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Reddock
Die Übung hat sich sinnvoll angehört, Ulrich prüfte seinen Schüler auf Herz und Nieren und lies ihn dabei ein bisschen trainieren. Mit dem Auftrag, den Raul von seinem Lehrmeister bekommen hatte begann er mit voller Motivation. Erst hielt er die Klinge still, dann bewegte er sie in der achtförmigen Rotation. Mit langsamen Schritten versuchte er nicht aus dem Rythmus zu kommen und wie eine Maschine immer die gleiche Reihenfolge einzuhalten. Es klappte anfangs ganz gut, bis der Lehrling versuchte etwas schneller zu werden. Jedes mal, wo er sein Tempo steigern wollte, geriet er aus dem Rythmus und musste erneut anfangen. Also drosselte Raul seine Geschwindigkeit etwas, baute aber dafür nach jeder zweiten Wiederholung einen Stich ein. Diese Art von Abfolge lag dem jungen Südländer mehr. Langsam gewöhnte sich seine Hand an den Griff, alles um ihn herum war weg. Alles worauf er sich konzentrierte war seine Schwerthand und seine Klinge, die immer wieder die gleiche Bewegung machten. Bei der dritten Arenarunde erhöte Raul ein wenig das Tempo, doch zu seinem Erstaunen ging nichts schief, das Schwert rotierte weiter vor sich hin und alles lief so, wie es laufen sollte. Durch eine kurze Handbewegung signalisierte Ulrich, dass er aufhören konnte.
"Nun, jetzt kannst du mir meine Frage beantworten."
"Ich bin verlässlich..., manchmal aber zu sehr. Ich will eine Aufgabe immer best möglichst erfüllen, hört sich im ersten Moment gut an, aber leider machen auch öfters die falschen Leute davon gebrauch. In meiner Kindheit hatte ich oft Probleme deswegen. Aber ich bin so gesehen ein sehr loyaler Mensch und bleibe meinen Schwüren treu. Ich hasse Verrat und versuche meine Aufgaben immer vollständig zu erfüllen."
...
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Der Abend war hereingebrochen, aber es war eine helle Nacht. Einzelne Wolken zeichneten sich dunkelweiß wie Pinselstriche eines dicken Borstenpinsels gegen das dunkle Firmament ab. Kilijan musste grinsen. Er kriegte den humorigen Ausdruck einfach nicht aus seinem Gesicht. Er hatte sich sogar einmal kurz gekniffen, bis ihm die Sinnlosigkeit dieser Aktion gewahr wurde. Er saß mitten in einer wilden Wiese. Was das Geräusch da hinter ihm war? Das waren seine beiden Maultiere, die er vorläufig erstmal Heribert und Erwin genannt hatte und die gerade friedlich Gras aus dem Boden rupften und es schmatzend in sich hinein mampften. Und hinter diesen beiden Maultieren, mitten an der großen Eiche im Feld, stand ein großer Wagen mit allerlei Versorgungsgütern. Darüber spannten sich Ranken und schon aus wenigen Schritt Entfernung konnte man nicht sagen, ob dies eine Tarnung oder Büsche waren. Ja, dieser Tag war hervorragend verlaufen.
Die letzten beiden Tage war Kilijan planlos durch die Gegend geirrt und war dabei immer hungeriger geworden. Bis auf ein paar Weidenbeeren war der Wald seltsam leer. Und dann war er plötzlich an der Baumgrenze und nur noch einen Ackergraben von Kornfeldern entfernt gewesen, die bis zum Horizont gingen und dahinter noch einige Horizonte weit, so kam es Kilijan zumindest vor.
Ah, Montera, Kornkammer Myrtanas! Es war einfach auf den ersten Weg und direkt drauf los gegangen und schon nach kurzer Zeit, nach Überschreiten einer seichten Hügelkuppe hatte da eines der vorgelagerten Bauerndörfer gestanden.
Einige dünne Rauchfahnen hatten sich in der ruhigen Nachmittagsluft langsam in die Himmel gewunden. Kilijan hatte seinen Gehstock, den er sich einfach von einer Blutbuche abgebrochen hatte, kurz aufgestellt und das ganze bewundernd angesehen. Das Korn begann zu reifen und mitten in den wogenden Feldern sah die kleine Katenansammlung wie eine Insel in einem sanft treibenden Meer aus. Allerdings störte etwas die Idylle: Es war Geschrei zu hören, von Orks, die die Bauern aus der Stadt trieben. Die Stimmen kamen vom Wind zerpflückt bei Kilijan an, aber es stand fest, dass die Orks mit der Ausbeute der Bauern nicht zufrieden waren. Warum überall plötzlich diese Orks herum liefen, war Kilijan völlig unklar. Er hatte den Kopf geschüttelt und ein abwertendes Geräusch gemacht. Dann hatte er die tiefe Stimme eines Orkhauptmanns zu sich herüberwehen gehört: "Treibt die Morras in die andere Siedlung, den Karren mit den Waren holen wir auf dem Rückweg." Sie sprachen kein Orkisch, offensichtlich waren noch andere Menschen bei ihnen. Kilijan war etwas übel geworden. Gab es wirklich Menschen, die sich und ihre Dienste an die Orken verdingten? Abartiges Pack!
Von seiner erhöhten Position konnte Kilijan sehen, wie sich ein kleiner Tross langsam in Bewegung setzte und nach Nordosten aufbrach, nach links-hinten aus Kilijans Gesichtsfeld. Er hatte noch gute zehn Minuten gewartet, dann war er hurtig hinunter gegangen und hatte entdeckt, dass die Waren fertig beladen am angepannten Wagen standen. Davor zwei störrische Maultiere, die sich erst gar nicht bewegen lassen wollten, wie er auch an den Halftern zerrte.
Da hatte sich Kilijan gedacht: Wenn du einmal mit störrischen Maultieren zu tun hast, solltest du immer die besseren Argumente haben. Also hatte er kurzerhand ein paar Ackerrüben herausgerissen und den Maultieren vor die Nüstern gehalten, sodass sie sich, um an das leckere Fressen zu kommen, unter kurzem Gezeter, in Bewegung setzten. Fahren konnte er so einen Trumm sowieso nicht.
