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Rezensionen

  1. #1 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Lucya
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    Ihr möchtet eure Bücher vorstellen und eine Rezension darüber schreiben?
    Dann seid ihr hier willkommen. Es spielt keine Rolle, ob es über dieses Buch schon einen Thread gab oder nicht. Hier wird das Buch nur ausführlich beschrieben.


    Bitte beachtet dabei folgende Hinweise:

    Die Inhaltsangabe solltet ihr mit eigenen Worten wiedergeben. Dabei sollte das Wichtigste in relativer Kürze zusammengefasst werden. Sie sollte dabei aber 200 Wörter nicht unterschreiten. Gestaltet eure Rezension nach folgendem Schema:

    Buchtitel
    Buchautor
    Erscheinungsdatum (falls bekannt)
    Seitenzahl
    ISBN (falls bekannt)
    Verlag
    Inhalt
    Informationen über den Autor (wenn vorhanden)
    Persönlicher Eindruck/Fazit


    Bitte beherzigt außerdem noch dies:
    Dieser Thread ist nicht zur Diskussion gedacht, sondern nur zum ausführlichen Vorstellen eurer Bücher!

    - - - -

    Eine Auflistung der bisherigen Rezensionen:
    Jhereg
    Bartimäus - Das Amulett von Samarkand
    Der Drachenbeinthron
    Das zweite Königreich
    Wolfsmagie
    Zufällige Akte sinnloser Gewalt
    Schwarz / 1. Teil der “Dunkler Turm“ -Reihe.
    Cobra
    Das Experiment
    Tore ins Chaos
    Lucya ist offline Geändert von Lucya (19.01.2008 um 17:03 Uhr)

  2. #2 Zitieren
    Deus Avatar von Schattengreif
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    Titel: Jhereg
    Autor: Steven Brust
    Erscheinungsdatum (OV): 1983
    Seiten: 307
    ISBN: 978-3-608-93264-5
    Verlag: Klett-Cotta

    Inhalt:
    "Ist dir eigentlich mal aufgefallen, Vlad, dass schon seit mehr als einem Jahr keiner mehr versucht hat, dich umzubringen?" - Das Leben ist tatsächlich nicht leicht für einen Auftragsmörder, vor allem nicht wenn dieser Auftragsmörder ein Mensch in einer Welt von Dragaerern ist - die großwüchsigen Dragaerer leben nicht nur zehnmal länger als ein gewöhnlicher Mensch, sie begegnen auch Ostländern wie Vlad Taltos mit Verachtung und vereinzelt sogar mit Hass. Um als Mensch in dieser Welt geachtet zu werden, muss man viel Geld haben und sich ganz nach oben arbeiten. Auf dem Weg dorthin erkämpft sich Vlad den Respekt einiger mächtiger Dragaerer und zu Zeiten seines zweiundvierzigsten Auftragsmordes zählt er zu seinen Verbündeten Vampire, Untote, eine Meisterdiebin und Morrolan, den Herrn des fliegenden Schwarzen Schlosses; sein bester Freund ist indes ein Jhereg namens Loiosh, ein drachenähnliches Wesen, dessen schwarzer Humor den Auftragsmörder ein ums andere Mal schier verzweifeln lässt.
    Schnell jedoch hat Taltos ganz andere Sorgen: Er nimmt einen Auftrag an, der in einem ungewöhnlich knapp bemessenem Zeitraum erledigt werden muss - und damit beginnen die Schwierigkeiten. Sein Opfer versteckt sich im Schwarzen Schloss seines Freundes Morrolan, der mit seinem Schwert über die strengen Regeln der Gastfreundschaft in seinem Hause wacht. So hat Vlad das Opfer vor seiner Nase, ohne den Finger rühren zu können; er muss einen gefährlichen Plan ersinnen, bei dem das kleinste Missgeschick nicht weniger als einen Krieg herbeiführen könnte...

    über den Autor:
    Steven Karl Zoltán Brust wurde am 23. November 1955 in St. Paul (Minnesota, USA) geboren. Der Fantasy-Autor ungarischer Abstammung hat vor allem durch seine Romanserie um den Auftragsmörder Vlad Taltos Bekanntheit erlangt, auch wenn die Reihe in Deutschland bislang kaum mehr als einen Geheimtipp-Status erlangt hat. Neben seiner Beschäftigung als Schriftsteller übt Brust z.B. auf Festivals sein musikalisches Talent aus, 1955 hat er ein eigenes Soloalbum (A Rose For Iconoclastes) veröffentlicht.
    Zitat Zitat von Tad Williams
    Steven Brust ist eine seltene Ausnahme der modernen Fantasy-Literatur: er hat eine völlig eigene Stimme. Sein Stil hat seine Wurzeln in einer Kreuzung aus Tolkien und Raymond Chandler, mit einem kleinen Umweg über die Road Movies von Bob Hope und Bing Crosby. Ein Buch von Steven Brust ist wie eine gute Komödie (aber mit einer Menge Messerfechtereien) oder wie der »Malteser Falke« mit einem manchmal telepathisch begabten Halbdrachen. Wer nicht entzückt ist von seinem frechen Stil, der ist entzückt von seiner raffiniert aufgebauten Erzählung. Wen auch das kaltläßt, der verfällt seinem Humor. Wen das alles kaltläßt, der sollte sich durchchecken lassen. Steven Brust ist ein wunderbarer und amüsanter Autor.
    Fazit:
    Ich liebe die Bücher um Vlad Taltos. Die Hintergrundwelt ist fantastisch ausgearbeitet und erfrischend anders, Zauberei und Hexerei fügen sich nicht in die vorgegebenen Schemen ein und auch die zahlreichen interessanten Bewohner dieser Welt sind weit von den üblichen Fantasy-Standards entfernt.
    "Jhereg" ist spannend und witzig, die Dialoge sind wunderbar geschrieben und die Charaktere fantastisch gezeichnet - für einen Auftragsmörder, den Antihelden und Ich-Erzähler der Reihe, Sympathien zu entwickeln, sollte eigentlich nicht leicht sein, und dennoch geschieht dies hier im Handumdrehen.
    Die Geschichte ist vielschichtig und unterhaltsam, das oben Zusammengefasste kratzt nur die Oberfläche der spannenden, intrigenreichen Handlung an, es macht wirklich ungeheuren Spaß, den Band zu lesen. Ein gelungener Auftakt zu einer großen Reihe, mit dem Brust vor allem eines erreicht: Die Lust zu wecken auf die Folgebände, die dem Erstling größtenteils in nichts nachstehen oder ihn sogar noch übertreffen.
    Schattengreif ist offline

  3. #3 Zitieren
    Deus Avatar von Schattengreif
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    Titel: Bartimäus - Das Amulett von Samarkand
    Autor: Jonathan Stroud
    Erscheinungsdatum (OV): 2003
    Seiten: 544
    ISBN: 3-570-12775-3
    Verlag: cbj

    Inhalt:
    Die Großmächte England und Tschechien liegen im Krieg miteinander und die beiden von Zauberern beherrschten Länder bedienen sich Dämonen, um gegen die jeweils andere Seite zu kämpfen.
    In diesen Zeiten wird der junge Nathanael von Arthur Underwood, einem eher mittelmäßigen Zauberer der englischen Regierung, als Lehrling aufgenommen. Er muss zu seinem Schutz seinen Namen ablegen, denn durch den Namen können beschworene Dämonen Macht über einen Zauberer gewinnen; ab diesem Zeitpunkt nennt er sich John Mandrake. Er entwickelt sich zu einem ehrgeizigen Jungen, dem die Lehre bei seinem Meister viel zu langsam vorangeht und der schließlich auf eigene Faust die Dämonenbeschwörung erlernt.
    Als ihn Simon Lovelace, ein Gast seines Meisters, eines Tages vor aller Augen aufs Äußerste demütigt, schwört er bittere Rache und setzt fortan alles daran, es Lovelace heimzuzahlen.
    Seinen ersten Erfolg bei der praktischen Ausübung des Erlernten hat er mit einem niederen Kobold, den er in eine Messingscheibe bannt und fortan als Spion benutzt. Nach langer Vorbereitung dann, als er sich Größerem gewachsen fühlt, beschwört er einen Dschinn, einen Dämon der mittleren Kategorie.
    Die Temperatur im Zimmer sank rasch. Eis bildete sich auf den Vorhängen und überzog die Deckenlampen mit einer dicken Kruste. Die Glühfäden sämtlicher Birnen schnurrten zusammen und verglommen, und die Kerzen, die wie eine Kolonie Giftpilze aus jeder freien Fläche sprossen, erloschen. Das abgedunkelte Zimmer füllte sich mit einer stickigen gelben Schwefelwolke, in der verschwommene schwarze Schatten wühlten und waberten, und von weit her erklang ein vielstimmiger Schrei. Plötzlich drückte etwas gegen die Tür, die hinaus zur Treppe führte. Das ächzende Gebälk wölbte sich. Unsichtbare Füße patschten über die Dielen und unsichtbare Lippen zischelten Niederträchtigkeiten hinter dem Bett und unter dem Schreibtisch hervor.
    Der Schwefeldampf verdichtete sich zu einer dicken Rauchsäule und würgte kleine Tentakel aus, die wie Zungen in die Luft leckten und sich wieder zurückzogen. Die Säule stand direkt über dem Pentagramm und brodelte unablässig zur Decke empor wie die Rauchwolke über einem Vulkan. Dann, nach einer kaum merklichen Unterbrechung, tauchten mitten im Rauch zwei gelbe, stechende Augen auf.
    [...]
    "Ich befehle dir... mir... mir..." Nun mach schon! "...d-d-deinen N-Namen zu nennen."
    So fangen sie immer an, die Jungen. Sinnloses Gestammel. Er wusste genauso gut wie ich, dass er meinen Namen schon kannte - wie hätte er mich sonst beschwören können? Dazu bedarf es der richtigen Worte, der richtigen Gesten und vor allem des richtigen Namens. Ich meine, es ist ja nicht so, als bestellte man ein Taxi - bei einer Beschwörung kommt nicht einfach irgendwer!
    Ich wählte eine volle, tiefe, samtig dunkle Stimme, so eine, die von überall und nirgends ertönt und Anfängern die Haare zu Berge stehen lässt.
    "BARTIMÄUS."
    Nathanael befiehlt Bartimäus, aus Lovelace' Anwesen ein wertvolles Artefakt zu stehlen, das Amulett von Samarkand. Durch diesen Streich will er die Demütigung, die er erfahren hat, zurückzahlen. Was er nicht ahnt ist das Ausmaß seiner Tat, denn eines Tages erscheint Lovelace bei seinem Meister und tötet diesen und dessen Frau. Nathanael kann durch die Hilfe des Dschinn entkommen und muss von da an - polizeilich gesucht - aus dem Verborgenen gegen Lovelace arbeiten.
    Denn der hat, wie sich herausstellt, nicht weniger als einer Sturz der Regierung im Sinn. Mit Hilfe des Amuletts gelingt ihm bei einem Empfang auf seinem Anwesen Ungeheuerliches - und Nathanael kann einzig auf die Hilfe seines widerwilligen, selbstüberzeugten Dschinns zurückgreifen, der vor allem eines will: weg!

