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Neuling
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Die Gruppe, bestehend aus dem Unbekannten Kerl, Ferox, seinem Schüler, Hombre, Kaligulas, Succa, der unbekannten Dame die Succa folgte und Drakk machte sich im Laufschritt auf in Richtung Khorinis.
Ihr Auftrag war Simpel, würde aber wohl noch das ein oder andere Problem hervorrufen. Würden sie eines der Schiffe bekommen? Würden sie es überhaupt bis zu dieser Insel schaffen oder würden Orks die vorher versenken?
Der Nordmann dachte über alle möglichen Varianten nach und entschloss sich das denken lieber sein zu lassen und Einfach zu Handeln. Seine Stärken lagen ohnehin eher darin Leute einfach umzulegen anstatt irgendwelche Hochkomplizierten Strategien auszuarbeiten.
Niemand gab auch nur einen Laut von sich, kannten sich die meisten der Ringmitglieder nicht mal Persönlich. Drakk kannte auch nur Hombre, Succa und Kaligulas, der Rest war ihm vollkommen Fremd und eigentlich hatte er auch kein Großes Interesse daran etwas an diesem Zustand zu ändern.
Sie waren schon einige zeit unterwegs als Drakk zum ersten Mal stehen blieb. „Geht’s noch oder braucht jemand eine Pause?“ murmelte der Nordmann und sah in einige leicht erschöpft wirkende Gesichter. Keiner gab eine Antwort von sich und so rannten die Ringmitglieder weiter.
Der Eingang zur Stadt wurde von Zwei Fackeln erhellt. Im Fackelschein konnte man die beiden Rotröcke erkennen die das Tor bewachten. Ohne daran zu denken das die Wachen misstrauisch werden könnten rannte der Hüne auf das Tor zu und wurde langsamer.
„Was wollt ihr zu dieser Späten Stunden noch hier?“ fragte eine der Wachen und nahm eine der Fackeln zu Hand. „Das geht dich einen Feuchten sche…“ entfuhr es dem Veteranen als sich Ferox an ihm vorbeidrängte und auf die Wachen zuging.
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„Sie gehören zu mir, alle.“, meinte Ferox und blickte dem Wachsoldaten mit aller militärischen Strenge in die Augen. Selbst der Witz, der sonst allen am Tor auf den Lippen lag, verstummte ohne überhaupt Anklang gefunden zu haben. Der Paladin fragte sich ernstlich, ob die Wachen in diesem Augenblick überhaupt zu irgendwelchen gedanklichen Leistungen imstande waren.
„Folgt mir.“
Ferox drehte sich kurz nach hinten, um zum Durchgang zu winken.
Ohne unnötige Zwischenhalte führte er die ungewöhnliche Truppe über den Marktplatz ohne dabei auf die nicht zu unrecht geworfenen, fragenden Blicke der wenigen Wachenden Menschen zu achten. Ulrich hatte sich dazu entschieden, sie auf der Reise zu begleiten; eine Begebenheit, die den Streiter mehr freute, als er gedacht hatte. Aber allein als Paladin unter so viele Unbekannten zu sein ließ in ihm doch ein mulmiges Gefühl aufkommen.
„Wartet am besten hier, ich kann euch nicht alle mit in die Oberstadt nehmen. Ich muss nur einige Worte mit Lord Hagen wechseln. Und… macht nichts kaputt, bitte.“
Kurz mit dem Kopf schüttelnd und die Stirn runzelnd stieg der Statthalter fragend die Stufen zur Oberstadt hinauf und gelange alsbald ins Rathaus, woraufhin es keine Schwierigkeit mehr darstellte, Hagen zu erreichen und ihm den Sachverhalt grob zu erläutern.
„Dein Anliegen ist ungewöhnlich; wie so oft schon. Wenigstens sagst du dieses Mal bescheid, bevor du dich auf Reisen begibst.“ Der Lord schien sichtlich zu überlegen. Ferox wusste, dass es nur ungünstig wäre, weiter Worte an ihn zu richten.
