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  1. Beiträge anzeigen #181
    Abenteurer Avatar von Stryk
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    Stryk ist offline
    Stryk guckte seinen Gefährten lachend an.

    "Ich? Probleme damit im Freien zu schlafen? Stryk lachte wieder.
    "Ich sollte dir mal meine Geschichte erzählen...früher habe ich fast jeden Tag im Freien geschlafen! Ich wurde in einem kleinen Druidendorf geboren und wuchs dort heran. Die Druiden hatten viele Aufträge für mich, und so war ich fast immer unterwegs. Ich werde die Druiden beizeiten mal wieder besuchen müssen...ihnen haben wir die kostenlose Verpflegung zu verdanken. Ich traf eben einen alten Freund von mir, und er hat uns das Nötigste gegeben. Hier..." Stryk reichte Jorge einen der mit Wasser gefüllten Lederbeutel.
    Der Adept hing sich den Beutel um.

    So marschierten sie still weiter, bis sie an einem Wald ankamen. Sie gingen hinein und der ehemalige Waldläufer ging einige Schritte durch den Wald, offenbar auf der Suche nach Brennmaterial. Aus einem kleinen Lederbeutel, den er dabei hatte, nahm der junge Krieger zwei Steine heraus. Nach einiger Zeit gelang es ihm, ein Feuer zu entfachen. Stryk holte einige kleine Fleischstücke aus dem Sack, steckte sie auf Stöcke und briet sie über dem Feuer.

    Als das Fleisch gut durchgebraten war, reichte Stryk einige der mageren Stücke an Jorge weiter. Er holte noch zwei Flaschen Milch aus dem Sack und stellte sie auf den Boden. Dann biss er genüsslich in sein Fleischstück, und Jorge tat es ihm gleich.
    Geändert von Stryk (19.11.2007 um 15:00 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #182
    Provinzheld Avatar von Die Wassernovizen
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    Die Wassernovizen ist offline
    Immerhin trocken, grummelte der Adept, der Jorge genannt wurde, finster. Man konnte nicht sagen, dass ihm der Marsch auf diesem matschigen Untergrund Spaß machte. Stryk trottete hinter ihm her und schien sich besserer Laune zu erfreuen. Die Nahrungs- und Wasservorräte, die sie vor Varant unbedingt nochmals aufstocken mussten, hatten sie gerecht aufgeteilt. Jorge schritt voran, war er doch derjenige, der die Karte besaß. Seinen Kampfstab als Wanderstab nutzend bahnte er sich einen Weg, sie hielten sich stets einige Meter entfernt von den Wegen auf, um nicht auf Orks oder ähnliches Getier zu treffen. Jetzt, im Winter, wo die Blätter gefallen und die Bäume kahl waren, bot auch dies keinen herausragenden Schutz mehr. Sie mussten einfach hoffen, dass sie nicht von Orks gepackt wurden, oder Schlimmeres. Er wusste nicht, wie lang die Fassade des Landarbeiters, die er aufgesetzt hatte, halten würde.

    „Sag mal, was willst du eigentlich machen, wenn wir in Al Shedim sind? Und wo kommst du überhaupt her?“, fragte er seinen jungen Begleiter, nicht, weil es ihn interessierte, sondern vielmehr, weil er herausfinden wollte, ob jener nun ein Dieb war oder gar Schlimmeres. Denn auch wenn jener nicht den Eindruck machte, Jorge kannte sich in dem Geschäft gut genug aus, um zu wissen, dass dies zu oberflächlich schien. „Ach, außerdem. Wir erreichen bald Montera. Dort müssen wir vorsichtig sein. Ich habe gehört, dass sich dort in der Gegend einige Banditen rumtreiben. Und auch die Rebellen scheinen dort recht aggressiv zu sein, wir wollen sie nicht in ihren Verstecken aufschrecken. Ganz zu schweigen von den Orks und ihren Söldnern, die die Stadt besetzen. Von nun an also vorsichtiger“, erklärte er in Richtung Stryk und legte die Stirn in Falten. Wie froh er sein würde, wenn sie wenigstens schon mal in Varant waren. Dort, wo er sich auskannte...

    Corwyn

  3. Beiträge anzeigen #183
    Abenteurer Avatar von Stryk
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    Stryk ist offline
    Stryk guckte Jorge etwas irritiert an.

    "Das hab ich doch schon erzählt...also nochmal: Ich wurde in einem Druidendorf geboren. Später kämpfte ich allerdings unter Alivan für Adanos. Dann wurde Alivan in die Kolonie geschmissen, ich wollte ihn vorher aus dem Kerker befreien, habe dabei ein paar Wachen umgebracht und wurde dann auch reingeschmissen." Bei der Erinnerung guckte Stryk kurz verärgert.

    " Als die Barriere fiel, waren plötzlich all meine Kräfte und Talente verschwunden. Naja...ein Freund von mir, Reijron, hat mich dann von Myrtana abgeholt. Und jetzt bin ich wieder hier, um für Adanos zu kämpfen.

    Stryk schaute dabei traurig auf seinen Dolch. "Ich verlor meine gesamte Ausrüstung, bis auf diese Lederrüstung und meinen Dolch. Ich werde dir im Kampf wohl nicht sehr hilfreich sein können.

  4. Beiträge anzeigen #184
    Veteran Avatar von Neraida
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    Neraida ist offline
    Mit einem unguten Gefühl blickte Neraida noch einmal zurück zum Tor, vor dem der Wachtposten immer nochstand und ihnen neugierig nachsah. Eigentlich hatte die junge Frau nach Ausreden gesucht, warum sie nicht zusammen mit Hasso vor die Stadt gehen sollte und einfach so zu tun, als ob nichts gewesen wäre, aber dann hatte der Idiot ihr in den Rücken fallen müssen. Miese erpresst und keine andere Wahl hatte er ihr gelassen, als mit ihm zu gehen und ihn in sein Verhängnis zu führen. Neraida hatte sich eingeredet, dass sie Bardaschs unseligem Auftrag entgehen würde, wenn sie nur nicht mehr daran dachte und Hasso aus dem Weg ging, doch das Schicksal hatte sie wieder zusammengeführt und der Dummkopf war dabei, sein eigenes Grab zu schaufeln.
    Der Karren holperte auf einem ausgetrampelten Feldweg immer näher einer kleinen Baumgruppe entgegen. Eigentlich wäre es nur logisch gewesen, zu den näher gelegenen Bäumen zu gehen, doch Neraida lenkte den Wagen auf die anderen zu, da sie wusste, wer sich in ihrem Schatten verbarg. Es fiel ihr mit jedem Schritt schwerer, Hasso in sein Verhängnis zu führen. Immer wieder rief sie sich in Gedanken, was für ein böser Mensch er war und sie förmlich dazu genötigt hatte, ihn vor die Stadt zu bringen, wo Bardasch lauerte. Es war nicht schwieirg, den Karren in Richtung des Treffpunktes zu bringen, wo der Gauner bereits auf sie warten würde, da Hasso angestrengt nachzudenken schien und nicht bemerkte, wie Neraida sie nicht dahin steuerte, wo sie eigentlich hatten hingehen wollen.
    Die beiden kamen den Bäumen immer näher und nervös hielt die Waffenmagd nach Bardasch Ausschau. Vielleicht hatte er beschlossen, die Sache auf sich ruhen zu lassen und war verschwunden? Es würde ihrem Gewissen stark helfen, wenn die junge Frau nicht immer mit dem Gedanken an Hasso leben müsste, den sie dem Gauner ausgeliefert hatte. Aber Neraida wusste, wie schwach diese Hoffnung war.

