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Schon früh kahrte Wenda an diesem Tag zu den Pferden zurück. Im Laufe des Tages wollte sie versuchen, Medin zu finden und mit ihm die Abreise abzusprechen, aber ersteinmal sollte Brogan Beschäftigung finden. Jede Minute auf seinem Rücken war anstrengend, jedes neue Aufsitzen begann eine Herausforderung, wenn das Temperament des Hengstes und Wendas reiterliche Durchsetzungskraft aufeinanderprallten. Zugleich war jeder dieser Konflikte für beide Parteien extrem lehrreich. Der Rappe war der beste Lehrer, den die Ritterin sich vorstellen konnte, denn das sesible Tier beantwortete jeden Fehler sofort und erzog so seine Reiterin auf dieselbe Weise wie sie auf ein Ungehorsam seinerseits reagierte. Und doch verband die beiden ein fester werdendes Band des Wohlwollens und der Partnerschaft, von der sie beide profitierten. Schließlich bereiteten dem intelligenten Brogan die anspruchsvollen Lektionen durchaus Vergnügen, das merkte man ihm an.
Heute wollte sie etwas völlig neues mit dem Hengst probieren, doch im Moment beantpruchte Pero ihre Aufmerksamkeit, indem er wiehernd gegen seine Boxenwand scharrte. Dass er im Gegensatz zu seinen Stallgenossen keine Bewegung bekam, passte ihm offenbar gar nicht. Für den Moment vertröstete sie ihn jedoch, denn das war eigentlich Medins Aufgabe, sich um das ihm anvertraute Pferd zu kümmern. Nach ihrem Ausflug wolte sie ihn suchen.
Kurz darauf trat Wenda mit Brogan am Zügel aus dem Stallgebäude und ging los in Richtung des freien Platzes, auf dem sie gestern mit Iwein gewesen war. Angenehmerweise zeigte sich der Rappe heute relativ umgänglich - der Galoppausflug von gestern zeigte wohl noch Wirkung - und beschränkte sich darauf, in typitscher Hengstmanier den Hals zu wölben und mit tänzelnden Schritten nicht existente Stuten und Rivalen zu beeindrucken.
Verwundert stellte sie fest, dass ihr hin und wieder von Assasinen, die auf den Straßen Barakeshs unterwegs waren, zugenickt wurde.
Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als sie schließlich nach dem Warmreiten (wie absurd in dieser Hitze das klang, aber schließlich ging es mehr um Dehnung als um Temperatur) langsam die Zügel annahm und Aufmerksamkeit und Versammlung von Brogan forderte, um mit der heutigen Lektion, den Seitengängen zu beginnen.
Einen graden, ausgetretenen Hufschlag, der sich von gestern in den Sand getreten hatte, als Orientierung nutzend, parierte Wenda zunächst parallel zu dieser Linie durch. Was sie nun probierte, hatte sie selbst nie gelernt. Ob die Hilfen, die sie halb aus dem Bauch heraus, teils durchdacht einsetzen würde, sich Brogan wie gewünscht bewegen lassen würden, wusste sie nicht.
Gespannt fasste die Ritterin den linken Zügel nach, kieß den rechten aber dabei anstehen und legte den rechten Schenkel eine Handbreit zurück, sodass sie ihr Gewicht nach links verlagerte. Wie erwartet trat der Hengst mit der Hinterhand nach links. In diesem Moment wirkte Wenda mit dem linken Schenkel treibend ein und gab ihm damit zugleich Impulse nach vorn und zur Seite, sodass er sich nun eigentlich diagonal an der Linie entlang bewegen sollte.
Eigentlich.
Stattdessen vollführte der Rappe eine Viertel-Vorhandwendung, um dann wieder geradeaus zu gehen.
Grade wendete Wenda ihr Pferd, um dasselbe nochmal zu versuchen, als ihr ein in lange Gewänder gekleideter Assasine auffiel, der in einger Entfernung an einer Hauswand lehnte und sie unverhohlen beobachtete.
Ein weiterer Versuch des Seitengangs scheiterte kläglich, ihre Konzentration war dahin. Na toll. Das wird heute nichts mehr. Um die Lektion nicht in Frust für beide Parteien enden zu lassen, ging sie stattdessen dazu über, den wiederholten Wechsel von Schritt, Mittelschritt, Trab und Arbeitstrab zu üben, die beiden leichter fielen, aber eben noch nicht perfekt funktionierten.
Als Wenda dabei dem Zuschauer zwangsläufig näher kam, hob dieser grüßend die Hand. Neugierig geworden trabte sie näher und übte sodann das Durchparieren aus dem Trab, sodass sie direkt vor dem Beobachter zum Stehen kam.
Ein Mann mit braungebranntem, faltigen gesicht und kleinen dunklen Augen, der die Fünfzig wohl schon weit überschritten hatte, schaute verschmitzt zu ihr auf.
"Ihr habt ein schönes Pferd, Tochter des Windes." sprach er und hob die Hand, um Brogan mit schwiliger, runzliger Hand die Stirn zu kraulen, was sich dieser gerne gefallen ließ.
"Habt Dank." Wenda war noch etwas außer Atem.
"Ein Starkes Pferd, und zäh. Ein Sohn der Wüste."
"Ja, er hat Ausdauer bewiesen auf dem Weg hierher." Sie saß ab.
"Wie ist der Name eines so wertvollen Pferdes?"
"Brogan heißt er. " Der Beduine erschien überaus vertrauenserweckend. Er hatte Erfahrung im Umgang mit Pferden, das sah man. Sinnend nickte der Alte.
"Brogan. Wüstenwind, in der alten Sprache." Er wandte sich der Ritterin zu.
"Ich sah euch gestern, ein Wüstenwind, das ist er tatsächlich." Wohlwollend strich er dem Tier über den Hals.
