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    Post [Story] Dämonen eines Helden

    „Im Namen König Rhobars, Träger des Zepters von Varant, Vereiniger der vier Reiche am myrthanischen Meer und Erwählter deines Gottes Innos vollstrecke ich hiermit folgendes Urteil für die dir zu Last gelegten Verbrechen:
    Lebenslange Haft in der Minenkolonie von Khorinis. Mögest du deine Sünden bereuen und zum Weg der Rechtschaffenen zurückfinden.“ Mit leerem Blick vernahm der Sträfling das Urteil. Er war damit keinesfalls einverstanden, doch wäre jeglicher Widerstand vergeblich gewesen. Er hatte resigniert; sich damit abgefunden, dass seine Gegner mit ihrem Verrat an ihm erfolgreich gewesen waren.
    „Bringt ihn auf die Plattform!“ Die königlichen Soldaten taten wie befohlen und führten den Sträfling auf die hölzerne Konstruktion. Das morsche Holz knarrte verdächtig unter dem Gewicht der Personen. Das Seil, an dem die Plattform in wenigen Sekunden in die Kolonie herabgelassen werden sollte, war abgewetzt und hatte jegliche Spannung schon längst verloren.
    „Lasst ihn herab!“ Wortlos begann einer der beiden Soldaten die quietschende Kurbel zu betätigen. Mit dem Wind schaukelnd und unter seinem Gewicht ächzend, setzte sich die Plattform langsam in Bewegung.
    Geändert von Lord Regonas (09.02.2018 um 21:12 Uhr) Grund: Alter Schinken gammelt nicht, er reift :)

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    Die Ankunft des Neulings blieb innerhalb der Barriere nicht unbemerkt. Ein schwer gepanzerter Gardist betrat, noch während die Plattform dem Berg herunter gelassen wurde, den Austauschplatz. Skeptisch musterte der Neuankömmling den bewaffneten Soldaten. Der Aufstand innerhalb der Barriere, hatte bereits vor Monaten die Runde gemacht. Es war allgemein bekannt, dass die Sträflinge die Kontrolle über die Minenkolonie übernommen hatten. Somit handelte es sich bei den Gardisten ebenfalls nur um einen Sträfling in Soldatenrüstung.
    „Du bist doch mal ein Hübscher!“, rief der Gardist mit einem schmierigen Grinsen, nachdem die Plattform am Fuße des Berges angekommen war. Der Neuankömmling reagierte nicht auf das Gewäsch des Soldaten. Der Gardist war ihm unsympathisch und dementsprechend ignorierte er ihn.
    „Los, komm her! Ich will dich mal durchsuchen!“, bohrte der Gardist weiter. Aus Antisympathie wurde schlagartig eine Bedrohung. Der Neuling hatte ohnehin nichts als seine Kleidung bei sich und sich von einem Fremden untersuchen zu lassen, war ihm zuwider.
    „Vergiss es!“, antwortete er und wich einen Schritt zurück.
    „Du wirst gefälligst tun, was ich dir sage!“, erwiderte der Gardist hämisch und zog sein Gardeschwert. Der Neuling suchte innerlich verzweifelnd nach einer geeigneten Fluchtmöglichkeit. Hinter ihm lagen jedoch nur die unüberwindbaren und durch die magische Barriere blockierten Felsketten. Noch ehe er sich irgendwie aus dieser Situation retten konnte, spürte er bereits die metallene Klinge des Gardisten an seinem Hals.
    „Schluss damit!“ Ein bedrohlicher Unterton lag in der Stimme des Gardisten. Der Neuling war sich sicher, dass der Soldat keinen Augenblick zögern würde, ihn niederzustrecken und ergab sich schließlich seinem Schicksal.
    „Gib mir deine Flossen!“, befahl der Gardist und kramte aus seiner Tasche ein längeres Seil heraus. Der Neuling folgte der Anweisung und sah vollkommen hilflos dabei zu, wie ihm beide Hände gefesselt wurden. Der Gardist nahm dabei keinerlei Rücksicht und befestigte das Seil mit einem festen Knoten um die Handgelenke des Neuankömmlings. Mit einem prüfenden Blick begutachtete der Gardist sein Werk und nickte schließlich grinsend.
    „Dann wollen wir mal!“ Das andere Ende des Seils in der Hand, zog der Gardist seinen Gefangenen hinter sich her. Sie folgten dem Bergpass in südlicher Richtung über weitgehend karges Ödland. Wenige Pflanzen wuchsen in dieser Höhe und waren wenn überhaupt nur von spärlicher Größe. Immer wieder zog der Gardist unbarmherzig an dem Seil, um schneller voran zu kommen. Nicht nur, dass der Neuankömmling dadurch jedes Mal ins Straucheln geriet, auch das Seil schnitt sich gnadenlos tiefer in seine Handgelenke.
