Diesen Thread wollte ich schon sehr lange aufmachen.
Da ich ihn einerseits nützlich (für unentschlossene NWN-Spieler) und auch unterhaltsam und interessant finde, gehört so ein Thread meiner Meinung nach hier rein wie Aldanon in die Geschlossene.
Weil man ja in (den meisten) Rollenspielen, so auch in NWN und NWN2, seine Gesinnung frei wählen muss/kann/darf, sich aber anhand der kurzen Beschreibung vielleicht nicht in eine der 9 zur Verfügung stehenden hineinfindet oder einfach nur Probleme hat, sich selbst einzuschätzen, existieren einige Seiten, die Gesinnungstests anbieten, gute und weniger gute. Im Internet bin ich vor (2?) Jahren schon über derartige Seiten gestoßen. Ich habe nicht alle wiedergefunden, aber ein paar davon. Ich habe die Seiten verlinkt und die Tests, die ich natürlich allesamt durchgezogen habe, mittels einer Skala von 1-10 nach eigenen Kriterien bewertet, wobei ihr aber natürlich alle ausprobieren könnt, wenn ihr wollt, da meine Meinung ja nicht eure sein muss:
"Selbsttest zur Feststellung der Gesinnung [...]"
- Deutsch
- 10 Fragen zum auswählen. Ausführlich.
- 8/10 P.
- mein Ergebnis: Chaotisch Neutral.
"Online Alignment Test"
- Englisch
- 36 Fragen zum ankreuzen. Ausführlich.
- 7/10 P.
- mein Ergebnis: Chaotisch Neutral.
"What is your Alignment?"
- Englisch
- 46 Fragen zum ankreuzen. Weniger ausführlich.
- 4/10 P.
- mein Ergebnis: (absolut) Neutral.
So weit zu meiner Einschätzung und meinen Ergebnissen. Versucht euch doch selbst einmal und findet (eventuell) eure wahre D&D-Natur heraus. Die Ergebnisse und eure Wertung des Tests könnt ihr ja dann gerne posten, außerdem alternative Tests, falls ihr welche kennt.
Viel Spaß
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Die Guten
Rechtschaffen Gut:
Charaktere mit dieser Gesinnung glauben, dass eine geordnete, starke Gemeinschaft mit einer gut organisierten Regierung für die Mehrheit der Leute bessere Lebensbedingungen bietet. Um die Lebensqualität zu sichern, müssen Gesetze erlassen und befolgt werden. Wenn die Einzelnen die Gesetze beachten und versuchen, sich gegenseitig zu helfen, gedeiht die Gesellschaft als Ganzes. Aus diesem Grund streben rechtschaffen gute Charaktere nach den Dingen, die am meisten Vorteile für die meisten Leute bringen und am wenigsten Schaden verursachen. Ein ehrlicher und hart arbeitender Leibeigener, ein gütiger und weiser König, oder ein strenger aber gerechter oberster Richter sind gute Beispiele für rechtschaffen gute Karaktere.
Neutral Gut:
Diese Charaktere glauben, dass ein Gleichgewicht der Kräfte zwar wichtig ist, aber die Spannungen zwischen Gesetz und Chaos nicht von der Verwirklichung des Guten ablenken sollten. Da das Universum riesig ist und viele Wesen beheimatet, die nach unterschiedlichen Zielen streben, kann das entschlossene Streben nach Gutem das Gleichgewicht nicht beeinträchtigen, sondern es eher stützen. Wenn der Dienst an der guten Sache bedeutet, die organisierte Gesellschaft zu stützen, dann muss das getan werden. Wenn das Gute nur erreicht werden kann, indem die vorhandene soziale Ordnung gestürzt wird, dann soll es so sein. Die soziale Struktur an sich hat für neutral gute Personen keinen Wert. Ein Baron, der die Befehle seines Königs missachtet, um etwas zu zerstören, dass er als Böse ansieht, ist ein Beispiel eines neutral guten Charakters.
Chaotisch Gut:
Chaotisch gute Charaktere sind ausgeprägte Individualisten mit einem gewissen Hang zur Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft. Sie glauben an die Werte des guten und Rechten, doch halten sie nicht viel von Gesetzen und Regelungen. Sie haben nichts für die Leute übrig, die anderen vorschreiben wollen, „was zu tun ist“. Ihre Taten werden von ihrem eigenen moralischen Empfinden geleitet, das zwar gut ist, aber nicht immer mit den Wertvorstellungen der Gesellschaft übereinstimmt. Ein mutiger Grenzbewohner, der immer weiter zieht, wenn Siedler seinen Spuren folgen, ist ein Beispiel für einen chaotisch guten Charakter.
Die Neutralen
Rechtschaffen Neutral:
Ordnung und Organisierung sind von höchster Wichtigkeit für Charaktere dieser Gesinnung. Sie glauben an eine starke, geordnete Regierung, unabhängig davon, ob dies eine Tyrannei oder eine wohlwollende Demokratie ist. Die Vorteile von Organisation und Regelung stehen über allen moralischen Zweifeln. Ein Inquisitor, der entschlossen ist, Verräter um jeden Preis aufzustöbern, oder ein Soldat, der niemals einen Befehl in Frage stellt, sind gute Beispiele für rechtschaffen neutrales Verhalten.
