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  1. Beiträge anzeigen #341
    Provinzheld Avatar von Faran
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    Peaches and cream!
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    Faran ist offline
    Für einen Augenblick waren die Sinne des jungen Mannes betäubt, ja sogar völlig ausgeschaltet worden. Nie zuvor hatte er erlebt, wie ein leibhaftiger Mensch so viel und vor allem alles so schnell von sich geben konnte, wovon gut drei Viertel, wenn nicht noch mehr, vollkommen unwichtig war, mehr sinnloses, ausfüllendes Geschwätz denn benötigte oder gewollte Information. Die Frage, ob der Name denn nun tatsächlich gefallen war und wie er lautete, tat sich ebenfalls auf, entweder hatte er ihn in dieser Sintflut überhört oder er war gar nicht erst gefallen. Letzteres ließ sich jedoch ausschließen, da der Fremde, der sich als Fenris vorgestellt hatte, ob seiner Frage nach befriedigt wirkte und sich nun mit Faran beschäftigen konnte. Zwar schien ihm eindeutig, dass er nicht mit diesem Kerl zusammenarbeitete, sondern in einem wehrlosen Moment gepackt und mitgezerrt wurde; aber kund zu tun, was genau geschehen war, schien ihm als das Beste, womöglich konnte der Mann mit seinem Wolf dafür sorgen, dass er nicht wieder von diesem Irren überfallen und gegen seinen Willen irgendwohin mitgeschleppt wurde.
    „I-Ich wurde hei-heimtückisch ge-gepackt u-und mi-mitgezerrt. Ge-Gegen meinen W-Willen. I-Ich ke-kenne d-den da g-ga-gar nicht! … M-Mein Name i-ist ü-übrigens F-Faran.“
    Mit einem triumphalen Blick gen Entführer wollte Faran eigentlich bezwecken, dass dieser sich entschuldigte, nachdem der Blick ihn erst noch etwas bloßgestellt hatte. Aber der Kämpfer schien gar nicht gehört zu haben, was gerade gesprochen wurde, oder generell irgendetwas wahrzunehmen. Seine Augen fixierten starr diesen Fenris und sein Mund bewegte sich leicht, als flüsterte er, dennoch kam kein Laut aus diesem, wie man vorhin feststellen musste, Wasserfall. Konnte es denn sein, dass ihm irgendetwas die Sprache verschlagen hatte? Nachdem, was sich ihnen offenbart hatte, ein nur schwer zu glaubender Gedanke, der sich langsam manifestierte, aber, betrachtete man den Fakt, dass es sich noch immer um einen scheinbar normalen Menschen handelte, durchaus möglich und anzunehmen. Trotzdem ein eigenartiger Anblick, der dem Bruder einen kalten Schauer über den Rücken jagte, der ihn dazu bewegte, aufzustehen und sich zu dem normalen Mann und dessen Wolf zu begeben.

  2. Beiträge anzeigen #342
    Schwertmeisterin Avatar von Chiarah
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    Chiarah ist offline
    Chiarah war gern auf der jagt, alles nötige brachte sie mit, nur schleichen konnte sie noch nicht. Bei der richtigen beute war es aber auch nicht nötig und mit ihrem Langbogen sollte sich so schnell lieber kein Vieh anlegen. Mit Stolz dachte sie an die Harpyie zurück die sie getötet hatte. Das Verhalten von Odinson aber passte ihr nicht so ganz und das würde sie ihm aber auch noch sagen.

    Gerade liefen sie entlang eins relativ breiten Bergweges als sie Geräusche vernahmen die ihnen entgegen kamen. Schnell hatten sie sich hinter eine Böschung am Waldrand begeben und sich möglichst klein gemacht. Es dauerte gar nicht lange bis sich ihre Vermutung auch bestätigte, eine Orkpatrouille kam den Weg entlang und Chiarah musste schlucken.
    Es waren nicht nur Orkkrieger, sondern auch noch zwei Orkelitekrieger dabei. Vor dieser Patrouille hatte sie Respekt und sie machte sich noch kleiner, sie atmete so flach es nur ging und die Anderen machten es ihr gleich. Gegen diesen Übermächtigen Gegner wären sie hoffnungslos unterlegen gewesen. Als nichts mehr zu hören war trauten sie sich wieder raus, es war kein gutes Gefühl sich vor dem Feind zu verstecken aber man musste einfach wissen wann es sich lohnte zu kämpfen und wann es einfach nur dumm war.

    Nun liefe sie weiter und die Waffenmagd nutzte die Gelegenheit, ein Stück neben Odinson zu gehen.

    "Odinson, ich bin der Meinung, dass du lieber hättest im Lager bleiben sollen. Ich glaube nicht, dass Anáwiel nur meinte, dass du dich gefährten könntest, du könntest deine Kameraden und die Mission gefährten. Denke mal darüber nach!"

    Ihren Langbogen hatte sie meistens in der linken Hand, vor allem dann wenn sie ihn vielleicht schnell benutzen musste. Inzwischen waren sie wieder in den Wald zurückgekehrt und liefen genau auf eine Lichtung zu, die konnte man schon recht früh sehen. Sehen konnte man aber so früh noch nicht was sie dort erwarten würde.
    Am Rand der Lichtung erblickten sie eine Bisonherde und sie war wunderschön anzusehen, trotzdem würde wohl ein Bison nicht mehr lange zu leben haben.

  3. Beiträge anzeigen #343
    Kriegerin Avatar von Snak gra-Bura
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    Snak gra-Bura ist offline
    „Sein wirklich guter Vorschlag, Tosh!“, Snak staunte, der Schamane hatte ja richtig gute Einfälle, ganz unüblich für einen Orkmann. Oder war er gar kein...? Manchmal war es bei Orks ja schwer zu entscheiden und manche Weibchen ähnelten den Männchen schon sehr. Aber bei Tosh? Nein, das konnte nicht sein. Er war ein Orkmann. Leider.
    So machte sich das ungleiche Pärchen dann auf, nach Snappern zu suchen. Es war schon komisch: Sie waren nun auf der Jagd nach Jägern. Und um Beute zu machen, gingen sie auf die Suche nach der Beute der Jäger.
    Vor ihnen erschien ein großes dicht bewachsenes Waldstück mit alten umgestürzten Bäumen und nur wenigen Lichtungen. Ein schmaler Pfad schlängelte sich hindurch, ein Zeichen dafür, dass hier oft Zweibeiner einen sicheren Weg durch den Dickicht suchten. Ein Hochsitz stand verlassen an einer größeren Lichtung.. Vögel zwitscherten und die ersten Bäume begannen, wieder auszuschlagen. So konnte man trotz des dichten Bewuchses von Ästen und Zeigen noch einigermaßen gut sehen. Snak folgte der Blickrichtung des Hochsitzes und starrte auf die Lichtung. Die Sonnenstrahlen der späten Abendsonne malten das flache Gras goldgelb an.
    Und tatsächlich, ein Morra und zwei Orks marschierten soeben über die kleine Lichtung. Der Morra trug etwas über die Schulter, es konnte ein toter Snapper sein oder die Überreste dessen. Schnell hatte Tosh und Snak die drei gestellt, die sich mit einem Gruß höflich vorstellten. Snak kam sofort zur Sache und sprach die beiden Orkspäher an:
    „Sag mal, kennt ihr den Ort einer größeren Höhle hier in der Nähe oder einer verlassenen Mine, wo wir finden Gach-Lug?“
    „Minecrawler?“, hakte der Morra nach, ein Söldner der Orks von niedrigem Rang. Er schaute zunächst ängstlich auf seine beiden Begleiter, als ob er um Erlaubnis bitten müsste, sprechen zu dürfen, „ich kenne eine Höhle ganz in der Nähe hier.“
    „Wo ist diese Höhle?“
    „Geht in Richtung des Schlangenbaums und dann rechts ab zu der Felswand. Dann dürftet ihr sie schon sehen!“, der Morra bemerkte die fragenden Gesichter, „der Schlangenbaum liegt in der Richtung, aus der wir gerade kommen. Ihr könnt ihn gar nicht verfehlen. Er sieht aus...“
    „...wie eine Schlange, das hab ich mir schon fast gedacht“, schnitt die Orkin dem Morra das Wort ab. Das machte ihr Freude.
    Die kleine Gruppe, die sich inmitten der Lichtung getroffen hatte, trennte sich wieder und Tosh und Snak machten sich auf, den Schlangenbaum zu suchen.

