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Sie waren schon wieder ganz in der Nähe von Vengard, ein ideales Gelände um zu Prüfen was ihr Schüler nun wirklich gelernt hatte.
"So Silo, ich möchte jetzt mal sehen was du kannst.
Wir reiten hier über diese Wiesen, dahinter kommen einige Felder, über die werden wir reiten und die Hindernisse werden übersprungen.
Wenn ich mich recht erinnere ist der Fluss dahinter recht flach, nach diesem reiten wir nach links, wieder über den Fluss und durch den Wald. Am Ende müssten wir hier irgendwo wieder rauskommen.
Du wirst vor reiten, ich bleibe direkt hinter dir, ich möchte ja schließlich sehen was du kannst. Wenn du bereit bist reiten wir auch gleich los, wenn du gut genug bist, bist du mich dann auch schon wieder los."
Scherzte die Ritterin und war nun gespannt wie der Ritt wohl verlaufen würde.
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Nun solle er also zeigen, was er gelernt hatte. Die wetterlichen und landschaftlichen Bedingungen waren perfekt, es würde bestimmt eine erfolgreiche Prüfung werden. Schließlich war er ein extrem ehrgeiziger, aufmerksamer und gelehriger Schüler gewesen. Außerdem stimmte alles andere auch, insbesondere die Optik: das Fell war gebürstet und die Mähne flatterte ungezügelt im Wind. Und seine Stute sah auch nicht schlecht aus. Mystery war in Topform, denn schließlich hatte der Soldat viele Stunden damit verbracht, sie an sich zu gewöhnen. Er hatte sie so viel Zucker von seiner Hand schlecken lassen, dass es weder um die Zuckervorräte, noch um seine Finger sonderlich gut bestellt war, doch was machte das? Er brauchte seine Hand schließlich nur um sein Leben vor den Orks zu schützen, die er berufsmäßig zu töten hatte- nichts dringendes also.
Der Ritt begann. Silohtar stieß seiner Stute in die Seiten, um sie aufzumuntern, ihren Hintern zu bewegen, was sie widerwillig tat. Der Anfang fiel ihr immer schwer. Daraufhin allerdings hatte sie sichtlich ihren Spaß an der Sache, wie auch der Soldat. Es mochte eine einzige Strapaze sein, es zu lernen, doch wenn man es konnte war man sich sicher, das es sich gelohnt hatte. Wenn einem die Mücken in alle Körperöffnungen flogen, wenn einem die Gräser um die Füße und die Äste ins Gesicht peitschten und Wasser die Hose beim durchqueren einer Furt durchnässte – ja, das war ein kaum zu vergleichendes Gefühl. Er trieb seine Stute an, immer schneller über die Wiesen, bis schließlich jäh ein Gatter im Weg war. Reflexartig zog er die Zügel nach hinten, und Mystery sprang. Auf das Gatter folgten allerhand weitere Hindernisse, die es sich nicht lohnt, sie haarklein zu beschreiben, außerdem waren nur noch einige Stichpunkte in dem Hirn des Soldaten präsent, was für eine gewisse Stresssituation Indiz war, denn sonst hätte er sich gewiss nach einigen Metern nicht mehr erinnert. Er wusste es aber: Gatter – Noch eins. Stacheldrahtzaun, ein verlassenes Lager, glühendes Lagerfeuer, eine Barrikade Sandsäcke – wie bei Beliar kamen die hierher? - ein weiterer Zaun, ein letztes Gatter. Ein totes Rind, einige blökende Schafe. Ein Liegestuhl mit einer sich sonnenden, sehr verführerischen Druidin. Dann, ganz plötzlich, die Furt. Das alles war so schnell gekommen und gegangen, dass er sich nicht sicher war, wie zuverlässig seine Erinnerungsfetzen waren, doch als das Pferd durch eisiges Wasser preschte und es eisig kalt um ihn herum wurde, war seine verstand wieder geweckt. Der Weg führte weiter am Flussufer,und hier legte er gewaltig an Tempo zu. Chiarah im Nacken hatte er das Gefühl immer schneller zu werden und schließlich, wie von ganz alleine, wieder in den Fluss abzubiegen. Wiedereinmal erlöste ihn das Wasser aus dem Geschwindigkeitsrausch, und er, leicht prustend (denn das Wasser war ihm diesmal bis zum Kopf gespritzt), lies seine Stute nun ihren Weg durch die Bäume schlängeln. Wíeder stießen sie auf Hindernisse, was ihre Geschwindigkeit deutlich abbremste, hier lagen umgestürzte Baumstämme, dort wuchs eine Pilzkolonie, besiedle von fetten Maden. Anschließend mussten noch Baumstümpfe, Wildschweine, die quiekend das Weite suchten, und ein Skelett übersprungen werden, das vermutlich von einem erfolglosen Jäger stammte. Nun lichteten sich die Bäume, und er ritt im Mordtempo auf die Weite hinaus, bis Chiarah irgendwann pfiff, was zu bedeuten hatte, das er anhalten sollte. Keuchend stieg er vom Sattel.
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Die Ritterin war zugegebener Maßen recht beeindruckt, so hatte Silo doch aufgepasst und nicht nur Blödsinn getrieben. Sicher war er nicht der beste Reiter aber sie konnte ihm nichts mehr beibringen, die Zeit würde ihm die nötige Reife bringen.
"Mit dem hätte ich nun wahrlich nicht gerechnet, du hast es geschafft mich eines Besseren zu belehren.
Ich kann dir nichts mehr beibringen, mit der Zeit und mit mehr Erfahrung wirst du immer sicherer werden, damit habe ich aber nichts mehr zu tun. Ich gratuliere dir, du bist mich los und kannst wieder tun und lassen was du willst. Gib aber Acht auf deine Stute, sonst trete ich dir höchstpersönlich in deinen Arsch."
Mit einem freundlichen Lächeln verabschiedete sich die Ritterin nun, ihr Weg würde sie direkt nach Vengard führen, Silo wollte scheinbar noch nicht gleich zurück.
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Lachend hatte Ryu mitangesehen, wie sein Schüler auf seiner Kauleiste gelandet war und rannte grinsend weiter. Schon lustig, dass Elonhil im tosenden Regen nicht einmal hingefallen war und Lingudil dagegen fast zu Beginn schon auf die Nase fiel. Naja, er hatte wohl einfach Pech gehabt, doch Ryu erlaubte sich einen kleinen Spaß und wartete hinter dem nächsten Baum, bis sein Schüler an ihm vorbeigerannt war. So leise es ging lief er Lingudil hinter her, bis er schließlich direkt in seinem "Windschatten" rannte und ihn kurz am Hinterkopf antippte, so das dieser zusammenschrak. "Überraschung!" rief er und rannte erneut davon, in Richtung der schattenhaften Lichtung. Scheinbar hatte er seinen Schüler ein Stück abgehängt, also hieß es schnell handeln ehe er aufholte. Kurz hielt Ryu an, machte einen Schritt hinter einen Baum und krabbelte an diesem hinauf.
