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  1. Beiträge anzeigen #261
    Ehrengarde Avatar von Inorel
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    Inorel ist offline
    Na herrlich, ging das mal wieder los. Gerade, als er mit seinen beiden Schülern, seinen Schützlingen, wie er sie insgeheim nannte, wieder ins Training einsteigen wollte, kam so ein gestörter Ork angedackelt und lud das Trio in der bewährt freundlichen Art ein, an einer Expedition teilzunehmen, die sie bis in die Wüsten Varants führen sollte. Dementsprechend missgestimmt - dazu kam noch, dass sowohl Ythra als auch NaShir noch nicht einmal vollwertige Meister ihrer jeweiligen Waffen waren und der Schwarzhaarige mal so gar nicht verstand, warum ausgerechnet sie mitkommen sollten - sammelte er seine als mehr als spärlich zu bezeichnenden sieben Sachen zusammen und gesellte sich zu dem Trupp aus einigen Orks und Söldnern, an dessen Spitze ein einäugiges Grünfell stand und die als Späher auserkorenen nun führen sollte. Die grünliche Färbung sowie das gesamte aussehen des Orks deutete darauf hin, dass es sich um eines der barbarischen Exemplare handelte, die Khorinis unterworfen hatten.

    Während sich der Tross schleppend in Bewegung setzte, versuchte er, einen seiner beiden Schüler und damit auch eines der beiden einzigen menschlichen Wesen, die er an diesem Ort kannte, zu entdecken. Von NaShir fehlte weiterhin jede Spur, doch konnte er den dunklen Haarschopf Ythras weiter vorne ausmachen. Sowohl unbeholfen als auch ungehobelt drängelte er sich durch die Reihen, was die meiste Zeit auch recht gut verlief, bis ihm schließlich jemand einen Schubser verpasste und Inorel sich, unbeholfen wie er war, nur noch an der Schulter der Waffenschmiedin festhalten. Verlegen brummte er eine Entschuldigung in seinen nicht vorhandenen Bart und machte sogleich leise seinem Unmut über die ganze Aktion hier Luft. Der Schwarzhaarigen schien das alles jedoch großen Spaß zu machen, und da es sich sogar um einen Befehl des großen Kan (wer war das eigentlich? Mit Inorel hatte sich dieser Kerl jedenfalls noch nicht abgegeben.) persönlich handeln sollte, sprühte seine Schülerin förmlich vor Ehrgeiz. Der Einhandmeister schwieg betreten und so liefen sie beide eine Weile schweigend nebeneinander durch den beinahe schon zu kalten Nachtwind, immer dem Führer folgend.
    Geändert von Inorel (04.02.2007 um 20:04 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #262
    Knight
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    Synthar ist offline
    Synthar hatte die Stadt Vengard verlassen und machte sich nun auf den Weg nach neuen Abenteuer. Oder eher auf die Flucht. Diese Typen sind wahrscheinlich immer noch hinter ihm her. Er lief ein wenig durch den Wald auf der Suche nach Monster. "Vieleicht bekommen sie ja Angst wenn ich eine Blutspur hinterlasse, weil sie denken ich bin gefährlich. Oder dort ist noch ein anderes Wesen. Oder sie wollen mich erst recht haben", dachte der Rekrut aufgeregt nach. Er lief über ein wenig Unterholz und plötzlich fiel er um. Er konnte sich gerade noch mit den Händen auffangen, sodass er sich nicht verletze. Die Axt hing schlaff am Gürtel, wäre er draufgefallen; er konnte es sich nicht ausmalen. Oder er konnte schon, er woltle es sich nicht ausmalen. Er lief weiter und bemerkte einen Fluss, welcher von Vengard wegfließt. "Mhh, wenn ich mich so reinlege, werde ich wahrscheinlich untergehen, aber wenn ich mich mit einem Baumstamm treibe lasse, werde ich nicht so viel Probleme bekommen."
    Schnell zog der Rekrut seine Axt und ging auf einen Baum zu und schlug mit der Axt drauf. Der Baum stand immer noch, war aber beschädigt auf der Seite auf die er draufschlug. Dann schlug er nocheinmal mit volelr Gewalt drauf und der Baum kippte leicht. "Baum fällt!", rief der Rekrut noch, eher er an den Stamm trat, sodass der Baum ins Wasser flog. Blitzschnell steckte Synthar die Axt ein und sprang ins Wasser zu dem Baumstamm. Er zog sich hoch und legte sich erleichtert drauf und schloss die Augen.