  5. Beiträge anzeigen #185
    General Avatar von Bardasch
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    „Endlich“, murmelte der Ergraute, der seine Glieder fast nicht mehr spürte. Schon seid Stunden hockte er in seinem Versteck und wartete auf das Erscheinen der beiden Menschen, die er nun erkannte. Nahe war er der Versuchung gewesen, sich selbst in die Stadt zu begeben und nur das letzte Fünkchen Vernunft hatte ihn davon abgehalten. Da kamen sie also beide, schienen einen Karren hinter sich herzuziehen, der sicherlich nicht nur an den Kräften der jungen Frau zerrte, sondern auch an den Kräften dieses Fettsacks. Der Anblick entlockte dem Ergrauten ein diabolisches Grinsen, wärend er immer noch in dem Busch hockte und sich tiefer duckte. Mit seinen Augen und Ohren verfolgte er den holpernden Karren, der sich gerade auf nicht sehr weiter Entfernung an ihm vorbei bewegte. Das Kribbeln stieg in dem Nomaden auf, ein fast nicht zu bendigendes Gefühl, die Gier nach Rache, die seinen Pulsschlag schneller gehen lies, das er das Blut in seinen Adern strömen spürte. Bardasch richtete sich langsam ein Stück auf, als er das Hinterteil des Wagens sah und ging in Kauerstellung an dessen Seite. Sein Blick und seine Sinne waren geschärft, wärend er im Schutze der Außenwand neben den Beiden her ging. Den richtigen Moment mußte er abpassen... die Gedult der jungen Frau nicht zu lange auf die Probe stellen und auch nicht riskieren, das sein Bruder mißtrauig werden würde, es aber auch nicht riskieren, das die Wachen am Tor oder andere Bürger Vengards auf das aufmerksam werden könnten, was gleich geschehen würde. Langsam richtete der Körper des Ergrauten sich mehr auf, wärend er seine Schritte beschleunigte und sich dem Dicken immer mehr näherte. Fast berührungslos strich die Hand des ehemaligen Gardlers dabei über den Rand des Karrens und formte sich allemählich zu einer Kralle, wärend er mit der anderen Hand zu seinem Falchion griff.

    Mit dem Knauf vorweg lies er seine Hand schwungvoll und kraftvoll auf den Hinterkopf des Dicken sausen, der einen kurzen Laut von sich gab und schließlich zu Boden ging. Als hätte Bardasch jeden Handgriff geplant, packte er zielsicher durch die Arme des Beleibten und begann ihn unter Anstrengung hoch zu hiefen. Der Kerl mochte mehrere Tonnen wiegen, das ihm schnell klar wurde, das er den schweren Körper nicht alleine auf den Karren hiefen könnte. „Pack... an!“, presste er Neraida laut entgegen und setzte noch ein gestöhntes „Rauf auf den Wagen“ hinzu.

  6. Beiträge anzeigen #186
    Veteran Avatar von Neraida
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    Neraida ist offline
    Obwohl sie sich hatte denken können, wie Bardasch mit dem beleibten Mann umgehen würde, war sie geschockt von dem eiskalten Verhalten des Gauners. Wie als ob er es schon oft getan hatte, schlug er Hasso nieder und fing den massigen Körper des zu Boden gehenden auf und versuchte, ihn auf den Wagen zu hieven.
    " Komm schon...!" presste Bardasch hervor, dem die Anstrengung deutlich anzusehen war. Wie viel musste der Bewusstlose wiegen, um ihm so viele Schwierigkeiten zu bereiten? Zögerlich kam Neraida auf die beiden zu und versuchte die Beine Hassos anzuheben, was ihr vortrefflich misslang. Der Kerl war so schwer, dass sie die Beine nicht einmal ein kleines Stück hochheben konnte. Wie viel musste man essen, um so schwer zu werden?
    " Stell dich nicht so an." knurrte Bardasch und lehnte den Klotz mit dem Rücken an die Wand des Wagens. Mit einer Hand passte er auf, dass Hasso nicht auf den Boden rutschte und mit der anderen versuchte der Gauner, den Bewusstlosen auf die Ladefläche zu wuchten. Neraida stellte sich auf die andere Seite von Hasso und drückte ihm nun mit beiden Händen gegen die Brust, sodass er langsam über die Holzlatten, die als Geländer am Karren angebracht waren, rutschte und schließlich mit zur Seite heraushängenden Beinen auf der Ladefläche ruhte. Unter seinem Gewicht begrub er die Werkzeuge, die der Dicke mit genommen zu hatte. Als er das Material zusammengesucht hatte, hatte er bestimmt nicht damit gerechnet, dass er später mit auf die Ladefläche gepackt werden würde...
    " Gut und jetzt komm!" Ohne Hasso noch einen Blick zu schenken ging Bardasch zu den Tragestangen vor dem Karren und hob diese vom Boden.
    Neraida packte sich die andere Seite und umfasste das Holz mit beiden Händen. Langsam zogen sie den Karren mit der schweren Ladung hinter sich her.

  7. Beiträge anzeigen #187
    General Avatar von Bardasch
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    Der Dicke mußte wirklich einiges wiegen, so wenig gerappel, wie über die Haltestangen und das Gehör zu vernehmen war, doch es rappelte immer noch genug, das der Novize durch die Erschütterungen sein Bewußtsein würde wieder erlangen können. Bardasch wollte dieses Risiko nicht eingehen und lenkte den Wagen mit einem Kraftakt von dem Weg weg, auf dem sie sich bis dato noch befunden hatten. Die Stadt war zwar immer noch sichtbar, aber es war dunkel und niemand würde die beiden Menschen entdecken und ihr Tun beobachten.

    „Noch ein Stückchen wei...ter“, keuchte der Ergraute, der wie Neraida an dem Karren zog. Es ging nicht sehr steil hinauf – eigentlich fast garnicht, aber das Gewicht des Kerles auf dem Karren, wirkte gegen die Muskelkraft der beiden Ziehenden. Noch wärend Neraida den Wagen hielt, eilte der Ergraute an das andere Ende und schob einen Stein unter das Rad. „So...“, hechelte der ehemalige Gardler und wischte sich den Schweiß von der Stirn, „... Du kannst... jetzt los lassen“, meinte er und schritt auf die junge Frau zu, die seitlich versetzt zu einem Baum stand. Unter der Baumkrone befand sich die Lagefläche des Wagens auf den Bardasch nun stieg und die junge Frau dazu aufforderte, es ihm gleich zu tun. „Komm schon“, drängte er sie und machte sich selber bereits daran, denn Fettleibigen in Position zu ziehen. Entgeistert blickte die Gardlerin auf den Nomaden herab, als sie scheinbar zu begreifen schien, was Bardasch im Schilde führte. „Du willst doch nicht etwa...“, hörte er die unsichere Stimme neben sich, als er sich das Seil zur Hand nahm, welches sich ebenfalls auf diesem Gefährt befand. „Doch... genau DAS will ich“, war die Stimme des Ergrauten, die hätte alles in ihrer Nähe zum Frieren bringen können, so kalt, wie sie war.

