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Funkelnd starrte Taeris den Ork an. Es war doch immer das Gleiche. Er hatte aufgehört zu zählen, wie vielen Orks er schon in solchen Momenten in die Augen geblickt hatte. Und der Ausdruck ihrer Gesichter, das Todesverachtende in ihren Augen…es war stets das gleiche.
Taeris spürte, dass bereits ein oder zwei Augenpaare auf sie gerichtet hatten. Er wusste nicht genau wieso, aber irgendwie hatte er es im Gefühl. Womöglich lag es aber auch daran, dass die Magierin offensichtlich nicht in der Lage war, sich leise genug durch das Unterholz zu bewegen.
Taeris bemühte sich ruhig zu atmen und sich keine Unsicherheit anmerken zu lassen. Ruhig fixierte er den Ork und hielt die Klinge hoch.
Was sollte er nun tun? Den Ork töten? Was würde die Schwarzmagierin dann unternehmen? Würden sie ihn töten? Mit Sicherheit würden Redsonja und Win’Dar dies nicht ungesühnt lassen….zumindest Redsonja nicht. Hoffte er zumindest.
Aber würde er dafür sterben wollen? Dafür, dass er diesen verlausten Ork zur Strecke bringen konnte? War es das wert?
Sicher war es das wert….normalerweise. Aber es gab wichtigeres als die Rache an diesen verfluchten Orks. Er musste Alrik finden. Alrik war schlimmer als diese austauschbaren und immer wiederkehrenden Bestien, die für Taeris nichts weiter waren als gesichtslose Körper, die an einfach allem Schuld waren, was sein leben ruiniert hatte…. Zumindest an allem, was er nicht selbst Schuld war. Aber Alrik….Alrik hatte ihn verraten… und er MUSSTE dafür büßen.
“Feiges Stück Dreck….“
zischelte Taeris und zog die Klinge ruckartig zurück. Nicht ohne der ledrigen ort einen unschönen, wenn auch nicht tiefen Schnitt zu verpassen.
“Seih froh, dass du so aufmerksame Beschützerinnen hast…“
sprach er weiter und trat einen Stück zurück.
Wenigstens brauchte er sich nicht hinter irgendwelchen Weibsbildern verstecken… irgendwann würde seine Zeit kommen….und die dieses verdammten Orks..
Aber sterben würde Taeris für so etwas nicht. Märtyrertum war irgendwie nicht sein Stil, fand er zumindest.
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Es war doch immer wieder amüsant, wie sich diese schwachen Menschlinge verhielten. Der Krieger bezeichnete ihn, Yrch, als feiges Stück Dreck. Wahrscheinlich war der Ork für den Menschling ebenso ein Stück Dreck, wie umgekehrt. Doch nicht die Grünhaut hatte sich feige von hinten angeschlichen und den Gegner hinterrücks überfallen. Yrch hatte sich nicht nur der Gefahr gestellt, er hatte sie geradezu provoziert.
Dass die zwei Menschenweibchen aufgetaucht waren, hatte den Menschenkrieger nur noch feiger werden lassen. Yrch hätte den Tod mit offenen Armen empfangen, doch der Menschling zog seinen Schwanz ein und verkroch sich hinter falschen Anschuldigungen. Wahrscheinlich hielt dieser Kerl den Ork nicht einmal zu solchen Überlegungen fähig, für ihn war er wohl nicht viel mehr als ein Tier. So weit daneben lag er damit vielleicht nicht einmal, doch waren Orks ganz sicher kein Schlachtvieh. Sie waren tödliche Jäger und durchaus intelligent genug, es mit einem Menschen aufzunehmen.
Yrchs Instinkte trieben ihn dazu an, den sich entfernenden Menschling einfach in Stücke zu reissen. Doch das würde ihm nur eine kurze Genugtuung verschaffen. Es gab passendere Gelegenheiten, dem feigen Menschling seinen Fehler zu zeigen und ihn für seine Arroganz büssen zu lassen...
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Na warte, du wolltest es nicht anders.
Dachte sich Redsonja und begann sich erst langsam, dann immer schneller im Kreis zu drehen. Win'Dar rannte zu Beginn um sie herum, irgendwann liess er sich jedoch zu Boden fallen und riss die rothaarige Kriegerin mit sich. Diese lachte, versuchte ihn auf die Erde zu drücken und auszukitzeln, doch er zeigte keine speziell dadurch hervorgerufene Regungen, er lachte wohl vielmehr Redsonja aus. So kullerten sie einen Moment lang über den feuchten Waldboden, bis sie fest umschlungen inne hielten, beide den anderen irgendwie im Schacht haltend.
„Du führst dich wieder auf wie ein kleines Kind.“
Gluckste Redsonja vergnügt.
"Ja, muss an dir liegen. Ich glaub, ich hab mich infiziert."
Gab er zurück und versuchte wieder die Oberhand zu gewinnen, was sie natürlich nicht so leicht geschehen liess. So wälzten sie sich noch etwas länger, rangen nach Luft und hatten ihren Spass. Besonders als Redsonja den neuen Haarschmuck des Wanderers sah, war sie kaum mehr zu halten. Während diesem Lachanfall wurde sie jedoch wehrlos. Er nutzte den Augenblick, um ihr zu entwischen, rannte in Richtung Kuppel davon, sie heftete sich an seine Fersen. Bald hatte sie ihn erreicht, schlang ihre Arme um den Wanderer und hob ihn in die Luft.
„Heb dir keinen Bruch.“
Bemerkte er, während seine Zehenspitzen nach dem Boden tasteten.
„Bei einem Fliegengewicht wie dir?“
Spottete Redsonja und begann sich wieder langsam mit ihm zu drehen.
„Vorsicht.“
Protestierte er und sie lachte. Doch die Dreherei sorgte allmählich für Schwindelgefühle. So stoppte sie endlich, taumelte leicht und liess sich dann einfach auf die Erde fallen. Sie rollte sich ab und erkannte plötzlich etwas zwischen den Tannennadeln. Schlagartig wurde sie ernst.
„Schau.“ Flüsterte sie, während ihre Hände den Waldboden zur Seite wischten. „Noch eine Rune. Ich möchte nicht wissen, was geschieht wenn auch diese noch aktiviert wird.“
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"Nicht anfassen", warnte Win'Dar.
Zu spät.
Einer von ihnen musste die Rune beim Sturz berührt haben. Vielleicht hatte das hinterhältige Ding auch einfach nur auf den passenden Zeitpunkt gewartet, um seinen Effekt zu demonstrieren.
Eindrucksvoll war er allemal. Von einer Sekunde auf die andere brach helles Licht unter den abgestorbenen Nadeln hervor. Bäume verwandelten sich zu schemenhaften Säulen, deren Schatten bis in die Ewigkeit wuchsen. Die toten Nadeln auf der Rune begannen zuerst zu zittern, dann stiegen sie einzeln, wie von einem Magneten angezogen, in die Luft.
"Sonja, weg da!"
Win'Dar zog Redsonja vom Boden hoch und in die Deckung eines Baumes. Ein plötzlicher Windstoß ließ die kahlen Äste knarzen. Die Böe griff tief in den Boden, hob Erde, Zweige und Nadeln auf und warf sie wie Streu in die Luft. Win'Dar versuchte mit dem Mantel seine Augen und Redsonja vor dem umherwirbelnden Dreck zu schützen, doch der Wind wurde zunehmend stärker. Wassertropfen erhoben sich aus den Pfützen am Wegrand. Eine gewaltige Staubfahne stieg von dem Lawinenabgang auf. Die toten Fische begannen sich zu regen und dann einer nach dem anderen an den Schwanzflossen in die Höhe zu steigen.
