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Die gewaltige Flut von Fresken und Ornamenten an Wänden und der hohen, kuppelförmigen Decke, hatte eine überwältigende Wirkung. Alles zog sie in einen Bann des übernatürlichen, der ein staunendes Umblicken mit sich brachte. Zum trotze der Dunkelheit schien Lina bis hinauf an das Ende der Halbkugel sehen zu können, oder doch nicht? Ein riesiger Leuchter hin von der Decke des Raumes in der Mitte herab. Das fade Licht der unzähligen Kerzen darauf verlieh der Halle etwas Schauriges, das Lina gleich das dazu Passende über den Rücken laufen ließ. Ohne größere Aufmerksamkeit für Ray, vermochte die junge Frau es nicht ihren Unterkiefer wieder hinaufzuschieben und den Mund somit zu schließen. Bewunderung lag in ihren Augen, die das Licht der tausenden von Kerzen widerspiegelten.
Vabun, hallte der Name in ihrem Kopf, wie es zuvor die Stimme tat, welche ihn zur Sprache brachte. Auch die längst verklungenen Schrittgeräusche Linas hatten die ganze Halle eingenommen, so schien es, als sie den Raum vor einigen Augenblicken betrat. Dann wandte sich ihr Blick ab, unwissend, welches Bildnis in diesem Raum es nun zu betrachten galt. Es waren einfach so viele. Schließlich wanderten die Augen auf die Statue in der Mitte der Freskenhalle.
Vabun sollte sie heißen, wie es der Magier erklärte. Langsam schlich um das Menschenbild herum, musterte ausgiebig die Gestalt des dargestellten Mannes, wobei ihr gar nicht bewusst wurde, wie Rays Blick manchmal unauffällig zu ihr huschte und sie musterte. Das Haus der Schwarzmagie war noch weitaus interessanter, als es Linas Vorstellungskraft jemals hätte hervorbringen können. Gleichsam ging von jedem Objekt eine gewisse Mystik aus, eine unergründliche Aura des Bösen, die sich dennoch sehr einladend anfühlte.
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"ssssssssssssssssssssssssssssssst"...
Die Stille, die sich im Laufe der fortgeschrittenen Nacht über die Gemächer des Kastells gelegt hatte, war schwer und beinahe endgültig. In seinem übergroßen Bett lag der Glasmacher Horaxedus, schlafend, schlummernd und wie immer traumlos. Im ruhigen Rhythmus seines schlafenden Atems hob und senkte sich sein Brustkorb unter der dünnen Leinendecke.
Von außen war das leise Zucken kaum bemerkbar. Ein Traum von unvorhergesehener Hektik und Intensität quälte den Magier tief im Innern, bäumte den sehnigen Leib von innen spürbar auf, doch mehr als rastloser Atem, allenfalls ein hilfloses Keuchen war dem Träumenden nicht zu vernehmen. Der Schlafende, gefangen in der aussichtslosen Schwere nächtlicher Hilflosigkeit, bäumte den beleidigten Körper verzweifelt empor, ohne jedoch den tiefen schwarzen Traum durchbrechen zu können. Nichts schlimmeres auf dieser Welt, als den nächtlichen Alptraum nicht beenden zu können.
Erst als das warme Blut dem Schlafenden zur Wade hinablief, erwachte Horaxedus, atemlos und schweissgebadet. Halb erfreut suchte sein Blick einen Anhaltspunkt in der Finsternis des Schlafgemachs. Vergeblich. Nichts als ein leises Tippeln oberhalb seiner Wahrnehmung, schier an der Wand über seinem Kopf war zu vernehmen. Augenblicklich griff Horaxedus zu einem Zündholz auf seinem Nachtschrank und hieb es ungeduldig über dessen rauhes Holz. Zaghaft entzündete sich eine Flamme, doch flackerte diese stattlich genug, für mehrere Augenblicke gar eine wächserne Kerze zu ersetzen.
Dort oben an der Zimmerdecke, drückte sich da nicht ein Schatten in den dunklen Winkel, welcher die Wände unweit des Fensters zusammenführte? Horaxedus konzentrierte den glasigen Blick auf die handspannenlange vermeintliche Erscheinung, während sein Verstand nach Erklärungen zu suchen vorgab. Und dabei zweifelsohne um ein Versagen bettelte.
Hellgoldener Glanz schimmerte von oben herab, bevor das Zündholz seinem letzten Schein entflackerte. Und während der Schwarzmagier geistesabwesend den Blick an die Decke geheftet hielt, tastete er fast verzweifelt nach einem weiteren, doch nicht vorhandenen Zündholz. Ein letzter glänzender Schimmer von oben, dann erstarb jegliches Licht im Raum. Horaxedus hielt die Luft an. Was hockte dort oben an der Decke?!
"ssssssssssssst"...
Plötzlich begann der Magier, das warme Blut an seinem Unterschenkel zu spüren. Was ging hier vor? Ein rettender Gedanke warf den Oberkörper des Glasmachers empor, im Dunkel griff Horaxedus nach seiner Robe, wühlte in der eingenähten Tasche nach der rechten Rune, und Augenblicke später bereits erhellte eine gleißende Kugel über seinem Kopf die Szenerie in dem kargen, doch gemütlichen Schlafgemach. Der erste Blick des Schwarzmagiers galt seinem Bein. Ein klaffender, blutender Schnitt zeichnete die schmerzfrei eröffnete Wade.
"ssssssssssssssssst"...
Erneut warf Horaxedus einen schnellen Blick an die Decke. Noch immer hockte dort sein zischender, fast schmatzender Widerpart, und glänzte. Glänzte heller noch als Gold.
Glänzte wie Messing...
Geändert von HoraXeduS (22.08.2004 um 11:56 Uhr)
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Kojak wachte auf, im ersten Augenblick wusste er nicht wo er war. War das wirklich alles geschehen? Er machte sich kurz etwas frisch und zog seine Stiefel an. Danach verließ er sein Zimmer und schaute mal ins Refektorium. Dort saß schon Bloody vor seinem Frühstück, anscheinend war er gut gelaunt.
Guten Morgen! Wie geht es dir?
Bloody schaute sich nur kurz um und nickte. Sein Mund war voll und er konnte gerade nichts sagen.
Hast mal wieder den Mund zu voll genommen!
Kojak konnte das Lachen nicht länger unterdrücken.