    Mit einem schnellen Handgriff war eine Schlinge geformt, die er seinem Bruder nun um den Hals legte, nachdem er das Seil über einen über ihnen befindlichen stabil aussehenden Ast geworfen hatte. Bardasch drückte der jungen Frau das Seilende in die Hand und befahl ihr, daran zu ziehen, wärend er Hassos Körper in den Stand bringen würde. „Keine Sorge“, raunte er in unheimlicher Art, „Sobald er steht, werde ich Dir beim hoch Ziehen helfen“

  8. Beiträge anzeigen #188
    Veteran Avatar von Neraida
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    Neraida ist offline
    Irritiert blickte Neraida von Bardasch zu dem leblosen Hasso.
    Meinte er das wirklich ernst? Er konnte doch nicht.... Traurig blickte die junge Frau auf das Seilende in ihren Händen. Oh doch, er konnte und er würde es auch tun. Neraida kannte Bardasch mittlerweile gut genug um zu wissen, dass er sich nicht von seiner Rache würde abbringen lassen. Ohne Gewissensbisse hatte er auf diesen Tag hingearbeitet und jetzt würde er bestimmt nicht kneifen. Nun siegte die Seite des Gauners, die den Wahnsinn und die Boshafitgkeit verkörperte, weswegen sich die junge Frau schon oft vor dem Ergrauten gefürchtet hatte.
    Nur was war mit Neraida? Sie fühlte sich bereits elend, Hasso in die Fänge des verrückt gewordenen gebracht zu haben und sie wusste, dass sie sich versündigte, wenn der dicke Kerl nun starb. Und wie würde sie jemals wieder in die Burg zurückkommen können, ohne sich bei jedem Blick eines Soldaten in Grund und Boden zu schämen? Wie würde sie einem der Diener Innos` unter die Augen treten können, die ihr in großer Not geholfen hatten, wenn sie nun Teil hatte an so einem feigen und kaltblütigen Mord? Neraida machte sich nichts vor. Auch an ihren Fingern würde Blut kleben und sie wusste nicht, ob sie das überstehen würde.
    Gerade griffen Bardaschs Finger nach dem Körper des Bewusstlosen, als dieser plötzlich die Augen aufschlug. Anfangs guckte Hasso noch verwirrt und schien nicht zu wissen, was mit ihm passiert war, doch als er in die Augen des Mannes sah, den er verraten hatte, spiegelten sich Angst und Panik in seinem Gesicht wieder. Voller Furcht schrie er auf, als er die Schlinge um seinen Hals bemerkte und zappelte verzweifelt herum und versuchte, seinem Henker zu entgehen. Bardasch ließ die Angst des wehrlosen Mannes kalt und versuchte, die um sich schlagenden Arme zu packen zu bekommen.
    " Hilf mir." knurrte der Gauner zu Neraida, ohne sich nach ihr umzudrehen. Benommen blieb die junge Frau stehen und wusste nicht, was sie tun sollte. Bewegungslos starrte sie auf den verzweifelten Kampf Hassos. Als Bardasch schließlich die Hände des Dicken zu fassen bekam und diese so verdrehte, dass Hasso voller Schmerz aufschrie, lief Neraida ein kalter Schauer über den Rücken.
    Verzweifelt starrte die Waffenmagd in die Augen des vor Angst schwitzenden Mannes.
    " Hilf mir." wimmerte Hasso an Neraida gewandt und sie konnte die Todesangst des Dicken spüren.
    " Du bist doch Mitglied der Garde. Du kannst doch nicht einfach zusehen, wie er mich umbringt." schrie er panisch und versuchte sich immer noch, aus dem Griff Bardaschs zu lösen.
    Nun wanderten Hassos Augen wieder zu Bardasch, der immer noch versuchte, die zappelnden Hände des zu Tode verschreckten zu bändigen.
    " Töte mich nicht! Töte mich nicht!" winselte Hasso und Tränen schimmerten in seinen Augenwinkeln, die sich langsam in Richtung seiner Wangen bewegten.
    " Wie kannst du nur deinen Bruder umbringen wollen?" schrie der Dicke verzweifelt und die Worte gingen Neraida durch Mark und Bein. Hasso war Bardaschs Bruder? Sie wurde aus ihrer Starre gerissen und auf einmal bewegten sich ihre Beine von selbst. Schützend drängte sich die dünne Neraida zwischen die beiden Brüder und versuchte, Bardasch von Hasso wegzubringen. Wütend schlug der Gauner sie jedoch zur Seite und die Waffenmagd fiel rücklings vom Karren. Die Wucht des Aufpralls trieb ihr die Luft aus den Lungen, doch verzweifelt rappelte sie sich wieder hoch und umklammerte einen Arm des rasenden Bardaschs.
    " Bitte..tu es nicht...Wie könntest du unter den Menschen leben, wenn du deinen wehrlosen Bruder tötest? Was ist mit den Leuten, die dir etwas bedeuten? Könntest du ihnen entgegen treten? Ich flehe dich an, halte ein!"

  9. Beiträge anzeigen #189
    General Avatar von Bardasch
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    „Was zum Teufel! Lass... mich... endlich... LOS!“, brüllte der Ergraute und versuchte das wankemütige Ding von sich abzuschütteln. Wenn sie dem Nomaden schon nicht helfen wollte, sollte sie ihn wenigstens seine Aufgabe erfüllen lassen. Lange hatte er auf diesen Tag gewartet und da halfen derartig beschwichtigende Worte nur wenig... wirklich?.... bewirkten sie wirklich nichts bei dem ehemaligen Gardler, der da einen Kampf mit seinem Bruder, dem Verräter ausfocht? Eines bewirkte es in jedem Fall, das Bardasch ein zweites mal nach der jungen Frau schlug und diese gegen die kantige Seite des Wagens knallte. Bardaschs Augen richteten sich wieder auf den Dicken, dem er nun mit dem Ellenbogen ins Gesicht schlug, doch statt das er ins Reich der Träume sank, spukte er ihm aus Reflex Blut ins Gesicht.

    „Neraida! Zum Teufel! Jetzt HILF mit end...lich“, kam es angestrengt über die Lippen des aufgebrachten Nomaden, der den Körper Hassos mit dem Gesicht vorweg auf die Ladefläche drückte, sein Knie schließlich in dessen Rücken bohrte und im mit der Faust einen Schlag gegen den Hinterkopf verpasste. Nun zappelte der Körper endlich nicht mehr und Bardasch konnte keuchend von ihm ablassen.

    Fest die Luft durch die Nase schniefend und sich den Schmier aus dem Gesicht wischend, drehte er sich Neraida zu, die immer noch reglos und gekrümmt an der Planke lag. Bardaschs Blick wurde ernster und ernster, das er einen letzten prüfenden Blick auf den Bewußtlosen warf und zu der Reglosen hinüber robbte. „Neraida“, sprach er leise und berühte die Frau an der Schulter. Noch einmal wiederholte er ihren Namen und drehte das Gesicht der Garlderin so, das er an ihren Mund heran kam. Bardasch brachte sein Ohr an ihren Mund, lauschte und war sich nicht sicher. So befeuchtete er den Handrücken und brachte iun vor den Mund, den er wieder mit seinen Fingern aufdrücken mußte und immer noch war er sich nicht sicher, das er seinen Kopf schief drehte und ihn der Reglosen auf die Brust legte. Er lauschte und atmete tief und erleichtert durch, konnte er ihren Herzschlag hören. „Den Göttern sei dank“, kam es über seine Lippen wärend er sein Gesicht an das ihre schmiegte. Bardasch hätte es sich nie verziehen, wenn sie zu Schaden gekommen wäre. Vorsichtig tastete er sich um den Kopf Neraidas herum und besah sich die Stelle, mit der sie vermutlich aufgeschlagen war. „Nichts weiter als eine kleine Platzwunde“, murmelte erleichtert und schloss für einen Moment die Augen.

    „Das ist ganz alleine... Deine Schuld“, raunte er immer noch die junge Frau berührend und richtete sich langsam auf, dabei den Bewußtlosen finster anblickend. „Glaub mir... für einen Schaden an Ihr, hättest Du mit Deinem Leben bezahlt“, ...................... hätte?