  4. Beiträge anzeigen #344
    General Avatar von Nicmaster
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    Nicmaster ist offline
    Fenris, Fenris, Fenris, irgendwo hab’ ich den Namen schon mal gehört... Ich kenne den Kerl… Aber woher?
    Sein Gedächtnis wollte keine weiteren Informationen geben, als die, dass er diesen Mann, diesen Fenris irgendwoher kannte. Datum des ersten oder des letzten Treffens, Beziehung oder andere, durchaus nützliche Details blieben jedoch hinter einem starken Schloss versperrt, der Schlüssel schien weggeworfen. Er kannte definitiv zu viele Menschen, aus Zeiten des Sumpflagers, zudem hatte er bereits zu viele Gesichter mit zu vielen Namen kennen gelernt, die keine allzu große Rolle spielten; zwischen all diesen Bekannten verbarg sich ein schwarzer Fleck der Unwissenheit.
    Vielleicht am Pass? Vielleicht einmal in der Stadt? Vielleicht im Minental, in der Burg? Im Kloster der Feuermagier? Überhaupt auf Khorinis? Und was ist mit dem Wolf? Den kenne ich auch, den hatte er damals schon, da bin ich mir sicher.
    Der nächste, kleine Hinweis ob der gemeinsamen Vergangenheit der beiden war aufgetaucht, wenngleich er ziemlich unbefriedigend war, kein bisschen weiterhalf; er war noch immer am Anfang. Aber verändert hatte er sich, so viel konnte er auch sagen, obwohl dies ebenso wenig zu bedeuten hatte.
    »Verdammt!«, hauchte er nahezu lautlos, während seine Augen stets auf die ein und selbe Person gerichtet blieben, ihn musterten, als verbarg sich irgendwo die Antwort auf die eine Frage. Doch von seinen Augen wurde er ebenso enttäuscht wie von seinem Gedächtnis. Er hatte alles durchgenommen: der Pass, im Kampf gegen die grünen Invasoren, als Gardler und Söldner einmal zusammen anstatt gegeneinander kämpften; die Stadt, in der er so manches mal gewesen war, freiwillig oder gezwungen.
    »Halt«, sprach er leise zu sich, »In der Stadt? … Nein. Das kann nicht sein. Er sieht nicht aus wie ein Stadtmensch.«
    Dennoch schien die Stadt etwas zu verbergen, was ihn auf die richtige Spur führen konnte. Nur was? Was konnte in der Stadt Interessantes geschehen sein, dass es ihn ausgerechnet an diesen Mann erinnerte?
    »Bogenausbildung in der Kaserne… nein. Marktplatz… auch nicht. Verdammt… Was war noch in der Stadt? … Der Schneider, wegen dem Anzug für den Kastellsball. Aber der war älter. Sehr viel älter… Kastellsball? Hm… Sie. Ja.«
    Mit einem Mal riss er die Augen auf: »Sie! … Onars Hof! Von dort kenn’ ich dich! Du warst mal einer von Lees Leuten! Und deinen Wolf hattest du auch schon bei dir. Ähm… Prooq heißt er, oder? Wir waren damals beide mit ›ihr‹ unterwegs. Nach Gorthar oder so. Stimmt’s?«

  5. Beiträge anzeigen #345
    Ehrengarde Avatar von Odinson
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    Myrtana; Beruf: Schildlehrer der Gilde; Waffe: Nordwind (Einhänder), verziehrter Dolch; Gilde: Gilde Innos (Ritter); Rüstung: selbstgeschmiedete Stahlplattenrüstung; SKILLS (6/10): Einhand 2, Schild 2, Bogen 1; Lehrer:
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    Odinson ist offline
    Sein Herz raste immer noch, nachdem die festen und schweren Schritte der Grünhäute in der ferne verklangen. Schweiß hatte sich auf seiner Stirn gebildet. Doch langsam bekam sich sein Hormonsystem wieder ein und er wurde ruhiger. Jetzt waren sie gewarnt. Wobei es unwahrscheinlicher war, dass noch eine Patroullie kam.
    Auf einmal lief Chiarah neben ihm. Er hatte von Anfang an gesehen, dass sie seine Entscheidung, mit auf Jagd zu kommen, in keinster Weise unterstütze. "Odinson, ich bin der Meinung, dass du lieber hättest im Lager bleiben sollen. Ich glaube nicht, dass Anáwiel nur meinte, dass du dich gefährden könntest, du könntest deine Kameraden und die Mission gefährden. Denke mal darüber nach!" Er schaute sie verwundert an. Was ging sie es an, schließlich hatte es Anáwiel erlaubt. Aber klar. Für sie musste es wie ein egoistischer Entschluss aussehen. Doch er konnte nicht mehr antworten, denn sie wurden von einem erneuten Geräusch abgelenkt und kurz darauf sahen sie die Urheber. Ihre Augen fingen an zu glänzen. Die Bisonherde hatte sie noch nicht gewittert, sie hatten glücklicher Weise den Wind im Gesicht. Anáwiel machte ihnen per Zeichensprache klar, dass sie das kränkliche Bison in der Mitte nehmen würden. Dazu benötigte man einen Treiber. Und der war nun zu finden. Odinson nickte Anáwiel zu. Sie sah ihn zweifelnd an, doch was blieb ihnen anders übrig. Die beiden Schützinnen mussten das ausgesonderte Tier umlegen, denn selbst ein kränkliches Bison konnte einem Mann gefährlich werden, vor allem wenn es um sein Leben ging.
    Er holte tief Luft und zog dann sein Schwert. Mit einem tiefen Brüllen stürzt er aus der Deckung, nach dem die beiden Frauen in die richtigen Positionen gegangen waren. Sofort kam Bewegung in die Herde. Verwirrung und Angst machte sich breit. Noch hatten ihre kurzsichtigen Augen niemanden gesehen und sie wussten nicht wie viele es waren. Sie fingen an zu flüchten und machten dabei einen höllen Lärm. Odinson flehte zu Innos, das gerade keine Orks in der Nähe waren. Der Boden erbebte unter den schweren Hufen, doch das Ziel bewegte ich nicht. Es war stehen geblieben und Speichel troff aus der Schnauze. Das linke Bein angewinkelt, schaute es wild um sich. Odinson lief im Kreis und kam nun von vorne so dass es von der Herde abgeschnitten war. Seine Wunde pochte und sein Kopf schwirrte, aber er konzentrierte sich darauf nicht zu nahe zu kommen. Dann nahm das Tier seinen Feind war. Es drehte sich zu ihm um und er blieb stehen. Sein schrei erstarb und er schaute in die gequälten Augen des Tieres. Dieser Blick versteinerte ihn. Das Tier von Überlebenswillen gepackt rannte nun, das lahme Bein vergessend auf ihn zu. Das krachen der toten zweige auf dem Boden riss Odinson aus der Gelähmtheit. Doch das Bison war schon zu nahe, als das er hätte rennen können. Er machte einen Satz nach links, und spürte die Haare an seinem Körper der Beute. Dann rappelte er sich schnell auf doch es war schon wieder da. Warum schossen sie nicht? Da zischte es. Und gerade als das Ungetüm seine Hörner benutzen wollte und den Kopf gesenkt hatte trafen kurz hintereinander zwei Pfeile in Kopf und Hals. Und kurz darauf noch einmal. Odinson hastete auf das Tier zu und rammte das Schwert tief in den Brustkorb des selbigen. Nun war es vorbei. Sein puls raste. Er wieder nur Knapp und durch die Pfeile der beiden anderen entkommen. Seine Wunde schmerze doch das war das kleinste Übel. Aber immerhin hatte er nicht wieder geschwächelt. Das Blut an seinem Schwert machte ihn etwas betroffen. Er war es nicht mehr gewöhnt so viel von dem Lebenssaft zu sehen. Doch irgendwie erwachte nun wieder in ihm der grimmige Kampftrieb seiner Ahnen, seine Schultern strafften sich und er schaute nun zu den beiden herannahenden Kriegerinnen. „nicht schlecht Odinson!“ sagte Anáwiel und nickte ihm anerkennend zu. „Doch nicht so schwach wie ich dachte!“ Chiarah hingegen sah ihn mit einem leicht beschämten Blick an. Und schaute zu Boden als er sie anschaute. Wahrscheinlich war es ihr peinlich, weil sie ihn vorhin auf so direkte Art gesagt hatte, was sie von ihm und seinen Entscheidungen hielt. Doch er war ihr nicht böse. Schließlich musste er zugeben, hatte sie Recht gehabt, das hätte ins Auge gehen können. Aber da dies nun überstanden war und sie heute Abend endlich wieder Fleisch haben würden, war seine Stimmung zu hoch, als sich nun von diesen Dingen gefangen nehmen zu lassen. Anáwiel hatte schon ihr kleines aber scharfes Messer gezückt und Odinson tat es ihr nach und zog sein aus der Innenseite seines Wamses. Sie zerlegten das Tier und banden es auf einen großen Ast, den sie nun ins Lager tragen würden. Die Eingeweide nahmen sie auch mit. Es mussten sowenig Spuren wie möglich hinterlassen werden.

