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Manga / Anime / Visual Novel / Zeichentrick - Review Center

  1. #81 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
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    Shin Angyo Onshi - kor. Manhwa
    [Bild: 9339_onshi6.jpg]


    Genre: Seinen, Fantasy, Historisch, Action

    Besonderheit: Ist zwar ein koreanisches Werk, aber für ein primär japanisches Publikum gezeichnet. Deshalb verschwimmt hier die Grenze Manga/Manhwa. Die Zeichnungen wirken ein bisschen atypisch für koreanische Manhwa und die Geschichte wird (wie übrigens auch der Manhwa the Breaker) von rechts nach links gelesen.

    Handlung
    Angyo Onshi, das waren mal Helden für das Volk. Die elitären und handverlesenen Geheimagenten des mächtigen Königreichs Jushin durchkämmten inkognito das weite Reich und merzten, wo immer sie sie fanden, Korruption und Unrecht bei Herrschern wie auch Dienern aus.
    Doch nun ist Jushin nicht mehr und mit dem Niedergang des Reichs sind auch die Angyo Onshi Geschichte. Alle, bis auf einen. Und dieser sinnt auf Rache für die Zerstörung seiner geliebten Heimat.


    Hauptcharaktere :
    Munsu - Der letzte Angyo Onshi. Ist ein cleverer, verschlagener Typ, der Feinde durch Taktik und List überwindet. Er sinnt auf Rache für die Zerstörung seiner Heimat
    Aji Tae - Munsus erklärter Erzfeind. Munsu macht ihn verantwortlich für den Fall von Jushin.


    Kritik
    Shin Angyo Onshi ist eine der Perlen unter den koreanischen Manhwas.
    Die Geschichte beginnt bereits in den ersten 2-3 Kapitel ziemlich unkonventionell und wartet mit einer pfiffigen Pointe auf, die zugleich enthüllt, dass der Manhwa zum einen Stoff für ein reiferes Publikum ist und zum anderen der Protagonist kein klassischer Held ist, sondern eher das Gegenteil : Ein ruppiger, dickköpfiger Egoman, der über Leichen geht und absolut berechnend handelt.
    Die Grundidee des Autors Youn In-Wan, die er besonders in der ersten Hälfte des Manhwa stark verfolgt, ist das Beleben und Bekanntmachen von populären koreanischen Märchen. So kommen in den kleinen Arcs (die sich über 4-9Kapitel à 30-60 Seiten erstrecken) oft Märchengestalten wie Nongae, die Yojin oder Pyeonggang vor, die der Autor in verstrickte Plots einbaut. Die Arcs sind sogesehen eigenständige Geschichten des Autors, orientieren sich aber an den bekannten Gestalten, bauen diese ein und erhalten in gewisser Weise auch die "Moral der Geschichte" aus den echten Märchen. Am Ende jedes Arcs findet sich zudem eine Seite, in der der Autor dem Leser im nachhinein erklärt, welche Figuren aus Märchen und Sagen stammen und worum es in diesen Märchen tatsächlich geht. So hat man neben einem spannenden Manga/Manhwa auch noch ein Stück koreanischer Kultur gelernt, wenn man fertig mit einem Arc ist.
    Obwohl die erste Hälfte des Manhwas wie gesagt nun viele solcher kleiner Geschichten erzählt, wird dennoch eine größere Handlung aufgesponnen, die sich mit Fortschreiten der Geschichte immer mehr in den Vordergrund bringt und letztendes das Finale einleitet. Schön ist hier besonders, dass der Leser die gesamte Vorgeschichte um den Fall Jushins und genaue Vorgänge nur Stück für Stück erfährt und der Protagonist deswegen lange Zeit ein Mysterium ist, das sich erst langsam klärt. So ist man stets am Grübeln und hat es schwerer, seine Handlungen einzuschätzen. Das bringt nebenbei auch einige weitere kluge Pointen im Lauf der Geschichte.
    An dieser Stelle sollte aber auch nochmal erwähnt werden, dass Shin Angyo Onshi tatsächlich auf gleich 2 Ebenen ein klassischer Seinen ist : Er geizt zunächst nicht mit Gewalt und expliziten Gore&Pulp-Elementen. Zwar noch nicht so sehr, dass wir uns im Horrorgenre bewegen, aber einige Szenen kommen den düsteren Momenten aus Berserk doch ziemlich nahe.
    Zum anderen ist Shin Angyo Onshi ziemlich komplex. Er verbindet viele verschiedene Handlungsstränge ineinander und die Motivationen der Figuren sind teilweise recht vielschichtig. Kriegstraumata, Verrat, Dreiecksbeziehung, viele Lügen und Betrügereien, Intrigen, eine Menge Surreales und die wiederkehrende Frage nach dem Menschsein (oder mehr) spielen häufig ineinander und erfordern viel Aufmerksamkeit. Manche Dinge sind zudem nicht eindeutig gelöst, sodass man selber ein Stück weit interpretieren muss/kann.
    Zeichnerisch hat der Mangaka Yang Kyung-Il hier ganze Arbeit geleistet. Die Figuren und Landschaften in ruhigen Momenten sind wirklich schick geraten und bringen den Prunk und Pathos mit den man in einem Fantasy-Manga erwartet. Glänzende Rüstungen, verwegene Gestalten, düstere Gegner, Zauberei, riesige Monster.. hier werden alle Register gezogen. Das ist an einigen Stellen wohl ziemlich klischeehaft und auch ein wenig kitschig, aber handwerklich kaum zu bemängeln. In Kämpfen und Schlachten (besonders den größeren) ist der Stil manchmal etwas unübersichtlich und die Panels teils etwas überladen. Zudem - was nicht bloß Schuld des Zeichners ist - artet der Manga gegen Ende etwas aus, was die Kräfte mancher Figuren angeht und trägt ziemlich dick auf.
    Kämpfe.. nunja auch einen Punkt wert, da es viele gibt. idR sind diese zwar clever dargestellt und auf actionreich aber keineswegs so, dass ich sie mit Mangas messen wollte, die Martial Arts (zB Holyland oder Tough) oder generell übernatürliche Kämpfe (Dragonball, Bleach, Naruto) ganz zentral thematisieren. Die Kämpfe sind bei Shin Angyo Onshi zwar bildgewaltig, aber meistens recht kurz und dienen oft mehr dem Vorantreiben der Handlung und um etwas über die Figuren zu erzählen. Schön finde ich, dass Munsu selbst kein Vertreter ist, der im Lauf der Geschichte "Supersaiyajin 3 wird, Gear 2 einsetzt oder das Bankai entdeckt", sondern eher geerdet mit seinen Mitteln umgeht und taktiert. Die übernatürliche Fraktion gibt es aber (natürlich) auch, mit Magie und Ki-Schwert etc.
    Shin Angyo Onshi ist in 75 überdurchschnittlich langen Kapiteln abgeschlossen.


    Ich kann diese Geschichte jedem empfehlen, der erwachsenere Plots mag, etwas für Berserk übrighat, etwas über Koreas Kultur lernen mag uuuund jedem, der mal einen wirklich raffiniert und detailliert dargestellten Hauptcharaktere erleben mag, der bis zum Schluss noch Überraschungen parat hält.


    Zeichenstil 09/10 In großen Actionszenen überladen und auch sonst ab und an unsortiert. Ansonsten ein absoluter Augenschmaus, der sich mit den besten des Genres messen kann
    Plot 09/10 Variiert das Thema, hält den Grundton, mit seltenem Humor und viel Spielraum für Nebenschauplätze. Außerdem stimmt der Dramaturgie-Bogen und das stückweise Enthüllen von Munsus Vergangenheit ist ein cleverer Kniff
    Charaktere 08/10 Der Manga nimmt sich viel Zeit, um nach und nach die Kumpanen und auch Feinde aufzubauen und ihnen Tiefe zu verleihen. Fast alle haben irgendwie plotrelevante Probleme und (rel.) glaubhafte Motivationen. Dumm, dass Munsus Bodyguard, trotz wichtiger Rolle, ziemlich eindimensionaler Fanservice bleibt.
    Action 08/10 Saubere handfeste Action mit einigen Pulp-Elementen und einer Prise Taktik im Hintergrund. Magie, Schwertkampf usw. haben alle mal ihr Screenplay. Schon in der oberen Riege angesiedelt, aber kein Meilenstein
    Anspruch 07/10 Butter bei die Fische - Durch die ersten Kapitel kann man einiges an koreanischer Folklore lernen und auch die Geschehnisse um Jushins Fall sind vielschichtig. Da hört es aber auch auf, was den "Anspruch" anbelangt.

    Weil der Manga gegen Ende etwas zu dick aufträgt, einer der Hauptcharaktere in seiner Charakterzeichnung total abfällt und zur absoluten Legende in den meisten Bereichen ein Quentchen fehlt, gebe ich

    9/10

    Anisearch-Score 4,14/5
    Zetubal ist offline Geändert von Zetubal (14.11.2014 um 16:01 Uhr)

  2. #82 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
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    Format: Manga
    Status: Abgeschlossen
    Umfang: 145 Kapitel in 16 Bänden
    Erscheinungsraum: 2007-2010
    Autor: Toshiaki Iwashiro
    Genres: Shounen, Action, Supernatural, Scifi, Romanze


    Inhaltsangabe
    Yoshina Ageha ist eigentlich ein ganz normaler Teenager im modernen Japan. Er hat Freunde, geht ganz gewöhnlich zur Schule und fällt allenfalls dadurch auf, dass er sich öfters in Prügeleien verwickeln lässt - etwa wenn er mal wieder für 10,000Yen ein beliebiges Problem seiner Mitmenschen löst. Erst mit dem Fund einer mysteriösen Telefonkarte mit der Aufschrift 'Psyren' wird sein Leben gehörig auf den Kopf gestellt.
    Denn Psyren ist ein moderner Mythos mit dem das spurlose Verschwinden von zahllosen Menschen in Verbindung gesetzt wird, eine Sekte, dessen Führer Nemesis Q den Einzug ins Paradies gewähren soll und gleichzeitig auch der Fokuspunkt eines berühmten Milliardärspärchens, das demjenigen, der das Geheimnis um Psyren lüftet, eine Belohnung von sagenhaften 500Millionen Yen verspricht.
    Was für Yoshina zunächst nach einem Abenteuer und vor allem einem Weg, sein Konto aufzubessern, klingt, wird jedoch schnell sehr persönlich, als eine seiner Schulfreundin vor seinen Augen mit dem Satz "Rette mich" nach "Psyren" verschwindet... und kurz darauf Yoshina selbst in die vollkommen verwüstete Welt von Psyren gesaugt wird. Es beginnt ein mörderisches Spiel...


    Kritik
    Psyren ist einer der modernen "Battle" Manga, die sich ganz offen damit anpreisen, dass es zum allergrößten Teil um Kämpfe geht und diese im Verlauf der Zeit auch immer ausschweifender und epischer werden. Ein Manga, der also hauptsächlich von Schauwerten und Popcorn-Unterhaltung wie bei Michael Bay geprägt ist und der wegen eben diesem Augenmerk auf Action schon jetzt als heißer Kandidat für eine Animeadaption gilt.
    Wenn man den Manga also, wie scheinbar gewollt, danach bewertet, wie gut die Action ankommt und wie unterhaltsam die Kämpfe sind, ist Psyren sicherlich über weite Strecken sehr gut. Die übernatürlichen Kräfte (Psi) werden Stück für Stück eingeführt und auch in Ansätzen erklärt, die einzelnen Charakter haben eigene Stile und ihre ganz eigenen "Trademarks" und gerade gen Finale wird an Epicness im Dragonball-Stil (oder wie bei Shin Angyo Onshi ) nicht gegeizt. Vor allem aber, werden die Kämpfe nicht unnötig in die Länge gestreckt, wie meinetwegen bei anderen populären Shonen, die zurzeit erscheinen. Sie sind eher kurz, aber dafür heftig geführt und bieten den Vorteil, sich nicht in einem Muster zu wiederholen.
    Generell besticht Psyren dadurch, dass die Handlung sehr stringent durchgezogen wird. Der Manga hat praktisch keine Kapitel, die als Filler durchgehen, sondern konzentriert sich von Beginn an darauf, Stück für Stück ein großes Rätsel zu lüften. So sind in gerade mal 145 Kapitel eig. alle Fragen beantwortet und der Plot erscheint (erstaunlicherweise) fast frei von Logiklücken.
    Eine solche Konzentration auf den Hauptplot bringt aber leider auch einige Negativpunkte in ihrem Kielwasser mit sich. So schneidet der Manga immer wieder kleine Konflikte der Charaktere an (etwa die Sinnlosigket des Seins oder den Verlust von Erinnerungen), verwirft diese aber praktisch nach nur 2 Kapiteln, weil sie schlichtweg den Plot nicht vorantreiben. Die Charaktere bleiben deswegen auch überwiegend blass und sehr oberflächlich gezeichnet. Über Yoshina erfahren wir wenig mehr, als seinen Familienstand, wen er mag und das er einen ausgeprägten Beschützerinstinkt hat. In seiner Gefühlswelt und seinem Verhalten wirkt er allerdings ziemlich eindimensional und dementsprechend handelt er wenig überraschend. Und das für einen Hauptcharakter. Die anderen Charaktere sind teilweise noch oberflächlicher gezeigt, zB Asaga oder Oboro, sodass sie kaum mehr als "Typen" (hier, der Starke mit einer Statur wie bei Dragonball und das eigentümliche Genie) sind, aber niemals eigenständige Figuren mit einer wirklichen Motivation oder Gefühlswelt. Bezeichend hierbei: Der ausgefeilteste Charakter, ist der Antagonist der Geschichte. Gerade Richtung Finale des Mangas werden einige Figuren praktisch eingeführt, um kurz mal ihre Drei Zeilen Motivation zu nennen, bevor sie eingeäschert werden. Und manche verhalten sich einfach urplötzlich völlig atypisch (Vigo).
    Aber zurück zum eigentlichen Hauptgeschehen: Das ist, wie erwähnt schlüssig verpackt, und für einen Shonen auf erstaunlich ausgereift. Aus Spoilergründen, mag ich hier nichts Konkretes sagen, sondern nür erwähnen, dass der eigentlich Twist um die Psyren-Welt einer ist, den ich schon in einigen Mangas wesentlich schlechter umgesetzt gesehen habe. Und einige davon waren Seinen, die von manchen Fans sogar als ausgesprochen clever empfohlen wurden
    Die Geschichte hat ihre epischen Momente, eine kleine Prise Romantik und Drama und natürlich/leider auch den ein oder anderen Kitsch-Moment.
    Auch zeichnerisch lässt sich wenig bemängeln. Psyren ist handwerklich gekonnt, stellenweise mal kantig, blutig oder ausufernd, aber immer übersichtlich und der Situation angemessen. Der Zeichner benutzt nun keine besonderen Techniken oder fällt der besonderes Detailreichtum oder -armut auf, sondern zeichnet im besten Sinne solide und behält seinen Stil von Anfag bis Ende bei. Originalität kann ihm nur teilweise bescheinigen, aber das liegt wohl mitunter auch daran, dass Scifi und übernatürliche Kämpfe in hunderten Shounen vorkommen und sich das Muster zwangsläufig an einigen Stellen wiederholt und einem Viel-Leser bekannt vorkommt. Offenes Plagiat ist es aber nicht und deswegen störts auch nicht weiter.
    Schlussendlich betrachte ich den Manga mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Er hat mich in der kurzen Kapitelzahl gut unterhalten - besser als die meisten anderen 2012 - und das gehalten, was er im voraus versprochen hat. Aber mit vielleicht 50 Kapiteln mehr, um die Charaktere zu beleuchten und Sympathien (oder Antipathien) zu schaffen, hätte er wohl gute Chancen gehabt, von einem soliden Manga zu einem wirklich, wirklich guten aufzusteigen, ohne, dass er dabei Überlänge hätte. Allein die Tatsache, dass sich der letzte Band (laut wikipedia) 65.000mal vekaufte in Japan, zeigt doch eigentlich, dass die nötig Nachfrage da war. Tatsächlich ist er sogar 2 Jahre nach Ende des Mangas noch so populär, dass ihn eine Website mit einer Datenbank, die rund 9000Mangas umfasst, auf Platz 22 der populärsten listet. Aber seis drum... kommen wir zur Bewertung (diesmal in differenzierterer Form, wie schon die ganze Kritik)