"Ein Hengst, wie ihn jeder Sohn der Wüste zu schätzen wüsste."
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Wenda runzelte die Stirn und tatsächlich fuhr der Beduine in schwerem Akzent fort: "Ein solches Tier ist nahezu unbezahlbar, ist es doch wertvoll wie eine Oase. Doch wählt den Preis, und ich werde ihn zahlen, wenn Ihr mit Brogan überlasst."
Schützend festigte sie ihren Griff an den Zügeln, als würde der Alte ihr den Rappen am liebsten sofort wegnehmen.
"Er ist nicht zu verkaufen."
Der Assasine gab einen Laut des Bedauerns von sich. "Schade. Sehr schade. - Doch wie ist der Name der Goldenen, die den Schwarzen reitet?"
Die Ritterin brauchte einen Moment, bis sie begriff, dass sie gemeint war.
"Ich bin Wenda. Darf ich auch Euren Namen erfahren?"
"Achmed iben Abulon iben Markar ist mein Name. Ihr kommt einen langen Weg, weit aus der Haputstadt."
Wenda brach Schweiß aus. Die Wüstenbewohner verehrten Beliar und waren nicht dafür bekannt, mit Vengards Rebellen Tee zu trinken. Doch da sprach Achmed schon weiter: "Wir verachten die Diener Innos - doch es liegt mir fern, an einer schönen Frau ohne Schwert das Messer zu nutzen. Geht eurer Wege, aber geht. Ich werde nicht Euch und nicht den Wüstenwind vergessen, und vielleicht ist es nicht das letzte Mal, dass ich ihn sah."
Verwundert beäugte Wenda den Assasinen, als dieser sich verbeugte und zwischen den Häusern verschwandt.
Nachdenklich und sich ständig umschauend machte sie sich auf den Weg zurück zum Stall.
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Nachdem Berash Smarian gestern zu seinem Schüler gemacht hatte, hatte er Smarian noch die ersten Anweisungen gegeben. Die Anweisung war eindeutig, er sollte jeden Tag einmal um Bakaresh laufen für seine Kondition und dann 25 Liegestütze machen für seine Kraft.
Schnaubend kam er beim Haus seines Lehrmeisters an und fing an die Liegestütze zu machen. Die ersten fünf waren schnell gemacht, aber dann fingen seine Arme an zu schmerzen. Er war diese enormen Ansträngungen einfach nicht gewöhnt, aber wie sah den ein Schwertkämpfer aus der keine Muskeln hatte? So was gab es einfach nicht. Und so gab Smarian sein bestes.
Zehn hatte er. Fast die Hälfte, wenn das Training immer so hart war dann würde er keine drei Tage druchhalten dachte er und ging in seinen Gedanken zurück nach Faring. Wo er als erstes an Ythra dachte. Ihr wollte er es zeigen. Schnell schöpfte er neuen Mut und machte weiter. Fünfzehn, zwanzig den Rest würde er auch noch schaffen und wenn er nach Faring zurückkehrte dann würden alle nur staunen. Fünfundzwanzig endlich hatte er es geschafft. Geschwisst stellte er sich jetzt vor die Tür des Hauses seines Lehrmeisters und klopfte, dann rief er: "Berash?!"
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Dieses Erwachen war einfach nur...göttlich gewesen. Es war verhältnismäßig kühl, das Jucken auf der grauen Haut hatte erst nach vielen Minuten eingesetzt, leichter als noch gestern. Als es aber ans Essen ging, wurde es schon wieder etwas schlechter. Morrafraß. Unglaublich, was die so in sich reinstopften.
"Die Empfehlung des heutigen Tages wäre der Eintopf aus aufgedunsenen Linsen, mit Beilage einer feinen Suppe aus den feinsten Tomaten aus Geldern."
Ja klar.
Der Shak hatte sich dann mit den letzten, riesigen Schattenläuferkeulen aus seiner Tasche vergnügt und humpelte gesättigt in die heisse Sonne der Assassinenstadt. Zu seiner rechten sah er ein riesiges Gebäude, das wohl die Arena darstellen sollte. Nicht schlecht, aber ein bisschen übertrieben. Zu seiner linken waren nur Zelte und die Straße. Plötzlich ertönte eine Stimme neben dem Krieger, sie gehörte eindeutig zu Sun'dran.
"Siehst du die Arena? Der Pfad links daneben führt hinauf ins Kastell. Solange du nichts mehr in Bakaresh brauchst, sollten wir gehen...dein Bein riecht nämlich mittlerweile richtig pervers."
Aahm...Bakawat?
"Bakaresh. So heisst die Stadt."
Achso...nein, wir könnän gehän.
Diese kurze Gespräch durfte nun um die drei Stunden her sein. Eine Anhöhe mit solcher Steigung war sicherlich mit beiden Beinen schon nicht einfach, doch mit Krücken und nur einem Fuß tat man sich dann doch richtig, richtig schwer. Der Pfad wurde immer lichter und verschwand irgendwann ganz unter den Wurzeln und vertrockneten Sträuchern. Darüber zu klettern war natürlich auch sehr angenehm. Das Jucken auf der Haut des Kriegers war wieder da. Diese Sonne war der Tod. Er konnte sich nur immer wieder wiederholen. Hehe, wieder wiederholen.
Prustend hielt Sun inne und stemmte seine Hand in die Seite, kurz darauf zeigte sich Freude auf seinem Gesicht.
"Wir sind da."
N'Chir blickte nun auch auf sah über sich das imposante Kastell der Schwarzmagier. Die Aura, die davon ausging, ließ einen kalten - somit angenehmen - Schauer über den Rücken des Rotäugigen fahren. Er fühlte sich beobachtet, doch er konnte weit und breit niemanden ausmachen. Wenige Minuten später standen sie vor dem eisernen Tor des Kastells. Die Stangen hatten seltsame Runen eingeschnitzt und - was dem Ork jetzt erst aufgefallen war - hatte zwei Menschenskelette an sich genagelt.
