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  1. Beiträge anzeigen #381
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline

    Pilgerreise - Kelch 1

    Ein Arm war ja immerhin schon mal ein Anfang, dachte Leyla insgeheim, aber sie sprach es nicht aus. Die ganze Situation hier missfiel ihr. Sehr sogar. Sie hatte kurzzeitig daran gedacht, den Arm mitzunehmen, falls sein Besitzer ihn wiederhaben wollte, doch dann entschied sie sich auch dagegen, es hatte eh keinen Sinn. Sie wusste nicht, wie man abgetrennte Gliedmaße dieser Größenordnung wieder an ein Lebewesen heranwachsen lassen konnte und sonst schien in ihrer kleinen Runde ja niemand Ahnung von Heilmagie zu haben.
    Untote waren eh ein Kapitel für sich. Das einzige, was sie mit ihrer Naturmagie vielleicht bewirken konnten war, dass diese Untoten am Laufen gehindert wurden, weil sie sich in irgendwelchen Ranken verfangen hatten, aber das war es dann auch.
    Gwydion hatte noch sein Schwert, Jail ihren Stab und Siana und sie ihren Bogen. Damit ließ sich möglicherweise in einem gewissen Rahmen etwas bewirken, aber gegen eine ganze Schar dieser Wesen würden sie chancenlos sein.

    Die langen Schatten, die die herausstehende Steine, ihre eigenen Körper und all das, was sich hier unten an Unrat und sonstigem Kram befand, warfen, hinterließen einen gespenstigen Eindruck bei der Blonden. Alles war einfach so unberechenbar, hinter jeder Ecke konnte etwas lauern, aber dann war dort doch nichts, es war fast schon zum Verzweifeln.
    „Wartet mal!“, rief Jail plötzlich, die Hand ein Stück weit gehoben und den Kopf zu ihnen gewandt.
    Stille.
    „Hört ihr das?“, fragte die Magierin, „Dieses leise Stöhnen?“
    Leyla spitzte die Ohren, genau wie alle anderen Anwesenden sicherlich auch. Jail hatte Recht, in der Ferne war ein gleichmäßiges Geräusch zu vernehmen, ein Röcheln oder so etwas, würde die Jägerin ihrerseits sagen. Angespannt festigte sie den Griff um ihren Bogen, die anderen Hand hielt krampfhaft den Pfeil, den sie bereits draußen an die Sehne angelegt hatte, nur um schneller reagieren zu können.
    Darauf achtend, keinerlei Geräusche zu verursachen, schlich dir Gruppe weiter und kam einmal wieder an eine Ecke. Das Stöhnen war bis zu selbiger immer lauter geworden, scheinbar befand sich der Verursacher also nur unweit dahinter. Mit einer Geste machte Jail die anderen noch einmal darauf aufmerksam ja still zu sein, hoffentlich hatte das auch Sinn. Dann schlich sie vorsichtig um die Ecke herum, die anderen folgten.

    Der Anblick war überraschend.
    „Was ist das?“, fragte Leyla vorsichtig.
    „Ich habe keinen blassen Schimmer.“, antwortete Gwydion flüsternd, „Aber es scheint uns nicht zu bemerken.“
    „Gut so. Und das sollte auch so bleiben!“, hauchte Jail etwas missmutig.
    Die Ovates setzte ein verzeihendes Lächeln auf, aber dafür hatte hier im Halbdunkel und in dieser Situation sowieso keiner ein Auge.
    Einige Schritte weiter, einige Säulen verdeckten den direkten Blick auf dieses Wesen, vernahm man von hintern plötzlich ein Wimmern. Eine zitternd ausgestreckte Hand deutete auf eine Einbuchtung in der Wand neben ihnen, etwas befand sich dort drin. Nach genauerem Hinsehen erkannte auch Leyla den Grund des Stockens: noch mehr abgetrennte Körperteile, darunter sogar ein Kopf. Dem zu Folge war verständlich, dass jemandem, der so etwas noch nie hatte sehen müssen, dabei die Angst ins Gesicht geschrieben stand.
    Sowie diese Überraschung abgetan war, vernahm Leyla plötzlich etwas neues Unheilbringendes. Das Röcheln, das bis vor kurzem noch von weiter hinten im Raum kam, erklang plötzlich ganz nahe an ihrem Ohr. Etwas tropfte auf ihre Schulter und lief dann schleimartig nach vorn zur Brust hinunter. Bemerkte das keiner?
    „Ähm Leute?!“, fragte die Blonde vorsichtig, „Ihr habt nicht zufällig eine Idee, was wir jetzt machen können?“
    Sie Sildenerin tat keinen Gedanken daran, sich auch nur ein winziges Stück zu bewegen.

  2. Beiträge anzeigen #382
    Waldläufer Avatar von Larzarus
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    Larzarus ist offline

    Pilgerreise - Seekelch 2

    Noch nicht geöffnet, wahr es denn so schwer eine Kiste zu öffnen? Vorsichtig um Satanella nicht zu verärgern fragte er nach.
    „Warum könnt ich nicht den Deckel aufbrechen?“
    Auch wenn er es nicht sehen konnte so bemerkte er den amüsierten Unterton in ihrer Antwort.
    „Nein es ich eine Schwere Eisen beschlagene Truhe. Mit einen Schloss.“
    „Könnt ihr das schloss nicht abschlagen?“
    „Nein das können sie leider nicht es ist eines das in Inneren der Kiste sitzt.“
    Larzarus nickte, auch wenn Satanella die Bauart des Schlosses Leihenhaft beschrieb so wusste er was sie meinte. Es hatte also kein Außen sitzendes Vorhängeschloss sondern eines dieser ins Holz eingelassenen Kastenschlösser. Er hörte wie die Männer versuchten mit Schwertern die Kiste auf zu hebeln. Und mit Steinen deren Deckel zu durchschlagen. Doch alles hatte keinen sinn so brachten sie die Kiste nicht auf.
    „Darf ich sie mal anfassen?“
    Sagte er laut so das es alle Hörten. Plötzlich Herrschte eine seltsame stille. Keine wusste besser als er was diese bedeutete hatte er sie doch schon zu oft wahr genommen. Und er wahr sich sicher das gleich wieder die Stimmer ertönen würden und ihn beschimpfen würden was er denn wollte, er als Blinder. Doch er erschallte nur eine der Stimmen und diese sehr Kräftig,die von Satanella.
    „Lasst ihn doch mal an die Kiste vielleicht bemerkt er was das euren Augen Verschlossen ist“
    Ein Murren ging durch die Menge, während Satanella ihn zu der Kiste führte.
    „Wir sind da gib mir deine Hand“
    Satanella führte seine Hand zu der Truhe, Larzarus nickte und ging in die Knie. Seine Hände glitten über das Holz die geschmiedeten Beschläge. Deutlich spürte er das ausgewachsenen Holz und die verrosteten Beschläge. Die Metallnägel , das vom Wasser in seiner Struktur veränderte Holz.
    „Das bringt doch nichts schafft den Kerl da weg , da hilft nur Gewalt!“
    Brüllte er Männer stimme, die ihm schneller seine Finger über die Kiste Wandern lies.
    „Last ihn doch in Ruhe ,was machen schon einige Minuten er ist genau so wie ihr ein Gläubiger“
    Foch Satanella den Kerl an ,was Larzarus zum grinsen brachte ,wie es schien hatte er eine Freundin gefunden die zu ihm hielt.
    „Die Bänder....das sind Stifte ....wenn ihr sie Raus schlägt.“
    „Weg da las mal sehen.“
    Sagte der Kerl der ihn eben noch An schrie. Mit einen stoß wurde er zur Seite geschoben. Larzarus fiel auf sein Hinterteil. Schimpfend half ihm Satanella wieder auf , was den Blinden etwas Peinlich war das sie ihn so beschützte. Lautes Klopfen ertönte die Männer versuchten wirklich was er ihnen gesagt hatte die Stifte die,die Scharniere zusammen hielten raus zu Schlagen. Was ihnen nach einiger Zeit auch gelang. Nun nur noch einseitig durch das Schloss verschlossen wahr es den Männer ein leichtes die Truhe mit ihren Schwertern auf zu Hebeln.
    Doch was verbarg sich in ihrem inneren alle Schwiegen, hatten sie den Kelch? Oder was befand sich in der Truhe?

  3. Beiträge anzeigen #383
    Frau General Avatar von Jail
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    Pilgerreise - Kelch 1

    Es war... groß... es war... ziemlich groß, so an die schätzungweise 1,90 Meter vielleicht – und es war häßlich, so häßlich, das die Maga das Gesicht verzog. Gleichzeitg beschlich sie die Angst und wo vorher Furcht war, war nun blankes Entsetzen in den Augen der Dunkelhäutigen, die diesen Untoten betrachtete, der direkt hinter der blond haarigen Frau stand und seine seltsam anmutenden Hände über die Schultern der Sildenerin führte. Berühren tat er sie allerdings nicht und es schien, das er die Frau... lecker fand. Seine Zähne, die verhältnismäßig gut aussahen, soweit man das hier unten beurteilen konnte, blitzten im Schein der Lichtkugeln. Seine Lippen, über die er sich mit einem undefinierbaren Lappen fuhr, schienen voller Vorfreude zu sein. Die Augen wirkten auf die Maga ebenso unheimlich, denn sie waren voller Leben, wie auch die Wangen des Monsters, stachen durch die Röte hervor und wirkten so frisch, wie gerade erst in die Sonne gehalten. So wirkte die gesammte Gestalt noch relativ lebendig, bis auf den Hals und die Hände, die aussahen, als würden sie nur aus Haut und Knochen bestehen. „Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber diese Gestalt da, scheint noch nicht lange das Zeitliche gesegnet zu haben“, meinte die Dunkelhäutige, nun einmal tief schluckend, denn die Gestalt machte Anstalten, Leyla nun zu berühren. Und obwohl ein Übergriff kurz bevor stand, war alles, was Jail hervorbrachte, ein Schrei, der die Bestie jedoch inne halten lies. Dieses Wesen sabberte, giggelte, gab seltsame Geräusche von sich, bis es Worte sprach, die irgendwo der menschlichen Sprache glich und dennoch konnte man kein einziges Wort verstehen. Entweder, die Stimmbänder hatten schon zu sehr Schaden genommen oder das Wesen redete in einer anderen Sprache.

