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Was fiel dem Kerl eigentlich ein, Callindor so anzufahren, solch eine Unverschämtheit. Durch dessen Aggression ließ sich aber Callindor nicht aufstacheln, viel mehr kam er wieder zur Ruhe, viel zu häufig hatte er seinem Zorn nachgegeben und den Kürzeren gezogen. Dem entsprechend ließ er die Flammen kleiner werden und schloss dann die Faust, wodurch sie vollends erstarben.
"Achte ein wenig auf deine Wortwahl, Junge. Ich bin Adlat der Kirche Innos, so wahr ich hier stehe, Innos ist mein Zeuge, und kein Idiot, wie du mich wohl nennst. Indem du meine Gemeinschaft mit Worten angreifst, attackierst du auch mich, verstanden?"
Doch Falko antwortete nur mit einem *Pfff...*, sodass Callindor nun auch seine Keule zückte, die wie üblich an seiner Robe angekordelt war. Er wollte es zwar nicht, aber wenn Falko es drauf anlegte, der Robenträger würde sich zu verteidigen wissen.
"Es ist durchaus edelmütig von dir, den Bitten der Bevölkerung nachzugehen, doch musst du gleich die ganze Tierwelt ausrotten mit deinen Fallen, du hast überhaupt kein Maß mit deinen Dingern, und außerdem kannst du doch die gefangenen Tiere dann weiter außerhalb wieder aussetzten. Er graust mir, mir vorzustellen, was du mit ihnen bisher angestellt hast. Die Natur regelt selbst, wenn es nötig ist, da braucht sie nicht die Hand eines Menschen als Stütze."
Ein kleiner Regentropfen beendete schließlich die kleine Ansprache, als er unmerklich genau auf die Nasenspitze des Sprechenden traf und dort in einer farblosen Linien hinunter rauschte. Tatsächlich hatte sich das Wetter weiter verschlechtert, die Wolken zogen den Himmel zu, so weit man das noch erkennen konnte. Es würde wohl noch ein Schauer kommen.
Sich der Tatsache bewusst werdend, dass Falko noch immer in einem kleinen Koller zu stecken schien, wollte Callindor der erste sein,der einen Schritt in die richtige Richtung machen wollte.
"Komm, wir gehen zu dem Lager, auch wenn es mir nicht gefällt, aber es ist besser, als nass zu werden, hier mitten in der Walachei."
Ein wenig verwirrt aufgrund des Stimmungsumschwungs des Adlaten, blieb der Aufgeforderte kurz stehen, nachdem er sich schon in Bewegung gesetzt hatte. Offenbar war es ihm nicht geheuer, dass Callindor auf einmal so freundlich zu ihm war.
"Was ist jetzt, komm mit oder lass es bleiben, mir ist es egal, aber entscheide dich ..."
Der Adlat sprachs und nahm den Weg in Richtung des Lagers auf, Aryn war inzwischen auf dessen Schulter gesprungen und ruhte sich dort aus. *Möge er über das nachdenken, was ich ihm sagte ...* war der einzige Gedanke, der sich in Callindors Kopf breit machte.
Geändert von Callindor (22.05.2008 um 21:25 Uhr)
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Wälder westlich von Trelis
„Wir brauchen eine etwas geschützte Stelle, die dennoch ausreichend Platz für annähernd zwanzig Leute bietet…“, meinte Griffin gedankenverloren, während sie durch den Wald streiften.
Sie hatten die Brücke überquert, ein ganzes Stück südlich von Geldern, um nicht zu nah an Trelis vorbei zu müssen und hatten sich gleich danach wieder westlich des Weges in den Wald geschlagen, auf Trampelpfaden und Tierwechseln. Nun waren sie an einer Art Hochebene angekommen, die dennoch genügend Schutz und Deckung bot.
„Hier sollte es gehen.“, meinte Faun und blickte sich nach hinten um, „…lass uns ein Lager aufschlagen, es ist schon spät.“
Diejenigen, die in seiner Nähe waren und seine Worte vernommen hatten, nickten zustimmend. Sie waren gut vorangekommen, aber nun brauchten sie wirklich eine Rast. Faun ließ die Gruppe anhalten und am Rande einer offenen Stelle im Wald, schlugen sie ihr Lager auf, direkt am Waldrand, dort machten sie zwei kleine Lagerfeuer, und versammelten sich jeweils darum, während die Waldläufer sich um das Abendessen kümmerten. Gwydion blickte zum Himmel, vielleicht würde es diese Nacht noch regnen.
„Meister Faun… vielleicht sollten wir eine Art Zelt aus Pflanzengeflecht machen… oder zumindest ein Dach, es könnte schlechtes Wetter geben heute Nacht.“, sprach Gwydion den Druidenältesten an.
„Ja, das ist eine gute Idee. Wir machen uns gleich an die Arbeit. Feen und du könnt natürlich helfen, das wäre sehr nett.“, erwiderte der alte Druide.
So schafften es die vier Druiden aus den Kavernen, mit Feens und Gwydions Hilfe eine Art Geflecht über ihrem Lagerplatz zu erschaffen, aus Ranken, und Blättern, der als Dach zum Schutz gegen den Regen dienen konnte. Darunter bereitete jeder für sich sein Nachtlager und kehrte zu den Feuern zurück, gerade rechtzeitig, denn die Waldläufer brachten schon bald ihre Beute mit, ein schönes Reh, grade ausreichend für etwa zwanzig Portionen. Das Tier wurde zerteilt und über jedes der beiden Feuer kam jeweils eine Hälfte zum Grillen.
Der Hauptmann Griffin teilte noch eben eine Nachtwache ein und dann saßen die Pilger friedlich und gemütlich beisammen, aßen und redeten leise miteinander.
Noch einmal ließ Gwydion seinen Blick über die Mitreisenden schweifen. Ja, es freute ihn wirklich, dass so viele Interesse an dieser Reise bekundet hatten. Er lächelte vor sich hin und legte einen Arm um Feen, die neben ihm saß und sich an ihn lehnte.
„Ich denke, das wird eine interessante und schöne Reise werden.“, murmelte er ihr sanft zu.
„Ja, denke ich auch…“, erwiderte sie lächelnd.
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Den kleinen Bauernhof den er ansteuerte war auf jedenfall unter der Obhut von den orks und auch er musste somit seine Pacht zahlen. Wie Raoch es nu anstellen würde, ein kleines Ferkelchen für den Schmied zu bekommen wusste er noch nicht.
Das kleine Bauernhaus lag friedlich im Rot des Sonnenuntergangs und Raoch lief weiter darauf zu. Es war kein Ork zu sehen, doch wusste der Aufseher wie er auftreten musste um sich Respekt zu verschaffen.
Mutig betrat er den Hof und schaute sich um. Es dauerte nicht lange, da knarrte die Tür des kleinen Hauses und ein Kopf schaute zwischen Tür und Türrahmen hindurch. "Was wollt ihr? Meine Pacht ist schon bezahlt" , murrte es Raoch an und der Adlige rollte mit den Augen. Immer das gleiche.
"Ich brauche nur ein Ferkel, ein Ork erzählte mir, dass eure Sau neulich geworfen hat" , sprach Raoch und dachte über den Satz den er gerade gesagt hat nach und musste grinsen. Eure Sau, nun vielleicht war seine Frau ja auch eine. Er verkniff sich das lachen und wartete auf Antwort. Die Tür ging mit einem Knarren auf und der Bauer kam herraus "Ein Ferkel, für was braucht ihr ein ferkel?" Raoch rollte wieder mit den Augen und stemmte die Hände an seine Hüften. "Pass mal auf wie du mit mir redest. Wenn hier einer die Fragen stellt, dass ein Aufseher wie ich und kein mickriger Bauer, der mit seinen Pachtzahlungen kaum hinterherkommt. Also rück das Ferkel raus" , knurrte Raoch und der Bauer hob verdutzt die Augenbrauen. "Okok, mach keinen Stress. Dort vorne in dem kleinen Gehege, such dir das schönste raus" , murmelte der Bauer eingeschüchtert und Raoch nickte.
