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    Dragonslayer Avatar von DraconiZ
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Der finsterste Pfad

    Ist der glücklich der nicht zurückschaut oder ist er verzweifelt?
    Ist es überhaupt möglich eine Sache wirklich hinter sich zu lassen
    oder ist es nicht vielmehr so, dass man gar keine Wahl hat?
    Ist es nicht so, dass die Vergangenheit sich nehmen wird was ihr zusteht?

    Einer der Brüder versuchte sie hinter sich zu lassen, während der Andere nun beginnt sich zu fragen, was ihn an diesen Punkt führte.

    Was ist der Grund für das Hier und Heute? Kann einem dieser Grund ernsthaft egal sein?

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    Saraliel atmete heftig aus. Nun war er wieder alleine, stand verloren an einen Baum gelehnt mitten in der Weite des myrtanischen Landabschnitts. Er sollte sich freuen, er sollte fröhlich sein, dass er es hier hin gebracht hatte und auf dem besten Weg war zu einem Feuermagier zu reifen und doch stand er hier und schaute mit leeren Augen auf die endlose Weite aus Bäumen und Gestrüpp. Durch die Finsternis konnte man die typischen Geräusche der Tiere hören. Wie glücklich sie doch waren, nicht nachdenken zu müssen. Intuitiv fuhr die Hand des Novizen unter sein Wams, fand das vertraute Gewicht des Buches. Er atmete schwer. Noch immer war er nicht fähig das Geheimnis seiner Vergangenheit zu lüften und dabei war es so nah bei ihm. Der magische Verschluss war nicht zu lösen, nicht mit den Mitteln, die ihm zur Verfügung standen. War es nicht gewesen, der es vor so langer Zeit verschlossen hatte? Er wusste es nicht. Nein er wusste nicht was damals in Khorinis passiert war. Seine Vergangenheit war ein riesiges schwarzes Loch. Der Riese knurrte und hieb zornig auf die Rinde des Baumes vor ihm ein, bevor er herumfuhr und zu rennen begann.

    Er rannte durch das Gras, hinein in den Wald, bis das Gras dem feuchten Waldboden wich. Kein Hindernis schien ihn stoppen zu können. Sein Atmen ging immer schneller und schneller. Äste wurden durch seine neu erworbenen Fähigkeiten hinfort gefegt. Warum war es so leicht die hölzernen Lanzen aus seinem Pfad zu reißen und so unglaublich schwer seine Gedanken zu vertreiben? Sollte er nicht frei von solchen Belastungen sein, wenn er es zu einem wahrhaft ehrbaren Mann bringen wollte? Ein neuerlicher Windstoß ging von seiner Hand aus und gab den Blick frei auf einen kleinen See. Auf der Oberfläche spiegelte sich silbernes Mondlicht. Seine Schritte wurden langsamer, bis er stehen blieb und sich, von der Wasseroberfläche fasziniert, umblickte. Das Einzige was er erkennen konnte, war die Spiegelglatte Oberfläche und das Zirpen der Grillen. „Ich bin frei und doch allein“, stellte Saraliel bitter für sich fest und ging einen weiteren Schritt auf den See zu. Dann schlich sich langsam ein resignierendes Lächeln auf seine Züge. In der Ferne konnte man einen Uhu hören. Ein weiterer Schritt. Nun stand der Vergangenheitslose direkt vor dem Wasser. Konnte an seinen Stiefelspitzen schon Wasser glitzern sehen. Mit einem Ruck löste er das Buch aus seinem Versteck und hielt es gen Himmel gerichtet. „Ich werde es hinter mir lassen. Ich brauche es nicht länger. Es würde mich ohnehin nur weiter belasten. Alles hinter mir zu lassen wird das Beste sein. Ich bin nicht der Einzige der Probleme hat“. Resignation trieb tiefe Furchen in das noch junge Gesicht, als er ausholte und seine geballte Vergangenheit in hohem Bogen hinfort schleuderte. Noch während er die spiralförmige Bewegung beobachtete, drehte er sich um und wandte sich schließlich ab. Ja es war das Beste alles hinter sich zu lassen und nicht mehr zurück zu schauen.

    Nach zwei Schritten blieb der Riese noch einmal stehen. Irgendetwas stimmte nicht. Im ersten Moment konnte Saraliel nicht einmal sagen, was genau es war, aber mit einem Male durchfuhr ein kalter Schauer. Es hatte nicht geplatscht. Kälte fraß sich von seinem Fuß bis zu seinem Kopf durch seinen Körper. Der Riese schluckte und streckte seine magischen Fühler über die Umgebung aus, doch das Einzige was er fand, war Finsternis und Leere.

    Als er genug Mut gefasst hatte sich umzudrehen, kam das Buch direkt auf ihn zugeflogen und schmetterte direkt vor seinen Kopf. Er wollte Stöhnen, doch ein Lichtblitz explodierte direkt seinen Augen und wischte sämtliche Versuche zu Denken hinfort.

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    Der Emir saß im Schneidersitz vor der mächtigen Statue des schwarzen Gottes. Seine Augen waren geschlossen, um ihn herum brannten nur zwei kleine Fackeln der Finsternis zum Trotz. Mehr als einer bezeichnete diesen Ort als unheimlich, als etwas, das man möglichst meiden sollte. Hier wähnte der Streiter sich in Sicherheit. Vor wem oder was wusste er nicht. Wer war der Auslöser dieser Stimme und warum kehrte sie gerade jetzt zurück. Jetzt wo er ein Heim gefunden hatte, wo er sich wohl fühlen konnte. Der Streiter horchte durch die undurchdringliche Stille. Kein Geräusch und doch beschleunigte sich sein Puls weiter. Er wusste was passieren würde und doch wollte er es nicht akzeptieren. „Ich habe mich nichts und Niemanden zu verpflichten, außer meinen Brüdern. Ich bin Herr meiner Sinne“. Die Worte mussten nur oft genug in seinem Kopf widerhallen, dann würden sie wahr werden. Doch was war, wenn sie wieder zu ihm flüsterte? Wenn sie versuchte seine Gedanken zu manipulieren? Schon einmal war es ihr gelungen, hatte seinen Schmerz in blinde Wut gewandelt. Ein kurzes Bild der Hafenstadt Khorinis blitzte in seinem Kopf auf, bevor der Assassine ruckartig den Kopf schüttelte und versuchte den Gedanken zu verscheuchen.

    Doch der Gedanken lies sich nicht verscheuchen, er wurde ganz und gar lebendig. Wie von einer unsichtbaren Hand geführt öffnete der Streiter die Augen und blickte zwei Gestalten entgegen. Es war als seien sie ein Teil der Schatten, die den Großteil des mächtigen Beliartempels einnahmen. Sie waren in lange ausschweifende Mäntel gekleidet und ihre Gesichter waren von schmierigen Tüchern verhüllt, die unter einer langen Kapuze zum Vorschein kamen. Ihre Klauenartigen Hände waren ebenfalls von den gelblich schimmernden Tüchern eingenommen. An ihrer Seite blitze kalter schwarzer Stahl. DraconiZ schauderte, war unfähig seinen Blick von den zwei Gestalten zu wenden. „Ihr wisst warum wir kommen. Die Zeit ist gekommen, sich eurem Schicksal zu ergeben“. Obwohl die Stimme nur ein leises Krächzen war, brannte sie sich tief in die Gehirnwindungen des Streiters und lies ihn unwillkürlich zusammenzucken. Mit einem Ruck stand er auf beiden Beinen und lies seine Hände an die beiden Schwertgriffe zucken. „Nur über meine Leiche“. Die beiden schwarzen Gestalten machen keine Regung, schienen nicht einmal zu atmen. „Es wurde uns berichtet, dass ihr euch so verhalten würdet“. Mit einem Male wurde es unheimlich kalt im Rücken des Schwarzhaarigen. Als er sich umsah erkannte er noch drei weitere dieser finsteren Gestalten. „Wie ihr sicher einsehen werdet, habt ihr keine Chance zu entkommen. Unser Auftrag wird Erfüllung finden“. Als der Schwarzhaarige sich ein weiteres Mal umblickte waren zu den vorhandenen sieben, noch sechs weitere gestoßen. Sie Alle standen reglos da, machten keine einzige Bewegung, atmeten nicht, schienen nicht einmal zu fühlen. Gerade das war es was DraconiZ die Hoffnungslosigkeit seines Widerstandes vor Augen führte.

    Zähflüssig rannen die Sekunden dahin, in der der Schwarzhaarigen einen Ausweg suchte und doch keinen fand. Er war umstellt. Von Wesen die nicht fühlten und atmeten. Von Geistern die er nicht verstand. Langsam zerbröckelte sein Widerstand und schließlich hingen seine Hände schlaff an seinen Seiten. „Eine gute Entscheidung“, stellte einer der Geister nüchtern fest.

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    Mit einem Ruck setzte sich der Riese auf. Seine Augen waren trüb und in seinem Kopf drehte sich alles. Außerdem schien der ganze Raum sich zu bewegen. Saraliel seufzte und taumelte unbeholfen auf beide Beine. Er war weder gefesselt noch anderweitig gebunden. Als seine Augen sich an das, aus einem runden Fenster einfallende, Licht gewöhnt hatten und er den Raum in Augenschein nehmen konnte, stockte ihm der Atem. Dies war ganz und gar kein Gefängnis, sondern viel eher ein Schlafgemach. Er hatte in einem weichen Bett gelegen, vor ihm stand ein großer Tisch, der mit vielen unterschiedlichen Speisen gedeckt worden war, überall standen Regale an den Wänden, in ihnen befanden sich unzählige Bücher. Der Novize setzte einen Schritt nach vorne und nahm sich einen Stuhl. Eine neuerliche Erschütterung lies den ganzen Raum erzittern. Der Magen des jungen Mannes verkrampfte sich, doch er setzte sich tapfer hin und betrachtete die Speisen vor ihm. Ob sie wohl genießbar waren oder wollte Jemand, dass er in ein neuerliches Koma fiel? Wie in kindlicher Unentschlossenheit setze er sich wieder auf und taumelte zur Tür. Der Raum schwankte wieder und wieder hin und her, als wäre er an einem langen Seil aufgehängt worden. Wer ihn auch immer entführt hatte machte sich wohl einen Spaß daraus ihn zu ärgern.

    Ein Grinsen stahl sich auf die Züge Saraliels als er die Tür erreicht hatte. Sie würde so oder so verschlossen sein, warum also überhaupt ausprobieren ob sie offen war oder was sollte der Grund für seine Entführung sein, wenn denn nicht ihn einzusperren? „Probieren geht über studieren“, meinte er halblaut an sich selbst gewandt und drückte mit aller Kraft die Klinke herunter. Zu seiner unglaublichen Verblüffung schwang die Tür problemlos nach außen auf und lies strahlendes Sonnenlicht ihm entgegen fluten. Einen Moment hielt er seine Hand vors Gesicht um kurz darauf eine handvoll hastiger Schritte nach vorne zu machen. Instinktiv tastete er nach dem Schwertgriff an seiner Seite und fand ihn. Irgendwer musste sich seiner Sache so sicher sein, dass er es nicht einmal nötig hatte ihm die offensichtliche Waffe zu nehmen. Direkt vor den Augen des Novizen ragte ein riesiger Mast aus dem hölzernen Boden, davor gab es einen weiteren kleineren Mast. Wenn man über die Reling schaute konnte man nur die Weite des Meeres erkennen. Ein Schiff! Was bei Beliar hatte das alles hier zu bedeuten?

    „Eh Arion er ist wach“, schallte die Stimme eines Matrosen über das Deck und rief sofort einen hager gebauten Mann auf den Plan. Er war in ein langes ausgeblichenes Gewand gehüllt, das einst rot gewesen sein musste. Von seinem Kopf fielen glatte blonde Haare bis zu den Schultern. In seinem Gesicht spiegelte sich gutmütiger Schalk. „Guten Morgen Saraliel. Du hast eine ganze Weile geschlafen“. Ein Zwinkern auf den Zügen des Fremden. „Hast du gut gefrühstückt?“. Saraliel stand einfach nur perplex vor der Türe seines Schlafraumes und fragte sich ob es nicht vielleicht doch besser gewesen wäre, wenn er dort drinnen noch ein paar Stunden verbracht hätte. „Nein. Ich konnte nicht sicher sein, das sie genießbar sind“. Fast so etwas wie Bestürzung wurde auf den Gesichtszügen des Fremden sichtbar, doch er nickte. „Ja vielleicht hätte ich das in diesen Umständen auch gedacht. Komm ein paar Schritte zur Reling“.

    Auch wenn Saraliel sich alles andere als wohl fühlte, musste er sich eingestehen, dass der Ausblick übers Meer atemberaubend war, als sie an der Reling angekommen waren und außer Hörweite der Matrosen. Der kalte Wind peitschte in die Gesichter der zwei ungleichen Männer. „Nun zu erst einmal möchte ich dir danken, dass du nicht zu deiner Waffe gegriffen hast und außerdem mich entschuldigen für mein gestriges Verhalten. Doch sei dir versichert, dass mir keine andere Wahl blieb. Die Zeit ist knapp“. Der Novize schluckte nur. „Wobei ich mir deiner Unstützung natürlich sicher war, weswegen ich die Zeit des Kennen lernen etwas verkürzte“. „Zu drastisch für meinen Geschmack“, entgegnete der Riese und schaute in die grünen Augen seines Gegenübers. „Mag sein. Doch es sei dir versichert, dass ich nur gute Absichten hege und daher möchte ich dir einen Vertrauensbeweis darbieten“. Der Riese zog die Augenbraue nach oben sagte aber nichts. Als der Mann das Buch, sein Buch, hervorzog stockte ihm der Atem. Es war nicht Tatsache an sich, dass er das Buch in der Hand hielt. Nicht das der Riese es unbedingt wieder haben wollte, auch wenn er es hatte wegwerfen wollen. Nein es war die Tatsache, dass das Siegel des Buches geöffnet worden war. „Wie bei allen drei Göttern?“. Arion setzte wieder seinen gutmütigen Gesichtsausdruck auf. „Ich war es, der es versiegelte und nur ich konnte es auch öffnen. Schon seltsam das du gerade dieses Buch gefunden hast unter den vielen Trümmern in Khorinis. Es ist für dich bestimmt. Ich habe es im Auftrag deines Vaters versiegelt“. Saraliels Knie zittern. Nun da der Moment gekommen war, in dem er endlich das Buch lesen konnte war er sich nicht mehr sicher, ob er es auch wollte. Was, wenn der Inhalt zu schrecklich war? „Ich denke damit hast du erst einmal genug zu tun oder? Alles weitere Wirst du schon noch früh genug erfahren. Iss etwas und lese, wenn du willst“. Ein weiteres Zwinkern kam aus Richtung des Fremden, bevor er sich von Saraliel abwandte. Der Novize seufzte und schaute auf die Weite des Meeres hinaus.