Win'Dar drückte Redsonja in den Schutz einer Wurzelhöhle, während sich um sie herum nahezu alles, was nicht fest auf zwei Beinen stand, wie von unsichtbaren Wirbelstürmen erfasst in die Luft erhob. Aus der Richtung der Rune drang ein Grollen, unaufhaltsam wie eine anstürmende Ogerhorde, lauter, immer lauter, bis der Erdboden selbst zu beben begann und Win'Dar fürchtete, dass jeden Moment der Baum zerbersten musste.
Dann, mit einem Knall, als hätte der Blitz direkt neben ihm eingeschlagen, war es still. Absolut still. Selbst sein eigener Atem schien verstummt.
Vorsichtig hob Win'Dar den Kopf und spähte aus dem Versteck. Tote Fische, Felsen, Büsche -- der Wind schien alles, was er aufgehoben hatte, mit einem Schlag fallen gelassen zu haben. Wie ein Kind, das auf einmal keine Lust mehr auf sein Spielzeug hatte. Neben ihm hob Redsonja den Kopf. Ihre Mund bewegte sich, doch blieben die Worte einfach drin. Verwirrt blickte sie Win'Dar an. Der schüttelte den Kopf, bis es auf einmal scharf im Ohr knackte -- und er wieder hören konnte. Kurz darauf verzog auch Redsonja das Gesicht und begann an ihrem Ohr herumzudrücken.
Es war keineswegs totenstill. Da war ein endloses Tropfen und Tappen, wie nach einem schweren Regenguss. Eine gewaltige Staubwolke hing über der Szenerie. Immer wieder hörte Win'Dar kleinere Gegenstände in der Nähe aufschlagen.
"Heilige Scheiße", beschrieb er seine Gefühlslage.
Florence mussten vor Freude die Augen übergegangen sein.
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Was für ein Schwarzmagier wäre James denn gewesen, wenn er diese sich förmlich aufdrängende Atmosphäre des Todes nicht wahrgenommen hätte? Der Tod war durch all die Knochen und den stickigen Geruch allgegenwärtig genug, aber was der Priester spürte, war nicht der natürliche Tod, sondern das, was man gemeinhin wohl als Magie bezeichnete. Es wäre wahrscheinlich auch ein wenig unpassend und unmoralisch gewesen, hier von einem Trick zu sprechen. Obwohl: Schwarzmagier und Moral passte normalerweise nicht wirklich zusammen, schliesslich musste man allerlei moralische Bedenken über Bord kippen, wenn man dran war, einen Toten zu beschwören.
„Hier ist Magie am Werk“ flüsterte James seinem Begleiter zu, nur um sich gleich darauf zu fragen, warum er flüsterte. Wenn etwas hier war, das die beiden hören konnte, dann hatte es das schon getan, als sie vor der Mine nicht gerade sehr leise agiert hatten. Der Golem hatte bestimmt sein übriges getan, um eine gewisse Aufmerksamkeit zu generieren. Und wenn nichts hier in unmittelbarer Nähe war? Nun, dann war flüstern genauso unnötig. War es vielleicht die Atmosphäre, die eine gewisse einschüchternde Wirkung hatte? Solaufein nickte.
„Weiter unten“ fügte James überflüssigerweise hinzu, schliesslich hatten sie den Eingangsbereich mittlerweile weit genug erkundet.
Das war gestern gewesen. Oder heute? Oder vorgestern? Die Mine war stockdunkel, der Eingang hinter einigen Biegungen verborgen, sodass kein Tageslicht in den Bereich fiel. Die Fackeln brannten schon seit Jahren nicht mehr, und selbst wenn, hätten sie keinen Rückschluss auf die Tageszeit erlaubt. Hier drinnen hatte James sein Zeitgefühl gänzlich eingebüsst. Vielleicht war er noch einigermassen in der Lage, kurze Zeitspannen grob abzugrenzen, aber nicht mehr. Durch den Schlaf, von dem er nicht wusste, wie lange er gedauert hat, war jeglicher Referenzpunkt, zu dem er zurückrechnen konnte, unauffindbar verloren.
Die beiden Männer assen im (unter anderen Umständen vielleicht romantischen) Feuerschein der Fackel Solaufeins ihre morgendliche
(mittägliche? abendliche?)
Ration des Essens, das sie noch dabei hatten. Als sie ihr karges Mahl beendet hatten, begannen sie mit dem Abstieg. Jedenfalls, nachdem sie die Bretter, die den Weg in die unteren Bereiche der Mine begehbar machten, auf ihre Stabilität getestet hatten. So trocken wie es hier drin war, mochte es gut möglich sein, dass das Holz diese Belastung nicht mehr verkraftete. Da verständlicherweise keiner der beiden Männer den Selbstversuch wagen wollte, blieb der Stabilitätstest an James, oder besser gesagt an einer seiner Kreaturen hängen. Ein Golem wäre wahrscheinlich ein wenig gar überdimensioniert gewesen (zumindest solange sie noch täglich arbeiteten, wanderten und nur diese kleinen Portionen assen), also schickte James einen wenig appetitlich riechenden Zombie vor. Die Beschwörung eines solchen Wesens stellte in dieser Umgebung nicht das geringste Problem dar, schliesslich gab es mehr als genug Tote, derer sich der Priester bedienen konnte. Um die Sicherheit bezüglich der Stabilität noch ein wenig zu vergrössern, liess James den Zombie noch ein wenig auf und ab hüpfen, was doch reichlich bizarr aussah, seinen Zweck jedoch erfüllte. Das Holz klang noch stabil genug, um die Abenteurer zu tragen, also schickte James seinen Diener wieder ins Reich der Toten.
Der Abstieg begann.
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 Foren-Mutter
Geschlecht: ❤️❤️❤️❤️❤️❤️
das plötzliche beben hatte sie alle zur erde geworfen. der ork, der sich an dem baum festklammerte, an dem er eben noch fast sein grab gefunden hätte, der nordmann, der einen strauch egriffen hatte, mit diesem fortgerissen wurde und in richtung wasser geschleift wurde von einem wind oder sog, den meditate überhaupt nicht zuordnen konnte. als würde ein großes horn am himmel alles aufsaugen, was auf erden aufzusaugen wäre. ein heulen und kreischen war in der luft, von dem man nicht sagen konnte, ob das die bestien der verlorenen wälder von khorinis waren oder die bäume, die aus dem boden gerissen wurden. es gab keinen ausweg. man konnte die hände nicht an die ohren halten, weil jeder finger versuchte, den kontakt zum boden zu verstärken. tiefe furchen gruben ihre fingernägel in den boden, aber das ergebnis war nur, dass die erde auch noch nach oben wirbelte. es wurde dunkel um die menschen und den ork.
und dann war plötzlich wieder ruhe.obwohl ruhe relativ war. meditate hielt sich die arme schützend über den kopf um sich vor herabfallenden ästen, steinen, sand und toten fischen zu schützen.
auf einmal war yrch neben ihr. auf allen vieren hatte er sich zu ihr vorgearbeitet und warf sich über die magierin, als ein baum auf sie herabfiel. zum glück war er nicht so mächtig, dass er sie beide zerschmetterte, aber meditate beschwor lieber einen steinernen golem, der sie besser schützen konnte als ein ork, der ja auch nur aus fleisch und blut war.
"du wolltest mich retten? unter einsatz deines lebens?"
meditate wischte sich den dreck aus dem gesicht kroch in den schutz des golems, der sich schützend aufgebaut hatte.
"hast du blutfeuer gesehen?"
eine antwort wartete sie gar nicht ab, denn sie konnte auf einmal die ursache des ganzen chaos erkennen. eine weitere rune schien gefunden, denn ein weiterer lichtstrahl stach in den himmel.
"das wird der das beliar-teil sein. ich wette, wir haben jetzt das letzte symbol."
eilig wickelte sie das messer aus, um festzustellen, dass ihre vermutung richtig war. es war eine weitere rune auf dem messer sichtbar geworden. alle götter hatten ihren platz gefunden. und alles zielte auf die spitze.
