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Alles war scheinbar gut geplant gewesen, Xarih freute sich, dass noch ein weiterer Magier Adanos` dabei war, ihn kannte sie sehr gut. Die junge Magierin hatte sich einen Platz gesucht von dem sie alles gut überblicken konnte. Sie musste wissen wann ihr Auftritt war, wenn sie zum falschen Zeitpunkt eingreifen würde wäre das sicher nicht sehr vorteilhaft.
Xarih beobachtete das Geschehen ganz genau, die Feuermagier hielten wohl die Schamanen in Schach und die Krieger teilten sich gerade in zwei Gruppen auf. Wie es aussah war nun ihre Zeit gekommen, Milti konnte sie nicht sehen aber verließ sich auf ihn.
Die junge Magierin konzentrierte sich, ging in sich und sammelte ihre magische Energie. Sie konnte Wasser verdampfen lassen, nur hatte sie es noch nie in so einer Größenordnung angewandt.
Langsam bildete sich nun ein Nebel um en wagen mit dem Gefangenen, dieser wurde nach und nach dichter, sie merkte aber auch, dass der Nebel sie viel Kraft kostete. Noch hatte sie aber genug davon und der Nebel breitete sich aus, sing ging mal davon aus, dass Milti es ihr gleich tat. Irgendwann war der Nebel dicht genug und war auch über eine größere Fläche verteilt. Xarih konzentrierte sich mehr und mehr darauf ihn nur beizubehalten.
Sie hätte gar nicht beschreiben können was ihr nun alles durch den Kopf gegangen war. Es waren viele Bilder die sie noch im Kopf hatte von der Vertreibung aus Jharkendar, dem Krieg und den Orks wie sie wehrlose Menschen hinschlachteten.
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Westlich von Vengard
Es wurde Nacht in Myrtana, Ark und Nicolei waren in den Nachmittagsstunden aufgebrochen und alles verlief so wie es der Assassine vorgestellt hatte.
Ark (den Namen erfuhr Nicolei dann auch zum späteren Zeitpunkt), den er auf den Straßen Vengrad aufgegriffen hatte, ging natürlich auf sein Angebot ein, denn jemand wie er, konnte es sich nicht leisten eine solche Chance entgehen zu lassen, wenn dies jemand tun würde, hätte er auf den Straßen dieser Welt keine Möglichkeit über die Runden zu kommen.
Wobei die Einladung für den Besuch einer Waschstube für Ark sicherlich auch Grund genug war den für ihn noch Fremden zu begleiten, denn dem Geruch von ihm zu Urteilen war er schon lange nicht mehr in der Lage gewesen sich gründlich zu reinigen.
Aber wie es dann doch kam, das ein Freigeist wie Ark, Nicolei begleitete ist schnell erzählt.
Nicolei hatte sich nach dem er seine Worte gesprochen hatte gleich auf den Weg zurück zur Taverne gemacht, und der abgerissene Mann von der Straße lies nicht lange auf sich warten.
Jedoch gab es einige Probleme was den Wirt des Gasthauses, in dem Nicolei residierte, denn er wollte so eine schier verwahrloste Gestallt nicht in seinem Hause haben - verständlich wenn man bedenkt das man erst alles wieder sauber machen müsse, aber der Hausherr hatte schon reichlich an dem Aufenthalt des Assassinen verdient das er sich doch durchrang, einmal beide Augen zuzudrücken.
Im kostbar ausgeschmückten Gemach angekommen, bat Nicolei erst einmal Ark das Badehaus am ende des Ganges zu benutzen.
Zum Vorteil beider Männer, so konnte Nicolei ungestört wichtige Dokumente verstauen, und Ark sich waschen.
(Der Assassine mochte es nicht mit ungepflegten Menschen umzugehen, umso mehr erstaunt es das er Ark zu sich eingeladen hatte, aber dazu nun mehr).
Nachdem Nicolei dann all seine Dokumente verstaut hatte (auch eine Karte von Nordmar war dabei, man sollte sich in einer Landschaft die nur aus Schnee Eis, Berg und Schlucht besteht auch Orientieren können) und auch alle anderen für ihn wichtigen Sachen, machte er sich Reise fertig.
Zu erst entledigte er sich seiner Kostbaren Gewandung, in einer Gegend wo es angeblich nur von schrecklichem Getier wimmelt, hat eine solche Garderobe nichts zu suchen.
Langsam und mit einem nah zu berauschendem Gefühl legte sich der Assassine die Beinkleider seiner Rüstung an.
Anschließend legte er sich den Brustschutz um, es war eine schwierige Angelegenheit sich alleine die Schwere Stahlrüstung anzulegen aber mit etwas Übung würde es bald schon schneller von statten gehen.
zu Guter letzt noch die Armschützer, auf den Helm (welches sein Lieblingsstück der Rüstung war) und Handschützer verzichtete er noch.
Abrupt riss jemand die Eingangs Türe zum gemach des Assassinen auf, in wenigen Lidschlägen hatte der Gerüstete Nicolei sein Langschwert gezogen und sprang in die Wohnhalle, worauf Ark ihn nur Stirn runzelnd anblickte.
"Seid das nächste mal so nett und Klopft bevor ihr in fremder Gemächer platzt!"
Doch der Mann von der Straße meinte darauf nur, das Nicolei ihn zu sich eingeladen hätte, (und mit einer schroffen Bemerkung wollte er nun endlich wissen was er denn nun vorhätte)
"Nun denn, zuerst möchte ich euch erklären warum ihr mir so sympathisch seid und was ich nun mit euch vor habe, und nein ich bin kein Edelmann mit einer etwas abstrusen Neigung, falls ich euren Blick gerade richtig verstanden habe." Mit einer Handbewegung lud der Assassine Ark ein sich doch in einen der schweren Ledersessel zu setzten.
"Ihr seid mir aufgefallen denn vor einigen Jahren noch, konnte ich mir so ein leben nicht leisten, bei weitem nicht. Ich war damals so in etwa wie Ihr gekleidet, abgerissen, ungepflegt, vieles an Euch erinnert mich an meine eigene Vergangenheit.
Und ich bin auf dem Aufbruch und ich habe jemanden gesucht, der mir mein Gepäck tragen will, dieser bekommt von mir als Gegenleistung Unterkunft, Nahrungsmittel und Gold gestellt, das einigste was ihr aufgeben müsst ist euer Leben in dieser verpesteten Stadt, doch bevor ihr eine Frage stellt, seid so freundlich und sagt mir euren Namen." (Wobei Nicolei die letzten Worte etwas nuschelte, denn seine Vergangenheit in dieser Stadt war noch immer nicht vergessen, daher wollte er aufbrechen so schnell es ging). Ark gab nicht nur seinen Namen kund, nein er erklärte sich bereit Nicolei zu begleiten.
Nun zurück zu unseren beiden Wanderern, welche sich Westwerts durch das Mittelland schlugen, die Straßen waren gut erhalten, und nur kleineres Getier entdeckten sie abseits der Wege. Drei Tage lang würden sie dem Pfad Westwerts gen Gotha folgen, ehe sie sich dann gen Nordwesten wenden würden und einen Weg durch die Wildnis Richtung Silden suchen müssen, ehe sie dann in den Wäldern um Silden den Pass nach Nordmar aufsuchen könnten. (falls sie ungeschehen an Gotha vorbei kommen würden)
Ark erwies sich als nützlicher Begleiter, er besaß ein ungeheures Maß an Ausdauer und schreckte auch nicht zurück man das Feuer zu machen, um ihr Fleisch zu braten, sodass sich Nicolei entspannt zurück lehnen konnte.
Vor wenigen Stunden hatten sie das Umland Gothas erreicht und bei allen Geschichten die der Assassine schon über die verlassene Feste der Paladine vernommen hatte, wagte er es nicht zu später stunde noch an der Stadt vorbei zu ziehen.
So saßen sie nun um das prasselnde Lagerfeuer und verzerrten ihr gebratenes Fleisch, Ark wirkte sehr entspannt, es tat ihm sichtlich gut, in de Natur zu kommen.
Der Mond war klar zu sehen, und tauchte die umliegende Landschaft in eine malerische Landschaft, so verbrachten sie die meiste Zeit schweigsam und betrachteten das Natürliche Schauspiel. Doch schon in ein paar Tagen würde es weiter gen Westen gehen, an Gotha vorbei, und dies war Nicolei nicht geheuer...
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MrMilti hatte schon viel erlebt, aber diese letzten Stunden übertrafen alles. All die Tage der Vorbereitungen waren so schnell verflogen, aber die paar Minuten, die sie nun nach der Meldung der Späher auf der Lauer lagen, zogen sich in die Ewigkeit. Bei jedem Rascheln, wenn der auffrischende Wind durch Blätter und Büsche fuhr, oder wenn Hasen oder anderes kleines Getier über den Weg huschten, musste sich der Magier auf die Zunge beißen, um nicht zu früh ihre Anwesenheit hinaus zu posaunen. Sie hatten ihre Vorgehensweise praktisch zu Tode geplant, dennoch konnte nie wirklich sicher gehen, ob alles auch so von statten gehen würde, letztendlich bauten all ihre Pläne nur auf Mutmaßungen auf, im Grunde könnten jeden Moment gleich fünfzig Orks mehr als erwartet den Weg entlang kommen...