    Immer wieder schien es sich verständlich machen zu wollen, doch „Mrklch.... Maaa...k...l...ch“, war einfach nicht zu deuten. Langsam wurde die Gestalt ungedulgig und hämmerte Laute raus, die irgendwie an das Wort Kelch erinnerten, das Jail ihre Gefährten nun ansah,... den Stab immer noch fest umklammert, aber unfähig, auf das Tier los zu gehen.

  4. Beiträge anzeigen #384
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Das Waldvolk ist offline

    Pilgerreise - Seekelch

    Endlich! Endlich waren sie dem Ziel nahe. Pippin war es auch schon leid, sich überhaupt auf diese anstengende Reise begeben zu haben. Nun aber spürte er es, sie spürten es alle. Dieser Wasserkelch musste da drin sein - wenn nicht dann...dann wäre es schlimm. Erwartungsvoll versammelten sich nun alle um die Truhe, während einer in der Truhe herumkramte. Und tatsächlich! Es war der Kelch! Freudig sprangen viele der Pilger herum, manche hielten sich in den Armen, während derjenige der den Kelch hatte damit sogar überschwenglich ins Wasser sprang. Zurecht wie Pippin befand, doch irgendwas stimmte auf einmal nicht. Irgendwo verursachte doch irgendwas ein merkwürdiges Gefühl, gar ein lautes Grollen? Pippin schaute sich als einziger um, sah aber nichts - keine der Frauen hatte doch solch eine Lache?

    Doch dann geschah es! Es machte Platsch aus dem dunklen Wasser und ein riesiger Katzenfisch sprang aus dem Wasser um den Wasserkelch in seinem riesigen Schlund zu verschlucken. Welch Tragik! Pippin und alle anderen waren untröstlich. War dnen Adanos sauer auf seine Kinder?

    "Kann irgendwer angeln?", fragte Pippin als erster und grübelte.

    ornlu
    Geändert von Das Waldvolk (09.06.2008 um 22:37 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #385
    Burgherrin Avatar von Estefania
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    Estefania ist offline
    Langsam wurde es Estefania zu dumm. Warum hatte sie den Magier bloß begleitet? Fast hätte sie sich erneut in ihn verliebt aber seit ihm dieser Philas in Khorinis über den Weg gelaufen war, hatte er nur Gedanken für die Magie und Estefania war Luft für ihn und das nicht unter dem magischen Aspekt gesehen sondern sie war einfach nicht da.

    Na gut... letzte Nacht hatte er sich noch einmal dran erinnert das er eine Begleiterin gehabt hatte, die ihn sogar bis nach Khorinis begleitete. Mit einem Schmunzeln dachte sie an die schönen Augenblicke dieser letzten Nacht und schrieb ihm ein paar Zeilen dass es Zeit für sie wäre zu gehen. Die Diebin hatte das unbestimmte Gefühl dass dieses Treffen in Kap Dun bald stattfinden würde an dem sie unbedingt teilnehmen wollte. So verließ sie das Kloster ohne sich noch einmal umzublicken.

    Estefania beeilte sich durch den Wald zu laufen. Nicht weil sie Angst vor irgendwelchen Viechern hatte, sondern weil sie hoffte so schnell wie möglich ein Schiff zu finden dass die zum Festland bringen würde.

    Spät am Abend erreichte sie Khorinis. Natürlich lief zu so später Stunde kein Schiff mehr aus. Aber gleich morgen früh bei Sonnenaufgang sollte ein mittelgroßes Segelschiff auslaufen. das Gute daran war dass es nicht Vengard, sondern erst Kap Dun und dann Bakaresh anlaufen würde. Die Diebin begab sich in eine der Hafenkneipen und pokerte mit zwielichtigen Gestalten um ein paar Goldmünzen. Schlafen wollte sie in dieser Nacht nicht. Dazu hätte sie auf der Seereise noch genug Zeit.

  6. Beiträge anzeigen #386
    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline

    Pilgerreise, Kelch 1

    Dieses Wesen sperrte den Mund weit auf, ein unangenehmer Geruch von beginnender innerer Verwesung strömte daraus hervor, er näherte seine Zähne Leylas Schulter. Endlich konnte Gwydion die Apathie von sich abschütteln, seine Hand schnellte vor, packte Leylas Arm und zog die junge Frau an sich, weg von dem Ungetüm, gleichzeitig trat er mit dem Fuß danach, so dass es mit dem Rücken gegen die Wand prallte.
    Wütendes Brüllen waren das Ergebnis und zuerst sah es so aus, als würde das Wesen versuchen sich auf sie zu stürzen, doch dann drehte es ab und wankte humpelnd, aber so flott es eben konnte, in die Dunkelheit davon, begleitet von seinem unheimlichen Röcheln und Wimmern.
    „Was nun?“, wollte Jail wissen.
    „Ich nehme an, es weiß noch immer irgendetwas von dem Kelch… aber ihm zu folgen erscheint mir gefährlich…“, murmelte der Seher und blickte nachdenklich zu Boden.
    Grübelnd ließ er seinen Blick wandern und fürchtete schon den Haufen aus Leichenteilen in der Nische durchsuchen zu müssen, da hörte er plötzlich einen Schrei. Es war der Schrein eines Menschen, keine Frage. Eines lebenden Menschen. Und er kam aus der Richtung, in die der Zombie verschwunden war. Gwydion zögerte nicht lange. Wenn nur noch einer von den Abenteurern am Leben war, wirklich am Leben, dann mussten sie ihm helfen. Der Seher rannte los, das Schwert gezückt, immer dem Gang entlang, seine Lichtkugel folgte ihm auf dem Fuße.
    „NEEEIINNNN! LASS MICH IN RUHE, DU MONSTER!“, eindeutig eine menschliche Stimme.
    Im Dunkeln konnte der junge Mann zwei Schatten sehen, einer eng an die Wand gepresst, der andere dabei ihn anzugreifen. Gwydion erkannte, dass der eine Schatten der Zombie von eben war, der andere jedoch war ein lebender Mensch, der mit einem Fußtritt versuchte den Zombie von sich weg zu drängen. An seine Brust gepresst hielt er etwas, das Gwydions Aufmerksamkeit besonders auf sich zog… ein Kelch. Der Seher nahm Anlauf und rammte den Zombie mit der Schulter, so dass der zur Seite stürzte.
    „Seid ihr eine Illusion? Nein… nein, ihr seid echt! Oh Götter, ihr müsst mich hier heraus bringen!“, der Überlebende klammerte sich verzweifelt an Gwydions Hosenbeine, während der Zombie sich langsam wieder aufrappelte.
    Leyla spannte ihren Bogen und schoss einen Pfeil ab, der das Wesen genau im Auge traf. Brüllend riss es den Kopf zurück und taumelte ein paar Schritte rückwärts, da folgte ein zweiter Pfeil, diesmal von Sianas Sehne stammend. Gwydion packte den Abenteurer am Kragen und zog ihn ein wenig unsanft auf die Beine.
    „Reiß dich zusammen, Mann! Was ist passiert?“, fragte er den Abenteurer.
    „Ich… wir wollten… sie haben uns überfallen! Die Untoten! Er… er wurde gebissen und… plötzlich… hat er uns angegriffen! Ich konnte mich gerade retten… sitze schon… schon seit Stunden in der Dunkelheit… aber… er hat mich gerade gefunden! Habt ihr… habt ihr die anderen gesehen? Wir waren vier!“
    Der Seher blickte auf den Zombie, der reglos am Boden zu liegen schien, um dem Blick des Mannes auszuweichen. Wenn sie wirklich zu viert waren, dann war der Haufen mit Leichenteilen wohl der Rest ihrer Abenteurergruppe. Ein plötzliches Stöhnen und Knurren schreckte die Gruppe auf. Der Seher hob den Blick und entdeckte weitere Schatten sich nähern. Ihr Gang war schwankend und steif und ein Gestank wehte aus ihrer Richtung, der einem den Atem verschlug.
    „NEIN! Da kommen sie wieder! Schnell weg!“, rief der Abenteurer aufgebracht und rannte sofort los, weg von den anderen Zombies.
    „Verdammt, schnell hinterher! Sonst rennt er in seiner Panik noch tiefer in die Katakomben hinein!“, rief Gwydion und setzte sofort zur Verfolgung an und auch die anderen nahmen ihre Beine schnell in die Hand.
    Zum Glück hatte Lobedan ihm damals eine gute Ausbildung angedeihen lassen und so hatte er den Mann bald erreicht, packte ihn in einem festen Griff, doch der Mann strampelte und schrie, dass es schwer war ihn festzuhalten.
    „Wenn ihr euch schon die Mühe gemacht habt euren Weg zu markieren, dann folge wenigstens euren Markierungen!“, brummte der Seher und blickte kurz zurück, ob die anderen folgten.
    So unheimlich Zombies auch waren, sie waren nicht die Schnellsten, für diese Tatsache war Gwydion sehr dankbar.
    „Lauft, folgt den Markierungen, dann sind wir schnell wieder draußen! Blickt nicht zurück! Und rennt Noreia nicht über den Haufen, wenn sie uns entgegen kommt!“, der Seher ließ den Mann los, der sich den anderen anschloss und um sein Leben rannte, dann folgte auch Gwydion selbst, als er sicher war, dass alle seine Gefährten vor ihm in den Gang gerannt waren. Hoffentlich würden sich ihnen nichts mehr in den Weg stellen. Und hoffentlich war Noreia wohlauf. Hoffentlich würden sie alle lebend aus diesem Loch wieder herauskommen.

