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Vor Faring
Die sieben Männer und die Frau hatten inzwischen Faring erreicht, sie konnten die mächtigen Mauern gut sehen, wahrlich, wenn sie es schaffen würden es durch ein par Sabotagen einzunehmen dann wäre es ein Wunder, mehr als die Orks zu ärgern würde ihnen wohl nicht gelingen, dennoch es war eine gute Sache was sie da vor hatten.
Im Dunkeln auf dem Bauernhof stehen sah sich Matthew um, der Bauer der ihnen helfen wollte sich einzuschleichen stand neben ihm. „ Also noch mal, wenn wir erwischt werden dann sagst du…“ sagte Matthew zu dem Bauer, dieser begann sofort los zu plappern: „ Was für Rebellen? Ich glaub ich werd verrückt! Wo kommen die her? Ich hab gar nichts mitbekommen, die müssen sich mit den Kartoffeln eingeschlichen haben!“
„ Sehr gut, also ich würde dir glauben!“ meinte der junge Rebell und hoffte sich mit einem Scherz selbst ein bisschen bessere Laune zu geben, dieser Versuch misslang jedoch, er schwitzte so wie vorher, zitterte so wie vorher und Kalt war es ihm auch noch.
Sich noch mal die Wagen ansehend lief Matthew hin und her, am besten war e, wie schon geplant sich unter Decken zu verstecken, oder eher gesagt unter aufgeschnittenen Säcken. Wenn man sich richtig darunter versteckte dann würde man nicht erkennen dass es in Wirklichkeit kein Kartoffelsack war. Und wenn es doch jemand sah, konnte man schnell darunter hervor hüpfen wenn es mal ernst wurde.
„ Am besten wir gehen noch einmal unter die Decken… oder Säcke, ich will noch mal sehen ob man uns da wirklich nicht erkennt…“ Befahl der junge Anwärter und zu seiner Verblüffung taten alle sofort wie geheißen. „ Also ich finde es gut…“ Meinte Matthew, doch der Bauer, der jeden Tag Kartoffelsäcke sah war überhaupt nicht klüglich und steckte noch Kartoffeln in die Säcke, so dass sie auf den Bäuchen der Rebellen lagen. Nun war aber wirklich nichts mehr zu erkennen fand Matthew, aber der Bauer machte weiter, zupfte hier und da, steckte da noch eine Kartoffel in den Sack und da noch eine und im Nu schienen die Rebellensäcke unter den anderen Säcken zu verschwinden. Auf jedem Rebell lag nun ein halbherzig gefüllter Kartoffelsack, sonst würden die armen ja erdrückt werden.
„ Genial!“ Flüsterte Matthew, wenn sich keiner bewegen würde wäre es schwer zu erkennen dass hier Rebellen drin steckten! Es gab jetzt nur ein Problem, die Kartoffeln hatten nur für 2 Wägen gereicht, und da auch nur für 4 Mann. Diese hatten jetzt Pech, den sie mussten darauf warten dass ihre Kollegen versteckt waren. Dafür nahm man nun Äpfel, diese waren genauso wie Kartoffeln, nur härter! Und damit würde es unter ihnen um einiges schlimmer werden.
„ Yasmin, du gehst zurück, ich kann nicht verlangen dass du mit kommst! Es ist viel zu gefährlich!“ Sagte er in gebieterischem Ton. Seine Schülerin stemmte die Arme in die Hüfte und flüsterte wütend: „ Hör auf mich wie ein Kind zu behandeln, ich weiß was gut für mich ist! Du brauchst dich nicht um mich zu sorgen ich schaff das schon! Ich mache was MIR passt!“ wütend hüpfte sie in einen der aufgeschnittenen Säcke und legte sich in den Wagen. Matthew schüttelte traurig den Kopf und legte sich so weit von ihr weg wie es ging. Nun mussten sie dem Bauer vertrauen, hoffentlich würde er sie so unter den Säcken verstecken können dass man sie nicht sah. Neben sich spürte Matthew einen anderen Kerl, neben diesem war wohl noch einer und erst dann kam Yasmin. So voll gestopft war keiner der beiden anderen Wagen. „ Wir fahren los, am besten wir fahren die Wägen einzeln hoch, also zuerst die Äpfel und danach die Kartoffeln, drei Wägen fallen viel zu sehr auf!“ Flüsterte der Bauer als es losging. Mit einem leisen aufstöhnen lies Matthew wissen dass er verstanden hatte und schon ging es los. Unterwegs wollte der verratene Rebell nichts anderes als aus dem Karren zu hüpfen, vermutlich würde man am Tor seinen Atem und sein Herz hören.
„ Wir sind gleich da, verhaltet euch ruhig!“ Hörte Matthew den Bauern flüstern.
Und dann wurde der Karren langsamer. „ Was ist das Morra?“ fragte eine Ork Stimme ziemlich angriffslustig und gefährlich. „ Äpfel. Ich sollte sie…“ „ Ich weiß dass du sie liefern sollst!“ rief der Ork wütend. „ Warum kommen die in der Nacht?“ Fragte er und zugleich hörte Matthew wie schwere Schritte um den Karren gingen.
In diesem Moment wurde es Matthew ganz kalt, automatisch hörte er auf zu atmen, er hörte sein Herz raßen, unmöglich war es dass dieser Ork es überhörte. Neben sich bemerkte er gar nichts, waren die anderen ruhig, konnten sie ihre Angst zurück halten oder spürte er gar nichts mehr? Wie auch immer, auf jeden fall würde ihr letztes Stündchen schlagen wenn auch nur einer von ihnen Niesen, husten oder auch nur einen Mucks machen würde.
„ Weil meine Neffen von euch bestraft wurden dass sie nicht genug arbeiten und deswegen noch immer nicht in der Lage sind einen Finger zu rühren.“ Meinte der Alte bedrückt und wütend. „ Haha, ja an die beiden erinnere ich mich, wir besuchen sie demnächst wieder!“
Kurze Stille trat ein, dann setzte der Wagen sich wieder in Bewegung und es ging weiter. Anscheinend hatte der Bauer ein Handzeichen bekommen.
„ GESCHAFFT!“ Dachte sich Matthew erleichtert, nervös und völlig bedeckt von Schweiß.
„ Nun an einer guten Stelle raus und auf die anderen warten!“
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Es war ein schöner, lauer Morgen. Der Wind wehte über die Wiesen und trug den Geruch des Grases zu Chiron herüber. Der Junge hatte sich unterdessen im Geäst eines Baumes versteckt und beobachtete, wie die Tiere auf den Feldern nach Nahrung suchten. Dicke Bisons schoben sich durch das hohe Gras und hinterließen tiefe Schneisen, wo sie gefressen hatten. Ein wenig abseits standen einige der gefiederten Tiere und pickten mit ihren großen Schnäbeln auf den Boden ein, um dann und wann mit einem großen Wurm dazwischen wieder aufzutauchen. Chiron hatte sich auch darin versucht, schließlich konnte es nicht verkehrt sein, wenn diese Tiere es taten. Allerdings mochte er den Geschmack ganz und gar nicht. Es zeigte sich wieder, dass der Unterschied zwischen ihnen wohl doch zu groß war. Ebenfalls lag das Gras schwer im Magen. Ein Bison sollte er folglich auch nicht werden.
Während Chiron seinen Sitz auf dem Ast verlagerte, um nicht herunterzufallen, betrat eine andere Gruppe von Tieren das weite Feld. Von seiner erhöhten Position aus hatte der Junge einen hervorragenden Blick auf das Geschehen. Die anderen Tiere schienen sich der Gegenwart der Neuankömmlinge nicht bewusst zu sein. Schnell erkannte der Junge auch, woran es lag. Der Wind wehte den Tieren entgegen, die vom Waldrand die Wiese betreten hatten und sich langsam durch das hohe Gras schlichen.