Neutral:
Absolut neutrale Charaktere glauben an das übergeordnete Gleichgewicht der Kräfte und weigern sich, Taten als entweder gut oder böse einzustufen. Da die meisten Leute auf der Welt Urteile fällen, sind absolut neutrale Personen sehr selten. Sie vermeiden mit allen Mitteln, sich auf die Seite des Guten oder des Bösen, des Gesetzes oder des Chaos zu schlagen. Es ist ihre Pflicht, dafür zu sorgen, dass all diese Kräfte ausgewogen bleiben. Absolut neutrale Charaktere werden häufig in recht eigentümliche Allianzen gezwungen. In den meisten Fällen werden sie auf die Seite der Unterdrückten genötigt, und wechseln sogar manchmal die Seiten, wenn der vermeintliche Verlierer plötzlich zum Gewinner wird. Ein absolut neutraler Druide würde sich mit dem örtlichen Baron verbünden, um einen Stamm von bösen Gnollen niederzuschlagen, würde dann aber die Seiten wechseln, wenn die Gnolle an den Rand der Vernichtung gelangen. Er wird versuchen zu verhindern, dass eine der beiden Seiten zu mächtig wird. Natürlich gibt es nur sehr wenige absolut neutrale Charaktere in den Reichen.
Chaotisch Neutral:
Chaotisch neutrale Charaktere glauben, dass nichts einer Ordnung unterliegt, auch nicht ihre eigenen Taten. Mit diesem Grundsatz neigen sie dazu, jeder Laune nachzugehen, die sie im jeweiligen Moment befällt. Gut und Böse spielen bei ihren Entscheidungen keine Rolle. Der Umgang mit chaotisch neutralen Charakteren ist sehr schwierig. Von solchen Charakteren weiß man, dass sie vergnügt, und zu keinem ersichtlichen Grund alles, was sie besitzen auf eine Karte setzen und verspielen. Sie sind fast völlig unzuverlässig. Das einzig berechenbare an ihnen ist ihre Unberechenbarkeit. Diese Gesinnung ist vermutlich am schwierigsten zu verstehen. Irre und Verrückte tendieren zu chaotisch neutralem Verhalten.
Die Bösen
Rechtschaffen Böse:
Diese Charaktere sehen ihren Lebenssinn darin, die Gesellschaft und ihre Gesetze zum eigenen Vorteil auszunutzen. Struktur und Rangordnung erheben jene, die würdig sind, zu herrschen, und bieten eine klar definierte Hierarchie zwischen Herr und Diener. Aus diesem Grund unterstützen rechtschaffen böse Charaktere Gesetze und Gesellschaften, die ihrem eigenen Zweck dienlich sind. Wenn jemand aufgrund eines Gesetzes, das rechtschaffen bösen Charakteren dienlich ist, verletzt wird oder leidet – Pech gehabt. Rechtschaffen böse Leute halten Gesetze nur aus Angst vor Bestrafung ein. Da sie gezwungen sein könnten, einen unvorteilhaften Vertrag oder Eid einzuhalten, den sie geleistet haben, sind sie für gewöhnlich sehr vorsichtig, wenn es darum geht, ihr Wort zu geben. Wenn sie ihr Wort jedoch gegeben haben, brechen sie es nur, wenn dies über einen legalen Weg im Rahmen der gültigen Gesetze möglich ist. Ein mit eiserner Faust herrschender Tyrann, und ein verschlagener, gieriger Kaufmann sind gute Beispiele für rechtschaffen böse Wesen.
Neutral Böse:
Neutral böse Charaktere sind zunächst mit sich selbst und ihrem eigenen Weiterkommen beschäftigt. Mit anderen zusammenzuarbeiten oder ihren Weg auch alleine zu gehen, ist ihnen gleichermaßen recht. Ihr einziges Interresse gilt ihrem eigenen Erfolg. Wenn ein Gewinn auf schnelle und einfache Art erzielt werden kann, ob legal, zweifelhaft oder offensichtlich illegal, werden sie diese nutzen. Obwohl neutral böse Charaktere nicht die Einsellung „jeder für sich“ der chaotisch bösen Charaktere teilen, haben sie keine Skrupel, ihre Freunde und Gefährten aus Eigennutz zu betrügen. Ihre Ergebenheit gilt der Macht und dem Geld, was sie sehr empfänglich für Bestechungen macht. Ein skrupelloser Söldner, ein gemeiner Dieb und ein Informant, der doppeltes Spiel betreibt und andere denunziert, um sich selbst zu schützen und zu bevorteilen, sind gute Beispiele für neutral böse Charaktere.
Chaotisch Böse:
Diese Charaktere sind der Schrecken alles Guten und Organisierten. Chaotisch böse Charaktere werden vom Verlangen nach persönlicher Bereicherung und Vergnügen getrieben. Sie sehen nichts falsches daran, sich mit allen Mitteln das zu nehmen, was sie wollen. Gesetze und Regierungen sind die Werkzeuge von Schwächlingen, die unfähig sind, sich selbst durchzusetzen. Die Starken haben das Recht, sich zu nehmen, was sie wollen, und die Schwachen sind dazu da, ausgebeutet zu werden. Wenn sich chaotisch böse Charaktere zusammenschließen, dann nicht aus dem Wunsch heraus, zusammenzuarbeiten, sondern mächtigen Feinden Widerstand zu leisten. Eine solche Gruppe kann nur durch einen starken Führer zusammengehalten werden, der fähig ist, seinen Untergebenen Gehorsam aufzuzwingen. Da sein Führungsanspruch auf nackter Gewalt beruht, wird er beim ersten Anzeichen von Schwäche durch jeden anderen ersetzt, der ihm seine Position auf irgendeine Weise entreißen kann. Blutrünstige Freibeuter und Monster von geringer Intelligenz sind gute Beispiele für eine chaotisch böse Gesinnung.