    über den Autor:
    Schon früh entdeckte Jonathan Stroud (geboren am 27. Oktober 1970 in Bedford, England) seine Begeisterung für das Schreiben. Zuerst arbeitete er als Herausgeber und Lektor im Verlagswesen, bis er dann in den 90ern seine eigenen Werke veröffentlichte. Die 20003-2005 erschienene Bartimäus-Trilogie ist dabei sein bisher größter Erfolg.
    Stroud lebt heute zusammen mit seiner Frau und seiner Tochter in der Nähe von London.

    Fazit:
    "Bartimäus" ist eine herrliche Romanreihe, die spannende, originelle Hintergrundgeschichte um den Krieg, die im Untergrund laufende Rebellion der unterdrückten "Gewöhnlichen" (nicht magisch begabten), die Stellung der Dämonen und die Intrigen innerhalb der Regierung würden für ein gutes, spannendes Buch ausreichen, aber die größte Stärke der Reihe ist der Humor. Während der Passagen aus der Sicht von Nathanael, die nun wirklich nicht schlecht sind, freut man sich schon auf die folgenden, in denen Bartimäus in der Ich-Erzähler-Perspektive seine Umgebung wunderbar sarkastisch und lakonisch-schwarzhumorig auf die Schippe nimmt und dabei auf wundersame Weise doch immer den Kern der Sache trifft ("Einmal verlangte ein Zauberer von mir, ihm seine große Liebe zu zeigen. Ich hielt ihm einen Spiegel vor."). Von seinen eigenen Fähigkeiten über alle Maßen überzeugt ist es für ihn ein Gräuel, von einem schwächlich aussehenden, kleinen Zwölfjährigen beschworen worden zu sein, was er der Welt auch vorzugsweise in Anwesenheit eben jenes Zwölfjährigen lautstark mitteilt.
    Absolutes Highlight sind für mich dabei die Fußnoten bei den Erzählungen Bartimäus'. Von vielen als störend empfunden, da sie anscheinend den Lesefluss stören, sind es gerade diese Kommentare des Dschinn, die für die meisten Lacher gut sind.
    Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der britischen Humor in seiner Bestform kombiniert mit einer fantastischen, spannenden Geschichte erleben möchte. Ein Lesevergnügen pur!
    Schattengreif ist offline

  4. #4 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Gorn mit der Axt
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    Titel: Der Drachenbeinthron
    Autor: Tad Williams
    Erscheinungsdatum (Deutsches Erscheinungsdatum): 1991
    Seiten: 956
    ISBN: 3-596-13073-5
    Verlag: Fischer

    Inhalt:
    Die Saga von Osten Ard, deren erster Band der Drachenbeinthron ist, dreht sich um den Kampf zwischen Simon Schneelocke und Ineluki Sturmkönig. Simon ist Anfangs ein Diener auf dem Hochhorst, der alten Hochburg der Sithi, einem legendären, Elfenhaften Volk, die diese Mauern aber schon lange hinter sich gelassen haben. Neuer Herr über den Hochhorst ist seit Jahrzehnten Hochkönig Johan, Bezwinger der Feuerdrachen Shurukai.
    Während der inzwischen greise König seine beiden Söhne, den Thronfolger Elias und den düsteren Josua Ohnehand an den Hof ruft, wird Simon, Zögling der obersten Kammerfrau Rachel vom alten Morgenes unter seine Fittiche genommen, einem skurrilen Gelehrten und Arzt.
    Als König Johan schließlich stirbt kommt sein Sohn Elias an die Macht, der in den Einfluss eines machtgiereigen Priesters Pyrates gerät und durch ihn einen Bund mit den unseligen Nornen und dem Sturmkönig Ineluki schmiedet, die hoch im Norden von Osten Ard seit ewigen Zeiten ihre Rache an der Menschheit planen. In diese Geschehnisse wird Simon unversehens verwickelt, als er unter den tiefsten Verliesen des Hochhorstes Prinz Josua entdeckt, der dort von Pyrates gefangengehalten wurde. mit Hilfe des alten Morgenes rettet er Josua.
    Als der Priester Pyrates davon erfährt, ist nun auch Simon gezwungen zu fliehen und macht sich auf eine lange und beschwerliche Irrfahrt mit dem Ziel Naglimund zu erreichen, die Festung Josuas, den einzigen Ort in Osten Ard, der ihm Sicherheit verspricht.

    Über den Autor:
    Tad Williams (geb. 1957 in Kalifornien) studierte in Berkeley und arbeitete als Journalist, Musiker, Illustrator und Schriftsteller; inzwischen lebt er in London.

    Fazit:
    in meinen Augen ist die Saga von Osten Ard und den drei großen Schwertern eine der lesenswertesten Fantasy-Serien, die ich kenne. Tad Williams beschreibt ausführlich, aber nie eintönig den Weg seiner Protagonisten, allen voran den jungen Simon Schneelocke.
    Er versteht sich fabelhaft darauf, die Hintergründe des Geschehens zwar anzudeuten, aber lange Zeit im Dunkeln zu lassen, ehe sie sich nach und nach klären.
    Besonders die Geschichte der Sithi und des Sturmkönigs, aber auch die Mythen, Legenden und Orte hat er derart detailliert in den Hintergrund Osten Ards eingefügt, wie ich es bisher nur beim Herrn der Ringe erlebt habe.
    Insgesamt ist die Saga von Osten Ard für jeden Fan ernsthafter Fantasy ein absolutes Muss.
    Gorn mit der Axt ist offline Geändert von Gorn mit der Axt (29.07.2007 um 12:04 Uhr)

  5. #5 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Grimward
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    Titel: Das zweite Königreich
    Autor: Rebecca Gable
    Erscheinungsdatum: 2000
    Verlag: Bastei-Lübbe
    Seiten: 877(Taschenbuchausgabe)
    ISBN: 3-404-26478-9

    Inhalt
    England 1064:
    Ein plötzlicher Piratenüberfall setzt der Kindheit des jungen Caedmon(ä gesprochen) welcher der zweite Sohn eines weniger bedeutenden Landadligen ist, ein jähes Ende. Während des Überfalls wird er von einem Pfeil getroffen, der ihn so schwerwiegend am Bein verletzt, dass er es nicht mehr weiter gebrauchen kann. Caedmon wird zum Krüppel und somit nutzlos für seinen Vater, welcher eine Frau aus der Normandie geheiratet hat. In die Normandie wird Caedmon, der Krüppel schließlich abgeschoben, da sein Vater ihn nicht um sich haben will. Dort gerät er an den Hof von Herzog William, dem Eroberer. Schon wenige Zeit später beschließt eben jener grausame Herzog, England den Normannen untertan zu machen und zieht mit einem Heer nach Britannien. Caedmon reist auf der Seite seiner Feinde mit um sein eigenes Vaterland zu erobern und erlangt den Respekt Williams. So wird er zum Mittler zwischen den Besiegten und den Siegern und steigt in der Gunst des neuen Königs von England. Doch so macht er sich auch viele Feinde am Hofe, denn viele beäugen den Aufstieg des gezeichneten Mannes mit Misstrauen und Argwohn. Als eine nicht legitime Liebschaft mit einer normannischen Dame ans Licht kommt, sieht es so aus als würde Caedmon alles verlieren...

    Über den/die Autor/in
    Rebecca Gable (geb. 64) stdierte Literaturwissenschaft, Sprachgeschichte und Mediävistik in Düsseldorf. Zu ihren bekannten Werken zählen: Das Lächeln der Fortuna, Der Hüter der Rose und die purpurne Stadt.