Obwohl sie halb verdeckt waren und nur der Kopf und das schwarze Rückenfell zeitweise über das Gras lugten, machten diese Tiere nicht den Eindruck, dass sie an Gras oder Würmern interessiert waren. Immer näher pirschten sie sich an die Gruppe der Gefiederten heran, machten dabei aber einen großen Bogen um die bulligen Bisons. Im nächsten Augenblick geschahen viele Dinge zugleich. Durch Zufall hatte eines der gefiederten Tiere einen der schwarzen Köpfe über das Gras linsen sehen und schnatterte sofort lauthals los, was seine Artgenossen aufhorchen ließ. Unterdessen wurden auch die schwerfälligen Bisons aufmerksam und drängten sich um zwei Jungtiere. Die Hörner wandten sie nach außen und schnaubten den Eindringlingen boshaft entgegen. Die schwarzen Tiere gaben daraufhin das Versteckspiel auf, preschten voran und versuchten ihre gefiederte Beute zu umkreisen. Unterdessen stürmten die großen Vögel aufgeregt davon, allerdings waren die Fellträger schnell und erreichten das Ende der Gruppe Augenblicke später. Ein lang gezogener Schrei kündete Erfolg an und ehe sich Chiron versah, versammelte sich die Rotte an dem Platz, an dem vormals einer der großen Vögel gestanden hatte. Lautes Knurren und Gekeife drang herüber und von der Neugierde getrieben, kletterte der Junge noch weiter den Baum hinauf, um dem Schauspiel weiter zuzusehen. Und dann sah er es, wie sich die Tiere im schwarzen Fell über den Körper des Vogels hermachten und ihn regelrecht auseinander rissen.
In einiger Entfernung dazu blieb der Rest des Schwarms stehen und schnatterte die Fellträger wütend an. Diese kümmerten sich aber nicht darum, sondern widmeten sich voll und ganz ihrer Beute. Und beinahe hätte Chiron es übersehen, dass sich zwischen den Erwachsenen nun auch kleinere Tiere derselben Gattung ihren Weg zum Fleisch hindurchbahnten. Die Großen machten ihnen bereitwillig Platz und ließen ihren Jungen einen Teil des erlegten Vogels. Von seinem entfernten Sitzplatz aus, bewunderte Chiron diese Tiere. Nicht nur weil sie geschickte Jäger waren, sondern weil sie trotz ihres anfänglich so aggressiven Verhaltens derart harmonisch miteinander umgingen. Ganz anders als Menschen.
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Ein Hammerschlag holte Kilijan aus den Tiefen eines dunklen Traums ins Hier zurück. Was? Was war?! Ein Weiterer hallte durch seinen Schädel und blies alles hinweg, was dort sein unbeständiges Dasein fristete. Noch ein Schlag. Die Sumpfschmiede, Darrion, der kalte Fels von Khorinis. Hammer auf heißem Stahl. Schlag! Die Tore einer Stadt. Schlag! Er, wie er nackt durch die Gegend marschierte, wie er mit Orks.. Schlag! Er hatte mit den Orks..?! Und er war nackt...! Schlag! Und er hatte, er hatte...?! Schlag! Ein übler Brechreiz stieg in Kilijan hoch. Er hatte nicht..?! Schlag! Kilijan riss die Augen auf. Er hatte! Ouhhhh..! Der Brechreiz wogte wie eine heiße Welle durch seinen Körper und brach als relativ unspektakuläre Fontaine aus Kilijan hervor. Die Hinterlassenschaften der letzten Nacht, die sich wie eine Spur eines abartigen Geistes bis zu dem Ort, wo er lag, zogen wurden noch mehr besudelt, als sie ohnehin schon waren, wer hätte das für möglich gehalten..
Er musste weg von diesem Ort. Er konnte sich das nicht länger ansehen. Er stemmte sich auf die Beine, ohne zurückzusehen, als ihn ein weiterer Schub überkam und er sich direkt an den nächsten Baum lehnen musste, während der Brechreiz seinen geplagten Körper krampfartig schüttelte. Bloß weg hier! Kilijan taumelte den befreienden Rufen des Schmiedehammers entgegen, sich immer wieder übergebend. Der Klang des Hammers holte ihn in einer eigenartigen Intensität in die Realität zurück und nun zelebrierte er eines der dreckigsten Reinigungsrituale der Menschengeschichte, indem sein leerer Magen seine Sünden mit Blut und Galle reinwusch.
Je näher er kam, je lauter das Klingen des fremden Ambosses wurde, desdo klarer wurde Kilijans Kopf. Es vertrieb schließlich alle Gedanken aus seinem Kopf, bis dort nichts mehr als seelige Leere überig blieb.
Zwischen den Bäumen wurde der Blick auf ein paar Hütten frei.
Kilijan marschierte direkt auf die erste zu, wie ein Schlafwandler betrat er das kleine Gemach, in dem nicht mehr als eine kleine Truhe und ein Bett stand.
Ohne einen Gedanken, ohne ein Augenzwinkern kniete sich Kilijan hin, öffnete die Truhe und blickte ein paar einfachen Leinenklamotten, einem Handtuch und einem ledernen Kulturbeutel entgegen. Es war, als sei Kilijan nicht weiter Herr seiner Handlungen, als habe er seine Chance gehabt, mit diesem Körper etwas anzufangen und sie verspielt. Es kam ihm vor, als lenkte eine fremde Kraft seinen Körper, verlieh seinem Handgriff und seinem Schritt eine Sicherheit und Zielbestimmtheit, die nicht seine war.
Er nahm die Dinge an sich, trat aus der Hütte, hielt sich links, wo ein Bach entlang floss.
Das plätschernde Wasser war wie die eiskalte Verheißung Adanos an den widerlich stinkenden, mit Dreck, Schweiß und diversen Körpersäften Befleckten. Das Wasser war klar und man konnte die kühle Frische förmlich riechen. Ja, es war eine Verheißung, eine Verheißung wie ein neuer Tag im hohen Gebirge Nordmars.
Vorsichtig trat er dem Gewässer entgegen und watete langsam hinein. Wie flüssiger Kristall, schimmernd und ewig kühl, umspühlte es seine Beine. Ein merkwürdiges Gefühl von Leichtigkeit durchzog Kilijans Körper. Er lächelte sanft und ließ seinen Körper der Länge nach in den Bach gleiten. Gegen ein Wehr gelehnt ließ er seinen Körper einfach vom wohltuenden Nass wie von der vorbeistreichenden Zeit umströmt werden, lauschte den nahen Hammerschlägen. Zum ersten mal seit vielen Jahren litt seine Seele keinen Schmerz.
Ach! Wie klein und unbedeutend stampften die Menschen doch nutzlos auf der Erde herum, taten unbedeutende Dinge, die sich in letzter Instanz doch nur auf ihre animalischen Triebe zurückführen ließen, traten auf diese Weise nicht mehr als nur die Schöpfung kaputt. Nur der harte, scharfe Verstand, der einer entgöttlichten Moral folgte und in seiner Konsequenz unerbitterlich oder jener Mensch, der ein wahres Werkzeug seines Gottes ist, war in der Lage zu großen Taten, zu Größe, zu nicht-Mittelmäßigkeit. Die Zeit trieb davon und Kilijans Verstand befand sich in einem absonderlichen Schwebezustand, der von der befreienden Kühle geleitet das lautlose Drehen, das magischen Wirken, den ätherischen Tanz der Sphären zu fühlen im Stande war. Zeit wurde Kälte und die Welt wurde Wasser und alles schwebte dahin, ohne Dimension und ohne Richtung. Es ruhte. Es hatte eine Richtung nicht nötig.
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"Dann wähle ich die nördlichen Wasserfälle. Meine Prüfung soll mich dort sowieso hinführen und ich soll dort Runak treffen, den Hüter der Wasserfälle. Der Ort birgt Gefahren, ist jedoch wie das Herz der Natur Myrtanas. Wenn ich dort nicht bestehe, bin ich es sowieso nicht wert mich eines Tages Druide zu nennen. Ich hole noch schnell etwas aus meiner Unterkunft, dann können wir los.", hatte der Seher am frühen Morgen gesprochen. Eilig war er in die Kavernen gestürmt und hatte dann etwas Proviant mitgenommen, sowie seinen Kampfstab - man wusste ja nie. Zu guter Letzt weckte er Jail, erzählte ihr wohin er sich aufmachen würde und verabschiedete sich angemessen. Gerne hätte er sich einfach zu ihr gelegt, aber dann wäre Freeze wohl ausgetickt.