„Nun gut. Der Kapitän heißt Galton. Es ist kein Paladin. Du findest ihn am Hafen. Möge Innos’ Segen über sein; was auch immer du vor hast.“
Hagen wirkte sichtlich beunruhigt, aber was sollte Ferox dagegen tun?
Er bedankte sich hastig, jedoch nicht unfreundlich und begab sich zur Ring-Gruppe zurück.
„Ein Schiff am Hafen und Galton, sein Kapitän, wurden mir zugeteilt.“, wandte er sich von den Treppen kommend an die Brüder, „Ich denke, eine Mannschaft benötigen wir nicht. Wenn ihr mir ein weiteres Mal folgen wollt…“
Daraufhin ging der Tross geschlossen durch die Straßen von Unterstadt und Hafen, um schließlich die Kaimauer zu erreichen, über die ein Gelangen an den Hochseehafen möglich war. Nach einigem Herumfragen bei den dort wachenden Paladinen war auch Galton schnell gefunden, der die Gruppe freundlich empfing. Ob Hagen so schnell nach ihm hatte schicken können? Vielleicht war er auch einfach ein freundlicher Geselle.
Unlängst später fanden sich alle auf dem Schiff wieder: Ein kleinerer Zweimaster, auf dem für jeden genügend Platz war, wie der Kapitän versicherte. Es wirkte auf Ferox allerdings eher wie ein Versorgungsschiff, als eine Galeere.
Wenig später fand er Bestätigung darin, als man ihm einen Laderaum im Rumpf des Schiffes als Unterkunft zeigte.
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Die Unterkünfte waren schlicht und auch im Allgemeinen war das Schiff nicht gerade Luxuriös, aber die Ringbrüder und Schwestern waren auch nicht auf dem Schiff um sich zu Entspannen. Die meisten waren ganz ruhig und verstauten schon mal ihre Sachen, nur Succa wirkte etwas nervös und ging wieder die Treppe hinauf zum Deck.
Drakk suchte sich eines der Betten aus und legte seine Rüstung auf das Bett. Seine Waffen stellte er neben das Bett, nur seine Kleine Axt ließ er am Gürtel baumeln und begutachtete sich den Laderaum des Schiffes. Vielleicht war es ein Einfaches Handelsschiff oder ein Truppentransporter, das konnte der Nordmann nicht genau erkennen. Die Schiffe in seiner Heimat waren ohnehin wesentlich anders gebaut.
Während der Rest sich noch einrichtete Stapfte der Hüne langsam die Stufen herauf aufs Deck. Der Wind war Eisig kalt und ließ selbst den Nordmann etwas frösteln. Galton rief schon einige Kommandos über das Deck und die Segel wurden gehisst. Einige Seemänner lösten die Taue und das Schiff setzte sich langsam in Fahrt.
Einige der Mitreisenden tauchten auf dem Deck auf und erst jetzt erspähte der Nordmann Succa. Die Banditenführerin hing am Ende des Schiffes mehr in der Reling als auf dem Schiff und schien sich zu übergeben. Langsam stapfte der Krieger zur Banditenführerin und stellte sich neben sie.
„Jetzt sag bloß nicht dass du den Gestank der Banditen aushältst, aber bei so ein bisschen Seegang direkt anfängst zu kotzen?“ fragte der Veteran und fing an zu grinsen. Er bekam keine direkte antwort, viel mehr ließ die Banditenführerin noch etwas von ihrem Mageninhalt hinab ins Meer.
Die See war noch recht ruhig, aber das konnte sich zu dieser Jahreszeit immer ändern. Drakk klopfte Succa auf die Schulter und stapfte wieder in Richtung Bug. Auf dem Deck stand Ferox, der Paladin der ihnen das Schiff beschaffen hatte.
„Wir hatten noch keine Zeit uns richtig vorzustellen…ich bin Drakk, Veteran und Rüstungsschmied unter General Lee.“ begann der rothaarige und Streckte dem Paladin die Hand hin in der Hoffnung er müsse nicht erst wie bei DraconiZ seine Fäuste sprechen lassen ehe der Gardler erkannte was sie alle waren…Krieger im Kampf gegen die Orks und in diesem Fall sogar Ringbrüder.
