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  1. Beiträge anzeigen #1
    Schwertmeisterin Avatar von Marissa
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    Marissa ist offline

    Auf Reisen


    Marissa konnte nicht fassen, was gestern geschehen war. Männer. Immer, wenn es auch nur den kleinsten Anlass gab, obwohl das ja eigentlich schon ein großes Stück war, mussten sie sich prügeln. Am heutigen Tag würden sie endlich ihr Schiff finden und davonsegeln. Marissa stand auf und zog sich an. Sie wusch sich und lief die Treppenstufen hinunter zum Wirt, der ihr ihr Frühstück reichte. "Du, braucht ihr eigentlich noch einen Mann auf eurem Schiff?" er sah Marissa an, als sei er ein kleiner Junge, der auf sein Geschenk wartete. "Ich... sicher." Marissa nahm einen Schluck Rum zum wach werden und aß ein wenig Brot. "Es wäre eine große Ehre für mich, unter eurer Flagge zu segeln, Captain." sagte der Wirt. "Gut, dann macht euch bereit, wir brechen heute Mittag auf." Marissa aß auf und verließ die Taverne, um ihre täglichen Bogen-Übungen hinter sich zu bringen. Wie immer schoss sie zuerst, lief dann um das Haus und machte anschließend Liegestützen, wobei sie die Zahl der Runden und der Liegestützen jeden Tag ein wenig erhöhte, sodass ihre Kondition sowie ihre Körperkraft zunahmen. Nach dem Training legte sie ihre Klamotten ab und schwamm ein paar Runden im Hafenbecken, in dem das Wasser, anders als das Hafenviertel an sich, erstaunlicherweise sehr sauber war.

    Gegen Mittag standen in der Taverne bereits alle, die mitsegeln wollten, da und warteten auf ein Zeichen, dass sie endlich los könnten. Marissa zog ihren Hut auf, was sie wie einen Captain aussehen ließ, und hörte plötzlich, wie jemand erzählte, dass er die Myrtanische See befahren hatte und ziemlich erfahren in der Seefahrt war, also nahm Marissa ihn kurzfristig noch in die Crew auf. Anschließend warteten sie nur noch auf Lakos, der sich in seinem Zimmer noch etwas Zeit ließ. Als er endlich hinunterkam lief die Gruppe, die nun aus rund fünfzehn Leuten bestand hinaus aus der Taverne an den Hafen. Sie sahen sich alle vergebens nach dem Schiff um und langsam begann das gemurmel unter der Crew, wann sie denn endlich ablegen könnten und wo überhaupt das Schiff sei, für das sie hier seien. Sie wurden alle recht ungeduldig, da auch Marissa kein Schiff entdeckte, das groß genug und ansprechend war.

    Sie gaben langsam die Hoffnung auf und setzten sich ans hafenbecken. Marissa blickte in die Ferne, in der Hoffnung, es würde irgendwie ein Schiff hergezaubert kommen. Es war heute sehr nebelig, weswegen man fast nichts sah. Plötzlich - wie von geisterhand - trat ein Schiff aus dem Nebel, welches recht groß war und irgendwie eine unheimliche Aura an sich trug, was wahrscheinlich auch daran lag, dass es keine Flagge trug, schwarze Segel hatte und - was am allerschlimmsten war - es schien keine Menschen Seele an Bord zu sein. "Ah, das Schiff!" hörte man es aus den Reihen der Crew. Marissa war es garnicht Recht, eigentlich wollte sie nichts mit "solchen" Schiffen zutun haben, außerdem hatte sie auch ein wenig Angst, denn sie hatte schon Geschichten gehört, in denen es von Geisterschiffen handelte. Naja, jetzt müsste sie aber schon die Stärke, die einen Kapitän ausmachte, zeigen.

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    Waldläufer Avatar von Knut Kluntjes
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    Knut Kluntjes ist offline
    Die ganze Geschichte ging Knut bei weitem mal wieder zu schnell. Gerade eben saß er noch gemütlich an seinem Tisch, schwang seinen leeren Bierkrug durch die Lüfte und unterhielt sich gut, da kam Stylios dahergelaufen, murmelte irgendwas vor sich hin, schleifte ihn mit zu einem Haufen Leute, wo ihn eine Frau mit schickem Hut – in Vengard schien man sehr viel wert auf gute Kopfbedeckungen zu legen – kurzerhand ansprach, „er wäre jetzt auch dabei“. Wo genau dabei, keine Ahnung.

    Und schon ging’s los, die Gruppe aus einem guten Dutzend Leuten, die alle irgendwie seltsam aussahen, schritt aus der Taverne hinaus. Aber diesen Frevel, diese grausame Tat, machten sie wieder gut. Sie schritten durch Straßen und Wege, welche letztendlich im Hafenviertel endeten. Dort allerdings geschah dann wieder nichts. Knut, der vorher schon absolut nichts kapiert hatte, war jetzt noch ein ordentliches Stück weiter verwirrt. Langsam begannen die einzelnen Gruppenmitglieder, sich auf den Boden zu setzen, was dem Schiffer eine gute Idee zu sein schien. Styl hockte sich nur wenig später dazu, und der Schürfer erspähte doch tatsächlich Marvin dahinter. Vielleicht würde es ja doch noch was werden mit ihrer gemeinsamen Ausbildung.

    Ahm...Stylios, tut mir Leid, aber ich kapiere grade gar nix. Was machen wir hier?

    Doch bevor sein Freund antworten konnte, hörte man aus der Gruppe den Ruf "Ah, das Schiff!". Verwundert blickte der Schiffer um sich, erblickte tatsächlich ein Schiff, das majestätisch auf den Hafen zukam. Die Meute erhob sich wieder, anscheinend wollten sie dieses Schiff benutzen. Knut beruhigte sich langsam wieder, wenn ein Schiff im Spiel war, gefiel ihm die Sache schon viel besser. Aber verwirrt war er immer noch, fragend blickte er Stylios an.

    Also?

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    Frau General Avatar von Dragonsgirl
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    Dragonsgirl ist offline
    Kurz vor der Mittagszeit hatten sich endlich alle Crewmitglieder in der Taverne eingefunden. Bis jetzt hatte sie nur von Angríst, Marissa und Lakos gewusst die ein Teil der Mannschaft sein sollten. Nessa, die auch ein Mitglied des Wüstenvolkes war, schien auch dazu zugehören. Ansonsten waren der Frau die weiteren Insassen gänzlich unbekannt.

    Als sie scheinbar komplett waren, dirigierte Marissa die Leute aus der Taverne hinaus ans Hafenbecken wo sie zuerst nach einem Schiff Ausschau hielten. Doch leider waren am Hafen nur kleine Nussschalen verfügbar, zumindest im Angesicht der Truppe.
    So gesellte sich die Nomadin zu ihrem Kollegen. Gebannt blickte Angríst über die scheinbar endlose Wasserfläche.

    “Na du, Hummeln im Hintern?“, fragte sie ihn grinsend. Er schien sofort zu wissen was sie meinte und nickte zustimmend. Er war unfreiwillig in die Sache zwischen Lakos und Marissa geraten und steckte noch immer unfreiwillig darin.

    Plötzlich hielt die Schwarzhaarige den Atem an. Zwischen den Nebenschwaden tauchte ein Mast eines Schiffes auf. Nach und nach kamen die Segel zum Vorschein. Es war wie von Geisterhand aufgetaucht. So augenblicklich, als wäre Magie zugange. Der Anblick zog die ganze Mannschaft in einen Bann in dem die Welt still zu stehen schien.

    “Unheimlich…“, flüsterte sie. Nur ihr Captain bemerkte ihre Worte. Dragons war sich aber sicher das sie das gleiche dachte.