  3. Beiträge anzeigen #263
    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    .....irgendwo bei Vengard Gilde:....................Gilde Innos' Rang:.................Ordensmaid Beruf...Reitlehrerin, Pferdehändlerin Waffe:.........geliehenes Schwert Skills:...........Einhand I, Reiten I+
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    Wenda ist offline
    Gemütlich waren Medin und Wenda ganz klassisch in den Sonnenuntergang geritten - sich dabei stets auf offenen, gut einsehbaren Flächen haltend, man wusste ja nie - als sie tatsächlich von Kriegern überrascht wurden, die sich jedoch gleich darauf als ungefährlich für die beiden herausstellten. Den einen kannte Wenda vom sehen - ein weiterer Überlebender aus Khorinis - der andere war Anáwiel, die Milizin, die sie damals in der Taverne getroffen und die ihr Kleider geschenkt hatte. Dem Anschein nach hatten sie und Medin die beiden aus einer recht intimen Situation geholt... oder sie hatten tatsächlich geschlafen. Recht gedankenlos, in dieser Gegend. Wie dem auch sei, nun waren sie wach. Die Orientierung hätten sie verloren, meinte der schwer gerüstste Paladin. Das Gelände war relativ unübersichtlich, das stimmte.
    "Kennt ihr euch eigentlich?" fragte Medin an Wenda und die beiden Verirrten gewandt.
    "Ja."
    "Nein."
    , meinten die beiden gleichzeitig.
    "Anáwiel und ich haben uns vor einigen Monaten einmal getroffen."
    "Iwein ist mein Name."
    Er trat vor, um Wenda zu Pferd die Hand zu reichen.
    "Ich bin Wenda. Verlobte von Trilo, falls dir der Name etwas sagen sollte."
    "Von Trilo? Du musst verrückt sein!", rief Iwein dazwischen und seine Hand zuckte zurück. "Medin, ist Trilo immer noch so wie bei unserem letzten Treffen? Dann ist mir auch dieses Weib nicht geheuer!"
    "Schlimmer."
    , grinste dieser.
    "Ich tu mein bestes, ihn am Boden zu halten.", gab Wenda zu.
    Inzwischen war die Dämmerung hereingebrochen und es wurde rasch dunkel.
    "Schaut mal, da vorne brennt Licht!" Medin deutete in Richtung eines kleinen Gehörts am Horizont.
    "Der Hof ist mir schon aufgefallen. Ich hätte aber getippt, dass er verlassen ist.", erwiderte Iwein.
    "Vielleicht können wir da übernachten?", platzte Wenda heraus. Zweifelnde Blicke wurden ausgetauscht.
    "Immerhin sind wir die Guten...! Befreier Myrtanas und so."
    "Na versuchen können wirs. Orks scheinen ja keine inder Nähe zu sein."
    , überlegte Anáwiel.
    "Dann los!"
    Vorsichtig näherte sich die Gruppe halb zu Pferd halb zu fuß dem beleuchteten Fenster des Gehöfts.
    Geändert von Wenda (04.02.2007 um 20:37 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #264
    Mythos Avatar von Sir Iwein
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    Sir Iwein ist offline
    Iwein hatte nicht schlecht gestaunt, als drüben auf dem Hof plötzlich ein Licht entzündet worden war. Das Gebäude selbst wirkte zwar intakt und war als eines der wenigen nicht von den Orks niedergebrannt worden, aber Garten und Felder machten einen so verwilderten Eindruck, dass hier unmöglich noch ein Bauer leben konnte. Aber das Licht ließ keinen Zweifel bestehen. Als sie sich weiter näherten, sahen sie auch, dass weißer Rauch aus dem Kamin trat.
    »Na, jetzt bin ich mal gespannt«, brummelte Iwein in seinen Bart. Unablässig musterte er zugleich immer wieder die Erscheinungen der beiden Reiter. Wenda kannte er nicht, aber zumindest Medin hatte er noch nie zuvor auf einem Pferd gesehen. Wie war es möglich, dass der Kommandant auf einmal derart „mobil“ war? Andererseits waren seine Fähigkeiten auch schlecht einzuschätzen, denn im Moment ließ er sein Tier nur gemütlich einherschreiten.
    Es war ein recht kleines, einzelnes Gebäude, nur an seiner Rückwand war eine Art Stall für das Vieh angebaut – wenn es denn hier noch Vieh gab. Das Gebäude war aus einfachen Holzbrettern errichtet, und Stroh bedeckte das Dach. Zu dieser Jahreszeit musste es da mehr schlecht als recht zu wohnen sein. Als die vier sich der Tür näherten, saßen Wenda und Medin ab. Letzterer stellte sich dabei recht ungeschickt an, fand Iwein, aber das mochte auch an seiner Rüstung liegen.
    »Ähm … wer klopft?«, fragte Iwein. Er hatte plötzlich die grausame Vorahnung, dass vielleicht Orks sich auf diesem Gehöft eingenistet hatten. Das würde auch die allgemeine Verwahrlosung rundherum erklären.
    Doch die drei übrigen deuteten alle auf ihn, sodass der Paladin schweren Herzens den Anfang machen musste.
    Ganz leise klopfte er zwei Mal an die Tür, und verfluchte sich gleich darauf dafür, dass er einmal zu viel geklopft hatte. Er wollte die Orks ja nicht unnötig wütend machen. Von drinnen kam jedoch keine Antwort.
    Da trat kurzerhand Medin hervor, der sich das ganze wohl nicht mehr länger ansehen wollte, und hämmerte dreimal geräuschvoll gegen die Tür, sodass sie in ihren Angeln erzitterte.
    »Aufmachen, im Namen der Herren von Myrtana!«, bellte er gebieterisch. Ja, das war ein Kommandant.
    »Tut mir leid, ich bin einfach nicht mehr in Form«, zischte Iwein den beiden Damen entschuldigend zu, während seine Hand schon nervös zum Schwertgriff hin zuckte. Gleich würden die Grünfelle heraus kommen und Medin zermalmen.
    Stattdessen waren von drinnen wilde Flüche zu hören.
    »Die Herren von Myrtana?! Elende Schmarotzer, wenn ich euch erwische, wartet nur!!«, polterte jemand. Doch die Stimme klang ganz und gar nicht nach Ork.
    Die Tür flog auf, und zu ihrer aller Überraschung erschien eine alte Frau darin, von kleiner, buckliger Gestalt. Sie trug ein dreckiges Leinenhemd und eine lange Schürze, und in ihrer Rechten hatte sie ein Nudelholz zum Schlag erhoben. Ihr Gesicht verzerrte sie eben zu einem Kampfschrei, der so klang, als sei sie zu allem bereit. Als sie die vier Fremden allerdings sah, hielt sie erstaunt inne. Dann fiel ihr das Nudelholz aus der Hand, und sie kniete wimmernd nieder.
    »Innos sei gedankt, edle Paladine! Ich wusste, ihr würdet kommen! Diese elenden Orks haben mir alles genommen …«
    Sie ergoss sich anschließend in wilden Flüchen und gleichzeitig endlosen Lobpreisungen auf Innos und allerlei Treueschwüren gegenüber dem König.
    »Ganz ruhig, alte Frau!«, unterbrach Iwein sie beschwichtigend. »Wir werden den Orks zeigen, wer die wahren Herren Myrtanas sind, und nichts soll ungesühnt bleiben. Aber für den Moment bitten wir nur um ein Quartier für die Nacht, wir schaffen es heute nicht mehr nach Vengard.«
    Die Alte nickte sogleich eifrig. »Nur herein. Ich habe nur zwei Betten, und viel zu essen ist auch nicht da. Aber ich will alles so gut richten, wie ich kann.«
    »Habt Ihr einen Stall oder eine Scheune, wo wir die Pferde unterbringen können?«, wollte Wenda wissen.
    »Aber ja! Gleich hinter dem Haus. Gebt ihnen ruhig etwas Wasser, aber seid sparsam damit.«
    Wenda nahm sogleich die beiden Pferde am Zügel und verschwand mit ihnen ums Hauseck.
    »Wo ist der Bauer?«, wollte Iwein wissen.
    »Tot«, antwortete die Frau schrill und zuckte zusammen. »Er weigerte sich, unsere Erträge den Orks zu überlassen, als sie zu Beginn ihres großen Krieges hier vorbeischauten. Da haben sie ihn kurzerhand hinten in der Scheue aufgehängt. Oh, mein armer Mann …«
    »Sei dir gewiss, alte Frau, wir werden ihn rächen«, tönte Iwein.
    Wenda hatte die letzten Worte der Alten gar nicht mehr mitgehört, doch die anderen waren tief bestürzt über so viel Grausamkeit. Schließlich folgten sie der Frau ins Haus. Wie Iwein erwartet hatte, pfiff der Wind durch die Ritzen in der Bretterwand, und nur direkt am Kaminfeuer war es einigermaßen warm. Die Frau schickte sich sogleich an, einen Eintopf aufzusetzen.
    »Es ist nicht viel, und auch nicht gut, aber ich muss froh sein, dass hier überhaupt fahrende Händler vorbeikommen und mir etwas verkaufen.«
    Sie war offensichtlich arm dran, seit sie hier alleine war, doch sie war bestrebt, den Paladinen alles zum Besten zu richten. Iwein und die anderen hatten sofort Mitleid mit ihr.
    Geändert von Sir Iwein (04.02.2007 um 23:27 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #265
    Mythos Avatar von Sir Iwein
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    Sir Iwein ist offline
    Der Eintopf schmeckte wider Erwarten nicht einmal schlecht. Iwein hütete sich dennoch, nach seinen genauen Bestandteilen zu fragen – aus der Geschichte mit dem Pferdefleisch in der Burg hatte er dazu gelernt. Wenigstens war das Essen heiß und half gemeinsam mit dem Kaminfeuer, die Kälte aus seinem Körper zu vertreiben.
    Plötzlich flog erneut die Tür auf, und Wenda stand darin. Sie hatte wohl gerade die Pferde untergebracht, doch sie schien plötzlich ganz aufgelöst.
    »Jetzt seht euch das an. Einen halb verhungerten Rotfuchs haben sie hier!«
    »Hä? Einen Fuchs? Wo?«
    »Sie meint das Pferd hinten im Stall«, unterbrach die Alte Iwein. »Aber was soll ich machen, ich kann mich kaum selbst ernähren.«
    »Aber das Tier stirbt in wenigen Wochen, wenn es nicht mehr zu fressen bekommt!«, protestierte Wenda, die sich gar nicht mehr beruhigen wollte.
    »Ja, so ist es leider«, antwortete die Frau. »Von allem Vieh, das wir hatten, bleibt mir ausgerechnet ein Pferd übrig. Aber ein Pferd gibt weder Milch noch hat es sonst einen Nutzen für mich. Ich sollte es eigentlich schlachten, um überhaupt noch etwas davon zu haben, aber weder kann ich das allein, noch brächte ich es übers Herz.«
    Iwein erschauderte allein bei dem Gedanken an noch mehr Pferdefleisch. Erst recht jetzt, da er die stolzen Tiere von Medin und Wenda aus nächster Nähe hatte betrachten können.
    »Ruhig, ihr beiden. Wir finden schon eine Lösung. Aber erst morgen, es ist schon dunkel, und wir alle sind müde.«
    Wenda hingegen schien überhaupt nicht müde, und schon gar nicht wollte sie jetzt mit den anderen essen.