    Neraida schlief lediglich und würde vermutlich mit Schmerzen erwachen, aber Leben und bedrufte somit keiner Handlung, im Gegensatz zu dem Dicken, bei dem Bardasch in diesem Moment sich nicht sicher war, was er mit ihm tun sollte. Nachdenklich kratzte er sich über die Borsten in seinem Gesicht und packte schließlich die Füße seines Bruders, um ihn in eine gerade Lage zu bringen. Von der Seite her sich nähernd, drehte er den schweren Kerl auf den Rücken und zog ihm wenig behutsam die Kleider vom Leib, bis nur noch seine Beine bedeckt waren. Langsam packte den Nomaden die Eile, der Hasso vom Karren zerrte, das dieser mit einem Klatschen auf dem harten Boden landete. Mit den Füßen vorweg zerrte er ihn... keuchte dabei... wischte sich zwischendruch den Schweiß von der Stirn und zerrte ihn weiter, bis er endlich den nächst gelegenen Baum erreichte, der sich noch weiter vom Weg weg befand. Hastig umschlossen die Arme des Meisterdiebes den Oberkörper des Dicken und hieften den schweren Körper herum, bis es nicht mehr zu gehen schien. Hassos Körper, der in halbsitzender Postion wie ein nasser Sack da hing, mußte näher an den Baumstamm herran, was der Ergraute nun in Angriff nahm. Bardasch hockte sich auf den Boden und stämmte das Gewicht des Novizen vor sich her, bis Hasso durch den Ruck mit dem Kopf gegen das Holz des Baumes stieß. Ein entkräftetes „Endlich“ kam über die Lippen des Nomaden, der nun für Sekunden giftig in das Gesicht des Beleibten blickte, bis seine Gesichtszüge erstarrten und er sich erhob.

    Nur wenige Zeit später war der Dicke ruhig gestellt, mit dem Rücken an diesen Baum gefesselt und der Mund geknebelt, auf das er keinen Laut mehr von sich geben konnte. Zeit, endlich nach Neraida zu sehen...

  10. Beiträge anzeigen #190
    Ritter Avatar von Golsir
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    Golsir ist offline
    Nachdem Golsir eine ruhige Nacht hinter sich gebracht hatte, saß er nun ausgeruht auf dem Kutschbock und lenkte die Rösser gen Silden. Sie hatten vor wenigen Stunden Trelis hinter sich gelassen. Nun ritten sie gemächlich den zweispurigen Pfad entlang. Erstens taten sie dies langsamer als zuvor, um die Pferde zu schonen. Beim Umgehen der Patrouillen mussten die Tiere schon genug Strapazen auf sich nehmen, da sie im vollen Tempo an ihnen vorbei zu reiten hatten. Zweitens war sich das Trio sicher, dass ihnen hier keine Orks mehr in die Quehre kommen würden. Sie näherten sich Silden und somit dem bewachten Waldläufergebiet, das der Gardist so sehnlich vermisst hatte. Zwar war er sich nicht gewiss, und konnte im Wald um sie herum nichts erkennen, aber er war der Meinung, dass um sie herum bestimmt einige wachsame Augen existierten. Niemals müde Blicke von Kriegern des Waldes, die sich den Schutz ihrer Heimat als Lebensziel gesetzt hatten. Schon lange wollte Golsir so sein wie sie ...
    Ein Rascheln schreckte Golsir aus seinen Träumereien. Ein Blick über die Schulter verriert, dass auch Nigel und Miracoli es gehört zu haben schienen.
    "Was war das?", fragte der Gardist schließlich.
    "Keine Ahnung ... sicher war es nichts gefährliches", beschwichtigte Nigel. Miracoli meinte, eines der Pferde wäre auf einen Ast oder ähnliches getreten.
    Da war noch ein Geräusch! "Morras", raunte eine kehlig-tiefe Stimme. Als den Königstreuen ein Schaudern überkam, hielt er die Pferde an und starrte in den Wald hinein. "Fertig machän!"
    Alarmiert schlug Nigel Golsir auf die Schulter. "Bei den Göttern, fahr weiter!"
    "Los, stürmään!"
    Nun schaltete sich auch Miracoli ein. Bevor dieser jedoch etwas sagen konnte, reagierte der Gardist endlich. Die Zügel peitschten durch die Luft, als der Tischler auf dem Kutschbock die Rösser zur Eile antrieb. Gerade hatten sich die Räder in Bewegung gesetzt, da wurde das Rascheln schlagartig lauter. Etwas Silberes wirbelte aus dem Busch hinaus, quer über die Strasse - dann ertönte ein dumpfer Aufprall. Die gesamte Kutsche wurde plötzlich aus der Bahn geworfen und stellte sich quer über den Pfad. Die Pferde scheuten, stellten sich auf und rissen an den Zügeln. Zeitgleich sprangen drei grüne Gestalten mit großen Schultern und ebenso breiten Axtblättern aus dem Wald hinaus. Es waren orkische Späher - erkennbar an ihrer Kleidung und an den Armbrüsten auf ihren Rücken. Zwei von ihnen zückten eben diese Fernwaffen, der letzte bevorzugte jedoch seine Axt.
    Das überraschte Trio stieg vom Wagen und machte sich kampfbereit - so gut wie es eben ging. Erst jetzt erkannte Golsir die Tatsache des plötzlichen Halt ihres Rittes. Einer der Grünhäute hatte sein Schwert in die Speichen ihres hinteren, rechten Rades geworfen. Dort steckte die Waffe nun und behinderte eine Fortreise.
    Ein scharfes Klicken verkündete, dass die zwei Schützen ihre Bolzen im Anschlag hatten. Gehässig grinsend zielten sie auf Miracoli und Nigel. Der Gardist legte derzeit eilig einen Pfeil auf die Sehne - doch er wusste, er würde nicht rechtzeitig schießen können, bevor der Nahkämpfer ihn und die anderen erreicht hätte.
    Als Golsir die Sehne anspannte, glaubte er , das knarrende Geräusch des strapazierten Snapperdarmes vielfach in den Wäldern wiederhallen zu hören. Es war wohl ein letzter Streich seines Geistes, bevor er in Innos Reich reiste. Das schlimmste war, dass er an ihrem Tod Schuld war. Wäre er rechtzeitig weiter gefahren, so hätte das Schwert die Speichen nicht getroffen. Frühzeitig ließ der Jäger die Sehne los - wieder erklang eine Art Echo zwischen den Ästen.
    Plötzlich ertönte ein markerschütternder Aufschrei. Einer der Armbrustschützen sowie der Axtstreiter gingen brüllend zu Boden. Der verbliebene Fernkämpfer schaute sich irritiert um, bevor auch er das Schicksal seiner Brüder teilte.
    Ungläubig schaute Golsir auf seine Hände hinab. Seit wann konnte er mit einem Pfeil drei Orks auf einmal töten? In den Köpfen der Grünhäute steckten eindeutig gefiederte Geschosse ... jedoch waren sie nicht schwarz, sondern von anderer Farbe.
    Ein weiteres Rascheln folgte. Nigel und Miracoli hoben aufmerksam die Waffen, ließen sie jedoch schnell wieder sinken, als Menschen den Waldpfad betraten.
    "Die Waldläufer", raunte Golsirs alter Kamerad glücklich, als sie die Gruppe freudig begrüßten.