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Der Höflichkeit halber zog Ferox seinen Helm ab, bevor er die Hand dem Mann zum Gruße entgegenstreckte, und klemmte ihn unter den linken Arm. Diese Helme waren dem Streiter irgendwie zuwider. Zwar hatte er ihn selbst geschmiedet, er war auch leicht und saß eigentlich perfekt, aber die Sichteinschränkung war unangenehm und hinderlich im Kampf. Dennoch hatte Ferox ihn mitgenommen, um im Falle des Falles vollständig gerüstet zu sein.
„Mich nennt Ferox.“
Er nickte nur und beließ es bei diesen knappen Worten. Von einigen der raubeinigeren Kerle auf seinen Reisen hatte Ferox erfahren, dass es sich nicht gut machte, lange Begrüßungsreden zu schwingen.
„Veteran unter Lee also. Dann kennt ihr sicher Taeris. - Rüstungen schmiede ich ebenfalls.“
Ungeniert klopfte sich der Statthalter mit der freien Hand auf die Brustplatte. Ein metallisches Klingen ertönte, als die Stahlhandschuhe auftrafen.
„Ist alles selbst gemacht.“
Übermäßiger Stolz klang nicht in seinen Worten mit. Warum auch? Rüstungen zu schmieden war ein gewöhnliches Handwerk, das mit genügend Übung wohl jeder beherrschen konnte.
„Kalles Rüstung ist auch von mir, sofern er sie nicht wieder aus irgendwelchen Gründen zerstört hat.“
Kurz auflachend kratzte sich der Streiter am Kopf und wandte seinen Blick gen Himmel. Erstaunlich, wie schnell der Himmel auf See aufklaren konnte. So gab ihnen der Mond eine schummrige Atmosphäre, die beinahe der am Lagerfeuer ähnelte. Wie lange war er jetzt nicht mehr auf See gewesen? Die Erinnerung daran war sehr getrübt.
„Sag, wie lange bist du schon beim Ring? Eine lange Zeit hatte ich nichts vom Ringmagier oder irgendeinem Bruder gehört, bis auf einmal Stevie und Razorwhisper auftauchten. Ich glaube übrigens“, und er senkte seine Stimme ein wenig, „dass mein Schüler einen guten Zuwachs darstellen könnte.“
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„Ja, dein Schüler dürfte durchaus eine Bereicherung sein. Ich hab ihn schon mal getroffen. Das muss mittlerweile einige Monate her sein, da hat DraconiZ mich und zwei weitere Männer angeheuert ihn auf irgendeiner Insel zu unterstützen…da hab ich zusammen mit ihm und den Zwei anderen einen Orkhäuptling umgelegt. “ sprach Drakk und sah zum Ritter herüber.
„Und ja, Taeris kenne ich. Habe bei ihm den Umgang mit dem Zweihänder erlernt und halte ihn für den so ziemlich Fähigsten Mann auf dem Hof. Möchte nur zu gerne Wissen wo der sich wieder herumtreibt…“ führte der Nordmann weiter und lehnte sich an die Reling.
Das Meer war ruhig und eben so entspannt war die Fahrt. Das Schiff wurde nicht sonderlich heftig durchgeschüttelt und durch den Mondschein konnte der Kapitän genug erkennen.„Wie lang ich im Ring bin kann ich gar nicht mehr genau sagen…dafür war das viel zu hektisch. Ich bin von einem Mittelsmann der Schwarzen hand angesprochen worden und hab mit Razor darüber gesprochen. Hab den Knilch dann mitten auf dem Marktplatz von Khorinis umgelegt, vielleicht erinnert ihr euch. Gab nen Ziemlichen Menschenauflauf auf dem Markt.“ sprach der Veteran und lachte kurz auf.
Ferox verzog die Augenbrauen und sah den Nordmann leicht irritiert an. „Ja, im Grunde war es ein Dreckiger Auftragsmord aber es ging hier um den erhalt des Gleichgewichts. Ich hab zwar schon lange nichts mehr von der Schwarzen Hand gehört, aber ich denke die Vergiftung von Riordian ist kein Zufall… Hoffen wir mal das wir nicht zu spät zurück sein werden…“ brummte der Rothaarige weiter und drehte sich um.
