeife, wahrscheinlich war auch viel Frust dabei und schaute unsicher zu Boden.
    Letzten Endes fragte er auch noch, ob ihm Lasseko helfen könnte und dafür benötigte er keinerlei Worte. Sein Blick reichte aus, sagte alles und der Jäger überlegte. Folgende Gedanken waren dabei die vorherrschenden:
    "Was bringt mir das, wenn ich ihm helfe?
    Wird er mir irgendwann eine Gegenleistung erbringen?
    Warum überlege ich überhaupt, ist Hilfsbereitschaft nicht eigentlich eine Tugend, die ich pflegen sollte?"
    Nun schaute er den jungen Bauern wieder an, schnipste einmal mit seinem Fingern, sodass jener aufschaute.
    "Natürlich kann ich dir helfen, aber nur begrenzt.
    Einst war ich Schüler eines Adanospristers und er brachte mir den Teleport nach Al Shedim näher, ich könnte den nächsten Morgen schon dort erleben und dich hier alleine lassen.
    Wir können aber auch nach Myrtana segeln, doch werden wir darauf hoffen, dass uns irgendein Schiff mitnimmt, sei dir dessen bewusst.
    Was willst du eigentlich auf dem Festland und wo willst du hin, hast du eine Ahnung, wie deine Zukunft aussehen soll?"
    Diese Fragen interessierten ihn bezüglich seines Gegenübers zunehmend, doch wahrscheinlich hatte Earnur nur ungefähre Vorstellungen...

  11. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #271
    General Avatar von Gor na Jan
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    Gor na Jan ist offline

    Im Pyramidental

    Jegliche Versuche des Zweihandmeisters seinen steigenden Enthusiasmus, welcher mit jedem Schritt, den sie auf der nur allzu bekannten Straße gen Pyramidental taten, ins Unermessliche stieg, zu verbergen, erstickte in seinem hin und wieder durchbrechenden breiten Grinsen. Es war nahezu ein Glücksfall, dass kurz nach dem Frühstück ein fetter Molerat in ihr Lager getrampelt war und sich nahezu bereitwillig als Mittagessen zu Verfügung stellte. Jetzt noch steckte sich der Templer den letzten Happen sumpfischen Moleratsandwichs in den Mund. Die Kombination aus köstlichstem Filet, vom Fleischermeister selbst herausgetrennt, einer guten Würzmischung und dem ausgezeichneten Brot Kilijans hatte den beiden einen förmlichen Gaumenschmaus gezaubert, der sie in die richtige Laune brachte, um den restlichen Fußmarsch bis zu jenem Ort, den der Gor immer wieder liebevoll "Heimat" nannte, anzutreten.

    Es war der natürlichste Teil ihrer Reise. Von Menschen gesetzte Lichtquellen wie Fackeln und Laternen hatten sie bereits seit einigen Stunden nicht mehr gesehen und allein das Mondlicht und das schweigsame Tanzen der Sterne begleitete ihren Weg. Seit einigen Tagen waren die Gespräche zwischen den Gefährten immer mehr verstummt. Dies war für den Templerführer aber keineswegs ein schlechtes Zeichen, denn das stumme Band, welches sich mit jedem weiteren Tag, den sie zusammen durch die Vergangenheit des Templers reisten, entwickelte, wuchs zu einer Verbindung an, welche Na Jan selten mit jemandem teilte. Früher hatte er nur drei Arten zwischenmenschlicher Konstellation gekannt: Waffenbruder, Lehrmeister und Protektor. Kilijan war schwerlich als Waffenbruder zu bezeichnen, waren sie in Ihren Kampfesfähigkeiten doch kaum ebenbürtig. Sein Beschützer war er ebenso wenig, gehörte Kilijan doch nicht zu seinen Schutzbefohlenen. Und ein Lehrmeister? Ohne Frage lernten sie von einander. Doch wer lernte von wem? Nahezu verstaubt war jenes Wort, welches der Templer für die Verbindung zu wählen gesuchte, die sich zwischen ihnen entwickelt hatte... Freund. Fernab jeglichen pragmatischen Nutzens war Kilijan zu einem Freund geworden. Er profitierte von Kilijan Gedanken, seinen Taten und seinen Empfindungen, aber nicht um für sich selbst einen Nutzen daraus zu ziehen, sondern allein um des Zweckens Willen, seinen Gefährten besser zu verstehen.