    Nach einer ganzen Weile erreichten sie einen steilen Abhang. Ein Großteil der Minenkolonie war von dort aus zu überblicken. In diesem Moment wurde dem Neuankömmling bewusst, wie sehr er die Größe der eigentlichen Kolonie unterschätzt hatte. Allerdings hatte er kaum genug Zeit, um sich einen genaueren Überblick zu verschaffen.
    „Trödel hier nicht herum!“ Der steinige Gebirgspfad führte die beiden nun westlich am Gebirge vorbei und mündete in ein wesentlich tiefer gelegenes Tal. Plätscherndes Wasser aus einem naheliegenden Fluss und raschelnde Blätter, die von den am Pfad angrenzenden Bäumen fielen, erweckten den Eindruck eines idyllischen Paradieses. In Kontrarietät dazu standen jedoch unweit des Flusses zwei schwer gepanzerte Gardisten und bewachten eine angrenzende Brücke.
    „Hallo Bullit! Wo hast du denn diesen Waschlappen aufgegriffen?“ Der Neuankömmling ignorierte die Provokation des wachhabenden Gardisten. Immerhin hatte er soeben den Namen seines Schinders erfahren. Dies half ihm zwar nicht direkt, doch unter Umständen führte die persönliche Schiene zur erfolgreichen Flucht aus seiner Gefangenschaft. Ein kühler Kopf und der richtige Moment waren dabei entscheidend.
    „Das ist frisches Fleisch für Brabak! Nicht gerade ein Muskelprotz, doch für ein hübsches Sümmchen wird es dennoch reichen.“, antwortete Bullit und führte seinen Kameraden den Gefangenen vor.
    „Brabak wird dich in die Mine schicken, damit du erst mal ein bisschen kräftiger wirst.“, wandte sich einer der anderen beiden Gardisten nun direkt an den Gefangenen und musterte ihn von oben bis unten. „Falls du bis dahin nicht vor Erschöpfung draufgehst!“
    „Oder die Minecrawler fressen ihn auf!“, fügte der andere Gardist lachend hinzu. Die beiden Brückenwachen traten schließlich beiseite und gaben den weiteren Weg frei. Bullit setzte sich sogleich in Bewegung und zerrte seinen Gefangenen erneut rücksichtslos hinter sich her.
    Südwestlich von ihnen lag eine gewaltige Burg. Der wuchtige Wehrbau, von dem aus die zum Meer gerichtete große Ebene überblickt werden konnte, war auf einem kleinräumigen Bergplateau errichtet worden und überhöhte so das äußere Burggelände. Dieses war wiederum von einem hohen hölzernen Befestigungsring umschlossen. Schnell erkannte der Neuankömmling, dass er seine Chance nutzen musste, so lange sie noch außerhalb der Burgmauern waren. So nahm er allen Mut zusammen und suchte das Gespräch mit dem Gardisten.
    „Dein Name ist Bullit, richtig?“
    „Klappe halten und weitergehen!“, würgte Bullit das Gespräch sofort ab, während sie sich immer weiter der Burg näherten.
    „Ich verstehe.“, antwortete der Gefangene ignorierend. „Hauptsache die Kohle abstauben.“
    „Mir ist egal was du zu Verstehen glaubst!“, maulte Bullit gereizt zurück. „Du wirst bald genug Zeit haben, Leute vollzuquatschen, also erspare mir dein Gerede!“ Sehr schnell merkte der Neuankömmling, dass die persönliche Schiene nicht die erhofften Resultate erzielte. Nur wenige seiner bisherigen Gegner waren dermaßen abgebrüht. Umso unruhiger wurde er, als sie schließlich das äußere Burggelände erreichten.

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    Das äußere Burggelände erinnerte den Neuankömmling im entferntesten Sinne an das khoriner Hafenviertel. Provisorische Hütten aus Holz und nur notdürftig mit alten Lumpen bekleidete Koloniebewohner zierten den Außenring. Es herrschte ein reges Durcheinander. Der Außenring war offensichtlich viel zu dicht bebaut, und trotz einiger Trampelpfade herrschte dichtes Gedränge.
    „Wartest du auf etwas?“, ertönte plötzlich Bullits maulende Stimme. Erst jetzt wurde dem Neuankömmling bewusst, dass er stehen geblieben war. Ein Fehler, der sich sogleich rächte. Ein brennender Schmerz durchfuhr seine Handgelenke und erinnerte ihn an das noch immer vorhandene Seil. Verzweifelt biss er sich auf die Unterlippe, um seinen Schmerz irgendwie zu betäuben.