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #346
    General Avatar von Fenris
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    Fenris ist offline
    Erinnerungen wurden erweckt ... die Reise nach Gorthar .. ja, das war es!
    Aber mit ihm hatte er damals nicht viel zu tun ... er war nur ein Begleiter. Eigendlich war er ja mit der Dame unterwegs. Wenigstens wusste der Freigeist nun, mit wem er es zu tun hatte und antwortete:

    "Ja, du hast recht. Ich erinnere mich"
    Mehr wollte und hatte der junge Freigeist vorerst nicht von sich gegeben, da er nach diesem plötzlichen Aufschrei des Verfolgers vom eigendlichen Interesse an "F-Faran" abgelenkt wurde, welcher sich unsicher in seine Richtung begab. Nics Zufriedenheit mit sich selbst und die daraus resultierende Unaufmerksamkeit ausnutzend, schaffte der Entführte es mit einem kurzen Sprint die Distanz bis zur erhofften Rettung in der Gestalt eines Wanderers mit Wolf zu überwinden.

    "Hey ... hiergeblieben, mit dir bin ich noch nicht fertig" schallte es von hinten.

    "Euren Streit könnt ihr austragen, wenn ihr wieder in Silden seit. Dies ist MEINE Wanderung und ich dulde keine derartige Störung. Entweder ihr verschwindet nun oder ihr begleitet mich nach Nordmar. Wollt ihr euch die Köpfe weiter einschlafen, dann tut das bitte in meiner Abwesenheit, denn ich werde meinen Weg nun fortführen"

    Mit diesen Sätzen wendete sich der Freigeist wieder vom Geschehen ab und richtete seine Blicke gen Norden. Er hatte zwar nichts dagegen, diese Personen näher kennenzulernen, doch sicher nicht in diesen Umständen. Die Ankunft in Nordmar hatte weitaus höhere Priorität, welche Fenris nun wieder pflegte.

  7. Beiträge anzeigen #347
    Ritter Avatar von Hustler
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    Hustler ist offline
    >>Schon wieder da, und schon wieder weg. Ich glaube, mein Leben entgleitet mir... Ich sollte mich umbringen...<< Solch düstere Gedankne hatte Jack selten. Außer, wenn er das Gefühl hatte das jemand stirbt oder wenn jemand schon tot war. Jemand Bekanntes. Eng vertraut. Man könnte sagen, jemand aus seiner Familie. Doch wer könnte diesmal dran sein? >>..Hm..Nein..schon tot..nein..nein..auch schon tot...auch tot...Antgar? Weil er nicht da war? Bestimmt nicht....Aber es könnte jeamnd anderes sein..hm..OH NEIN!!!..Nicht er...nicht er...jeder andere, aber nicht ER!!!!! ...NICHT DONALD!!!<< Mitten in Myrtana war Jack in Tränen ausgebrochen. Er war schon nicht mehr in Vengard, er war schon abmarschiert. In Richtung Silden. Warum? Antgar war nicht da, warum auch immer. Vielleicht war er auf Reise. Vielleicht war er tot. Vielleicht ist er umgezogen. Vielleicht war er verschleppt worden. Alles Mögliche hätte passieren können. Kein Zettel, kein gar nichts war zu sehen. Keine einzige Spur. Nichtmals der Wirt wusste etwas. Sonst war er doch so informativ. Jack weinte und schrie. Donald und Antgar. Einen wird es auf jeden Fall treffen, beim anderen ist er sich nicht sicher. Der Mond leuchtete ihm mitten ins Gesicht. Er schien zum greifen nah. Dennoch war dieser Tag nicht schön. Zumindest nicht für Jack. Dieses Gespür, Intuition oder Vision, wie man es auch immer nennen wollte, war gut. Im Sinne von nützlich, leider nicht immer im positiven Sinne. Manchmal wollte Jack es bannen, manchmal wollte er es noch mer ausnutzen. Jetzt zum Beispiel. Er fragte sich, ob er Antgar wiedersehen würde. Oder jemand anderes. >>Es ist Antgar..und zwar in Vengard...gut...und Griffin...und..eine MAUS?..aber..w- wie..wie ist das möglich?<< Jack versuchte zu verstehen, aber er konnte nicht. Beim besten Willen nicht. Er konnte die Zukunft offenbaren, aber nicht deuten. Dies war ein negativer Teil seines Schicksals. Deswegen war er auf dem Weg nach Silden, um sich zu erholen, und alte Freunde wieder zutreffen....

  8. Beiträge anzeigen #348
    Provinzheld Avatar von Taniyan
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    Taniyan ist offline
    Der Südländer blieb bei seiner Aussage. Er würde keine Orcstadt betreten, und wenn man ihm noch so viele Klingen an den Hals halten würde. Lieber schnell durch einen Schwertstreich sterben, als langsam und unter anhaltenden Schmerzen von Orcs zerlegt zu werden.
    ”Geh du da meinetwegen hin. Ich bleibe draußen. Schluss mit dem Gerede.”
    Bluemoon schien nicht einverstanden. Resolut hielt er sein Schwert wo es war und sah seinen früheren Lehrmeister fordernd an. Dieser jedoch deutete ein Kopfschütteln an, woraufhin der Dieb seufzte.
    ”Mach doch, was du willst ... aber ich sag’s dir ... der Schnaps ist in der Stadt, der Zombie und du nicht. Deine Entscheidung.”
    Er ließ das Schwert sinken und drehte sich um. Keinen Schritt hatte er getan, als Taniyan ihn ansprang, den Schwung nutzte, um ihn zu Boden zu werfen, und ihm die Waffe entriss. Danach verpasste er seinem Kameraden eine derbe Kopfnuss.
    ”Halt mir ja nie wieder eine Waffe vor, klar?! Das nächste Mal gibt es wirklich Ärger!”
    Natürlich hatte der Südländer nicht vor, Moon bei dessen nächsten Versuch, handfeste Argumente einzusetzen, umzubringen. Trotz all seiner Nachteile war dieser Kerl ein guter Kamerad, und gegen ihn würde Taniyan nicht einfach so seinen Bogen heben. Dennoch, mit einer Keilerei würde der Dieb rechnen müssen.
    Bluemoon stieß mit dem Ellbogen nach hinten aus, traf seinen Weggefährten in den Bauch und sprang auf, während der Wüstenräuber ächzend zusammensank. Wütend musste der Schütze sich eingestehen, dass Bluemoon seit ihrer letzten Begegnung eine Menge dazugelernt hatte. Mist. Noch immer schmerzbedingt außer Atem grummelte er eine Antwort.
    ”Also ... gut. Ich geh mit in diese ... verdammte Stadt. Aber glaub ja nicht ... dass ich das wegen dem ... Zombie mache, klar?”
    Bluemoon grinste breit.
    ”Glaub ich nicht. Ich hab schließlich noch den Schnaps erwähnt ...”
    Nun grinste auch Taniyan. Verdammt, dieser Dieb konnte einem sogar die schlechte Laune vermiesen, das war doch nicht auszuhalten ...
    ”Los geht’s.”