Wieder bei Freeze dauerte es dem Druiden natürlich wie immer zu lange, ehe sie losgingen. Die nördlichen Wasserfälle lagen einen Tagesmarsch von Silden entfernt. Genauso wie Geldern oder die Grenze zu den Wäldern Monteras. Lediglich nach Nordmar war es ein Stück weiter. Die zwei Magiekundigen wählten den Weg über die Felder Sildens, ehe sie die weiten Grasflächen bis zu den Bergen entlang schritten. Auf dem Weg gab es allerhand zu sehen. Von Bisonherden, über Scavengerrudel, Hirschrotten und einen Adler, der hoch oben über ihnen seinen lauten Schrei von sich gab, während die Sonne ihnen ins Gesicht schien. Ob man woanders mehr Natur spürte?
Ornlu befolgte auf dem Weg auch schon Freeze Anweisungen. Klar hatte er noch viel über die vielen Arten der Pflanzen- und Tierwelt zu lernen, doch als Jäger, der seit er denken konnte mit der Tierwelt in Kontakt kam, kannte er sich bei letzterem schon besonders gut aus. Nicht alle Tiere, aber ein breites Spektrum, das vielleicht nur noch wenige Geheimnisse vor ihm hatte. Anders war es natürlich bei den Pflanzen. Er wusste wie er aus Bohnen einen Rankenball per Magie herstellt, welche Kräuter man sich als Jäger auf Schürfwunden legen sollte, damit keine Blutvergiftungen entstehen, aber alle Pflanzen bei Namen kannte er nicht - das würde er auch nie, war er doch kein Universalgenie, das im Kämmerchen saß und Bücher studierte, während das pure Leben an einem vorbeiging. Lernen konnte man auch anders und weit interessanter. Klar hatte er schon viele gesehen, sich aber nie damit befasst. So aber holte er dies weitestgehend nach. Mal beäugte er den Samen eines Löwenzahns, erforschte diesen magisch und blickte in dessen innerstes Dasein, bevor er den Samen dankte und in den Wind aufsteigen lies. Er erfuhr wieder ein wenig mehr, ehe er sich beim Gehen auf die vielen Gräser konzentrierte. Auch diese hatten bestimmt ein paar Geheimnisse.
Geändert von Ornlu (21.05.2008 um 13:30 Uhr)
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Saphiria war wieder auf dem Weg nach Silden, nach ihrer Prüfung schon hatte sie sich gleich auf dem Heimweg gemacht, ließ sich aber Zeit dabei. Sie genoss die Natur und eilig hatte sie es ja auch nicht. Das Wetter war die letzten tage nicht wirklich sehr schön gewesen, es hatte viel geregnet aber das brauchte die Natur ja schließlich genau so wie die Sonne.
Auch wenn es noch hell gewesen war hatte sie ihr Lager aufgeschlagen, sobald die junge Pilgerin eine geeignete Stelle gefunden hatte. Vor eine Patrouille der Orks hatte sie sich auch mal verstecken müssen, sie wollte sich gar nicht erst ausmalen was geschehen wäre wenn sie Saphiria erwischt hätten.
Dies hatte sie aber nun hinter sich und an diesem Tag noch sollte sie auch Silden erreichen, vielleicht noch vor Sonnenuntergang aber da war sie sich noch nicht wirklich sicher. Die junge Pilgerin freute sich auch wieder auf Silden, war sie doch jetzt schon einige Zeit weg gewesen. Es machte Saphiria nichts aus zu reisen, ganz im Gegenteil aber Daheim war es doch immer noch am schönsten und so freute sie sich auch wieder auf ihre kleine Hütte und auf ihr Bett. Die junge Frau würde es ganz gerne noch bei Tageslicht schaffen und trödelte deshalb nun auch nicht mehr.
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Grübelnd stützte er sich auf sein Breitschwert. Dan hockte neben ihm im Gras und fuhr mit den Fingern über die grünen Halme. Beide schwiegen, keiner schien ein Wort des anderen zu erwarten. Der Schwarzhaarige blieb weiter in seine Gedanken vertieft. Vieles ging in seinem Kopf umher.
Die Rache an den Mördern seines Vaters, Estefania, die Ausbildung des jungen Anwärters, all das umspielte den Hauptgedanken: Die Veränderung. So vieles war geschehen, so vieles war mit ihm geschehen. Vom verzweifelten Schmied zum...zum was eigentlich? Was war er? Wie konnte er sich beschreiben, welchen Namen würde er sich selber geben, wie würde er seine Art nennen? Einen Spitznamen hatte bereits, obgleich das nicht viel mehr als die kurzform seines Namen war. Aber passte dieser Name zu ihm? Außenstehende mochten es vielleicht denken, doch er hasste es wenn irgendein Kunde oder Fremder kam und von irgendeinem Möchtegern-Waffenknecht seinen Namen erfahren hatte und ihn mit "Hiro" ansprach. Seine Freunde konnten ihn so nennen, das war kein Problem, doch wenn Fremde sich dies erlaubten so keimte stets eine Wut in ihm auf. Eine Wut, verbunden mit seiner Vergangenheit, mit seiner Geschichte, mit seinen Eigenschaften und seiner Seele. Nie stellte er sich als "Hiro" vor, stets nannte er seinen eigentlichen Namen. Seine Eltern hatten ihm diesen Namen gegeben, beide waren tot, es war eine Art des Respektzollens für ihn. Oder ging er etwa zu einem Ritter oder Paladin und sprach ihn an als würde man ihm in einer Taverne begegnen? Und selbst dort war Respekt gegenüber diesen Männern angemessen. War es zu viel erwartet wenn man ihn einfach bei seinem Namen nannte?
"Sag mal, wie geht es jetzt eigentlich weiter?", fragte Dan plötzlich und brach das minutenlange Schweigen. Der Schwarzhaarige ließ eine weitere Minute verstreichen bis er antwortete. In der Tat war die Frage berechtigt. Und es gab nur eine Antwort darauf. Er sah sich um. War hier der richtige Ort dafür? Bedurfte es überhaupt eines speziellen Ortes?
"Das wirst du bald erfahren.", antwortete Hiroga nur.
"Wie bald?", entgegnete Danrius mit einer weiteren Frage, die seine Neugierde offenbarte. Der Schmied wusste wie unmöglich es war der Frage zu entgehen und einen wirklichen Grund dafür fand er auch nicht.
"Das mit den Goblins hast du gut gemacht. Ein Goblin ist sicherlich kein schwerer Gegner, doch hast du mit diesem Kampf gezeigt, dass du die Lektionen verstanden hast. Immerhin waren es mehr als drei Gegner. Die ersten zwei waren nun wirkliche keine Herausforderung, drei von ihnen mit Schwertern bewaffnet, das war denke ich schon ein wenig knifflieger.", meinte er und warf einen Blick auf die Hüfte des Anwärters. Die toten Kreaturen hatte sich der Lehrmeister zeigen lassen, Der Überlebende Goblin hatte bei seiner Flucht Spuren hinterlassen und somit war auch seine Anwesenheit bewiesen. Es gab keinen Grund an den Worten seines Schülers zu zweifeln.
"Wie schon gesagt, das wichtigste war, dass du angewendet hast was du gelernt hast. Goblins sind schnell, flink, celver und gemein. Du scheinst die richtigen Attacken gewählt zu haben, das zeichnet dich als Kämpfer aus. Bewahr in jeder Situation einen kühlen Kopf, dann wirst du weiterhin und auch bei schwereren Gegnern erfolgreich sein. Mir bleibt nichts anderes als dich zu "entlassen". Alles was du noch lernen kannst wirst du durch Erfahrung lernen, ich vermag es dir nicht zu zeigen. Wenn wir in Vengard sind trennen sich unsere Wege womöglich. Du bist nicht länger mein Schüler, du bist nun selber ein Meister des Kampfes. Deine Ausbildung ist abgeschlossen. In Vengard wird es Zeit für dich deinen eigenen Weg weiter zu gehen."
Viele Augenblicke verstrichen und der Lehrmeister ließ die Worte wirken bis Danrius zu einer Antwort ansetzte und der Schwarzhaarige ein "Danke" vernahm.
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Vor Faring
Trockenes Blut klebte am Körper des Orkaufsehers, teils vom eigenen Blut, aber weit mehr von Morrablut besetzt. Auf der linken Schulter lag der Torso des Rebellen der dumm war und die Orks herausforderte, die rechte Pranke hielt den Kopf des Morras am Schopf. Der Gesichtsausdruck von Angst lag diesem noch im Gesicht, dessen Augen leer waren.