Ne, jetzt mal im Ernst. Ich möchte wieder zum Hof zurück. Ich fühle mich hier nicht wohl und auserdem bin ich euch hier keine Hilfe. Könntest du mich vielleicht kurz raus begleiden? Du kennst dich besser mit den Kraturen aus. Die letzten Tage waren einfach etwas zu viel für mich.
Bloody stopfte sich noch das letzte Stück Brot in den Mund. Mit einem Grinsen im Gesicht stand er auf und brachte Kojak bis vor das Tor zu Kastell.
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Er ließ Lina viel Zeit, um die Eingangshalle zu betrachten. Sie vermittelte immerhin einen guten Eindruck, wie auch das restliche Kastell aussah. Vielleicht an manchen Stellen etwas weniger prunkvoll - wenn man das überhaupt sagen konnte. Immerhin hingen da an den Wänden auch die Bilder, die so verwirrend waren, dass man beim langen Hinsehen Kopfschmerzen bekam. Es sei denn, fügte er in Gedanken hinzu, man hieß Ray und ignorierte den Schmerz, weil man die Bilder wie den Rest des Kastells so faszinierend fand.
„Nun, ich denke, Ihr habt Euch zur Genüge satt gesehen.“ meinte er schließlich. „Lasst uns weitergehen.“
Er unterdrückte den Impuls, irgendeine Geste oder Handbewegung zu machen und ging einfach langsam in Richtung Refektorium voran. Lina sollte ja genug Zeit haben, auch die Gänge und die Bilder anzusehen.
Ray hielt zuerst bei der Tür zur Küche an. Ein leises Knarren ertönte, als er sie öffnete. So wie es sich eben gehörte.
Der Küchendämon war wie üblich beschäftigt, neue Köstlichkeiten auszutüfteln. Die Krokoschnauze war gerade in einen tiefen Krug getaucht, als würde er darin etwas suchen. Als er wieder daraus auftauchte, deutete Ray auf ihn, als würde er einen ganz gewöhnlichen Freund vorstellen.
„Und das ist der Chef der Küche. Die Hüterin meinte einmal, es sei eigentlich nur ein Hobby von ihm, hier zu kochen. Denn eigentlich haben es die Dämonen nicht nötig, sich auf herkömmliches Kochen zu verlassen. Das scheint alles auch per Magie zu funktionieren.“ erklärte er. „Das vermindert aber nicht die Köstlichkeit der Speisen, die unser Krokomaul hier zubereitet.“
Und wie um das zu beweisen, ging er auf den Dämon zu und bat ihn, er möge doch eine kleine Mehlspeise herausrücken. Das Krokomaul, wohl noch geschmeichelt über Rays Komplimente, reichte ihm flugs eine Schale mit köstlichen Keksen aller Art. Ray hielt sie Lina hin, damit sie sich bediente. Er wartete ihr Kommentar erst gar nicht ab. Für ihn war es ganz klar, dass man die Speisen aus der Küche gut finden musste.
Auf der anderen Seite des Raumes war die zweite Tür, die ins Refektorium führte. Ray ging darauf zu und öffnete sie, um den Blick auf den großen, zur Zeit leeren Saal freizugeben.
„Und das ist das Refektorium.“ sagte er überflüssigerweise. „Hier könnt Ihr jederzeit etwas zu Euch nehmen. Es ist auch nicht irgendwie vergiftet, wie man es in einem Kastell voller Schwarzmagier erwarten könnte. Die schlimmen Dämonen sind alle im Lavaturm im Minental. Zum Glück habe ich sie nie kennen gelernt. Obwohl ich dort war.“
Wieder machte er eine Pause. Lina ging durch die Tür kurz ins Refektorium, um es sich anzusehen, dann kam sie wieder zurück in die Küche.
„Nun, ich gehe nun in den Innenhof. Ihr könnt Euch noch umsehen, wenn Ihr wollt. Der Innehof ist nach der Tür links und dann geradeaus.“
Die Sonne schien heute brütend heiß in den Innenhof, jedoch konnte man es aushalten. Denn wie immer herrschte mediterranes Klima. Mehr aus Gewohnheit setzte sich Ray unter die Esche. Er mochte diesen Platz der Ruhe.
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Verzweifelt ließ sich Rhodgar in einen Stuhl in der hintersten Ecke des Speisesaals fallen. Nicht gerade wählerisch wünschte er sich das erstbeste Mahl herbei, das ihm in den Sinn kam, und begann bockig und schnaufend darauf herum zu kauen, als es vor ihm abgestellt wurde.
Die ganzen letzten drei Stunden war er durch das Schloss glatscht, und das nur weil sein vermaledeiter Arm sofort die Flucht ergriffen hatte, nachdem Meditate ihm das Knochenteil abgehackt hatte. Und natürlich, wie hätte es auch anders sein können, von dem entflohenen Stück Fleisch fehlte jede Spur. Rhodgar hatte die Bibliothek bis zu einem gewissen Punkt durchsucht, war mehrmals durch die Eingangshalle gestriffen, ja er war sogar im Gebüsch des Innenhofes gewesen, hatte dort unter jedem Strauch und jeder Hecke geschaut, jedes noch so kleine Steinchen umgedreht. Doch der Arm war und blieb verschwunden.
Und nun, nach insgesamt drei Stunden Sucherei, war Rhodgars Stimmung denkbarerweise so ziemlich auf dem Nullpunkt angelangt. Da er den Knochenarm nun los war, und der Ersatz nicht aufzutreiben war, hing der rechte Ärmel des Gewandes leblos und willkürlich flatternd herunter, und überhaupt hatte er am Anfang ziemliche Probleme gehabt, das Gleichgewicht zu halten. Ein verdammt ungewohntes Gefühl, wirklich nur noch einen Arm am Körper zu wissen. Eine Erfahrung, auf die er gut und gerne hätte verzichten können.
Als er jedoch auch die letzten Reste seines Wildentenragouts vertilgt hatte, machte er sich erneut auf die Suche. Dieses Mal allerdings nahm er sich vor, mit mehr System und viel geschickter an die ganze Sache heran zu gehen. Dieses Gebäude war viel zu riesig, die Chance viel zu klein einfach so auf sein Körperteil zu treffen. Der Arm konnte ja überall sein, an irgendeinem wärmenden Kaminfeuer, unter einem Regal oder einem Bett... es gab tausende Möglichkeiten.
Doch wie zum Henker sollte er einen herrenlosen Arm anlocken? Was auf dieser Welt würde ein beseeltes Stück Haut, Fleisch und Knochen dazu bringen, dass es dessen Ruf folgen würde?