Die kleinen braunen Augen von dem Ferkelchen passten perfekt zu Tat'ank'Ka Wunsch, der genau aus diesem Ferkelchen bestand. Heute war der dritte Tag und nun würde er dem Schmied mal einen kleinen Besuch abstatten.
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Falko lies die Worte einwirken, die dieser Callindor zu ihm gesagt hatte. Er dachte nach, ob er es so machen sollte, die Tiere wieder freizulassen, ganz weit weg von Viertel, oder besser gesagt von dem Felder. Er begann sich zu beruhigen, die Wut verblasste, wobei sich das eher auf den Innosgläubigen bezog. Auf Innos und die Oberen würde es bleiben, diese Wut hatte er seit er denken konnte. Innos,Beliar,Addanos, für ihm waren aller gleich, die die Menschen als Schachfiguren ansehen und gegen nander ausspielten. Falko würde niemals einen Gott anbetet, eher würde er von einer Klippe springen.
Es war bereits Dunkel, der Himmel war Mondlos, so das es besonders Dunkel war. Es begann bereits zu Regen, das merkte er halt an den tropfen die sein Gesicht trafen. Als er wieder klar blicken konnte, war der Innosgläubige bereits weitergegangen, er sah ihm und sein Wiesel halt nicht. Nach einigem Nachdenken marschierte er selber zum Lager, dorthin wollte er auch von anfangt an hingehen.
Am Lager angekommen sah der Innosgläubige aus, als würde er sofort wieder abmarschieren, sein Gesicht sah halt so aus. Das Wiesel schnupperte beim Lagefeuer herum und Falko wartete einfach, was sein gegenüber tun wird.
Geändert von Falko (22.05.2008 um 21:56 Uhr)
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Dunkelheit umfing ihn. Schwärze. Schwarzes Nichts.
Das nächste, was er wusste: Ein Raum. Er saß in einem Sessel und sah aus dem Fenster. Sein Leben war ruhig und beschaulich und der Blick in den Hof eine wahrlich wunderschöne Szenerie. Die Sonne schient und färbte die Wolkenränder hell weiß, die Schreie und das Lachen der spielenden Kinder im Hof drangen bis zu ihm herauf. Und für lange Zeit lebte er so und war glücklich. Eines Tages sah er aus dem Fenster und an der Birke im Hof begannen die ersten Triebe zu keimen. Die Sonne ging gerade auf und tauchte die Welt in eine kühles, verheißungsvolles Licht und er dachte zum ersten mal, wie schön es wohl wäre, draußen zu sein. Zuerst dachte er noch, er habe es ja auch sehr schön hier drin und fragte sich, was die Welt ihm schon noch mehr bieten sollte als dies. Doch mit jedem mal, dass er morgens erwachte, wurde die Sehnsucht stärker, bis er schließlich eines Tages die Tür öffnete und hinunterging. Und die Welt war trüb und hässlich und es war Krieg. Doch hinter ihm war die Tür ins Schloss gefallen und so sah er den letzten Sturm und schließlich waren alle tot. Alles meine Schuld, dachte er noch, ich habe den Zauber gebrochen, hätte ich doch bloß nie hinter die Scheibe geblickt. Dann wurde der Himmel so schwarz, das nichts mehr war.
"Das war der Zauber der einfachen Perspektive." sagte jemand, dann war Stille.
Dann begann eine gebrechliche Stimme: "Es war einmal, dass ein Mann eine magische Rose fand. Ihre tief rote Schönheit entflammte sein Herz, er griff nach ihr und die Dornen bohrten sich tief in seine Hand. Er aber kümmerte sich darum nicht, brachte sie zu nach Haus zu seinem geliebten Weibe und als er die Rose loslies, sie jener zu geben, verblutete er, worauf sich sein Weib in Trauer das Leben nahm. Das war das Ende der Welt."
"Dies war die Geste." sagte wieder jemand.
Kilijan bewegte sich mal schwimmend, mal halb ertrinkend durch den schwarzen Äther, unfähig, irgendetwas zu tun.
Es war lange nur die stille Schwärze, dann plötzlich entflammte in der Ferne eine Fackel. Kilijan wurde sehr kalt, sein Magen zog sich zusammen. Eine weitere entzündete sich direkt in seiner Nähe, dann immer mehr, bis ein Stollen sichtbar wurde, indem zerschundene Gestalten mit immer gleichen, hoffnungslosen Bewegungen ihre Spitzhacken in den wertlosen Stein trieben, nur unterbrochen von dem Knallen einer Peitsche und dem Stöhnen eines geschlagenen Sklaven. Quälend lange zog es sich in die Länge und Kilijan musste hilflos in die ausgemergelten Gesichter blicken, die Augen leer genauso leer wie die zerrissenen Hemden. Nur einer der Sklaven, einer hatte ein Leuchten in den Augen, er stand ganz nah. Er drehte sich zu Kilijan um. Der erschrak, als er ihm direkt ins Gesicht sagte:
"Was hält dich am Leben, wenn alles zerbrochen ist? Wenn die Erlösung nicht mehr von deinem Gott kommen wird, weil dein Gott dich verlassen hat? Wenn du dir deine Ehre nie zurück wirst kaufen können, weil die Ehre so falsch ist, wie die, die sie vorgeben; ein Luxus? Wenn du keine Hoffnung auf Befreiung hast, weil alle, die dich hätten befreien können, abgeschlachtet wurden?
Es ist der Tod. Der Sklave will den Tod seines Herrn. Das kann ihn am Leben halten. Der Tod ist das Ziel."
"Die Weisheit des Sklaven" dachte Kilijan und erschreckte noch im selben Augenblick, dass dies niemand gesagt, sondern er selbst gedacht hatte.
Kilijan stand in einer Tür und sah eine Mutter an einer kleinen, mit blauem Stoff bezogenen Krippe stehen. Das Zimmer war recht klein, die Wände in einem schönen Terracotta und ein großer heller Holzschrank bildete das einzige andere Möbel in dem Zimmer. Auf dem Boden lagen einige Spielsachen. Zwei kleine Holzpferde und ein paar Holzklötze. Sein Atem stockte und sein Innerstes zog sich so zusammen, dass es stach wie tausend Nadeln, sein Magen krampfte und die Tränen stiegen ihm in die Augen, als er seine Mutter erkannte. Ihre blonden Locken glänzten im sanften orangenen Licht der untergehenden Sonne wie pures Gold und in ihrem einfachen weißen Leinenkleid sah sie aus wie der wunderbarste Engel, den Kilijan sich vorstellen konnte. Er konnte die Liebe in ihrem feinen, blassen Gesicht erkennen, in ihrem liebevollen Lächeln, als sie begann, mit glockenheller Stimme zu singen.
"Der Mond ist aufgegangen,
die golden'en Sternlein prangen
am Himmel hell und klar
Nun schlaf ein ohne Kummer
Innos bewacht dein Schlummern
so träume süß und wunderbar
Und morgen in der Frühe
wird alle deine Mühe
von heut schon gestern sein
Jetzt lösche ich die Kerzen,
du wohnst in meinem Herzen
und mein Herz ist auf immer dein..."
Tränen.
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Den ganzen Tag waren die Pilger gelaufen, Dekker war durchs Tross gewandert und hatte verschiedenste Geschichten aufgeschnappt... Einige Zeit lang war er hinter Gwydion hergelaufen, welcher sich meist mit Griffin oder seiner Frau, Feen, auch war Dekker den bedächtig vor sich hinschreitenden Druiden begegnet... Meist murmelten diese durch ihre langen Bärte hindurch untereinander... Kurz hatte er sich auch mit Griffin unterhalten, über die Fortschritte bei der Lehre und die schwelenden Konflikte in Myrtana...
Insgesamt herrschte eine wundervoll feierliche Stimmung unter den Pilgern, gesprächig prozessierten sie durch die Wälder und trotzdem herrschte eine religiöse Stimmung unter den Menschen...
Obwohl Dekker nicht viel mit Religion am Hut hielt, beeindruckte ihn die Stimmung der Prozession und nahm auch ihn gefangen...
Die Wälder schienen sich vor dem Pilgerzug zu öffnen, um die Sildener durchzulassen... Alles schien auf eine gute Reise hinzudeuten...
