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Schmunzelnd saß er in einer Ecke der Höhle, ein wenig abseits, über eine kleine Schatulle gebeugt, die Gegenstand seiner aktuellen magischen Studien - oder besser gesagt Versuche - war, denn mit der Lehre zur ersten Magiestufe in Sachen Feuer- und Luftmagie war er ja seit kurzem fertig. Nun war er damit beschäftigt sich ein wenig selbst weiterzubilden, was jedoch nicht der Grund für sein schmunzeln war.
Ausschlaggebend dafür war ein wirklich seltsames Schauspiel, welches sich den Anwesenden so eben zwischen Sir Philas Xeon und MrMilti geboten hatte. Was genau passiert war wusste Andras nicht, doch hatte der Wassermagier wohl bei der Ausführung seiner aktuellen Studien einen kapitalen Fehler gemacht, welcher um ein Haar zu einer kleinen bis mittelstarken Katastrophe geführt hätte. Zum lachen war das sicher nicht, doch lachte der Wüstensohn keineswegs. Vielmehr musste er staunen wie gefährlich nur kleinste Unkonzentriertheiten werden konnten. Sicherlich, nicht bei Kleinkram wie jenem, welchen der Novize derzeit mit der kleinen Holzkiste, oder besser gesagt deren Schloss ausführte, doch würde es wohl kaum bei solch ungefährlichen Experimenten bleiben.
Jedoch galt es auch diesen Schritt vorerst zu gehen, obwohl Andras nicht damit rechnete, allzu viel Zeit dafür aufbringen zu müssen. Erst vor wenigen Minuten hatte er sich bei seinem Meister nach einer Kiste erkundigt, welche er mit Hilfe von Magier öffnen und schließen wollte. Die restliche, seit der Prüfung vergangene, Zeit, hatte der frisch gebackene "Stufe-eins-Absolvent" damit verbracht, sich von den Strapazen zu erholen, die Geschehnisse ein wenig ruhen zu lassen, und neue Ideen, wie zum Beispiel das öffnen dieser Kiste zu entwerfen.
Die Idee lag darin, durch Magie den innerhalb des Schlosses befindlichen, drehbaren Apparat so oft herum zu drehen, wie es nötig war, um das Schloss zu öffnen, beziehungsweiße zu schließen. Die eiserne Sperrplatte, welche normalerweise nur Schlüssel mit richtig profiliertem Bart "durch lies" war mit Magie selbstverständlich absolut problemlos zu umgehen, weswegen Andras keinerlei Komplikationen erwartete. Dennoch wollte er diese Form der Magie einmal ausprobieren, nur um sicher zu gehen, im Bedarfsfall über den Zauber verfügen zu können.
So lies er also die Magie langsam und in geringen Mengen in das Schloss hineinfließen, wo er ihr einen kurzen Augenblick gönnte, sozusagen zur Orientierung, ehe er sie in den Schließapparat übergehen lies, wo sich seine Energie, wie schon so oft geübt und ausgeführt, mit der bereits vorhandenen magischen Kraft verbinden sollte, um somit Andras die Kontrolle über den Gegenstand zu geben. All dies geschah zügig und problemlos, sodass der Novize sofort fortfuhr, indem er den Apparat zur Drehung brachte. Ein kurzes Klicken diente sodann als Vorbote des Erfolgs, welcher durch die manuelle Probe in Form der Öffnung durch Andras, bestätigt wurde.
Zufrieden erhob der Wüstensohn sich, um sich nun einmal mehr an Philas zu wenden, denn es gab da etwas, das Andras dringend mit diesem besprechen wollte. Mittlerweile waren er und Milti wieder voll in dessen Studium vertieft, sodass Andras einige Sekunden warten musste, ehe er eine kurze Arbeitspause als Gelegenheit nutzte, den Meistermagier anzusprechen, und ihm seine Bitte zu unterbreiten.
"Nun ja, ich denke mir du weißt eigentlich warum ich dich hier und jetzt anspreche. Die erste Stufe der Magie hat mir einiges an Möglichkeiten gezeigt, welche mir die Magie allgemein bieten kann, und mein Interesse an mehr geweckt. Außerdem hat das Studium in der Tat viel Spaß gemacht, weswegen ich jetzt eigentlich am liebsten sofort mit der zweiten Stufe fortfahren würde." Kurz legte der Novize eine Pause ein, die jedoch nicht von Sir Xeon genutzt wurde um zu antworten, weswegen Andras, nun grinsend, fort fuhr. "Warum ich mich dabei noch mal auf dich einlass denk dir mal selber aus, ich sag dir nur das ich sehr froh wäre, wenn du mit mir auch diese Lehre durchführen würdest!"
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"Dieser Wassermagier bringt uns noch schneller in Beliars Reich, als geplant!", fuhr es dem Feuermagier durch den Kopf.
Er hatte es hunderte Male gesagt, extra, um solche gewaltigen Fehler zu vermeiden. Eine winzig kleine Sache, die noch so mikroskopisch erschien, machte aus dem ganzen Trank Eine Bombe der Elemente, wenn man Wassermagie und Feuermagie falsch zusammenführte, was sicherlich eine Explosion gab, die die ganze Höhle gesprengt hätte. Wie oft hatte er Milti eingetrichtert, dass er immer bei der Sache bleiben musste? Eigentlich hatte Philas gehofft, dass er nach dem letzten Fehlschlag umsichtiger geworden wäre, aber nein, er machte es wieder. Verdammtes Glück hatten sie gehabt, dass der Glibberschleim des Stängels der Mammutstammpflanze sich nicht mit der Substanz des Kikoserums vermischt hatte. Wäre das nämlich der Fall gewesen, wäre wohl jeder in dieser Höhle umgekommen. Jetzt wusste der Priester genau, warum er nicht der Heilungslehrmeister der Gilde wurde. Noch so ein paar Schüler von Miltis Sorte und der ganze Tempel wäre wohl in seine Einzelteile zerlegt worden. Als Milti aber wieder aufpasste und sich nun etwas sorgsamer um seinen Trank kümmerte, sprach ihn sein anderer Schüler an, Andras. Eigentlich konnte sich Sir Xeon schon denken, warum er ihn aufsuchte. Da er erst vor kurzem von ihm höchstselbst befördert wurde, wollte er auch bestimmt die nächste Magiestufe erlernen. Und natürlich war es dann auch so, dass Andras bei ihm lernen wollte.
"Warum ich mich dabei noch mal auf dich einlass denk dir mal selber aus, ich sag dir nur das ich sehr froh wäre, wenn du mit mir auch diese Lehre durchführen würdest!", meinte sein Schüler dazu.
"Wenn es dein Wunsch ist, dann sei es so. Warte da drüben, ich werde gleich zu dir kommen.", speiste er Andras ab.
