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19.02.2009 09:18
#142
Erstmal ein großes Lob: Ich finde es wundervoll wie ausführlich und sachlich sich hier zum größten Teil mit dem Thema auseinadergesetzt wird und freue mich auf weitere Beiträge.
Zu meiner Erfahrung mit dem Mob und Abigail(ab da hatte ich es noch gespielt. Zum Glück ist jetzt die Enhanced Edition installiert, auch wenn der Prolog grausig und das zweite Kapitel doof ist): Ich hatte mich für sie entschieden. Meine Entscheidung machte ich jedoch von rein subjektiven Faktoren abhängig, denn objektiv gibt es selbstverständlich keine optimale Lösung.
Bei mir fiel Folgendes ins Gewicht:
-Der Geistliche ist ein Machtmensch allererster Güte, beziehungsweise ein Fanatiker ersten Ranges. Desweiteren stellt er sich in seiner großen Rede auch noch als Frauenfeind heraus und verkauft Kinder an die Salamandra. Bedenkt man die Verbindungen, die diese Bande von Mördern und Dieben haben, erscheint es mir logisch, dass er es wirklich tut. Außerdem hat er seine eigene Tochter verstoßen, was dazu führte dass sie sich prostituieren musste um zu überleben.
Ein Kotzbrocken reinsten Wassers, wie wir hier unten in Hessen sagen würden.
-Mikul ist ein Vergewaltiger oder hat zumindest zugelassen, dass seine Frau von den Salamdra vergewaltigt wird. Er ist also auch noch ein Feigling und es ist nicht gegeben, dass er es nicht weiter tun wird, beziehungsweise davor schon tat.
-Harem ist einfach korrupt und ehrlos. Die Verhaftung am Stadttor, dürfte es schon spätestens ab da zu einer persönlichen Sache wenn man ein eher rachsüchtiges Naturell sein eigen nennt.
-Und der Händler ist knauserig und gierig. Ob Abigail ihn nun half oder nicht, er hat auf jeden Fall am Tode seines Bruders schuld und besitzt die Bereitschaft für seine eigenen Ziele über Leichen zu gehen.
Möchte man sich angesichts dieser Truppe wirklich für den Mob entscheiden? Jetzt rein subjektiv gesehen. Ich denke nicht.
Dazu kommt, dass ich aus Prinzip heraus gegen Lynchjustiz bin, da ein solches Verhalten nicht von Gerechtigkeit sondern nur von reinen Hassgefühlen getrieben wird. Im Grunde hätte man auch versuchen können Alvin oder Geralt auf den Scheiterhaufen zu bringen, da der eine komisch und fremd ist und der andere ein "dreckiger" Mutant, eine unreine Missgeburt und von Natur aus ein Monster. Selbst wenn Abigail für all das verantwortlich gewesen wäre(alleine versteht sich), rechtfertigt es nie und nimmer das Verhalten der Dorfbewohner.
Ich bin da wohl doch zu moralisch.
Dann kommt mein Verhältnis zu Abigail selbst noch dazu:
Mein Geralt hat mit ihr geschlafen(auch wenn das Szenario verstörender nicht sein könnte. Draußen ein Mob, hinter uns ein kleiner Junge, der vielleicht auch noch zusieht...ich weiß ja nicht. Wenn man zynisch ist, könnte man sagen dass er so wenigstens die Bienchen und Blümchen überspringen kann ) und das hat durchaus seine Wirkung gezeigt. Denn in meinem Denken ist es nicht richtig wenn man die Frau mit der man eben noch intim war, an eine Horde von blutrünstigen Dorftrotteln ausliefert, deren Verfehlungen ja auch schon gegen sie sprechen.
Ist vielleicht Machodenken, aber egal ob sie mich damit "bezahlen" wollte(zynische Variante) oder es tat um ein letztes Mal menschliche Nähe und vielleicht ein wenig Zärtlichkeit zu spüren(wir sehen ja immer nur sehr kurze und betont männliche Softpornovarianten der Akte und können nicht sagen ob Geralt nicht doch noch einen weichen Kern unter seiner harten Machoschale hat ). Aus meiner Sicht macht es die Sache umso persönlicher für einen, denn in diesen Moment teilte man etwas sehr intimes miteinander und man müsste schon sehr feige oder sehr abgebrüht sein um sie dann noch mit voller Absicht dem Geistlichen und seinen Spießgesellen zu überlassen.