    Dann riss es ihn aus den Gedanken und ruckartig blieb er stehen. Verwirrt ob des plötzlichen Stopps blickte Kilijan ihn an. Ohne den Blick von seiner sturen Ausrichtung nach vorne abzuwenden, ließ Na Jan seine Hand empor gleiten und streifte sacht über einen Gegenstand, den sein Gefährte kaum bemerkt hatte. Eine Erzfackel... scheinbar hatte niemand sich die Mühe gemacht sie zu entfernen. Mit einer Handbewegung aktivierte er die geheimnisvolle Leuchte und tauchte die Umgebung in ein wohliges blau. Eine Farbe, die dem Templer in Mark und Bein drang und ihn über und über in wohliger Glückseligkeit schwelgen ließ. Natürlich ohne dies deutlich zu zeigen.

    Nun sprintete er los. Vollends verwirrt nur seinem Gefährten folgend rannte Kilijan hinterher. Disziplin hin, eisige Herzenskälte her, der Zweihandmeister konnte nicht mehr warten. Er rannte was das Zeug hielt und presste den letzten Funken Kraft aus seinen Muskeln. Über die Hängebrücke hinweg stieß er einen grünen Gobblin unachtsam in die Fluten unter ihm und endlich war er dort. Der eingestürzte Torbogen war nur noch für jene zu erkennen, die wussten, dass er einst hier war. Viel hatte die Zeit an diesem Ort verändert doch dies sah der Klingenhüter scheinbar gar nicht.

    Für einen Augenblick verlor Gor Na Jan vollständig den Verstand. Tränen schossen ihm in die Augen als sein Schritte ob des dumpfen Holzes der Stege widerklangen und er mit brüderlichem Handschlag die Templer am Tor begrüßte. Alles war unverändert. Die Pyramide stand in ihrer Pracht, die Stege schlängelten sich über den Sumpf und in die Höhe', Sumpfhaie röhrten in der Ferne und die weisen Worte der Baale drangen an die Ohren zahlreicher Novizen. Krautstampfer erfüllten die Luft mit einem herben Duft und wie mit einem großen Stempel aufgedrückt zeichnete sich überall das Wort Heimat ab. Vom Odem des Schläfers getrieben glitt er durch das Lager bis hin zur Trainingsplattform. Ein Regiment der stärksten Krieger stand bereit und salutierte vor ihrem Meister. Gor Na Vid, Cor Angar, Gor Na Drak, sie alle begrüßten ihn herzlich und luden ihn zu sich ans Feuer ein. Dankbar nahm der Zweihandmeister den Krautstängel entgegen und betrachtete ihn, als er sich in seiner Hand wiegte.

    Dann berührte ihn etwas an der Schulter und der Krautstängel zerfiel zu Staub. Das Gesicht Cor Angars neben ihm verblasste und die Hütten um ihn herum wurden zu Bäumen, Sträuchern, kahlen Felswänden... zu kalten Nebel. Er stand immer noch unter dem nicht vorhandenen Torbogen... alles was blieb, war das Gefühl auf seiner Schulter und mit einem Gefühl tiefster Enttäuschung blickte er in das Gesicht Kilijans. Mit einem wutentbrannten Schrei riss er Druidenklinge vom Rücken und schleuderte den Zweihänder mit aller Kraft durch die Luft. Schreiend fiel er in das knietiefe Brackwasser und schlug immer wieder mit den Fäusten in den Boden. Alle Verzweiflung, all den Schmerz von sich fahren lassend verfiel der Templer in einen nicht zu bändigenden Rausch, bis er kraftlos zusammenbrach.

  12. Beiträge anzeigen #272

    Foren-Mutter
    Avatar von meditate
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    meditate ist offline
    die beiden frauen kamen vollbepackt vom markt zurück. blutfeuer hatte nach einigem hin und her doch noch einen händler gefunden, der ihr einen akzeptablem preis für die felle geboten hatte und dann hatten sie ganz normales essen eingekauft: duftendes brot, rüben, butter, milch und erdäpfel. sogar reis hatten sie gefunden. in wuschels satteltaschen befand sich jetzt salz, zucker und mehl, meditate trug einen korb mit eiern und beide frauen hatten sich derbe warme schuhe gegönnt.

    der markt in khorinis hatte erstaunlich normal funktioniert. einige soldaten liefen argwöhnisch durch die menschenmenge und ab und an packten sie einen taschendieb und schleppten den brüllenden, um sich schlagenden in richtung kerker.