Philas schaute Milti noch ein paar Mal über die Schulter und wandte sich dann kopfschüttelnd von ihm ab. Er konnte bloß hoffen, dass er nicht noch die Künste der Alchemie erlernen wollte, womit er aber mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit Pech hatte, denn Miltis Experimentierfreude war enorm. In der Zeit, in der sie in der Höhle waren, hatte sich der Priester auch wieder seine Robe angezogen, mit der auch wieder ein vollkommener Priester war, der auch äußerlich nach einem solchen aussah. Mit wehender Robe lief er hinüber zu Andras, tauchte seine Hände in die weiten Ärmel der Robe und musterte seinen Schüler.
"Die zweite Magiestufe greift weiter in die Materie und beherbergt die Kraft desjenigen Gottes, dem du dienst, in dem Fall Innos. Die erste Magiestufe sind kleine Zaubertricks, aber bei der zweiten lernst du die Elemente von uns Feuermagier kennen. Mehr dazu morgen, es ist schon spät und wir alle sind müde.", meinte Philas mit einem warmen Blick.
"Und zudem möchte ich Milti nicht alleine lassen.", fügte er augenzwinkernd hinzu.
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Die Bodenluke hatte die Beiden in eine Art Kellergewölbe gebracht, wahrscheinlich die Totenhalle oder so was ähnliches. Es war sehr dunkel es schien nur etwas Licht von einigen Fackel die in etwa einem Abstand von zehn Meter an der rechten Seite des Ganges angebracht waren. In diesem Gang und wahrscheinlich auch im ganzen Kellerkomplex stand etwas Wasser es waren etwa fünfzehn bis achtzehn Zentimeter, gerade genug damit die Socken des Blondschopfes nass wurden. Die feuchte und kalte Luft in diesen dunklen Mauern verstärkte die finstere Atmosphäre um einiges.
Selbst den jungen Gardisten lief nun der kalte Schauer über dem Rücken und er fürchtete sich im Normalfall vor gar nichts. Man konnte gerade so bis zur nächsten Fackel gucken und trotzdem war es viel zu dunkel, die Augen des Mannes suchten die Wände nach etwas verdächtigen ab doch es war nicht hell genug um genauere Details zu finden.
Die Adlata und er machte sich nun langsam und möglichst leise auf den Weg dieses Gewölbe zu erkunden, ihnen war bewusst, dass hier jemand sein würde. Aber wer ? Diese war nun die größte Frage die man sich stellen sollte. Mit was hatten sie es hier zu tun?
Der Gang schien endlos lang zu sein, hin und wieder kamen Abzweigungen nach rechts oder links doch diese waren noch düsterer als dieser Gang. Man hörte einige Ratten und Spinnen leise durchs Wasser gehen. Der Blauäugige guckte immer wieder zu seinen Füßen runter, doch nun blieb er plötzlich stehen.
Seine Hand ging langsam zu Boden und hob etwas auf, es fühlte sich noch etwas warm an und dennoch war es schaurig kalt. Er hielt den Gegenstand leicht ins Licht und erkannte es. Der Atem blieb den jungen Mann stehen und selbst Selaras Reaktion war nicht unbemerkt geblieben, die Frau hatte nun eine Hand vor dem Mund und blickte entsetzt und erschreckt auf Geras Hand. Es war fürchterlich, der Mann hielt einen Totenkopf in der Hand an de noch etwas Fleisch hing, von dem Wesen, das es eins gewesen war.
„Wir haben es hier mit einer kranken Bestie oder gar einen Kannibalen oder so was zu tun.“, ging es ihm durch den Kopf. Die blauen Augen des Soldaten gewöhnten sich langsam an den Anblick des Kopfes und begutachteten ihn nun sorgfältig. Egal womit sie es zutun hatten, dieses Geschöpf verstand sein Handwerk. Das Fleisch des Kopfes war sehr präzise mit einem Messer abgetrennt wurden. Der Schädel an sich hatte keinen Kratzer des Messers abbekommen. Die Gänsehaut, die Gera besaß wurde langsam immer schwächer, er stellte sich geistlich nun auf das schlimmste ein. Er musste heraus finden was hier gespielt wird.
Geändert von Gera (01.08.2007 um 23:21 Uhr)
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Links ein Baum, rechts ein Baum, in der Mitte Zwischenraum.
Für Maris sah hier alles gleich aus. Ein Wunder, dass er damals irgendwie nach Vengard gefunden hatte. Naja, irgendwie eben, indem er immer nach Osten bis an das Meer geirrt war, um von dort aus die sich in die Höhe erstreckende Stadt zu sehen. Doch diesmal war die Lage anders, denn diesmal fand er sich mitten in der Pampa und fast vollkommen orientierungslos wieder.
"Na toll... diese verfluchten Sterne!"
Maris hatte noch nie verstanden, warum in verschiedenen Regionen der Welt auch unbedingt verschiedene Sternbilder das Himmelszelt bestimmen mussten, er war schließlich auch kein Gelehrter, der dieses System durchschauen und dessen Gesetzmäßigkeiten kennen musste. Das einzige, was er wusste, war, dass er seiner nächtlichen Orientierungsmöglichkeiten beraubt war und sich in der Zwischenzeit wahrscheinlich schon fünf mal im Kreis gedreht hatte, ohne es zu bemerken. Seufzend ließ sich der Wüstensohn auf einem halbwegs gemütlichen Stein nieder.
"Toll, Maris! Wärst du auf der Straße geblieben, hättest du dich vielleicht wenigstens etwas orientieren können, aber nein, du musstest ja unbedingt den direkten Weg nach Norden gehen. Zwei Wochen renn ich jetzt schon durch dieses übergroße Gemüse, schlag mich mit Scavengern herum, renne vor Snapperherden davon und ernähre mich von fragwürdigen Pflanzen und deren Früchten. Zwei verdammte Wochen... oder so."
Es musste sich wohl um ein gefühltes Jahr handeln, doch seit sich der Nomade von seiner erholsamen Oase im Norden Varants in Richtung der kälteren Regionen des Kontinents aufgemacht hatte, mussten wohl tatsächlich ungefähr zwei Wochen vergangen sein. Er hatte sich sowieso schon viel zu lange dort ausgeruht und sein Schwerttraining war auch nicht wirklich vorangekommen.
"Wieso zum Henker finde ich denn hier keine Straße? Wenn ich doch wenigstens einmal ein wenig Orientierung hineinbringen könnte in diese Reise... aber nein, wenn die Sonne scheint, ist das Blätterdach immer so dicht, dass ich nicht sehe, wo sie gerade scheint, und in der Nacht sieht alles anders aus als gewohnt!"