Rhodgar wollte partout nichts einfallen. Er ging gerade durch einen Korridor, der nahe der Eingangshalle liegen musste. Ein wenig nebensächlich schaute er aus dem Fenster, durch das ein Spalt Licht in den ansonsten eher dunklen Gang fiel.
Wenn mir doch nur jemand einen Hinweis geben könnte., flehte er innerlich. Er wollte doch nicht den Rest seines Daseins damit verbringen, auf Knien auf dem Boden herumzurutschen und unter irgendwelchen Regalen nach seinem Arm Ausschau zu halten.
Plötzlich und völlig unerwartet sprang das Fenster auf, und ein enorm kalter Luftzug ließ Rhodgars Haare durcheinander wirbeln. Schnell sprang er hervor und knallte es zu, versicherte sich, dass es auch ja richtig verschlossen war, und wollte sich schon anschicken, weiterzugehen. Dann aber traf es ihn wie ein Blitz. Kalte Luft. Das war es. Dem Arm musste doch bestimmt kalt sein, so ganz nackt und dann in diesen kühlen, dunklen, unbelichteten Räumen und Gängen.
Rhodgar tat innerlich einen Luftsprung vor Freude. Jetzt bräuchte er nur noch einen Handschuh, und dann konnte er seine Falle aufbauen. Wie gut, dass er zufällig einen in der Tasche hatte. Da sein knöcherner Arm nun abgetrennt war, brauchte er den sowieso nicht mehr.
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meditate hatte diesmal alles perfekt vorbereitet. das labor war bereit, die dräht zu der blitzanlage, die don schon des öfteren benutzt hatte um gliedmaßen zusammenzufügen lag unter strom, jetzt fehlte eigentlich nur noch dieser rhodgar und der arm. dieser dumme bengel hatte sein verloren gegangenes körperteil also immer noch nicht wiedergefunden. da mussten nun wohl doch die schattendämonen ran. wenn der arm noch hier war, dann dürfte es ja nicht so schwer sein, ihn aufzutreiben.
der herbeitgerufene schattendämon neigte nur kurz den kopf und war dann verschwunden.
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blutfeuer hatte nun die zweite nacht allein in diesem riesenbett geschlafen. nun reichte es aber wirklich. die riskierte die schmerzen und erbat sich den beistand eine schattendämons, der ihr ohne zu zögern 10.000 goldstücke aushändigte. dann holte die amazone ihren wuschel, band ihm die beutel mit dem gold auf den rücken und verließ das kastell.
den gerippen am eingang hinterließ sie noch einen gruß.
"sagt meinem bloody, dass ich noch schnell das gold zu lee bringe, bevor es dunkel wird. er wird mich dann in unserer burg treffen."
ohne sich die blöden sprüche der beiden klappermänner anzuhören, begann sie gemeinsam mit ihrem vogel vorsichtig den abstieg.
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Rhodgar hatte sich grübelnd gegen die Wand gelehnt. Es plagte ihn die Frage, wie und vor allem wo er seine Handschuhfalle aufstellen sollte. Er konnte ja nicht einfach das Teil schwenkend durch das Gebäude spazieren und darauf hoffen Erfolg zu haben. Nee nee, da musste schon etwas raffinierteres her. Vielleicht...
Gerade lag ihm eine grandiose Idee auf der Zunge, als vor ihm auf einmal ein Monster auftauchte. Riesig, unglaublich, hässlich und gemein. Musste wohl einer der fiesesten Dämonen sein, die an diesem Ort spukten. Im ersten Moment hätte es Rhodgar wirklich mit der Angst zu tun bekommen können, doch dann entsinnte er sich an Meditates Worte. Die Dämonen würden niemandem etwas tun, die unter ihrem Schutz stünden. Na, da war er ja beruhigt. Dann konnte er das Vieh ja getrost anschreien.
"Sag mal ich glaub du hast total den Arsch offen. Ich erschrecke mich hier zu Tode. Was glaubst du würde Meditate mit dir machen, wenn sie erfahren würde dass ich an einem Herzinfakt gestorben wäre, den du Unglücksseeliger verursacht hast? Lynchen würde sie dich."
Doch das Vieh blieb eiskalt und unbeeindruckt. Sagte kein Sterbenswörtchen.
"Was willst du überhaupt?" bohrte Rhodgar weiter. Und endlich erhielt er, auch wenn er sich es im selben Moment anders wünschte, Antwort.
Euer Arm ist im Kastell unterwegs.
Mehr nicht. Rhodgar schaute den Dämon an.
"Nichts Neues. Und?"
Ich habe Order ihn einzufangen.
Sofort ging Rhodgar an die Decke.
"Neee Freundchen, das lässt du schön bleiben. Das ist mein Arm, also werde ich ihn auch zurück holen. Wehe dir wenn ich dich mit dem armen Kerl erwische, der hat doch Angst vor dir. Also, Finger weg. Aber du könntest dich ein bisschen nützlich machen. Bringt mit eine Kiste ohne Deckel, eine Schnur und einen kleinen Holzpflock."
Der Dämon dematerialisierte sich, kehrte Sekundenbruchteile später allerdings wieder, mit den gewünschten Sachen.
"Danke. Wer immer dich auch geschickt hat, richte dieser Person aus, dass ich ganz gut klar komme."
Gerade schickte sich die Kreatur schon an zu verschwinden, da fiel Rhodgar noch etwas ein.
"Hee, du weisst nicht zufällig wo man den Arm finden könnte, oooooder?"
Gleich zu gleich. hallte es als Antwort in Rhodgars Schädel wieder, und damit war der Dämon verschwunden.
Gleich zu gleich... was das wohl zu bedeuten hatte? Im Prinzip war Rhodgar jetzt nicht schlauer als vorher, abgesehen davon dass er jetzt noch ein Rätsel mehr zu knacken hatte.
Gleich zu gleich...
Er interpretierte diese doch sehr undurchsuchtige Aussage so, dass der Arm sich den Ort ausgesucht hatte, der ihm am meisten ähnelte. Mal überlegen, wie konnte man ihn denn beschreiben? Er war kreidebleich, vermodert, stank, war bestimmt nicht wirklich trocken...