    Knapp eine Stunde später waren die Häuser von Silden in Sicht. Mit ihren Lebensrettern in Begleitung ritt das Trio an die Pforte der Stadt heran. Dort erkannte Golsir, dass die Sicherheitsmaßnahmen dort doch sehr verschärft worden waren...
    Geändert von Golsir (19.11.2007 um 20:36 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #191
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Die Wäldläufen waren auch überall, zum Glück für die drei Reisenden. Im Wald vor Silden, wo niemand mehr mit Gefahr rechnete, wurde das Trio von Orks überrascht. Jedoch ging es glimpflich aus, und so fuhren die drei mit ihren Rettern ins Dorf. "Danke, werter Waldläufer. Wie ist dein Name?", fragte Nigel, als Golsir verkündete, dass Silden kurz vor ihnen lag. "Ich heiße Jorn. Kommt ihr aus Silden?", fragte Jorn. Nigel und Miracoli nickten. "Wir beide schon, der nette Herr dort vorn auf dem Kutschbock nicht." erklärte der Fischer. Schnell fügte er hinzu:"Ich bin Nigel. Fischer bei Stan. Kann gut sein, dass du schon meinen Namen gehört oder gelesen hast." Nun stellte sich auch Miracoli vor:"Ich bin Miracoli. Wir drei kommen aus Vengard. Wir hatten eine lange und anstrengende Reise und möchten heim.." Jorn nickte, deutete auf Golsir, der immer noch auf Silden zuhielt. Nigel grinste:"Er ist in Ordnung. Ein Freund von mir. Ich bürge, wenn es notwendig ist, für ihn. Er wird keine Schwierigkeiten machen." Auch der Waldläufer wirkte nun zufrieden. Es gab noch etwas Privates, doch ehe der ehemalige Soldat es anbringen konnte, drehte Golsir sich zu den anderen. "Hey. Kann mal jemand dafür sorgen, dass wir endlich reinkommen.?", fragte dieser, etwas müde. Die beiden anderen Wäldläufer stiegen aus und kurz darauf ging es weiter. "Sag mal, Jorn. Eine Frage, eher privat, hätte ich schon. Ich war ehemaliger Soldat des Königs, möchte mich aber nun in Silden niederlassen. Ich möchte so wie du und die anderen, das Dorf beschützen. Ist es möglich,...", sprach Nigel, doch Jorn unterbrach ihn:"Deine Bitte wurde erhört. Ich werde mich wieder bei dir melden, wenn es etwas zu sagen gibt. Entweder ich oder einer unserer Brüder. Schönen Abend noch!" Der Waldläufer nickte Miracoli zu und verschwand mit einem Sprung aus der Kutsche und in einer der Gassen. Nun waren es nur noch drei. "Sagt mal, Freunde, wo muss ich eigentlich hin?", fragte Golsir plötzlich. Fast geistesabwesend fragte Nigel Miracoli:"Wo willst du denn hin?"...

  12. Beiträge anzeigen #192
    Veteran Avatar von Hasso Kuettel
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    Hasso Kuettel ist offline

    Nicht weit von Vengard entfernt

    Schnaufende Geräusche durchdrangen die Stille... immer wieder... untermalt von einer Stimme, die einem Mann gehörte, in dessen Gehirn sich nur wirrwarr abspielte. Hasso war gerade erst dabei, langsa die Besinnung wieder zu erlangen und fand manche Dinge etwas komisch und unangenehm, wie die Tatsache, das Dunkelheit herrschte. Sicher - es war auch dunkel, jedoch eine Dunkelheit, in der es überhaupt nichts zu sehen gab... keine Bäume, keine Häuser, keine Sterne, Mond oder Menschen. Natürlich hätte Hasso lediglich die Augen aufmachen müssen und hätte nach einer Weile des verschwommenen Sehens, genau diese Dinge gesehen... bis auf die Häuser natürlich. Der Beleibte jedoch, begriff erst eine ganze Weile später, das er seine Augenlider nur aufzuschlagen brauchte, was er nun wie in Zeitlupe tat. Sekunden vergingen, bis er den Schmerz in seinem Kopf verspürte und schließlich auch eine Eingeengtheit, welche er sich nicht erklären konnte. < Hä? > ging es durch seinen großen, aber holen Schädel und weitere Sekunden vergingen, bis er begriff, das er seine Arme nicht bewegen konnte. Was ihn daran allerdings hinderte, forderte weitere Sekunden des Denkens und dann traf es ihn endlich wie der Schlag.

    Weit riss der Dicke die Augen auf und blickte wie irr vor sich hin. Die Worte, die er aus seinem Mund zu pressen gedachte, verstummten zu einem holen Laut und ließen eine seltsame Wärme spüren. Diesmal bemerkte der Novize jedoch schneller, das der Knebel in seinem Mund dafür verandwortlich war. Hassos Augen zuckten unruhig hin und her, bis er seine Augenlider fest zusammen presste und gequält schluckte (versucht mal mit Knebel im Mund zu schlucken... dann wisst Ihr, was ich meine).

    Es war nicht schwierig, die Panik und die Angst in den Augen dieses Mannes zu erkennen, der zwar über den Tatbestand des immer noch Lebens aufatmete, jedoch seinen Bruder fürchtete. Das er ihn in seinem unbendigen Zorn nicht getötet hatte, bedeutete nicht, das er Hasso verschonen würde und genau dessen war sich der Gefesselte bewußt. Unsicher und innerlich zitternd, drehte der verängstigte Novize, dem das Atmen schwer fiel, seinen Kopf und entdeckte dabei in einiger Entfernung ein Licht, welches von einem kleinen Lagerfeuer herrührte, doch von seinem Peiniger fehlte jede Spur... oder nicht? Nein... da bewegte sich eine Gestalt, dessen Umrisse schmerzhafte Stiche in dem Schädel des Novizen verursachten. Seine Augenlider begannen unruhig zu zittern, das er seid langer Zeit eines der wenigen Gebete in den Himmel schickte und Innos´ um Hilfe bat.

  13. Beiträge anzeigen #193
    Auserwählter Avatar von Dragan
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    Dragan ist offline
    Unaufhaltsam verbreitete sich die Dunkelheit wie ein dunkler Schleier über die Welt und verdrängte die Sonne, ließ den Mond emporsteigen und den Platz der Sonne einnehmen. Nur ein kleines Feuer erhellte wenige Teile des Waldes, um es herum saßen vier Gestalten, die alle schweigsam ihr karges Mahl einnahmen und sich nicht dazu verführen ließen, auch nur einen menschlichen Ton von sich zu geben. Der erste war Troan, der starr das Feuer mit seinen blaugrauen Augen musterte und hin und wieder einen Bissen von seinem Brot nahm und es mit ein wenig Wein herunterschlang. Zu seiner Linken saß Dragan, der mit seinem Essen bereits fertig war, gelegentlich ein paar abgeknabberte Knochen in den Wald warf und vor sich hin langweilte.
    Unweit Gegenüber, getrennt von dem knisternden Feuer, welches der Goldschmied mühsam anzündete, saßen Win'Dar und Redsonja.
    Redsonja und der genarbte Troan, beide waren nun ein wenig redseliger geworden, gaben aber nichts ihrer Vergangenheit preis. Und Win'Dar, er ließ sich einfach nicht knacken und schien noch ein wenig zögerlich gegenüber Dragan zu sein. Nur weil Redsonja ihn ein paar mal mit seinem Namen ansprach, wusste der Blondhaarige, wie er hieß.
    Sonst schien der Mann ein einzelnes Rätsel zu sein, schweigend wie ein Grab und dennoch schlau wie ein Fuchs. Sein Bein war immer noch nicht richtig verheilt, aber es war auf dem Weg zur Besserung.
    Apropos Verletzungen, Troans Wunde, die ihm Dragan versehentlich zufügte, schien wohl den gleichen Weg wie Win'Dars Bein zu gehen.
    Nach seinen eigenen Aussagen, nur eine Fleischwunde, die nur äußerlich viel her machte und sonst gar nicht gravierend war.

