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Ein am 3.4.2011 in Setarrif im Post von Faraday verwendetes Gedicht, dass ich euch hier nicht vorenthalten will. Das Reimschema mit abcabc mag zwar etwas ungewöhnlich sein, doch ich finde, dass es trotzdem zu überzeugen weiß.
Edith sagt: Der Rest ist natürlich ddee^^(hielt das bloß nicht für so erwähnenswert)
Der Eisprinz
"Es war einmal ein König alt,
der lebte in Varant,
der liebt der Wüsten Hitze,
und mag es gar nicht kalt.
vor Bösem er sie schützend fand,
auch wenn er dafür schwitzte.
Sein Sohne nun, der fragte ihn,
warum sie nicht nach Norden ziehn.
Hat niemals echtes Eis gesehn,
konnt' seinen Vater nicht verstehn.
Als er nun zu Grabe trug,
sein Sohn so bitter weint,
dass Vater ihm sogleich verspricht,
er schicke einen Manne klug,
nach Nordmar, wo kein Lichte scheint,
dass er ein Stückchen Eis ihm bricht.
Der Mann ihm bricht ein handgroß Stück
und kehrt zufrieden bald zurück.
Doch was war der harten Reise Preis?
Geschmolzen war das Stückchen Eis.
"Geh und brich mir mehr!
Und bekehr mich nicht mit Lügen!"
Der Mann reist los, mit großem Hammer.
Der König leidet schwer.
Wollt seinen Sohne nicht betrügen.
Und ruft ihn drum in seine Kammer.
"Das Eise schmilzt, hier ists zu heiß",
seufzt er, doch sein Sohne weiß,
will er ein echtes Stücke sehen,
muss man ihm ein großes holen gehen.
Traurig kehrt der Mann zurück,
seine Hände waren leer und trocken,
er holt sich Helfer für die Not.
Und dann hatten sie mehr Glück,
und brachten einen haushoch Brocken,
doch der König war indes schon tot.
Der Eisprinz freut sich sehr,
doch plötzlich bricht ein Eisebär,
aus dem Eis, das war gerissen,
er aß den Prinz mit einem Bissen.
Geändert von Hyperius (03.04.2011 um 15:01 Uhr)
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Zitat von Hyperius
Ein am 3.4.2011 in Setarrif im Post von Faraday verwendetes Gedicht, dass ich euch hier nicht vorenthalten will. Das Reimschema mit abcabc mag zwar etwas ungewöhnlich sein, doch ich finde, dass es trotzdem zu überzeugen weiß.
Eigentlich ist das Reimschema abcabc ddee^^
Aber ansonsten wirklich ein schönes Gedicht, auch der äußere Rahmen der Gefahr aus dem Eis und der innere Rahmen mit dem Prinzen, der kein Eis kennt und von der Gefahr getötet wird.
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nomina nuda tenemus
Schön, daß sich noch jemand an diesen Thread erinnert und ihn wiederbelebt hat.
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Und da hat Faraday, aka Ronsen, auch gleich den nächsten Schuss getan:
Ein Zeichen Adanos'
Ich warn euch vor den Magiern,
denn die sind nicht ganz sauber.
Von allen ihren mächtgen Zaubern,
sah ich den einen nicht sehr gern.
Verfolg ich täglich wilde Ratten,
durch Rohr und Kanalisation.
denk bei mir froh, die krieg ich schon,
und krieche mich in enge Schatten.
Am Lichte geht ein Zauberer,
er predigt gläub'gen Menschen zu.
Der Boden hebt sich und im Nu,
sah ich der finstren Dinge mehr.
Der Untergrund, ja er war lose,
und ich war nicht entzückt.
Denn Magier, die sind verrückt!
Scheun sich der Unterhose.
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Und schon wieder was von Faraday
Die Elemente Adanos'
Wasser, der Ursprung allen Lebens,
bedecket unsre Gegenwart.
Entsprang des tiefsten Erdenbebens
und stärkt die Welt durch fließend Fahrt.
Doch Kälte bringt es erst als Eis,
deckt Gipfel ein und nördlich Berg'.
Und unerbittlich, lähmend, leis,
ists unsres Gottes tödlichst Werk.
Der Berg des Eises ist massiv,
ist hart und wehret sich.