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    DraconiZ konnte nicht mehr genau sagen, wie er an diesen Ort gekommen war. In diese verdammte Sumpflandschaft in durch die er sich nun bewegte, in der sein Fuß immer und immer wieder in den Boden einsackte, die Luft nach Moder und Dreck roch und die Meilen weit genau gleich aussah. Wenige kahle Bäume ragten gen Himmel empor, schlammiges Gras war hier und da zu finden und der Pfad den er und zwei der Geister entlang gingen, verdiente den Weg nicht im Geringsten. Erst hatte er geglaubt die Reise wäre etwas Ähnliches gewesen, wie der Weg nach Relhem. Doch es hatte kein Tor gegeben, das Jemand geöffnet hatte, es hatte keine Reise gegeben. Sie waren in Bakaresh verschwunden und in dieser unwirklichen Gegend wieder aufgetaucht. Gerade so als hätte die Finsternis selbst sie verschluckt und hier wieder ausgespuckt, auf das sie hier ihr Grab finden sollten. „Warum konnten wir uns nicht gleich an den verdammten Ort teleportieren, an den wir gelangen wollten und müssen hier durch die Scheiße laufen?“, fuhr der Emir einen seiner Wächter an. Dieser regte sich nicht, wandte nicht einmal den Kopf und ging einfach weiter. „Das war für euch nicht möglich“, stellte der Andere ohne die winzigste Emotion fest. DraconiZ schnaubte und blickte stur nach vorne. Immer dem eintönigen Weg entlang.

    „Wie lange haben wir vor noch hier lang zu laufen?“, fragte der Schwarzhaarige beiläufig um daraufhin ruckartig zu seinen Schwertern zu greifen und in die Richtung des einen Wächters zu treten, während er versuchte den Anderen zu enthaupten. Weder der Tritt noch die Klingen fanden ihr Ziel. Wie als hätten sie sich mit dem Wind verschmolzen entkamen sie den Angriffen, glitten durch die Luft über die Landschaft und stellten sich schließlich wieder vor und hinter den Streiter. DraconiZ richtete sich wieder vollends auf und zog seine zweite Waffe aus der Scheide. Auf den Klingen spiegelte sich das fahle Sonnenlicht der untergehenden Sonne. Rund um den Streiter begann es zu platschen. Erst leise, dann immer lauter, bis schwarze Kapuzen aus dem modrigen Wasser auftauchten und sich zu den beiden Geistern gesellten. Jeder von ihnen war mit einer rostigen schwarzen Klinge bewaffnet, die sie dem Schwarzhaarigen entgegen hielten. „Wir haben Order euch unversehrt an den Zielort zu bringen Meister DraconiZ. Wenn es sein muss auch gegen euren Willen“. Zorn stieg in dem Assassinen auf. „Das hier ist alles gegen meinen Willen ihr Idioten. Ich würde nur zu gerne…“, der Emir hob beide Klingen in Richtung eines der vermummten Wesen. Sein Gegenüber zeigte wieder keine Reaktion. „Es ist sinnlos. Komm zu mir und du wirst sehen, dass es eine gute Entscheidung war“, mit der Stimme in seinem Kopf explodierte warmer, stechender Schmerz in seinem Kopf. Seine Hände zitterten und gaben seine Klingen frei, während seine Beine einknickten und er auf den matschigen Boden fiel. Seine einst prächtige Hose versank tief im Schlamm. Seine Wächter zögerten keinen Moment. Während zwei von ihnen die Waffen packten, zogen zwei weitere ihren Gefangenen auf die Beine zurück und schleifen ihn hinter sich her. „Wirklich bedauerlich Meister. Aber ihr lasst uns keine Wahl“.

    Die nächsten Stunden gingen in einem Dämmerschlaf unter, in dem der Emir weder realisieren konnte welchen Weg sie gingen, noch wie die Landschaft sich veränderte. Je weiter sie gingen, umso heftiger wurde der Schmerz in seinem Kopf, raubte ihm jegliche Möglichkeit des Nachdenkens und erstickte jeden Versuch des Widerwillens im Keim. „Schließ die Augen und denk nicht weiter nach. Alles wird gut. Es gibt keine Probleme die wichtig genug sind, zu stören was nun auf dich zukommen wird“. Die Stimme hatte nun einen fast freundlichen Ausdruck angenommen. DraconiZ versuchte seine Augen offen zu halten, doch sie schienen auf einmal schwerer als Blei zu sein. „Sei ganz ruhig. Alles hier ist gut“, bösartige, gespielte Wärme sprach aus seinem Kopf und auch wenn er wusste, dass es nicht wahr sein konnte, dass er gerade zusah wie sein Widerstand vollends zu brechen begann, nickte er. „Alles ist gut“, stimmte er zu. In dem Moment in dem er seinen Körper der Bewusstlosigkeit ergab, erreichten sie eine große steinerne Treppe, die hinauf in ein uraltes Tempelartiges Gebäude führte. An den Seiten ragten große Schlangenstatuen dem Besucher entgegen.

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    Saraliel hatte die Köstlichkeiten am Tisch nicht angerührt. Ihnen nicht einmal einen kurzen Blick geschenkt. Das Einzige für das er nun noch Augen hatte war das Buch, das vor ihm auf dem kleinen Tisch in seiner Kajüte lag. Einen Moment lang wagte er es nicht das Buch anzufassen, doch dann packte ihn wilde Neugier und das Verlange endlich zu erfahren was geschehen war. In einer hektischen Bewegung seiner Hand schwang der Einband auf und gab den Blick auf die erste Seite frei:

    „Dies Buch ist gezeichnet für meinen Sohn Saraliel. Es ist das Einzige was ich ihm hinterlassen konnte, möge er mir einst verzeihen“

    Der Riese schluckte. Anspannung machte sich in seinem Körper breit, als er die nächste Seite aufschlug. Zu seiner Verwunderung sah er keinen Text, keine Erklärung und keinen einzigen Buchstaben und doch etwas, dass seine Fragen noch viel besser beantworten konnte: Die ganze Seite wurde von einem einzigen großen Bild eingenommen, genauso wie der Rest des Buches auch. Sein Vater hatte ihm keine Anekdoten hinterlassen. Keine Seitenlangen Erklärungen, die er vielleicht niemals verstehen würde, weil er ganz einfach den Hintergrund nicht kannte. Er hatte etwas hinterlassen, was viel eindeutiger war. Schon das erste Bild löste einen Schwall von Erinnerungen aus. Es zeigte eine Frau, die ein kleines Bündel in den Händen hielt, aus dem ein Babykopf herausschaute und einen kleinen jungen, vielleicht gerade Mal drei oder vier Jahre alt, der grinsend daneben stand. Der Frau hatte lange schwarze Locken und war bildschön. Das Lächeln auf ihren Zügen und die Art wie sie das kleine Kind in ihren Händen hielt zeugten von großer Zuneigung. „So sah ich also aus“, der Riese nahm das Buch näher an sein Gesicht und musterte den kleinen Jungen eingehender. Schon damals war er auffallend groß für sein Alter gewesen und sein Gesichtsausdruck hatte etwas Träumerisches und verspieltes. Etwas, das ihm im Laufe der Zeit unwiederbringlich genommen worden war. Ein wenig eitel betrachtete er noch einige Augenblicke sein damaliges Ich, bevor er seine Mutter und seinen noch sehr kleinen Bruder in Augenschein nahm. Während er bei dem kleinen Kind unwillkürlich grinsen musste, zuckte er bei seiner Mutter unwillkürlich zusammen. Irgendetwas verband er mit ihr, dass nicht richtig war. Etwas, dass die gute Erinnerung zerstörte. Mit einem Male kam ihm die Wärme in ihrem Gesicht falsch vor und er blätterte schnell eine Seite weiter. Diese Seite zeigte die beiden Brüder zusammen. Während das Baby auf einem Stein lag und glücklich alle Viere von sich streckte, stand der kleine Saraliel an einem Fluss dahinter und fischte Steine aus dem Wasser. Um sie herum erstreckte sich die Weite des myrtanischen Landes.

    Umso öfter Saraliel die Seiten umblätterte, desto mehr meinte er sich zu erinnern. Was er damals gefühlt hatte und wie unbeschwert er sich gefühlt hatte. Was ihn verwunderte war, dass sein Vater selbst auf keinem der Bilder zu sehen war. Er sah seine Mutter und seinen kleinen Bruder in vielen verschiedenen Situationen, doch nie ihn selbst. Schließlich blätterte er weit nach hinten und erkannte eine wahrlich seltsame Situation. Er sah seine Mutter wütend vor sich, neben ihr lag sein damaliges Ich zusammengekauert auf dem Boden. Tränen standen in seinen eigenen Augen, während seine Mutter mit erhobenem Finger direkt aus dem Bild hinaus zu deuten schien. Als er noch ein weiteres Mal umblättern wollte war das Papier zerknittert, gerade so als wäre es an vielen Stellen nass geworden, doch kein weiteres Bild erschien mehr. Saraliel lehnte sich zurück, vor ihm die leeren Seiten. Ihm schien schwindlig geworden zu sein, schwindlig von dem Chaos seiner Erinnerung und seiner Familie. Etwas war damals geschehen, etwas das sie aus ihrem Glück gerissen hatte. „Dein Vater hätte gerne noch mehr auf das Papier gebannt. Doch war er dazu nicht mehr fähig. Nach allem was damals passierte“. Saraliel fuhr erschrocken herum und schaute dem Fremden, mit dem blonden Haaren ins Gesicht. Er hatte nicht einmal bemerkt, dass er sich direkt hinter ihn gestellt hatte. „Was heißt das auf das Papier gebannt?“, fragte der Riese frei heraus. In rasender Geschwindigkeit fuhren die Seiten nach hinten und gaben wieder den Blick auf das erste Bild frei. Die Magie ging von dem Fremden aus. „Schau dir genau den Blickwinkel an. Es ist wie als hättest du selbst dieses Bild gesehen nichtwahr? Dein Vater hat ganz einfach seine Erinnerungen in dieses Buch gebannt, genau so wie er es gesehen hat“. Das erklärte warum der Vater selbst auf keinem einzigen der Bilder zu sehen war. Einen Moment herrschte Schweigen zwischen den beiden Männern, bis Arion von selbst weiter sprach. „Weißt du noch die Namen deiner Familie?“. Der Novize überlegte kurz und schüttelte dann Kopf. „Deine Mutter“, der Fremde deutete auf die Frau mit den schwarzen Locken. „Serpentia. Sie war Magierin wie dein Vater es war. Sie lernten sich kennen, bevor ganz Myrtana den Orks in die Hände fiel. Manchmal frage ich mich, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn sie sich nicht hätten kennen gelernt. Viel Leid wäre uns allen erspart gewesen“. Arion seufzte und fuhr gleich fort, vielleicht um eine Emotion zu überspielen: „Das kleine Kind was du dort siehst ist DraconiZ. Du hast deinen Bruder damals sehr gemocht und viel Zeit mit ihm verbracht, wie du an den Bildern sehen kannst. Ich denke, du hättest alles getan um ihn zu beschützen. Vielleicht liegt das auch einfach in der Natur der Sache als großer Bruder“. Saraliel fasst sich an den Kopf. Diesen Namen hatte er schon einmal in Vengard gehört. DraconiZ. Er konnte sich aber nicht entsinnen in welchem Zusammenhang.

    Einen Augenblick zögerte der Riese, dann platzte es aus ihm heraus: „Was trieb meine Eltern dazu sich zu trennen? Warum das Alles?“. Der Mann hinter ihm verkrampfte sich, zeigte aber keine Emotion und versuchte so gut wie möglich zu erklären: „Die Zeiten waren sehr hart. Nicht nur für deine Familie. Es gab kaum Nahrung und der Krieg forderte immer mehr Tribut. Verzweiflung machte sich überall breit. Genau wie heute in vielen Situationen die Menschen sich mit dem Feind verbünden, um am Leben zu bleiben, so tat es auch deine Mutter. Nicht zuletzt der Kinder wegen. Im Nachhinein muss man sagen, dass es nicht ihre Schuld war. Dein Vater stellte sich als Feuermagier in den Dienst des Königs und lies seine Familie im Stich, kämpfte lieber als sich um das zu kümmern, was viel wichtiger war. Dieser Krieg ist Gift für alles und Jeden. Keiner kann ihm entkommen“. Die Stimme hinter ihm erstarb hinter ihm. Minutenlang herrschte schneidende Stille, bis der Blonde weiter sprach. „Als er zurückkehrte war es längst zu spät. Die Geister die deine Mutter rief um ihr Überleben zu sichern, wurden längst nicht mehr von ihr kontrolliert, sie kontrollierten sie“. Saraliel nickte. Nun wurde vieles klar. „Die unvermeidliche Auseinandersetzung endete damit, dass dein Vater deinen Bruder mit sich nahm, immer auf der Hut vor dem Zorn seiner Frau wechselte er ständig den Aufenthaltsort, solange bis DraconiZ das Alter von Siebzehn Jahren erreicht hatte und ihre gemeinsame Reise in Khorinis endete“. Arion schwieg. „Und ich selbst blieb bei meiner Mutter. Sollte von ihr geformt werden, so dass ich einst ihren Platz einnehmen könnte. Doch ich war stärker als sie vermutete. Ich entging ihren Lehren und ihrer Kontrolle, solange bis ich aus Furcht in die khorinische Barriere flüchtete dem einzigen Ort wo sie mich nicht finden konnte, wo ihre Zauberkraft nicht hinreichte. Mit einem lächerlichen Verbrechen schaffte ich es mich zu präsentieren“. Ein bitteres Grinsen schlich sich auf die Züge des Riesen. „Nach einiger harter Zeit wurde ich bei den Feuermagiern aufgenommen, bis ich Novize geworden war. Es war ein hartes Leben, doch zum ersten Mal war ich frei von dem Druck und doch einsam, denn ich hatte Niemanden mehr“. Mittlerweile war die einzige Kerze im Raum fast gänzlich heruntergebrannt und tauchte den Raum in eine düstere Atmosphäre. „Das was alle so sehr erhofft hatten traf mich mit grausamer Härte. Als die Barriere fiel, kam sie wieder. Grausamer als je zuvor übergab sie mich dem Orkschamanen Gol’drim, der aus dem klugen Novizen einen sabbernden Bauerntölpel machte“. Eine Regung war hinter ihm zu spüren. „Hegst du Rachegedanken gegen den Schamanen?“. Saraliel schüttelte den Kopf. „Er ist tot. Als ich mich nach Khorinis aufgemacht habe, als meine Erinnerungen zurückkehrten, fing er mich ab“. Der Riese stand mit einem Male auf. „Dann weiß ich jetzt warum du mich gerufen hast. Wir werden Serpentia aufhalten müssen nicht wahr?“. Arion nickte knapp. „Ja das werden wir müssen“. Saraliel massierte mit der linken Hand seine Schläfe. „Was ist mit DraconiZ?“. Der Mann vor ihm setzte ein unglückliches Gesicht auf. „Ich fürchte er befindet sich in großer Gefahr. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für uns. Das spüre ich“. „Gut“, meinte Saraliel und setzte ein Grinsen auf. „In dem Fall verzeihe ich dir natürlich die dreiste Begrüßung. Die hast mir sehr geholfen, auch wenn ich noch immer nicht genau weiß wer du genau bist, aber ich kann es mir denken“. Arion erwiderte das Grinsen. „Lass uns nach draußen gehen. Verdaue das eben gesehene“.