Wie schon einige Tage zuvor huschte, kletterte und sprang von Ast zu Ast, bis er wieder ungefähr über seinem Schüler stand. Diesmal reichte es aber nicht ganz, um sich kopfüber mit dem Schwert auf ihn zu stürzen. Diesmal würde er wohl von oben herab auf seinen Schüler springen, mit einem schönen Fußtritt.
"Psst... Hey, Lingudil! HIER OBEN!" rief Ryu, während er noch im Sprung auf seinen Schüler hinabschnellte und dabei schon die Hand an den Griff von Masamune legte...
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>>Was??<< erschrak Lingudil als ihn der Templer ansprach.
Ohne weiteres stürtzte Ryu auf ihn hinab, und verpasste ihm einen harten tritt gegen den Kopf.
Dieser bewegte Lingudil zu Boden. Mit der Hand am Kopf vor Schmerz, flammten seine Augen plötzlich auf. Zum ersten mal seit ewigkeiten, kam der Schatten über ihn. Er sprang auf und zog sein Schwert. Noch einmal ließe er sich nicht verarschen. Der Lauf lehrte ihn einiges, und so nutzte er auch das wissen.
Mit einer abscheu, aus Wut und alten Emozionen packte er das Schwert fest in der Hand.
Ryu erschrack bei dem Anblick seines Schülers, den er so glücklich kannte. Jedoch gefiel ihm die Härte die er nun Ausstrahlte.
Sekunden waren wie Minuten. Gerade sprang Ryu erst aus dem Baum, und schon Schlug er mit Masamune auf Lingudil ein. Kunstvoll und mit Still führte der Templer die Angriffe durch.
Doch Lingudil war nun anders, er war so wie damals in der Nacht, bis jetzt konnte er sich immer zügeln, doch nun brach er aus, wie ein Vulkan der seit Jahren prodelte.
Mit nagelndem Blick heftete er Ryu fest. Er parierte die Schläge mit ungeheurer Kraft.
Dies war die eine Hälfte Lingudils, die einfach aus nichts die Kraft und die Tat bezog. Die andere handelte viel mit Beobachtungen und überlegungen.
Nun Schlug er einfach dem Angreifer entgegen, da Angriff die beste Verteidigung ist.
Dauernd stachen ihn die Erinnerung an die eine Nacht. Mit der linken faste er sich ans Herz, als ob er echt verwundet wäre.
Doch je länger er von diesen Gedanken geplat wurde, desto aggresiever wurde er.
In diesem Moment war es ihm egal ob er starb er wollte nur vergältung!
Er wusste keinen Grund, wieso er nun diesen enormen Hass gegen Ryu aufbaute.
Doch es spielte im Sinne der Lektion keine Rolle. Auch wenn Ryu ein wenig eingeschüchtert die Wandlung des Schülers sah, behandelte er ihn wie jeden anderen: Weiter draufhauen bis er nachgibt.
Ohne abzulassen parierte oder wich der dunkle Lingudil jedem Angriff aus.
Schließlich erkannte Ryu die Lage. Er ließ sich ungedeckt, worauf folgte was er verlangte.
Lingudil in seiner Raserei Schlug direkt auf des Templers halses zu.
Dieser ergrif den Arm und führte Masamune an den Hals des Angreifers.
>>LINGUDIL! Zügle dich! Was ist mit dir los? So können wir nicht weitermachen ja!<<
Plötzlich schwand der Schatten aus den Augen und Lingudil schüttelte den Kopf.
>> Es... es tut mir leid Meister... aber was ist geschehen , ich erinnere mich nur daran das ihr auf mich sprangt und ich fiel, danach... nein.... nein... es war bestimmt so ja<<
Ryu beobachtete seinen Schüler. Wenigstens war er nun wieder klar dachte er zufrieden. Er weiß bestimmt was los war! Ohne zu zögern ließ er dem Langhaarigen sein Arm los und began wieder ihn mit Masamune zu schlagen.
Wie er wieder bewieß, dachte er mehr nach, wobei er es gleich ließ, im Gedanken an die vergangenen Lektionen.
Mit klarem Kopf begann das selbe Spiel nochmal. Es war nur in der Seite anders, das Lingudil weniger aus Kraft sondern aus konzentration und Ruhe verteidigte. Er machte sich sehr gut, vobei ihm wirklich nicht klar war was geschehen war.Eifrig paariete er jeden Schlag.
>>So das genügt, du warst gut, aber bedencke ich mach extra schwachen Kampf!<<
>> Komm ich war gut lass das mir!<< meinte der Sildner
Blitzschnell drehte sich Ryu und schwang Masamune. Er riss Lingudil sein schwert aus der Hand, welcher verdutzt dastand.
Ryu fügte mit einer grinsenden Kopfbewegung hinzu >>Wichtige Tugend: Bescheidenheit!<< lachte der Templer in sich hinein
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Ryu grinste. Lingudil schien auch einer dieser Typen zu sein, die gern mal vom einen auf den anderen Moment die Beherrschung verloren, wild mit ihrem Schwert herumfuchtelten und sich dann doch wieder verprügeln ließen, damit sie wieder bei klarem Verstand waren. Wäre sein Schüler ein simpler Orksöldner oder irgend ein Bandit gewesen, hätte er ihm im Handumdrehen den Kopf vom Hals geschnitten, noch ehe dieser zum Schlag gekommen wäre. Es klang übertrieben, doch würde sich ein Schwertmeister wie Ryu nicht von ein paar verdunkelten Augen und einem mit Hass geschwungenem Schwerte niederstrecken lassen.
"Lingudil. Greif mich an. Sofort!" sprach er schließlich, worauf sein Schüler tat was der Meister forderte. Ein wenig nervös und doch entschlossen griff der Schüler also mit erhobener Klinge an. Was dieser jedoch nicht wusste war, dass Ryu sich in kurzer Zeit wieder in den tranceartigen Zustand der Schattenklinge begeben, in dem nur der Schüler und er nun standen. Ryu konzentrierte sich völlig und parierte stumpf Angriff um Angriff Lingudils, ohne auf nur einen Fuß zu bewegen. Stumpf, Schlag um Schlag. Die Gedanken, was Jan wohl mit einem Fall wie diesen gemacht hätte packten ihn kurz und dann kam ihm die Idee. Ein weiterer Angriff Lingudils von oben herab folgte, worauf Ryu sich nur leicht zur Seite drehte, Masamune nun mit beiden Händen packte und mit aller Kraft voll durchzog, auf das das Schwert seines Schülers zu brechen vermochte. Und so sollte der Wille des Meisters geschehen.
Mit einem ohrenbetäubenden Klirren brach die Klinge und kleine, feine Metallsplitter flogen durch die Gegend, während Ryu die Dunkelheit der Schattenklinge weichen ließ. Gleichermaßen entsetzt, erbost und erstaunt über den Bruch seiner Klinge starrte Lingudil ihn an. Scheinbar versuchte der Mann die richtigen Worte zu finden, jedoch kam nichts aus seinem offenen Munde heraus.