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Langsam öffnete sich die Tür der Hütte, vor der sein Schüler Smarian wartete. Doch der Verhüllte ließ sich Zeit, denn er war schließlich der Lehrmeister und hatte keine Eile. Heraus kam er jedoch mit einem einfachen, schmucklosen Schwert, mit gerader, beidseitig geschliffender Klinge, ganz anders, als sein eigenes.
Das Schwert legte er auf eine alte Kiste, welche neben dem Eingang seiner Hütte lag, und nickte Smarian zu. Der Krieger war erfreut über die erste Leistung seines neuen Schülers. Doch genau wie zu erwarten, war dieser am Keuchen, doch war das beabsichtigt. Berash wollte, das Smarian alles gab, denn das bewieß dem Lehrmeister, das der Schüler es ernst meinte.
Nun, ich bin sicher das du diese Übung jeden Tag machen wirst, daher gehen wir gleich zum nächsten über.
Der Verhüllte reichte seinem Schüler das schmucklose schwert, mit dem Heft voran. Dieser ergriff es sofort, war jedoch von dem Gewicht etwas überrascht. Dennoch hielt Smarian das Schwert mit einer Hand, was wenigstens etwas war.
Du hälst das Schwert zumindest mit einer Hand, also sollte es nicht allzu hoffnungslos sein, dir etwas beizubringen. Folge mir.#
Gemeinsam gingen die beiden hinter das Haus des Lehrmeisters. Berash hatte sich ein Haus am Rande der Stadt ausgesucht, weil er die Ruhe schätzte. Hier konnte er Beten, trainieren und anderes, ohne das der Lärm der Stadt ihn wirklich störte. Daher war es auch nicht überraschend, dass hinter seinem Haus die Wüste so gut wie anfing. es gab ein paar Palmen, welche Schatten spendeten und eine kleine Quelle, mehr jedoch nicht.
Wir beginnen mit der Grundhaltung, welche du dir in deinen Schädel einhämern solltest. Alles, aber auch wirklich alles basiert auf der grundhaltung.
Er stellte sich selbst mit gezogenem Schwert in die Grundposition. Der Verhüllte stand in einer leichten Schrittposition und der linke Fuß stand vorne, die linke Schulter zeigte zum Gegner und hielt das Schwert locker in der rechten Hand etwas weiter hinten. Die Schwertspitze zeigte mehr oder weniger nach oben. Smarian versuchte, dies zu kopieren, doch es gab, wie bei jedem Anfänger, einige kleine Fehler. Deshalb ging der Verhüllte auf Smarian zu, in der Rechten einen kleinen, aber langen und biegsamen Stock, schaute nochmal genau hin und...
PATSCH! Ein hieb auf die Schulter war erfolgt, denn Berash war der Meinung, Schmerz war der beste Lehrmeister, den es gab. Ein leichtes zucken im Gesicht des scchülers erfolgte, und der Verhüllte war sich sicher, seine Methode würde erfolg bringen.
Die Schulter ist zu stark nach vorne geneigt, es sieht aus, als würdest du gleich umfallen. Weiterüben!
So übten sie erst einmal eine Weile das begeben in die Grundposition, und immer wieder erklang ein lautes PATSCH!, gefolgt von einer Scharfen zurechtweisung. Doch Smarian machte sich, und Berash musste immer weniger den Stock benutzen.
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Der Pfad vom Berg hinunter nach Bakaresh war ja schon unter normalen Bedingungen relativ gefährlich, aber in dem delirium-ähnlichen Zustand, in dem sich James Bond befand, war das ganze Unterfangen noch ungleich gefährlicher. Einmal war er auf einem losen Stein ausgerutscht und hatte eine kleinere Distanz purzelnd zurückgelegt, wovon er eine Beule am Kopf davongetragen hätte, wenn er nicht der Kunst des Heilens kundig gewesen wäre. In seinem Zustand jedoch war das Heilen auch nicht gänzlich risikolos, wenngleich diese kleine Behandlung gelungen war.
Aber diese Hitze...
Schlussendlich erreichte der hohe Schwarzmagier Bakaresh ohne weiterne Unfall, der seinem Leben ein vorzeitiges Ende hätte setzen können. Ein Flimmern, das seinen Ursprung in der Hitze hatte, verhinderte einen klaren Blick über die schier endlose Sandlandschaft und vermittelte einen surrealen Eindruck der ganzen Gegend, der immer ausgeprägter wurde, je tiefer man sich in die Wüste hineinwagte. Doch das würde er hoffentlich nicht tun müssen, vielleicht befand sich DraconiZ ja wieder in der Stadt. Fragte sich nur, ob man ihn auch finden konnte, wenn er hier war. Ein wenig unentschlossen blickte sich James um, von der Arena zu den Zelten und Häusern, vor denen diese profitgierigen Händler ihre Waren anpriesen und um keine noch so fadenscheinige Lüge verlegen waren. Doch das war nicht sein Problem, denn kaufen wollte er sowieso nichts.
Auf gut Glück schlug der hohe Schwarzmagier eine Richtung ein, wurde aber nicht fündig. Musste er eben seinem Glück etwas auf die Sprünge helfen. In einiger Entfernung sah er einen Mann, der einen Umhang trug und damit nicht gerade vertrauenserweckend aussah. Aber das tat James seinerseits auch nicht, mit seinem augenscheinlich kranken Aussehen, das sich vermutlich noch verschlechtern würde, wenn er DraconiZ nicht fand.
"He, Ihr da!" Für Höflichkeiten hatte James in dem Augenblick überhaupt nichts übrig. "Kennt Ihr einen gewissen DraconiZ und wisst, wo sich selbiger aufhält?"
