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>>Eine Prüfung von Innos' persönlich. Rasch meine Schüler, verarztet diese Menschen und der Dank unseres Gottes ist euch gewiss<<,
versuchte der Feuermagier, der Yasmin D'Ahara aus ihrem wohlverdienten Schlaf gerissen hatte, seine getreuen 'Untertanen' zu neuen Höchstleistungen zu motivieren. Denn wie viele Verletzten die Novizen, Adlati und Anwärter auch versorgten, es kamen mindestens ebenso vile wieder nach.
>>Mist, vielleicht hätte ich doch niemanden erzählen sollen, dass ich das ein oder andere in Sachen Wundversorgung weis, dann hätte ich jetzt vielleicht immernoch schlafen können<<,
dachte sich die Schwarzhaarige (die den 'Chefkoch' des 'Klosters' übrigens doch nicht verprügelt hatte), während sie schon wieder einen Verband fertig hatte. Doch sogleich kam der Nächste nach, so, wie er aussah, hatte er wohl eine Flasche über den Kopf gezogen bekommen. Glücklicherweise steckten keine Splitter in der Wunde, welche auch nicht besonders tief war, zumindest für Verletzungenen dieser Art, und es genügte, dass die Anwärterin die betroffende Stelle gründlich auswusch und einen sauberen Verband anlegte, sodass dieses 'Souvenir' der Schlägerei unbelästigt von Staub und Dreck würde verheilen können.
Doch kaum war dieser versorgt und zu einem Bett gebracht, wo er 'unter Beobachtung' sein würde, hatte die Dunkelhäutige auch schon den nächsten Patienten. Dieser hatte neben ziemlich vielen 'Blauen Flecken' auch eine ganze Anzahl von Schnittwinden und eine riesigen Holzsplitter knapp unter seinem Auge.
>>Da hast du aber noch mal Glück gehabt, das hätte auch ins Auge gehen können<<,
sagte die D'Ahara zu ihm, während sie gleichzeitig mit einer Pinzette den Splitter, der schon fast ein ganzer Holzbalken war (zumindest aus der Sicht ganz, ganz, ganz kleiner Menschen), herauszog. Da diese Verletzung tiefer war als die anderen, kamen noch ein paar Heilkräuter darüber sowie ein schützender Verband, die Schnittwunden bedarften, außer einer Säuberung, keiner weiteren Behandlung.
>>Puh, ganz schön anstrengend, so eine Akkordarbeit. Aber wie es scheint, geht es den anderen auch nicht viel besser. Bei Innos, ich hätte nie gedacht, das ich bei dem paar medizinischen Dingen, die ich weis und anwenden kann, einmal so ins Schwitzen komme<<,
dachte sich Yasmin, holte tief Lust und kümmerte sich dann auch schon um den nächsten 'Schlägereivesehrten', der sich eine Platzwunde am Kopf und eine Schnittverletzung quer über den Brustkorb zugezogen hatte.
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Sie hatten den Befehl bekommen die Flüchtlinge auf den Übungsplatz zu treiben, das war allerdings einfacher gesagt als getan. Die königlichen Truppen hatten alle Hände vol zu tun, die Parteien überhaupt mal auseinander zu drängen. Erst sah das auch gar nicht gut aus, irgendwann wurden die Streithähne allerdings auch müde und so nach und nach gelang es dann doch. Es war schwierig, sie wollten ja niemanden verletzen, weder Bürger noch Flüchtlinge, das übernahmen diese schon selber. Mit allem was sie in die Hände bekommen hatten waren sie aufeinander losgegangen, angefangen von einfachen Knüppeln, bis hin zu Mistgabeln.
Immer wieder fragte sich die Gardistin im Stillen wie es bei Innos’ so weit hat kommen können. Die Anzeichen waren schon seit Tagen da, vielleicht hätte man wirklich da schon eingreifen müssen aber das war nun mal nicht an ihr das zu entscheiden, Chiarah hatte nur so gut es ihr eben möglich war für Ordnung in der Stadt gesorgt.
Den Großteil der Stadt hatten sie befriedet, dabei hatte es aber auch unter den Königstreuen Verletzte gegeben. Der aufgebrachte Mob hatte nicht darauf geachtet auf wenn sie eingeprügelt hatten.
So manch einen Soldaten hatte sie zur Raison rufen müssen, diese waren gewalttätiger vorgegangen als es hätte sein müssen.
Die Anstrengungen konzentrierten sich jetzt noch auf das Hafenviertel aber auch dort sollte es ihnen noch gelingen die Flüchtlinge von den Bürgern zu trennen und zum Übungsplatz zu bringen. Chiarah fragte sich nur wie es weiter gehen sollte, auf Dauer war das ganz sicher keine Lösung und die Flüchtlinge einfach zu vertreiben sicher auch nicht, auch wenn dann wenigstens in der Stadt wieder der Frieden einkehren würde.
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Victor und seine neuen Freunde, hatten sich in einem Kreis in der mitte des Kellers hingesetzt und einer von ihnen schlug eine Trommel. " Also wer seid ihr?", fragte Victor. " Naja wir haben noch nicht wirklich einen Namen für uns, aber wir sind für den Frieden und die Liebe, achja und wir rauchen gerne Sachen die uns Verrückt machen." " Hmmm, und was macht ihr sonst noch?" " Musik, wir schlagen auf unsere Trommeln und singen für den Frieden, also Orks und Menschen sollen sich versöhnen."
" Orks und Menschen... versöhnen! Das geht doch nicht, ich meine die schlachten uns ja ab, brennen nieder was wir haben, Orks hassen uns," Victor war empört. " Wir hassen sie doch auch, und naja auch sie brauchen was zum Leben, sollen wir uns doch alle die Hände geben und uns zumindest gegenseitig in Ruhe lassen." " Aber die haben doch angefangen," protestierte Victor. " Du verstehst das nicht," sagte so ne vorlaute Görre.
" Ach, lassen wir unsere Ansichten einmal beiseite und stellen uns gegenseitig vor," schlug ein Mann vor der wie ihr Anführer aussah. " Also wer bist du?", wurde Victor gefragt. " Mein Name ist Victor, ich bin ein Novize Innos. Und wie heißt ihr?"
" Ich bin John, und das da ist Yoko, meine Frau. Die anderen haben nur Spitznamen, das ist Locke und daneben hockt Blume. Links von dir hockt Alfie und rechts, naja wir nennen in Hippie. Er ist unser Begründer."
Victor wusste nicht woher diese sechs Freaks stammten, nichtmal Das Kraut aus den Sümpfen auf Khorinis könnte Menschen so verrückt werden lassen.
Wer der hier in Vengard lebte könnte den nur an soetwas wie Frieden mit den Orks denken?
" Ähm ihr habt nicht zufällig den ganzen Biervorrat der Markttaverne wegtrunken oder den ganzen Sumpf leergeraucht?", vergewisserte sich Victor. " Nein wir denken nur anders," sagte Hippie stolz.
Andersdenken, das war wohl nicht so gesund, also wenn man dadurch so werden würde wie die sechs Freaks, dann würde Victor wohl nie andersdenken.
" Ihr macht mir Angst," sagte Victor und verschwand die Stiege empor. " Ich bin gleich wieder da nicht bewegen," sagte er und hollte sein Schwert.
Wieder im Keller angekommen drängte er die Freaks, die wie ihm nun auffielen auch noch in allen möglichen Farben gekleidet waren, die Treppe hoch und rief," Ich bringe euch nun zum Tempel, Innos wird euch eure Verrücktheiten schon austreiben."...
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Françoise gefiel der Zustand der Stadt keineswegs. Während sie aus dem Armenviertel zurückkehrte, fielen ihr die Wachen an den Brücken auf. Scheinbar dort postiert, um einen erneuten Übergriff zu verhindern. Es fragte sich nur von welcher Seite, denn im Grunde waren sowohl die Bürger der Stadt wie auch die Flüchtlinge am Entstehen der Schlägereien beteiligt. Eine Gruppe wiegelte die andere auf, bis es eskalierte. Auch wenn ihre Bemühungen und beschwichtigenden Worte zumindest die Menschen in einer Gasse beruhigt hatten, war es damit auch schon alles, was die Priesterin vollbracht hatte. Das Gros der Aufstände war durch die Hand der Miliz beendet worden, vermutlich mehr oder minder gewaltsam.