"Noch immer nichts..." flüsterte er zu sich selbst, konnte er die Selbstgespräche einfach noch immer nicht lassen, während er in seiner Deckung langsam unruhig wurde. Er versuchte sich irgendwie abzulenken, indem er seine Blicke zu all den anderen lenkte, die vermutlich ebenso nervös wie er auf den großen Moment warteten, besonders Xarih, die erste Dienerin Adanos', die ihm seit Monaten begegnet war. Natürlich hatte er sich über jedes neue Gesicht gefreut, das nach und nach seinen Weg in das Rebellenlager gefunden hatte, aber zum ersten Mal wieder jemanden seines eigenen Glaubensstandes zu treffen, war einfach etwas ganz anderes. Trotzdem hätte er sich vermutlich erfreulichere Umstände für ein erstes Zusammentreffen gewünscht...
Aus seinen Gedanken wurde er gerissen, als das Schauspiel begonnen hatte, ohne das er das sofort realisiert hatte. Als er zurück auf die Straße blickte, war der Zug der Orks tatsächlich mitten unter Beschuss! Direkt aus den Wäldern heraus schossen Pfeile auf den Konvoi und schalteten nach und nach die Wächter aus, manche kippten gleich nach dem ersten oder zweiten Treffer um, andere schleppten sich mit Pfeilen gespickt noch in Deckung, während die ersten Nahkämpfer auf die eingekeilten Braunfelle zustürmten, allen voran Andy hoch zu Ross und mit schwingenden Schwertern.
Das war jetzt sein Moment, jener auf den er so lange gewartet hatte und was noch wichtiger, jener auf den seine Freunde dort draußen sich verließen. Die ersten Dunstschwaden wabberten bereits über den Boden, hatte Xarih scheinbar bereits begonnen, weshalb auch er all seine Kraft in seine Konzentration lenkte um so viel des schützenden Schleiers über den Schauplatz zu legen, wie nur irgendwie möglich. Es dauerte nur einige wenige Sekunden, bis die Nebelwand fast undurchsichtig geworden war und man kurz darauf schon das Klirren von Metall hören konnte. Natürlich konnten das auch sich kreuzende Klingen gewesen sein, doch wenn alles nach Plan verlaufen war, war das hoffentlich das Ende des Schlosses des Karrens gewesen, in dem der Tinquilius seiner Rettung entgegen gefiebert hatte. So gern er seinem Freund auch beistehen wollte, um ehrlich zu sein war er froh, dass er jetzt nicht dort mitten im Schlachtgetümmel sein musste. Während er all seine Kraft darauf verwendete, jene zu unterstützen, die dieses Risiko eingingen, konnte er nur hoffen, dass sie alle diese Nacht glimpflich überstehen würden. Dennoch, im Moment machte er sich eigentlich nur darüber Sorgen, dass er den Moment der Flucht verpassen und den Anschluss an die Anderen verlieren würde. Dann nämlich würde ihm seine Aufgeschlossenheit gegenüber den Orks auch nicht mehr weiter helfen.
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Nebelschwaden krochen über den Boden und ballten sich zu einer dichten Nebelwand zusammen. Der Käfig und mit ihm Tinquilius war sowohl vor den Blicken der Wachen als auch der Rebellen abgeschirmt. Ein Klirren ertönte und kurz darauf hörte Andrea das vereinbarte Signal. Ronsen hatte es tatsächlich geschafft das Schloss des Käfigs aufzubrechen. Nun kam es darauf an den Priester und auch sich selbst in Sicherheit zu bringen. Bestenfalls würden sie es auch noch schaffen die Sklaven, die den Karren hatten ziehen müssen zur Freiheit zu verhelfen. Doch so leid es ihr auch tat war, es war jetzt ihre erste Priorität Tinquilius in Sicherheit zu bringen. Ein schneller Seitenblick zu Bassi und ein aufforderndes Nicken ließ die nächste Phase der Befreiungsaktion anlaufen.
Wände aus reinen Flammen flammten plötzlich vor den verbliebenen Wachen der Orks auf und trennten Tinquilius von seinen Häschern. Eine zweite Flammenwand verhinderte einen weiteren Vormarsch der Orks in Richtung der drei Feuermagier.
Los! Wir ziehen uns zurück!
Auch wenn eigentlich jeder Bescheid wusste, so hielt Andrea es doch für sinnvoll den Kämpfern den restlichen Plan noch einmal in Erinnerung zu rufen. Langsam zogen sich die Kämpfer geschützt durch die Flammenwände zurück. Andrea konnte die Orkkrieger vor Wut brüllen hören. Vielleicht war es auch nicht wirklich Wut. Die junge Frau hatte keinerlei Verständnis für die Sprache der Orks. Möglicherweise riefen sie sich auch nur eine Strategie zu. Für die junge Frau hörte sich das Gebrüll nur nach wüstem Schreien an. Sie hätten sich sogar über ein Kochrezept unterhalten können, auch wenn es Andrea eher unwahrscheinlich vorkam, dass sie sich in einer solchen Situation über Kochkünste austauschen sollten.
Zuversichtlich sah Andrea zu, wie die Kämpfer sich immer weiter zurückzogen. Da sich nun auch der von den Wassermagiern erzeugte magische Nebel langsam lichtete war es ihr möglich Ronsen und Tinquilius zu sehen. Die Gruppe der Rebellen, die der Ritter in den Kampf geführt hatte, war erschreckend zusammengeschmolzen. Aber Ronsen hielt sich aufrecht und führte gemeinsam mit einem Rebellen Tinquilius in ihre Richtung. Ein Hochgefühl wollte Besitz von der jungen Frau ergreifen. Sie hatten es fast geschafft. Doch kaum war dieser Gedanke in ihrem Kopf aufgetaucht, als auch schon das nächste Problem auftrat. Einer der Orkkrieger sprang mit einem riesigen Satz über die Flammen und rannte brüllend und mit erhobener Axt auf Ronsen und Tinquilius zu. Die letzten beiden Kämpfer, welche die Beiden noch begleiteten, hatten keine Chance. Sie wurden von wuchtigen Axtschlägen einfach zur Seite geschleudert. Schon hatte der grimmige Ork Ronsen und Tinquilius erreicht. Entsetzt sah Andrea wie der Krieger die Axt zum erneuten Schlag hob. Doch bevor sie reagieren konnte hatte Tinquilius sich bereits umgedreht du richtete die Hände auf den Ork. Ein blendender Strahl ging von den Händen des Priesters aus und traf den Krieger. Andrea spürte die Macht des gewirkten Zaubers. Die Manipulation des magischen Gefüges schien gewaltig. Auch die Auswirkungen waren gewaltig. Der Ork blieb mitten im Schlag stecken. Eine Schicht aus Eis umhüllte ihn. So wie es aussah hatte Tinquilius seine Magie wieder erlangt.
Doch noch bevor die junge Priesterin sich darüber richtig freuen konnte spürte sie wie sich das magische Gefüge weiter veränderte. Es war als ob sich eine Blase immer weiter ausdehnte um dann mit einem gewaltigen Knall zu Platzen. Strahlen wie der vorhergegangene gingen von Tinquilius aus. In alle Richtungen schossen die Strahlen und was auch immer sie trafen wurde so wie der Ork eingefroren. Vorsichtig duckte Andrea sich wich so einem der Strahlen aus. Durch die unbeabsichtigten Angriffe des Priesters brach die Konzentration von Andrea zusammen und als direkte Konsequenz daraus brachen auch die Flammenmauer beinahe zusammen. Nur mit großer Anstrengung schaffte die junge Frau es die Flammenmauer vor dem vollständigen erlöschen zu bewahren. Allerdings war es auch vollkommen irrelevant. Denn leider reichte die kurze Zeitspanne aus damit die verbliebenen Wächter des Konvois näher kommen konnten.
Los zurückziehen! Tinquilius hat die Kontrolle verloren. Wir können ihm nicht helfen.
Nur mit Mühe konnte Andrea diese Worte herausbringen. Aber es war unvermeidbar. Tinquilius hatte offensichtlich die Kontrolle über seine Magie verloren und war damit zu einer Gefahr geworden. Sich ihm zu nähren würde einfach viel zu gefährlich sein.
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Tatsächlich hatte Renya auch schon einige Fortschritte darin erzielt, Tiere durch ihre Magie zu beeinflussen. Sie dachte dabei unter anderem an ihr perfides Spiel mit der Wespe und der Spinne in Bakaresh. Das wusste Blutfeuer allerdings nicht, ihre Gefährtin war in jenen Tagen ja weg und halste sich ihren Wuschel auf. Aber Spinnen und Insekten waren auch relativ einfach zu beeinflussen, vor allem einzeln. Andere Tiere waren schwieriger.
Was die andere Frau über die Götter und die Magie erzählte, hörte sich für Renya jedenfalls immer wirrer an. Sie beschloss nun endgültig, lieber ihrer eigenen Theorie zu folgen, wieso sie plötzlich über magische Fähigkeiten verfügte. Da hatte sie lieber die Kräfte eines Tieres in sich oder war unter Umständen sogar von einem Tiergeist besessen, als der Spielball von irgendwelchen mehr oder weniger kindischen Gottheiten zu sein, die sich schlussendlich doch kaum darum kümmerten, was ihre Auserwählten überhaupt trieben. Von einem Geist besessen zu sein war zwar eine ziemlich unheimliche Vorstellung, aber insgesamt doch eine viel kleinere Dimension als sich mit Göttern anzulegen.