  9. Beiträge anzeigen #349
    Veteran Avatar von Van-Sanshi
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    Silden------------------------ Gilde:----------------------------- Rang:----------------------------- Skills: NS: Barbier HS: N/A Punkte:(1|x)
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    Van-Sanshi ist offline
    Van-Sanshi hatte endlich die Wüste Varants hinter sich und streifte durch Myrtana, doch war ihm er sich nicht mehr sicher ob er Innos wirklich seinem Dienst unter beweiss stellen soll oder den Druiden.Von del Lehren Innos konnte er sich leicht ein Bild machen da die Magier des Feuers früher mit den Magiern des Wassers im Kloster lebten.Der unentschlossene Wanderer entschiedt sich doch erst mal zu schaun wie die Druiden leben und sich dann noch mal zu überlegen welchen Weg er nehmen soll, so nahm er sich ein neues Ziel vor und weichte von der Straße nach Vengard ab richtung Silden.


    Da Van-Sanshi sich von der Straße nach Vengard trennte war auch schon so gut wie in Trelis, eine kleine Stadt nahe Montera die den Orks gehört.Da sich Van nicht wirklich vorstellen kann wie die Orks zu ihm sind darum machte er ein Bogen um Trelis.Doch nun musste er sich entscheiden ob er den Weg über Geldern nehmen soll die auch den Orks gehört oder direkt nach Silden in der Hoffnung keinem Ork über den Weg zu laufen.Er entschloss sich den direkten Weg nach Silden zu gehen da es sichere ist ein Bogen um die Orks zu machen und eh alles vergass was er bei den Magiern des Wassers lernte.Immer weiter durch die nächtliche Landschaft von Myrtana ging es, mit einem festen Ziel im Gedanken, doch grübelte er immer noch was für ihn wohl besser sein wird die Magier des Feuers oder die Druiden, der Gedanke plagte dem unentschlossenen Wanderer nun den ganzen Weg an, es fällt ihm doch schwer eine Entscheidung zu treffen, obwohl er nicht mal weiss wie die Druiden leben oder was sie überhaupt machen.


    Die Zeit verging immer mehr und Silden kam Schritt für Schritt näher doch fingen langsam Van's Beine an zu Schmerzen, ein leichtes Stechen war zu spüren, durch das laufen.Es war auch ein sehr weiter weg von Lago aus bis Silden, doch bevor er sich versah kam er langsam in Silden an die Stadt der Druiden und Waldläufer, was ihn dort alles erwartet, das wird er ja bald kennen lernen und betrat nun voller Freude und Hoffnung die Stadt Silden.

  10. Beiträge anzeigen #350
    Lehrling Avatar von Tak'na Ror
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    Tak'na Ror ist offline

    Geldern

    Tatsächlich war es so. Tak’na Ror hatte wirklich einen Händler gefunden, der sich für das von ihm besorgte Hirschfell interessierte. Er hatte satte 20 Goldstücke für das Fell bekommen, weil es von schöner Qualität und ohne Loch eines Pfeils oder Bolzen war.
    Was Tak damit machen wollte, wusste er noch nicht, denn 20 Goldstücke waren sehr viel für ihn gewesen. Letztendlich hatte er sich ein besseres Messer gekauft um das Fell seiner erlegten Tiere besser abtrennen könnte. In den Tagen danach hatte er sich sehr gut mit dem Geld ernähren können.
    Nachdem das Gold langsam aber beständig immer weniger geworden war, hatte Tak wieder die Fallen ausgelegt. Lange Zeit war in den Fallen die gähnende Leere. Meist war die Falle leer und der Köder weg, aber an diesem Tag hatte er ein gutes Gefühl. Vor zwei Tagen hatte Tak die Fallen ausgelegt, in dieser Zeit musste einfach etwas drin sein. Da sein Gold immer weniger Wert war, hoffte er auf einen guten Fang, auch, wenn es nur Kleintiere waren, die würden ja auch Gold bringen.
    Mit einer Fackel in der linken Hand, machte sich Tak Richtung Stadttor. Es war schon recht dunkel aber durch einige Fackeln war in der Stadt alles noch gut zu erkennen. Am Stadttor angekommen, war er kurz verwundert. Sein Freund Shug schien entweder an diesem Abend keine Schicht oder er wachte an einem anderen Tor, jedenfalls konnte Tag ihn nirgendwo erkennen. Er machte sich weiter auf dem Weg zu seinen ausgestellten Fallen, nur mit seinem Messer und der Fackel in der Hand. Ein mulmiges Gefühl hatte er schon, denn es war sehr dunkel und Tak hatte nur eine kleine Fackel, aber ein Ork wie er durfte keine Angst haben. Aber was draußen bloß alles lauern könnte? Ein Rudel Wölfe, eine Wildschweinfamilie oder sogar eine kleine Rebellengruppe die zu dritt oder viert nur auf einen einzelnen, schwachen Ork wie ihn warten, nur um ihm sein Fell über die Ohren zu ziehen. Tak schüttelte kurz den Kopf um diese schrecklichen Gedanken zu vergessen, denn alle diese würden höchstwahrscheinlich seinen Tod bedeuten.
    Er begab sich in das Gebüsch und kniete sich auf den feuchten Boden. Es hatte in den Tagen zuvor viel geregnet, deshalb waren die Tierspuren auch nicht lange zu sehen, aber die, die nach dem Regen gefallen waren, waren sehr gut zu erkennen. Viele verschiedene Tiere waren vorbei gekommen zu sein, aber kaum eines, das ihm gefährlich werden könnte.
    Tak ging zu seiner nächstgelegener Falle. Er schlich sich an um dem möglicherweise gefangenen Tier nicht noch mehr Stress auszusetzen und zu erschrecken. In seiner kleinen Falle saß ein großer Hase. Er griff vorsichtig hinein, denn ein Hase, so niedlich er auch sein mag, kann auch zubeißen. Er packte ihn am Genick und wieder war ein lautes Knacksen zu hören. Mit dem Hasen in der Hand, machte sich Tak zur nächsten Falle, aber sie war leer. In den nächsten Fallen war nur noch ein Marder drin, aber eine letzte musste er noch besuchen. In ihr hatte er das letzte Mal den Hirsch gefangen, deshalb hatte er die Hoffnung, noch einen etwas größeren Fang zu haben.
    Tak näherte sich der Falle. Es war seine einzige Fußfalle, die er aus Metall besaß. Wenn ein Tier dort gefangen sein würde, würde sich das Tier nicht mehr viel bewegen können, denn sein Bein würde in der Falle stecken, die an einem Baum mit einer Kette festgemacht wurde.
    Wahrlich, es war etwas drin. Er konnte den Schatten sehen und das Tier schien zu schlafen oder schon tot zu sein, jedenfalls schien es so, denn das Tier lag auf dem Boden und bewegte sich nicht. Er näherte sich dem Tier, als es auf einmal seinen riesigen Kopf erhob und laut schrie.
    Es klang wie ein Scavengar, aber der Kopf schien viel zu groß zu sein. Aus Neugierde, ob er vielleicht eine neue Spezies entdeckt hatte, näherte er sich weiterhin, bis er es erkennen konnte und Tak blieb dabei die Spucke weg:
    Ein Scavengar mit zwei Köpfen! Er rieb sich noch einmal die Augen, aber es änderte sich nichts: Der Scavengar hatte einfach 2 Köpfe! Erklären konnte sich das Tak nicht, aber er wusste auch nicht, was er mit dem Scavengar machen sollte. So wie er die Verletzung am Bein sehen konnte, würde er so wie so nicht überleben können, also war eine Reise mit dem Monster nicht möglich gewesen, damit fiel eine neue Einnahmequelle für ihn aus.
    Es blieb ihm nichts weiter übrig, er musste ihn einfach töten und wie jedes andere Tier normal verwerten. Mit Respekt vor den 2 Schnäbeln näherte er sich dem zweiköpfigen Tier, das sehr aggressiv und ängstlich wirkte. Wie er den Scavengar nun erlegen sollte, wusste er nicht genau. Musste er nun jeden Hals einzeln brechen oder müsste er einfach nur weit genug am Hals brechen?
    Unsicher, ob es nun die richtige Entscheidung war, brach er beiden Köpfen das Genick. Da er nun alle Fallen überprüft hatte, konnte er nun auch den Hasen, den Marder und den Scavengar ausnhemen. Dem Hasen zog er das Fell ab und nahm sich das Fleisch, ebenso dem Marder. Den Rest konnte er nicht gebrauchen. Bei dem Scavengar war er sich unschlüssig, aber das Fleisch nahm er sich schon einmal. Dann setzte er sich auf den nassen Boden vor dem Scavengar und überlegte, was er denn vielleicht noch gebrauchen könnte. Letztendlich war bei einem Scavengar einfach nicht viel zu holen, aber Tak nahm sich noch ein paar Federn, die den Tieren auf dem Kopf wachsen, mit. Er hatte noch nie versucht, mit ihnen zu schreiben, vielleicht war es auch gar nicht möglich.
    Dann nahm Tak den Scavengar Kadaver und legte eine Keule in die Falle. Vielleicht würden in den nächsten Tagen sich ein paar Tiere dafür interessieren und sich in der Falle wieder finden. In der nähe sollte es angeblich viele Snapper geben, die bekanntlich ja Fleischfresser waren.
    Mit dem Scavengarblut, spritzte er noch ein wenig um sich um eine Fährte zu dem Kadaver zu legen und dann machte sich Tak wieder in die Stadt. Mit seinem Fang war er sehr zufrieden, denn wann würde man denn schon eine Laune der Natur wie den Scavengar sehen? Und mit den Fellen von dem Hasen und des Maders würde er auch einen guten Erlös machen. Vollbepackt mit dem Fleisch, passierte Tak’na Ror wieder das Stadttor von Geldern.