  6. Beiträge anzeigen #266
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Medin ist offline
    Nach beruhigt schlafen war Medin auch nicht zumute. Ihm ging es aber weniger um den Rotfuchs im Stall. Natürlich konnte er Wendas Entrüstung nachvollziehen, hatte er doch in jüngster Vergangenheit die Enge Bindung der Ritterin zu diesen Tieren erleben dürfen. Doch ihn machten ein paar andere Sachen Sorgen.
    Als sie sich vorhin dem Haus genährt hatten, war er vor allem damit beschäftigt gewesen, die Umgebung zu mustern; fast schon ein reflexartiger Vorgang. Die verwahrlosten Anbauflächen befanden sich überwiegend vor und rechts neben dem Haus. Links brauchte man keine hundertfünfzig Fuß gehen, um den Waldrand zu erreichen. Dort, so hatte Medins Gehirn die Informationen ausgewertet, lag der erste Gefahrenbereich. Der zweite und für den Streiter beunruhigendere lag hinter dem Haus. Hinter Brunnen und Scheune stieg das Gelände zu einer Bodenwelle an, die dem Haus Schutz vor dem meist von Westen heranziehenden Wetter bot. Im Westen lag aber auch das Herz der von Orks besetzten Gebiete. Grünhäute könnten sich von dort nähern und die Streiter würden es bloß im letzten Moment bemerken.
    Nein, ihm gefiel die Vorstellung gar nicht hier eine Nacht verbringen zu müssen. Ein zu hohes Risiko, ein überflüssiges Risiko.
    „Zwei Betten habt ihr?“, verlagerte Medin die sich anstauende Anspannung.
    „Ja“, antwortete die Bäuerin. „Ich kann sie sogleich richten.“
    „Wenn wir zwei Betten haben, werden auch immer nur zwei von uns gleichzeitig schlafen. Die anderen beiden halten Wache.“ Medins Stimme schwang sofort ein befehlsgewohnter Ton bei. Diese Entscheidung ließ keinen Widerspruch zu – und doch kam einer, wenn auch von unerwarteter Seite.
    „Die Orks kommen frühestens in zwei Wochen wieder“, versuchte die alte Frau Medins Sorgen zu zerstreuen. „Bei mir gibt es eh nichts mehr zu holen.“
    „Ich fürchte, dass wir der Grund sein werden. Jeder Orkspäher kann den Spuren unserer Pferde mühelos folgen. Das Licht diese Nacht ist schwach, doch dieser Tage muss ein Ork sich nicht scheuen, eine Fackel zu entzünden.“
    Die Frau sah daraufhin etwas bestürzt aus, doch schwieg sie.
    „Einer bleibt hier in der Stube und beobachtet die Umgebung – vor allem gen Süden zum Wald hin. Der andere geht hinter in die Scheune. Wenn mich nicht alles täuscht, hat sie einen Dachstuhl. Das Dach bietet einige Löcher, um von dort aus die Ebene hinter der Erhebung hier im Auge zu behalten. Außerdem ist so gleich einer bei den Pferden.“
    Medin blickte in die Runde. Nun kam der in den meisten Fällen unangenehmste Teil: Die Wacheinteilung.
    „Da es verflucht kalt ist“, fuhr er fort, „gehe i…“
    „Ich gehe in den Dachstuhl“, unterbrach ihn Wenda. Medin blickte auf. Nun war es ihre Stimme, die keinen Widerspruch zuließ. Die Entrüstung über den Fund in der Scheune schien sie motiviert zu haben. So beließ es Medin dabei.
    „Dann bleibe ich hier“, schloss er ab.

  7. Beiträge anzeigen #267
    Kämpferin Avatar von Belkala
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    Rang: Adeptin des Wassers / Skillz: 4/6 // Elementarmagie Stufe 1,Einhand Stufe 2 und Barbierin
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    Belkala ist offline
    Belkala war alleine schon bei dem Gedanken an die Hetzjagd noch außer Atem. Marquez und sie hatten ihrer beider Lehrmeister durch die Wälder Myrthanas gejagt. Irgendwie wollte sie noch gar nicht glauben das sie ihn überhaupt erwischt hatten.

    Am ende war es nur Marquez´ schnelligkeit und ihrer Kenntnis der Umgebung zu verdanken das sie so weit gekommen waren. Sie hatte immer wieder geglaubt Pheenix aus den Augen verloren zu haben, doch irgendwie schien sie zu spüren wo er sich befand. So konnte sie ihrem Mitschüler immer wieder zeigen wohin sie sich zu wenden hatten. Sie erinnerte sich an all die Flüche die sie ihrem Lehrmeister in Gedanken entgegengeschleudert hatte, doch als er dann in eine Sackgasse geraten war, hatten sie keine mühe mehr ihn zu stellen. Auch die Worte die Marquez dem Flüchtling an den Kopf warf waren ihr sehr gut in Erinnerung geblieben

    „Du dreimal zur Hölle gewünschter Hundesohn. Was soll diese ganze vermaledeite Chose hier? Du kannst doch nicht einfach……..“
    „Halt die Luft an, du Hitzkopf. Ihr habt beide bestanden!“ hatte der Lehrmeister entgegnet und dabei über beide Ohren gegrinst.
    „Wie, bestanden? Was meinst du?“ wollte der etwas verdutzt wirkende Marquez wissen. Belkala indes war nur Atem- und Sprachlos daneben gestanden und realisierte nicht einmal die Hälfte dessen was sich dagerade vor ihren Augen abspielte.
    Sie hatte eigentlich nur die Worte „ihr“ und „bestanden“ wirklich soweit verarbeitet das sie wusste das es nun nicht mehr allzu lange dauern würde, bis sie wieder zu Phili zurückkehren würde. Eine Welle der Freude hatte in diesem Augenblick ihren Geist durchflutet und sie war einfach nur auf den Boden gesessen und hatte lachend vor Glück Tränen vergossen.

    Nun lag sie da, und dachte an Nordmar. An das eisige Land, in das sie in ein bis zwei Tagen zurückkehren wollte. Sie würde morgen Marquez fragen ob er sie dorthin begleiten wolle, sodass sie nicht alleine gehen musste. Das war das einzige, an das sie noch dachte, ehe der schwarze Schleier des Schlafen über sie fiel.

  8. Beiträge anzeigen #268
    Waldläuferin Avatar von Etaine
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    Etaine ist offline
    Etaine lief schon eine Weile an meinen Fluß entlang weil sie hoffte so an eine andere Siedlung zu gelangen. Nach dem sie schon einige Zeit gereist war sah sie im Fluß etwas auf sie zu treiben. Es war ein Baumstamm auf dem ein Mann hing. Sie überlegte ob sie dem Mann helfen sollte und entschied sich dann in das kalte Wasser zu steigen und dem Mann zu helfen. Das Wasser war kalt und so stellten sich alle Haare auf ihrer glatten Haut nach oben um so, so wenig Wärme wie möglich zu verlieren. Das Wasser war wirklich eisigkalt und Etaine war froh als sie den Schwarz Harrigen aus dem Wasser gezogen hatte. Sie legte ihr Kopf auf seine Brust und schaute ob er noch Atemte und das tat er zum Glück auch noch. Sie entschied sich ihm mit einer Backpfeife aufzuwecken. Sie holte aus und lies ihre Hand auf seine Wange knallen. Er schreckte hoch und schaute sie mit verwundert an.