Wobei Renya sich heute sowieso irgendwie komisch fühlte. Wahrscheinlich war es das beste, wenn sie sich bald zur Nachtruhe hinlegte. Ihr schossen ständig merkwürdige Gedanken durch den Kopf und sie konnte sich nur schlecht auf etwas konzentrieren. Wenn sie tatsächlich besessen war, mochte das vielleicht der Einfluss des Panther-Geistes sein...
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Es war eine unangenehme Reise. Der Käfig, in dem der Priester gesessen hatte, war unangenehm. Viel zu klein, viel zu hart – doch was hatte er erwartet? Er war Gefangener der Orks, ein Priester Adanos’, der Beliar geopfert werden sollte. Was für eine Behandlung hatte er schon erwarten können?
Tok’schok war auch bei diesem Konvoi, sein ehemaliger Schüler. Auch wenn er ihn hasste, auch wenn er verabscheute, was dieser mit ihm und anderen getan hatte und was er nun durch seine neuen Fähigkeiten tun konnte, so hatte es ihn dennoch fasziniert, wie gut Orks sein konnten. Dass dieser die Künste der Alchimie wirklich meistern konnte, hatte er nicht erwartet. Ob dies irgendwann noch zu Problemen führen würde?
Mittlerweile war es dunkel draußen und der Priester Adanos’ saß in seinem Käfig und hatte die Hände gefaltet. Er betete zu Adanos’, betete um Vergebung für die hinterlistige Tat gegen Tok’schock, für Vergebung für seine anderen Missetaten. Es mochten nicht viele gewesen sein, doch sie reichten aus, da manch eine schwerwiegender war, als Gotteslästerung.
Gerade als er sein Gebet beendet hatte, blieb der Konvoi stehen. Mehrere dunkle Geschosse flogen durch die Luft und prallten in den Boden oder das Holz des Karren. Die Orks zogen ihre Waffen, dann erkannte er auch schon die ersten dunklen gestalten ganz in der Nähe zum Weg. Waren es Räuber? Wieso aber überfielen sie einen Konvoi der Orks? Wussten sie nicht, wie stark diese waren?
Dann kamen Kämpfer – und zugleich flogen Feuerbälle durch die Luft, trafen Orks oder versuchten diese in Zaum zu halten. Feuermagier? Feuermagier unterstützten Räuber? Für einen Moment war er verwirrt. Oder waren es Befreier? Waren sie hier, um ihn zu befreien? Dies konnte er sich kaum vorstellen, wusste doch nur Riordian wirklich, dass er weg war.
In einiger Entfernung erkannte er die Roben der Magier, doch sie waren nicht nur rot gefärbt, nein, sondern auch blau. Just in diesem Moment erblickte er erste Nebelschwaden, die immer mehr wurden und sich zu einer dicken Nebelschicht verbanden. Gleichzeitig sah er zwei Personen, die auf den Käfig zuliefen und die Wächter vertrieben oder gar töteten. Als sie die Metallstangen erreichten, begannen sie sofort, das Schloss zu bearbeiten. Nach kurzer Zeit sprang es offen.
„Kommt, wir holen euch hier raus!“, sprach einer der beiden.
Tinquilius hörte auf die Worte und stieg schnell aus dem Käfig. Gleichzeitig hörte er eine Frauenstimme, die zum Rückzug rief. Wo war sie? Die beiden Menschen führten ihn von dem Käfig weg, als er eine Flammenwand erblickte. Feuermagier der hohen Klasse, dachte er nur. Doch auch sie konnte nichts bewirken, als ein Ork auf sie zugestürmt kam. War soeben noch ein weiterer Angreifer hinzugekommen, um Tinquilius scheinbar zu schützen, so waren er und einer der anderen beiden von der Orkaxt erschlagen. Tinquilius drehte sich in diese Richtung um und spürte, wie die Magie in ihm floss. Das Orkbier hatte dafür gesorgt, dass er seine Magie nicht einsetzen konnte, zumindest nicht auf seine normale Art. Doch konnte er riskieren, die Kontrolle zu verlieren? Der Ork kam mit erhobener Axt näher, sofort zum Schlag bereit – und dem Priester blieb keine Chance. Auch wenn sein Geist sich anfangs wehrte, ließ er der Magie freien Lauf und sie breitete sich in seinem Körper aus. Es war ein angenehmes Gefühl, das seinen gesamten Körper durchflutete und in seinen Händen die größte Intensität erreichte. Ein blauer Strahl verließ seine Hand, erfasste den Ork und gefror diesen in Sekundenschnelle. Er konnte sich nicht mehr wehren, dafür war es zu spät.
Hatte sich jedoch anfänglich Euphorie eingestellt, so verblasste diese schnell wieder, als er spürte, dass er die Kontrolle nicht mehr erlangen konnte. Die Magie trat nun nicht mehr nur aus seinen Händen, sondern auch aus seinen Poren, aus seinen Armen und Beinen. Wie eine Art Blase spannte sie sich um den Magier – um nur im nächsten Moment zu platzen. Überall schossen blaue Strahlen herum, trafen Steine, Bäume und Boden, manchmal aber auch einen Menschen oder Ork. Er spürte, wie die Magie ihn vollkommen erfasste, und erschreckenderweise genoss er dieses Gefühl. Es war einzigartig, es war kühlend – es war Perfektion.
Der Priester gab sich der Magie vollkommen hin und verlor für einen Moment seine Umgebung aus seinen Augen, aus seinem Gedächtnis. Es zählte nur noch diese ungeheure Kraft. Sie war phänomenal. So stark hatte er sich noch nie gespürt, nicht einmal damals, als er Lina die Magie entzogen hatte, um den Strudel umzukehren. Es war das, was er seit Monaten gesucht hatte: Die Meisterung der Magie. Mehr konnte er nicht erwarten, mehr wollte er nicht.
Als er wieder auf seine Umgebung achtete, fiel ihm auf, dass der Nebel allmählich verschwand und keiner der Menschen und Orks mehr in seiner Nähe war. Wo waren sie? Dann erkannte er einend er Menschen auf dem Boden liegend. Er war nicht von einem Pfeil durchbohrt oder von einer Schwertwunde getroffen, nein, seine Magie hatte ihn erfasst und zu einem Eisklotz erstarren lassen. War er das gewesen? War es seine Schuld?
Allmählich begriff er, dass dies nicht Meisterung bedeuten konnte. Er mochte sein magisches Potential vollkommen auszunutzen, doch was war der Preis dafür? Er besaß keine Kontrolle mehr. Er hatte gar einen Befreier getötet, jemanden, der versucht hatte, ihn zu retten. War es das wert? Tiefe Trauer legte sich über ihn – und doch war es nur sein Geist, der sich wehrte, sein Körper gab sich der Magie vollkommen hin und die Luft um ihn herum schien zu gefrieren. Er konnte seinen eigenen Atem als Rauch sehen. Was geschah hier nur?
Auch wenn er diese Magie genossen hatte, so stellte er sich nun vollkommen gegen diese. Sein Körper reagierte zuerst nicht, dann jedoch spürte er, wie zumindest ein Teil wieder unter seiner Kontrolle lag. Der Rest schien weiterhin ungezähmt, wäre da nicht das plötzlich auftretende Gefühl einer Art Barriere. All die Monate hatte er versucht, diese Magie zu kontrollieren, doch all die Zeit war ihm eines nicht klar gewesen: Es war nicht etwas, was er von außen bekommen konnte, von der Umgebungsmagie, nein. Es war vielmehr er selbst, der dies schaffen musste und auch konnte.
Den Teil der Magie, den er bereits wieder beherrschte, ließ er Barrieren erschaffen. Zugleich spürte er die Heilungsmagie, die tief in ihm schlummerte. Auch diese, schwächer als die Magie Adanos’, erhob sich nun aus ihrem Tiefschlaf und vermischte sich mit seiner restlichen Kraft. Für einen Moment schien es so, als verlöre er nun auch über diese die Kontrolle, dann jedoch gab die ungezähmte Kraft seinen Anstrengungen nach.
Das blaue Licht, dass er ausgestrahlt hatte und die knisternde Magie um seinen Körper schwächte langsam ab, die Strahlen verschwanden und der Priester spürte, wie eine Erschöpfung sich in ihm breit machte. Im selben Moment, in dem er zu Boden sackte, traf ein orkischer Pfeil seinen linken Arm, dann ein zweiter seinen Oberschenkel. Schmerz erfüllt ihn, ließ die Magie weiter unter seine Kontrolle fallen. Er drehte sich in die Richtung, aus der die Pfeile gekommen waren und auch wenn er nicht wusste, ob es funktionieren würde, erschuf er seine Magie. Wirkte sie zuerst weiterhin ungezähmt, konnte er sie dennoch kontrollieren, denn etwas hatte sich verändert: Die Heilungsmagie war nicht mehr abgesondert, nein, sie war ein Teil von ihm, ein teil seiner magischen kraft.