Neben Tat'ank'Ka liefen die anderen Orks die ausgesandt wurden die Rebellen zu schnappen. Für wahr ebenso erfolgreich.
Gegenseitig erzählte man sich wie man die Morras stellte und gerne erinnerte sich Tat'ank'Ka an die Nacht, wo er seinen Wert erneut unter Beweis stellen konnte.
Nachdem sie sich in der späten Nacht aufmachten die Morras zu jagen, war es ein regelrechtes Katz und Maus Spiel geworden. Eilig hetzten die Orks den Menschen hinterher, Tat'ank'Ka immer vorne weg um die Fußabdrücke der Flüchtenden zu deuten. Hinter ihm die Orkkrieger die nur darauf warteten die Morras in die Pranken zu kriegen. Nach der ersten Stunde war klar, das die Morras nach Vengard flüchten wollten. Sofort hatte der erfahrenste Orkkrieger einen Plan um die Morras zu stellen, jener lief darauf aus, das Tat'ank'Ka und er die Morras weiter hetzten, während die anderen zwei Orks die Morras überholen und am Waldrand auflauern sollten. Ob dies das richtige war, wusste Tat'ank'Ka nicht, aber ein Orkkrieger hatte nun mal mehr zu sagen als er. Immer näher kamen sie den Morras, die sich im Faringer Wald nicht so auskannten wie die Orks, lediglich ihrem Überlebenssinn an den wohl sichersten Ort folgten. Ankommen taten sie jedoch nicht. Bei Morgengrauen hatten sie die zwei Orks eingeholt und waren nach dem Jäger schon nahe am Waldrand. Es waren vier Morras, sogar ein Weibchen, die nun gehetzt nicht mehr, als den Kampf zu ihrer Rettung sahen. Der Orkkrieger wies Tat'ank'Ka an nicht zu sehr auf eigene Faust vorzugehen, während sie beide zu ihren Waffen griffen und auf die Morras zustürmten. Waffen trafen aufeinander und verursachten einen eindeutigen Krach im sonst so stillen Wald. Der Waffenschmied hatte es mit einen etwas größeren Morra zu tun, während das Weibchen nur zusah und die anderen Rebellen sich mit dem Orkkrieger befassten. Wehrhaft war der Morra allemal und führte eine Axt und ein Holzschild mit sich. Vor jener sich Tat'ank'Ka hüten musste. Der Morra war schneller mit dieser Waffe, aber das sollte nicht Tat'ank'Kas Schicksal ein Ende setzen. Passiv ging der Ork erst einmal vor, testete wie so ein Morra mit diesen Waffen kämpfte, parierte und lies den Morra glauben das er eine Chance hätte.
Nachdem der Orkaufseher jedoch wieder ein Grund mehr bekam sich endlich mal eine Rüstung zu besorgen, weil die Axt an seinem Bauch eine längliche, leichte Schnittwunde verursachte und seine Lederrüstung nur noch zerschundener machte, hieß es richtig zu attackieren. In einer wuchtigen Angriffsserie trieb der Ork den Rebellen in die Defensive, ging rigoros vor und traf immer öfter das Holzschild des Morras. Der Morra setzte Gegenangriffe und durfte erkennen, wie Tat’ank’Ka mehr und mehr die Oberhand gewann. Hieb um Hieb wurde pariert und gekontert, ehe eine weitere Serie des Orks, dem Ende des Kampfes nahe kam. Ein Seithieb von links, ein Hieb von rechts unten nach rechts oben, ein weiterer Seithieb, ehe ein frontaler Hieb das Schicksal des Morras besiegelte, als Tat'ank'Ka mit ganzer Wucht gegen das Schild schlug. Es splitterte regelrecht und lies den Morra aufschreien, ehe Tat'ank'Ka dessen Waffenarm griff und mit dem Schwertknauf in dessen Gesicht schlug.
Am Boden liegend, rief er dem nutzlosen Morraweibchen etwas zu, ehe Tat'ank'Ka sich dem am Boden kauerndem Rebellen näherte. Dieser versuchte aufzustehen, doch der Tritt den er bekam drückte ihn dahin wohin er gehörte. In den Staub. Als dieser noch nach seinen Schwert greifen wollte, setzte der Ork einen Fuß auf dessen Rücken und drückte diesen zu Boden. Sein Schwert hatte der Morra noch gegriffen, doch der Waffenschmied tat es mit dessen Waffenarm. Mit beiden Pranken griff er diesen und riss mit voller Kraft an dessen Arm. Ein Schrei ging um den Wald und das Morraweibchen war starr vor Angst, ehe es flüchtete. Tat'ank'Ka indes hob den Morra und schleuderte diesen gegen einen Baum. Dann hob er den mit letzter Kraft aufschreienden Rebellen am Schopf hoch und schlug diesem den Kopf ab. Blut spritzte auf, ehe der Leib leblos zu Boden sackte. Als er sich umdrehte musste er sich nicht mehr die Finger dreckig machen. Der Orkkrieger hatte mit seiner Axt einen der Morras schon den Brustkorb geöffnet und der andere wurde von den zwei anrückenden Orks getötet, als dieser nach einem letzten Strohhalm griff und wieder zu flüchten versuchte.
Tat'ank'Ka wollte sogleich sich auf die Jagd nach dem Morraweibchen machen, doch wurde er vom Orkkrieger zurück gerufen. Es war besser die Morras wissen zu lassen, was die Orks mit ihnen machen, wenn sie es nur versuchten in Faring einzudringen. Bei Beliar das Morraweib hatte Glück gehabt.
Die Orks sammelten sich, trugen die toten Rebellen zusammen und lagerten danach noch ein paar Stunden, ehe sie sich wieder gen Faring machten.
Nun am Tor machten sie Meldung und zeigten die Beute vor, ehe die toten Rebellen zur Abschreckung am Wegesrand gepfählert wurden. Tat'ank'Ka selbst machte sich, nachdem alles geklärt schien, wieder hoch in Richtung der Schmiede. Etwas Schlaf würde nicht schaden und den Kopf des Morras behielt er. Mit dem Schädel würde er schon etwas nettes machen.
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Mit einem Blinzeln erwachte Kilijan aus seiner tranceartigen Stasis. Die Sonne war schon ein ganzes Stück gesunken und begann schon, den Himmel in sanfte Rottöne zu tauchen. Gemächlich paddelte Kilijan zum Ufer, um nun endlich seinen eingeweichten Körper zu waschen. Er nahm das Seifenstück zur Hand und begann, sich einreiben. In dunklen Tropfen fiel die Seife ins Wasser und zog in Schlieren schwarze Linien um sich, die im Wasser auseinander schwebten, bis die stete Strömung sie in zarten Fäden auflöste. Dann tauchte Kilijan das erste mal seinen Körper ins Wasser und es löste sich eine ganze Schicht von ihm ab, die sich als dunkle Wolke im Wasser treibend wiederfand. Er blieb erstaunlich gleichmütig, als sich die Seife erst beim fünften Waschgang wieder sauber von seinem Körper löste. Es war, als wäre eine große Last von seinem Körper abgefallen und Kilijan beeilte sich, den Kulturbeutel weiter auszuräumen. Es fanden sich Rasierseife, ein hübscher Dachshaarpinsel und ein Rasiermesser darin, womit Kilijan sofort anfing, geschäftig zu hantieren. Er wässerte den Pinsel, fuhr damit großzügig über die nach Sandelholz duftende Seife und schlug mit dem Pinsel in seinem Gesicht einen dichten Schaum auf. Dann nahm er der Messer zur Hand, klappte es auf und zog es zwischen Daumen, Mittel- und Zeigefinger gehalten zwanzig mal über seinen Handrücken ab. Bedächtig und mit einem erwartungsvollen Kribbeln im Magen begann er sich zu rasieren. Nach einigen Minuten war er mit der Rasur mit dem Strich fertig und schlug neuen Schaum auf, um das Spiel gegen den Strich zu wiederholen. Abschließend versenkte er seinen Kopf einfach noch einmal in dem inzwischen recht eisig gewordenen Bachwasser.