Am Abend suchte Gwydion zusammen mit einigen Anderen einen passenden Rastplatz, Dekker war eine frühe Lagerstatt natürlich recht, er wollte unbedingt noch etwas trainieren...
Relativ zügig war ein passender Platz ausgemacht. Nachdem die Feuer entzündet und die Aufgaben verteilt waren, hatten die Druiden mit Hilfe Fenns und Gwydions mit purer Willenskraft und Magie eine Art Zelt aus Ranken und Ästen erschaffen...
Dekker war lediglich bass erstaunt daneben gestanden und hatte sich die Augen gerieben, wie konnte so etwas möglich sein, wie konnte das gehen?
Bereits zu Beginn der Reise hatte Griffin seinem Schüler etwas kleines in die Hand gedrückt, eine Holzplatte, geld bestrichen und gerade so groß, dass sie in Dekkers Rucksack passte...
Eine Zielscheibe, hatte Griffin erklärt, mit ihr wirst du die nächsten Tage trainieren, versuch einfach sie konstant zu treffen...
Genau dies wollte Dekker nun versuchen, er befestigte die Scheibe notdürftig an einer knorrigen Eiche und entfernte sich... Es war in etwa die Distanz aus welcher er inzwischen jeden Pfeil in den Baum pflanzte, aus dieser wollte er nun zum nächsten Level übergehen...
Es ist reine Konzentrationssache..., fuhr es dem Jäger noch einmal durch den Kopf, dann legte er einen Pfeil auf die Sehne, er fixierte seine gesamte mentale Energie auf die Holzscheibe, wenn es Leute damit schafften Pflanzen wachsen zu lassen... Warum sollte dann Dekker es nicht schaffen seinem Pfeil die richtige Richtung zu geben...
Er zog die Sehne bis an seine Backe, fixierte noch einmal das Ziel, atemte aus und schoss...
Treffer! Treffer! Dekker war außer sich, der erste Schuss ein Treffer, wenn auch nur am Rand, aber ein Treffer... Am liebsten wäre er zurück zum Lager gerannt und hätte jeden der Pilger umarmt, aber im letzten Moment beherrschte sich der Jäger noch einmal...
Vielleicht nur Glück, vielleicht aber auch ein wenig Können...
Jetzt bloß nicht nachlassen, immer weitermachen..., motivierte Dekker sich selbst erneut, wieder versuchte er alles genauso zu machen, wie zuvor...
Er fuhr sich kurz durchs Haar, packte dann seinen nächsten Pfeil, konzentrierte sich wieder, spannte die Sehne, leerte seine Lunge und ließ den Pfeil sausen...
Fast... Wirklich knapp... Knarzend war der Pfeil ins Holz eingeschlagen, Dekker sah dies mehr als Bestätigung, als als Rückschritt, so war sein vorheriger Treffer wenigstens kein reiner Glücksschuss gewesen...
Es würde ein langer Abend werden, soviel war Dekker klar, es lag noch viel Arbeit vor ihm und nach seinem ersten Treffer wollte er nun an sich weiterarbeiten...
Wieder packte er einen Pfeil, wiederholte den ins Fleisch übergegangenen Bewegungsablauf und schoss auf die Scheibe...
Treffer, einfach unglaublich! Wieder nur der Rand der Scheibe, aber Hauptsache die Scheibe... Mit einem kleinen Luftsprung feierte Dekker seinen Treffer und arbeitete dann hochmotiviert weiter...
Es gelangen ihm noch einige Treffer, um genau zu sein, sechzehn, und das bei nur achtundsechzig abgeschossenen Pfeilen... Eine unglaubliche Quote für Dekker, die Szene mit den Druiden war wirklich ein Schlüsselerlebnis für den Jäger gewesen... Seine Konzentration war stark wie nie...
Auch sein Lehrer, der zwischen druch mal vorbeischaute, fand einige lobende Worte für seinen Schüler, er bewundere seinen Fleiß und seine Ausdauer und freue sich über die Fortschritte... Das waren Worte, welche Dekkers Freude über das gute Training nur steigerte...
Bester Laune, aber trotzdem ziemlich erschöpft, setzte der Jäger sich bald darauf an eines der Lagerfeuer, die Stimmung war ausgelassen und es wurden Erfahrungen, Geschichten und derbe Witze ausgetauscht...
Dekker beteiligte sich hierbei kaum am Gespräch, lieber genoss er es, ruhig an seinem Baumstamm zu lehnen und den Geschichten anderer zu lauschen... Diese, sowie die klare Nachtluft Myrtanas und das Prasseln des Feuers, schläferten den Jäger letztlich ein...
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Wald zwischen Montera und Vengard
„Ahhh, was für ein wunderschöner Morgen.“
Nachdem Jarvo fast die ganze Nacht durchmaschiert war und nur für 2 Stunden ein kurzes Nickerchen unter einer großen Weide gehalten hatte, fühlte er sich frischer denn je, mit einem klaren Ziel vor Augen.
Der Morgentau war noch nicht ganz von den Blättern verschwunden und der Wald war noch in seinem Halbschlaf versunken.
Die Sonnenstrahlen, die sich einen Weg durch die hohen Blätterkronen kämpften, bemalten den Boden mit den ausgefallendsten Mustern.
Jarvo machte sich sogar kurzweilig den Spass, nur auf den schattigen Stellen zu laufen, was ihm allerdings meistens durch seinen eigenen Schatten zunichte gemacht wurde.
Seine gute Laune ließ sich dabei doch durch nichts trüben. Mit der einen Hand fuhr er über die knochigen Äste, die sich in seinen Weg stellten, in der anderen hielt er ein Stück Dörrfleisch. Der Geschmack war, wie nicht anders zu erwarten, etwas zu salzig, doch sowas ließ sich bei dem Konservieren von Lebensmitteln nun einmal nicht vermeiden.
Er kaute gerade seine obligatorischen 24 Bisse auf einem Stück Fleisch, als ihm ein muffiger, penetranter Geruch in die Nase stieg.
Er versuchte so gut es ging den Ursprung dieses Gestanks auszumachen und wagte sich so von dem Weg ab.
Stellenweise war dort sehr viel Unterholz verteilt, was er in einem großen Bogen zum Umgehen versuchte. Er wusste ob seiner Schleichkünste, musste aber nicht unbedingt wie ein großer Trampel jeden Stock unter seinen Füßen zerbersten lassen.
Die Geruchsfahne wurde intensiver und nach wenigen Minuten stand er vor einer Leiche eines jungen Mannes. Schrecken zeichnete sich in Jarvo´s Gesicht ab, er hatte ja noch nie einen Toten gesehen. Zumindest noch nie einen, dessen menschliche Überreste dermaßen zerschunden waren. Grobe Schnittwunden verteilten sich über seinen gesamten Oberkörper, das Gesicht zu einer Fratze verzerrt.
Der Boden um ihn herum war zertrampelt, als hätte hier eine Horde Riesen sein Unwesen getrieben.
„Keine Riesen – Orks.“, dachte Jarvo. Er hatte in seinem Leben noch nicht viele von diesen Kreaturen gesehen. Die wenigen, die er zu Gesicht bekam, waren stattlich gekleidet und standen noch über dem Lehnsherren seines Vaters.
Doch diese Brutalität, die er hier vorfand, ließ sie in einem ganz anderen Licht erscheinen. Jetzt wirken die ganzen Geschichte, die man am Lagerfeuer erzählte, noch etwas schrecklicher.
„Der Ork ist nicht zum Regieren geboren“, dachte er. „Er ist ein rücksichtsloser Schlachter, Peiniger des Menschen.“
Wut machte sich in seinem Magen breit. Er sah über das, was die Orks von diesem Mann übergelassen hatten.
Das Schwert, das neben ihm lag, war zerborsten. Die Lederrüstung konnte er auch nicht gebrauchen, so zerschnitten und blutgetränkt wie sie war.
An des Mannes rechter Hand fehlte der Ringfinger, die Wunde war noch klaffend.
„Wahrscheinlich haben sie ihm den Ring samt Finger einfach rausgerissen.“
Direkt vor ihm lagen einige Dinge, die aussahen, als stammten sie aus einer Reisetasche. Ein zerbrochener Heiltrank, ein paar Wurzeln, etwas Fleisch.