Eine Eislanze formte sich vor seiner rechten Hand, flog dann in Richtung Ork und traf diesen, sodass er verwundet zu Boden stürzte.
Mit Schmerzen stand er mühevoll auf. Wo war der Rest? Wohin sollte er nur? Dann erblickte einen Feuermagier? Elendium? Konnte es wirklich Elendium sein?
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Der Kampf war kurz aber hart. Beide Seiten fochten mit allem was sie aufzubieten hatten. Die Feuermagier deckten die Orks mit allem ein was sie hatten. Elendium nutzte diesen Kampf um den Pyrokinesezauber an Feinden auszuprobieren. Ein orkischer Späher stürmte gerade auf einen der Befreier zu, als der Heiler auch schon seine Magie fliessen lies und wenige Augenblicke später entstand in dem Orkspäher ein Feuerball. Der Ork verbrannte von innen nach aussen und hatte keine Chance je gerettet zu werden. Elendium war beeindruckt von der Macht die dieser Zauber ausstrahlte. Noch benommen von seinem aktiven Angriff auf einen Ork erkannt er einen anderen Ork. Es war der Schamane Tok´schock. "Nun treffen wir kämpfend aufeinander und doch wollten wir das nicht" grummelte der Magier und schon hatte er eine Idee. Er wollte den Schamanen mitnehmen, vielleicht konnten Andy und er ihn später für ihren Bund gewinnen. Anschliessend wollte Elendium ihn die Freiheit wieder schenken. Neben ihm standen einige Rebellen und deckten den eben angeordneten Rückzug.
"Hey ihr zwei" rief Elendium. Einer der beiden Rebellen guckte. "Seht ihr den Schamanen dort. Den will ich als Gefangenen haben." Der Rebell nickte und gemeinsam mit Elendium stürmten sie in das Getümmel. Auf einmal stand Andra neben ihm und fragte: "Was hast du vor?"
"Den Schamanen zu kidnappen, der hat mit Sicherheit wertvolle Informationen und ausserdem schwächt das die Abwehr der Orks. Kommst du mit?" Andrea nickte und zu viert stürmten sie auf den Schamanen zu. In dessen Gesicht stand auf einmal Erkennen. Tok´schock erkannte Elendium. Diesen Schock ausnutzend überwältigten sie den Schamanen. "Sorry Tok´schock, doch jetzt musst du uns begleiten. Wehre dich nicht und bleib still. Ich verspreche dir, das wir dir kein Haar krümmen." Tok´schock wollte ihn nicht verstehen und setzte zur Gegenwehr an, doch die Rebellen entwaffneten ihn und legten ihm geschickt Fesseln an. Dann zerrten sie den sich windenden Schamanen mit sich. Sie waren kaum im Dickicht des Waldes verschwunden als Elendium auf einmal eine unkontrollierten Ausbruch von Magie entdeckte. Seine Begleiter wies er an den Gefangenen schon in Sicherheit zu bringen. Er selber wollte nachsehen was dort vorne los war.
Er kam auf eine kleine Lichtung und erkannte Tinquilius und einen Mann den der Priester Adanos in einen Eisklotz verwandelt hatte. "Schöne Bescherrung" dachte der Heiler nur und trat auf Tinquilius zu. "War das dein Werk?" erkundigte sich Elendium bei seinem Lehrmeister. "Ich glaube schon" antwortete der Priester vorsichtig. "Das bekommen wir schon wieder hin, hoffe ich" schränkte Elendium ein. Elendium lies sich neben dem in Eis gehüllten Mann nieder und drang mit seiner Magie in den Körper des Soldaten ein. Ganz schwach merkte der Heiler noch den Pulsschlag des Mannes. Schnell stabilisierte er den Puls und das Herz und führte dem Körper merklich Wärme hinzu. Er musste ein einfrieren der wichtigsten Organe verhindern. Als er Herz und Gehirn stabilisiert hatte, lies er eine Flamme vorsichtig entstehen und schmolz das Eis das diesen Mann eingehüllt hatte. Er musste vorsichtig sein um den Mann nun nicht zu verbrennen. Es war eine schwierige Aufgabe und er hoffte, das noch genug Kämpfer da waren und ihn schützten. Nach einigen Minuten war das Eis zu Wasser geschmolzen und Elendium legte den Mann in eine stabile Lage. Als er feststellte das der Mann selbstständig Atmen konnte, bat er einige zurückweichende Soldaten den Mann mit ins Lager zu nehmen. Dort wollte sich Elendium weiter um ihn und um Tok´schock kümmern. Es war wirklich noch viel zu tun. "Komm Tinquilius, lass uns gehen." forderte er den Priester Adanos auf. "Du hast viel gelernt Elendium" lobte sein Lehrmeister seinen ehemaligen Schüler. "Das mit dem Mann im Eis war fabelhaft." "Danke für die Worte, habe in letzter Zeit Gelegenheit gehabt viel zu lesen. Hab auf einem Abendteuer Bücher bekommen, in der geschrieben stand, das ein Mann der eingefroren war, nicht unbedingt Tod sein musste. Nun konnte ich das theoretische Wissen in der Praxis testen. Du hast ihn nicht auf dem Gewissen." beruhigte Elendium seinen Lehrmeister. Nach einiger Zeit erreichten sie das geheime Versteck in der Nähe von Gotha. Als die restlichen Kämpfer vollständig waren, wurde sofort zum Aufbruch geblasen. Man wollte einen möglichst grossen Abstand zwischen Konvoi und den Rebellen legen und wenn möglich noch vor Anbruch des Tages in Okara eintreffen. Elendium war froh das sie relativ wenig Verluste hatten, doch er sah das es für die Heiler unter ihnen viel arbeit gab. Es war wirklich ein harter Kampf gewesen.
Geändert von Elendium (16.10.2007 um 23:55 Uhr)
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Fassungslos hatte der Wassermagier nur zusehen können, wie der Priester nicht nur Eis und Schnee, sondern in gleichem Maße auch Angst und Schrecken verbreitet hatte. Er sah noch so aus, wie er ihn in Erinnerung hatte, Gesicht, Gestik, Körperbau, gut vielleicht ein wenig hagerer, was wohl seiner Gefangenschaft zuzurechnen war. Aber was sonst an ihm war noch er selbst geblieben?
Erst, als dieser "Eisturm", MrMilti fand keinen besseren Namen für diesen Anblick, vermochte er, seinen Blick abzuwenden. Selbst wenn ein Ork direkt auf ihn zugesprungen und eine Axt in seinen Rücken getrieben hätte, kein Bisschen hätte er seinen Blick von dem Mann abgelenkt, der ihm einst so vertraut gewesen war. Eigentlich hatte er Bilder von einer überschwänglicher Begrüßung im Sinn gehabt, doch nun vermied er es sogar, sich bemerkbar zu machen, während er seinen Unterschlupf verließ, in dem er während dem gesamten Angriff ausgeharrt hatte. Als einer der letzten machte sich der Wassermagier zum vereinbarten Treffpunkt auf, wieder demselben Lager, in dem sie zuvor alles mühselig geplant hatten, doch obwohl ihr Plan letztendlich aufgegangen war, konnte sich in dem Mann nicht wirklich das Gefühl der Freude ausbreiten.
Die Sachen waren sprichwörtlich gepackt, als der Magier den Lagerplatz erreicht hatte, vom Lagerfeuer war nur noch etwas Glut zurück geblieben, die aber trotzdem noch etwas behagliche Wärme ausstrahlte. Wärme, die der Mann dringend nötig hatte, nach der Kälte, die er in dieser Nacht intensiver als jemals zuvor empfunden hatte. Niemand schien sich wirklich ernsthaft Gedanken zu machen, stattdessen herrschte eine recht ausgelassene Stimmung, dahingehend wie grandios der Überfall funktioniert hatte und 'wie sie es den Orks gezeigt hatten', aber all das kümmerte den Magier nicht. Richtiggehend betrübt hatte er sich an die Feuerstelle gesetzt und rieb sich die Hände über dem glimmenden Holz, während seine Gedanken ganz wo anders waren. Eigentlich konnte er nur an eines Denken, wieder und wieder: "Was war ein Diener des Gleichgewichts, wenn dieser das Gleichgewicht in sich selbst verloren hatte?"
Gerade in diesem Moment musste er aufblicken, als nämlich die Letzten das Lager der Rebellen erreichten, unter ihnen ebenso jener Priester, der zu Beginn kaum Notiz von ihm nahm, waren sie doch viel zu sehr mit dem gut verschnürten Paket beschäftigt, dass sie hinter sich her zogen. Nicht, dass er von den Anhängern Innos' etwas anderes erwartet hätte, konnte er aber lediglich an eines denken: "Auge um Auge führt nur dazu, dass die ganze Welt erblindet..."
Irgendwie war er sich nicht mehr so sicher, ob er sich wirklich wieder dieser "Zivilisation" anschließen wollte...
Geändert von MrMilti (17.10.2007 um 00:33 Uhr)
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< Bald habe ich es geschafft >, dachte der Dicke erleichtert, der die Stelle, an welcher er sich befand, wieder erkannt hatte und somit wußte, das Vengard nicht mehr weit entfernt lag. Damit war aber auch klar, das seine bequeme Haltung auf dem Karren, auf welchem er saß, in Kürze enden würde, denn so wie der Wagenführer es ihm gesagt hatte, war Kap Dun sein Ziel.