Aber natürlich. Der Brunnen. Ihn hatte der Dämon gemeint. Der war auch vermodert und nicht gerade trocken, er stank zwar nicht und war auch nicht bleich, aber immerhin stimmten schonmal zwei Dinge überein. So hetzte Rhodgar, die gebrachten Sachen unter den verbleibenden Arm geklemmt, durch die Gänge, bis er im Innenhof angelangt war. Ansonsten war der Brunnen eher unscheinbar, doch im Augenblick richtete sich all seine Aufmerksamkeit nur auf ihn.
Gut fünf Meter davon entfernt begann Rhodgar seine Konstruktion aufzubauen. Die Kiste stellte er so, dass die Öffnugn nach unten zeigte, allerdings an der einen Seite angehoben. Mit dem Fuss schob er dann den Holzpflock, um den er zuvor die Schnur gebunden hatte, als Stütze darunter. Dann nahm er das Knäuel, rollte es ab und versteckte sich damit hinter einem Strauch. So konnte er zwischen den Zweigen hindurch auf Brunnen und Falle schauen.
Und wirklich, es dauert nicht lange, bis sich am Brunnen etwas tat. Aus einer kleinen Ritze am Boden schaute zunächst ein Mittelfinger heraus, dann folgten Zeige- , Ring- und der kleine Finger, und schließlich schob sich die ganze Hand mitsamt Arm heraus. Beinahe schon graziös tippelten die Finger auf die Konstruktion zu, und hirnlos wie sie logischerweise waren, griffen sie sich den Handschuh.
Rhodgar zog an der Schnur, der Pflock wurde weggezogen und die Kiste stülpte sich über den Arm. Geschafft, er hatte ihn.
Jubelnd kam Rhodgar hinter dem Busch hervor, hob die Kiste leicht an und griff sich seine Beute ohne große Eskapaden.
Anschließend stolzierte er triumphierend zu Meditates Labor.
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"ach kommst du auch schon? ich hatte die befürchtung, dass dich der arm für immer verlassen hat. aber der dämon wird ihn ja wohl gefunden haben. immerhin scheint mir, dass er dort in dem handschuh steckt."
meditate gab den beiden kleinen dämonen ein zeichen, dass sie die kurbel drehen sollten, damit der draht anfangen könnte zu glühen.
"nun, mein kleiner rhodgar, mein schatz, leg dich hier hin und schließ die augen. solltest du sie eines tages wieder öffnen, wirst du dir mit deinen fingern wieder in der nase bohren können,"
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"Hab ich nie gemacht, ehrlich. Und hab auch nicht vor damit anzufangen." meitne Rhodgar, als er sich auf das stuhlartige Ding setzte. Gleichzeitig ließ er die Höllenmaschine, die Meditate wohl benutzen würde, nicht aus den Augen.
Er atmete noch einmal tief durch, dann streckte er den Daumen in die Höhe.
"Also von mir aus können wir."
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"nimm die hand runter und lass dich festschnallen. und hör auf zu reden, am besten auch zu denken."
meditate verband die drähte mit dem armstumpf und dem stumpf der hand und belegte rhodgar mit einem schlafpulver der härtesten art. wenn er jetzt sterben sollte, würde er wenigstens nichts davon merken.
die beiden dämonen traten wie die blöden auf die trittbretter und die spannung in den konvertertn stiegen gewaltig. dann verdunkelte sich das labor und alle spinnen mitsamt den mysteriösen käfern, die heute im laufe des tages aufgetaucht waren, verließen das zimmer in hastiger flucht. die spannung und das ozon stieg weiter an...
der patient auf dem stitzgestell lief langsam rot an und der atem setzte aus. gespannt blickte ihn meditate an. dann krachte es, der rhodgar riss die augen auf, die aufäpfel schienen zu platzen, so rot färbten sie sich, meditate fasste zu, um die augen in den kopf zurück zu drücken, dann gab es einen weiteren knall und meditate wurde quer durch den raum geschleudert.
....
beiden menschen drang rauch aus allen körperöffnungen, die insekten, die im raum waren, waren zu kleinen kügelchen zusammengescnmolzen, ein unerträglicher messinggeruch lag in der luft, lkangsam drang blut aus meditates mund und aus rhodgars nase und dann erschienen die schattendämonen.
sie entfernten alle verdrahtungen und während einer rhodgar auf den arm nahm um ihn in sein zimmer zu bringen, kümmerte sich der andere um die hüterin. schäden waren ihr nicht anzumerken. der dämon hatte kurz ihren muns geöffnet und festgestellt, dass sie sich nur auf die zunge gebissen hatte. das war nicht weiter schlimm, aber ihre haare standen alle starr vom kopf ab. außerdem war sie kohlrabenschwarz.
allerdings hatte der dämon nicht die absicht, die hüterin zu säubern oder gar ihr die haare zu richten. sie konnte schrecklich sein in ihrem zorn. also packte er sie so wie sie war auf ihr bett und verzog sich sicherheitshalber wieder.
im anderen raum säuberte der dämon den jungmagier von den gröbsten verschmorungen und bewegte den angewachsenen arm einige male hoch und ließ ihn wieder fallen. zumindest dran war er wieder. alles weitere würde sich finden.
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Nachdem der Hohe Schwarzmagier seinem blonden Begleiter die Gasträume und den Weg zum Dimnesionsportal in die ausserweltliche Bibliothek gewiesen hatte, verabschiedete sich dieser und verschwand so leise, wie er gekommen war.
Dûhn indes, schüttelte nur einmal den Kopf um das Gefühl der unterschwelligen Bedrohung los zu werden und machte sich wieder auf den Weg in den Innenhof. Der Besucher war doch recht nett gewesen, warum sollte er sich also Sorgen machen?
Der grobe schwarze Mantel stob ein weiteres Mal knatternd zur Seite, als der Hüne sein schwarz schimmerndes Schwert in einem scharfen Bogen um die eigene Achse schwang. Eine schnelle Drehung aus dem Handgelenk und die Waffe saß wieder fest im Rückenholster. Nur ein leichtes, rasch nachlassendes violettes Nachglühen kündete noch von der Präsenz der seltsamen Waffe.
Dûhn seufzte und gab sich, während er sich mit kumpfem Knarren und rasseln auf der Bank unter der Esche niederlies, ganz dem angenehmen prickeln in seinen Musklen hin. Training war schon etwas feines! Man konnte fühlen wie man geschickter und schneller wurde und die Muskeln nach jedem aufbäumen etwas in ihrer Kraft zunahmen.
Inmitten dieses angenehmen Schwebezustandes schlich sich ein stilles, raspelndes Flüstern. Ganz leise und kaum wahrnehmbar, auf und abklingend im Rhytmus seines Athems.