Jarvo ließ alles liegen, unwissend, wieviele Orkfüsse sich darauf schon herumgetollt haben.
Er wollte sich grade abwenden, als er am nächsten Baum ein ledernes Buch sah. Er hob es auf. Der Einband war schlicht, aber dennoch schön. Als er es aufklappte, kam ihm eine Schreibfeder entgegen.
„Wenn es ein Buch und eine Feder gibt, muss auch irgendwo die Tinte sein“, dachte er sich. Er hatte Recht. Sie war von einigen Wurzel verborgen worden.
Alles zusammen steckte er in seine Ledertasche. Bevor er sich zum Gehen anwandte, sah er sich noch einmal um, hob seine rechte Hand zu seinem Herzen und sprach: „Möge Innos über Euch wachen, Unbekannter.“
Geändert von Jarvo (23.05.2008 um 12:50 Uhr)
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Es war schon spät am Tag, als Kilijan endlich aufwachte. Gähnend wühlte er sich aus seinem Lager, seine neu sprießenden Haarstoppeln strichen dabei gegen die Pritsche und ließen seinen Kopf lustig kribbeln. Die Müdigkeit noch in den Knochen stemmte er sich hoch und streckte sich. Wie lange hatte er geschlafen? War es heute oder war heute gestern? Oder gestern heute schon morgen? Kilijan zog eine Augenbraue hoch. Wusste er denn, welcher Tag gewesen war, als er zu Bett gegangen war? Nein. Das Zeitgefühl hatte er schon lange verloren. Ob es nun gestern, heute oder morgen war: Er hatte hunger.
Durch die offene Tür der kleinen Bauernkate sah er schwere graue Wolken den Himmel verhängen, kalte Luft strich an seinem Körper entlang und erinnerte ihn an seine definitive Nacktheit. Kilijan musste ein wenig grinsen, schlüpfte dann aber schnell in seine Sachen. Er streckte sich noch einmal, drückte seine Schultern zurück, um seinen Rücken zu lockern, dann schnappte er sich seine wenigen Habseeligkeiten und marschierte hinaus aus der Hütte, ohne Ziel, aber frohen Mutes...
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Kurz vor dem Pass nach Varant
Der Morgen hatte die Pilger mit kühlem Wetter und einem trüben Himmel begrüßt, doch keinen Regen geschickt. Die Druiden, sowie Feen und Gwydion hatten das Zelt wieder „abgebaut“ und die Ranken in ihre Ursprungsform zurück gebracht. Danach waren die Reisenden wieder aufgebrochen, um weiter gen Süden zu wandern.
„Wann sind wir da?“, hörte der Seher plötzlich eine Stimme von hinter ihm.
Dort lief dieser blonde Waldläufer, der für einen Krieger Sildens irgendwie ein wenig zerbrechlich wirkte und der zudem oft genug Vivins Hintern anstarrte und nicht nur ihren, sondern wohl schon alle Hintern der weiblichen Mitreisenden gedanklich genau vor seinem inneren Auge hatte. Neben ihm lief der große, kräftige, aber bisher sehr freundliche Krieger. Guin und Bhôr konnte Gwydion sich an ihre Namen erinnern.
Der Große zuckte nur ein wenig hilflos mit den Schultern als Antwort auf die Frage seines Kameraden. Guin verdreht die Augen und seufzte, dann fiel ihm auf, dass Gwydion ihn anblickte.
„Hey, du hast doch eine Ahnung von der Reiseroute? Wie lange sind wir noch unterwegs?“, wollte er in einem etwas ungeduldigen und nicht allzu freundlichen Tonfall wissen.
„Och… nur noch so drei Tage etwa…“, erwiderte der Seher ruhig.
„Oh Mann… das ist soooo öde…“, brummte der blonde Schönling.
„Öde? Das ist doch noch spannend! Warte darauf, wenn du meilenweit nur Sand zu sehen bekommst, sobald wir erst mal in Varant sind.“, sprach der Seher und grinste vor sich hin.
„Was? Meilenweit nur Sand? Worauf habe ich mich nur eingelassen?!“
Gwydion hörte den Waldläufer noch immer leise vor sich hin fluchen, als sie bereits fast am Aufstieg zum Pass angekommen waren. Ab hier ließ die grüne Wildnis Myrtanas nach und wich schroffen Felsen, auf denen nur noch wenige Gräser wuchsen. Über ihren Köpfen kreiste bereits der erste Geier mit schrillem Schrei. Auch war es hier deutlich wärmer als dort, wo sie heute Morgen noch gestartet waren.
„Also schön, schenkt mir kurz eure Aufmerksamkeit…“, verschaffte sich Faun Gehör, „…wir werden heute auf der Spitze des Passes rasten. Der Aufstieg wird uns gut und gerne zwei Stunden lang beschäftigen. Dort oben gibt es Höhlen, in denen wir lagern können. Hier in der Nähe ist eine Quelle, ich möchte, dass jeder von euch noch einmal seine Wasserflaschen und -schläuche auffüllt, so voll es geht. Dann beginnen wir mit dem Aufstieg.
Gebt Acht wo ihr hintretet und haltet die Felswände links und rechts ab und an im Blick. Ich hoffe wir werden auf keine Banditen treffen oben an den Höhlen, aber ich rechne eher nicht damit.
Sobald wir in Varant sind, sollte sich jeder von euch um eine Art Kopfbedeckung kümmern und wenn es nur ein Tuch ist. Die Sonne sticht dort stark. Ein Mundschutz wäre auch von Nutzem, die Winde dort wehen oft feine Sand- und Staubkörnchen ins Gesicht. Gut, da das nun gesagt ist, füllen wir noch schnell unsere Wasservorräte auf und machen uns dann an den Anstieg.“
Die Reisenden nickten zustimmend und wurden von Faun zu einem kleinen, klaren Bach geführt, wo sie ihre Wasserschläuche noch einmal füllen konnten, bevor es an den Aufstieg hoch zum Pass ging. Gwydion blickte sich um. Die Pilger sahen alle recht fit aus. Sie würden auf jeden Fall vor Einbruch der Nacht an der Passspitze ankommen, um ein Lager aufzuschlagen. Er war zuversichtlich.
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Wieder näherte sich ein Tag, gefüllt von anstrengendem Fußmarsch, dem Ende...
Dekker hatte einfach eine Abneigung gegen dieses Wetter... Zu wenig zum Leben, zum Sterben zu viel... sagte er mehr zu sich selbst als zu seinen Mitpilgern, als er in den Himmel sah... Dunkle, teilweise schwere Wolken bedeckten diesen, es drohte kein Regen, aber auch die Sonne kam nicht zum Vorschein, es war eine Situation, wie Dekker sie hasste.
Zumindest hatten sie eine angenehme Temperatur beim Wandern durch die Wälder, es war trotz der Anstrengungen nicht zu warm, sodass die Truppe gut vorwärts kam. Scheinbar reichte das aber diesem verweichlichtem Guin nicht, seinem Titel als Waldläufer machte er zumindest mit der Frage, wie lange die Reise noch dauern würde, keine Ehre.
Die kecke Antwort Gwydions wurde nicht nur von Dekker mit einem neckischen Lachen aufgenommen, sondern auch von vielen anderen Pilgern, aber scheinbar schien Guin gerade Dekkers Lachen gehört zu haben. Mit einem Ellenbogenstoß gab er seinem Kameraden, einem riesigen Hühnen, ein Zeichen und beide drehten sich drohend zu Dekker hinüber...
Das ihre Aufmerksamkeit jedoch schnell wieder auf den Wanderweg gelenkt wurde, machte Dekker allein an seinem bösen Blick und an seinem Bogen fest... Tatsächlich war aber wohl eher der hinter Dekker stehende, drohende und nach dem Schwert greifende Griffin der Grund für die plötzliche Friedlichkeit der beiden Krieger... Dekkers Stolz nahm dies jedoch nicht wahr...
Sonst war der Tag ruhig für den Jäger verlaufen, oftmals schritt er hinter dem anmutigen Druiden Faun her, manchmal übte er sich selbst in seiner Konzentrationsfähigkeit... Aber meistens lauschte er interessanten Gesprächen über Myrtana, die Götter oder unterschiedliche Waffengattungen...