Nur hin und wieder hatte der Beleibte seinen Platz verlassen müssen, wenn der Weg anstieg oder schwergängig wurde, so wie es nun der Fall wurde. Sein Gewicht machte es dem Gespann nicht grade einfach, auch wenn Hasso sich sicher war, schon einige Kilos verloren zu haben. So schob er seinen Hintern von der Plattfläche und stämmte sich mit der wenigen Kraft, die er noch besaß, gegen den Wagen. Die unfreiwillige Reise hatte sehr an seinen Kräften gezehrt und die Folter, die er über sich ergehen lassen mußte, ware auch jetzt noch deutlich an jedem Teil seines Körpers zu spüren.
"Dafür werdet Ihr bezahlen", raunte der Dicke, der nun gedachte, sich wieder auf den Wagen zu werfen, doch die höchste Stelle war erreicht und damit auch das Ziel des Wagenführers, der zum Abschied keine großen Worte sprach und in eine andere Richtung verschwand.
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Der Priester Adanos’ stand vor einem alten Baum und hatte seine recht Hand auf den Stamm gelegt. Seine Augen waren geschlossen, sein Körper war vollkommen ruhig, die Außenwelt vergessen. Nur noch der Baum und er zählte. Er spürte den Lebensfaden. Ein hohes Alter besaß der Baum, älter als alle lebenden Menschen, soviel war sicher.
Seitdem er gestern Abend die Kontrolle über seine Magie erlangt hatte und nun diese gemeistert zu haben schien, sah er alles ein wenig anders. Es war nicht nur das Gefühl, endlich die Magie wieder die Magie zu beherrschen und sich nicht beherrschen zu lassen, sondern etwas ganz Neuartiges. Er war offener für seine Umwelt, offener für das Leben um ich herum.
Langsam öffnete er seine Augen und zog die Hand wieder in den Ärmel zurück. Ein Schauer ging hernieder, seit zwei Stunden nun schon und die meisten Rebellen und anderen Bewohner dieses geheimen Lagers befanden sich i n Zelten oder Unterständen. Wo sie genau waren, war dem Priester ein Schleier. Gestern Abend war er nicht dazu in der Lage gewesen, dies mit Gewissheit zu sagen, zu aufgebracht, zu verwirrt war er gewesen.
Er drehte sich wieder von dem Baum weg und begab sich in Richtung des Lagers. Der Regen war eine erholsame Kühlung, die Temperatur war ebenfalls gesunken. Es ging auf den Winter zu, dachte er, einen Winter, den er verpassen würde, sollte er in Al Shedim verweilen, anstatt hier zu bleiben. Doch war es nicht seine Pflicht als Priester in Al Shedim zu predigen? Als dort den Menschen zu helfen?
Ein wenig humpelte der Priester noch, hatte er sich von Elendium, seinem ehemaligen Schüler, doch nur die Wunde in seinem Arm behandeln lassen. Die im Bein hingegen hatte er lediglich desinfiziert, eine Salbe darauf geschmiert und verbunden. Er wollte Schmerz haben, er wollte ihn haben, um zu verstehen, wie knapp er dem Tod entkommen war. Er empfand Schmerz nicht als Lust, als angenehmes Gefühl, doch was hatte er in den letzten Wochen erlebt? Man hatte ihn gefoltert, ihm Rippen gebrochen, Schnittwunden zugefügt, Mittel verabreicht, die ihm seine Magie gestohlen hatten. Nun war er hier, endlich befreit – doch was hatte er als Dank getan?
Ein Mann war durch seinen gewollten Kontrollverlust gestorben, ein anderer schwer verletzt, ganz abgesehen von den Orks, die seinetwegen getötet oder verletzt worden waren. Es war seltsam. Er konnte keinen hass gegen sie empfinden. Die meisten Mitglieder des Konvois hatten den Priester nicht gekannt. Dass sie brutal und rau waren, lag in ihrer Kultur. Durfte er sie deswegen verurteilen?
Während er in Gedanken war, näherte er sich einem Gebäude, dass ein wenig abseits der anderen stand. Ein Rebell stand vor der Tür, ein weiterer befand sich dort drinnen. Zuerst hatte er nicht mitbekommen, was neben seiner Befreiung passiert war, nachher jedoch hatte er es von Elendium erfahren: Sie hatten einen Orkgefangenen gemacht, doch nicht irgendwen, wie der Priester festgestellt hatte. Nein, sie hatten ausgerechnet Tok’schok gefangen genommen, seinen ehemaligen Schüler.
Der Rebell versperrte die Tür, als der Priester auf diese zukam. „Geht bitte beiseite“, sprach Tinquilius mit ruhiger aber doch entschlossener Stimme. „Ich möchte gerne den Gefangenen sehen.“
Doch der Rebell schüttelte den Kopf. „Niemanden ist es gestattet, ohne Erlaubnis den Ork zu sehen.“
„Wisst ihr, wer ich bin?“ Der Rebell nickte. „Man hat mich gestern befreit, nachdem ich einige zeit bei den Orks verbracht habe. Ich hätte diesen bereits zuvor töten können, habe es unterlassen. Nun möchte ich ihn sehen. Lasst ihr mich bitte hinein?“
Einen Moment zögerte der andere noch, dann trat er beiseite und schloss die Tür offen. Tinquilius trat ein. Im hinteren Teil befand sich eine weitere Tür, die ein Gitter eingelassen hatte. Je näher er der Tür kam, desto mehr konnte er in dem dahinter liegenden Raum erkennen: tatsächlich, es war Tok’schok.. Der Priester trat langsam an die Tür. Er hasste den Gedanken, dass der Ork hier eingesperrt war. Zwar mochte er ihn gefangen haben, mochte ihn gezwungen haben, die Kunst der Alchimie beigebracht zu bekommen, doch er war ein fühlendes Wesen. Was gab ihnen, den Rebellen und Befreiern, das Recht, ihn nun hier festzuhalten? Es war falsch, einfach nur falsch.
Tinquilius griff in seine Tasche, holte einen Apfel und Brot hervor. „Hier, für euch“, sprach er und warf es durch die Gitterschlitze. Der Ork reagierte nicht. Ob er den Priester hasste? Es war ihm egal. Wieso er nun dem Ork das Essen gebracht hatte, wusste er nicht. Es war einfach ein gutes Gefühl. Vielleicht eine Art Sühne für as hinterlistige Attentat, das er auf seinen Schüler ausgeübt hatte?
Ach es war so viel, was ihn beschäftigte. Er hatte sich so sehr verändert. Früher wäre er lieber in den Tod gegangen, als eine solche List anzuwenden, früher hätte er es kaum ertragen, einen anderen Menschen auf Grund seines Kontrollverlustes zu verletzen oder gar zu töten. Aber war es nicht schon immer so, dass es Momente gab, in denen er unabsichtlich Menschen verletzt und auch getötet hatte. Damals beim Waldbrand, als er nicht einmal ein Magier gewesen war, oder auch die brutale Art, wie er zwei Snapper in Jharkendar getötet hatte? Er versuchte sein Leben im Sinne des Gleichgewichts zu leben, versuchte es allen recht zu machen und schlichtend einzugreifen, sollte ein Streit ausbrechen. Doch war es nicht vielmehr so, dass er viel Leid verursacht hatte? Viel unnötiges Leid?
Gedankenverloren verließ er das Gebäude und trat wieder in den Regen. Er schaute gen Himmel. Wieso nur stellte Adanos ihn vor solch schwere Proben? War es eine Art Prüfung? Sollte er beweisen, dass er ein wahrer Diener Adanos’ war? Sollte er zeigen, wie viel ihm an seinem Glauben lag? - Hätte er sterben sollen?
Es waren Fragen, auf die er keine Antwort kannte. Als er an einem Unterstand vorbeischritt, erblickte er Milti, den Magier. „Ich grüße euch“, sprach er im Vorbeigehen. „Ich habe euch noch nicht gedankt dafür, dass ihr mich gerettet habt.“
Doch die Worte blieben unbeantwortet. Der Magier schien in Gedanken zu sein, schien Tinquilius gar nicht bemerkt zu haben. Ob er sich ebensolche Fragen stellte, die auch der Priester hatte? Es lag in der Natur der Diener Adanos’, dass sie sich Sorgen machten, dass sie keine Frohnaturen waren. Wie sollten sie auch solche sein? Egal welche Entscheidung sie trafen, es war immer die falsche. Ob dies auch nun bei ihm so war?
Mit dem gestrigen Angriff auf die Orks hatten die Rebellen sicherlich für sie einen großen Sieg errungen, schließlich hatte man die Orks hinters Licht geführt, einen gefangenen Priester befreit und zugleich einen Orkschamanen in Gefangenschaft genommen. Doch war es das richtige gewesen? Manchmal glaubte er an Schicksal, an Vorbestimmung. Er hatte mehrmals gesündigt, hatte öfter Menschen Leid zugefügt, obwohl es gegen seinen Glauben und gar den Heilerkodex stand. Doch was hatte er als Sühne getan? Nichts. Er hatte sein Leben gelebt als sei nichts passiert. Doch war das nicht die Art derer, die es nicht besser wussten? Er war ein Magier, im Volksmund ein Mann derer, die weise waren. Er aber hatte sich nicht weise verhalten, sondern ängstlich, kindisch.
