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[Serial] Der Ritter

  1. #1 Zitieren
    Veteran Avatar von Lonan
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    Kurze Episoden aus dem Leben eines fahrenden Ritters, in einer Welt, die noch von allerlei seltsamen Wesen bewohnt wird.
    Lonan ist offline Geändert von Lonan (17.06.2008 um 08:37 Uhr)

  2. #2 Zitieren
    Veteran Avatar von Lonan
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    *Die Scharniere seiner Rüstung quietschten. Ächzend setzte er sich zu Boden, hielt sich dabei die Hüfte, benutzte das prächtige, sehr scharfe Schwert eher als Krücke, denn als Tötungswerkzeug. Der Himmel verdunkelte sich. Ein gewaltiger Drache landete. Er öffnete seinen Rachen.*

    Drache: BIST DU BEREIT DICH MIR ZUM LETZTEN KAMPF ZU STELLEN RITTER?

    Ritter: SCHREI NICHT SO RUM, IDIOT VERDAMMTER!

    Drache: Entschuldigung.

    Ritter(brummt): Schon in Ordnung(setzt sich den Helm ab und kratzt sich am Kopf, seufzt als er die kleinen, kahlen Stellen bemerkt).

    Drache: Ähm...wann meinst du bist du wieder fit?

    Ritter: Hast du nichts Besseres zu tun?

    Drache: Nun....

    Ritter: *Hebt eine Augenbraue*

    Drache: ...nein.

    Ritter: Tatsächlich nicht?

    Drache: Nein.

    Ritter: Woher kommt's?

    Drache: Nun...

    Ritter: *Wartet geduldig*

    Drache: ...ich bin schließlich nur ein Wesen, dessen Bestimmung einzig dazu ausgelegt ist, als das Böse an sich angesehen zu werden, das greifbare Böse, das man besiegen und töten kann. Jedoch...

    Ritter: ...ist töten verwerflich, weswegen es solche Leute wie mich gibt, die das für sie sie übernehmen und sich nachher anhören müssen, dass sie Helden seien.

    Drache: ...

    Ritter: Was mach ich eigentlich?

    Drache: ...

    Ritter: Ich töte Viecher deren einziges Vergehen es ist und war, dass sie einige unangenehme Krankheiten an sich haben könnten, sich gerne in Bauer Fridolins Garten breitmachen und gelegentlich auch dort reinmachen. Herrgott ich mach eigentlich GAR NICHTS. Und trotzdem werde ICH als Held angesehen und nicht Bauer Fridolin, der jeden Tag darum kämpft dass seine undankbaren Gören und seine von ihn vergötterte Frau über die Runden kommen.

    Drache: ...

    Ritter: Warum bin ich ein Held und er nicht Drache?

    Drache: ...

    Ritter: Ich lüg den Leuten an sich doch nur was vor.

    Drache: Vielleicht brauchen die Menschen das.

    Ritter: ?

    Drache: Lügen.

    Ritter: ...

    Drache: Wahrscheinlich machen sie ihr Leben, lebenswerter weil sie sich dadurch in eine Traumwelt flüchten können, in der sie weit weg von der harten, stinkenden Realität sich erholen, sich ungestraft treiben lassen können, ohne dass jede ihrer Handlungen Konsequenzen mit sich ziehen oder sie sich etwas mit harter Arbeit erkämpfen müssen.

    Ritter: Wir sind also ein Traum?

    Drache: So schaut's aus.

    Ritter: ...

    Drache: ...

    Ritter: Besorg du uns ein Schaf. Ich habe hier noch ein kleines Fass Branntwein, das kippen wir uns hinter die Binde, ja?

    Drache(lächelt): In Ordnung.

    Ritter(lächelt zurück): Auch Träume müssen irgendwann mal zu Ende sein, damit sie zur Ruhe kommen, sich erholen können und in alter Pracht wieder zu erstrahlen, damit sie kein Teil der harten, grauen Realität werden.

    Drache: Du sagst es.
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  3. #3 Zitieren
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    Ein fahrender Ritter, reiste quer durch die Lande und erlebte allerlei Dinge, die auf die eine oder andere Weise sein frustrierendes Leben um gewisse Dinge bereicherten. Eines Tages, er war schon ein wenig gealtert sah er von weitem Rauch und ritt durch ein kleines Wäldchen, da er vermutete dort schneller zur Quelle der kleinen Rauchfahne zu kommen. Er kam an eine Brücke, auf der sich ein Furchterregender Unhold mit einer gewaltigen Keule breit machte.

    Unhold: Bis hierher und keinen Schritt weiter! Dies ist mein Eigentum und ich verlange einen Obolus für seine Überquerung! Zahlet ihn oder...!

    Ritter(der sich am unbehelmten Kopf kratzte und die kahlen Stelle bedauernd wahrnahm): Oder was?

    Unhold: ...oder sterbt, im Kampfe Mann gegen Mann!

    Ritter: Also gut. Was soll der Spaß kosten?

    Unhold(verblüfft): Wie meinen?

    Ritter: Wie viel kriegst du? Du verstehst? Wieviel-du-bekommen-für-überquerren-deine-Brücke? Hmm? Klimperklimper, Geldigeldi, kleine, hässliche Münzlein. Wie groß wird das Loch in meiner Börse?

    Unhold(sichtlich überfordert): Ähm(nun wieder entschlossener dreinschaut)...Mehr als Ihr jemals haben werdet!

    Ritter: Kann ja nicht sooooooviel sein. Also?

    Unhold: Ihr wollt wirklich zahlen?

    Ritter: Ja.

    Unhold: Das ist äh nunja nicht sehr....

    Ritter: Ritterlich?

    Unhold: Nun...ja.