Mit einem Seufzen auf den Lippen betrat die Priesterin wieder das Tempelviertel. Und obwohl es bereits derart spät war, schien das Treiben noch längst nicht beendet zu sein. Allerdings war Françoise bereits erschöpft genug davon, immer wieder mit den Leuten geredet zu haben, die in der Gasse des Armenviertels ständig wieder aneinander geraten waren. Betrübt ging sie zurück zum Tempel, um über das nachzudenken, was der Tag mit sich gebracht hatte und in ihrem Hinterkopf dachte Françoise darüber nach, Rhobar aufzusuchen. Denn es müsste unverzüglich eine gerechte Entscheidung getroffen werden. Als sein geistlicher Berater wäre sie hier wohl gefragt.
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Die ganze Nacht hatte er nur mit einer Decke die ihm von den Soldaten gegeben wurde auf dem Innenhof der Burg zugebracht. Während dieses sich bemühten außerhalb der Burg für Ordnung zu sorgen. Was ihnen anscheinend auch gelungen war zumindest waren in den letzten zwei Stunden wenn ihn sein zeit Gefühl nicht verlassen hatte und er sich nicht irrte keine neuen Flüchtlinge mehr in die Burg gebracht worden. Was aber an seiner Lage nichts änderte er hockte hier immer noch unter schärfster Bewachung fest. Auch wenn sich die Sonne langsam wieder den Zenit näherte.
„He du dich Kenn ich doch „
Rief er einem der Gardler zu die gerade an ihnen vor bei liefen. Die Männer blieben kurz stehen um sogleich bis auf den einen der ihn anscheinend auch erkannte weiter. Langsam trat dieser Näher. Und musterte ihn genau, er schien ihn zu erkennen.
„Ich bin der Wirt der Hinkenden Möwe!....“
Sagte das Schlitzohr zu ihm, schnell hob der Soldat den zeige Finger vor dem Mund das er nicht weiter sprechen sollte. Ophiuchus lies seine stimme sofort verstummen. Während der Soldat sich Räusperte und an eine der Wachen Wandte.
„Last den Kerl da frei, er ist ein Bürger unserer Stadt, zwar kein Ehrenwerter aber er ist einer.!“
Das Schlitzohr fühlte sich zwar etwas gekränkt über die Worte seines Kunden, aber dies würde er ihm bei seinem Nächsten Besuch schon heimzahlen. Mit schleimiger und zuckersüßer stimme bedankte er sich bei seinen vermeidlichen Retter.
„Ich danke euch ehrenwerter Herr, ich habe dies diesem Männern schon Hundert mal gesagt das dies ein Irrtum ist.“
Mit einen Händedruck verabschiedete er sich von seinen Retter und lief aus der Burg Wo sich ihm ein Bild des Grauen´s bot. Der Marktplatz glich einen Trümmerfeld kein Stand hatte die Schlacht überlebt. Äpfel ,Brot ,Stoffe und was die Händler sonst so alles feil boten lag nun im Dreck. Sein Blick schweifte von der Treppe auf der er nun Stand über dem Platz. Es schien als wäre das meiste vorbei. Die Stadttore waren verschlossen und stark bewacht. Vor den Mauern mussten die Meisten Flüchtlinge sein denn von dort schallten ihre Rufe nach Asyl über die Mauern. Ophiuchus blickte sich weiter um und entdeckte einige Männer und Frauen. Wohlgemerkt Bürger der Stadt denen er dies nicht zugetraut hätte wie diese Nahrung die am Boden auf dem Marktplatze lag aufliesen.
Neugierig lief er zu ihnen hin und fragte.
„Verzeiht was macht ihr ,hier?“
„Wir sammeln Nahrung für die Flüchtlinge, wollt ihr uns helfen?“
Ophiuchus wusste einen Moment nicht was er sagen sollte, einerseits würde er bestimmt in seinen eigenen Haus gebraucht werden. Doch so wie es in den Gassen des Hafenviertels von hier schon aussah. Wollte er sich diesen Anblick lieber noch eine weile ersparen. Und wie er die Bewohner des Viertels kannte war dort bestimmt noch nicht das letzte Wort gesprochen. Was den Kampf mit den Soldaten an ging, und auf noch eine Nacht unter Bewachung hatte er gewiss keine Lust.
„Gerne helfe ich euch aber wie bekommen wir die Nahrung zu ihnen?“
„Last das die Sorge der Bügerwehr sein !“
Antworte die Frau freundlich und reichte ihm einen Korb in dem er die Nahrung tun sollte.
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Langsam, sehr langsam durchquerte Sir Edward die Stadt. Etwas Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben, als er die vielen zerstörten Stände am Marktplatz und den ganzen Unrat an Haushaltsgegenständen, zerbrochenen Mistgabeln, Bierhumpen und abgebrannten Fackeln auf der Straße sah.
'Was bei Innos ist hier geschehen?'
Kaum war er mal auf einer Reise nach Varant und schon ging die Stadt den Bach runter. Dazu würde er seinen Admiral fragen, hoffentlich gab es nicht zu viele Verletzte. Oder gar Tote?
Der Ritter lief nun, den edlen Rappen mit der Hand durch das Trümmerfeld führend. Das Pferd war schon ganz verstört, die dicke Luft eines Gefächtes schien noch in der Luft zu liegen. Vor der Kaserne blieb er kurz stehen und überlegte, wie nun weiter vorzugehen war. Er hatte seinen Auftrag erledigt, den Handelsvertrag trug er bei sich, Cronos persönlich hatte ihn unterschrieben. Darüber würde sich Sir Rheinold freuen, doch konnte er jetzt seine Leute in der Kaserne im Stich lassen? War der Admiral überhaupt am Hafen? Der Ritter war hin und hergerissen. Schließlich entschloss er sich, seinen Auftragsgeber warten zu lassen und erst einmal in die Kaserne zu sehen. Seine Augen konnten kaum glauben, was da los war...
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Raynold stürmte aus der Burg, direkt auf das Zimmer von Paladin Cobryn zu. Doch zugegen war er nicht, einer der Knechte meinte, er sei bei all den Gefangengen.
'Verständlich', dachte Raynold und suchte rasch seinen Weg an den dutzenden Obdachlosen vorbei zu Sir Cobryn. Einer seiner Männer kam ihm entgegen, ein Ritter mit schlohweißem, schulterlangen Haar. Wo bei Innos war er gestern gewesen?
"Wo wart ihr Edward? Letzte Nacht war die Hölle los!"
"In Varant", antwortete dieser ruhig, "Was ist geschehen?"
"Seht ihr das nicht selbst?", antwortete der Ritter gereizt und deutete auf die dutzenden Gefangenen.
"Sag den Männern, sie sollen sich bereit machen, ich muss zu Cobryn!"
Raynolds Schritt beschleunigte sich. Er hatte wirklich nicht die Nerven, seinem Kollegen alles ins Detail zu erläutern, was geschehen war.
"Verdammt Raynold, wozu sollen sie sich bereit machen?"
Der Ritter atmete tief durch, dann drehte er sich um und blickte ernst in die tiefblauen Augen seines Kameraden: "Sie werden allesamt vor die Tore gesetzt, direkter Befehl vom König, was anderes bleibt uns nicht übrig!"
Ronsen
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Aufgeregt beobachtete Dragan das Schauspiel, dass sich hier vor ihm bot. Obwohl er im Handwerkerviertel war keiften sich hier immer noch vereinzelt ein paar der Leute an, doch das mit den Prügeleien hatte glücklicherweise aufgehört. Den gesamten gestrigen Tag verbrachte der junge Novize damit, die Scherben in seinem Haus aufzukehren und ein wenig für Ruhe zu stiften, damit sein armes Haus nicht noch weiter beschädigt wurde, was leider nicht ganz half und zu einer handfesten Auseinandersetzung führte. Die Arme vor dem Brustkorb verschränkt kehrte der junge Goldschmied in sein Heim zurück und begann damit etwas Essbares auf den Tisch zu bringen, damit Kurt nicht mit leerem Magen wieder zur Kaserne ging.