"was soll das nur bedeuten? yrch, kannst du dir gar nichts vorstellen? warum bist du bloß kein schamane. wahrscheinlich wär der sohn des alten hier am sinnvollsten gewesen. was nutzt mir ein ork, der sich nicht auskennt."
inzwischen kannte sie sogar das minenspiel der orks ein bisschen und so versicherte sie ihrem begleiter, dass er sich nicht ärgern solle.
"es wird alles seinen sinn haben."
inzwischen kam blutfeuer angehumpelt und meinte, dass sie eine unerfreuliche begegnung mit einem fetten wels gehabt hätte. das vieh hielt sie sogar noch in der hand und fragte, ob jemand hunger hätte.
angesichts des erdbebens und der neuen lichtsäule schleuderte sie dann aber den wels von sich und meinte
"na das ist ja ein ding. ob die anderen noch leben? die waren viel näher dran!"
meditate ließ den golem verschwinden, denn inzwischen war wohl alles wieder zu boden gefallen, was in die höhe gerissen wurde.
"lasst uns nachgucken."
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es war ein gigantischer anblick. die ganze kuppel hatte eine ziemlich eklige rote farbe angenommen, als ob sie in blut getaucht wäre. der eindruck wurde noch verstärkt dadurch, dass schlieren und wabernde muster über die kuppel schwebten.
"voll eklig" bemerkte die jägerin und schüttelte sich. "es scheint auch irgendwie zu stinken. es stinkt nach magie, nach entladungen und faulem zauber, typisch innos würde ich sagen."
meditate trat vorsichtig an die kuppel heran. und plötzlich begannen sich die lichtsäulen zu krümmen. die magierin bemerkte das gar nicht, denn die farbe der kuppel schien ebenfalls auf sie zuzulaufen. immer dichter trat sie an das magische gebilde und immer mehr neigten sich die lichtsäulen. wie speere zielten sie auf meditate.
"pass auf, die töten dich!" schrie blutfeuer und stürzte auf meditate zu. auch yrch schien eine gefahr erkannt zu haben. allerdings hatte auch meditate eine idee. sie schlug das tuch um den dolch zurück und im gleichen augenblick leuchtete die kuppel blutrot auf. ein hohes kreischen kam von dem magischen schild und es schien meditate plötzlich entgegenzuwachsen. gleichzeitig senkten sich die lichtsäulen der runen auf sie herab.
die magierin begann zu zucken und war ganz offensichtlich nicht mehr wirklich bei sich. wie ein golem schritt sie jetzt auf die kuppel zu. die lichtsäulen hatten sich jetzt über die kuppel gebeugt und trafen an einer stelle der kuppel zusammen, die sich in unmittelbarer nähe der magierin befand. hier liefen jetzt auch alle roten farben der kuppel zusammen. es war ein zentrum erkennbar.
wie betäubt und an fäden gezogen, ging meditate immer näher. in ihrer hand gleiste der dolch in allen farben des feuers, die man sich nur erdenken konnte. dann stieß sie zu.
das heißt, sie wollte zustechen. die magie der kuppel ließ sie aber nicht wirklich ran. das zentrum, in das der dolch sicher sollte, lag einfach zu hoch.
und jetzt kam der wesentlich größere ork heran. in einer einzigen fliegenden bewegung entriss er der magierin den dolch und stieß ihn in das blutige zentrum der kuppel.
dann gab es einen gewaltigen knall und danach war plötzlich stille. die menschen und der ork, die leblos am boden lagen konnten so nicht beobachten, wie die magie der kuppel sich in langen roten fäden auflöste, die alle in den himmel verschwanden. in richtung der sonne. wie lange trauerfahnen entschwanden sie ins reich ihres gottes. nur ein leises knistern war zu hören. an der stelle, an der der dolch zersplittert war, brannte das grad.
ein unangenehmer geruch von verbranntem fleisch lag in der luft. die hand des orks war kaum noch zu erkennen.
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Auf einer kahlen Birke sitzt eine Elster. Sie wiegt mit dem Baum im Wind hin und her, gibt weiche Trillerlaute von sich. Dahinter ist alles grau und bis zum Horizont ist kein einzelner Baum mehr zu sehen. Nur noch leblose Stümpfe.
„Komm.“ Lockt der Vogel.
„Noch nicht.“
„Nicht?“ Klingt die Elster überrascht, doch nicht böse.
„Nein.“ Entgegnet die Frau ruhig
Darauf muss das Tier überlegen.
„Dann nicht.“ Es scheint als ob es die Schultern zucken würde. „Wobei ich unter den Umständen etwas besser aufpassen würde. Nicht nur auf dich.“
So fährt der Vogel mit seinem Getriller fort, kümmert sich nicht mehr um den Menschin, die sie verwundert anstarrt. Irgendwann fliegt sie davon. Die Frau verfolgt das Tier mit den Augen, bis er irgendwann mit der Umwelt verschwimmt und untertaucht.
Redsonja lag in Win'Dars Armen, ihr Haar überflutete seine Brust, welche sich nur zögerlich hob und senkte. Ihre Augen waren geschlossen. Es war ein sanftes Bild, blendete man die Zerstörung rund herum aus. Es grenzte an ein Wunder, dass die beiden überhaupt noch zusammen auf dem Waldboden kauerten.
Geändert von Redsonja (10.03.2008 um 22:41 Uhr)
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endlich weg
So ein Durcheinander. Das war eindeutig ein Schritt zu fiel.
Er hetzte weiter. Adrenalin die Adern und Venen entlang pochend.
keine Ahnung was hinter ihm los war. Irgendwer war hinter ihm auf dem Dach das hörte er weniger als das er es fühlte. Die morschen Hüttendächer ächzten bei jeder Berührung seiner über es rennenden Füße. Ein stechender Schmerz.
Kaum merklich aber da hatte sich etwas in sein Bein gebohrt. Er stürzte und rollte sich, den letzten Schwung ausnutzend vom Dach herunter. Die Landung war hart und er überprüfte zu erst was mit seinem Bein geschehen war. Ein Splitter. So ein Glück. Er hatte sich nicht geirrt hinter ihm war das Dach angebrochen und hatte seinen Verfolger aufgehalten oder gar zum umkehren gebracht denn Niemand sprang vor ihm in die Gasse.
Der Splitter war groß und er hatte noch etliche in seiner Kleidung, doch keiner war tiefer als sein Fingernagel lang in die Haut eingedrungen.
Den Schmerz ignorierend, hinkte er erst und begann vorsichtig zu gehen ,bis er wieder einigermaßen Schnell voran kam.
Was sollte er nun tun?
Er hatte sich bestimmt einige Feinde gemacht und er war nicht das was man einen guten Kämpfer nennen könnte. Im davon laufen und Klettern hatte er zwar einige Übung aber er konnte nicht IMMER davon laufen. Es würde der Tag kommen an dem er keine Ausweg hatte. Doch wo sollte er den Kampf lernen? Mit Steinen Werfen konnte schlecht zählen.
Er musste irgendwie von der Insel weg. Also musste er ein Schiff nehmen.
Nun eine Fahrt konnte er kaum bezahlen und dafür arbeiten schon gar nicht. Die einzige Lösung wäre folglich sich irgendwie einschleichen.
Mit schnellen Schritten näherte er sich nun also den Anlegestellen. Nur hin und wieder von Stichen in seinem Bein gepeinigt. nicht vorher abschippern würde.
Ein Haufen Säcke mit Kleidung viel ihm ins Auge, der außerdem zur Ladung eines Schiffes gehören musste. Kurzer Hand lud er ihn sich auf und Trug ihn aufs Schiff. Keine behinderte ihn.