Kurz war er auch mit Griffin im Gespräch gewesen, er erklärte seinem Schüler, dass die Fähigkeit eine Waffe zu führen in Varant beinahe unverzichtbar war, hatte man keine Lust auf davonrennen und sich ausplündern lassen...
Der schwierigste Teil des Tages sollte aber erst noch auf die Prozession zukommen, Faun hielt eine kurze Ansprache, bezüglich des Passes und gab den Befehl noch einmal alle Trinkgefäße zu füllen...
Dekker stillte erst seinen Durst an der Quelle, ehe er seine zwei Wasserschläuche mit dem klaren, kalten Wasser füllte.
Einige Minuten nach der Pause erreichten sie schließlich den Pass, wobei Pass konnte man es schlecht nennen, viel eher traf es doch einfach Bergschlucht. Eine mehr oder weniger schwere Klettertour stand ihnen bevor, um die zwei Stunden hatte Faun gesagt, würden sie brauchen...
Dekker und Griffin beschlossen jedoch kurzer Hand ein kleines Rennen daraus zu machen...
Auf die Plätze, fertig... los Gab der Hauptmann das Startkommando für seinen Schüler und sich...
Schnellen Schrittes erklommen sie die ersten Steigungen, manchmal mussten sie sich schwerfällig über Felsen hieven, ehe sie wieder ein flacheres Stück zurücklegen mussten...
Griffin war mit solchen Sachen scheinbar vertraut als Dekker, schnell hatte er einen kleinen Vorsprung, ehe Dekker sich auch zurechtfand, kontrollierend blickte er auf die Felswände an den Seiten, ehe er durch eine kleine Schlucht sprintete... Griffin war kaum fünfzehn Meter vor ihm, Dekker konnte Ideal Griffins Route übernehmen und ihm gegebenenfalls ein wenig seines Vorsprungs abknöpfen...
Schweiß tropfte von Dekkers Stirn auf den trockenen Felsboden, über welchen er rannte, sie kamen in diesem unwegsamen Gelände nur schleppend voran, hatten aber den Zug inzwischen schon abgehängt... Griffin hatte zuvor natürlich einigen Kriegern die Wache übertragen.
Inzwischen kam der Schüler seinem Lehrmeister deutlich näher, kaum mehr fünf Meter trennten die beiden, als sie eine kleine Abkürzung wählten... Sie stürzten sich in eine kleine Steilwand anstatt den Weg außenrum zu nehmen... Keuchend fand Dekker aber immer noch seinen Sinn für Humor wieder...
'Dass sowas in deinen alten Tagen noch möglich ist... Erstaunlich...', versuchte der Schüler seinen Meister zu provozieren, welcher inzwischen seinen gesamten Vorsprung eingebüßt hatte...
'Rotzbua', wenn wir oben sind versohl ich dir für diese Bemerkung den Hintern!', reagierte Griffin mit einem Lächeln auf den Lippen...
Hier machte sich endlich Dekkers Muskeltraining bemerkbar, er zog sich geschickt von Vorsprung zu Vorsprung, sobald er sicheren Stand hatte wuchtete er sich weiter nach oben, immer den Weg an der Felskante vor Augen...
Keuchend erreichte Dekker den Weg einige Meter vor seinem Lehrer... Kurz hielt er inne, um seinen Atem zu beruhigen, ehe er dem schmalen Pfad folgte... Sie waren schon fast eine Stunde unterwegs und das Ziel konnte nicht mehr fern sein, vielleicht noch vierzig Höhenmeter waren zu bewältigen, zumindest überblickte Dekker den Weg vor sich soweit...
Jetzt galt es alles aus sich heraus zu holen, keuchend und stöhnend rannte Dekker, als plötzlich ein völlig ausgeruht scheinender Griffin neben ihm erschien... Wie konnte so ein Rennen seinem Meister so wenig ausmachen? Erst jetzt erkannte der Jäger, dass sich Griffin wohl die gesamte Zeit über zurückgehalten hatte, außer vielleicht beim Klettern, da hatten beide alles gegeben...
Nun rannte der Hauptmann aber ganz locker neben seinem Lehrling her und es schien, er könnte diese Strecke nun noch zigmal absolvieren...
Tatsächlich war der Pass an diesem Punkt erklommen, wo Dekker es erwartet hatte...
Kurz vor dem höchsten Punkt blieben beide stehen, um dem Anderen den Vortritt und damit den Sieg zu überlassen, aber scheinbar hatte keiner Interesse an diesem sympolischen Triumph und so offerierte der Lehrmeister seinem Schüler nach einiger Zeit ein Remis, welches der Schüler breit grinsend annahm...
Nach einer kurzen Erholungspause, die eigentlich nur Dekker nötig hatte, folgte der Jäger seinem Mentor und beobachtete die Suche nach einergeeigneten Lagerhöhle, die anderen würden wohl auch bald eintreffen und ncihts war schöner, als nach einem langen Marsch mit einem heimeligen Lagerfeuer begrüßt zu werden...
Höhlen gab es hier oben genug und Dekker hätte schon die erste als passend befunden, aber der Hauptmann inspizierte erst vier weitere, ehe er sich schließlich für die zweite Höhle entschied... Holz gab es hier oben kaum und so fiel das Begrüßungsfeuer wohl nicht ins Wasser, aber auf harten trockenen Felsboden...
'Hier müssen wohl die Druiden Abhilfe schaffen.', kommentierte Griffin die Situation.
Und wie aufs Kommando erschien der Pilgerzug in Sichtweite, wie eine Schlange schlängelte sich der Zug in Richtung der beiden Krieger, welche diese freudig erwarteten...
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Der Jäger hatte sich die Worte von diesen Innosgläubigen zu Herzen genommen, dass er die Tiere weiter draußen wieder frei lassen könnte. Was er auch grade mit zwei Karnickel tat, die in eine Falle reingeflogen waren und jeweils mit einer Hand im Nacken trug. Für diese Viecher waren die Felder wie ein Magnet, sowohl Hasen als auch Karnickel kamen in Legionen, andere Viecher ließen sich nicht blicken. Hätte sich auch seht gewundert, wenn noch eine Falle ein Fuchs Herbergen sollte, er hatte mehr als genug von den Viecher in den Fallen erwischt. Die Karnickel blieben ziemlich ruhig, sie strampelten nicht mit den Beinen oder so ähnlich, trotzdem merkte er sich das Aussehen von dem so gut er konnte. Es war vermutlich lächerlich, aber sollte Falko diese Tiere noch mal in eine Falle, die er an den Feldern angebaut hatte, finden, waren sie dran. Der Jäger hatte sich das zusammengelegt, denn zweimal kommt kein Karnickel, Hase oder sonst was davon. Die Einwohner schauten ihn seltsam an, wenn der mit Tieren belastende Jäger an den vorbeikommt, aber das spielte seit dem Morgen so ab. Tiere sausen in den Fallen, er packte sie an den Kragen und lies sie weiter weg wieder raus, während Menschen ihm blöde anstarren.
Er war grade recht weit von Viertel entfernt, als er die Karnickeln wieder frei lies, die sich auch sofort wieder in Richtung Wald verduften. „Das waren die letzten die Tiere von heute.“ Dachte er, als er den Tieren nachblickte. Abgesehen von ein paar Bäumen war in der Landschaft nichts, es ging ähnlich wie ein Hügel bergab und wollte grade wieder in Richtung Stadt zurückgehen, als er grade einen recht breiten Baum sah. Es war eigentlich nur ein Baum von mehreren, aber in Unterschied zu den anderen hatte der Markierungen, als hätte man da schießen geübt. Er schaute sich um, ob vielleicht wer in der Nähe ist. Als das nicht der Fall war, dachte er, ob er Dolchwerfen üben konnte, hier konnte er keinen verletzen. Falko hatte sich entschieden, er nahm seinen Dolch und warf es in diesen Baum. Staat der Klinge traf der Griff mit einen dumpfen ton den Baum. Er holte sich wieder den Dolch und versuchte es von neuen.