Er war kaum ein paar Meter weit, da hörte er aus der Ferne aus einer anderen Richtung eine weitere Kolonne kommen, hatte sich gesputet - und gefreut. Denn durch dieses Dorf kamen so viele Wagen und Trosse durch, dass die Orks ihn, solange er auf den Wegen blieb, wo man seine Spuren nicht sehen konnte, nicht verfolgen konnten. Kurze Zeit später war er schon ein ganzes Stück voran dem geschlängelten Waldweg gefolgt. Danach war nichts Spannendes mehr passiert.
Und nun saß er hier und fraß einen dicken Schinken mit gebuttertem Brot. Kilijan musste grinsen.
Geändert von Kilijan (27.05.2008 um 13:47 Uhr)
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Der Aufbruch zurück nach Nordmar hatte die Tage gedauert. So musste Succa erst noch Elesca beruhigen und genug Proviant einpacken, damit sie die Reise auch schaffen würden. Sicherlich würde der Schnee in Nordmar immer weniger werden, doch wusste selbst die Schwarzhaarige nicht wie das Jungpferd neben ihr auf die Veränderung reagieren würde, geschweige denn auf welche tollen Ideen dann Elesca kommen würde.
Es war mittlerweile schon wieder dunkel und Tomparas schnaubte laut durch die Nüstern. Es war ein sicherers Anzeichen, dass er heute keine Lust mehr hatte mehr angestrengt in die Ferne zu lauschen und Succa würde ihm die Ruhe dieser Nacht gönnen.
Sie hielt an einer kleinen Lichtung an und stieg von dem Rappen ab. Elesca hob neugierig den Kopf und beobachtet Succa genau, wie sie Tomparas den Sattel abnahm. Vielleicht ahnte sie schon, was ihr auch blühen würden, wenn die Schwarzhaarige sie ersteinmal eingeritten hatte.
Das Feuer war schnell entfacht und die zwei Pferde standen unter dem Schutz eines Baumes. Die Orktöterin hatte eine kleine Hasenkeule gebraten und biss nach einiger Zeit hinein.
Morgen Mittag würde sie warscheinlich Nordmar schon erreichen und dann war es nicht mehr lange bis zum Wolfsclan.
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Nördliche Wasserfälle
Nun war es soweit. Ornlu hatte sich für die Wandlung vorbereitet. Als Jail Ornlus Blick sah, wusste sie was es zu bedeuten hatte und genauso wie bei Freeze eindrucksvoll gesehen, wollte er sich ebenso wandeln und andere Gestalt annehmen. Die Gefahr und Anstrengung war dem jungen Seher bewusst, aber auch die Möglichkeit und die Chancen. Ornlu war sehr entschlossen und wollte seinem Ziel näher kommen, doch wollte er auch nicht übereilig vorgehen. Genug hatte er schon von Unglücken gehört, die er nicht erleben wollte - erst recht nicht vor Jail. Jene zog sich mindestens wie Freeze zurück und verharrte als Beobachterin. Sie wusste das ihr Liebster, es nur alleine schaffen könnte.
Stille herrschte wie so oft. Stille die tief aus den Unterbewusstsein drang. Voller Tiefe und Mysterien. Ansammeln tat sie sich, voller Kraft im Verborgenen. Ruhig und beständig, aufkeimend und in Symbiose mit dem Körper in der sie wirkte. Die Magie.
Jene Magie suchte nach ihm, so wie er sie suchte. Es war kein Echo das nach aussen hallte und anderes Leben der Natur berührte, es war ein Echo das in ihm erhallte - der Klang der Magie, die gefunden hatte was der Seher suchte. Nach dem Weg zur Wandlung. Was tief aus dem Körper erhallte, erhallte wieder im Ursprung, vergrößerte die Resonanz der Magie und stieg wieder und wieder an. Rot-Orange leuchteten die Augen auf, leicht stellte sich das Haar auf, verirrte Echos drangen nach aussen und wehten sanft ums Gras, bildeten eine dünne Aura um ihre Quelle. Leben pulsierte auf und wurde durch die magischen Echos hörbar für jene, die sie zu hören vermochten.
Dann ein Gedanke, von grünen Blättern, vom starken Stamm, von prächtiger Krone und von tiefen Wurzeln. Erinnerungen an klare Bilder. Visionen der Verschmelzung, der Wandlung.
Es zerrte, es saugte, es war zu spüren. Die Magie brach aus, pulsierte in unglaublicher Kraft in jeder Faser des Körpers. Der Blick schweifte auf beide Hände, fokussierte sie regelrecht und dann kam es wie ein eiskalter Windstoß auf nackte, warme Haut. Ornlu atmete aufgeregt. So intensiv wie die Wandlung seiner Arme. Es war ein Gefühl des anders werden. Der Seher spürte wie sich die Knochen begannen zu wandeln, dicker wurden, das Fleisch sich mit den Knochen verband und hart wie das Holz eines Ahorns wurde. Die Hände und Unterarme wurden schwerer, leichte knackende Geräusche erklangen und verstummten wieder. Die Haut wurde dunkler und rauer, trug leichte Furchen. Die Finger begannen zu dünnen Ästen zu werden, wurden länglicher und knorriger. Das Blut floss nicht mehr durch sie, stattdessen war es die Magie, die Säfte eines Baumes die darin langsam flossen. Langsam wanderte die Wandlung weiter, umfasste die Ellenbogen, umwandelte eine Narbe zu einer tiefen Furche und grub sich weiter vor. Die Arme wurden immer schwerer, drückten auf die Schultern und dann stoppte es.
Wenige Atemzüge vergingen, ehe der Seher den Ruf nach der Wandlung langsam verstummen lies, die magischen Echos nicht mehr wandelten. Langsam wurde wieder Holz zu Fleisch, Holz zu Knochen, Rinde zu Haut, Blut bahnte sich wieder seinen Weg durch die Arme, in die Fingerspitzen. Der Puls des Lebens herrschte wieder in de Pulsadern. Ornlu sog tief Luft in seine Lungen und verarbeitete die ersten Eindrücke einer Verwandlung. Ein unvorstellbares Gefühl, völlig anders und wohl niemandem beschreibbar. Der erste Schritt war getan.