Der Felsen Schluchten endlos tief,
er schützt und stärket dich und mich.
Und tief im Berge liegt das Eisen,
das Werkzeug baut und starke Waffen.
Nur in den Händen eines Weisen,
kann es der Erde Frieden schaffen.
Alles endet in der Zeit,
verwehen in des Sandes Staub.
Und ist es erst einmal soweit,
so sind wir fühllos, blind und taub.
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Zehennägel schneiden mit musikalischer Untermalung. Da musst ich sogar grinsen, als ich das gelesen hab.
Cephas im Kastell:
Wenn krumm und schräg der Nagel sprießt,
windschief schon aus den Schuhen schießt,
ist die Zeit gekommen.
Hastig der Gedanke reift,
der Zehenherr zur Schere greift,
die Schneide schleift
und wachsam äugt,
vom Grad der Schärfe überzeugt
schließlich Hand anlegt.
Es macht kurz Knipps, dann fällt der Schnitt
zu Boden ganz geschwinde,
und Stück um Stück,
schwindet behänd der Nägel Kant und Rinde.
Die Kralle kurz, die Zehe knapp,
so soll ein Fuß aussehen
das Beste dabei ist jedoch,
das unbeschwerte Gehen!
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Lied der Ourea
Oreios Tiefens tiefster Fels,
in Dunkelheit gediehen,
zu Dunkelheit geworden,
vom hohen Herrn entliehen;
dem ewig Feld Bestellenden,
die Garben sensend ein,
wird Schiffer, Strom und Händelsmann
jed letzter Reise sein.
Wie auch des Styxens Wasserlauf,
unmerklich zeits, mal reißend,
ist auch der Stein aus Tiefen tiefst,
des Meisters Herz verheißend.
Denn wehe dem, der Zorn erregt
vom fahlen Throns Hochkaiser!
Cháos – erwacht, Haus fällt zu Karten,
Blitzdonner brüllt sich heiser.
Den Dinglauf biegen ist der Bure nur
für jen zu tun bereit,
der Ernte Teil ihm unterpfändet
vor der gesetzten Zeit.
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Das füllt die Tavernen mit Leben:
Mein Lieb ist wie die rote Ros’,
Die frisch im Juni sprang:
Mein Lieb ist gleich der Melodie,
Die süß im Lied erklang.
Bis all die Meere trocken fall’n
Und Fels schmilzt in der Sonn‘
Wird meine Liebe fortbesteh’n
wenn’s Leben längst davon.
So blond wie Du, o holde Maid,
Ist meine Lieb’ für Dich;
Und ich will lieben Dich, mein Lieb,
Bis Sonn’ und Mond verblich.
Nun Lebewohl, mein einzig Lieb,
Lebwohl für kurze Zeit!
Ich komm’ zurück, mein Lieb, wär’s auch
Zehntausend Meilen weit.
Bis all die Meere trocken fall’n
Und Fels schmilzt in der Sonn‘
Wird meine Liebe fortbesteh’n
wenn’s Leben längst davon.
So schön wie Du, o holde Maid,
Ist meine Lieb’ für Dich;
Und ich will lieben Dich, mein Lieb,
Bis Sonn’ und Mond verblich.
Bis die See vergeht, mein Schatz
Bis all die Meere trocken fall’n
Bis die See vergeht, mein Schatz
Bis all die Meere trocken fall’n.
(Gedicht nach Robert Burns: A Red, Red Rose, Übertragung ins Deutsche teilweise nach Adolf Wilhelm Ernst von Winterfeld)
Dumak in Thorniara (10.01.2014)
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nomina nuda tenemus
Hier muß man auch alles selbst machen ...
Zitat von Dumak
Wind geduldig gibt die Richtung
Zu dem Ziel der Reise vor,
Doch der Regenwolken Schichtung
Ist dem Sturm ein Ausfalltor.
Wirbelnd strömt die Flut von oben,
Brechend übers Deck herein.
Ungezähmte Wasser toben,
Fließen in das Schiff hinein.
Während jeder sucht zu retten
Sich vor gurgelnd salz'ger Flut,
Steht umwickelt fest mit Ketten
Der Rudergast voll Todesmut.
Zu den Göttern heben alle
Ihre Stimmen still und laut,
Denn bei diesen Unglücksfalle
Wird nur ihnen noch getraut.