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    „Mein lieber Sohn kehrt endlich in meine Arme zurück. Welch ein wunderschönes Wiedersehen“. DraconiZ wurde von seinen beiden Wächtern losgelassen und fiel auf den harten Stein einer großen Halle, an dessen Ende ein erhöhter schwarzer Thron stand, über dem ein Relief des Gottes Beliar eingelassen worden war. Prächtige Verzierungen umrahmten die Armlehnen, dessen Enden aus Totenköpfen bestanden. Im Vergleich zu dem Thron war der Rest des Raumes wahrlich kahl. Nur zwei Tische mit Nahrung und wenige große Leuchter zeugten davon, dass überhaupt Jemand hier lebte. Der Emir wollte aufsehen, doch er konnte nicht. Unheimliche Kälte ging von seinem Gegenüber aus, fuhr ihm durch Mark und Bein. Zum ersten Mal in seinem Leben stellte er sich die Frage, ob es nicht besser wäre fort zu rennen. Ob es nicht besser wäre, die Konfrontation zu vermeiden. Doch diese Möglichkeit blieb nicht. Hinter ihm postierten sich zwei der Geister vor dem riesigen Holztor, das in diese Halle geführt hatte. Langsam erhob sich eine Gestalt von dem Thron und kam näher. „Freust du dich denn nicht? Komm zeige mir, dass du dich freust“. Der Assassine warf sich nach hinten und schrie gellend auf, als sein Gesicht sich von alleine zu verziehen begann und in eine hässliche Grimasse verzerrte, die nach allem aussah, aber sicher nicht nach einem freudigen Grinsen. Die Gestalt kam näher und mit ihr die Kälte. Die Kälte die seine Gefühle erfrieren ließ, die vereiste, was ihn als Menschen auszeichnete, ihn einzigartig machte. Sie wollte ihm nehmen, was ihm im Leben am wichtigsten war: Seine Freiheit. „Scher dich zu Beliar“, presste der Emir mit von Schmerz verzerrtem Gesicht heraus. „Der schwarze Gott ist genau hier bei uns. Er ist es der meiner Geschicke leitet und der auch die deinen leiten wird“. Die Gestalt war nun direkt vor ihm angekommen, so dass er in das Gesicht einer wunderschönen Frau schauen konnte. Sie war in eine gänzlich schwarze Robe gekleidet, die mit dunkelblauen Runen verschönert worden war. Ihre Haare fielen schwarz und lockig über ihre Schultern. Die Haltung und das Gesicht erinnerten an eine Schlange. An eine diabolische Schlange. „Der … Einzige der … meine Geschicke… leitet bin ich … selbst!“, schrie der Streiter in einem Anflug von Wahnsinn und wollte eine Waffe greifen, doch sie waren nicht mehr da. Die Vermummten hatten sie mit sich genommen. Selbst wenn sie da gewesen wären, wäre er viel zu langsam gewesen. „Es betrübt mich, dass du das so siehst. Dabei habe ich doch alles für dich vorbereitet. Alles ist bereitet, so wie es für dich am besten ist“. Die Frau bückte sich zu ihm und streichelte ihm über die Wange. Die Bewegung war schlimmer als hätte ihn ein Löwe angesprungen. Der Emir bäumte sich auf, wollte wild um sich schlagen, doch seine Glieder versagten. „Mit der Zeit wirst du einsehen, dass dein Widerstand dir nur schadet. Sei vernünftig DraconiZ. Lass uns die Familie sein, die wir nie sein konnten. Jetzt endlich sind wir wieder vereint“. Der Schwarzhaarige versuchte böse zu lachen, doch nur ein Krächzen entkam seiner Kehle. „Ich … weiß ja nicht… was für kranke Ideen du hast…. aber ich habe keine Familie mehr … Meine Mutter ist tot … und soll ich dir noch etwas sagen? …. Ich brauche …. auch keine!“. Die Frau vor ihm stand in einer fließenden Bewegung auf. „Oh wir haben also noch eine Menge Arbeit vor uns. Aber das macht nichts, du wirst schnell lernen die Flausen zu vergessen, die dein Vater dir in den Kopf gesetzt hat. Denn du hast ja mich“. An die Vermummten gewandt fuhr sie fort: „Zeigt ihm sein Schlafgemach“. Das Letzte was der Streiter fühlte waren kalte Hände die ihn grob in die Höhe zogen.

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    „Land in Sicht!“. Saraliel schaute von seiner ungemütlichen Sitzposition, einer dreckigen Kiste, auf, auf der er die letzte Nacht verbracht hatte. Er hatte keinen Schlaf gefunden und würde das wahrscheinlich auch nicht mehr so schnell. Zu viel hatte er erfahren, was zu wichtig war, um einfach in seinem gewohnten Trott weiter zu machen. „In Ordnung macht alles bereit für die Ankunft“, schallte Arions laute Stimme dem Kapitän entgegen, bevor er noch einmal seinen Blick über das schmutzige hölzerne Deck schweifen lies und schließlich auf den Novizen zukam. „Es gibt noch einige Dinge zu klären bevor wir an Land gehen“. Der Riese gähnte herzhaft und nickte dann, bevor er sich zu seiner vollen Körpergrößte aufrichtete und den Mann vor ihm um zwei Haupteslängen überragte. Er hatte gehofft, dass Arion von sich aus weiter berichten würde. „Wir kommen nun bald in Dorcas an. Eine einst prächtige Hafenstadt die durch den Einfluss deiner Mutter sehr gelitten hat. Ich hoffe, dass noch nicht Alles verloren ist, denn wir müssen Kontakt zu den Wächtern aufnehmen, bevor es Sepentia gelingt“. Saraliel legte seine Stirn in Falten. „Sprich nicht in Rätseln“, verlangte er schwach und müde. „Die Wächter bewachen ein äußerst seltenes Artefakt, dessen genaue Wirkung ich nicht einschätzen kann. Jedenfalls wäre es sehr zu unseren Ungunsten, wenn es ihr in die Hände fiele und ich bin mir nicht sicher, ob die Wächter die Macht deiner Mutter richtig einschätzen“. Saraliel seufzte. Also würde er vorerst keine genaue Antwort auf seine Frage bekommen. „Nun gut. Ich werde dir wohl einfach vertrauen müssen wie es aussieht“. Arion zwinkerte. „So sieht es aus. Sieh zu, dass du etwas isst und dich ein wenig vorbereitest. Ich würde auf keinen Fall einen fürstlichen Empfang erwarten“.

    Der Blonde schien nicht untertrieben zu haben. Nachdem sich Saraliel gestärkt hatte und seine Konzentration so gut es ging wiederhergestellt hatte, stand er am vorderen Ende des Schiffs. Schon von weitem konnte man unzählige Feuer sehen, die aus Häusern und Wehrtürmen züngelten. Viele Gebäude lagen längst in Trümmern und auf den Straßen schien kein einziges Lebewesen wieder zu wandeln. Ein Frösteln ging durch den Körper des Riesen. „Arion bist du dir sicher, dass du gerade hier anlegen willst? Das ist keine Stadt, das ist ein Grab“, gab der Kapitän, ganz in Saraliels Nähe zu bedenken. „Ich fürchte es muss sein. Wenn du nicht anlegen möchtest, gib uns eines der Beiboote und wir rudern zur Anlegestelle“. Der bärtige Seemann stampfte mit einem Fuß auf. „Bei Innos Bart! Ich werde mein Versprechen verdammt noch mal halten, nachdem was du für mich getan hast alter Freund. Mach dich startklar. Es wird nur noch wenige Stunden dauern“.

    Einige Zeit später standen die Beiden wieder alleine an der Reling, schaute dem immer näher rückenden Chaos näher. „Warum tut sie so etwas?“. Arion seufzte. „Sie will die Wächter in die Knie zwingen. Es ist ganz einfache Zermürbungstaktik. Wenn auch auf sehr brutale Weise“. Einen Moment schauderte der Riese innerlich, bis er abrupt das Thema wechselte um sich von dem herannahenden Schrecken abzulenken. „Was für einen Gefallen schuldet dir der Seemann?“. Für einen Augenblick schien auch der Gefahreninstinkt des Blonden nachzulassen. „Ich habe ihm aus der Patsche geholfen, als er seine Schulden nicht bezahlen konnte vor langer Zeit. Seit dem kenne ich ihn ganz gut. Er schien mit immer ein sehr anständiger Mann zu sein, auch wenn er verschwenderisch lebte. Nun als mein Schiff nahe Khorinis Schiffbruch erlitten hatte, entsann ich mich wieder seines Handels und half ihm so gut ich konnte, nachdem ich ihn aufgespürt hatte. War gar nicht so einfach“. Saraliel kam nicht umhin zu grinsen. „Er ist Pirat nichtwahr? Kein Händler reist sonst mit so vielen so gut bewaffneten Männern. Außerdem haben sie nichts geladen“. Arion kratzte sich am Kopf. „Ja das ist er wohl. Aber das spielt in diesem Tagen keine Rolle mehr oder? Der Krieg gegen die Orks macht alle Menschen zu Brüdern, die noch ein wenig Ehre im Leib haben“.

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    Schritte. Tippelende Geräusche, die durch die ewige Finsternis seines Verlieses drangen. Eines kahlen Raumes, in dem es nur die dicken stählernen Ketten gab, die ihn hielten. Sie kamen näher. Schweiß tropfte von der Stirn des Schwarzhaarigen nach unten. Seine Augen waren weit geöffnet und hatten einen milchigen Ausdruck, die von Wahnsinn und Verzweiflung zeugten. So weit er sie auch auftat, er konnte nicht den geringsten Schimmer von strahlendem Licht sehen. Doch auch ohne das Licht kam die Hitze in seinem Kopf. Wollte alles niederbrennen, was er der Gestalt entgegen werfen konnte die nun kommen würde. Die Tür schwang auf und mit ihr kam fahles Fackellicht, das so unnatürlich hell in den Augen des Streiters brannte, dass er meinte ein mächtiger Magier hätte einen gigantischen Lichtzauber direkt vor seinem Gesicht entfacht. „Du bist schon wach. Sehr schön. Freust du dich mich wieder zu sehen?“. DraconiZ spuckte auf den Boden. „Gib mir … meine Waffen und …. ich zeige dir… wie sehr… ich mich freue“. Aus der gespielten Freude seines Gegenübers, wurde mit einem Male blitzende Wut. „Du bist wirklich sehr störrisch mein junger Sohn. Ich hatte wirklich gedacht, dass du mehr Bereitschaft zeigen würdest“. Die Frau vor ihm kam näher, lies stechenden Schmerz durch jeden einzelnen Muskeln fahren. „Scher dich… zu Beliar… Schlange“. Einen Moment schien es als würde sie mit sich ringen und sich fragen, ob sie ihn noch heftiger quälen sollte, dann setzte einen amüsierten Ausdruck auf, der genauso gespielt war, wie alles an ihrer Art. „Nenn mich Serpentia oder Mutter, so wie es sich für einen guten Sohn gehört“. Noch bevor der Streiter ein weiteres Mal zu einer Entgegnung ansetzen konnte, preschte Serpentia vor und umklammerte beiden Schläfen des Emirs. In einer unnatürlichen Bewegung warf sich der Schwarzhaarige gellend aufschreiend nach hinten, entkam den Händen aber nicht, die sich Spinnengleich auf seine Haut gelegt hatten und mit unnatürlicher Härte zudrückten. „Du tust mir wirklich leid. Aber wenn du nicht hören willst, dann muss ich das Beste für dich tun“. Das Beste äußerte sich in unbeschreiblichem Schmerz. Schmerz der viel heftiger war als alle Qualen, die das Kriegerleben mit sich mitbrachten, viel tief greifender war, als Alles was der Mensch sich vorstellen konnte. Sie formte ihn mit der magischen Peitsche.

    Im Nachhinein konnte der Assassine nicht mehr sagen, wie oft er geschrieen hatte, wie oft er sich in den Ketten aufgebäumt hatte und versucht hatte das letzte bisschen Widerstand zu manifestieren. Stundenlang musste die Prozedur gegangen sein, in denen die Schwarzmagierin immer tiefer in seine Gedanken vorgedrungen war und alles gebrochen hatte, was zu brechen war. Mit dämonischer Präzision vernichtete, was ihr im Weg zur totalen Kontrolle stand. Hinfort wischte, was ihn in seinem inneren ausmachte und seine sehnlichsten Wünsche in sein Inneres verbannte, wo er sie nicht mehr finden konnte. Sein Streben nach Freiheit war nur noch ein kleiner Wunsch in mitten dem sehnlichsten und tiefsten Wunsch Serpentia zufrieden zu stellen. Als Serpentia endlich von ihm abließ, sackte er wie ein nasser Sack in den Fesseln zusammen. Keine Ehre, kein Stolz hielten ihn mehr aufrecht. „Wirst du nun alles tun, was ich dir auftrage? Wirst du mir folgen und endlich unsere Familie aufblühen lassen, so wie es seit jeher hätte sein müssen?“. DraconiZ erhob den schwachen Kopf empor, blinzelte sie aus blassen Augen an. „Ja das werde ich Mutter“. Ein süffisantes Grinsen nahm die Gesichtszüge der Schwarzmagierin ein. „Sehr gut mein Sohn. Dann erhebe dich und folge mir. Es gibt viel zu tun um unser gemeinsames Ziel zu erreichen“. Sie drehte sich um und ging. Nicht aber ohne den Vermummten, die überall in diesem Gebäude zu lauern schienen noch einen Befehl zu erteilen: „Macht ihn los und bringt ihn auf Hochtouren. Er muss ausgeruht und bereit sein, wenn ich ihn wieder zu mir rufe“.