Der Koloss stutzte leicht und konzentrierte sich mit geschlossenen Augen auf das Zischen und hissen, so als ob er einen flüchtigen Gedanken fassen wollte, der sich kaum merklich am Rande seines Bewusstseins verbarg.
..........tthulsssisss........naaachraataal.....................ssssulsssathiiis sss.....................
Schlagartig öffnete der Riese die Augen und richtete sich langsam auf. Schwielige Hände rieben über das narbenübersähte Gesicht.
Was war das? WER war das?
Dûhn erhob sich und stapfte eillig ins Refektorium. Auf einen Schrecken hin war ein kleiner Imbiss noch immer die beste Medizin gewesen.
Unbemerkt von des Riesen Geist griff das Schwarze Schwert ein weiteres Mal hinaus in das Bewusstsein seines Trägers. Der letzte Wirt war schwach. Unzureichend. Dieser hier war viel besser. Stärker.
Einfacher.
Ein fahles, violettes Glühen drang aus der Rückenscheide und strich über die Mauern der Kastellgänge.
Es hatte Zeit. Es konnte warten.
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Gerade als Ray sich gemütlich entspannen wollte, betrat Rhodgar den Innenhof. Schon wollte er aufspringen und den Freund begrüßen. Doch er blieb völlig entsetzt sitzen. Dem Magus fehlte ein Arm.
Mit weit aufgerissenen Augen sah er zu, wie Rhodgar eine provisorische Falle vor dem Brunnen aufstellte, in der man Kleinwild fangen könnte. Jedoch der Köder, der nun unter die Kiste kam, überraschte Ray noch mehr. Ein Handschuh.
Rhodgar, bist du irre geworden? Noch nicht ganz gesund?!, dachte er. Dann zog sich der hohe Schwarzmagier in die Büsche zurück und er spannte einen Faden, um die Falle auszulösen.
Ray schüttelte den Kopf. Er sollte wohl aufstehen und Rhodgar zur Besinnung bringen. Da vernahm er ein leises Geräusch aus dem Brunnen. Misstrauisch sah er dorthin. Am Ende doch eine kleine Jagd? Wer mochte wohl das Opfer sein?
Ray kniff die Augen zusammen. Ein Finger erschien am Rand des Brunnens. Ein Mensch war das Opfer? Der passte doch nicht unter die Kiste. Rhodgar musste wahrlich etwas verwirrt sein.
Jetzt erschien ein nackter Arm, nach der Hand. Völlig blass. Ein Ellbogen, ein Oberarm - und nichts mehr.
Plumps
Das Glied fiel auf den Boden. Der Magier schüttelte den Kopf. Kniff die Augen erneut zusammen. Aber kein Zweifel. Da kroch ein Arm auf seiner Hand daher und auf die Kiste zu.
Hätte Ray sich nicht in diesem Moment besonnen, wo er war, er wäre erschrocken aufgesprungen und damit den Arm verscheucht und die ganze schöne Aktion zunichte gemacht. Moment, welche Aktion? Ein hoher Schwarzmagier, der nach Krankheit vielleicht noch leicht verwirrt sein konnte, wollte einen Arm fangen? Grotesker ging es wohl nicht.
Der Faden tat einen leichten Hüpfer, als der Arm nach dem Hanschuh langte. Die Kiste fiel zu Boden, als er Pflock umgerissen wurde. Und der Arm war darunter.
Ray sah zu den Büschen, wo gerade Rhodgar herauskam, und mit einem triumphierendem Gesichtsausdruck die Kiste anhob und den Arm mit sich nahm. Er trug ihn mit der rechten Hand, weil er ja keinen linken Arm hatte...
Keinen linken Arm?!, durchfuhr es Rays Gedanken. Das war doch nicht etwa möglich? WAR DAS RHODGARS ARM?
„Bei allen Göttern...“, murmelte Ray leise.
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Die Träume und die Dunkelheit wichen zurück, als Hírgalad langsam erwachte. Während er sich mit raschen Blicken umsah, registrierte er, dass er sich in seinem Zimmer befand. Im Kastell. Zuhause. Das Kaminfeuer, das ihn die Nacht über gewärmt hatte, war mittlerweile heruntergebrannt, nur noch ein letztes leichtes Glühen war zu sehen. Der Schwarzmagier erhob sich von seinem Bett und betrachtete sich im Spiegel. Seine Haare waren vollkommen zerzaust, seine Stirn verschmiert von altem, getrocknetem Blut. Was war geschehen? Die Erinnerung kehrte sclagartig zurück. Der Turm, die Untoten, der Kampf gegen den Magier.
Nein. Noch war es zu früh. Hírgalad versuchte die Erinnerung so gut es ging zu verdrängen, und das einzige was blieb, war der Schmerz. Allerdings kein Schmerz irgendeiner Wunde, sondern Schmerz deshalb, weil die Erinnerungen trotzdem noch da waren. Mit einer gewaltigen Willensanstrengung verbannte der Schwarzmagier diese Gedanken schließlich doch aus seinem Bewusstsein. Und fast sofort trat etwas anderes an die Stelle des Schmerzes. Hunger. Der junge Mann lächelte, als er ans Refektorium und seine Funktion dachte. Doch er konnte nicht einfach dort hinein spazieren und mögliche Besucher mit seinem Aussehen zu Tode erschrecken. Der Schwarzmagier rief einen Dämonen, der sich sofort neben ihm materialisierte. Der Dämon unterzog der Wunde am Kopf des Mannes einer gründlichen Untersuchung, und kam dann zu dem Schluss, dass die Verletzung von alleine verheilen würde. Es sah so aus, als ob er sich einen Moment lang fragte, wieso in Beliars Namen dieser Mensch so aussah als ob er es mit einer ganzen Ebene der Hölle aufgenommen hatte, dann verblasste das Geschöpf jedoch einfach.