Augen rollend pflückte sich der Koch einen Bund rötlicher Beeren von einem nahen Strauch und stopfte sie sich weniger mit Genuss, dafür vor allem mit hungriger Gier in den Rachen.
Die kleinen roten Kullern sind das einzige halbwegs genießbare, was man hier finden kann. Da fragt man sich doch, was die ganzen Viecher hier fressen...
Maris hatte nicht den Nerv, hier mitten im Wald sitzen zu bleiben, auch wenn es ihn nicht wirklich reizte, weiter zu laufen, und so erhob er sich, schulterte seinen schweren Rucksack und machte sich wieder auf in der Hoffnung, irgendwann wieder aus dieser grünen Hölle ausbrechen zu können.
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Die beiden Männer hatten schon lange ihr Lager aufgeräumt und waren weiter gezogen. Endlich hatten sie die Wüste hinter sich gelassen und Tylon konnte als Theater Spiel, als Sklave, sein lassen. Nun waren sie auf dem Weg nach Vengard. Voltal schaute sich immer noch misstrauisch um aber der Nomade schaute sich nur die Gegend an. Natürlich kam ihm die Gegend bekannt vor sie mussten vor Trelis sein. „Das beste währe Natürlich wen wir nun einem Ork begegnen“ lachte der Ritter. „Ein Ork? Bitte nicht“ scherzte Tylon. „Wen wir Glück haben erreichen wir gegen Abend Vengard das wäre natürlich sehr Sinnvoll“ Der junge Mann erinnerte sich an seine kurzen besuche in der Stadt Vengard.
Der Wald war Ruhig und das Wetter war bewölkt. Es würde ihn nicht wundern wen es Regnen würde. Regen hatte er schon lange nicht mehr gespürt oder gesehen. Auch wen der Morgen kühl war, seine Laune war noch sehr gut. Tylon schaute sich um. Es war etwas zu Ruhig. Kein Vogel Gezwitscher, kein Bäume rauschen. Plötzlich sprang ein Bandit aus dem Gebüsch und attackierte die Männer. Der Ritter hatte schon seine Klinge gezogen, Tylon jedoch griff sofort in seine Wurfmessertasche und zog ein paar Messer heraus. Der junge Akrobat sprang sofort nach hinten und warf das erste Messer in die Richtung des Banditen.
Der Ritter verteidigte sich so gut es ging. Doch dann stürmte der Mann Plötzlich auf Tylon zu. Der zog seine Klinge und wartete ab. Dann weichte er dem Gegner aus und schlug mit der Klinge zu. Der Mann stolperte und flog zu Boden. Der Nomade schwang kurz seine Klinge und steckte sie wieder ein. „Bemerkenswert“ meinte der Ritter und Atmete aus. „Meine Schwertkunst ist noch nicht Perfekt es sind nur die Grundlagen“ erklärte Tylon. „Such dir doch in Vengard einen Lehrmeister“ schlug der Ritter vor. „Dies werde ich wahrscheinlich tun“ mit einem Nicken sprach der Bursche diese Worte.
Still liefen die beiden Weiter, Tylon putzte seine Wurfmesser und steckte sie dann in seine Tasche. „Du bist ein bemerkenswerter Akrobatiker oder?“ fragte der Ritter. „Ja es macht ein Spaß die verschiedenen Ruinen in der Wüste zu erklimmen oder den Kämpfern mit meinem Geschick auszuweichen ich war auch ne zeitlang Akrobatiklehrmeister aber na ja ich hab diese Stelle abgegeben. Ich meine es hat schon Spaß gemacht mit den Leuten zu Arbeiten und irgendwann würde ich diese Stelle sicher wieder annehmen“ erklärte Tylon. Der junge Mann schaute nur kurz zu dem Ritter.
„Ich werde wohl ein paar tage in Vengard bleiben. Ich bin sicher dass ich dort etwas aushalten werde. Mal schauen vielleicht finde ich auch ein paar neue Freunde“ rief der junge Mann. „Bei uns kannst du vielleicht neue Gefährten finden mag sein. Aber du wirst dort auch einiges an Banditen und Gesocks finden“ „Wo findet man so was den nicht? Es ist normal“ rief Tylon. „Wir sollten mal eine kurze Pause einlegen“ meinte der Ritter.
Der Nomade setzte sich auf einen Baumstamm und zog etwas Käse und Brot aus seiner Tasche.
Der Ritter aß ein Stück Fleisch. Während der junge Krieger etwas Milch trank schaute sich der Soldat in der Gegend um. „Lass uns weiter junger Tylon“ rief der Ritter und beide packten ihre Sachen ein um weiterzureisen.
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Müde war der Gauner, es hatte gestern lange gedauert bis sich seine Augen endlich geschlossen hatten.
Es war kalt, dunkle Wolken verdeckten die Sonne, leicht fröstelnd marschierte er langsam aus der Stadt hinaus. Noch einmal dachte Amphion an seinen Freund, aber er war sich sicher, das Farmar hier alleine klar kommt.
Es war ruhig in der Wildnis, in der Ferne war das Hämmern eines Spechtes zu hören. Aber die Ruhe war meist trügerisch, hinter jedem Busch oder Baum könnte schon die nächste Gefahr lauern. Langsam setzte der Grauhaarige einen Schritt vor den anderen, er wollte es unbedingt vermeiden die Aufmerksamkeit der Tiere auf sich zu ziehen. Einmal von ihnen entdeckt, dauerte es nie lange, bis das Tier auf einen los geht.
In der Wüste war der Feind schon von weitem zu sehen, nur gab es dort nichts wo man sich verstecken konnte, aber so wird man wenigstens nicht überrascht.
Was war das?
Das huschte irgend etwas durch das Dickicht, ob oder Tier war nicht aus zu machen. Schnell verbarg sich der Gauner hinter einem Baum, seine Augen suchten die Gegend nach dem Unbekannten ab. Da entdeckte der Alte einen Mann, so wie der durch die Wildnis eilte war er mit großer Sicherheit auf der Flucht.
Aber wo waren seine Verfolger?
Da kamen sie, zwei Orks hatten sich an seine Fersen geheftet, irgend etwas musste dieser Typ angestellt haben oder handelt es sich um einen Spion der Rebellen.
Viel Zeit hatte der Alte nicht mehr, um über seine Reaktion nach zu denken. Der Flüchtende kam genau auf ihn zu, Amphion zog sein Schwert und wartete bis dieser Kerl nah genug heran gekommen war. Mit dem Griff seines Schwertes schlug Amphion diesen Mann in das Gesicht, schwer getroffen sank er zu Boden. Die Wucht des Aufpralls hatte ihn in das Land der Träume geschickt.