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    Dorcas

    „Passt auf euch auf“, waren die letzten Worte des Kapitäns gewesen, als die Beiden ungleichen Männer das Schiff verlassen hatten und bald darauf zusehen konnten, wie es fast schon hastig aus ihrem Blickwinkel zu verschwinden suchte. Acht geben war tatsächlich ein sehr guter Vorschlag, bedachte man das die Stadt selbst in Trümmern lag und selbst die Steine des Hafens Bruchstellen aufwiesen. Kaum einer der Stege war noch intakt, das Holz der meisten von ihnen trieb auf dem nahen Wasser. Was auch immer hier gewütet hatte, hatte solche Ausmaße angenommen, dass die gesamte Grundfläche der Stadt zum erzittern gebracht worden war. „Auf jedem Friedhof ist die Stimmung besser“, meinte Saraliel und ging unsicher den ersten Schritt auf die ersten Häuser zu, aus denen noch vereinzelt glühende Feuerzungen emporstiegen. „Du bist der Magie mächtig?“. Der Novize nickte. „Die Grundzüge sind mir seit kurzer Zeit vertraut ja.“. Arion begann langsam und immer seine Umgebung prüfend weiter zu laufen. „Gut. Halte deine magischen Energien bereit. Sollte uns etwas erwarten, dann lässt es sich nur mit Magie bekämpfen“. Das ungute Gefühl in Saraliel verstärkte sich noch, aber er sagte nichts, sondern fühlte aufmerksam in seine Umgebung, während sie die Straße weiter entlang liefen. „Scheint Mal eine Taverne gewesen zu sein“. Der Riese schaute auf und erkannte ein loses Holzschild, das nur noch an einem Strang hing und sich knarrend hin und her bewegte. „Sollen wir schauen ob noch Jemand unversehrt ist?“. Arion schüttelte den Kopf. „Ich spüre kein Leben mehr in der Nähe. Das Einzige was du finden würdest, wäre Trauer und Schmerz“. Einen Moment hielt der Gigant inne, dann stimmte er zu und verfolgte stattdessen den gebrochenen Weg weiter. Überall lagen Trümmerteile, Rüstungsteile und Waffen herum. Erkannte der Riese einen Leichnam, blickte er weg und wünschte ihm, dass Innos im Tode ein Licht senden möge. „Wie grausam muss diese Armee vorgegangen sein. Es scheint gar keinen großen Kampf gegeben zu haben. Das alles hier gleicht einem Massaker“. Der Blonde entgegnete nichts auf die Worte hin, doch Saraliel wusste ganz genau, dass er ähnlich dachte wie er selbst.

    Ihr Weg endete schließlich an einem großen Brunnen, der die gesamte Mitte der Stadt einzunehmen schien. Sein Wasser war rot gefärbt und in ihm schwammen viele, viel zu viele Gestalten. Ihre Gesichter waren von Schmerz und Schrecken gezeichnet, ihre Körper unnatürlich und ekelhaft entstellt. Ihre Waffen, die in der Nähe schwammen hatten ihnen nicht helfen können. Es schienen allesamt Soldaten gewesen zu sein. Der Diener Innos’ drehte sich um und taumelte auf eine zerbrochene Kiste zu, um sich dort niederfallen zu lassen und sich zu Übergeben. Arion hingegen blieb stehen und beschaute sich die Situation. Ob er es schaffte das ganze nüchtern zu sehen? Konnte ein Mensch dies überhaupt nüchtern sehen? Er murmelte etwas, dann ging der gesamte Brunnen in riesigen Flammen auf, bis das seichte Wasser verbraucht war und in Dampf aufstieg. „Wenn noch Jemand hier ist, dann lockst du sie an!“, meinte Saraliel atemlos, als er aufschaute. Sein gesamter Leib zitterte vor Angst, wenn er sich ausmalte, was sie nun erwarten würde. „Es wäre nicht richtig sie alle so liegen zu lassen. Außerdem haben sie uns längst entdeckt“. Von Panik gequält sprang der Novize auf und taumelte so schnell es ging zu seinem Begleiter. In der der drei Straßen, die von dem Todesbrunnen wegführten, standen drei schwarze Gestalten. Sie waren in lange schwarze Mäntel gekleidet, ihre Gesichter und Hände waren von gelben schmierigen Tüchern umwickelt. Die Kapuzen hatten sie nach hinten geworfen, so dass man ihre unnatürlich glühenden Augen sehen konnte. In jeder Hand hielten sie ein schwarzes rostiges Schwert. „Was sind das?“. Arion blickte sich um und bedachte jede einzelne reglos da stehende Gestalt mit einem bösen Blick. „Man nennt sie Garias. Sie sind Diener Beliars, vielmehr Geister denn wirkliche Wesen, sind sie unter der Kontrolle deiner Mutter. Sie sind so schnell, dass physische Waffen ihnen so gut wie nichts anhaben können“. Saraliel wunderte sich, wie nüchtern man diese Tatsache in der Situation aussprechen konnte. „Wir scheinen Glück zu haben. Dies hier ist nur die Nachhut“. Der Novize keuchte. Das sollte er Glück nennen? Sie waren eingekesselt und vielleicht würde das auch schon bald ihr eigenes Grab sein.
    „Man erwartete euch erst später“, zischte einer der Garias in die Richtung der beiden Diener des Feuers. „Das erleichtert die Bemühungen unserer Herrin. Möge Beliar auch euch gnädig sein“. Die sechs Schatten kamen schneller als alles was Saraliel bekannt war direkt auf sie zugestürmt. Ihre Klingen hoch erhoben um sie tief in die Leiber ihrer Opfer zu spießen. „Renn Saraliel!“, keuchte Arion. Eine Wand aus Feuer raste den Garias in einer Richtung entgegen, in die der Blond deutete und begann zu rennen. In ohrenbetäubenden Gekreische gingen zwei der Geister in glühenden Flammen auf. Ungeachtet der Tatsache, dass sie langsam verblassten und in die Sphäre zurückkehrten, in die sie gehörten rannten die Beiden Gefährten weiter. Hinter ihnen hörten sie Umhänge durch den Wind fliegen, während vor ihnen Trümmer und Leichen den Weg erschwerten. Saraliel war es als wollte seine Lunge aus seinem Hals herausdringen um sich die Luft zu holen, die ihr zustand. Sein Herz hämmerte heftiger denn je und peitsche wild pulsierendes Blut durch seine Adern. Hätte es unter normalen Umständen niemals ausgehalten in dem Tempo zu rennen, so half ihm nun Adrenalin und die Angst vor dem Tode zu ungeahnten Höchstleistungen. In seiner Hand manifestierte sich ein glühender Feuerball, den er ungeachtet, ob er traf oder nicht nach hinten schleuderte. Das Geräusch zerberstenden Steines machte ihm klar, dass er nicht getroffen haben konnte.

    „Das geht so nicht weiter. Sie kommen immer näher und die Stadt ist viel zu groß“. Arion keuchte unter der Belastung, Saraliel war ganz und gar nicht fähig zu sprechen. Sie rannten weiter, bis sie an einem Haus ankamen, dessen Türe ganz und gar von Trümmern abgeschirmt worden war, nur eine kleine Spalte die gerade groß genug für einen Menschen war offenbarte sich. „Da rein. Ich lenke sie ab“, befahl Arion und drückte Saraliel in Richtung der Spalte, während er selbst abrupt stehen blieb, um die ganze Aufmerksamkeit der Schatten auf sich zu lenken. Schwer kam der Riese auf dem Holzboden des Hauses, das einst eine Werkstadt gewesen sein musste, auf und krabbelte, kaum fähig sich noch richtig zu bewegen, in eine hintere Ecke des Hauses. Heißer Schweiß rann von seinem Gesicht herunter, schien aus allen Poren seines Körpers dringen zu wollen. „Leise. Leise sonst kriegen sie dich“, meinte der Riese zu sich selbst und versuchte seinen Pulsschlag zu verlangsamen. Doch es gelang ihm einfach nicht. Er meinte ihn von allen Wänden widerhallen zu hören, jede Zange und jedes Werkzeug schien den Ton seiner Panik wider zu geben. Draußen hörte er das Tosen des Windes und spürte bis in sein Versteck hinein die Hitze des Feuers, das Arion seinen Gegnern entgegen warf. „Ich bin ein erbärmlicher Feigling“, dachte der Riese bitter. Wieder hörte er Feuer durch die Straßen rasen. Doch kein Kreischen ertönte. Die Geister schienen gelernt zu haben, wie man der Glut entkam. Saraliel hielt es nicht aus. Er konnte nicht zusehen wie der einzige Mensch der noch wirklich zu seiner Familie zählte nun dort draußen starb. Starb, weil er zu feige war sich zu stellen und zu kämpfen.

    Mit einem Ruck stand er auf, entschlossen zu handeln. Er kam nicht einen einzigen Schritt weit. Vor ihm baute sich unvermittelt einer der Garias auf, schaute ihn aus kalten, toten Augen an. „Du hättest dich nicht regen sollen“. Saraliel prallte zurück, bis er an die Wand gepresst dastand. Seine Rechte halbherzig in Richtung des Schattens erhoben. „Ihr seid nicht mehr von Wert für unsere Herrin. Wenn wir schon den Feuermagier jetzt nicht stellen können, dann nehmen wir ihm doch nun seinen verblendeten Sprössling“. Der Novize verkrampfte seine Hand und streckte sie ein Stück weiter vor. „Keinen Schritt weiter oder ich vernichte euch“. Der Garia ging unbeeindruckt und emotionslos weiter auf ihn zu. Aus der Hand des Riesen drang ein Schwall von Feuer, dem der Geist mühelos entkam und der stattdessen durch ein Fenster nach draußen drang. Eine zweite Chance bekam er nicht mehr. Er fühlte wie er am Kragen gepackt wurde und kalter Stahl auf seinem Brustkorb aufgesetzt wurde. „Meister Beliar ich biete euch eine weitere Seele dar“. Das Funkeln in den Augen des Garias wurde so intensiv, dass der Riese sich davon nicht abwenden konnte. In dem Moment, wo die Klinge in seinen Brustkorb dringen sollte, erschien grelles, strahlendes Licht, in nie gesehener Intensität im Raum, das den Geist Kreischend nach hinten taumeln lies. Allen Mut zusammen nehmend riss Saraliel ein weiteres Mal seine Hand nach oben und tauchte seinen Feind in helle rote Flammen. Wild kreischend schlug der Garia um sich, bis er schließlich nach unten sank und nur noch den dreckigen Mantel zurück lies. „Schnell nach draußen. Dein Begleiter braucht sicherlich Hilfe“. Ein Mann gänzlich in eine golden glänzende Rüstung gekleidet, auf dessen Brustpanzer das Zeichen Innos’ prangte kam näher auf den Novizen zu und deutete nach draußen. Sein Kopf wurde von einem ebenfalls goldenen Helm eingenommen, in seiner rechten lag ein mächtiges Langschwert. Saraliel nickte und rannte nach draußen. Den Streiter, wer auch immer er war, im Rücken.

    Als die beiden allerdings auf die Straße kamen, sahen sie Arion mit glühenden Händen vor dem letzten der Geister stehen und kurz darauf wie der Schatten brennend in hohem Bogen durch die Straßen geschleudert wurde. Der Blond seufzte. „Lasst uns sehen, dass wir aus dieser Stadt fortkommen. Ich habe wichtige Informationen für euren Ordensherren Wächter“, wandte sich Arion unverwandt an den Goldenen. Dieser nickte knapp. „Ich bin der Letzte der von dieser Stadt übrig geblieben ist. Die Garias haben Tod und Zerstörung über meine einst prächtige Heimat gebracht. Wärt ihr nicht gekommen, so hätte ich mich den Letzten alleine gestellt“. Einen Moment beäugten sich die Männer. Erschöpfung nahm sich ihren Preis von allen Dreien. Dann pfiff der Goldene einmal und wie gerufen kamen zwei Pferde angetrabt. „Sie sind sehr intelligent und haben sich Innos sei dank gut versteckt. Ich nehme an ihr könnt reiten?“. Arion bejahte. „Ich werde meinen Begleiter mit auf mein Pferd nehmen“.

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    „Gut. Das heißt Dorcas ist endlich vollends gefallen. Diese verdammten Narren ernten nun den Sturm, den sie selbst säten“. Ein siegessicherer Ausdruck erschien auf Serpentias Zügen. Sie lehnte sich zurück und wies den Geist, der ihr die Neuigkeit überbracht hatte, vor ihr mit einer Handbewegung an den Raum zu verlassen, während zwei weitere Garias DraconiZ vor den Schattenthron brachten, um kurz darauf wieder aus dem kalten und leblosen Raum zu verschwinden. Wie von einer unsichtbaren Hand geführt kniete der Schwarzhaarige nieder und senkte sein Haupt vor der Schwarzmagierin. „Mein Krieger es ist Zeit offen in das Geschehen einzugreifen und unsere Bestimmung zu erfüllen. Die Zeit des Wartens hat für uns endlich ein Ende“. Elegant stand sie von ihrem Thron auf und wies ihren Sohn an sich ebenfalls zu erheben. „Ich weiß um deine außerordentlichen Fähigkeiten. Es gibt nur sehr wenige die so geschickt sind. Daher habe ich eine Aufgabe für dich“. Mit einer lässigen Handbewegung enthüllte Serpentia an einer Seite des Raumes, mitten aus der kahlen schwarzen Wand, einen großen Runden Spiegel, durch den sich purpurne Linien, fast wie unnatürliche Risse, zogen. „Dein Auftrag wird sein in diese Festung einzudringen und mir dieses Artefakt zu bringen“. Die Linien in dem Spiegel begannen sich wie rasend zu bewegen und formten schließlich erst eine gewaltige Festung, die man durch einen schmalen Pfad und durch einige Einkerbungen im Stein erklimmen konnte, dann einen Weg, der direkt durch prächtig ausgestattete Flure führte und schließlich einen großen Raum, der von vielen schwer bewaffneten Männern bewacht wurde und in dessen Mitte ein kleines Podest stand, auf dem scheinbar eine große Münze lag. Um das Podest herum wandte sich ein magischer Schutzschild, so dass es fast aussah als sei eine grün schimmernde, aber durchsichtige, Mauer darum gezogen worden. Fahnen und Verzierungen schmückten die Wände und kostbarer Teppich den Fußboden. Fast schien dieser Raum prächtiger zu sein als so mancher Thronsaal. „Du wirst in die Festung Harzan eindringen, die Wachen aus dem Weg räumen und mir das Siegel bringen. Den Weg wird dir meine Stimme weisen. Mehr ist nicht nötig für deinen Auftrag“. Der Schwarzhaarige verneigte sich instinktiv. Wie eine Marionette, an dessen Fäden gezogen wurde. „Ja Herrin“.

    Serpentia schnippte mit den Fingern und ein Kelch mit blutroter Flüssigkeit kam angeflogen, an dem sie beiläufig nippte. „Für dein Überleben werden die Garias sorgen. Sie werden dir immerzu zur Seite stehen, wenn du sie rufst. Sie sind sehr treue und mächtige Verbündete“. Trotz seines Kontrollverlustes fröstelte es den Schwarzhaarigen, wenn er daran dachte, dass er mit den Geistern zusammenarbeiten sollte, die ihn hierhin gebracht hatten. Mit Wesen, die er nicht einmal als solche bezeichnen konnte. Doch ihm blieb keine Wahl, der Druck der Macht auf ihn war einfach viel zu groß. „Ich werde alles tun, was ihr verlangt“. Serpentia nippte noch einmal an ihrem Kelch. „Dann mache dich nun auf den Weg und vergeude keine Zeit. Erfülle deinen Auftrag so wie ich es erwarte“. Der Streiter verneigt sich und ging dann Richtung Ausgang. Neben ihm tauchten wie aus dem Nichts vier der Garias auf und passten sich seinen schnellen Schritten an. Sie verließen das Tempelartige Gebäude und gingen zurück in den Sumpf, der Weg wurde ihnen von der Stimme geleitet.