Mein Beitrag zum Thema und immer weiter so.
Die letzten Worte eines unvorsichtigen Drachenjägers:
,,Ich glaube der Drache ist in der Nähe, es wird deutlich heller.'' ( )
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19.02.2009 20:57
#143
Der "Akt" mit Abigaile war natürlich auch so ein Faktor, das gebe ich zu
Seit ich das erste mal in ihrer Hütte stand, hoffte ich auf die Sexcard. Musste natürlich schon etwas lachen, denn die Situation ist tatsächlich nicht gerade die beste um herauszufinden wo die kleinen Hexen herkommen (schon mal jemand darüber nachgedacht, dass Geralt niemals verhüten muss und zudem ist er gegen Krankheiten imun ).
Ich wiederhole mich (dessen bin ich mir bewusst), doch der Char Abigail hatte mir von anfang an gut gefallen, klar das ich sie beschütze. Doch man hätte wohl jede Frau in dieser Situation rausgehauen.
Es juckt in den Fingern des Spielers ein Held zu sein, und natürlich wählen wohl über 90% zu aller erst die Variante des gloreichen Helden, der das Mädchen vor der wütenden Überzahl rettet.
Da fällt mir gerade ein, gibt es tatsächlich Leute, die WISSENTLICH diverse Sexcards saußen lassen, obwohl es diese zu bekommen keinen großen Aufwand bedeuten würde?
Meine Freundin hat übrigens dazu geraten, ich solle einmal die andere Möglichkeit anzocken (also für den Mob). Natürlich habe ich abgelehnt, ich weiß was geschieht und das Flashback Pic habe ich auch schon "bewundert". Es gibt keinen Grund also...
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20.02.2009 09:11
#144
Wissentlich amouröse Abenteuer auslassen? Ja sicher - es ist ein Rollenspiel, und man *kann* Geralt auch enthaltsam bzw. treu (Triss oder Shani) spielen - ob das dem Geralt aus den Büchern entsprechen würde, sei dahingestellt.
Besonders leicht fällt die Entscheidung für oder wider gegen Geralts Liebesleben, da fast alle diesbezüglichen Abenteuer praktisch nicht wirklich in die Spielwelt integriert sind und eher aufgesetzt wirken. Weder haben sie Konsequenzen noch rufen sie ein Echo hervor. Sie sind einfach da, aber nicht Teil der Welt...
Eine der wenigen hässlichen Ecken im Spiel (Nicht die Art der Präsentation oder überhaupt die Beschäftigung mit der so oft als Tabu angesehenen Thematik, sondern einzig die Umsetzung. Nicht mal die Zeit läuft weiter während des Beischlafes!)
Andererseits - optimistisch betrachtet - ist gerade hier noch so viel bisher völlig ungenutztes Potential enthalten, dass man es fast zu sekundären Abenteuern ausbauen könnte - die Rache einer verschmähten Frau kann fürchterlich sein (für die Enthaltsamen unter uns), und der Zorn eines gehörnten Ehemanns kann zu sehr unangenehmen Verwicklungen führen. So etwas mit den erotischen Möglichkeiten zu verbinden könnte das "Mutantenmonster" Geralt weitaus menschlicher wirken lassen als alle moralischen Grundsätze oder Skrupel oder oder oder. Denn schliesslich muss sich auch ein Held nicht nur mit gefährlichen Feinden herumschlagen, seine Stärke in epischen Schlachten beweisen oder dafür sorgen, dass die Sonne am nächsten Tag wieder aufgeht, sondern er wird auch und vor allem ständig mit den "Nichtigkeiten", den weniger heroischen "Nebensächlichkeiten" konfrontiert. Dingen, wo es keine heldenhaften Entscheidungen gibt. Dinge, die keinen Unterschied zwischen ihm und einem einfachen Landarbeiter machen, der beim Anblick einer aggressiven Katze sein Heil in der Flucht sucht. Dinge eben, die ihre Wurzeln im Miteinander der Menschen haben und ohne die eine Welt steril und trostlos wirken würde...