"So, das wäre erledigt. Du wirst kein Schwert mehr anfassen, bis du dich nicht völlig unter Kontrolle hast, verstanden? Eigentlich wollte ich sehen, ob du vertraut bist, dich jederzeit auf dich und deine Umgebung zu konzentrieren, doch du hast mich enttäuscht. Was auch immer dich da überkommen hat: BETE darum, dass es nicht noch einmal passiert während unseres Trainings. Zum Schutze aller und vor allem DIR selbst. Nun komm mit nach Silden. Morgen werde ich dir zeigen, wie du dich besser unter Kontrolle hälst und jetzt komm." sprach Ryu. Er sprach zwar mit einer recht wütenden Stimme, doch in Wahrheit war er besorgt darüber, dass diese "Schwäche" eines Tages zum Verhängniss seines Schülers werden könnte. Doch wie auch immer, ohne weitere Worte wandte sich der Schwertmeister ab und ging gen Silden.
Und als er dort, bei seiner Hütte ankam und diese betrat, traf ihn fast der Schock. War es denn möglich? Nein, nicht das seine Unterwäsche womöglich gewaschen war, sondern das Mädchen das dort saß. War es... Scarlett?
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Hätte er lachen sollen? Nein... nein, definitiv nicht. Dieser Person fehlte jeglicher Respekt, jegliche Ehrfurcht. Er war es nicht wert von ihm unterrichtet zu werden, nicht wert unter seine Augen zu treten, nicht wert, dass er in seiner Anwesenheit atmen durfte. Wer glaubte er denn, war er hier? Ein Unsterblicher? Das hätte er jedenfalls sein müssen, damit er es sich leisten konnte, es sich mit Freeze zu verscherzen. Wer hätte ihn schon vermisst? Wer hätte mit Bestimmtheit sagen können, dass er es war, der ihn verstummen ließ? Diese qualvollen Schreie hätte ebenso gut ein Schattenläufer verursachen können, der mit dem Narren noch etwas spielen wollte. Seine Augen füllten sich mit blankem Hass, während der Fetzen Pergament in seiner Hand langsam durch die Flamme zu Asche zerfiel. Es war dreist gewesen, seine Aufgabe so hinzuschmeißen, seine Order derart zu ignorieren und ihm das auch noch so zu sagen. Zudem lag der Geruch von Alkohol in der Luft. Es stank bestialisch, man konnte es nicht vermeiden, den Gestank mit der Luft in sich aufzunehmen.
Freeze sprang auf die Füße, ließ die Asche zu Boden gleiten. Er war kein Meister, wenn es darum ging, jemandem Respekt entgegenzubringen, doch dafür war er ein umso besserer Lehrmeister, wenn es darum ging, jemandem Respekt beizubringen. Es konnten viele Leute eine Weile neben ihm herleben und dann behaupten, ihn zu kennen. Alte Leute, junge Leute, Schönlinge, Dummköpfe, Narren, Könige, Magier, Krieger oder was es sonst noch so gab. In einem Punkt lagen sie aber alle falsch, denn niemand kannte Freeze. Man mochte Tage, Wochen, Monate, Jahre mit ihm verbringen, doch nach endloser Zeit wirkte er immer noch gleich überraschend, kalt und furchterregend, wie am ersten Tage. Lediglich Eis und Dunkelheit konnte er entfernt als Gleichgesinnte benennen. Die Kapuze war weit über das Gesicht gezogen, machten einen spontanen Blick in die gehässigen Augen unmöglich.
Man sagte, wenn die Umgebung schön ruhig und leise war, dann bestand keine Gefahr, alles war in Ordnung, man war in Sicherheit. Sollte es laut zugehen, so war man zwar in Gefahr, aber diese war lange nicht so verheerend, so tückisch, wie die Stille selbst. Man sagte nämlich, wenn es zu ruhig war, stimmte etwas nicht. Dann war die Gefahr am größten, denn in der Stille lauerte die Quelle der Angst. Der Mensch fürchtete sich vor das, was er nicht kannte. Und im Hintergrund, im Verborgenen, da agierten die gefährlichsten Dinge. Ein Troll? Ungefährlich, wenn dieser einen noch nicht bemerkt hatte, doch Treibsand war still und heimlich. So war es auch bei Freeze. Bellende Hunde beißen nicht, so hieß es. Doch war Freeze still, so war er der Sensenmann in Person. Das magische Gefüge um ihn bog und wand sich, als er seiner Macht freien Lauf ließ. Und wie er mächtig geworden war, in den letzten Jahren. Im Stillen schlängelten sich Pflanzen um den Mann. Bevor er schnallte, was überhaupt geschah, war die Falle bereits zugeschnappt. Die Wurzeln hielten seine Füße am Boden, die Ranken übernahmen die Arme.
"Was glaubst du, mit wem du es hier zu tun hast? Denkst du, ich bin blind? Ein Dummkopf? Sicher denkst du das. Und dennoch ignorierst du meine Order, schlägst die Aufgabe in den Wind und lässt dich stattdessen volllaufen und dir von diesen Taugenichtsen eine Liste anfertigen. Wenn du sagst, dass man bis kurz vor dem Tod immer noch nicht alle Pflanzen und Tiere kennen würde, dann würde ich nicht meine Zeit verschwenden und endlich damit beginnen, es zu lernen! Wo kommen wir hin, wenn jeder fragen würde, wo wir hinkommen und keiner würde gehen, um nachzusehen? Du denkst meine Worte wären heiße Luft, wenn ich sage, dass ihr euch nicht meiner Aufsicht entziehen könnt? In einer Welt ohne Natur könnte das stimmen, aber nicht hier!", krächzte der Lehrmeister. Freeze wollte fortfahren, doch dieser Bastard ergriff selbst das Wort, versuchte verzweifelt den Schlingen zu entkommen, die sich dafür umso festen um seinen Körper schlangen. Waren das etwa höhnische Bemerkungen? Beleidigungen? Die Worte des Schülers glitten an ihm ab, als hätte ihn jemand mit einem Aal geschlagen.
"Meine Augen und Ohren sind hier überall. Keiner kann sich hier vor mir verstecken!", warnte Freeze. Das Geplappere des nervigen Schülers schwoll an, der Lehrmeister wollte, dass er ruhig ist. Dieses Geschwätz ging ihm auf den Zeiger, er wollte nur noch, dass er sein Maul hält. Eine Schlinge erfüllte ihm diesen Wunsch. Sie legte sich um Chars Hals und drückte zu. Das Geschrei erstarb augenblicklich, während das Opfer nach Luft rang. Der Typ war ein Kämpfer, sodass es einige Zeit und Kraft in Anspruch nahm, bis sein Körper versagte und leblos wurde. Auch die Pflanzen verließ das Leben, also knallte der Schüler auf den Waldboden. Vielleicht würde er seine Ohnmacht nutzen, um über seine Dummheit nachzudenken. Wobei... wohl eher nicht. Morgen würde er zeigen können, ob er es sich wirklich leisten konnte, seine Aufgaben nicht zu erfüllen.