Geändert von Ornlu (26.05.2008 um 01:27 Uhr)
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Langsam wurden die Beine des Templerführers schwer und das Reh, welches er als Proviant über seinen Schultern trug begann auch langsam zu stinken. Der Rand des myrtanischen Waldes rückte immer näher und in der Ferne offenbarten sich bereits die kargen Hügel der Randgebiete Nordmars. Ächzend wuchtete der Gor Na seine Beute von den Schultern und zückte einen seiner Zeremoniendolche. Manch einer behauptete, jeder, der mit einem Schwert umgehen konnte, war auch in der Lage ein Tier fachgerecht zu erlegen, doch dies war ohne Frage ein Irrtum. Der Templer allerdings hatte inzwischen so viele Tiere und Kreaturen mehr oder weniger bewusst in ihre Einzelteile zerlegt, dass er ein gewisses Auge dafür entwickelt hatte. Krallen entnehmen? Felle abziehen? Die Zähne aus dem Gebiss lösen? Wofür brauchte ein Krieger denn so was? Von Jagdabfällen konnte sich ein gestandener Krieger nicht ernähren und Erz... Gor Na Jan Gedanken schweiften ab, Gold meinte er natürlich, Gold brachte so etwas auch kaum. Aber ein gutes Stück Fleisch aus dem frischen Kadaver eines Molerats oder Scavengers zu lösen, das war nützlich.
Nun jedoch schien ihm sein Werkzeug einen Strich durch die Rechnung zu machen. Der Zeremoniendolch, spitze Spitze und ausgiebig verziert aber leider total nutzlos für Metzgerarbeiten, wollte sich einfach nicht zum Filetieren eignen. Je länger er es versuchte, desto nutzloser schien ihm auch das Unterfangen ein paar saubere und essbare Fleischstücke zwischen dem verfaulten Rest herauszuschneiden und so gab er irgendwann auf und begann ein provisorisches Grab auszuheben, um durch den Geruch nicht unnötig noch mehr wilde Tiere anzulocken als sich ohnehin schon im Gebüsch um ihn herum tummelten. Und da knackte es doch schon wieder im Gebüsch! Der Zweihandmeister ließ die Erde fallen, welche er, wie es ihm die Not nun mal gebot, mit den Händen ausgehoben hatte und griff rasch sein orkisches Spalta. Kauernd verharrte er regungslos hinter einem Baumstamm und wartete auf seinen Angreifer als plötzlich, entgegen aller Erwartungen, ein ihm völlig unbekanntes Wesen aus dem Gebüsch stapfte.
Es sah ein bisschen aus wie... ja wie sah es eigentlich aus? Das Gesicht ein bisschen wie das von einer Ratte... einer fetten Ratte... mit einer eingedrückten Schnauze. Der Körper in seiner ganzen Statur her fast wie der eines Bären, aber viel kleiner. Das Fell war grau und abwechselnd mal weich, mal borstig. In seiner plumpen Bewegung schleifte der Bauch über den Boden und als wäre sie kurzsichtig, taumelte die Kreatur auf Gor Na Jan zu. Der Templer grinste. Dieses Wesen musste er nicht einmal filettieren. Kopf ab, Beine ab und ein bisschen gerupft und er konnte es am Stück verschlingen. Mit entsetzlichem Kampfschrei sprang Jan hinter seinem Baum hervor, baute sich vor dem pummeligen Wesen auf und wollte gerade sein Spaltschwert auf die hilflose Kreatur niedersausen lassen, als diese ihn mit weiten, engelsgleichen Augen anblickte.
Das unfassbare geschah, als der Blick dieses Wesen selbst Gor Na Jan entschlossenen Willen und seinen tobenden Hunger besänftigte und der Krieger das Schwert senkte. Naiv stapfte das pummelige Etwas auf ihn zu, blickte zu seinem Gürtel hinauf und scharrte an seinem Bein. Was wollte es nur? Hatte es Hunger? Doch sowohl Fleisch, Käse als auch den Apfel, welchen er dem Minibären reichte lehnte das Ding ab. Mehr scherzhaft holte der Templer einen Sumpfkrautstängel heraus und hielt ihn dem fremden Wesen hin und tatsächlich, es fraß ihn! Eine Kreatur die sich von Sumpfkraut ernährte konnte nur vom Schläfer selbst gesandt worden sein! Von nun an sollte die Kreatur Na Jans neuer Begleiter sein. Der Klingenhüter beugte sich herab, nahm das Wesen in beide Hände und hob es hoch. Sogleich krabbelte es seinen Arm hinauf und machte es sich plump auf der rechten Schulter des Heerführers bequem.
Ein komischer Anblick musste dieses Gespann sein, doch was kümmerte es den Templer? Frohen Mutes holte er erneut zwei Krautstängel aus seinem prall gefüllten Beutel, reichte einen seinem neuen Begleiter, welchen er vorläufig Norbert taufte und steckte sich den zweiten selbst in den Mundwinkel. Nachdem der Kadaver des Rehs provisorisch verscharrt und seine Sachen beisammen gesammelt waren, machten sich die beiden Gefährten in die kargen Einöden vor Nordmar auf um ihr Glück im eisigen Norden zu finden. Je länger der Zweihandmeister an seinem Krautstängel zog, desto benommener schien das Wombat auf seiner Schulter zu werden und schlief mit einem breiten Grinsen auf dem pelzigen Gesicht ein.
Geändert von Gor na Jan (26.05.2008 um 12:10 Uhr)
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Nördliche Wasserfälle
Der Nachmittag näherte sich und die Kräfte kehrten zurück. Am Morgen noch hatte der Seher einen weiteren Versuch gewagt, doch wieder am selben Punkt die Wandlung rückgängig gemacht. Ornlu hatte durchaus keine Angst vor der Verwandlung, doch galt Vorsicht vor Nachsicht und man musste sich damit nun mal vertraut machen. Freeze kommentierte dies als schwächlich, aber auch er hatte bestimmt damals den Verwandlungsprozess zunächst immer ein paar mal gestoppt gehabt. Die Vorsicht war auch gut, da etwas ungewollt geschah was Ornlu nicht erwartet hatte. Der kleine Finger hatte sich nicht zurück verwandelt. Freeze lachte den Seher natürlich aus und erklärte das sowas passieren kann. Ornlu aber musste mit dem Astfinger bis jetzt verharren. Doch mit dem nächsten Wandlungsversuch sollte dies wieder rückwirkend verschwinden.