  7. Beiträge anzeigen #387
    Krieger Avatar von Die Druiden
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Die Druiden ist offline

    Pilgerreise - Kelch 1

    Was man nicht alles tat, wenn andere versagten? Diese Raubkatze war ihr Problem gewesen, weil Fräulein Schwarzmagierin wohl nicht so stark war. Verließ sie ihr Gott oder lag es mehr daran, dass das Erwecken der untoten Wesen soviel Kraft kostete. Wieso wusste sie sonst was diese Raubkatze mochte und mit was diese abzulenken war? Vielleicht würde sie ja noch ihre eigenen Kreaturen zu spüren bekommen?
    Wie dem auch war, als Noreia mehrere Lichtkugeln erzeugte und dies ein einen fremden Gang lenkte, lief die Katze den Kugeln hinterher - Adanos sei Dank. Danach war es an sich Zeit für Ordnung zu sorgen, doch zuvor musste sie etwas holen. Eilig lief sie zum Lager und gar ein Stück weiter zu einen Busch. Hastig pflückte sie die Beeren vom Busch, füllte die Tasche ein wenig damit und hetzte wieder zurück zum Eingang. Dort davor, wo die Raubkatze wohl zu sein schien, warf sie die Hand voll Beeren auf den Boden in den Gang und wirkte ihre Magie. Die Samen in jenen wurden angeregt zu wachsen, keimten auf und wuchsen im langsamen Tempo, während Noreia sie mit ihrer Magie speiste. Innerhalb von wenigen Minuten, war der Gang von einer Rankenwand aus feinen, dornigen, grünen Trieben umgeben. Wohl wahr nichts das lange hielt, aber diese untote Katze würde sich für diese Nacht einen anderen gang suchen müssen.

    Kaum fertig, hörte die Druidin sogleich die Rufe der anderen. Typisch, war sie doch nicht dabei und diese Hexe wohl am Werk. Was aber nun tun? Keine Beeren mehr da und noch einmal hinlaufen wäre vielleicht zu spät. Eine Verwandlung würde ebenso noch zu lang dauern und so musste man sich mit dem gegebenen wohl zufriedengeben. Die Atmung beruhigend und sich auf die Umgebung konzentrierend versuchte die Druidin etwas zu orten was auf sie hören würde, doch alles war hier so tot. Kein tiefes Wurzelwerk und kein lebendes Tier in diesen Gewölben. Beliar war hier wirklich noch zugegen, doch herrschte er nicht über die Luft. Einen schwachen, hochtönigen Schrei vernahm die Druidin mit ihrer Magie. Verfolgte das Geräusch mit ihrer Magie und ortete noch mehr. Ja da war Leben, viel Leben. Ein Gebet an Adanos sprechend, erhallte ihre Bitte in Form von magischen Echos zu den kleinen Tieren, die die Lüfte im Schwarm umzogen. Den Kontakt haltend, schritt die Druidin nach draußen, vernahm wie sich die anderen mehr und mehr näherten.

    Noreia hob die Arme, schloss die Augen und befehligt die Schar an Fledermäusen in die Katakomben. Sie folgte den kleinen Flatterviechern und lenkte sie, als sie die Konturen der andere vernahm.
    "Achtung! Duckt euch!", schrie sie, als Gwydion und die anderen kurz vor ihr waren. Sie hörten zu ihren Glück, denn über ihren Köpfen jagten die Fledermäuse vorbei und flatterten den offensichtlichen Untoten um die Ohren.
    "Rennt, bei Adanos!", rief die Druidin und hetzte die Fledermäuse auf die untoten Wesen. Die Fledermäuse klammerten sich fest, flogen gegen die Zombies und hielten sie auf. Als sogar diese Jail vorbei gelaufen war, war es auch Zeit für Noreia. Eilig rannte sie los und kappte dankend sie die Bindung zu den Tieren. Als sie als Letzte die Katakomben verließ, folgten darauf nach und nach immer mehr Fledermäuse, denen selbst dieser Ort nicht geheuer war.

    "Was schaut ihr so blöd! Los wir verlassen den Ort hier ganz!", keifte Noreia schnaubend und blickte speziell Jail an. Kurz darauf liefen sie zum Lager und begannen aufzubrechen.

    ornlu

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    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline

    Pilgerreise, Kelch 1

    „Wir brechen in fünf Minuten auf!“, Noreias Stimme rief die Gruppe auf die letzten Sachen rasch zusammenzupacken und sich marschbereit zu machen.
    Nach der Flucht aus den Katakomben in der letzten Nacht, hatten sie sofort ihr Lager abgebrochen und hatten in der Nacht versucht so viel Raum zwischen sich und diesen verfluchten Kastellberg zu bringen, wie es nur möglich war. Völlig erschöpft hatten sie im Morgengrauen ihr Lager im Wald aufgeschlagen, um sich von den Ereignissen der letzten Nacht zu erholen, doch schlafen hatte keiner von ihnen können. Zu vordergründig war noch immer das Bild der düsteren Katakomben, der untoten Raubkatze mit ihren durchscheinenden Knochen und ihrem blank liegendem Fleisch, zu frisch das Bild der Zombies, einst Menschen doch nun hirnlose, verwesende Fleischklumpen auf zwei Beinen.
    Noch immer fuhren Schauer über Gwydions Rücken, den anderen ging es nicht besser, der hilflose Abenteurer, den sie in den Katakomben gefunden hatten, war noch immer so unter Schock, dass er das leichte Frühstück, dass sie ihm anboten, kurze Zeit später wieder auf unangenehme Art und Weise los wurde. Der Seher hatte Mitleid mit dem jungen Burschen, den jung war er, keine zwanzig, aber unter seinen Augen waren tiefe Ringe, die ihn alt wirken ließen und in seinem Haar hatte sich ein dicker Büschel weiß vom Schock gefärbt. Er starrte die ganze Zeit nur vor sich hin, zitternd, den Kelch an seine Brust gedrückt mit beiden Händen, als wäre es sein letzter Rettungsanker, seine Augen blickten wirr, starr geradeaus, er sprach nicht.
    Vorsichtig näherte sich der Seher dem Burschen, um ihn nicht zu erschrecken.
    „Wir brechen jetzt wieder auf…“, sagte er sanft zu ihm und der junge Mann erhob sich wortlos, ohne Gwydion anzublicken.
    „Was machen wir mit ihm?“, fragte Feen leise neben Gwydion.
    „Ich weiß es nicht. Solange er den Kelch so fest an sich klammert, müssen wir auf jeden Fall auf ihn aufpassen und ihn erst einmal mitnehmen. Danach müssen wir eben sehen, was wir mit ihm machen…“, der Seher fuhr sich unsicher über den Bart und betrachtete diese arme Gestalt.
    „Los geht es. Wenn wir hurtig gehen, schaffen wir es bis heute Abend zum See, vielleicht sind die anderen noch dort!“, scheuchte Noreia die Gruppe vor sich her.
    Gwydion schloss zu dem jungen Mann auf, der den Kelch hielt. Er ging ruhig neben ihm, um ihn nicht zu erschrecken, aber auf der anderen Seite nahe genug, um jederzeit eingreifen zu können, wenn ihm etwas zustieß. Vielleicht würde er den Schock verschmerzen können und im Laufe des Tages zu reden beginnen. Ein Trauma fürs Leben würde er aber leider in jedem Fall davon tragen.
    Gwydion glaubte, dass dies nicht nur auf den Abenteurer zutraf, obgleich er natürlich noch viel schrecklichere Dinge gesehen haben musste. Dort unten in den Katakomben war der Stoff aus dem Alpträume gemacht waren Realität. Keiner von ihnen würde das so leicht wegstecken können. Nicht einmal Noreia, die sich sehr beherrscht gab, doch innerlich war sie sicher noch immer genauso traumatisiert, wie die anderen.
    Der Seher war froh, dass er darauf bestanden hatte Feen solle mit dem stummen Mädchen das Lager hüten. Er hätte es sich nicht verzeihen können sie fahrlässig einem, solchen Horror auszusetzen. Doch die junge Frau, ebenso wie das stumme Mädchen spürten an der Art, wie ihre Gefährten schwiegen, wie sie sich panisch umsahen und dann wieder betrübt zu Boden, dass etwas Schreckliches dort unten geschehen sein musste.
    Geändert von Gwydion (10.06.2008 um 17:40 Uhr)