Nach wenigen Minuten sah der Schwarzmagier wieder zivilisiert genug aus, um sich einen Imbiss zu genehmigen. Er streifte die alte, zerschlissene Robe ab und legte sie auf seinem Bett ab. Er hob sein Schwert, dass am Fuß seines Bettes lag auf, und legte es auf den kleinen Tisch. Moment mal. Das war gar nicht sein Schwert. Wieder schossen blitzartig die Erinnerungen durch seinen Kopf. Natürlich. Dies war die Waffe der Leibwache des Magiers gewesen. Und sie war aus Erz. Dieser legendäre Stoff, von dem er bisher nur gelesen hatte. Hírgalad untersuchte das Schwert von oben bis unten. Kein Zweifel, diese Waffe war aussergewöhnlich. Und eine weitere schmerzhafte Erinnerung. Es war einfach zu früh, der Schrecken zu gut in Erinnerung. Vorsichtig plazierte er seinen wertvollen neuen Besitz auf dem Tisch aus dunklem Walnussholz und wandte sich seinem Schrank zu. Er griff sich einer der Roben und kleidete sich an. Während er gedankenverloren über den Kragen der Robe fuhr, erschrak er auf einmal. War das möglich? Ja, es konnte kein Irrtum sein. Da waren eindeutig drei Sterne. Drei.
Mit einem Grinsen, das von Ohr zu Ohr reichte, machte sich Hírgalad endlich ins Refektorium auf.
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Ein Glanz lag Lina auf den Augen. Seit sie mit Ray das Zimmer, in welchem ihr erlaubt wurde zu ruhen, verlassen hatte, konnte das Staunen über diesen Ort nicht mehr von ihr weichen. Die Wände, die Decken, Alles war überzogen von Verzierungen und Ornamenten. Wäre dies an einem anderen Ort womöglich der Fall, unterdrückte die Vielfalt der Kunst im Kastell den Scharm, der hätte sie ereilen müssen. Immerhin sah sie für Außenstehende sicherlich ziemlich eigenartig aus, wie sie mit offenem Mund und weiten Augen nicht von der hohen Decke ablassen konnte.
Ray hatte sich bereits fortbegeben. Seine Worte sagten ihr etwas von einem Garten, sowie einer Wegbeschreibung, nach der sie zu ihm zurück finden sollte. Die Ausmaße des riesigen Kastells mit seinen vielen Flügeln und Geheimgängen waren von außerhalb gar nicht erkennbar gewesen, was auch eine Abschreckende Wirkung haben musste. Sicher waren schon Menschen hier drin verschwunden, oder gar für ewig verschollen. Ein Schicksal, welches Linas Wünschen nicht gleichkam.
Unbewusst, so schien es, folgte die junge Beliaranbeterin der Wegbeschreibung des Magiers. Zurück in die Eingangshalle führte es sie, dann gewandt nach Links geradewegs auf ein Portal, erfüllt mit hellem Licht, zu.
Sogleich zog der Schein Linas Blick auf sich. Er sah aus, wie das Licht am Ende eines Tunnels, des letzten Ganges, den ein jeder zu gehen hatte, bevor man einkehrte ins Reich Beliar. Dann Durchschritt Lina die Lichtwand. Wieder fand sie sich in einem Hof. Grünstes Gras zierte den Boden des Quadratischen Platzes. Umgeben von den drei Flügeln des Kastells, wirkte es umso majestätischer. Eine wohlige Wärme zog Lina in ihren Bann und umsäumte die nicht von Stoff Bedeckten Hautstellen. Kurz schloss sie die Augen und wandte ihren Blick gen Sonne, die ihre geschlossenen Lider rötlich durchscheinen ließ. Innerlich breitete sich nun gleichermaßen die Wärme aus.
Die Mitte des Hofes schmückte ein Baum. Mehr vermochte die junge Lina nicht über ihn zu sagen, außer vielleicht, dass er über und über mit Blüten bedeckt war und viele grüne Blätter die Äste bevölkerten. Unterhalb des Blattwerkes, ziemlich weit unten sogar, eigentlich schon fast am Unteren Ende des Gewächses, war eine Bank angebracht. Üblicherweise gebaut auf Holz. Darauf saß ein junger, wohlbekannter Magier, auf den Lina nun Lächeln zuhielt und sich zu ihm gesellte.
„Sagt einmal, Ray, wie kann ich mich dem Zirkel anschließen? Ein Diener Beliars werden, so wie du es einer bist.“
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Ray sah immer noch wie gelähmt gerade aus.
Fern drangen Linas Worte an seine Ohren. Dann rang er sich endlich dazu durch, diese verrückte Situation zu verdrängen.
„...kann ich mich dem Zirkel anschließen? Ein Diener Beliars werden, so wie du es einer bist.“, verhallte es noch in seinen Gedanken.
Er überlegte kurz. Eigentlich musste man nicht viel tun. Außer meditate hatte einen schlechten Tag und schikanierte einen ein bisschen. Doch er konnte sich vorstellen, dass sie von Frau zu Frau ein anderes Verhalten zeigen würde.
„Nun, ich habe den hohen Schwarzmagier Rhodgar gefragt, was er tat. Er riet mir, mit meditate zu sprechen.“, antwortete er. Dann fiel ihm ein, hinzuzufügen: „Sie ist die Hüterin des Kastells. Ihre Aufgabe ist es, neue Mitglieder auf Eignung zu prüfen und aufzunehmen.“
Er dachte kurz daran, was sie ihm gesagt hatte:
Bring mir einen Beweis deiner magischen Fähigkeiten.
Er erinnerte sich jedoch viel lieber an den Satz, den sie ihm abschließend gesagt hatte.
Du musst nur noch lernen, an dich zu glauben.
Das hatte er immer noch nicht zur Gänze erreicht, wenn er ehrlich war. Es war ein weiter Weg, bis man ein gesundes Selbstvertrauen hatte.
„Ich bin überzeugt, sie wird Euch Aufnahme gewähren, wenn Ihr nur entschlossen genug seid.“, ermutigte er sie.
„Und wenn Ihr wollt, zeige ich Euch noch die Labore.“
Lina war zwar ein wenig in Gedanken versunken, doch Ray glaubte, sie nicken zu sehen. So stand er auf und ging zur rechten Seite des Innenhofs hinaus. Schon wollte er erklären, dass diese Türen die Labore seien, doch da ging eine Tür auf und vor ihm schwebten zwei Dämonen heraus.
Einer trug die Hüterin, einer Rhodgar. Beide waren ein wenig angeschwärzt, wenn man so sagen konnte. Die Haare standen ihnen zu Berge. Und, ja so war es wirklich, Rhodgar hatte wieder zwei Arme. Ray konnte nur den Kopf schütteln, und wies Lina gleich auf ein sehr interessantes Bild hin, das in der entgegengesetzten Richtung an der Wand hing. Als ihm klar wurde, dass diese Ablenkung nicht wirklich gut war, machte er eine verlegene Pause und schielte den Gang hinab. Gut, sie waren weg.