    Bullit führte seinen Gefangenen über einen großzügigen angelegten Trampelpfad zur nördlichen Burg. Die zahlreich entgegenkommenden Bewohner des Lagers gingen dem Gardisten dabei weiträumig aus dem Weg und senkten alle ihren Kopf in dessen unmittelbarer Nähe. Kurz vor dem Haupttor zum inneren Burghof kamen Bullit und sein Gefangener zum Stehen. Ein einzelner Gardist hielt dort Wache.
    „Sei gegrüßt, Bullit!“, rief der wachhabende Gardist. „Wie ist es so außerhalb des Lagers?“ Ein gehässiges Grinsen legte sich auf sein Gesicht.
    „Ich will zu Brabak, also tritt gefälligst zur Seite!“, erwiderte Bullit ignorierend. Sein Gegenüber schüttelte jedoch noch immer grinsend den Kopf und setzte zur Antwort an:
    „Immer nur mit dem Kopf durch die Wand. Reicht es denn nicht, dass dich Brabak aufgrund deines Verhaltens bereits strafversetzt hat?“
    „Halt mir keine Moralpredigten und lass mich endlich vorbei!“, antwortete Bullit ungeduldig. Der wachhabende Gardist trat seufzend zur Seite und ließ Bullit und seinen Gefangenen schließlich vorbei.
    Der innere Burghof bestand neben der imposanten Burg aus einer Vielzahl von anderen Gebäuden. Neben einer Schmiede, dutzenden Lagerhäusern und einem Kerker, konnte der Neuankömmling auch ein Tempelhaus erkennen. Zumindest versammelten sich dort neben den sonst übermäßig zahlreichen Gardisten auch einige wenige Feuermagier. Mehr Zeit für die Erkundung des inneren Burghofes blieb jedoch nicht, denn Bullit blieb vor dem Eingang der Burg stehen und eröffnete bereits das Gespräch mit den beiden wachhabenden Gardisten. Kurze Zeit später verschwand einer der beiden Wachen im inneren der Burg.
    „Bullit!“, ertönte wenig später eine krächzende Stimme aus dem inneren der Burg. „Der Gardist mit dem wohl größten Maul innerhalb der Barriere!“ Bullit ließ den Spruch über sich ergehen und verneigte sich stattdessen, als der vierte Mann aus der Tür getreten kam.
    „Sieh einer an!“, stellte dieser zufrieden fest. „Der Posten an der Außenstelle scheint dir richtig gut zu tun!“
    „Er ist wunderbar, Brabak.“, antwortete Bullit schließlich ausdruckslos und nahm wieder Haltung an. Der vierte Gardist trug im Gegensatz zu seinen Kameraden eine wesentlich stabilere Rüstung. Zudem war sie wesentlich aufwendiger verziert. Es war offensichtlich, dass er gegenüber den anderen drei Gardisten einen höheren Rang bekleidete.
    „Man hat diesen Kerl heute Vormittag in die Kolonie geworfen.“ Der Gefangene trat einen Schritt vor. Brabak musterte ihn nachdenklich von oben bis unten.
    „Er ist weder besonders kräftig, noch besonders hübsch!“ bemerkte Brabak trocken. „Ich kann ihn also nicht als Kämpfer gebrauchen und Gomez wird auch keine Freude mit ihm haben!“ Die beiden wachhabenden Gardisten lachten und auch Brabak grinste über die geglückte Erniedrigung des Gefangenen. Bullit jedoch schien sich nicht daran zu erheitern und sah Brabak nur ungeduldig an.
    „Er kommt erst mal in den Kerker und Morgen wird er dann in die Mine gesteckt!“, entschied Brabak schließlich. „Ach Bullit... Nimm dir für den Rest des Tages und Morgen frei und verbring etwas Zeit bei den Jungs!“

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    Die Sonne war noch nicht aufgegangen, als die Zellentür des Neuankömmlings geöffnet wurde. Mit einem schmerzhaften Tritt gegen die Schulter wurde er unsanft geweckt und zum aufstehen aufgefordert. Er hatte seit dem vergangenen Tag nichts mehr gegessen oder getrunken und war aufgrund dessen neben der Müdigkeit auch noch vollkommen ausgelaugt. Die beiden Gardisten interessierte dies jedoch relativ wenig. Sie führten ihn über den inneren Burghof zum äußeren Ring des Lagers, wo auch schon eine bewachte Gruppe zerlumpter Koloniebewohner wartete.