Er stützte sich mit seinen Armen auf der Reling ab und sah auf das Meer hinaus. „Wir haben vermutlich Zwei vollkommen unterschiedliche Lebenseinstellungen, aber ich denke wir beiden haben das gleiche Ziel…den erhalt des Gleichgewichts.“ führte der Veteran weiter und sah Ferox an. Der Paladin nickte einfach nur und hielt noch immer seinen Helm fest. „Und jetzt ist genug gesprochen worden, haben wir Bier an Bord?“ sprach der Schmied und machte sich auf in Richtung Laderaum…
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Bruchstückhaft hatte er nur das Ein- oder Andere Detail aufschnappen können aber wirklich darüber informiert, was in den letzten Stunden vor sich gegangen war, war er nicht. Allerdings hatte er sich ein grobes Bild von dem Geschehen ausmalen können. Drakks wortlose Aufforderung zu folgen, war mehr als eindeutig gewesen und, so schien es zumindest war dies eine Angelegenheit des Ringes des Wassers.
Hatte die Gemeinschaft sich also doch nicht in alle Winde zerstreut. Eine kleine Freude für den Magier. Immerhin hatte er schon lange nicht mehr davon gehört, dass der Ring überhaupt noch existierte. Es schien schon so lange her... Für einen winzigen Augenblick hatte er sich in der Erinnerung an alte Zeiten verloren und schwelgte in Nostalgie ehe er sich wieder fangen konnte und in die Gegenwart zwang.
Er durfte keine Hoffnung in die Vergangenheit legen. Das würde wohl möglich Fehler heraufbeschwören, die er nicht geneigt war, ein weiteres Mal zu begehen.
Langsam ging er im Gedanken die Liste der anwesenden Personen durch, deren Namen er behalten hatte.
Drakk Ferox und Balbero allen anderen voran waren ihm noch sehr gut im Gedächtnis geblieben.
Dann eine junge Frau. Succa wurde sie gerufen, hatte er einst auch schon zu Gesicht bekommen und dann Ferox' Schüler Uli. Auch dieser Name sagte ihm irgendetwas. Nur konnte er das Gesicht dazu niemandem zuordnen. Wie leergefegt war sein Gedächtnis seit dem Vorfall mit dem Ork einst. Immerhin hatte ihm Ceron wieder helfen können überhaupt wieder zu genesen und dafür war er auch unendlich dankbar aber dieser verdammten Grünhaut wünschte er Höllenqualen wo auch immer sie sich in diesem Moment befand.
Jemanden zu verfluchen, bis einem die Worte fehlten, war allerdings leicht. Diese Qualen dann auch umzusetzen. Das war es, woran es meist haperte. Immerhin hatte der Ork keine Probleme damit gehabt den Magier selbst übel zuzurichten und so würde es beim nächsten Mal wohl auch ausgehen, würde er nicht an seiner Kenntnis im Kampfe oder in der Magie arbeiten. Nun war allerdings nicht der rechte Zeitpunkt dafür. Immerhin war er hier auf einem Schiff. Sein Schwert war eher als ein Krüppel zu bezeichnen als als irgendetwas Anderes.
Schnell schob er auch diesen Gedanken fort. Er durfte nicht trauern.
Sollte er sich doch viel eher Gedanken darüber machen, was ihn nun erwartete, denn wenn Drakk ihn schon um seine Anwesenheit gebeten hatte, musste es durchaus ernst sein. Zwar war Kaligulas nicht mehr der Kämpfer von einst, durchaus aber noch fähig sich zu verteidigen und mit seiner Erfahrung helfen zu können. Es schien seinem alten Freund um jeden Mann wichtig zu sein.
An seinem Rücken bewegte sich etwas. Leises Murren.
War Balbero doch in der Nacht irgendwann eingeschlafen?