  4. Beiträge anzeigen #4
    Deus Avatar von Nibbler
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    Nibbler ist offline
    Seitdem Morlon seine Lehre bei Nibbler beendet hatte, machte sich bei dem Novizen die pure Langeweile breit. Schon seit gut einer Woche wusste er einfach nicht, was er machen könnte. Ab und an saß er im Tempelviertel auf dem Boden, schaute den Himmel an oder übte seine magischen Kräfte. Vor zwei Tagen hatte er dann damit angefangen sich die Trauben im Tempelviertel genauer zu betrachten. Eigentlich war er eher der Typ, der Bier trank, aber am Wein hatte er in den letzten Tagen auch Geschmack gefunden. Vor allem die Herstellung hatte ihn nun interessiert und in der Bibliothek hatte er sich sogar ein Buch ausgeliehen, in der die Kelterei genau beschrieben wurde. Mit dem Buch hatte er sich in die Taverne begeben um in aller Seelenruhe das Handwerk zu erlernen, dass ihn seit neustem so sehr interessierte. Um das Lesen noch einfacher zu machen, hatte er sich ein Glas des besten Weines bestellt und genoss es.
    Die Taverne war wieder einmal recht voll. Einige der Menschen dort waren seltsam begleidet, ehrlich gesagt sahen sie teilweise etwas so aus, wie dreckige Piraten. Sowas könnte Vengard nun wirklich nicht noch gebrauchen. Mitten im Krieg war es nicht sonderlich gut Banditen, Diebe und Seeräuber in der Stadt zu haben, die, zusätzlich zu den Grünhäuten, Ärger machen würden. Das Buch hatte er nun beiseite gelegt um diese Männer aus dem Augenwinkel beobachten zu können. Bis auf einen Gardisten kannte er niemanden davon. Dieser Gardist... Ja! Wenn seine Augen ihn nicht täuschten war es Sandman gewesen! Der Gardist, mit dem er schon einiges erlebt hatte. Was der hier wohl machte, bei dem Abschaum der Meere? Wahrscheinlich war er hier um sie abzuführen, genau, dass musste es sein. Natürlich vertraute er seinem Freund, aber dennoch horchte er den Gesprächen der Gruppe zu. Vielleicht würde noch etwas unerwartetes passieren. Irgendwas hatten diese Menschen, von denen er meinte, dass es sowohl Nordmänner als auch Leute aus der Wüste waren, von einem Schiff gesagt. Wenn sie tatsächlich eines der wenigen Schiffe des Königs stehlen würden, wäre das gar nicht gut! Durch den Krieg hatte der König schon so viele Schiffe verloren, ein weiteres zu verlieren wäre eine Katastrphe, denn nur mit dem Schiff war es möglich die Waren aus Khorinis uf das Festland zu bringen. Nun musste der Schmied wirklich aufpassen. Er würde sich an ihre Fersen hängen um sie nicht aus dem Auge zu lassen und im Notfall die Stadtwache zu holen, die im besten Fall die Aktion beenden könnte. Dem Wirt legte er ein paar Goldmünzen auf den Tresen, dann nahm er das Buch in die Hand und folgte den Fremden. Am Hafen waren sie stehen geblieben. Plötzlich sah der Lehrmeister etwas, was er noch nie zuvor gesehen hatte. Aus dem plötzlich erschienen Nebel war ein großes Schiff angefahren. Es war ein fremdes Schiff, jedenfalls keines der Flotte Rhobars II. Die Segel waren schwarz und keine Flagge war zu erkennen. Das konnte einfach nichts Gutes bedeuten. Die Befürchtung Nibblers hatte sich recht schnell bestätigt:
    Diese Menschen stiegen in kleine Fischerboote und runderten auf das so eben erschienene und etwas gruselige Schiff zu.
    Nun musste der Innosgläubige schnell handeln. Auf keinen Fall dürften diese Leute mit dem Schiff verscheinden. Mit einem solch großen Schiff könnten sie viel zu gefährliche Sachen machen, nun musste die Stadtwache schnell benachrichtigt werden! Schnell drehte er sich um und rannte in die Stadt. Irgendwo musste doch einer von der Stadtwache zu finden sein. Da! Ein einfacher Waffenknecht, aber dieser würde seinen Zweck erfüllen. Nibbler rannte auf ihn zu, hielt ihm am Arm fest und sprach mit lauter Stimme mit dem erschrockenen Mann
    "Schnell, beeil dich! Hol Verstärkung! Einige Piraten sind dabei ein großes Schiff an sich zu nehmen! Wer weiß, was sie damit vor haben und was sie damit alles machen könnten. Wir müssen sie schnell aufhalten, bevor es zu spät ist. Ich werde schnell wieder an den Hafen gehen und du holst so schnell wie nur möglich deine Kollegen. Frag nicht nach, machs einfach! Es ist das große Schiff mit den schwarzen Segeln!"
    Nibbler hatte den Mann schon fast angeschriehen, aber er hatte sich schon stark echauffiert. Er war so laut gewesen, dass einige Leute sich zu ihnen rumgedreht hatten. Das war ihm nun aber egal, das Schiff musste schnellstens aufgehalten werden, egal wie. Mit schnellen Schritten näherte sich der Novize wieder dem Hafenbecken, in dem das Schiff gewesen war.

  5. Beiträge anzeigen #5
    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline
    Mit zunehmender, schlechter Laune hatte Stylios sich zusammen mit ein paar anderen auf die Kaimauer gesetzt und auf Meer hinaus geblickt. Hatte ihr Auftraggeber sie nur verarscht? Wo war das versprochene Schiff?
    Der Nordmann hatte ein paar Worte mit Knut gewechselt und schon vorgehabt, Lakos mal gehörig seine Meinung zu sagen, als aus dem Nebel ein großes Schiff aufgetaucht war. Von weitem konnte Stylios weder Lichter, noch irgendeine Bewegung auf dem Schiff mit den Schwarzen Segeln erkennen. Zusammen mit den anderen war er aufgestanden und hatte staunend auf`s Meer hinaus gestarrt. So etwas sah man wahrlich nicht alle Tage. Das war dann wohl ihre einzige Chance, sich eines Schiffes zu bemächtigen. Der Nordmann überprüfte mal wieder den richtigen Sitz seines Bogens und seines Schwerts und wartete auf Anweisungen von Lakos, oder sonst wem, der hier was zu sagen hatte.
    Es war schon ein erstaunlicher Anblick, wie das Schiff aus dem Nebel kam. Irgendwie...gespenstich.
    Auf einmal hörte Stylios hinter sich lautes Fußgetrappel. Getrappel von Eisenbeschlagenen Stiefeln. " Beeilt euch! Die Stadtwache ist im Anmarsch!" schrie Stylios zu den anderen.
    Die Cremitglieder sprangen hektisch in nahe gelegene Fischerboote, die an der Kaimauer befestigt waren. Stylios half schnell noch die Seile zu lösen, die die Boote am Kai hielten und sicherte sich anschließend selbst einen Platz in einem der Enterboote. Neben ihm saß sein Freund und gerade eben gesellte sich auch Marvin sein Lehrmeister zu ihnen.
    Da haben wir aber eine fröhliche Runde, dachte sich Stylios grinsend.
    Der Bogenbauer schnappte sich ein im Wasser treibendes Holzbrett und begann stieß sich damit von der Kaimauer ab. Zusammen mit den anderen begann er schon, das Boot in Richtung des mysteriösen Schiffs zu steuern, als aus den Gassen immer mehr Soldaten der Garde auf dem Kai erschienen.

  6. Beiträge anzeigen #6
    Schwertmeister Avatar von Victor
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    Victor ist offline
    " Ruder, Mann die kommen uns noch davon," wurde Victor von Golsir angeschrien. Die beiden waren nun in Victors kleinem Boot und Golsir wollte umbedingt diesen Fremden und seine Leute verfolgen, welche wohl gerade dabei waren ein Schiff zu stehlen. " Ach, komm doch Golsir, das wird sicher lustig ein bisserl mit dem Schiff rumsegeln, könntest ja einmal deine Prinzipien vergessen und ein bisserl Spaß haben."
    Golsir antwortete erstr garnicht sondern nahm einfach die Ruder in die Hand. Der Gardist ruderte schneller als es Victor jemals für möglich gehalten hätte und versuchte auf die " Piraten" aufzuholen.
    " Da kommt die Stadtwache," sagte Victor und zeigte zum Kai. Gut, 20 Soldaten standen dort und machten ein Schiff bereit zum los Segeln. " Haha, gut so," sagte Golsir daraufhin und ruderte nochschneller.

    " Wenn wir schon so raßen müssen können wir auch gleich den Masten aufstehlen und segeln," sagte Victor und nahm den kleinen Masten von der Seite des Bootes auf. Während Golsir sich abrackerte stellte der Adlatus den Masten dann auf. " So und jetzt segeln wir," sagte er dann und ließ das Segel herunter. Sofort kamen die beiden schneller voran und konnten so auf die Schiffsdiebe aufholen.
    Derweilen hatte sich auch die Stadtwache mit einer Kogge aufgemacht um die Feinde zu stellen...