Blieben noch seine Haare. Kilijan verlor keine Zeit, die Erleichterung, die sich in ihm breit machte, verlieh seinen Händen Flügel. Er angelte aus dem ledernen Beutel eine Schere und begann, seine langen, verfilzten Haare in dicken Büscheln vom Kopf zu säbeln. Diese trieben wie die Leichen dreckiger Ratten langsam flussabwärts und verschwanden nach einigen Schritt hinter dem Ufer des sich windenden Baches. Schließlich nahm Kilijan ein letztes mal das Rasiermesser und den Schaum zur Hand und rasierte sich den Schädel kahl.
Er wusch den Pinsel gewissenhaft, schlug ihn aus, trocknete das Messer und verstaute alles in dem Beutel. Dann ging er eine letzte Runde schwimmen, um die eiskalte Frische des Baches noch einmal in seine Glieder aufzunehmen.
Schließlich verließ er den Bach und nahm das Handtuch zur Hand. Der rauhe Stoff war die Wärme des Landes, die ihn wieder begrüßte, und die in seine Knochen zog, als er sich kräftig damit abrieb. Schließlich schlüpfte er in das weite Hemd und die enge Hose aus solidem Leinen und streckte sich. Der Stoff schmiegte sich warm und sanft an seine Haut und Kilijan war von einer einfachen und warmen Freude erfüllt.
Er blickte gen Himmel und wünschte sich fest, Adanos möge Anteil an dieser Freude haben, dieser Freude, die nur er gespendet haben konnte.
Kilijan warf sich den Lederbeutel über die Schulter und richtete seinen Blick nach vorn auf die Bauernhütten zu, mit dem sicheren Gefühl, gerade neu geboren worden zu sein.
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Das Klimpern eines Beutels voller Gold verriet den Verräter im Gebüsch... Er hatte sich versteckt, um seiner gerechten Strafe zu entgehen. Doch allem Anschein nach hatte er sich nicht gut genug versteckt. Denn Claw, der sich während der Hetzjagd von einem Felsen auf einen nahen Baum geschwungen hatte, bemerkte die walduntypischen Geräusche, welche der Kerl mit seinem verstauten Edelmetall machte.
"Jetzt hab ich dich den ganzen Weg von dem Bauernhof vor Montera bis hier in die Pampa verfolgt und jetzt verrät ein klimpernder Goldbeutel den Verräter... Das nennt man wohl Ironie des Schicksals." dachte sich der Veteran und lud seine Armbrust durch. Gemächlich legte er einen seiner Bolzen auf, während er hin und wieder in Richtung des dichten Busches sah, in dem sich sein Opfer versteckt hielt.
"Gleich ist es vorbei mit deinen Machenschaften." brummte der Veteran vor sich hin, ehe seiner absolut tödliche Fernkampfwaffe hob und damit in das Grün zielte. Eine Weile lang passierte absolut gar nichts. Dann bewegten sich minimal einige Zweige und ein Finger war zu sehen. Er machte den Weg frei für ein Auge, dass nach draußen spähte. Doch die Luft war absolut gar nicht rein.
"Da bist du ja." zischte der Armbrustmeister auf dem Baum und drückte ab...
Wieder auf festen Boden angekommen, schulterte der Veteran zuallererst einmal seine schwere, verdreckte Armbrust, ehe er dann tief durchatmete. Ein Problem weniger auf der Welt. Das waren seine Gedanken. Langsam schloss er die Augen und genoss die kühle Waldluft, während sich seine weiteren Gedanken allein um sein bisheriges Dasein, sein bisheriger Kampf gegen die Orks und um verlorene Freunde drehte. Dann stellte er sich wieder der Realität, indem er die Augen öffnete und dann in einer flüssen Bewegung sein Langschwert zog. Jedoch war im Moment vor weiteren Kämpfen verschon. So hoffte der Söldner des Lee zumindest. Feste Schritte durch den Matsch brachten ihn dann zu dem Busch, in dem sich nichts rührte. Nun kam die Klinge zum Einsatz: vorsichtig drückte sie Zweige und Blätter zur Seite, damit sein Besitzer sehen konnte, was sich darin befand. Es dauerte allerdings nicht lange, ehe Claw angewidert sein Schwert zurück zog und der Busch sein Geheimnis wieder versteckte.
"Und wie du wieder aussiehst... Mit nem riesen Loch im Kopf !" raunte der Veteran durch seinen Dreitagebart und drehte sich langsam um. Eigentlich war nicht viel von dem Haupt des Mannes übrig geblieben, den er soeben getötet hatte. Jedoch verspürte Claw nicht die geringste Reue. Diese Zeiten waren vorbei. Männer, die sich an Orks verkauften hatten genauso den Tod verdient, wie die bestialischen Besatzer selbst.
Stimmen wurden plötzlich laut. Nur Sekunden später konnte man zusätzlich Tritte hören. Sie folgten in sehr kurzen Abständen. Einige Männer kamen näher. Und zwar sehr schnell. Menschen, keine Orks...
Langsam hob der Veteran wieder sein Schwert in Höhe seines Oberkörpers, der nach wie vor von der verbeulten, von Dreck und Blut besudelten schweren Söldnerrüstung aus Khorinis beschützt wurde. Alte Angewohnheite wurde man nur schwer los.
"Da vorne !" hörte der Veteran rufen. Nun erkannte er eine der Stimmen und senkte dann endlich wieder sein Schwert. Und just in dem Moment, als einige keuchende Männer aus dem Dickicht sprangen, ließ der Krieger seine Klinge wieder zurück in die Schwertscheide gleiten.
"Ihr habt aber lange gebraucht... Jedoch war euer Weg umsonst." raunte der verdreckte Anhänger des Lee und verschränkte auf seinem Brustpanzer die Arme.
"Wo... wo ist er ?" fragte einer der Männer keuchend.
"Der Rest von ihm liegt da in der Hecke." antwortete Claw und drehte sich halb mit seinem Oberkörper.
"Wenn ihr Winterkrieger werden wollt, müsst ihr noch viel an euch arbeiten. Unsere stärkste Waffe ist, dass man uns nicht kennt. Und das soll so bleiben."
"Aber..."
"Leute, ihr macht so viel Krach beim Laufen wie eine Meute brünftiger Orks. Außerdem... wäre ich nicht zur Stelle gewesen, hätte der Drecksack da hinten eure Namen an den nächstbesten Ork verschachert. Ihr könnt froh sein, dass ich auf dem Bauernhof dabei war, als er sich die Information über euch beschafft hat."
"..."
Claw seufzte. Diese jungen Männer waren einfach noch zu grün hinter den Ohren. Es waren Holzfällersöhne, frisch für die Sache rekrutiert und absolut unerfahren im Kampf gegen die Orks oder ihre Söldner.
"Und jetzt marsch zurück zum Lager... Macht ja nicht schlapp, sonst beiß ich euch während dem Laufen in den Hintern !"
Die Männer lachten nicht. Sie ahnten, dass der Veteran dies wirklich tun würde...
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Nachdem er seinen Körper eine kurze Zeit in der Ruhe des waldigen Bodens erholt hatte, richtete sich der Zweihandmeister auf und unterdrückte ein Ächzen, welches die verspannten Muskeln verursachten. Skeptisch begutachtete er das Resultat dieses Kampfes und hob die geborstenen Armschienen auf. Die Kraft des Zweikampfes hatte es tatsächlich vollbracht die Schaniere aus reinem Erz bersten zu lassen und auch einige Ringe seines Kettenhemdes waren verbogen. Was für eine ungeheure Gewalt musste die Krieger überkommen haben. Mit einem faszninierten Lächeln betrachtete er die kleinen Schnittwunden, die beide Kämpfer am Körper des anderen hinterlassen hatten. Diese würden eines Tages ruhmreiche Narben werden, welche die abstrakten Schlachtbildnisse auf seinem geschundenen Leib ergänzten. Mit der Kraft die ihm noch übrig blieb wuchtete er Druidenklinge aus dem Untergrund und ließ ihn auf seinen Rücken gleiten ehe er schmunzelnd auf seinen Schüler zuschritt.
Meinen Glückwunsch junger Hayabusa. Ihr habt euch in einem ehrenwerten Kampf als würdig erwiesen...
Gor Na Jan reichte seinem Schüler die Hand und mit einem festen, brüderlichen Händedruck wurden die beiden letzten Templer für einen kurzen Augenblick zu einer Einheit in Disziplin, Stärke und Glaube, bis der Zweihandmeister mit einem Mal einen seiner Zeremoniendolche zog und mit diesem eine leichte Schnittwunde an seinem rechten Oberarm ritzte. Keine Gegenwehr duldend, griff er noch fester die Hand seines Lehrling, zog ihn näher heran und fügte auch ihm mit der noch triefenden Klinge eine Wunde zu, so dass sich ihr Blut vermischte. Dann löste er den Griff, reinigte die Schneide und hielt dem jungen Templer den Dolch als Geschenk entgegen.