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    Saraliel zuckte erschrocken zusammen, als Arion sein Pferd mit einem heftigen Zug zum Stehen brachte, und wäre um ein Haar aus dem Sattel gefallen, wenn sein Begleiter ihn nicht geistesgegenwärtig festgehalten hatte. Kurz darauf kam der goldene Streiter auf seinem Ross neben ihnen angeprescht und tat es dem Blonden gleich. „Ich präsentiere die Feste Harzan. Der ganze Stolz unseres gebeutelten Landes und Schutz für alle jene, die verfolgt werden“. Direkt vor ihnen erhob sich eine mächtige Stadt aus der weiten relativ kahlen Landschaft in Richtung eines Berges, der sie von hinten abschirmte, entgegen. Acht gigantische Türme, ragten aus der dicken Stadtmauer heraus, auf denen jeweils ein Dutzend Schützen postiert waren. Auf den Wehrgängen patrouillierten ausschließlich Männer in goldenen Rüstungen. In kurzen Abständen waren Katapulte und Ballisten aufgestellt worden, vor denen große Krieger standen. Ihre Augen schienen noch weit über den Flussähnlichen Burggraben hinweg zu schauen und nach Feinden Ausschau zu halten, wozu die kahle Landschaft geradezu einlud. Näherte sich Jemand der Stadt, so erkannte man ihn schon Meilenweit im Voraus. Am Ende der Stadt direkt am Fuße des mächtigen Gebirgsmassivs hob sich die innere Burg vom Rest der wenig prächtigen Häuser ab. Selbst von hier, direkt vor der Zugbrücke, konnte man die mächtigen Zinnen erkennen. „Lasst uns keine Zeit verlieren“, meinte der Streiter zu den beiden Magiekundigen und wies sein Pferd an über die Zugbrücke, an einem Dutzend Wächtern vorbei zu reiten. Zwar wurden Arion und Saraliel misstrauisch beäugt, durften aber ohne weitere Probleme passieren.

    Der Eindruck von außen verhärtete sich, als sie in die Stadt selbst kamen. Alles, aber auch wirklich alles, schien hier auf eine Schlacht ausgelegt zu sein. Jedes einzelne Haus besaß Öffnungen, die Schießscharten gleichkamen, die Außenwände schienen doppelt so dick zu sein, wie in Vengard, die Gassen waren verwinkelt, sowie undurchsichtig, so dass Feinde sich leicht verlaufen würden und man erkannte keinen Einzelnen der unbewaffnet durch die Straßen ging. Kinder sah man Keine und jede Frau hatte mindestens einen Bogen auf dem Rücken. Was auch immer man hier erwartete, sollte Jemand versuchen diese Stadt zu nehmen musste er eine Armee aufstellen, die größer war als Alles was die Welt bisher gesehen hatte. Saraliel sollte sich eigentlich sicher fühlen, doch die ganze Atmosphäre hier verstärkte das ungute Gefühl in ihm, dass eine Konfrontation nicht mehr auf sich warten lassen würde. Wenn das hier alles nur wegen Serpentia errichtet worden war, dann musste sie mächtiger sein, als Zuben und alles seine Schwarzmagier. Nicht einmal Kan hätte mit seiner gesamten Streitmacht hier Fuß fassen können. Selbst wenn sie die Stadtmauer hätten nehmen können, was sehr unwahrscheinlich war, hätten die Goldenen ihnen im Labyrinth der Gassen den Garaus gemacht. „Eine wirklich düstere Stimmung. Doch man merkt sehr genau ihre Entschlossenheit nicht wahr?“. Der Novize nickte auf Arions Frage hin. „Ich habe noch nicht einmal eine Taverne gesehen. Ob die hier so etwas wie Spaß überhaupt kennen?“. Der Blonde zuckte nur mit den Schultern.

    Einige Zeit später waren sie vor der imposanten Burg angekommen, woraufhin sich ihr Führer elegant vom Pferd schwang und diesem einen Klaps gab. Ein Stalljunge stand wie von Geisterhand bereit um selbiges in Empfang zu nehmen. Saraliel selbst stieg sehr steif von seinem Ross ab und stand schließlich sehr wackelig auf den Beinen. Das Pferd schien ihn mit einem amüsierten Wiehern zu verhöhnen. Mit einem Ruck zog der Goldene seinen Helm vom Gesicht. Kurz geschnittenes, helles Haar kam zum Vorschein. Er hatte harte wie in Stein gemeißelte Gesichtszüge. „Wäre dies ein freudiger Anlass würde ich euch im Namen meiner Brüder willkommen heißen und euch einige Zeit zum erholen lassen. So aber bitte ich euch mir sofort zu meinem Herren zu folgen“. Arion schwang sich nun ebenfalls von seinem Pferd. „Selbstverständlich“. Eine mächtige Flügeltür schlug auf, als sie das Innere der Burg betraten und zielstrebig ihren Weg einige Treppen hinauf und schließlich auf einen großen Raum zu lenkten. Hier drinnen war die Nähe des Krieges nicht so sehr zu spüren wie draußen. Unter anderen Umständen hätte man sich hier fast wohl fühlen können. Prächtige Wandteppiche säumten die Flure und Bilder zeigten ernst dreinblickende Männer. Wahrscheinlich bedeutende Persönlichkeiten unter den goldenen Streitern. Viele Rüstungen standen wie Krieger an den Seiten aufgereiht, in ihren Händen ausschließlich mächtige Zweihänden, dessen Klingen immer den Boden berührten.

    Sie platzten mitten in eine Besprechung, von zwei Männern, die Beide in prächtige weiße Tuniken gekleidet waren. Auf den Bruststücken prangte jeweils das Zeichen des Feuergottes. Die Beiden schauten auf eine Karte, die vor ihnen auf einem runden Tisch lag, der die Mitte des Raumes einnahm. Am Kopfende des Raumes befand sich ein spartanischer Thron, an den Wänden hingen Waffen und Schilde. Fast so als hätte Jemand Angst, dass jeden Moment überfallen zu werden. Hätte die Sonne geschienen, wäre strahlendes Sonnenlicht durch vier große Fenster eingefallen, so aber wurde der Raum nur durch einen Kornleuchter in der Mitte und einige Kerzen auf dem Tisch erleuchtet. „Wenn Dorcas fällt, dann werden wir bald schon Nahrungsknappheit zu spüren bekommen. Die Hexe will uns ausbluten lassen, bis wir ihr geben, was sie verlangt“. Der Goldene ging einen Schritt auf die Beiden zu und begann unvermittelt zu sprechen: „Dorcas ist gefallen Meister Victor“. Der Angesprochene, grauhaarige, dessen markantes Kinn aus seinem Gesicht hervorstach, seufzte und stützte sich auf die Karte vor ihm. Der Mann neben ihm stand mit einer hektischen Bewegung auf. Seine stahlblauen Augen musterten angestrengt die Beiden, die in seinen Augen Fremde waren. „Schlechte Nachrichten sind in diesen Tagen öfter zu Gast, als mir lieb ist. Doch sprich Bruder, bevor wir weiter sprechen wen bringst du uns mit an unseren Tisch? Ich kann mich nicht entsinnen, um Besucht gebeten zu haben“. Der Goldene bat mit einer Geste um Verzeihung. „Dies sind Arion und Saraliel. Sie halfen mit die Nachhut der Garias in Dorcas zu stellen und zu vernichten. Außerdem behaupten sie eine wichtige Nachricht zu haben, die die Hexe selbst betrifft“. Die Augen des Stehenden weiteten sich. „Nun dann setz euch. Ihr dürft euch entfernen Bruder. Möge Innos über euer weiteres Schicksal wachen. Verkündet die Nachricht in der Burg und gib Anweisung die Nahrung einzuteilen“. Der Goldene salutierte und entfernte sich rasch aus dem Raum, während die beiden Magiekundigen sich setzten. „Dies ist Victor, Lord von Harzan und Herr über die Wächter. Er ist es der die Geschicke dieses Landes und unseres Ordens leitet“. Der Weishaarige befreite sich aus seiner Starre und begann seine Gäste mit einem aufmerksamen und durchdringenden Blick zu mustern. „Mich nennt man Talium. Ich bin oberster Wächter über den Schatz den wir hüten und tief mit ihm verbunden. Die Aufgabe meines Lebens ist es den Schatz zu hüten“. „Unsere Namen kennt ihr ja bereits. Ich bin Priester Innos’ und geleitet durch das Feuer unseres Herren, das mich an diesen Ort führte. Mein Begleiter ist mein Sohn. Ebenfalls Diener des Feuers“. Saraliel akzeptierte im Inneren diese Erklärung. Der letzte Zweifel um die Verbundenheit mit Arion war gefallen. „Ihr bewacht das Siegel der Finsternis nicht wahr?“, sprach der Priester Innos’ frei heraus, nach einem kurzen Augenblick des Schweigens. In Taliums Augen blitzten Zweifel auf. „Ja das ist was ich mit meinem Leben zu beschützen geschworen habe. Fragt mich allerdings nicht nach der genauen Wirkung und dem Wesen des Siegels. Ich werde es euch nicht verraten“. „Nein das wäre höchst unklug. Selbst gegenüber offensichtlich Verbündeten. Talium und ich sind die Einzigen die von dem genauen Wesen des Siegels wissen und so soll es bleiben“, mischte sich Victor in das Gespräch ein. „Alles was ihr auf dem Weg hierher saht dient einzig und allein dem Zwecke dies mächtige Artefakt vor Gefahr abzuschirmen“. Arion zeigte Verständnis. „Ich würde ebenso handeln. Erst recht, wenn ich erführe was ich nun berichte“. Drei fragende Gesichter waren auf den Blonden gerichtet. „Ich kenne Serpentia nicht nur, ich liebte sie einst gar. Damals als sie noch Mensch war und nicht viel mehr Geist. Saraliel ist ebenfalls ihr Sohn“. Beide Wächter zuckten ob der erschreckenden Wahrheit zusammen, ließen ihren Gast aber weiter sprechen. „Wir sind hier um sie in ihrem Streben aufzuhalten das Siegel an sich zu nehmen und damit im Inneren von Nocturn das uralte Ritual auszuführen. Das welches..“ Victors Gesicht rötete sich und er unterbrach Arion scharf. „Erzählt nicht so einen Unsinn. Sie wird niemals an das Siegel kommen. Wir leben seit vielen Generationen hier und bewachen dies mächtige Artefakt Beliars. Diese Mauern halten jeden Feind ab, sollte er auch noch so mächtig sein. Ihre Magie reicht nicht bis in die Burg vor, denn es ist Innos Segen selbst, der über uns scheint“. Victor schaute noch einen Moment tadeln, dann wedelte er mit der Hand. „Seid mein Gast, solange ihr nicht die Moral meiner Männer noch weiter schwächt. Sie haben genug an dem Verlust von Dorcas zu verdauen. Ich schätze euer Angebot und nehme eure Hilfe gerne an. Helft uns, wenn ihr wollt gegen den Feind und überzeugt euch so selbst, dass diese Mauern uneinnehmbar sind“. Der Herr der Feste klatschte in die Hände. „Ihr dürft euch nun entfernen. Alle“, fügte er an Talium gewandt hinzu.

    Kurze Zeit später standen die Beiden Gefährten zusammen mit dem obersten Wächter in Mitten eines der vielen Flure. „Nehmt es ihm nicht übel, denn seine Worte spiegeln nur seine Überzeugung wieder. Sein gesamtes Leben hat er dem Schutz dieses Landes gewidmet und muss nun zusehen, wie es gebeutelt wird“. Talium ging ein paar Schritte nach vorne. „Ich bin froh, dass ihr hier seid, falls etwas passieren sollte, wovon wir nicht ausgehen sollten. Lasst unsere Herzen nicht zu sehr von Furcht erfüllt sein. Euer Zimmer findet ihr den Gang entlang im hintersten Raum rechts. Möge Innos über euch wachen“. Die beiden Magiekundigen murmelten ein paar kurze Worte zum Abschied und entfernten sich dann. Der Raum in dem sie wenig später ankamen war genauso spartanisch eingerichtet, wie die Häuser der Stadt anmuteten. Gerade Mal zwei Betten und ein Tisch mit zwei Schemeln stand bereit. Lediglich über das Abendmahl auf dem Holztisch konnten sie sich freuen. „Was denkst du über die ganze Sache?“, fragte Saraliel seinen Vater, der sich an ein Fenster gestellt hatte, wovon er die Stadt beobachten konnte. „Ich habe ein verdammt mieses Gefühl“.

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    Tageslicht. Nach langer Zeit des Wanderns durch endlose Gänge und Stollen erhob sich also die mächtige Feste Harzan direkt vor ihren Augen. Mehr als einmal hatte DraconiZ gedacht, dass der Berg sie in die Knie zwingen würde und dass selbst seine körperlichen Fähigkeiten nicht ausreichten, sich den Abgründen, Kletterpartien und ewigen Wanderungen zu stellen. Doch die Unbarmherzigkeit der Garias hatte immer auf ein Neues dazu geführt, dass er doch weiter gegangen war und den schmalen Pfad entlang gelaufen war. Durch endlose Dunkelheit, nur geführt von Schatten. Sie hatten sich durch das Gebirgsmassiv von hinten der Burg genähert und damit alle Bemühungen umgangen die Feinde fernhalten sollte. Hunderte Augen waren nach vorne gerichtet, auf die kahle Ebene vor der Stadt, doch kein Einziges nach Hinten. Vielleicht dachten sie, dass kein Mensch in der Lage war den Pfad entlang zu kommen oder vielleicht kannten sie ihn nicht einmal. Letzteres war wohl wahrscheinlicher, bedachte man mit wie viel Aufwand sie das Artefakt schützen wollten. Dem Assassinen war dies herzlich egal. Nur noch ein kleiner Abgrund lag zwischen einem prächtigen Fenster der Burg in das spärliches Sonnenlicht eindrang. Schnell war dem Streiter klar, dass die Glasfläche nicht dort war um Licht in den Raum zu bringen, sondern vielmehr zur Verzierung diente. Warum sonst sollte man ein Fenster direkt vor eine Steinwand bauen? Blickte er nach oben konnte er so weit das Auge reichte nur eine weit aufragende Mauer aus uraltem Stein erkennen.