    Fazit
    Die Gable Romane mögen sich teilweise ein wenig ähneln, doch das ändert nichts daran, dass sie allesamt herrvoragend recherchiert und geschrieben sind. Histroische Tatsachen und Fiktion werden so gut miteinander versponnen, dass man am Ende beides nicht mehr zu unterscheiden vermag. Besonders gefallen hat mir, das Caedmon, der Held, selbst kein großartiger Krieger ist, der über herrausragende körperliche Fähigkeiten verfügt, sondern auf anderen Wegen zu seinem Ziel gelangen muss. erfreulich ist auch, das Gable das Mittelalter nicht als einen Alptraum aus Stahl, vergossenem Blut und Hass darstellt, sondern auch die anderen Seiten des Lebens beschreibt, die teilweise auch heute noch unseren Alltag bestimmen.(Familie, Liebe, Heranwachesen etc..)
    Grimward ist offline Geändert von Ritley (26.10.2007 um 14:09 Uhr)

  6. #6 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Gorn mit der Axt
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    Titel: Wolfsmagie
    Autor: Jennifer Roberson
    Erscheinungsdatum: 1984
    Seiten: 350
    ISBN: 3-453-12161-9
    Verlag: Heyne

    Inhalt:
    Die Cheysuli, die einst die treuesten Gefolgsleute des Königs von Homana waren, leben heute im Verborgenen, seit einer der ihren die Tochter des Königs entführte und ihr Volk geächtet wurde.
    Wegen ihrer Fähigkeit Tiergestalt annehmen zu können bringt ihnen auch das Volk von Homana Feindschaft entgegen und betrachtet sie als Magier und Dämonen und unterstützt seinen gekränkten Herrscher in seinem Entschluss, die Cheysuli auszurotten.
    Als Alix, Tochter der geraubten Prinzessin und eines Cheysulis den jungen Prinzen Carillon kennenlernt gerät sie ahnungslos in den Kampf der beiden Völker und wird gezwungen, ihr Erbe anzuerkennen, denn sie ist als einziger Mensch in der Lage, die Stimmen aller Lirs, der Tiergefährten der Cheysuli zu vernehmen.
    Doch auch außerhalb Homanas droht Gefahr. Bellam, der kriegerische Herr des Nachbarstaats Solinde sinnt nach Krieg, erzürnt darüber, dass die Heirat zwischen der Prinzessin von Homana und seinem Sohn vereitelt wurde. Jetzt müssen Alix und Carillon alles daran setzen, den Streit zwischen ihren Völkern beizulegen, um sich der Eindringlinge zu erwehren.

    Fazit:
    Wolfsmagie ist der erste band des Cheysuli Zyklus, einer Fantasy-Serie mit neun Bänden.
    Der Zyklus erzählt die Geschichte der Cheysuli, die darum kämpfen ihren angestammten platz in ihrem Heimatland wieder einzunehmen und unter Carillons Herrschaft, später unter der Regentschaft ihrer eigenen Könige am Erhalt Homanas und der Erfüllung einer uralten Prophezieung ihres Volkes arbeiten.
    Obwohl die Grundidee des Buches recht einfach erscheint: "Volk von Gestaltwandlern rettet Königreich"
    steckt hinter Wolfsmagie wesentlich mehr. Der mit der Zeit erfolgende Wandel der Beziehungen zwischen Cheysuli und Homana, aber auch die Einzelschicksale von Alix und ihren Nachkommen werden sehr eingehend beschrieben, ihre unterschiedlichen Charaktere ebenso wie ihre Stellung im Tahlmorra, womit die Cheysuli das Schicksal bezeichnen.
    Gorn mit der Axt ist offline

  7. #7 Zitieren
    Mythos Avatar von Ritley
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    Titel: Zufällige Akte sinnloser Gewalt
    Autor: Jack Womack
    Erscheinungsdatum: 1998
    Seitenzahl: 381
    ISBN: 3-453-13992-5
    Verlag: Heyne

    Inhalt:
    "Zufällige Akte sinnloser Gewalt" spielt in einem Amerika der nahen (!) Zukunft. Erzählt wird die gesamte Handlung in Form fortlaufender Tagebucheinträge von Lola Hart, einem 12 Jahre alten Mädchen, das die Hauptperson im Buch ist. Sie muss sich an ihre sich verändernde Umwelt anpassen, die nur aus Gewalt zu bestehen scheint. Amerika scheint in einem Bürgerkrieg zu versinken, auf dessen Ursachen und letztendliche Folgen aber das ganze Buch über nicht näher eingegangen wird. Im Fokus steht Lola zusammen mit ihrer Familie, die von einem Viertel für Familien der Mittelschicht in die Nähe der Bronx umziehen muss, weil das Geld anfängt, an allen Ecken und Enden zu fehlen. Nach und nach verliert sie ihre alten Freund, wird mehr und mehr mit der immer stärker werdenden Gewalt konfrontiert und muss zusehen, sich anzupassen um zu überleben. Sie stellt trotz ihrer 12 Jahre den stärksten Rückhalt für ihre ganze Familie dar und wirkt um einiges erwachsener, als sie eigentlich sein sollte. Eine Katastrophe in ihrer Familie lässt ihren Charakter und damit verbunden auch die weiteren Geschehnisse vollkommen wandeln. Sie hat zwischenzeitlich Freundinnen in ihrem neuen Viertel gefunden, wird nun nicht mehr nur mit Gewalt konfrontiert, sondern übt diese auch selbst aus. Lola entwickelt sich mit ihrer Umwelt, passt sich ihrer an und wird letztendlich ein Teil von ihr - mit allen positiven und vor allem negativen Aspekten. So wird aus dem überaus intelligenten und vorher sehr zurückhaltendem, "zarten" Mädchen, das aus gesicherten Verhältnissen stammt und eine gute Erziehung genossen hat eine vollkommen andere Person: sie gewöhnt sich die Slum-Sprache an, benimmt sich entsprechend, wird aggressiv, überaus gewaltätig, begeht Diebstähle mit schwerer Körperverletzung und schreckt zum Höhepunkt der Gewalt auch nicht vor einem eiskalt geplanten Mord zurück.

    Über den Autor:
    Der amerikanische Autor Jack Womack wurde am 08. Januar 1956 in Lexington, Kentucky geboren. Seine Werke lassen sich in den Bereich der spekulativen Fiktion ansiedeln, nicht aber genau einordnen, da häufig Elemente des Cyberpunk vertreten sind. Er ist der Autor der "Ambient-Reihe", von der bisher 6 Bücher erschienen sind. Interessanterweise sind hierbei Erscheinungsdatum und die werkinterne Zeit unterschiedlicher Natur - wobei jedes Buch auch als Einzelwerk für sich alleine gelesen werden kann, ohne zu großen Verwirrungen oder Unverständlichkeiten zu führen.

    Fazit / Eigene Meinung:
    Lola Hart hat es nicht einfach, aber - wie es ihr Nachname schon sagt: sie ist verdammt hart. Am Anfang merkt man dies nur durch bestimmte Äußerungen, durch ihr schützendes Verhalten gegenüber ihrer Familie, durch die Kraft, die sie ihren Eltern immer wieder spenden kann. Trotz ihrer 12 Jahre erkennt man schnell, dass sie den Rückhalt der Familie darstellt und sich in dieser Rolle nicht unwohl fühlt. Man kann an ihrem sich ändernden Verhalten ganz genau die Auswirkungen des Geschehens in ihrer Umwelt erkennen und ausgezeichnet nachvollziehen. So ist es keine Überraschung, dass die gesamte Geschichte auf ein unheilvolles Ende hinzielen wird und auch tut. Stilistisch verfallen die Tagebucheinträge von Lola nachdem sie in das ärmere Viertel gezogen ist und sich an die Sprache dort gewöhnt hat, in eben diese Umgangssprache. Gewalt wird ihr nun nicht mehr nur durch die Nachrichten nahe gebracht, sondern auch durch ihr direktes Umfeld - ihre neuen Freundinnen. Lange dauert es nicht, bis sie selbst ein Teil dieser Gewalt wird, sie ausübt und nicht mehr aufhören kann, ja, nicht einmal vor einem Mord zurück schreckt.
    Das Buch ist einfach genial geschrieben worden. Man kann sich sofort (nicht zuletzt wegen der Erzählform in Tagebucheinträgen) in Lola hineinversetzen und muss schwer schlucken, als das Unheil über ihre Familie kommt. Die Wendungen im Geschehen sind von Anfang an klar, sodass die Vermutung nahe liegt, dass nicht Spannung und dergleichen das Fesselnde am Buch sein sollen. Meiner Meinung nach ist es viel mehr die Echtheit der beschriebenen Gefühle, der Personen und des fiktiven Geschehens. Für einen Roman dieser Art ist eben jenes Geschehen sehr greifbar - und durchaus auch in unserer Welt denkbar.
    Das Buch kann ich jedem Leser und jeder Leserin empfehlen, die einmal fernab von Orks, Elfen, Spionagethrillern und Mittelalterromanen nach einem unvergesslichen Leseerlebnis suchen, welches sie zum Nachdenken bringt und so manch flaues Gefühl in der Magengrube auslöst.
    Ritley ist offline

  8. #8 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Thorsten Pfuhl
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    Titel: Schwarz / 1 Teil der “Dunkler Turm“ -Reihe.

    Autor: Stephen King

    Erscheinungsdatum: (?)