„Und das sind die Labore von Don Esteban und der Hüterin, beide sehr gefährliche Räume. Immer verschlossen. Ich rate Euch, sollte einmal trotzdem offen sein, geht dort nicht hinein.“, fuhr er fort. Als wäre nichts geschehen.
„Und das ist oliries Labor. Das Labor meines Lehrmeisters...“
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"Was zur...!" Horaxedus sprang aus dem Bett. Sein Blick war konzentriert aber verwirrt auf den glänzenden Fleck an der Zimmerdecke gerichtet. Die Kreatur, die dort förmlich zu kleben schien, war länger als seine Hand und dieser messingfarbene Glanz machte sie nicht unbedingt schöner. Warmes Blut troff noch immer aus der Wade des Magiers. Entsetzt hob er erneut seine Stimme: "Was suchst Du hier, verfluchtes Vieh?!! Bin ich Deine Mahlzeit oder was?! Na warte, Dich mach ich...!"
Ein lautes Poltern erschall, als der Magier wütend nach irgendetwas gegriffen hatte, um es nach dem Messingvieh zu schmeißen. Doch der Kerzenständer flog daneben. Ein kurzes Zucken und der widerliche Beinaufschlitzer war bereits einen halben Schritt weiter die Decke entlang gehuscht. Und zischte.
Plötzlich fuhr Horaxedus zusammen! Neben ihm schwebten zwei stattliche Dämonen. "Endlich!" Die Beschützer des Kastells, sie waren ihm zu Hilfe geeilt. Doch sie starrten nur an die Decke. Und sie unternahmen nichts...
Der Schwarzmagier schrie fast vor Wut: "Das da oben, dieser Messingbastard, der ist gefährlich, der hat mich gebissen im Schlaf oder was auch immer!"
Geändert von HoraXeduS (24.08.2004 um 06:17 Uhr)
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Leise klappten die Seiten des schweren Buches aufeinander. Mäxchens Kopf schmerzte und seine Augen fingen vor lauter Anstrengung an zu tränen. Die ganze Zeit über sind sie aufmerksam von einer Reihe zur anderen gehüpft, vom Buchstaben zum Buchstaben. Wie besessen las er jede Zeile aufmerksam, des öfteren sogar Zweimal, wenn er Kontext und Sinn nicht verstand, denn die Aussagen Beliars waren so verworren, wie ihre verschlüsselten Lehren. Nun konnte er keine weiteren Informationen mehr aufnehmen. Er war zu erschöpft. Der Barde schaute auf den Rand des Buches. Das Lesezeichen, welches ihm das Zurechtfinden bisher deutlich erleichtert hatte, war nur wenige Seiten weiter nach vorne gerückt. Eigentlich hatte er sich mehr erhofft, in den Nächten, die er durchgelesen hatte. Doch die Kapitel erforderten jeden Augenblick seine vollkommenste Aufmerksamkeit. Er wollte keine Wort überschlagen, keine Aussage verpassen. Dennoch machte sich ein wenig Enttäuschung in ihm breit. Gerne hätte er Fargas gezeigt, wie weit er schon sei, wenn der Lehrling Beliars wieder da ist. Aber die Vorfreude wuchs ins Unermessliche und Mäxchen fasste neuen Mut, das Buch wieder aufzuschlagen. Wie nervend wäre es doch, die Seiten immer wieder rauszusuchen, wenn er nicht das Lesezeichen hätte.
Auf der rechten Seite zog sich ein reichlich illustriertes Bild von oberen Rand des Buches bis zum Anfang des unteren Umschlages. Das ganze Papier war durchnässt von Farben, die im Schein der Kerze leuchteten, als hätte der Maler sie gerade frisch aufgetragen.
Das Bild zeigte das Fegefeuer der Hölle. Die grässlichsten Monster, oder die schönsten, wie der junge Spielmann fand, schlängelten sich an den Rändern des Gemäldes und windeten sich ineinander. Ganz unten befand sich ein Kreatur, die einer Schlange nicht ganz unähnlich war. Ihr langer, schuppiger Körper schlängelte sich in Form des Feuers, ihre Augen tropften Blut. Darüber befand sich ein Ziegenbock. Die rechte Hufe des verdammten Tieres hielt eine Sanduhr in der Hand, die das Vergängliche beschrieb. Auf dem Ziegenbock, es schien so, als wäre es der Reiter des Tieres, befand sich ein Dämon. Ledrige Flügelpaare ragten aus dem Rücken, ein Fledermauskopf zierte das Antlitz. In den mächtigen Pranken hielt es eine Sense.
Doch als letztes, als verdorbenste Tier von allen, stand der Mensch. Seine Augen, die auf einen knöchernden Thron gerichtet waren, glitzerten vor Gier. Der knöchernde Thron bestand aus den Knochen eines Drachen, selbst ein Laie, der die sagenhaften Gestalten nur aus Geschichten kannte, merkte die unverkennbaren Züge sofort. Nur einen Makel wies der Thron auf, er war leer. Keine diabolische Kreatur befand sich darauf, kein Mensch, kein Dämonenbeschwörer. Mäxchen musste lächeln. Nicht nur die Bibliothek, selbst die Bücher wiesen Rätsel und Geheimnisse auf.
Er zog seine Augenlieder zu Schlitzen zusammen und fixierte die Sitzfläche genau. Irgendetwas musste doch, dem Sinn des Zeichners nach, auf diesem Thron Platz finden. Was wollte der Künstler ausdrücken? Welches Sinn verbarg sich hinter dem Geheimniss? Seine Augen verkrampften sich noch weiter. Er lies das Buch ein wenig in seinem Schoss auf und ab wippen. Das Licht folgte den Bewegungen und lies das komplette Bild immer in einer anderen Beleuchtung zurück. Plötzlich hinterlies das Licht Konturen. Feine Linien. Erst bildeten sich zwei Fusspaare. Dann kamen die ersten Umrisse einer Robe zum Vorscheinen. Die Linien leuchtetend stark und brannten sich in Mäxchens Netzhaut ein. Seine Augenlieder schlossen sich noch weiter, bis er nur noch durch einen kleinen Schlitz luckte, die Sichr wurde auch noch von seinen herabfallenden Wimpern erschwert, dennoch sah er das Bild deutlich. Vor seinen geistigen Auge? Oder schien es durch die Haut hindurch, die verzweifelt versuchte, den hellen Schein zu vermindern. Mit der Zeit wurden genauere Details deutlich. Er sah Hände, die sich in die Armlehnen gruben, Die Robe eines Dämonenbeschwörers wurden deutlich, jede Naht, jede Falte wurde sichtbar. Die Konturen beschrieben die Züge eines Gesichtes. Kurze, stoppelige Haare wuchsen aus der Kopfhaut. Die leeren Augenhöhlen bekamen Pupillen, die streng und weise zugleich dreinblicken. Xardas. Der höchste aller Dämonenbeschwörer hatte auf den leeren Thron Platz gefundne. Als sich jedes Details des Schwarzmagiers in Mäxchens Gedanken gebrannt hatten, konnte er seinen Blick endlich vom Bild wegreissen und er starte in die Flamme der flackernden Kerze. Geheimnisse. Nie würde er sie alle lüften können. Um seine Augen nicht zu verderben schaute er wieder vom grellen Licht ab und senkte seinen Blick zu den Seiten vor ihm herab.