    Schon wollte der Schwarzhaarige seine Kräfte sammeln und losspringen, als einer der Garias ihm etwas reichte. Eine kleine Phiole in der eine rötlich schimmernde Flüssigkeit hin und her schwang. „Was ist das?“. Der Schatten zischte: „Ein Heiltrank mein Herr, der nicht nur eure Kräfte zurückkehren lässt, sondern sie noch verstärkt. Meine Gebieterin war sich sicher, dass ihr ihn brauchen würdet“. Ohne weiter nachzudenken griff der Streiter nach der Phiole und leerte sie in einem Zug, bevor er sie nach unten in den Abgrund gleiten lies. Einen Moment tat sich rein gar nichts in ihm, dann spürte er gigantische Kräfte in sich aufflammen. Wie als hätte Jemand ein zusätzliches Herz in seinen Brustkorb gepflanzt, dass zusätzlich Energie durch seine Adern peitschte. Als die Garias sicher waren, dass der Trank vollends gewirkt hatte, sprang der Erste ab und landete auf dem knappen Sims vor dem Fenster. Wobei man den Vorgang kaum als Sprung bezeichnen konnte, war es vielmehr ein Schweben gewesen. „Es beginnt mein Meister DraconiZ“. Der Angesprochene nickte und zog geistesgegenwärtig eine seiner Klingen aus dem Gürtel an seiner Seite. Ein zweiter Garia gestellte sich vor das Fenster und kurz darauf verschwanden die Farben und Formen darauf. Mit ihnen das gesamte Glas, bis die beiden Schatten einfach eintreten konnten. „Was?“, murmelte der Assassine nur, bevor er seinerseits absprang und in den Raum vor ihm eintrat. „Wir schickten die Scheibe in unsere Welt“. DraconiZ verscheuchte den Gedanken was passieren würde, wenn eine so große Glasscheibe in Beliars Reich einging und musterte lieber den Raum vor ihm. Überall waren Regale aufgestellt und viele Truhen lagen auf dem Boden. Einige von ihnen waren halb geöffnet und blitzende Klingen ragten heraus. Überall befanden sich Waffen verschiedenster Machart und Gattung. An den Wänden waren Banner befestigt die auf den gerechten Umgang mit Leben und Waffe mahnten. „Verlasst den Raum zur linken Seite. Haltet euch dann immer dem Gang entlang, bis ihr links auf eine spärliche und doch gut verschlossene Tür stoßt. Habt ihr diese betreten, steigt die Stufen hinab und nehmt am tiefsten Punkt das Siegel an euch. Nur ein menschliches Wesen kann den Zauber durchdringen, der um das Artefakt liegt“. Der Schwarzhaarige zuckte nicht einmal mehr zusammen, als die Stimme laut und befehlend in seinem Kopf erklang, sondern ging selbstsicher auf die Tür der Waffenkammer zu und stieß sie vorsichtig auf.

    Die beiden Wachen vor der Kammer fanden den Tod noch bevor sie realisieren konnten was geschah. Zwei präzise Schwertstreiche reichten um die beiden leblos in Richtung des prächtigen blauen Teppichs sinken zu lassen. Das Weis ihrer Tuniken wurde mit rotem Blut getränkt. „Zwei von euch sorgen dafür, dass möglichst weit entfernt unseres Aufenthaltsorts Verwirrung und Chaos losbricht. Die Anderen beiden folgen mir“. Die Geister nickten stumm. Zwei wandten sich rechts und schwebten in atemberaubendem Tempo hinfort, während die anderen beiden bei dem Assassinen blieben, der langsam und bedächtig weiterlief. „Bei Innos was….?“, rief ein in eine komplett goldene Rüstung gerüsteter Krieger aus und erhob noch im letzten Moment seine Waffe um dem Garia zu begegnen, der sich ihm entgegen warf. Schon bald waren sie aus dem Hörfeld des Assassinen verschwunden, der seine Schritte immer schneller den Gang entlang lenkte, bis er wie von Blutfliegen gehetzt über den Teppich, vorbei an Bildern und Statuen eilte. Adrenalin peitschte wild und unkontrolliert durch seinen Körper.

    Ein Wurfmesser sirrte von der Hüfte des Streiters direkt auf den Wächter zu, der vor der besagten Tür aufgeregt zitternd stand, traf ihn in die Kehle und warf ihn nach Hinten. Gurgelnd taumelte er zurück, bis er nach hinten sackte und dort liegen blieb. Allen Schwung nutzend den er zur Verfügung hatte trat der Schwarzhaarige gegen die Holztür, zerschmetterte das Schloss und sorgte dafür, dass sie nach hinten in den Raum hinein fiel. Das nächste Hindernis war genommen. „Sorg dafür, dass ich keinen ungewünschten Besuch bekomme dort unten“, wandte der Emir sich an seinen letzten schattenhaften Begleiter und drang dann in den sehr kleinen Raum ein. Die geschilderte Treppe befand sich am anderen Ende des Raumes. Ohne noch einen weiteren Blick zu verschwenden ging er direkt auf die steile Steintreppe zu. Ein Klacken riss ihn jäh aus seinem Rhythmus. „Wirf dich auf den Boden!“, mahnte die Stimme und ohne Bedenken tat der Streiter wie ihm befohlen. Gerade schnell genug um einem Bolzen zu entkommen, der wie von Geisterhand aus der linken Seite des Raumes geschossen kam und ihn in Fetzen gerissen hätte, wenn er nicht hart und schnell auf dem Boden aufgekommen wäre. „Scheiße“, keuchte der Schwarzhaarige und fuhr sich mit der, in einen Handschuh gekleideten, Hand über die feuchte Stirn. „Weiter“.

    Ein gutes Dutzend Fackeln erhellte den großen Raum, in dem einzig und allein ein Podest stand. Um es herum waberte ein Ring aus pulsierender Magie. Der Boden war gefliest, die Wände kahl. Aus der Dunkelheit einer Ecke trat eine, in die weiße Tunika der Wächter gekleidete, Gestalt heran. Ihre stahlblauen Augen musterten den Eindringling. Sofort zuckte das Schwert des Assassinen in die Höhe und richtete sich gegen den Wächter, der den Schlag meisterhaft parierte und einige Schritte nach hinten wich. „Ich hatte doch gehofft, dass Serpentia selbst erscheinen würde und mir die Ehre erweist. Stattdessen schickte sie einen zweitklassigen Schwertkämpfer“. Mit einer Drehung griff der Schwarzhaarige erneut an. Funken stoben als die Klingen aufeinander trafen und purer Hass spiegelte sich auf beiden Seiten, als ihre wutentbrannten Blicke sich trafen. Wie von der Wildheit ihrer Blick auseinander getrieben umkreisten sich die beiden Kontrahenten erneut und ließen ihre Klingen in einem schnellen, fast tanzartigen, Schlagabtausch aufeinander treffen. „Vergesst es Speichellecker der Hexe. Gegen den obersten Wächter habt ihr keine Chance. Es gibt keinen Krieger der mich besiegen kann“. Zur Antwort traft der Emir Talium direkt ins Gesicht und hätte ihn beinahe enthauptet, hätte dieser nicht im letzten Moment seine Klinge nach unten gerissen. Beide Klingen glitten zur Seite, so dass der Wächter sich gerettet sah, doch im gleichen Moment zog der Assassine seine zweite Klinge vom Rücken und wendete sie gegen die Schutzlose des Wächters. Zwar konnte der Wächter ein Stück nach rechts ausweichen, doch an seiner Seite entstand ein lang gezogene hässliche Wunde, die ihn wütend aufstöhnen lies. „Euer Hochmut ist euer Untergang“, meinte DraconiZ ohne eine Emotion in der Stimme und preschte mit einem Schlag der rechten Klinge nach vorne um kurz darauf einen Salto zu vollführen um den Wächter mit einem Tritt umzuwerfen. Seine linke Klinge schützte ihm dabei den Rücken. Die Taktik ging auf. Talium parierte den ersten Schlag, wurde aber schwer von dem Tritt getroffen und schlug hart gegen die Wand hinter ihm. Seine Waffe wurde kurz daraufhin von DraconiZ aus der Hand geschlagen, während seine zweite Klinge auf die Kehle des Wächters zeigt. „Ein guter Kampf, der nun in eurem Untergang sein Ende findet“.

    Der Wächter grinste schwach. „Da wäre ich mir nicht so sicher“. Das der Wächter die Hand erhob schien pure Verzweiflung zu sein, als aber magische Energie davor aufblitze weiteten sich die Augen des Assassinen ungläubig und er wurde von einem magischen Pfeil erfasst durch den Raum geworfen, wo er hart auf dem Boden aufsetzte. Noch als er am Boden lag zog er seine Armbrust von Rücken und zielte wütend auf seinen Feind. Dieser hatte sich mittlerweile aufgerappelt und schleppte sich in Richtung des Podestes. Nur ein magisches Schild um ihn herum rettete ihn davor, dass der Bolzen seine Schulter zerfetzte und seine letzte Möglichkeit zu gewinnen vernichtet wurde. So knallte der Bolzen nur gegen seinen Kopf und lies ihn genau dorthin taumeln, wo er hinwollte. Schwer stützte er sich auf dem Podest ab um nicht umzufallen „Also gibt es keine Andere Möglichkeit“. Entschlossenheit flammte in seinen Augen auf und er ergriff das Siegel vor ihm mit beiden Händen um kurz darauf in einer gleißenden purpurnen Flamme zu verschwinden. Ein hässliches Kreischen entkam der Kehle des Schwarzhaarigen, das nicht zu ihm selbst gehörte, sondern vielmehr von seiner Mutter ausging, die sich um ihr Artefakt betrogen fühlte. „Folge ihm du Narr! Lauf!“.

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    Saraliel rannte keuchend durch die Gänge. Überall in der Burg war mit einem Male Aufregung zu vernehmen. Zahllose Stimmen schrieen herum, hallten durch sämtliche Gänge wider und brachen sich an den Rüstungen, die wie steife Wächter auf die Rennenden zu achten schienen. „Garias! Garias in Harzan!“ Der Novize keuchte und blieb an einer der schier unendlichen Wegkreuzungen stehen. Wo war nur Arion jetzt? Der Riese schalt sich selbst in Gedanken einen Narren. Warum hatte er nicht darauf bestanden ihn zu Victor zu begleiten? Der Riese setzte zu einem Fluch an, hielt aber inne und horchte. Etwas hatte sich verändert. Etwas, das nicht von außen kam, sondern von seinem Inneren aus verlangte, dass er einen bestimmten Weg einschlug. Nur eine Vermutung, wie eine wage Erinnerung und doch so stark, dass Saraliel nicht umhin kam ihr zu folgen. Er beschleunigte seine Schritte noch ein weiteres Mal. „Links. Ja ich muss links“, murmelte er außer Atem zu sich selbst.

    Die Schneise der Verwüstung wurde schon bald ersichtlich, als er an einigen umgekippten Statuen vorbeikam und kurz darauf an einer eingetretenen, alt und morsch wirkenden Tür. Rechts daneben lag einer der Wächter. In seiner Kehle steckte ein langes Wurfmesser, seine ehemals weiße Tunika war von eingetrocknetem Blut besudelt und sein Gesicht zu einer schmerzhaften Grimasse verzerrt. Mitleid spiegelte sich in den Zügen des Riesen. Der Krieger hatte nur sein Land verteidigen wollen. Ein Schaudern unterdrückend rannte er weiter. Etwas sagte ihm, dass dort unten Niemand mehr war. Eine Ahnung, die er sich selbst nicht erklären konnte. Mit einem Male erschall ein Schreien ganz in der Nähe. Saraliel blieb keuchend stehen und zog seine Waffe aus dem Gürtel. Als der Novize um eine Biegung kam erkannte er einen Schwarzhaarigen, ganz in schwarz gekleideten, Mann mit stahlblauen Augen und unnatürlich blasser Haut der über einen Krieger gebeugt stand und ihm in diesem Moment den Gnadenstoß gab. Der Goldene sackte leblos in sich zusammen, in dem Blick des Fremden konnte man nur eines lesen: Erbarmungslosigkeit. Mit einem gezielten Tritt manövrierte er den Toten aus der Bahn und hob sein Schwert in die Höhe um Saraliel zu empfangen. Der blieb allerdings in einiger Entfernung stehen und beäugte sein Gegenüber aufmerksam. Er hatte das dumpfe Gefühl diesen Mann schon einmal gesehen zu haben. Irgendwoher dessen Gesichtszüge zu kennen und die Art wie er ihn anblickte. Saraliel schien mit dieser bizarren Situation überfordert und blieb regungslos blickend stehen. „Was denn ein Feigling? Ich dachte ein jeder der hier lebt, muss viel Mut und Ehre im Leib besitzen“, höhnte der Schwarzhaarige und zog im gleichen Augenblick einen Wurfdolch aus seinem Gürtel, der in rasender Geschwindigkeit auf den Riesen zugesirrt kam. Nur seine Magie der Luft rettete ihn vor dem Tode und lies den Dolch, der sehr ähnlich mit dem war, der den Wächter tötete, gegen eine Rüstung, an der Seite des Flures, prallen und kurz darauf dumpf auf den Boden. Das Schallen der Rüstung würde hoffentlich weitere Krieger auf den Plan rufen, die diesen unheimlichen Krieger vor ihm den Garaus machten. Der Schwarzhaarige vor ihm blickte sich hektisch um, so als würde er auf etwas warten, dann kam er mit langsamen und festen Schritten näher. „Kennen wir uns?“, murmelte er schließlich nahe genug war um den Riesen mit einer schnellen Bewegung anzugreifen. Saraliel hatte Ja sagen wollen und den Mann vor ihm zur Rede stellen wollen, fühlte sich seltsamer denn je. Doch er tat, was in seinen Augen nun richtiger war. Er erhob sein Schwert und ging in die Verteidigungsposition, die Sir Ulrich ihm einst eingebläut hatte.

    Der Invasor nahm dies als direkte Kampferklärung und sprang mit einem so heftigen Satz nach vorne, dass Saraliel nach hinten taumelte als die Klingen Funken sprühend aufeinander trafen. Der Riese keuchte als direkt die nächste Schlagkombination auf ihn eindrang und er nur mit äußerster Mühe jede einzelne Berührung aushalten konnte. Schon bald schmerzte sein Arm fürchterlich und sein Körper schrie nach Erholung. Er hatte nie einem Gegner gegenüber gestanden, der so geschickt war wie dieser, der so schnell Angriff und doch so viel Kraft in seine Hiebe lenkte. Er wurde wie ein kleines Kind vorgeführt. An Gegenangriff war zu keinem Moment zu denken. „Wäre nur einer der Paladine hier um mir zu helfen“, dachte Saraliel bitter und musste zusehen, wie die Klinge seines Feindes über seine Schwerthand fuhr, ihr eine tiefe Wunde zuführte und seine Waffe gen Boden glitt, während er gleichzeitig in den Magen geschlagen wurde. Als er zu Boden sank, erhob der Schwarzhaarige seine Waffe direkt über seinen Kopf. „Arion hilf mir. Bitte!“, schrie Saraliel aus schierer Verzweiflung, während er die Hände über den Kopf hob. Sein Gegenüber hielt inne und es schien als wäre die Klinge direkt über dem Haupt des Novizen in der Luft zum Stillstand gekommen. „Arion?“, murmelte der Schwarzhaarige fragend.