    Ritter(fährt sich über das ergraute und faltenbesetzte Gesicht): Sieh das mal so...ich bin müde, hungrig und mein Allerwertester tut mir vom ewigen herumgereite durch die Lande weh. Außerdem plagt mich das Kreuz, da ich von dem ganzen feuchten Gras, Rheuma bekomme und mein Proviant hängt mir zum Hals raus. Dort ist Rauch. Dort ist Zivilisation. Schätze ich zumindest. Ein Versuch ist es wert. Du sagst dass es nicht ritterlich ist, sich nicht mit jemanden zu prügeln? Soll ich dir sagen, was wirklich RITTERLICH ist? Diesen ganzen Schmu an den Nägel zu hängen und ein wahrhaftig gutes Leben, als Bauer oder Handwerker zu führen und so etwas für das allgemeine Wohl zu tun, seinen Mitmenschen WIRKLICH zu helfen und nicht wie der letzte Wegelagerer ihnen den Schädel mit dem Streitkolben zu zerkloppen. DAS ist RITTERLICH. Jetzt fragst du dich warum ich das nicht getan habe stimmt's? Weil Krieg war. Weil ich ein Idiot war. Weil ich mir für harte, ehrliche Arbeit zu fein war und die ehrlichen Leute, lieber von oben herab betrachtete und die Nase rümpfte. Und weil zuviel Blut an meinen Händen klebt und ich alles was ich anfassen würde, mit diesem widerwärtigen Gestank nach TOD durchsetzen und damit beschmutzen würde. Deswegen führe ich weiterhin dieses Leben und reite mal hier, mal dorthin und verdiene mir mit dem was ich kann mein schmutziges Geld, indem ich solche wie doch von der Brücke jage, aber darauf habe ich keine Lust. Mir ist nach was handfesten wie einen Brei, etwas zu trinken, einem Bett und anderen Vergnügungen. Also nenn mir endlich deinen verfluchten Preis, damit wir das hier beenden können.

    Unhold(beißt sich auf die Lippen und macht Platz)

    Ritter(nickt und trabt leicht los, wirft ihn noch einen kurzen Blick zu): Wie lange machst du das schon?

    Unhold: Nicht sehr lange.

    Ritter: Dann ist es noch nicht zu spät.

    Er gab seinem Pferd die Sporen und ritt davon. Der Unhold blickte ihn eine Weile nach, setzte sich ihm Schneidersitz auf den Boden und grübelte. Zu welchen Ergebnissen seine Überlegungen führten, ist nicht bekannt, ebenso was sein späteres Schicksal anbetraf.
    Lonan ist offline

  4. #4 Zitieren
    Mies drauf  Avatar von Mr Sulak
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    Löl... ziemlich lustige Geschichten.
    Mr Sulak ist offline

  5. #5 Zitieren
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    *Der Ritter reitet in Richtung einer Höhle, bemüht sich erst gar nicht leise zu sein. Er führt ein Schaf an der Leine, das laut vor sich hin blökt.*

    Stimme(aus der Höhle): Wer da?

    Ritter: Jemand der mit dir reden will Troll!

    Troll(immer noch in der Höhle): Verpiss dich!

    Ritter: Komm raus!

    Troll: Das mach ich auch gleich, aber dann bist du danach Futter für die Würmer!

    Ritter: Nicht so hastig...ich habe Wein!

    Troll: ...

    Ritter: Gutes Tröpfchen!

    Troll: ...

    Ritter: Jetzt komm schon! Trolle können nicht betrunken werden, das weiß jeder Dorftrottel! Ich will nur reden!

    *Der Troll, ein gewaltiges Ungeheuer mit einer Haut, die aus Steinen zu bestehen scheint, setzt sich neben den Ritter, der sich ächzend auf einen Baumstumpf niedergelassen hat und lässt sich die Amphore Wein geben, die er in einem Schluck ausringt.*

    Troll: In Ordnung. Sprich.

    Ritter: Es geht um das Mädchen, dass sie dir gebracht haben.

    Troll: Jaaaaaa?

    Ritter: Sie ist keine Jungfrau mehr...noch ein Schlückchen(schwängt eine weitere Amphore vor der Nase des Trolls rum).

    Troll: Danke(nimmt sie und trinkt sie wieder aus). Ich weiß.

    Ritter: Achja?

    Troll: Ja. das macht sie umso schmackhafter und nahrhafter.

    Ritter: Sie ist schwanger.

    Troll: Na eben.

    Ritter: Jemand dem etwas an ihr liegt, hat mir ein Schaf im Gegenzug für sie gegeben.

    Troll: Er kann es sich in seinem Arsch stecken. Ich fress die Kleine und damit basta.

    Ritter: Noch einen Schluck(holt eine weitere Amphore Wein hervor)?

    Troll: Klar(nimmt sie und trinkt sie wieder aus). Du versuchst mich gar nicht zu töten.

    Ritter: Jeder weiß, dass das unmöglich ist. Euch Trolle können gewöhnliche Waffen nichts anhaben, da eure Haut zu dick ist und eine ungewöhnliche habe ich gerade nicht zur Hand.

    Troll: HA! Darauf kannst du einen aber lassen Kumpel, dass das vergebene Lebensmüh ist Freundchen! Mutter Natur sorgt gut für uns!

    Ritter: ...(reicht ihn wortlos eine weitere Amphore).

    Troll: (Nimmt sie und trinkt). Es waren solche wie du Ritter(fasst sich an den Bauch und streichelt diesen).

    Ritter: ...

    Troll: Die uns gejagt und getötet haben, uns aus unserer jeweiligen Heimat vertrieben, damit eure Sklaven die Erde mit euren verkackten Pflügen aufreißen konntet(rülpst). Tschuldigung. Wir haben uns angepasst, sind mutiert, unsere Haut wurde dicker damit wir gegen eure Waffen gewappnet waren und wir begannen euch zu unserer Hauptnahrungsquelle zu machen, da ihr das Einzige seid von dem es genug gibt.

    Ritter: ...

    Troll: Wir haben uns angepasst und verändert. Wir mussten es tun, um weiterhin einen Platz in der Welt zu haben(fängt an zu schwitzen und atmet schwer, legt sich auf den Rücken und atmet schwer).

    Ritter: (Steht auf).

    Troll: Du hast mich...!

    Ritter: Ja.

    Troll: DU...!

    Ritter: Du hast in vielem Recht Troll. Es sind welche wie wir, die euch vertrieben und töteten. Aber auch wir müssen uns anpassen, so wie ihr es getan habt, um weiterhin einen Platz in dieser Welt zu haben.

    Troll: (Öffnet den Mund und krächzt).

    Ritter: Ich schätze mal, das gehört zum normalen Lauf der Dinge dazu(beugt sich zu dem Troll runter und flößt in eine letzte Amphore Wein in den Mund ein).

    Troll: (Zuckt kurz und schließt mit dankbaren Blick dann die Augen).