    "hier hat sich doch so etwas wie eine gesellschaft entwickelt, die funktioniert. sicher nicht so, wie auf dem festland und nicht zu vergleichen mit der harten hand von lord andre, aber es funktioniert. es ist eine überlebensgemeinschaft. man handelt, feiert, versorgt die felder und das vieh, erntet, bäckt ... was will man eigentlich mehr? und auch die orks haben sich erstaunlicherweise prima eingepasst. vermutlich haben wir hier ein beispiel für das funktionieren der gesellschaft. es ist zwar alles ein bisschen rustikal und es fehlt die feine gesellschaft, aber vermisst du das?"

  13. Beiträge anzeigen #273

    UNVERGESSEN
    Avatar von blutfeuer
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    blutfeuer ist offline
    "ganz sicher nicht. und ich hab nicht mal große sehnsucht nach dem festland. irgendwie ist khorinis meine heimat und der krieg hat daran nichts geändert. das einzige, was mir fehlt, ist ein ordentliches haus hier in der stadt. auf meiner banditenburg ist es einsam und ich will auch nicht ständig mit dem schwert zu bett gehn. ich möchte nach jedem jagdausflug irgendwo nach hause kommen. und zu hause kann eigentlich nur hier auf khorinis sein"

    blutfeuer deutete auf die schiffe, die sich im hafen schaukelten.

    "es ist hier gut genug. hier vermiest mir kein aufgeblasener königsgetreuer den tag. hier heißt es täglich ums überleben kämpfen. außerdem kenne ich hier jeden stein. ich spüre sogar, welche hütten abgerissen wurden und wo die steine heut neu eingebaut wurden.

    ich mag die frauen hier. sie haben was von meinen früheren gefährtinnen der donnra. es sind starke frauen. sie meistern ihr leben. sogar die mädchen aus dem bordell sind keine schwachbrüstigen edelhuren mehr sondern selbstbewusste dralle weiber, die noch sinnenlust kennen und mit anderen teilen wollen.

    denk mal an gestern. war das nicht ein wundervoller abend in der hafenkneipe? wie wir dem dümmlichen ork seine kargen schätze abgetrickst haben?"

    beide frauen lachten im gedenken an einen gelungenen abend

    "natürlich fehlen mir ein paar alte bekannte. aber ich weiß nicht mal, ob sie überlebt haben und ob die familie in den wäldern glücklich geworden ist.

    wir sollten uns ein haus suchen. dann leben wir da und werden es uns gut gehen lassen. du verläßt diese alten greisgrämigen totenverehrer und lernst von mir jagen und fallenstellen. du wirst sehen, es wird dir spaß machen."

    die beiden frauen waren am zugang zur oberstadt angekommen. der anstieg mit so viel gepäck war nicht leicht und die eier und die weinflaschen bedurften eines sicheren ruhigen ganges.

    "hast du eigentlich mal das haus in den hügeln hinter dem haus des richters gesehen? wollen wir uns das nciht mal ansehen? mich wundert schon, dass da nie einer rauskommt. es macht doch einen guten und soliden eindruck!"

  14. Beiträge anzeigen #274

    Foren-Mutter
    Avatar von meditate
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    meditate ist offline
    "ich hab das haus gesehen. wir sollten erkundigungen einziehen und herausbekommen, wem es gehört und ob wir es kaufen können."

    auf dem brunnenrand saßen zwei gelangweilte söldner, die gerade eine art mittagspause zelebrierten, die aufschauten, als die beiden frauen sich näherten.

    "dürfen wir kurz stören?"

    aber immer grinste der eine und deutete auf ein plätzchen an seiner seite.

    "so schöne frauen dürfen immer stören. können wir euch helfen?"

  15. Beiträge anzeigen #275

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    Avatar von blutfeuer
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    blutfeuer ist offline
    "kennt ihr das haus dort hinten in den hügeln? das einsame? das ist wohl verlassen, wie es ausschaut. kennt ihr den besitzer? kann man es erwerben?"

    schalgartig hatte die beiden männer jede fröhlichkeit verlassen.