  14. Beiträge anzeigen #194
    Veteran Avatar von Farodin
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    Farodin ist offline
    "Verflucht. Wie lange muss ich hier noch ausharren?" murmelte der einsame Templer.
    Er lehnte müde in der Ecke und rieb sich die Oberarme um das taube Gefühl darin zu vertreiben. Vor etwa einer Stunde hatte er wieder die Langeweile dieser Männer an sich spüren dürfen. Sie hatten ihm Fragen gestellt, unendlich viele Fragen.
    Farodin schauderte als er daran dachte, wie der massigste der fünf die ihn verhört hatten, mit dem Brandeisen gekommen war. Dem Schläfer sei dank hatte er es nicht eingesetzt, obwohl es bei Farodins Zustand auf die eine Verletzung mehr nicht mehr ankam.
    Der einstmals stolze Templer, der wenn ihn der Narzissmus überkam sich selbst durchaus gutaussehend gefunden hatte, war nur noch ein Schatten seiner einstmaligen würdevollen Gestalt. So wie der Schwertmeister da saß, erschöpft an die Wand gelehnt, mit Blessuren und Blutergüssen übersäht, mochte selbst das kälteste Herz Mitleid mit ihm haben.
    Doch diese Männer kannten kein Erbarmen. Sie folterten ihn bis er nicht mehr konnte und das Bewusstsein vor lauter Schmerz verlor. Sie wollten alles über den Stützpunkt der Templer wissen, wo sie sich aufhielten, wer ihr Anführer war und wie zahlreich sie noch waren. Sie hatten ein ungewöhnlich intensives Interesse an den Templern. Anscheinend waren sie nicht gut auf seine Brüder zu sprechen, da, wenn sie von ihnen sprachen sie mit Schimpfworten und Schmähausdrücken überhäuften und Farodin anschließend schlugen.
    Farodin hatte beharrlich geschwiegen und diese Tortur hatte sich über Monate hinweggezogen. Irgendwann würden sie ihn brechen, und Farodin fühlte das dieser Moment nicht mehr fern war. Er hoffte nur inbrünstig, dass er sich erlösen konnte bevor er seine Glaubensbrüder verriet.

    Ja der hohe Templer Farodin hatte mit seinem Leben abgeschlossen, und würde nicht mehr zögern es sich zu nehmen, wenn er damit seinen Glauben und seine Brüder schützen konnte. Das war er seinem Gott und seinem Herren schuldig. Da er viel Zeit zum Nachdenken fand verirrten sich seine Gedanken immer wieder zu seinem Freund Nicmaster. Wie es ihm wohl ging? Oder Gor Na Jan? Oder auch Pherox? Wie mochte es dem berserkenden Sumpfquartett seit seiner Gefangennahme ergangen sein.
    Wie viele Abenteuer hatten sie zusammen bestanden. Unzählige nervenaufreibende und lebensbedrohliche Gefahren durchgemacht.
    Langsam umnachtete wieder der vertraute Nebel sein Gemüt und der Templer begann einzuschlafen..

    Plötzlich wurde er von einem brutalen Tritt geweckt. Er starrte in die blutunterlaufenen Augen eines der Männer die ihn gefangen hielten.
    "Steh auf!" brüllte ihn der Mann an.
    Als Farodin nicht sofort reagierte versetzte ihm der Dreckskerl noch einen Tritt der ihn quer durch den Raum rutschen ließ.
    "Hoch mit dir du Bastard!"
    Farodin erhob sich schwerfällig und tapste auf die Wache zu.
    "Wir müssen verschwinden! Los mach schon!"
    Er gab dem Templer einen Stoß und trieb ihn durch Schläge und Tritte immer weiter bis er im freien stand.
    Dort stand ein großer Mann, in silberner Rüstung die mit rotem Leder gefüttert war und brüllte Befehle.
    "Man hat uns entdeckt! Los ihr lahme Hundesöhne, beeilt euch!"

    Farodin wurden die Hände hinter den Rücken gebunden und ihm wurde eine Schlinge um den Hals gelegt. Deren Zweck war nur allzu klar. Wenn er versuchen würde zu fliehen würde sich die Schlinge zuziehen. Genauso wenn er zu langsam war, auch da würde sich die Schlinge um seinen Hals schließen .
    Und so begann der Marsch durch den Wald. Die Flucht vor, der Farodin unbekannten Gefahr!

  15. Beiträge anzeigen #195
    Veteran Avatar von Neraida
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    Neraida ist offline

    Nicht weit von Vengard entfernt

    Langsam, ganz langsam, als ob sie fürchten würde, dass ihre Augen bei einer zu schnellen Bewegung wieder zufielen, hob Neraida ihre Lieder. Die Dunkelheit wurde von blendenden Strahlen vertrieben, die immer greller wurden, bis sie schließlich das Flackern eines Lagerfeuers erkannte. Das Prasseln der Flammen und die Geräusche des knackenden Holzes beruhigten die Angst und Verwirrung der jungen Frau und sie versuchte sich zu erinnern, wo sie war.
    Mit einem pochenden Schmerz in der Schläfe lag Neraida auf dem Bauch, die Glieder von sich gestreckt auf einem sorgfälltig ausgebreiteten Fell, dass sie angenehm auf der Haut kitzelte und hatte den Kopf zum Feuer gewandt. Ihr Haupt ruhte auf einem dreckigen Umhang und über sich war eine Decke ausgebreitet, die die Kälte von ihr fern hielt. Wo war sie?
    Sachte, ohne eine zu schnelle Bewegung setzte sich Neraida auf und schaute sich verwundert um. Ihre Augen mussten sich erst an die Dunkelheit gewöhnen, sodass sie nur schwarze Schemen um sich sah. Ein Karren war nicht weit von ihr stehen gelassen und beim Blick auf die leere Ladefläche kamen all die Erinnerungen zurück in ihren Kopf geschossen. Mit vor Schreck geweiteten Augen sprang die Waffenmagd auf und sah sich nach den beiden anderen um. Weder Hasso, noch Bardasch konnte sie in der Dunkelheit erkennen und eine eisige Faust griff nach ihrer Brust und umklammerte ihr Herz. Hatte er es wirklich getan?
    Ein Windhauch ließ die Flammen des Lagerfeuers flackern und durchwühlte ihr Haar. Neraida fröstelte es und hob den dunklen Umhang vom Boden auf, den sie als Kopfkissen benutzt hatte. Fröstelnd legte sie sich das vom langen Gebrauch ungewaschen riechende Kleidungsstück um die Schulter und machte sich auf den Weg zu dem Karren. Je länger die Waffenmagd in die Dunkelheit blickte, desto mehr Umrisse und Einzelheiten konnte sie erkennen. Die weit verzweigten Äste eines großen Baumes legten sich vor den sternenübersäten Himmel und einsam leuchtete der Mond durch das blattlose Dach. Neraida grauste es, zu sehen, was dort in den Ästen hing, konnte sich jedoch nicht dazu bewegen, wegzuschauen. Erleichterung machte sich in ihr breit, als sie nicht das Knarren eines Astes hörte, an dem ein zu schwerer Körper hing. Nur wo waren die anderen?
    Als die junge Frau ihren Blick von der Krone hob, konnte sie eine zusammengekauerte Gestallt erkennen, die an den Stamm gelehnt dasaß und sie direkt anstarrte. Der massige Körper konnte nur zu Hasso gehören, doch dass er nichts sagte, machte Neraida Angst. War er tot?
    Die junge Frau bewegte sich weiter auf den regungslosen Mann zu und als ein Schein des Lagerfeuers sich in den Augen Hassos widerspiegelte, wusste Neraida, dass er noch nicht tot war, doch als näher kam, konnte sie das Seil sehen, dass den Dicken an den Baum band. In Hassos Mund steckte ein Knebel und so blickte er Neraida nur mit flehenden Augen an, Die junge Frau konnte den Blick des Mannes nicht ertragen und wandte sich ab.
    Ein Schreck durchfuhr sie, als sie dicht neben sich das mitgenommen aussehende Gesicht Bardaschs sah. Er stand nur da und schaute sie an, ohne ein Wort, ohne eine Regung.
    Bedrückt fiel Neraida auf, dass der ehemalige Soldat ziemlich dünn angezogen war und mit Schuldgefühlen streifte sie den Mantel ab und kam auf ihn zu.
    " Lass ihn bitte am Leben." flüsterte Neraida leise. Sie konnte nicht mehr. Sie wollte all die Strapatzen nicht mehr mitmachen. Nach Hause und nicht mehr an diesen schrecklichen Tag denken.
    " Bitte." Es war nur ein Hauchen, doch die junge Frau wusste, dass Bardasch sie verstanden hatte.