Einfach so tun als würde er ganz normal wie die Matrosen beim Beladen helfen. Das war zwar nicht so einfach ohne Matrosen Kleidung doch er schaffte es irgendwie in den Bug zu gelangen wo die Waren gelagert wurden. In einem Bereich wurden große Fässer transportiert mit Nahrung und Wasser. Hinter einen legte er seinen Sack mit Lumpen und gönnte sich erst einmal ein wenig von der essbaren Ware hier unten, die ihn auch während der reise ernähren wollte. Danach verstecke er sich in dem Sack, den er weit in die ritzen zwischen die Fässer zu einigen anderen Lumpen und Decken geschoben hatte. Die mussten wohl als stützen bei hohem Seegang dienen damit die Fässer nicht um fielen. Ein Gutes Versteck. Sogar recht bequem und Verpflegung konnte er sich in maßen auch besorgen.
So trat er seine Reise auf das Festland an. Irgendwo hin weg von Kohrinis.
Wohin genau auf dem Festland wusste er nicht. Genau genommen nicht einmal OB er zum Festland fahren würde. Hauptsache weg von Kohrinis. Weg von all den Leuten die er bestohlen hatte und die ihn suchten. Weg von der Gesetzlosigkeit in der Hoffnung auf ein besseres leben.
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"Sonja", flötete eine sanfte Stimme, "Sooonjaaaaa . . . "
Da war sie doch glatt in Win'Dars Schoß eingepennt. Einfach so. Eigentlich hätte er erwartet, dass all die effektvolle Zerstörungswut etwas Adrenalin fördert und den Kreislauf erst richtig in Schwung bringt -- und dann hat sie nichts Besseres zu tun, als sich zu einer Kugel zusammenzurollen und einzuschlafen.
An und für sich hatte er ja nichts dagegen. War schon irgendwie niedlich, wie sie da einfach seelenruhig vor sich hinschlummerte. Bloß hatte sie ihr Becken ungünstig auf seinem Oberschenkel geparkt und das gefiel Win'Dars Blutkreislauf ganz und gar nicht.
"Sooooonjaaa . . . mir schläft das Beeeeein ein . . . ", säuselte Win'Dar weiter, während er mit steinerner Geduld auf ihre Schulter tippte.
So ging das schon eine gute halbe Stunde, doch von Redsonja kam nur ab und an eine ungezielte Handbewegung, um das lästige Tippen abzustellen. Win'Dar lehnte sich zurück, starrte links in den Himmel, starrte rechts in den Himmel und wippte dabei sanft mit den Füßen.
Das Gefühl der Taubheit nahm zu.
"Sooooonjaaa", summte Win'Dar und tippte erfolglos etwas fester. "Komm schon, wir müssen weiter. Kannst hier doch nicht einfach so einpennen . . . "
Redsonja war anderer Meinung. Unverwüstlich wie das Erzgebirge und mittlerweile genauso schwer, lag sie in seinem Schoß und schlief friedlich weiter.
"Das nächste Mal machen wir's andersrum", murrte Win'Dar, der sich langsam wirklich Sorgen um sein Bein machte, "Dann setzt du dich hin und ich mach Matratzenhorchdienst. Aber auf deine Verantwortung."
Er versuchte das Bein etwas zu bewegen und verzog das Gesicht, als eine Ameisenkolonie seine Blutbahnen hinaufzumarschieren begann.
"Los, wir müssen zu den anderen zurück, bevor Taeris alle Orks zerhackstückt hat. Außerdem wird's langsam echt unangenehm."
Da das Tippen seine Wirkung verfehlte, sah sich Win'Dar gezwungen, auf den Alarmstarter zurückzugreifen. Also bohrte er einen spitzen Finger seitlich zwischen Redsonjas Rippen.
Plötzlich schreckte sie hoch und war auf dem besten Wege, sich den Kopf an einem hinterhältig tiefhängenden Ast zu stoßen, als Win'Dar sie geistesgegenwärtig festhielt.
"Guten Morgen", zwitscherte er in ihr Ohr, "Du sitzt auf meinem Fuß."
Das Lager wiederzufinden, gestaltete sich insofern als schwierig, da sich sowohl das Lagerfeuer, wie auch alle anderen losen Gegenstände auf einen Umkreis von meheren hundert Metern verteilt hatten. Der bunte Haufen hatte sich auf der Brücke versammelt und schien unschlüssig, ob das Verschwinden der Kuppel nun gut oder schlecht war.
Für Florence schien der Fall klar und so strahlte sie über das ganze Gesicht, als sie sich den beiden Nachzüglern zuwandte.
"Da seid ihr ja", grinste die Kopfgeldjägerin, "Ihr habt das Beste verpasst. Zuerst wollte diese zu kurz geratene Beliarsnudel ihren Spielzeugdolch in die Barriere rammen, musste dann aber auf halber Strecke einsehen, dass 'ne halbe Portion wie sie dazu wohl nicht ausreicht. Also schnappt sich Herr Stinkefell das Ding, langt in die Barriere und brät sich die halbe Hand weg!"
Win'Dar hielt prüfend den Riechkolben in den Wind.
"Ja, riecht ganz danach."
"Ich liebe den Geruch von gebratenen Orks am Morgen", sang Florence gutgelaunt.
Win'Dar fragte sich eher, wie ihre Frisur bei all dem Wind immer noch derart perfekt sitzen konnte. Ob das mal mit rechten Dingen zuging...
"Und jetzt?", warf Win'Dar in die Runde.
"Naja, jetzt stehen wir hier rum."
"Warum, will da keiner reingehen?"
"Keine Ahnung, scheinbar nicht."
"Sowas . . . ", schüttelte Win'Dar den Kopf. "Wer als erstes drin ist, bekommt die meisten Schätze."
Sprach's und trat durch das Portal. Eine gute Minute passierte nichts. Dann drang ein Geräusch wie von einem großen Wasserschlauch, der zu Boden fiel, über die Mauer. Kurz darauf ein wütendes Schnappen wie von einer Bärenfalle. Dicht gefolgt von einem zornerfüllten Summen und Brummen und einigen menschlichen Schreien.
Zwanzig Sekunden später stand Win'Dar wieder vor dem Portal und drückte sich schwer atmend in den Schutz der Mauer. Von dem Schwert in seiner Hand tropfte eine zähe, bräunliche Substanz und von seinem Mantelsaum fehlte ein gutes Stück.
"Keine Schätze?", fragte Florence leicht enttäuscht.
"Keine Ahnung", keuchte Win'Dar. "Dafür Pflanzen. Und Käfer. Große, dicke Käfer. Kommen direkt aus dem Boden."
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10.03.2008 19:40
#31
Die ersten Schritte noch weiter hinab verliefen ohne Probleme. Licht und Fackel wiesen ihnen den Weg, die Wege waren – wenn man nicht gerade über die hölzernen Brücken musste – sehr sicher, da es ohnehin nur aufgestaute Stein- und Kiespfade waren. Obwohl schon am Eingang die Decke der Mine kaum zu sehen war, ging es für die beiden Gefährten nicht hinauf, nein, wie so üblich in Minen mussten sie tiefer und tiefer in den Berg, immer weiter hinab in den Schlund des Felsens. Dort unten also, irgendwo, wo ein Ende der Wege sein musste, das Ende der Grabungen, ein Sockel, eine Schicht aus Mineralien, durch die es kein Durchkommen mehr gab.