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Worauf hatte er sich da nur eingelassen? fragte sich Smarian. Keuchend hatte er vor der Tür des Hauses auf seinen Lehrmeister gewartet, der sich seiner Meinung nach zu viel Zeit lies. Dann kam er raus und drückte ihm ein Übungsschwert in die Hand. Es war eine einfache normale Klinge, aber nach all der Anstrengung empfand Smarian sie als dreimal so schwer.
Immer wieder zuckte der Stock von Berash durch die Luft und ein PATSCH folgte, dann erklärte er Smarian immer wie er es richtig machen sollte. Berash hatte ihm gesagt das alles beim Schwertkampf von der Grundstellung ausging, also sollte er sie auch richtig können. Das leuchtete Smarian ein, aber trotzdem wünschte er sich gerade das die Grundstellung ein wenig einfacher wäre.
PATSCH!
Einen kleinen Moment lang hatte Smarian nicht aufgepasst und direkt war sein Lehrmeister da und versetzte ihm einen Schlag auf die Schulter.
"Smarian du sollst so stehen. Wie oft muss ich das den noch sagen? Jetzt guck nochmal genau zu und dann mach es dies mal richtig."
Sein Lehrmeister klang etwas generft, was Smarian zu mehr Leistung ansporte. Er wollte Berash nicht direkt am ersten Tag nerven.
Smarian versuchte alles aus sich herraus zu holen. Doch das Laufen und die Liegestütze hatten ihm schon zu viel von seiner Kraft genommen. Er versuchte noch einmal alle Reserven, die er hatte, zu benutzen und diesmal war sein Meister nicht ganz so sauer. Immerhin versetzte er ihm diesmal keinen Schlag sondern pieckste ihn mit dem Stock in die Rippe, was auch nicht viel angenehmer war.
Man war es schwierig ein Schwertkämpfer zu werden, aber ich werde es schaffen, dachte er und versuchte dann noch einmal alles so zu machen wie sein Lehrmeister es wollte.
Geändert von Smarian (18.03.2007 um 18:32 Uhr)
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„Wer will was wissen?“, war die ruppige Antwort auf die ebenso unfreundliche Frage. Sentinel stand mit dem Rücken zum Fremden, doch er war sicher dass die Frage für ihn bestimmt war.
Die vergangenen Wochen hatten den Assassinen misstrauischer denn je werden lassen, nicht einmal hier in Bakaresh, Sitzpunkt seiner Gemeinschaft fühlte er sich sicher. Verborgene Augen musterten ihn, folgten ihm. Überall.
Schuld daran war das Ding auf seinem Rücken, Sentinel hatte Antworten gesucht, überall, gefunden jedoch hatte er sie nicht. Und nun sprach ihn auch noch ein Fremder mitten auf offener Straße an. In Gedanken tastete der Assassine schon nach seinem Schwertgriff.
„Wer will das wissen?“, wiederholte er ein weiteres Mal und drehte sich langsam auf dem Absatz herum.
Vor ihm, in rund zwei Schritt Entfernung stand eine hoch gewachsene Gestalt. Kantige Gesichtszüge und ein Dreitagebart, gepaart mit der unhöflichen Ansprache ließen sie etwas unsympathisch wirken. Ein Magier des Kastells. Zwar hatte er mit den Zauberkundigen aus dem Gemäuer über Bakaresh nicht sonderlich viel zu tun, als Feind musste er solchen aber wohl nicht ansehen. Völlig überflüssige Paranoia.
Der Magier, welcher nun in das Gesicht Sentinels blicken konnte, und nicht nur auf den Stoff seines Umhangs, schien gewillt eine Antwort zu geben. Seine Lippen öffneten sich langsam um eine Antwort zu formen.
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James schwieg einen Augenblick und schaute den Assassinen mit kalten Augen an, wobei er sich ein "Ich will das wissen" verkniff. Sein Geist war zwar schon etwas beeinflusst, vermutlich sogar relativ stark, aber er funktionierte noch so gut, um zu wissen, dass er etwas von seinem Gegenüber wollte. Und um das zu bekommen, was er wollte, würde er alles tun, immerhin ging es um nichts geringeres als sein Leben. Na gut, das war dann vielleicht doch ein bisschen pathetisch, es ging schliesslich nur um sein geistiges Wohl, wenngleich das eine ohne das andere nicht viel Wert besass.
"Mein Name ist Merathol, Herrscher der Welt." Plötzlich schüttelte er leicht den Kopf, als wolle er eine Mücke verscheuchen, die es sich auf seinem Haupt bequem gemacht hatte. "Quatsch, mein Name ist James Bond, hoher Schwarzmagier des Zirkels um Xardas." Mit einer im Grunde völlig überflüssigen Geste deutete er auf das dunkle Gemäuer, das sich auf dem Berg über Bakaresh erhob und seine Türme drohend gegen den Himmel streckte.
"Ich will nur eine schlichte Ortsangabe, keinen Vortrag hören, klar? Wenn Ihr es nicht wisst, sagt mir dies. Ich bin weder in der Stimmung Scherze zu machen, noch bin ich im Augenblick für sonstigen Schabernack zu haben." Der Assassine schien nach der seltsamen Vorstellung des Magiers sowieso etwas irritiert zu sein, genauso wie es James selbst gewesen wäre, wenn sich ihm jemand so präsentiert hätte. Aber in seinem Zustand kümmerte es ihn überhaupt nicht, was andere Leute von ihm dachten. Hauptsache, er würde seine Information bekommen.
"Also, raus mit der Sprache."
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James Bond, so wie er sich vorgestellt hatte, schien die Sache mit Draconiz wirklich wichtig zu sein. Seinetwegen redete der Magier schon wirres Zeug vor sicher her, oder war dies vielleicht Absicht? Das sollte nicht Sentinels Problem sein; sein Mitstreiter, ehemaliger General und Truppenführer, war alt genug um sich unerwünschter Menschen zu entledigen. Und hierbei war nicht einmal sicher ob der Schwarzmagier unerwünscht war, immerhin war Draconiz einer der Assassinen gewesen, die sich von einem Magus Beliars hatten segnen lassen.