Ein lauter Knall. Es birst das Segel,
Fort trägt es des Äthers Wut.
Nur Zerstörung hießt die Regel,
Sonst den Mächten nichts scheint gut.
Niemand soll des Meeres Wiesen -
Hört man's aus dem Sturmwind schrei'n -
Zum Wandelgang sich auserkiesen!
All die Hügel - die sind mein!
Hier ergeh'n die Meeresriesen
Sich und so soll's immer sein.
Also seid nun ausgewiesen:
Riesenspielzeug sollt ihr sein!
Sturmwind braust und hebt den Nachen
hoch hinauf in Himmels Schlund,
Um ihn dann mit lautem Krachen
Fall'n zu lassen in den Grund.
Werden all die Planken halten,
die einst eine kundig Hand -
eines Zimmermannes Walten -
festgefügt zusammen band?
Sieh! Die Fluten wieder schwellen!
Doch es hält dem Mahlstrom stand,
Beugt sich unter hohen Wellen,
Wie der Baum im Wind an Land.
Plötzlich, so wie er gekommen
ist der Sturm vorüber jetzt.
Wer noch lebt, der ist benommen;
Ist es überstanden jetzt?
Glatt das Meer liegt vor den Blicken,
Als ob's anders niemals war.
Wird der Sturm noch einmal schicken
Seine wilde Bestienschar?
Niemand soll des Meeres Wiesen -
Hört man's gurgelnd wie durch Stein -
Zum Wandelgang sich auserkiesen!
All die Hügel - die sind mein!
Hier ergeh'n die Meeresriesen
Sich und so soll's immer sein.
Dies war nur ein kurzes Niesen.
Gewarnt ihr Frevler, sollt ihr sein!
Wasser endlos wallt hinüber,
Stetig ist der Barke Bahn.
Schallt der Ruf vom Mast herüber:
Dunstig' Ufer sieht man nah'n.
Thorniara #20
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nomina nuda tenemus
Zitat von Madlen
Silber strömen die Wasser von Ost nach West,
durch der grünen Berge Täler.
Golden die Ären tanzen von Nord nach Süd,
begleitet vom sanften Sommerwinde.
Er wiegt die bunten Wiesen,
läutet der alten Glocken drei.
Kündet von alter Weisheit und schönen Liedern,
von nun an und in alle Ewigkeit.
Golden die Spitzen scheinen im späten Tageslicht,
erleuchtet von warmer Sommersonne.
Rote Kleider, grüne Mäntel, gelbe Hüte,
sie tanzen über alte Pfade.
Sie gedenken an alten Brauch,
ehren der Götter alle.
Sie künden von alter Weisheit und schönen Liedern,
von nun an und in alle Ewigkeit.
Weiß die Dächer leuchten im hellen Mondeslicht,
die grünen Täler nun im Dunkel liegen.
Die Ären, sie schlafen friedlich.
Die Mäntel und Kleider, sie nun endlich ruhen.
Die bunten Wiesen, nun grau und schwarz.
Doch der warme Wind,
kündet von alter Weisheit und schönen Liedern,
von nun an und in alle Ewigkeit.
Westliches Argaan #13
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nomina nuda tenemus
Zitat von Don-Esteban
Hier muß man auch alles selbst machen ...
In der Tat, da sprichst du wahr.
Zitat von Don-Esteban
»Höre mich, wie ich dich rufe
meine Worte – dein Befehl
stehst nun höher eine Stufe,
über Toten ohne Seel.
Füge nun dich aus Gebein
das so lang vom Moder zehrte
magst mir jetzt zu Diensten sein
lieb und teuer als Gefährte.
Ich verstehe deinen Schmerz:
Nichts ist einst'gem Leben gleich!
Schau nicht weiter himmelwärts
folg dem düstren Meister bleich.
Er ists, der dir eine Spanne
wieder auf der Erde gab
bis erlischt der magisch Banne,
und du fällst zurück ins Grab.«
Aus dem Kastell.
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Wanderlied von San Daran im Sumpf:
"Es war mal ein Druide,
Der trank oft ohne Maß.
War er mal nicht liquide,
Hatte er gar keinen Spaß!
Rum trank er und Sumpfbier,
Das war ihm recht egal,
Einen gar oder auch vier!