Hatte James noch kurz zuvor diesen widerlichen, abartigen Untoten beschworen – Solaufein hatte dem zugestimmt, da die Kreatur einen guten Tester abgab, zumal er ohnehin schon viel zu viele von diesen Untoten gesehen hatte, als daß ihn ein menschlicher Vertreter noch schocken konnte – war der Beschwörer, das schien sein Gebiet zu sein, langsam kam der Leichnam hinter das Geheimnis von der Magie des Schwarzmagiers, nun unschuldig, jedenfalls war der Krieger ständig in der Nähe des Robenträgers, der aber selber das Schmatzen, Trippeln, Zirpen und Klappern hörte. Irgendetwas war auf dem Weg, aber wo? Hinter ihnen? Vor ihnen? Über oder unter? Durch den Hall des ausgehöhlten Berges war es ihm nicht möglich das Geräusch zu lokalisieren. Nur eines wurde ihm schnell klar. Es waren keine Untoten. Dafür war das Geräusch zu schnell und irgendwie passte es auch nicht zu den Auferstandenen.
Sie gingen weiter, furcht- aber nicht arglos. Immer und immer wieder hörten sie es jetzt, einmal darauf aufmerksam gemacht, konnte man den Geräuschen nicht mehr entkommen, man achtete auf sie, man verfolgte sie, man fragte nach ihrem Ursprung. Es geriet für den Kopf zur Nebensache, daß sie an alten Minenwagen vorbei gingen und hin und wieder erschöpfte Erzadern zu ihrer Rechten sahen, überall verlorener Tand oder altes Werkzeug zu finden war und sie langsam so weit herab gestiegen waren, daß sie gar nicht mehr bemerkten, daß sie das Ende erreicht hatten. Der Weg führte nur noch in einen breiten Nebenarm der Mine, doch es würde keine weitere Brücke mehr geben, keinen Weg, keinen Schlund nach unten. Sie sahen nur noch die wenigen Fuß von ihren Augen bis zum Boden. Nun musste der Blick nach oben gehen, dann nämlich, wenn das Licht die unendlich vielen Gänge und Brücken, Wege und Pfade offenbarte, die in die Tiefe geschlagen wurden. Aber keiner sah nach oben. Neugierig aber vorsichtig verfolgten sie den größten Weg am Boden, immer und immer wieder begleitet von den Geräuschen…
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Der Abstieg dauerte lang. Zumindest gefühlt - das Zeitgefühl war, sofern es sich überhaupt verändert hatte, nur noch schlechter geworden. Nur das Licht der Fackel erhellte den Weg vor den beiden Männern, denn James hatte schon vor längerer Zeit
(oder erst vor kurzem)
entschieden, dass seine Konzentration besser nicht für diese Lichtkugel draufging, die zwar um einiges flexibler und leistungsfähiger als eine Fackel war, aber insgesamt nicht übertrieben viel nützlicher.
Sie waren zwar erst etwa einen Tag (plus/minus ein weiterer Tag) hier in der Mine, aber es war, abgesehen vom Feuer der Fackel, so dunkel, dass James nicht nur jegliche Orientierung - was angesichts seines Orientierungssinns keineswegs verwunderlich war - sondern auch das Gefühl für die Normalität verloren hatte. Der Verstand des Priesters produzierte in Gegenwart dieser merkwürdigen Geräusche Vorstellungen, die schrecklich genug waren, um einen Schwarzmagier zu erschrecken. Es war mehr ein Instinkt, als eine bewusste Angst, aber das, was er fühlte, machte James nervös. Und wenn noch weitere Tage (Minuten? Stunden?) vergingen, ohne das sich etwas ereignete, fürchtete James, dass sich dieses Gefühl nur noch verschlimmerte. Natürlich bewegten sie sich nur langsam: Sie testeten jeden hölzernen Übergang auf dessen Stabilität (diese Male allerdings im Selbstversuch), bevor sie ihn betraten, sie spähten in jeden Abgrund und setzten auch sonst sehr vorsichtig einen Fuss vor den anderen, sodass der ohnehin schon lange Abstieg noch länger wurde.
Sie bewegten sich in einem Massengrab, das stand fest. Dass es hier Untote gab, stand ebenso fest, konnte James aber kaum erschrecken, denn Untote waren sein Spezialgebiet. Es gab aber Dinge, die schrecklicher waren, als es ein Untoter je sein konnte: Das Unbekannte. Ein Gegner, den man weder sah, noch kannte, war schrecklicher als alles, was einem gegenüber stehen konnte.
Wieder ertönte von weiter unten ein Geräusch. Wie weit reichte die Mine überhaupt in den Fels und den Boden hinein? Weit jedenfalls. Das Geräusch klang so, als ob ein harter Gegenstand fest gegen den Fels schlug und dabei die ganze Mine durchquerte. Irgendwie war es erschreckend, aber in keine herkömmliche Kategorie einzuordnen.
Unangenehm.
James war im allgemeinen nicht einfach zu verängstigen, aber er fürchtete, dass es nur noch ein paar Tage in dieser Dunkelheit und diesen Geräuschen brauchte, bis er verängstigt war. Er spürte, wie sich das Gefühl der Angst durch den Schutz seines rationalen Verstandes und den seiner nicht geringen Macht frass, auf der Suche nach seinem Herz, um dieses zu befallen. Dieser Prozess an sich war schon eher beunruhigend, sodass die Angst vor der Angst diese selbst noch verstärkte. Absurderweise führte das dazu, dass sich der Priester eher unvorsichtiger zu bewegen begann und hier und da mal auf den Stabilitätstest oder den Blick in die dunkle Tiefe verzichtete.
Eines aber stand fest, und das trug gleichermassen zur Beruhigung, wie zur Beunruhigung des Priesters bei: Sie kamen dem Geräusch eindeutig näher.
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langsam kam die magierin wieder zu sich. blutfeuer hatte sie ein stück von dem klostereingang weggezogen, man konnte ja nicht wissen, was noch folgen würde. sie hatte ihren puls gefühlt und die augenlider hochgezogen. dass meditate die augen geschlossen hatte, war ein gutes zeichen. offene augen hätten ihr jetzt ganz schön angst gemacht. der ork hatte nämlich offene augen und lag da wie tot. was auch kein wunder war, er hatte eine verbrannte hand und jetzt war auch klar, dass seine andere hand fehlte. das hatte er vorher eigentlich immer ziemlich geschickt verborgen.
nachdem blutfeuer festgestellt hatte, dass meditate ruhig atmete, nahm sie sich des ork an und fühlte, ob der noch lebte. eigentlich wohl nicht. kein herzschlag und kein atem. einen moment überlegte sie, ob man den ork retten sollte, aber meditate schien ja irgendein verhältnis mit dem zu haben. also fing sie an, den brustkorb des orks rhythmisch einzudrücken. vielleicht würde er ja wieder anfangen zu atmen. ne mund-zu-mund-beatmung würde sie bei dem niemals machen. nie im leben!
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 Foren-Mutter
Geschlecht: ❤️❤️❤️❤️❤️❤️
als meditate wieder zu sich kam, war im ersten moment ein schrecklicher kopfschmerz das erste, was sie realisierte. was war geschehen?
sie richtete sich etwas auf. die ellbogen brannten und sie hatte ein gefühl im gesicht wie von einem starken sonnenbrand. ja klar, so war das. sie war der barriere zu nahe gekommen und dann hatte yrch den dolch genommen.
Yrch? wo war er?
sie drehte sich um und sah ihn ein stück weiter weg liegen. offenbar beschäftigte blutfeuer sich grad damit, ihn irgendwie wieder zu beleben oder so was in der art.
schnell rappelte sie sich auf und schwankte zu dem ork
"lass man sehn!"
meditate schob blutfeuer zur seite und kniete sich neben den ork, er war am sterben. seine hand sah schrecklich aus und er war bereits auf dem weg in beliars reich. das war einfach nicht richtig. er hatte die barriere gesprengt, wie sie mit einem blick über die schulter feststellen konnte. es war nicht richtig und beliar würde ihr verzeihen, dass sie den ork ins leben zurück holen würde. das hatte er nicht verdient. er war jung und hatte sicher noch andere ziele im leben als hier zu sterben.
mit beiden händen umfasste sie seinen kopf und lenkte ihre energie tief in den ork hinein. zielsicher fand sie das zentrum aller bewegungen. ein winziger impuls und das blut begann wieder zu fließen. ein krampf schüttelte den ork, dann riss er die augen auf. er bäumte ich auf, ein gewaltiger schrei entlud sich, dann sank er wieder zu boden. ein gnädigeres geschick hatte ihm die besinnung geraubt.