Nehmt dies als Zeichen der Bruderschaft und als Beweis dessen, dass ihr unter meiner Führung die Lehre des zweihändigen Schwertes gemeistert habt. Von nun an dürft ihr euch als Meister dieser Waffe bezeichnen. Doch lasst es euch nicht zu Kopf steigen. Es gibt IMMER etwas zu lernen. Nun lasst uns zum Lager zurückkehren und nach dem Rechten sehen.
Im Gehen griff sich der Templerführer seinen Umhang und schnallte diesen wieder um seine Schultern, während die beiden den Rückweg antraten.
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Reddock
Spaß und Müdigkeit waren die ständigen Begleiter der Ausbildung. Sie war hart, aber informativ und lehrte auch den jungen Anwärter das Kämpfen. Mit seiner Pfeife im Mund ruhte sich der Südländer auf einem Schaukelstuhl vor dem Garnisonsquartier aus, er kam sich zwar vor wie ein alter Mann, aber Lust aufzustehen hatte er auch nicht. Erst die Erkenntnis, das gleich sein tägliches Training im Schwertkampf bald losgehen würde, brachte ihn dazu sein bequemes Schaukelstühlchen zu verlassen und den "Leidensweg" nocheinmal zu gehen. An dem Tag ging Raul alles etwas ruhiger an, die Ausbildung brachte etwas Ordnung in sein Inneres und so war er zwar aktiv und konnte gute Leistung zeigen, doch seine Umgebung machte ihm nicht mehr soviel Stress wie vor ein paar Tagen. Nun hatte der größere La'Chance Bruder Zeit, mal über Dinge nachzudenken die nicht relevant waren. Zum Beispiel fragte er sich, wie sein Bruder zurecht kam. Ob er schon im Kerker gelandet war oder zurück zur Heimat gefahren ist konnte er sich zwar sehr gut forstellen, aber er musste auch etwas Vertrauen in seinen Bruder legen. Das gehörte eben zur Erziehung, die der Südländer durchmachen musste. Nando hatte zwar in den ganzen Jahren viel Mist gebaut, aber trotzdem durfte Raul nie den Optimismus verlieren. Wenn er auch der Meinung war das Pessimisten Optimisten mit Erfahrung sind. Kaum waren seine Gedanken beendet hatte er auch schon die Arena erreicht, und wie gewohnt war Ulrich früher da als er und Boldoin...
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Reddock
Cenfar und Sarit nahmen ihre Männer gut ran, davon hatte sich Ulrich den Tag über persönlich überzeugt, sie wussten ganz genau, das die Sicherheit des Lagers nur gewährleistet werden kann, wenn man eine Truppe hat, die fähig ist und auf die man sich verlassen kann. Zum Er staunen des Kommandanten sahen sie Männer fast alle motiviert, kaum Jemand, bei dem man den Eindruck hatte, er müsste sich richtig zwingen. Vielleicht waren manche froh das es mal etwas vernünftiges zu gab, die Langeweile hier im Lager schlug doch so manchem aufs Gemüt. So hatten sie eine Beschäftigung, genau genommen sogar eine Aufgabe, als was sollte man die Bewachung des Lagers sonst bezeichnen? Vermutlich hatte die, die nicht so begeistert aussahen, zumindest eingesehen, das sie noch nicht zu den besten Kämpfern gehörten. Alles in allem ein positives Bild, der Paladin war soweit zufrieden. Vielleicht sollte er in einiger Zeit einen Wettkampf in der Arena stattfinden lassen, so könnte man den ein oder anderen zu weiteren Leistungen anspornen, keine schlechte Idee. Doch weiter kam Ulrich nicht mit seinen Überlegungen, seine Schüler hatten sich rechtzeitig eingefunden, das gefiel dem Lehrmeister, so sollte es sein.
„Hallo..., ihr macht ganz gute Fortschritte“ grüßte der Paladin ungewöhnlich freundlich, „deshalb können wir plangemäß weiterarbeiten. Ihr könnt nun einige Angriffsschläge und diese einigermaßen parieren, was nun fehlt ist der gesamte Bewegungsablauf auf einmal. Angriff, parieren, Beinarbeit, dies machen wir nicht mehr als einzelne Übungseinheit, sondern kombinieren das Ganze. Da ist höchste Konzentration gefragt, macht also vorher euren Kopf frei. Wir nehmen zuerst die einfache Variante, ich greife einen von euch mit der bekannten Schlagabfolge an, dann ist der andere dran. Bei jedem Schlag geht es einen Schritt vor, für den Verteidiger natürlich einen Schritt zurück. Hört sich leicht an, ist es eigentlich auch..., na ja, wir werden sehen.“ Der Lehrmeister machte sich bereit, dann nickte er Boldoin und Raul zu, „wer will anfangen?“
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Diesmal war Boldoin als erster dran und der Bärtige ging mit seinem in den Letzten Trainingstagen Angeeigneten Selbstbewusstsein einen schritt auf Ulrich zu.
„Nun gut Boldoin, bist du Bereit?“ fragte der Paladin und Boldoin beantwortete die Frage mit einem Kurzen und kräftigen Nicken und dem Ziehen seines Schwertes.
„Nun gut, dann lass uns......Anfangen“ sagte Ulrich und während er Sprach ging er auch schon einen schritt auf den Nordmar zu und lies die Klinge hinunter sausen als er bei „...Anfangen...“ war.
Boldoin merkte wie das Schwert des Paladins auf ihn hinab sauste und zog aus Reflex seinen Kopf hinunter und hob mit seiner Rechten, die das Schwert mit kräftigen Griff hielt nach oben um den Schlag abzublocken.
„Gut“ hörte er den Paladin sagen. Doch die Stimme Ulrich war irgendwie fern und Boldoin wusste er war wieder in eine Art Kampfrausch verfallen.
Und so versuchte Boldoin in seinem durch die Jugend verschuldeten Leichtsinn, seinen Lehrmeister anzugreifen, der dies doch mit einem lässigen zu Seite drehten auswich und Boldoin noch ein Bein stellte, so das der Bärtige der länger nach hinflog.
Boldoin richtete sich auf und während er dies tat, mahnte Ulrich ihn doch erst mal bei den Abwehr Übungen zu bleiben, bevor er zum Angriff über ginge.
Mit einem leichten Knick in seinem Jungen Ego stellte Boldoin sich wieder In die Anfangs Position und versuchte sich diesmal nur auf den Abwehr der Von Ulrich geführten Schwerthiebe zu Konzentrieren.
„Nun Boldoin du machst Forstschritte“ lobte Ulrich ihn, als sie zum ende der ersten Übung kamen. Ulrich richtete sich nun zu dem Südländer um.
„Nun zu dir, Raul“ sagte der Paladin und Raul zog sein Schwert.
Geändert von Boldoin (21.05.2008 um 21:33 Uhr)
Grund: in Reddock
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Nördliche Wasserfälle
Sie waren da. Es war doch ein immerwährender Hingucker. Diese grandiosen Wasserfälle die wohl in den Himmel ragten, deren Wasser so klar wie die reinste Seele war und durch die letzten Strahlen der Sonne wunderschön glitzerte. Im See bildete sich da wo Wasser auf Wasser traf Gischt und unzählbar viele kleinste Wassertröpfchen wurden hoch in die Luft geschossen. Die Natur hier wirkte soviel lebendiger, intensiver. An jeder Pflanze war mehr Leben, als man auf dem ersten Blick dachte. Irgendwo hier lebten Trolle als mächtige Hüter dieser Idylle und auch die Spuren von Snappern hatte der Jäger lesen können. Sie selbst aber waren an einen wohl recht sicheren Ort. Freeze wusste wo Runak lebte und nachdem sie zunächst einen steilen Hügel erklommen, wurden sie gleich erst einmal von gespannten Bögen empfangen. Runaks Waldläufer waren es die sie anhielten, selbige waren es dann auch, die die beiden vom Waldvolk hinabführten. Links von ihnen erstreckte sich eine hohe Felswand, in der Höhlengänge waren. Was dort mal war? Ornlu hatte da eine Vermutung.