Wieder und doch immer mehr geübt, lies der Seher seine Magie so ansteigen, dass sie allgegenwärtig in seinem Körper floss, sich seine Haare leicht aufstellten und seine Augen wieder in diesem brennenden orange zu aufleuchten begannen. Die magische Aura bildete sich um den Seher. Echos der Magie trieben teils unkontrolliert aus und versetzten ein paar Grasstellen einen leichten Wuchs. Wieder erhallte das Echo der Wandlung, wieder Drang es nicht nach draußen, sondern tief in den Körper. Die Gedanken sammelten sich und fokussierten ein Bild im Geist. Das Bild vom Menschen der zum Baum wird.
Wieder strömte die Magie im ganzen Körper aus, lies dieses unbeschreibliche Gefühl aufkommen. Es wurde heiß und kalt zugleich. Die Haut nahm hölzerne Gestalt an, die Muskeln wurden hart, knatschten wie Holz das leicht verbogen wurde. Die Knochen an den Armen wurden schwerer und schwerer, drückten den Seher nach unten, ehe sich sein Blick zu seinen Beinen wandte. Langsam wuchsen seine Zehen wie auch seine Hacke, bohrten sich in die Erde wie Wurzeln und begannen von dem zu kosten, was Mutter Erde ihren Kindern anbot. Ein seltsamer Geschmack bildete sich auf Ornlus Zunge, doch nahm er wahr wie die Kraft des Bodens ihm ganz sanft nährte. Die Waden verknorrten, die Knie zogen sich an und begannen sich zu einen. Die Baumgestalt wurde langsam wirklicher. Ornlus Wangen wurden kantiger, die Sicht verschwommener, die Haut dunkler, der Mund blieb leicht geöffnet, das Blut floss nicht mehr im ganzen Körper. Doch ehe noch mehr geschah begann der Prozess rückzuwirken. Die Sicht wurde langsam wieder normal, die Knie wieder frei und die eigenen Wurzeln verließen das Erdreich. Geschwächt und doch konzentriert darauf das diesmal alles problemlos verlief, ging Ornlu leicht in die Knie, atmete tief die Luft seiner Umgebung ein und wartete bis auch die letzte Fingerkuppe zu Fleisch wurde.
Alle vier Gliedmaßen hatte er nun langsam umwandeln können, spüren können wie sich die Magie im Körper verteilte, wo Kraft herkam und vor allem wie sich sein Herzschlag verlangsamte und die Luft nicht mehr in seine Lungen kam und er doch lebte und ruhig blieb. Der zweite Schritt war getan.
Geändert von Ornlu (26.05.2008 um 18:51 Uhr)
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Lehrling
Das war eine Nacht. Kaum geschlafen und wild geträumt.
Er sollte auf den Marktplatz gehen Proviant für die Reise nach Silden besorgen es wird bestimmtein langer Weg werden.
"Das macht 1 Silberst.....",mehr konnte der Händler nicht sagen da rannte auch er auch schon los quer über den Marktplatz dann den Wachen vorbei
durch das Stadttor und in Richtung Norden. Richtung Silden.
"Habe ich sie abgeschüttel? Ja da folg mir keiner mehr. Jetzt erst mal rasten.
Er hatte keine Ahnung wie er nach Silden kommen kann. Sein Proviant reicht für 4 Tage wenn er jagdete für 5. Moment mal in der Taverne hat doch jemand gesagt das Silden im Süden liegt wo er durch gerannt war das Westtor also muss er in die Richtung." (Rascheln) was war das?
(raschel) schon wieder. "In der Statd Essen klauen!", sagte die Stimme.
"Wer bist du sag es ober stirb!"
" Hej tu dein Messer runter ich reise auch!"
"Ach ja und wohin?"
"In den Wald Richtung Silden"
"Silden sags du? "
"Nein Richtung Wald hör doch zu"
"Weist du wo Silden ist? Ich will mich den Jägern dort anschließen."
"Den Waldläufer? Diesem Dreckspack?", sagte der Fremde und ungläubisch.
"Ja warum"
"Nur so. Naja ich kann ich mitnehmmen bis in den Wald von da aus musst du alleine weiter"
"Warum kommst du nicht mit bis in die Stadt?"
"Sagen wir es so ich glaube nicht an Adanos und das mögen viele dort nicht"
"Ich glaube das sollte ich nicht weiter hinterfragen aber wie lang werden wir reisen?"
"Bis zum Wald 2 Stunden und noch ein weiter in den Wald hinein dan bist du da"
"Also schön dann brechen wir mal auf"
Und so ritten die Beiden Richtung Wald
Geändert von Orkboxer (26.05.2008 um 17:39 Uhr)
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Lehrling
"Was ist das da am Himmel?" Fragte er
"Das mein lieber ist der Wald"
Sie waren 1 Stunde unterwegs länger als gedacht doch er war nicht ineille
Im gegenteil die zeit der Reise het er gennutzt um über die Ereignise die er erlebt hat nachzudenken. Was würde er machen wenn er in Silden ist? Er kann woll nicht einfach in die Statd maschieren und sich den Waldläufer anschließen. Und warum hat der Fremde gesagt "Drekspack"?
Wer war dieser Fremde überhaupt? Sie haben kaum geredet. Er glaubte das es das beste wäre ein kleines Lager nahe der Statd aufschlagen und erstmal warten.
"Du hast einen Bogen aber keine Pfeile" sagte der Fremde.
"Was", sagte er und schreckte hoch.
"Das du keine Pfeile hast aber einen Bogen"
"Achso. Ich wollte mir eigentlich welche Kaufen"
" Oder klauen", sagte er und lachte
"Warum fragst du hast du welche?"