    *Der Ritter betrachtet kurz den toten Troll. Dann dreht er sich um und geht mit schweren Schritten Richtung Höhle, sein Pferd und das Schaf an den Zügeln führend.*
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  6. #6 Zitieren
    Veteran Avatar von Lonan
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    *Der Ritter setzt sich müde am Wegesrand hin, kratzt sich den Rücken, schüttelt sich angeekelt angesichts, des Schweißes der ihm den Rücken runterläuft. Eine kleine, mit Blättern bedeckte Gestalt hüpft aus dem Gebüsch, schreit infernalisch und beginnt idiotisch um den Ritter herumzutanzen. Der Ritter stellt ihm ein Bein und es fällt hin.*

    Ritter(ruhig): Und was sollte, das jetzt?


    Ding: Ich...äh...


    Ritter: Ja...?


    Ding: Nun...


    Ritter: Spuck's aus.


    Ding: Du bist nun mein! Denn ich habe dich verflucht und...!


    Ritter: Du hast es versucht.


    Ding: Was?


    Ritter: Du hast es nur versucht.


    Ding: Ähm...*hebt die Hände*


    Ritter: Versuch's und du hast meine Sohle im Gesicht.


    Ding: *Lässt die Hände wieder fallen*


    Ritter: Und was wolltest du damit bezwecken?


    Ding: Nun...


    Ritter: *Hebt eine Augenbraue*


    Ding: Da ist dieser große Wolf...


    Ritter: *Wartet*


    Ding: ...und meine Familie.


    Ritter: Verstehe.


    Ding: ...


    Ritter: Und du hättest mich nicht fragen können?


    Ding: ...ähm...


    Ritter: ...


    Ding: Würdest du...?


    Ritter: Nein.


    Ding: Aber...


    Ritter: Du hast mich versucht zu verfluchen und verlangst dann, dass ich dir helfe?


    Ding: ...


    Ritter: Zu spät.


    Ding: ...


    Ritter: Hau ab... und lass die Hände unten.


    *Das Ding dreht sich um, fährt blitzschnell herum die Hände angehoben, nur um plötzlich die Faust des Ritters im Gesicht zu haben.*


    Ritter: Manche lernen es nie.
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  7. #7 Zitieren
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    *Der Ritter reitet die Straße entlang. Vor ihm liegt eine umgestürzte Kutsche, der Kutscher und ein Wächter hingeschlachtet, zwei Damen ebenso, ein blutverschmierter Junge rennt zum Ritter, eine Maske aus Arroganz aufgesetzt.*

    Junge: Ihr da Ritter! Wir befehlen Euch uns euer Pferd zu geben und eure Vorräte mit uns zu teilen!

    Ritter(ruhig): Wer bist du?

    Junge: Wir sind Ernstfried von Gutenberg, ab jetzt letzter Angehöriger der zu Unrecht ins Exil verbannten Blutlinie Gutenberg. Zu Unrecht sage ich Euch! Man hat all unser Land konfisziert und uns nur mit dem was sich in der Kutsche befand hierher geschickt. Aber das hat Euch nicht zu interessieren, sondern...

    Ritter: Ich hab nicht gefragt wer du WARST, sondern wer du BIST!

    Junge: Werdet nicht unverschämt! Bringt einem Angehörigen des Adels gefälligst Respekt entgegen!

    Ritter: Wenn du meinst.

    *Der nicht ganz so adelige Kämpe reitet um, seine Hoheit herum und versetzt ihr einen so kräftigen Tritt in den Po, dass diese breitlinks im Schlamm landet. Diesen spuckt der Junge aus und wirft dem unverschämten Schlächter einen hasserfüllten Blick zu. Das beeindruckt den Ritter nun gar nicht.*

    Ritter(gelassen): Ich habe dir soviel Respekt zukommen lassen, wie etwas so Nutzloses wie du es bist, ein Adeliger ohne jeglichen Besitz und Gefolgschaft es verdient hat. Wenn du das BIST...

    *Er wirft ihm einen Dolch zu und zeigt auf die Leichen seiner verstorbenen Verwandten*

    ...kannst du dich gleich zu ihnen gesellen. Nur mal so.

    *Er nickt dem Jungen noch zu, schnalzt mit der Zunge, wirft einen Wasserschlauch und etwas Brot dazu, drückt seinem Pferd die Seiten in die Flanke und reitet davon. Der Junge schaut ihn stumm hinterher, den Dolch in der Hand unter ihn etwas Reisekost und neben ihn, alles was sein früheres Leben ausgemacht hatte.*
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  8. #8 Zitieren
    Veteran Avatar von Lonan
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    *Der Ritter isst stumm, eine Suppe, an einem Tisch. In einer Ecke, innerhalb seines Sichtfelds, sitzen eine junge Frau und ein ebenso junger Mann, dessen Gesicht verschiedene Blessuren aufweist. Der Ritter beißt in ein daneben liegendes Brot, krümelt einiges davon in die Suppe und isst weiter. Der junge Mann mustert ihn kalt, die Frau vergräbt das Gesicht an seiner Schulter. Der Ritter wischt sich durch den Bart, steht auf, stellt sich vor die beiden hin. Die Schultern der Frau beben, der Mann behält seinen Blick bei, den der Ritter gelassen erwidert.*

    Ritter: Weißt du...

    Mann: ...

    Ritter: Dafür, dass ihr beide versucht habt mich hinterrücks zu erschlagen, sollte ich dich nach altem recht und Gesetz töten und das Gleiche mit deiner Frau tun. Was dazwischen geschieht, steht dann wohl außerhalb jeglicher Beurteilung.

    Mann(die weinende Frau an der Schulter streichelnd): ...

    Ritter: Alleine schon wegen eurer Dummheit, zu glauben dass ihr gegen einen Ritter eine Chance hättet, selbst bei einem so alten Exemplar, gehört ihr an die Wand genagelt um dort jämmerlich zu verbluten.

    Natürlich könnte ich das auch nachholen. Ich könnte dir die Beine
    brechen.

    Mann: *Schluckt leicht*

    Ritter: Und dir die Eingeweide einzeln vor die Augen halten und mich dann um deine Frau kümmern. Ginge natürlich auch ganz anders und lässt sich sofort nachholen.

    Mann: *Beißt sich auf die Lippen, wohl um sein Zittern nicht so deutlich zur Schau zu stellen*

    Ritter: Aber das werde ich nicht tun.