Sie hatten sich bei der Abfahrt Rücken an Rücken auf die kleine Plattform am Bug des Schiffes gesetzt und so die Nacht verbracht. Kaligulas selbst hatte in den nächtlichen Stunden nicht ein Auge zugetan aber Balbero scheinbar war eingenickt und wurde nun langsam von der steifen Brise, die die Segel füllte, geweckt.
Aus der Innentasche seiner Robe kramte der Magier zwei Sumpfkrautstengel hervor und zündete sie unter Zuhilfenahme einer Schattenflamme an.
„Kippchen?“
Nuschelte er so verständlich wie möglich und reichte eine der rauchenden Wuchtbrummen über Die Schulter durch.
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Langsam zog sich der Himmel zu und die See wurde Rauer. Der Wind nahm zu und ließ einige Wellen gegen den Bug prallen. „Hoffen wir mal das kein Unwetter auf uns zu zieht“ begann der Kapitän und besah sich die Seekarte die ihm der Hüne gegeben hatte.
Die Fahrt verlief Recht unspektakulär. Keine Orkschiffe, kein Sturm, keine Ungeheuer – es geschah einfach nichts. Einige der Ringmitglieder kümmerten sich um ihre Ausrüstung, andere verbrachten die Zeit damit ihren Mageninhalt über die Reling ins Meer zu “bringen“. Rasch machte sich Drakk auf in den Laderaum des Schiffes. Niemand war hier unten, die meisten Verbrachten die Zeit oben auf dem Schiff oder sahen sich das Schiff an. Ohne lang zu warten zog sich der Veteran seine Rüstung an und legte seine Waffen an. Die Ladung wurden durch den Wellengang in und her geschoben und auch das Zeug, das die Ringmitglieder hier unten liegen hatten, rollte hin und her.
Langsam stapfte der rothaarige die Treppe rauf, Zeit hatten sie ja. Sie würden frühestens am Nächsten Morgen, wenn nicht sogar erst gegen Abend auf der Insel ankommen und hatten dementsprechend Zeit.
An sich waren sie eine Truppe die Unterschiedlicher nicht sein konnte – ehrenhafte Magier, hochrangige Gardisten und die immer wieder herumpöbelnden Lees. Man konnte sogar so etwas wie Grüppchenbildung erkennen. Die Magier unterhielten sich, Ferox gab diesem Sir Ulrich Instruktionen, Hombre gammelte herum und Succa…übergab sich weiterhin.
Drakk musste wieder Grinsen und stapfte zur Banditenführerin herüber. „Jetzt stell dich mal nicht so an, das bisschen Wellengang…“ brummte der Veteran und erntete sofort einige Böse Blicke seitens der Banditenführerin. „ist ja gut…trink dir ein Bier oder einen Wacholder, das hilft gegen die Seekrankheit…“ murrte der Schmied und setzte sich neben Succa auf den Boden.
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Vorsichtig lief der Magier auf dem stark schwankenden Schiff umher. Da er nicht gerade kontaktfreudig war, redete er vorerst nur, wenn es wirklich nötig war. Es war nicht so, dass er seine Ringbrüder und -schwestern misstraute, sondern er war den Umgang mit sovielen Menschen sooft nicht gewohnt. Die Gruppe der Ringmitglieder war nun also auf dem Weg, um etwas zu finden, mit dem sie den vergifteten Wassermagier heilen konnten. Diese Geschichte erinnerte ihn an das Abenteuer mit Phili als Anführer einer Gruppe, wo es auch darum ging Rhen das Leben zu retten, in dem sie irgendeinen Trank finden mussten, doch das war schon einige Zeit her. Damals war er noch Novize im Kloster gewesen. Nun lief er als stolzer Magier über das Verdeck des Schiffes. Der stärker werdene Seegang machte Lopadas nichts aus, er hatte auch keine Angst, weil er wusste, dass Innos' rettende Hand über ihn war. Da ein sehr kalter Wind in die Segel bließ und somit auch über das Schiff, beschwor der Feuermagier über seinen Händen zwei kleine Feuerkugeln, die ihn wärmten. Aber lange wollte er nicht auf dem Deck rumspazieren, dafür war es ihm nun doch zu kalt. Er ging wieder zurück in den Schlafteil. Nirgends war eine Vorrichtung, mit der er hätte etwas warm machen können, denn er hätte zu gern einen Tee getrunken, aber ein Ofen oder ein offenes Feuer war auf einem Schiff wahrscheinlich nicht gerade die beste Idee, dass konnte der Barbier gut nachvollziehen. Er saß eine Weile in dem Raum und guckte sich um, doch es war nichts außer Holzplanken zu sehen. Keine Bücher, die er hätte lesen können oder soetwas in der Richtung, deswegen hielt ihn auch nichts unten, sondern er ging wieder zu den anderen hoch, es war vielleicht besser, wenn er sich etwas an die anderen heran trauen würde, schließlich kämpfen sie für die gleiche Sache wie er. Nocheinmal holte Lopadas tief Luft, drehte an seinem Ring und ging aufs Deck zu den anderen Ringmitgliedern.