    Seiten: ca. 300

    Verlag: Heyne

    Inhalt:

    Der Revolvermann zieht alleine; nur mit seinem schwachen Maultier an der Seite durch unbekanntes ein sterbendes Land. Er folgt zielstrebig dem Weg des schwarzen Mannes, dem er immer nah auf den Fersen ist, ihn aber doch nie erreichen kann. Die Spur des besagten Mannes führt den Revolvermann auch zu einer primitiven Lehmhütte, die von einem einsamen Farmer und dessen sprechenden Raben bewohnt wird. Von jenem Fremden, der sein Leben einsam in dem Ödland verbringt, erfährt der Revolvermann, dass der Mann in Schwarz vor wenigen Tagen oder auch Wochen (in der Wüste verlieren die Menschen ihr Gefühl für Zeit) den Hof des Farmers durchkreuzt hatte. Er lädt Roland (Name des Revolvermannes) auf ein Abendessen und (in der Wüster natürlich) rares Wasser ein; in Zuge dessen der Revolvermann mit dem Farmer ins Gespräch kommt und einen kleinen Teil seiner Geschichte erzählt- seinen Erlebnissen in dem kleinen Dorf Tull die in einem fatalen Blutbad endeten…

    [Das erste Buch gibt nicht viel inhaltliches Preis, sondern beschreibt nur Rolands Verlangen den dunklen Turm zu erreichen und seine Bereitschaft alles zu tun, das seiner Suche dienlich ist… Außerdem gibt stellenweise Abschnitte aus der Vergangenheit des Revolvermanns, die zwar am Ende des Buches eine abgeschlossene Geschichte ergeben, aber dennoch so gut wie nichts über Rolands Reise erzählen oder die tote Wüstenwelt; den Schauplatz des ersten Buches. Die Reise Rolands durch das Ödland selbst könnte ich nur genauer beschreiben würde ich Szenen aus dem Mittelteil des Buches preisgeben, da beinahe ein Drittel des Buches in Tull spielt; die Ereignisse dort bieten nicht viel Aufschluss über die Gesamthandlung, sind aber äußerst spannend weshalb ich sie nicht vorweg nehmen will.]

    Über den Autor: Stephen King Thread
    Der Name Steven King ist sicherlich jedem ein Begriff, ist er doch ein der größten/ momentan vielleicht sogar die größte Kapazität betreffend Horror-Literatur(wenngleich dieses Buch nicht in das Genre einzuordnen ist). King ist 1947 geboren und veröffentlichte nach seinem Englisch-Studium seinen ersten Roman Carrie, der großen kommerziellen Erfolg erzielte. Nachdem er mit The Shining einen weiteren Bestseller veröffentlichte, schrieb er hin und wieder unter einem Pseudonym um in Erfahrung zu bringen ob die Bücher nur wegen seines Namens auf dem Einband gekauft wurden.
    2000 erlitt King einen schweren Unfall, was ihn dazu bewog Aspekte seines Lebens zu überdenken und unter anderem die “Dunkler Turm“ –Reihe endlich zu beenden.

    Fazit:
    Schwarz hat mich angenehm überrascht: Es war das erste Werk von King, an das ich mich heranwagte, da ich ihn immer aufgrund der großen Zahl veröffentlichter Bücher für einen amerikanischen Hohlbein hielt.Das Gefühl beim Lesen war passend düster und viele neue Gedanken des Autors regten zum Nachdenken an. Nur stellenweise störten Erinnerungen an Rolands Vergangenheit, die sich fantasy-klischeemäßig flach anfühlten und es manchmal sogar schafften die großartige Atmosphäre die das Buch über lange Strecken aufbaut zu zerstören. Abgesehen davon gibt es keine Kritik an an Schwarz meinerseits, sondern nur einige Anmerkungen und Querverweise zu den Fortsetzungen.

    Darunter mögliche Spoiler:

    [Wie man vermutlich bemerkt hat, gefiel mir Schwarz sehr gut, worauf ich sofort die Fortsetzung Drei, haben musste. Schon die ersten Sätze offenbarten was King im Vorwort zum ersten Teil bereits andeutete: Kings ungewöhnlicher (aber erfrischend anderer) Schreibstil war zur üblichen Thriller-Fantasy Kost umgekrempelt worden.
    Warf Schwarz noch viele Fragen auf, die das Ende nicht annähernd vollständig beantwortete und so Lust auf das nächste Buch machte, wurde in Drei jedes Problem von den Protagonisten vor Ort besprochen und gelöst ohne dem Leser die Chance zu geben sich selbst in die Gedanken der Helden einzufühlen.
    Schwarz hat sich im Prinzip ja nur der Verfolgung des Mannes in schwarz gewidmet und sich nach dem Ende wie ein abgeschlossenes Buch angefühlt nicht wie der einleitende Teil einer langen Reihe. Dieses Problem schien King in Drei weiter zu verfolgen, worauf er Geheimnisse und Zustände die in Schwarz nicht genau aufgelöst wurden auf eine meiner Meinung nach plumpe Art erklärte. Der Schreibstil ist jetzt viel offener, mit ständigen running gags, die über einige Seiten aufgebaut und danach losgelassen werden und später wieder auftauchen.
    Man wird jetzt vermutlich denken: Hier geht es doch um den ersten Teil, warum zieht er dann ständig über den zweiten her!? Vermutlich weil Schwarz der Problemquell der gesamten Reihe ist, und sich die Meinung Kings über seine Art die “Dunkler Turm“ Reihe zu schreiben geändert hat- worauf er in den zwei folgenden Teilen die Spuren, die Schwarz hinterlassen hatte, in den Rest der Reihe einzufügen versuchte, bis sich alle Teile wieder einheitlich anfühlten. Nicht wie eine Buchreihe, in der ein fremder Autor seinen Gastauftritt hatte.]
    EDIT: und weil ich ein heuchler bin hab ich mir auch den 4. Band zugelegt -.-
    Thorsten Pfuhl ist offline Geändert von Thorsten Pfuhl (30.10.2007 um 12:59 Uhr)

  9. #9 Zitieren
    Mythos Avatar von Ritley
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    8.736
    Titel: Cobra
    Autor: Richard Preston
    Erscheinungsdatum: 1998
    Seitenzahl: 432
    ISBN: 978-3426616017
    Verlag: Droemer Knaur

    Inhalt:
    Ein Mädchen macht sich auf den Weg zur Schule, klagt über Schnupfen und ringt sich dennoch bis zum Kunstunterricht durch - bricht dort jedoch zusammen und stirbt einen grauenhaften Tod. Davor starb ein Mundharmonikaspieler, danach eine ungefähr 50 Jahre alte Frau - alle drei an den gleichen Symptomen. Es liegt nun an Alice Austen, Ärztin bei den amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention einen mörderischen Killervirus, der außer Kontrolle geraten ist zu finden und – vor allem: unzählige Menschenleben zu retten. Dabei kann sie auf die Hilfe eines FBI-Agenten hoffen und droht dennoch zu scheitern. Wird sie das unheilvolle Ende noch einmal abwenden können?

    Über den Autor:
    Richard Preston wurde am 5. August 1954 in Cambridge, Massachusetts geboren. Er ist verheiratet und hat mit seiner Ehefrau zwei Kinder. Sein jüngerer Bruder ist ebenfalls Schriftsteller. Er gilt als einer der der gewissenhaftesten Autoren, was die Recherche seiner Bücher anbelangt. 1983 machte er an der Princeton University seinen Doktor in Philosophie, zuvor graduierte er summa cum laude in Englisch am Pomona College. Zum Schreiben von nichtfiktiven Büchern kam er über den Kurs "The Literature of Fact". Ein Asteroid wurde nach ihm benannt.

    Fazit / Eigene Meinung:
    Entweder liebt man dieses Buch - oder man kann rein gar nichts damit anfangen. Warum? Ich versuche es einmal zu erklären:
    Richard Preston ist meiner Meinung nach einer der gewissenhaftesten Recherchisten (gibt es das Wort), der mir bekannt ist. Allerdings verträgt es sich nicht unbedingt wenn man einen Thriller schreiben möchte und gleichzeitig auch ein Sachbuch daraus werden könnte – beides aber zu 100% zu vereinbaren versucht. Irgendwann bleibt dann etwas auf der Strecke, das geht gar nicht anders. Leider war es hier die Spannung, was mir persönlich vor diesem brisanten Thema im Hintergrund nicht allzu viel macht. Dafür bekommt man aber wirklich einen so dicken Batzen von Informationen, dass ein einmaliges Lesen des Buchs praktisch gar nicht ausreicht. Wenn man sich zudem noch für das Thema biologische Waffen interessiert, findet man wirklich seine ernsthafte Freude daran. Nun: die Geschichte folgt einen klaren Aufbau, ist hinreichend logisch unterteilt und bietet einige Wendungen, mit denen man nicht rechnet. Das baut zumindest ein bisschen Spannung auf – sein Schreibstil gab mir nämlich in keinster Weise dieses Gefühl. Aber wie gesagt: man kann eben nicht auf zwei Hochzeiten tanzen.
    Letztendlich bin ich dennoch ein Freund dieses Buchs. Einige Schilderungen waren mehr als brutal – nicht nur wegen der Sache an sich sondern auch aufgrund des Wissens, dass sowas JEDERZEIT tatsächlich passieren kann. Preston schreibt nichtfiktive Bücher, daher sollte man sich auch an den Kopf fassen und mal drüber nachdenken. Vielleicht bekommt man dann sogar ein bisschen Angst. Ich kann es niemandem verübeln.
    Ritley ist offline