    Der Mann stand auf und wusste erst garnicht was er sagen sollte. Etaine stand wieder vom kalten Boden auf und streckte ihm die Hand entgegen. Und sagte mit ihrer lieblichen Stimme "Hallo meine Name ist Etaine, weist du zufällig wo hier die Nächste Siedlung ist?" Der Mann musterte sie von Kopf bis Fuß bevor er sagte "Ich heiße Synthar und die nächste Siedlung ist Vengrad die findest du wenn du weiter dem Fluß folgst." Etaine sah den jungen Mann an und sagte "Ok danke für die Auskunft" und wollte schon wieder weiter gehen als sie der Mann zurück hielt und sagte " Ich könnte dich begleiten wenn du willst." Die Schwarzhaarige schaute ihn wieder rum an und sagte dann "Ja warum nicht dann bin ich nicht so alleine" Synthar strahlte ein wenig als er das hörte und so gingen die Beiden los in Richtung Vengrad.

  9. Beiträge anzeigen #269
    Knight Commander Avatar von Pheenix
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    Pheenix ist offline
    „Ihr habt beide bestanden!“, hatte Pheenix gerufen. Unglaublicherweise hatten die beiden es ihm sogar abgekauft. Bestanden? Ha, als ob das eine Prüfung gewesen wäre. Pheenix hätte sie im Wald verrotten lassen. Während Belkala ihm anscheinend zweifellos vertraute, schien Marquez ihn nicht mehr aus den Augen zu lassen.

    Ein Punkt musste Pheenix aber gestehen: Belkala und Marquez beherrschten die Grundlagen der Akrobatik. Ästen und Steinen waren sie ausgewichen und von Klippen waren sie geklettert. Ganz nebenbei hatten sie auch noch ihren Lehrmeister flach gelegt. Ja, das war schon eine ordentliche Leistung. Doch es war noch ein weiter Weg bis zum Meister.

    Pheenix rieb sich die Nase. Marquez’ kleine Wutschlag hinterließ Spuren. Unten saßen Belkala und Marquez um ihr Lagerfeuer und tüftelten an etwas, das ein nahreiches Mal darstellen sollte. Für Pheenix sah es mehr nach Fleichwanzen-Püree aus. Der Geruch, der hoch kam, war auf jeden Fall bescheiden. Pheenix schaute in die Ferne. Auf diesem Baum hatte man wirklich eine nette Aussicht. Das Wetter war zwar nicht besonders umwerfend, aber in Bergspitzen in der Ferne schon. Vielleicht sollte Pheenix dort wirklich mal vorbeischauen, auch wenn er die Kälte nicht wirklich ausstehen kann.

    Plötzlich kam ein Knacksen von unten. Pheenix blickte hinunter. Ein komplett in Grün und Braun gekleideter Mann schlich sich langsam zum Lager. Pheenix machte sprang vom Baum und landete direkt auf den Mann. Beide krachten auf den Boden. Pheenix wartete erst gar nicht auf Erklärungen oder Geflenne. Er griff mit einer Hand an die Kerle und schlug mit der anderen auf sein Gesicht ein. Paff! Paff! Paff!

    „Hör auf!“, brüllte Belkala. Pheenix’ Faust war bereits blutbeschmiert, als er stoppte. Grimmig blickte Pheenix Belkala an und fragte: „Was ist?“ „Du kannst doch nicht einfach Leute verhauen.“, beklagte Belkala. „Wieso?“, fragte Pheenix. „Weil es sich das nicht gehört.“, erklärte Belkala. „Wieso?“, fragte Pheenix. „Was wenn er ein Verbündeter ist?“, sagte Belkala seufzend. Pheenix sprach: „Wies …“ „Orksöldner!“, brüllte der Kerl von unten plötzlich. Pheenix fing wieder an auf ihn einzuschlagen. „Aufhören!“, rief Belkala. „Wieso?“, fragte Pheenix erneut. So langsam regte diese Frau ihn auf. Er sprach: „Dieser Dreckskerl hat doch gerade zugegeben, dass er ein Orksöldner ist.“ „Orksöldner!“, brüllte er nun noch lauter. „Halt die Schnauze!“, rief Pheenix und prügelte weiter auf ihn ein.

    Plötzlich spürte er etwas Kühles. Diese Kühle war ihm nur allzu bekannt. Es war die Kühle einer eisernen Klinge. Diese Klinge lag nun genau an Pheenix’ Hals. Pheenix schaute auf. Von Marquez’ und Belkalas Gesichtern zu urteilen, befand sich hinter ihm gerade ein paar Freunde von dem Kerl, den er gerade verprügelt hatte. Dies war keine angenehme Situation.

    „Aufstehen!“, brüllte der Kerl, der Pheenix mit einer Klinge von hinten bedrohte.

  10. Beiträge anzeigen #270
    Knight
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    Synthar ist offline
    "Mann, Frauen haben ganz schön Power", dachte Synthar nach während er mit Etaine wieder Richtung Vengard läuft. "Und diese sieht nicht mal schlecht aus", dachte er nach, "ist ja logisch das sie jemand sucht der sie beschütz." Ein wenig hatte er aber auch Angst, da die Frau auch von den Maskierten sein könnte, die ihn wieder zurück bringen soll. Das würde er auch glauben, wenn sie ihn nicht so voller Undschuld strahlen würde und ihn so lieblich gefragt hätte. Sie sucht wahrscheinlich wie er auch nur Unterschlupf und weiß nur nicht wie sie in eine andere Stadt kommt. Und er selbst ist ja auch nicht schwach, jetzt mit einer besseren Waffe als einem Knüppel geht dies auch einfacher. Aber mit einem Schwert kann er immer noch am besten kämpfen, aber was soll er machen? Meckern hilft nicht viel. "Und auserdem braucht sie schutz und wollte nicht alleine sein. Und sie sieht nicht schlecht aus", dachte der Rekrut nach, "aber wieso rennt sie alleine in der Wildniss rum, oder war gerannt. Jetzt ist sie bei mir, aber ob ich es gegen mehrere aufnehmen kann? Werden wir ja sehen." So liefen sie noch ein wenig bis er plötzlich sagte: "Könnten wir eine Pause machen, ich kann nicht mehr. Ich hoffe das macht dir nichts aus?" Er wartete nun auf ihre Antwort.

  11. Beiträge anzeigen #271
    Ritter Avatar von Golsir
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    Golsir ist offline
    Zwar konnte es Golsir nicht in geringster Weise ahnen, doch der diesige Tag sollte eine grpße Überraschung für ihn bereit halten. Ob dies eine wohlwollende oder eine bösartige ist, das stand jedoch noch in den Sternen...
    Noch immer war der Knappe in der Wildnis unterwegs, suchte nach Tieren -also Opfern für seinen Präzisionsbogen-, die zu erlegen galten, nur um wieder der erfahrene Jäger zu werden, den er in ferner Vergangenheit dargestellt hatte. Ihm lag viel daran, sodass er jetzt schon seit mehreren Tagen durch die Wildniss strich.

    Gerade hatte Golsir die Fährte eines Hirsches entdeckt, da zückte er schon einen Pfeil und legte ihn auf die Sehne. Hirsche sind sehr empfindliche und aufmerksame Geschöpfe. Eine falsche Bewegung und du kannst den Abendbrot vergessen.
    Ihm war etwas mulmig zu Mute. In den letzten Tagen hatte er mehr Wild erlegt als in drei Jahren zuvor! Wahrlich ein blutiges Werk, so tadelte er sich. Auch merkte er, dass er mittlerweile tötete, ohne zu zögern, ohne dass ihm das arme Tier Leid tat. Immer mehr ähnelte er dem alten Golsir, dessen Reflexe denen eines Schattenläufers glichen und dessen Angriffe mit dem Bogen erbarmungslos und vorallem effektiv waren. Daran musste sich Golsir erstmal gewöhnen...