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    Siana ist offline

    Pilgerreise; Kelch 1

    Die Beklemmung war noch lange nicht von Siana gewichen, doch sie war ihrem Gott dankbar, dass sie Pilgerer die Katakomben lebend, ja sogar ohne eine Verletzung hatten verlassen können. Der Kelch befand sich nun auch unter ihnen, ganz zu schweigen von dem jungen Mann, den die Gruppe hatte retten können. Jetzt war der Trupp wenigstens wieder auf dem Weg zur Lichtung, wo der Kelch auch hoffentlich hingehörte. Geredet wurde nicht gerade viel, stattdessen herrschte bedrücktes Schweigen vor. Mögliche Gesprächsfetzen überhörte die Adanosgläubige einfach. Die schreckliche Erinnerung hatte sich in ihrem Gedächtnis festgesetzt und würde vorerst wohl nicht mehr weichen.
    Ohne einen triftigen Grund würde sich die Sildenerin demnächst nicht mehr unter die Erde begeben, dafür war in letzter Zeit zu viel in unbekannten unterirdischen Höhlen passiert. Erst Minecrawler, das war ja noch in Ordnung. Aber dann auch noch Untote. Wobei dort, unter dem ehemaligen Standort eines Kastells der Schwarzmagier, noch viel schlimmeres hätte passieren können. Der Schreck saß noch immer tief, die Pilgerer konnten wohl von Glück sagen, dass niemand dort unten geblieben war. Umso mehr tat der Braunhaarigen den Abenteurer leid, dessen Gefährten in den finsteren Gängen auf wohl grausame Weise verendet waren, was er anscheinend selbst hatte mitansehen müssen. Der Mann klammerte sich an den Kelch, als befürchtete er, die Untoten würden wiederkehren, wenn er ihn losließe. Leider verständlich, wenn man mit eigenen Augen sah, wie seine Freunde von mit Unleben erfüllten, grausigen Kadavern in einzelne Teile gerissen wurden... womöglich noch lebend.
    Schnell verdrängte die Bogenschützin den Gedanken wieder, wollte das alles vergessen, aber sie wusste selbst, dass es ihr nicht allzu bald gelingen würde. Dafür war das alles viel zu wahnsinnig. Dieser Ort in den Bergen gehörte zerstört. Er war eine tödliche Falle voller Untote, an denen nichts, aber auch gar nichts Gutes sein konnte. Trotzdem widmeten sich Schwarzmagier ihres Wissens nach noch immer deren Beschwörung. Das war doch krank. Und dann hatten sie ihre Monster noch nichtmal ständig unter Kontrolle, was die Adanosgläubigen und andere Menschen, die sich vielleicht vorher schon in die Katakomben verirrt hatten, zu spüren bekommen.
    Während die Gruppe in schnellem Schritt weitermarschierte, um den See noch möglichst am Abend zu erreichen, blickte Siana auf den Boden und sandte noch ein weiteres Gebet an den Gott des Gleichgewichts, womit sie sich die ganze Zeit beschäftigte, wenn sie gerade nicht an das Grauen in den unterirdischen Gängen denken musste. Nicht einen Gedanken verschwendete die Lehrmeisterin an das Training ihres Schülers, dieser schien es allerdings auch nicht zu tun. Zuallererst bestand der unausgesprochene Wille der meisten in der Gruppe darin, voranzukommen, die Erinnerung irgendwie zu verdrängen und sich so schnell wie möglich vom Kastellberg zu entfernen.
    Geändert von Siana (10.06.2008 um 16:09 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #390
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Leere. Dunkelheit. Stille.
    Nur die Schritte der Pilger zeigten Dekker, dass sie noch da waren, zwar schimmerte am Anfang des Tross' eine Lichtkugel, aber Dekker starrte nur stumpf in die Dunkelheit, immer wieder hatte er das Gefühl, das ihm gleihc die Decke auf den Kopf fallen würde... Ab und an versuchte einer der Pilger die bedrückende Stille zu durchbrechen und flüsternd ein Gespräch einzuleiten, aber alle Mann gaben sich gewohnt einsilbig und so liefen sie weiter... still und im Dunklen...
    Dekker wusste nicht ob morgens oder abends, er wusste nciht, ob sie erst Stunden oder Tage hier unten waren, dass einzige, das er sicher wusste war, dass vor ihm Griffin und hinter ihm Guîn liefen und den Jäger somit gut eskortierten...
    Sie hatten vor einiger Zeit eine kurze Rast eingelegt, keiner hatte schlafen können, sie hatten sich nur kurz an die schroffen Felswände gelegt und hatten sich kurz verpflegt...
    Trockenes Brot und Wasser, nicht gerade Dekkers Lieblingsspeise, aber er hatte damit vorlieb genommen...

    Immer noch stapften sie durch die Dunkelheit, Dekkers Füße waren inzwischen voll mit Blasen, so kam es dem Jäger zumindest vor, und sein gesamter Körper ächzte bei jedem Schritt...
    Mit einem Schlag wurde es taghell, während Dekker noch schützend die Hände vor die geblendeten Augen riss, hörte er hinter sich schon das Geräusch von Schwertern, die aus Scheiden gezogen wurden... Er nahm sofort die Hände herunter, die Helligkeit war abgeklungen aber färbte den Raum jetzt mit einem leicht gelbstichigem Licht... Dekkers körper reagierte mit einem Schutzmechanismus und warf sich zur Seite an eine Wand... Im nächsten Moment rauschte Griffin, sein Schwert in der Hand, an dem Jäger vorbei... Jetzt erst traute sich Dekker dem drohenden Unheil in die Augen zu blicken, sein Blick schweifte nach links und sah es... Skelette, fünf oder sechs an der Zahl bedrängten den Pilgerzug von hinten... Kayden, der Wüstenräuber, der den Zug von hinten abgesichert hatte, wirbelte nun mit zwei gezogenen Schwertern auf die Untoten zu, ähnlich aggressiv ging nun auch Griffin zu Werke, mit gezückter Klinge voran, stürzte er sich auf eines der Knochengestelle... Guîn verhielt sich eher defensiv, er blockte die Schläge lediglich mit dem Schild und rückte ab und an auf, um nciht zu viel Raum zu verlieren...
    Neben diesen drei Recken stürzten sich nun auch die restlichen Pilger auf die knochigen Angreifer, lediglich die beiden Magier, sowie Dekker blieben zurück, während die Magiekundigen den Raum mit ihren mentalen Kräften erkundeten, versuchte sich Dekker aus seiner Schockstarre zu lösen... Langsam kam er wieder in die Gänge, er realisierte die Situation und fasste sich dann ein Herz, obwohl ihm Griffin erklärt hatte, dass Pfeile wenig Sinn gegen Skelette machten, zog Dekker seinen Bogen und wollte zumindest etwas Verwirrung unter den Angreifern stiften...
    Gerade wollte Dekker nach den beiden Magiern sehen, als er plötzlich einen Aufschrei des Entsetzens von Corwyn hörte...

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    Lost in Hollywood Avatar von Corwyn
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    Corwyn ist offline

    Pilgerreise, Inubis Kelch

    Zwischen dem Staub und den Spinnweben, dem Modder und dem Dreck, dem kalten, kantigen Stein. Da befanden sich einst drei Gänge, die zu den Kammern der Toten führten. Und mit dem Toten begraben warteten dort unten viele Geheimnisse. Solche, die geradezu danach lechzten gelüftet zu werden, aber auch solche, die besser niemals oder niemals wieder ans Tageslicht drangen.

    Der fahle Schein der Lichtkugel leuchtete den kurzen Gang aus, Corwyn konnte nur wenige Schritte weit sehen, der Gang war eng und die Luft stickig und seine Gefährten hoffentlich noch hinter ihm. Wo führte der Weg hin? Gewiss in eine der erwähnte Grabkammern. Doch was würde sie dort erwarten? Außer dem Kelch und den Gebeinen der hoffentlich gänzlich toten Toten nicht viel, so hoffte man.
    Plötzlich... Kampfeslärm vom Ende des Trosses. Erschrocken fuhr der hohe Wassermagier herum, zwischen den Köpfen seiner Gefährten hindurch sah er Kayden und Griffin und einen der Waldläufer, wie sie bereits in einen Kampf verwickelt waren - Skelette!
    Wie konnte das geschehen? Wie hatten sich diese Untoten in ihren Rücken geschlichen? Natürlich: Durch die angeblich 'versperrten' Gänge; sie hätten es wissen müssen. Doch nun war es zu spät. Während die drei Krieger vier der sechs Skelette in Schacht hielten, preschten die verbliebenen beiden Säbel schwingend zwischen den überraschten Rest des Trosses. Corwyn wich zurück und somit gleichzeitig der schartigen, rostigen, aber nicht miner gefährlichen Klinge aus. Schmerzhaft prallte er gegen den kalten, feuchten Stein der Tunnelwand. Er keuchte auf, rieb sich sofort die schmerzende Stelle am Rücken - Verflucht noch eins! Das gibt 'nen dicken blauen Fleck!
    Doch da packte ihn etwas, eine knorrige Hand zog seinen Arm zurück, dem Spitzbärtigen entfleuchte noch ein Aufschrei. Ein Schrei des Entsetzens, dann legte sich eine knochige Hand über sein Gesicht und seinen Mund, erstickte seine Schreie. Er versuchte sich zur wehren, wandte und drehte sich bestmöglich, doch der Griff des Untoten war zu stark, als dass der dünne Magus sich hätte befreien können. Die Pilger, die nicht mit eigenen Sorgen in Form von rasselnden Klappergestellen zu tun hatten, erkannten seine Not, doch sie konnte nichts machen, denn neben dem einen Untoten und seiner Beute tauchte im selben Augenblick ein neues, menschen-ähnliches Geschöpf auf. Eine klappernde, rostige Rüstung, schmutzig und lange Zeit nicht geölt.
    Plötzlich... eine Stimme...

    "In der Hölle ist kein Platz mehr... Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist... so sagt man... dann kommen die Toten auf die Erde!"

    Nun drehten sich alle Augen der Gestalt zu, es war ein Ritter, ein Paladin, doch... unter dem Visier ragte nur blanker, weißer Knochen hervor. Ein weiterer Untoter! Dann, wieder die Stimme...