  10. #10 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Thorsten Pfuhl
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    Buchtitel: DAS EXPERIMENT
    Buchautoren: Arkadi und Boris Strugatzki
    Seitenzahl: ca. 500 (ohne Anhang und Vorwort)
    Verlag: Heyne
    Inhalt:
    Andrej Wronin verdingt seinen Arbeitsunterhalt als Müllmann, in der “Stadt“. In jener Stadt finden sich unterschiedliche Menschen verschiedenster Kulturen, die an einem ihnen unbekannten Experiment teilnehmen. Den Einwohner der Stadt ist gemeinsam, dass sie eines Tages von den geheimnisvollen Mentoren besucht wurden, die ihnen einen Platz im Experiment anboten. Viele die einwilligten waren Kriegsflüchtlinge, die keinen anderen Ausweg sahen als mit, oder auch ohne, ihren Familien dem möglichen Tod oder einer Gefangenschaft durch die Teilnahme am Experiment zu entgehen; nur die wenigsten kommen mit hehren Vorsätzen und Begeisterung in die namenslose Stadt zu "ziehen". Niemand unter den Einwohner weiß wie genau er in die Stadt gekommen ist; doch das ist einer der seltsamen Grundsätze des Experiments mit dem die Menschen hier leben müssen. Ebenso wie mit der elektrischen Sonne die zu festgelegten Uhrzeiten ein- und abgeschaltet wird, oder der verwirrenden Tatsache, dass zwei Menschen die verschiedene Sprachen sprechen sich verstehen können; wenn der andere Gesprächspartner eine fremde Sprache anwendet, ihn ihre eigene Sprache sprechen hören. Diese Grundsätze bleiben bestehen und werden nur von Neulingen hinterfragt, kennen die anderen doch die ewige Antwort der Tutoren auf jegliche Fragen bezüglich der Geheimnisse des Experiments: “Das Experiment, ist das Experiment.“
    Andrej ist einer der wenigen die am Experiment teilnehmen um es durch ihre Anwesenheit zu bereichern, und jeden Tag mit Freude zur der ihm zu geteilten Arbeit geht (Müllmann). Seine Welt verändert sich ständig und er sieht sich oft mit unverständlichen, geradezu sinnlosen Ereignissen, wie dem Einfall silbernen Affen in die Stadt, konfrontiert. Doch kommt er darüber hinweg, wie alle es wohl tun müssen, auch wenn er bei verschiedenen Ordnungsparagraphen, wie dem der Affenplage folgenden (jeder Bürger muss mindestens einem einzelnen Affen Obdach gewähren) die Stirn runzelt- aber immerhin ist das Experiment das Experiment.
    Im Laufe der Erzählung schlüpft Andrej in verschiedenste Berufe, wobei er von der untersten Bürgerschicht immer weiter zu höher dekorierten Berufen aufsteigt. Seine anfänglichen Freunde begleiten ihn dabei und die Beziehungen verschieben und verändern sich, wie Andrej selbst sich auch verändert.

    Über die Autoren: Gebrüder Strugatzki
    Arkadi und Boris Strugatzki sind zwei russische Autoren, die bis zum Tod von Arkadi Anfang der 90er, gemeinsam hauptsächlich Science-Fiction (laut Wikipedia auch “sowjetische Phantastik genannt) -Romane verfassten. Vielen die noch nichts von ihren Romanen gehört haben dürften sie trotzdem durch die verfilmten Werke, oder aber auch das Computerspiel “Stalker- Oblivion Lost“, dessen Story großteils von ihrer Romanvorlage “Picknick am Wegesrand“ und dessen berühmter Verfilmungen stammt (die zufälligerweise auch den Namen Stalker trägt). Vieler ihrer Werke (oder gar alle?) wurden zur Zeit der Sowjetunion verfasst und könnten wegen der Kritik am Regime oftmals nicht veröffentlicht werden, gelangten deshalb erst Jahre später in die Buchhandlungen. Das trifft auch auf das hier vorgestellte “Das Experiment“ zu.

    Fazit:
    Der Text auf der Rückseite des Buches beschreibt meine Meinung darüber zur Abwechslung relativ gut:
    „… ein schonungsloser Abgesang auf alle Ideologien des letzten Jahrhunderts und zugleich eine berührende Parabel auf das Streben des Menschen nach Erkenntnis.“
    … ohne dabei in irgendeiner Weise hilfreich oder informativ für den Erstleser zu sein.
    Nun von Anfang an:
    Das Experiment ist bis heute mein ungeschlagenes Lieblingsbuch; vor allem darum weil die Geschichte durch Spannung zu fesseln weiß, aber gleichzeitig noch viele andere Aspekte und Gedanken die den Leser über längere Zeit beschäftigen, einfließen lässt. Der Leser findet sich nicht wie in vielen anderen Büchern, in einem verworrenen Labyrinth aus wirren Einfällen, die einzeln betrachtet beachtlich sein mögen; sondern bildet eine Einheit aus faszinierenden Charakteren, einem komplexen Schauplatz und beeindruckenden Überlegungen.
    Jede dieser drei Ebenen, erhält im Buch genau soviel Aufmerksamkeit wie es richtig erscheint; doch vor allem die Charaktere brillieren durch einen komplexen Aufbau und der großen Wandlung während des Buches die die meisten vollziehen- nach mehreren hundert Seiten erging es zumindest mir so, als würde ich sie kennen. In der Inhaltsangabe habe ich diese eigentlich ziemlich vernachlässigt aber ihre genaue Vorstellung hätte dann doch zu weit geführt, da es zumindest 8 oder 9 sind die auf die Handlung großen Einfluss nehmen.
    Wie vielleicht schon bemerkt, bietet das Buch streckenweise großen Spielraum für Interpretationen, da einige Sequenzen nur knapp, bis gar nicht erklärt werden. Damit meine ich nicht das Geschehen selbst, sondern dessen Sinn- wie z.B. das Schachspiel Andrejs im roten Gebäude (was dieses Gebäude genau bedeuten soll habe ich bis heute nicht verstanden) gegen den großen Strategen, der Stalin sein soll (hab ich auch nicht auf Anhieb begriffen, ist aber eines der eher nahe liegenden Beispiele); vor allem im letzten Abschnitt mit Andrej und Isja Katzmann (ein Freund Andrejs, von dem er nicht genau weiß wie er ihn einschätzen soll: Isja neigt dazu alles in den Dreck zu ziehen und sich über jeden lustig zu machen, außerdem ist er rüde und unhöflich- andererseits ein gebildeter Mann mit einem nahezu unerschöpflichen Vorrat an angelesenem Wissen. Die Figur Isjas und deren genaue Absichten bleiben eigentlich bis zum Ende im Dunkeln, wo sie dann ebenfalls nur spärlich aufgedeckt werden) bleibt vieles offen.
    Zur Gliederung des Buches: Es teilt sich in sechs Teile (Müllfahrer, Untersuchungsrichter, Redakteur, Herr Rat, Bruch der Kontinuität, Ausgang) wobei die ersten vier nach den unterschiedlichen Berufen die Andrej im Zuge des Experiments annehmen muss (eine der vielen Eigenheit der namenlosen Stadt: jeder Bürger wechselt regelmäßig den Beruf). Dabei ändern sich Andrejs Ansichten über sein Leben und aus seinem anfänglichen Ehrgeiz wird eine erschöpfte Müdigkeit, die auch mit einigen Skrupellosigkeiten die nur Mächtigeren vorbehalten sind einhergeht. Nachdem der Leser verfolgt wie sich Andrej zum antriebslosen Emporkömmling, der sich großteils mit dem Erweitern seiner umfassenden Pistolensammlung beschäftigt, wird dem Protagonisten gegen Ende noch ein letztes Mal die Chance gegeben einige Rätsel des Experiments zu ergründen und den neuen Lebensstil hinter sich zulassen.
    Ja, am Ende dieser Review kann ich das Buch nur noch ein zum wiederholten Mal empfehlen und jedem der es irgendwann kauft zu sagen er sollte das Vorwort lieber sein lassen da es sämtliche Wendungen in der Handlung vorwegnimmt und ungleich mehr Spoiler enthält als der vorliegende verspoilerte Text.
    Thorsten Pfuhl ist offline Geändert von Thorsten Pfuhl (05.11.2007 um 18:21 Uhr)

  11. #11 Zitieren
    Einmalposter
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    Titel: Tore ins Chaos
    Autor: C. J. Cherryh
    1979
    815 Seiten
    Heyne Verlag
    ISBN 3-453-31185-X


    Text Buchrücken:
    Der Morgaine - Zyklus
    Die "Alten", die Angehörigen einer Zivilisation, die vor Jahrtausenden die Galaxis beherrschte, sind längst verschwunden. Doch geblieben sind jene rätselhaften Tore, mit deren Hilfe sie sich durch Raum und Zeit bewegten, und zum Teil funktioniert dieses Transportsystem noch.
    Diese Tore sind geheimnisumwitterte Stätten, Orte des Todes, denn immer wieder gelangen seltsame Ungeheuer aus fernen unbekannten Welten hindurch und verbreiten Angst und Schrecken. Nur Morgaine weiß mit den Kräften der Tore umzugehen, denn sie ist eine der letzten Nachfahren der uralten Rasse, und die Menshcen erzittern vor ihrer Macht und ihrer Schönheit.

    Mit dem Morgaine - Zyklus gab die bekannte amerikanische Fantasie- und Science Fiction-Autorin, die mehrfach mit dem Hugo Gernsback Award ausgezeichnet wurde, ihr glanzvolles literarisches Debüt.
    Er umfasst die drei Romane:
    Das Tor von Ivrel,
    Der Quell von Shiuan,
    Die Feuer von Azeroth

    Meine Meinung:
    Obwohl das Buch manchmal schwer zu lesen ist, bleibt "Tore ins Chaos" ist ein gut geschriebener Roman, dessen Handlung den Leser fesselt. Wenn man sich erst einmal in die Welt des Buche hineingelesen hat, möchte man es auch unbedingt zu Ende lesen. Als Leser fragt man sich allerdings, wer als erster auf die Idee mit den Toren einer vergangenen Zivilisation kam, Tore, durch die man sich durch Raum und Zeit bewegen kann. War es C. J. Cherryh oder waren es die Autoren von Stargate?
    Buchmade ist offline

  12. #12 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Lucya
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    Buchtitel: Das Lächeln der Fortuna
    Buchautor: Rebecca Gablé
    Erscheinungsdatum: 1997
    Seitenzahl: 1291
    ISBN : • ISBN-10: 3404139178
    • ISBN-13: 978-3404139170
    Verlag : Lübbe



    Inhalt :
    Im England zur Zeit des 100jährigen Krieges muß sich der junge Mann Robert of Waringham, durch angeblichen Hochverrat seines Vaters des Adelstitels beraubt, allein durchschlagen.
    Er flieht aus der Klosterschule und verdingt sich auf dem ehemaligen Gestüt seines Vaters als Pferdeknecht. Er beginnt in das Leben der einfachen Leute hineinzuwachsen und sich wohl zu fühlen. Wäre da nicht Mortimer, der Sohn des neuen Earl of Waringham, der ihm schon in jungen Jahren zum Todfeind erwächst. Robin sieht sich gezwungen, seinen Weg zurück zu Adel und Rittertum zu gehen und vor allem seinen Titel zurückzuerobern. Er wird zum Freund und Ratgeber vom Duke of Lancaster, kämpft an dessen Seite in Schlachten, erlebt politische Triumphe und Niederlagen, gerät oft genug zwischen die Fronten und begegnet dabei immer wieder Mortimer. Trotz politischer Machtkämpfe und Intrigen erreicht er schließlich sein Ziel, er bekommt den Titel des Earl of Waringham zurück.