    Mann: *Reißt vor Erstaunen die Augen auf*

    Frau: *Schaut ihn(den Ritter) mit feuchtem Blick an*

    Ritter: Ihr habt richtig gehört. Ich werde euch nichts tun, da es mir falsch vorkäme. Mir persönlich ist es gleichgültig, wie viele arme Tröpfe ich dadurch rächen würde und wie viele dadurch, euch noch zum Opfer fallen.

    Mir selbst, kommt es einfach nicht richtig vor, zwei abgemagerte, hungernde Gestalten wie ihr es seid kaltblütig zu erschlagen, gleichgültig davon, mit welch unfeiner Methode ihr mir noch zu Leibe rücken wolltet.

    Was ihr darüber denkt, geht mir am Steiß vorbei.

    Mir ist es wichtig, was ICH für richtig halte und wie ich nach diesem Empfinden handle.

    Mann: ...

    Ritter(greift an seinen Gürtel): Außerdem...

    Mann: ...

    Ritter(wirft ihnen einen Beutel vor die Füße): Sind die Möglichkeiten, jemanden zu demütigen, weit komplexer als man meist annimmt.

    *Er verlässt die Hütte. Derweil legt die Frau, weinend die Arme um ihren Mann, während dieser den Beutel betrachtet, als hätte der Ritter, ihn soeben das Schwert in die Magengegend gestoßen.*
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  9. #9 Zitieren
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    *Der Ritter, gekleidet in einem einfachen Lederwams auf dem die Abdrücke der gewohnten Plattenrüstung deutlich zu sehen sind, lehnt sich lässig an einen Baum und nimmt in kleinen zeitlichen Abstände, immer kleiner werdende Schlücke aus einem Weinschlauch. Der edle Tropfen läuft ihm am Mund hinab, vermischt sich mit einer rotgetränkten Stelle seines Bartes, auf der rechten Seite seines Kinns. Ohne sonderlich viel Mimik dabei zu zeigen, bestaunt der Ritter sein Werk, eine Ansammlung blutiger Leichen, deren Zahl und Geschlechtszugehörigkeiten, nicht sonderlich zu interessieren scheinen. Sein Pferd steht schnaubend neben ihn, wedelt mit dem Schweif. Ein Mann sitzt auf ihn, das Gesicht puterrot angelaufen, die Hände gefesselt, einen Strick um seinen Hals gebunden.*

    Ritter: Schau dir diese Schweinerei an *schüttelt den Kopf*

    Mann: *Öffnet den Mund einen Spalt breit*

    Ritter: Bist du verheiratet? War jemand dabei, der dir nahe stand?

    Mann: *Krächzt*

    Ritter: Auch egal *nimmt noch einen Schluck*

    Mann: *Versucht nach Luft zu schnappen*

    Ritter: Schon komisch...hättest du ihn nicht umgebracht, wäre nichts passiert. Zum benässen oder?

    Mann: *Versucht sich scheinbar irgendwie zu bewegen, krächzt*

    Ritter: Ich meine es ist nicht so, dass ich ihn gemocht hätte, ganz im Gegenteil, von allen...nein, dass sind sehr freundliche und anständige Frauen, die auch nur ihr Geld verdienen...hmmm...von allen Missgeburten dieser Welt, hätte man ihn an die Geier verfüttern sollen, wie msn es früher mit den Schwächlingen machte. Willst einen Schluck, bin gerade sehr redselig, da dauert sowas...oh Verzeihung.

    Mann: *Jappst und schnappt nach Luft*

    Ritter: Wo war ich? Ach ja...er war ein Mistkerl. und was für einer. Aber er hat seinen SCHWUR gehalten, seine EHRE aufrechterhalten, nicht geruht bis er das was ich ihn aufgetragen hatte, erledigt war.

    ...

    ...weißt du, mein Bruder war der einzige Mensch, dem wirklich etwas an mir lag, deswegen habe ich es auch geheim gehalten...also der Grund weswegen er sich die Portraits der Damen nie angeschaut hat...Ich glaube die, die uns überfielen fanden es wahrscheinlich alle urkomisch, als sie alle...ich war ans Bett gefesselt, blutete wie ein angestochenes Schwein, jhab geflucht und konnte mich nicht bewegen. Da stand er neben mir. Wie gesagt, wir haben uns nie gemocht, aber er konnte wunderbar mit dem Morgenstern umgehen und zusammen kamen wir zumindest heil vom Schlachtfeld. Ironie des Schicksals, dass er am Tage meiner Verwundung, NICHT neben mir stand oder?

    Mann: *Hechelt*

    Ritter: Wo war ich? Achja, stimmt, bin ins plaudern gekommen, verzeih. Also, da lag ich nun und ich ließ ihn bei seiner EHRE SCHWÖREN, dass er jeden dieser Dreckskerle finden und beseitigen würde. Er schwor es bei seiner EHRE, ohne zu zögern. Und da wusste ich, dass ich wenigstens ein wenig ruhiger schlafen würden könnte...er hat sie alle umgebracht und mir mit ernsten Gesicht erzählt, WIE er es getan hatte.

    ...

    Er hatte es bei GESCHWOREN...schon eigenartig. Wie viel uns die EHRE bedeutet. Sie lässt uns ans Ende der Welt reiten, unermüdlich alles niederschlagen, was zwischen uns und der Erfüllung unseres Schwurs steht.

    Und dann wenn es endlich vollbracht ist halten wir inne und sind erleichtert, es geschafft zu haben, wären lieber gestorben, anstatt zurück zureiten oder aufzugeben.

    Lieber sterben und verrecken wir, anstatt unsere Ehre, unsere kostbare, wertvolle, unbezahlbare Ehre zu verlieren.

    Was meinst du? Warum?

    Mann: *Macht große Augen*

    Ritter: Weil es das Einzige ist was uns von den normalen Schlächtern und verschissenen Gesocks unterscheidet, wirklich unterscheidet, diese Illusion, absoluter Prinzipientreue, die uns in einem besseren Licht erscheinen lässt, als diese verlausten, schmutzigen, Rattengesichter, die sich einfach nur auf den Schlachtfeldern bedienen müssen, um eines Tages in dem gleichen pompösen Prunk wie wir ihn tragen loszuschlagen...oder sich blöd daran zu verdienen...