„Ich sah ihn das letzte Mal in Myrtana, in der Nähe von Geldern. Dort trennten wir uns nach einer längeren, gemeinsamen Reise. In der Stadt selbst würde ich aber nicht nachsehen, glaubt mir … dort hält er sich nicht auf“, Sentinel musste sich zusammenreisen um nicht nach dem Gegenstand auf seinem Rücken zu tasten, dem gestohlenen Teil aus Geldern. „Seine letzten Worte waren die, er würde noch ein wenig in seiner ‚alten Heimat’ umherreisen. Sucht also euer Glück in den anderen Örtlichkeiten.“
Die Antwort schien James Bond zu gefallen, seine Gesichtszüge lockerten sich erheblich – was ihn um einiges freundlicher aussehen ließ. Dennoch war eine gewisse Eile immer gegenwärtig.
„Glaubt jedoch nicht, es sei ein Kinderspiel ihn zu finden. Wenn er nicht gefunden werden möchte, so werdet ihr es schwer haben. Ich selbst habe ihm diese Kunst gelehrt.“ Das Gespräch schien sich langsam dem Ende zuzuneigen, Sentinel folgte dem Beispiel und senkte sein Haupt leicht.
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Der Verhüllte war zufrieden mit seinem Schüler, doch ließ er es sich nicht anmerken. Nur in seltenden Momenten würde er ein Lob von sich geben, denn seltendes Lob sorgte für Mehr Ansporn.
Berash legte seinen Ast zur Seite, was Smarian mit einem entsprechenden Blick, welcher aussagte, wie froh er darüber war, quittiert wurde. Doch gleich darauf zog Berash seine Klinge und hielt sie leicht schräg, die Spitze nach unten geneigt.
So, wie ich sehe, machst du nicht mehr so oft Fehler bei der Grundhaltung. Du musst sie aber weiter üben, denn ein Krieger ohne Grundhaltung ist ein Wilder. Hast du schon mal jemanden gesehen, der sein Schwert ohne Verstand benutzt? Er nutzt es als Keule!
Wie zum Zeichen darauf packte Berash sein Schwert mit beiden Händen und schlug es in den Stamm einer Palme. Kurz darauf zog er es wieder raus und reinigte seine Klinge von den zurück gebliebenen Pflanzenresten und-säften.
Nun, ein kraftvoller Schlag, sicher, aber ein normaler Kämpfer wäre dem schlag mühelos ausgewichen. Was mich zur nächsten Einheit bringt. Dem Schwertschlag.
da Tücher sein Gesicht wie immer verdeckten, konnte Smarian nur ein Aufblitzen in den Augen erkennen. Freude, Häme oder sonst etwas, erkennen konnte er es nicht. Dennoch nahm er das Schwert, welches ihm Berash geliehen hatte.
Berash führte mehrere Schläge von Rechts oben nach links unten, dann dasselbe nocheinmal, nur andersrum, also von Links oben nach rechts unten. Er ließ seinen Schwertarm extra langsame Schläge machen, damit Smarian auch mitkam.
Smarian indessen versuchte die Schläge seinem Lehrmeister nachzuahmen, damit er sie beherrschte. Dies jedoch erforderte viel Konzentration, denn das Schwert war schließlich nicht leicht. Außerdem war seine Hand von seinem eigenen Schweiß ganz feucht, daher musste er das Schwert fester greifen.
PATSCH!
Wieder ein Schlag mit dem Stock, diesmal jedoch auf die Hand, mit welcher Smarian das Schwert führte. Sofort entstand ein roter Striemen auf dem Handrücken. Und wie es nun mal so war, der urplötzliche Schmerz verleitete Smarian dazu, das Schwert fallen zu lassen. Sich seine Hand massierend, wandte er sich fragend an seinen Lehrmeister.
Was war mein Fehler? Warum habt ihr mich dieses mal geschlagen?
Aus mehreren Gründen. 1., du hast nicht auf deine Haltung geachtet. 2., Hast du das Schwert zu verkrampft gehalten. Wenn ich das nicht unterbunden hätte, würde dir morgen dein Handgelenk so vorkommen, als würde eine Horde Goblins darin rumhüpfen. und 3., mein letzter Grund, dass war ein Reaktionstest. Selbst in der Schlacht solltest du dir die Zeit nehmen und deine Hände zumindest an deiner Kleidung abwischen, denn der Schweiß sorgt für einen nicht so festen Griff.
Während der Verhüllte seine Gründe auflistete, wedelte mit dem Stock in der Luft herum, so dass man nicht erkennen konnte wo der Stock gerade hinzeigte. So kam es, das Smarian den letzten schlag noch grad so erahnen konnte, ausweichen gelang ihm jedoch nicht. PATSCH!
Und dieser Schlag war dafür, dass du den Reaktionstest nicht bestanden hast. Dennoch bin ich für heute zufrieden mit dir. Nimm mein Schwert fürs erste, doch sobald wir fertig sind, gibst du es mir wieder. schließlich wachsen schwerter nicht auf Bäumen. Du darfst gehen und Morgen wiederkommen.
Mit diesen Worten und einem Wink entließ Berash Smarian für heute. Morgen war auch noch ein Tag.