    Informationen über den Autor:
    Rebecca Gablé, Jahrgang 1964, studierte nach mehrjähriger Berufstätigkeit Anglistik und Germanistik mit Schwerpunkt Mediävistik in Düsseldorf. Sie wirkte an einem Projekt zur Erforschung anglonormannischer Manuskripte mit. Diese Forschungsergebnisse flossen in ihre weitere literarische Arbeit mit ein. Heute arbeitet sie als freie Autorin und Literaturübersetzerin. Ihr erster Roman Jagdfieber wurde 1996 für den Glauser-Krimipreis nominiert. Neben der Literatur gilt ihr Interesse der (mittelalterlichen) Geschichte, dem Theater und vor allem der Musik in fast jeder Erscheinungsform. Sie spielt Klavier, Gitarre und Cello und singt seit vielen Jahren in einer Rockband.


    Fazit
    Dies war der zweite Roman dieser Autorin, den ich las. Wie den vorigen, fand ich auch diesen wieder sehr lesenswert. Ihre Recherchen, ihr Wissen über die Zeit des Mittelalters und ihre Erzählweise machen das Lesen ihrer Bücher zu einem positiven Erlebnis. Was ich ganz besonders liebe, sind die Schilderungen des ganz alltäglichen Lebens im Mittelalter, was wir ja so detailliert nicht kennen.
    Dieser Roman war ihr Erstlingswerk, wodurch er noch etwas überladen wirkt. Zuviele historische Ereignisse und Personen werden mit einbezogen.
    Im Großen und Ganzen ist bei ihren Büchern das Schema immer gleich. Der Protagonist beginnt ganz unten und landet irgendwann ganz oben. Es gibt zwar ständig Höhen und viele Tiefen, aber letztendlich ist es etwas zu geradlinig.
    Trotz allem aber ist es ein sehr empfehlenswertes Buch, was sich für Liebhaber des historischen Romans durchaus zu lesen lohnt.
    Lucya ist offline

  13. #13 Zitieren
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    Buchtitel:Die Straße
    Buchautor: Cormack Mccarthy
    Erscheinungsdatum: 2006(deutsche Fassung 2007)
    Seitenzahl: geb. 253
    ISBN: 3498045075
    Verlag: Rohwolt

    Inhalt:
    Nächte, deren Dunkelheit alle Dunkelheit zu überstiegen schien, dieser Satz leitet die melancholiche, postapokalyptische Reise des Vaters und seines Sohnes ein. Es ist wirklich schwer, die Rubrik Inhalt zu füllen, denn in diesem speziellen Fall ist es nicht der Inhalt der das Buch ausmacht, zumindest nicht im herkömmlichen Sinne. Doch trotzdem ein paar Takte zur Rahmenhandlung. Es geht um Vater und Sohn, welche in diesem Roman durch das postapokalyptische Amerika ziehen. Wie es zu der Apokalypse kam? Unwichtig? Wer war Schuld? Nuklearer Präventiv Schlag oder Naturkatastrophe? Who Cares? Es geht bloß um Vater und Sohn, gemeinsam ziehen sie die Straße entlang um kämpfen ums nackte Überleben. Sie wollen gen Süden, denn der Vater befürchtet, dass sie einen weiteren Winter im Norden nicht überleben werden. Die Welt ist mit Asche bedeckt, Schneestürme, Regen und Kälte halten sich in etwa die Wage und die Zivilisation ist gänzlich ausgelöscht. Und doch begegnen Vater und Sohn auf der Straße auch Menschen und McCarthy zeichnet ein abscheuliches Bild von den Dingen, zu denen ein Mensch seiner Meinung nach fähig ist.

    Über den Autor:
    Cormac McCarthy, Jahrgang 1933, wurde in Rhode Island geboren und wuchs in Knoxville, Tenesse auf. Für die Straße(The Road) wurde er mit dem Pulitzer Preis 2006 ausgezeichnet. Ein weiteres bekanntes Werk des Autors ist das Buch. Kein Land für alte Männer(No Country for old Men), welches vor kurzem in die Kinos kam. Falkner lebt momentan mit seiner dritten Frau in Santa Fe, New Mexico, verbrachte aber die längste Zeit seines Lebens in El Paso, Texas.

    Kritik/Meinung:
    Die Straße ist meiner Meinung nach ein wirklich starkes Buch, denn McCarthy gelingt es fernab von Mainstream-Action-PseudoSciFi-Endzeitdramen, ein bedrückendes Bild einer nicht allzu fernen und sehr düsteren Zukunft zu zeichnen. Ein Horror-Buch ohne Schock Moment. Der Schreibstil McCarthys ist vorallem auf den ersten fünfzig Seiten sehr gewöhnungsbedürftig(zumindest ich empfand so), da er auch größere Zeitrahmen öfter in zwei drei Sätzen abhakt und sein Werk hauptsächlich aus Dialogen und Beschreibungen fehlt. Die reine Widergabe von Emotionen fehlt, auch wenn im Grunde die personale Erzählform gebraucht wird.(Am Vater orientiert) Ein häufig beanstandeter Punkt sind die religiösen Anspielungen des Autors und der Teils-religiöse Hintergrund. (Das Szenario erinnernt an manchen Stellen an biblische Stellen) Ich als bekennender Nicht-Christ, muss sagen, dass mich diese Andeutungen überhaupt nicht gestört haben, da sie lediglich ein Motivator der Hauptfigur sind, deshalb geht von mir eine klare Empfehlung an alle raus, die schon das Szenario von I am Legend interessant fanden, aber sich ein bisschen mehr Tiefgang erhofft haben.
    Hagen ist offline

  14. #14 Zitieren
    Waldläufer Avatar von PaganHeritage
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    Buchtitel: Die Kunst des Krieges

    Buchautor: Sun Tsu
    Erscheinungsdatum: 500Jahre vor Christi
    Seitenzahl: 157
    Verlag: Nikol

    Der Autor: Geschrieben wurde das Buch von Sun Tsu, einem Chinesischen Philosophen und Feldherrn vor 2500 Jahren wärend der großen Dynasti Kriege.

    Inhalt:Im wesentlich teilt sich das Buch in 13 Kapitel:
    I Planung
    II Über die Kriegsführung
    III Das Schwert in der Scheide
    IV Taktik
    VEnergie
    VI Schwache und starke Punkte
    VII Manöver
    VIII Taktische Varianten
    IX Die Armee auf dem AMrsch
    X Terrain
    XI Die neun Situationen
    XII Angriff durch Feuer
    XIII Der Einsatz von Spionen

    Sun Tsu beschreibt eindrucksvoll und überzeugend welche Fehler große kriegsherren machten, und wie man seinen Gegenüber uvorkommen kann.
    An sich nicht spannend, wenn es nicht so verdammt gut zu metaphorisieren wäre, wenn man so will der beste Lbens- und Karriereratgeber den es gibt.
    Du lernst dich selbst zu kennen, dich einzuschätzen, und deinen gegenüber, wobei es nicht zwangsläufig darum geht diesen Auszustechen Sun Tsu: Kunst ist es den Wiederstand eines Feindes OHNE GEwalt zu brechen), sondern an Verhalten und Worten sofort zu identifiezieren.

    Der Herausgeber James Clavell macht die angesprochenen Themen noch glaubwürdiger in dem er zwischendurch immer mal wieder Beispiele aus dem antiken China bringt in denen beschrieben wird wie Sun Sus's Taktiken, Ideen und Raffinessen aufgegangen sind.

    Ausserdem hat das Buch auch heute noch nichts von seiner Aktuallitat verloren, in Russland zb. ist dieses Buch noch heute Pflichtlektüre für jeden Soldaten!