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Die Bohlen unter seinen Stiefeln knarrten, als der Drachenjäger durch den verlassenen Laderaum spazierte. Seine Stimmung war, um ehrlich zu sein, sogar gut. Zwar reisten sie an einen Ort, von dem er noch nie gehört hatte, nur um einem Magier zu helfen, von dem er noch nie gehört hatte, aber ein Abenteuer war es allemal. Er hätte sogar fast zu pfeifen angefangen, doch ein verstörter Blick einer der Seemänner hatte ihn davon abgehalten. Das Schiff schaukelte nun stärker, aber er war es gewohnt. Eigentlich, er als Bauernlümmel, hätte sich sofort übergeben müssen, aber seine relativ kurze Piratenzeit hatte ihn daran gewöhnt. Jedenfalls konnte er es besser ertragen als manch andere, zum Beispiel Succa, die sich anscheinend in die Rehling verliebt hatte, denn sie hatte kaum noch was anderes zwischen den Fingern. Schmunzelnd ging er zu einer der Kisten und spähte hinein. Bis jetzt hatte er noch keinen Wein gefunden. Seine Laune sank. Er trank zwar viel weniger als früher, dennoch hatte er hin und wieder Lust auf einen guten Schluck. Und in seinem Proviantschlauch befand sich nur frisches Wasser, keine alkoholische Flüssigkeit. Schritte näherten sich ihm. Hombre blickte in die Dunkelheit, die sich vor ihm erstreckte, konnte jedoch nichts sehen. Die Lampe die er bei sich trug war nicht stark genug um den ganzen Gang zu erleuchten. Plötzlich tauchte eine Gestalt vor ihm auf, hager und groß. Einer der Seemänner. „He, was hast du hier unten zu suchen?“ grollte er und kam näher. Hombre nahm die Hände beschwichtigend hoch und grinste unschuldig. „Ich würde nie es nie wagen, den König oder seine Gefolgsleute zu bestehlen ... Oder sehe ich etwa aus wie ein Halunke?“ gab er mit einer Stimme von sich, die gar nicht zu ihm passte. Angst vor Ärger hatte er nicht, aber für einen Ulk war er immer zu haben. Die Augen des Seemanns verengten sich zu schmalen Schlitzen, dann nickte er langsam. „Ich glaub’ dir jetzt mal, aber wehe ich erwische dich wie du mit deinen Fingern in einer der Kisten herumwühlst ...“ Eine drohende Geste mit dem Zeigefinger folgte, dann schob er sich an dem Drachenjäger vorbei und verschwand wieder in der Dunkelheit. Schmunzelnd setzte auch der Drachenjäger seinen Weg fort. Irgendwo musste ja so etwas wie eine Kombüse sein ...
