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Der Unterschied zwischen Ehre und Würde

  1. #1 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Andrej
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    Die eine ist ja unantastbar, die andere nciht all zuviel wert...

    Aber wo ist da der genau unterschied? Also wenn ich jemandes Ehre oder jemandes Würde verletze oO

    mfg

    Andrej
    * bitte hochtrabenden Spruch ein fuegen*
    Andrej ist offline

  2. #2 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Gunslinger
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    Würde besitzt jeder Mensch, unabhängig davon, welchen Stand er besitzt und in welcher Situation er sich befindet.
    Ehre ist mit einer individuellen Position verbunden. Die Ehre des Soldaten, des Handwerkers, Mannes etc.
    So würde ich das sehen.

    Ehre definiert jeder für sich selbst, darum kann sie nicht durch das Grundgesetz geschützt werden.

    Und wenn du gleich auf den Post antwortest, dann lass das übliche "Unsinn." am Anfang diesmal bitte weg.
    entfernt
    Gunslinger ist offline

  3. #3 Zitieren
    Ritter
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    in einem Loch im Boden...
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    Ich sehe das so ähnlich wie Gunslinger.
    Würde hat jeder Mensch, wie unser deutsches Grundgesetz an prominenter Stelle so schön postuliert, aber Ehre muss man sich erst durch sein Verhalten verdienen.
    Ein Baby hat sicherlich eine Menschenwürde, aber wohl kaum eine Ehre.
    Da die Ehre folglich nicht so elementar ist wie die Würde, kann man die Ehre eines Menschen auch viel leichter kränken. Wenn ich zum Beispiel behaupte, ein Mensch habe gelogen, dann greife ich damit seine Ehre an, die er sich dadurch verdient hat, dass er bisher als "ehrlicher Mensch" (da steckt der Begriff ja schon wieder drin) gelebt hat. Die Würde dieses Menschen habe ich damit aber noch lange nicht verletzt.
    Man muss nicht alles glauben, was stimmt!
    Goldenhind ist offline

  4. #4 Zitieren
    Ritter
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    Würde besitzt, wie gesagt, jeder Mensch, egal ob noch in den Windeln oder im hohen Alter. Würde ist das Einzige, was einem Menschen gelassen werden sollte, egal in welcher Situation er sich befindet.
    Ehre ist für mich eine andere Sache. Adeligen, ,,Superstars'' oder dergleichen Leute, die zwar eine hohe Geburt bzw. viel Geld vorweisen können, sind für mich nicht ehrenhaft.
    Ehrenhaft sind Leute die etwas für die Menscheit getan haben, nur im menschlichen Sinne, und nicht um sich selbst zu bereichern. Leute die Frieden bringen wollten, ohne die Hand zu erheben, dass sind Männer und Frauen, die Ehre haben bzw. hatten.

    Kynezu Hayabusa ist offline

  5. #5 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von K.Murx
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    Nun, "Ehre" ist eher der gesellschaftliche Begriff und hängt natürlich vom gesellschaftlichen Umfeld ab.
    Meist ist das etwas, das durch einen (ungeschriebenen) Konsens innerhalb dieses Umfeldes vorgeschrieben ist. Der Begriff der Ehre behält seinen Sinn auch nur innerhalb dieses begrenzten Umfeldes, und was innerhalb des einen "ehrverletzend" wäre würde innerhalb eines anderen nicht notwendiger Weise gleich gelten.
    Wenn wir z.B. in die fürchterliche Zeit des repressiven Feudalismus zurückgehen, dann wäre es z.B. ein enormer Angriff auf die Ehre eines Adeligen gewesen wenn ihm ein anderer Adeliger eine Ohrfeige verpasst. Wenn ein Adeliger dem unbotmäßigen Dienstboten eine Ohrfeige gibt, würde das die Ehre des Dienstboten nicht weiter beeinflussen (hat ja vom Standpunkt des Adeligen her eh keine...).
    Um noch ein Beispiel zu geben, es würde z.B. gegen meine Spielerehre verstoßen, zu cheaten. Wenn ich das hier im Gothic-Forum poste, versteht das jeder. Wenn ich das meiner Oma erklären müsste...

    Innerhalb einer extrem individualistischen Gesellschaft, in der die Individuen ihr "gesellschaftliches Umfeld" nicht mehr ausschließlich "real" sondern auch virtuell begreifen (CS-Clan, Forenverband wie hier, WoW-Gilde, usw. usf.) macht ein derartig begrenztes "Instrument" nur noch wenig Sinn.

    Der Begriff der Würde ist viel weniger konkret. Bemühen wir doch das gute alte Latein:

    "gravitas": Jene Eigenschaft eines hervorragenden Mannes der nicht durch seine Stellung (das wäre "auctoritas"), sondern durch sein Wesen Respekt gebietet.

    Das hätten z.B. außergewöhnliche rhetorische Fähigkeiten, herausragender Mut, usw. sein können.
    Die Erkenntnis die letztlich dem Recht auf Würde zugrunde liegt ist folgende:
    Letztlich sind auch solche, durch andere Menschen erkennbare Eigenschaften nicht notwendiger Weise durch einen guten Charakter bedingt, sondern nur durch eine gute Erziehung. D.h., es handelte sich nicht um "gravitas" sondern nur um eine verhüllte "auctoritas", z.B. dadurch dass der Vater des Kindes halt ein hochrangiger Beamter war und sich hochklassige Pädagogen leisten konnte.
    Es sollte also (insbesondere vor der blinden Justitia) nicht entscheidend sein, wie jemand Auftritt, d.h. der Respekt der einer Person zukommt darf sich nicht nach ihren zu Tage liegenden Wesenszügen bemessen.
    Auch wenn er sich in unseren Augen erst mal "würdelos" benimmt.




    (Hoppla, mein Humanismus ist wohl doch nicht ganz auskuriert^^)
    Marx ist die Theorie, Murx ist die Praxis
    "Wissen ist Macht, aber nur in einem geringen Grade, weil ein vorzügliches Wissen höchst selten gefunden und auch sehr wenigen hier und da einmal einleuchten wird; denn Wissen kann nur von Wissenden entdeckt werden." T.Hobbes, 'Leviathan'.
    MPI/MF
    K.Murx ist offline

  6. #6 Zitieren
    General Avatar von Kylex
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    ich denke nicht, dass die ehre eines menschen verletzbar ist...dies wird nur gern als ausrede von menschen mit mangelndem selbstbewusstsein gebraucht
    ehre ist das maß des individuums an sich selbst, somit wird die ehre eines individuums auch nicht von anderen individuen beeinflusst

    auch sollte nicht jeder mensch pauschal eine "würde" haben, ohne dass man ihn fragt, ob er dies überhaupt will

    das oberste gesetz einer demokratie muss das recht auf selbstbestimmung sein, nicht die (ein/er)haltung der menschenwürde
    somit ist das grundgesetz der BRD antidemokratisch
    There are only two hard things in Computer Science: cache invalidation and naming things. - Phil Karlton
    Kylex ist offline

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