Geändert von Falko (23.05.2008 um 20:08 Uhr)
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Die Vegetation hatte sich immer mehr verändert immer karger wurde die Landschaft. Das geliebte Grün der Wälder lag nun schon lange hinter ihnen. Vielleicht mal ein paar kleine Pflänzchen die ihre Wurzeln in den trockenen Boden geschlagen hatten. Rotbraune Felsformationen zierten den Weg. Gefährlich. Nicht einsehbar was hinter der nächsten Biegung lauerte. Die Temperatur war merklich angestiegen, ein sicheres Zeichen dafür das die Wüste nicht mehr weit war.
Endlich Pause machen ein Lager aufschlagen. Eine letzte gemütliche Nacht in Myrtana verbringen, am Feuer den Geschichten der Druiden lauschen. Das Leid der Menschheit, welches die Orks über sie gebracht hatten dabei vergessen. Sicher dachten auch einige Orks dasselbe, eben nur anderes herum. Egal. Zwei voraus geeilte Krieger hatten in dieser Einöde tatsächliche etwas gefunden was den Tross eine Art Dach über den Kopf geben sollte. Eine Höhle, Xarith hasste Höhlen. Die Dunkelheit mit ihren mächtigen Fangarmen die langsam den Schlafenden umklammerten, die Kreaturen die sie versteckte. Nein das war nichts für den Schwarzhaarigen. Doch alleine die kommende Nacht außerhalb der Höhle zu verbringen, mochte er auch nicht. Die Höhle wurde als sicher und frei von jeglichen gefährlichen Wesen eingestuft. Dieser Griffin behauptete das zumindest, einen erfahrenen Krieger sollte Xarith schon trauen. Trotzdem blieb ein unbehagliches Gefühl in seinen Inneren.
Von der Sonne ausgetrocknetes Geäst, vom Wind zusammen getragenes Fasern die Nahrung für die Flammen des abendlichen Feuers bilden sollten hatten die Pilger zusammen getragen. Der Novize trat einen Schritt nach vorne, baute sich sozusagen vor dem zusammen getragen Haufen auf schloss die Augen und atmete tief durch. Es war ein lange nicht mehr gespürtes Gefühl, seine Magie floss durch den Körper, in Gedanken züngelten kleine Flammen. Flammen deren Hitze deutlich zu spüren war, sie tanzten über das magische Band hinüber zur Feuerstelle und fraßen sich durch ihre Nahrung.
Bis auf wenige, die Wache halten mussten hatte der Pilgertross einen Platz am Feuer gefunden. Doch bevor die abschließende Mahlzeit den Tag verabschieden sollte erhob Faun das Wort.
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In Reddock
Boldoin sah an sich hinab und was er sah gefiel im ganz und gar nicht.
Der Bart war dreckig und es drang ein ekel erregender Gestank aus dem Haar des Nordmars. Die Kleidung sah auch nicht gerade besser aus. Was auch kein Wunder war, wenn man bedenkt, das Boldoin seit seiner Ankunft in Reddock, vielleicht, wenn es hoch kommt zwei oder drei mal die Chance hatte, seine Kleidung zu Reinigen. Doch um solche Sachen konnte sich der junge Nordmar jetzt keine Gedanken machen. Den heute war wieder Training im Umgang mit dem Einhänder. „Schwert?“...Der Bärtige hielt sein vom Rost angegriffenes Schwert vor seine Augen „da!“...und steckte es nach kurzer Begutachtung wieder in die Scheide. Nun da alles, was wichtig für das Training da war, ging Boldoin noch zu einem der hier üblichen Händler Stände und kaufte sich Brot und ließ sich etwas Wasser für eine kleine Reinigung geben.
Boldoin nahm einen Bissen Brot zu sich und wusch mit dem in einer Schale gefüllten Wasser das Gesicht und ein wenig die Hände, damit wenigstens der Größte teil des Dreckes verschwand und der Zitronensaft, der in das Wasser gegeben wurde, überdeckte auch ein wenig von dem Gestank der von Boldoin ausging.
Nach dieser kleinen Reinigung ging Boldoin zur Arena hinüber, wo er und Raul seit einiger zeit von Sir Ulrich im Kampf mit Einhändigen Waffen Ausgebildet wurden.
Auf dem Weg zur Arena erkannte der Bärtige das sich einige Dinge in Reddock seit seiner Ankunft verändert hatten und die Rebellen die vorher eher wie ein wilder Haufen gewirkt hatten, langsam Ordnung und Struktur bekamen. >Bestimmt das Werk des Paladins< dachte Boldoin und bei dem Gedanken überkam ihn ein leichtes Gefühlt des Stolzes und Ehre, das er von einem so erfahren Mann im Kampfes mit dem Einhänder Ausgebildet wird.
In der Ferne konnte er schon die Arena sehen, wo Ulrich auf seine beiden Schüler wartete.
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"Alter Mann - das du dir das immer noch antust.", dachte sich der Druide und zog genüßlich an seiner Pfeife. So weit weg von der Kammer und den Pflanzen, nahe der Wüste, vor Landen in die man schon bestimmt ein Dutzend mal bereiste. Was aber Faun glücklich stimmte, war die große Zahl an Pilgernden. Vor allem für diese letzte Pilgerrise nach Khorinis. Man würde die Wassermagier bestimmt überraschen.
Genüsslich blies er wieder den Rauch aus seiner Pfeife heraus. Honigtabak war es heute und wer weiß, vielleicht gäbe es in Al Shedim ja noch den ein oder anderen Tabak für einen Druiden wie ihm. Als sein Blick um das Lager kleine Lager ging, gefiel Faun der Anblick. Nicht dieser schwarzhaarige Xarith, der da ein Feuerchen legte, nein die vielen jungen Dinger die dabei waren erfreuten den alten Druiden. Natürlich wagte er es nicht, auch nur eine anzufassen, aber er ärgerte sich schon nicht mehr der junge Barde zu sein, der so manches adlige Fräulein bezirzt hatte. Ja damals, bei so Feuern wie jetzt saßen sie und sprachen über die Götter, die Natur und die Welt. Frei von Sorgen und Krieg.
Spontan erhob sich Faun und rief alle einmal zusammen. Er als eine Art Patriarch konnte die jungen Pilgernden allemal zusammen rufen. Dann begann er eine Fabel zu erzählen, die er als junger Mann schon hörte. Tief zog er nochmal an seiner Pfeife, blies den Rauch in die ganze Runde und begann.
"Die strahlende Sonne und der stürmische Wind hatten einmal miteinander gewettet, wer stärker unter den beiden sei. Nachdem sie einander die Hand darauf gaben, musste diese Probe an einem Pilger geschehen, welcher mit seinem Bündel an einen heiligen Ort reiste. Jener der es schaffte dem Pilger seinen Mantel samt den Kleidern abzuziehen, der sollte gewinnen.
Der Wind, ein stolzer und aufgeblasener Geselle, machte den Anfang und fing mit solcher Gewalt zu blasen und rasen an, dass bei einem das um ein Haar dem armen Pilger der Hut vom Kopf geflogen. Wie aber der gute Mensch dies bermerkte, hatte er den Hut an den Kopf gedruckt, dass auch ein Binder oder Küfer den Reif an das Fass nicht besser anbringen könnte. Desgleichen hatte er sich auch dermaßen in den Mantel eingewickelt, dass auch ein Huhn ihr Küken nicht besser könnte verstecken.
Ja zur Sicherheit hatte er sich sogar an einen großen Eichbaum gelehnt, alldort so lang zu verharren, bis der tobende Wind nicht mehr konnte. Als der Wind dies wahrgenommen hatte, da begann er alsbald am Sieg zu zweifeln.
Hierauf hatte die Sonne ihre Kräfte angespannt und dem reisenden Pilger, der sich wieder auf den Weg machte, angefangen auf den Buckel zu scheinen und nach und nach, von sehr warmen Strahlen fast gequält, den Mantel ablegte. Nachgehend folgte der Wams und, als er einen Bach vorfand, gar alle Kleider. Der Pilger hatte sich darin durch das Baden abgekühlt, wodurch die Sonne den glorreichen Sieg erhielt, der tobende Wind aber mit seinem Sturm nichts angerichtet hatte.