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    not unlike the waves Avatar von Angríst
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    Angríst ist offline
    __»Was sitzt du da so faul herum? Ruder gefälligst mit!«
    Angríst saß angespannt auf einem der Boote, die sie geklaut, oder besser gesagt, geliehen hatten und ruderte wie verrückte, während Dragonsgirl, die ebenfalls in dem selben Boot wie er selbst saß, nur faul herumsaß und das Geschehen beobachtete.
    __»Du schaffst das sicher auch alleine, mein starker Held«, meinte sie nur und grinste frech, bevor sie sich wieder von ihm abwendete und die nachfolgenden Boote beobachtete, in denen sich nicht nur andere Mitglieder der Crew, sondern auch Milizen und Ritter der Stadtwache befanden, die verhindern wollten, dass sie das Schiff erreichten. Angríst legte sich weiterhin ins Zeug und versuchte die Verfolger abzuschütteln, doch da Dragons es nicht für nötig hielt, ihm zu helfen, verlor er immer mehr an Kraft, so dass die Boote der Garde ihnen gefährlich nahe kamen.
    __»Hilf mir doch endlich! Immerhin sitzen wir im selben Boot«, flehte der Krieger Dragons an, die anscheinend bemerkt hatte, dass es wohl das beste wäre, wenn sie ihrem Kollegen doch half, wenn sie nicht unbedingt in den Kerker von Khorinis geworfen werden wollte. Immerhin saßen sie im selben Boot...
    Angríst reichte Dragonsgirl eine der Riemen, so dass jeder jeweils auf einer Seite rudern konnte, was viel Kraft sparte.

    Eines der Boote, die sie verfolgte, kam nun immer näher und holte sie allmählich ein. Auch, als die beiden Piraten mehr Kraft aufwandten, konnten sie den Abstand zu den anderen Booten nicht vergrößern oder zumindest beibehalten. Eines der Boote, die sie verfolgte, hatte sich nun von den übrigen getrennt und näherte sich ihnen immer weiter, bis es schließlich schaffte, sie zu rammen.
    __»Los! Holt sie euch, Männer!«, schrie einer der Wachen, doch Angríst reagierte blitzschnell und schlug einem der Wachen mit seinem Riemen ins Gesicht, so dass dieser das Gleichgewicht verlor und durch die Wucht des Schlages ins Wasser fiel. Die übrigen Soldaten waren so überrascht, dass sie die Verfolgung kurz unterbrachen, so dass den beiden Piraten genug Zeit blieb, zu fliehen.
    __»Da vorne! Da ist das Schiff!«, rief Dragons und Angríst sah es nun auch ganz deutlich. Es machte keinen besonders einladenden Eindruck, das Holz alt und grau, die Segel schwarz und teilweise zerrissen, dazu der unheimliche Nebel der aufstieg, doch im Moment war ihm jeder Ort Recht, wenn er nur Schutz bot.

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    Ehrengarde Avatar von Lakos
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    Lakos ist offline
    Eigentlich hatte sich Lakos die ganze Aktion überhaupt nicht so vorgestellt. Er hatte sich gedacht, dass sie zu fünfzehnt auf das erste Boot, das groß genug war, zumaschieren, dessen Mannschaft geschickt und mehr oder minder human über Bord werfen und dann fröhlich irgendwelche Piratenlieder singend in den Sonnenuntergang segeln würden. Doch leider war das Schicksal eine Hure und anscheinend zahlten die heranrückenden Stadtwachen besser, denn die Boote mit den bewaffneten Stadtdienern kamen ihrer kleinen Fischerbootsflotte immer näher. Lakos ruderte wie ein Verrückter und aus den Augenwinkeln sah er, dass sich auch Marissa, die mit ihm im Boot saß, kräftig ins Zeug legte. Die Riemen platschten aufs Wasser, trieben die Boote voran.
    Es dauerte nicht lange, bis sie – heftiger als gedacht – an die Außenhülle des mysteriösen Schiffes stießen.
    „Los! Zieh dich hoch!“, fuhr er Marissa an, während er sich hektisch umblickte und die Anderen beobachtete. Sie lagen gut in der Zeit, keines der anderen Schiffe war wirklich nahe an einem der Wächterschiffe dran. Fast schmunzelnd sah Lakos mit an, wie Angríst, der sich einige Boote entfernt befand, einen der Verfolger mit einem mächtigen Hieb ins Wasser beförderte. Angríst hatte etwas drauf, das musste man ihm lassen.
    Als Marissa oben auf dem Deck angekommen war, kletterte er seinerseits das wacklige Tau und rutschte fast ab: Seine Hände waren vom Rudern nass geworden. Er wischte sie sich an den wenigen trockenen Stellen an seiner Kleidung ab, umfasste das Seil und zog sich daran hoch.

    Oben angekommen stellte er fest, dass die Ordnungshüter schon fast am Schiff angekommen waren. Alle seine Männer und Frauen waren aber schon auf dem Deck des Schiffes angekommen, bereit zum Kampf. Die Taue wurden gekappt und die Hindernisse auf dem Schiff zu Fallen für ihre Verfolger geschoben. Auch ein gepanzter Soldat mochte keine Fässer, die auf seinen Kopf fielen. Die Truppe stand still da, nur die langen Haare einiger Mitglieder wurden vom sanften Meerwind umweht, die Stille nur vom Plätschern der Riemen, der Schreie der Soldaten und vom Atmen der Crew unterbrochen. Regen setzte ein.
    Als sich die ersten Enterhaken in die Stege des Schiffes verfingen, trat Lakos einen Schritt vor, zog sein Schwert mit einem metallischen Zischen und grinste vor sich hin. „Mögen die Spiele beginnen.“
    Geändert von Lakos (31.07.2007 um 00:16 Uhr)

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    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline
    Diese verdammten...., schoss es Stylios durch den Kopf.
    Die Soldaten der Stadtwache hatten sich ebenfalls Boote geschnappt und jagten ihnen nun hinterher.
    " Kommt schon. Beeilung." raunte der Nordmann seinen Gefährten zu, die mit ihm verzweifelt, alle möglichen Sachen als Paddel verwendend, in einem Boot saßen. Einer der Kähne, in dem Mitglieder der angeheuerten Crew saßen, hatte schon erste Probleme mit ihren Verfolgern, die das nicht schnell vorankommende Boot erreicht hatten.
    Die ersten ihrer Manschaft hatten bereits ihr neues Schiff erreicht und kletterten an ziemlich praktischen Tauen hinauf.
    " Das bringt doch Freude." lachte Stylios, als er sah, wie einer der Soldaten von einem Mann ihrer Crew mit einem Schlag ins Wasser befördert wurde.
    Nun konnte der Nordmann endlich die Schiffswand berühren und zog kräftig an einem der Taue, sodass das kleine Boot herangezogen wurde.
    Stylios wartete, bis die anderen oben angekommen waren und hieb schließlich ein großes Loch in den Boden des Boots. Der arme Fischer, schoss es dem Nordmann noch durch den Kopf, als er sich auch schon an dem Seil zum Deck hochzog. Unter sich sah er, wie das kleine Fischerboot immer mehr Wasser aufnahm und schließlich versank.
    Der Bogenbauer wuchtete sich an der Reling hoch und sprang über diese auf das Deck. Lakos ihr Auftraggeber stand zusammen mit einer Frau, die einen schönen Hut trug, wie Stylios grinsend feststellte, ganz in seiner Nähe.
    Plötzlich wurden Enterhaken auf das Deck geworfen, die sich schließlich an der Reling festkrallten. Stylios rannte mit gezogenem Schwert auf einen Enterhaken zu und versuchte, das äußerst robuste Seil zu lösen.

  10. Beiträge anzeigen #10
    Waldläufer Avatar von Knut Kluntjes
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    Knut Kluntjes ist offline
    Knut wollte hier wieder weg! Stylios hatte ihm in knappen Worten den Plan erklärt, und der gefiel ihm gar nicht! Er war zwar ein Seemann durch und durch, aber kein verfluchter Pirat. Zudem wollte er nicht mit dem Gesetz in Konflikt kommen, und das, was er gerade tat, war eindeutig illegal. Er hätte gut und gerne Lust gehabt, einfach das Paddeln aufzuhören, doch die Milizen hätten ihm wohl kaum geglaubt, dass er da mit reingezogen wurde.