Was war nur aus ihm geworden?
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In der Nähe vom Wachturm vor Gotha
" Strengt euch an! Bewegung!" brüllte der Krieger neben Gorbag und beide holten noch einmal alles aus sich heraus, was noch an Kraft in ihren Körpern steckte. Das Keuchen der Orks und das Stöhnen der Verwundeten stachelte den Rüstungsschmied zu noch mehr Leistung an. In dem Karren hinter ihm lagen die verletzten Kämpfer und die Toten des feigen Überfalls. Den großen Käfig, in dem ihr Gefangener die ganze Reise über gesteckt hatte, hatten sie vom Wagen geworfen, um denen Platz zu machen, die nicht mehr von alleine gehen konnten.
Als sich die Feinde unerwarteter Weise zurückgezogen hatten, hatten die Anführer vor einer schwierigen Entscheidung gestanden. Hätten sie die Morras verfolgen, oder aber die Verwundeten in Sicherheit und zu Heilkundigen bringen sollen? Letztendlich hatte der Zustand der Truppe eine Verfolgung der zahlreichen Feinde unmöglich gemacht und sie hatten kehrt gemacht, um schleunigst zu einer Stadt zu kommen, in der sie ihre verletzten Brüder bringen konnten. Diesmal hatten die Orks nicht die Sklaven den Karren ziehen lassen, sondern übernahmen es selbst, da es um das Leben ihrer Waffenbrüder ging und sie sie so schnell wie möglich zu einem Heiler und in Sicherheit bringen wollten. Die ganze Nacht über hatten die Krieger den Wagen vor sich her geschoben. Gorbag und ein weiterer Ork zogen vorne, sodass sie bald schon den Posten vor Gotha erreichen würden.
Die verbliebenen Sklaven waren aneinandergebunden und wurden von den überlebenden Söldnern hinter den Orks hergeschleppt. Jeder, der nicht mithalten konnte, wurde erschlagen und am Wegesrand liegen gelassen. Für einen Morra würden sie keinen Ork sterben lassen.
Vor allem den Krieger, die von der hinterhältigen Magie der Morramagier erwischt worden waren, ging es schlecht. Zwei von ihnen waren stark unterkühlt und ein anderer wies schwere Brandverletzungen auf. Für andere war jede Hilfe zu spät gekommen und lagen nun regunglos auf der Ladefläche. Der Krieger, mit dem Gorbag drei Morrabogenschützen getötet hatte, war von einem Magier mit einem merwürdigen, hellen Geschoß getroffen worden und sofort eingefroren. Der Krieger hatte gut gekämpft und vier Morras erschlagen. Ihm würden sie eine ehrenvolle Bestattung erweisen.
Vor ihnen ragten die Mauern der Festung Gotha empor und auch der Turm, der als Außenposten der Orks diente, war bereits zu erkennen. Bald würden sie den Verwundeten helfen können und Gorbag schwor sich, dass er die Sklaven eigenhändig kreuzigen würde, für den hinterhältigen Angriff, den die anderen Morras geführt hatten.
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Elendium war die ganze Zeit neben Tinquilius und Andy, der sein Pferd am Zügel führte, her maschiert. Elendium überlegte immer noch wie er Tinquilius einweihe sollte. Hatte Andrea vielleicht auch die Botschaft für Tinquilius? Er sollte sich bei ihr erkundigen. Doch zuvor musste er mit Tok´schok reden. Vielleicht konnte Tinquilius ihm ja helfen. Wie er erfahren hatte, hatte der Priester den Orkschamanen Heilung beigebracht.
Elendium begab sich auf die Suche nach dem Gefangenen und sah einen verstört drein blickenden Priester Adanos. Tinquilius schien ihn gar nicht zu bemerken und zuckte zusammen als Elendium ihn ansprach: "Magie zu Ehren Tinquilius. Wie fühlst du dich?"
"Danke der Nachfrage Elendium, dank deiner Heilkunst geht es mir gut. Ich sorge mich nur um den Orkschamanen Tok´schock. Er war mein Schüler wie du ja weist." antwortete Tinquilius.
"Ich weis und daher benötige ich deine Hilfe. Wir beide kennen den Schamanen aus unterschiedlichen Gründen heraus. Du weil du ihn unterrichtest hast, und ich weil er mir damals als ich zweifelte half. Nun wird es an der Zeit ihm zu helfen. Ich bin ihm das Schuldig."
"Aber du hast ihn doch festsetzen lassen" fragte Tinquilius argwöhnisch.
"Ja und das aus einem bestimmten Grund, den ich dir auch mitteilen werde, den du sollst ein Teil von dem werden was ich vorhabe" erklärte Elendium seinem Lehrmeister. "Folge mir bitte"
Gemeinsam gingen sie zu dem Gebäude in dem man den Orkschamanen eingesperrt hatte. Der Rebell, der Wache hielt, nickte den beiden Magiern nur zu. "Komisch" wisperte der Priester Adanos "mich wollte er nicht rein lassen"
"Das der Vorteil, wenn man ein hoher Feuermagier ist, sie haben Respekt vor uns und unserem Wissen" antwortet Elendium ebenso leise.
Vor dem Gitter angekommen schaute Tok´schock nicht einmal hoch und das Essen das Tinquilius ihm zugeworfen hatte, war auch noch unberührt.
"Magie zu Ehren Tok´schock." grüsste der Feuermagier den Ork. "Ich weis, das du nicht mit uns reden willst, doch ich bitte dich mir zu vertrauen. Ich hole dich hier wieder raus, doch zuvor müssen wir uns unterhalten. Und zwar an einem Ort, der friedlicher ist als dieser Bau." erklärte sich Elendium.
Tok´schock schaute ihn nur fragend an. Elendium bat dem Rebell die Türe zu öffnen, doch dieser schaute ihn nur verdutzt an. "Ihr wollt da rein?"
"Nein nicht rein, aber den Schamanen nehme ich zum Verhör mit. Und da er mein Gefangener ist, bestimme auch ich wo und wie ich ihn verhöre. Verstanden Soldat?"
"Jawohl!" antwortete der Rebell und öffnete die Tür.
Tok´schock erhob sich und folgte den beiden Magiern, die ihn in die Mitte nahmen. Draussen begegneten sie dem Bogenschützen. "Andy begleite uns bitte" bat Elendium. Der Feuermagier wollte den Bogenschützen als Wächter. Zu viert begaben sie sich etwas in den Wald hinein. In der Nähe des Lagers war eine Lichtung und hier wollte Elendium Tok´schock und Tinquilius seine Vision erzählen. Am Rande der Lichtung sah er ein Irrlicht und bedachte dieser Erscheinung mit einem Lächeln. Die Natur brachte schon sonderbare Geschöpfe zustande.
"Nun erzähle was du willst" bat Tinquilius ungeduldig.
"Zu aller erst muss ich mich bei Tok für die unsanfte Behandlung entschuldigen, doch ich musste dich entführen, da ich dich brauche." begann der Feuermagier.
"Andy ist eingeweiht und weis was ich möchte. Ich suche Mitglieder für einen Geheimbund. Ich möchte nämlich das wir es irgendwie schaffen eine Gewisse Sicherheit in Myrtana zu erhalten. Den Krieg werden wir nicht beenden, doch wenn wir miteinander reden, lassen sich grössere Probleme eventuell im Vorfeld beiseite schaffen und viele Ork- und Menschenleben retten. Der Bund soll nur eine Handvoll Mitglieder umfassen. Neben uns vieren, denke ich noch dadrüber nach jemand von den Assasinen, dem Zux und den Clanen und eventuell aus der Garde zu bitten uns zu unterstützen. Geheime Botschaften und geheime Treffen dienen zur Verständiung. Wobei wir bei Tok´schock noch überlegen müssen wie wir das Anstellen. Nun bitte ich euch um eure Meinung." bat Elendium.
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Smarian ging etwas niedergeschlagen hinter dem Orkkarren her. Tatsächlich hatten es diese doofen Rebellen geschafft den Zug mit dem Gefangenen zu überfallen. Sie hatten es geschafft, kochte Smarian. Nicht nur die Orks waren stock sauer und explodierten bei der kleinsten Gelegenheit, sogar die anderen Morras waren wütend. Zwar wusste Smarian gar nicht wohin sie gingen, aber es war ihm eigentlich auch egal. Das einzige was er jetzt wollte war eine Flasche Orkschnapps, aber die Orks hätten das nicht gut geheißen, wenn er sich jetzt betrunken hätte, und bei der momentanen Lage der Stimmung war alles was die Orks auch nur ansatzweise ärgerte ein gefährliches Spiel. Smarian war einfach nur langweilig. Er trottete vor sich hin und überlegte gerade, was er machen sollte, wenn er wieder in Faring ist, als sein Bein anfing zu schmerzen. Vorsichtig ließ er sich zurückfallen und zog seine Hose ein Stück hoch um die Stelle sehen zu können, die ihm gerade eben noch weh tat und sah eine tiefe Wunde, die er beim verarzten gar nicht gesehen hatte. Dann sah Smarian das sich einer der Orks umdrehte um nachzusehen was er machte. Der Verdacht lag nahe, dass er ihn für einen Spion hielt und so machte Smarian schneller und versuchte erstmal so weiter zukommen. Alles was aufregen erregte war momentan nicht gut, da die Orks irgendwie keinem mehr trauten, nicht mal untereinander und so ging Smarian weiter zwischen einer Truppe von schlecht gelaunten, verletzen und so gut wie toten.