    Die Fußspuren des Hirsches führten ihn immer weiter weg von Vengard, immer dichter wurde das Gestrüpp um ihn herum, immer dunkler wurde der Himmel über ihm. Hier und da kletterte ein Eichhörnchen an einem Stamm herunter, während sich die Ratten und andere Kleintiere ängstlich vor den leisen Schritten des Jägers in ihren Erdhöhlen versteckten.
    Golsir kam an einer Lichtung an, über der sich das Blätterdach öffnete und den warmen Sonnenschein Eingang gewährten. Da sah Golsir etwas auf der Wiese liegen...
    Da fühlte sich der Knappe mit einem Schlag in der Zeit zurückversetzt! Den Hirsch, nach dem er den ganzen Nachmittag gesucht hatte, lag ruhig und bewegungslos im feuchten Gras. Zwei gefiederte Pfeile steckte dessen Flanke...
    Nein!, dachte er erschrocken. Nicht wieder Moghard! Moment... das kann nicht mein Bruder gewesen sein. Misstrauisch beäugte er den blutigen Pfeil und fing plötzlich an zu grinsen.
    "Lasseko, altes Haus! Komm raus, ich lass mich nicht länger von dir veräppeln!", rief Golsir laut aus, dass man es fast bis nach Vengard hörte.
    Da raschelte es im Gebüsch, ein Fuß erschien zwischen den Sträuchern und noch einer, bis schließlich ein ganzer Mann auf die Lichtung trat.
    "Wie hast du mich durchschaut, du Trickser?", fragte dieser mit einem breiten Lächeln und begrüßte seinen Freund mit einer Umarmung.

    Wenig später saßen die beiden auch schon an einem Lagerfeuer und rösteten das Hirschfleisch. Langsam begannen sie ein Gespräch.
    "Wie bist du hier her gekommen? Ich meine, warum legst du solch eine Strecke zurück?", wollte Golsir wissen und biss herzhaft in seinen Braten.
    "Ich bin lang gewandert. Das Stadtleben ging mir mit der Zeit auf den Geist, so bin ich hinaus in die Wildnis und treffe nun dich! Wie aus heiterem Himmel."
    "Stimmt", gab ihm der Knappe Recht, war den abgekauten Knochen hinter sich und blickte verträumt gen Himmel.

  12. Beiträge anzeigen #272
    Schwertmeister Avatar von Serion
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    Serion ist offline
    Serion und der Begleitende der ihn zurück in die Mittelwälder von Myrtana führte haben schon seit einigen Stunden die Grünflächen Myrtanas erreicht und ließen die verfallene Wüste Varants hinter sich. Diese Grünflächen auf die sich nun die beiden befanden waren voll mit saftigen Gras, obwohl es dennoch etwas verkommen aussah.

    Die Wälder waren nicht so heiß wie in der Wüste, Serion wusste ganz genau das er im Winter lieber die Wüste meiden sollte und in Richtung Norden wandern sollte. Dort fühlte er sich bestimmt besser, doch er wusste ganz genau wo er sich am liebsten Aufhielt in seinen Wäldern.

    Der Begleiter von Serion führte die beiden Reisenden immer weiter Landeinwärts und der schwarz Haarige schien zu merken das er seine Heimat immer näher kam. Er wollte sich doch noch geschwächtem Körpers beeilen, er hechtete immer weiter vorwärts, der Mann der ihn begleitete musst immer wieder die Richtung rufen damit sie auch ja in diesem Tempo den richtigen Weg einschlagen.

    ,,Nur noch wenige Stunden entfernt." , dachte Serion, ,,dann bin endlich zuhause, fragt sich nur was ich mit dem Kerl anfangen soll." Serion schaute verachtend auf seinen Begleiter hinüber der nun wieder im normalen Tempo den Weg voranschritt dem Serion auch folgte. Der junge Begleiter ahnte nichts.

  13. #273
    Cyco
    Gast
     
    Cyco fluchte leise vor sich hin und hoffte auf eine baldige Pause, die zwar, in Anbetracht der Tageszeit, mit Sicherheit noch weit entfernt war, doch nicht unwahrscheinlich, als Unruhe durch den Spähtrupp ging. Einer der vorausgeschickten Späher, die den Weg erkunden sollten, kehrte im Eilschritt zurück und machte Tosh Meldung. Eine Handbewegung des Schamanen bedeutete der Kolonne, anzuhalten. Während die meisten dem Befehl Folge leistete, arbeitete sich der Tätowierte weiter vor. Neugier trieb ihn. Wenn der Späher es so eilig hatte, den Trupp zu erreichen, musste er Feinde entdeckt haben. Mensch oder nicht, auf jeden Fall Blut im Körper. Unwillkürlich glitt die Hand des Erweckten zu seiner Waffe.
    Tosh indes nickte, als er den Beschreibungen des Spähers lauschte. Cyco verstand etwas von Menschen, ungefährlich und schwach. Das übliche, wenn die Orcs von Menschen sprachen. Als er nachfragte, erklärte Tosh, dass man einen Bauernhof gefunden hatte. Recht groß sogar, im Zweifelsfall sogar zu verteidigen. Wobei der Schamane nicht annahm, dass die Bauern genügend Geschick dazu besaßen.
    Cyco bot sich an, einen Fuß auf das Gelände des Hofes zu setzen und einmal die Lage zu prüfen. Als Mensch würde er weniger auffallen als einer der stämmigen Besatzer. Keiner der Orcs hatte etwas einzuwenden, auch wenn ein Krieger unzufrieden murrte und die Verlässlichkeit des Erweckten anzweifelte.

    Cyco schritt aufrecht vorwärts, versuchte allerdings, nicht allzu bedrohlich zu wirken. Die Axt hatte er vom Gürtel gelöst und verbarg sie in einem Stück Tuch, welches er, geliehen von einem der Söldner, um Schneide und Griff gewickelt hatte.
    Kaum hatte er den Hof erreicht, da stellte sich ihm einer der Knechte in den Weg, hob eine Sichel und versuchte, böse dreinzuschauen. Was allerdings nicht gelang. Der Anblick des tätowierten Gesichtes ließ ihn in seiner gespielten Selbstsicherheit schwanken.
    ”Was willst du hier?”
    “Essen. Wasser. Vielleicht ‘nen Schlafplatz. Bin vor den Orcs geflohen.”
    “Warst’ Sklave? ... Scheißkerle, diese Orcs. Na, mal schauen was der Herr des Hofes dazu sagt.”

    Ohne weitere Worte wandte er sich um, setzte dazu an, den Erweckten zum Bauern zu führen. Cyco trat dem Mann gegen den rechten Arm, die Sichel ging zu Boden. Ein Schlag mit dem Griff der Axt gegen den ungeschützten Hinterkopf des Knechtes ließ ihn dem Weg seines Werkzeuges folgen.
    Cyco packte den schlaffen linken Arm des Bewusstlosen und zerrte ihn hinüber zu den Orcs. Er würde gewiss etwas zu sagen haben. Und Tosh würde seinen Spaß haben ...