    "welches haus, wovon redet ihr?"

    beiden männern war die frage nach dem haus offenbar unangenehm. als hätte man sie beim klauen oder lügen erwischt.

    "was ist denn los? ich frag doch nur."

    der eine der beiden seufzte und meinte dann

    "das haus ist unbewohnt und niemand weiß, wem es gehört. immer wieder haben sich leute eingefunden, die da einziehen wollten. sie haben die tür aufgebrochen, sind eingezogen, am abend brannte licht in den fenstern aber am nächsten morgen waren sie wieder fort. und niemand hat sie wieder gesehen. sogar die tür hatten sie wieder tadellos hergerichtet, aber sie waren weg."

    "und das nicht nur einmal!" beteuerte den andere, als er die skeptischen blicke der frauen bemerkte. "es läuft immer gleich ab. sie ziehen ein, abends ist licht in den fenstern und am nächsten tag sind sie wieder fort. niemals ist einer geblieben und nie hat einer von den bewohnern wieder etwas gesehen.

    am anfang hat sich ja keiner was dabei gedacht. aber es gab auch leute, die auf dem markt schulden gemacht hatten und die händler kamen, um diese einzutreiben. und nie wurde ihnen die schuld beglichen. das brachte das haus zuerst ins gerede und dann machten gerüchte die runde. einige sprechen von einem geisterhaus und andere von schrecklichen verbrechen. die stadtwache hat das haus schon aufgebrochen und untersucht, aber nichts gefunden. es ist bis auf ein paar alte möbel leer. das seltsamste aber war, dass am nächsten tag die tür auch wieder repariert war, obwohl die soldaten alles offen gelassen hatten."

    "nunja, und heute geht da keiner mehr hin. nicht mal in die nähe. es ist ein geisterhaus. auf ihm liegt wohl ein fluch, den keiner kennt. es gibt sogar ne menge leute die sagen, dieses haus gibts gar nicht und das wären märchen für alte weiber."

    fiel wieder der erste ein, wobei er sich immer wieder umsah, als befürchte er, dass einer lauschen könnte.

    "naja, das ist ja wohl blödsinn. das haus sieht prächtig aus und ist ja wohl nicht zu übersehen." meinte blutfeuer.

    "seid ihr wirklich sicher?" mischte sich ein alter mann ein, der zu den vieren hinzugetreten war.

    "geschichten von diesem haus gibt es schon, so lange ich lebe. dennoch hab ich das haus niemals sehen können. es ist wohl ein alter aberglaube"

    "he, väterchen, ich kanns doch sehen!" lachte blutfeuer.

    "bist du sicher?" meinte der alte.

  16. Beiträge anzeigen #276

    Foren-Mutter
    Avatar von meditate
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    meditate ist offline
    und wirklich konnte meditate das haus nicht sehen, obwohl sie es von hier aus unbedingt hätte sehen müssen. das haus war ja nicht klein, es hatte türmchen und hatte eine stattliche höhe. die turmspitez musste doch sicher über das amtshaus herausragen, aber zu sehen war nichts.

    "komm blutfeuer, lass uns die sachen in unser provisorisches heim bringen. wir können uns das haus ja ansehen gehen, wenn wir was gegessen haben. mir scheint, dass die leute vor angst das haus nicht wahrnehmen wollen."

    meditate schüttelte über so viel unverstand den kopf und fasste wuschels zügel.

    die frauen verabschiedeten sich und bogen in richtung kleiner marktplatz ab.