    Zeichenstil 06/10 Knapp über dem Durchschnitt, aber kein Meilenstein
    Plot 06-08/10 Ist spannend, durchdacht und hat die nötigen Twists (=08). Nebenhandlung gibts leider praktisch keine (daher tendeziell -2).
    Charaktere 04/10 Die Charaktere sind ja ganz liebenswert, putzig, sympathisch aber doch fuuuurchtbar flach und oberflächlich dargestellt. Verschenktes Potential
    Action 08-09/10 Darum gehts hier hauptsächlich. Dementsprechend viel und heftig und eben mit dieser typischen Tendenz gegen Ende arg dick aufzutragen

    Gesamteindruck 07/10 Solide, kurzweilige Unterhaltung bei der man ruhig mal zugreifen kann. Kein Meilenstein aber auch keine wirkliche Enttäuschung

    Anisearch-Score 4,09/5
    Zetubal ist offline Geändert von Zetubal (06.08.2022 um 12:04 Uhr)

  3. #83 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
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    Format: kor. Manhwa
    Status: Abgeschlossen
    Umfang: 34 Kapitel in 9 Bänden
    Erscheinungsraum: 2006-2012
    Autor(en): Orebalgum (Zeichner : Kim Young Oh)
    Genres: Seinen, Historisch, Supernatural, Action Scifi?!


    Inhaltsangabe
    Mu-Sang ist ein wirklich düsterer Geselle. Getrieben von Ereignissen aus seiner Vergangenheit befindet er sich auf der Jagd nach den Mitgliedern einer bereits aufgelösten Gruppe von Revolutionären, deren Aufstand das Kaiserreich vor einigen Jahren niederschlug. Gemein haben die verbliebenen Mitglieder der Ih-Meh Mang Liang - so der Name der Gruppe - nur zwei Dinge : Eine Tätowierung mit dem Schriftzeichen Gwi(=Dämon/Geist) am Körper und die Tatsache, dass sie herausragende Kämpfer sind. Warum Mu-Sang sie nun genau jagt, was die Ziele der Gruppe waren und wer der mysteriöse Kerl ist, der Mu-Sang ans Leder will... das klärt sich in den 34 Kapiteln.


    Kritik
    Es ist wieder einmal passiert : Ich bin auf der Suche nach guten historischen Mangas einem Hype aufgesessen, den ich so gar nicht verstehen kann. Da liest man einschlägige Sätze wie "Ein wahres Juwel", "Ein echter Geheimtipp" oder besonders nett "Koreas Antwort auf Berserk" und erwartet dementsprechend einen echten Knüller und was kommt? Nunja, in diesem fall "Gwi".
    Aber eins nach dem anderen... Wie man der Inhaltsangabe entnehmen kann, wartet der Gwi-Plot erstmal nicht mit revolutionären Ideen auf - im Gegenteil : Er ist relativ klischeehaft. Wir haben einen düsteren, geheimnisvollen und superstarken Helden, ein mächtiges Kaiserreich mit einem etwas psychotischen Kaiser an der Spitze, eine sagenumwobene Gruppe aus starken Kämpfern und den Oberbösewicht im Hintergrund über den man lange Zeit ca. gar nichts weiss. Was diese "klassische" Charakterkonstellation eben erlaubt, bringt der Manhwa dann auch. Gleich eingangs ein paar Schlacht-Momente mit einem Hauch übernatürlicher Kraft und solchem Schnickschnack - schön und gut und in den darauffolgenden Kapiteln rudimentäre Infos über andere Neben- und Hauptfiguren und deren Motivation. Ein, zwei Platzhalter-Kämpfchen, um ein wenig über die Welt zu erzählen und schon sind wir eigentlich im finalen Akt
    ...Aber moment - wer sind denn jetzt die guten und wer die bösen? Was ist eigentlich Mu-Sangs großes Problem? Ist der böse Kerl echt so böse und wer sind seine Diener? Und wer sind diese Russen-Verschnitte? Die Geschichte spitzt sich immer weiter zu und in dem Hacken und Stechen sterben mehrfach Figuren, die zuvor einiges an Screenplay hatten. Dumm nur, dass die vielen offenen Fragen dem ganzen einen faden Beigeschmack geben. Ich bin als Leser oft einfach nicht im Bilde, inwiefern dies und das tragisch ist und kann sowieso über die wenigen Kapitel keine Bindung zu den Charakteren aufbauen. Dementsprechend verpufft die potenzielle Dramatik im "Vor-Finale" allein dadurch, dass das Plotgerüst noch arg wackelt.
    Nun ein bisschen Gespoilere, aber der Finalakt fließt schließlich maßgeblich in mein Review mit ein :
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Wirklich überspannt wird der Bogen aber erst in den letzten 4-6 Kapiteln. Klischeehaft spinnt der Autor hier eine Liebesgeschichte, die sich bereits in den vorherigen Kapiteln angedeutet hatte und versucht so 2 Charaktere in eine sinnvolle Verbindung zu setzen für einen moment von... nun... Herzschmerz? In den Gesichtern der Figuren ist es schwer zu herauszulesen. Und dann kommt er... der Moment der Wahrheit! Mu-Sangs Rache will er nehmen, weil ihm der Bösewicht mal einst den Rücken aufschlitzte und dann... Nichts und dann. Mu-Sang hat keine für mich erkennbare Motivation und wirkt angesichts der Tatsache, dass es nun jeder Leser weiss auch nicht wirklich geschockt.
    Ganz anders der wirkliche Bösewicht im Hintergrund. Die ist nämlich sowas wie Dr. Frankenstein im mittelalterlichen Korea und während die Garde noch mit Kettenhemd und Schwert auskommen muss, züchtet sie fröhlich in Tanks eine Klonarmee aus Mu-Sangs, um die Herrschaft an sich zu reissen. Hell yeah... Dieser Scifi-Twist ist so wie der Phantom Punch von Ali und schickt "Gwi" aus dem Nichts heraus endgültig auf die Matte.

    Dass er also so letztendlich trashig anmutet ist doppelt und dreifach ärgerlich, weil er zunächst grundsätzlich nett gezeichnet ist. Wenig Schnickschnack und auch wenig Randgeschehen, aber schön detailreiche Figuren, übersichtliche Kämpfe, ein durchgezogener etwas düsterer Stil und eine nicht zu übertrieben dargestellte Form von Gewalt und Wahn. Da bin ich oftmals mieseres gewohnt. Und in den ersten 5-9 Kapiteln scheinen die Figuren ja auch ganz vielversprechend. Klar bedienen sie Klischees, aber hey! - das ist ja nur die Ausgangslage, denkt man sich. Schade, dass die allermeisten nie wesentlich über die simplen Skizzen von Charakter hinauskommen.
    Bei Gwi, finde ich, sieht man, dass man als Mangaka nicht alles haben kann : Entweder man zeichnet eine kurze Geschichte und konzentriert sich auf wenige Charaktere, zu denen man dann aber Bezug herstellen kann oder man arbeitet auf eine längere Veröffentlichung hin und gibt den zusätzlichen Charakteren und Subplots Zeit. Die verflixte Mischform von beidem, die Gwi leider darstellt, wirkt nun lieblos, überzeichnet, klischeehaft und wird ihrem kleinen Insider-Tipp-Status gar nicht gerecht.


    Zeichenstil 07/10 Schon im oberen Bereich der Manhwas anzusiedeln, aber kein Meisterstück. Leidet auch ein bisschen an den Genreüberschneidungen Historisch/Scifi
    Plot 04/10 Es gibt einen vagen Plot mit den Ambitionen von 3 Figuren. Die kreuzen sich aber auf ulkige Weise und gehen mehr oder minder unter. Der finale Twist ist grausam erzwungen und passt nicht ins Bild
    Charaktere 03/10 Mu-Sang ein ein düsterer Typ, Cheon-Ho ist ein böser Typ, der Kaiser hat einen Komplex. Fertig? Fertig. Ist das alles
    Action 06/10 Als angebliche Antwort auf Berserk kann man da doch einiges erwarten? Naja, Standardkost mit viel Schwert und Axt-Gehaue und ner Portion Gore.
    Anspruch -/10 Lasse ich aus gegebenen Gründen mal weg.

    Gesamteindruck 04/10 Wenn man Gwi mal schnell an einem Mittag liest und nichts erwartet, mag er bis zum vorletzten Kapitel ganz ok sein. Aber nie und nimmer mehr als solides Mittelfeld. Und schon gar kein Insidertipp, den man so farbenfroh anwerben sollte. Kann ich jedenfalls nicht empfehlen.

    Anisearch-Score 3,19/5
    Zetubal ist offline Geändert von Zetubal (14.11.2014 um 16:01 Uhr)

  4. #84 Zitieren
    Nicashisha Shenanigans  Avatar von Moku
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    [Bild: 44307.jpg]

    Manga

    Autor/Mangaka: Kosuke

    Genre: Action, Mature Content, Seinen

    Handlung:

    Der Manga spielt in einer unbekannten Stadt, korrupt bis in die tiefsten Winkel. Eine Agentur namens Benriya hat sich dort eingenistet, bestehend aus der Zwei-Mann Crew Nicolas und Worick, die gegen entsprechender Bezahlung jeden Job annehmen. Müllbeseitung? Check. Vertreibung von Gesindel? Check. Schutzgeleit für hochrangige Persönlichkeiten? Check. Drecksarbeit für die Polizei? Check.

    Doch bald wird klar, dass mehr hinter dem stummen Schwertkämpfer Nicolas und dem Teilzeit Gigolo Worick steckt, als man anfänglich vermutet.

    Fazit:

    Der Manga ist noch nicht sehr weit, aber es sind genug Kapitel, um mich vollends zu überzeugen, dass dies eine kleine Perle ist. Ich mag die Charaktere und wie man in diese Welt ohne jegliche Erklärung geschmissen wird und sich dann nach und nach immer wieder ein Aha-Effekt einstellt.

    Besonders mag ich das Artwork sehr gern. Hat mich gleich auf den Manga aufmerksam gemacht und mich gefreut, dass ich sich dahinter eine gute Story versteckt.

    8/10 - düster, spannend, anspruchsvoller
    Moku ist offline Geändert von Moku (02.11.2013 um 10:19 Uhr)

  5. #85 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
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    Onani Master Kurosawa
    [Bild: 25572.jpg]


    Format: Manga
    Status: Abgeschlossen
    Umfang: 31 Kapitel in 4 Bänden
    Erscheinungsraum: 2005-2009
    Autor(en): Ise Katsura
    Genres: Seinen, Drama, Schule, Psychological, Slice of Life


    Inhaltsangabe
    Kakeru Kurosawa ist ein echter Wichser.
    Nach außen hin ist der Kerl nun wirklich nicht auffällig. Eigentlich sieht er passabel aus, ist 15Jahre jung, geht auf eine anständige Schule und ist ein kluger Kerl, der neben regelmäßigem Lernen auch so viel Zeit in der Bücherei verbringt und querbeet liest. Freunde hat er keine..., aber nicht, weil ihn niemand leiden könnte oder er gar gemobbt würde - nein, Kurosawa ist ein freiwilliger Einzelgänger, der jeden engeren Kontakt abblockt. Wieso? Nunja, weil er insgeheim all seine Mitmenschen verachtet. Für ihn besteht sein Umfeld aus Modepüppchen, Angebern, Trendsettern und Freaks, die ihr möglichstes tun, um nicht ins Zielvisier der Bullies zu geraten. Und Frauen...ja, Frauen sind für ihn bloß Lustobjekte... womit wir beim Thema wären : Denn jeden Tag nach Ende des Unterrichts vollzieht Kurosawa sein Ritual... Ungesehen schleicht er sich in die kaum benutzte Damentoilette im dritten Stock, schließt sich in der Kabine ein und während er in seiner Phantasie irgendeine seiner Mitschülerin zu seiner Lustsklavin macht, holt er sich einen... ihr wisst schon.
    Davon abgesehen, dass das ein ganz schön eigenartiger Fetisch ist, wird die Geschichte dadurch angeheizt, dass er eines Abends erwischt wird. Und derjenige, der ihn ertappt, hat dabei ganz anderes im Sinn, als ihn einfach nur zu verpfeifen.