"blutfeuer, du hast auch die orkgebeine an der kuppel gesehen. ich brauche sie sofort."
dann holte sie aus ihrer kleinen phiole, die sie unter ihrem gewand auf der brust trug ein weißes pulver, dass sie vorsichtig auf die verbrannte hand streute.
"bleib ruhig, yrch, ich bin da. auch wenn wir verschiedenen völkern angehören, hatten wir einen langen gemeinsamen weg. und sollte er hier enden, wirst du ihn mit zwei starken händen wieder verlassen. so wahr mir beliar und seine gunst helfen."
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Wer hatte eigentlich diese vollkommen schwachsinnige These aufgestellt, dass langsames und intensives Schläfe-Massieren gegen Kopfschmerzen half? Fragte Taeris sich, während er vergeblich versuchte auf diese Weise den hämmernden Schmerz in seinem kopf zu unterdrücken.
Immerhin hörte die Welt um ihn herum langsam damit auf, sich in unglaublicher Geschwindigkeit um ihn herum zu drehen.
Langsam tapste er vorwärts, versuchte halbwegs gerade zu gehen. Auf dem Boden funkelte etwas im Erdreich. Es war sein Schwert. Benommen hob er es auf und stapfte weiter vorwärts.
Wenigstens fiel die Orientierung jetzt leichter. Die meisten Büsche und die kleineren Bäume waren entwurzelt und weiträumig über das Umland verteilt worden. Der Rest war entweder entlaubt oder zerlegt worden.
Einige Schritte weiter lagen plötzlich Blutfeuer und dieser gottverdammte und einfach nicht verrecken wollende Ork vor seinen Füßen. Taeris´ Verstand brauchte einige Augenblicke, um das zu verarbeiten was er da sah.
Eine Art Selbstschutz seines eigenen Verstandes setzte ein – versuchte irgendwie beruhigend auf Taeris einzuwirken und ihn abzulenken. Von jeglicher Realität losgelöst stand er da und starrte an den Beiden vorbei in den Erdboden, während seine noch freie linke Hand nach einem Tabakstängel tastete. Automatisiert steckte sie den Glimmstängel in seinen Mundwinkel und zündete ihn an.
Der helle Punkt am Ende glühte leuchtend auf.
Langsam atmete Taeris auf, während sein Blick langsam in die Realität zurückkehrte.
Blutfeuer war gerade dabei zum elften oder zwölften Mal mit ihren eigenartigen Widerbelebungsversuchen auf den Ork „einzuwirken“. Langsam setzte Taeris den Glimmstängel ab und…
…fing aus heiterem Himmel schallend an zu lachen.
Zunächst wirkte es komisch, fast belustigend. Hysterisch schrie Taeris sein Gelächter förmlich heraus.
Bis wenig später dieser…fast wahnsinnige, verrückte und besinnungslose Unterton deutlich wurde.
Es war kein belustigtes Lachen. Mehr ein vollkommen abstruses und zynisches Lachen.
Erst ein mittlerer Hustenanfall beendete den Lachkrampf. Genau rechtzeitig, bevor er auch das letzte noch lebende Tier im Umkreis von drei Meilen aufgescheucht hatte, was noch nicht vor dem Chaos an diesem ort geflohen war.
Fragend blickte Blutfeuer ihn an, gab sich schließlich jedoch größte Mühe um dem Ork weiter zu helfen.
“Ist das nicht zum schreien?! Ist das nicht das absolut komischste und Bezeichnendste, was man seit langer Zeit gesehen hat?!“
sprach Taeris laut und mit einer fast cholerischen Stimme.
“Ein gottverdammter Ork, der sich für einen Menschen….nein… einen Möchtegern-Dämon in Menschengestalt aufopferte…..seine letzte intakte Pranke und sein leben dabei verliert… und dann zur Krönung noch von einer Möchtegern-Heilerin versorgt wird, die versucht sein wertloses Leben zu retten!?!?!?! WAHAHAAHAAA“
Wieder brach er in schallendes Gelächter aus.
“Ihr drei steht doch für alles, was in dieser gottverdammten Welt aus dem Ruder läuft. Ein verfluchtes Komödientheater seid ihr… Verweichlichtes Verräterpack, das sich mit den Orks verbündet….WAHAHAAA"
Wild gestikulierend schwang er seine Klinge durch die Luft.
“Was zum Teufel hält mich eigentlich die ganze zeit davon ab, diesem verlausten Ork den Schädel ein zu schlagen!?!?!“
schrie er in den Himmel hinaus und warf seine Klinge in hohem Bogen von sich, woraufhin diese nur wenige Hand breit neben Yrchs Kopf im Boden stecken blieb.
“Ein verfluchtes Schmierentheater ist das!“
Langsam versuchte Taeris sich wieder zu beruhigen. Wie ein Suchtkranker zog er an seinem Tabakstängel, ehe er ihn kurz darauf wegwarf, ohne ihn fertig geraucht zu haben.
Diese gottverdammte Welt war ein Trauerspiel. Nichts weiter. Er war umgeben von Verrätern und Wahnsinnigen. Im ersten Moment demütigte man ihn, indem man ihn wie ein krankes Kind behandelte, im nächsten Augenblick versuchte die selbe Person ihm weis zu machen, dass das Leben dieser Monster rettenswert und bedeutsam waren. Man versuchte ihn zurückzuhalten. Dabei war es doch das einzig richtige, was er tat. Was war denn in all diese Leute hier gefahren?!
Als wäre nichts gewesen stieg er über den Ork hinweg und hob sein Schwert auf, ehe er Blutfeuer links liegen ließ und weiter ging.
Vielleicht waren ja wenigstens Florence, Redsonja und Win’Dar noch am Leben…und bei halbwegs klarem Verstand.
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Was ist nun Traum, was Wirklichkeit?
Sie hatte keine Erinnerung, zumindest nicht was geschehen war bevor sie nicht sonderlich sanft von Win'Dar geweckt worden war.
Redsonja blinzelte und streckte ihre Hand nach Win'Dar aus. Sie tastete nach dem zerfetzten Mantel. Ihre Wahrnehmung war so dumpf, als würde sie durch ferne Sphären wandeln. Dann hörte sie plötzlich ein irres Lachen, welches unschwer Taeris zuzuordnen war, gab er doch eine ausführliche Kostprobe.
„Das könnte interessant werden.“ Bemerkte Florence und es war der rothaarigen Kriegerin, als wäre es der Schwarfschützin nicht vollkommen gleichgültig. Vielleicht entwickelte sie sich tatsächlich noch zu einer loyalen Mitstreiterin? Wieder einmal fragte sich Redsonja, ob sie zu früh ein Urteil über ihre hübsche Begleiterin gefällt hatte.
„Lass uns erstmals nach Taeris sehen, Ollowyn fehlt ebenfalls.“
Schlug Redsonja vor, noch ehe sie in weitere Grübeleien zerfiel. Dann wankte sie voran, wurde jedoch bald eingeholt.
„Seltsam.“
Bemerkte sie nur und hielt sich am dargebotenen Arm des Wanderers fest. Ihr schwante Übles und dennoch nahm sie es nicht deutlich genug deutlich wahr, dass sie Angst um Taeris oder Meditate und Blutfeuer gehabt hätte.
Schlussendlich erreichten sie den Schauplatz.
"Taeris."