"Weißt du eigentlich was hier genau los ist? Das einzige was ich weiß ist, dass der König keine armen Leute mehr hier in der Stadt dulden will." Während er sprach rutschte Dragan auf den Stuhl gegenüber Kurt, welcher übrigens kürzlich erst zum Gardisten befördert wurde. Der Gardist mampfte sein Brot runter und erklärte dann, dass es wirklich so sei und, dass die Stadt einfach überfüllt von Bettlern und Obdachlosen sei. Somit wäre auch eine gewisse Ansteckungsgefahr von Krankheiten ein Grund, wieso Rhobar die Leute vor die Mauern setzte. Verständnisvoll nickte der Räubersohn und führte langsam die Teetasse an seinen Mund. "Aber nunja, was willst du schon machen", fügte Kurt verträumt hinzu und pulte in seinem Brot herum. "Ist ja schon einige Zeit vergangen, seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben, nicht war Dragan? Was hast du so in der Zeit gemacht?" Fast hätte der Angesprochene laut aufgestöhnt, doch im letzten Moment konnte er sich fassen, er wollte ihm nicht die gesamte Geschichte erzählen seit dem Zwischenfall mit dem Überfall, ein paar Passagen könnte er ruhig auslassen. "Nun weißt du", begann der Innosdiener," ich bin ins Kloster Nordmar gegangen. Ungefähr vierzig Tage lang begleiteten mich ein Mann namens Troan, so ein komischer und kauziger Win'Dar und eine Frau die Redsonja hieß. Bei ihr erlernte ich den Schwertkampf, nein, ich verfeinerte ihn. Wir reisten gen Norden, wo wir dann die oberste Feuermagierin Françoise trafen. Ab da kreuzten sich unsere Wege, Redsonja und Win'Dar gingen ihre Wege, Troan seine und ich, ich bin mit der Magierin ins Kloster gegangen." Jetzt überlegte der Goldschmied, ob er weitererzählen sollte, und auch, was er weitererzählen sollte. "Nachdem im Kloster einige Sachen passierten, bin ich nach Faring gegangen." Die Augen des Gardisten weiteten sich. "Nach Faring? Wieso das?" Dragan hob beschwichtigend die Arme, er sprach weiter. "In Faring gab es eine kleine Keilerei zwischen mir und einem Orksöldner, der wusste, dass ich den Rebellen angehöre. Und so wurde ich in den Knast gesteckt, bis ich ausbrechen konnte, vor wenigen Tagen." Kurt hob und senkte die Schultern, etwas dazu sagen wollte er nicht. Plötzlich hellten sich die Gesichtszüge des Novizen auf:
"Achja, guck mal was mir beigebracht wurde, hier." Damit sprang er von seinem Stuhl auf und holte ein Stück vergilbtes Pergament hervor, danach blickte er es mehrere Momente an, bis es sich hob. Kurt staunte. "Ja, das hab ich glaube ich vorgestern geübt und gestern habe ich versucht mich darin zu bessern, es ist zwar noch nichts großes, aber für den Anfang ist es gut." Das Blättchen schwebte hoch, schwebte runter und drehte sich, bis es wieder auf dem Tisch landete. "Wow", pfiff der Gardist durch die Zähne, den Blick auf das Papier gebannt.
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In der Stadt herrschte immer noch Aufruhr und die Lage war noch nicht wirklich unter Kontrolle wie die Junge Frau feststellen musste. Überall waren noch kleinere Schlägereien zu sehen. Israa lief langsam durch die Stadt und dachte sich nur "Was der Krieg alles anrichten kann, nun bekriegen sich schon die Menschen unter einander. In was für einer Zeit leben wir!" Sie schritt weiter langsam und andächtig durch die Stadt und was sie nun sah verschluck ihr vollends die Sprache. Die Ritter des Königs waren dabei die Armen aus der Stadt zu treiben. Israa konnte es nicht glauben das der König wirklich den Befehl gab die Armen und schwachen vor die sicheren Mauern der Stadt zu setzten und so ihrem Schicksaal zu überlassen. Hinter den Rittern des Königs hatten sich die Bürger der Stadt versammelt und feierten den Auszug der armen aus der Stadt wie wenn sie für das ganze Unheil auf der Welt verantwortlich wären. Israa verstand es zwar das die Leute aufgebracht waren aber das man dann so etwas tun muss verstand sie nicht wirklich. Sie schaute sich in der Stadt um einige der Menschen standen beisammen und schautem dem Schauspiel zu ohne ein Wort zu sagen andere Protestierten gegen diese Entscheidung und versuchten irgendetwas für die Armen zu machen. Israa fand es auch nicht so schön das dort vor sich ging deswegen machte sie sich auf die Suche nach Leuten die das genau so sahen. Um mit ihnen eine Möglichkeit zu finden wie sie denn Armen helfen konnten. Denn schließlich waren sie auch nur Menschen und dort draußen waren sie Leichte Beute für Orks oder andere Wesen die vor der Stadt lebten.
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Mit einigen letzten Handgriffen zupfte sich die Priesterin ihre schwere Robe zurecht und nahm ihren Zauberstab zur Hand. Ihre Entscheidung mit dem König zu reden war getroffen. Lange hatte sie darüber nachgedacht, denn man ging nicht leichtfertig zu Rhobar. Aber was sie tags zuvor im Armenviertel gesehen hatte, bestärkte ihren Entschluss nur noch mehr. So verließ Françoise ihr Arbeitszimmer und war im Begriff zu den Toren des Tempels zu gehen, als Corristo ihr entgegenkam.
»Ich hoffe nicht allzu unpassend zu kommen. Allerdings bin ich mir sicher, dass es für euch von Interesse ist, was ich gerade durch Zufall erfahren habe. Laut einem Befehl des Königs sollen nun die Flüchtlinge die Stadt verlassen.« Françoise blieb abrupt stehen und fixierte den alten Magier mit ihrem Blick. Sollte das stimmen war es umso dringlicher mit Rhobar zu sprechen.
»Ich danke dir, Bruder.«, antwortete Françoise und hielt es für das beste, den schnellsten Weg zu nehmen, der ihr innerhalb der Hauptstadt zur Verfügung stand. Im vorigen Moment noch im Tempel manifestierte sich ihre Gestalt jetzt im Vorhof der Burg, was bei den Wachen jedoch nicht unbemerkt blieb. Unverzüglich waren einige Soldaten zu ihrer Seite und begrüßten die Priesterin mit blank gezogenen Waffen.
»Ich entschuldige mich, für mein plötzliches Auftreten.«, sagte Françoise höflich, »Jedoch duldet mein Besuch keinen Aufschub.«
Erst nach einem Augenblick des Zögerns waren sich die Wachtposten offenbar bewusst, wer sich in ihre Mitte teleportiert hatte.
»Eine gefährliche Angelegenheit, Eminenz, sich mitten hierher zu zaubern. Wir hätten euch für einen Feind halten und erschlagen können, was ja auch fast passiert wäre.«
»Seid unbesorgt. Innerhalb der Mauern Vengards wird kein Feind teleportieren können, dafür ist Sorge getragen.«
Mit einem unverbindlichen Brummen antwortete der Soldat und steckte wie seine Kameraden die Waffe wieder beiseite.
»Ich danke euch.«, sagte die Priesterin freundlich und überquerte den Hof, um zum Thronsaal des Königs im Inneren des Palastes zu gelangen. Die Wachtposten am Eingang musterten sie einen Augenblick und salutierten im nächsten stramm. Wie nicht anders zu erwarten, war der König nicht allein und der Besuch der zierlichen Zauberin fiel unter den anderen zuerst nicht auf. Erst als Françoise vor dem Podest des Throns stand, sah der Monarch die Priesterin.
»Seid gegrüßt, König Rhobar.«, sagte Françoise mit einem Lächeln.