    Kritik
    Kennt ihr das? Man liest öfters mal den Titel eines Mangas oder Animes und denkt sich schon bei eben diesem "Das muss ja Schund sein". So geht es wohl einigen bei "Onani Master Kurosawa" - mich eingeschlossen. Klingt zunächst nach einem dieser Ecchi-Shonen bei denen ein unschuldiger Protagonist immer dann den Raum betritt, wenn die vielen bildhübschen Frauen in seinem Bekanntenkreis gerade nackt sind... und deren Hintern usw. sich immer da befindet, wo er eben hinstolpert. Schaut man dann bei "Onani Master Kurosawa" genauer hin, liest man auch noch dass er ein "mature / Seinen / explicit"-Tag hat... was wohl erstmal heißen könnte, dass er das ganze Ecchi-Thema nochmal ein Spur profaner macht (ich glaube, man nennt das Smut) - also eigentlich nur ein Manga-Porno ist. Und damit ist der Drops eigentlich gelutscht.
    Aber wenn man immer und immer wieder den gleichen Manga empfohlen bekommt, wird man ja doch irgendwie neugierig und irgendwann schaut man dann doch rein... und sei es nur, um in seinen Vermutungen bestätigt zu werden. Dass man darüberhinaus aber auch positiv überrascht werden kann, zeigt Onani Master Kurosawa (fortan OMK).
    Der Manga ist nämlich entgegen aller Vorurteile gar kein Ecchi-Thema, nichts Profanes und tatsächlich wohl nichtmal Erotik... abgesehen davon, dass der Protagonist öfters onaniert und dabei die Phantasie schweifen lässt.
    OMK ist viel eher eine dramatische und komplexe Geschichte über die Probleme eines Teenagers, über Einsamkeit, die erste Liebe, über Eifersucht und das Erwachsenwerden. Das klingt erstmal ziemlich hochtrabend und kopflastig, ist aber wirklich gut dargestellt und weiss nach den ersten paar Kapiteln auch zu fesseln. Die Figuren sind interessant und ihre Sätze mehr als nur Phrasen, sondern irgendwie unverbraucht und sinnig.
    Kurosawa selbst ist ein echter Misanthrop und lange Zeit kein bisschen sympathisch.. eher im Gegenteil. Seine Klasse ist aber auch keinen Deut besser... man mag tatsächlich glauben, dass sie, wie Kurosawa denkt, seelenlose Figuren sind... die schönen Modepüppchen, hoffnungslosen Freaks usw. Aber mit der Zeit zeigt sich, dass auch die Püppchen etwas zu sagen haben, die Bullies vielleicht mehr als nur gemein sind.. und deren Opfer auch ganz schön austeilen können. Die Charaktere erschöpfen sich eben nicht in den ersten Einblicken, sondern überraschen den Leser und auch Kurosawa, aus dessen Perspektive wir die Handlung größtenteils erleben.
    Damit wären eigentlich auch schon indirekt Dinge zur Handlung gesagt. Um diese nurnoch ein bisschen über die Inhaltsangabe zu erweitern Folgendes : Kurosawa wird im Lauf der Geschichte mehrfach dazu gezwungen/erpresst Rache für jemanden zu nehmen und seine Klassenkameraden mit einer fiesen Methode vor der versammelten Truppe bloßzustellen. Während diese "Aufgabe" also den Plot grundsätzlich steuert, erfahren wir stetig mehr über die einzelnen Figuren und erleben, wie sich Kurosawa öffnet, schließt und eventuell im Wesen ändert... und wie auch sein Umfeld zusehends anders auf ihn reagiert. Der Plot ist also eine Mischung aus einem Schuldrama und einer Coming-of-age-Geschichte. Dabei hat sie viele düstere Momente, die zeigen, wir grausam Jugendliche sein können, aber auch einige schöne Momente, die einen hoffen lassen. Lobend möchte ich außerdem erwähnen, dass das Ende nicht so ist, wie ich es eingangs vermutet hätte. Negativ fällt bei der Geschichte allerdings auf, dass sich die Gründe für Kurosawas Fetisch nie so richtig klären und so manche Reaktion vor dem finalen Akt ein bisschen konstruiert wirkt.
    Kommen wir zu meinem Lieblingsthema, dem Zeichenstil. Der ist hier leider ein dickes Minus. Über weite Strecken wirkt OMK sehr skizzenhaften und zwar wirklich in dem Sinne des Wortes. Manche Panels wirken halbfertig ohne nötige Kaschierungen, Füllung, mit unscharfen Rändern etc. Außerdem neigt der Zeichner dazu, die Umgebung auszublenden und die Charaktere oft in einem Haufen aus weißem Nichts stehen zu lassen. Das gilt zwar nicht für alle Panels und nimmt gegen Ende auch ab, nervt aber zu Beginn und in der Mitte des Mangas doch gewaltig. Davon abgesehen wären die Zeichnungen grundsätzlich gesundes Mittelmaß - wie gesagt ohne Details - aber auch nicht grottenhässlich. Hier wäre Luft nach oben gewesen und so ganz verknausern kann ich es auch nicht mit so einer Rechtfertigung à la : "Es geht hier hauptsächlich um die Geschichte."

    Was soll ich nun noch sagen? OMK ist ein Manga, der mehr zu bieten hat, als sein (übrigens im Verlauf der Geschichte begründeter) Titel verspricht. Die Handlung ist interessant und innovativ und hat einige überraschende Wendungen parat. Wenn man bereit ist, sich auf den wirklich unüblichen Protagonisten einzulassen und in seine Welt einzutauchen, kann man wirklich mal eine Geschichte erleben, die einem etwas sagen will. Leider hat der Manga einige Schwächen in der B-Note


    Zeichenstil 03-04/10 Handwerklich ok trifft halbfertig und detailarm. Schade,
    Plot 08/10 Es passiert vieles, das man so nicht erahnt hätte und das Thema wird mehrmals erfolgreich verändert, ohne den großen Rahmen aus dem Blick zu verlieren.
    Charaktere 08/10 "Die Dinge sind wie sie sind und hinter ihnen ist...nichts. Sartres Spruch gilt hier mal nicht. Die Charaktere sind mehr als man glaubt und haben durch die Geschichte hinweg immer neue Facetten zu zeigen. MMn die große Stärke von OMK
    Action - Die Geschichte hat sowas wie Suspense bzw. Spannung, die den Leser bei Stange hält, aber BummBummPeng-Action mit Haue und Explosionen gibts in so einem lupenreinen Drama nicht. Dementsprechend weder ein Minus, noch ein Plus
    Anspruch 09/10 Den Wert setze ich nicht so hoch, weil die Geschichte so wahnsinnig komplex wäre, sondern weil man sich wirklich stark darauf einlassen muss und der Inhalt wirklich nichts ist, was man gesunden Mainstream nennen könnte.

    Gesamteindruck 08/10 "Niemand möchte von irgendjemandem gehasst werden". Das ist wohl eines der Kernzitate der ganzen Geschichte und so einfach es klingt, so geschickt und vielfältig wird es doch in der Handlung verarbeitet. OMK hat mich unterhalten und mir etwas gegeben, worüber ich auch danach noch zu grübeln hatte. Für experimentierfreudige Leser, kann OMK einige spannende Stunden bedeuten.

    Anisearch-Score 4,28/5
    Zetubal ist offline Geändert von Zetubal (26.02.2014 um 15:42 Uhr)

  6. #86 Zitieren
    Halbgott Avatar von Mephistopheles
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    Ano Hi Mita Hana no Namae wo Bokutachi wa Mada Shiranai

    Genre: Drama, Slice of Life, Romanze

    Hauptfiguren:
    Der Club der friedlichen Unruhestifter
    Menma - ist bei einem Unfall gestorben, weilt jedoch noch als Geist in der Welt der lebenden; sie ist stets fröhlich und versucht negative Gefühle zu verbergen
    Jintan - der einzige, der Menmas Geist sehen kann; sie wohnt bei ihm; er versucht stark zu sein und keine Gefühle zuzulassen
    Anaru - ist eher eine Mitläuferin, sie achtet sehr auf andere und gibt sich nur bei den Mitgliedern des Clubs so, wie sie wirklich ist; in der Schule ist sie ein it-Girl
    Tsuruko - ein verschlossenes Mädchen, sie ist der logische Typ, direkt und verbirgt ihre Gefühle; sie geht mit Yukiatsu auf die selbe Schule
    Yukiatsu - ist der gut ausgebildete, attraktive Junge, der sich nach außen hin als Erwachsener gibt
    Poppo - hat nach der Pflichtschule alles aufgegeben um durch die Welt zu reisen, ist aber zurückgekehrt und lebt nun im alten Clubhaus; er wirkt auf den ersten Blick sehr erwachsen ist aber ein chaotischer Typ und Lebemensch




    Handlung:
    Als sich der Club der friedlichen Unruhestifter im Clubhaus im Wald zusammengefunden hat, wird Jintan, der Anführer des Clubs, von Anaru mit der Frage überrascht, ob er sich in Menma verliebt hat. Nachdem Jintan peinlich berührt und wütend gemeine Worte über Menma in die Runde wirft, rennt er hinaus in den Wald, Menma ihm hinterher. In der Hektik rutscht Menma einen Abhang hinab und stürzt in den reißenden Bach. Sie stirbt. Der Club löst sich auf und die Kinder haben es schwer mit ihren Gefühlen fertig zu werden.
    Jahre später kann Jintan Menmas Geist sehen und stößt bei dem Versuch, wieder in die Schule zu gehen auf Anaru, dann auf die anderen. Erst versucht es Jintan geheim zu halten, doch es wird mehr und mehr offensichtlich, dass etwas nicht stimmt und es kein Zufall ist, dass sie wieder vereint im Clubhaus sind.




    Fazit:
    Ich bin begeistert, deswegen will ich auch so wenig wie möglich verraten. Die Story ist eigentlich nicht so weit hergeholt und nicht überaus spannend, weswegen man sich nach den ersten Episoden schon vorstellen kann, was so alles passieren wird, dennoch bietet der Anime etwas ganz besonderes: realistische Charaktere und eine Geschichte, die mehr auf einer emotionalen als erzählerischen Basis abgewickelt wird. Es gibt quasi mehrere emotionale Twists/Phasen, die zum Ende hin immer intensiver werden und sich schlussendlich vollkommen entladen. Jeder Charakter durchläuft diese Phasen. Jintan, der alles unterdrückt. Anaru, die ihr Geheimnis verrät, genauso wie Tsuruko. Yukiatsu, der sich eingestehen muss, dass er mit seinem erwachsen-sein Getue den Neid nicht verbergen kann und Poppo der trotz seiner Lebenserfahrung und fröhlichen, lustigen Art eine schwere Last mit sich trägt.
    Es gibt keine einzige Szene, bei der ich mich frage, wer was wieso nun gemacht hat. Es ist schlüssig und passt zum Alter der Personen - keine heroischen Über-Ich Entscheidungen. Das Ende ist zugegebenermaßen kitschig und melodramatisch und wie schon gesagt vorhersehbar, hat es aber geschafft mich stark zu berühren.


    10/10 spitze, für Publikum, das unterhalten werden will, auf Slice of Life, Emotionen und hemmungsloser Tränenejakulation abfährt (auch wenn man sich nicht vorstellen kann, das einem das passiert)
    Mephistopheles ist offline Geändert von Mephistopheles (09.06.2012 um 23:42 Uhr)

  7. #87 Zitieren
    Halbgott Avatar von Mephistopheles
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    Black Rock Shooter

    Genre: Drama, SciFi

    Hauptfiguren:
    Mato - ein aufgewecktes, fröhliches Mädchen
    Yuu - Matos beste Freundin, sie steht jedoch immer etwas in ihrem Schatten
    Yomi - ist neu in Matos Klasse und ein sehr schüchternes Mädchen, dennoch will Mato mit ihr befreundet sein
    Kagari - sitzt im Rollstuhl und ist stets auf ihre beste Freundin Yomi angewiesen
    Saya - ist eine junge Schulpsychologin und gut mit Yuu befreundet





    Handlung:
    Da die Story so rasch vorangetrieben wird versuche ich sie auch so kurz und prägnant wie möglich wiederzugeben.
    Als Mato die neue Mitschülerin Yomi näher kennen lernen will, blockt diese anfangs ab, lässt es aber zu, dass sie mit ihr nach Hause geht, wo schon Kagari, welche nicht will, dass ihr ihre einzige Freundin Yomi weggenommen wird, wartet und sich absichtlich daneben benimmt um Mato zu zeigen, dass sie gehen soll, was sie dann auch tut. Dank eines Gesprächs mit Saya gibt sie jedoch nicht auf und macht Yomi vor Kagari klar, dass diese reines Mitleid und nicht etwa eine Freundin sucht. Beide verstehen - Kagari wird aus ihrer Depression gerissen und Yomi wird klar, dass sie nun von niemandem gebraucht wird. Die ganze Situation spitzt sich zu und Mato realisiert, dass ihre Träume, in welchen sie gegen Mädchen kämpft, die wie ihre Freundinnen aussehen, etwas mit der wirklichen Welt gemein haben.




    Fazit:
    Gemischte Gefühle. Der Anime ist exzellent animiert und so voller Action, dass der Kontrast zwischen Traum und realer Welt gigantisch ist, was das Setting aber nicht zerreißt, sondern wie in Yumekui Merry stimmig übergeht. Die Story ist kurz erzählt und auf die acht Episoden auch eher straff gehalten. Die Handlung dreht sich im Allgemeinen um einfache Werte wie Freundschaft, Eifersucht, Einsamkeit und Vertrauen. Nichts desto trotz ist die Verbindung zwischen Traum und Wirklichkeit ganz schön "Yuuko" (aka Tasogare Otome × Amnesia), nur scheußlich verwirrend erklärt. Alles in allem eine unterhaltsame und auch emotional berührende Produktion mit Verbesserungspotential.