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    Ritter Avatar von Calintz
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    Aufmerksam bewegten sich die Augen des Raubtieres hin und her, die Umgebung nach möglicher Beute absuchend. Kalt und berechnend waren die gelben Augen, dieses anmutigen Tieres der Nacht und kaum eine Bewegung entging deren wachem Blick. Kombiniert mit einem ausgeprägten Geruchssinn und einem Maul voll rasiermesserscharfen Zähnen ergaben diese Sinnesorgane einen Jäger, der selbst bei Nacht imstande war seine Beute aufzuspüren. Vier Läufe mit scharfen Krallen, eine unermüdliche Ausdauer und die Tatsache, dass dieses Tier fast nur in Rudeln anzutreffen war, machten den Wolf zum wahren König des Waldes. Zwar vermochte ein Schattenläufer dieses Tier mit nur wenigen Hieben zu zerschmettern, jedoch waren diese nicht so zahlreich anzutreffen und ein einzelner Schattenläufer konnte es wohl kaum mit einem ganzen Rudel dieser nachtaktiven Tiere aufnehmen. Trotz der, verhältnismäßig gefährlichen Jagd, stellten Wölfe die Haupteinnahmequelle der Jäger dar, denn das Fell dieser anmutigen Tiere war heiß begehrt und auch ihre Zähne und Klauen waren einige Goldmünzen wert.

    Leider erforderte es ein gewisses Maß an Glück um eines dieser Tiere mit einer primitiven Falle einzufangen. Schließlich liefen Wölfe ja nicht halbblind durch die Gegend und fielen andauernd in irgendwelche Erdlöcher aus denen sie nicht wieder herauskamen. Trotz dieser Tatsache versuchte Cal jedoch eines dieser Tiere mit eben dieser Technik einzufangen. Auf einem Ast hatte der ehemalige Dieb ein frisches Stück Fleisch aufgehängt, das er kurz zuvor einem Hasen, den er durch einen Glückstreffer mit einem seiner Wurfdolche erwischt hatte, "entführt". Darunter hatte dank der etwas außergewöhnlichen Bodenbeschaffenheiten, ohne allzu großer Kraftanwendung, ein tiefes Loch ausgehoben, das er dann etwas unbeholfen mit Zweigen bedeckt hatte. Nun saß er selbst auf einem Dicken Ast eines nahen Baumes, um das Treiben der nachtaktiven etwas zu beobachten und möglicherweise etwas hilfreiches über deren Jagdgewohnheiten und dergleichen zu erfahren.

    Soeben näherte sich ein prächtiger Wolf auf sanften Pfoten und beäugte misstrauisch die Fleischkeule, die einige Schritte vor ihm in der Luft baumelte. Der sanfte Wind bewegte den Köder hin und her und durch die Dunkelheit der Nacht war auch die Schnur nicht zu sehen, an der das Fleisch befestigt war. So schien es als würde die Keule in der Luft zu schweben. Da strafften sich plötzlich die Muskeln des anmutigen Tieres, die scharfen Reißzähne blitzten gefährlich und ein Knurren entfuhr der Kehle des Wolfes. Innerhalb von wenigen Momenten flog das Raubtier nun durch die Luft, schnappte mit den Fangzähnen nach dem Fleisch, bekam es zu fassen und nachdem der Wolf kurz an der Schnur baumelte riss auf einmal die Schnur und das Tier stürzte mitsamt seiner Beute in die Grube, die Calintz ausgehoben hatte. Mit einem siegessicheren Lächeln auf den Lippen spie der ehemalige Dieb das Sumpfkraut, das er während des Wartens gekaut hatte, aus und schwang sich von seinem hochgelegenen Beobachtungsposten herab. Mit schnellen Schritten war er bei der Falle und als er seinen Blick nach unten richtete sah er das gefangene Tier in der Grube liegen und wütend die Zähne fletschen. Das Grinsen des Weißhaarigen wurde immer breiter, als er schließlich einen seiner Dolche herauszog und mit einer geübten Bewegung die Klinge auf das Raubtier herniedersausen ließ...

  12. Beiträge anzeigen #352
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    Nicmaster ist offline
    »Hey, wieso so gereizt, Fenris? … Ich finde ja, als alte Bekannte sollte man etwas herzlicher miteinander umgehen. Oder trägst du mir etwa nach, dass ich damals mit… ›ihr‹ aus Gorthar verschwunden bin, ohne dass wir euch bescheid gesagt haben? Nun hab’ dich nicht so.«
    Das Handgelenk auf dem Schwertknauf ruhend und den Kopf leicht zur Seite geneigt, bewegte sich nun auch der Meisterschütze auf seine Begleiter zu, zu denen nun auch Faran vollends gehörte – nicht mehr lediglich die lebendige Tarnung, welche er ursprünglich darstellte.
    »Und wegen der heimlichen Verfolgung«, sprach er weiter, als er sich inmitten der kleinen Reisegruppe befand, zu Fenris gewandt, »Ich war mir eben nicht sicher, dass du der bist, der du bist. Und wenn du ein Wahnsinniger gewesen wärst, dann… nun ja, dann hätte es nicht in Silden zum Kampf kommen sollen. Diese Waldläufer… hach, das sind mehr Raufbolde, keine richtigen Krieger wie wir Templer – am Ende sind sie noch eifersüchtig…«
    Ein heiteres Lachen durchdrang die Kehle des aus der guten, alten Heimat vertriebenen Glaubenskriegers, dessen Meinung über ihre neuen Mitbewohner hauptsächlich daraus resultierte, was er im Kampf um Silden gesehen hatte. Das war, im Vergleich zu dem, was sie als achtzig Templer im Pyramidental geleistet hatten, erschreckend wenig, zudem hatten sie es nicht einmal alleine geschafft, den Ort aus den Händen der Orks zu reißen; und selbst bei diesem Unterfangen standen mehr des Schläfers Elitekämpfer im Vordergrund denn ihre ›unterstützenden Hilfstruppen‹.
    »Was gedenkst du denn, in Nordmar genau zu tun?«

  13. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #353
    General Avatar von Fenris
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    Fenris ist offline
    Überraschend änderte sich der Eindruck nun vom negativen plötzlich ins symphatische. Vieleicht hatte Fenris den Verfolger falsch eingeschätzt ... aber es war wohl selbstverständlich, dass man einem ungewollten Verfolger gegenüber ersteinmal misstrauisch ist. Fenris hielt inne und überlegte kurz.

    << Nun ... ein Grund ist wohl die Neugierde ... bis jetzt hatte ich von Nordmar und seinen gewaltigen Kriegern lediglich gelesen und gehört ... wollte mir das ganze mal angucken ... desweiteren wartet meine frisch errichtete Hütte in Silden auf Einrichtung. Da es in Silden keine geeigneten Handwerker gibt hab ich mir gedacht "Die Gelegenheit nutze gleich aus und suchst dir das in Nordmar zusammen" >>

    Eine kurze Pause bevor der Freigeist fortfuhr:

    << Wenn ihr wollt könnt ihr mich begleiten ... vorausgesetzt ihr beiden spielt nicht wieder Geiselnahme >>

    Fenris' Blick wechselte zum zweiten Dazugestoßenen, der nun ebenfalls etwas erleichtert wirkte ...