    Mann: *Streckt die Zunge raus, hechelt, jappst, schnappt nach Luft*

    Ritter: Ich hab's ihn versprochen. Ich sagte, ich mag dich nicht und du magst mich nicht, aber du hast es getan als ich es nicht konnte und deshalb werde ich es tun. Solltest du nicht im Bett sterben, bin ich es der den oder das dahin schickt, wo keine Sonne mehr scheint. Er hat nur gelacht. Und vor zwei Wochen, haben du und deine Schläger ihn die Bolzen in den Schädel gejagt.

    Tja...so kann's gehen. Ich hätte es auch nie erfahren können, aber so ist die Welt nun mal. Ich habe es erfahren und durfte, nicht das letzte bisschen was mich von dem gemeinen Gassenschläger unterscheidet verlieren, denn es ist das Einzige was mir bis heute noch geblieben ist.

    Er muss es gewusst haben...blöder Hund.

    Mann: *Hüpft auf und ab*

    Ritter: Hmm? Oh entschuldige.

    *Der Ritter zieht sich einen Panzerhandschuh über die Hand und klopft dem Pferd kräftig auf die linke Pobacke. Das Pferd bäumt sich laut wiehernd auf und fängt an loszugaloppieren. Der Mann verliert derweil an Substanz unter seinem Hinterteil...*
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  10. #10 Zitieren
    Held Avatar von Re'on
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    Muss Sandji zustimmen, die Geschichten sind wirklich lustig.
    Die mit dem Ding gefällt mir aus irgendeinem Grund am besten
    Weiter so
    Re'on ist offline

  11. #11 Zitieren
    Ritter Avatar von K.I.Z.
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    Zitat Zitat von Re'on Beitrag anzeigen
    Muss Sandji zustimmen, die Geschichten sind wirklich lustig.
    Die mit dem Ding gefällt mir aus irgendeinem Grund am besten
    Weiter so
    ja teilweise ist es echt funny aber dann schweif es in herumheulerei ab ich weiss ist nicht toll ausgedrückt...
    K.I.Z. ist offline

  12. #12 Zitieren
    Veteran Avatar von Lonan
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    *Der zerstückelte Kadaver eines Monsters liegt vor dem Ritter. Er selbst schnauft und keucht, macht einen Schritt zurück, tritt in eine Pfütze, die auch als Blutlache erweisen könnte, wenn man länger hinsieht, flucht laut und setzt sich auf einen sehr hässlichen sehr klobigen Haufen Fleisch, der eine kleinere Version des Monsters von eben sein könnte.

    Müde blickt der Ritter sich um. Sein Helm liegt zertrampelt in einer Ecke, sein Schild steckt zur Hälfte im Körper eines weiteren Monsters, dass sich immer noch in einem gnadenlosen Kampf mit dem Tod windet. Das Schwert des Ritters besteht nur noch zur Hälfte, die rechte Armeschiene fehlt, sein Plattenpanzer presst sich an seine Brust, die wenigen Haaren auf seinem Kopf sind um ein nicht unbeachtliches Büschel reduziert, worden und eine gewaltige Bisswunde, aus der das Blut langsam heraussickert und wegen des abgebrochenen Stoßzahns scheinbar zu entzünden beginnt.

    Außerdem tut ihm alles weh.*

    Ritter: An manchen Tagen geht einfach alles schief...
    Lonan ist offline

  13. #13 Zitieren
    General Avatar von Dr. Strangelove
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    Ah, endlich mal wieder was Neues vom Ritter!!!
    Aber ... hm. Der neueste Post ist jetzt weniger gelungen. Natürlich kann nicht alles gleich gut sein, aber dieses neue "Abenteuer" des Ritters hat es einfach nicht so in sich. Tut mir leid, gefällt mir nicht so. Aber ich wette, du kriegst schon noch einen neuen, besseren Einfall!

    Grüße,
    Brut
    Dr. Strangelove ist offline

  14. #14 Zitieren
    Veteran Avatar von Lonan
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    *Das Mädchen mit den langen, braunen Haaren spielt nervös mit einer Locke und blickt auf den muskulösen, verschrumpelten, zernarbten und mit Leberflecken bedeckten Rücken einer vor sich hin dösenden Gestalt, deren Hinterkopf eine riesige kahle Stelle aufzuweisen hat.

    Das Schnarchen der Gestalt ist leise aber konstant und das Mädchen hält sinnierend inne, blickt auf die beiden Weinamphoren neben dem Bett. Sie atmet laut aus und lässt sich seufzend wieder auf die Strohmatraze fallen und blickt zu dem undichten Dach, aus dem leise gut alle drei Herzschläge ein Tropfen in einem bereit gestellten Eimer fällt.

    Das Mädchen seufzt wieder.*

    Ritter: Kein schöner Anblick hmm?

    Mädchen: *Fährt erschrocken zusammen, beisst sich auf die Lippen, spielt sichtlich nervös weiterhin mit ihren Haaren, um dann festzustellen, dass sie sich zwei ausgerissen hat.*

    Ritter: Wäre doch wesentlich angenehmer und ROMANTISCHER, wenn ich ein junger Spund wäre und Du kein Geld dafür genommen hättest.

    Mädchen: *Errötet*

    Ritter: Aber sehen wir es mal anders: Wenn ich noch jung gewesen wäre, hättest Du nachher noch ganz ausgesehen. Ganz anders. Das wäre dann wie folgt abgelaufen um es mal in der Sprache der wohl gepuderten Schweinsigeln zu sagen, die wir als Barden kennen.*Räuspert sich*

    Du hättest melodisch gesungen um meiner Eitelkeit zu schmeicheln und so zu tun als würde es dir Spaß machen, dass ein ausgebildeter Schlächter wie ich es bin statt mit der Lanze ins feindliche Fleisch, mit dem Gesäß zwischen deine Beine zustößt:

    "Oh edler Herr, oh oh Ihr Sonnenschein meines Herzens, ich liebe Euch so sehr! Ich bitte Euch, wenn Euch soviel an mir liegt, wie ich an Euch so hinterlasset doch bitte genug, damit auch weiterhin da bin, sollte es wieder zu mir ziehen, mein großer, starker Geliebter!''

    Hättest es gesprochen und dann meinen Handrücken an die Wange und meine Faust in den Magen bekommen.