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Das Lächeln wurde langsam zu einem Ausdruck des Misfallens, bis dem hohen Schwarzmagier die Gesichtszüge endgültig endgleisten. Es war Merathol gewesen, der das Lächeln hervorgerufen hatte, angesichts der Tatsache, dass DraconiZ und somit die beiden Kugeln sehr weit entfernt waren. James gefiel das Ganze überhaupt nicht, denn es bedeutete nicht nur einen Gewaltsmarsch durch die Wüste, sondern auch eine hohe Wahrscheinlichkeit, DraconiZ überhaupt nicht zu finden. Gegend um Geldern war bestenfalls ein Anhaltspunkt, sogar ein relativ ungenauer, denn die Gegend da war, soweit sich James an die Geografie seiner früheren Heimat erinnern konnte, sehr weitläufig.
"Danke." Der Tonfall verriet, dass James nicht wirklich dankbar war, für die Information, die er erhalten hatte. Aber immerhin hatte er ein Ziel vor Augen, wenn auch ein sehr entferntes. Aber durch warten rückte es auch nicht näher, sodass sich James von der merkwürdigen Gestalt verabschiedete. "Lange Tage und angenehme Nächte." Es war ein komischer Ausspruch, den er aus einem Buch, das er mal gelesen hatte, entnommen hatte. Für die Antwort, wenn denn eine gekommen war, interessierte sich der Schwarzmagier nicht mehr, er war schon längst weggegangen, um sich bei einem dieser unsäglich geschäftstüchtigen Händler für eine kleine Reise einzudecken. Etwas Brot, ein wenig Dörrfleisch und natürlich Unmengen Wasser, die er rationieren musste, bis er wenigstens den Pass nach Myrthana erreicht hatte. Dank seiner Magie, oder eben den Tricks, blieb ihm wenigstens die Rückreise erspart, ebenso konnte er sich ins heimische Kastell retten, sollte ihm auf der Reise etwas zustossen, oder wenn er in seinem Wahnsinn schon fast verloren sein würde. In dem Fall würde er eben zum letzten, verzweifelten Mittel greifen und sich aus den drei Kugeln einen Trank brauen, der ebenso gut Heilung wie Verderben bedeuten konnte. Aber nach der Wirkung der Pyramide war das zweite Resultat wesentlich wahrscheinlicher.
Nachdem er seine Transaktionen abgeschlossen hatte, verliess James Bond die Wüstenstadt Bakaresh und marschierte los in Richtung Norden, eine Reise, die er schon einmal auf sich genommen hatte, wenngleich aus einem anderen Grund. Vom Wahnsinn getrieben und mit der Wichtigkeit seines Vorhabens motiviert, würde er das erheblich leichter überstehen, als beim letzten mal. Bald schickte die Sonne ihre letzten Strahlen über die Wüste und begleitete den hohen Schwarzmagier so auf dessen Reise in die anbrechende Nacht hinein. Und wenn sie am nächsten Morgen den neuen Tag begrüssen würde, hätte James Bond noch kein einziges mal angehalten.
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„Hat es geschmerzt als der Assassine dich an der Schulter zurückgehalten hat?“ fragte Ceron, als sie über die ersten Dünen hinweg waren. „Ein wenig“ antwortete dieser seufzend und liess seinen Blick dann wieder über das Wüstenmeer schweifen. Der Hohepriester, welcher sich schon etwas an die Reiterei gewöhnt hatte und nun mit leicht gedämpfter Laune neben den beiden herging, obwohl er sich ins Kastell teleportieren könnte, studierte gedankenverloren die Sichel des Mondes.
Den Schwarzmagier schlotterte es ein wenig, Angelina schien es gleich zu gehen, denn sie schien immer mehr seine Nähe zu suchen, doch Maris im Fetzengewand war bestimmt kurz vor der Eiskristallbildung. „Pff, was solls“ murmelte Ceron, der spüren konnte, dass das Kastell nicht mehr allzu weit weg war und löste die Knöpfe, die seinen Reiseumhang zusammenhielten. Angelina wollte schon sagen das sei wirklich nicht nötig, doch der Hohepriester warf den Umhang dem Nomaden zu. „Ich muss verrückt sein“ flüsterte er zu Angelina „Sein Volk würde mich lynchen, aber… nun ja, das ist das Leben eines Heilers.“ Diese nickte und schmiegte lächelnd ihren Kopf an seine nun nur noch von der Robe bedeckte Schulter.
Bevor sie dann jedoch die Stadt betraten, klärten sie abermals die Rollenverteilung. „Du bist zwischenzeitlich nun Lehrling der Magier“ meinte Ceron zu Maris. „Und du…“ er wagte nicht es auszusprechen „bin deine Leibeigene“ meinte Angelina grinsend und drückte ihm einen letzten Kuss auf die Nase, bevor sie sich wieder zurückfallen liess.
„Eine wunderschöne Nacht, nicht war?“ begrüsste Ceron die Assassinen, die wohl schon etwas über den Durst getrunken hatten. „Ahhh, chier müsszt der Nachschub sein. Immer nur weisser, den Lichtern nach ist die Taverne. Die könnt ihr gleich hochbringen“ und er deutete mit dem Schwertknauf erst auf Angelina und dann auf die zweite Etage eines Häuschens… wohl seines Häuschens. „Aber Herr Assassine. Was würde denn eure Frau dazu sagen, wenn ihr mit der Konkubine eines Schwarzmagiers…“ Als das letzte Wort gefallen war, fing sich der Assassine einen kräftigen Hieb seines Kameraden ein. Hastig nahmen die beiden Wachen Haltungsstellung ein und machten einen kleinen Knicks. Der eine wohl etwas zu enthusiastisch, sodass er gleich nach vorne hinauskippte. Sein Kollege, welcher etwas nüchterner schien, packte ihn an den Beinen und zog ihn aus dem Weg, sodass Ceron passieren konnte, ohne von seinem Weg abkommen zu müssen.
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War das anstrengend, stöhnte Smarian. Endlich hatte er sein Training für heute beendet. Nachdem er um Bakaresh gelaufen war und die Stadt war bei weitem größer als er zu erst gedacht hatte, musste er noch 25 Liegestütze machen und dann endlich hatte das richtige Training angefangen.