Ganz unten in einer geheimen Bucht stand dann eine Blockhütte, mehrere Feuerstellen und ein größerer Steinkreis. Recht waldvölkisch wie Ornlu befand.
Galadrihl, der Waldläufer der das Dutzend Krieger anführte, erzählte ihnen das Runak noch unterwegs wäre und seine Rückkehr in den nächsten Tagen erwartet werden würde. Bis dahin sollte man sich als Gäste fühlen. Ornlu war erstaunt, über die Krieger die recht loyal diesem Runak folgten. Er musste wahrlich ein großer Druide sein. Während Freeze sich abschottete und sich den Steinkreis dort anschaute, wurde Ornlu von den teils gleichaltrigen Männern gefragt, ob sich Silden verändert hätte und ob die Frauen immer noch so hübsch wären. Natürlich gab es an sich nur Gutes von der Heimat zu berichten und es freute den Seher, seinen Altersgenossen von dort zu erzählen. Es schürte mehr und mehr die Freude jener, dort in Zukunft wieder heim zu kehren. Die jungen Waldläufer hatten es zur Aufgabe ein ganzes Jahr bei Runak und Galadrihl zu verbringen und allerhand Dinge zu lernen. Eine harte aber lohnenswerte Zeit. Nachdem die Waldläufer bedient waren, widmete sich Ornlu wieder seiner Aufgabe. Auch hier wuchsen allerhand Pflanzen und genug Getier kreuchte und fleuchte auch noch herum.
Am Seeufer war es eine Seerose, die sein Forscherinteresse weckte. Prächtig violett war sie und hinter ihr rauschten die riesigen Wasserfälle in etwas Entfernung. Ebenso waren dort andere Wasserpflanzen und Beerensträucher am Ufer. Vieles was es zu kennenlernen hieß. Sich um die Pflanzen setzend wollte er sogleich beginnen zu meditieren und sich mit seiner Umwelt bekannt zu machen, doch war es eine Libelle, die Ornlu stoppte. Seine Magie langsam auf sie wirkend, riefen seine magischen Echos das brummende Insekt zum Seher und ließen es auf seiner Nase landen. Gar nicht nervös schloss Ornlu die Augen und begann sich mit der Libelle emphatisch bekannt zu machen. Die Damen und Herren Pflanzen müssten sich etwas gedulden.
Geändert von Ornlu (21.05.2008 um 21:48 Uhr)
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Reddock
Raul fühlte sich bereit für den Kampf, die letzten Tage sollte er nicht umsonst "gelitten" haben. Mit der gleichen Schlagkombination ging der Lehrmeister auf seinen Schüler los, dieser blockte die Schläge und suchte nach einer kleinen Lücke in der Angriffskette, die er vielleicht durchbrechen konnte. Plötzlich sah er eine Chance, Ulrich zog seinen Arm zurück um Schwung zu holen, da versuchte der Südländer einen Angriff, doch dieser scheiterte kläglich. Beim Stich drehte sich Ulrich, hielt die Schwerthand des jungen Anwärters fest und verpasste ihm zwei Ohrfeigen. Dieser taumelte etwas benommen zurück und ging erneut in die Grundstellung. Wieder kam der Lehrmeister mit der selben Kombination, doch Raul versuchte garnicht erst anzugreifen. Er achtete nur noch auf seine Beinarbeit und seine Verteidigung die, so wie er hoffte, die Angriffe des Paladins stand halten würde. Aus Angst noch mehr Ohrfeigen zu bekommen wich der größere La'Chancebruder immer weiter nach hinten und versuchte dabei seine Verteidigung aufrecht zu erhalten. Zwei Diagonalschläge kamen auf den feinen Herren zu, der sich bei dem Ersten duckte und beim Zweiten eine schon fast perfekte Parade hinlegte. Doch plötzlich spührte er eine Wand hinter sich, Ulrich grinste nur und im nächsten Augenblick hatte er die Klinge seines Meisters an der Kehle.
"Okay, das reicht erstmal mit den Angriffen. Hast dich nicht schlecht geschlagen, aber ich erwarte mehr von dir. Versuche etwas agressiver im Kampf zu sein."
...
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Vor Montera
Da stand er nun. Das erste Mal in seinem Leben war Jarvo befreit von jeglichen Verpflichtungen und Zwängen und konnte sich dem widmen, wonach sein Geist gerade verlangte.
Doch das war leichter gesagt als getan. Jarvo hatte in seinem Leben noch nicht viele Orte gesehen oder Erfahrungen gemacht, die mit etwas anderem als dem Bauernleben zu tun hatten.
Die Felder auf denen er noch gestern gearbeitet hatte, lagen etwa einen Kilometer südlich von Montera.
Sein Vater Berenter hatte ihm jeglichen Zutritt zu der Stadt Montera verboten. Er hielt die Stadtmenschen für verdorben und falsch. Nichts davon sollte auf seinen Sohn abfärben und seinen Charakter beeinflussen.
Doch wie jede verbotene Frucht, musste auch Jarvo seine Neugier befriedigen und schlich sich mit 10 Jahren an die Stadttore. Staunend beäugte er die Menschenmenge, sog die einzigartigen Gerüche der Stadt auf und ließ sich von den schreienden Marktleuten in den Bann ziehen. Seine Freude endete sehr rasch, als ein hochgewachsener Mann ihn an seinem Hemd packte und ihn mit sich zerrte. Jarvo, klein und schwach, konnte nichts machen, außer so laut er konnte nach Hilfe zu schreien und den fremden Mann zu verfluchen.
Die Leute auf der Straße verfolgten ihn und das zappelnde Kind mit ihren neugierigen Blicken, doch schienen sie nicht Anstalten zu machen, dem Kind zu helfen.
"Mein Kleiner ist mir schon wieder ausgebüchst.", sagte der Fremde und zog dabei gelangweilt die Schultern nach oben.
Die Leute lächelten und gingen kopfschüttelnd ihrer Wege.
Das erboste Jarvo noch mehr. Weiterhin schrie und schlug er um sich und konnte sich nur durch einen eher zufällig platzierten Leberschlag von dem Mann befreien. Seine Beine trugen ihn schneller aus der Stadt, als es sein Atem erlaubte und so saß er kurz darauf schnaubend und mit stechenden Seiten hinter einem großen Laubbaum nahe der Stadtmauer.
Seitdem hat Jarvo es nicht mehr gewagt, auch nur einen Fuss in die Stadt zu setzen.
Auch in dem Alter von 25 war diese Erinnerung noch so klar und angsteinflößend, dass er es doch für besser befand, einen anderen Weg einzuschlagen. Die Stadtmauer sahen imposant aus, doch auch Berge und Hügel konnten imposant sein.
Ein fröhliches Liedchen trällernd machte sich Jarvo auf den Weg. Ungeachtet der einsetzenden Abenddämmerung setzte er seine Reise fort, sah ein paar Feldarbeiter auf ihrem Rückweg in ihre bescheidenen Bleiben und erblickte die letzten Wagenkarren sich in Richtung Stadt bewegen.
♪♪Ich laufe immerzu, ich komme nie zur Ruh♪♪
♪♪Die Meile geht einher, und mein Magen ist so leer♪♪
♪♪Lalala Lalala, Lalala, Lalala♪♪
Geändert von Jarvo (23.05.2008 um 13:06 Uhr)
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Reddock
„Nordmann, du musst deine Sinne mehr beisammen halten, das kann dich sonst Kopf und Kragen kosten. Gerade unkonzentrierte Gegner sind eine leichte Beute für erfahrene Kämpfer. Und du Raul, musst ein wenig selbstbewusster werden, wenn man Angst zeigt, dann baut das einen Gegner nur auf“ merkte Ulrich kritisch an. Er ließ die beiden Schüler einen Augenblick verschnaufen. „Rachsucht, Übermut, Ungeduld, dies alles kann euch zum Verhängnis werden, genauso wie Unentschlossenheit und Feigheit. Wenn ihr euch auf einen Kampf einlasst, dann müsst ihr auch voll bei der Sache sein, alles geben was ihr könnt. Unterschätzt niemals einen Gegner und rechnet schon gar nicht damit das Jemand fair kämpft – dann lebt ihr länger.“
Der Paladin schnappte sich einen herumliegenden Ast und zeichnete einen Kreis in den staubigen Boden der Arena, etwa zwei Schritt im Durchmesser. „Gut, parieren ist eine feine Sache, aber leider nicht immer möglich, dann muß man mit dem Körper ausweichen. Ob durch ducken, zur Seite gehen, oder einen Schritt nach hinten machen, das kommt auf die Situation, dafür gibt es kein Lehrbuch, das muß man durch Erfahrung lernen. Wichtig beim Ausweichen ist, das man nicht zu viel Raum frei gibt. Man hat nicht immer Platz ohne Ende und eh man sich versieht ist man in eine Ecke gedrängt, da wieder rauszukommen ist nicht leicht“.
