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Zitat von Zerwas
Prinzipiell ist es halt immer die Frage, wie ein Mensch mit dem Wissen um Gefahren umgeht. Lässt er sich davon lähmen? Oder lernt er, damit umzugehen?
Ganz ehrlich: Ich würde Unwissen (=Sorglosigkeit) nicht gegen mein Wissen (=Besorgtheit) austauschen wollen. Ich wollte noch nie blind in mein Verderben rennen.
Welches Verderben? Mir stellt sich die Frage, was dieses Verderben ist.
Ich finde es erfüllender, wenn man sich um sein Leben keine Gedanken macht, außer, wenn es um etwas wichtiges, etwas ausschlaggebendes geht.
Ich selbst bin schon ein Mensch, der sich um vieles Sorgen macht und ich würde mir wünschen manchmal einfach dümmer zu sein um unbeschwerter in den Tag hineinleben zu können, da ich mich von den Gedanken meißt beengt und gebremst fühle. Während andere lachen, grüble ich, ob ich nun auch lachen soll...Geht sich das aus? Soll ich das machen? Ist das gut für mich? Deo mit Aluminium macht Alzheima, gewisse Süßstroffe ebenso. Wieviel Fe3Cl atme ich heut wieder beim ätzen ein?
Wenn man immer über alles bescheid weiß wird man krank davon und vergisst zu leben.
Das is genauso, wie bei den chronischen Sparern die immer geizig sind, aber bis zum Lebensende nie etwas ausgeben. Man rackert sich für etwas ab und hat im Endeffekt nichts 'sinnvolles' damit gemacht. Sinnvoll kann jetzt auch Blödsinn sein, aber wenns Blödsinn ist, der einem Spaß bereitet...?
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Îch finde es nicht besorgniserregend, was für Krankheiten ich mir wie und wo alles holen könnte. Wenn es passiert, passiert's.
Was ich schlimm finde, ist zu "wissen", wie sehr man mißbraucht, beschissen und für dumm verkauft wird. Von der Politik als Stimmvieh, vom Kapital als Kaufvieh und von den Medien als Glotzvieh. Zu wissen, wie wunderbar und schön und gut und wahr und richtig so vieles sein könnte, was so verkorkst, verdorben und verfault ist. Und zu sehen, daß die grenzenlose Gier nach Macht von wenigen, das Leben von so vielen ruinieren kann. Das zu "wissen" und dieses "Wissen" nicht abschütteln zu können, und sich gleichzeitig die Frage zu stellen - und nicht beantworten zu können - ob ich denn soviel anders wäre, würde ich über diese Art von Macht verfügen...da wünsche ich mir manchmal schon die Ignoranz.
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Während andere lachen, grüble ich, ob ich nun auch lachen soll...Geht sich das aus? Soll ich das machen? Ist das gut für mich? Deo mit Aluminium macht Alzheima, gewisse Süßstroffe ebenso. Wieviel FeCl3 atme ich heut wieder beim ätzen ein?
Wenn man immer über alles bescheid weiß wird man krank davon und vergisst zu leben.
Deswegen sage ich, dass man sehen muss, wie man mit seinem Wissen umgeht.
Wenn du dir durch das Wissen nur noch Gedanken machst, gehst du vielleicht einfach falsch damit um?
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Zitat von Zerwas
Deswegen sage ich, dass man sehen muss, wie man mit seinem Wissen umgeht.
Wenn du dir durch das Wissen nur noch Gedanken machst, gehst du vielleicht einfach falsch damit um?
Wenn du weißt, dass dir etwas vielleicht schaden könnte, tust du es trotzdem, weil es Spaß macht?
Im Grunde genommen ist das Leben ungesund, egal was man macht.
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Nein, aber ich bin vorsichtig.
Z.B. weiß ich, dass es, ich wenn ich mit dem Fahrrad auf der Straße im Berufsverkehr unterwegs bin, gefährlich ist. Daher passe ich dabei auf und versuche, unnötige Gefahren zu vermeiden.
Weiterhin ist es, wie du sagst. Das Leben ist ungesund - z.B. musst du prinzipiell davon ausgehen, dass alles krebserregend ist (sogar Schlafen) und du im Zweifelsfall keinerlei Einfluss darauf hast, ob du eines Tages an Krebs erkrankst oder nicht, weil es so viele krebserregende Einflüsse gibt, denen man sich gar nicht entziehen kann (z.B. Straßenverkehr). Daher weiß ich, zusätzlich dazu, dass ich weiß, dass viele Sachen krebserregend sind, dass ich irgendwann an Krebs erkranke - oder halt nicht und dass mich der Verzicht auf z.B. Kartoffelchips nicht zwangsläufig davor schützt.
Daher esse ich trotzdem manchmal Kartoffelchips, obwohl ich weiß, dass sie krebserregende Stoffe enthalten können - weil ich weiß, dass ich eh an Krebs erkranken werde - oder halt nicht. Und wenn ich an Krebs erkranke, kann ich noch nicht mal den Chips die Schuld geben, weil es genausogut der Straßenverkehr hätte sein können.
Da gehört eine gewisse Portion Fatalismus dazu - etwas zu tun, obwohl man weiß, dass es einem schadet - und es halt gleichzeitig nicht übermäßig zu tun, um die Gefahr nicht zu groß werden zu lassen.
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ACHTUNG!!! jetzt kommt die Lösung. "Unwissenheit ist ein Segen nur wenn man massiv von Dummheit umgeben ist"
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Man kann Dinge, die man weiß auch einfach weniger intensiv bewerten. Dann ist wissen nicht so schlimm
"Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
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Faszinierend!
Zitat von BMOne
ACHTUNG!!! jetzt kommt die Lösung. "Unwissenheit ist ein Segen nur wenn man massiv von Dummheit umgeben ist"
Schön, dass du uns dies nach mehr als zehn Jahren offenbarst.
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