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    „Hier bin ich!“, donnerte eine Stimme den Gang entlang direkt auf die beiden Kontrahenten zu. Die Gestalt war in eine prächtige feuerrote Robe gehüllte, auf der goldene Flammenornamente im Fackellicht der Gänge glitzerten. Alleine durch die Präsenz des Mannes, der mit festen Schritten näher kam, taumelte der Assassine ein paar Schritte zurück und lies seine Waffe sinken. Seinem Kontrahenten stand noch immer die Panik ins Gesicht geschrieben. DraconiZ schaute fassungslos zu dem Feuermagier herüber. Mit einem Mal war das kleine bisschen Farbe, was sonst vorhanden war, aus seinem Gesicht verschwunden. „Das ist unmöglich. Du .. du warst tot. Der Bolzen…“. Der Streiter erhob seine Waffe gegen den Mann vor ihm, nur um sie kurz daraufhin wieder sinken zu lassen. In seinem Kopf zischte die Stimme er solle sich diesem Manne entledigen, doch sein innerer Wille war in diesem Moment, wo Serpentia und die Garias nicht in der Nähe waren, stärker. „Wie du siehst konnte ich mich retten. So viel Zeit ist vergangen in der wir uns nicht sehen konnten“. Arion wollte näher kommen, doch der Emir wich einen Schritt zurück. „Warum hast du dich nicht sehen lassen? All die Zeit die verging …. Vater?“. Der Mann gegen den er noch vor wenigen Augenblicken gekämpft hatte zuckte zusammen, doch der Schwarzhaarige hatte nur Augen für den Priester Innos’ vor ihm. „Die erste Zeit dachte ich ähnlich wie du. Das ich Niemanden mehr hätte und mit dir der Letzte meiner Familie verloren war. Ich wurde erst wieder auf dich aufmerksam, als Khorinis fiel und warum ich mich dann nicht meldete wirst du wohl einsehen. Dasselbe was dich damals in seinen Bann zog scheint nun auch wieder an dir zu ziehen“. Der Assassine schluckte, straffte sich und setzte dann ein böses Grinsen auf. „Du irrst Vater. Khorinis war meine eigene Entscheidung. Der Einfluss meiner Mutter auf mich damals war lediglich einer der Faktoren die zu meiner Entscheidung führten. Jetzt allerdings fühle ich mich wesentlich gebundener“. Wie um seine Worte zu unterstützen schrie die Stimme in seinem Kopf hysterisch auf, doch DraconiZ schenkte ihr keine Beachtung. Arion schaute traurig drein. „Dann sind meine Befürchtungen wahr. Du hast dich für einen Pfad entschieden, den ich nicht gut heißen kann. Auf dem ich dir nicht folgen kann. Was du in Khorinis getan hast ist nicht zu entschuldigen, auch nicht in meinen Augen“.

    Der Emir schüttelte den Kopf. „Nein in den Augen eines Dieners Innos wird das wohl nie zu verstehen sein. Es war vielleicht die richtige Entscheidung dich nicht weiter in meine Belange einzumischen“. Der Schwarzhaarige wollte sich abwenden, den Kampf, Kampf sein lassen, doch in diesem Moment sprang der Mann auf, der die ganze Zeit reglos an der Wand gekauert hatte. „Und doch kannst du uns helfen das Richtige zu tun. Unsere Familie ist noch nicht verloren. Sie darf nicht verloren sein nachdem was alles geschehen ist!“. In Anbetracht der Tatsache, dass der Schwarzhaarige eben noch nach seinem Blut gegiert hatte, wirkten die Worte fast absurd und unreal, aber der Mann schien sie aus tiefster Überzeugung zu sprechen. Arion überlegte einen Moment dann nickte er und drang ebenfalls auf DraconiZ ein: „Noch gibt es Hoffnung für uns. Das was hier geschieht kann auch nicht in deinem Interesse sein. Der Schrecken kann nicht so weitergehen“. Der Schwarzhaarige fühlte sich mit einem Male wie ein in die Enge gedrängtes Tier. Seit langem war es das erste Mal, dass er nicht wusste wie er der Situation nun begegnen sollte. Schließlich schüttelte er den Kopf. „Der Schrecken hat gerade erst begonnen“, sagte er fast traurig. „Ich habe mich nicht entschieden Serpentia meine Loyalität zu schwören und wenn ich die Möglichkeit habe, werde ich mich aus ihren Händen winden. Seid euch dennoch gewiss, dass der Krieg der Götter uns zu Feinden macht. Zu Feinden, weil Innos euch als Dank für eure Loyalität mit Blindheit straft, so wie einst auch mich“.

    Das Gespräch hätte weitergehen sollen, sie hätten sich in Ruhe austauschen sollen und vielleicht wären sie sich doch näher gekommen. Trotz allem was in der Vergangenheit passiert war. Aber Schatten legten sich auf ihr Gespräch. Vier Schatten, die bewaffnet mit rostigen schwarzen Klingen auf Arion und offensichtlich den Bruder des Schwarzhaarigen, eindrangen und jeden weiteren Versuch zu sprechen mit Kriegslärm hinfort wischten. Mit einem Male war auch wieder die Stimme klar und hell im Kopf des Assassinen und befahl ihm endlich die Türschwelle zur Waffenkammer zu überwinden um aus der Feste Harzan zu entkommen und sich Talium zuzuwenden, der mit dem Siegel längst weit entfernt war. Einen letzten langen Blick warf er auf Vater und Bruder zurück, bevor er sich zurück in die Schatten des Berges begab.

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    „Was sollen wir denn überhaupt bei ihm? Wir waren es die, die Garias vertrieben haben. Er wird wieder nicht verstehen wollen, wie dringend die Situation ist“, meinte Saraliel, der in diesem Moment neben seinem Vater einher lief. Es war nur wenige Augenblicke her, in denen ihre Magie die Schatten aus der Burg vertrieben hatten. „Wir müssen jede Chance nutzen um herauszufinden wo sich das Siegel nun befindet, bevor DraconiZ dort eintrifft und Serpentia das Artefakt in die Hände fällt. Außerdem wäre ich mir nicht sicher, ob Victor seine Meinung nicht doch revidiert hat“. Der Riese musste seine Schritte um einiges beschleunigen um mit dem Priester Innos’ mitzuhalten, der wie auf der Flucht durch die weiten Gänge preschte. „Das Siegel ist entwendet worden?“. Arion maß seinen Sohn mit einem langen Blick und bejahte. „Talium nahm es mit sich als dein Bruder dabei war, es an sich zu nehmen. Die Meldung war es, die dein Leben rettete“. Saraliel schluckte als er daran zurückdachte, wie die Klinge nur Haarscharf vor seinem Kopf zum Stehen gekommen war. Wie konnte nur Bruder zu Bruder so kaltherzig sein? Der Novize verdrängte die Frage und beantwortete sie im Stillen damit, dass er mit seinem erklärten Feinde und unter der Tatsache, dass sie sich nicht gekannt hatten, nicht anders gehandelt hätte. Auch wenn das nicht stimmte.

    Mit einer herrischen Bewegung schwang die Tür zum Beratungsraum auf und tatsächlich saß der Ordensherr vor dem Tisch und blickte sie wissend an. Ohne sich mit einer Begrüßung aufzuhalten begann Arion zu sprechen: „Wo befindet sich Talium nun? Habt ihr eine Ahnung wo er sich mit dem Siegel befinden könnte?“. Victor lehnte sich in seinen thronartigen Stuhl zurück und blickte sie hochmütig an. „Ja ich weiß wo er sich befindet. Er wird tun was nötig ist und das Siegel vernichten“. Arion keuchte und trat demonstrativ einen Schritt vor. „Alleine? Wie soll er alleine das Siegel vernichten und warum habt ihr dies nicht längst getan?“. Der Ordensherr maß die beiden Magiekundigen mit einem Blick, der ganz klar sagte, wie wenig er sie schätzte. „Das hat euch nicht zu interessieren. Ich werde es euch dennoch sagen“. Vater und Sohn mussten sich Beide einen bösen Kommentar verkneifen. „Das Siegel ist mit diesem Land eng verbunden. Wenn es vernichtet wird sind die Auswirkungen fatal. Es wird kein Getreide mehr wachsen in den nächsten zehn Jahren, der Himmel wird sich schwarz färben und alles was wir aufgebaut haben wird verblassen. Doch angesichts der Tatsache, dass Serpentia noch wesentlich größeren Schrecken über die ganze Welt senden wird, bleibt uns keine Wahl“. Saraliel nickte. Etwas in der Art hatte er erwartet. „Und doch sollten wir Talium unterstützen. Er unterlag schon einmal meinem Bruder, wie es aussieht. Verratet uns den Aufenthaltsort!“, forderte der Riese energisch, doch Victor winkte ab. „Talium wird seine Aufgabe alleine und präzise ausführen und vielleicht sogar mit seinem Leben bezahlen. Die Energien die dabei freigesetzt werden sind unvorstellbar. Es ist seine Bürde, nicht die eure. Und nun geht. Ich bin sehr beschäftigt mit dem was nun kommen mag“. Die Worte waren von einer Endgültigkeit, die die Beiden sofort Kehrt machen lies.

    Als sie auf dem Flur angekommen waren und die Tür schwer ins Schloss gefallen war, wandte sich Saraliel an seinen Vater: „Wie kommen wir nun an die Information?“. Arion zuckte nur mit den Schultern. „Wir könnten versuchen durch die anderen Wächter daran zu gelangen, aber ich fürchte, dass Talium und Victor die Einzigen sind, die davon wissen. Wie es aussieht, sind wir zum warten verdammt“. Wütend stampfte Saraliel auf. „Dieser verdammte Hohlkopf! Noch immer fühlt er sich sicher“. Sein Vater nickte traurig. „Lass uns Talium Glück wünschen“.

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    „Was bei Beliar sind das?“. Der Schwarzhaarige ging langsam und bedächtig aus dem letzten Stollen des gewaltigen Berges hinaus und warf einen langen prüfenden Blick auf seine vier Begleiter die vor zwei sehr seltsam anmutenden Wesen standen. Wie manifestierte Finsternis hatten sie sich auf ihren vier krallenartigen Füßen auf dem kahlen Boden niedergelassen. Aus den roten Krallen ragten schwarze Beine in die Höhe und gingen in einen geschuppten Körper über, an dessen Seiten sich lange vogelartige Schwingen befanden. Der Kopf der Wesen mutete fast wie der eines Snappers an, aus dem glühende blaue Augen hervorstachen. Doch Gefahr schien nicht von ihnen auszugehen. „Husiak - Unsere Reisemöglichkeit. Serpentia hat sie zu unserer Hilfe gesandt“. Der Assassine zuckte zusammen, als er sich vorstellte, dass er fliegen sollte und dann auch noch auf dem Rücken eines dieser Monstren. Eine Wahl wurde ihm gar nicht erst gewährt. Vier kalte, mit Fetzen umwickelte Hände packten ihn an den Schultern und setzten ihn unsanft auf den Rücken eines der Husiak, aus dessen Kehle in diesem Moment ein Fauchen entkam. Das Einzige was ihn beruhigte war die Gewissheit, dass seine Mutter ihn noch brauchte.

    Staub wirbelte auf, als ihr Reittier seine Schwingen öffnete und mit einem starken Stoß vom Boden abstieß. Um ein Haar hätte der Streiter laut aufgeschrieen, packte aber wie im Wahn eine der Schuppen und schaffte es so, nicht vom Rücken des Biestes zu fallen. Als er es wagte einen Moment nach vorne zu schauen, erkannt er, dass die Garias keine Anstalten machten das Wesen irgendwie zu lenken, sondern vielmehr wie Statuen auf dem Rücken ausharrten. „Muss keiner die Zügel packen?“, fragte der Assassine erstaunt und bekam nur einen kurzen Satz zur Antwort: „Unsere Herrin leitet sie selbst, denn nur sie selbst kann das Siegel spüren, jetzt wo es aus der Hand der Wächter genommen wurde“. Der Schwarzhaarige stellte keine weitere Frage, sondern schloss die Augen und legte sich, so gut es ging, auf eine Schuppe der Husiak, immer darauf bedacht bloß nicht nach unten zu schauen. Nicht zu sehen, wie das Land in hoher Geschwindigkeit an ihnen vorbei raste, wie Flüsse zu blauen Strichen wurden und Wälder zu grünen Flecken.

    „Schaut nach unten Meister DraconiZ. Dort unten liegt der Talkessel, der unser Ziel ist. Man nennt es das Tal der Schatten“. Es schien Ewigkeiten gedauert zu haben, in denen der Schwarzhaarige nur gehofft hatte, dass der Takt der Schwingen gleichmäßig bleiben möge. Nun wagte er sich langsam in eine senkrechte Position zurück und konnte gerade erkennen, wie die beiden Husiak zur Landung ansetzten. Bis zu diesem Moment hatte er gar nicht bemerkt, dass sie mit zwei Reittieren geflogen waren und, dass sie auf dem Anderen auch noch zwei Garias befanden. „Warum nennt man es Tal der Schatten?“. „Man sagt dort unten liegt der Ursprung des Siegels und unserer Art. Unsere Herrin geht davon aus, das dieser Narr Talium dort unten das Artefakt vernichten will“. DraconiZ nickte. „Wenn man vom Teufel spricht“. Der Blick seiner stahlblauen Augen erkannte in diesem Moment die weiße Tunika der Ordensritter in der Mitte des Talkessels. Während der Schwarzhaarige erleichtert von seinem Reittier absprang und eine seiner Waffen aus der Scheide riss, erhob Talium seine Hand und hüllte die ganze Ebene in gleißendes Licht, das die Garias und die Husiak zum Stillstand zwang. Der Assassine kam mit langsamen Schritten näher. Immer auf die Reaktion des obersten Wächters gespannt, in dessen Gesicht sich Furchen der Erschöpfung gegraben hatten. Ein kalter Windhauch hallte gespenstisch an den uralten natürlichen Wänden wider. „Du warst zu schwach das Siegel zu vernichten nicht wahr?“, stellte er Emir die Frage mit einem bösen triumphierenden Gesicht. „Das ist unmöglich. Ich, ich konnte es nicht. Warum nur unterstützt Innos mich nicht ausreichend?“. Der Streiter kam näher. „Weil es nicht die Aufgabe der Götter ist das Leben zu meistern, sondern die Aufgabe der Menschen“, eine kurze Pause entstand in der Talium bitter auf die goldene Münze in seiner Hand schielte. „Nun sieh dein Versagen ein und gib mir das Siegel“, forderte der Streiter.