    6-7/10 mit viel Action, ist unterhaltsam und für zwischendurch geeignet
    Mephistopheles ist offline

  8. #88 Zitieren
    Halbgott Avatar von Mephistopheles
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    Ano Natsu de Matteru

    Genre: Romance, SciFi, Comedy

    Hauptfiguren:
    Kaito - ein Junge, der alles mit seiner Super8 Kamera filmt; da seine Eltern gestorben sind lebt er gemeinsam mit seiner älteren Schwester
    Ichika - ist ein außerirdisches Mädchen
    Tetsurou - und Kaito kennen sich schon ewig; er ist sein bester Freund
    Kanna - Kaitos und Tetsuros beste Freundin
    Mio - ist ein schüchternes Mädchen und sehr eng mit Kanna und den anderen befreundet
    Remon - ist zwei Schulstufen über den anderen, dennoch gut mit ihnen befreundet





    Handlung:
    Kaito filmt eines Nachts beim nahe gelegenen Staudamm, wird von einem Meteoriteneinschlag über die Brüstung geschleudert und dabei schwer verletzt. Am Morgen danach wacht er in seinem Zimmer auf und vermutet das alles geträumt zu haben - hat er nicht. Das vermeintliche Naturereignis war in Wirklichkeit Ichikas abstürzendes Raumschiff, welche als Ausreißerin den Ort in ihren visionären Erinnerungen aufsuchen will, Kaito in letzter Sekunde rettet und sich am Tag darauf in der Schule als Austauschschülerin ausgibt. Tetsurou geht in einer Pause direkt auf sie zu und fragt, ob sie bei Kaitos Film mitmachen würde. Sie willigt sofort ein und trifft nach der letzten Stunde erneut auf Kaito. Da sie so vereinsamt auf ihn wirkt und auch gesteht, dass sie nicht weiß, wo sie die Nacht verbringen soll, lädt er sie zu sich nach Hause ein und wird von seiner Schwester mit der Idee überrumpelt, im Haus leben zu lassen, da sie ohnehin für längere Zeit verreisen wird. Ein weiterer Tag vergeht und Tetsurou bringt Mio, Remon und Kanna mit zu Kaitos Haus, damit eine Erstbesprechung zum Film stattfinden kann.




    Fazit:
    Der Anime verläuft ähnlich wie viele andere Romanzen. Die Handlung wird vorgestellt und bezieht gleich von Beginn an alle Main-Charaktere mit ein, was das ganze Geschehen übersichtlich und auch natürlich wirken lässt. Da Ichiko eine Außerirdische ist, muss sie, wie erwartet, für die Herbeiführung geschickt eingefädelter Situationen und Stimmungen herhalten. Trotz sympathischen Charakteren, einem schönen Setting und lustigen Ministories fällt mir das künstlich konstruierte Beziehungsgeflächt unangenehm auf. Cliffhanger sind an manchen Episoden vorprogrammiert und die Spannung kommt nicht zu kurz. Ein wirklicher Mitreißer war Ano Natsu de Matteru aber bei weitem nicht.



    6-7/10 ganz brauchbare Romanze, mehr kann ich dazu nicht sagen
    Mephistopheles ist offline Geändert von Mephistopheles (11.06.2012 um 22:51 Uhr)

  9. #89 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
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    Wolf Guy - Ookami no Monshou
    [Bild: 600full_wolf_guy_tome_1_A_cover.jpg]


    Format: Manga
    Status: Abgeschlossen
    Umfang: 117 Kapitel in 12 Bänden
    Erscheinungsraum: 2007-2012
    Autor(en): Tabata Yoshiaki & Yuugo Yuki
    Genres: Seinen, Drama, Action, Supernatural


    Und wieder der obligatorische Marker : Achtung, dieser Manga hat es in sich und liefert handfeste Szenen, die wohl durch jede FSK-Prüfung fallen würden


    Inhaltsangabe
    Tokio im hier und jetzt : In einer zunächst gewöhnlichen Nacht stößt die junge Lehrerin Frau Aoshika auf dem Nachhauseweg mit einem unbekannten Jugendlichen zusammen. Empört, dass ein Jugendlicher um diese Zeit noch unterwegs ist, läuft sie ihm hinterher, um ihm in bester Lehrermanier die Leviten zu lesen. Und rasselt so unmittelbar in einen Lynchmob aus mehreren Dutzend Gangmitgliedern, die es offensichtlich auf den unbekannten Jungen abgesehen haben. Brutal schlagen und treten sie teilweise mit Waffen auf ihn ein und überfahren ihn sogar. In diesem Tumult fällt Aoshika ihn Ohnmacht. Und als sie erwacht ist alles, was sich vor ihr offenbart die versammelte Gang...tot. Von dem Jugendlichen jedoch keine Spur.
    Der taucht erst am nächsten Tag wieder auf...als neuer Schüler ihrer Klasse. Akira Inugami, so sein Name, ist ein geborener Unglücksbote und so bringt sein Erscheinen in der Klasse eine Welle von Ereignissen in Gange, die immer ausuferende Maße annimmt.

    Kritik
    Wolf Guy ist ein Manga, der in vielerlei Hinsicht von vornherein keine Zweifel zulässt, worum es hier geht.
    So wie der Titel bereits nahelegt, was eventuell Inugamis Geheimnis sein könnte, zeigt zB auch das erste Kapitel direkt, welcher Ton hier angeschlagen wird : Ein verdammt düsterer und sehr brutaler. Das ist in Maßen auch nicht weiter schlimm, aber ich möchte schon vorweg sagen, dass der Manga mMn mit der Zeit immer mehr die Grenzen des Erträglichen auslotet und irgendwann eine Grenze übertritt, die ich persönlich lieber unberührt gelassen hätte.
    Aber der Reihe nach... Der Plot des Mangas ist eigentlich relativ einfach über die kurze Inhaltsangabe hinaus zu erklären : Inugami gerät in Konflikt mit dem jungen Spross eines Yakuza-Bosses, der trotz seines Schüleralters bereits ein mustergültiger Psychopath ist und sich auch mit einer ganzen Schar ebensolcher umgibt. Was folgt ist eine Verkettung brutaler Ereignisse, die in einem Showdown zwischen beiden mündet.
    Subplots gibt es an an und für sich keine und auch die Zahl der Figuren hält sich in Grenzen. Die Charaktere sind hauptsächlich funktionell gedacht, um als Opfer oder Täter in allerlei Perversionen zu dienen. Da hätten wir die Klassen-Nudistin, die Inugami will... aber eig. auch mit dem Yakuza-Boss schläft, impotente Zwillinge, die immer ein Klappmesser mit sich herumtragen, den Klassenstreber, der von Mitschülern sexuell missbraucht wird...und und und. Frau Aoshika hat (selbstredend) auch ihre eigene Missbrauchs-Vergangenheit. In dieser Konstellation aus kaputten Figuren sticht Inugami schon sehr hervor. Sozusagen als sein Kennzeichen kehrt er das Schlechte in den Figuren hervor, nimmt aber aus eigenem Antrieb nicht Teil daran. Überhaupt wirkt Inugami fast wie der einzige normale "Mensch" in der Konstellation.
    Wolf Guy geizt in so einem Charakterumfeld nicht mit explizitem Bildmaterial. Es gibt sehr heftige Gewaltszenen (Schlägeren, Messerstiche, Schießereien, Verstümmelungen usw.) und mit der Zeit auch immer mehr sexuell konnotierte Szenen. Der Versuch das ganze dabei auf ein "Kunst"-Niveau zu heben, indem der Mangaka oftmals Einblicke in die Psyche der Täter und Opfer blendet scheitert dabei mit dem Maß der Gewalt. Das lange Finale des Mangas besteht eigentlich nur aus einer Hatz durch die Stadt, in deren Verlauf sich die Beteiligten geradezu zu Tode foltern und in deren Hintergrund die wohl abstoßendste Vergewaltigungsszene spielt, die ich je in einem Manga ansehen musste. Sicherlich auf einer Höhe mit der Dämonennacht in Berserk anzusiedeln... und das war mal kein Kompliment.
    Generell ist das mein Hauptkritikpunkt, der den Manga nachhaltig so sehr kaputtmacht, dass tatsächlich viele Leser kurz vor Finale einfach aufgehört haben zu lesen. Der Manga ist - und das hört man heutzutage ja wirklich selten - zu brutal. Wenn man nicht eingefleischter Fan der größten Abartigkeiten ist und diese zum Selbstzweck zelebrierten Metzeleien feiert, stößt es einem einfach nur Übel auf. Was anfangs noch ein brutales, aber in den Kontext eingebautes Spiel ist, um Inugamis "Unsterblichkeit" darzustellen, verkommt mehr und mehr zum Tortureporn, der eigentlich nichts sagen will, außer Autsch.
    Warum soll ich mir das als Leser geben? Was sagt mir dieser überzogene Gebrauch von Gewalt - oder besser : Muss es so dargestellt sein, um mir eine Botschaft zu vermitteln? Mit Shamo habe ich hier bereits ein Review zu einem Manga geschrieben, der bereits ziemlich gewalttätig ist und ich denke, ich lese einiges an Seinen-Kram, der mit Gewalt nicht geizt. Aber die sagt mir in einem guten Machwerk immer etwas plotrelevantes und ergeht sich nicht in einer so kruden "Ästhetik" (z.B. Pantyshots von Frauen, die sich in Todesangst einnässen).
    Die eigentliche Grundthematik des Wolfmenschen, der als wahrhaftig einsamer Wolf in einer modernen Gesellschaft seine Identität sucht und im Konflikt zwischen seiner Menschlichkeit und dem Tier steckt, gibt es ja. Aber das rückt immermehr in den Hintergrund. Und selbst die Dialoge, etwa wenn Inugami über das stolze Naturell von Wölfen spricht, sind gut geschrieben und passen in einen Seinen der besseren Sorte. Es ist zum Haareraufen!
    Zur Beruhigung nun ein paar Worte zum Zeichenstil. Der ist anstandslos gut und sauber. Der Zeichner schafft es in Kulisse und Darstellung der Charaktere wirklich einwandfrei ein Noir-Feeling zu vermitteln und verwendet verschiedene Zeichentechniken auf einem hohen Niveau. Dazu bleibt der Stil einheitlich und hat keine Ausfälle nach unten. Manche Charaktere sind ein wenig.. unmenschlich gezeichnet, aber das hält sich im Rahmen. Vor allem Inugami selbst ist (wie man auf dem Bild oben sehen kann) in den meisten Panels sehr detailverliebt gezeichnet und wirkt in vielen Szenen wirklich wie die menschliche Symbiose mit dem Wolf. Außerdem schafft es der Zeichner seiner Mimik die durchgehende Mischung von Melancholie und Mitleid einzuhauchen, die Inugami mit sich herumschleppt. Optisch wahrscheinlich das Beste, was ich hier bisher für Reviews verwendet habe.
    Was lässt sich abschließend sagen? Wolf Guy hat mich auf negative Weise schockiert und sich auf plumpe und dumme Weise selbst demontiert. Von verschenktem Potential mag ich eigentlich schon nichtmehr reden, weil die Handlung sich so zielmäßig und konstant aufgeilt, dass es schon strikt planmäßig wirkt. Der Manga sieht gut aus und das erste Viertel (vielleicht auch die Hälfte) kann man genießen. Danach rate ich wirklich davon ab. Ich selbst werde diesen Manga wohl allenfalls in ziemlich, ziemlich ferner Zukunft wieder anrühren.. wenn überhaupt.
    Das letzte Kapitel ist übrigens dramaturgisch gesehen Mist und eine letzte Beleidigung für die Leser, die bis dahin tapfer durchgehalten haben.

    Zeichenstil 08/10 Viel Blut, endlose Korridore und verfledderte Körper sorgen im Schlussteil für Monotonie. Sonst sehr schöner und exotischer Stil
    Plot 02/10 Geradlinige Idee. Wenig Geplänkel am Rande. In Maßen vorhersehbar. Und beinhaltet eben eine Vielzahl von Undingern, die mMn rausgeschnitten gehören...
    Charaktere 04/10 Eig. sollte ich hier weniger geben, weil 90% der Figuren einfach kaputte Psychos sind, deren weitere Darstellung so flach wie Holland ist. Inugami selbst ist aber eine in Grundsätzen interessant gedachte Figur und die anderen handeln im Rahmen ihrer kranken Psyche...kohärent.
    Action 05/10 Hier tu ich mich schwer. Es gibt viele Action-Szenen im Sinne von purem Splatter. Die sind in puncto Zeichnung solide, aber inhaltlich oft flacher Pulp. Wenn ich beachte, dass es viele Mangas gibt, der "Action" ästhetisch zelebrieren, geht hier deswegen nicht mehr
    Anspruch - Mit -2 käme der Manga auch gut weg. Ich hoffe inständig, dass der Mangaka sich das nicht als ein reflektierenswürdiges Stück Literatur gedacht hat und verzichte einfach mal auf Wertung

    Gesamteindruck 03/10 Geschmack ist oft etwas, worüber sich diskutieren lässt und Kunst bietet darüber hinaus eine gute Bühne zum Polarisieren. Trotzdem glaube ich aufrichtig, dass der aktuelle Trend, optische Schmerzgrenzen auszuloten, langsam an einen Punkt gerät, wo er jeglichen Schauwert verliert. Tatsächlich rangieren Werke wie Wolf Guy in den schlimmsten Momenten auf einer Höhe, die nur haarscharf an der menschenverachtendsten filmischen Gewaltpropaganda vorbeischrammt. In den Siebzigern gab es mal einen ähnlichen Trend im Horror-Kino, der irgendwann seinen Höhepunkt erreichte... dann wieder abflaute. Ich hoffe, dass mit Wolf Guy ein solcher Höhepunkt bereits überschritten ist und ich keine Bücher mehr in den Händen halten werde, die so weit gehen müssen, um was genau zu zeigen?