  17. #277
    Lasseko
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    Die beiden Männer standen an der Kaimauer in der Hafenstadt und starrten auf das weite und schier unendliche Meer hinaus. Sie schwiegen und lauschten den Wellen, wie sie in regelmäßigen Abständen gegen den harten Steins schlugen, mal etwas kräftiger und lauter, mal etwas schächer und dementsprechend leiser. Nun verharrten sie schon einige Minuten so und missachteten ihre Umwelt mehr und mehr. Das Hafenviertel war in diesne Wochen wohl einer der übelsten Gegenden der Insel, die Kriminalität war hier ununterbrochen hoch und besorgniserregend, doch das ignorierten sie in diesem Moment. Keinem Räuber Interesse schenkend, starrten sie auf das Meer hinaus, sie lauschten der Stimme des Meeres.
    Earnur, davon war der Jäger überzeugt, versank in diesen Sekunden in Sehnsucht nach dem Festland, immerhin hatte er immer wieder betont, wie sehnlich er dieses erwarte und wie gerne er dort sein wolle.
    Lasseko hingegen verfing sich in einem Strudel der verschiedensten Gedanken, alle möglichen Personen und Erinnerungen schwirrten ihm in diesem Augenblick durch seinen Kopf.
    Langsam spürte er wieder seine Außenwelt, langsam spürte er eine frische und kalte Briese vom Meer.
    "Hoffentlich finden wir bald ein Schiff", sprach er leise und schaute weiterhin auf das Meer."Hoffentlich", stimmte sein Begleiter zu.
    Der Novize überlegte, warum er nicht den Teleport aktivierte. Tat er es aus Angst vor einem Misserfolg nicht oder war es reine Höflichkeit, dass er seinen jungen Freund nicht alleine lassen wollte?
    Genau wusst er es nicht, vielleicht war es doch eine Mischung aus beidem.
    "Lass uns zum Hotel gehen", erhob er schließlich seine Stimme, schaute Earnur an und sie nickten einander zustimmend zu...

  18. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #278
    Ritter Avatar von Kilijan
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    Kilijan ist offline
    Einmal mehr drehten sich die Sphären wie lautlos singende Gedanken über ihren Köpfen, als sei heute alles noch wie gestern. Unbeirrbar waren die Sterne, wo Menschen ihr armseeliges Spiel spielten, wo Welten zerbrachen, wo das Leben sein zynisches Werk vollbrachte. Von einer negativen Axiologie ausgehend könnte man sagen, der Gottesbeweis sei angetreten durch diesen offenbaren Zynismus, der einen Sekunden, Wochen oder Jahre, eben so lange, wie man braucht, um die Dinge für geordnet und sich selbst für fest auf dem Boden stehend zu halten, sicher schreiten lässt, mit den Dingen um einen herum passierend, um dann, wenn das Haus steht, fest gezimmert und gefügt, den Grund wanken lässt, auf dem man baute.
    Genau dies war Jan zugestoßen. Das Schicksal, was der Templer gerade erlebte, war ein schreckliches, fast vergleichbar mit dem eines Liebenden, der verzweifelt feststellen muss, dass jeder Versuch, sich mit seiner Liebe auf einer Metaebene zu vereinigen und in Glück aufzugehen, unzulänglich und zum Scheitern verurteilt ist. Jahrelang war der Krieger verbittert durch das Reich gezogen, hatte sein Herz gehärtet gegen die Argheit der Welt, gegen den Verlust der Heimat. Von der Hoffnung getrieben, dort eine Erlösung zu finden, eine Schönheit, ein wohles Andenken, war er nach Khorninis in seine zerstörte Vergangenheit gereist, nur um mit ungeschütztem Herzen festzustellen, dass die Schlacht verloren und die Heimat untergegangen blieb.
    Auf immer vergangen unter dem gleichgültigen Lauf und lautlosen Singen und Wirken der Sterne.

    Das prasselnde Feuer warf Schatten wie wild tanzende Tiere der Nacht an die gerade einmal zehn Schritt entfernte Pyramidenwand. Kilijan hatte den gewaltigen Körper Na Jans, der unter den Strapazen seines Wahns zusammengebrochen war, gestern Nacht noch einige Duzend Schritt tragen und einigermaßen sanft auf dem Boden ablegen können. Heute hatte er von dieser Tat einen dezenten Muskelkater, denn mit Rüstung und Waffen wog der Krieger ein gutes Schiffpfund, Jan seinerseits befand sich abseits am Ende des Tals, schritt auf und ab, meditierte, weinte, schrie, lehnte an Felswänden und hatte zu Kilijan nicht mehr gesagt, als dass er Zeit für sich brauche.
    Dem jungen Mann war der große, undurchschaubare Krieger plötzlich nicht weniger als ein offenes Buch, denn er kannte das, was er da sah, er hatte es erlebt und sich dabei manchmal eingebildet, es erfunden zu haben.
    Na Jans Welt war zusammen gebrochen, seine ganze Fassade, seine ganzen Sicherheitswälle gegen die Tücke der Welt. In diesem Moment war es für ihn nicht machbar, diese Blöße zu schützen und er wollte seine Hilflosigkeit nicht vor Kilijan zur Schau gestellt wissen.
    Er würde jetzt einen von zwei Wegen gehen müssen: Entweder er würde verzweifeln und Kilijan würde morgen erwachen und den letzten Templer von dem Schwert nehmen müssen, in das er sich gestürzt hätte oder er würde jetzt in aller Vorsicht und Sanftheit einen neuen Spross in seiner Seele pflanzen, ihn gehässig hüten und keimen lassen, und das zu Scherben gesprungene Weltbild dem Boden die Nahrung sein lassen.
    Kilijan fühlte sich hilflos, aber er konnte nichts tun. Er würde die Entscheidung der Nacht überlassen.
    Er nahm einen tiefen Atemzug, lehnte sich zurück und blickte in den ewigen Sternenhimmel.