    Talium schaute ihn wütend an, straffte seine Gesichtszüge in der schon untergehenden Sonne und zog sein Schwert aus der Scheide. „Nur über meine Leiche!“. „Oh das lässt sich einrichten“, meinte der Emir und sprang mit der Eleganz einer Katze vor um dem Ordensritter das Siegel aus der Hand zu treten und dann mit einer Schwertkombination von der Platte fort zu treiben. „Weitere Teleportationen wird es nicht geben“. Funken stoben als die Klingen in schneller, tanzender Konfrontation aufeinander trafen. Talium kämpfte gut, sehr gut so gar. Aber irgendetwas hatte sich seit ihrer letzten Begegnung geändert. Etwas, das belastend auf der Seele des obersten Wächters lag und ihn einiges an Kraft kostete. Fast so etwas wie Enttäuschung spiegelte sich im Gesicht des Schwarzhaarigen, als er ihn mehr und mehr in die Enge trieb. „Ist das denn schon alles? Ich will einen würdigen Kampf!“, forderte der Schwarzhaarige, tauchte unter einem Schlag weg und trat Talium gefährlich in die Magengegend um daraufhin zuzusehen, wie sein Schwert auf den Boden fiel und er zusammensackte. In diesem Moment erlosch das Licht um sie herum und zwei der Garias angeprescht, um der Sache ein Ende zu setzen, doch der Emir hob die Hand. „Nehmt das Siegel an euch, aber er gehört mir. Wir werden das nun zu Ende bringen“.

    Der Schwarzhaarige zerrte Talium in die Höhe, stieß ihn vor sich her und warf ihm sein Schwert zu. „Nun steh auf und wehre dich“. Der oberste Wächter griff halbherzig zu seiner Waffe und hob sie vor seinen Kopf. Gerade schnell genug um mitzubekommen wie das Erzschwert des Schwarzhaarigen seine Klinge zerschmetterte und kalter Stahl in seinen Brustkorb eindrang. „Erbärmlich“. Achtlos zog der Streiter seine Klinge wieder aus dem Brustkorb heraus und hörte nur noch wie hinter ihm der Leib des Wächters auf den Boden drang. Erwartungsvoll stand schon einer der Husiak bereit, um ihn zu Serpentia zurück zu bringen.

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    „Tut mir leid. Aber mein Herr befindet sich derzeit weder in der Burg noch in der Stadt. Ich fürchte ihr müsst euch etwas gedulden“, meinte der Goldene Streiter, vor dem Saraliel in diesem Moment stand und Auskunft verlangte, wo Lord Victor sich hin verzogen hatte. Noch immer war der Novize wütend darüber, dass dieser Narr Talium alleine gehen gelassen hatte. Nur Innos wusste, wie es nun um ihn bestellt war. Das Siegel hatte er allerdings wohl noch nicht vernichten können. Die Landschaft rund um die Feste Harzan hatte sich nicht verändert. „Ich danke euch trotzdem“, meinte der Novize und wandte sich ab. Sein Tonfall und die Schnelligkeit, mit der er sich abwandte, strafte ihn Lügen. Hastig wandte er sich durch die Gänge, der Saum seiner Robe raste über den Teppich und die Rüstungen an den Seiten schienen ihm entkommen zu wollen. Wie konnte man ihn nur so zur Untätigkeit verdammen? Victor war ein verdammter Narr. Die Tür zu seinem Zimmer flog auf und traf ungestüm gegen einen Schrank, während Saraliel eintrat und zu seinem Vater hin sah, der über einem Buch gebeugt vor einem Tisch saß, auf dem sich, außer dem dicken Buch, ein leerer Teller und ein Kelch mit Wein befand. „Der Narr hat die Burg verlassen“, donnerte der Riese und blieb an die Wand gelehnt stehen. „Ich weiß“, bemerkte Arion weiter und blätterte eine Seite um. „Der wird noch Alles zu Grunde richten. Das ist nicht richtig was er tut“. „Hmm richtig“, kam die Antwort vom Tisch. Wieder blätterte eine Seite um. „Ich wüsste nur zu gerne wo er sich aufhält. Ob er Talium gefolgt ist?“. Saraliel ging ein paar Schritte zum Fenster und schaute hinaus. „Ja wahrscheinlich ist er das“. „Was soll das heißen?“. Arion schaute von seinem Buch zu seinem Sohn herüber. „Darauf haben wir keinen Einfluss und müssen hoffen, dass nichts allzu schlimmes passiert. Und doch bin ich mir sicher, dass dies der Fall sein wird“. Der Priester Innos’ fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. „Deswegen habe ich angefangen mich damit beschäftigt was passieren wird, sobald Serpentia das Siegel hat“.

    Saraliel seufzte. „Und was hast du dabei herausgefunden?“. Arion zuckte mit den Schultern. „Nicht sonderlich viel mein Sohn. Alles was ich hier erfahren konnte, wusste ich bereits. Die Macht des Siegels kann nur in den Mauern des Alten Tempels Nocturn aktiviert werden und nur dort kann es vernichtet werden. Deswegen kann Talium nicht erfolgreich gewesen sein“. Nach einem Schluck Wein fuhr der Blond fort: „Der Tempel liegt tief verborgen unter der Erde, wo genau weiß Niemand und ich habe keine Ahnung wie man an das Wissen gelangen soll, wenn nicht einmal Talium den Ort kannte. Das Tal der Schatten ist definitiv nicht der richtige Ort“. Saraliel legte seine Stirn in Falten. Die Situation wurde immer verzwickter.

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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    DraconiZ ist offline
    Mit wehendem rabenschwarzem Haar stand die Schwarzmagierin schon am Rande des uralten tempelartigen Gebäudes und schaute erwartungsvoll zum dunklen Horizont hinauf, als die beiden Huziak zur Landung ansetzten. Die Augen Serpentias schienen in einem unnatürlichen Glanz zu leuchten, als die geflügelten Echsen vor den steinernen Stufen landeten und mit einem Knurren ihre Reiter herunterließen. DraconiZ sackte mit den Stiefeln in den Morast des Sumpfes ein, während er beobachten konnte wie einer der Garias auf seine Mutter zuging. „Gib es mir“. Keine Emotion stand im Gesicht der Schwarzhaarigen Frau, nur blanke maßlose Gier. Ihre spinnenartigen Finger streckten sich und umklammerten schließlich die große Münze. Mit einem Male schien sich etwas in der Umgebung zu verändern. Die Wasser und Pflanzen in der Umgebung schienen sich zu bewegen, die Garias und Huziak wichen instinktiv vor der Hexe zurück und verschwanden schließlich im Moor. Es gab keine Erklärung doch es schien als würden selbst die Geiste Angst vor der unheimlichen Macht haben, die Serpentia nun umgab. Die Farbe des Siegels in ihrer Hand verfärbte sich von golden zu feuerrot und die Erscheinung seiner Mutter veränderte sich. Ihre haselnussbraune Haut wurde Totenbleich, ihre Gesichtszüge fielen ein und das letzte bisschen gespielte Wärme verblasste. „Es ist so weit mein Krieger. Nun beginnt die Zukunft“. DraconiZ blieb wie angewurzelt stehen, als die mächtige Magierin ihre Hand hob, in der das Siegel aufblitzte. Ein einziges Wort entkam ihrer Kehle. Ein Wort das so voll von uralter Macht war, dass sein Klang in der ganzen Ebene widerhallte und das Gebäude hinter ihr zum Beben brachte, solange bist die Säulen und Dächer sich wie im Todeskampf aufbäumten und das gesamte Gebilde anfing im Sumpf zu versinken. „Gehalten von meiner Magie verschwindet nun dieses Gebäude. Es verschwindet, so wie bald alles dieser Zeit verschwinden wird, sobald das Siegel seine volle Macht entfaltet hat“. Der Assassine zitterte. Er hatte schon viele Menschen die unheimliche Kräfte für sich beansprucht hatten und doch hatte er es bei keinem so extrem gespürt wie bei ihr. Vielleicht auch, weil sie ihn durch ihre Macht kontrollierte und er in seinem Inneren fühlen konnte, wie sie von Moment zu Moment zu neuen Höhen aufstieg. „Agvun arshal irias akratazk!“. Der Schwarzhaarige fühlte wie brennende Energie in seinem Inneren aufblitzte und er Hitze des Zaubers am eigenen Leibe spüren konnte, den Serpentia in diesem Moment heraufbeschwor.

    „Ihr habt gerufen?“, fragte ein Wesen das durch und durch nur aus Feuer zu bestehen schien. Bis zur Hüfte hatte an Stelle von Beinen nur eine dicke Flammensäule, sein nackter Oberkörper erinnerte an einen Menschen mit durch und durch roter Hautfarbe, auf seinem Kopf saß ein goldener Turban, aus seinen Augen leuchtete unheimliche Hitze. Seine Fingernägel waren schwarz, lang und spitz und aus den Handflächen züngelten unentwegt kleine Flämmchen. Er sprach mit einer rauchigen Stimme. „Weise mir den Pfad in den Tempel Nocturn!“, befahl Serpentia und der Flammenmensch verneigte sich. „Ja Herrin“. Die Flammensäule schwebte kurz über dem Morast des Sumpfes, versengte jede Pflanze die nicht feucht genug war. DraconiZ überlegte angestrengt. Er glaubte schon einmal von einem solchen Wesen gehört zu haben. „Er ist ein Efreet nicht wahr?“. Die Schwarzmagierin nickte. „Ja das ist er. Als der Tempel erbaut wurde war dies alles hier eine Wüste. Damals hat er sich also hier wohl gefühlt“. Der Schwarzhaarige nickte nur. Was sollte er auch sonst tun? Er hatte sich schließlich seinem Weg zu fügen. Egal was für Wesen er noch alles sehen würde, die seine Mutter beschwor. Er brauchte einen Moment, einen kurzen Moment um diesem Wahnsinn ein Ende zu setzen. Er war keiner der Narren Zubens, er erkannte, dass keiner der Götter verlieren durfte, wenn der andere noch existierte. Etwas musste getan werden und doch konnte er nur auf die flammende Schneise vor ihm schauen, die der Efreet vor ihnen brannte.

    Immer tiefer führte sie der Feuermensch in den Sumpf hinein, so weit, dass der Streiter sich schon bald sicher war, dass er den Weg aus eigenem Antrieb niemals wieder finden würde.

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    Fighter Avatar von Saraliel
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Saraliel ist offline
    „Meister Arion ihr sollt schnell zum Tor der Feste kommen. Lord Victor sagt es gehe um Leben und Tod!“. Der Priester Innos setzte sich in einer geschmeidigen Bewegung auf, gab Saraliel zu verstehen, dass er folgen solle und heftete sich an die Fersen des Soldaten, der ihn gerufen hatte. Die Wachen in den Gängen konnten nur noch beobachten, wie erst eine weiße Tunika, dann eine prächtige rote Robe und schließlich die Robe eines Novizen an ihnen vorbei rauschten. Am Tor Harzans erwartete sie ein Dutzend Kriegern, die in zwei Reihen einen Mann umstellt hatten, der auf einer langen Trage lag, davor stand der Ordensherr Victor mit besorgtem Blick. „Und so seht ihr nun endlich ein, dass die Situation schlimmer ist als ihr wahrhaben wolltet!“, donnerte Arion, drückte zwei der Wachen einfach beiseite und lies sich auf die Knie nieder um sich neben den zitternden Gliedern Taliums nieder zu lassen. Sein Gesicht begann bereits unnatürlich blass zu werden, an seiner Brust war eine große Wunde, die klar von einem Schwert gerissen worden war. „Bitte helft ihm Arion“, murmelte Victor nur und lies sich nun ebenfalls neben dem obersten Wächter nieder, der im Fieberwahn hin und her zuckte. „Er ist dem Tode näher als dem Leben und außerdem unsere einzige Hoffnung zu erfahren wo sich das Siegel nun befindet“. Der Priester Innos breitete die Hände vor der schrecklichen Wunde aus und bedeutete allen Kriegern zurück zu treten.

    „Innos hilf die Wunde zu heilen, die die Klinge des Verräters in den Leib deines treuen Dieners gerissen hat. Setzte wieder zusammen, was auseinander gerissen wurde“, bat der Magier und seine Hände leuchteten in glühender Farbe auf. Die als würden Flecken von Farbe von seiner Hand heruntertropfen, drang die Farbe in die Wunde des Verletzten ein und waberte dort weiter, drang in das Fleisch ein um es wiederherzustellen. Talium stöhnte auf. Das monotone Geräusch schwoll immer weiter an, bis er schließlich gellend aufschrie und die Wunde endgültig geheilt war. Arion taumelte in seiner Position nach hinten und setzte sich hart auf den kalten Boden. Geistesgegenwärtig kam ihm Saraliel zur Hilfe und verhinderte, dass sein Kopf ebenfalls auf den Boden knallte und er stattdessen in einer sitzenden Position verbleiben konnte. Talium hingegen setzte sich sofort auf und schaute sich panisch um. „Sie sie benutzt es. Noch in diesem Moment glüht das Siegel in ihrer Hand!“, schrie er, taumelte schwerfällig nach oben und umklammerte die Schultern Lord Victors wie ein Wahnsinniger. „Wir müssen sofort aufbrechen. Ich spüre tief in meinem Inneren, dass sie sich Nocturn nähert und wenn sie erst einmal da ist, wird sie Keiner mehr aufhalten können“. Der Ordensherr wollte etwas entgegnen doch Talium drückte ihn barsch zur Seite und taumelte einige Schritte nach vorne, bis er Freiraum hatte. „Seit ich ein Kind war, war es meine Aufgabe auf das Siegel zu achten und zu verhindern, dass es einem Diener Beliars in die Hände fällt. Es ist magisch mit mir verbunden. Was auch immer mit ihm geschieht, geschieht auf einer Ebene auch mit mir. Ich kann den Hass spüren, der es durchdringt. Die Gier mit der es eingesetzt wird. Ich, ich kann nicht mehr“, schwer fiel Talium auf die Knie und fasste sich schwer an den Kopf. Wie unter Einwirkung von Schlägen krümmte er sich zusammen und bäumte sich wieder auf.

    Mittlerweile hatte sich Arion wieder erhoben und deutete auf Talium. „Victor ihr wisst was zu tun ist. Ihr müsst die Pforte des Siegels öffnen. Uns bleibt keine Wahl. Auch in Taliums Zustand“. Der Alte verzog sein Gesicht. „Er ist doch schon so schwach und außerdem könnte Serpentia dann ungehindert auch hierher eindringen“. „Wenn ihr nicht Taliums Gabe nutzt und dafür sorgt, dass ein Portal zu unseren Feinden geöffnet werden wird, dann wird sie so oder so hier stehen“. Einen Moment schien es als wollte Victor widersprechen und vorschlagen, dass sie zu Pferde reisen sollten, doch dann schüttelte er den Kopf. „Ja das werden wir wohl müssen“. Er ging einige Schritte zu Talium herüber. „Alter Freund es tut mir leid“. Der oberste Wächter zuckte zusammen, als er von Victor gepackt wurde und dieser begann etwas in einer unverständlichen Sprache zu murmeln.

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