  14. Beiträge anzeigen #274
    Mythos Avatar von Sir Iwein
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    Sir Iwein ist offline
    Die zweite und vierte Wache war Iweins gewesen, einmal unten in der Stube, das andere Mal in dem Dachstuhl. Letztere war die ungemütlichere gewesen. Der eisige Wind war dort durchgegangen, als sei überhaupt kein Dach vorhanden. Unten in der Stube am Kamin hingegen hatte er ständig aufpassen müssen, nicht auf dem Hocker einzunicken. Wenn die Wachablösung kam, hatten sie immer ein paar Worte gewechselt, doch bis zum Morgen schien niemand wirklich etwas Ungewöhnliches bemerkt zu haben. Die Dämmerung kam friedlich, und nichts deutete darauf hin, dass Gefahr drohte.
    Am nächsten Tag halfen sie der Alten ein wenig bei anfallenden Arbeiten, die sie selbst unmöglich hätte verrichten können. Aber niemand von ihnen hätte das Pferd für sie schlachten mögen. Denn obwohl es so schwach und abgemagert schien, war es trotzdem ein stolzes, schönes Tier. Die Frau sagte, es sei eines Tages schwer verwundet in der Nähe des Hofes aufgetaucht, als gerade der Krieg begonnen hatte. Es habe noch Sattel und Zaumzeug getragen, und habe daher vielleicht einem Kundschafter oder Krieger gehört.
    »Eher kaufen wir es dir ab, bevor wir es umbringen«, hatte Iwein gesagt. Was zuerst nur ein kurzer Gedanke gewesen war, entwickelte sich mehr und mehr zu einem Wunsch. Aber viel Geld hatte der Ausbilder noch nicht beisammen, seit sie hier angekommen waren.
    Trotzdem war es ein fröhlicher Tag. Das Wetter war gut, der Himmel blau und klar, die Sonne viel wärmer als am Vortag. Und es tat gut, einmal wieder ein wenig körperliche Arbeit zu verrichten, fand Iwein. Es erinnerte ihn an seine Kindheit und Jugendzeit als Bauerssohn, als Paladine und große Schlachten nur Geschichten gewesen waren, für die wenig Zeit bleib.
    Noch mehr aber beschäftigten ihn Medins Befürchtungen. Wie hatte er nur so sorglos sein können, auf eine Wache zu verzichten? Gleich zweimal am gestrigen Tage. Er hatte sich einfach noch nicht daran gewohnt, ständig auf der Hut sein zu müssen. Seine Unruhe wollte ihn nun vielleicht genau wegen seiner Fahrlässigkeit zuvor nicht mehr loslassen, im Gegenteil, im Laufe des Tages schien sie noch weiter zuzunehmen. Jedes Mal, wenn sein Blick zu dem Waldsaum oder dem unübersichtlichen Hügelland im Westen wanderte, wurde ihm unwohler zumute.
    »Anáwiel«, rief er seine Schülerin herbei. »Ich will mir mal ansehen, was sich hinter den Anhöhen dort im Westen verbirgt. Der Wald ist mir zu unübersichtlich und er scheint Medin und auch mir das geringere Übel zu sein. Kommst du mit? Wir sind gleich wieder zurück. Und falls wir ein paar Hirsche treffen, kannst du dich auch gleich mit der Armbrust beweisen.«
    Die Ritterin willigte ein, und nachdem sie den anderen kurz Bescheid gesagt hatten, gingen sie los. Schon an der ersten Kuppe ließen sie größte Vorsicht walten und wagten nur sehr langsam, einen Blick auf die dahinter liegende Niederung zu werfen. Doch da war nichts. Etwas weiter westlich war lediglich eine dichte Baumgruppe, ansonsten war nur feuchtes Gras zu sehen. Trotzdem wurde der Paladin unruhig.
    »Riechst du das?«
    »Was?«
    »Holzkohle. Da macht jemand ein Feuer.«
    »Das wird der Kamin vom Hof sein.«
    Aber Iwein schüttelte eindringlich den Kopf. Er rupfte ein paar Grashalme aus und zerstreute sie in den Wind, der sie sogleich nach Osten fort trug.
    »Gegen den Wind? Nein, irgendwo dort drüben muss ein Lagerfeuer brennen.«
    Beide wurden sie ganz still, grasten das kleine Tal förmlich nach einem Lebenszeichen ab. Und dort, bei der Baumgruppe drüben, schien sich wirklich etwas zu regen. Iwein bildete sich sogar ein, grobe Stimmen zu hören.
    »Zurück zum Hof?«, fragte Iwein.
    »Sehen wir uns das doch genauer an«, entgegnete Anáwiel, und zu Iweins Entsetzen stahl sie sich etwas unterhalb der Kuppe entlang, die einen weiten Bogen in südwestlicher Richtung beschrieb, und sich dem vermeintlichen Lagerfeuer so immer weiter annäherte. Iwein folgte ihr fluchend.
    Seine Vermutungen bestätigten sich. Als sie nur noch etwa fünfzig Meter entfernt etwas oberhalb von der Baumgruppe waren, erkannte der Paladin zwei Orks um ein kleines Feuerchen sitzen und wild miteinander streiten. Über was sie redeten, konnte er nicht verstehen, es war auch möglich, dass sie eine ganz andere Sprache benutzten. Aber konnte es sein, dass sie den Hof und die Ankömmlinge entdeckt hatten und sich über das weitere Vorgehen stritten? Wenn dem so war, würde es in jedem Fall Ärger bedeuten. Iwein kam eine verrückte Idee, ja, vielleicht war sie sogar leichtsinnig.
    »Es sind nur zwei«, raunte er Anáwiel in gedämpftem Tonfall zu. »Meinst du, du schaffst das? Eine letzte Prüfung für deine Fähigkeiten, verstehst du? Aber pass auf, sie tragen recht gute Rüstungen, soweit ich das sehe. Versuche, sie an ungeschützten Stellen zu erwischen – am Hals oder knapp unter den Schultern. Wenn sie flüchten wollen, lass auf keinen Fall einen entkommen. Eher werde ich dann eingreifen.«
    Sie wollte schon zu ihrer Jagdarmbrust greifen, aber Iwein nahm seine Armbrust vom Rücken und hielt sie ihr hin.
    »Ich lasse dir die Wahl, welche du nimmst. Bedenke alle Vor- und Nachteile und triff die richtige Entscheidung.«

  15. Beiträge anzeigen #275
    Schwertmeister Avatar von Ic'Shak
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    Ic'Shak ist offline
    Das laute Dröhnen des Musikhorns drang aus der großen Öffnung an dessen Ende. Tief sog Ic die Luft in die Nasenflügel und filterte den Sauerstoff daraus. Ja, das war der richtige. Ein weiteres Mal erklang der Ton des Horns. Einige Sekunden wartete der Krieger, dann kam die Antwort. Ein Horn. Schnaubend sprintete der Shak weiter.

    Es war doch nicht zu fassen, hier würde bald jemand sterben. Das konnte nicht sein, das war eine der schlimmsten Formen von Entehrung die man sich überhaupt ausdenken konnte! Wenn dieses kleine miese Drecksschwein nicht innerhalb der nächsten zwei Wochen röcheln am Boden liegen würde und um sein Blut bangen müsste, dann würde der Jäger einfach mal irgendwo die Blechbüchsen schnetzeln müssen. Es war nicht auszuhalten, dieser dreckige Idiot!

    Doch wenigstens die Tatsache, dass in Faring noch Orks waren, die Ehre hatten, konnte den Gräuhäutigen etwas beruhigen. Doch es machte nicht wett, was geschehen war. Es würde Blut spritzen, noch heute nacht.

    Die Flammen waren immer größer geworden, schließlich war der Krieger am Nachtlager der Orks und Söldner angekommen. Nahe des Feuers saß Shaggy, dessen fehlendes Auge schon alleine Eindruck schindete. Dann noch die Gedanken, die Ic mit dem Feldherren verband – ein erstaunlicher Mann. Der Rotäugige blickte Shagrásh an und verbeugte sich leicht, etwas, was man von ihm nicht oft sah. An einen der Späher richtete N’Chir seine Frage.
    Wo sein Menschänz?
    „Sie kämpfen doar drübän!“

    Zum Dank grunzte der Jäger und trottete zu den Schatten. Die Schwerter klirrten, hier schien gekämpft zu werden. Erneut grunzte der Shak, machte somit auf sich aufmerksam.
    „Wie lange willst du uns denn noch anstarren?“
    Bis du deinän Respäkt gelärnt hast!
    Was tust du hier überhaupt?