„Wir üben das jetzt mal, das Schwert braucht ihr nicht, so könnt ihr euch besser auf die Aufgabe konzentrieren, die da heißt, meinen Schlägen ausweichen, dabei aber nicht den Kreis verlassen. Wie gehabt, benutze ich die gleiche Schlagkombination, ihr wisst also was auf euch zukommt..., wer fängt an?“.
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Nördliche Wasserfälle
Mühsam bahnte sich Char einen Weg durch das Dickicht. Bedächtig schaute er seine Fingerkuppe an, eine kleine feine rote Linie war auf ihr zu erkennen. So viel hatte er lesen müssen, studieren und verinnerlichen das es beinahe unausweichlich gewesen war das er sich zumindest einmal an einem Papier geschnitten hatte. Bei seinem Glück hatte es ihn überrascht das es nur ein Mal geschehen war. Adanos musste wohl geschlafen haben, den bis jetzt war es noch nie geschehen das dieser eine Gelegenheit verpasst hatte mit seinem Liebling seine Spielchen zu treiben.
Dennoch machte es ihn nicht aus, er hatte viel Zeit zum denken gehabt. Vieles von dem was er gelesen hatte war irrelevant, einiges interessant und letztlich manches sogar relevant. Manches weniges war aber richtig markerschütternd. Larun, der Name ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Larun Skeletthand, Larun Schattenwald, Larun Goldblatt, Larun Puppenspieler. Dieser Mann, der sein Interesse in so jüngster Zeit geweckt hatte, schien seine Titel wie andere Menschen einen Mantel zu tragen. Wirklich viel wusste er über diesen Geheimnisvollen Druiden vergange Zeiten nicht. Die Chroniken über sein Leben waren etwa so gut erhalten gewesen wie eine Molerathöhle, wild waren Seiten herausgerissen und rote Flecken verdeckten dicke Stellen vom Text.
Aber er hatte noch genug Zeit sich darüber seinen Kopf zu brechen, bald würde er bei Freeze sein, das wusste er. Als er seine Studien beendet hatte, sein Diebesgut sicher versteckt hatte und Freeze aufsuchen wollte war dieser nicht da. So hatte er Schiel magisch dazu bewegt hoch zufliegen und dann per Empathie die beiden durch die Augen des Raubvogels erspäht. Lange war er ihnen gefolgt, doch da sie nicht gerade langsam gingen hatte er trotz Anstrengungen nicht viel Land gewinnen können. In diesem Moment traf ihn ein erneuter Geistesstoß Schiels. Er wusste nun wo Freeze war, wenige Meter vor ihm bei einem Steinkreis. Das dichte Dickicht versper rte noch die Sicht. Irgendwo in der Nähe hörte Char einen Wasserfall rauschen, nein halt mehr als einen. Er wunderte sich wie viele es wohl waren, bis ihm auffiel das es ihm egal war.
Zielsicher trat er durchs Dickicht und visierte Freeze. Ihm wurde schlagartig bewusst das er aus einem Dutzend kleiner Wunden blutete, ihm ein schroffer Bart gewachsen war und alles weh tat wegen einer Reise von der ihm niemand was gesagt hatte. Er hatte nun wirklich keine Lust mehr auf irgendwelche Form oder Höflichkeitsfloskeln. Sollte Freeze sich doch selber daran erinnern was er gesagt hatte, so nuschelte Char die Antworten auf seine Fragen mehr oder weniger hinunter: " Ein großer Hirsch. Drystan, Epona, Sinora, Myyrdin und Larun Mondläufer. Um das Gleichgewicht zu erhalten, der Legende nach leben sie auch heute noch in der Welt als Adanos Boten, einer von ihnen kann alles Leben durchschauen und schreibt alles was er sieht schnell nieder, hat aber kein Gedächtniss. Der andere kann zwar lesen aber nicht verstehen was sein Bruder schreibt. So erreicht keiner von ihnen gefährliche Macht. Weiter, nun, achja: Die Magie stammt von Adanos. Der Hetzer." Erst hatte Char erwartet verständnisslose Blicke von seinem ihm verhassten Lehrmeister zu erhalten, dieser nickte aber nur. Char hatte das geradezu mechanische Gedächtniss von Freeze vergessen. Der Spur von einem Lächeln auf seinem Gesicht nach zu folgen war dieser sogar froh, da Char ihn mit seiner Kurzfassung bestimmt 10 Sekunden erspart hatte welche dieser sich nun nicht mit ihm befassen müsste.
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Reddock
Die letzten Minuten des Trainings begannen. Der Südländer musste nun dass tun, was er anfangs schon getan hat. Ausweichen. Raul und Ulrich betraten den Ring, ungefähr ein Meter abstand war zwischen den Beiden, genug um ausweichen zu können. Der Anwärter legte sein Schwert außerhalb des Ringes ab und machte sich bereit, all seine Gelenkigkeit zu benutzen. Es ging sofort los, Ulrich hiebte mit mehreren Diagnolaschlägen auf seinen Schüler ein, Raul machte seinen Satz nach hinten, um nicht von der Klinge getroffen zu werden. Schnell folgte ein senkrechter Hieb, der von Oben nach Unten ging. Dabei rollte sich der Schüler seitlich ab und lies die Klinge den Boden treffen. Alles lief soweit gut, doch die Müdigkeit und die Erschöpfung zerrten an Raul's Kräften. Das Ziel war einfach nur, solange durchhalten bis Ulrich das Training beendet. Immer wieder musste sich der La'Chancebruder ducken und dabei einen Satz nach hinten machen, die Schläge wurden immer schwerer und Raul's Kräfte immer schwächer. Die meiste Zeit über berührten die Hände des Schülers den Boden, nur selten konnte er aufrecht stehen, dies aber auch nicht lange. Total verschwitzt und müde wollte Raul gerade aufgeben, doch Ulrich war schneller als er.
"Okay, wir hören auf. Nicht das du mir hier noch wegkippst. Baldoin..., du bist morgen dran. Wir sehen uns morgen zur selben Zeit wieder hier. Und Raul..., halt in Zukunft etwas mehr durch. Kondition ist das A und O hier."
...
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in Geldern
Wie Lange sollte er denn noch in dieser nach Ork Stinkenden Stadt rumhängen. Reichte es nicht das er sich dazu bereit erklärt hatte Tenebricus und Hurley mit zu nehmen nun musste er auch noch auf diesen Andern kerl warten ohne den die Beiden. Na ja zumindest Hurley nicht gehen wollte. Antgar griff nach seinen Krug Nahm einen Schluck in den Mund und Blies den gesamten Inhalt seines Mundes in einer Fontäne wieder aus.
“ Das reicht , Wirt deine Ork Brühe Kannste selber Saufen, ich wollt ein Bier und nicht das Badewasser eines Orkes.“
Einige Gäste blickten ihn seltsam an als er aufstand und dies Sagte und anschließend immer noch das eine oder andere Haar aus seinen Mund zog das in seinen Bier geschwommen hatte. Es war eine Zumutung das er nicht nur den Raum mit diesem Tieren teilen musste und nun auch noch aus den Selben Ungewaschenen Krug zu trinken das ging nun doch zu weit. Grimmig lief er an den Wirt vor bei.
„Halt ihr müsst noch das Bier bezahlen!“
“Sagt das den Ork der darin gebadet hat.“
Erwiderte er bissig und lies den Wirt vor seinen Lachenden Gästen stehen. Antgar hatte glück das sich gerade keiner dieser Haarigen Kerle in der Taverne aufhielt. Nun ja was hieß da er ,bei der laune die er gerade hatte hätte er sich wohlmöglich auch noch mit ihm angelegt.
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