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Tok´schok fand es nicht gerade angebracht das er von Drei Morras bewacht wurde während er durch das Lager ging. Doch eigentlich war er doch ein bisschen froh dass ihn sein "Freund" aus dem Kerker geholt hatte. Dennoch traute er dem Magier Elendium immer noch nicht so. Weswegen er sich auf die Umgebung genauer anschaute als sie den Wald erreichten. Er sah ein Irrlicht am Waldrand entlang schweben und ihm kam eine Idee. Er wusste das es hier in der Nähe ein Lager der Orksöldner gab in dem sie Reiten lernten. Er hoffte dass sich die ein Teil der Gruppe zu diesem Lager durch schlagen konnte und sich dann auf die Suche nach Ihm machen würden. Deswegen beschwor Tok´schok weitere Irrlicht die aber nur eine Illusion waren und nicht von wirklicher gestalt wie das andere Irrlicht hier im Wald. Er hoffte das es den Morras nicht auffallen würden was er vor hatte und so folgte er ihnen schweigend.
Elendium und der Wassermagier Tinquilius unterhielten sich immer wieder und der andere Morra den Tok´schok zu erst für einen Assasinen gehalten hatte wegen seiner Kampfkunst war auch nicht sonderlich interessiert an diesem Gespräch. Die Drei Morras blieben stehen und Tok´schok hielt ebenfalls an, dann erklärte Elendium das er einen Geheimbund gründen wollte damit es in Mytrana Frieden geben würde. Tok´schok wusste nicht so recht ob er seinen "Freund" glauben sollte. Als er sagte das sich die beiden Gruppe Orks und Morras gegenseitig helfen wollten. Tok´schok dachte nach und fand den Vorschlag nicht so toll denn dann würde er alles über die Orks erzählen und nachher würden diese Informationen genutzt werden um die Orks auszulöschen. Doch als Elendium fragte "Was halt ihr von dem Vorschlag?" sagte Tinquilius "Ich finde ihn eigentlich recht gut was meinst du Tok´schok?" Nun musste er eine Entscheidung treffen. Er schaute sich um und erkannte in der Ferne einen Punkt der immer näher kam. Dann sagte der Ork "Ich nichts wissen was halten von Vorschlag. Es können gut sein oder schlechte, ich brauchen mehr Bedenkzeiten!" Die drei Morras schauten ihn fragend an und dann schloss sich schon eine Hand um die Hüpfte des Orks. Seine Beine schliefen auf dem Boden entlang und er wusste dass er nun wieder in Sicherheit war. Als er sich umdrehte sah er wie der Langhaarige Andy hinter dem Orksöldner und Tok´schok hinter her rannte. Tok´schok musste lachen, doch als er noch mal hin sah verging ihm das Lachen, denn Andy hatte sein Pferd zu sich gerufen und verfolgte die Beiden nun mit seinem Pferd.
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Andy hatte die zwei Magier und diesen Orkschamanen Tok´schok in dem Glauben begleitet das er eigentlich nichts tun musste außer Aufpassen. Doch da hatte er falsch gedacht denn nun war es so das Elendium die beiden anderen dazu überreden wollte in seinen komischen Geheimbund zu kommen. Dem Wassermagier Tinquilius schien die Idee zu gefallen so schien es. Aber der Ork drückte sich um die Antwort und plötzlich brach durch das dichte Unterholz ein Reiter. Andy wusste zuerst nicht ob es Freund oder Feind war und so ging es den beiden Magiern auch. Deswegen beschloss keiner zu kämpfen doch das stellte sich als Fehler heraus. Denn der Reiter packte sich den Ork und zog ihn auf sein Pferd. So wusste Andy das es ein Orksöldner war der die Gruppe belauscht hatte. Schnell zog er seinen Bogen und legte einen Pfeil auf die Sehne dann schoss er auf den Reiter. Er Traf ihn zwar an der Schulter doch die beiden ritten immer noch weiter. Andy steckte seinen Bogen weg und begann hinter dem Pferd her zu rennen. Doch das brachte keinen Erfolg da er nicht weit vom Lager weg war Pfiff er und rief so sein Pferd zu sich. Er rannte weiter und plötzlich kam sein schwarzes Pferd aus einem Busch. Andy rannte neben ihm her und versuchte auf den Sattel zu kommen. Dies war recht schwer da das Pferd schnell rannte. Doch schließlich schaffe er es. Er hielt die Zügel fest und spornte sein Pferd weiter an. Es ging über Stock und Stein und über einige umgefallen Bäume. Der Orksöldner hatte bemerkt dass er verfolgt wurde und so versuchte er Andy abzuschütteln in dem er zwischen den Bäumen hin und her ritt. Doch Andy machte das nichts aus er folgte dem Pferd seine Gegner wie eine Stechmücke ihrem Opfer. Mittlerweile musste Andy das er eigentlich keine Chance gegen den Orksöldner hatte da dieser schon einen kleinen Vorsprung hatte. Doch er gab nicht auf und versuchte weiter den Orksöldner einzuholen. Immer näher kam Andy seinem Gegner da dieser ja eine Verletzung an der Schulter hatte fiel ihm das halten der Zügel immer schwerer. Andy hin gegen hatte keine Probleme mit dem Reiten. Selbst als das Pferd hohe Sprünge oder schnelle Ausweichmanöver machte bleib Andy fast im Sattel. Das wunderte den Bogenschützen doch etwas aber er hatte nun andere Sorgen als das Reiten. Die Hufen der Pferde schlugen alles was ihnen in den Weg kam zusammen ob Äste oder Büsche. Andy versuchte noch näher an den Orksöldner zu kommen doch das gelang ihm nicht weil dieser immer wieder Hacken schlug und Andy aufpassen musste das er nicht mit einem Baum zusammen stoßen würde. Dann plötzlich als Andy es nicht erwartete fiel der Orksöldner vom Pferd und auf den weichen Waldboden. Der Ork trete sich um und versuchte das Pferd unter Kontrolle zu bringen. Doch er schaffe es nicht und so lies er sich auch vom Pferd fallen. Andy wich dem Orksöldner aus und hielt weiter auf den entflohnen Ork zu. Dann stoppte er sein Pferd, sprang auf den Boden und zog sein Einhandschwert. Damit ging er auf den Ork zu der Bewusstlos am Boden lag. Andy beugte sich über ihn und schaute ob er wirklich bewusstlos war, doch das war ein Fehler wie Andy herausfand. Denn plötzlich bewegte sich der Ork und stieß ein helles Licht aus das Andy blendete. Andy ging mit zu gekniffenen Augen zu Boden und versuchte wieder aufzustehen und zu versuchen den Ork zu fassen zu bekommen. Doch das gelang ihm nicht, hatte nun seine Letzte Stunde geschlagen oder würde der Ork ihn nun gefangen nehmen. Andy hörte neben sich nur magisches Knistern und ein "Plop" dann herrschte wieder stille im Wald. Obwohl man das nicht als Stille bezeichnen konnte, denn schließlich zwitscherten Vögel und die Bäume bewegten sich im Wind. Andy lag da und konzentrierte sich. Dann öffnete er seine Augen wieder und sah alles noch etwas verschwommen. Doch er stand auf und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Pferd. Im Wald war nichts zu sehen von dem Orkschamanen was Andy zu einem Beruhigte zum anderen aber erschauderten lies. Andy ging auf den Orksöldner zu und drehte ihn um er atmete noch was ein gutes Zeichen war. Deswegen hievte er ihn auf sein Pferd und band die Zügel an einen kleinen Hacken am Ende von seinem Sattel. Dann schwang er sich wieder auf sein Pferd und ritt wieder zurück zum Lager. Er hoffte das Elendium und die Rebellen nicht sauer sein würden das er den Schamanen entkommen lassen hat, aber er hatte ja trotzdem einen Gefangen deswegen konnten die Rebellen ihm das nicht anhängen. Andy saß stolz auf seinen Pferd und genoss es etwas langsamer durch den Wald zu reiten als Vorher. Unter anderem er hoffte er sich das seine Lehrmeisterin Xarih einsehen würde das Andy nun gut Reiten konnte. Denn sonst hätte er diese Meisterleistung nicht vollbringen können was ihn selber auch etwas verwunderte. Andy schaute sich immer wieder nach dem verletzen Orksöldner um damit er wusste ob er noch am Leben ist. Was auch immer noch der Fall war denn Andy hörte ihn vor Schmerz stöhnen und sah auch wie sich sein Brustkorb hob. Da es anfing Dunkel zu werden beeilte sich Andy wieder ein bisschen und spornte sein Pferd wieder etwas an. Bald erreichte er wieder die Stelle an dem die beiden Magier auf ihn warteten. Andy sagte „Den Orkschamanen habe ich Verloren, er hat sich irgendwie in Luft aufgelöst. Aber dafür habe ich diesen Orksöldner gefangen ich denke er kann uns auch die Informationen liefern die wir brauchen.“ Elendium schüttelte den Kopf und sagte „Die Informationen sind mir nicht wichtig, es ging mir eigentlich viel mehr um meinen Freund Tin hier und um den Orkschamanen Tok´schok. Denn ich will wie gesagt beide in meinen Geheimbund haben und dich auch. Aber das müssen wir ein anderes Mal reden. Nun müssen wir zurück ins Lager und den anderen von diesem Vorfall berichten.“ Andy nickte und steig von seinem Pferd ab. Dann nahm er die Zügel in die Hand und ging neben seinem Pferd her. Dabei schaute er neben sich und sah dass sich die beiden Magier angestrengt unterhielten. Weil Andy nicht wusste um was es ging hielt er sich raus und streichelte stattdessen die Nüstern von seinem Pferd. Denn Andy hatte fest gestellt das er und sein Pferd Tálen nun eine wirkliche Einheit bildeten. Und dafür musste er sein Reittier einfach loben.