    Als sich der Nordmarer mit einigen Mühen ob seiner rundlichen Form über die Reling gehangelt hatte, bemerkte er erst, wie die restliche Gruppe dastand. Einer von ihnen zog geräuschvoll sein Schwert, legte ein leicht verrücktes Lächeln auf seine Lippen.
    „Mögen die Spiele beginnen!“

    Oh nein, mochten sie das jetzt nicht und auch nie in Zukunft! Knut stahl sich hinter die Gruppe, auch Stylios war jetzt schon auf Deck, doch er hatte ihn nicht bemerkt. Gut, den Schürfer würde also niemand vermissen, der nicht wert auf einen kampfunfähigen, dicken Faulpelz legte. Langsam, und so leise wie möglich entfernte sich Knut von der Gruppe. Es war nicht mehr weit bis zur Kajüte, da würde ihn niemand suchen. Gerade als er die Tür öffnete, sprangen die ersten Soldaten über die Reling, mit grimmigen Gesichtsausdrücken, der von der Gruppe, zu der sich Kluntjes leider zählen musste, nicht minder grimmig erwidert wurde.

  11. Beiträge anzeigen #11
    Schwertmeisterin Avatar von Marissa
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    Marissa ist offline
    Pfeile sirrten durch die Gegend und gegeneinander prallende Schwerter waren überall zu hören. Dieses Gefecht schien aussichtslos für die Piraten und die, die auf dem besten Weg waren, einer zu werden. Hinzu kam dieser Regen, der plötzlich eingesetzt hatte und erbarmungslos auf sie niederprasselte. Marissa hatte kein Schwert, also hatte sie sich entschlossen, nur passiv am kampf teilzunehmen. Sie nahm ihr Messer in den Mund, um das ganze noch ein wenig piratischer aussehen zu lassen und begann, den Mast des Schiffs hochzuklettern, was sowieso nicht einfach war, aber bei dem Regen fast unmöglich – sie schaffte es aber bis nach oben. Die Gardisten kletterten am Schiff hinauf und drangen ihre Crew immer weiter nach hinten. Fässer wurden über Bord gerollt und fielen den Gardlern auf den Kopf, woraufhin diese hinab ins Meer, welches gerade vor sich hin tobte, fielen. Marissa nahm ihr Messer und ließ es einfach gerade herunterfallen und es traf tatsächlich jemanden, der wie viele andere seiner Kameraden nicht das Deck des Schiffes erreichte, sondern mit dem Messer auf den Abgrund des Bodens geschickt wurde. Jetzt packte sie ihren Bogen aus, der vom Regen schon reichlich durchnässt, aber immernoch brauchbar war. Sie zückte einen Pfeil, legte ihn auf die Sehne und schoss auf einen der Gardisten – verfehlt. Das Treffen von Zielen, die sich bewegten, erwies sich als viel schwieriger, als auf eine Zielscheibe zu feuern.

    Der Schuss zog jedoch die Aufmerksamkeit eines Waffenknechts auf sich, der nun am Mast zu Marissa klettern wollte. “Verdammt.“, dachte sie sich und überlegte, was sie machen sollte, wenn der Gardist hier oben ankommen würde. Sie sah sich auf dem Schiff um und konnte nur erkenne, wie Lakos gerade einen Gegner erstach und Angrist in der Nähe des Steuers gegen einen Gegner kämpfte. Sie müsste es versuchen. Sie spannte den Bogen erneut und zielte auf den kletternden Waffenknecht, welcher sich garnicht so schnell bewegte, also eigentlich ein leichtes Ziel sein müsste. Sie ließ los, doch ihre Angst ließ sie zittern und der Pfeil verfehlte den Waffenknecht weit, auch wenn er ein Fass mit Öl traf, das nun auslief und einen weiteren Gardisten ins Rutschen brachte. Sie zielte nocheinmal genau auf den Kopf des Waffenknechts, ließ los und – traf! Der Gardist fiel auf das Deck und blieb dort liegen. Nun konzentrierte sie sich wieder auf die anderen Gegner und merkte, dass es langsam aber sicher immer weniger wurden. Anstatt nocheinmal zu schießen packte sie sich eine Öllampe, die seltsamerweise hier hing und warf sie einem Mann, der mit dragonsgirl fechtete, auf den Kopf und zwinkerte dieser anschließend zu. Sie sah zu Angrist, der noch immer mit dem selben Mann beschäftigt war und erblickte einen Mann, der sich anscheinend von hinten an den Piraten anschleichen wollte.
    „Angrist, hinter dir!“ schrie sie so laut sie konnte. Angrist drehte sich um, sah den Gegner und duckte sich gerade noch unter dessen Klinge hinweg. Jetzt drehte er das Steuer so, dass das Schiff sich auf Steuerbord drehte und der Kämpfer hinter ihm hinunter in die See rutschte.

    Marissa war inzwischen völlig durchnässt und ihren Hut hatte sie sicherheitshalber unter ihren Sachen verstaut, damit er nicht nass wurde, auch wenn das schwer zu vermeiden war. Sie legte erneut an, verfehlte aber wieder das gesuchte Ziel. Jetzt packte sie ein Seil und ließ sich auf das Deck herunterfallen, woraufhin sie ein Gardler angriff. Lakos warf ihr eine Fackel, die schon längst erlischt war, zu, mit der sie dem Gardisten eine überbriet, er sich den Kopf festhielt und schrie und sie sie ihm einen Tritt verpasste, sodass er über Bord flog. Sie dankte Lakos nicht und sah ihn noch nichteinmal an, da sie nicht wusste, was das zu bedeuten hatte. Sicher war sie ihm noch wichtig, aber warum hatte er dann alles aufgegeben? Doch viel Zeit zum Nachdenken blieb der Piratin nicht, da sie sich mit den nächsten Gegnern beschäftigen musste, die mit Schwertern bewaffnet waren und sie mit einer einfachen Fackel. Sie ließ die Fackel fallen und zog ihren Bogen hervor – hätte sie doch bis heute mehr gelernt. Sicherlich wäre sie später gestartet, um besser im Umgang mit dem Bogen zu werden, hätte sie gewusst, dass sie die ganze Stadtwache auf dem Hals haben würden.

  12. Beiträge anzeigen #12
    Deus Avatar von Nibbler
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    Nibbler ist offline
    Nibbler war schnell wieder an den Hafen gerannt um die ganze Aktion im Auge zu behalten. Ganz alleine konnte er sich den Männern nicht stellen, dafür war er zu schwach, auch, wenn die Magie ihm helfen könnte. Den Waffenknecht, den er vorhin so zusammengeschrien hatte, war nun auch am Hafenbecken, alllerdings mit einer Verstärkung im Nacken. Geschätzte zwei Dutzend Männer kamen in den Hafen gerannt. Fast jede Rangstufe war vertreten, vom einfachen Waffenknecht bis hin zu ein bis zwei Rittern. Ohne zu zögern setzten sie sich in ein paar Boote. Auch der Novize drängte sich in eines der Boote, das die Waffenknechte durch das Rudern antrieb. Zwar waren die Piraten schon um einiges näher an dem Schiff als die Männer der Garde, aber die kleinen Schiffe der Kämpfer kamen den anderen immer näher. Das Wanken in dem Fischerboot war sehr schlim, dennnoch konzentrierte sich der Lehrmeister einen kurzen Moment, bis ein Feuerball in seiner Hand entstanden war. Bei Bassi in der Lehre hatte er gelernt, wie man auf einem wankenden Schiff konzentriert der Magie nachgehen konnte. Das Zielen auf dem wankenden Schiff hatte er dabei allerdings nie erlernt, deshalb traf der Feuerball auch nicht wie gewünscht das Boot der Piraten, sondern traf mit einem lauten Zischen in das Wasser neben dem Boot. Während das eine Boot mit den Piraten kämpfte, zogen die anderen vorbei um sich den Rest vor zu knöpfen. So schnell die Männer auch ruderten, diesen großen Vorsprung hatten sie einfach nicht mehr aufholen können. Die Piraten hatten es geschafft und hatten das Boot nun betreten. Nun ging es wirklich um jede Minute, denn wenn das Schiff erst einmal in Fahrt kommen würde, hätten sie keine Chance mehr es einzuholen.
    Ein paar Minuten nach den Piraten begannen nun auch die Kämpfer der Garde gegen den Rumpf des Schiffes zu stoßen. Die Seeräuber mussten auf jeden Fall von diesem schwarz besegelten und vermoderten Schiff vertrieben werden. Einer der Knappen, der nun neben Nibbler stand, hatte einen Enterhaken hoch geworfen, der auch gleich auf Anhieb hängen blieb. Sofort schnappte sich der Novize das Seil und zog sich so schnell es nur ging hoch. Auch, wenn er nicht wirklich wusste wie ein Seeräuber handeln würde, war ihm klar, dass sie versuchen würden die Seile zu kappen, damit sie ruhig verschwinden konnten, deshalb ließ der Lehrmeister magische Energie in seine rechte Hand ansammeln. Sobald er oben ankommen würde, würde er die Seeräuber erst einmal mit einer Windfaust überraschen, die sich gewaschen hatte. Eine Hand hatte der Schmied schon an der Rehling, als er ein Schwert von unten sah, dass ausgeholt wurde um sein Seil durchzutrennen. Mit einem Ruck zog sich der Ordensanhänger hoch und gab dem Piraten eine saftige Windfaust, praktisch als Begrüßungsgeschenk. Der fiel sofort um und ein lautes Knarren von altem Holz war zu hören. Das Schiff war so vermodert und kaputt, als wäre es schon ein Jahrhundert lang durch den Regen gefahren, der nun heftig von oben herunter prasselte.