    Anisearch-Score 3,94/5
    Zetubal ist offline Geändert von Zetubal (16.02.2014 um 00:51 Uhr)

  10. #90 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
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    Format: Anime
    Status: Abgeschlossen
    Umfang: 25 Folgen in 2 Staffeln
    Erscheinungsraum: 2011-2012
    Regie: Ei Aoki
    Genres: Seinen, Supernatural, Drama, Action

    Besonderheit: Spielt zehn Jahre vor dem Anime (bzw. Manga) Fate/Stay Night

    Inhaltsangabe
    Im 18. Jahrhundert vollbringt ein Bund aus Magiern eine einzigartige Großtat und erschafft den Heiligen Gral von Neuem. Das sagenumwobene Artefakt erfüllt jedoch, entgegen der Legende, nicht einem jeden Mann seinen Herzenswunsch, sondern sucht höchstselbst sieben Auserwählte, von denen am Ende bloß einer seinen Wunsch gewährt bekommt. Diese Situation führt im 18. Jahrhundert zwangsläufig zu einem blutigen Kampf zwischen den Auserwählten und dieses Spektakel wiederholt sich fortan alle 60 Jahre von Neuem... Wenn der Gral wieder erwacht und sich sieben neue Kandidaten wählt.
    Zeitsprung ins hier-und-jetzt : Seit dem letzten Gralskrieg sind 60 Jahre vergangen und erneut stehen sich sieben Auserwählte gegenüber, die auf die ein oder andere Weise allesamt einen Wunsch hegen, für den sie bereit wären, zu sterben.
    Gemeinsam mit ihren Servants, den Heldengeistern verstorbener Legenden, treffen sie sich in Furuki City in Japan - dem Ort der magischen Konvergenz - und das Schauspiel beginnt.


    Kritik
    10. Review! Und dafür habe ich mir mal etwas besonderes ausgesucht - zumindest für meine Begriffe : Einen Anime Warum er die paar Zeilen Schreiberei und einen Blick wert ist, was ihn besonders auszeichnet und das ganze andere Zeug, was zu einem hoffentlich guten Review dazugehört, erfahrt ihr im Folgenden.

    Fate/Zero ist ein brandneuer Anime, der auf einer Visual Novel, sowie einem Manga, beruht und das Prequel zu Fate/Stay Night darstellt. Obwohl die Grundhandlung - Todesduell von 7 "Magiern" - erstmal ein ziemlich klischeehafter Start ist, der mich persönlich unangenehm an die ewigvielen Turnier/Deathmatch-Konstellationen und Einheitsbreit wie Basilisk erinnert, schaffen es die Macher des Animes, streckenweise das Thema und die Erzählweise geschickt umzupacken und zwischen den Actionsszenen auch einen Einblick in die Charaktere zu verschaffen. Trotzdem - und das versucht F/Z auch gar nicht zu verbergen - ist die Serie vor allem ein Actionfest und fährt die neueste Animationstechnik auf, die Japan zu bieten hat, bewegt sich in superfließenden Animationen und baut ab und an auch komplett computergenerierte Animationen ein. Insgesamt sehr schmuck.
    Doch konzentrieren wir uns zunächst auf die Handlung und vor allem (weil wichtig) die Charakterkonstellation: Verständlicherweise dreht sich der Plot fast nur um die sieben Auserwählten und ihre Motivationen. Aber auch ihre Servants, beschworene Geister verstorbener Helden mit übermenschlichen Fähigkeiten, haben teilweise ihre Geschichten zu erzählen und auch die ungleichen Paarungen zwischen manchen Kandidaten und ihren Servants werden mit der Zeit zunehmend wichtig.
    Charaktere sind das, worauf die F/Z gerade zu Beginn starkes Augenmerk legt. Da haben wir einen Serienkiller (und den Geist eines Serienkillers aus dem Mittelalter), die ihre Ritualmorde als Kunst betrachten und letztendlich Gott mit ihrem Werk herausfordern wollen, wir haben elitäre Magier, die die Überlegenheit ihres Geschlechts behaupten wollen, einen kaltblütigen Auftragsmörder, der zur Erfüllung seiner Aufträge ohne Skrupel Zivilisten tötet - aber doch angeblich "die Welt retten" möchte, einen nihilistischen Priester, der die Leere in sich loswerden uvm. Und ihnen zur Seite stehen Legenden wie Gilgamesh, Alexander der Große (Iskander) oder "König" Arthus, die selbst ihren Stolz und ihre Ziele haben.
    Um dieser Masse an prinzipiell wichtigen Gestalten gerecht zu werden und wohl auch um zu verschleiern, wer bis zum Schluss übrig bleibt, geht F/Z ein Wagnis ein und versucht die Geschichte wechselnd aus allen Perspektiven zu erzählen. Das wirkt manchmal etwas schleppend und natürlich bekommen die wirklich relevanten Charaktere zusehends mehr Screenplay, aber die Idee ist interessant gedacht und auch nicht ur-schlecht umgesetzt. Selbst die Dialoge sind an manchen Ecken schnittig und clever, wie beispielsweise der Königsdialog zwischen Iskander, Arthus und Gilgamesh, die Lehrstunden Iskanders oder die Rückblende in Kiritsugus Kindheit zeigen.
    Zugleich denkt man sich beim Schauen dann aber auch: "Schade, dass ich über den oder den nicht so viel erfahre", und das ist schlichtweg die Schattenseite, die bei dieser Technik und dem kurzen Handlungsrahmen nicht ausbleibt.
    Es kommt eben immer wieder zu Kämpfen und in deren Folge dünnt sich das Feld aus. Bei manchen Kämpfen ist das wirklich enttäuschend (auch in der Art), bei anderen hat es eine Portion Epicness - optisch gibt es da aber nie etwas zu beantstanden.
    Überhaupt ist Optik, wie ich wohl durchblicken lasse, DER große Grund, sich F/Z zumindest mal flüchtig anzuschauen. Immer satte Kontraste, flüssige Animationen mit hohen Frameraten, endlich mal anständig eingebundene Computeranimationen und hin und wieder so ein Metzchen, wie das "zu Glitzerstaub zerfallen" mancher Figuren. Soweit ich das beurteilen kann, sieht dieser hier einfach nur toll aus und scheint mir im Quervergleich mit aktuellen populären Anime (etwa ganz willkürlich mit Accel World oder Ao no Exorcist) auch die gängigen Standards zu überflügeln. Der Anime ist übrigens, was die Optik angeht, wohl auch nicht ganz harmlos. Sexszenen finden wir zwar keine, dafür aber rel. offen gezeigte Gewalt mit alldem, was Hacken und Stechen eben so zur Folge hat. Noch lange kein Splatter, aber naja, auch keine Kickers
    Die genannten Actionselemente sind (ansonsten) ziemlich solide umgesetzt und gerade in den klassischen Duellen auch wirklich gut choreographiert - sofern das der passende Ausdruck ist. Es gibt im Nachhinein ein paar Szenen, die ich zu hektisch geschnitten fand und wohl auch eine bzw. zwei, die mir zu dick auftrugen... aber ansonsten wirklich solide Kost. Geschwindigkeit, Wucht, ein bisschen Staunen... Check.
    Nun bringt das Medium Anime noch einen Faktor mit, den ich beim Manga verständlicherweise nicht erwähne, der hier aber wirklich erwähnt werden muss : Musik und Ton.
    Zuerst zu letzterem : Der wirkt soweit sauber abgemischt. Man versteht die Sprecher, die Effekte klingen eben so, wie man sie bei einem Action-Anime erwarten soll... Alles gutes Maß. Wie mittendrin fühle ich mich zwar nicht, aber das ist noch Meckern auf hohem Niveau.
    Und nun die Musik... die ist wirklich...toll. Sehr gängige Openings und Endings (je 1 pro Staffel), nette, leicht variierte Piano-, Vocal- und Streicherthemes und immer passend zur jeweiligen Situation. Hier sei erwähnt, dass der Anime mehrere etwas kitschig angehauchte Panoramenszenen hat und einen düsteren Grundton beibehält. Die atmosphärische Untermalung sitzt hierbei fast immer. Wirklich klasse gemacht.
    Nach so einem Haufen überwiegend positivem muss ich aber nun leider auch einige negative Punkte aufzählen, die mir beim Schauen auffielen. So ist, wie ich anfangs bereits angedeutet habe, das Experiment mit 7 Perspektiven nur teilweise gelungen und das ist doppelt schade, weil die 47min-Pilotfolge sich wirklich Mühe gibt, die Kandidaten gut vorzustellen. Tatsächlich gibt es ganze 3 Kandidaten, über die ich extrem wenig erfahre und ebenso 2-3 Servants, die man schlichtweg hätte streichen können. Ich kenne den Manga nicht und kann daher nicht sagen, inwiefern es Streichungen gab, aber so wie es steht, ist es schade. Zumal die genannten 3 und zumindest 2 der Servants von ihrer Rolle in der Charakterkonstellation erstmal interessant sind und sicher etwas zu erzählen hätten, wenn man sie ließe.
    Außerdem finde ich, dass sich der finale Konflikt schon sehr früh ankündigt und so unmissverständlich klar wird, auf was der Anime zum Schluss hinausläuft. Dementsprechend finde ich das Finale - insbesondere die letzten 2 Folgen - echt enttäuschend. Der Schnitt direkt zu Beginn der vorletzten ist sehr holprig und die Auflösung des ganzen wirkt erst dann halbwegs verdaulich, wenn man direkt danach (oder schon davor) Fate/Stay Night schaut. Generell wirkt es so, dass F/Z stark auf sein chronologisches Sequel baut und mir fast unvollständig erscheint, wenn man den anderen Teil nicht kennt. Die Actionsszenen rund um den letzten Akt sind zwar auf Seiten der Kandidaten gut gestaltet, aber warum blenden die Macher den Servantkampf so weitgehend aus? Schade.

    Auch wenn der letzte Absatz nun einiges moniert, möchte ich aber festhalten, dass Fate/Zero trotzdem ein guter Anime ist, der unterhält und darüberhinaus auch den ein oder anderen denkwürdigen Satz parat hält.


    Animation 10/10 Mein erster Zehner im zehnten Review Wüsste auch ehrlich nicht, was man großartig besser machen sollte.
    Plot 05/10 Hands down: Hier wird das Rad nicht neu erfunden. Nett dargestellt, mit den Perspektivwechseln, aber auch da holprig an einigen Stellen
    Charaktere 06/10 2 oder 3 fand ich wirklich interessant und ambivalent dargestellt. Der Rest ist tendenziell eher flacher dargestellt, was wohl ein Kompromiss sein soll.
    Action 08/10 8 ist das gehobene Mittelmaß und das sagt es auch schon. Sieht gut aus. Schicke Effekte, manchmal etwas hektisch.
    Anspruch 06/10 So simpel wie das Ziel "Wunscherfüllung" auch sein mag, die Wünsche selbst und deren Ursprünge sind es nicht so sehr. Auch die Phrasen über gerechte Herrschaft kratzen oberflächlich schon an philosophischem Gedankengut. Obwohl es also letztendlich handfeste Auflösungen gibt, streut der Anime immer mal Gedankenfutter ein

    Gesamteindruck 07/10 Stimmt diesmal sogar mathematisch. Fate/Zero ist solide Unterhaltung im modernen Gewand, die nebenher auch die Ambition hat, eine Geschichte zu erzählen. Durchweg unterhaltsam und ein Genuss für die Sinne - aber praktisch nie so in die Spitzenverhältnisse hinein, dass ich von einem Klassiker oder gar Meisterwerk sprechen wollte. Schauen schadet nicht.

    Anisearch-Score 3,8/5
    Zetubal ist offline Geändert von Zetubal (21.06.2014 um 02:32 Uhr)

  11. #91 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
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    Format: Manga
    Status: Abgeschlossen
    Umfang: 182 Kapitel in 18 Bänden
    Erscheinungsraum: 2000-2007
    Mangaka: Mori Kouji
    Genres: Seinen, Drama, Action, Psychological

    Besonderheit: Immer wieder tritt der Autor als Ich-Erzähler zwischen den Panels in Erscheinung und erklärt dem Leser Dinge aus seiner eigenen Erfahrung heraus.

    Inhaltsangabe
    Yuu hat ein ziemlich typisches Teenager-Problem: Eine Identitätskrise.
    Obwohl sich seine Familie um ihn sorgt, kann er keinen Bezug zu Eltern und Geschwistern aufbauen. Und auch in der Schule ist er ein Einzelgänger. Seine Unfähigkeit, die richtigen Worte zu finden und auf Leute zuzugehen, machen ihn auch dort zum Aussenseiter. Dass er schmächtig, blass und nerdig wirkt, sorgt dazu noch dafür, dass er schikaniert wird.
    Weniger gewöhnlich, ist allerdings seine Art, dieser Tristesse zu entgehen. Nachts streift Yuu nämlich durch die Neon-beleuchteten Vergnügungsviertel Tokios (Shimokitazawa und Shibuya), wo Gangs den Ton angeben und Schlägereien an der Tagesordnung stehen.
    Nun, da Yuu aber endlich einen pulsierenden Ort gefunden, an dem er sich lebendig fühlt - sein Holyland - denkt er nicht daran, ihn zu verlassen. Und deshalb beantwortet er Gewalt mit Gewalt...