So merkt euch meine Brüder und Schwestern - Mit glimpflicher Art, mit Sanftmut und Güte richtet man öfter mehr aus, als mit unmäßiger Schärfe."
Faun legte seinen Tabak in der Pfeife nach und entfachte diesen wieder zum aromatischen Qualm. Dann nickte er in die gespannte Runde und fragte wann das Essen fertig sei. Ja er genoß diese Aufmerksamkeit. Erst recht jene der Frauen.
ornlu
Geändert von Die Druiden (23.05.2008 um 21:05 Uhr)
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Genüsslich , biss er in das Trockene Brot, und nahm einen Schluck von den Wasser. Welche wohltat es doch wahr die Sandalen aus zu ziehen. Und den Füßen ihre Wohlverdiente ruhe zu gönnen auch wenn diese etwas streng rochen. Mit einen Lächeln dachte er nochmal an den heutigen Tag zurück wie sie zu der Truppe mit denen sie reisten gestoßen sind.
.............Es musste Nacht gewesen sein als sie zu den anderen Stießen ,irgendwo zwischen Trelis und Geldern. Larzarus wunderte sich noch das Swikerus so lange gewartet hatte bis sie aufgebrochen waren um sich den anderen Pilgern an zu schließen. Aber eigentlich kannte er ja den Grund , der verräterische Duft des Sumpfkrautes das zuvor noch aus Swikerus Rucksack strömte fehlte. Warum hatte er es ihm nicht einfach sagen können das er noch einen Handel abschließen wollte. Nach einer ruhigen Nacht brachen sie schon bald mit den anderen auf.
Bald schlagen wir das Lager auf, hatte Swikerus ihm schon vor Stunden versprochen doch sie liefen immer noch. Seine Füße schmerzten, durch die abgelaufenen Ledersohlen seiner Sandalen spürte er jeden Stein, die diese Trostlose Gegend am Pass zu bitten hatte. Er brauchte nicht sehen zu können wie karg doch dieser Landstich war. Selbst die Wüste mit ihrem endlosen aneinander Gereihten Sanddünen, beherbergte mehr leben als diese Stein wüste durch die sie nun gingen. Das dieser Marsch nicht nur ihm zu schaffen machte was er an den unregelmäßigen Pochen einiger Herzen Spürte. Beruhigte ihn hatte er schon gedacht das er eine last für die anderen Wäre. Doch Swikerus hatte ihm dem Mut gegeben dies auf sich zu nehmen. Endlich erschallte eine Stimme wir Rasten. Der Blinde lies sich von seinen Gefährten zu einen Stein führen auf den er sich setzen konnte.........
„Hier nimm etwas von der Suppe“
Der Blinde nickte,legte das Brotstück neben sich auf den Fels und hielt beide Hände vor sich in Luft. Swikerus reichte ihm die Schüssel. Diese mit beiden Händen greifend , packe er sie. Er lächelte ihn mit seiner seltsamen Eigenart an den Kopf immer zu den ihm zugewandten Menschen zudrehen. Deutlich bemerkte er das über ihn getuschelt wurde. Und er wollte die anderen weiter über seine Fähigkeit zu sehen im unklaren lassen sollten sie doch Spekulieren ob er es konnte oder nicht. Er würde jedenfalls so gut wie es ihm gelang sich daraus einen Spaß erlauben
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Reddock
Vielleicht war es doch keine so gute Idee, Matthew nach Faring gehen zu lassen, kam es Ulrich in den Sinn, als er an der Arena auf seine Schüler wartete. Der junge Rebell war jung, noch recht unerfahren und vor allem hitzköpfig, ob seine Entschlossenheit und Wagemut wirklich ausreichten? Die Gruppe war nun schon seit einigen Tagen weg, bislang gab es noch keine Nachricht, kein Lebenszeichen. Mit jedem Tag der verging, wuchs das ungute Gefühl des Kommandanten, das er nicht dir richtige Entscheidung getroffen hatte. Immer mehr beschlich ihn das Gefühl, das dem Trupp, der bei der Abreise noch so zuversichtlich wirkte, etwas zugestoßen sein könnte. Eine Vorstellung die der Paladin sich nicht im Detail ausmalen wollte, er wusste wie brutal Orks mit Gefangen umgingen, wenn sie denn überhaupt welche machten. Doch nun war es ohnehin zu spät, ändern konnte man nichts mehr, nur noch hoffen, das seine innere Stimme sich täuschte.
Inzwischen waren seine Schüler eingetroffen, dem Lehrmeister sollte es recht sein, der Unterricht würde ihn auf andere Gedanken bringen, mit einem überschwänglichem „Hallo“ begrüßte er Raul und Boldoin. „Männer, ihr habt ganz gute Fortschritte gemacht, zumindest was die einzelnen Themenbereiche anbetrifft. Nun ist es an der Zeit Erfahrung zu sammeln, in diesem Falle durch Üben. Die Strohpuppen dort, sind die Gegner, stellt euch vor, sie sind lebendig. Ich möchte von euch einen weiteren Schaukampf sehen, dieses Mal mit allen Elementen die ihr bisher gelernt habt, ich hoffe ich muß das nicht erklären. Zeigt mal was ihr könnt“.
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Pass nach Varant
Ein Schweißtropfen rann über Sianas Stirn, während sie ihren Schüler beim Spannen des Bogens beobachtete. Aus der knieenden Position hatte er noch Schwierigkeiten zu Ziele,, nicht zuletzt wegen der Größe seines Bogens. Aber aus dem Stand trafen die Pfeile des Hünen in einem zufriedenstellend kleinem Radius um das Ziel, dass in diesem Fall ein einfaches, geritztes Kreuz in der Rinde eines trockenen, toten Baumstammes war. Er müsste die Arme nur noch ein wenig ruhiger halten, dann sähen die Ergebnisse noch besser aus. Das könnte auch an der zweitägigen Lücke in der Lehre liegen, in der die Gruppe Richtung Varant gezogen war.
Nachdem sie sich, nach der Rede des Druiden und dem darauffolgenden Essen bei den anderen Pilgern abgemeldet hatten, waren Lehrling und Lehrmeisterin auf der Suche nach einem geeigneten Trainingsort um die nächste Felskante gegangen und wurden mit dem alten Baumstamm belohnt. Miracoli übte sich weiterhin im Bogenschießen, seine Lehrmeisterin saß auf einem nicht besonders bequemen Stein direkt daneben.
Sie wischte sich einen weiteren Schweißtropfen aus dem Gesicht, während sie unruhig zu der orangeroten Abendsonne hinüberblickte. Abgesehen von der unbefriedigenden Sitzgelegenheit störte die Braunhaarige besonders die Nähe Varants. Die spürbare Nähe. Es war ihr bereits unangenehm warm, doch gegen das schier endlose Sandmeer war das absolut nichts. Sie sträubte sich dagegen, morgen dorthin zurückzukehren, aber die Pilgerreise war es wert, es ging schließlich zu einem heiligen Ort. Auch wenn das verhassten Sand, verhasste Hitze, noch mehr verhassten Sand und noch mehr verhasste Hitze bedeutete.
Die Sildenerin lenkte ihren Blick auf ihre Ausrüstung, die direkt neben ihr auf dem trockenen Boden lag. Bogen, Pfeile, der Proviant, der von einem der Zettel, die über die Reise informiert hatten, angewiesen worden war, und vor allem zwei Wasserschläuche, die beide dank der Quelle, an der die Gruppe vorhin vorbeigekommen waren, fast voll waren. Im Angesicht der Erinnerung an die Wüste, die alles andere als positiv waren, zweifelte die Frau jedoch an, dass es reichen würde.
Etwas Kleines huschte schnell an ihren Gepäck vorbei, neugierig bemühte die Adanosgläubige sich, es mit den Augen zu verfolgen. Eine Eidechse, aufgrund der Farbe, die dem Untergrund glich, kaum zu erkennen, rannte flink über den Boden, kletterte einen kleinen Fels empor, hinter dem sie anschließend verschwand und sich dem Blickfeld der Frau entzog. Ein kleines Lebewesen, dass an diese Temperatur und die Umgebung gewöhnt war. Im Gegensatz zu Siana. Nachdenklich und sich innerlich auf Varant vorbereitend, heftete sie ihren Blick noch einen Moment an der Stelle, an der sie die Echse verloren hatte, ehe sie sich wieder ihrem Schüler zuwandte. Doch wieder blieb ihr Blick an etwas anderem hängen - an seinen letzten Treffer, der ihm zu einem freudigen Aufschrei gebracht hatte.