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    General Avatar von Gor na Jan
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    Gor na Jan ist offline
    Erschöpft hockte der ehemalige Templerführer erneut im knietiefen Schlamm und ließ sein Haupt in den Schoss sinken, die Hände krampfhaft im Matsch verankert. Der ganze Frust, die ganze Trauer, all die Schmerzen hatte er sich von der Seele geschrieen und auf einmal war er wieder frei. Gelassenheit wurde zu Leidenschaft, Leidenschaft zu Stärke.. eine Stärke, die all seine Ketten zerbersten ließ, nur um im nächsten Augenblick wieder vollends in die eiserne Disziplin des Klingenhüters einzukehren. In jenem Moment, in dem der Templer seinen Fuß in das zerstörte Sumpflager gesetzte hatte, war der innerste Dualismus, welchen ihre Flucht aus Khorinis in sein Herzen gerissen hatte wieder geeint. Obgleich es aussah, als sei seine Welt vollends zusammengestürzt, war dies nur das tosende Fegefeuer, welches die kläglichen, verweilenden Ruinen der alten Zeiten, welche die Monate überdauert hatten, gänzlich niederriss, nur um alle Werte und Ideale der Kaste wie den Phönix aus der Asche von neuem auferstehen zu lassen.

    Von den Überresten des Krieges war freilich nichts übrig. Kadaver waren längst verwest, Holz verwittert, Blut hinfort gespült. Bis auf die eindeutigen Zeichnungen einer Schlacht, welche die Katapulte der Orks in den Pyramiden hinterlassen hatten und der überwucherten Trainingsplattform vor der Höhle im Berg, war das Pyramidental nahezu in jenem Zustand, in dem die Bruderschaft es einst vorfand.

    Als sich die Finger des Templers, weniger aus Zorn sondern vielmehr aus Verbundenheit mit der heimischen Erde, in den Schlamm gruben, ertastete er einen massiven Gegenstand. Überzogen von Dreck und tief im Erdboden musste er unweigerlich seit der letzten entscheidenden Schlacht im Sumpflager hier gelegen haben. Ohne Zweifel lagen noch viele Schätze der alten Zeit unter den Ruinen oder unter Schichten von Schlamm verborgen, doch den größten Schatz, den das Herz des Schwertmeisters begehren konnte, ertastete er just in jenem Moment sachte mit den Fingerkuppen. Er musste ihn nicht mit den Augen erblicken. Bei solch offensichtlichen Gravuren sah er ihn nahezu bildlich mit den Händen.

    Kilijan konnte sich glücklich schätzen jenen Moment mitzuerleben, denn als der Zweihandmeister sich nach Stunden des Fluchens, Betens und Verzweifelns wieder erhob, entriss seine Faust mit einem Griff, der so stark noch nie gewesen war, dem Erdreich seinen wohlbehüteten Schatz. Ein Objekt, welches dieser heilige Ort vor neugierigen Augen verborgen hatte und bis zu jenem Tag verwahrte, an dem sein rechtmäßiger Besitzer zurückkehrte um es einzufordern. Kleine feine Wurzeln der mächtigen Bäume dieses Tals hatten ihn in ihr unterirdisches Netz eingewoben und hielten wacker des Kriegers Kraft stand. Doch was die Bestimmung zusammenbrachte, vermochte alle Kraft der Natur nicht zu entzweien und dem matschigen Heft folgend entglitt auch die Klinge des Schwertes nach und nach dem Untergrund. Den Körper längst vollständig aufgerichtet und den linken Arm locker an seiner Seite hängen lassend, ruhte all seine Kraft auf dem rechten, bis er die Schneide vollends herausgerissen hatte und vor sich nach oben links riss. Ein rascher diagonaler Schnitt schleuderte sämtlichen Schmutz und alle Reste an Wurzeln und Moos hinfort, auf dass der blitzende Stahl langsam hervortrat.