    "Wooohooo, wir kommen aus der Hölle! Wooohooo, denn da gibt es viel zu viele! Wooohooo, der Eintritt ist verboten! Wooohooo, für die lebenden Toten!"
    Ein grausames, tiefes Lachen.
    "Hahaha, was für ein Quatsch! Dennoch(!): Ihr habt meine Ruhe gestört! Nun sollt ihr dafür büßen!"

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    Auserwählter Avatar von Tinquilius
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    Tinquilius ist offline

    Pilgerreise Inubis Kelch

    Gerade noch schritten sie nur weiter, waren darauf bedacht, möglichst schnell den Kelch zu finden, als hinter ihnen ein Kampf begann. Mehrere Skelette waren aufgetaucht, erkannte der Priester, als er sich nur Sekunden später umdrehte und wurden direkt von einigen Kämpfern, darunter auch Andy, den er noch von seiner Rettung aus den Händen der Orks kannte, aufgehalten – zumindest teilweise. Zwei der Skelette schafften es, an ihnen vorbei zu kommen und liefen, das Schwert hoch erhoben, auf die vorderen drei zu. Corwyn, Dekker und er verblieben gegen die zwei ankommenden Skelette.
    Tinquilius, mehr widerwillig als wollend, sammelte seine Magie. Er war noch immer geschwächt, seine Kräfte waren noch lange nicht an dem Punkt angekommen, wo sie vor dem Vorfall mit Widharcal mal waren, doch hierfür sollten sie ausreichen. Seine Hände erglühten zunächst blau, dann spürte er, wie die Magie seine Fingerspitzen verließ – und im gleichen Moment hörte er einen kurzen Aufschrei, der scheinbar direkt wieder verstummte. Tinquilius drehte sich um und sah, dass Corwyn von einer Hand gehalten wurde, die kurze Zeit später als die Hand eines Skelettes in Paladinrüstung zu erkennen war.
    "Hahaha, was für ein Quatsch! Dennoch(!): Ihr habt meine Ruhe gestört! Nun sollt ihr dafür büßen!"
    Nicht wissend, was der untote Paladin machen würde, erschuf er mehrere Eiskristalle, die hell erstrahlend bald eine eisige Kugel bildeten. Er konzentrierte sich auf sein Ziel – und schoss vollkommen daneben. Ein rostiges Schwert bohrte sich von hinten in seinen rechten Arm, sodass der Zauber unkontrolliert in den Raum entlassen wurde. Er sackte kurz zu Boden, spürte aber sogleich, wie seine Magie wieder erstarkte. Dieses Mal war es nicht nur seine Hand, die aufleuchtete, sondern sein gesamter Körper. Der stechende Schmerz in seinem Arm war vergessen, nur noch die Vernichtung des Skeletts zählte. Kraft aus der Magie schöpfend sprang er auf und drehte sich zum Skelett um, in seiner Hand unzählige spitze Eiskristalle. Auf dem Gesicht des untoten Wesens lag ein grinsen, als wäre der Sieg schon sicher.
    „Weit gefehlt, mein Lieber“, meinte der Priester und hielt seine Hand direkt an den knöchernen Brustkorb. Mit einem lauten Knall entließ er die Magie, die nur Sekundenbruchteile später den Körper des Skeletts zerfetzten und die Knochenteile in alle Winde zerstreuten.
    Der Schmerzen wieder gewahr werdend und die Erschöpfung spürend sank er langsam zu Boden, hielt sich dabei seinen rechten Arm. Eine kleine Blutlache hatte sich bereits gebildet, weiteres lief seiner Hand hinunter und tropfe auf den Boden. Die anderen waren noch in ihre Kämpfe verwickelt, sah der Priester, als er langsam wieder aufstand. Als er sich nach Corwyn umdrehen wollte, um diesen zu unterstützen, sah er, wie die kleinen Knochenteile des Skeletts, das er soeben vernichtet hatte, langsam über den Boden glitten. Konnte das wahr sein? War der Paladin ein Nekromant, ein solch mächtiger Diener Beliars, dass nur sein Tod die Skelette besiegen konnte?
    „Wir müssen ihn töten“, rief der Heiler und drehte sich um, seine linke Hand in bläulichem Licht strahlend. „Weiche von ihm!“

  13. Beiträge anzeigen #393
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Als wenige Zentimeter vor Dekkers zusammengekauertem Körper der Schädel des von Tinquilius' zerstörten Skeletts landete und sich bald darauf wieder Richtung Rumpf bewegte, rüttelte sich der Jäger endlich wieder in die Gegenwart.
    Der Skelettpaladin war scheinbar ein mächtiger Nekromant, denn binnen Sekunden stand das Skelett erneut vor dem verwundeten Wassermagier, welcher all seine Kraft für den Angriff auf den Schattenlord sammelte... Corwyn versuchte verzweifelt sich loszureißen, aber der knochige Arm des Skeletts ließ ihm keinen Zentimeter Freiraum, jetzt war scheinbar Dekkers Zeit gekommen... Kurz sammelte sich der Jäger, ehe er einen fürchterlich quiekenden Kriegsschrei ausstieß und sich unbewaffnet auf das Skelett stürzte... Den ersten Vorteil hatte Dekker schon einmal realisiert... Alle Gestalten im Raum hieltan einen Moment inne und starrten auf den in Rage geratenen Jäger, dies gab Tinquilius Zeit erneut seine Magie zu sammeln...
    Kurz hielt auch der Skelettlord inne und lockerte scheinbar den Griff um Corwyn, welcher für einen Moment dem Griff des Paladins entkommen konnte, ehe dieser wieder seine Aufmerksamkeit auf den Wassermagier richtete...
    Dekker konzentrierte sich voll und ganz auf den bevorstehenden Angriff, er rannte wie nie zuvor und warf sich dann mit voller Wucht gegen den untoten Paladin...
    Gerade war Corwyn wieder eingefangen worden, da wurde das Skelett erneut von Dekker überrascht, die gesamte Masse des Hünens prallte gegen den linken Arm des Skeletts und brachte es ins schwanken... Kurz schleuderte es Dekker zurück, aber sein Angriff hatte sein Werk getan... Corwyn bekam wieder etwas Luft und entkam diesmal vollkommen, der andere Wassermagier hatte inzwischen all seine Kraft auf den Schattenlord konzentriert und schleuderte nun einen mächtigen Zauber in dessen Richtung...
    Mächtig hallte der Knall in der großen steinernen Halle wieder, der Schattenlord wurde zurückgeschleudert und sein Skelett wurde entscheidend getroffen, einige Teile lösten sich und es schien als sein der Lord besiegt... Tinquilius entfuhr ein Jauchzer und auch Corwyn riß entzückt die Arme in die Luft... Plötzlich fuhr ein heftiger Windstoß durch die Halle, aus allen Richtungen sammelte sich der Wind im Schädel des Nekromanten und entlud sich dann plötzlich, mit einem Schlag stand der Paladin erneut, kampfbereit, vor den beiden Wassermagiern und dem Jäger...
    Griffin, der dieses Spektakel nur halb, während seinem Kampf, mitgekriegt hatte, brüllte plötzlich seinem Schüler Anweisungen zu...
    'DER KELCH!! WIR BRAUCHEN DEN KELCH, UM IHN ZU BESIEGEN!! SUCHE DEN KELCH UND BRING IHN HER, DEKKER!'
    Kurz verarbeitete der Jäger die Anweisungen und flitzte dann los, der Schattenlord, der gerade wieder einen Angriff der Magier abwehrte, bemerkte nicht, dass der Jäger an ihm vorbeihuschte, in Richtung des hinteren Teils der Krypta...