»Hohe Frau«, antwortete der König in seiner ruhigen Art, »was ist der Anlass eures unerwarteten Besuchs?«
»Kein geringerer als die Ereignisse der letzten Tage. Wie ich hörte gabt ihr den Befehl, die Flüchtlinge hinaus aus der Stadt zu bringen.« Eine kurze Pause entstand, in der sich das Oberhaupt des Königreiches und das der Kirche unverwandt in die Augen blickten.
»Ich hatte bereits vermutet, dass es euch darum geht.«, begann Rhobar mit nicht minder ruhiger Stimme, »Eure Informanten sind gut im Bilde. Ja, die derzeitige Lage ließ mich diese Entscheidung treffen.«
»All die Menschen werden dadurch einer großen Gefahr ausgesetzt sein, wenn sie außerhalb der schützenden Mauern der Stadt überleben müssen.«
»Dessen bin ich mir bewusst. Allerdings ist Vengard nicht in der Position, um einem solchen Flüchtlingsstrom Obdach zu gewähren. Wenn ihr gekommen seid, um mich in meiner Entscheidung umzustimmen, muss ich euch enttäuschen, hohe Frau. Die Flüchtlinge werden Vengard verlassen.« Die Betonung, die der König dem letzten Satz zukommen ließ, machte unmissverständlich klar, dass sein Urteil gefällt war.
»Ich verstehe. Trotzdem möchte ich euch bitten, sie nicht völlig ihrem Schicksal zu überlassen. In Innos' Namen bitte ich euch darum, Majestät, Milde zu zeigen.« Erneut trafen sich ihre Blicke, Rhobars Gesicht verzog keine Miene.
»Ich werde darüber nachdenken.«, antwortete er dann, wobei sich Françoise eine etwas positivere Antwort gewünscht hätte. Sie nickte und verabschiedete sich höflich vom König. Allerdings verblieb sie noch im Thronsaal, denn ihre Neugierde, ob sich der Monarch die Bitte der obersten Feuermagierin zu Herzen nahm, hielt sie an zu bleiben.
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Yasmin D'Ahara war noch gar nicht richtig aus dem Zimmer, das sie mit mehreren Mitbewohnerinnen belegte, getreten, als sie auch schon von einem Anwärter angesprochen wurde:
>>Bist du Yasmin D'Ahara?<<
>>Für gewöhnlich schon, ja. Was willst du?<<
>>Meister Parlan schickt mich, ich soll eine gewisse Yasmin D'Ahara finden und zu ihm schicken. Er hat was wichtiges mit ihr zu besprechen. Kennst du sie vielleicht?<<
>>Äh, hab ich nicht gerade gesagt, dass ich diese Yasmin D'Ahara bin?<<
>>Ja, aber kennst du sie?<<
Über soviel Blödheit konnte die Schwarzhaarige nur den Kopf schütteln und eine typische Handbewegung machen, dachte sich jedoch ihren Teil und antwortete:
>>Ja, ich kenne sie und werde ihr die Nachricht überbringen. Tschüss.<<,
beendete die Anwärterin das Gespräch, ehe noch mehr Unsinn und Dummheiten aus dem Mund ihres Gegenübers sprudeln konnte. Doch als sie einige Schritte gegangen war, fiel ihr auf, das sie gar nicht wusste, wo sie Parlan finden könnte, und als sie sich umdrehte, war ihr vorheriger Gesprächspartner schon verschwunden.
>>Ist ja mal wieder typisch, erst erzählen sie irgendwelchen Blödsinn, bis man sie unterbricht, dan nhauen sie ab, ohne die weentliche Inofrmation gegeben zu haben. Bei Inoos, womit hab' ich das nur verdient<<,
dachte sich die Blauäugige, ging jedoch weiter und fragteden nächst besten Angehörigen der Kirche des Gottes der Ordnung, woe sie denn Parlan finden könnte. Da jedoch dieser ungefähr soviel davon wusste wie sie, ging sie zunächst unverrichteter Dinege weiter und befragte noch Andere, die ihren Weg kreuzten, nach dem gesuchten Feuermagier.
Endlich fand sie jedoch jemanden, der den Aufenthaltsort Palrlans wusste und ihr auch den Weg so gut beschreiben konnte, dass die D'Ahara den Weg schnell finden konnte (das jene Person weiblich war, versteht sich ja eigendlich fast von selbst).
>>Innos zum Gruße! Seid ihr zufällig Feuermagier Parlan?<<,
fragte die junge Frau jenen Mann, den sie für eben diesen hielt.
>>Eben der bin ich und ihr seid sicher die Anwärtein Yasmin D'Ahara. Wenn ja, folge mir bitte ins Zimmer<<,
forderte der Feuermagier die Anwärterin auf, die dem auch sogleich nachkam.
>>Ich habe deinen Einsatz des nachts bei der Versorgung der Verletzten der Massenschlägerei auf den Marktplatz wohlwollend aufgenommen. Ebenso wurde mir auch berichtet, das du die dir aufgetragenen Arbeiten stets sofort und zu aller Zufriedenheit erledigst. Von daher habe ich, und auch einige andere, beschlossen, dass es Zeit für dich ist, nicht mehr Anwärterin zu sein. Viel mhr hast du dirch deine Taten bewiesen, dass du bereit bist,den nächsten Rang unseres Ordens einzunehmen. Vom heutigen Tage an sollst du nun Adlata sein und als Zeichen dieses Standes übergebe ich dir nun deine neue Robe - sobald ich sie gefunden habe, versteht sich. Vielleicht sollte ich doch etwas mehr Ordnung halten<<,
hielt derFeuermagier eine kurze Ansprache und wühlte dann eine Weile in seinem Raum herum, bis er gefunden hatte, was er suchte.
>>Hier ist sie. Normalerweise könntest du sie dir direkt überzeihen, doch ich fürchte, das wäre nicht besonders sitthaft, von daher fehe zunächst in dein en ehemaligen Raum zurück, kleide dich deines neuen Ranges entsprechend und packe deine Sachen, denn eine Adlata brauch ihr Zimmer nicht mehr mit vielen, vielen anderen teilen, nur noch mit drei. Ich werde dir dann bald jemanden schicken, der dich dann zu deinem neuen Schlafplatz geleitet.<<
>>Ähä, danke, Meister Parlan für diese Ehre.<<
>>Nichts zu danken, dass ist der nromale Weg, den Innos seinen Anhängern vorgezeichnet hat und den auch viele beschreiten, zumindest den Anfang dieses weges. Ob man auch für höheres bestimmt ist, zeigt sich im Laufe der Zeit. Doch nun geh, ich glaube, du hast nch ein wenig was zu tuen.<<
Genau das hatte die frischgebackene Adlata auch, denn auch wen ihr nicht allzu viel gehörte, so musste auch dieses wenige umzugsbereit gemacht werden und ein neues Gewand hatte sie auch anzuziehen. Von daher begab sie sich wieder auf den Weg zu ihrer, nun schon beinahe ehemaligen, Schlafstelle, um eben jene Dinge zu vollbringen.
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In der letzten Nacht hatte weder Maximuss, noch Aron viel geschlafen. Die Ausschreitungen hielten bis zum frühen Morgen an. Die Sonne ging fast auf, als die Händler das Regal wieder wegschoben uns sich Sir Dante verabschiedete. Er hatte einen Soldaten da gelassen, er hoffte zwar, dass es zu keinen weiteren Auseinandersetzungen kommen würde, doch man konnte sich nie sicher sein. Maximuss beschloss, seinen Laden zu verlassen und sich in der Stadt umzusehen. Es war selbstredend, dass der ihm zugeteilte Soldat mitkam.