    Ein weiterer Morra meldete sich zu Wort, der bisher nur an der Seite gestanden war und beobachtete.
    “Sie trainieren den Kampf.“
    “UND SIE KÖNNEN ES NICHT!“
    Sagt wer?
    “ICH!“
    Genauer, bittä!
    “Oberaufseher und Krieger der Orks, sollte genug für dich sein!“

    Ic lachte dreckig auf.
    Du bist also diesäs dreckigä Schwein? Hö? Na dann komm mal rüber!
    [b]“Wie redest du mit mir, dreckiger Sohn eines Morras?“[b]
    Die Hand des Grauhäutigen schnellte vor, seine Augen blickten scharf in die der Braunhaut.
    Ich redä mit dir, wie du es verdienst. Und weil ich so nätt bin, schlag ich dir was vor. Verpiss dich oder stirb!
    “Und was bringt dich auf die Idee, dass ich so was tun würde?“
    Weil ICH der Oberaufsehär der Orkhorde bin. Nicht du. Und deswegän meinä ich das!
    “Kann höchstpersöö...“
    Der interessiert mich nän Scheiß. Mein Clansführer hat MICH zum Oberaufsehär ernannt. Und so bin ich das auch!
    “Na dann sag deinen Menschen mal, dass sie nie genug für ein Söldner-Dasein drauf haben!“
    Das Weib da ist für ihr Geschlächt nich übäl. Du bist Aufsehär, du kannst dich um die dreckigän Sklavän kümmern in Faring! Der Mann da, Arenakämpfer. Du kämpfst wie so einär. Und du, Ausbilder, bist...
    “Der kann es nicht! Der würde nicht mal Arbeiter sein können!“
    ...Elite-Söldner. Und sie kämpfän alle für uns.
    Und du, Arsch, unterbrich mich nicht!


    Die Faust des Kriegers rammte sich in die Wangenknochen der Braunhaut, sie schlug auf den Boden auf. Der Shak spuckte eine volle Ladung Schleim auf den Bauch des Gefallenen.
    Wir sehän uns in Faring!

    Dann schlenderte er los, ging in einen Trott über, tänzelte, bis er schließlich wieder in das übliche Sprinten überfiel. Er musste Nug noch erwischen. Nordmar musste vom Abschaum befreit werden.

  16. Beiträge anzeigen #276
    Schwertmeister Avatar von Tosh'ka'rok
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    Tosh'ka'rok ist offline
    Neugierig musterte Tosh das Geschenk, welches ihm Cyco gebracht hatte. Es war ein Mann von kleiner Statur, der mindestens ebenso in die Breite, als in die Höhe ging. Allem Anschein nach und der blutenden Kopfwunde nach zu schließen wurde er vom tätowierten Arbeiter bewusstlos geschlagen. „Hast du gut gemacht, Cyco. Bist ja scheinbar doch für was zu gebrauchen. Wie viele Wachen oder kampfbereite Männer sind denn auf dem Hof?“ Der Auferstandene dachte einen Moment nach. „Ich habe nur den einen gesehen. Vermutlich der Grundbesitzer und ein paar einfache Arbeiter. Mit bewaffnetem, organisierten Widerstand ist kaum zu rechnen.“ „Ausgezeichnet“, antwortete der Schamane zufrieden, „dann lass uns mal schauen, was dieser kleine Morra zu sagen hat.“ „Ihr anderen“, fuhr er nun mit erhobener Stimme fort, „schlagt das Lager auf. Wir werden hier rasten und uns morgen gegebenenfalls an den Hof ranmachen.“ Trach nickte und schnappte sich ein paar Späher, mit deren Hilfe der das provisorische Nachtlager errichtete.

    „Du kommst mit mir“, meinte der Schamane in die Richtung des Schwarzmagiers, nahm aber auch Cyco mit, der gute Arbeit geleistet hatte. Dem Mensch so sachte wie möglich an die Wange schlagend bekam Tosh ihn langsamer wieder zu Bewusstsein. Eine Augenblick nur nachdem der Fallensteller die Augen aufgeschlagen hatte, reichte der Ork ihm einen Krug mit Wasser. Zumindest sagte er ihm dies. In Wirklichkeit befand sich Schnaps darin. Er würde nicht im Hals brennen, wohl aber betrunken machen. Damit erreichte der Schamane, was er wollte: Informationen. „Trink nur. Trink, lieber Mensch. Wir haben dich verwechselt, du musst wohl ein anderer sein, nicht der, den wir suchen.“ Misstrauisch und vollkommen ängstlich blickte er vom Schwarzmagier zu Cyco, ehe seine Augen sich weiteten und der Blick auf dem Schamanen stehen blieb. „Trink jetzt endlich!“, brüllte der tätowierte Ork ihn aus Leibeskräften an. Angsterfüllt setzte er nun den Krug an, trank kräftige Schlücke, lehrte den Schnaps wie Wasser herab. Für dich schmeckt es auch nach Wasser, Morra, dachte sich Tosh zufrieden und wartete, bis der Alkohol seine Wirkung entfaltete.

    Allem Anschein nach begann der Alkohol zu wirken. „Also, dann erzähl mir mal ganz genau, wie viele Leute auf dem Hof sind. Außerdem möchte ich genauestens über eure Bewaffnung Bescheid wissen.“ Zu Cyco flüsternd fuhr er nun fort: „Setz ihn unter Druck. Wenn er die gewünschten Informationen Preis gibt, hab ich dir was.“

  17. Beiträge anzeigen #277
    Abenteurer Avatar von Ilrion
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    Ilrion ist offline
    Ilrion streckte sich, um das letzte Seil an dem Baum zu befestigen, welchen er nach eindringlicher Betrachtung als für seine Falle geeignet erachtete. Der Blonde stöhnte. Nein, Jäger zu sein war beileibe kein einfacher Job. Seit langer, langer Zeit durchkämmte er nun schon die Wälder und Wiesen Myrtanas, musste sich vor Orks und Raubtieren gleichermaßen in Acht nehmen und hatte doch noch kein einziges Exemplar eines Tieres gesehen, das er für Elendium jagen sollte - von dem Hasen, mit dessen abgetrennter Pfote sich in seiner Tasche befand, einmal abgesehen.

    Geschafft, das Seil hielt, die Schlaufe ebenfalls. Zu seinem Glück war er auf einige etwas dichtere Spuren gestoßen, der Form und Tiefe der Abdrücke nach zu urteilen trieben sich hier desöfteren mal Hirsche und ähnliches Wild herum. Voller Eifer nahm sich der Blondschopf vor, am folgenden Morgen extrafrüh aufzustehen und die Falle zu kontrollieren. Jetzt musste er nur noch ein für sein Nachtlager geeignetes Plätzchen finden. Er befeuchtete seinen Zeigefinger mit ein klein wenig Spucke und hielt ihn in die Luft, um festzustellen aus welcher Richtung der Abendwind zu ihm hinüberwehte. Er würde sich am besten ein klein wenig mit dem Wind bewegen und hoffen, dass dieser sich nicht mitten in der Nacht drehte, so konnten die Tiere am allerwenigsten die drohende Gefahr wittern. Ja, was war er doch für ein schlauer Mensch, innerlich klopfte er sich bereits selbst auf die Schulter. Jetzt musste er nur noch beten, dass er nicht mitten in der Nacht erfror und alles war gut.

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    Ritter Avatar von Asthan
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    Asthan ist offline
    Interessiert beobachtete Asthan Cyco und den gefangenen. Wenn es jemanden Gab den er hier garnicht erwartet hätte, dann war es Cyco. Der Tätowierte tauchte auch überall immer mal wieder auf. Im Gegensatz zu dem Schwarzmagier schien dieser sich allerdings überhaupt nicht zu erinnern. Dabei müsste ihm wenigstens das Gesicht Asthans bekannt vorkommen. Der Schwarzmagier nämlich war es gewesen der mit dafür verantwortlich war dass Cyco noch, beziehungsweise wieder, lebte. Zwei "Ritualen" hatte Asthan beigewohnt, wobei eigendlich nur das erste ein wirkliches war. Beim Ersten hatten sie im Kastell den toten Körper Cycos zu untotem Leben erweckt und beim Zweiten hatten Asthan und Ardescion dem Tätowierten ein neues Gehirn eingesezt... Und jezt war eben dieser Cyco wohl ein Orksöldner geworden. Oder zumindest ein Kriegsdienstleistender Arbeiter... Was ja immerhin nicht schlecht war.
    Der schwarzen Hand gehörte er anscheinend jedoch nicht mehr an, zumindest sein Erkennungszeichen fehlte... Jezt war nicht der richtige Zeitpunkt doch in absehbarer Zeit würde Asthan sicherlich noch mal ein Gespräch mit Cyco führen...