"Ja"
"Gibst du mir sie?"
"Ja"
"ist da ein Hacken dran?"
"Ja"
"Welcher?"
"Du musst mir was versprechen"
"Was"
"Das wenn wir uns noch mal sehen das du mir einen Gefallen schuldes"
"Und wenn ich blind werde?"
"Ach du weist was ich meine, oder?"
"Ja"
"Gut dann hier nimm es sind 10Stück"
"Und welcher Gefallen?"
"Das kommt darauf an wann wie uns treffen"
"Und wenn wir uns nicht treffen?
"Dann hast du 10 Pfeile geschenkt bekommen von einer Person die du nicht kennst"
"Gut dann her damit"
"immer langsam"
Geändert von Orkboxer (26.05.2008 um 20:18 Uhr)
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Lehrling
Warum schenkte er ihm Pfeil wenn er nicht mal sicher ist das sie sich noch mal begegnen?
Naja jetzt sind die Pfeile seints.
Bald werden sie sich trennen und er wird richtung Silden gehen.
Und dann ist ihn der Rest egal.
Geändert von Orkboxer (26.05.2008 um 20:19 Uhr)
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Es war wieder ein wunderschöner Tag, um Silos Pferd etwas zu schonen waren sie durch die Wälder Myrtanas geritten. Im Schatten der Bäume war es angenehm kühl und so musste ihr Schüler den typischen Hindernissen des Waldes ausweichen.
Sie hatte so langsam das Gefühl, dass die Disziplin ihres Schülers besser geworden war, sie wusste gar nicht wie er so weit hat kommen können, er hatte vor einiger Zeit noch gemacht was er wollte, hatte Anweisungen missachtet und einfach nicht hören wollen.
Dies hatte sich zum Glück geändert, zumindest etwas und das war auch wichtig, wollte er schließlich reiten lernen und nicht Chiarah.
Auf einer Lichtung sah sie plötzlich zwei Kerle die mit einem Pferd zu kämpfen schienen, der eine hielt es mit einem Seil, das um den hals des Tieres gebunden war und der Andere prügelte mit einem Stock auf das Pferd ein.
Sofort, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern ging die Ritterin in den Galopp über, ließ die Zügel los und machte sich bereit.
Im richtigen Augenblick schlug sie dem Dreckskerl der auf das Pferd einschlug mit dem Schafft ihrer Hellebarde mit voller Wucht gegen den Kopf. Der Typ würde von Glück reden können wenn er keinen Schädelbruch erlitten hatte.
"Im Namen des Königs!
Was treibt ihr hier, verdammt? Ich werde nicht zulassen, dass ihr Bastarde dieses Pferd misshandelt."
Mit der Spitze ihrer Hellebarde fuchtelte sie vor der Nase des Typen herum, der bis eben noch das Seil gehalten hatte. Chiarah konnte sich irren aber sie hatte das Gefühl, dass der sich gerade in die Hose geschissen hatte.
"Nimm deinen Kumpel und verzieht euch, bevor ich noch ernst mache."
So schnell es ging flohen die beiden Penner, sie wusste gar nicht was los war, das Pferd stand noch da und schien recht friedlich zu sein.
Man musste nur wissen wie man mit den Tieren umgehen musste und dieses schien sogar schon mal geritten worden zu sein, Chiarah müsste sich schon sehr irren aber wie ein reines Wildpferd kam es ihr nicht vor.
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Lehrling
"Siehst du das?", fragte Orkboxer
Sie waren nun schon einige Zeit unterwegs.
"Ja, was ist das?", antwortet der Fremde.
"Sieht aus wie eine Kutsche. Vielleicht ein fahrender Händler?"
"Kann sein"
"Guten Tag die Herren",sagte der Händler
"Guten Tag"
"Ich bin untröstlich aber ich kann ihnen nichts verkaufen"
"Warum?"
"Nun ja es ist so", begann er verlegen.
"Als ich mit meiner Kutsche hier lang fuhr kamen oder flogen",
wieder brach er ab.
"Wenn sie uns nicht sagen was los ist können wir ihnen auch nicht helfen",sagte der Fremde.
"Also gut es waren Blutfliegen die mir meinen Hut stallen."
"Was",prustete Orkboxer los. Er konnte nicht an sich halten
er musste lachen.
"Aber es waren große. Ganz große"
"Jaja", sagte der Fremde.
"Der Hut war ein Geschenk meines Vaters"
"Wir können dir helfen"
"Das wäre mir 20 Goldstücke wert"
"Einverstanden"
Und so machten sie halt und suchen das Mistvieh wegen dem sie jetzt
einem Umweg machen.
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Lehrling
"Warum machen wir für 20 Goldstücke einen solange Umweg?"
"Glaubt mir du wirst das Gold noch brauchen"
"Wer bist du überhaupt. Schleifst mich durch die Pampa und tust so
als ob du mein Mentor wärst."
"Vielleicht bin ich das ja auch."
"Und wie heißt du jetzt?"
"Nenn mich einfach Diago"
"Diago?!"
"Ja"
"Wo ist den diese Blutfliege"
"Warum fragst du mich du bist der Jäger"
"Ja schon aber normalerweise klauen Blutfliegen keine Hüte"
"Stimmt"
"Es dämmert wir sollten bald ein Lager aufschlagen",sagte Diago
"Blutfliegen schlafen nachts wir sollten sie weiter jagen"
"Oky du und ich schlagen ein Lager auf"
"Mohr alles muss man selber machen. Ich werde wohl erst gegen Morgenmittag wieder hier sein"
"Ja gut ich werde uns was zu essen beschaffen"
Und so machte Sich Orkboxer auf die Jagt
Alles nur für einen Hut
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Küstenregion
"Verschwinde! Hier gibts nichts für dich!", rief der Bauer zum Reiter und trat mit seinen Knechten und bäuerlichen Waffen vor den Reiter.
"Innos bewahre! Senkt die Waffen ich will euch nichts böses.", sagte der Qel-Dromâ, hob beschwichtigend die Hand und lies Xanthos ein paar Schritte zurück gehen. Sicher war sicher.