    Dann hätte ich, blöd vor Geilheit und wahrscheinlich sturzvoll formvollendet folgendes entgengelallt:

    "Wie kannst Du es wagen Dirne? Mir, deinem Lehnsherrn und Beschützer solcherlei abzuverlangen und zu meinen, dass ich in der Vollstreckung meines Rechts für etwas Selbstverständliches zahlen müsste, wie dein Dienst an mich? Wenn ich sage leg dich hin, dann liegst du und bist bereit mich in all meiner Pracht zu empfangen blablabla...''

    *Schüttelt den Kopf*

    Dann würde ich zur Tat schreiten und hätte ich noch Kameraden dabei, kämen die nach mir dran.

    ...

    Man ist doch so dumm...kaum hast Du Haare nicht nur auf dem Kopf und kannst dein Schwert richtig halten, glaubst Du dass dir alles einfach nehmen kannst. Du bist der Beste, der Schönste, Schnellste, Stärkste und dann schlagen sie dir die ersten Finger ab und deine hübschen Zähnchen aus. Du spuckst Blut und kotzt dein Essen aus...und was hast Du davon? Nichts es sei denn, dein Knappe ist bei der Beuteaufteilung schnell genug.

    Aber wenn Du jung bist, ist dir das egal. In der Jugend glaubst Du, dass Du alles tun kannst und darfst...und es geht dir an deinem platt gesessenen Hintern vorbei, ob es jemanden trifft der es verdient hat oder nicht...

    Mädchen: ...*Beißt sich auf die Lippen*

    *Der Ritter dreht sich mit ausdrucksloser Miene zu ihr um. Ihre Augen weiten sich leicht, ihr Mund öffnet sich einen Spalt breit. Der Ritter nimmt sie in den Arm, streichelt sanft ihre Haare, küsst ihre Stirn und schweigt. Das Mädchen kuschelt sich verwirrt an ihn, bleibt regungslos liegen. Dann fängt sie an zu lächeln, erst schüchtern, dann immer strahlender, fühlt sich geborgen und sicher. Der Ritter nimmt ihre Hand, küsst diese, blickt sie für seine Verhältnisse sehr freundlich an. Das Mädchen strahlt, drückt seine Hand, spitzt die Lippen um ihn zu küssen. Der Ritter, führt ihre Hand weiter unten hin, lässt sie diese Stelle nun weniger strahlend streicheln und seufzt zufrieden, fühlt sich bestätigt und glücklich...*
    Lonan ist offline Geändert von Lonan (30.04.2007 um 18:30 Uhr)

  15. #15 Zitieren
    Mies drauf  Avatar von Mr Sulak
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    Hm... der alte Kerl hat aber echt eine Ausdrucksweise, die mich über alle Maße erschreckt.

    Mach mal schön weiter so, bisher gefällt´s mir ganz gut.

    Greets,
    Sandji
    Mr Sulak ist offline

  16. #16 Zitieren
    Veteran Avatar von Lonan
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    Mal wieder was Neues

    ---------------------------

    *Eric ist zehn.

    Er hat Angst.

    Er liegt auf dem Boden und spürt seinen linken Arm nicht mehr, seine Hose ist nass, er weint weil er Angst hat und er weint weil er sich dafür schämt, da doch sein Vater sagt dass echte Männer nicht weinen.

    Sein Oberarm schmerzt und ihm schwinden die Sinne.

    Er hört Schreie.

    Laute Schreie.

    Als hätten alle Schmerzen.

    Ein Pferd wiehert.

    Er versteht die Welt nicht mehr. Sie waren doch im Recht, die Guten, sie hatten doch nur dafür sorgen wollen, dass sie bald wieder Essen hätten. Deswegen waren sie doch in den Wald gezogen, hatten sich mit dem doofen Neswin, seinen Brüdern und dessen Vater im Gebüsch versteckt.

    Um Monster zu töten. Böse Monster.

    Und das Gute belohnte solche Siege immer.

    Seine Mutter hatte geweint, seine Schwester auch.

    Eric verstand es nicht.

    Stille.

    Er hat noch jemanden keuchen, dann etwas klappern.

    Dann hört das Keuchen auf.

    Er muss an vorgestern denken.

    Seinen Geburtstag.

    Der war schön.

    Das Klappern kommt näher, Eric kriegt einen Tritt gegen die Seite, schaut auf ein meer von Blättern, die Baumwipfel wie er erkennen muss.

    Und sieht das böse Monster. Es hat kein Gesicht, ist ganz gehüllt in Eisen, Blut klebt an seinem gesamten Körper, er hört es laut atmen.

    Er hat wieder Angst. Vor allem davor sich wieder in die Hose zu machen. Das tun Männer nicht, nein das tun sie nicht. Er hat Schmerzen und alles dreht sich.*

    Das Monster(dumpf aber sanft): Schließ die Augen mein Kleiner. Schlaf ein bisschen. Keine Sorge dass ist alles gar nicht echt.

    *Eric ist glücklich.

    Natürlich, ales ist gar nicht echt. Und das Ding ist gar kein Monster sondern ein Engel mit lauter Saft an Körper.

    Ja genau.

    Er lächelt und schließt die Augen. Etwas schabt. Er freut sich auf das Abendessen. Ob es heute wieder Rüben gibt?

    Hoffentlich nicht.

    Er spürt einen leichten Druck an der Kehle.

    Dann schläft er ein.*
    Lonan ist offline

  17. #17 Zitieren
    Mies drauf  Avatar von Mr Sulak
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    Hat aber lange gedauert.

    Allerdings fehlt in dieser Episode eindeutig die Komik... was nicht weiter tragisch ist. Irgendwann muss es schließlich mal eine ernste Stelle geben. Ohne die kommt halt keine Story aus.

    Ich habe erst mal einen Moment überlegen müssen, wer als 'eisernes Monster' bezeichnet wird. Jetzt kapiere ich langsam, was passiert war.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Ein paar arme Leute hatten wohl den fahrenden Ritter überfallen, und der hat sich recht eindrucksvoll zur Wehr gesetzt. Die Menschen hatten das anscheinend nur aus dem Grund getan, da sie nichts mehr zu Essen hatten und irgendwo her möglichst schnell Geld brauchten...


    Traurige Episode, aber trotz allem eine gute.