  19. Beiträge anzeigen #279
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Die zweite Nacht brach an, die letzte, die Ronsen in Okara verbringen wollte. Nicht dass dieser Ort einer wäre, den man nicht verlassen wollte. Doch wer klug war, der verließ ihn nun mal nicht, denn die Gefahen lauern nicht wenige Meter außerhalb des gewaltigen Höhlensystems. Im Inneren haben die Gefährten einen Feuermagier und einen militärischen Oberst getroffen. Sie waren beide sichtlich erleichtert gewesen, dass endlich Hilfe eintraf. Andreas musste sich allerdings erst einmal ein wenig erholen, daher war Ronsen nun dabei, sich um andere Dienste, die hier anfielen, zu kümmern. Beispielsweise gab es einen verloren gegangenen Schacht, nicht groß, aber es stand eine Schmiede darin, den die Minecrawler erobert hatten. Und wenn die Biester nicht langsam zurückgewiesen werden, dann gibt es nur noch mehr tote Rebellen und das konnte hier niemand gebrauchen. Ronsen hatte sich für diese kleine Aufgabe ein Team aus den besten Kriegern des Lagers zusammengestellt. Dazu gehörten ein Hammerschwinger, zwei Speermeister und einer der höheren Novizen, der bereits in der Schule der Magie unterwiesen war, wenn auch nicht sonderlich stark, aber Feuer könnte den Biestern schon erheblichen Schaden zufügen. Ronsen und der Hammerschwinger, ein gewisser Raleph, waren die Leiter der Aktion. Raleph kannte sich in den einzelnen Höhlenebenen gut aus und Ronsen brachte die Erfahrungen im Führen einer Truppe mit. Seine Mannschaft und er hatten sich vor dem Stollen gesammelt und waren zum Aufbruch bereit. Ronsen sprach mit dem zweiten Gardisten noch einmal alle Schritte durch, dann ging es los. Der Südländer marschierte mit Fackel und Schwert neben Raleph daher, linke und rechte Flanke besetzten die beiden Speerträger und deckten den Novizen hinter ihnen. Je dunker und nasser es wurde, umso kälter und leiser wurde es auch. Man konnte jeden Atemzug der nervösen Streiter hören und den feuchten Hauch sehen. Als Raleph plötzlich stoppte und die anderen zurückhielt, fiel der Rest fast über ihn.
    "Da!", er deutete Ronsen, mit der Fackel auf den Boden vor ihm zu halten. Was die Gardisten dort sahen, ließ ihnen das Blut in den Adern gefrieren. Ein Skelett, ein Rebell über und über mit Spinnweben bedeckt. Ronsen hielt die Hand kurz über den Kadaver: "Was für ein Massaker..." Ein Knacken, dann ein Schrei. Ronsen drehte sich blitzschnell um, erfasste die Situation. Einer der Crawler hatte einen der Lanzenträger in der Mangel. Dieser schrie um Hilfe, er war schon fast eingewickelt. Mit einem Mal tauchten mindestens vier weitere Crawler im aus den Ecken auf. "Scheiße, los, Angriff!"
    Ronsen brüllte und ging mit seinem Breitschwert gegen den ersten Crawler los. Das Biest schien nicht gut zu sehen, zumindest konnte Ronsen dem Giftspeichel ausweichen und dem Biest schnell den Gar ausmachen. Seine Akrobatikkünste waren ihm in letzter Zeit oft von Hilfe gewesen. Jetzt musste er aber schnell seinen Kameraden helfen. Raleph hatte mit seinem riesigen Holzhammer ebenfalls eines der Biester erledigt, der gesunde Speerkämpfer hielt mit seiner Waffe zwei Biester auf Distanz und schützte den Novizen, der nervös einige Zauberformeln murmelte. Ronsen eilte zu dem laut heulenden Soldaten, der schon fast vollständig in eine Art Cocon eingewickelt war. "Nein!", schrie der Krieger, hackte auf den Crawler ein und konnte ihn zu den anderen Crawlern zurückscheuchen. Ein Licht, blendendes Feuer, dann brannten auf einmal die Biester. Der junge Zauberer hatte es geschafft, die Biester konnten dem Feuer nicht entgehen, doch zu welchem Preis? Einige Funken sprangen auf den noch im Klebstoff gefangenen Krieger um und entzündeten ihn binnen Sekunden. Jeder Rettungsversuch misslang, ein grausamer Tod. Doch die Höhle war wieder sicher und die Rebellen konnten ein Gitter anbringen. Zermürbt brachten die vier übrigen Soldaten den Kadaver ihres Kameraden aus dem Schacht und vermeldeten den Ausgang ihrer Mission...

  20. #280
    Cyco
    Gast
     
    Der Knecht bebte vor Furcht. Es war offensichtlich, dass er noch nie mit einem Orc konfrontiert worden war. Sicherlich hatte er die Geschichten gehört, die man sich in Menschenkreisen erzählte. Die man nächtens am Lagerfeuer munkelte, um sich Angst einzujagen.
    ”Pass auf. Sag mir, was der Orc wissen will, und ich kann dafür sorgen, dass du hier rauskommst, ohne deinen Kopf zu verlieren.”
    Cyco meinte dies ernst. Das Genick würde man dem Gefangenen sicherlich brechen, doch dabei würde der Kopf auf dem Hals verbleiben. Nichts als die Wahrheit hatte er also gesagt. Zugegebenermaßen mit der einen oder anderen Lücke. Doch es wirkte.
    Der Knecht, erfüllt von Angst und Alkohol, stammelte die ersten Antworten. Undeutlich, zwischen den zitternden Lippen hindurch. Der Tätowierte packte den Mann am Kragen, zerrte ihn auf die Füße und drängte ihn rückwärts gegen einen Baum.
    ”WAS HAST DU GESAGT?!”
    “Ich ... wir ...”
    “ICH KANN DICH NICHT HÖREN!”
    “Elf. Wir sind elf. Das heißt, wenn ich nich da bin, sind es noch neun.”

    Cyco seufzte. Da hatte er sich ja einen schönen Trottel rausgesucht. Nicht einmal zählen konnte der. Wirklich großartig. Auf diese Informationen würde er sich sicherlich verlassen können ...
    Er griff nach seiner Axt, löste sie vom Gürtel, hieb dem Mann mit der freien Hand in den Magen und sah ihn stürzen. Sofort hockte er neben ihm, presste die Schneide der Axt auf den linken Daumen des japsenden Mannes.
    ”Ich mach dir ‘nen Vorschlag. Ich schneide dir die Finger ab, einen nach dem anderen. Für jeden Arsch auf eurem Hof einen Finger. Und wenn du dich verzählt hast, landet deine Nase gleich neben dem Rest auf dem Boden.”
    Der Mann schrie auf, als Cyco ausholte, und bettelte um Gnade. Der Tätowierte, die Axt noch über die Schulter erhoben, hielt inne. Mit weinerlicher Stimme, doch deutlich, gab der Knecht endlich Antwort.
    ”Zehn außer mir, ehrlich. Bauer, sein Weib, der Sohn. Dann noch die Magd, drei Knechte und ...”
    “Und?!”
    “Und drei Söldner. Banditen an sich. Aber sie können besser kämpfen als wir anderen ...”
    “Geht doch. Waffen?”
    “Die haben Schwerter, einer hat noch n Bogen. Wir anderen nur das Werkzeug vom Hof ... bitte ...”

    Cycos linkes Knie, das knöcherne, zuckte vor und traf den Kopf des Knechtes, der wieder das Bewusstsein verlor. Der Tätowierte organisierte ein Seil und fesselte den Mann an einen Baum.
    Seine Axt wieder am Gürtel befestigend trottete er zu Tosh, um Bericht zu erstatten.

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