    „Guten Morgen meine hochverehrten Buddler!“, begrüßte einer der Gardisten die versammelte Gruppe. „Ihr werdet mir jetzt jeweils zwei Reihen bilden und dann marschieren wir zur Mine!“ Mühselig betraten die Buddler ihren jeweiligen Posten. Den Neuankömmling dirigierten die Gardisten mit einem unsanften Stoß als letzter in die Reihe.
    „Für diejenigen von euch, die hier Heute das erste Mal das Vergnügen haben...“, ergriff der Gardist erneut das Wort. Gehässigkeit lag in seiner Stimme. „Haltet die Klappe und tanzt nicht aus der Reihe, denn sonst lasse ich meine Bolzen mit euch tanzen!“ Die Gruppe setzte sich allmählich in Bewegung. Sie marschierten zum südlichen Haupttor, das bereits von zwei Gardisten geöffnet worden war. Als sie das alte Lager verlassen hatten, hielten sich sich südwärts. Der Neuankömmling war inzwischen wieder einigermaßen in der Lage, klare Gedanken zu fassen. Er nutzte diese Gelegenheit sogleich, um die Anzahl ihrer Wachen festzustellen. Zwei Gardisten führten die Gruppe an. Ein weiterer lief nebenher und ein vierter folgte ihnen in einigen Metern Abstand. Für etwa ein Dutzend wehrlose Männer war der Einsatz an Wachen verhältnismäßig enorm.
    Sie passierten binnen kurzer Zeit die von der Burg südlich gelegene Brücke. Der Neuling hatte sie noch vom Vortag in Erinnerung. Allerdings war sie zu dieser Zeit vollkommen unbewacht. Die beiden Gardisten vom Tag zuvor waren abgezogen. Nachdem die Gruppe die hölzerne Brücke überquert hatte, folgten sie dem Fluss in westlicher Richtung. Es dauerte daraufhin nicht lange und sie kamen schließlich an den Rand eines größeren Waldes. Das Tempo der Gruppe wurde von dort an deutlich langsamer. Ein dunkler Schatten lag auf den dicht bewaldeten Ebenen. Je tiefer sie in den Wald eindrangen, desto mehr wurden sie von unendlichen Tiefen einer alles verschlingenden Finsternis umgeben. Die Buddler beschlich das Gefühl, beobachtet und gar vielleicht verfolgt zu werden. Zu allem Überfluss peitschte ein heulender Winde durch alle Ecken und Winkel des Waldes.
    Als sie die ungefähre Hälfte der Wegstrecke zurückgelegt hatte, begann einer der Buddler plötzlich zu Taumeln. Zuerst wurde die merkwürdige Gangart des Buddlers ignoriert, doch als dieser dann auch noch keuchend zu Boden ging, hielt die gesamte Truppe an.
    „Steh gefälligst wieder auf!“, brüllte der Gardist, der neben der Gruppe her lief und drängte sich rücksichtslos zwischen die Buddler. „Pause machen kannst du, wenn du genug Erz geschürft hast!“ Der am Boden kauernde Buddler war jedoch überhaupt nicht imstande, der Aufforderung nachzukommen. Keuchend und mit schmerzerfüllten Gesicht presste er beide Hände gegen seinen krampfenden Magen, ehe er sich kurz darauf erbrach.
    „Verdammte Scheiße!“, brüllte der Gardist, der sich in die Mitte der Buddler gedrängt hatte. „Der Kerl hat die Seuche oder so etwas! Ich glaube nicht, dass er es noch lange macht!“
    „Dann schieß ihn einen Bolzen ins Bein und lass ihn liegen!“, erwiderte einer der beiden vorderen Gardisten genervt. „Die Wölfe kümmern sich dann um den Rest.“ Der Gardist in der Mitte der Buddler zog ohne zu zögern seine Armbrust. Erschrocken wichen die umher stehenden Buddler zurück.
    „Nein, warte!“, schrie der am Boden liegende Buddler plötzlich auf und streckte seine Hand dem Gardisten entgegen. Der hatte jedoch bereits einen Bolzen eingespannt und schoss dem wehrlosen Buddler in den Oberschenkel.
    „Entweder hast du die Seuche oder du wolltest mich verscheißern!“, blaffte der Gardist den vor Schmerzen schreienden Buddler an und steckte seine Armbrust wieder weg. „In beiden Fällen hast du das hier verdient!“
    „Genug mit dem Theater!“, meldete sich wieder einer der beiden vorderen Gardisten zu Wort. „Setzt euch gefälligst wieder in Bewegung, sonst leistet ihr eurem Kameraden Gesellschaft!“

    Sie hielten auf die nördlich Gebirge zu und erreichten schließlich nach etwas mehr als einer Stunde die Mine. Ein hölzerner Turm, sowie provisorisch errichtete Palisaden umgaben den Zugang zur Mine und sicherten sie so von außen ab. Sowohl der Turm, als auch die von Palisaden umgebene Ebene wurde von bewaffneten Gardisten bewacht. Eine Flucht aus der Mine heraus war so nahezu unmöglich. Zum vorerst letzten Mal vernahmen die Buddler die angenehme Wärme der aufgehenden Sonne.