"Das sagen sie alle! Mach dich hier ab oder es setzt was!", sprach der Bauer.
"Wieso misstraut ihr mir?! Sprecht und dann werde ich gehen.", meinet der Colovianer ernergisch.
"Hier wimmelt es nur so vor Landstreichern und Rebellen. Genug holen sie sich mit allen Mitteln und die Orks schicken uns keine Verstärkung. Abgaben kriegen sie trotzdem, sonst kommen diese Affen vorbei. Wir helfen uns selbst und dulden hier niemanden wie dich!", herrschte der Hofbesitzer Jun an.
"Rebellen? Hmm nun gut - es scheint ihr habt keine Wahl wegen der Orks. Dann gehabt euch wohl und möge Innos euch beschützen.", sprach der Soldat und gab Xanthos die Sporen. Rechtzeitig, war doch einer der Knechte etwas übereilig. Eines Tages würden sie wohl um Vergebung bitten. Doch an sich waren sie wie die zwei Grundbesitzer auf den anderen Höfen heute. Alle säten sie ihr Korn für die Orks und alle schienen sie entweder zu paktieren oder waren dazu gezwungen. Auf einen der Höfe waren sogar Orksöldner, die Jun jedoch als einfacher Reitersmann ziehen ließen.
An sich hatte es keinen Sinn mehr weiter gen Ardea zu reiten, da wohl alle Höfe nur noch mehr von den Orks besetz waren. Andererseits wollte sich Jun da wirklich vergewissern und seinen Auftrag erfüllen.
Die Sonne würde bald untergehen und wenn die Nacht gekommen wäre, würde Jun sich irgendwo ein sicherer Nachtlager suchen. schon gestern war es gefährlich, als er beinahe von einer Orkpatrouille gesichtet worden wäre.
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Vor Vengard
Inzwischen hatten Horax und Iowice einen langen Weg zurückgelegt. Mehrere Hürden musste das Duo überwinden. Angefangen vom Überqueren eines Flusses, über das Erklimmen eines Berges bis hin zur Verteidigung des eigenen Lebens gegenüber Üblen Gesellen aus Wald und Wiese in Form von Wildtieren, Wegelagerern und Banditen. Auch wenn es Iowice ungern zugibt, hat er bereits viel Vertrauen an den dunklen und eher verschwiegenen Schwarzmagier übergeben. Im Kampf wendete der ehemalige Milizsoldat auch ohne große Bedenken zu haben, seinen Rücken Horaxedus zu und vertraute darauf, dass er ihm den Rücken freihalten würde. Ebenso war es umgekehrt, auch wenn die Kampfkunst des Zimmermanns nicht so überzeugen konnte, war er in der Lage, seinem Partner den Rücken freizuhalten. Man kann sagen die beiden wurden zu einem Team, welches ohne viele Worte auskam. Trotzdem wusste jeder, was der andere im Kopf hatte bzw. wie er in bestimmten Situationen weiter handeln würde.
Nach tagelangen Reisen durch tiefe, dichte Wälder und über weite, grüne Wiesen war endlich von einem Felsvorsprung eines Berges aus eine Stadt zu sehen. Wie es scheint ist diese auch bevölkert, denn von den Häusern stieg zum Teil Rauch aus Schlöten auf. Aber ein Problem schien die Stadt zu haben. Zwar gab es dort Menschen, wie Horaxedus und Iowice, allerdings war die Stadt von irgendwas bedroht. Umsonst würde eine Stadt nicht Stadtmauern von solchen Ausmaßen haben. Vom Standpunkt des Landstreicherduos aus sahen diese fast unbezwingbar aus. „Endlich haben wir welche unseres gleichen gefunden und jetzt sieht es so aus, als ob man da nicht hinein kommt! Na toll! Naja, mal sehen wie die Sache aus der Nähe aussieht!“
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Reddock
Mit nachdenklicher Miene ging Ulrich einige Schritte in der Arena umher, die Antwort von Raul klang ehrlich, bestätigte den Eindruck den der Paladin ohnehin schon hatte. Dennoch wollten die Worte des Südländers nicht richtig überzeugen, lag vermutlich daran, das der Lehrmeister zuwenig von der Lebensgeschichte Rauls wusste. Zudem war der Schüler noch ein Jüngling, da sagte man schnell etwas, ohne wirklich zu wissen, welche Tragweite manche Aussagen haben konnten. Das Versprechen eines Paladins hatte in den Augen Ulrichs jedenfalls mehr Gewicht, selbst wenn er den Mann nicht kannte, so war doch gewiss, das man sich auf den Kameraden verlassen konnte.