Wie ein Schatten verschwand der Lehrmeister von dem Ort, trachtete nach seinem nächsten, gehorsameren Schüler. Wenige Schritte noch, dann war er dort. Glücklicherweise waren sie alle nicht ganz so verstreut.
"Ich hoffe du hast gelernt, was dein Tier isst, wo es schläft und wie es schläft. Wie es sich bewegt, wie es atmet, riecht, hört, sieht und so weiter. Du wirst es brauchen. Morgen sehen wir uns, um mehr über die Anatomie herauszufinden. Es ist Zeit, dein Vertrauen zu festigen. Du gehst in die Obhut von drei fremden Artgenossen dessen Tieres, das du gewählt hast.", erklärte der Magielehrmeister. Freeze warf ihm einen Stoffball zu, der entfaltet als Augenbinde dienen sollte.
"Sie bekommen von mir die Order, dich quer durch den Wald zu führen. Sie werden dir zu fressen geben und dich notgedrungen vor Gefahren warnen. Du wirst lernen müssen, ihnen zu vertrauen, wenn du überleben willst. Es könnte aber auch gut sein, dass sie dich hintergehen. Das fördert wiederum deinen Instinkt. Verbinde dir die Augen. Gehör- und Geruchssinn werde ich dir noch lassen. Die eines Menschen sind ohnehin so gut wie völlig abgestumpft. Solltest du sie verwenden können, ist es bereits um dich geschehen. Los, mache dich auf den Weg.", befahl Freeze.
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Die Luft war trocken, trotz des wahrlich naturverbundenen Ortes. Ganzo saß ruhig auf dem Hocker, welcher vor einigen Stunden noch dem Alten als Sitzplatz gedient hatte. Eben dessen Leiche lag nun auf dem erdigen Boden, blutete ruhig vor sich hin. Er hatte nicht einmal ein Laken oder eine Decke gefunden, um ihn zu verdecken. Er lag dort wie der Kadaver eines Tieres, der langsam aber sicher verfaulte. Ganzo konnte nichts dagegen tun.
Er dachte viel mehr an die letzten Worte des Mannes, wog ihre Glaubwürdigkeit ab und überlegte, ob er überhaupt alles richtig verstanden hatte. Mit letzten Kräften hatte der Alte undeutlich geredet - wer will es ihm verübeln mit halb durchgeschnittener Kehle. Dennoch war das, was er dem Lee vor seinem sicheren Tod mitgeteilt hatte, zweifelsohne von großer Bedeutung. Doch andere Dinge gingen jetzt vor. Seit gut drei Stunden wartete der Orktöter nun auf seinen Clansbekannten. Er hatte schon in Erwägung gezogen Deloryyan zu Folgen, allerdings zog er es vor abzuwarten und die Leiche des Alten aus dem Sichtfeld möglicher Ork-Patrouille zu entfernen. Und nun war es zu spät den Spuren Deloryyan und des Unbekannten zu folgen, es war dunkel und es hatte zu Regnen angefangen. Ihm blieb nichts anderes übrig als zu warten, und zu hoffen.
Ganzo wandte sich dem langsam abbrennenden Feuer im provisorisch angerichteten Kamin zu, warf ein par Holzscheite bei und wärmte seine mit trockenem Blut verschmierten Hände über den Flammen. Das, was in den letzten Tagen geschehen war, musste erst einmal richtig verarbeitet werden. Zuviel mysteriöses auf einen Schlag, das konnte dem ehemaligen Holzfäller und Söldner nicht gut tun. Während er die Flammen beobachtete, sanken seine Augenlider langsam gen Wangen und ohne, dass er es wirklich bemerkte, fiel er ein einen mehr oder weniger tiefen Schlaf.
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Nördliche Wasserfälle
Neue Lektion, neue Taten. Ornlu hatte das Schauspiel das Freeze mit Char veranstaltete beobachtet. Er kannte nicht die genaueren Umstände, aber Char hatte wohl Freeze Regeln gebrochen - töricht, kam man mit dem Kerl doch aus, wenn man nur seine Regeln achtete. Klar kam man sich wie ein Speichellecker vor, aber Freeze machte das Angebot, seine Schüler bildeten die Nachfrage und alles hatte nun mal seinen Preis. Nach der Lehre würde es wieder anders werden. Nach der Lehre würde Ornlu weiter an sich arbeiten und stärker als Freeze werden - wenn es nötig wäre diesen sogar mal seine Grenzen zeigen, aber wozu sich gegenseitig schaden? Schaden könnte man denen die es eh verdienten, weil sie nach Schwäche stanken und den Starken nur im Weg waren.
Schwächlinge waren hier in der Lehre nun mal auch nicht gesucht. Nur wer hart arbeitete, bekam auch den Lohn - dieses Prinzip teilten sich sowohl Freeze, als auch Ornlu. Char war zwar in Ordnung, nur mangelte es ihm manchmal an den Tugenden die Freeze verlangte. Ornlu war dies jedoch nun gleichgültig, es war Chars Entscheidung bei Freeze zu lernen.
Er selbst legte seinen Mantel ab, machte den Kampfstab am quer um den Oberkörper gelegtem Waffengurt dran und lies Kira diesmal hier. Sie sollte den Mantel bewachen. Er selbst machte sich auf den Weg und hatte die wohl passendsten Exemplare im Sinn. Nur ihre Fährte würde er finden müssen, doch wer nicht sonst als er könnte das besonders gut? Wölfe waren seine Tiere und der Hetzer sein Schutzgeist. Wenn er morgen Abend zurückkehren würde, würde er Freeze wieder entschlossen in die Augen blicken und die nächste Lektion fordern. Jawohl ja!
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Nördliche Wasserfälle
Die Fährte war gefunden, der Tag noch jung und der Jäger bereit. Es hatte seine Zeit gedauert, bis Ornlu die Spuren eines Wolfsrudels gefunden hatte, doch nun stand er vorm Ziel - einer Höhle. Entschlossen schritt er vor diese, stellte sich gut sichtbar vor sie und wartete. Wartete, bis er Schritte hörte und Augen sah die ihm gewittert hatten. Natürlich war er in ihren Revier, sozusagen direkt vor ihrer Burg. Natürlich reagierten sie so, doch Ornlu hatte ihnen was zu sagen - auf magische Art.
"Ich bin Ornlu, des Hetzers Blut. Ihr werdet mir helfen, so wie ich unserem Meister helfe.", sprach der angehende Druide in der alten Sprache des Waldvolkes und lies die Magie kommunizieren. Magische Echos trafen auf die Wölfe und wirkten auf die Tiere. Das Knurren hörte auf, die Lefzen senkten sich, die Drohhaltung verschwand. Ornlu näherte sich den drei Wölfen und verbeugte sich vor ihnen.