  16. Beiträge anzeigen #196
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline

    Geldern

    Auf einem hohen Berg zeichneten sich zwei dunkle Gestalten gegen den finsteren Himmel ab. Sie traten bis zur Kante des Felsens und blickten auf die Lichter der Stadt herab, die vor ihnen zwischen zwei Bergmassiven lag.
    »In meinem alten Aufzug hätte ich vermutlich keinen Fuß durch das Tor bekommen.«
    »Vermutlich. Obwohl ich davon hörte, dass es hier einen Feuermagier gibt. Er soll ein ganz passabler Koch sein.«
    Françoise blickte argwöhnisch unter der Kapuze hervor. Rubel erwiderte ihren Blick mit einem Lächeln und wandte sich dann wieder der Stadt zu.
    »Jedenfalls sprach man darüber in Trelis.«
    »Vielleicht sollten wir ihm dann einen Besuch abstatten und es selbst beurteilen.«
    »Einverstanden, aber ich hoffe darauf, dass ihr nichts unüberlegtes anstellen möchtet.«
    Erneut erntete Rubel einen scheelen Blick der Erzmagierin. Er winkte ab und die beiden setzten sich wieder in Bewegung, den schmalen Bergpfad hinab. Je tiefer sie kamen, desto größer schien die Stadt zu werden und im Licht der Fackeln sah man Gestalten auf den Mauern entlang marschieren. Als Rubel und Françoise näher kamen, konnte die Erzmagierin Orkkrieger erkennen, die die Neuankömmlinge bereits bemerkt hatten und neugierig beäugten.
    »HALT!«, brummte eine tiefe Stimme von einer der Wachen, als die beiden Reisenden vor das Tor traten. Es war ein hochgewachsener und kräftig aussehender Ork, der sie abschätzend ansah. Mit einem Nicken signalisierte er ihnen weiterzugehen. Es mutete schon ziemlich seltsam an, da nichts weiter passierte. Noch vor gut einem Jahr hätte das Zusammentreffen nicht ohne einen blutigen Kampf geendet. Und erst jetzt wurde sich die Priesterin der Tatsache bewusst, dass sie die meiste Zeit in Gebieten verbrachte, die von Menschen kontrolliert waren. An diese neue Situation musste sie sich zuerst noch gewöhnen. Wenn man aber von den vielen Orks absah, war die Stadt eigentlich wie jede andere auch. Und während Françoise mit Rubel durch die Straßen ging, kam ihr der Gedanke, dass es auch noch viel schlimmer hätte kommen können.

  17. Beiträge anzeigen #197
    General Avatar von Bardasch
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    Psssssssssssssssst, kam es lang gezogen und gezischt durch Zähne und Lippen des Ergrauten, der nun seinen Finger behutsam auf die Lippen Neraidas legte. Seine Augen spiegelten Ratlosigkeit und eine innerle Leere wieder, die nur durch den Anblick der jungen Frau gebrochen wurde. Den Umhang, den sie ihm entgegen hielt, nahm er schließlich in seine Hände, jedoch nur, um in ihr wieder über die Schultern zu legen.

    Der Ergraute wußte nicht, was er mit seinem Bruder tun sollte und war nicht gewillt, darüber in diesem Moment zu entscheiden, doch dieses Flehen in ihren Augen, packten den Nomaden und rüttelten an seinem Herz, das schnell und kräftig schlug. Er nahm die Hand Neraidas, schaute sie sich einen Moment an und drückte sie sich mit der Handinnenfläche vorweg an seine Brust, ohne dabei etwas zu sagen. Niemals würde er ihr preis geben, was die junge Frau in ihm auslöste, doch wenn sie aufmerksam genug war, würde sie es spüren... in ihrer Hand, die das starke Pochen vernehmen würde und in seinen dunklen und glitzernden Augen, die auf sie herab sahen und sich in ihr tiefstes Inneres bohrten. Mit der einen Hand hielt er Ihre und hob die andere Hand, welche zögerlich ihr Haar berührte, das druch die einzelnen Strähnen sich das schummrige Licht des Lagerfeuers schien. Abgesehen von den Narben in ihrem Gesicht, war sie eine schöne Frau und besaß ein sanftmütiges Inneres, welches auch das Gemüt des Ergrauten beruhigte.

    Als ob man bei dem Nomaden einen Schalter umgelegt hätte, lies er von Neraida ab und schob sie mit einer Hand beiseite, sich schließlich langsamen Schrittes auf den Dicken zubewegend, der nun verwirrt und ängstlich zwischen den beiden Menschen hin und her blickte. „Wieso sollte ich Dir das Leben schenken, wo Du doch Meines zerstört hast? LOS... sag schon“, grollte Bardasch und vernahm nur ein Wimmern seitens des Gefesselten. Natürlich konnte er nicht antworten, aber eigentlich wollte der Ergraute auch keine Worte aus dem Munde dieses Fettkloppses hören. Seiner Meinung nach, zählte das Wort dieses Feiglings und Verräters eh nichts. „Also... wieso sollte ich Dich gehen lassen?“, hakte der Nomade nach und beugte sich für einen Moment zu dem Gefesselten hinunter. „Ich kann Dich nicht hören“, sprach er, legte den Kopf schief und hielt sich die Hand deutlich an das Ohr. Langsam dehte der Kopf des Ergrauten sich wieder zurück und der Oberkörper wieder in die aufrechte Lage. „So? Du weißt es also auch nicht. Tja... ich auch nicht“, Bardaschs Blick schweifte hinüber zu der jungen Gardlerin, die ihn bittend ansah. „Eigentlich gibt es hier nur einen Menschen, der um Dein Wohl besorgt ist, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, warum“, meinte er und blickte Neraida eindringlich an. „Vielleicht...“, hob der Nomade die Stimme und tat zögerlich ein paar Schritte, bis er genau zwischen Hasso und Neraida stand und sein Blick immer noch auf der Frau haftete, „... vielleicht ist sie ja bereit, ihr Leben gegen das Deine zu geben“, nun schritt er direkt auf die junge Frau zu und sah langsam an ihr herunter, bis seine Augen sich erneut in ihre Verängstigten bohrten. „Vielleicht...“, setzte der ehemalige Gardler nach einem kurzen Zögern erneut an und schritt näher an die Frau, deren Kinn sie nun packte, „... vielleicht... vielleicht bringt sie ein Opfer für DICH“, mit letzten gesprochenem Wort wandte der Ergraute seinen Kopf zur Seite, ohne Neraida los zu lassen.