„Nun, ich stellte die Fragen nicht ohne Hintergrund“ begann Ulrich nach einer Weile, „wir brauchen hier in Reddock noch gute Männer. Verschwiegen müssen sie sein, dies ist wichtiger als das eigene Leben. Wer den Orks in die Hände fällt, darf niemals die Standorte der Rebellenlager verraten – sonst stirbt derjenige durch die Hand seiner Kameraden, die er verraten hat. Die Rebellen kämpfen in erster Linie für ihre eigenen Interessen, schließlich müssen sie ja von irgendetwas leben. Die Unterstützung seitens des Königs ist eher bescheiden, aber das ist eine andere Geschichte. Die Orks sind die größten Feinde der Rebellen, fast alle Männer hier, haben durch die Grünfelle ihre Heimat und ihre Existenz verloren. Sie wollten sich nicht versklaven lassen, deshalb sind sie hier und kämpfen Seite an Seite, so gut sie nur können. Nun ja..., du kannst dir ja mal überlegen, ob du dich den Rebellen anschließen willst, es ist deine freie Entscheidung, sag Bescheid wenn du soweit bist.“
„Genug geschwafelt..., machen wir lieber weiter“. Der Lehrmeister setzte sich in Bewegung, ließ währenddessen sein Schwert kreisen und führte einige Schläge aus, dann stoppte er abrupt und machte eine halbe Körperdrehung. Aus dieser Bewegung holt er zu einem kräftigen Seitwärtshieb aus. „Hast du aufgepasst..., das ist ein tückischer Angriff, der Gegner kann ihn nur schwer erkennen und weiß nicht wohin der Schlag zielen wird. Zudem ist dieser Seitwärtshieb sehr stark in seiner Wirkung, weil man den Schwung des Körpers mit hineinlegen kann. Birgt aber auch die Gefahr das man aus dem Gleichgewicht gerät, falls der Schlag ins Leere geht, deshalb ist es ganz wichtig das man nach der Drehung in den festen Stand landet. Versuch es mal, zunächst ohne Hiebe, einfach nur die halbe Drehung..., mach erst ein paar Schritte, dann ist es leichter..., danach kannst du dich an den Schlägen versuchen.“
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Reddock
Eine halbe Drehung zu machen hörte sich nicht unmöglich an. Der Südländer musste nur auf sein Schwung-Balance Gleichgewicht achten, würde dies gut gehen stünde der Kombination nichts im Wege. Raul tat wie ihm geheißen wurde, der Schüler nahm drei Schritte Anlauf und machte eine halbe Drehung. Er landete genau neben Ulrich, im ersten Moment schien die Aufgabe gemeistert, doch ein kleiner Stoß seines Lehrmeisters reichte um den Leib des Anwärters auf den Boden zu befördern. Der Paladin forderte seinen Schüler auf, dass er etwas mehr Stabilität beim Stillstehen aufbauen muss. Sonst könnte der Schlag kräftigst in die Hose gehen. Doch nur Übung macht den Meister, also rappelte sich Raul auf um einen erneuten Versuch zu starten. Wieder nahm der junge Südländer drei Schritte Anlauf, machte eine halbe Drehung und landete in der Grundstellung des Schwertkampfes. Für Ulrich war das erstmal gut genug, um mit dem Schwert diese Übung fortzusetzen.
Behutsam zog der Lehrling seine Klinge, atmete tief durch und nahm erstmal seinen Standartanlauf. Mitten in der Drehung holte sich der Schüler schwung aus der Kraft, die ihm die Drehung ermöglichte, und kam in der stabilen Grundstellung zum Stehen. Schon fast in Zeitlupe sah Raul seinen Arm sammt Klinge an ihm vorbeisauste und schließlich ebenfalls zum Stehen kam. Es sah auf wie ein Stich, wäre das ganze in einem Bild eingefangen worden. Doch einen Seitenhieb hatte der Lehrling zwar nicht perfekt, aber immer hin noch gut hinbekommen.
...
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Einige Kilometer östlich von Reddock
Der Wald begann dünner zu werden und ein kühler Wind zog von Osten über das Land, graue Wolken mit sich bringend. Der Himmel war vollständig bedeckt und Berann vermochte nicht sagen zu können, um welche Tageszeit es sich gerade handelte. Jedoch musste es Abends sein, der Dunkle war sich sicher, dass es schon bald dunkel werden würde.
Er war nun schon einige Stunden mit Neraida unterwegs, die beiden waren gegen Mittag von einem Rebellen namens Jon beauftragt worden, die Bauernhöfe in der Nähe Reddocks genauer unter die Lupe zu nehmen. Jene waren unter Herrschaft der Orks und die Rebellen Reddocks nutzten die Nähe dieser Höfe, um sich mit Informationen über die Besatzer zu versorgen. Eigentlich hatte Neraida den Auftrag alleine bekommen, doch als Berann davon erfahren hatte, war seine Entscheidung die junge Frau zu begleiten schnell gefallen. Ihm war verdammt langweilig, er saß nun schon viel zu lange hier herum und so war dies eine gute Möglichkeit für ihn, etwas mehr von der Küste zu sehen und etwas über die Bauern, welche unter der Knechtschaft der Orks standen, zu erfahren.
Die letzten Tage hatte Berann sich immer wieder mit Leuten in Reddock unterhalten, sich viel ausgeruht und an Gedichten gearbeitet. Außerdem war er am Überlegen, ob er nicht eventuell Ethrendas suchen sollte. Doch wo würde sich dieser jetzt aufhalten? In der Wüste? Oder war er doch noch irgendwo im Mittelland? Was machte sein Blutsbruder überhaupt? War er überhaupt noch am Leben? Berann verdrängte diese Frage immer wieder aus seinen Gedanken. Er hatte Neraida gelegentlich von seinem Freund aus Varant erzählt. Die beiden hatten öfters Abends in der Höhle Reddocks gesessen und sich ein wenig unterhalten, verstanden sich relativ gut mittlerweile. Neraida schien die anfängliche Angst überwunden zu haben, ansonsten hätte sie es dem Dunklen wohl nicht gestattet, sie zu begleiten.
Neraida blieb plötzlich stehen und sah sich um, Berann hielt ebenfalls an.
>> Nun, Mädel, wann werden wir denn den ersten Hof sehen? <<, fragte der Dunkle sie grinsend...
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Einige Kilometer östlich von Reddock
Ganz deutlich spürte sie die Erleichterung, als die dunklen Bäume um sie herum immer mehr verschwanden und schließlich einer weitläufigen Wiesenlandschaft Platz machte, die im Dunkeln vor Neraida dalag und von dem Mond beschienen wurde. Das Wandern durch den dunklen, gespenstichen Wald war mal wieder eine harte Herausforderung für die Nerven der jungen Frau gewesen, die nun ihr Glück pries, dass sich ihre neue Bekanntschaft Berann freiwillig gemeldet hatte, ihr bei ihrem Auftrag zu helfen.
Der Ritter Jon, der gemeinsam mit der Truppe unter General Medin von Vengard nach Reddock gekommen war und dort den Lagerkommandanten Ulrich als dessen rechte Hand unterstützte, hatte der Waffenmagd den Auftrag gegeben, sich die in der Nähe vom Rebellenversteck befindlichen Gehöfte anzusehen. Für das Überleben Reddocks war die schwierige Lebensmittelversorgung von entscheidender Bedeutung und deshalb hatte man ihr diese Aufgabe anvertraut, schätzte Neraida, wobei sie sich in diesem Moment fragte, warum man dann nun genau sie ausgewählt hatte. Sie hatte vor wenigen Stunden noch Jon voller Tatandrang nach einem Auftrag gefragt, da sie dem Ritter, den Rebellen und vor allem sich mal wieder beweisen hatte wollen, was in ihr steckte, doch nun war sie sich gar nicht mehr so sicher, ob das eine so gute Idee gewesen war.