Misstrauisch schaute die Orks auf Amphion, sie wussten nicht wie sie mit dieser Situation um gehen sollten, der Alte könnte doch auch zu den Rebellen gehören.
„Wer bist du Morra“
„Amphion, von dem Volk der Assassinen“, antwortete der Gauner, dabei schob er seinen Umhang zurück. Nun verschwanden auch die letzten Zweifel der Orks, als seine Asssassinenrüstung zum Vorschein kam.
„Was hat dieser Mann verbrochen“
„Mord und Diebstahl“
„War eine Belohnung auf ihn aus gesetzt“
„In der Stadt wirst du sie bekommen“
Die Orks packten den immer noch bewusstlosen Mann, in Geldern sollte er seine Strafe erhalten.
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Die Gänge waren sehr verwinkelt und schienen kein Ende zu finden. Immer wieder konnte man Blutflecken auf dem Boden erkennen oder einige Knochen. Selara wusste nicht was hier unten vor sich gegangen war oder vor sich ging und eigentlich wollte das die Adlata auch gar nicht wissen. Ein innerer Drang aber zwang sie weiter, einerseits wurde sie abgestoßen und andererseits zog sie das Geheimnis an.
Geräusche, immer wieder hörte sie Geräusche in der Ferne, davon ging sie zumindest aus. In den verwinkelten Gängen war das aber nicht genau auszumachen, konnte genau so gut sein, dass hinter der nächsten Biegung etwas lauerte. Der oder das hier unten lebte musste sich gut auskennen, davon ging Selara aus und damit waren sie schon mal im Nachteil. Ein Schauder lief ihr über den Rücken wenn sie wieder mal da Geräusch hörte, als käme es nicht aus dieser Welt. Die Gänge waren jetzt aber nicht mehr so verwinkelt und es hatte den Anschein, als würden sie ihrem Ziel näher kommen. Ob der Adlata das aber gefallen sollte wusste sie nicht wirklich. Irgendwie hatte sie Angst vor dem was sie finden würden aber andererseits konnte sie es gar nicht abwarten.
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Einige Minuten waren die beiden über die Wiese gelatscht, dann kamen die ersten Bäume. Der Boden wurde uneben und der Wald dichter. Sehr schön, das war doch eigentlich so was wie das bevorzugte Gebiet von Wölfen und solchen Arten, oder nicht? Arach wusste es nicht, allerdings vermutete man in dunklen Wäldern immer etwas schlimmes. Warum sollte dort dann nichts solches sein? Es gab einige Gründe dagegen, aber probieren würden sie es ja ohnehin im Wald, also warum dachte Arachnas eigentlich darüber nach? Er wusste es nicht, allerdings vermutete er...halt, er drehte sich im Kreis.
Mittlerweile war das Licht spärlicher geworden, man konnte allerdings noch ohne Probleme sehen. Selbst wenn das nicht mehr ginge, würde es der Magier nicht wagen, eine Lichtkugel zu erschaffen. Ob Faren das wohl machen würde? Wenn er Novize war, musste er wohl oder übel auch mit der Magie zu tun haben.
Faren...ich würde sagen, wir erschaffen kein Licht...könnte uns mehr Aufmerksamkeit aufhalsen, als uns lieb ist...
Der Novize hatte inne gehalten, während Arri gerade das letzte Wort gesprochen hatte. In seinen Augen lag irgendetwas...alarmiertes.
„Hörst du das?“
Anfangs hörte er nichts, nein, aber nach einigen Sekunden kam es. Grunzen.
„Wildschweine...oder vielleicht sogar Ripper, das weiß ich nicht. Wir sollten jetzt vorsichtiger und leiser sein.“
Der Riese hatte begonnen, zu flüstern, und ab jetzt ging es schleichend weiter. Arach musste sein Tempo nicht mal zügeln, da der Vermummte auf Grund seiner Größe viel größere, allerdings noch nicht so schnelle Schritte machte. Nach einer guten Minute hatten sie eine kleine Anhöhe erreicht, die von den Wildschweinen – sofern es solche waren, vielleicht auch Ripper, wo war schon der Unterschied – knappe zehn Meter entfernt war. Also eindeutig Gefahrenzone. Hoffentlich wusste Faren sich zu verteidigen, falls es zu solch einem Fall kommen sollte. Denn Arachnas hatte weder Stab noch nützliche Magie, allerdings konnte er sich nach Silden zurückteleportieren. Ganz im Gegensatz zu Faren.
Die Schüler hockten sich im Schneidersitz auf den Boden und begannen, ihre Schatullen aus den Taschen zu kramen. Dazu noch einen Dietrich, der mittlerweile gekonnt gepackt wurde und ins Schlüsselloch geschoben wurde. Die Viecher grunzten, das machte vielleicht nervös. Links und rechts schwenken, nicht zu fest, und nicht zu locker. So langsam bekam Arach das Gefühl, dass er die Druckstärke herausgefunden hatte.
Zwei Minuten später war das Gefühl verschwunden. Grunzen. Er war sich sicher, nun schon fast ganz hinten zu sein, doch er hatte einfach nichts gespürt. Vielleicht war das der „Trick“ an diesem Schloss, dass die Bolzen ganz hinten angebracht waren. Einfach mal weiter, bis es nicht mehr ging. Und kaum war dieser Gedanke gedacht, rannte Arach auch schon mit seinem Dietrich an. Mist, was war an diesem Schloss dran? Unabsichtlich, ob der Wut, die er gerade auf sein Versagen hegte, schoss der ehemalige Zirkelsbruder die Magie durch seinen Körper, folglich auch durch seine Finger, und er bekam ein kurzes Bild des Schlosses in den Kopf. Was war das da hinten gewesen, wo er gerade mit seinem Dietrich war? Jedenfalls nichts, das er in einem Schloss erwartet hätte. Grunzen. Vielleicht hatte Bardasch ja ein kleines Stückchen irgendwas ins Schloss geworfen und somit irgendetwas verklemmt?
Ja, das klang plausibel. Also raus mit dem Teil. Vorsichtig tastete Arach mit der Nase des Dietrichs an dem unbekannten Stück umher. Was das wohl war? Er konnte sich absolut nichts vorstellen, was diese Form hatte. Und außerdem schien es nicht locker zu sein, es machte fast den Anschein, als würde es doch zum Schloss gehören. Grunzen. Aber das war so unwahrscheinlich...warum sollte aus dem Schloss hinten einfach ein kleines Stöckchen herausstehen? Moment, es war doch nicht fest, unten war ein kleiner Schlitz...Moment – Das war ein Hebel! Das war der Trick an der Sache! Rasch hatte der Akrobat das feine Stöckchen nach unten gedrückt, und er hörte irgendetwas klicken. War das schon der ganze Mechanismus gewesen? Nein, die Schatulle öffnete sich noch nicht. Grunzen, verflucht, Arachnas’ Hände waren ganz zittrig. Jetzt würde mindestens noch ein Bolzen kommen.