Mit einer Flasche in der Hand ging er leicht torkelnd – natürlich nur vom Seegang – aufs Deck und sah prüfend um sich. Die linke Hand glitt in die Hosentasche und förderte einen Tabakstängel hervor, den er an einer nahestehenden Lampe entzündete. Die Nacht war bereits hereingebrochen und der Himmel mit Wolken bedeckt, doch manchmal sah man die Sterne und den Mond hindurchscheinen. Eine kühle Brise wehte die Haare des Jägers durcheinander. Hier und da erkannte er ein paar bekannte Gesichter ... natürlich Drakk und Succa, die nebeneinander auf dem Boden saßen und sich leise unterhielten. Der eine Ritter, SirUli war sein Name wenn sich Hombre recht erinnerte, mit dem er zusammen auf dieser Insel gekämpft hatte, war auch da, ebenso ein weiterer hochrangiger Gardist dessen Namen er nicht kannte, aber anscheinend eine wichtige Persönlichkeit war wenn man ihm einfach so ein Schiff übergab. Dann war da noch dieser eine Schwarzmagier, der Rotschopf, dem er nun schon mehrmals begegnet war. Sein Name ... „Wie war er noch gleich?“ überlegte Hombre und furchte die Stirn. Irgendetwas mit K, mehr wusste er jedoch nicht mehr. „Ke ... Ko ... Ka ... keine Ahnung,“ ohne dass seine mühsame Gehirnakrobatik etwas geholfen hatte, gab er es auf. Irgendwann würde er den Namen schon wieder erfahren. Nun, dann waren noch ein paar weiter Gestalten, hauptsächlich Magier, da. Ihnen schenkte er keine große Beachtung, schließlich kannte er sie auch nicht. Zwischen den Lippen steckte der Stängel, die Flasche in der Hand. Hinzu kam noch die zerzauste Frisur, man hätte ihn glatt für einen Penner halten können wären da nicht seine Rüstung und seine Waffen gewesen. Mit kurzen Schritten ging er weiter über das schwankende Schiff, hin zu den anderen vom Hof. Drakk und Succa saßen noch immer dort, also würde er ihnen einen Besuch abstatten. Was besseres hatte er nicht zu tun, hier gab es keine Ziele für seine Armbrust. Langsam kam er näher, bis er schließlich vor ihnen stehen blieb. Beide blickten ihn erwartungsvoll an. Das Ende seines Stängels glimmte auf, dann hielt er die Flasche in Richtung des Veterans und der hohen Söldnerin. „Wein?“ fragte er grinsend ...
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Diese Schiffsfahrt war der reine Horro für die Banditenführerin. Schon fast die ganze Schifffahrt lehnte sie sich über die Reling und übergab sich. Sie hasste das Meer, viel mehr als man es sich vorstellen konnte. Warscheinlich würden sich die anderen Herren einen abgrinsen, aber Succa konnte nunmal nicht anderst. Es fehlte nur noch, dass sie ihr gesicht sah und erkannte, dass sie total grün war.
Gerade als sich ihre Magen ein wenig beruhigte, gesellte Sie sich zu den Veteranen und setzte sich. "Ein sag ich dir, Nie wieder fahr ich auf einem Schiff. Nie wieder" , murmelte die hohe Söldnerin und Drakk schaute sie fragend an. Er sagte kein Wort und Succa versuchte irgendwie mit ihrer Übelkeit zurecht zu kommen.
Schon wenig später stand Hombre vor ihnen und schaute sie grinsend an. Schließlich hielt er die Weinflasche hin und Succa riss die Augen auf. Vielleicht würde ein wenig Alkohol nun ihren Magen beruhigen. Man konnte ja nie wissen. Schnell griff sie die Weinflasche und setzte an. Sie nahm große Schlücke und setzte schließlich ab, wischte sich das verirrte rote Gut von ihren Wangen und grinste Hombre nochmals an.
"Das mit dem Wassermagier beunruhigt mich doch ein wenig" , grummelte die Banditenführerin und schaute Drakk an. Hombre nickte stumm und Succa schaute schließlich ihn an. "Nun mal schauen, was uns alles auf dem Festland erwartet, ich denke auch kaum, dass die Leute und mit offenen Armen empfangen werden" , scherzte sie noch dazu und grinste breit.
Der Wellengang schien wieder ein wenig zuzunehmen und Succa trank nochmals aus der Weinflasche, hatte diese ohnehin schon fast geleert. Plötzlich kam genau wieder das gleiche Gefühl hoch wie zu Anfang der Reise. Schnell drückte sie Drakk die Flasche in die Hand und beugte sich schon nach wenigigen Momenten wieder über die Reling und das ganze Spiel ging von vorne los.