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Xarih hatte es nicht selber mitbekommen aber als sie es gehört hatte wollte sie es erst nicht glauben. Ein Orksöldner hatte den Schamanen befreit und ihr Schüler soll hinterher geritten sein. Die Magierin ahnte nichts gutes, sie war sie ziemlich sicher, dass sich Andy dabei übernehmen würde.
Als er aber auf seinem Pferd mit einem gefangenen Orksöldner zurück kam musste sie zugeben sich geirrt zu haben, öffentlich würde sie das aber natürlich niemals zugeben.
"Du bist lebend und auf deinem Pferd zurück gekehrt, Andy. Ich denke, dass ich dir nichts mehr beibringen kann. Du wirst sicher noch viel lernen aber das wird dir Erfahrung zeigen und nicht mehr ich. Aus dir ist ein richtig guter Reiter geworden und ich kann dich als Schüler entlassen."
Xarih freute sich für Andy, sie selber würde vielleicht noch etwas bei der Gruppe bleiben, dann aber ganz sicher wieder nach Al Shedim reiten.
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"Hm, du hast doch schon etwas mehr Erfahrung darin, mit Magie rumzuspielen. Und auch mit diesen Naturzaubern, die ich allmählich zu beherrschen lerne." Renya schaute zu Blutfeuer hinüber, die wieder einmal einen ihrer "Dispute" mit ihrem eigensinnigen Pferdchen abhielt. "Wie stark kann ich denn ein Tier überhaupt beeinflussen oder beherrschen? Ich mein, ich kann ein Tier in eine bestimmte Richtung lenken, es beruhigen oder aggressiver werden lassen. Du hast ja schon ganz andere Dinge gemacht, Waschbären im Dschungel auf Wassersuche geschickt und so..." Renya überlegte kurz, dann fuhr sie fort: "Kann ich später, wenn ich meine Fähigkeiten besser im Griff habe, auch einen Bären dazu veranlassen, mein Gepäck zu tragen, was meinst du? Oder ihn vielleicht sogar zum Sprechen bringen? Also den Bären durch Magie verändern. Oder können wir schlussendlich nur auf ihre Ängste, Instinkte und Begierden einwirken?"
Die junge Südländerin hätte nie gedacht, dass sie eines Tages so viele Fragen zu irgendwelchen Tieren und der magischen Beeinflussung dieser Tiere stellen würde. Eigentlich hatte sie sich überhaupt nie für Magie interessiert, abgesehen natürlich von den Abenteuergeschichten von Zauberern und finsteren Magiern, die man sich so am abendlichen Lagerfeuer erzählte. Nun war sie auf dem besten Wege, selbst so eine Zauberin zu werden. Vielleicht sogar eine finstere Magierin, verflucht von den Göttern oder besessen von einem Tiergeist... Renya musste über sich selbst schmunzeln. Jetzt stellte sie sich schon vor, wie irgendwann vielleicht Geschichten über sie an Lagerfeuern erzählt würden.
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"du kannst ja fragen stellen... ich weiß eigentlich nur eines mit sicherheit, das tier bleibt immer das tier. du wirst es nicht grundsätzlich verändern. im gegenteil. der druide krigga, von dem ich die magie übereignet bekam, der wurde immer mehr selbst zum tier. er hat sich den wölfen unterworfen und nicht diese seiner macht. ein wahrer druide wird ein tier nicht zu dingen zwingen, die nicht in seiner natur liegen. ein bär als gepäcktier - lieber nicht.
versuch die eigenarten des tieres zu erfassen und auszunutzen. lerne die tiere kennen, ich glaube, das ist der schlüssel zum erfolg. nutze ihre fähigkeiten geschickt aus und du wirst erfolg haben. ich kann das inzwischen schon ziemlich gut. spinnen weben, delphine spielen, rinder weiden und können gepäck tragen, bären können angst und schrecken verbreiten, wölfe jagen im rudel, adler können weit gucken, maulwüfe graben gut. die aufzählung läßt sich unendlich fortsetzen. das tierreich ist so unendlich groß und vielfältig. ich bin sicher, du findest für jede aufgabe den richtigen tierischen gefährten.
außer mein pferd..."
blutfeuer zupfte wuschel am schwanz, den das pferd grad heftig hin- und herschleuderte. irgendwas schien wuschel zu beunruhigen oder nicht zu gefallen.
"hab ich nicht recht, du kleiner unhold?"
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Der Krautdieb platzierte seine festen Stiefelsohlen endlich mal wieder in Myrtanisches Staub.Obwohl er gar nicht lange weggewesen war, kam es ihm wie eine Ewigkeit vor.Dieses unwirtliche Land, mit diesen noch schlimmeren Menschen lag ihm nicht.Immer wieder fühlte er hektisch auf sein Diebesgut noch da wäre, es wäre mehr als ärgerlich wenn es ihm jetzt noch gestohlen werden würde.Er fragte sich wie viel das wohl wert wäre, es waren bestimmt 5 Kilo, das konnte locker seine 1000 Goldstücke wert sein.Kurz wägte er ab, ob es sich lohnen würde damit durch zu brennen.Verwarf den Gedanken dann aber, er wollte nicht als Futter für die Würmer, oder lebendige Fackel enden.Und wo grosse mengen Drogen im Spiel sind, sind in der Regel auch unheimlich grosse potenzielle Gewalt vorhanden.Auch könnte er wohl mehr Reichtum raus schlagen wenn er ein paar weitere Aufgaben gut erledigen würde.
Ein mulmiges Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit, was für ein Mensch war er nur geworden. Er kam zu dem Schluss das er einer der Menschen geworden war die er nie sein wollte, kalt,gefühllos und berechnend.Erst hatte er seine eigene Freiheit gegen die von 8 Sklaven eingetauscht, dann hatte er eine Frau dem sicheren Tod übergeben und nun schlieslich Kraut geklaut.Das schlimme war , das er genau wusste das wenn er dies alles nicht tun würde, es ihm selber viel schlechter gehen würde, er warscheinlich nicht mehr leben würde.Er hatte immer nur logisch gehandelt, aber genau so ein Mensch hatte er ja nie sein wollen, nur auf den eigenen Vorteil bedacht.Scheinbar war er jedoch so ein Mensch geworden, sich jetzt gegen sich selbst zu stellen hätte ihn nun auch den letzten Funken Selbstrespekt gekostet, also akzeptierte er sich nun wie er war, auch wenn er sich so nicht leiden konnte, konnte er sich wenigstens respektieren.
Der Gedanke an seine geheimnisvolle Retterin, der er noch immer auf den Versen war, vertrieb dann auch diese unnötig melancholischen Gedanken, und so verbrachte er den Rest seiner Wanderung in Gedanken an sie.
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Lark hatte sich als besserer Gegner herausgestellt, aber das hatte Griffin keinesfalls die Motivation genommen, im Gegenteil. Es spornte ihn dazu an, das, was Succa ihm sagte möglichst noch schneller als sonst umzusetzen, die Fehler seines Gegners zu erkennen und zu nutzen.
Zuerst aber, war es an Griffin, Ruhe und Gelassenheit auf sein Pferd auszustrahlen. Er konzentrierte sich auf das Nichts, verlangsamte seine Atmung merklich und schloss die Augen kurz.
Succa hatte es Griffin gesagt: »Und dazu musst du noch lernen, dich selber nicht so offensichtlich ablenken zu lassen. Bleibe ruhig und strahle diese Ruhe auf dein Pferd über. Konzentrier dich gut und so wird auch dein pferd sich konzentrieren. Alle Gefühle du du verspürst drücken sich in der Körperhaltung aus und diese nehmen Pferde bis ins kleinste Detail war.«
Langsam näherte sich Succa Griffins Pferd und Strich ihm erneut über die Kruppe. Griffin spürte, wie sein Pferd unruhiger wurde und langsam stieg auch die Anspannung im Reiter.
Würde er es schaffen? Oder würde er versagen? Was würde passieren, wenn er es niemals schaffen würde?
Genau falsch, Griffins Grauschimmel spürte diese Ungewissheit und wollte sich hochstemmen. Im letzten Moment konnte Griffin sein Pferd beruhigen, sodass es auf dem dem Boden blieb.
Den ersten Anlauf der Übung hatte er wohl nicht gerade mit Glanz bestanden...
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