Vorsichtig zog Arach den Dietrich wieder zurück, und schon nach zehn Sekunden war er beim ersten Bolzen angelangt. Noch einmal so viel Zeit verstrich und er war eingerastet. Und der erste Bolzen blieb auch der letzte, die Schatulle öffnete sich und offenbarte wieder einmal ihren grandiosen Inhalt, nämlich nichts. Grunzen. Der Magier zog den Dietrich wieder heraus und blickte sich um, nach Faren, wie weit er schon war.
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Den schwarzen Reisemantel eng um den Körper geschlungen, um die reichlich unangenehme und immer penetranter werdende Kälte vom wärme gewohnten Körper fern zu halten, schleppte sich Maris weiter durch den Wald. Im Prinzip sah alles genau so wie am Vortag aus, nichts hatte sich geändert. Das Blätterdach über seinem Kopf war für seinen Geshcmack immer noch zu dicht, der Boden zu feucht und matschig, alles gleich aussehend. Es war zum Verzweifeln.
Wenn ich nicht bald irgendetwas finde, das anders aussieht als dieses Gestrüpp hier überall, kletter ich auf den nächstbesten Baum. Ist ja nicht zum... Rauschen?
Rauschen? Rauschen! Irgendwo in der Nähe musste sich wohl eine Ansammlung von Wasser befinden, ein Fluss oder Ähnliches. Angestrengt versuchte der Nomade, die Geräuschquelle zu lokalisieren, was nicht gerade einfach war, da die Unmengen von Bäumen den Schall dermaßen zerstießen und zerteilten, dass letztendlich nur ein schwammiger Brei von Lauten die Ohren des Orientierungslosen erreichte.
Ach was soll's, rennen wir einfach los.
Schnell schätzte Maris die grobe Richtung des Gewässers ein und stürmte los, und tatsächlich, nach wenigen Minuten schnellen Laufes lichtete sich das bis dato dichte Blätterdach und gab den Blick auf die rauschende Flut eines Flusses frei.
Na bitte, das ist doch mal ein Zeichen...
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Kynezu Hayabusa drehte sich um und schaute Dagonet an. Seit einigen Tagen nun liefen sie hier am Rand des sildener Waldes entlang und hofften, von etwaigen Verfolgern nicht gefunden zu werden.
''Hat der Herr Dagonet eigentlich einen Plan, was wir mit dem da machen wollen?'', fragte Kynezu und gab Treon, dem Gefangenen, einen demonstrativen Tritt in die Seite.
''Nun, wir suchen den Kopf der Bande.'', anwortete Dagonet gelassen.
Kynezu lachte kurz und schüttelte den Kopf.
''Kurze Zwischenfrage, Rachegeist: Wer jagt die Typen, du oder ich? Mir hat's schon gereicht, dem Kerl hier etwas Angst einzujagen, Blut vergießen will ich nicht, das überlasse ich dir.''
Dagonet schubste Treon gegen einen Baum und schaute Kynezu herausfordernd an.
''Heißt das, du lässt mich im Stich? DU warst es doch, der mich zu der Rache überredet hat.''
''Ja, ich habe dich überredet, die Entscheidung jedoch lag letztendlich bei dir alleine, nicht bei mir. Wie gesagt, such dir die Typen und mach Hackfleisch aus ihnen, ich habe genug vom Wald und setz mich nach Faring ab. Werde mich dann wohl den Orksöldnern anschließen, wie ich es ja schon vorhatte.''
''Feigling.'', sagte Dagonet nur abfällig und wandte ab.
''Lieber ein lebender Feigling, als mutig im Tode.''
Ein gehässiges Lächeln breitete sich auf Kynezus Zügen aus.
''Wie auch immer, viel Spaß noch. Ich haue jetzt ab.'', sagte er und drehte sich dann zu Treon um.''Und du, Bauer, höre ich noch einmal das einer von eurer Sippschaft im Walddorf meinen Namen im Zusammenhang mit Vatermord benutzt, schlachte ich DICH dafür ab. Lass dir das gesagt sein.''
Dann machte sich Kynezu bereit, entgültig zu gehen. Gerade als er am Rand des Waldes stand und davor war, auf die lichten Wiesen Myrtanas zu treten, hörte er hinter sich noch das Knacken einer gebrochenen Nase und die Stimme Dagonets.
''Verdammt, warte Mistkerl, ich komm doch mit.''
Kynezus Grinsen wurde noch breiter. Hatte sich der alte Haudegen doch entschlossen, mit nach Faring zu kommen.
''Wollen wir den da einfach so liegen lassen?'', fragte Kyne etwas unsicher. Dagonet nickte.
''Der wird sich mit seiner gebrochenen Nase rumschlagen müssen.''
Dann machten sich die beiden Männer auf den Weg, Richtung Faring.
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Langsam kamen sie dem Ende dieses Ganges immer näher, der junge Gardist blickte ständig auf den Boden und das was er dort vorfand gefall ihm gar nicht. Überall lagen Skelette von Menschen oder Tieren, die Hand von Gera ging an seinen Rücken und holte seinen Dolch aus der Scheide. Er drehte sich zu Selara um „Hör mir zu. Ich spüre, dass hinter der nächsten Ecke irgendwas ist. Die Geräusche verraten das eindeutig.“ Er erklärte ihr das er nun etwas voran ging um nach zu sehen was da war und ihr ein Zeichen gäbe wenn was wäre und sie ihm sofort zur Hilfe eilen sollte.
Er ging langsam und vorsichtig vor, er konzentrierte sich auf sein Gehör. Der Blondschopf konnte nun die Töne genau zuordnen es waren Schmatzgeräusche, da wusste wie es aussieht jemand nicht über gute Manieren bescheid. Langsam konnte die Augen des Mannes etwas erkennen an einem Tisch saß eine fremde Gestallt und aß gerade etwas. Sie war in schwarzen Gewändern umhüllt und alleine ihr Anblick hatte was Düsteres. Es lag eine unheimliche Aura in der Luft, als ob dieses Etwas vor ihm das Böse in Person war. Man konnte es schon fast in der Luft ergreifen, das Böse, die Finsternis.
Die blauen Augen suchten im den kleinen Raum weiter, er sah recht schmutzig aus, an der einen Wand lag eine halb zerfetzte Matratze auf die diese Gestallt schlief, ein Tisch und ein Stuhl waren ebenfalls hier. Nun blieb sein Herz stehen. Auf zwei Holzpfählen waren Menschenkopfe aufgespießt, dazwischen stand eine Meter große Statur Beliars. Sie hatten es hier mit einem Beliar Anhänger zu tun, der irgendwelche merkwürdigen Lebensgewohnheiten hatte.