  14. Beiträge anzeigen #354
    Provinzheld Avatar von Faran
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    Keine Geiselnahmespielchen mehr? Faran atmete erleichtert auf, als er davon hörte, dass der neue Bekannte so über den weiteren Verlauf der Reise dachte wie er selbst. Somit war der Verrückte, der sich mit einem Mal zu einem völlig normalen Menschen gewandelt hatte und wirkte, als sei er niemals anders gewesen, überstimmt. So gesehen, versprach es eine angenehme Reise zu werden. Zudem lernte er den Norden kennen, den er, wie Fenris, ebenfalls nur aus Büchern kannte, von denen gut die Hälfte reine Träumereien und Hirngespinste darstellten – wer glaubte denn auch an turmhohe, Feuer speiende Orks mit blauem Fell? Diese und ganz andere, teilweise noch fantastischere Wesen trieben sich in den Werken so mancher Autoren im eisigen Nordmar herum, sodass der Schluss, die Verfassen schrieben ihre Werke entweder besoffen oder schon durch Kälte unzurechnungsfähig geworden, sehr nahe lag. Zumindest für ihn selbst, es sollte schließlich auch Leute geben, die selbst solche auf den ersten Blick erkennbaren Lügengeschichten und Märchen glaubten. Das waren letztendlich die Leute, die aufgrund ihrer Leichtgläubigkeit nie aus ihrem Dorf heraus kamen und ein Leben in Unwissenheit führten, bis sie letztlich vom Tode eingeholt wurden.
    „I-Ich wü-würde sehr g-gerne mit-mitkommen.“
    Auch vom Krieger kam eine positive Antwort, die die drei Menschen und den Wolf dazu veranlasste, endlich den Weg fortzusetzen. Dieses Mal gemeinsam – nicht mehr mit lächerlichem Versteckspiel.

  15. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #355
    General Avatar von Fenris
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    Fenris ist offline
    Etwas erleichtert, sich wieder voll auf den Weg konzentrieren zu können, war der Freigeist froh, dass sich die Situation geregelt hat. Er war es zwar nicht gewohnt Gesellschaft zu haben und verbrachte sein Leben bis jetzt hauptsächlich in Einsamkeit als Einsiedler, jedoch schien die Wanderung in Gesellschaft weniger langweilig und angenehmer zu werden. Etwas seltsames machte sich in ihm breit ... ein Gefühl, dass er noch nie hatte ... Zumindest nicht bevor er dieses Portal betrat und auf dem Festland landete. Der größte Teil der Neuankömmlinge schien verzweifelt und verärgert darüber zu sein, nun ihr Leben in einem neuen Land verbringen zu müssen ... für Fenris hat es nur Gutes gebracht. Er lernte eine Seite des Lebens kennen, die ihm bislang fremd war ... und er fing an sie immer mehr zu genießen ... es war das Interesse an anderen Menschen.

    "Wie es aussieht liegt die Grenze nicht mehr weit vor uns" erkannte Faran, welcher nun schon viel lockerer auftrat "Es wird immer kälter"

    Ebenfalls die Kälte spührend machte Fenris seine Lederrüstung etwas lockerer, sodass sie nicht mehr direkt am Körper lag. Somit konnte sich die Luft dazwischen erwärmen und als Isolation dienen. Neidische Blicke richteten sich auf Prooq, welcher die Kälte angenehm zu finden schien. Was würde der junge Freigeist im Moment nur für ein derartiges Fell geben ...

    Die Wanderung verlief vorerst recht reibungslos und gemütlich ... der Himmel war klar, was zwar mehr Kälte versprach, jedoch eine angenehmere Atmosspähre als Folge hatte. Ab und an konnte man Rehe oder anderes Getier durch den Wald rennen sehen ... was immer wieder für kurze Anspannung in der Gruppe sorgte. Es war eine unsichere Gegend ... und Fenris konnte aus den Erzählungen nur ahnen was für Kreaturen hier herrschen mögen. Von den Orks ganz zu schweigen. Vieleicht hatte die Begleitschaft doch einen positiven Effekt ... Mehr Waffenkraft hatte größere Sicherheit zur Folge ... allerdings erschwerte es das unbemerkte Fortbewegen.

    Interessiert warf der junge Freigeist ein Gesprächsthema in den Raum ... beziehungsweiße in die Umgebung:

    "Was hat es eigendlich mit euch Templern auf sich? Ich hab euch damals nur flüchtig kennengelernt, als ich meine Einhandausbildung bei euch absolviert habe. Ihr scheint viel von Magie zu verstehen, wenn ihr sogar Portale erschaffen könnt, die auf einen anderen Kontinent führen"

  16. Beiträge anzeigen #356
    General Avatar von Nicmaster
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    Nicmaster ist offline
    Mächtige Magie? Das war dem Glaubenskrieger neu. Natürlich verlieh der Schläfer denjenigen seiner Krieger, die sich tatsächlich für seine Magie interessierten, eben diese Gabe, doch reichte ihre Macht lange nicht an die der wahren Zauberkundigen, der Gurus, heran, handelte es sich doch lediglich um im Kampf unterstützende Zauber.
    »Uns große Magie zuzuschreiben, ist wohl etwas hoch gegriffen. Die Flucht aus der Pyramide hierhin war, wenn ich ehrlich bin, eher ein glücklicher Zufall, keine Absicht. Wir standen praktisch vor der Entscheidung, die letzten Kräfte zu sammeln und im Kampf für den Schläfer zu sterben oder in der Pyramide zu sterben, als wir das Portal entdeckten.«
    Langsam spürte auch er die zunehmende Kälte, die eindeutig nicht nur von der Nacht gesandt war, nachdem die beiden anderen schon diverse Maßnahmen ergriffen hatten, um nicht ganz zu erliegen. Der Wolf hingegen schien sich wohl zu fühlen – kein Wunder bei solch einem Fell. Nordmar rückte also immer näher, und damit auch neue Erfahrungen, Feinde und womöglich auch Freunde, wobei in Letzteres nicht allzu viele Hoffnungen gesteckt wurden.
    »Ein Einwegportal, ausgelöst durch magische Kugeln«, sprach er weiter und kramte gleichzeitig in einer Tasche herum, bis er schließlich eine wohl geformte, schwarze Perle zeigen konnte. »Vor ihrer Benutzung leuchtete sie noch in einem wohligen Licht, nach dem Betreten des Portals hörte sie jedoch auf, so zu leuchten. Trotzdem noch schön anzuschauen, finde ich.«
    Als er daran dachte, wie er als Erster damals das magische Portal, diesen riesigen Spiegel ›betreten‹ hatte, musste er unweigerlich schmunzeln. Eigentlich war er ja geflogen, von dieser Kugel, die er in der Rechten hielt, am Kopfe getroffen und durch den Spiegel geschleudert. Nur weil den Templerführer ein Anfall von Kraftdemonstrationswahn überkam, als sie sich alle in diesem Raum befanden; weshalb genau dieser Anfall ihn ereilte, vermochte der Klingenhüter nicht mehr zu sagen, aber letztendlich war es unwichtig.
    »Ansonsten ist unsere Magie… nun ja, eher unterstützender Natur, nicht wirklich das, was man unter mächtiger Magie versteht. Sie ist halt darauf ausgerichtet, den Templer im Kampf zu unterstützen. Wir lassen weder Gegner von innen heraus verbrennen noch können wir quasi ihre Angst kontrollieren – nicht so wie die Gurus dies können… Auch wenn ich hörte, dass es hierzulande einige Schwierigkeiten mit den Runen geben soll; aber ich verstehe von Magie nicht allzu viel, da können dir andere bestimmt mehr und besser Auskunft geben.«
    Er nickte, pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und versicherte sich, dass er auch tatsächlich alles mit sich führte: Bogen, Köcher und Zweihänder. Wie sich zu seiner Freude herausstellte, war alles dort, wo es hingehörte, der zur Rüstung passende Helm baumelte fröhlich und vergnügt herum, erzeugte zusammen mit der Rüstung so manche Geräusche. Der Wind spielte mit dem Mantel des Baalführers, der Mond beleuchtete schlicht die Spange und Teile der Rüstung, die nicht mehr vom Mantel bedeckt waren. Es war eigentlich immer noch eine Schande, dieses wunderschöne Etwas nicht zu jeder Zeit zu zeigen, doch womöglich konnten andere Personen solch eine Art der Zurschaustellung als Angeberei werten, was so mitunter zu Mordplänen führen konnte, um dem Träger das Prachtstück zu entwenden.