Fünf bier sind auch ein Mahl.
Rekhyt konnte zechen,
doch gabs ne hübsche Maid,
musst' er sie ansprechen!
Das tat ihr dann oft Leid.
So tat er sie anlachen
und flocht nen Blumenkranz.
Tat sie ihn nicht auslachen,
zeigt er auch mal den...."
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Altes Weihnachtslied aus Myrtana
Hört alle her,
Es weihnachtet sehr.
Beliar fällt den Weihnachtsmann
bringt ihn in sein Reiche dann.
Hört alle her.
Kommt mal ganz nah,
Geschenke sind schon da.
Adanos hat's eingepackt
Summt ein Lied dabei im Takt.
Kommt mal ganz nah.
Seid mal ganz leis,
Hört die alte Weis.
Innos zünd't die Kerzen an,
Und es knistert dann und wann.
Seid mal ganz leis.
usw.
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Alter Kloster-Kanon zur Weihnachtszeit
Vom Himmel hoch, da komm ich her,
Von Innos ausgesandt.
Ich bringe euch die frohe Kund,
Zu hör'n im ganzen Land.
Es leuchtet euch der Ordnung Licht,
Es bringt Gerechtigkeit.
So wie es Innos wohlgefällt
In dieser Gnadenzeit.
Drum denkt daran, was er euch gibt
Und dankt dem Herren sehr.
Denn ohne Innos' wärmend Licht,
Da wär die Erde leer.
Er gibt euch Schutz und auch das Recht
Ist von ihm eine Gab'.
Die Erde wäre ohne ihn
Für Beliar ein Grab.
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Dunkle Mauern, die nicht zagen, aus den Nebelschwaden ragen.
In der Mitte fest verschlossen, von Holz und Stahl ein Flügelpaar;
Hängen an dem hohen Gange, bleiche Knochen Wang an Wange,
Hängen da, sind niemals bange, Sonn und Monde zum Altar.
weiß und rissig und für ewig hängen sie da weit sichtbar,
Fügen sich mit Knochenstümpfen zu zwei Menschen ganzen Rümpfen
Jeder Knochen an den Stellen, die sein eigen wunderbar;
Fügen sich zu Bein und Schopfe von den Zehen bis zum Zopfe
Breit die Arme um den Kopfe wie die Flügel eines Aar.
Hängen dort fest angenagelt, zwei Skelette als ein Paar,
Und aus ihren Beckenknochen feingeformte Wirbel krochen
daran Rippen stet anschwellen von dem Reste unlösbar,
Im Äther die Gerippe klirren, den Zauber keiner konnt' entwirren,
Forschte bis Gedanken flirren, forschte er auch manches Jahr:
Keiner wußte, wie es anstell'n - schlottern sie seit langem Jahr
Durch Magie hier immerdar.
Aus ihrer Augen leeren Halle trifft ihr stechend Blick sie alle;
Von dem hohlen Aug' getroffen, jeder, der hier stand, mal war,
Und ganz unwohl sich dann fühlte, ihm das Herze dies aufwühlte,
Zur gleichen Zeit die Wangen kühlte, sein Innerstes lag offenbar.
Und ein jeder, den sie schauten, sprach allein darauf hin wahr,
Sprach die Wahrheit immerdar.
Doch mit der Verzweiflung Mute – denkend an das Schöne, Gute –
Hub ich an, auch wenn die Wächter erschienen all'n als unnahbar.
Ich fragte laut – als obs mich lenkte – sie, was mich vor allem drängte:
›Wollt lang schrecken‹, dies mich drängte, ›all der Gäste bunte Schar?
Wollt sie schrecken, daß sie schaudern und sich gruseln fürchterbar,
Wollt ihr das denn immerdar?‹
Es traf ihr Blick mein Herz und meine schrecklich schlotternden Gebeine,
Schwankend wollte Halt ich finden, elend mir zumute war.
Erst schien es, als ob sie schliefen. Doch dann klang es aus den Tiefen,
Hohl und stickig aus den Tiefen, riefen sie. Unvorstellbar:
Endlich brachen sie ihr Schweigen, riefen zu mir sonderbar
Mit dumpfen Stimmen: ›Immerdar!‹*
Quelle
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*Ein Tribut an E. A. P.
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