Der Thron war wieder leer. Der Magier, um den sich der ganze Zirkel drehte war genauso schnell wieder verschwunden. Mäxchen versuchte seine Gedanken einzufangen und wieder zu konstruktiver Arbeit zu zwingen. Die Hände des Barden schnellten zum Papier herunter, um umzublättern. Wie viele Überraschungen ihm alleine in diesem Buch begegneten.
Geändert von Mäxchen (24.08.2004 um 04:14 Uhr)
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Großen Auges besah sich Lina der beiden fliegenden … Dinger. Ein besserer Begriff spukte ihr in dem Moment nicht im Kopf umher. Kalte Schauer liefen über ihren Rücken und ließen den Körper der jungen Frau innerlich erhitzen. Angst packte sie. Instinktiv fuhr sie zusammen und drängte sich hinter Ray. Keine der Worte, die der Magier nun noch aussprach drangen bis zu ihr vor. Diese Wesen, was auch immer sie waren, hatten einen unförmigen runden Rumpf. Aus was Anderem schien ihr Dasein nicht zu bestehen. Von den Flügeln an der Hinterseite des Rumpfes gingen kräftige, die Luft aufscheuchende Schlaggeräusche aus, die von Nöten waren, um der Erdanziehung trotzen zu können. Jeder trug je einen Menschen auf den Armen. Eine Frau und ein Mann, deren Namen, wohl von Ray vertont, Lina nicht kannte.
Plötzlich zog etwas an ihrem Arm. Es war Ray, dem es ohne Mühen gelang Linas zierlichen Körpern wieder ins innere des Kastells zu zerren. Die Augen der Frau ruhten stets auf den beiden Wesen Beliars, denn das mussten sie sein, schließlich war es das Kastell dieses, in welchem sie sich aufhielten. Dann wich das Licht der Sonne und die Mauern der Kastellflügel waren betreten. Der Magier an ihrer Seite indes zog sie weiter, erklärte beim vorbeigehen an manchen Räumen, welche Bedeutung diese hatten und der Gebrauch dieser. Zwischenzeitlich war ein Ziel erreicht, so empfand Lina, denn stoppten die Beiden, als Ray begann irgendwelche Worte zu fassen, die sie nicht mehr vernahm. Nebel umfingen das Mädchen, entführten es in eine Art Traumwelt. Gestalten wandelten umher, deren Gestalt nicht, dafür ihr Geist offensichtlich war. Was war das? Verharrten sie auf Seiten ihrer, oder waren sie Feinde? Tränen entrannen Linas Augen. Eine einzelne dieser floss über ihre Wange hinab zum Kinn, um sich von dort den Weg zum Boden zu bahnen.
Geändert von Lina Suavis (24.08.2004 um 03:51 Uhr)
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Ray brach abrupt ab. An ihnen sausten zwei Dämonen vorbei. Sie hatten es irgendwie verflucht eilig und vor allem: Sie hatten sich materialisiert. Rays Instinkte schlugen Alarm. Er war hellwach. Ein Glück, dass er sein Schwert dabei hatte. Dabei hatte er nicht mal eine Vorahnung gehabt.
„Bleibt hier.“, sagte er nur zu Lina. Dann spurtete er los, den Dämonen hinterher. Sie flogen in die Eingangshalle, die Treppe hoch. Ray spürte nun deutlich, dass hier etwas nicht stimmte. Die Kerzen waren viel zu spärlich angezündet. Aus welchem Grund auch immer, er wertete das als Gefahr.
Die Dämonen flogen durch die schattigen Gänge. Ray verlor etwas die Orientierung, bevor die Dämonen vor einer Tür hielten und einfach durch sie hindurch schwebten. Als wäre die Tür nicht da. Das konnten wohl auch nur diese Flattermänner.
Ray stieß die Tür achtlos auf, wer auch immer dort drin sein mochte, er war wahrscheinlich in Gefahr.
Er zog Naryar aus der Scheide und blickte ins Zimmer. Ein grotesker Anblick bot sich ihm. Ein Magus, den er noch nicht kannte stand dort und deutete wild auf einen Fleck an der Decke. Halt, war da ein Schimmern?
„...der ist gefährlich, der hat mich gebissen im Schlaf oder was auch immer!“
Ray sprang ins Zimmer und versuchte, wie ein Irrer nach dem Etwas zu hacken, das da an der Decke schwebte. Leben kam in das Wesen, es hüpfte von der Decke und lief sehr schnell auf Ray zu.
Ein zweiter Schlag verfehlte das Ding, dessen Umrisse man so schwer ausmachen konnte.
„Du wolltest es so!“, fluchte Ray. Er setzte dem Wesen nach, das nun den Gang retour lief, auf die Treppe zu. Der Schwarzmagier setzte ihm in wilder Jagd nach, wieder ein sinnloser Schlag durch die Luft.
Die Treppe bewältigte er halb im Sturzflug. Dann nichts mehr. Die Eingangshalle war leer. Zu leer.
„Ahhhhhrgh!“, schrie Ray schmerzerfüllt auf. Das Wesen hatte seine Hand getroffen, mit was auch immer, es war scharf gewesen. Naryar klapperte zu Boden. Und das Wesen schnappte sich, obwohl es so klein war, den Knauf und verschwand mit dem Schwert in Richtung Keller.
Ray hastete hinterher. Schon wollte er die Treppen hinab spurten, doch er rutschte aus.
Er fiel hinab und nahm nur noch einen leichten Schlag auf den Kopf wahr, bevor ihm die Sinne schwanden.
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