Dort, wo sich die beiden gekreuzten Markierungen schnitten, ragte ein Pfeil aus der vertrockneten Rinde, was die Lehrmeisterin zu einem zufriedenen Lächeln und den Schüler zu einem noch viel breiteren veranlasste.
"Sehr gut, aber das war bloß der erste richtige Treffer. Da müssten noch ein paar folgen, auch aus der knieenden Position", wies die Sildenerin den Hünen an, der sich scheinbar motiviert an das Befolgen der Anweisung machte. Mit einem weiteren Schweißtropfen und der damit verbundenen Erinnerung an die Hitze wich die Freude der Sildenerin jedoch allmählich wieder.
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Der Nordmar betrachtete die Strohpuppe einen Augenblick lang. Sie war groß wie ein Mann und ungefähr so breit wie einer der Magier(also ziemlich dünn).
Boldoin zog wie sein Mitschüler Raul, das Schwert und richtete es gegen die Attrappe.
Zuerst wollte der Nordmar einige Übungen zur Auflockerung machen und so Schlug er Jeweils ein paar mal von rechts und ein paar mal von links gegen die Strohpuppe. Wo bei ein wenig des Strohs wegfiel.
Nach diesen leichten Übungen, fing Boldoin an sich vorzustellen, er müsste unter dem Feindlichen Schwert hinab tauschen und gab der Attrappe einen gezielten Stich in die Magengegend. Wobei wieder etwas Stroh hinabfiel.
Ein paar recht, Links Übungen und ein paar Oben und Unten Angriffe folgen noch und zu guter letzte schlug Boldoin der Strohpuppe, durch einen zu Stark ausgeführten Schlag, den Kopf ab.
„Nun....das war nicht beabsichtigt“ murmelte Boldoin und grinste Ulrich an.
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Es war bereits Dunkel, doch die Diskussion zwischen Schüler und Lehrerin hatte noch nicht nachgelassen – sie war vielmehr auf ein Level zusammenhangloser Wortfetzen gegangen, die Silo Chiarah ins Ohr brüllte. Tatsächlich war dies nun schon so lange mit einer Penetranz geschehen, das die Pferde unruhig wurden und Die Ritterin gehörig die Nase voll hatte. Nicht, dass sie das nicht vorher auch schon gehabt hatte, doch nun schien sie erstmals ernsthaft der Versuchung zu erliegen, Silo eine zu scheppern. Sie hatten eine weite Ebene erreicht. Im Grunde war es wirklich ein toller Anblick: Eine sich weit erstreckende Wiese, im Osten schimmerte das Meer, im Westen erhoben sich die gewaltigen Schatten der Berge. An der nördlichen Begrenzung der Ebene, direkt am Waldrand, plätscherte ein Bach über zahlreiche Steine aus dem dem Gebirge hinab, umgeben von einer einzigen grünen Flora, und er und Chiarah standen, die Zügel ihrer Pferde in den Händen, auf einem Hügel und blickten hinab auf diese wunderschöne Landschaft.
An dem Pass nach Varant waren sie vorbei gezogen, ohne ihn zu benutzen, und waren heute weiter nach Nord-Westen geritten. Dies hier war der perfekte Ort für Ausritte und ein kleines Paradies für ihre Pferde. Sie waren so weit von Trelis entfernt, das ihnen gewiss keine Orkpatrouille über den Weg laufen würde und Assassinen ließen sich hier ohnehin nicht blicken. Alles war perfekt... naja, bis auf:
„Du blockierst mich! Ich kann meine Kreativität nicht entfalten!“
„Jetzt schnapp mal nicht über, DU treibst mich kontinuierlich in den Wahnsinn!“
„Achwas, jetzt bin ich auf einmal der wahnsinnige von uns beiden?“
„Entschuldige mal, heute morgen hast du deine Ration mit der des Pferdes verwechselt und es nicht gemerkt.“
„Nunja, ich erforsche nun einmal neue Horizonte. Wenn du mich nicht gerade davon abhältst!“
„Ach ja, wirklich, neue Horizonte erforschen? Nennst du das immer so, wenn du etwas tust, was du dann am nächsten Tag verdrängt hast und nicht mehr erwähnst? Solche dummen, kleinen Aktionen, die es dir nicht wert sind auch nur noch einmal drüber nachzudenken?“
„Du... du... Pass bloß auf, wenn du noch einmal so etwas sagst werde ich da sein und dir die Nase putzen!“
Der Ritterin wurde es allem Anschein nach zu bunt. Sie beschloss, schon einmal das Nachtlager einzurichten, während Silo die Gegend erkunden sollte. Silo war sich ziemlich sicher, das sie genug von ihm hatte, seine Unzuverlässigkeit und sein unnützes Verhalten verabscheute und dringend eine Pause brauchte. Wer Silohtar gut kannte, wäre überrascht, wie sensibel dieser Gedanke war und über was für eine Menschenkenntnis der Soldat inzwischen verfügte. In der Tat lag es aber weder an dem einen, noch an dem anderen – Chiarah hatte es ihm gesagt.
Und während Silo in leichtem Trab (der ihn übrigens nicht mehr so stark hin- und her schleuderte wie noch vor einige Tagen) die „Gegend erkundete“, seinen Gaul dabei ein wenig tätschelte (der nun auch schon zutraulicher reagierte) und in ein schärferes Tempo verfallen lies (was den Hintern des Soldaten nun weit weniger in unangenehme Krämpfe versetzte), überlegte er sich, welche Fortschritte er gemacht hatte, und was das alles sollte. Nun ja, die Ritterin würde es schon wissen.
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Reddock
Allgemeines Training war an der Tagesordung, dazu machten dem Südländer Schaukämpfe extrem Spaß. Die Strohpuppe, die vor ihm stand, wurde durch ein wenig Phantasie ein Dämongoblinork. Das Gesicht des imaginären Wesens war so hässlich, wie Rauls's Vorstellungskraft nur mit extremer Anstrengung ausmalen konnte. Mit einem "tödlichen" Lächeln ging der Schüler auf die Dämongoblinork Strohpuppe zu. Die erste Kombination beeindruckte den Lehrlings selbst, der erste Schwerthieb ging in die Achsel des Dämongoblinorks, anschließend drehte sich der Südländer und schnitt mit dem Schwert eine tiefe Kerbe in die rechte Schulter des Dämongoblinorks. So guter letzt glitt die Klinge an der "Kehle" der Strohpuppe entlang und würde der Gegner oragnisch sein, wäre dies das Ende des Kampfes gewesen. In Raul's Gedanken reanimierte sich das ausgedachte Wesen und setze zum Angriff an, mit einer zwei Meter großen Klinge hetzte es auf den Südländer zu und versuchte mit einem Diagonalhieb den Kopf des Lehrlings vom Körper zu trennen. Mit einer flinken Seitwärtsrolle entkam der Anwärter seinem ausgedachten Tod nur knapp.
Der Kampf ging weiter, der Dämonengoblinork war noch nicht besiegt..., aber geschwächt. Die Ausdauer des Lehrlings lies langsam nach, der Kampf musste bald beendet werden. Mit einem Schlag, der die Puppe teilen sollte, wollte der Schüler den Schaukampf beenden. Doch ein kleines Problem kam ihm dazwischen. Das Schwert traf nicht wo es treffen sollte und flog im hohen Bogen aus der Hand des Schülers, ein paar Meter weiter blieb es kunstvoll im Boden stecken. Das Schwert war Weg, doch der Kampf deswegen nicht beendet, Raul musste improvisieren. Das Messer, was ihm sein Vater bei seiner Abresie geschenkt hatte, sollte den Tod des Dämonengoblinorks herbeiführen. Raul kniete, also stieß er das Messer in den Fuß der Strohpuppe, zog es raus und beim Aufstehen stieß er es der Phantasiekreatur in den Hals. Das war das Ende von Raul's Schaukampf...
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