Die Straßen sahen noch recht verwüstet aus. Überall lagen abgebrannte Fakeln, Holzbretter, Knüppel und ab und an ein wenig Werkzeug. Es half wenig, dass vereinzelt einige Männer die Straße zu fegen versuchten. Zu groß war die Verschmutzung auf dem Weg. Maximuss und Eberhardt, so hieß der Soldat, den Sir Dante beim Großhändler gelassen hatte, kamen an den Marktplatz an. Maximuss draute seine Augen kaum. Fast kein Marktstand stand noch vollständig auf dem Platz. Auch der Stand von Maximuss wurde in Mitleidenschaft gezogen. Entliche Bretter hat man abgerissen, das Stofftuch, dass vor Sonne schutzen sollte, fehlte komplett und das kleine Vordach wurde fast vollständig zerstört. "Verdammt nochmal! Wozu zahle ich Steuern!?" Maximuss fluchte und ging weiter zur Taverne. Hier sah alles in Ordnung. Offenbar hatte man sich nur an den Markständen zu schaffen gemacht. Doch diese Tatsache war Maximuss schon zuviel. Er zahlte regelmäßig Geld für die Stadt uns musste auch sonst seine Abgaben leisten und da war die Bürgerwehr nicht in der Lage den Marktplatz vor Angriffen aus den eigenen Reihen zu schützen? Wie sollte es dann erst aussehen, wenn die Orks sich für einen Präventivschlag entscheiden würden?
Der Großhändler war außer sich vor Zorn, er dachte sich, dass es wohl an der Zeit war, wie sein Freund Sir Dante, ebenfalls Söldner zu beschäftigen. Doch im gleichen Gedanken fiel Maximuss ein, dass er sich wohl keine Männer dauerhaft leisten konnte. Schließlich liefen die Geschäfte nicht besonders gut und das Gasthaus musste auch erstmal finanziert werden. Maximuss fragte sich, ob ihm die Stadt die Schäden bezahlen würde. Dies würde er später herausfinden wollen, jetzt wollte der zukünftige Graf erstmal wieder zurück in seinen Laden. Der Söldner begleitete ihn weiterhin.
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Die Lage war angespannt, die ganze Nacht über hatte Chiarah eigentlich mit dem Schlimmsten gerechnet gehabt aber Flüchtlinge so wie Bürger schienen doch vernünftiger zu sein als sie vermutet hatte. Zu sagen hatte das aber noch gar nichts, jede Minute könnten die Unruhen wieder aufflammen.
Als dann der befehl kam die Flüchtlinge aus der Stadt zu werfen wurde die schlimmste Befürchtung der Gardistin wahr.
Sie wusste nicht ob es nun gut oder schlecht war, vielmehr was davon überwiegte. Einerseits kam wieder Ruhe nach vengard, andererseits wussten die Flüchtlinge natürlich nicht wohin und es war Winter. Chiarah konnte sich ausmahlen wie hoch ihre Überlebenschancen waren.
Sie stand aber im Dienste des Königs und würde die Befehle ausführen ob sie ihr nun gefallen oder nicht.
Natürlich versuchten die Flüchtlinge sich gegen diese Maßnahme zu wehren, gegen diese Übermacht hatten sie aber wirklich keine Chance. Die Soldaten überließen nichts dem Zufall und waren in Überzahl.
Die Bürger jubelten und schrieen alles Mögliche, die Meisten waren sich aber einig, dass sie ja nie wieder kommen sollten. Chiarah war erschüttert was hier die letzten Tage vor sich gegangen war, Vengard war zu klein für alle, das war klar. Sollten sie aber gegen die Orks nicht zusammen halten?
Ihrer Meinung nach kam da nur eine Antwort in Frage und erschreckender weise verstand sie die Bürger auch, sie hatten Angst um ihre Existenz, was sie aber nicht verstand war die Vorgehensweise. Das war aber nur ihre persönliche Meinung und sie wollte niemanden verurteilen, dazu war sie gar nicht in der Lage.
Immer mehr Bürger hatten sich versammelt und feierten die königlichen Truppen, die in ihren Augen für Ordnung sorgten. Zwangsläufig dachte die Gardistin ja auch darüber nach und um so länger sie darüber nach dachte sah dies auch als beste oder vielleicht auch einzige Möglichkeit die Stadt und ihre Bürger zu schützen.
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„Dat darf doch nit wahr sein“, fassungslos schüttelte Sunder den Kopf, er wollte nicht glauben was er da sah. Die Armen wurden tatsächlich aus der Stadt geworfen. Wütend trat das Oberhaupt gegen eine Kiste, die danach nur als Brennholz zu gebrauchen war. „Verdammte Idioten..., jetzt sind die völlisch überjeschnapppt..., dat können die doch nit machen“. Missmutig stapfte der Seemann durch die Gassen des Hafenviertels, „habt ihr ja toll hinjrkriescht“ maulte er Männer, an die ihm zufällig begegneten. Die beiden senkten beschämt ihre Köpfe und gingen wortlos an ihm vorbei. Sie wussten wohl genau was Sunder meinte, sie hatten eine gewisse Mitschuld an dem Schicksal das den Obdachlosen nun widerfuhr. Ohne diese Prügelei, die schnell außer Kontrolle geriet wäre das alles nicht passiert. Vielleicht hätte es doch noch eine Lösung gegeben, vielleicht hätte das Oberhaupt der Bürgerwehr doch noch Jemanden von den hohen Herren sprechen können, der sich der Sache widmen würde. Doch nun war es zu spät. „Und, biste nun zufrieden“ murrte Sunder einen Mann an, der vor seiner Hütte auf einem Stuhl saß und die Sonnestrahlen genoß. Der Kerl antworte nicht, schnappte sich stattdessen seinen Hocker und verschwand eilends in seiner Behausung. Er war peinlich berührt, das konnte man ihm ansehen, scheinbar hatte sich sein schlechtes Gewissen gemeldet.
Das Oberhaupt marschierte noch eine ganze Weile ziellos durchs Viertel, maulte Jedem der ihm begegnete an, irgendwie musste er seinem Ärger Luft verschaffen. Irgendwann fiel ihm auf, das Niemand den er anblaffte, ein Widerwort gab, alle versuchten seinem grimmigen Blick auszuweichen, hatten es plötzlich eilig und machten sich aus dem Staub. „Feiglinge“ schnaubte Sunder, „so kommt ihr mir nit davon, dat verspresch ich euch“. Langsam beruhigte sich der Seemann, war dadurch in der Lage die ersten klaren Gedanken zu fassen. „Wir müssen wat machen..., wir müssen denen helfen“ brummte das Oberhaupt mehrmals leise vor sich hin. Wie von selbst zog es ihn, während er fieberhaft überlegte, zu der Hafentaverne. Dann, wie vom schlag getroffen, hatte er eine Eingebung. „Hannes, jib Feueralarm“, „wo brennt es denn?“, „draußen vor der Stadt..., nun mach schon“. Hannes zuckte einmal kurz die Schulter bevor er die Feuerglocke läutete und mehrmals „Feuer..., „Feuer“ schrie. Der weil stellte sich Sunder auf eine große Kiste und schaute mit verschränkten Armen zu, wie die ersten Bürger mit Eimern und Decken angerannt kamen. „Wo brennt es denn“ wollten die ersten Ankömmlinge wissen, „dat sach isch eusch jleisch“. Innerhalb kurzer Zeit hatten sich drei bis vier Dutzend Männer und Frauen eingefunden um bei den vermeintlichen Löscharbeiten zu helfen. Sunder hob die Hand, „Ruhe“..., das Gemurmel verstummt.
„Also Leute..., wat jestern passiert ist, dat war ne Katastrophe ohne jleischen, ihr seid et Schuld dat unsere Brüder und Schwestern rasujeschmissen wurden. Empörtes Raunen machte die Runde. „Na is doch..., nu mal ehrlisch..., ohne die Klopperei wär et nit soweit jekommen, oder? Is ja nit so, als könnte isch dat nit verstehen..., war eben wirklisch wat schwierisch in letzter Zeit, da waren bei manschen die Nerven blank. Naja, jetz isset passiert, da konnen mir nix mehr dran ändern..., aber wir können helfen..., wir müssen helfen..., sonst jehen die da draußen vor die Hunde..., wollt ihr dat wirklisch? Die meisten schüttelten wortlos den Kopf. „Na also, da hammert et doch. Wir packen dat Ding jetzt jemeinsam an und helfen unseren Freunden so jut et jeht..., seid ihr dabei? Zustimmendes Gemurmel machte die Runde, „was können wir tun“. „Jute Frage..., die brauchen Wasser, wat zu essen, Decken, Kleidung..., dat is dat Wischtischste. Schleppt alles ran wat ihr finden könnt wat ihr entbehren könnt und dat bringt ihr dann zu den Leuten vor der Stadt. Isch jeh mit ein paar Männern aus der Wehr raus und versuch die Armen zu beruhijen und sach denen dat sie nit allein jelassen werden..., vielleischt sieht dann für die die Welt ein bisschen besser aus. Hoffen wir mal“.