Ein Schauder lief den Rücken des Soldaten runter, er drehte sofort um und begab sich zur jungen Frau zurück um ihr von seinem Gesehen zu berichten damit sie wusste was auf sie bevor stand.
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Mit der nähe der Ripper, denn einige diese Schweine waren einfach zu groß für gewöhnliche Wildschweine, hatte Faren keine Probleme. Als ehmaliger Jäger war es gewöhnt sich an wesentlich gefährlichere Tiere zu heranpirschen, weshalb ihn diese mutierten Monsterschweine völlig kalt liessen. Leise nahm er die Schatulle von seinem Mitschüler entgegen, und lies den Dietrich mit einer ihm inzwischen vertrauten Bewegung ins Schloss gleiten. "Das ist ja das selbe Schloss, das ist ja langweilig!", dachte der Novize mit einem leisen genervten Stöhnen und blickte erneut zu den Wildschweinen und Rippern hinüber.
Dann machte er sich daran das Schloss zu öffnen, und zehn Minuten später erklang das für ihn inzwischen vertraute Klicken. Nach einem Blick in Richtung der Schweine wollte Faren die Schatulle wieder verschliessen, weil er aber mit einem Auge immer noch auf die Wildschweine achtete zerbrach er dabei aus versehen den Dietrich.
Resigniert entfernte der Tätowierte das abgebrochene Stück aus dem Schloss, indem er es mit einem magisch erzeugten Wind heraus blies. Kurz darauf erklang auch aus Arachnas Richtung ein leises Klicken. Die beiden Männer sahen sich an, und nickten sich zu. "Hast du Lust auf Wildschwein braten heute Abend?", fragte Faren seinen Mitschüler welcher zu Antwort nur die Mundwinkel verzog was wohl ein Lächeln darstellen sollte.
"Ein seltsamer Kerl!", dachte der Novize und grinste der Freundlichkeit halber zurück. Dann trat er mit einem Feuerball in der Hand auf die Lictung, und schleuderte das feurige Geschoss auf einen großen Keiler. Das Tier ging in Flammen auf, und vom dem plötzlich ausbrechenden Feuer erschreckt flohen die anderen Wildschweine panisch tiefer in den Wald.
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Missmutig hatte Selara gewartet bis Gera wieder zurückkam, sie hatte schon mehr Erfahrung als ihr niedriger Rang vermuten ließe, konnte es aber niemandem zeigen. Irgendwie war ihr das aber klar gewesen. Nun gab es aber auch ein anderes Problem zu lösen. Wenn das wirklich stimmte was ihr Gera erzählt hatte musste der Kerl unschädlich gemacht werden, wer konnte schon wissen wen er sich als nächstes holen würde.
Selara ekelte sich vor jedem Schritt den sie machen musste, wusste sie doch nicht worauf sie da eigentlich trat. Diesmal hatten sie beschlossen zusammen rein zu gehen, falls der Kerl angreifen würde wäre es die Aufgabe von Selara in mit dem Bogen möglichst unschädlich zu machen oder wenigstens zu schwächen, so könnte ihm dann Gera den Rest geben.
Selara konnte spüren, wie ihr Herz anfing schneller zu schlagen, und der Gedanke an den Kerl ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren.
Kaum hatten sie den Raum betreten flog auch schon der Tisch um und der Kerl griff sie ohne Vorwarnung an. Selara zögerte gar nicht lange, zielte nur kurz und schoss auch sofort. Leider traf sie nur in die Schulter des Gegners und so musste Gera doch noch ran.
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In Geldern bekam der Gauner die versprochene Belohnung, es war leicht verdientes Gold. Einige der Orks waren darüber nicht sehr erfreut, das ausgerechnet ein Morra ihnen zuvor gekommen war. Zähne knirschend mussten sie diesen Umstand aber hin nehmen.
Die Strafe die den Mörder erwartete war schnell gesprochen, in Faring wird er den Rest seines erbärmlichen Daseins als Sklave fristen.
Aber in der Stadt waren nicht genug Krieger um sie gegen einen eventuellen Angriff zu schützen, deshalb wird der Gefangene Faring nie erreichen.
Es war die Chance für den Gauner, das Bündnis zwischen Assassinen und Orks zu stärken. Noch einmal kurz darüber nach gedacht, bot sich der Alte an, den Mörder in den Hauptsitz der Orks zu bringen.
Der Ranghöchste der Orks, gab dem Assassinen noch ein Schriftstück mit, das er wenn es Probleme geben sollte vor zeigen sollte.
Bis nach Trelis sollte, den Grauhaarigen noch einer ihrer Krieger begleiten. Der Gefangene wurde in Ketten gelegt, eine Flucht sollte verhindert werden. Also wird es ein verdammt langsamer Marsch werden, mit den Fussketten war es nicht möglich schnell durch die Wildnis zu kommen.
Schon die ersten Schritte außerhalb der Stadt gestalteten sich als schwierig, der Gefangene wollte nicht laufen. Nach ein paar, für ihn schmerzvollen Schlägen, setzte sich wider in Bewegung. Es sah so aus, als würde er sich lieber tot schlagen lassen, als lebend in Faring an zu kommen. Sein Verhalten deutete darauf hin, das womöglich im Auftrag der Rebellen gehandelt hatte. Wenn dem so sein sollte, werden sie bestimmt versuchen ihn zu befreien, um ihm die Qualen bei einem Verhör der Orks zu ersparen.
Jedes Geräusch aus dem Wald trieb die Anspannung weiter nach oben, um die Gefahr eines Angriffs waren sich alle bewusst.
Endlich kamen die Stadtmauern von Trelis in Sichtweite, nur noch wenige Schritte waren es bis sie sich wieder sicher fühlen konnten. Amphion ließ aber das Gefühl nicht los, das ihnen jemand gefolgt war.
Endlich konnte der Gauner erst einmal erleichtert auf atmen, ein Stück des Weges hatten sie heil überstanden. Aber Amphion wusste auch, bald wird er alleine mit den Gefangenen weiter ziehen.
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Heute hatte Morlon ganz früh Silden verlassen nachdem er die Hoffnung aufgab Paolo wieder zu sehen. Es gab sonst auch nichts interessantes mehr, was er in Silden hätte tun können.
Sein nächstes Ziel war Geldern. Geldern soll eine reiche Stadt sein hatte Morlon gehört. Das wollte er sich doch mal näher ansehen, wie es dort so zuging. Allerdings musste er vorsichtig sein, da die Orks dort regierten. Zuerst einmal musste er überhaupt schauen, dass er in die Stadt reinkam, da sie sicher gut bewacht war.