  14. Beiträge anzeigen #394
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Er rannte... Stumpf in die Dunkelheit hinein, noch immer hörte er den Kampfeslärm hinter sich und sah noch das Schimmern der vereinzelten Lichter... Er rannte, wie damals, als er den Gardisten nach Silden geschleppt hatte, denn ähnlich aussichtslos war ihre jetzige Situation...
    Gegen ein Monster, das immer wieder aufstand und seine Helfer von neuem beschwor war es schwierig zu gewinnen... Fast alle Hoffnungen der Pilger ruhten also auf Dekker...
    Der Jäger konnte nun kaum mehr die Hand vor Augen sehen, inzwischen waren seine Schritte und sein pochendes Herz die einzigen Geräusche, die der junge Jäger hörte...
    Wieder kroch die Angst vor dem Tod in Dekker hervor, schließlich konnten überall noch mehr dieser Skelette sein... Gegen welche Pfeile ausgesprochen wirkungslos waren...
    Aber Dekker hatte nichts zu verlieren, er beschleunigte erneut seinen Schritt, er musste endlich diesen verfluchten Kelch finden... wo war dieses verdammte Grab?
    Plötzlich stolperte Dekker, wie ein gefällter Stamm knallte Dekker nach vorne, sein Gesicht schlug hart auf einer Treppenstufe auf, er spürte sofort das warme Blut in seinem Mund... 'Weitermachen, nicht liegenbleiben! Für Griffin, für Corwyn, für Kayden, für alle!'... Schwankend, blutend und mit schmerzverzerrtem Gesicht stand der Jäger auf, er hatte schlicht und einfach eine Treppe übersehen... Eine Treppe?! Er musste richtig sein, aller Schmerz, alles Leiden war verschwunden, zwei, drei Stufen auf einmal sprang der Jäger nach oben... Er spürte den Kelch förmlich...
    Er war oben, er sah ein schwaches Leuchten am Ende eines weiteren steinernen Ganges... hier musste es sein... es konnte gar nicht anders sein!
    Er sprintete sofort los, Meter um Meter kam er dem Leuchten näher, er spürte einen schwachen Widerstand an seinem rechten Bein und hätte ihn ignoriert, wäre ihm dabei nicht seine Hose heruntergerutscht... Kurz besann sich der Jäger und zog seinen Gürtel erneut fest...
    Plötzlihc hörte er ein Surren... knapp einen Meter vor seinem Kopf sauste ein Pfeil durch ein unscheinbares Loch und prallte an der gegenüberliegenden Wand ab... Genau da wäre sein Kopf gewesen, wäre er weitergelaufen...
    Angstschweiß schoss aus allen Poren, wie viele Fallen lauerten hier noch auf Dekker?
    Behutsam setzte der Jäger nun langsam einen Fuß vor den anderen... Tot nützte er den anderen noch weniger, als wenn er fünf Minuten später kam... Langsam kehrte die Sicherheit und der Elan in Dekkers Körper zurück und erneut beschleunigte der Jäger seinen Schritt...
    Gleich war er da, er erkannte ein leuchtendes etwas was einen Sarg und einige Grabbeigaben beleuchtete...
    Schnell erkannte Dekker eine kleine Truhe, in welcher er den Kelch vermutete, er kniete sich vor sie und begutachtete das Schloss... Trotz des Alters schien es noch relativ standhaft und Dekker blieb nur die Möglichkeit die Kiste zu zertrümmern...
    Kurz schaute sich Dekker um und erkannte etwas passendes, eine Axt lehnte an der Rückwand der Grabkammer, scheinbar nur für diesen Zweck gemacht... Entschlossen packte der Jäger zu und setzte all seine Energie in den wuchtigen Schlag... Krachend brachen mehrere Leisten und gaben den Inhalt der Truhe frei... Kein Kelch, nur ein kleiner Beutel, welchen Dekker vorsichtig aus der Truhe nahm...
    Behutsam öffnete er den Ledersack und entnahm ihm einen Ring sowie ein gefaltetes Pergament, alt und vergilbt fühlte sich die Seite an, vorsichtig faltete Dekker das Papier auf und ließ seinen Blick über den erscheinenden Brief schweifen...
    'Liebste Chirlawa,
    heute ist der Tag, ich weiß, dass ich nicht zurückkehren werde, die Übermacht ist zu drückend und heute wird mein Eid in Erfüllung gehen, ich werde mein Leben für den König geben, meine Seele jedoch, die schenke ich dir! Ich habe jeden Tag mit dir genossen, aus jeder Stunde mit dir meine Kraft gezogen den Herausforderungen zu trotzen... Jeder Kampf war ein Kampf für dich, für das Heimkehren nach der Schlacht zu dem Menschen, den ich über alles liebe... Heute geht es nicht um das heimkehren, wie gerne würde cih zurückbleiben, fliehen und mein Leben mit dir verbringen, aber mein Eid verbietet es mir und ich weiß, wenn ich diesen Schwur auf Innos brechen würde, würde er mir alles nehmen...
    Du musste wissen, dass ich versucht habe immer für dich da zu sein, auch wenn es mir nicht immer möglich war, so hoffe ich, dass auch du meine Taten verstehst, und mich trotz allen lieben kannst... Es wird dir nie mehr schlecht gehen, du weißt wo unser Gold liegt und ich will das du es nutzt, um dir und den Kindern ein schönes Leben zu ermöglichen, ich hoffe, du findest einen neuen Mann, der die ehrt und liebt wie ich es tue, und der für dich da sein wird! Es ist mir egal, wer es ist, denn mein einziger Wille ist, dass es dir gutgeht!...
    Ich liebe dich! ich kann es nciht oft genug sagen, und jetzt da ich die Worte sehe, da kommen mir die Tränen, ich l i e b e dich, über alles...
    Du bist für immer in meinem Herzen...
    Dein Inubis'


    Dekker wurde von einem Strudel an Gefühlen ergriffen, er sah sich den Ring genauer an und erkannte die feine Gravur an der Innenseite... 'Chirlawa&Inubis'... Das konnte es sein, das musste es sein! Dies musste der Weg sein den Schattenlord zu besiegen!...
    Der Kelch? Wo war der Kelch? Kurz stöberte er durch die anderen Grabbeilagen, aber nichts sah nach einem Trinkgefäß aus und Dekker war bereits der Verzweiflung nahe... Der Sarg... befand sich das Artefakt im Sarg? Wo sonst konnte er jetzt noch sein?
    Mit aller verbliebenen Kraft wuchtete Dekker den Sargdeckel nach oben... Nichts! Der Sarg war ein wenig verstaubt, sonst befand sich nichts darin... Wo konnte der Kelch sein?
    Er musste zurück, wenn sie die Skelette besiegt hatten konnten sie den Kelch erneut suchen... Dekker drehte sich um und entdeckte ihn... In einer Apsis oberhalb des Ganges stand der Kelch, bläulich schimmernd und unglaublich schön...
    Endlich machten sich die Klimmzüge Dekkers bezahlt, ohne große Mühe erreichte er den Kelch und nahm das Artefakt an sich...
    Ring in der einen, Kelch in der anderen Hand stürzte Dekker nun zurück...
    Er flog förmlich über den Gang, hastete die Treppe hinunter und war wieder in der Halle, inzwischen war seine Nase beträchtlich angeschwollen und behinderte den Jäger beim Atmen, aber all das nahm er jetzt nicht mehr war...
    Riesige Schritte legte Dekker zurück, erst hörte er wieder den Kampflärm, dann sah er das Schimmern und schließlich war er beinahe da...
    Die Situation war unverändert... Die Wassermagier beschäftigten Inubis und die Krieger die restlichen Skelette. Jetzt war Umsicht angebracht, Wahrscheinlich musste der Ehering an Inubis Finger... Dekker musste sich also von hinten möglichst lautlos nähern...
    Schritt für Schritt kam er dem Skelettlord näher, Corwyn, der den Jäger bereits gesehen hatte, fabrizierte nun laute, aufwändige Zauber, um den Skelettlord zu halten, während Dekker sich weiter näherte...
    Ein Meter trennte ihn noch, plötzlich drehte sich das Skelett um, Dekker sah den rostigen Zweihänder in der Rechten des Skeletts und nutzte seine nciht vorhandene Chance... Mit einem erneuten quiekenden Kampfschrei stürzte Dekker nach vorne und tauchte Zentimeter unter dem Schwert hindurch. Er packte die Linke des Skeletts hob den Ring und setzte ihn Inubis auf den Finger, welcher nur kurz erstaunt schaute, dann warf er Dekker mit seiner Linken zurück und schritt auf ihn zu...
    Nichts... kein Schrei, kein Zusammenbruch, kein Windhauch, nichts war passiert, das Schwert schwebte kurz über Dekker, ehe es sich langsam in Bewegung setzte...
    'Sie liebt dich!', Dekkers letzter verzweifelter Versuch für einen Moment verharrte der Schattenlord...

    Das Schwert sauste nieder, panisch warf sich Dekker nach links, sein letzter verzweifelter Versuch war also auch schief gegangen. Entsetzt schaute er in das Gesicht des Schattenlords, welches keine Regung zeigte... wie auch... es war nur ein knöcherner Schädel, umfüllt von einem Helm...
    Plötzlich hörte Dekker einen Schrei, er sah, wie jemand dem Skelettlord den Helm von hinten herunter riß und im nächsten Moment durchschlug eine Klinge die Schädeldecke des Skeletts, zertrümmerte das Nasenbein und trat auf der anderen Seite aus...
    Diesmal kam wieder ein Wind auf, diesmal jedoch vom zertrümmerten Schädel des Skeletts weg, alles verschwand, der Ehering... nichts... alles nur Humbuk, im Schädel saß die Magie des Schattenlords, welche sich nun im Äther verteilte... plötzlich hörte Dekker einen Schlag und Griffins siegreiche Pose sank auf den Boden...
    Sein Schwert war mit solcher Wucht aus dem Schädel zurückgeschleudert worden, dass der Knauf den Hauptmann mit voller Wucht an der Stirn traf... Der Aufprall schlug den Hauptmann nieder... ohnmächtig lag der eben noch so große Sieger nun auf dem Boden, umringt von den Pilgern, die immer ncoh verarbeiteten, was sie gerade gesehen hatten...


    Triumphieren zog Dekker nun den Kelch hervor und die Stimmung löste sich, Tinquilius beugte sich über Griffin, um ihn, der immer noch bewusstlos war, zu versorgen, während die anderen kurz jubelten...
    Doch Corwyn gebot sofort wieder zur Vorsicht...
    'Nichts wie raus hier, Dekker, Kayden, ihr nehmt Griffin, Andy du sicherst hinten ab, ich mache Licht...'
    Dekker war etwas mulmig zumute, als er Griffins Arme packte und den Hauptmann zusammen mit dem Wüstenräuber in Richtung Ausgang trug... Sie waren kaum ein wenig gegangen, als plötzlich ein erneuter Windstoß Dekkers Haare zu Berge stellte, panisch sah er sich um, ein bläuliches Schimmern war am Ende des Ganges zu sehen, zu seinem Entsetzen musste der Jäger mit ansehen, wie ein Skelett nach dem Anderen plötzlich wieder stand...
    Das blaue Schimmern sammelte sich in einem Punkt, plötzlich ging es los, mit einem hellen Blitz verschwand das Leuchten, zurückblieb eine knöcherne Gestalt... Gehüllt in eine alte rostige Rüstung...
    'Er lebt noch!', kreischte Dekker, dann rannte er, Griffin hefitg hinundherschaukelnd, mit den anderen Pilgern Richtung Ausgang.
    Geändert von Dekker (11.06.2008 um 13:46 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #395
    Kämpferin Avatar von Saphiria
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    Saphiria ist offline

    Pilgerreise, Seekelch

    Es war ein wunderschöner Tag aber der tröstete nicht über den Verslust des Kelches hinweg. Noch immer hatten sie ihn nicht wieder, da hatten sie ihn doch tatsächlich endlich gefunden gehabt und auch gleich schon wieder verloren.
    Wer hatte den aber auch schon damit rechnen können, dass der Kelch von einem Fisch verschluckt werden würde.