Sunder wählte einige Männer aus und machte sich auf den Weg. Unterwegs begegnete ihnen eine junge Frau, die sich mit dem Namen Israa vorstellte und fragte wie sie helfen könne. „Jeh zur Hafenkneipe, da wird jrad wat orjanisiert, vielleischt kannste disch da nützlsich machen“. Das Oberhaupt der Bürgerwehr musste sich zusammenreißen als er an den jubelnden Menschen vorbeiging, die offensichtlich erfreut waren das die Obdachlosen vor die Tür gesetzt wurden. Wie gerne würde er diesen Narren eins auf den Schädel geben, er beließ es bei einem leisen gefluchten „Blödmanner“ und einem verächtlichem Blick.
Sir Ulrich
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Yasmin D'Ahara war noch gar nicht richtig umgezogen (sowohl räumlich als auch bekleidungstechnisch), da klopfte es auch schon an die Tür des Raumes, den sie mit noch drei anderen Adlatae bewohnte.
>>Moment, ich muss mich noch fertig anziehen!<<,
rief die Schwarzhaarige und streifte schnell ihre neue Adlatarobe über, streifte sie glatt und ging dann zur Tür, um sie zu öffnen.
>>Was gibt es denn?<<,
fragte die Blauäugige den Mann vor ihr, dessen Kleidung verriet, dass er nur Anwärter war.
>>Ich wurde gebeten, alle unbeschäftigten Mitglieder der unteren Ränge des Orden Innos' zu finden und ihnen mit zuteilen, dass sie sich am Tor zur Stadt einfindne sollen.<<
>>Weis du auch, warum?<<
>>Hmm, ich habe gehört, dass gestern ziemlich was los war auf dem Marktplatz und wir sollen das wahrscheinlich jetzt sauber machen.<<
>>Aha, gut, ich werde mich dann mal zum Treffpunkt begeben<<,
entgegenete die D'Ahara, beendete so das Gespräch und begab die an jenen Ort, wo sich auch schon einige andere eingefunden hatte.
>>Ah, da kommt ja noch eine<<,
sagte der anwesende Feuermagier,
>>dann sind je schon mal genug für den ersten Trupp da. Paul!<<
>>Ja, Meister?<<
>>Dir obliegt die Verantwortung dafür, dass sich dieser Trupp am Markt ein findet und bei den Aufräumarbeiten hilft, denn es ist da ja einiges zu Bruch gegangen.<<
>>Ja Meister, und Danke Meister, für eurer Vertrauen.<<
Dann wandte sich Paul an die Umstehenden:
>>Mein Name ist Paul und wie ihr seht, bin ich im Rang eines Novizen. Gestern hat es auf den Marktplatz eine Schlägerei gegeben, welche eine Spur der verwüstung hinter sich gelassen hat. Wir werden nun dabei helfen, dass dieses Chaos beseitigt wird. Schnappt euch also Besen un Eimer und dann, folgt mir.<<
Yasmin verdrehte die Augen, kam dan jedoch sogleich den Anweisungen nach.
>>War ja mal wieder klar, dass ein Mann einen Mann als Verantwortlichen einsetzt, selbst, wenn es 'nur' ums Aufräumen geht. Und dieser Paul hält dann auch noch gleich eine sinnlose Ansprache über Dinge, die wir soweiso schon alle wussten. Naja, man muss es nehmen, wie es kommt und so kurz nach einer Rangerhöhung will ich nicht auch gleich durch Ungehorsam auffalen. Also auf ins nächste Gefecht!<<,
dachte sich die Adlata, und lief, mit Besen und Eimer bewaffnet ihrer Gruppe hinterher. Auf dem Marktplatz sollte sie einiges an Arbeit erwarten.
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Direkter Befehl vom König. Rhobar hatte ein Machtwort gesprochen.
»Vielleicht brauchte es genau das«, meinte Iwein zu Sir Calum gewandt. Es klang alles andere als sicher.
Der Ritter nickte.
»Sie sind nicht eben zimperlich.«
Gemeinsam beobachteten sie vom Wehrgang des Südtores herab, wie die Soldaten unten in den Straßen gerade die letzten Flüchtlinge und Bettler nach draußen trieben. Sie schlossen einfach ihren Kreis immer enger. Viele protestierten, viele schrieen, geiferten. Doch nur ganz wenige wagten es, gegen die Bewaffneten aufzubegehren. Wer sich mit bloßen Händen gegen die Maßnahme wehrte, bekam die Knüppel der Gardisten zu spüren.
»Das da unten muss die halbe Stadtwache sein«, brummte Iwein stirnrunzelnd.
»Ja. Für solche Einsätze taugen sie.«
Iwein wusste genau, was sein Kamerad damit sagen wollte. Aber er wollte sich nicht im Detail ausmalen, was ein Angriff der Orks, jetzt oder zu einem anderen Zeitpunkt, für Folgen gehabt hätte.
»Irgendwie haben wir hier in Vengard den Blick für die ganze … Situation verloren. Das zeigt auch dieser Befehl wieder.«
Rhobars Befehl. Das sagte Iwein nicht mehr laut. Aber Calum kam ihm zuvor.
»Du hast recht. Manchmal frage ich mich, ob wir wirklich noch behaupten dürfen, Widerstand zu leisten. Wenn wir jetzt schon Menschen aus der Stadt werfen, die wir eigentlich gebrauchen könnten - wo soll das noch enden?«
»Jaaah …«, entgegnete Iwein gedehnt und hob die Hand zur Stirn, um gegen den Schein der Sonne beobachten zu können, wie die Vertriebenen jetzt reagierten. Inzwischen war auch der letzte von ihnen außerhalb der Mauern. Die Soldaten zogen sich zurück. Einfach so. Niemand sagte den Armen, wohin. Niemand begründete die Maßnahme oder gab irgendeine Art von Rechtfertigung gegenüber den Flüchtlingen an.
Der Paladin auf dem Wehrgang kannte die offizielle Version. Und er selbst hatte auch keinen Vorschlag für eine Alternative. Trotzdem zweifelte er an diesem Nachmittag erstmals an seinem König. Die Bilder und Eindrücke ließen nichts anderes zu, für den Moment. Und er war sich mit Calum einig.
»So etwas darf einfach nicht sein.«
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Gerade hob er ein Brotleib auf und legte es in den Korb. Als er den klang der Feuerglocke vernahm .Das Schlitzohr richtete sich auf und blickte sich um nirgendwo war auch nur die Spur von Rauch zu sehen. Was hatte das denn nun schon wieder zu bedeuten?
Es dauerte eine weile bis ihm ein Mann entgegen gerannt kam
und zu ihm und den Anderen auf dem Platz rief.
„Sunder hat die Glocke geleutet wir sollen Lebensmittel und alles was wir entbehren können zu den Flüchtlingen bringen und ihnen Helfen!“
Das Schlitzohr ,grinste, alles was sie entbehren können? Hatte er gesagt!
„Hier nimm den Korb und bring ihn nach draußen zu den Flüchtlingen.“
Er reichte den Korb voll mit aufgesammelten Lebensmittel einen jungen. Und eilte mit einen breiten grinsen in Richtung der Hinkenden Möwe. Auch wenn es in den Gassen schlimmer als ehe dem Aussah hatte er allen Grund sich zu freuen konnte er doch zwei fliegen mit einer Klappe schlagen.
Seufzend blickte er sich in seinem Schankraum um. Hier hatte die Schlägerei also auch gewütet! Es war Bruce der mit einen Veilchen das sein linkes Auge zierte auf ihn zu kam und versuchte dies zu rechtfertigen.