    Kritik
    Wer bei dem Titel Holyland an Bibelgeschichten, Kanaan, Pilgerreisen oder dergleichen denkt, liegt gar nicht mal so falsch, wie die Inhaltsangabe vermuten lässt. Denn das zentrale Thema ist auch hier die titelgebende Suche nach dem "gelobten Land". Einem Ort, an dem man sich lebendig und geborgen fühlt, an dem man Freunde findet und an sich selbst wächst.
    Klingt ziemlich pathetisch, ist es aber tatsächlich nicht.
    Denn Shimokitazawa ist eben kein Bonbon-Land, in dem alle sich lieb haben, sondern ein ziemlich rauhes Pflaster, mit schmutzigen Seitengassen, in denen man für nichts und weniger ausgeraubt und zusammengeschlagen wird. Ein Ort an dem es eingeschworene Gangs gibt und man niemanden von außerhalb seiner Peer-Group trauen kann. Gerade diese Ambivalenz zwischen glitzernder Fassade und dem rauhen Ton ist es wohl, die diesen Ort für Yuu so magisch macht. Und jeder, der selbst mal in einem ähnlichen Stadtviertel war, kann das wohl zumindest in Grundzügen verstehen.
    Die Figuren, mit denen der Mangaka Downtown füllt, sind so verschieden, wie sie nur sein könnten. Masaki, der charismatische Ex-Boxer, der eine Art lebende Legende der Stadt ist und zeitweilen die Ordnung aufrechthält, Tsuchiya, tagsüber Bäcker und abends einer der Senpai der Gangs, der wie ein Rentner auf seine wilde Zeit zurückblickt und den Sprung ins Erwachsensein nicht so recht wagt, Yagi, der weder Kraft noch Intelligenz hat und so durch List versucht, die Straßen an sich zu reißen und und und.
    Holyland hat bestimmt 12-15 wichtige Charaktere, die allesamt einen gewissen Straßencharme versprühen - egal ob sie nun Coolness, Stärke, Reife, Herz oder Intelligenz zeigen. Yuu selbst fällt da etwas über die Kante, da er über weite Teile der Geschichte nur 1-2 Ziele hat : sich in der Stadt behaupten und Freunde finden.
    Schön finde ich, dass auch einige der Nebencharaktere sich merklich entwickeln im Lauf des Mangas.
    Und mit "sich behaupten" reiße ich auch schon das nächste Hauptthema des Mangas an : Straßenkämpfe.
    In der Stadt gilt nunmal das Recht des Stärkeren und so kommt es, dass Yuu immer wieder in "Duelle" und Prügeleien verwickelt wird. Sowohl als Opfer als auch als Täter, wobei die Grenzen teilweise verschwimmen.
    Dabei geht es nicht so sehr um Martial Arts, obwohl einige Charaktere solche praktizieren, sondern um sehr anwendungsorientiertes Straßengekloppe, wie man es in "Fight Club" benutzen könnte. An vielen Stellen schreibt der Mangaka auch erklärende Passagen an den Leser, wie man sich verhält, wenn man bspw mit einem Messer attackiert wird, welche Gefahren ein Tritt mit sich bringt in einem Straßenkampf und und und. Dabei verweist er immer wieder auf "eigene Erfahrungen", sodass es den Anschein hat, als würde der Mangaka in Holyland auch autobiografisches verarbeiten. Durch diese Anleitungen und die komplett fehlende Überspitzung und Heroisierung von Kampfkunst wirkt Holyland sehr authentisch und realistisch. Niemand steht nach 1000 Treffern auf, Trefferwirkung wird immer realistisch gezeigt und - für mich ein großes Plus - der Protagonist ist alles andere als unverwundbar.
    Tatsächlich verliert Yuu sogar relativ oft, was es fortlaufend spannend macht, weil man vor einem Kampf nie den Eindruck hat, dass Plot-Armor hier irgendeine Rolle spielt und der Stärkere automatisch siegen muss.
    Tatsächlich finden die meisten Leser wohl über die Martial-Arts-Sparte zu Holyland und das zurecht. Mit ihrer Authentizität, den sauberen Zeichnungen, den vielen Erklärung usw. zählen die Kämpfe in Holyland wohl zu den spannendsten und unterhaltsamsten, die man in Mangas zu sehen bekommt.
    Realistischere Mangas, die Martial-Arts bzw. Kämpfe thematisieren, findet man sonst nur im Sportbereich (zB Teppuu oder AM). Für mehr Realismus, müsst ihr schon selber rausgehen
    Was den Plot betrifft, lässt sich folgendes sagen : Wir folgen als Leser Yuus "Karriere" auf der Straße. Beginnend bei einem ängstlichen Schwächling hin zum berüchtigten "Thug Hunter" und erleben dabei einige typische Shounen Elemente und Figuren wie den Mentor, den Rivalen, die erste Liebe und den guten Kumpel, das sich selbst Überwinden usw. Weil in die Geschichte aber immer im richtigen Moment neue Charaktere eingeführt werden, die den Kurs der Geschichte lenken, wird es praktisch nie langweilig und die realistische Darstellung erlaubt und fordert praktisch am laufenden Band Wendungen oder räumt ihnen zumindest Platz ein.
    Dieser Realismus schlägt sich auch in den Zeichnungen nieder. Ein generell sehr sauberer und nüchterner Stil, der nichts unnötig ausschmückt, aber auch bei nichts wegblendet. Holyland stellt die Welt so dar, wie sie der Protagonist wahrnimmt. Die nächtliche Stadt, wie sie schillert, die Seitengassen, auf deren Boden unrat liegt, wo Junkies in den Ecken gammeln und wo man, wenn man in den Magen geschlagen wird, eben spucken muss. Die Charaktere selber sind sehr menschlich gezeichnet, mit etwas untypischen Gesichtern für Mangas und wirken, wie die Umwelt, sehr aufgeräumt und gewöhnlich. Surreal wird das Gezeichnete nur dann, wenn man in die Seele von Yuu Einblicke bekommt. Das ist dann aber auch nicht derartig abgefahren, wie bei Shamo.
    Kritisieren ließe sich natürlich auch einiges an Holyland. Der Hauptcharakter ist wie gesagt ziemlich eindimensional und schwimmt bisweilen im Kielwasser des Ensembles um ihn herum mit. An einigen Stellen verfällt der Manga außerdem in Marotten. Zwischen Arcs und auch sonst, wenn gerade Ruhe vor dem Sturm herrscht, sieht man im Zweifelsfall, wie Yuu irgendwelche No-Names haut oder von solchen gehauen wird. Und das...oft.
    Die Zeichnungen sind sehr rational und sparsam und erfüllen wohl ihren Zweck - so schön, wie in Shin Angyo Onshi sind sie aber auch nicht.
    Achja und die Englische Übersetzung ist stellenweise echt besch..eiden. Ist mir lange nicht mehr untergekommen, aber hier fällt es tatsächlich auf.

    Holyland ist wohl gerade dabei vom Insidertipp zum modernen Klassiker zu werden und bringt eigentlich alles mit, was man von einem guten Manga erwartet : Tolle, ambivalente Charaktere, geerdete aber satte Action, saubere Zeichnungen und eine unterhaltsame Geschichte mit Wendungen.

    Zeichenstil 07/10 Urban-Flair. Unspektakulär, sauber, keine Aussetzer, mit Auge fürs Detail
    Plot 07/10 Geht stetig vorwärts, hat unterschiedliche Themen und imitiert das echte Leben dahingehend gut, dass eben nicht alles auf ein Ultimatives und absolutes Ende hinausläuft.
    Charaktere 08/10 Die Nebencharaktere stehlen dem Hauptcharakter die Show. Sehr interessante Figuren, die in ihren Entscheidungen nachvollziehbar sind, sich ändern, Fehler machen uvm. Leider kein so toller Protagonist
    Action 09/10 So hohe Wertung, weil ich die "Echtheit", die die Kämpfe ausstrahlen, mag. Bombast-Action ist es nicht, aber eben so, wie es wirklich passiert.
    Anspruch 07/10 Holyland ist so nüchtern in seiner Darstellung, dass der Manga die Leser, die nur Bilder sehen wollen, schnell verscheuchen wird. Zu einem beträchtlichen Teil passiert hier etwas im Innenleben der Figuren und um das genießen zu können, muss man die Figuren schätzen lernen.

    Gesamteindruck 08/10 Holyland ist ein sehr ausgewogener Manga, der kaum etwas falsch macht, nirgendwo zu dick aufträgt und irgendwie echt und schmutzig-charmant wirkt. Für alle interessierten Leser wohl einen Blick wert, weil er neben Haue auch noch einen Hauch Coming-Off-Age und Charakterdrama zu bieten hat.

    Anisearch-Score 3,98/5
    Zetubal ist offline Geändert von Zetubal (07.09.2014 um 13:31 Uhr)

  12. #92 Zitieren
    Halbgott Avatar von Mephistopheles
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    Avatar - The Last Airbender
    Buch 1, 2 und 3 - 3 Staffeln

    Genre: Fantasy, Abenteuer, Drama

    Hauptfiguren:
    Aang - ist ein Junge und der Avatar, als auch letzte Airbender und kann alle 4 Elemente meistern; es ist seine Pflicht die Welt im Gleichgewicht zu halten
    Katara - ist ein Mädchen des Wasserstammes und kann Wasser manipulieren; sie ist die Fürsorgliche im Team
    Sokka - ist Kataras Bruder, er hat keine Fähigkeiten, die Elemente zu beherrschen, reißt ständig Witze, ist aber und der männlich-logische im Team
    Appa - ist Aangs fliegender Bison, auf ihm reisen sie
    Zuko - ist der verbannte Feuerprinz, er ist dazu verdammt Aang zu jagen und zu töten, nur dann darf er zurück in seine Heimat





    Handlung:
    Als Katara und Sokka mit ihrem kleinen Boot am Meer der Antarktis Fische fangen wollen, stoßen sie auf einen Eisberg, welcher im Inneren seltsam leuchtet. Als sie näher heran fahren entdecken sie etwas und finden Aang, einen seltsam aussehenden Jungen und dessen Bison Appa. Sie bringen ihn in ihr Heimatdorf, doch wenig später taucht Zuko mit seinen Soldaten auf und droht dem Dorf es zu vernichten. Aang stellt sich zum Schutze der Anderen und gibt sich als Avatar zu erkennen, wird festgenommen und auf das Schiff geschleppt. Noch in der selben Nacht bricht Katara mit ihrem Bruder Sokka, fliegend auf dem Bison Appa, auf, um Aang zu suchen und zu befreien, was ihnen auch gelingt. Gemeinsam fliegen sie zum Lufttempel, Aangs Heimat, finden dort jedoch nur einen Haufen zerfallener und verwaister Gebäude vor. Der Feuerlord hatte sie alle getötet und Aang erkennt seine Bestimmung. Er muss alle 4 Elemente meistern um den Krieg stoppen und den Feuerlord aufhalten zu können...




    Fazit:
    Man erkennt schnell, dass der Anime für jüngeres Publikum gemacht ist, da die beginnende Handlung und allgemeine Logik sehr einfach gestrickt ist. Die Charaktere sind vorhersehbar und leicht zu durchschauen. Besonders Aang, welcher sich offensichtlich ausschließlich von seinen Emotionen und seinem kindlichen Bauchgefühl, bzw. Drang nach Spaß und Abenteuer leiten lässt. Dieser Drang entpuppt sich meist als Ministory, Misere und Segen zugleich, und scheint mit dem eigentlichen Plot nichts am Hut zu haben - dem ist aber nicht so. Beinahe jedes Ereignis ist spätestens bis zum Letzten Buch Feuer eine Brücke zur gesamten Story. Alle Fäden laufen am überaus epischen Finale zusammen. Avatar ist unterhaltsam, spannend und berührt auch emotional. Der Anime hat mich mit seinem Charme überzeugt und mit den vielen Twists in seinen Bann gezogen...bis zum Bitteren Ende hin. Mit den ca. 60 Episoden hat man auch länger eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung.


    9/10 großes Kino, besonders das letzte Buch (letzte Staffel)
    Mephistopheles ist offline Geändert von Mephistopheles (03.02.2013 um 23:32 Uhr)

  13. #93 Zitieren
    Halbgott Avatar von Mephistopheles
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    SAO - Sword Art Online


    Genre: Fantasy, Abenteuer, Sci-Fi, Drama

    Hauptfiguren:
    Kirito - ist ein MMO versessener Junge und im spiel beinahe unschlagbar
    Sugu - ist Kiritos jüngere Schwester, sie taucht erst im zweiten Part der Handlung auf
    Asuna - ist die Vize-Leiterin einer der größten Gilden in SAO, sie und Kirito verlieben sich
    Yui - ist ein dem System entflohener Hilfs-NPC in Gestalt eines kleinen Mädchens, Kirito und Asuna retten sie, bevor sie hinter ihr wahres Geheimnis kommen





    Handlung:
    Kirito entflieht einmal mehr der Realität und loggt sich gleich zur Eröffnung des Spiels nach der Beta-Version, in welcher er bereits Tester war, ein, um im Spiel alles zu geben. Dabei stößt er ungewollt auf Neulinge und bringt ihnen dennoch seine Faszination für das virtuelle Spielen näher. Nach einigen Stunden werden alle Spieler in die Anfangsstadt gerufen und der Gamemaster erscheint. Was er verkündet sollte das Leben aller verändern. Das MMO ist zur Spielwiese eines irren Psychopathen geworden: Es ist unmöglich sich vom Spiel auszuloggen, jeder Versuch endet tödlich. Stirbt man im Spiel, stirbt man im realen Leben. Wird die finale Quest von einem Spieler abgeschlossen, so werden alle ausgeloggt und sind gerettet. Panik bricht aus und Kirito macht sich in die nächste Stadt auf, ohne zurück zu blicken. Er weis, dass er als Einzelspieler schneller vorankommt, schneller am Ende sein kann. Wochen werden zu Monaten und Kirito erlebt so manche Abenteuer, gewinnt neue Freundschaften und lernt Asuna kennen. Leider muss er im Kampf regelmäßig mit ansehen, wie seine engsten Freunde sterben. Als er psychisch vor dem Abgrund steht, kommen sich er und Asuna näher, verlieben sich und nehmen Yui, einen NPC, welcher sich wie ein echter Mensch verhält, bei sich auf. Doch das Wahre Übel ist damit nicht besiegt.




    Fazit:
    SAO spielt in einem MMO mit echten Menschen und ist somit schon mal eine gewisse Besonderheit, welche der Anime auch mit schönen Bildern und erklärenden Side-Stories zur Schau stellt. Die Filler zu Beginn der Handlung nerven etwas, haben aber dennoch eine Daseinsberechtigung, da sie es dem Zuschauer ermöglichen, mehr über die Welt und interessante Details zu erfahren, ohne dieses Wissen in komplizierten, aufgesetzt wirkenden, Dialogen aufsaugen zu müssen. Die Handlung ist gut erklärt und beinahe durchgehend schlüssig. Die Story ist generell als Zwei-Teiler zu betrachten und meiner Meinung nach viel zu lang, für einen Endlos-Anime a la One Piece wäre sie genau richtig - es kommt laufend zu einem neuen Spannungsbogen und emotionalen Hochs und Tiefs, sowie einen überschaubaren Zu- und Ablauf von neuen Charakteren. Love Interests sind da natürlich auch dabei, sogar einer nach dem anderen. Bei einem über zwanzig Episoden Monster und den vielen Ereignissen je Folge stumpft man als Zuschauer bei jedem (melo)dramatischem Ereignis etwas ab, bzw. erwartet sich ein episches, spektakuläres Ende. Leider fällt gerade dieses so aus, als hätten die Produzenten zu einem vorgegebenen Finale ein logisch wirkendes Drum-Herum basteln müssen, was emotions-, sowie spannungstechnisch ein Ergebnis unter aller Sau liefert. SAO sollte nicht am Stück geguckt, sondern wohl dosiert aufgeteilt werden, da so die ebenfalls langgestreckte Handlung viel besser zur Geltung kommt. Der Anime ist somit eher für geduldige Gemüter geeignet, die auf regelmäßige Cliffhanger, Spannung und eine stark nicht episodische Erzählweise stehen. Alles in Allem ist es Sword Art Online wert von Fantasy Fans gesehen zu werden.