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    General Avatar von Fenris
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    Fenris ist offline
    Fenris hatte noch nie Erfahrung mit Magie gemacht ... er verließ sich stets ledig auf sein Schwert und die Unterstützung seines Gefährten. Doch Magie zur Unterstützung im Kampf ... klang ziemlich interessant. Fenris hatte eine Abneigung gegen mächtige Magie wie die der Feuer oder Wassermagie, da sie meißt mit jahrelanger Übung und Studium verbunden waren. Für soetwas hatte der Freigeist, welcher Abenteuer erleben wollte und stets die Verbundenheit mit der Natur schätzte, keine Zeit. Ein Stück Stahl erweckte in ihm auch mehr das Gefühl von Macht und Sicherheit als ein Runenstein oder ein Stück Papier mit magischen Formeln darauf. Doch hatte er oft von Unterstützungsmagie gehört ... Es gab einige Geschichten damals auf dem Hof Onar's die auch nicht selten mit Neid verbunden waren. Nicht nur die Templer schienen sich soetwas zu Nutze zu machen, sondern auch die heimischen Waldläufer. Desöfteren hatte er schon ein paaren bei Übungen zugesehen. Eventuell würde es ja irgendwann eine Gelegenheit geben sich mit der Magie näher zu beschäftigen. Doch vorerst zählte der Wanderer auf die gewohnten Mittel.

    Einige Wolken zogen sich vor den beinahe vollen Mond, welcher bis jetzt recht wirkungsvoll die Gegend erhellt hatte ... schlagartig wurde es dunkler und lediglich das blaue Licht, welches Nic bei sich führte erhellte den Reisenden den Weg. Das Erz war hell genug die nächste Umgebung sichtbar zu machen, jedoch blieb das weiter entfernte immernoch verborgen. Aufmarksam war nun angesagt. Hier war Prooqs Anwesenheit, der seine Ohren spitzte und die Gegend beobachtete, Gold wert. Er besaß die einzigartige Gabe in der Nacht sehen zu können. Fenris war eindeutig am wenigstens gestresst, denn er wusste, dass er sich hundertprozentik auf seinen Gefährten verlassen konnte. Wenn er entscheiden könnte, würde er lieber das Licht ganz erlöschen lassen und Prooqs Sinne stärken, als umgekehrt.

    Plötzlich trat das befürchtete ein. Prooq blieb schlagartig stehen und knurrte mit starrem Blick gen Norden. Mit geduckter Haltung und gefletschten Zähnen machte er seinem Herrchen deutlich, dass etwas vor ihm war. Fenris drehte sich um und starrte mit zusammengekniffenen Augen in die Finsternis ... seine Hand bereits um den Griff seines am Rücken befestigtem Schwert geschlungen. Sofort formierte sich die Gefährtschaft dichter um somit einer nahenden Gefahr besser trotzen zu können.

    Prooqs Knurren wurde heftiger und plötzlich sprintete er mit voller Agression nach vorne. Einen Wimpernschlag später konnte auch Fenris die Gefahr erkennen und musste blitzartig reagieren. Eine gewaltige Gestalt rannte aus der Finsternis auf ihn zu und war nurnoch 2 Meter von ihm entfernt. der Freigeist konnte dieser gerade noch mit einem Sprung zur Seite ausweichen. Sofort wurde er erneut attackiert und mit einer Keule die in den Boden raste zur Rolle gezwungen. Prooq sprang der Kreatur im Blutrausch auf den Rücken und Biss ihr ins Genick um ihr mit Reiss- und Schüttelbewegungen ein Stück den garaus zu machen. Doch dies schien beinahe wirkungslos. Dieses gewaltige Etwas schüttelte den Wolf mit einer Drehung ab und wurde sogleich von einem Pfeil an der Schulter getroffen. Gor Na Nic hatte seinen Bogen gezückt und zielte erneut auf Kopfhöhe der Kreatur. Nun ging das Monstrum auf den Genannten los und attackierte ihn mit erhobener Keule.

    Fenris nutze diesen Moment um sich nach dem gewaltigen und schnellen Angriff kurz zu orientieren. Er betrachtete das Getüm und konnte es, wenn er an Geschichten und Zeichnungen dachte, die er in früheren Tagen gesehen hatte, als Oger identifizieren. Ohne lang zu zögern zog er sein Schwert und ging in die Offensive ...

  18. Beiträge anzeigen #358
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    Nicmaster ist offline
    Auf der einen Seite gähnte man, oder besser gesagt: Faran, auf der anderen Seite befanden sich Fenris und Prooq, scheinbar von Kälte und Müdigkeit gleichermaßen unbetroffen. Das Gleiche konnte er auch von sich behaupten, der Mantel tat einmal mehr seinen Dienst und die vielen Male, in denen er nicht einfach schlafen konnte und in denen stets Konzentration gefordert war, hatten ihn abgehärtet – zumindest glaubte er, dass es daran lag. Solange keine bessere und logischere Erklärung gegeben wurde, sollte es auch die beste sein.
    Die Ruhe, die über ihrem Weg lag, wurde des Öfteren einmal vom Wind gestört, der durch das Unterholz fuhr, oder aber von kleineren Tieren, manchmal auch von Faran, den das Herumwälzen auf dem Boden scheinbar äußerst ermüdet hatte. Doch darauf keine Rücksicht nehmend, setzten sie ihren Weg fort. Doch viel mehr war es Fenris, der seinen Weg fortsetzte, die beiden anderen begleiteten ihn in Ermangelung sinnvollerer Aktivitäten, außerdem war die Aussicht auf etwas Neues immer wieder Grund genug, um sich anzuschließen. Trotzdem sehnte er sich die strahlende Sonne herbei, damit er zufällig seinen Mantel öffnen und somit die Rüstung im vollen Glanz erstrahlen lassen konnte. Er konnte es nun mal nicht lassen. Mit einem gedankenverlorenen Grinsen im Gesicht spielte er an seinem Mantel herum, um sich die Zeit zu vertreiben, bis irgendwer sagte, dass sie ein Lager aufschlagen sollten, bis irgendeine Katastrophe über sie hereinbrach, bis wieder das Wort ergriffen und eine neue Unterhaltung begonnen wurde. Er hörte erst auf und konzentrierte sich wieder auf die Umgebung, nicht mehr auf die Bilder von sich in strahlender Rüstung mit einem schönen Weib im Arm oder besser gleich zweien, als der Wolf der Reisegruppe zu knurren begann. Wie er aus den Augenwinkeln sehen konnte, ging das Tier in Angriffsposition – irgendetwas schien also zu geschehen.
    »Auch gut«, murmelte er und griff langsam zum Bogen; so sollte Faran ihnen wenigstens nicht einschlafen – der sah nämlich nicht so aus, als könne er mit dem Schwert, welches er bei sich trug, benutzen. »Faran, du gehst besser in Deckung, nich’ wahr?«
    Auch Fenris bereitete sich auf einen nahenden Angriff des Etwas vor, das auf sie wartete oder durch sie aufgetrieben worden war. Was es war – das konnte noch niemand von ihnen sagen; und dann hastete der Wolf in die Dunkelheit, außer Reichweite der Erzfackel, die mittlerweile sicheren Platz am Gürtel gefunden hatte, um den tapferen Kämpfer nich etwa zu behindern.
    Was dann aus der Nacht stürmte, war gut über zwei Meter groß, sah äußerst kraftvoll aus und schien sehr angriffslustig. Natürlich, sonst hätte es ja nicht angegriffen. Da sich das Monstrum auf den anderen im Kampf Geübten konzentrierte, blieb dem Klingenhüter genügend Zeit, den Bogen zu spannen, zu zielen und schließlich genau in die Schulter zu treffen. Das Ziel war verwundet, dennoch trat ein an sich zwar unwichtiger, aber trotzdem ärgerlicher Umstand ein: Das Etwas wollte nun auf ihn losgehen. Das war die höchst unbeliebte Schattenseite des Helden- und Kriegerdaseins. Wieso konnte das riesenhafte Wesen nicht einfach sterbend zu Boden gehen, sondern musste noch unbedingt weiterleben? Und wieso hatte das Ding auch noch eine Waffe bei sich, weshalb reichten nicht auch einfach die beiden großen Fäuste? Ja, da hatte sich die Evolution mal wieder einen Scherz erlaubt. Große Monstren, die auch noch bewaffnet waren.
    Also wurde es wieder einmal Zeit für die Technik, die ihm der Zweihandmeister einst beibrachte, mit der er ebendiesen Meister fast selbst geschlagen hätte, sich jedoch in aller Güte auf ein Unentschieden mit ihm einigte. Doch zuerst stand ein wunderschön anzuschauendes Ausweichmanöver an, nach dem Faran, der sich gut positioniert in einem nahen Gebüsch aufhielt, der Bogen anvertraut und anschließend der Zweihänder gepackt wurde. Doch ehe er angreifen konnte, musste er wieder spektakulär ausweichen, und wieder. Fenris, der immer noch ein Schwert in Händen hielt, griff auch wieder an. Wenn man bedachte, wie einfach er diese Situation hätte umgehen können, hätte die Sonne geschienen, dann war das Ganze doch mehr oder weniger ärgerlich. So riskierte man nur unnötige Verletzungen.
    »Hyaa!«, drang der Furcht einflößende Kampfschrei, bei dem er sich noch fast verschluckte, dem Gegner entgegen, der so tat, als sei er unbeeindruckt, aber selbstverständlich tief im Innersten von der kalten Angst ergriffen wurde, am liebsten wäre er wohl davon gerannt, doch vor ihm stand ein Kämpfer, neben ihm stand einer, hinter ihm ein Wolf und irgendwo sorgte einer im Gebüsch für Rückendeckung. Das Biest hatte also keine Chance, den fürchterlichen Wanderern zu entkommen. Und obwohl er wusste und sehen konnte, dass sein Feind panisch einen Fluchtweg suchte, blieb er höflich und gutherzig: Er überließ Fenris den ersten richtigen Angriff. Was ein Teufelskerl!