    Die Gruppe rätselte was sie nun machen sollten, einer hatte sogar gefragt ob jemand angeln konnte. Die junge Pilgerin bezweifelte aber, dass sie so weiter kommen würden. Allerdings war ihr auch noch nichts Besseres eingefallen.

    Eigentlich waren sie auch selber schuld daran gewesen, sie waren einfach zu unvorsichtig gewesen. Eigentlich hätte die Pilgergruppe damit rechnen müssen, dass es ihnen nicht so einfach gemacht würde.
    Saphiria ging sogar noch einen Schritt weiter, ging sogar fast davon aus, dass das eine Prüfung war, der sie unterzogen wurden, allerdings wusste sie sie Lösung auch nicht.
    Wo sie hinschaute sah sie nur Ratlosigkeit, damit hatte aber auch wirklich niemand gerechnet gehabt.

  16. Beiträge anzeigen #396
    King Kong Avatar von Griffin
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Griffin ist offline
    Völlig aus der Fassung gebracht stolperte der Krieger mehr durch die Wüste, als das er ging. Wieso war er hier - mal wieder? Das letzte Mal, war gewesen, als er mit dem Schiff vor Khorinis angelegt hatte. Wenn er sich Recht erinnerte, dann war er genau an dem Punkt angelangt, an welchem er das letzte Mal eingeschlafen war. Wieso beim Schläfer träumte der Hauptmann – er war sich sehr sicher, dass es ein Traum war, denn es war für einen Nicht-Magieanwender nahezu unmöglich so schnell von einem Ort zum anderen zu reisen – immer wieder von dem, was ihm vor Jahren widerfahren war? Kopfschüttelnd resignierte der junge Krieger erneut. Er wusste einfach nicht, welche Macht ihn in seinen Träumen so lenkte und wieso er immer wieder diese Stimme hörte, die ihn rief. »Komm’ zu mir…«, säuselte sie ihm ins Ohr. »Folge dem Pfad und finde zu mir…«, sprach die Stimme weiter und führte Griffin dabei immer weiter auf seinem Weg durch die Wüste, vor die er vor mehr als zehn Jahren bereits geirrt war. Wieder verschwand die Stimme und es war nichts weiter zu hören. Es herrschte absolute Stille in und um den Hauptmann Sildens herum. Schweigend dachte er an seine zerstörte Heimat und an die vielen Toten. Aber es ist unmöglich…, dachte Griffin in Gedanken. Der…Der Angriff ist mehr als zehn Jahre her… Ich hatte schon fast alles verdrängt. Seit Jahren habe ich nicht mehr daran gedacht… Wieso jetzt?! Eisige Kälte umhüllte den ehemaligen Banditen und er spürte die Präsenz von etwas. Es war wieder da. »Stelle keine Fragen… Du bist auserwählt, etwas Großes zu tun, nicht aber, es zu hinterfragen.«, sprach die Stimme nicht mehr ganz so friedlich wie vorher.

    Erschrocken stoppte der Meisterschütze und sah sich um. »Wieso zur Hölle weißt du, was ich denke?« Stille. Sekundenlange, bedrückende Stille. Dann ein lautes Lachen. Anscheinend schien Griffin zur Belustigung beizutragen. »Ich weiß alles. Ich sehe alles, spüre alles, rieche alles, höre alles, weiß alles.« Dann wieder Stille. Kein Lachen mehr. »Glaubst du ernsthaft, dass du träumst? Sei nicht so von dir selbst eingenommen. Niemals könntest du im Geiste eine so authentische Erinnerung projizieren.«, sprach die Stimme scharf und schien förmlich verletzt zu sein, dass Griffin es hatte wagen können etwas nicht zu wissen. »Das heißt…«, setzte der Sildener an, aber beendete seinen Satz in Gedanken. Es würde es ja sowieso verstehen. »Ja, das hier alles ist von mir erschaffen worden, um dich zu testen. Also zweifle nicht und folge dem Pfad.«, säuselte die Stimme jetzt wieder in einem sanften Ton. Der Bogenmeister jedoch war noch nicht zufrieden mit den Antworten, die er bekommen hatte. »Dan sag’ mir wenigstens, wie ich hier wieder rauskommen kann…« Es folgte ein Geräusch, das sich anhörte wie ein Schnauben. Das Schnauben eines riesigen, wilden Tieres, wenn es Gefahr wittert. »Folge dem Pfad…«, sagte die Stimme reichlich genervt und sofort spürte Griffin, wie die eisige Umarmung ihn losließ und die unheimliche Präsenz verschwand. Anscheinend war Es, ziemlich genervt von dem Hauptmann.

    Ohne viel nachzudenken und schweigend folgte der Krieger einfach den Fußspuren, die er vor Jahren in den Sand gesetzt hatte, als scheinbar von überall und wie aus dem Nichts Stimmen und lautes Gebrüll ertönte. »Na endlich…«, sagte der Südländer zu sich und wartete Still auf die Ankunft der Sklavenhändler. Im Gegensatz zu damals blieb Griffin ganz ruhig, rannte nicht fort und zückte auch nicht seine Waffen. Er wusste ja schon, was passieren würde. Als schließlich eine dichte Staubwolke um den Krieger herumwirbelte fühlte er sich in die Situation von damals versetzt. Er sah förmlich, wie die Sklavenhändler sein jüngeres Ich umzingelten, den Kreis immer und immer enger machen und schließlich diabolisch lachend auf ihre Beute niederschauten. Dann wurde dem Bogenmeister hart ins Gesicht geschlagen und es wurde dunkel.
    Aber nur kurz.

    Langsam öffnete der ehemalige Bandit erst das eine, dann auch das andere Auge. Die Räuber waren weg. Die Wüste war weg. Sein jüngeres Ich war weg. Und er wurde recht unsanft an Armen und Beinen von einem der Wüstenbewohner und seinem Schüler Dekker getragen. »Also ich muss schon sagen…«, sprach er grinsend. »Ist schon wirklich ein echter Luxus, den man hier bekommt. Jetzt werde ich sogar schon getragen.« Ohne irgendeine Vorwarnung löste sich der feste Griff um die Schultern von Griffin und er landete hart und unsanft auf seinen Schultern und schlug dann mit dem Kopf auf dem Boden auf. Als der Wüstenbewohner schließlich realisiert hatte, was los war, ließ auch er die Beine des Hauptmanns los. »Dekker, Dekker, Dekker. Mein Kleiner… War das wirklich nötig?« Mit einem lauten Ächzen erhob der junge Mann sich und rieb sich den Hinterkopf. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren reihte Griffin sich in den Tross der Pilger ein. Sein direkter Nachbar war einer der beiden Wassermagier. Corwyn war sein Name. »Hallo.«, sagte Griffin freundlich und bekam ein nicht minder freundliches Hallo von dem Spitzbärtigen zurück. »Habt ihr schon etwas von den anderen Gruppen gehört…? Wann werden wir die anderen wieder treffen…? Ist irgendwas interessantes passiert, als ich ohnmächtig war?« Breit grinsend schaute der Hauptmann dem Wassermagier in die Augen und wartete stumm auf eine… oder drei Antworten.

  17. Beiträge anzeigen #397
    Schwertmeister Avatar von Kayden
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    Kayden ist offline

    Pilgerreise, Inubis Kelch

    Schon oft hatte er gegen Skelette oder auch gegen Zombies gekämpft aber so etwas hatte Kayden noch nie erlebt. Die Skelette schienen nicht besiegt werden zu können, dazu mussten sie wohl den Schattenlord vernichten. Wie sich aber herausstellte war genau das eben auch nicht so einfach.
    Im ersten Augenblick schienen sie gesiegt zu haben, alle Gegner waren vernichtet, so schien es aber auch nur.

    Der Wüstenräuber hatte gar nicht glauben können was er da gesehen hatte. Die Skelette waren wieder erwacht. In einem blauen Schein war es geschehen, Kayden hatte wirklich schon viel gesehen aber das noch nicht.

    Zusammen mit einem anderen Pilger hatte er einen bewusstlosen raus getragen gehabt, ihnen blieb nur die Flucht. Den Kelch hatten sie und keinen Grund sich weiter mit dem Schattenlord und seinen Skeletten anzulegen. So würden sie den Kampf so oder so nur verlieren können.

    Wieder im Freien angekommen, kam dann auch der Bewusstlose wieder zu sich und der Wüstenräuber konnte sich erst einmal setzen. Er musste sich erholen, der Kampf war mehr als nur anstrengend gewesen und das Erlebte musste er auch erstmal verarbeiten.
    R wusste nicht wie es den Anderen erging aber es schien ihnen doch ganz ähnlich zu gehen.