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20.02.2009 20:23
#145
Buad, das liest sich mal wieder wie geleckt
und du sprichst da ein sehr interessantes Thema an, welches ich schon bei den Wünschen zu einem evtl. the Witcher 2 äußerte. Ausgebaute Abenteuer und Konsequenzen die daraus resultieren können, wäre eine gute Neuerung wie ich finde. Die Rache der verschmähten Frau ist die Schlimmste, wie schon erwähnt.
Oder was wäre mit einer festen Partnerschaft (siehe Triss oder Shani), wenn Gehalt mit Rittersporn einen Abstecher ins Hurenhaus macht?
In den Büchern werden gerade Triss und auch Shani als "abenteuerlustige Mädchen" dargestellt, aber wie sieht es mit der Toleranz während einer festen Bindung aus?
In der Geschichte mit Borch Drei Dohlen, dem Goldenen Drachen verschweigt Geralt z.B. vor Yennefer ein Abenteuer mit einer der Serrikanienierinnen (war es Thea oder Vea die Geralt aussuchte?), denn er erhoffte sich erneut eine feste Bindung mit Yennefer. Eine solche Einlage wäre auch etwas für ein Computerspiel. Verschweigen, oder Gestehen... Entscheidungen und Konsequenzen.
Vielleicht würden sich im Laufe des Spiels einige Sexcards nicht mehr mehr sammeln lassen, da nicht jede Frau eine von vielen sein möchte, und sich der Ruf des Hexers in Richtung eines „Schwerenöters“ bereits gefestigt hat.
Zwei rivalisierendeFrauen hatten wir schon in Form von Shani und Triss. Läuft mit der einen etwas, ist bei der anderen nichts mehr zu holen )
Jetzt haben wir uns zwar leicht vom Grundthema „Abigail und der Mob“ entfernt, aber es sei verziehen denke ich
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10.04.2009 11:28
#147
Das mit Ilsa, Mikul und den Salamandra ist wohl so ein Streitthema. Es ist schon möglich, dass Mikul die gute Ilsa wiederwillens penetrierte. Möglich, dass die Salamandra ihr im Anschluss den Rest gaben und ihr auch das Gift verabreichten (was ich allerdings nich so stark vermute).
Abigail verkaufte das Gift und mehr interessierte sie dabei nicht. Sie ist damit ein nicht gerade so schlimmer Dealer wie Coleman, der Fisstech an Kinder verkauft.
Die Hexe hatte nur versucht ihren Nieschenplatz in der Gesellschaft des Umlandes zu finden. Die Tatsache, dass dort niemand so richtig sauber ist, bringt das Resultat zu Stande, dass auch Abigail nicht so ganz das Leben einer Nonne führen kann.
Natürlich, sie ist Anhängerin der Löwenkopfspinne. Ein böser Kult, doch diese Tatsache dürfte Geralt nicht bei seiner Entscheidung beeinflussen, da er es zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen kann. Natürlich könnte er sich im Anschluss ins Fäustchen lachen, doch im Grunde ist es doch egal welchem Glauben jemand anhängt, denn Geralt hatte zu diesem Zeitpunkt von der Verbindung mit Abigail nur provitiert (Informationen, Waren, Aufträge, Formeln und ne Nummer ).
Wo wir gerade dabei sind, hatte sie jetzt was mit Haren Brock am laufen oder nicht?
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03.06.2009 11:06
#155
Auch wenn Abigail auch nicht ganz astrein ist... der Mob war schlimmer als sie.
- Der Priester verkauft Kinder an die Salamandra, hat seine Tochter verstoßen, außerdem ist er ganz übler Fanatiker und war mir sowieso von vornherein unsympathisch
- Der Kaufmann hat, egal von wem er das Gift hat, auch wenn es Abigail war, seinen Bruder vergiftet oder hatte zumindest Teil am Tod seines Bruders. Er geht für seine Ziele über Leichen, ohne mit der Wimper zu zucken, und gierig und knauserig ist er noch dazu - haben wir ja selbst erfahren, als er uns nicht den vollen Lohn zahlen wollte.
- Mikul ist ein Vergewaltiger oder hat zumindest zugelassen, dass seine Freundin vergewaltigt und vergiftet wird. Vergewaltiger sind in meinen Augen perverser Abschaum, er hat den Tod verdient.