Aus diesem Grunde hatte er auch seine Adlatenrobe in Vengar gelasssen um nicht aufzufallen. Sonst wäre sein Leben dort wohl schneller vorbei als dass er Innos sagen könnte.
Den Weg nach Geldern hatte er sich von Jan erklären lassen, da er sich in dieser Ecke von Myrtana nicht so gut auskannte, noch nicht. Bis Geldern sollte es nicht sehr weit sein. Vielleicht würde er ein oder zwei Tage brauchen. Die Hälfte hatte der Adlatus sicher schon hinter sich gelassen, da er schon sehr früh losgezogen war.
Inzwischen hatte es leicht angefangen zu regnen. Die Tropfen, die auf Morlon prasselten erfrischten ihn. Es war richtig angenehm durch den Regen zu laufen.
Doch es schien immer stärker zu regnen. Deshalb beschloss der junge Adlatus loszurennen um einen Unterschlupf zu finden, der ihn vor dem Regen schützen sollte. Seine schwarze Kutte klebte richtig an ihm. Es fühlte sich richtig eklig an.
Schließlich hatte er eine Höhle gefunden und machte es sich dort drin erst einmal bequem.
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Kynezu Hayabusa schaute gen Norden. Ein Lächeln zierte sein Gesicht. Tannen. Vorzeichen für den Beginn des Nordlandes, an dessen Flanke die Burg Faring ruhte. Selbst jetzt im Sommer war die ganze Szenerie grau und trist, auf eine Weise, wie es der Arbeiter mochte. Doch war das eine so gute Einstellung? Eigentlich sollten doch blühende Wiesen und das Gezwitscher von Vögeln, wie jedem guten Menschen, gefallen, keine tannenbewehrten Hänge.
War er denn gut? Sollte er für Innos, Frieden und das Gute kämpfen? Was hatte er davon?
Doch dem gegenübergestellt, war das Böse. Was hatte er davon, mit den Orks zu fechten, reich zu werden und Beliar zum letztendlichen Sieg über alles Gute zu verhelfen?
''Macht. Das würde ich haben.'', flüsterte Kynezu so leise, das Dagonet ihn nicht verstehen konnte. Ja, Macht. Er könnte befehlen, er könnte bestimmen. Diese Person von de Puce kam dem Arbeiter wieder in den Sinn. Ein gehässiges Lächeln zierte sein Gesicht.
''Der würde dann auch leiden.''
Dagonet schaute zu ihm hinüber. In seinen Augen war die selbe Müdigkeit zu sehen, die Kynezu ebenfalls erfüllte. Eine Erinnerung, das er nun schlafen sollte, wollte er nicht übermüdet nach Faring zurückkehren.
''War irgendwas?'' Kynezu schüttelte immer noch lächelnd den Kopf und streckte sich demonstrativ. Macht. Das war die Motivation, die ihn die Sklaverei unter den Orks ertragen lassen würde. Der Gedanke an reine, unverfälschte Macht.
''Nacht.'', murmelte Dagonet nur und drehte sich. Kynezu wartete ein wenig, lauschte dem beruhigenden Zirpen der Zikaden, bis Dagonet eingeschlafen war. Der dunkle Schatten des Mannes lag dort auf dem Boden, einzig das rythmische Heben und Senken seines Brustkorbes war ein Lebenszeichen.
Macht.
Kynezu lächelte ein letztes Mal in die Nacht hinein, dann drehte auch er sich um und schlief ein.
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Morlon hatte sich nun in der Höhle versteckt, nachdem es angefangen hat in Strömen zu regnen. Es sah auch so aus als ob es heute nicht mehr aufhören würde zu regnen. Und durch diese Nässe zu reisen war auch nicht so das Wahre, weshalb der junge Jäger beschloss diese Nacht sein Lager hier in der Höhle aufzuschlagen.
Zuvor musste er aber noch überprüfen, ob nicht irgendwelches Getier in der Höhle war, was ihm hätte gefährlich werden können. Es war ja das letzte Mal in der Höhle so, dass sich zwei Gobbos gestritten hatten, wem das Stück Fleisch gehörte. Das hätte gefährlich werden können, wenn Morlon nicht rechtzeitig nachgeschaut hätte.
Der junge Magier beschwor langsam eine Lichtkugel in seiner rechten Hand und hielt sie vor sich. Langsam schritt er die dunklen Gänge entlang immer tiefer hinein in die Höhle. Das einzige, was er bisher finden konnte waren ein paar Fledermäuse, die von dem Licht aufgeschreckt wurden.
Hinter einer Biegung schien Licht zu sein. Morlon packte schnell seinen Bogen aus. Wer weiß was da Lauern könnte. Goblins, Orks, Schrate? Egal was es war, er musste vorsichtig sein.
Langsam näherte er sich der Biegung hinter der sich das Licht verbarg. Mit einem flüchtigen Blick schaute er um die Ecke in der Hoffnung was erkennen zu können.
"Ein Bett?" fragte sich der Meisterschütze verwundert als er um die Ecke schaute. Den Bogen ließ er wieder sinken und packte ihn schließlich weg, als er niemanden vorfand. Bis auf einen kleinen Tisch und einen Stuhl sowie einige Fackeln an den Wänden konnte er auch nichts weiter erkennen.
"Dort wohnen bestimmt keine Goblins oder Orks, oder was auch immer." sagte sich Morlon grübelnd. Der Besitzer schien seit einiger Zeit nicht mehr hier gewesen zu sein, so staubig sah alles aus.
Das kam Morlon gerade recht und er machte es sich auf dem Bett gemütlich. War es nur Glück oder wollte Innos seinen Diener nicht im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen lassen? Wie dem auch sei, Morlon freute sich darauf in dem Bett zu schlafen und legte sich nieder.
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Lehrling
Wenn es so weitergehen würde, dann würde die hübsche Frau bald einem krummen, alten Weib gleichen. Schon Früh Morgens war sie auf den Beinen und stand auf dem Feld, auf dem sie in sengender Hitze Anweisungen des Bauern befolgte oder besser gesagt musste, denn ohne die paar Goldstücke war ein Leben sinnlos, zumindest in den Städten. Der Korb der wieder ihren Rücken stark belastete kam ihr vor wie ein Fels, den sie ständig mit sich trug. Seufzend über diese bitteren Umstände, legte Arcendia eine kurte Verschnaufpause ein, um überhaupt lebendig in Vengard anzukommen.