    Geändert von Lord Regonas (30.12.2018 um 21:54 Uhr)

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    In der alten Mine angekommen, wurden die Buddler bereits erwartet. Ein weiterer Gardist stand erwartungsvoll im Eingangsbereich der Mine und mustere neugierig die neuen Arbeitskräfte. Er wechselte kurz ein paar Worte mit den vier Gardisten, die die Buddler gebracht hatten und wandte sich dann selbst an die Gruppe.
    „Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben... mein Name ist Drake!“, stellte sich der Gardist vor. „Ich habe hier in der Mine das Kommando und ihr tut gefälligst, was euch meine Leute sagen!“ Er machte eine deutlich hörbare Pause und nahm sich etwas Zeit, um sich insbesondere den Neuankömmling genauer anzusehen. „Ihr habt am Tag eine gewisse Anzahl an Erzbrocken zu schürfen. Alles darüber hinaus dürft ihr euch in eure eigene Tasche stecken. Davon könnt ihr euch dann wiederum bei ausreichender Menge einen freien Tag erkaufen und ins Lager zurückkehren. Erfüllt eurer Soll und macht keinen Ärger, dann kommen wir auch wunderbar miteinander aus!“ Inzwischen waren zwei weitere Gardisten aus den tieferen Ebenen der Mine dazugestoßen. Die vier Gardisten, die die Buddler gebracht hatten, machten sich nun wieder auf den Rückweg und verließen die Mine.
    „Brandick und Aaron werden euch nun euren Arbeitsbereichen zuteilen!“, rief Drake abschließend und verwies auf die beiden neu hinzugekommenen Gardisten. Ehe er sich schließlich zurückzog, wechselte er noch ein paar Worte mit den beiden Gardisten. Es ging offensichtlich um den Neuankömmling.
    „Guten Morgen die Herren!“, begrüßte einer der beiden Gardisten grinsend die Buddler. „Mein Name ist Brandick, wie die Meisten von euch wissen. Mein Kamerad hier neben mir heißt Aaron. Wir sind eure Aufseher!“ Gehässigkeit lag auf seinem Gesicht. Es war offensichtlich, dass er seine Rolle genoss.
    „Dann setzt euch mal in Bewegung und folgt uns!“, rief Aaron schließlich, um etwas Bewegung in die Sache zu bringen. Die beiden Gardisten führten die Buddler über eine riesige Holzbrücke, von wo aus man die tieferen Ebenen der Mine überblicken konnte. Allerdings verharrte keiner der Buddler, um einen Blick über das Geländer zu werfen. Obgleich sich der Neuankömmling nur zu gerne einen Überblick verschafft hätte, wollte er nicht aus der Reihe tanzen und blieb vorerst in der Gruppe. Am Ende der Holzbrücke kam die Gruppe an einem hölzernen Stand an. Das Bauwerk erinnerte an die typischen Verkaufsstände der Stadt. Allerdings befanden sich hinter diesem Stand anstatt der zahlreichen Güter ausschließlich Spitzhacken.
    „Guten Morgen Brandick und Aaron.“, begrüßte ein Mann hinter dem Verkaufsstand die Gardisten. Er trug eine seltsam anmutende Kluft. Sie war keinesfalls mit der Rüstung der Gardisten vergleichbar. Dafür war sie weitaus weniger gepanzert und dennoch... ihr rötlicher Ton sorgte dafür, dass ihr Träger deutlich hervorstach.
    „Guten Morgen Santino!“, erwiderte Brandick. „Wir brauchen Spitzhacken!“ Der Mann hinter dem Verkaufsstand sah an den beiden Gardisten vorbei und zählte die anwesenden Buddler.
    „Elf Spitzhacken kommen sofort!“, rief er schließlich und machte sich sogleich ans Werk, die hinter ihm hängenden Werkzeuge abzuhängen und auf die Theke zu legen.
    „Bedient euch!“, rief Brandick und trat beiseite. „Nur nicht drängeln!“ Erneut lag dieses gehässige grinsen auf seinem Gesicht.
    Geändert von Lord Regonas (10.11.2019 um 22:40 Uhr)

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