  13. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #13
    not unlike the waves Avatar von Angríst
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    Angríst ist offline
    Langsam löste Angríst den Knoten seines Schwert, das ohne Scheide, ungeschützt an seinem Gürtel hing, und nahm es in die linke Hand, bereit es zu benutzen, bereit zuzuschlagen, bereit die Wachen zurückzutreiben. Falls es zu Toden kommen sollte, wäre dies ohnehin nicht schlimm, da die Garde hauptsächlich in Rot gekleidet war und Blut somit keine Flecken hinterlassen konnte, was aber den Soldaten wahrscheinlich egal wäre, wenn sie tot sind. Er könnte die Soldaten auch über Bord werfen, so dass diese stinkigen Idioten endlich sauber werden würden. Er sah, wie neben ihm ein Enterhaken sich an der Reling verhakte und hörte die Rufe der Milizen und Wachen, die auf diese Weise versuchten, auf das Schiff zu gelangen. Angríst hob das Schwert über den Kopf und ließ es auf die Klinge auf das Seil niederfahren, an dem die Soldaten hochkletterten, so dass dieses schließlich riss und die Verfolger zurück in ihre Boote, oder wenn sie Pech hatten, ins Wasser fielen. Angríst fuhr mit dieser Arbeit fort, alle Enterhaken zu lösen oder die Seile zu zerschneiden, damit keiner ihrer Verfolger auf das Schiff gelangen könnte, doch es waren zu viele, so dass es einzelne Wachen auf das Schiff schafften. Der Nomade entschied sich deshalb, dafür zu sorgen, dass das Schiff so schnell wie möglich den Hafen wieder verließ, um so den weiteren Soldaten zu entkommen, die mit anderen Booten eintrafen. Sofort rannte er zum Steuerrad, um dafür zu sorgen, dass das Schiff sich in Bewegung setzte, wenn möglich in die richtige Richtung. Da er sich aber nicht mit dem navigieren und Lenken eines Schiffes auskannte, drehte er es einfach in die Richtung, in die er wollte. Nach Rechts.
    __»Steuerbord«, erinnerte er sich.
    Er wurde allerdings wieder abgelenkt, als einige Milizen sich ihm näherten. Dabei ließ er das Steuer los, so dass das Schiff aufhörte, sich weiterzudrehen. Der Krieger wollte sich aber zunächst, um die Soldaten kümmern. Einer kam mit erhobener Klinge auf ihn zu, den Mund zu einem Schrei aufgerissen, der in dem Gewitter unterging.
    __»Blutiger Anfänger«, dachte Angríst, denn sein Gegner hatte durch das erhobene Schwert keine Deckung, was der erfahrene Krieger natürlich ausnütze. Er duckte sich rasch unter dem viel zu hoch angesetzten Hieb des Rekruten und trat diesem mit dem Fuß in die Magengrube, so dass dieser zurückfiel und sich erst wieder von dem Tritt erholen musste.
    __»Angríst, hinter dir!«, vernahm der Pirat plötzlich. Es war Marissas Stimme. Blitzschnell drehte er sich um und sah vor sich einen Waffenknecht, der in dem Moment, da er sich umgedreht hatte, zuschlug. Angríst konnte dem Hieb knapp entgehen, wich einem zweiten noch aus und hechtete zum Steuer, dass er mit einem Zug Richtung Steuerbord drehte. Das Schiff kippte leicht nach rechts, was den Angreifer überraschte, so dass dieser das Gleichgewicht verlor und über die Reling ins Wasser stürzte. Angríst konzentrierte sich nun ganz auf das Steuer und hielt die Richtung, weiter nach Steuerbord. Die Segel waren gehisst und der starke Wind, der mit dem Regen gekommen war, sorgte für den Antrieb.
    __»Danke, Marissa«, dachte Angríst, denn er hatte es nur ihr zu verdanken, dass er den einen Angreifer bemerkt hatte. Er hatte versucht sie ausfindig zu machen in dem Chaos des Kampfs, aber vergeblich.

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    Ehrengarde Avatar von Lakos
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    Lakos ist offline
    Stöhnend rappelte sich Lakos auf und schüttelte sich die Benommenheit aus dem Kopf. Nibbler... Lakos hatte ihn an den roten Haaren erkannt. Er hatte von ihm gehört, irgendwo hatte er diesen Namen aufgeschnappt. Dessen Windfaust hatten ihn frontal in die Magengrube getroffen, so dass die Luft aus seinen Lungen gepresst wurde. Übelkeit und sein Frühstück kamen in Lakos auf, doch er konnte beides unterdrücken und sich zusammenreißen.
    Er stützte sich auf sein Schwert, während er langsam wieder auf die Beine kam. Ihm war etwas benommen und er schaffte es nur knapp einem Wachknappen auszuweichen. Dann bekam er sich wieder in den Griff, packte sein Schwert wieder fest und begab sich in Kampfstellung.
    Seine Augen suchten ein Ziel und fanden es in einem heranstürmenden Soldaten, der sich scheinbar mehr auf pure Kraft und den Schockmoment als auf seine Schwerttechnik verließ. Kreischend schwang er sein Langschwert über Kopf und hieb nach dem jungen Schwarzmagier, der mit einem Schritt elegant zur Seite auswich. Lektion Eins, wie sich Lakos an die Lehren seines Lehrmeisters Farin erinnerte.
    Der Soldat stoppte abrupt, als der erwartete Aufprall von Klinge auf Klinge ausblieb, und verlor auf dem nassen Deck beinahe sein Gleichgewicht. Er fing sich jedoch schnell wieder und stürmte sogleich wieder auf Lakos zu, diesmal mit gesenktem Schwert: Er wollte Lakos von unten aufschlitzen. Dieser sah diese Bewegung vorher, drehte sich im rechten Moment weg, wobei er seine Klinge auf die nun ungeschützen Beine des Gardisten sausen ließ. Mit einem gellenden Schmerzensschrei ging dieser zu Boden und Lakos beendete dessen Qualen schnell und relativ schmerzlos.
    Dann wandte er sich um, auf der Suche nach einem neuen Gegner. Er sah, wie sich Marissa vom Hochmast hinterunterschwang.
    Er sah den Gardisten, der ganz in ihrer Nähe stand.
    Er sah Marissa, die – abgesehen von ihrem Bogen – gänzlich unbewaffnet war.
    Er sah eine Fackel neben sich liegen.
    Er dachte keine Sekunde nach.
    Er warf.
    Sie fing.
    Sie schlug.
    Der Gardist schrie und fiel ins Wasser.