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    General Avatar von Fenris
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    Fenris ist offline
    Der erste Schachzug bestand darin, den Oger, der nun auf Nic losging von hinten zu attackieren und zu Fall zu bringen. Der Templer konnte den Angriffen des Monstrums zwar geschickt ausweichen, doch Kondition, Orientierung und Reflexe waren nicht in unendlichen Mengen vorhanden. Es dauerte nicht lange, da wurde jedem klar, dass der Krieger in ernsten Schwierigkeiten war. Ohne lang zu zögern stürmte der Freigeist folglich auf den Gegner zu und durchtrennte mit einem kräftigem Seitwärtshieb dessen Rechte Wade. Ein Schrei, der durch Mark und Bein ging, erklang und ließ beide Krieger zurückweichen. Der Oger war nun zwar geschwächt und konnte sich nurnoch humpelnd fortbewegen, doch verfiel er nun in Raserei und war dadurch nurnoch unberechenbarer. Dies erkannte zum Glück auch Prooq und ging vorerst in Deckung. Es war schwer auf einen geeigneten Moment für einen Angriff zu warten und diesen zu erkennen, denn das Monster schlug nurnoch wild um sich, ohne jeglicher Taktik. Sich näher als zwei Meter ranzuwagen, war tödlich.

    Das Ungetüm realisierte nun wieder etwas die Lage und erkannte den sich vor ihm befindlichen Gegner, auf den er sofort mit Gebrüll losging. Das Opfer war Fenris, welcher erkannte, dass es sinnlos war eine Parrade zu versuchen und dem Oger den Rücken zuwand. Er rannte dicht gefolgt bergab.

    Nicmaster bemerkte sofort die Chance und zückte erneut den Bogen, welcher er Faran ohne Rücksicht einfach aus der Hand riss. Er zielte auf den Gegner, schoss und traf ihn am Hals. Der Schmerz, welchen dieser plötzlich im Genick verspürte ließ ihn Reflexartig den Kopf nach hinten reißen und die Keule aus der Hand gleiten.

    Sofort reagierte der Freigeist, drehte sich um und hieb dem immernoch weiterrennenden, jedoch durch den hochgerissenen Kopf blinden Gegner, geduckt sein Schwert gegen das Schienbein. Durch die Geschwindigkeit des Monsters und die entgegengesetzte Krafteinwirkung der Klinge, reichte der Hieb aus, den Knochen zu zerspalten und dem Oger somit keinen Halt am Boden mehr zu gewähren. Folglich stürtze er und flog den recht steilen Hügel hinab, immer wieder mit Gliedmaßen auf den Boden knallend. Mt dem Kopf knallte der Oger schließlich mit voller Wucht auf einen aus dem Boden ragenden Steinbrocken und war sofort tot.

    Schweigend standen beide Krieger da und betrachteten schwer schnaufend die immer größer werdende Blutlache, die sich um den zertrümmerten Schädel breit machte.

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    Deus Avatar von Lobedan
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    Lobedan ist offline
    Lobedan wachte auf. Er hatte die zu seiner Überraschung die ganze Nacht durchgeschlafen. Er schaute den Fahrer an und fragte was los sei. Dieser meinte: „Ich habe dich geweckt, da wir gleich am Ziel sind. Ich muss dich dann rausschmeißen, da mein eigentliches Ziel geheim bleiben muss. Ich hoffe du kommst aber trotzdem weiter klar.“ Der Uhrmacher nickte noch ein wenig Schlaftrunken und sagte: „Ja gut. Sag mal, wieso sind wir eigentlich schon da? Hattest du nicht gestern eine etwas größere Zeitspanne gesetzt?“ „Ja schon, aber ich schätze lieber großzügig und ein wenig mehr, als am Ende Ärger zu bekommen, weil ich falsche Versprechen gemacht habe. Du hast doch nichts dagegen, oder?“, antwortete der Fahrer. Lobedan meinte: „Nein ganz im Gegenteil. Es freut mich sogar sehr, dass wir so schnell vorankommen. Ich glaube nämlich, dass ich diesen Zeitvorsprung in der nächsten Zeit durchaus brauchen werde.“ Der Fahrer ging nicht weiter darauf ein und Lobedan nutzte die verbleibende Zeit noch um etwas zu essen. Der Uhrmacher holte sein Reisegepäck raus und entschied sich für eine schöne Keule Fleisch.
    Während er aß, genoss der Uhrmacher noch ein letztes Mal die Landschaft. Er wusste, dass es in der Wüste völlig anders aussehen würde. Er wusste auch, dass die Wüste ein viel härteres Pflaster sein würde als Myrtana war. Nachdem noch eine geraume Zeit vergangen war, zügelte der Fahrer die Pferde und sprach: „So ab jetzt ist Endstation für dich. Ich wünsche dir für deine Reise noch alles Gute und viel Glück. Und pass auf die Orks auf!“ Lobedan stieg ab und bedankte sich. Er hatte ausgesprochen gute Laune und hoffte, dass diese nicht verfliegen würde. Er erkundigte sich noch nach dem richtigen Weg und machte auf. Das Hufgetrappel verhallte langsam in den Weiten der Landschaft und Lobedan war wieder allein. Er war der Meinung, dass es besser war nicht abseits der Wege zu gehen. So war das Risiko ungewollt auf Orks zu treffen zwar größer, aber er wollte auch nicht plötzlich einem Wildschwein oder Wolf in die Augen sehen. Er hoffte, dass er die richtige Wahl getroffen hatte.
    Die Zeit verging und Lobedan verfiel mal wieder seinen Gedanken. Da er jetzt schon so viel Glück gehabt hatte, bereute er den Weggang aus Khorinis gar nicht mehr. Er wusste zwar, dass es unmöglich so weiter gehen konnte, aber er wusste auch, dass ein bisschen Glück immer dazu gehört. Er hatte nur ein wenig mehr davon.

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