    8/10 dem Fazit ist nichts hinzuzufügen
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  14. #94 Zitieren
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    Tonari no Kaibutsu


    Genre: First Love, High-School, Comedy

    Hauptfiguren:
    Shizuku - ist eine kühle, emotionslose Streberin, die in ihrer eigenen Welt des Lernens lebt
    Haru - ist ein unbesorgter hitzköpfiger, naiver Junge
    Yumeko - ein tollpatschiges Mädchen, sie ist mit Shizuku und Haru befreundet
    Masahiro - geht in die selbe Klasse wie die oberen drei, er war bereits mit Haru auf der Junior High-School, er und Yumeko sind die Normalen der Truppe





    Handlung:
    Shizuku ist eine waschechte Streberin und wird von der Klassenlehrerin aufgefordert, Haru den Lernstoff nach hause zu bringen, da er in eine Rauferei verwickelt war und suspendiert wurde. Eigentlich sollte er schon wieder in die Schule kommen, daher soll sie ihn auch dazu überreden. Eines führt zum anderen und die beiden, so total verschiedenen Charaktere, fühlen sich seit dem ersten Aufeinandertreffen zueinander hingezogen. Haru scherzt und sagt, dass er in sie verliebt wäre, und küsst sie ohne Vorwarnung. Für Shizuku bricht eine Welt zusammen und sie weis nicht mehr was sie denken soll und woher all die unbekannten Gefühle kommen. Unbehagen, Eifersucht, Wut, Sehnsucht, Einsamkeit. Sie versucht aber weiterhin gegen das Unkontrollierbare, die Liebe anzukämpfen. Dem ist aber noch nicht genüge getan, denn über Haru, der ihr überall hin folgt, lernt sie das tollpatschige Mädchen Yumeko, den Jungen Masahiro und (und, und) kennen. Die ruhigen Lernstunden scheinen vorbei zu sein.



    Fazit:
    Tonari no Kaibutsu ist eine romantische Komödie im daily-life Stil mit dem üblichen High-School Setting und einem Mädchen als Protagonistin - somit dürfte der Anime auch für Frauen interessant sein. Der Zeichenstil ist sehr ansprechend und passt sich in die Dynamik der Handlung schön ein. Die Geschichte wird zu Beginn rasant voran getrieben, da es schon in der ersten Episode zum Kuss der beiden Hauptakteure kommt. Außerdem dauert es nicht lang, bis die ersten Nebencharaktere und weiteren Filler-Elemente auftauchen, um die Story auszuschmücken und in eine Richtung zu bringen, die schon fast zu Abgedroschen für eine Schilderung ist. A ist in B verliebt, B auch in A, C ist ebenfalls in A verliebt und D ist ebenfalls in B verliebt. E ist in F verliebt, aber F erwidert diese Liebe nicht, sondern fühlt sich zu G hingezogen. Durch diese Verstrickung wird die anfangs sehr solide und schön erzählte Geschichte regelrecht zerstückelt und für jemanden, der sich einen top Liebesroman erwartet, zerstört. Die vielen love-interests und Side-Stories sind einfach zu viel für die wenigen 13 Episoden. Z.B.: Die Geschichte um Shizuku wird nie wirklich komplettiert und jene um Haru wird mächtig aufgebauscht aber ebenso wenig fertigerzählt. Fast so, als hätte man sich jetzt schon auf eine zweite Staffel vorbereiten wollen. Ich habe mir einen realistischen, romantischen Slice of Life Anime erwartet und ein mehr oder weniger ausgelutschtes Comedy-liebes-Drama bekommen. TnK ist eben nichts Neues, aber gutes, lustiges Unterhaltungs- und Zwischendurch- Material und ein tolles Beispiel für Leute, die mal in High-School Animes reinschnuppern wollen.


    6-8/10 blaue Lichter leuchten blau und "First Love, High-School, Comedy" macht was "First Love, High-School, Comedy" machen soll
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  15. #95 Zitieren
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    Ore no Imouto ga Konnani Kawaii Wake ga Nai


    Genre: Slice of Life, Comedy,

    Hauptfiguren:
    Kirino - ist ein 14 jähriges teenage Model und Idol, auch in der Schule erreicht sie alles, was sie anstrebt, sie ist ein heimlicher Otaku
    Kyousuke - ist Kirinos älterer gutmütiger Bruder
    Kuroneko und Saori - die beiden sind Kirinos Otaku Freunde, mit ihnen kann sie über Anime und Manga reden
    Manami - ist eine Kindheitsfreundin von Kyousuke




    Handlung:
    Kyousuke findet heraus, dass seine jüngere Schwester, welche bei allen beliebt ist, nebenbei als Model arbeitet und weit mehr soziale Kontakte hat als er selbst, in Wirklichkeit ein Eroge-Otaku auf höchstem Level ist. Als sie ihm beichtet und ihr Versteck der gesamten Sammlung an Figuren und Spielen zeigt, willigt er zu Kirinos Überraschung ein, ihr Hobby geheim zu halten und hilft ihr sogar dabei an alters begrenztes Eroge Material zu kommen. Außerdem hat er sie mit ihren zukünftigen Otaku Freundinnen Kuroneko und Saori zusammen gebracht. Trotzdem lässt sie immer wieder ihren selbstverliebten Charakter heraushängen und ist so gar nicht erfreut und heimlich eifersüchtig, als ihr Bruder seine Kindheitsfreundin Manami mit nach Hause bringt.



    Fazit:
    Der Anime lebt quasi von Mini-Stories und Fillern, deswegen ist auch die Plotbeschreibung diesmal außerordentlich kurz und nichtssagend. Im Grunde genommen geht es hauptsächlich um das Bruder-Schwester Verhältnis der beiden und wie sich das für Mädchen seltenes Hobby auf ihr sonst so erfolgreiches Leben auswirkt. Kirino ist eine waschechte Tsundere mit 99% tsun und 1% dere. Kyousuka hingegen ist ein sehr erwachsen wirkender, gelassener, High-School Student und muss immer ihre Fehler in verdeckter Operation wieder grade biegen. Zu Beginn des Animes war die Handlung noch interessant, ich muss aber ehrlich sagen, dass ich lieber mehr von der Romanze Kyousuke-Manami gesehen hätte, welche in zwei Episoden recht humorvoll und vielversprechend präsentiert wird, als von der undankbaren Kirino. Ore no Imouto hat keinen roten Faden und wer sich ein richtiges Ende erwartet, ist bei dem Streifen ebenfalls verkehrt. Der Anime ist ein gut umgesetztes, seichtes, Zwischendurch-Häppchen für Leute, die auf Tsuntsuntsuntsundere Weibchen stehen, oder bei dem Gedanken an Eroge spielende Mädchen einen ganz steifen Nacken bekommen.


    6/10 Imouto süchtige Onii-chans werden es lieben.
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  16. #96 Zitieren
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    Tari Tari


    Genre: Slice of Life, Comedy,

    Hauptfiguren:
    Konatsu - steht kurz vor ihrem Highschool-Anschluss, sie ist im Chor-Club, hat jedoch so ihre Probleme mit den Auftritten vor Publikum
    Sawa - ist eine Freundin von Konatsu, sie ist im Bogensport Club und reitet leidenschaftlich gerne
    Wakana - hat seit dem Tod ihrer Mutter jede Verbindung zur Musik gekappt und sich nur Konatsu zu liebe für den Club eingeschrieben, damit dieser gegründet werden konnte
    Taichi - ist fanatischer Badminton Spieler und übt meist alleine, er muss dem Club beitreten, da er eine Wette verloren hat
    Atsuhiro, auch Wien - findet sich anfangs schwer im Schülerleben ein, da er nach 12 Jahren seiner Kindheit in Österreich wieder nach Japan zurückgekehrt ist




    Handlung:
    Kona darf beim Musikclub nicht mehr mitsingen, da sie beim letzten Auftritt eine Panikattacke gehabt hat. Da sie sich nicht länger von der Musiklehrerin, welche auch Vizedirektorin ist, schikanieren lassen will, schmeißt sie ihre Mitgliedschaft und gründet ihren eigenen Club. Bei der Suche nach den nötigen Mitgliedern, damit überhaupt einer zustande kommt stößt sie nach und nach auf ihre Freundinnen Sawa und Wakana, als auch den Jungen Taichi, welcher mit ihr in die selbe Klasse geht und Wien, welcher ohnehin Anschluss und neue Freunde sucht. Gemeinsam suchen sie Möglichkeiten sich gegen den viel größeren Chor-Club behaupten zu können. Nach der Handlungseinleitung wendet sich der Anime eher den handelnden Personen zu.



    Fazit:
    Die Handlung scheint von einem Slice-of-Life-Musik-Highschool-Anime Kochrezept zu sein, dennoch, oder gerade deswegen wäre Tari Tari ein Fixprogramm für Liebhaber dieses Genres. Die Charaktere sind durchschaubar und entwickeln sich, zumindest in den ersten paar Episoden, nur sehr gering. Danach bekommt jeder der gleichgestellten Charaktere eine eigene Hintergrundgeschichte um dem Ganzen einen persönlicheren, teils dramatischen, Touch zu verleihen. Die Handlung ist einfach gestrickt: völlig verschiedene Persönlichkeiten sind plötzlich eine Gruppe, müssen miteinander auskommen und freunden sich an. Primär dreht sich der Anime aber weniger um das Zusammensein an sich, sondern um die fünf Freunde, weswegen ich auch kein schlechtes Gewissen wegen der kurzen Handlungsbeschreibung hab. Leider kann da der Zeichenstil, bzw. die Umsetzung des Charakterdesigns überhaupt nicht mithalten, auch sprachlich nicht. Die Gesichtszüge, Stimmen und Redensarten haben wenig herausstechende Charakteristika, die sich unterscheiden um auf den ersten Blick eine Person zuordnen zu können. Alle haben eine dunkle bräunliche Augenfarbe. Sawa und Wakana, Taichi und Wien, Taichis Schwester und Sawas Mutter waren für mich bis Episode 4 optisch nicht wirklich unterscheidbar, was die eigentlich simplen Szenen sehr verwirrend werden lässt. Gerade bei einem Slice of Life Streifen wäre sowas nicht nötig und auch einfach vermeidbar. Achtung der Anime ist auch traurig - die Dramaturgie ist für einen Slice of Life Anime grundsätzlich überraschend ausgeklügelt.

    Tari Tari ist ein gutes, ansehnliches Zwischendurch, hätte aber ohne viel Aufwand, z.B. mit einem Love Interest und der Behebung meiner Mängel-Punkte, der Slice of Life Anime der Saison sein können.


    7/10 befriedigend bis gut, solide Unterhaltung, drückt auch auf die Emotionsdrüse
    Mephistopheles ist offline Geändert von Mephistopheles (03.03.2013 um 00:11 Uhr)

  17. #97 Zitieren
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    Claymore


    Genre: Fantasy, Action, Drama

    Hauptfiguren:
    Clare - ist nach dem Tod ihrer einzigen Freundin Theresa zu einer Claymore geworden um sich an der Mörderin zu rächen
    Raki - ist ein normaler Junge dessen Familie von Monstern getötet wurde, Clare konnte ihn gerade noch retten
    Theresa - ist eine Claymore und nimmt Clare als ihre Gefährtin auf, als diese noch ein kleines Mädchen war
    Priscilla - ist ebenfalls eine Claymore, verwandelt sich aber in ein Monster




    Handlung:
    Die Claymore sind eine Organisation, die gegen Bezahlung Yoma (Monster die Menschen fressen) töten. Dabei ist zu beachten, dass die Vollstrecker ausschließlich Frauen und ebenfalls zur Hälfte Yoma sind, sonst könnten sie die überaus mächtigen Monster ja nicht töten. Alle 47 Claymore haben einen Rang, eben 1-47, wobei die Nummer 1, Theresa, das Mädchen Clare aufnimmt, welches ihr ständig nachläuft. Als Theresa mit ansehen muss wie eine Gruppe Banditen eine Stadt ausraubt und willkührlich mordet, bricht sie den Kodex der Claymore und tötet alle Banditen. Als Folge fühlt sich Prescilla, eine Claymore, die nun im Namen des Kodex gegen Theresa kämpfen muss, verraten und verwandelt sich in eine Erwachte, ein Yomamonster. Prescilla schafft es im Kampf auf Leben und Tod Theresa den Kopf abzuschlagen. Im Laufe des Animes wird genau dieser Part als Rückblende gezeigt und Clare rückt als Hauptfigur der Story wieder in den Vordergrund. Clare lässt sich, um sich einmal an Prescilla rächen zu können, von der Organisation die Yomakräfte von Theresa einpflanzen und wird somit eine Claymore. Wie auch Theresa nimmt Clare einen Menschen, den Jungen Raki, als Gefährten auf.