    Auch wenn Marissa Lakos keines Blickes würdigte, nickte er grimmig lächelnd. Vielleicht war doch nicht alles verloren. Vielleicht konnte er wieder gut machen, was er ihr angetan hatte. Vielleicht.
    Vielleicht würden sie auch diese Schlacht nicht überleben, doch daran glaubte Lakos nicht. Ein weiterer, heranstürmender Gardist schien es ebenfalls nicht zu glauben, denn in seinen Augen glänzte die Zuversicht des Sieges. Wie ein Tänzer parierte Lakos dessen gefährlich schwungvollen Hieb, bevor er selber zum Angriff überging. Der erste Hieb schwächte die Verteidigung des jungen Mannes und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Er taumelte zurück, fing sich aber jedoch schneller, als Lakos reagieren konnte. In Panik wich der Wächter bis an die Stege zurück und fiel dann – nachdem Lakos die Spitze seiner Klinge fast schon in die Kehle des Mannes getrieben hatte – kopfüber von Bord. Dabei bemerkte Lakos, dass immer Soldaten die Enterhaken und Taue hochkletterten. Der Kampf konnte nicht ewig dauern, und außerdem hatte Lakos diesen elenden Verräter schon wieder aus den Augen verloren.
    Noch bevor es sich die Idee, die ihm in den Kopf schoss, darin bequem gemacht hatte, wurde sie auch schon wieder ausgeführt: Lakos packte sich einige Ölflaschen und ergoss deren Inhalt über die Seile, so dass sehr glitschig wurden und die hinaufkletternden Männer jeglichen Halt verloren. So müssten sie sich nur noch mit den übrig gebliebenen Männern beschäftigen... und dann konnte Lakos diesen Nibbler suchen gehen.
    Geändert von Lakos (30.07.2007 um 23:44 Uhr)

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    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline
    Gerade hatte Stylios eines der Seile durchschneiden wollen, als er schon ein grimmig dreinschauendes Gesicht eines Stadtgardisten erblickt hatte. Lächelnd hatte sich der Kundschafter mit den Armen auf die Reling gelehnt und dem Mann ins Gesicht gesehen. Kurz unter ihm versuchte dieser gerade an einem der Seile hochzuklettern. Fast hätte es geklappt und der Mann wäre oben angekommen. Aber nur fast...
    Mit einem lurzen " Tschüss" hatte Stylios dem Soldaten seine Faust ins Gesicht gerammt und das Seil durchgeschnitten. Eines der Boote, von dem die Soldaten aufs Deck gletterten, musste sich schon ein neues Seil suchen, mit dem sie hochklettern konnten.
    Mit bester Laune war Stylios schnell zu dem Rest der Piratencrew gewandert.
    Doch ehe er bei den anderen angekommen war, waren schon die ersten Soldaten auf das Deck gesprungen und verwickelten die Manschaft in Kämpfe. Stylios, der einsah, dass sie gegen die Masse der Soldaten keine Chance hatten, ließ seine Waffen stecken und rannte auf den Hauptmast zu.
    Flluchend erkannte der Nordmann, dass er von hier nicht zur Rah konnte. Unschlüssig ließ er seinen Blick über das Deck wandern, als ihm die Netzähnlichen Strickleitern auffielen, die von der Reling aus mit der Rah verbunden waren. Stylios rannte auf die Reliong zu, als er auch schon den Kopf eines der Stadtgardisten sehen konnte. Mit viel Schwung sprang der Nordmann auf den Mann zu, hielt sich an der Strickleiter fest und trat dem Mann ins Gesicht, um anschließend den Schwung ausnutzend an der netzähnlichen Ding zu landen. Schnell kletterte der Bogenbauer bis nach oben und hielt sich an der Rah fest. Mit Seilen war das Hauptsegel an dem Holz befestigt, sodass es nicht herunterhing.
    Stylios begann die Knoten zu lösen und Stück für Stück löste sich das Segel.
    Plötzlich wehte eine kräftige Böe über das Schiff, sodass der Normarer fast herunter gefallen und auf das Deck gekracht wäre. Schluckend sah der Kundschafter hinunter nd schätzte, dass es bis zum Boden mindesten 20 Meter waren. Nicht nur der Wind war ein großes Problem, auch der Regen störte. Das Wasser ließ die Rah schlüpfrig werden, sodass der Nordmann Gefahr lief, abzurutschen und zwischen die Kämpfenden zu fallen. Nur dass er in dem Fall nicht mitkämpfen könnte sondern mit zerschmetterten Knochen seinem Ende begegnete.
    Als Stylios endlich das letzte Seil gelöst hatte, fiel das große Segel vollständig herunter und füllte sich sofrt mit Wind. Nun bemerkte Stylios auch, dass ein Soldat zu ihm hinauf geklettert war und sich auf der Rah zu ihm hin bewegte. In seinen Augen konnte der Kundschafter Mordlust sehen. Von der Mitte des Holzstammes aus rutschte Stylios, sich mit allen Vieren festhaltend, weiter in Richtung des Hauptmastes zu. Der Kundschafter erreichte den Ausguck und stemmte sich über das Geländer in den großen Holzkorb. Nun zog er sein Schwert, da er wusste, dass das Bogenschießen hier oben bei dem Wind keinen Sinn hatte. Der feindlich gesinnte Mann kam ihm immer näher. Genau wie Stylios klammerte er sich an dem sicheren Holz fest, bis er schließlich ebenfalls den Ausguck erreichte. Als der Soldat sich aufgestellt hatte, schlug Stylios mit seinem Breitschwert nach seinem Kopf. Aber der Mann der Stadtwache wehrte den Angriff ab. Nun konnte er sich aber nur noch mit einer Hand an der Brüstung festhalten, auf die Stylios auch sofort einschlug. Aus Reflex zog der Soldat seine Hand weg und stand nun mit den Armen nach Balance wedelnd vor dem Nordmann. Mit einem gehäßigen Lächeln schlug Stylios auf den Mann ein, der zwar parieren konnte, aber das Gleichgewicht verlor und mit einem lauten Schrei nach unten flog. Nun machte sich der Bogenbauer wieder auf den Weg nach unten, um seinen Gefährten zu helfen.

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    General Avatar von Nicmaster
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    Nicmaster ist offline
    Er war wieder in eine Sache hineingezogen worden, die sich mit der Zeit immer mehr als ein weiterer Konflikt zwischen zwei verfeindeten Gruppen darstellte. In diesem Falle waren es Piraten und Ordnungshüter, die sich zuerst eine nasse Verfolgungsjagd mit kleinen Booten und nun einen Kampf auf dem Deck des äußerst seltsamen und nicht minder mysteriösen Schiffes, welches einfach so aufgetaucht war, lieferten. Dieses Mal sollte er auf der Seite der vermeintlich Guten kämpfen. Der Unterschied zum letzten Konflikt, mit dem er persönlich nichts zu tun hatte, war, dass er das Ganze nicht einfach nur beobachten oder der Sache direkt aus dem Weg gehen konnte; er war gezwungen, Partei zu ergreifen und für irgendjemanden zu kämpfen. Und im Gegensatz zu Söldnern erwartete ihn nicht einmal eine Bezahlung für seine Dienste.
    Letztendlich entschied sich, vor allem aus Gründen der Bequemlichkeit und der – aus seiner Sicht – günstigen Ausgangsposition, für die Gardisten Vengards gegen die Piraten anzutreten. Auch wenn er meinte, ein durchaus bekanntes Gesicht unter den Gejagten zu erkennen, beließ er es bei seinem gefassten Entschluss. Ein, wie er fand, dramatisch zum passenden Zeitpunkt eintretendes Gewitter verlieh der gesamten Szenerie zusätzlichen, glitschigen Charme.
    So mancher stellte sich schon dämlich an bei der Wegfindung zum Feind. Viele waren solche Umstände nicht gewohnt, aber nur manche gaben sich völlig dem kleinen Nachteil ihrerseits hin, was es mehr zur logischen Konsequenz werden ließ, dass sie nicht mehr lange lebten. Er selbst gehörte zu den Glücklichen, die sich trotz der unbekannten Situation nichts anmerken ließen. Das mochte daran liegen, dass er sich nur langsam fortbewegte und so weit wie möglich aus den Duellen raus hielt. Dass solch eine Vorgehensweise nicht lange von Glück bestrahlt war, zeigte sich dadurch, bald durch einen herabfallenden Körper selbst zu Boden gerissen zu werden. Zwar begrub der, wie sich bald herausstellte, Tote den Klingenhüter nicht unter sich, sodass er wieder aufstehen konnte. Etwas sauer war er trotzdem.
    Er schaute sich um und suchte nach dem Verantwortlichen. Mit demjenigen wollte er zumindest einen Menschen bei dieser Auseinandersetzung auf dem Gewissen haben. Der Rest des Kampfes auf dem Schiff würde sich schon irgendwie ergeben. Sein Blick traf eine junge Frau, die ihn nicht bemerkte, aber bald schon das Opfer seiner geforderten Rache werden sollte. Glücklicherweise hatte er vor der Abreise wieder zu seinem altbewährten Bogen gegriffen, den er sogar fast in seiner Hütte hätte stehen lassen, war er doch nur ausgezogen, um zu lernen, einen Schild im Kampfe einzusetzen. Doch er wartete lieber, wartete darauf, dass sich das junge Opfer auf seine Höhe begab; einen Pfeil hinauf zu schicken, hielt er bei solchen Witterungsverhältnissen und dem doch leichten Hin und Her des Schiffes für zu riskant.
    Seine Geduld wurde schließlich auch belohnt. Und trotzdem wartete er noch, schritt langsam aus der Menge, die sich doch schon bedrohlich genähert hatte, um ein ideales Schussfeld zu finden. Als ihr dann noch von einem Unbekannten eine Fackel zugeworfen wurde, mit der sie sich gegen die Gardisten erwehrte, musste er kurz lachen. Dann spannte er den Bogen und visierte sie an; genau in die Brust. Einen tollen Spruch sparte er sich aufgrund der mangelnden Zuhörer. Dann schickte er den Pfeil los. Er traf zwar – aber nur ins Bein. Ein leises, mit knirschenden Zähnen herauszischendes »Verdammt!« ertönte.
    Aber er hatte ja noch genügend Pfeile im Köcher, um seine Angelegenheit zu erledigen.