    Andächtig hielt Gor Na Jan den Fund senkrecht vor sich. Ein Zweihänder für die meisten, ein eleganter und doch massiver Anderthalbhänder jedoch für ihn und seinen Vorbesitzer.... Wie ein Wispern lag sein Name in der Luft. Ein Windhauch entriss einem nahen Ahornbaume ein vom frühen Herbst rötlich gefärbtes Blatt und ließ es in den Wogen durch das Tal gleiten. Von Zauberhand geführt traf es auf die messerscharfe Schneide des Klingenhüters, wurde entzweit und zerfiel zu einem feinen Staub.... Roter Wind, die Waffe Cor Angars. Der Zurückgekehrte konnte gar nicht aufzählen, wie viele Mythen und Legenden sich um diese Waffe ragten und wie sehr der Herr der Templer diese Klinge behütet hatte. Verloren, vergessen und wieder gefunden tat nie eines anderen Menschen Hand einen Griff an dieses Schwert als die eines Templers. Und bis der Hauch des Lebens einst dem roten Winde gleich seinem Leibe entwich, würde Jan diese Schneide wie seine Seele behüten und heiligen. Dieses letzte Zeichen, dass sein Glaube und Vertrauen in das Schicksal die letzten Jahre nicht vergebens gewesen war.

    Mit versteinerter Miene und wehendem Umhang wandte sich der Templer wortlos ab und ließ Kilijan zurück. Seine Schritte drängten ihn unweigerlich auf die kleinere Pyramide zu, in dessen Inneren er nur mit der letzten Bitte, ihm nicht zu folgen, verschwand.

  20. Beiträge anzeigen #280
    Held Avatar von Champ
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    Champ ist offline
    Kreischend knallen die Gitter herunter und fingen den Eindringling ein.

    "ich wusste es ... wusste es. Es gibt kein Entrinnen, ich habe dich. Jetzt werde ich dir das Gedächtnis aus dem Kopf reißen und wieder in meinen einsetzten. Jaaahaaa, ich weiß, dass du mir alles aus dem Kopf gerissen hast und ich weiß, dass du meinen schönen Sumpf kaputt gemacht hast."

    Die weiße Gestalt, die jetzt vor dem jämmerlich zusammengefügten Drahtkäfig hin und her sprang, war fast nackt, nur mit dürftigen weißen Lappen bedeckt. Die Gestalt wirkte dürr, ein struppiger Bart stach aus den hohlen Wangen und ein irrer Blick leuchtete aus tiefliegenden Augen.

    "Ich hab dich, ich hab dich. Der Schläfer wird es mir danken. Wir werden alles wieder herrichten. Es wird alles wie früher."

    Der Kerl sprang wie wild in dem schmalen Durchgang hin und her. Zwischendurch zog er die Pechfunzel aus ihrem Wandhalter und leuchtete damit den Gefangenen an.

    "Ich wusste, dass der böse Dämon eines Tages kommen wird. Jetzt wird alles wieder gut."

    Unbeeindruckt von den finsteren Blicken des hühnenhaften Templers kicherte der Mann vor sich her und sprach dann Beschwörungen in seinen Bart.

    "Ja, guck nur, mir werden auch die Sprüche wieder einfallen, die der Schläfer mich lehrte und ich werde dir mein Gedächtnis entreißen. Alles wird wieder wie früher. Templer, Novizen, auch Blutfeuer wird wieder kommen und mich pflegen. Wir werden Bier trinken und auf den Tischen tanzen. Wir werden mit den Sumpfhaien kämpfen und ich werd Samanthas Hörnchen ärgern. Jetzt wird alles gut."

    Der Mann sank mit einem verzückten Blick in die Knie und erhob die Hände zum Gebet.

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