    Greets,
    Sandji
    Mr Sulak ist offline

  18. #18 Zitieren
    Veteran Avatar von Lonan
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    *Unter Flüchen versucht der Ritter Feuer zu machen. Neben ihm sitzt ein junger Mann in bequemer Reisekleidung und einer Harfe, der er seelenruhig wundersam melodiöse Töne entlockt. Er selbst hat sich dem Ritter als Barde vorgestellt und dieser hat es dabei belassen.

    Endlich glühen ein paar Funken und der Ritter fängt an zu pusten. Der Barde beobachtet ihn dabei eine Weile.

    Schweigt.

    Räuspert sich dann.*

    Barde: Auf ein Wort mein Herr.

    Ritter(pustet): Hmm?

    Barde: Nun wir reisen ja nun schon seit Tagen miteinander zusammen und haben es bisher versäumt einander näher kennenzulernen, nicht dass ich Euch das ankreiden möchte, schlussendlich ist es Euch ja erlaubt ein wenig distanzierter zu sein, da wir uns ja wie gesagt nicht kennen nicht wahr?

    Ritter(spießt einen Hasen auf einen Stock auf und hält es über die nun lodernden Flammen): Was immer Ihr sagt.

    Barde: Äh ja...nun, was ich Euch aber fragen wollte, wenn es mir gestattet ist...

    Ritter(sichtlich desinteressiert): Es sei Euch gestattet.

    Barde: Äh...jaja...danke.

    Ritter: Bitte, bitte.

    Barde: Nun was ich Euch fragen wollte ist: Ihr seid ja wie man deutlich sieht nicht nur ein erfahrener Recke, sondern auch bestimmt einer der erfahrensten Männer die noch in diesen Landen verweilen...

    Ritter: Könnte man meinen...

    Barde: ...und Ihr wurdet scheinbar zu einer anderen Zeit geboren, als ich heute erlebe...

    Ritter: Beinahe eine ganz andere Welt, wenn man es so sehen will.

    Barde: Hä?

    Ritter( betrachtet aufmerksam den vor sich hin brutzelnden Hasen): Nichts. Nur zu, sprecht weiter.

    Barde: Nun gut...also...ich komm besser zum Punkt. Was ich Euch fragen will, Freund ist Folgendes: Obwohl unser beider Ansichten über die Schöpfung und die Welt so verschieden scheinen und unser Empfinden Ihr gegenüber wohl auch nicht auf den selben Punkt gebracht werden können, so stimmen wir doch bestimmt in einer Sache zu.

    Ritter: Die da wäre?

    Barde: Nun...ein jeder Mensch, sei er nun ein Mann, eine Frau, ein Kind oder ein Greis, hat doch einen bestimmten Traum, eine Vision von einem perfekten Utopia, basierend auf seinen Ansichten der Welt und seinen Erfahrungen mit ihr und den Leuten die darauf leben, der Wunsch diesen einen Ort zu finden und dort die letzten Momente seines Lebens, trunken vor Glück und Freude zu verbringen.

    Wenn Ihr es mir also gestattet Herr Ritter, so möchte ich Euch fragen: Habt Ihr auch einen solchen Traum, diesen einen Ort an dem Ihr Euch zur Ruhe begeben wollt?

    Ritter: ...

    Barde: ...

    *Es knackt und zischt als etwas fett ins Feuer fällt, während der Rauch langsam gen Himmel steigt*

    Ritter: Ja.

    Barde: ...

    Ritter: Ein Schlachtfeld. Ein letztes, großes Schlachtfeld, ich auf der einen Seite, der Rest auf der anderen, in blitzender Rüstung unter der Flagge eines blutrünstigen Kriegstreibers, dem wir alle, also die Kameraden die ich mir an meine Seite wünsche, als großen Visionär und Führer verschreien.

    Ein allerletztes Mal auf dem sogenannten Feld der Ehre stehen, beflügelt von der Angst zu sterben, dem Drangt zu überleben und zu töten, wissend dass ich jeden Moment sterben könnte und jeder Bastard dem ich den Schädel einschlage, zerteile, aufspieße oder unter den Hufen meines Pferdes zertrampel, die Möglichkeit nehme das zu tun.

    Mich ein letztes Mal wie ein Gott fühlen,dieses Gefühl der Macht, der Angst, des Wahnsinns auskosten zu können, die nur eine richtige Schlacht zu bieten vermag...dafür würde ich alles tun...sogar sterben.

    Das ist mein Traum Herr Barde. Mein Traum, basierend auf meinen Ansichten und Erfahrungen, die ich in dieser anderen Welt, die vor eurer Geburt existierte, gemacht habe, in der ich lebte und in der mein Platz war.

    Mein Utopia.

    *Der Barde ist lecht bleich geworden, der Ritter, nimmt den Spieß vom Feuer, nickt zufrieden.*

    Ritter: Ich glaube jetzt ist es gut.

    *Er schaut zum Barden, der ihn mit leicht geweiteten Augen entgegenstarrt, sichtlich unfähig seine in ihm tobenden Emotionen zum Ausdruck zu bringen.*
    Lonan ist offline

  19. #19 Zitieren
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    *Die Erde bebt als zwei Pferde im donnernden Galopp aufeinander zureiten. Die beiden Ritter, einer in schlichten Metall, der andere goldenfarben und mit einem prächtigen Federbusch gekleidet, senken die Lanzen und halten scheinbar den Blick sturgerade aufeinander gerichtet.

    Wenn man jetzt neben ihnen reiten würde, könnte man sie unter dem drückend schweren Metal, heiser atmen hören.

    Ein junger Mann in goldenen Farben, offenbar der Knappe des Güldenen beißt sich auf die Lippen, mit geladener Armbrust und zusammengekniffenden Augen dem Schauspiel beiwohnend.

    Das Packpony stubst sein Pferd mit dem Kopf an, dieses schnaubt und scharrt mit dem linken Vorderhuf.

    Die beiden Kontrahenten sind schon ganz nah, fast berühren sich ihre Lanzenspitzen.

    Die Erde bebt und die Zeit hält den Atem.

    Dann geschieht es.

    Der metallene Ritter reißt die Zügel seines Pferdes herum, lässt es ich aufbäumen und stößt die Lanze geradewegs nach vorne, an die Kehle seines überraschten Gegners, der vom Pferd fällt.

    Auf den Boden prallt.

    Liegen bleibt.