- Haren ist ein Feigling, ein Oppurtunist von der übelsten Seite - einerseits den Scoia'tael Waffen verkaufen, andererseits die armen Elfen einfach der Wache ausliefern. Immer schön auf der Seite der Gewinner, der Verräter.
Das alles wiegt zusammen schlimmer als das, was Abigail getan hat und tut. Sie war zumindest zu Alvin ganz nett, und es wäre einfach herzlos gewesen, zuerst mit ihr zu schlafen und sie dann kaltblütig dem Mob auszuliefern. JA, ich bekenne mich schuldig...
Gut, Abigail hat das Gift verkauft, aber was der Händler damit tun würde, wusste sie ja nicht. Sie hatte ne Voodoopuppe im Haus, na und? Wer weiß schon genau, was sie damit gemacht hat?
Kult der Löwenkopfspinne - meinetwegen. Aber das konnte man zu dem Zeitpunkt ja noch nicht wissen, und Abigail ist sicher nicht ein durch und durch böses Weib.
Und außerdem: Ich lese die Bücher (die ich übrigens jedem hier empfehle) und der Geralt in den Büchern HÄTTE Abigail geholfen. In der Kurzgeschichte "Der Hexer" denkt man vielleicht noch, er hält sich raus, lässt die Hexe verkokeln etc., aber dieser Eindruck täuscht. Er ist keineswegs so gleichgültig, wie er sich den Anschein gibt. Wer weiterliest erkennt, dass der Geralt aus den Büchern Abigail nicht hätte verbrennen lassen. Ja, er ist kein fahrender Ritter, der anderen hilft, weil er denkt, ich bin so nett... das nicht. Aber er ist auch kein gleichgültiger, kaltblütiger Mörder. Das betont er ja selbst immer wieder.
In der Geschichte "Das kleinere Übel" räumt er auch dem Zauberer und dem Mädchen eine Chance ein, die ihn beide bitten, den jeweils anderen zu töten, was er aber ablehnt. Dass er am Ende das Mädchen DOCH tötet ist ihre eigene Schuld, weil sie die ihr gebotene Chance nicht nutzen wollte - ganz ähnlich wie der Mob, der Abigail verbrennen will.
Ich verstehe nicht, warum manche Leute der Meinung sind, der Geralt aus den Büchern hätte Abigail verbrennen lassen.
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05.06.2009 21:22
#156
Das kleinere Übel, an genau diese Geschichte musste ich auch gerade wieder denken. Wie es der Zufall will, habe ich diese heute noch im Auto gehört (ja, die Hörbücher sind auch klasse, auch wenn ich "der letzte Wunsch" schon dreimal gelesen habe, absolut entspannend beim Autofahren).
Wenn man es genau betrachtet, möchte Geralt in dieser Geschichte ein Blutvergiesen vermeiden. Das unterstreicht auch das, was ich zuvor hier im Thread schon damit meinte, als ich sagte, Geralt geht es darum Konflickte zu vermeiden. Wie schon erwähnt, er rät dem Mob davon ab jemanden zu töten und jeder soll seines Weges gehen. Das diese Deppen sich anschließend mit einem Hexer anlegen, war ihre eigene Entscheidung und nicht die von Geralt. Er selbst will keinen Konflickten aus dem Wege gehen, er will die Menschen davon abhalten, welche aufkommen zu lassen. Notfalls verhindert er diese mit Gewalt, und Abigail wollte keinen Konflickt, sondern eben der Mob.
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24.11.2018 00:56
#159
Sei einfach kein A**chloch. Habe das hier zufällig gesehen, und es pisst mich an, wenn Leute so beschränkt sind, und überhaupt keinen richtigen Instinkt haben.
Zur Info, "der Mob" generell sollte nie, oder praktisch nie, "cool" wirken, wobei klar ist, dass das seltsamerweise vielen schwer fällt, das richtig zu kapieren, zunehmend im Internet. (Das schließt nicht aus, wenn möglich, möglichst kompromissbereit sein zu wollen, was seltsamerweise der erste Angriffsversuch wäre, um doch noch ein A**chloch sein zu können... Beschränkt halt.)
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