    Fazit: Nun ich habe zugegebenermaßen Inhalt und Fazit mit einander vermischt, und kann abschliessend nur noch jedem der sichfür Historische Fakten und/oder Philosophie interessiert dieses Buch ans Herz legen.
    Persönlicher Eindruck/Fazit
    Kann ein allmächtiger Gott einen Stein erschaffen den er selbst nicht heben kann?
    PaganHeritage ist offline

  15. #15 Zitieren
    cyfrowa?
    Gast
    Jakob der Lügner

    Autor: Jurek Becker
    Verlag: Suhrkamp
    ISBN: 978-3-518-37274-6

    [Allgemeines]
    Nicht schon wieder ein Judenroman!, könnte man denken, das hatten wir schon.
    Wahrlich, das literarische Repertoire ist überfüllt mit Romanen, die über das schicksalhafte Leiden, jüdischer Internierter in Konzentrationslagern während des zweiten Weltkriegs berichten.
    Die meisten sind ziemlich stereotyp aufgebaut: Jude lebt mehr oder minder angenehmes Leben, Nazis kommen, Leben kaputt, Jude im Lager.
    Und meistens überlebt der Jude, immerhin berichtet er ja davon.
    Interessanterweise wird auch immer von dem Leidensweg berichtet, man könnte Ähnlichkeiten zur Passion Christi finden, wenn der Vergleich, religiös betrachtet, nicht so unangemessen wäre, aber dennoch: Die Romane sind meist wie eine breiige Masse.
    Man muss aber dazu sagen, das die Brisanz des Themas und die konzentrierte Emotionalität ihren Teil dazu beitragen, dass die Romane alles in allem dennoch lesenswert sind.
    Wenn man einiger solche Romane gelesen hat, bilden sich erste Vorurteile und es gibt nicht schöneres, als sich die Vorurteile von einem weiteren Roman zerstören zu lassen.
    Jakob der Lügner – allein der Titel. Lügner als negative Betitelung – ja fast schon Beleidigung. Jakob als jüdischer Name. Ein jüdischer Lügner also, wie soll der nur in das Schema des jüdischen, leidenden Opfers passen?
    [Inhalt]
    Grob betrachtet schildert der Roman das Leben im Ghetto, dessen geographische Lage nicht genau erläutert wird, es gibt nur Andeutungen und es werden hie und da Angaben über einige Städte gemacht, in welcher Entfernung sie liegen.
    Jakob ist ein etwas seltsamer, älterer Mann, dessen Geschichte damit beginnt, dass ihn ein Naziwachmann veräppelt.
    Den Juden ist es verboten sich bis nach 8 auf der Straße aufzuhalten, der Witz dabei ist jedoch, dass die Juden keine Uhren besitzen dürfen.
    Jakob irrt also zu einer unbekannten Zeit draußen rum und wird von einem Wachmann aufgefordert, er möge sich doch im Revier, ein Ort, von dem angeblich nie je ein Jude zurückgekehrt ist, melden um seine Strafe abzuholen.
    Der Dienst habende Kommandant ist gnädig, was wohl auch daran liegt, dass es erst halb 8 ist, und schickt ihn zurück, allerdings kann Jakob zuvor noch hören, dass die Russen kurz vor Bezanika, einer Stadt irgendwo im Osten Europas, und im Begriff sie einzunehmen sind.
    Geradezu euphorisch durch diese Mitteilung brennt er darauf, es den anderen mitzuteilen, oder – nein halt! Ein Jude hat doch kein Radio, oder doch? Nein natürlich nicht, aber Jakob ändert das, ab jetzt hat er halt ein Radio.
    Und dieses füttert ihn mit genüsslichen Informationen, diese er weitergibt, man ist ja schließlich kein Unmensch.
    Proppevoll von Informationen, wollen die Juden immer mehr und irgendwann fängt das Zweifeln an.
    Besonders seine engeren Bekannten, wie Kowalski, scheinen ihn ziemlich zu nerven.
    Der Knackpunkt ist: Es gibt wirklich kein Radio! Und die Informationen sind erstunken und erlogen. Gut, man könnte jetzt sagen: Der lügt! Was ist der böse! Aber man muss sich auch die positiven Effekte zu Gute halten.
    Die Selbstmorde gingen zurück, Jakob gibt den Menschen Hoffnungen. Auf einmal ist das Leben wieder Lebenswert, weil es die Möglichkeit gibt, dass es nach dem Ghetto noch was gibt. Es werden Zukunftspläne gemacht, geschwatzt, getratscht und natürlich: Auf neue Informationen gewartet.
    Und die muss Jakob heranbringen, ist ja klar, wer denn sonst? Gut – der Jude Frankfurter, der hatte ein Radio, aber das hat er zerstört, kurz nachdem Jakob plötzlich ein Radio hatte. Denn so ein Radio bedeutet Gefahr und wenn die Nazis spitzkriegen, dass im Ghetto ein Radio ist, werden sie es durchsuchen und wehe dem, der eins hat!
    Und so geht der Alltag weiter, die Russen kommen angeblich immer näher und ein Jude stirbt am Bahnhof, weil er Informationen an die Juden weitergibt, die in einem Zug sitzen.
    In der Todesurkunde wird vermutliche stehen „Auf der Flucht erschossen.“, so wie die Nazis ihre Morde zu kaschieren versuchten.
    Irgendwann wird es Jakob zu bunt und er verrät Kowalski, dass es kein Radio gibt. Dieser gibt vor, Jakob nicht zu glauben und geht nach Hause.
    Am nächsten Tag hat er sich erhängt. Und ganz plötzlich ist Kowalski auf einmal ein Freund und Jakob erkennt, dass er weiter machen muss, jetzt wo er es schon so weit gebracht hat.
    Und schließlich kommt das Ende, doch bevor ich davon schreibe, müssen wir uns ernsthaft über die Ausdrucksweise des Erzählers unterhalten.
    [Schreibstil]
    Der Äußerungen nach, ist der Erzähler selbst Jude im Ghetto und steht in Kontakt mit Jakob und einigen anderen Protagonisten. Zudem gibt der Erzähler immer wieder an, dass er sich mit den Leuten unterhalten habe oder dass sich bestimmte Situationen so zugetragen haben könnten oder dass er sich nicht mehr sicher sei oder dass er irgendwann mal nach Westberlin gefahren sei um einen ehemaligen Nazi zu besuchen. Kurzum: Der Roman ähnelt einer mündlichen Erzählung, weshalb lange Bandwurmsätze den Leser immer wieder ermüden lassen. Es wird notwendig, das Buch bei voller Konzentration zu lesen und die Neurosen des Erzählers, die vor allem Bäume betreffen, schlichtweg zu ignorieren.
    Aber gerade durch diesen Schreibstil, verliert der Erzähler seine Unantastbarkeit. Er wird menschlich. Er wird quasi wie ein guter Freund mit dem man tratscht.
    [Autor/Fazit]
    Jurek Becker gelingt es, die Sterilität der Berichterstattung über die Shoa zu beleben, zu zeigen, dass die Juden im Ghetto nicht etwa starben, sondern dort leben und dass sie, obgleich zum Tode verurteilt, trotzdem noch menschliche Wesen waren, mit Bedürfnissen und Gefühlen.
    Und hier kommen wir auch zu dem Ende, das eigentlich zwei Enden sind.
    Der Erzähler, prägnant durch seine stark subjektive Erzählform, findet das normale Ende schlichtweg langweilig und bietet ein zweites als Alternative an. Als wäre das Buch ein Laden, wo man sich waren aussuchen könnte.
    Im alternativem Ende lebt Kowalski weiter und Jakob stirbt beim Fluchtversuch, genau dann, als die Russen das Ghetto erreichen, wovon Jakob ja schließlich nichts wissen konnte, immerhin hatte er ja nie ein Radio. Ein leicht zynischen Ende, aber gut, es ist ja nur alternativ.
    Das normale Ende ist in der Tat langweiliger, wenn nicht aber auch verheerungsvoller, denn das gesamte Ghetto wird deportiert. Wohin weiß man nicht. Aber der Erzähler kriegt wenigstens seine geliebten Bäume zu sehen.
    Ein Happy-End ist das wahrlich nicht, aber das gab es bei der Shoa ohnehin nicht. Wieder eine Verknüpfung zu der Realität, aber die Frage ist ja immer, ob die bewusst ist, denn ist schwer zu glauben, dass überhaupt etwas bewusst geschrieben ist.
    Und genau das macht das Buch so genial. Ein absolutes Muss für jeden literarisch Interessierten.
    Wer aber ein Problem mit Konzentrationsbeanspruchenden Geschichten hat, der sollte von dem Buch die Finger lassen.
    Geändert von cyfrowa? (05.06.2008 um 19:27 Uhr)

  16. #16 Zitieren
    Auserwählter
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    Habe die folgende Rezension schon von einer ganzen Weile geschrieben - ich hoffe mal, es ist ok, dass ich den Text einfach nur kopiere und somit und Inhalt und Fazit quasi zusammenfasse.

    Titel: Aether
    Autor: Ian R. MacLeod
    Erscheinungsdatum der deutschen Erstausgabe: August 2005
    Seiten: 509
    ISBN-10: 3608937722
    ISBN-13: 978-3608937725
    Verlag: J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger GmbH

    Inhalt/Fazit:
    Wer bei Ian R. MacLeods Buch auf einen gradlinigen Fantasy-Roman mit Elfen, Zwergen oder klassischen Zauberern hofft, wird nach der Lektüre von „Aether" wohl eher enttäuscht sein.
    Im Wesentlichen ist der Inhalt schnell erzählt: Der junge Robert Borrows träumt von einem anderen als dem ihm vorbestimmten Leben als Arbeiter in der Gilde der Werkzeugmacher. Nach dem tragischen Tod seiner Mutter versucht er, seinem vorgefertigt scheinendem Schicksal zu entkommen und flieht nach London, wo er vom gildelosen „Brack" zu einem der Anführer der Revolte wird, welche das aktuelle Zeitalter beenden und ein neues einleiten soll.
    Auch wenn damit das Wesentliche des hauptsächlichen Handlungsstranges abgehandelt ist, so geht es in „Aether" noch um viel mehr.
    Zwar handelt es sich hierbei um einen Fantasy-Roman, der sich mit all seinen sonderbaren und phantastischen Elementen nicht hinter Genreklassikern verstecken muss, doch stehen die Magie und die daraus entstandenen Wesen hier nur selten im Vordergrund. Viel mehr erzählt uns MacLeod die Geschichte einiger Menschen, deren Leben – wie sich im Laufe der Geschichte herausstellen wird - auf unvorhersehbare und oftmals tragische Weise miteinander verknüpft sind.
    Die Geschichte spielt in einem fiktiven industriellen England, in dem der Aether, eine magische Substanz, für einfach alles verwendet wird. Energieversorgung, Architektur, selbst für eher banal anmutende Dinge wie Spielzeug.
    Der Aether wird von den Gilden verwaltet, die durch diese Macht den Ton in der Welt angeben. Doch immer größer wird die Kluft zwischen arm und reich, immer mehr Unmut entsteht und eine Revolte scheint unausweichlich…

    Parallelen zur uns bekannten Welt scheinen wohl nicht allein durch die abgewandelte Version einer uns vertrauten Wirklichkeit beabsichtigt: Die Macht und der Einfluss der Energiekonzerne (im Buch durch die Gilden dargestellt), die Spaltung in eine Zweiklassengesellschaft. Dadurch wird „Aether" nicht, wie bei vielen Fantasy-Romanen üblich, zur puren Flucht in eine interessante und fremde Welt, sondern übt auf vielfältige Art und Weise Kritik an unserer heutigen Gesellschaft.