"Ich danke euch, Kinder des Hetzers. Ich komme zu euch, um von euch zu lernen.", sprach er wieder auf altdruidisch und entsandte wieder die emphatische Magie in ihm. Der größte Wolf, das Alphatier, kam etwas hervor und schien wissen zu wollen weshalb. Als der Seher die Bilder im Kopf bekam, fand er die passende Antwort sofort. Er machte sein Hemd frei und zeigte dem Wolf die Bissnarbe des Hetzers, trat so nah an den Wolf, als dass dieser ihm auch einfach an die Kehle springen könnte. Der Wolf tat es aber nicht, er schnüffelte an der Wunde, ehe er aufheulte und mit diesem die zwei Wölfinnen. Ornlu wurde nicht nur akzeptiert, sondern respektiert. Der Wolf trat zurück während Ornlu zwischen die Wölfe trat. Die magische Bindung immer noch haltend, legte er sich nun die Augenbinde an. Fest und wirklich nichts sehend, gewöhnte er sich zunächst an die Dunkelheit, setzte sich hin und konzentrierte sich auf die Umgebung, auf sein Gehör, seinen Geruchssinn und sein Gespür. Als er sich bereit fühlte, kappte er die magische Bindung. Die Wölfe wussten wer er war und zu befürchten hätte er nichts. Doch kaum löste sich die Bindung, kam dieses Gefühl auf. Die Wölfinnen links von ihm schritten zur Seite, während der Wolf nichts tat. Nichts das auf Friedfertigkeit deutete.
Ornlu rollte sich zur Seite ab - Stille. Er blickte in die Richtung, von wo der Wolf war - Stille. Ornlu ballte die Fäuste, hatte eine Vorahnung, die er als Jäger besaß. Oft hatte er sowas beobachtet und sterben wollte er hier jetzt nicht.
Leicht in der Hocke, mit kampfbereiten Fäusten, vorbereitete er sich. Zeigte die Zähne, ehe es losging. Laub wurde an den Boden gedrückt, als der Wolf kraftvoll absprang. Ornlu sprang diesem entgegen, doch war er nicht ganz perfekt positioniert. Sofort wurde er zu Boden gerissen, bekam Kratzer ab, hustete auf und reagierte geistesgegenwärtig. Seine Arme schnellten nach vorne, packten den Wolf am Kopf, suchten den Hals, während der Wolf Ornlu weitere Kratzer zufügte und mit den Fängen an seine Kehle wollte. Ein guter Fausthieb des Sehers, lies den Wolf zurückweichen, ein weiterer Tritt und Ornlu hatte sich befreien können. Wolf und Ornlu knurrten sich an. Doch anstatt nun den Kampf um die Vormachtstellung zu suchen, gab er auf. Blind gegen einen Wolf kämpfen war wahnsinnig und Ornlu wollte das Gefüge des Rudels nicht schwächen. So ging er das Risiko ein, kniete sich nieder und bot seine Kehle an, so wie es unter unterlegenden Wölfen gang und gebe war.
Dem Hetzer sei Dank, war er nun mal ein Jäger und wusste um das Verhalten dieser Rudeltiere. Der Wolf näherte sich, immer noch spürte Ornlu die angespannte Atmosphäre, ehe der Wolf aufjaulte und schnaubte - zum Glück war er nicht so ein rumleckender Wolf von dem die Leute immer erzählten, denn als Jäger musste Ornlu das als Blödsinn betiteln. Die Wölfinnen kamen hinzu, beschnüffelten ihm und auch da mimte Ornlu den Niedereren. Er war Gast dieses Rudels, nicht Herrscher und das musste jeder akzeptieren, der sowas tat. Wobei dies wohl nur den Druidenmagiekundigen verwehrt blieb, jeder andere wäre wohl schon zerrissen worden.
Ornlu war im Rudel integriert. Zwar das niederste 'Tier', aber auch in diesem Gefüge akzeptiert. Als Menschen akzeptierten sie ihm und nun auch als Wolf. Das wohl wichtigste war geschafft. Minuten vergingen noch, in denen Ornlu sich auf seine übriggebliebenen Sinne noch mal konzentrierte, ehe er bereit war den Tag unter Wölfen zu verbringen.
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Nahe des Passes nach Varant
Myrtana. Endlich. Lang ist es her, dass ich dieses Land besuchte und noch viel länger ist es her, dass ich michhier wohl fühlte. Was solls, ich hab ein Ziel und muss weiter. Schade um den Ausblick...
Er war nun endlich über den Pass und in seinem ehemaligen Heimatland Myrtana. Kap Dun war das Ziel und wurde weiterhin als solches im Kopf behalten. Wenngleich der sonderbare Ring der verhüllten Dame dem Baumeister Rätsel aufgab. Er kannte die filigranen Muster darauf sehr gut, denn es waren dieselben wie auf dem Stab der Dämmerung. Ob dies der Ring der Dämmerung ist? Wohl kaum, denn er ist der meistgesuchte Gegenstand dieser Sammlung. Ich brauch eine magischen Schmied... aber wo bekomme ich einen anständigen Thaumaturgen her? Egal, später. Er war sich unschlüssig was er tun sollte. Vor allem was er im Zielort wohl zu tun hatte. Es waren auch keine weiteren Informationen zu ihm getragen worden, außer das die Dämmerung, womit wohl der Stab und die restliche Sammlung gemmeint waren, wihtig sein für seine Zukunft und dass er, das 'Halbblut' seinen Dämon nach KapDun schaffen wollte. Die verhüllte Gestalt wusste nach des Baumeisters Meinung eindeutig zu viel und sollte wenn möglich schnellstens eliminiert werden. Doch schon nach kurzen wegen erregte etwas anderes seine Aufmerksamkeit. Ein Gerangel und ein Fluchen war in nicht alzu weiter Ferne zu vernehmen. Sie schnauzte irgendwas rum von wegen dämlichen Orks und leeren Wasserfällen. Offenbar war sie in Faring gewesen...
Soll ich da jetzt hin gehen oder sie einfach in Ruhe lassen? Was bringt es mir mich einzumischen außer, dass ich dadurch Zeit verliere? Nichts.
Genau. Lass sie und gehe weiter.
Wieso?
Frag nicht so dämlich, Torese. Du hast doch selbst schon erkannt, es bringt nichts.
Gut, dann will ich mal hingehen.
Kannst du auch einmal...
Nein. Was du willst, will ich sicher nicht. Und was ich wirklich will, weisst duzwar doch willst es auch nicht.
Menschen... tzzz....
Trilo hatte sich also dann doch entschlossen der Stimme und den Schemen in den naheliegenden Wäldern zu folgen. Irgendwelcher Schnickschnack mit anschleichen oder Tarnung war Verschwendung in den Augen des ehemaligen Ritters weswegen er ganz offen in einer Plattenrüstung auf das Dreiergrüppchen, soviel hatte er mitlerweile sehen können, zu und zog ganz beiläufig dabei sein Schwert. Dann jedoch brach sein gehen aprubt ab, denn das was dann kam, das hätte er im Traume nicht von dem Mädel gedacht. Ein schöne Welle aus Wasser und Eis bahnte sich kreisförmig ihren Weg von der Frau ausgehend nach Außen. Einer der beiden Übeltäter wurde weggespült, während der andere ein kleines Problem hatte was seine Bewegung anging. Er hatte ein Eisbein, im wahrsten Sinne des Wortes. Auch etwa bis zehn Zentimeter vor Trilos Füßen reichte das Eis-Wasser-Gemisch.