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    not unlike the waves Avatar von Angríst
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    Angríst ist offline
    Weitere Wachen erreichten das Schiff und versuchten an diesem, mit Hilfe von Enterhaken, an denen Seile befestigt waren, hochzuklettern und die Piraten, die das Schiff für sich beanspruchten, zu besiegen und sie ihrer gerechten Strafe, also dem Galgen, zuzuführen. Die Zahl der Soldaten schien endlos, denn es wurden immer mehr, egal wie viele sie außer Gefecht setzten oder über die Reling in das kalte Wasser warfen und schubsten. Angríst erkannte deshalb, dass die einzige Chance darin bestand, das Schiff in Bewegung zu setzen und aus dem Hafen zu steuern. Der Wind, der mit dem Regen gekommen war, treib die Segel und somit das Schiff an, während er selbst das Richtung Steuerbord, also nach rechts, lenkte. Das Schiff beschrieb dabei einen Bogen, so dass nach einiger Zeit der Bug des Schiffes, nicht wie am Anfang, zur Stadt hinzeigte, sondern bereits senkrecht zur Hafenmauer lag. Sie hatten also schon ein ganzes Stück geschafft, doch es lag noch genug Arbeit vor ihnen. Seine Kameraden hielten die Wachen immer noch in Schach, doch er bemerkte, dass sie den Soldaten nicht mehr lange standhalten könnten, wenn immer mehr anrückten. Sie mussten also so schnell wie möglich aus der Reichweite der kleinen Boote, mit denen sie verfolgt wurden, entkommen.
    __»Hey!«, rief Angríst Dragonsgirl zu, die im Moment nichts zu tun hatte, denn ihr letzter Gegner hatte gerade eben ein Bad genommen.
    »Ja, was ist?«, fragte sie und eilte herbei.
    »Kannst du das Steuer kurz halten?«
    »Natürlich.«
    »Ich hoffe, du weißt, wie das Lenken funktioniert.«
    Natürlich, so schwer ist das nun auch wieder nicht«, meinte sie frech grinsend.
    »Weiter in Richtung... «
    »Steuerbord, ich weiß«, unterbrach sie ihn.
    Angríst, der nun also wusste, dass das Steuer in guten Händen war, lief hinüber zum Deck, um sich ein besseres Bild von dem Geschehen machen zu können. Es herrschte ein riesiges Chaos, ein wildes Durcheinander, in dem jeder über jeden herzufallen schien und man auch nicht genau erkennen konnte, wer am gewinnen war. Nach bekannten Gesichtern Ausschau haltend, rannte er zwischen den Kämpfenden hin und her und machte einen großen Bogen um alle Wachen. Er erkannte zunächst niemanden unter den Kämpfenden, doch plötzlich erblickte er Marissa, die sich mitten im Getümmel befand. Sie schien vor etwas zurückzuweichen und beim Laufen zu humpeln und entsetzt und voller Furcht bemerkte er, dass ihr ein Pfeil im Bein steckte. Nach einigen kurzen Blicken, erkannte er auch den Übeltäter, der keine zwei Meter mit gespanntem Bogen vor ihm stand. Angríst überlegte nicht lange, packte ein kleines Fass, das in dem Chaos noch ordentlich auf seinem Platz stand, stürmte nach vorne und zog es dem Angreifer über den Schädel. Dieser sackte sofort zusammen und fiel nach hinten in die Arme des Nomaden, so dass dieser sein Gesicht sehen konnte.
    __»Nic?«, dachte er verwundert. »Nein, das kann nicht sein.«
    Er warf noch einen raschen Blick zu Marissa, um sich zu vergewissern, dass sie nicht in Gefahr war und rannte wieder zu dRagons zurück, nachdem er den bewusstlosen Mann, der ihn an Nic erinnert hatte, zurückgelassen hatte.
    __»Nein, das war nicht Nic«, dachte er, auf dem Weg, zurück zum Steuer. Das wären einfach zu viele verrückte Zufälle. Dragons hatte keine Probleme beim Steuern gehabt und das Heck des Schiffes deutete nun auf das Hafen, während der Bug nun auf die offene See zeigte. Der Wind blies in die Segel und trieb sie so voran. Nun würden sie den kleinen, langsamen Booten der Garde entkommen, da auch die See durch den Sturm so aufgewühlt war, dass es lebensmüde zu sein schien, mit den kleinen Booten weit hinauszufahren. Sie hätten es also geschafft.

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    Neuling Avatar von Rufus Sleat
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    Rufus Sleat ist offline
    Die Piraten schufteten wie immer, zogen Boote zur Seite und putzten das Deck. Wie jeden Tag lauschten sie dabei dem beruhigenden Orgelspiel, das von irgendwoher erklang, keiner wusste so richtig, woher, aber manche sagten, der Captain selber würde es erzeugen. Der Steuermann peitschte gerade eines der Crew-Mitglieder ordentlich aus, als das Orgelspiel verklang. Man hörte ein regelmäßiges Pochen und die Erde schien zu beben. Der Steuermann wusste sehr wohl, was das zu bedeuten hatte und er hörte schleunigst auf, den Piraten auszupeitschen, was eigentlich sinnlos war, da dieser sowieso nichts spürte und schupste diesen zu seinen Kameraden.
    Rufus spielte gerade, wie die meiste Zeit, an seiner Orgel, als das Meer plötzlich Wellen ausstoßen, die nur eines bedeuten konnten. Er hörte auf zu Spielen und lief, soschnell es ihm mit seinem Holzbein, verflucht seien die Menschen, die ihm das angetan hatten, noch möglich war, an Deck. Er kam die Stufen hinauf und blickte in Ängstliche und zugleich erschrockene Gesichter, die ihn nicht etwa so ansahen, weil sie Angst vor ihm hatten, Nein, er blieb immer für mehrere, dieses Mal waren es dreißig gewesen, Jahre in seiner Kajüte und spielte seine geliebte Orgel, bis das Zeichen erklang und jedesmal, wenn er dann wieder aus seinem „Versteck“ kam, hatte er sich so verändert, dass es jeden erschrecken und verängstigen musste. Die See veränderte ihn laufend, anstatt eines Bartes wuchsen ihm nun Tentakeln aus den Wangen, anstatt einer Lunge bekam er Kiemen, die nun die Seite seines Halses zierten. Doch was sollte man machen? Irgendwie mussten sie unter Wasser atmen und dort hielten sie sich die meiste Zeit auf. Er vergaß mit der Weile die Zeit, dreißig Jahre kamen ihm vor wie ein Monat und selbst dieser ging schnell vorbei. Er begab sich zum Steuermann; „Wir haben Besucher.“ Sagte er und die Crew fing an das höllische Lachen, das sie bei jedem Abenteurer, der sich hier her verirrte, zu lachen. „Dann sollten wir sie wohl mal wilkommen heißen, schickt die Haie!“ schrie der Steuermann und die Matrosen setzten sich in Bewegung. Die Haie würden das Schiff der Seefahrer auf den Grund ziehen und anschließend hätten sie freie Bahn, um sich diese jungen Seelen für ihren Herren zu holen – und diesesmal würden sie versuchen mit eben diesem zu verhandeln.

    Marissa

  19. Beiträge anzeigen #19
    Frau General Avatar von Dragonsgirl
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    Dragonsgirl ist offline
    Kaum war die gehetzte Bootsfahrt vorbei, mussten sie sich in einem Kampf beweisen. Diese Stadtwache war aber auch unglaublich hartnäckig. Genervt zog sie ihren Säbel und stieß einen Mann der ihr regelrecht in die Arme lief, nachdem sie ihm einen Schlag auf den Hinterkopf verpasst hatte, über die Reling in die grausigen Untiefen hinab auf den Meeresgrund.