Als die junge Frau gerade ihren Blick von der wunderschönen Landschaft abgewandt und zu ihrem Begleiter hinübergeschaut hatte, blieb sie plötzlich abrupt stehen und kniff die Augen zusammen, um die Schatten zwischen einer kleinen Baumgruppe abzusuchen. Hatte sie da etwas gesehen?
" Nun, Mädel, wann werden wir denn den ersten Hof sehen?" erklang auf einmal die Stimme von Berann neben ihr, dem anscheinend nichts aufgefallen war und dessen Gedanken wohl noch ganz bei ihrem Auftrag waren. Hatte sich die Bewegung im Dunkeln nur eingebildet? Ganz geheur war es ihr während der Nacht noch nie gewesen und nur zu zweit durch das von Orks und Banditen durchzogene Land zu gehen, war ein ziemlich Nervenkitzel für die junge Frau, was ihr vielleicht auch auf das Gemüt schlug, sodass sie sich Sachen einbil...
Da war es wieder gewesen, nun war sich die Waffenmagd sicher.
" Da ist etwas!" sprach Neraida aufgeregt, ohne auf Beranns Frage einzugehen und deutete auf die Baumgruppe, die scheinbar still und verlassen dalag. Ein allzu bekanntes Kribbeln machte sich im Körper der jungen Frau breit und sie spürte, wie die Angst langsam Besitz von ihr ergriff.
Bleib ruhig, bewahre einen kühlen Kopf., versuchte sich Neraida Mut zu machen und ballte die Hände zu Fäusten.
" Wir müssen nachsehen, was da ist." brachte sie schließlich hervor und in Gedanken begann sie sich zu fragen, was eine kühne Waffenmagd nun tun würde.
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Reddock
„Gut, das Grundprinzip hast du verstanden, du musst aber darauf achten, den Schwung der Drehung auszunutzen, sonst ist diese Variante nur halb so effektiv wie sie sein könnte.“ Der Lehrmeister demonstrierte den Bewegungsablauf in Zeitlupe und kommentierte währenddessen. „Der Schwertarm liegt Idealerweise am Körper an, dann setzt die Drehung ein. Etwa nach einer viertel Drehung kommt der Arm ins Spiel, dieser wird nun ruckartig gestreckt. Am Ende der halben Drehung vereinen sich die beiden Energien, wenn man es so nennen will, zu einem wuchtigen Schlag. Man kann das Ganze sogar noch weiter verstärken, wenn man die andere Hand zur Hilfe nimmt, dann muß man allerdings das Schwert etwas in die Höhe geben bevor man Schwung holt. Allerdings kann man dann wirklich nur noch zur Seite schlagen, alles andere ist zu offensichtlich für den Gegner und bringt einen nur aus dem Gleichgewicht. Ich persönlich bevorzuge die Variante mit einer Schlaghand, da kann man im letzten Moment noch dem Hieb eine andere Richtung, oder besser gesagt Höhe geben.“
Der Paladin ging zu einem der Balken, die fest im Boden verankert waren und der kleinen Umzäunung rund um die Arena, die nötige Stabilität gaben. „Nun pass auf“, meinte der Lehrmeister als er sich einige Schritte vorher bereit machte. Dann marschierte er los, kurz vor der Strebe machte er eine halbe Körperdrehung, mit voller Wucht schlug er sein Schwert in das Holz. Die Klinge bahnte sich ihren Weg und kam ungefähr in der Mitte des Pfahles zum Stillstand, der Schwertmeister musste ordentlich an dem Schwert zerren um es da raus zu ziehen. „Das ist ein wuchtiger Schlag..., stell dir vor was passiert, wenn Jemand davon getroffen wird, da hilft nur eine gute Rüstung um das Schlimmste zu verhindern. Naja, jetz bist du dran..., probier beide Varianten aus..., mit der du am besten zurecht kommst, schlägst du so fest du kannst auf den Balken ein.“
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Einige Kilometer östlich von Reddock
"Psst, Xanthos.", flüsterte der Gardist, der sein Nachtlager aufgeschlagen hatte. In einen dichten Hain voller junger Bäume hatte der Qel-Dromâ einen scheinbar sicheren Ort gefunden. Xanthos hatte er an einen Baum gebunden und selbst sich daran gemacht Feuerholz zu sammeln. Hier im Orkgebiet galt es klüger vorzugehen und so schaufelte der Barbier mit seiner Axt ein Loch, legte dort Reisig und trockene Hölzer rein und machte mit seinen Feuersteinen ein Feuer, welches dann einfach ins Loch gelegt wurde. Es sollte nicht zwangsläufig wärmen, aber darüber konnte man zumindest was unter einen Rauch abschirmenden Blätterzelt braten. Gerüche stiegen kaum dabei auf. Tja die Anwärterausbildung damals hatte sich nun mal ausgezahlt.
Xanthos jedoch wurde immer unruhiger, senkte den Kopf auf und ab und stampfte hin und her. Für Juns Befinden etwas zu verräterisch. Schauspielerisch streckte er sich, gähnte laut und rammte seine Hacke vor die auf dem Boden liegende Streitaxt. Langsam zog er dann mit dem Stiefel die Axt zu sich und umgriff sie sogleich, während er sich an sein Schild seitlich lehnte und seinen Arm in die Halterung bugsierte. Kurz begann er dann ein fröhliches Lied zu pfeifen, ehe er ein Knacken vernahm.
Sofort sprang er auf, nahm Kampfhaltung hinter der versteckten Feuerstelle an.
"Und Innos sprach, fürchte nicht die Dunkelheit, denn ich bin das Licht und werde sie vertreiben! Wer da! Sprecht oder ihr seid des Todes!", rief der Gardist und orientierte sich lediglich nur am Geräusch das er vernommen hatte.
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