Was zum Henker geht denn mit der ab? Eine Adanosgesandte hier in Myrtana? Soweit abseits vom Sand und Al Shedim? Na herrlich, das könnte interessant werden. Wie sie wohl mit dem eingefrorenen jetzt verfährt? Hehe, mal sehen wie jähzornig und rachsüchtig ist. Hehe, bis jetzt gefällt mir die Kleine...
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Nördliche Wasserfälle
Es war so anders ohne Augenlicht. Völlig fremd oder doch konnte man in der Natur bestehen, wenn man sich verinnerlichte wie man die Instinkte zu nutzen hatte. Es dauerte eine ganze Weile bis Ornlu den Wölfen folgen konnte, ständig lief er in die falsche Richtung oder gar am Anfang gegen einen Baum. Nur langsam kam der Seher damit zurecht, tastete sich vor, konzentrierte sich auf die Umgebung, versuchte so gut es ging zu hören. Von wo man die Wölfe schleichen hörte, wo ihr leises Gejaule ertönte und natürlich alle anderen Geräusche. Ständig drehte er den Kopf und versuchte die Richtung der Geräusche auszumachen. Tiere konnten ihre Ohren meist instinktiv drehen und nahmen alles weit besser wahr. Ornlu musste dies kompensieren. Gerüche waren dagegen noch schwerer wahrzunehmen. Klar roch man die Wölfe, wenn der Wind günstig stand, aber kaum drehte dieser, war es unmöglich etwas zu riechen. Es war gar nicht einfach den Wolf in Menschengestalt zu mimen, doch andererseits machte Ornlu da Fortschritte. Lag es womöglich an seinen ersten Lebensjahren? Da wo er unter Wölfen lebte? Vielleicht waren manche Dinge intuitiv, auf jeden Fall kamen dem Seher bestimmte Dinge aus der Vergangenheit in den Sinn.
Es war sogar seltsam, als Ornlu begann bestimmte Dinge unterbewusst zu tun. Er roch an Bäumen und nahm ganz schwach einen markanten Geruch wahr. Er lief fast teils auf allen Vieren den Wölfen hinterher, sprang jedoch mehr herum und stürzte öfters als nun mal 'Blinder'.
Es war ein besonderer Eindruck des Seins. Ähnlich würde es wohl als Wolf oder Hund werden, auch wenn der Sehsinn vorhanden wäre. Urplötzlich stoppten die Wölfe. Ornlu hörte wie sie begannen ihre Riechorgane intensiv zu nutzen - sie witterten etwas. Dann ein Grummeln und die Wölfe begannen zurück zu ihrer Höhle zu laufen. Was war es? Ornlu wollte ihnen nachrufen zu warten, doch so leise wie sie sich davon machten, wäre es womöglich klüger auch so zu verschwinden. Das Problem war das er den Wölfen nicht mehr richtig folgen konnte. Er hörte sie nicht und sie liefen offenbar davon. Mehrere Minuten irrte Ornlu umher, fürchtete das er direkt in die Arme von irgendwas gefährlichen laufen würde und hörte dann doch sein 'Rudel'. Wolfsgeheul ertönte und der Jäger konnte es halbwegs sicher zuordnen. So schnell es ging bewegte er sich vor, versuchte durch abtasten und sein Gehör voran zu kommen, bis er die Wölfe in der Nähe wahrnahm. Sie rissen und schlangen. Sie flüchteten nicht, sie hatten etwas gewittert und gehört, was Ornlu nicht tat.
Der Seher roch das heiße Blut, roch Gefieder, hörte die Wölfe wieder und wieder Schmatzen. Als er sich der gerissenen Beute näherte, bekam er aber sogleich zu hören was die Wölfe davon hielten. Knurrend und drohend wurde er zurück beordert, denn er war ganz unten im Rudel. Er wartete dann, bis das Rudel satt war, ehe er seine Finger in das warme Blut steckte und dran leckte. Auch an den Geschmack von Blut musste er sich gewöhnen. Es schmeckte so intensiv auf der Zunge, sich sofort im Mund verbreitend. Dann rupfte er sogar am Fleisch und aß es roh. Blut schmeckte da ein Stück besser, während das rohe Fleisch entweder nicht das beste Stück war oder er einfach nicht dran gewöhnt. Wie dem auch war, danach wollte er nicht mehr weiter essen, stattdessen folgte er den Wölfen nun, teils wieder von ihnen geführt, zu ihrer Höhle.
In der Höhle, Ornlu merkte wie es kühler wurde, hörte er dann Geheul von kleinen Wölfen, von Wolfswelpen. Dann ein Hochwürgen, ehe wieder dieses Schmatzen ertönte. Soweit der Jäger befand, wurden wohl die Kleinen gefüttert.
Die anderen Tiere hingegen legten sich anscheinend hin. Ornlu tat selbiges und beschloss noch eine Weile zu bleiben. Vielleicht konnte er unter Wölfen noch weitere Dinge erfahren. Innerlich war er aber glücklich. Welcher Mensch kam schon dazu diese Tiere so intensiv kennen zu lernen? Er war allem was ihm heilig war dankbar für die Tieremphatie. Ohne die hätte er niemals Kontakt aufbauen können.
Geändert von Ornlu (02.06.2008 um 17:28 Uhr)
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Ziemlich warm war es und die Sonne schien ohne Unterlass auf Chirons kahlen Kopf herab. Es musste ziemlich warm unter dem ganzen Fell sein, dachte sich der Junge, während er eine Horde Bisons vorbeiziehen sah. Dass sie das einfach so aushielten, war beeindruckend. Ziemlich hartgesottene Genossen. Chiron zog es dann doch lieber vor irgendwo im Schatten zu sitzen. Er war eben kein Bison. Dafür hatte er aber auch eine wunderbare Stelle gefunden. Sie lag nicht weit entfernt von Silden und war direkt am großen See gelegen. Unter einem großen Felsen, der wie eine steinerne Hand über das Wasser ragte, hatte der Junge Platz gefunden. Hier störten auch nicht die großen Fliegen so sehr. Manchmal waren sie ziemlich nervig, aber eigentlich auch nur dann, wenn man dorthin ging, wo sie waren. Es lag schließlich auch auf der Hand. Niemand mochte es gern, wenn Fremde ihn belästigten. Und bei diesen übergroßen Fliegen war es nicht anders.
Hier unter dem Felsen war hingegen sein Platz. Und Chiron genoss es dort zu sein, die Füße von sich ins Wasser gestreckt zu haben und nichts zu tun. Inzwischen hatte er nämlich erkannt, dass es auch in Silden sehr betriebsam zuging. Natürlich anders als in Geldern, wo dauernd Sklaven hin und her liefen und Wächter auf und ab rannten. Trotzdem gab es eine grundlegende Ähnlichkeit. Es war eben eine Stadt.