Doch ein helles Licht lockte sie. Aus der Ferne loderten Flammen in den sternenbesetzten Nachthimmel. Im Grund genommen waren Sterne sinnlos. Ohne sie wäre die Welt auch nicht anders. Über all solche Dinge zerbrach sie sich momentan den Kopf, sie war am Ende, musste raus in die weite Welt. Irgendwo würde sich schon etwas vernünftiges finden lassen, etwas wo es mit dem Geld besser stand, etwas wo noch Zeit für sich selbst war.
So blickte sie in den Himmel und trotzdem wurde der Blick wieder auf dieses Feuer gelenkt. Was gab es dort? Dies galt es nun herauszufinden und so schlich sie Arcendia vorsichtig an die Stelle heran. Das Knistern wurde immer lauter. Instinktiv nahm sie Deckung hinter einem Gestrüpp und hatte nun gute Sicht auf die Feuerstelle.
Ein mittelgroßer Mann saß dort, gekleidet in eine seltsame Rüstung die nichts gutes verhieß. Seine Haut war dunkler als Andere, etwas südländisch wenn der Blick nicht täuschte. Kurzes, dunkles Haar. Genaueres blieb aber verborgen, so stark war das Feuer noch nicht. Die beobachtende war sich unsicher, ob sie sich nun zu jenem entdeckten Fremden gesellen sollte, aber da sie sowieso nichts Besseres zu tun hatte, ergriff sie den Moment. In den Schein des Feuers tretend, schenkte ihr der Fremde nur einen überraschenden Blick. Sein Mund stand offen.
Hatte er vielleicht etwas verschluckt und rang deswegen nach Luft? „Mein Name ist Arcendia, geht es dir gut, du siehst etwas verwirrt aus.“ Ein langsames Nicken seitens des Fremden sollte wohl heißen, das alles in Ordnung sei. „Mein Name ist Pardo. Ich bin soeben aus der Stadt geflohen und suche nach Abenteuer.“ Diese Worte kamen sehr plötzlich und selbstsicher. Noch eben hatte er kein Wort herausgebracht und blickte wie ein toter Frosch drein.
Die Frau begann Pardo zu erzählen, sie sprach offen, erläuterte jedes noch so kleine Detail in ihrem Leben. Dies war seltsam, denn bisher gab es nur einen Menschen dem sie so etwas erzählt hatte.
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Der Pfeil den Selara auf den Fremden geschossen hatte steckte ihm in der Schulter fest, dennoch konnte er sich sehr schnell und geschickt bewegen. Er war die Schmerzen sichtlich gewöhnt er hatte nicht mal mit der Wimper gezuckt, als der Pfeil in sich reingebohrt hatte. Der Mann blickte Gera mit einen Wut entbrannten Blick an, das Messer in seiner Hand war voller Blut seiner schon bisherigen Opfer und der junge Gardist wollte nicht zu diesen Gehören.
Er attackierte seinen Gegner immer wieder doch dieser parierte alle seine Hiebe mit diesem recht einfachen Messer, er schien ein erfahrener Kämpfer zu sein. Der Kampf zog sich durch den ganzen kleinen Raum, der Blondschopf hatte nun einen leichten Vorteil, denn sein Kontrahent stand mit dem Rücken zur Wand und konnte nun nicht mehr weit kommen. Der Soldat setzte zu einem heftigen diagonalen Hieb an, sein Gegenüber hielt das kleine Messer gegen Geras Feuerzahn.
Die nächsten Sekunden gingen wie in Zeitlupe, das Messer flog durch den Raum in Richtung von Selara, das Schwert des Gardisten schnitt sich in das Fleisch des Fremden und die Augen des Mannes folgten der Flugbahn des Messers. Wenn die junge Frau nicht ausweichen würde, dann wäre sie wahrscheinlich tot.
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In der Nähe der Stadt Vengard
Seid einer geraumen Weile schon bewegte sich der Dicke in der Landschaft. Schon lange war es dunkel und er ärgerte sich darüber, das er überhaupt noch aufgebrochen war, anstatt bis zum nächsten Tag zu warten. "Toll, ganz toll, Hasso. Das hast Du ganz toll gemacht", maulte er vor sich hin und ertaste sich seinen Weg durch das waldige Gebiet. Man konnte die Hand vor Augen nicht sehen, geschweige denn die vielen Wurzeln und Hölzer, die sich als reinste Stolperfallen entpuppten. Die Tatsache, das er keine Ahnung hatte, wo er sich befand, machte die Sache auch nicht grade besser. Mit zusammen gekniffenen Augen erblickte er etwas helles Leuchten, das Hasso seine Richtung änderte und nun dem Leuchten entgegen stolperte, als das Leuchten mit einem mal verschwand. Vorsichtig tastete der beleibte Mann sich weiter, wärend seine Hände manches mal an den blöd herum stehenden Bäumen halt suchten. Da... da war es wieder... und schon war es wieder weg.
Jetzt erkannte Hasso, was er dort gesehen hatte. Jemand hatte seinen metallenen Teller einfach achtlos in die Landschaft geworfen und dieser spiegelte das Licht des Mondes wieder, wenn dieser mal grade hinter den Wolken hervor lugte. Der Dicke konnte sich aber trotzdem glücklich schätzen, denn dieses Leuchten hatte ihm indirekt den Weg aus der Dunkelheit gewiesen. Wie er erkennen konnte, befand er sich auf freiem Feld, doch sagen, welches Fleckchen Erde das war, konnte er nicht. Auch einen Anhaltspunkt konnten seine Augen nicht ausmachen, dafür aber etwas anderes, das ihm leicht gelb entgegen leuchtete. Hasso wollte in seinem Ärger die Blume schon zertreten, als er stutzte. Diese Form, dieses Aussehen, diese Farbe! War das etwa das, wonach er suchte?
Hasso bückte sich hinunter und erinnerte sich grade noch im letzten Moment, das sein Meister pflänzchen mit Wurzeln verlangte, das der Dicke nun auf alle Viere ging und mit seinen Pranken zu schaufeln begann. Grade konnte er das Gewächs vorsichtig aus der Erde lösen, als etwas im Hintergrund ihn aufschrecken lies... ein Knacksen und ein Knurren. Hastig wie ein Dieb packte Hasso das gelbe Teil und donnerte in die andere Richtung laufend davon. Wohin war egal... hauptsache Weg... Autsch... Sch****. Wer bitte schön hatte hier einen Graben ausgehoben?
Hasso fand sich inmitten Diesem wieder und erkannte nach einem Moment des Zögerns, das es ein Straßengraben war. Das Wasser hatte hier am Rande des Weges die Erde weg gespült, doch war das feuchte Nass schon lange versackt, das dem Dicken wenigstens ein Bad erspart blieb. Erneut vernahm der sich aufrichtetende Mann ein Leuchten, eines, welches von einer Stadt stammte. "Vengard", flüsterte er und setzte seinen Weg erneut stolpernd fort.
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