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    Lost in Hollywood Avatar von Corwyn
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    Corwyn ist offline

    Pilgerreise, Inubis Kelch

    "Habt ihr schon etwas von den anderen Gruppen gehört…? Wann werden wir die anderen wieder treffen…? Ist irgendwas interessantes passiert, als ich ohnmächtig war?"
    Corwyn blickte den neugierigen Sildener Krieger lächelnd an. Wie einfach, wie normal, wie... lebendig doch diese Fragen waren. Jedes einzelne Wort voller Leben, wie ein tiefer Atemzug der klaren, frischen Luft und wie das wärmende, wohltuende Tageslicht.
    Oder, nein? Kamen dem Gelehrten die Worte Griffins nur deshalb so wohltuend vor, weil sie eben erst die dunklen Katakomben der Krypta verlassen hatten - nach einem zermürbenden Kampf mit einem glücklichem Ende: Der Flucht?
    Ja, das musste die Antwort sein. Dekker hatte es irgendwie geschafft den Kelch und gleichsam auch einen Ring aufzutreiben, der dem Untoten allerdings auch nicht gezeigt hatte, was eine Harke war. Dafür jedoch hatte es Griffin irgendwie geschafft, die Dankbarkeit und der Jubel aller waren ihm gewiss. Doch statt zu verweilen und auf die Reinkarnation des Untoten zu warten, hatten sie die Beine in die Hand genommen und waren gerannt und mit dem Leben davon gekommen. Griffin selbst hatte sich nach seiner Heldentat eigenhändig niedergeschlagen. Der faule Hund hatte sich tragen lassen, bis er, während ihrer Rast in sicherem Abstand zu Hof und Krypta, wieder erwacht war. Nun befand er sich neben Corwyn und stellte ihm seine Fragen, während sie sich wieder in Richtung des Minentals bewegten - der hohe Wassermagier hoffte inständig, dass ihnen keine weiteren, großen Gefahren auflauerten.
    "Nein, eigentlich ist nichts interessantes passiert, Griffin. Wir haben Inubis einmal mehr besiegt gehabt und sind dann geflüchtet. Mit dem Kelch," erklärte der Spitzbärtige und wies dabei auf Dekker hin, der den Kelch nach wie vor mit sich trug, "und noch vollkommen gesund.
    Wegen der anderen Gruppen mach dir mal keine Sorgen. Ich bin sicher, es geht ihnen gut. Der See, an dem die erste Gruppe gesucht hat, liegt auf unserem Weg. Vielleicht können wir ihnen noch helfen. Spätestens aber an der Lichtung werden wir sie wiedersehen.
    Im Grunde ist alles in bester Ordnung."
    Geändert von Corwyn (12.06.2008 um 15:34 Uhr)

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    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline

    Pilgerreise, Kelch 1

    „Wollten wir nicht zu den Leuten am See stoßen?“, fragte Gwydion Noreia vorsichtig.
    „Ich habe unseren Plan geändert. Hast du etwas dagegen?“, erwiderte sie streng und Gwydion zog den Kopf unmerklich ein wenig ein, „… wir schlagen unser Lager heute früher auf, damit wir uns ausruhen können. Morgen werden wir an der Lichtung ankommen.“
    Sie waren kurz vor dem Pass zum Minental nur wenig südlicher als der See, an dem die anderen zurzeit noch herumlungerten. Dafür, dass sie bereits gestern damit gerechnet hatten an eben jenem See anzukommen, waren sie nicht allzu schnell vorangekommen. Doch morgen Nachmittag würden sie wieder an der Lichtung sein. Die Reise zurück hätte sie also einen Tag etwa länger Zeit gekostet, als die Reise hin zum Kastellberg.
    Der Seher streckte sich gähnen und ließ die Tasche an dem Platz fallen, den Noreia als Lagerplatz auserkoren hatte, nahe eines Baches, zwischen schützenden Bäumen, einen großen Felsen im Rücken. Es wirkte alles so friedlich hier. So ruhig, so beschaulich, so… schön. Dieser Ort stand im krassen Gegensatz zu dem, was sie in den Katakomben erlebt hatten.
    „Feen, Gwydion, helft mir ein kleines Dach zu errichten! Es könnte heute noch Regen geben.“, sprach die Druidin und machte sich sofort an die Arbeit.
    Der Seher blickte zum Himmel. Tatsächlich wirkte er grau, einige Wolken zogen träge vorbei und türmten sich auf. Er machte sich zusammen mit den beiden Frauen an die Arbeit. Obwohl er diese Magie im Laufe der Pilgerreise nun schon oft genug geübt hatte, an jedem Lager, dass sie aufgeschlagen hatten, kam er heute nicht so gut voran damit die Äste der umgebenden Bäume zu einem Dach zu ordnen, es mit weiteren Blättern und Ranken zu verstärken. Auch Noreias Magie wirkte erschöpft, lediglich Feen schien noch nicht so erschöpft von den Strapazen der letzten Tage, was vielleicht auch daran liegen mochte, dass sie nicht mit ihnen in den Katakomben gewesen war.
    Endlich war das Dach fertig und bot gerade genug Platz für die Gruppe. Leyla hatte in der Zwischenzeit ein Feuer entfacht, Silelen holte etwas Wasser aus dem Bach und sie setzten das Wasser auf, um sich erst einmal einen Tee zu genehmigen. Vielleicht würde dieser Tee die noch immer schockierten Gemüter beruhigen.
    Gwydion blickte kurz hinüber zu dem jungen Mann, der sich wie gestern auch schon still am Feuer niederließ und durch die Flammen hindurch starrte. Sein Haar hatte die Farbe von Weizen, am Kinn war ein wenig Flaum, doch konnte man das noch nicht als Bartstoppeln bezeichnen. Seine Kleidung war schlicht doch funktionell für das Reisen, eine Lederhose und ein Lederwams, ebenso Lederstiefel robust aber schon etwas älter, darunter ein weißes Hemd.
    „Hey, mein Freund… hast du eigentlich auch einen Namen?“, fragte der Seher vorsichtig, doch der Junge reagierte zunächst nicht, also versuchte der Seher es noch einmal.
    Endlich blickte der Bursche auf, wirkte fast verwirrt, öffnete den Mund tonlos, bis er schließlich halb krächzend einen Namen herausbrachte „Will… nennt mich Will…“
    „Gut, Will. Möchtest du auch einen Becher Tee?“
    Der Junge nickte vorsichtig, starrte wieder in die Flammen und wartete darauf, dass der Tee fertig war und doch wirkte er so weit weg. Gwydion blickte zu Leyla, die einen mitleidigen Blick zu dem jungen Rotschopf warf, doch dann wurde ihr Blick entschlossen. Sie schien irgendetwas zu planen.

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    Siana ist offline

    Pilgerreise; Kelch 1

    Ein kurzes Sirren erklang, ehe sich der Pfeil in den alten Schild, der vom Schützen an einen Felsen gehangen worden war, bohrte. Auf der Hälfte der Strecke zwischen Rand und Mittelpunkt steckte das Geschoss im noch immer stabilen Holz, im Vergleich zu Beginn von Miracolis Übungen mit dieser Schusstechnik ein ansehnlicher Fortschritt. Zwar war das einer von den besseren Treffern, aber das Training zog sich durch die Pilgerreise und die Bemühungen, die Gruppe nicht aufzuhalten, schon bereits einen großen Zeitraum hinweg. Lieber wollte Siana die Zeit nutzen, die ihrem Schüler und ihr für seine Übungen gegeben war, als ansonsten nichts zu tun. Je besser der Hüne im Bogenschießen wurde, desto weniger müssten sie in Silden nachholen, was nur vorteilhaft war, solange er die Fernwaffe am Ende beherrschte.
    Die Sildenerin saß im Schneidersitz zur Abwechslung wieder auf angenehmen Untergrund, nämlich grasbewachsener Boden, und beobachtete ihren Lehrling bei seinen Bewegungen, seiner Technik, seiner Haltung. Es war denkbar einfach, nur dasitzen und sich auf seine Schüsse konzentrieren zu müssen, vor allem half es der Adanosgläubigen, sich nicht allzu sehr an die Katakomben erinnern zu müssen. Ihre Augen folgten nur den fliegenden Pfeilen ihres Lehrlings, fixierten sich darauf, um die Gedanken an die Untoten so gut es ging zu verdrängen. Das Grauen hatte zu tief gesessen, als dass die Bedrückung in so kurzer Zeit vollständig weichen würde, doch wenigstens brachte das Training die Braunhaarige auf andere Gedanken.
    Miracoli schritt nach den Anweisungen von vor ein paar Tagen voran, den Oberkörper aber auf das Ziel ausgerichtet. Gerade Haltung, den Bogen senkrecht zum Boden haltend, an sich ganz in Ordnung. Als er dann auf der gleichen Höhe wie der provisorisch bemalten Schild befand, ließ der Hüne die Sehne mit dem typischen Geräusch los, als sein linker Fuß das flache Gras berührte. Vier Augen folgten dem Projektil, dass sich ein Stück vom Rand entfernt in die Zielscheibe borhte. Zwei andere steckten näher am Mittelpunkt, allzu viele Pfeile verfehlten jedenfalls nicht mehr. Der Fortschritt war dem Schüler nicht abzuerkennen.
    Zeit, die Übung ein wenig zu erschweren.
    "Das klappt schon ganz ordentlich, aber laufe nun, statt zu gehen. Im Grunde ist es nichts anderes, du musst deine Arme nur ruhiger halten und schneller reagieren, denn es bleibt dir nicht mehr so viel Zeit, um genau zu zielen. Aber mit der Zeit wird dir auch das sicher gelingen", erklärte Siana dem Hünen die neue Aufgabe und versuchte, ihm noch ein wenig Mut zuzusprechen. Der nickte mit dem üblichen "Ja" und machte sich daran, seine Geschwindigkeit beim Laufen zu erhöhen, ehe er schoss. Geschwindigkeit war schließlich auch Teil des Grundsatzes, den Miracoli sicher noch im Kopf hatte.
    Die Sildenerin suchte sich eine bequemere Sitzposition, hielt den Blick auf den Hünen aufrecht und hoffte, dass es nicht allzu bald regnen würde. Und wenn doch, das Lager war auch keine fünfzig Schritte entfernt. Aber dennoch wollte sie noch sehen, wie sich ihr Schüler nun anstellte.

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