    „Aether" besticht besonders in der ersten Hälfte durch sehr detaillierte und plastische Orts- und Charakterbeschreibungen. Man wird förmlich in den grauen Alltag aus harter, gefährlicher Arbeit und Hoffnungslosigkeit hineingezogen und fühlt und fiebert mit den Protagonisten. Nur selten vermag ein Autor, eine Fantasy-Welt derart wirklichkeitsnah zu gestalten – Ian R. MacLeod gelingt diese Gratwanderung geradezu meisterhaft.

    Das Ende kommt überraschend realistisch. Viele Träume und Visionen bleiben unerfüllt und trotz dem mehr oder weniger gelungenen Umschwungs in jener Welt stellt sich für die Hauptprotagonisten in vielerlei Hinsicht Ernüchterung ein.

    Vielleicht kein Buch für Fantasy-Einsteiger, aber eine Empfehlung für alle, die sich an einer interessanten Variation des Genres erfreuen wollen.
    Corvayne ist offline

  17. #17 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Anvi
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    Gut gegen Nordwind
    von Daniel Glattauer
    erschienen im August 2008
    224 Seiten
    ISBN-10: 3-442-46586-9
    Verlag Goldmann

    Inhalt:
    Emmi Rothner möchte eine Zeitschrift abbestellen. Dieser Versuch scheitert, denn sie verschreibt sich bei der E-Mail-Adresse, die E-Mail landet bei Leo Leike. Dieser will den Irrtum aufklären und antwortet ihr. Die Sache scheint vergessen, doch Emmi schickt am Ende des Jahres eine Massenmail, diese erreicht auch Herrn Leike. Aus dem Irrtum entsteht ein regelmäßiger und intensiver E-Mail-Verkehr. Schnell entwickeln sich Gefühle. Doch beide scheuen vor einem Treffen zurück. Emmi ist "glücklich verheiratet" und Leo hat gerade eine gescheiterte Beziehung hiter sich. Viele Mails und Gefühle werden verschickt. Doch geht das überhaupt?

    Daniel Glattauer:
    Daniel Glattauer wuchs im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten auf und besuchte die Neulandschule am Laaer Berg. 1978 maturierte er und studierte ab 1979 Pädagogik und Kunstgeschichte. Nach Abschluss seines Studiums im Jahr 1985 schrieb er zunächst rund drei Jahre lang für Die Presse und wechselte danach zu der neu gegründeten Tageszeitung Der Standard, wo er seit 1989 unter dem Kürzel „dag“ für Kolumnen, Gerichtsreportagen und Feuilletons zuständig ist.

    Bekannt wurde Glattauer vor allem durch seine Kolumnen, die im so genannten Einserkastl auf dem Titelblatt des Standard abwechselnd mit jenen von „rau“ (Hans Rauscher) erscheinen und in denen er sich humorvoll Alltäglichem annimmt. Sammlungen seiner besten Kolumnen sind in Buchform unter den Namen Die Ameisenzählung, Die Vögel brüllen und Schau ma mal erschienen.

    Sein Roman Der Weihnachtshund wurde 2004 von Michael Keusch für das Fernsehen verfilmt.

    Sein 2006 erschienener Roman Gut gegen Nordwind wurde im selben Jahr für den Deutschen Buchpreis nominiert. Das Buch handelt als moderne Form des Briefromans von einer durch Zufall entstandenen E-Mailkorrespondenz zwischen einem alleinstehenden Mann und einer verheirateten Frau und kann als moderne Variante von Gustave Flauberts Ehebruch-Roman Madame Bovary verstanden werden. Die Bühnenfassung wurde am 19. September 2007 im Linzer Posthof uraufgeführt.


    Persönlicher Eindruck/Fazit
    Ich habe mir dieses Buch nach einer Empfehlung meiner Deutschkehrerin gekauft. Ich hatte Ferien und habe das Buch in mich hineingefressen. Ich habe garnicht mehr aufgehört zu lesen! Das Interessante an dem Buch ist vorallem: es gibt keinen Erzähler. Das einzige was man liest, sind Emails. Und das ist eben das tolle. Ich habe mich in das Buch verliebt und fand es echt genial. Man fühlt mit den Personen mit und fragt sich was man selbst geschrieben hätte. Ich kann es nur weiter empfehlen! Einfach TOLL!!
    Anvi ist offline

  18. #18 Zitieren
    Deus Avatar von t8ker
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    Buchtitel: Der Hass auf den Westen
    Buchautor: Jean Ziegler
    Erscheinungsdatum: 1. Sep. 2009
    Seitenzahl: 288
    ISBN-10: 3570011321
    ISBN-13: 978-3570011324
    Verlag: C. Bertelsmann Verlag

    Inhalt:
    Jean Ziegler befasst sich in diesem Buch mit den Gründen, für den gegenwärtigen Hass der südlichen Länder, auf den Westen. Das Buch ist in fünf Teile unterteilt. So analysiert Ziegler einerseits Gründe für den Hass, welche größtenteils auf die Kolonialisierung zurückzuführen sind. Zudem befasst er sich mit der "Schizophrenie des Westens", mit dem Spott, der Arroganz, der ehemaligen Kolonialmächte gegenüber ihren früheren Kolonien. In den beiden letzten Teilen kommt Ziegler auf Nigera und Bolivien zu sprechen. In diesem Zuge ist interessant, dass Bolivien erstmals ein indigenes Staatsoberhaupt hat und dieses sich aktiv und effizient um die Probleme des Landes kümmert.

    Informationen über den Autor:
    Bei der Person Jean Ziegler handelt es sich um einen emeritierten Professer der Universität Genf. Bis 1999 war er als Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für das Recht auf Nahrung tätig und ist nunmehr seit 2008 Mitglied des Beratenden Ausschusses des UNO-Menschenrates.
    Ziegler wurde bereits mit diversen Auszeichnungen geehrt, wie zum Beispiel mit dem CARE-Milleniumspreis oder dem Internationalen Literaturpries für Menschenrechte.

    Fazit:
    Bei Jean Zieglers "Der Hass auf den Westen", handelt es sich um ein schockierend aufklärungsreiches Buch, welches den Leser verstehen bzw. ansatzweise nachempfinden lässt, weshalb Hass und Antipathie "den Westen" durch die südlichen Länder prägen.
    Das Buch strotz vor Detailreichtum und Fakten. Diese Fakten werden jedem Leser unter die Haut gehen und oftmals ein gewisses unangenehmes Gefühl entstehen lassen. Vorallem aber, wirft es Fragen auf, wie grausam der "westliche Staat" doch sein kann. Fragen, wieso man sich so dagegen wehrt, für schändliche und menschenverachtende Taten Rechenschaft zu leisten.
    Klare Empfehlung!
    t8ker ist offline

  19. #19 Zitieren
    Lehrling
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    Buchtitel: Das Washington Dekret
    Buchautor: Jussi Adler Olsen
    Erscheinungsdatum: 2009 Originalausgabe, 2013 Deutschsprachige Ausgabe
    Seitenzahl: 665
    Verlag: Verlagsgruppe Weltbild GmbH

    Inhalt:
    Nach der Ermordung der Frau des US-Präsidenten Bruce Jansen und des damit einhergehenden Todes seines ungeborenen Kindes beginnt dieser, ganz Amerika auf diktatorische Art und Weise in einen Überwachungsstaat zu verwandeln.
    Auf Grund dessen wenden sich große Teile der Bevölkerung gegen ihn, das Land - seiner Verfassung und seiner Meinungsfreiheit beraubt - steht am Rande eines vernichtenden Bürgerkrieges.
    Mittendrin im ganzen Chaos steht Doggie Rogers, eine Mitarbeiterin und Vertraute des Präsidenten...während ihr eigener Vater beschuldigt wird, Jansens Frau umgebracht zu haben.
    Nach und nach kommen Tatsachen ans Licht, die die gesamte Situation des Landes für immer verändern könnten.

    Informationen über den Autor:
    Jussi Adler Olsen wurde 1950 in Kopenhagen (Dänemark) geboren, seine Bücher haben schon zahlreiche Bestsellerlisten erobert.
    Er lebt mit seiner Frau in der Nähe seines Geburtsortes und hat einen Sohn.
    In seiner Freizeit renoviert er alte Gebäude.

    Fazit:
    Das Washington Dekret ist ein packender Thriller und meiner Meinung nach ganz großes Kino.
    Das Buch zeigt die Abgründe der Menschlichkeit auf, einige komplett unerwartete Wendungen fesseln zusätzlich.
    Es ist definitiv wert, gelesen zu werden!

    P.S. Und mit meinem ersten Beitrag ein kurzes ''Hallo'' in die Runde!
    Erschaffe dein eigenes Reich in Da Vincis Erbe, dem neuen Browsergame!

    Ich bitte um Rohstoffe! Danke!
    PasQ ist offline

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