    Fazit:
    Ich hab vor ein paar Jahren mal mit Claymore begonnen und es dann nach der Hälfte aus Lustlosigkeit in die Ecke gepfeffert und nun wieder gefunden. Beim Einstieg in Episode 13 gings etwas eingerostet voran mit meinen Erinnerungen, aber man findet sich schnell wieder ein, da die Handlung nicht gerade kompliziert gestrickt ist, was auch der ausschlaggebende Grund war mich von Clamore abzuwenden. Ich muss jedoch sagen, dass mich der Anime nun nach den Jahren wieder ziemlich überrascht hat und trotz der holprigen Dialoge, was wohl auch an der Synchro und den schon etwas altmodischen Kampfszenen liegt, mit dem Gesamtpaket einigermaßen überzeugen kann. Wieso dies? Obwohl Claymore ausschließlich weibliche Hauptfiguren und nur einen männlichen Unterstützungscharakter hat, hat der Anime alle Qualitäten einer typischen Shounen Produktion. Der Hauptcharakter Clare ist jung, attraktiv und eine Aussenseiterin der Gesellschaft, erhält durch einen magischen Umstand übernatürliche Kräfte, muss ihre Freunde beschützen und nebenbei ein bisschen die Welt retten. Nichts desto trotz hat sie mit ihrem Selbstvertrauen zu kämpfen. Werte wie Ehre, Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Wut und Neid sind ebenfalls Fixstarter, die zwar die nötigen Emotionen aber nur wenig Tiefgangsstimmung verbreiten können. 26 Episoden sind für die Handlung einfach zu viel, dafür das der Anime aber offensichtlich für eine Endlosproduktion oder zumindest für eine zweite Staffel gedacht war ist auch das Ende gar nicht so übel verwertet worden.


    7/10 wer das Gere und das mittelalterliche Setting mag wird in dem Anime eine gute Serie gefunden haben
    Mephistopheles ist offline

  18. #98 Zitieren
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    Psycho-Pass


    Genre: Sci-Fi, Action, Thriller

    Hauptfiguren:
    Akane Tsunemori - wird gleich nach ihrer Ausbildung zur Polizistin in den Bereich der öffentlichen Sicherheit verlegt und arbeitet als Detective
    Nobuchika Ginoza - ist der Teamleiter der Unit 1, welcher auch Akane angehört
    Shinya Kougami - war Nobutchikas Partner bis ein Kollege ermordet wurde, er dient dem Unit 1 jedoch weiterhin als Enforcer
    Shogo Makishima - ist ein mordender Verbrecher




    Handlung:
    Japan hat sich im Laufe der Zeit von der restlichen Welt abgegrenzt, verhindert jede Ein- sowie Ausreise mit allen Mitteln. Flüchten ist ausgeschlossen. Dies ist auch nicht notwendig, da das Sibyl System Japan automatisch am Laufen hält. Der Psycho-Pass der Einwohner wird täglich und an allen öffentlichen Orten gescannt. Aus den resultierenden Daten wird entschieden, welche Berufe für die Person geeignet sind und wer kriminelles Potential in sich trägt bzw. wie stark dieses ist. Ab einem gewissen Level erhält man eine Pflichtbehandlung, wird eingesperrt, oder Exekutiert.
    Es ist mitten in der Nacht und regnet - Akane kommt am Schauplatz ihres ersten Einsatzes an und erhält eine kurze Einschulung. Ihre Waffe scannt beim Zielen den Psycho-Pass von Personen und entscheidet ob sie nur paralysiert oder tödliche Geschosse abfeuert. Gemeinsam mit Nobuchika und den Enforcern, Polizisten mit einem potentiell kriminellen Psycho-Pass, verfolgen sie einen Vergewaltiger, welcher eine Frau als Geisel genommen hat. Nachdem sie diesen erwischt und vor den Augen des Opfers getötet haben verschlechtert sich auch ihr Geisteszustand rapide. Shinya will sie erschießen, als es Akane gerade noch schafft ihn selbst mit einem paralysierenden Schuss außer Gefecht zu setzen. Auch in den folgenden Fällen wird Akane mit Brutalen Verbrechen konfrontiert. Unter anderem mit dem Namen Makishima Shogo, welcher vor einigen Jahren Kougamis Freund und Kollege ermordet haben soll.



    Fazit:
    Der Anime hat es geschafft ab der ersten Folge eine Atmosphäre aufzubauen, welche sich über alle 22 Episoden hat halten können. Durch die schön situierten, ruhigen Szenen und dem Aufbau der Handlung, kann man in das Geschehen komplett eintauchen und wird als Zuschauer durch diese gut erklärte und dennoch unwirklich scheinende Welt geführt. Der erste Einsatz von Akane war ein Sprung ins Kalte Wasser und genau so fühlt man sich auch. Das Setting ähnelt auf der einen Seite stark dem von Blade Runner und auf der anderen dem von Minority Report. Diese Mixtur des perfekten Systems und einer langsam in sich zusammenfallenden Gesellschaft macht aus dem Anime nicht nur einen spannenden Sci-Fi Action-Thriller, sondern setzt sich mit der Frage um Richtig oder Falsch aus einem alt bekannten Blickwinkel erfrischend neu auseinander. Die anfangs unzusammenhängend wirkenden Fälle setzen sich im Verlauf des Animes zu einem großen Ganzen zusammen. Gleich wie die Story entwickeln sich auch die Charaktere sehr realistisch. Man wird also nicht nur von der Story, eventuellen Twists, sondern auch von den Personen überrascht. Psycho-Pass fährt von Beginn bis zum Ende eine ernste Linie, wer also bespaßungs-Action sucht, sollte zu einem anderen Anime greifen. Da ich mir zum Finale einen Steins;Gate ähnlichen Showdown erwartet habe, befinde ich mich aktuell in einem See aus gemischten Gefühlen.


    9-10/10 lest das Fazit

    Zweit-Meinung:
    Zitat Zitat von one-cool Beitrag anzeigen
    Erstmal vorneweg: Ich danke dir Meph für deine Review, sonst hätte ich das Dingens nicht angeschaut. Und, es soll demnächst ne zweite Season wohl geben. Definitiv dafür gehyped.
    Und auch vorneweg, das Ding verdient ne 8/10

    Warum?
    Urobuchi (der auch Fate/Zero & Puella Magi Madoka Magica schrob aka Spitzname: The Butcher) ist dafür verantwortlich. Und er ist für seine dunkleren, bösartigen Themen und Wendungen bekannt. (wer Madoka kennt, weiß, was ich meine) Er ist kein Typ für schwarz-weiß Welten, jeder hat seine eigenen Motivationen, die man nachvollziehen kann. Und es wird gut erklärt. Und er kann verdammt gute Charaktere entwickeln, auch wenn er es manchmal vergisst diese in manch einer seiner Serien zu entwickeln.

    Es wird viel über die menschliche Natur, Gesellschaften, Gesetze, Regierungen philosophiert und erklärt. Viel worüber man nachdenken kann, denn das muss man oft, da die Serie einen nicht so leicht los lässt. Wer also was zum Abschalten braucht, soll weiterschauen. Wer dann noch die Informative Murder Porn's (Seitenhieb: South Park ich liebe dich dafür und für vieles andere...) aus dem normalen TV kennt und denkt, es wird ähnlich ablaufen, der soll gewarnt sein. Das Story Telling ist hier wirklich gut und hat nen passendes Pacing, nur manchmal vergisst die Show einfach sich selbst zu erklären. (Ich schieße zuerst und frage mich dann, mit wem er gesprochen hat... Ach ne, das frage ich gar nicht), ergo nicht immer verständlich rational das Ganze. Und manchmal hatte ich das Gefühl, der Anime will intelligenter sein, als er ist.

    Btw: Der komplette Staff hat nach dem anschauen der letzten Folge geheult. Krass Emotional das Ende. Schade ist meiner Meinung nach nur, dass es einer der Animes ist, den man einmal anschaut, und dann beiseite legt. Ich bezweifel, dass ich es nochmal anschauen werde.

    Sound ist großartig und Grafik ist oft simplizistisch einfach gehalten, aber doch aufwendig gemacht. Dunkle Farben beherrschen die Szenerie. Animation ist großartig.

    Der einzige wirklich Punkt, der mir missfallen hat, ist die weltfremde der Hauptprotagonistin. Das ist manchmal teilweise zu krass, aber ohne jenes wäre die Serie so wohl auch kaum möglich. Dafür scheinen der Antagonist und männliche Protagonist umso heller.

    Nun im Endeffekt sehr gut unterhalten worden, Serie hat seine kleinen Macken und ich bin nicht der größte Fan von GEorge Orwell Style Sci-Fi...
    Mephistopheles ist offline Geändert von Önee-sama (23.01.2014 um 00:48 Uhr)

  19. #99 Zitieren
    Halbgott Avatar von Mephistopheles
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    Robotics;Notes


    Genre: Sci-Fi, Slice of Life, Thriller

    Hauptfiguren:
    Senomiya - gründet in der Schule einen Roboter Club, sie eifert ihrer großen erfolgreichen Schwester nach und will ihren Traum, einen riesigen Roboter aus einem Anime nachzubauen wahr werden lassen.
    Mizuka - Senomiyas große Schwester
    Yashio - Kindheitsfreund von Senomiyas und Mitglied, bzw. Operator im Roboter Club, sie gehen auf die selbe Schule
    Airi - ist eine künstliche Intelligenz mit gespaltener Persönlichkeit in Form eines Mädchens
    Hidaka - ist ebenfalls ein Clubmitglied, er ist für alle technischen Belange zuständig
    Furogoori - Clubmitglied und Programmiernerd
    Kimijima Kou - sagt den Weltuntergang in seinem an verschiedenen Orten verstecktes Manifest voraus




    Handlung:
    Japan 2019, Tablets sind ein Alltagsgegenstand und man trägt sie immer bei sich. Eines Tages findet Yashio mittels der Kamera seines Tablets eine KI in Form eines Mädchens, welche sich ihm als Airi vorstellt und sich in der Welt frei bewegen kann. Über diese KI gerät er auch an die sogenannten "Kimijima Kou Reports", welche versteckte Teile eines Puzzels sind und einen gigantischen Sonnensturm in unmittelbarer Zukunft voraussagen. Parallel zu seiner Suche ist Yashio auch Schüler und gezwungenermaßen Mitglied des Roboter Clubs, da ihn seine Kindheitsfreundin Senomiya als Mitglied braucht, um die nötige Anzahl für eine Clubgründung zustande zu bekommen. In den nächsten Folgen wird auch der Junge Hidaka, die Nerdin Furogoori und ein weiteres Mädchen beitreten. Gemeinsam wollen sie einen riesigen Roboter eines Kinderanimes nachbauen, bis sie erkennen, dass ihr Projekt etwas mit dem geheimen Manifest von Kimijima Kou zu tun hat und auch Senomiyas Schwester Mizuka darin verstrickt ist.



    Fazit:
    Wie auch bereits in meinen Kurzreviews beschrieben weiß der Anime nicht wirklich, welchem Genre er angehören soll: Slice of Life, Sci-Fi, Action Thriller oder Weltuntergangsdrama. Die Story gestaltet sich dementsprechend ähnlich, da diese zum einen aus den Clubaktivitäten, zum anderen aus Yashios Alleingang mit den versteckten Nachrichten und mehreren Nebenstories besteht, bis es zum großen Twist kommt. Der Anime ist für die Hauptstory zu lang und hält sich mit zu detailreichen Charaktervorstellungen und einigen unerklärbaren Ereignissen auf, was die ganze, eigentlich durchdachte Handlung mit enormen Spannungspotential, verworren und undurchschaubar macht. Gegen Ende hin schafft es R;N ähnlich wie etablierte Vertreter der Sci-Fi-Thriller-Szene Emotionen aufzubauen und Spannung zu erzeugen. Gerade hier wiederholt sich der Anime leider des öfteren und kann keinen Spannungsbogen halten. Auch das Ende, auf welches mit dem Bau des epischen Roboters hingearbeitet wurde, hat mich nicht überzeugen können. Robotics;Notes hat gute Ideen und Elemente anderer erfolgreicher Animes aufgegriffen, aber nicht zu einem harmonischen Gesamtwerk zusammenfügen können.


    6/10 teils ein ganz passabler Titel, aber nichts für Leute, die nach DEM Sci-Fi Anime der Saison ausschau halten
    Mephistopheles ist offline

  20. #100 Zitieren
    Halbgott Avatar von Mephistopheles
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    Girls und Panzer


    Genre: Action, Comedy

    Hauptfiguren:
    Miho - ist ein junges Teenager Mädchen, Schülerin und Kommandiert ein Panzer-Team




    Handlung:
    In der nahen Zukunft ist Panzerfahren ein üblicher Sport für Mädchen, welcher als Klubaktivität ausgeübt und in Turnierveranstaltungen ausgefochten wird. Miho, welche in ihrer Vergangenheit ein Trauma, durch einem folgenschweren Turnierunfall erlitten hat, wird von ihren Schulkolleginnen aufgefordert wieder das Panzerfahren anzufangen. Anfangs lehnt sie aus Angst ab, stimmt dann aber doch zu, da sich alle ihre Freundinnen dafür entschieden haben und sie diese nicht enttäuschen will. Nach den ersten Episoden wird klar, wieso ihre Mitschülerinnen ausgerechnet Miho so dringend brauchen und warum sie die kommenden Turniere nicht verlieren dürfen.



    Fazit:
    Angenommen Panzerfahren wäre eine gewöhnliche Clubaktivität, müssten wir uns nicht den Kopf zerbrechen, wie absurd dieser Gedanke überhaupt ist. Nach einer kurzen Rückblende in Mihos Vergangenheit und den ersten beiden Episoden, in welchen der allgemeine Aufbau der Handlung zelebriert wird, startet der Anime ohne Pause voll los. Girls und Panzer lässt den Zuschauer kurz und knapp wissen, was man wissen muss. Wie für Unterhaltungsserien üblich bleibt keine Zeit sich über das gesehene groß Gedanken zu machen, doch das ist auch garnicht die eigentliche Absicht. Die Einteilung ist bis zum Zeitpunkt des abgeschlossenen Panzerfahren-Teambuildings, aufgrund der verschiedenen Turnier-Kämpfe und den somit schon vorprogrammierten Cliffhangern leicht episodisch und wird, wie im Ende der Handlungsbeschreibung bereits angedeutet, von einer in den Hintergrund geschobenen Hauptstory überschattet. Mich hat der Anime, obwohl er definitiv kein tiefsinniges Meisterwerk ist, aufgrund seiner Kompromisslosigkeit, was das Weglassen von fiktiven, anscheinend "modernen" unglaubwürdigen Erklärungen betrifft und der überaus detailreichen Zeichnungen inkl. den schönen ausgedehnten Actionszenen, mit seinem Charme überzeugt.

    7/10 Panzer vor!
    Mephistopheles ist offline Geändert von Mephistopheles (30.03.2013 um 09:49 Uhr)

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