„Ophiuchus ,wir ....können nichts dafür es ging so schnell die Männer .....die Garde...wir konnten sie nicht....“
„Ja ,ja ...das ist nun unwichtig, schnell geht alle in den Lagerraum und Öffnet die Fässer mit dem Schmuggelgut aber alle. Und sorgt dafür das die Deckel ganz bleiben. Nehmt ein leeres Fass. In das ihr die Heringe tut und verschließt es mit dem Deckel wieder. Los worauf wartet ihr.!“
Seine Männer blickten ihn verdutzt an, Gehorchten aber dann ohne wieder Worte.
Das Schlitzohr grinste während er seinen Angestellten zusah wie sie die Fässer öffneten und das Schmuggelgut das zwischen den Heringen versteckt war aus den Fässern nahmen und die Heringe in ein anderes Fass taten. Wenn er die Heringe den Flüchtlingen geben würde,könnte er sich als Wohltäter aufspielen und hätte das zeug los das seinen Gästen langsam aus dem Halse hing welcher normale Mensch wollte denn jeden Tag Heringe essen. Dies musste er Unbedingt vor der nächsten Lieferung abklären das dieses in etwas anderen versteckt war. Das erste Fass war voll und wieder verschlossen und sein Weinkeller füllte sich auf wundersame weise durch die Flaschen die aus den Fässer kamen. Ophiuchus schnappe sich einen seiner Männer und begann mit ihm das Fass in Richtung Marktplatz zu rollen aber nicht ohne vorher den anderen die Anweisung zu geben die anderen Fässer sobald dieses voll waren auch dorthin zu bringen.
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Die Sonne ging bereits unter, als Maximuss einige Briefe verfasste. Zuvor war ein Bote zum Großhändler gekommen um eine Nachricht von Trevor für Maximuss abzugeben. Die Botschaft, die in dem versiegelten Schreiben enthalten war, sprach für sich. Trevor's Anwesen wurde nicht beschädigt und der König hatte den Befehl gegeben, die Flüchtlinge und Obdachlosen aus der Stadt zu verweisen. "Entlich eine gute Nachricht." dachte sich Maximuss, als er das Schreiben durchlas. Doch nun hatte der Großhändler alle Hände voll zu tun. Die Geschäfte mussten koordiniert werden, das Gasthaus stand kurz vor der Eröffnung und ein Schreiben für den Schatzmeister musste vorbereitet werden, schließlich wollte Maximuss, die Schäden an seinem Marktstand bezahlt bekommen.
Die ersten Beschwerden sollen schon beim König persönlich angekommen sein, zumindest hatte das, einer der Händler auf dem Marktplatz berichtet. Auch die Händlergilde soll ein Schreiben verfasst haben. Sie forderte Geld, für die beschädigten Marktstände, sowie mehr und intensivere Ausbildung für die Bürgerwehr. Laut Sir Dante, soll Trevor damit gedroht haben, dass die hiesigen Händler von Vengard, ihre Abgaben an die Stadt nicht bezahlen würde. Natürlich schloss dies nur die Händler der gleichnamigen Gilde ein und davon gab es in Vengard bekanntlicherweise, nicht sehr viele. Maximuss glaubte nicht daran, dass der König sich von tatenlosen Wörtern beeinflussen lässt. Würde dieser Aufstand weitere Folgen für die Stadt haben? Viele wussten, dass der Gildenmeister Trevor durchaus, Interesse daran hatte, sich in der Stadt einen Namen zu machen. Auch wenn es nur durch negativen Einfluss geschehen konnte. "Würde Trevor einen Aufstand der Händler fordern?" Diese Frage ging Maximuss öffters durch den Kopf, schließlich war mit dem Gildenmeister nicht gut Kirschen essen, wenn er das Gefühl hatte, dass man ihn nicht ernst nahm oder nichts daran setzte, für seine und für die Sicherheit seiner Mitglieder zu sorgen. Maximuss konnte sich noch gut daran erinnern, als Trevor im zweiten Orkkrieg zum König wollte und die Wachen am Tor ihn verspotteten. Zwei der drei Wachen wurden darauf entlassen und waren auch in der Bürgerwehr nicht mehr gern gesehen.
Die reichen Bürger, die mit dem Aufstand nichts zu tun hatten, waren sich einig. Die Stammkunden, die am heutigen Tage zu Maximuss kamen, nicht nur um Waren einzukaufen, sondern auch um zu reden, erzählten, dass der König bei ihnen an Ansehen verloren hatte. Die Menschen zahlten Steuern und da konnte Rhobar seine Soldaten nicht richtig schulen lassen? Sicherlich hatten die feinen Bürger Angst um ihr eigenes Leben, doch sie hatten Recht, dachte sich Maximuss. Schließlich waren die Abgaben an die Stadt nicht gerade gering und es dauerte viel zu lange, bis die Soldaten Herr der Lage wurden. "Was würd nun, nach dem Aufstand passieren?" diese Frage stellten sich sicherlich viele der Menschen, die noch hinter den schützenden Mauern Vengard's waren.
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„Danke, dass du gekommen bist. Die Experimente, die ich plane erfordern Zusammenarbeit. Man scheint sich echt auf dich verlassen zu können“, meinte Saraliel zu einem jungen Mann, der zu ihm herangetreten war und aufmerksam darauf wartete, was kommen mochte. „Nun es geht darum zu erforschen in wie weit wir zusammenarbeiten können, wenn es um magische Belange geht. Dazu bitte ich dich, deine Magie für mich zu öffnen, wie ich die meine für dich öffnen werde“. Der Novize hatte von Saraliel schon länger bescheid bekommen und erklärte sich knapp mit dem Umstand einverstanden, die Magie zusammenfließen zu lassen. Kurz darauf erschuf der Novize eine kleine Flamme in seiner Hand, die von seinem Zeigefinger bis zu seinem Unterarm hin und her tanzte. „So nun werde ich beginnen sie zu verändern. Bitte sage mir, wenn es unangenehm wird. Sollte es dir zu unbehaglich werden, dann werde ich die Übung sofort stoppen“. Der Angesprochene nickte. Wenn auch etwas verwirrt. Anscheinend schienen die Feuermagier im eigentlichen die Magie offener zu sehen, als Saraliel es selbst tat. Es war seltsam in die Magie eines anderen einzuwirken. Man spürte nicht die Vertraute Nähe, wenn man die Wärme erspürte. Es war ähnlich, als wenn man eine Kerze ausmachte, nur das dort noch etwas war. Wie ein Sog, der an der kleinen Flamme zog und nicht zuließ das Saraliel sie veränderte. Man musste also Mauern einreißen, bevor man weiter ging. Man musste den Widerstand gewaltsam brechen, es sei denn sein Gegenüber erlaubte den Umstand. „Bitte öffne deine Magie für mich“, bat der Magier leise und merkte schon im nächsten Moment, dass der Fluss nun frei lag. Die Flamme nährte sich nun nicht nur von der Energie des Novizen, sondern auch von der des Feuermagiers. Auch wenn Saraliel Augenscheinlich die größere Energiequelle hatte. Nicht wesentlich größer und dimensional unterschiedlich, aber doch merklich.
Mit einem Male leuchtete die Flamme heftig auf. Wurde größer und mächtiger. Viel größer als der Feuermagier es alleine geschafft hätte. Eine wirklich beachtliche Erfahrung.
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Lehrling
Das neue Leben begann nun endlich. Als das Schiff am Abend in den Hafen eintrudelte endete die ganze Seefahrt. Endlich wieder festen Boden unter den Füßen... dachte Robin und sah sich zunächst um. Sie sah die Gruppe samt Aban schon weg laufen. „Hm?“ war ihr erster Gedanke, welchen sie auch aussprach, dennoch folgte sie der Gruppe. Sie waren insgesamt sechs Mann. Josefus, die vier Mutenden und Aban. Josefus hatte seine eigenen Pläne, er wollte schon immer Koch werden, er würde sich möglicherweise einen Beruf in Vengard suchen, wollte aber beim bevorstehenden Kampf Aban nicht im Stich lassen. Nicht lange dauerte es, dann stand auch Robin schon neben Aban. Der Kampf würde zwar drei gegen vier sein, aber Aban war ein starker Kämpfer – was Robin allerdings nicht war. Nachdem sie in einem abgelegenen Viertel im Hafen waren, ging der Wortkampf schon los.