Deshalb zog der Junge es auch vor hier im Grün zu sitzen. Einfach mit den Zehen im Schlick des Ufers spielen und die Knöchel vom kühlen Wasser umspielen lassen. Nicht immer dieses ewige Gerede um sich herum, das ihm zeitweise wirklich ungeheuer auf die Nerven ging. Es war wirklich sehr schön hier. Am liebsten würde Chiron die ganze Zeit bleiben und einfach nicht mehr zurückgehen. Musste er ja auch eigentlich gar nicht. Aber darüber würde er sich dann noch später Gedanken machen. Jetzt würde er erst einmal etwas schwimmen.
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Lehrling
Karan hatte nun die Zange verkauft und wollte mal zu abwechslung von der Stadt in den Wald gehen.
Er lief den Weg entlang und hörte plötzlich ein Geräusch von der Seite .
Plötzlcih sprangen ein paar Banditen aus dem Gebüsch , und bedrohten ihn mit Messern und riefen < hey gib uns dein Geld !! oder du wirst einen grausamen Tod erleiden!!! > Karan wusste nicht was er machen soll doch er gab ihnen nicht sein Geld das er sich ehrlich verdient hatte .Sie forderten ihn nochmal auf doch als Karan erneut nicht reagierte sprang der eine ihn mit dem Messer an doch plötzlcih fiel er Tod zu Boden. Ihn seiner Kehle steckte ein länglicher Pfeil !!! Die anderen Banditen schauten sich verängstigt um ,und ZACK lagen zwei andere mit einem Pfeil in der Brust auf dem Boden .
da ergriffen die anderen zwei die Flucht .Da kamen sie ,die Masken ins Gesicht gezogen und die Bögen in der Hand !! WALDLÄUFER !! Sie knieten sich neben die Leichen und prüften ob sie vielleicht noch lebten ,was sehr unwarscheinlich war !!!< diese Banditen haben uns sowieso gestört und sich in unsere Angelegenheiten eingemischt ,wir haben nur auf den passenden Moment gewartet> sagten sie und lehrten deren Taschen !!!! < danke > stotterte Karan ganz verwirrt und in seinen Augen glitzerten bei deren Anblick, so elegant und maiestätisch anzuschauen, geschickt in dem Umgang mit dem Bogen und die besten Jäger aller Zeiten !!
< Wo finde ich mehr von eurer Sippe > fragte er ,doch man schenkte ihm fast keine beachtung. Doch da trat einer von ihnen an Karan ran und sagte < Wie du wohl weißt in den Wäldern in ganz Myrtana doch unsere Hauptstadt ist SILDEN . Es liegt von hier aus nord-westlich aber wenn du willst kann ich dich hinführen solang du kein Spion bist aber vor dir hätte ich auch keine Angst !! > er schmunzelte < also wenn du willst kann ich dich wie gesagt hinführen ,in die herrliche Stadt Silden!!!> Karan sagte ihm das es schon lange sien Traum war und so beschlossen sie sich am nächsten Tag genau an diesem Ort zu treffen .Karan sollte Proviant mitbringen für 2-3 Tage,und ich war erstaunt von der größe Myrtanas. So machte ich mich auf den Weg zurück in die Stadt Vengard um mein Zeug zu packen!!
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Nando war nun schon wieder eine Weile auf freiem Fuße, doch er wusste nur, dass wenn er Nils wieder sehen würde es erstmal ein Donner hageln würde. Er wusste diesmal wo er war, denn er hatte vor kurzem eine Pause an der Mine von Maximuss gemacht. Er lief nun schon eine ganze Zeit und ihm taten immernoch die Hand- und Fußgelenke von der Folterei in Faring weh. So schnell würde er dort nicht nochmal hingehen. Er wusste nur eins, die Orks waren ein schreckliches Volk. Hasserfüllt und zerstörerisch. Sie wollt nicht zu ihne als Orksöldner arbeitete. Auch die sogenannten Orksöldner waren eine richtige Last für die Menschheit, sie stellten alle Menschen los in dem sie zeigten wie schwach und käuflich sie waren. In dieser Woche hatte sich ein richtiger Hass auf einige entfacht. Zuerst auf die Orks, welche er früher nicht für so schrecklich gehalten hatte, doch so konnte man sich irren. Dann die Orksöldner, welche einfach nur Abschaum für die Menschheit darstellten und so schnell wie möglich ausgelöscht werden sollten und zu guter letzt noch die Leute, die einen irgendwohin mitnahmen und dann einfach dort im Stich liesen. Sicherlich hatte sein Lehrmeister nicht mal ein schlechtes Gewissen, dass der junge Südländer immernoch dort seien könnte. Er rechnete höchstwahrscheinlich auch gar nicht mehr damit, dass er ihn jemals wieder sehen würde. Warum also die Sorge, er macht mir eh keine Schwierigkeiten, aber da hatte sich der Lehrmeister geirrt. Nando würde ihm zeigen was es hieß einen La'Chance Brude im Stich zu lassen...
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Lehrling
Das Leben war hart. Diesen Satz konnte sich Lyras lange durch den Kopf gehen lassen. Als er von den Orks ergriffen wurde, als er es sich auf dieser einsamen Insel nahe Khorinis gemütlich gemacht hatte, konnte er nicht ahnen, dass er nun in einem winzigen Dorf an der Küste, wo sich auch der Hafen der Orks befand, irgendwelche Schweine füttern oder Hütten reparieren. Wobei das noch die entspanntesten Aufgaben waren. Als einfacher, nichtsnütziger Sklave warst du nun einmal nichts. Und das ließen sie dich auch spüren. Viel vom Festland gesehen hatte er derzeit nicht. Eine Flucht allein' war völlig undenkbar. Aus dem Nest zu entkommen war sicherlich nicht das Problem: Aber die Wildnis..
Niemand weiß was dort kommen würde. Die Orks waren nun die Herren von Myrtana. Die Diener des Königs haben ihren Sitz Vengard zwar noch gut verteidigen können, dennoch mussten sich die aufständischen Rebellen weiterhin verstecken und verdeckt gegen die Orks kämpfen. Er wusste nicht was im Moment schlimmer war: Ein Leben in irgendwelchen Höhlen oder Arbeiter der Orks. Wobei das Wort >>Arbeiter<< ja noch viel zu freudig klang. Man war nichts weiter als ein Sklave.
Nichts desto trotz gab es einen Hoffnungsschimmer. Es gab mehr Arbeiter. Mit einigen musste Lyras zusammen arbeiten, aber wenn ein Söldner oder gar ein Ork in der Nähe war, durfte man kaum reden.
