Wikipedia: Auf Grund der Bedeutung sozialer Verbundenheit zu anderen Menschen wirkt sich die Scham nicht nur in ex post empfundenen Schamgefühlen, sondern auch präventiv in starken Vermeidungsgefühlen aus, die auftreten wenn man sich in Gedanken mit Dingen beschäftigt, deren Realisierung die akute Gefahr des Ausschlusses aus der Gruppe hervorbringen würde. Deshalb spielt die Scham vor allem bei gesellschaftlichen Tabuthemen eine Rolle; insbesondere dort wo das Individuum bei wichtigen Bedürfnissen die größte Diskrepanz zu dem bemerkt, was gesellschaftlich akzeptiert ist.
Dies ist in hohem Maße beim Thema Sexualität der Fall. Schamgefühle stehen häufig mit Sexualität in Verbindung, und werden deshalb auch leicht mit ihr vermischt, bis hin zur Bezeichnung des Schoßes der Frau als "Scham". Jedoch ist Scham nicht sexueller Natur, sondern die Angst vor Ehrverlust in ihrer eindringlichsten Form.
Scham kann auch für die Situation oder das Verhalten eines Dritten empfunden werden. Diese Fremdscham kommt in zwei Fallgruppen vor: Man schämt sich stellvertretend für jemanden - vorzugsweise aus der eigenen Gemeinschaft - , der selbst keine Scham empfindet, oder man schämt sich zusammen mit einer anderen Person. Charakteristisch für die Fremdscham ist, dass man sich gerade nicht für sich, sein Verhalten oder eine selbst beeinflusste Situation schämt.
So gesehen ist Scham als Überlebensinstinkt zu verstehen um sich nicht aus der Gruppe auszuschließen, was ja damals das Todesurteil bedeutet hätte.