Stiess Redsonja da voller Sorge hervor. Sein Blick. So etwas hatte sie nie zuvor bei ihm gesehen. Als ob er die halbe Welt in Stücke reissen könnte.
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"was bist du eigentlich für ein mensch? da liegt einer, der diese blöde kuppel geknackt hat und dabei sein leben hingegeben hat und du machst hier einen auf blödmann."
blutfeuer hätte dem typen gern die beine weggetreten oder rings um ihn brennesseln wachsen lassen, aber der tote ork war wichtiger. naja, tot war er nicht mehr. medi hatte ihn irgendwie wieder erweckt.
sie sollte jetzt also ds orkskelett suchen und die hände bringen. eine wirklich tolle aufgabe, wo doch dort ein geheimnisvolles gebäude mit geheimnisvoller vegetation wartete. aber andererseits lief ihr ja nix weg. wie eben zu bemerken war. dieser Win'Dar, die rote sonja und dieses blöde aggressiv guckende weib hatten ja schon versucht reinzukommen, waren aber schneller wieder draußen, als man ahnen konnte.
blutfeuer stand also auf und ging an der ehemaligen kuppelgrenze entlang. es gab hier eine schöne feine scharfe linie, die das eher tote umland von der üppigen dschungelinsel abtrennte. aus dem dickicht drangen viele geräusche von kleinen insekten und wer weiß was sonst. auf jeden fall wirkte das ganze seltsam bedrohlich.
zum glück lag der ork noch da, wo sie ihn gesehen hatten. der teil im inneren war zum glück säuberlich abgenagt. der äußere teil lag fein zerlegt in den umliegenden gestrüppen. das erdbeben von gestern hatte sie hochgerissen und locker in der gegend verteilt.
"komisch, dass das erdbeben und der sturm im inneren der kuppel so gar keine auswirkungen hatten. ist überhaupt ein komisches gestrüpp. ich kann mir vorstellen, dass da haufenweise geister und ekliges giftiges zeug drin wohnt."
allein bei dem gedanken schüttelte es sie. vorsichtig griff sie die beiden hände, damit sie nicht auseinanderfielen und ging dann vorsichtig zu meditate zurück
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 Foren-Mutter
Geschlecht: ❤️❤️❤️❤️❤️❤️
"großartig. gib her."
meditate betrachtete die säuberlich abgenagten hände und griff sich zuerst die linke.
dann legte sie den armstumpf des orks frei und begann, mittels magie den knochen zu verlängern. dank der behandlung vor einigen tagen waren die knochen bereit und nach kurzer zeit hatten sie in etwa die benötigte länge erreicht. sie stachen jetzt aus der haut und dem fleisch des armes hervor. schnell hatte meditate ihre heilerutensilien ausgepackt und verband die knochen der hand mit denen des armes. mittels feiner drähte, die sie mit verschiedenen pülverchen präparierte, stellte sie eine feste verbindung her.dann wirkte sie noch mentale energie auf alle wachstumsknospen und den rest musste jetzt die natur schaffen.
die andere hand war verbrannt, aber nicht zerstört. die oberen fingerglieder mussten erneuert werden und das verbrannte fleisch entfernt werden. den rest konnten sicher ein paar heiltränke und besondere salben bewirken.
als die arbeit getan war, setzte sich meditate müde auf den boden.
"tja mein lieber. ich denke, wir haben unsere aufgabe halbwegs gelöst bis jetzt. du hast mir geholfen, den schlüssel zur kuppel zu finden und hast sie geöffnet. jetzt wartet etwas darin, was ich noch nicht kenne. ich weiß nicht, ob wir auch in zukunft einen gemeinsamen weg haben. auf jeden fall sollte dein volk dich jetzt wieder akzeptieren. du scheinst mir stark und geschickt. und die wunderschöne waffe, die du von den orks bekommen hast, wirst du in kürze auch kräftig schwingen können."
da gerade die anderen beisammen standen und strategien für die klostereroberung besprachen, deutete meditate noch auf den nordmann.
"wenn du ihn verprügelst, verpass ihm von mir ein paar blaue flecken mit"
leider verstand yrch von diesen gut gemeinten ratschlägen nichts, denn er war noch immer irgendwo im reich der orkträume.
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11.03.2008 16:59
#39
Der Fragen gab es viele, aber eine war noch nicht ausreichend beantwortet gewesen. Wie hatten es bloß die Minenarbeiter hier unten ausgehalten. Wer hatte ihnen geleuchtet, also wer hatte ihnen das Licht geschenkt? Sie waren wohl kaum im Dunkeln hier herab gestiegen. Und bestimmt hatten sie keinen Magier an ihrer Seite, der für einen Sold stundenlang Lichter beschwor. Also blieben nur die Fackeln, aber an den Wänden sah man selten etwas, was einst ein Fackelhalter oder eine Fackel selber gewesen sein konnte.
Zu den Geräuschen gesellen sich nun noch seltsame Lichter, die wie Sterne am Firmament funkelten, direkt aus der Wand, in weiter ferne, von der Decke und aus dem Boden. Wie Augen, die sie beobachteten, aber sie leuchteten nicht blutrot und gefährlich, sondern eher matt und weiß wie Sterne.
Der Takt ihrer Schritte hatte sich mittlerweile gut mit dem Gehör angepasst, sie schlurften über den Boden ohne das Wälzen und Kullern der Steine zu hören, den knirschenden Sand, das alte Gestein. Obwohl es genug Sand, Staub und Kleinststeine gab, blieben ihre Nasen frei und mussten nicht niesen, überhaupt waren sie recht ruhig, auch wenn sie ein gutes Gehör schnell lokalisiert hatte. Doch nichts war so entscheidend wie die Stimmen aus den Wänden, die sie nun mehr zu begleiten schienen. Als ob sie seit Jahren an diesen Stellen auf den Gang traten. Aber ob dies den Abbau zu Zeiten der Barriere wirklich gefördert hätte? Wohl kaum. Und war es nicht so, daß die Stimmen sie zu verfolgen schienen? Unsichtbare Begleiter, die am Ende nur in ihren Köpfen spukten und eine Folge der engen Gänge und ihren Geräuschen waren? Steine, die durch die Stiefel an die Wände sprangen, oder von kleinen Tieren wie Höhlenratten ausgelöst wurden?
Sie gingen weiter und folgten dem breiten Verbindungstunnel, der so stabil war, daß man ihn nicht einmal abgestützt und gesichert hatte, obwohl man überall in der Mine die so wichtigen Balkenkonstruktionen sah, die Schlimmeres bei dem großen Knall verhindert hatten. Seltsam eng wurde er, in der Ferne schien nur das schwarze Nichts zu warten, doch eine Felswand wäre bald erreicht. Das Ende also. Wo aber ging es weiter? Das Feuer der Fackel mühte sich und der Leichnam entdeckte eine seltsame Stelle in der Wand. Einige Löcher waren darin zu sehen, doch die Löcher wirkten nicht wie von einer menschlichen Schaufel oder Spitzhacke geformt. Sie waren nicht rund oder gleichmäßig und als er vorsichtig zwischen die Löcher fasste, erwies sich der Felsen als überaus brüchig. Das hieß… Felsen?
Plötzlich schreckten beide Männer auf, als ein lauter Schrei durch den Gang zuckte und wie ein Windzug durchbrach. Dann war kurzzeitig Ruhe und Sol nutzte die Zeit, um auf die andere Seite zu gehen. Tatsächlich. Es waren die gleichen, brüchigen Wände.
Die Hektik lag in der Luft, als er James bat, doch noch einmal auf sein Licht zurückzukommen. Er musste den Weg sehen, bevor sie weitergingen. Sein Gespür war nicht unfehlbar, aber schon seit Minuten erinnerten ihn die Geräusche an etwas Vertrautes und sein Hirn kombinierte rasch.