Im Moment war "nichts weiter zu tun" als Schweinescheiße zu schippen. Dies musste er mit einem der anderen zusammen machen. Dafür das er ebenfalls Gefangener war, sah er noch Recht Fit aus. Wahrscheinlich war er auch erst seit kurzem hier. Da keiner der Söldner oder Orks hier waren, sprach er ihn leise aber deutlich an. "Hey...du bist auch Sklave der Orks?"
Geändert von Lyras (03.06.2008 um 16:01 Uhr)
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Lehrling
Spike ein früherer Gefanger der Strafkolonie von Khorinis, hatte es bis auf das Festland geschafft. Doch anstatt Freiheit und Luxus zukriegen, musste er Schweinemist schippen und war nun ein Gefangener der Orks.
In seinem Blick konnte man seine Wut und ein Entsetzen sehen, so hatte er sich das Leben auf dem Festland nicht vorgestellt. Er würde am liebsten einem der Orks, seinen Dolch in den Rücken stechen und von hier fliehen.
Aber er im Moment war er nicht gut, gerüstet und hätte eher mit dem Tod. Als einer Flucht rechnen müssen, er hatte keine Lust auf die Aufgaben der Orks.
Aber wenn er nicht sterben wollte, musste er sich gedulden.
Während er die Schweinescheiße weg schippte, bemert er das die Orks und Orksöldner gerade nicht Patrouille gelaufen sind. Dann bemerkt er einen Mann, der ihm anspricht.
Spike mustert den Fremden kurz und sagt " Naja zum Spaß haben, bin ich nicht hier. Du scheinst ja auch nicht umbedingt, aus freien Stücken hier zusein ?"
Geändert von Spike. (02.06.2008 um 20:04 Uhr)
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Lehrling
Der Weg nach Silden
Karan war nun mit Drak erst nach westen gelaufen , eher querfeldein ,und nicht über Wege < Wege sind zu gefährlich> sagte Drak und rannte weiter .Sein Tempo war fast schon zu schnell für ihn und er war "wenn" sie eine Pause machten total am Ende .Doch wenn er Karan fragte ob er langsamer machen solle sagte dieser Tapfer das er noch könnte .So ging es den ganzten Tag lang ..
Erst am Abend machte Drak stopp und sagte das das hier eine gute Stelle für ihr Lager wäre .Sie aßen von ihrem Proviant und richteten sich ihr Lager aus Blättern zusammen . Karan legte sich zum schlafen hin ,denn Drak hatte gesagt er würde Wache halten und Karan dürfte erstmal schlafen . Doch plötzlich schreckten sie beide durch ein tiefes grunzen auf und Drak gab Karan das Zeichen das er auf dem Baum klettern sollte, der direkt neben ihnen stand .. sie hatte schnell ihre Sachen mithochgenommen .
Sie lagen lange Zeit da, ohne sich zu bewegen .Karan wusste nicht was das solle und fragte <was machen wir hier oben , da war nichts> <Pssssssst> machte Drak und warf, um ihm zu zu zeigen was da ,war ein Stück Fleisch vom Baum herunter.Und sobald es auf den Boden knallte stürmte ein riesiger Eber auf die Lichtung und zerfetzte das Stück Fleisch ... Karan konnte man die Angst aus dem Gesicht erkennen ... Er war sprachlos denn das hätten sie seinen können ...
Nun betrachtete er den Eber genauer, er hatte eine Schulterhöhe von einem Meter .Sie beschlossen den Eber zu töten . Drak wollte mit dem Bogen gleich 2 Pfeile auf einmal in sein Genick schießen und wenn er nicht floh noch mehr.Und Karan sollte seine Essmesser auf den Eber werfen auch wenn das wenig Sinn machte denn er wusste das er nicht treffen würde . Sie wollten den Eber in einer besseren Position haben , also warteten sie...
Endlich stand er richtig da und auf das Zeichen hin schoss Drak , wobei nur ein Pfeil traf er zog gleich den nächsten ,wobei Karan das Zeichen leicht verpasst doch er warf "glücklicherweise" daneben denn als der Eber fliehen wollte kam vor ihm ein Messer runter was ihn so verwirrt das er stehen blieb .Und dann warf Karan das 2. und 3. Messer welche beide trafen ... eins in den Fuß des Tieres und das andere in dessen Rumpf. Nun traf den umfallenden Eber noch ein Pfeil Drakes' ins Gesicht und die Bestie war erledigt!!! Sei nahmen sein Fleisch und legten es in Blätter ein ,und dann gingen sie enldich schlafen...
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Geändert von Karan Zeldaya (02.06.2008 um 21:11 Uhr)
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Lehrling
Dieser Kerl schien anscheinend gesprächsbereit. Seine Vermutung, dass er noch recht Fit war, stimmte. Mit ihm könnte man einen Fluchtversuch wagen. Doch wohin? Wichtig war vorallem, dass die Orks nichts bemerken würden.
"Du hast Recht, ich bin keineswegs freiwillig hier...Ich...Ich will hier raus...und zwar so schnell wie Möglich" sprach Lyras. Der Kerl nickte nur, allerdings äußerst zustimmend. Man konnte ihm förmlich ansehen, dass er auch hinaus wollte. Lyras war sich sicher, dass man ihm Vertrauen konnte - vorerst. Man wusste immerhin nie, was sich hinter dieser Fassade verbirgt. Offen jedoch wollte er mit ihm über keinen Fluchtplan reden, zumindest nicht davon anfangen. Immerhin hieß es ja Die Wände haben Ohren - und wenn sie mal nichts hören - gibt es Vögel, die es den Ohren zuflüstern. Nun aber ging es darum, ein Gespräch mit dem Gegenüber aufzubauen, auch wenn der Bürger nicht gerne redete: Diesmal musste es sein.
"Hast du irgendeinen Plan?" gab er nur kurz von sich und wartete gespannt auf eine Antwort.
Geändert von Lyras (03.06.2008 um 16:02 Uhr)
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Taverne hin oder her. Raoch musste weiter und er wusste, dass er noch nicht alles gesehen hatte. Der Weg führte ihn weiter in Richtung Süden. Die Wüste würde sein Ziel sein. Doch wusste der Adlige bis jetzt noch nicht wie die Wüste war und hoffte, dass er den Weg überleben würde.
Die Nacht war schon angebrochen und Raoch konnte die Karte im Mondlicht nicht mehr lesen, so schoben sich dicke Wolken vor den weißen großen Punkt am Himmel und raubten so das wenige Licht, welches in der Nacht herrschte. Er müsste nun ein Nachtlager aufschlagen, doch wusste der Aufseher nicht einmal richtig, wie man ein Feuer entfachte. Obwohl dies ohnehin nicht notwendig war, war es so schwül, dass er auf keinen Fall erfrieren sollte.
Raoch legte sich in die Nähe eines großes Baumes an die Wurzel und zog seinen Lederumhang über den Körper. Sein Schwert lag dicht neben ihm, würde er dieses niemals loslassen und auch Nachts musste man gewappnet sein gegen so manche Gegner.
Nach einiger Zeit schloss er die Augen und schlief ein. Es würde sich bald zeigen, was der morgige Tag bringen würde.
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