    Immer wieder, ein ums andere Mal befand sich die Piratin zwischen der Garde. Zu Beginn, daran bestand kein Zweifel, war die Mannschaft deutlich in der Unterzahl. Doch die reichliche Erfahrung der Besatzung kam ihnen zugute. Marissa die sich als Bogenschütze am Krähennest nützlich machte, erleichterte es nicht nur Dragons, sondern rettete sogar das Leben des Nomadenkollegen.

    Der Ansturm wollte nicht nachlassen. Es kam ihr so vor als würden die Innoskämpfer stetig nachrücken sobald der Platz des Vordermanns frei wurde. Wenigstens Angríst hatte den Ernst der Lage begriffen und handelte indem er zum Steuer hechtete. Mit seinen kräftigen Armen wendete er das Schiff, Steuerbord.

    Kurz entschlossen übernahm sie es. Er will sicher nach Marissa sehen. So hätte die Piratin auch gehandelt, wenn er nicht nach der Frau suchen würde.

    Die Navigationsarbeit kam der Schwarzhaarigen gerade Recht um eine kleine Verschnaufpause einzulegen. Mit gezieltem Blick fand sie sogar einen Kompass der an einem Nagel am Geländer hang. Mit der Schnur, die an dessen Seite herunterbaumelte, band sie ihn an ihren Gürtel. Die Frau betrachtete es kurz und stellte zu ihrer Zufriedenheit fest dass sie sich tatsächlich von Vengard entfernten. Von dort oben hatte sie auch einen guten Ausblick über das ganze Schiff.


    Schlagartig wurde sich wieder ihrer Lage bewusst. Das Schiff war richtig gespenstisch mit den schwarzen Segeln durch die trotz der Löcher ein schwüler Wind wehte. Über ihre Umgebung lies sich nicht viel sagen außer dem Getümmel an Bord. Durch eine Art Nebelmauer, die sich rings um das Schiff zog, konnte man nicht einmal Hafenviertel entdecken dass nicht weit entfernt zur Stadt Vengard gehörte. Am Himmel funkelten einzelne Sterne und dazwischen lag ein cremefarbener Streifen der sich in einer Schlangenlinie fort zog. Etwas veränderte sich. Allmählich kam der Angriff der Wachen ins wanken. Ha, endlich. Es kommen kaum noch Leute nach. Sie sind in der Unterzahl! Wir haben es geschafft!, dachte sie jubelnd.

    Plötzlich hörte sie den Boden hinter ihr knarren, Schritte. Zuerst wagte es die Wüstenpiratin nicht, sich umzudrehen. Sie wartete bis zum passenden Augenblick. Dann, mit einer Geschwindigkeit das er ihr kaum folgen konnte, drehte und duckte sie sich gleichzeitig und trat ihm gekonnt ins Schienbein. Der Angreifer schrie auf und knickte fast ein. Einen weiteren versenkte sie in der Magengegend und mit dem letzten verpasste sie ihn einen Kinnhaken worauf der Kopf gegen einen Holzbalken prallte und das Bewusstsein verlor.

    Zufrieden wandte sie sich wieder dem Steuer zu und kontrollierte den Kurs. Ich muss mich unbedingt mal mit Marissa unterhalten in welche Richtung wir unser Bötchen eigentlich lenken sollen.
    Gebannt beobachtete sie die Szene als Angríst wieder kam und sich an ihre Seite stellte. Sein Blick war zerstreut. Irgendwas muss passiert sein. Der Pirat war völlig durcheinander wie er es äußerst selten war.
    “Was soll ich mit dem machen?“, meinte sie zu ihrem Kollegen und wies auf den Mann der gegen einen Balken gelehnt lag. Irgendwie kam ihr das Gesicht des Mannes so bekannt vor. Stirnrunzelnd wandte sie sich wieder der See zu.
    Geändert von Dragonsgirl (31.07.2007 um 01:44 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #20
    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline
    Als Stylios wieder unten auf dem Deck angekommen war, war er erst einmal erleichtert einen ordentlichen Untergrund zu haben. Er hatte zwar keine Höhenangst, aber hier unten fühlte er sich doch deutlich wohler als oben auf der Rah. Das Schiff bewegte sich von dem Hafen Vengards weg und ließ die morschen Kähne der Stadtwache schnell hinter sich zurück. Gerade eben wurden die letzten Kämpfe beendet. Sie hatten gewonnen und das Schiff gehörte ihnen. Nicht weit von ihm entfernt erblickte Stylios einen Mann, der mit einem Feuerball in der Hand und nervös dreinschaut umblickte. Anscheinend hatte Stylios mal wieder einen Ordensbruder getroffen. In letzter Zeit liefen die Innos` Diener ihm ja ihn Scharen über den Weg.
    Dieser Mann hatte jedoch nicht wie die beiden, die er letztens erst getroffen hatte, die Robe eines Adlatus an, aber so ein Ding womit die Magier herumliefen war es auch nicht. Stylios vermutete, dass es ein Novize war, der sich da immer noch wehrte. Die erste Frage, die er sich stellte, als er seinen Bogen zog war, ob Innos es ihm wohl verzeihen würde, wenn er einen seiner Diener töten würde.
    Ach komm. Alles kann er auch nicht sehen. Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß, schoss es dem Nordmarer durch den Kopf, als er grinsend einen Pfeil auf die Sehne legte und anschließend zielte.
    Gerade als Stylios sein Geschoss loslassen wollte, wandte sich der Novize zu ihm um, erkannte erschrocken die Gefahr. Aber anstatt Stylios jetzt mit einem Feuerball einzuheitzen, löschte der Mann den Feuerball in der Hand.
    Sich über die Reaktion seines Gegners wundern, schoss Stylios seinen Pfeil ab und schaute dem Geschoss zu, wie es zielsicher auf den Körper des Novizen zuraste. Mit einer schnellen Bewegung seiner Hand ließ der Diener Innos` jedoch plötzlich Wind aufkommen, der den Pfeil aus der Bahn lenkte, sodass dieser nutzlos ins Meer fiel. Überrascht über das gute Abwehren des Pfeils warf Stylios schnell seinen Bogen weg und rannte mit gezogenem Schwert auf den Novizen los, bevor dieser zeit hatte ihm einen Feuerball entgegen zu werfen. Er war zwar nicht gerade ein Schwertmeister, aber für den unbewaffneten Mann würde es reichen.
    Mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen erkannte der Kundschafter, dass der Novize schon einen Flammen in seinen Händen hielt, die zu einem immer größer werdenden Ball wurden. Stylios war noch zu weit weg von dem Diener Innos`sodass er keine Chance hatte dem Beschuss zuvor zu kommen.
    Doch dann sah der Nordmann seinen Gefährten Marvin auf den Novizen zurennen, der ihm kurzerhand seine Faust seitlich ins Gesicht schlug. Der Mann flog ein kurzes Stück und knallte dann mit dem Kopf gegen die Reling. Nachdem Stylios seinen Bogen aufgehoben hatte und ihn sich um die Schulter gehängt hatte, lief er auf seinen Lehrmeister zu, um sich bei diesem zu bedanken. Zusammen mit Marvin hob Stylios den bewusstlosen Novizen hoch und schleifte ihn zu Lakos, der ihnen kurzerhand sagte, dass sie den Mann in den Kerker schmeißen sollten, der unten im Schiff lag.
    Gemeinsam liefen die beiden Nordmarer mit ihrem Gefangenen durch das dunkle Schiff. Marvin hatte eine Fackel entzündet, sodass es in den Gängen nicht mehr ganz so gespenstich war. Sie liefen mehrere Treppen hinag und durch ausgestorbene Gänge, als sie schließlich in dem Kerkerraum ankamen. Die eine Hälfte des Raumes war von der anderen mit rostigen Gitterstangenabgetrennt. Hier unten war es extrem dreckig. Der Boden war voller Algen und glitschig und an manchen Stellen hatten sich sogar Muscheln und anderes komisches zeug festgesetzt.
    " Viel Spaß." sagte Stylios noch, als Marvin und er den Novizen in die Zelle warfen. Mit seiner Fackel entzündete der Schmied noch ein paar der Lampen und verließ anschließend den Raum. Stylios saß nun allein auf einem Stuhl an der Wand nahe der Tür und passste auf ihren Gefangenen auf.

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