Der Magier tat es und erschuf die kleine Lichtkugel, die nun vor sie schwebte und scheinbar immer größer und größer wurde, doch eigentlich nur ihre Leuchtkraft stärkte. Schon bald konnten sie gut sehen, bis zum tatsächlichen Ende des Ganges. Es war ein Bild des Grauens. Der Weg endete, doch nicht auf natürliche Weise. Gegraben wurde hier einst, das belegten die Einschlagsspuren der Felsen und die Werkzeuge, aber der Fels hatte sich gewehrt und einen lokalen Steinschlag ausgelöst. Doch nicht dadurch waren die meisten Lebewesen gestorben, die hier lagen. Ein Knochengrab, über und über mit Schädeln, auch von Tieren, Hunde, Ratten, Echsen. Sogar Orks! Dicke Staubschwaden hingen von der Decke, hüllten einige der Toten ein wie in ein Bett, Waffen lagen auf dem Boden, doch in der Mitte des Ganges, einige Schritte vor dem Ende, hatten die Menschen eine Warnung hinterlassen. Sie war in ihrer Eindeutigkeit nicht zu übertreffen, aber im selben Moment hörten sie wieder den Schrei. Diesmal war es jedoch viel näher, viel gewaltiger, viel intensiver. Das Zischeln wie von einer Schlange, das Kreischen wie von einem Vogel und das Fauchen wie das von einem Raubtier. Kombiniert und in vier Klangstufen ausgespieen, wie der Jäger, der das Horn zur Jagd blies.
»Minecrawler!«, gurgelte es aus ihm hervor. Natürlich. Diese Geräusche passten zu ihnen. Nur zu ihnen. Er hatte es von Anfang an gewusst. Aber die letzte Begegnung mit den Minenteufeln war zu lange her gewesen…
Auf große Beute hoffend, zog er sein Schwert lautlos aus der Scheide und wechselte die Hand für die Fackel. Vor dem Feuer fürchteten sich die Biester wie vor nichts anderem. So abgelenkt, war sein Schwertarm im Vorteil. Doch mussten sie die Minenteufel wirklich bekämpfen? Ja, sie mussten. Denn die Crawler hatten sie längst gewittert und vermutlich sogar eingekreist, sie jagten sehr intelligent und waren auch sehr schnell. Ihre Rufe schienen schon direkt neben ihnen zu sein. Doch noch etwas anderes sprach dafür.
»Seht!«, rief er zu James und deutete ihm auf den Almanach. Das Buch schimmerte in einem kalten, bläulichen Licht. Aber im Moment hatten sie andere Sorgen, waren doch nun schon von überallher krabbelnde Füße zu hören, die sich rasant und immer lauter kreischend näherten. Doch ihren vermeintlichen Vorteil drehte der Leichnam um und machte ihn zu ihrem. Er wusste, von wo die Crawler kamen und nahm ihnen so das Überraschungsmoment. Die vermeintlichen Felsen waren an den brüchigen Stellen keine Felsen, sondern eine Art überdimensionales Nest, das vielleicht ähnlich gebaut wurde wie Insekten und ihre Absonderungen, gar ein Spinnenbau. Hinterhältig und gemein kamen die Crawler, hatten ihre Opfer schon von weitem gewittert und lockten sie dann in die Falle. Aber nicht mit dem Überlebenskünstler. Nein, da mussten die Minenteufel schon früher aufstehen.
Sie hatten sich postiert, James schien etwas nervös, aber das durfte er auch sein. Sie waren in so etwas wie eine Falle getappt, wer konnte da noch lachen? Plötzlich hörten sie abermals einen lauten Schrei, direkt neben Sols Ohr, das sich mit dem restlichen Körper dicht an den Teil der Felswand gepresst hatte, der ihm noch stabil wirkte. Dann konnte er an den Vibrationen in der Wand spüren, daß sie da waren. Ja, man konnte sogar ihr Sekret riechen.
Doch nicht nur die hinterhältigen Teufel konnten schreien. Lautstark und geschickt kam er aus der Deckung und stieß Gunos Schwert direkt in den Kopf des ersten Crawlers, der mühelos die Wand mit seinen starken Beinen durchbrach.
»Hallo! Die Todgeweihten grüßen euch!«, witzelte er amüsiert in die Runde der schnell nach vorne preschenden Vorderbeine und der scharfen Zangen des Mauls. Die Runde war getränkt in Aggressivität, Chaos und Wahn und stellte für ihn damit genau die richtige Umgebung dar. Dennoch hatten die – er schätzte die Bande auf ein halbes Duzend – Crawler kurz nach dem Durchbruch des Schwertes durch den Kopf des Vorreiters und das nun gar nicht mehr gefährlich klingende, sondern sterbende Zischeln für einen Moment inne gehalten. Just in diesem Moment sprach er seine Worte und musterte die bizarren Gesichter der Minenbewohner. Gleichzeitig warf er die Fackel zwischen ihre Reihen und erkannte das Entsetzen der Zurückweichenden. Ohne Todesangst sprang er dem Feuer hinterher in die Wand, die eigentlich ein weiterer Gang war, ach was, ein ganzes Gangsystem, drückte dabei das Schwert nach vorne, bemerkte den Crawler, der sich als Erster aus der Angst gelöst hatte und ruckartig nach vorne schoss, rollte sich über den Boden ab und griff wieder nach der Fackel, die sofort für erneutes Chaos sorgte und den zu nahe gekommenen Crawler das Leben kostete, war er doch genau in der Reichweite seines Schwertes und die Deckung entblößt.
Doch was war eigentlich mit dem Magier?
»Alles klar mit euch, James? Alles schon tot?«, rief er, allerdings nicht nach hinten, sondern den Minecrawlern entgegen, konnte er sich doch nicht umdrehen, im Gegenteil. Trotz des Feuers waren die Viecher nun aufgestachelt und preschten schnell nach vorne. Denn starken und scharfen Vorderbeinen hatte er kaum etwas entgegenzusetzen. Sein Schwert blockte die stahlharten Beine zwar mit wildem Gefuchtel, aber verletzte sie kein Stück, während er gleichzeitig wieder zum Gang gedrängt wurde und regelrecht über dem Boden scheuerte. Nicht, daß ihm die Überraschungen ausgegangen wären, doch was nützte ein guter Kampf, wenn der Magier danach längst verputzt war? Mal ganz abgesehen davon, daß seine Flanke seinen Rücken decken musste und er kaum gegen zweiseitige Attacken reagieren konnte.
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Langsam erhob sicher der Sildener vom Boden, es fiel ihm schwer in seinem zustand klar zu denken geschweigedenn aufzustehen.
Dieses total durchgedrehte Grüppchen hatte es doch tatsächlich fertiggebracht diese verdammte kuppel die sich um das Kloster geschlossen hatte in die Luft zu sprengen.
Nach einer weile ließ die benommenheit dann etwas nach und er stand auf, im Umkreis war alles zunichte gemacht worden, nichts war mehr da wo es vorher gestanden hatte.
Da er nicht im stande war sein gleichgewicht ordentlich zu halten kam er nur sehr langsam vorran, suchte dabei nach den anderen vorrausgesetzt sie waren noch am leben, was sich aber zum Glück kurz darauf bestätigte.
Als Ollo bei den anderen ankam hatten sich die anderen schon alle wieder eingefunden und waren am rätseln was wohl im Kloster sein könnte. Wie sie ja schon festgestellt hatten herrschte dort drin eine nicht ganz ungefährliche vegetation. Ollowyn setzte sich vorerst auf seinen allerwertesten und versuchte diese verdammten Kopfschmerzen die ihn seit der zerstörung der barriere plagten in den griff zu kriegen, dabei beobachtete er den rest der gruppe und das weitere vorgehen selbiger.
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