Berash hatte ihm die Grunstellung im Kämpfen beigebracht. Doch immer wenn Smarian etwas nicht richtig machte bekam er einen Schlag mit einem Stock auf die Schulter oder auf die Hand. Am Ende hat er ihm dann noch die ersten Schläge gezeigt.
Auf dem Weg von dem Haus seines Lehrmeisters bis zur Taverne hatte er noch ein paar Schläge in die Luft gemacht, aber zum Glück hatte sein Meister seine Stellung nicht gesehen, sonst hätte er direkt mehrere Schläge bekommen.
Jetzt saß er in der Taverne und trank ein schön kaltes Bier und lies es sich gut schmecken. Sein Essen musste auch bald kommen. Wie er gehört hatte waren wohl auch ein, zwei Orks in der Stadt. Die wollte er sich mal angucken. Eigentlich waren ihm bisher ja alle Orks gut gesonnen. Selbst Snak gra-Bura mit der er sich erst neulich vertragen hatte.
Morgen würde sein Training weiter gehen und dann wollte er seinen Meister mal beiendrucken und deshalb wollte er heute mal richtig früh ins Bett gehen.
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Es war wirklich erstaunlich wie Ceron lügen konnte ohne mit der Wimper zu zucken. Angelina war auch sehr überrascht, dass er Maris sogar seinen Umhang überlassen hatte. Der junge Mann war ihm wohl sympathisch und das als Nomade…
Wo sich die Taverne der Stadt befand wusste Angelina noch vom letzten Besuch hier. Lautstark wurde hier gefeiert und Angelina wurde schon wieder schlecht. Das zweite Mal an diesem Tag, diesmal war der Qualm dran Schuld als sie die Taverne betraten und sich zwei Zimmerschlüssel von Wirt geben lassen wollten. Es dauerte eine ganze weile bis der Wirt Zeit fand, denn er war etwas mit seinen Betrunkenen Gästen überfordert. Einer hatte Angelina kräftig auf den hintern geschlagen. Zumindest an die stelle wo er ihn vermutet hatte. Ceron hatte es zum Glück nicht mitbekommen, sonst … da wollte sie nicht drüber nachdenken und sie freute sich schon so auf ein richtiges Bett mit weißen sauberen Laken in denen kein Sand knirschte.
“Hier bitte sehr, Sohn der Geduldigkeit. Ich entschuldige mich vielmals für meine Gäste, aber was tut man nicht alles für einen guten Umsatz. Wünschen sie noch etwas? Frühstück auf Zimmer oder etwas anderes?”
“Frühstück wäre gut und noch einen Krug Wasser jetzt wenn es möglich wäre.”
Der Wirt nickte und gab ihnen noch den Krug Wasser zu den Zimmerschlüsseln dazu. Sie mussten wieder aus dem Schankraum heraus und über eine Außentreppe am Haus in die Gästezimmer gehen. Maris sein Einzelzimmer war direkt neben dem ihrigen. Eine ‘Gute Nacht’ wünschten sie ihm.
Angelina war sehr zufrieden als sie die Zimmer sah. Nicht so komfortabel wie in Mora Sul, jedoch hatte sich Ceron auch nicht als Schwarzmagier Zubens ausgegeben. Erledigt ließ sie sich auf das Bett fallen nachdem sie ihre staubige Verkleidung und auch das Kopftuch auf einem Hocker abgelegt hatte.
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Ein seltsamer Tag steuerte nun endlich seinem Ende entgegen.
Am frühen Morgen war Maris verletzt aufgebrochen, um in der Wüste zusammenzubrechen, geheilt in einem Turm an der Küste Varants aufzuwachen und wieder nach Bakaresh zurückzukehren.
Nun lag er in einem sauberen Bett, die zweite Nacht in seinem, Leben die er in einem solchen verbrachte. Als Straßenkind sprach für ihn auch nie etwas dagegen, direkt auf Sand zu schlafen, und so war er es auch nie anders gewohnt gewesen.
Aber ein wenig Luxus ist auch nicht schlecht.
Von unten dröhnte das Geschwätz der Gäste herauf und machte es dem Wasserträger schwer, zur Ruhe zu kommen, doch vermutlich war wohl eher dieses Zeug, dass ihm immer noch in der Nase brannte, daran Schuld. Seit er in dem Turm aufgewacht war, fühlte er sich irgendwie aufgedreht.
Was am nächsten Tag folgen würde, Maris wusste es nicht, und heute hatte er ein wichtiges Gesetz des Lebens gelernt. Man wusste immer, wie ein Tag anfängt, aber nie, wie und wo er endet.
Er hoffte, die beiden Magier würden einen kurzen Schlaf haben, er selbst jedenfalls war nicht in der Lage zu schlafen, dazu floss noch viel zu viel Energie durch seinen Körper und er konnte ohnehin nicht gut auf Betten schlafen.
Seufzend ließ er sich auf das Bett fallen und betrachtete die mit Lehm verputzte Decke. Still schwiegend zog er seinen Dolch hervor und betrachtete sein verzerrtes Spiegelbild auf der Klinge.
Seltsam... Vor ein paar Wochen hatte ich noch nichts in meinem Leben erlebt, und nun ist alles jeden Tag anders.
Die Welt ist seltsam.
Doch es ist gut, so, wie es ist...
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Was für eine Nacht, dachte Smarian und ging in Gedanken noch mal alles durch. Gestern Abend war er todmüde ins Bett gefallen. Und heute morgen hatte er lange geschlaffen. Danach hatte er etwas gegessen und seinen Vormittag mit anderen Sachen verbracht. Jetzt wollte er zu seinem Lehrmeister.
Gleich hatte er es geschafft. Er war wie es ihm sein Lehrmeister gesagt hatte einmal um Bakaresh gelaufen und hielt dann vor seinem Haus. Dann ging er in Position und machte 25 Liegestütze.