„So...Aban...Hier endet deine Führung. Es wird Zeit das Beliar sich um dich kümmert“
„Das gleiche könnte ich von euch behaupten, ihr dreckigen Verräter!“
„Das nennst du verrat? Ich nenne es logisches Denken“
„Du konntest noch nie denken...das war mir schon damals klar...“ konterte der Kapitän.
Es entstand ein müdes Geschwätz, welches Robin nur mit einem grauenvoll gelangweilten und müden Blick bewerten konnte.
„Und mir war, verdammt noch einmal, klar das du ein Halunke bist als du unseren Boss getötet hast...Raldá war unser Freund...!“
„Hätte ich ihn nicht getötet – hätte er mich getötet. Verräter sterben schnell, lass es uns zu Ende bringen!“ Und schon waren die Waffen gezogen.
Der Kampf begann, Robin hatte zwar ihren Dolch gezogen und hielt ihn fest in der Hand, hielt sich jedoch im Hintergrund. Selbst Josefus hatte sie noch nie so gewaltig gut kämpfen gesehen. Er strengte sich an. Und das gelang ihm, bevor Robin sich versah lag der erste am Boden und war tot. Das war ihre Gelegenheit. Gegen drei hatten sie noch eine geringe Chance gehabt. Sie näherte sich dem einen und versuchte ihm den Dolch in den Hals zu stecken, welcher es jedoch rechtzeitig bemerkte und auswich. „Du verdammte Ziege...dich krieg’ ich!!“ warnte er. „Verdammt...“ sagte sie leise und versuchte sich auf ein Dach zu Retten, bevor er sie kriegen konnte. Im Nahkampf wäre sie ein leichtes Opfer gewesen. Schnell kletterte sie über ein Fensterbrett aufs Dach. Glücklicherweise waren die Hütten nicht allzu groß. Kurz sah sie nach unten, überlegte was sie benutzen könnte. Nichts. Ziemlich schnell war der Schurke dann bei ihr oben. Sie sprang vom einen Dach zum nächsten, zog ihren Dolch erneut und hielt ihn von dort an aufrecht zur anderen Seite, mit der Hoffnung das er in den Dolch springen würde, doch dieser grinste sie nur an. „Für wie dumm hältst du mich?“ lachte er und hüpfte leicht zur Seite und sprang dort. Bevor Robin sich versah war der Kerl bei ihr drüben. „So Schätzchen, nun ist Schluss, sag Gute Nacht...!“ Robin nahm den Dolchgriff und haute eben diesen auf den Kopf des Kerls. Selbst der Griff einer Waffe tat weh, sie dankte der Schmiedekunst von Aban, denn es tat dem Schurken unheimlich weh. In der Zeit, in welcher dieser die Waffe fallen ließ und sich am Kopf fassen musste, nahm sie das Schwert und warf es hinunter. Nun packte sie den Kerl und schubste ihn mit herunter, welcher sich, durch den äußerst geringen Abstand der zwei Hütten zunächst den Kopf einschlug und dann hinunterfiel...mit Schmerzen. „Gute Nacht“ rief Robin hinterher und sprang hinunter und sicherte sich die Bewusstlosigkeit des Gegners. Als sie zu Aban und Josefus zurückkehrte, war der Kampf bereits entschieden. Glücklicherweise hatte Aban den Kampf gewonnen, Josefus erlitt eine Wunde, aber der Kampf war gewonnen.
Kurze Zeit später verabschiedete sich Josefus. Wo er hin wollte war unklar, Robin fragte nicht nach. Nun standen die beiden alleine im Hafen.
„Lassen wir das Schiff hier stehen?“ fragte Nico Robin sofort nach.
„Ja. Ich benötige es vorerst nicht. Ich werde zunächst eine Stadtkarte von Vengard zeichnen... Wenn wir weiter ziehen wollen...du und ich... dann müsstest du einige Tage warten...“
„Einige Tage warten?....Hört sich an als hättest du etwas zu tun....“ antwortete sie lächelnd.
„Ich? Nein. Ich werde mir ein Zimmer nehmen und durch die Stadt laufen, aber...das ist die Hauptstadt. Hier ist die königliche Garde zuhause. Es gibt bestimmt Leute, die Aufgaben an Bürger verteilen...“ erklärte Aban. Er schien es ernst zu meinen.
„Hm...na gut, dann werde ich mir morgen etwas Arbeit suchen, bis du fertig bist mit deiner Karte: Hier gibt’s bestimmt ’ne Menge zu tun, was?“
Ohne noch ein Wort zu sagen oder zu empfangen, oder es gar zu wollen drehte sie sich um, um sich ein Hotel zu suchen, doch Aban sagte noch etwas.
„Hey...Robin...“ begann er leise. Sie drehte sich um. „Ich hab’ dich beim Kampf mit dem Kerl vorhin beobachtet...du warst echt gut...“ lobte er. „Danke, aber du weißt warum ich...so bin...“
„Deine Vergangenheit hat dich skrupellos gemacht...tja...Machs gut Robin...“ Sie drehte sich, kurz lächelnd, um und suchte sich eine Bleibe für die Nacht.
Geändert von Nico Robin (17.02.2008 um 21:38 Uhr)
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Gestern hatte Nils noch bis spät in die Nacht hinein die Obdachlosen zusammengetrieben. Was eigentlich auch nicht die feine Art war, schließlich waren auch diese Leute Menschen und nicht etwa Tiere. Also war es eigentlich nicht in Ordnung, dass man sie zusammentrieb, so dachte zumindest der Waffeknecht. Und das, obwohl auch er in letzter Zeit stark genervt von diesen Leuten war, die zusammengedrängt und bewacht herumstanden. Nur hin und wieder, sehr selten, durfte einer gehen, weil er von irgendwem als Bürger der Stadt erkannt worden war. Im Gegensatz zu den Obdachlosen waren sie frei. In der Nacht kam Nils nur zu wenig Schlaf, ein paar Stunden wenn es hochkam. Was vor allem daran lag, dass auch er längere Zeit die Gefangenen bewachen sollte um dafür zu sorgen, dass keiner floh. Was auch keiner tat, die meisten hatten wohl zuviel Angst vor den Waffen der Soldaten, die sie bewachten und sie sahen die Ausweglosigkeit der Situation ein. Verständlich, fliehen war für sie praktisch unmöglich, es waren viel zu viele Wache dafür unterwegs. Als der Schwarzhaarige dann endlich zum schlafen gekommen war, wurde er bald auch schon wieder geweckt, weil er noch mal wachen sollte, was er auch bis zum Mittag tat. Am Mittag dann kam ein Befehl vom König: Alle gefassten Obdachlosen waren der Stadt verwiesen, sie sollten von den Soldaten aus der Stadt geschafft werden. Dieser Anordnung von ganz oben wurde auch bald Folge geleistet und nur geringe Zeit später standen die ersten der ärmsten der Armen vor den Toren der Stadt, was von der reicheren Bürgerschaft stark bejubelt wurde. Für den Geschmack des Waffenknechts zu stark, das wäre wirklich nicht nötig, so schlimm waren die Obdachlosen auch nicht, als dass man ihren sicheren Tod bejubeln musste. Und immer weitere wurden aus der Stadt getrieben, unter anderem auch von Nils, obwohl er dies nicht richtig fand. Zumindest die Bürgerwehr war anderer Ansicht als der Großteil der Bürger, wie es sich bald zeigte. Einige Mitglieder der Bürgerwehr kamen vollbepackt mit Kleidung, Decken und Lebensmitteln aus den Toren der Stadt um ihre Gaben an die Ausgestoßenen zu verteilen. Eine gute Tat, dachte Nils bei sich, der trotzdem, gegen sein Gewissen, weiter dafür sorgte, dass keiner der Armen in der Stadt blieb. Manchmal musste man auch etwas tun, was gegen das eigene Gewissen war, das wurde dem Waffenknecht klar, als er weiter beobachtete, wie die Obdachlosen vor der Stadt kauerten.
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