    Sein Pferd rennt wiehernd weiter.

    Das Pferd des Knappen schnaubt.

    Dieser richtet seine Armbrust auf den metallenen Ritter.

    Der richtet sein, hinter dem Helm verborgenes ,Gesicht auf ihn.

    Nichts geschieht.

    Beide schauen sich an.

    Der Knappe schluckt...

    ...lässt sene Armbrust sinken.

    Befestigt sie am Sattel seines Pferdes, blickt dem ehemaligen Kontrahenten seines Herrns nicht hinterher, der wohl nun versucht das davonlaufende Pferd, trotz seiner schweren Rüstung, wieder einzufangen.

    Weiß was er zu tun hat und was geschehen ist und hofft doch, dass dem nicht so ist.

    Beugt sich zum leblosen Körper des Güldenen runter.

    Beißt sich auf die Lippen, unterdrückt die aufsteigenden Tränen.

    Zieht den Helm des golden Gerüsteten ab.

    Schaut in starre Augen, die den Seinen gleichen.

    Drückt seine Stirn, an eine die ihm gleicht.

    Hört ein Pferd wiehern.

    Und weint.*
    Lonan ist offline

  20. #20 Zitieren
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    *Der Ritter reitet durch einen Wald. Die goldene Farbe der Blätter ergänzt sich perfekt mit den Strahlen der einfallenden Sonne. Er blickt, durch ein Geräusch aufmerksam geworden, zur Spitze einer nahen Birke hinauf und kneift die Augen zusammen.

    Beinahe meint er dort eine Gestalt erkennen zu können. Als er die Pupilllen jedoch etwas weitet, ist da niemand. Er blickt den Baum noch eine Weile an.

    Seufzt.

    Gibt seinen Pferd die Sporen und setzt seinen Weg fort.

    Auf der Straße liegt die verstümmelte Leiche eines Menschen. Eine Bestie mit dichten schwarzen Fell, macht sich gerade über sie her. Der Ritter hört ihr lautes Schmatzen, das Brechen der Knochen, Schlürfgeräusche. Plötzlich hält die Bestie inne, stellt dier spitzen Ohren auf, geht in Angriffsposition.

    Langsam, viel zu langsam.

    Das Fell der Bestie sträubt sich, sie zischt ihn aus einen Maul an, welches den Großteil seiner Zähne längst eingebüßt hat. Fixiert ihn mit Augen, deren mangelnder Glanz davon künden, dass sie bereits zu lange auf dieser Welt weilt.

    Der Ritter blickt das Tier ohne sichtliche Regung an.*

    Ritter: Früher wart ihr in Rudeln unterwegs.

    *Die Bestie zischt.*

    Ritter: Und die Alten wurden immer von den Jüngeren gefressen, damit sie zum ersten Mal lernen konnten, wie es ist Fleisch zu fressen und zu jagen.

    *Sie bleckt gefährlich die Zähne, knurrt.*

    Ritter: Sie kreisten die Alten ein, hetzten sie durch den Wald, lernten zum ersten Mal wie wichtig es war, zusammenzuarbeiten, vorsichtig zu sein, listig und schnell zu agieren.

    *Das Knurren wird lauter, Speuchel tropft von ihren Lefzen auf den Boden.*

    Ritter: Aber das ist schon lange her, die Zeiten ändern sich.

    *Wie als ob sie ihm verstehen würde, hält die Kreatur inne, legt den Kopf schief zur Seite, versucht scheinbar ihren Gegenüber richtig einzuschätzen, hält sich jedoch wie zum Sprung bereit.*

    Ritter: Und alles hat wohl einmal ein Ende.

    *Er bewegt sich nicht, blickt seiner Gegenüber weiterhin regunglos entgegen. Die Bestie selbst, weicht derweil langsam zurück, steigt über den Leib ihres grausigen Mahs, niest, knurrt den Ritter noch einmal laut, nimmt den Hals zwischen ihre Zähne und schleift den Leichnam langsam in die Büsche.

    Der Ritter reitet weiter.

    Die Vögel zwitschern, ein Eichhörnchen entflieht geschwind auf einen Baum, sobald es des Ritters gewahr wird und ein Feldhase tut es ihm gleich. Der Ritter beachtet keinen von beiden.

    Ein weiteres Geräusch lässt ihn innehalten und nach seinem Schwert greifen und misstrauisch ein nahes Gebüsch ins Auge fassen.

    Das Einhorn stürzt ohne jede Vorwarnung hervor und fällt auf den mangelhaft instand gehaltenen Weg.

    Es bleibt liegen.

    Sein Atem geht nur langsam, kaum vorhanden und es schnauft. Der Ritter befestigt sein Schwert am Sattel, steigt ab, nähert sich dem stark ergrauten Fabeltier, dessen Anblick immer noch ausreicht um das Schönste darzustellen, welches ein Menschenauge jemals erblicken wird.*

    Ritter: Ganz ruhig. Ich tu dir nichts.

    *Das Einhorn öffnete langsam das vorher geschlossene Auge. Dem Ritter strahlt die unendliche Schwärze des Universums mit einem einzigen, kleinen, wunderschönen Stern darin entgegen.*

    Ritter: Ich...bin keine Jungfrau.

    *Das Einhorn schnaubt und irgendwie hat er das Gefühl, dass ihn diese Aussage amüsiert.*

    Ritter: Aber das ist dir wohl nicht so wichtig.

    *Er beugt sich runter streichelte sacht die Seite des Tieres. Es schließt das Auge wieder.*

    Ritter: Du möchtest nur nicht alleine sterben, nicht wahr? Egal wer da ist, Hauptsache es IST jemand da hmm? Alles hat ein Ende und schlussendlich wird eines Tages nichts Anderes sein als Vergessen.

    Aber das ist unwichtig...Hauptsache man ist zum Schluss nicht allein.

    *Der Ritter weiß nicht ob Einhörner sprechen können und wird es wohl auch nie mehr herausfinden, da sein Brustkorb sich weder hebt noch senkt. Sein vergrämtes, faltiges Gesicht bewegt sich und trauernde Züge manifestieren sich auf der vernarbten Haut. Seine Augen ruhen auf den toten Fabelwesen, streicheln weiterhin sein Fell, so als würde es noch leben.

    Der kurz aufkommende Wind, treibt ihn Tränen in die Augen.*
    Lonan ist offline

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