Als er die Liegestütze endlich geschafft hatte, atmete er einmal erleichtert auf. Dann nahm er sich sein Übungsschwert und stellte sich nochmal in Grundstellung auf. Dann machte er die Schläge die ihm sein Meister gezeigt hatte. So jetzt war er bereit um weiter zu machen.
Langsam ging er auf die Tür zu und rief:"Berash!" Dann klopfte er dreimal gegen die Tür und wartete.
Was würde seinem Meister heute einfallen um ihm die neuen Sachen bei zu bringen? Würde er wieder mit dem Stock nach ihm schlagen? Was sollte Smarian tun wenn er alles vergessen hatte vom Vortag? Hunderte von Fragen spuckten in seinem Kopf herrum.
Dann ging die Tür auf und Berash kam herraus. Wie immer konnte Smarian seinem Gesichtsausdruck überhaupt nichts entnehmen und lies schnell ein Stoßgebet los.
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Berash hatte den ganzen Morgen auf seinen Schüler gewartet, dieser jedoch kam erst am Vormittag. Das machte den Lehrmeister ziemlich wütend, doch zuerst legte er sich wieder sein Tuch vor sein Gesicht, sodass nur noch die Augen sehen zu waren.
Scheinbar entspannt, sogar eine Spur gelangweilt schien seine Haltung zu sein, als er seine Hütte verließ und Smarian mit einem Wink befahl, Berash zu folgen. Smarian nahm sofort, nachdem sie den hinteren "Hof" betreten hatten, die Grundhaltung ein und zog das Schwert, damit er seinem Lehrmeister seine geübten Schläge zeigen konnte.
Berash begutachtete indessen die Position, in der Smarian sich befand. Auch wenn der Verhüllte innerlich vor Zorn kochte, fand er keinen Fehler. mit einem knappen nicken war er ein paar Schritte nach hinten gegangen, um seinen Stock zu holen.
smarian, der natürlich gedacht hatte, nun würde er wieder Schläge bekommen, war erfreut, als er sah, wie Berash den Stock zur seite warf, nachdem der Verhüllte den Ast prüfend angesehen hatte. Statt dessen zog er seine Waffe und begab sich bis auf wenige Schritte zu seinem Schüler.
Blitzschnell war der Krieger bei seinem Schüler, schlug ihm die Füsse weg und brachte, nachdem Smarian schmerzhaft auf den Rücken gefallen war, die Spitze der Klinge an dessen Kehle. Angsterfüllt blickte der schüler zum Lehrmeister auf.
Wenn du noch einmal so Spät kommst, dann glaube mir, wird selbst Beliar dich nicht retten können. Das Training beginnt morgens!
Smarian nickte nur leicht, denn alles andere wäre vermutlich sein Tod gewesen. Berash, mit dieser Antwort zufrieden, nickte und steckte seine Klinge wieder ein. Seinen Stock jedoch hob er wieder auf.
So, nun zeig mir mal deine Schwert-Schläge.
Für eine Weile war es Still zwischen den beiden gewesen, denn Smarian versuchte sein bestes zu geben, und der Verhüllte schaute einfach zu. Doch man konnte schon erkennen, dass Smarian weniger fehlr machte.
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Damit hatte Smarian ganz und gar nicht gerechnet. Erst nahm sein Meister den Stock da befürchtete er schon wieder eins drauf zu bekommen, als Berash diesen auf einmal wegwarf. Froh atmete Smarian auf und auf einmal zog er ihm die Füße weg und dann lag Smarian auf dem Boden.
Verdattert nickte er nur, als sein Lehrmeister ihm sagte er soll gefälligst Morgensfrüh kommen und nicht später. Langsam wurden es ein bisschen viel Regeln für Smarian, aber wie viele gute Krieger gab es schon ohne Diziplin. Es waren so wenig das er sie an einer Hand abzählen konnte und so beschloss er sich heute noch mehr zu geben um seinen Lehrmeister nicht noch weiter zu verärgern.
Nachdem er Berash seine Resultate gezeigt hatte war dieser mehr oder weniger zu frieden. Den sicher war sich da Smarian nie. Er konnte mit dem Tuch vor dem Gesicht einfach gar nicht an Mimik aus machen bei Berash. Was ihn Respekt und Aufmehrsamkeit verschaffte, denn er wollte vorbereitet sein, wenn sein Meister wieder so etwas wie eben tun würde.
Als nächstes sollte Smarian alle Schläge die er konnte noch einmal machen und nur viel schneller. Es dauerte einige Zeit bis er das ohne Fehler hin bekam. Für Smarian war das Kämpfen immer noch eine Sache wo er sich auf alles konzentrieren musste und so war selbst der kleinste Schlag für ihn eine heiden Arbeit.
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Berash trank einen Schluck aus einer Flasche, genoß dass Gefühl, wie das Wasser seine Kehle hinunter floß, verkorkte die Flasche wieder und blickte zu seinem Schüler. Anscheinend ging es schon besser mit den Schlägen. Seine Schläge wurden schneller, doch ließen sie noch in der Ausfürung ein wenig zu wünschen übrig.
Als es zu dunkeln begann, wandte sich der Verhüllte an seinen Schüler, nickte diesem zu und reichte ihm die Flasche, mit der Geste einen Schluck zu nehmen. Dankbar nahm Smarian auch einen.
So, für heute ist es genug. Komm Morgen wieder, und dann machen wir weiter.
Smarian nickte und wandte sich zum gehen. Doch eine scharfe Erwiederung ließ Smarian noch einmal umdrehen. Berash forderte ihn Auf pünktlich zu kommen, sonst gebe es Konsequenzen. Was das für welche wären, dass ließ der Lehrmeister offen. Beklommen nickte Smarian nur und ging.
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