  18. Beiträge anzeigen #198
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Die Funken stoben, als Redsonja einen weiteren Ast ins Feuer warf. Sie blickte ihnen nach, wie sie verglommen. Ein Lächeln zwang sich ihren Lippen auf und sie schaute ihre Gefährten einen nach dem anderen an. Was war mit Troans Blut? Fragte sie sich dabei und führte ihren Gedanken fort: Aber haben wir nicht alle unsere dunklen Geheimnisse? Sie schmunzelte und fragte sich, ob sie ihre jemals ergründen würde.
    Eigentlich war es schade die Stille zu durchbrechen, dennoch wandte sich die Schwertmeisterin schlussendlich an Troan und Dragan:
    Nun ich habe mir einige Gedanken über eure Kampfstile gemacht. Ihr könnt einiges voneinander lernen. Troan hat ein Gespür für den Kampf an und für sich, aber ein Schwert ist leider kein Speer.“ Sie grinste den Freund leicht provokativ an und zwinkerte, darauf wandte sie sich Dragan zu. „Und du hast zwar sehr gut erkannt, dass deine Schwäche in der Offensive liegt, allerdings daran, dass du den Mittelweg noch nicht gefunden hast. Du greifst sehr ungestüm an, man möchte manchmal sagen beinahe blindlings. Das nächste was du lernen musst ist deine Angriffe beinahe jeder Zeit stoppen zu können. Gerade im Übungskampf ist dies essenziell. Ich werde dir wohl nicht mehr erklären müssen weshalb.

    Die rothaarige Kriegerin hatte mit ernster Mine gesprochen. Später teilte sie ihren Gefährten auch noch mit, dass ein Kloster im Norden ihr nächstes Ziel sein würde. Sie hatte davon gehört, hoffte dort Heilung für ihre Freunde, Rat und ein paar Bücher zu finden. Ihre Beweggründe brauchten die anderen jedoch nicht zu wissen.

  19. Beiträge anzeigen #199
    Ritter Avatar von Gorbag
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    Gorbag ist offline
    Mürrisch blickte Gorbag auf das mickrige Stück Fleisch, dass er in der Pranke hielt. Von seinem Mahl war nicht mehr viel übrig und er näherte sich dem schlimmsten Moment beim Essen: alles war verputzt.
    Wehmütig stopfte er sich das letzte Überbleibsel seines Mittagessen ins Maul und begann lustlos zu kauen. Das Fleisch war bereits kalt und nach einer kurzen Zeit des Malens mit den Zähnen, war nichts mehr davon übrig.
    Sie hatten ihr Lager im Schutze einer Baumgruppe aufgeschlagen und dort die Nacht verbracht. Von Schlafen konnte keine Rede sein, da der Ork die ganze Zeit über mindestens ein Auge offen gehalten hatte, um seinen Reisegefährten zu überwachen.
    Früh, als die Sonne noch nicht aufgegangen war, waren sie wieder weitergezogen und hatten vor ein paar Minuten wieder eine Rast im Schutze dichter Sträucher und Bäumen gemacht. Gorbag hatte sein Gepäck neben sich abgelegt und seine Hellebarde gegen einen nahe stehenden Stamm gelehnt. Der Späher saß auf einem Baumstumpf und betrachtete die Fläche, in der sie nun rasteten. Von dem ganzen Gesträuch würden sie vor allzu neugierigen Blicken geschützt sein und die Tatsache, dass sie sich in einer Bodensenke aufhielten, half ihnen ebenfalls. Gorbag ließ seinen Blick von der Umgebung auf seinen Begleiter schweifen. Der Morra war gerade dabei, ein bisschen seiner Wegration zu verzehren und hatte seine Ausrüstung nahe bei sich liegen. Der Ork erinnerte sich daran, wie frech Kyne zu ihm gewesen war und ihm fielen wieder die Worte eines alten Kriegers seines Heimatclans ein.
    In einer Horde muss immer klar sein, wer sie anführt und wer nicht. Der Alte war weise gewesen und Gorbag bedauerte seinen Tod.
    Seine Pranke wanderte zu dem Griff seines Krush Varroks, der über seine Schulter herausragte, und stand auf. Gelassen zog der Späher das gezackte Schwert und ließ es lässig durch die Luft sausen. Als der Morra verwundert zu ihm aufsah, musste Gorbag grinsen und bedeutete ihm, sich zu erheben.
    " Steh auf und zieh deine Waffe!" knurrte der Rüstungsschmied. Er war gespannt darauf, wie sich der Morra schlagen würde.

  20. Beiträge anzeigen #200
    Veteran Avatar von Neraida
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    Neraida ist offline

    nahe Vengard

    Müde saß Neraida mit dem Rücken gegen den Karren gelehnt im Gras und schaute ins Leere. Sie dachte an den gestrigen Tag zurück, dachte an Hasso...und an Bardasch. Bardasch, der ihr so bekannt und auch so fremd war.
    In den letzten Tagen hatte sie manchmal närrischer Weise gedacht, sie würde ihn kennen, ja sogar ihn verstehen, doch nun wusste Neraida, wie töricht dieser Gedanke gewesen war.
    Ihre Kopfschmerzen ließen ihr keine Ruhe und auch so hätte die junge Frau nicht einschlafen können. Sie hatte gestern Nacht zwar keine Kraft mehr gehabt, weiter auf Bardasch einzureden, ihn zu bewegen, von seinem grausigen Vorhaben abzulassen, doch hatte sie auch nicht schlafen können. Mit einer Decke eng um ihren Leb geschlungen hatte Neraida an den Wagen gelehnt die ganze Nacht über da gesessen und dabei immer den Baum im Blick gehabt, an dem Hasso immer noch gebunden war. Dem beleibten Mann musste erbärmlich kalt sein. Von Bardasch war immer noch keine Spur und er hatte keinen weiteren Versuch unternommen, seinen Bruder mit einem Strick um den Hals von dem Baum baumeln zu lassen....Seinen eigenen Bruder.
    Gestern Nacht war Bardasch in seiner Wut ins Dunkel geflohen und seitdem hatte Neraida ihn nicht mehr gesehen. Sie machte sich Sorgen um ihn und hoffte, dass er in seinem Wahn nicht unbedacht handelte. Wenn die junge Frau sich sein Gesicht in Erinnerung rief, voller Schmerz und Wut, verspürte sie tiefes Mitleid und eine Traurigkeit erfgriff sie, von der sie nie gedacht hätte, dass sie einmal in Verbindung mit dem Gauner ans Tageslicht kommen würde.
    Ihr Magen knurrte und Neraida dachte daran, dass sie als letztes in der Unterkunft der Soldaten, vor all den Schrecken des gestrigen Tages, gegessen hatte. Mit schwächelnden Beinen und mörderischen Kopfschmerzen erhob sie sich und betastete ihre Stirn. Die Wunde blutete nicht mehr, nur der Schmerz war noch zu spüren. Ein Rascheln ließ Neraida herumfahren, als Bardasch hinter ihr zwischen den Bäum auftauchte und langsam auf sie zukam. Traurig blickte die Waffenmagd ihm entgegen und dachte an die schöne Nacht am See zurück, wo er noch so anders gewesen war und sie getröstet hatte. Oder der Tag, an dem sie sich in der Wüste getroffen hatten und er ihr beteuert hatte, dass er kein Verräter wäre.
    " Bitte. Lass uns gehen. Ich will nicht mehr...kann nicht mehr." flüsterte Neraida, als Bardasch nahe genug war, um sie zu verstehen.
    " Lass ihn doch am Leben, deinen Bruder. Wie könnte er dir noch schaden und wieso einen Wehrlosen töten? Es macht nichts wieder gut, verschlechtert doch immer nur..."

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