Warum mussten sie auch gerade mit dem Schiff fahren? Es gab sicherlich noch andere Möglichkeiten, deren war sich die Schwarzhaarige sicher.
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balbero war dsa erste mal auf einem schiff gewesen und hatte zum anfang etwas besorgt auf den schwammigen untergrund gestanden der stetig in bewegung war, bis einer der mannschaftsmitglieder ihr geraten hatte doch etwas mehr wein zu trinken. fragend hatte sie ihn angeschaut und mit einem grinsen fragte er sie ob sie schon jehmals einen seemann gesehen hätte der nicht viel trank. balbero hatte zwar bis dahin noch nie einen richtigen seemann getroffen seinen vorschlag dennoch angenommen und sich einige weinschläuche geben lassen. so kahm es das sie schon nach kurzer zeit und drei geleerten schläuchen rücken an rücken mit ihrem jugendfreund kaligulas hingesetzt hatte um mit ihm und seiner jüngsten "verwandlung" zu sprechen, schien es doch das er so einige gedächnislücken aufwies und zudem sein aussehen rapide geändert hatte. doch das schaukeln des schiffes und der alkohol hatten die schwertmeisterin nach einiger zeit doch zum einschlafen gebracht. wohlig warm vom kräftigen wein hatte sie sich wie damals als kleinkind wie in einer wiege gefühlt, doch als der wind kälter wurde begann sie sich wieder zu regen.
"ein kippchen?" diese frage von kaligulas nahm sie erfreut entgegen, griff nach hinten und erwischte den krautstengel. genießend sog sie den kräftigen rauch des sumpfkrautes in ihre lungen ein.
"sag mal kalle.. du bist doch nun bei den schwarzmagiern. ist dir in letzter zeit irgend etwas ungewöhnliches im bezug auf deine magie aufgefallen?"
ein verwundertes brummen kahm von seiten des magiers. "ach ist nicht so wichtig. warscheinlich ist es nur eine unregelmäßigkeit die ich wohl falsch interpretiere." leise scharte das große schwert über den boden als balbero sich ein wenig bewegte. es war für die magierin ungewohnt geworden ihre alte kampfrüstung zu tragen. zu lange hatte sie schon in friedlichen zeiten gelebt und auch wenn ihre albträume nachgelassen hatten so freute sie sich dennoch auf die noch bevorstehenden abenteuer die sie nun zu bestehen hatten. nichts hatte ihr bisher so sehr zu vergessen geholfen als sich erneut irgenwo hinein zu stürzen, zumal sie derzeit noch hoffte den schuldigen zu finden, der das oberhaupt ihrer gemeinde vergiftet hatte. zähneknirschend blickte sie zu den sternen hoch. ja wer immer es gewesen war, würde mit seinem leben und seiner seele dafür büßen.
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Den Tag und die Nacht an Bord überstand Ulrich einigermaßen, es ging ihm nicht gut, aber auch nicht schlecht, dies war nun schon die dritte Seereise innerhalb kurzer Zeit, vielleicht hatte er sich ja schon ein wenig daran gewöhnt. Es lag aber sicherlich mehr daran, das er den Rat eines Seemanns befolgte, nichts zu essen und so wenig wie möglich trinken, wenn man einen empfindlichen Magen hat. Der Preis dafür war natürlich das dieser nun knurrte, aber immer noch besser als diese Übelkeit, blieb nur zu hoffen, dass das Ziel bald erreicht sei, tagelang nichts essen, wäre auch nicht das Wahre. Noch immer wusste der Ritter nicht was hier vor sich ging, Lord Ferox hielt sich bedeckt und rückte nicht mit der Sprache raus, da gab es noch den Hünen Drakk und diesen Hombre mit denen der Ritter kurz etwas zu tun hatte, aber sie würden sicherlich auch nichts preisgeben, wenn er sie fragen würde.
Eine Frau, die wohl auch zu den Söldnern gehörte und drei Magier, von denen der eine sonderbar wirkte waren die anderen Mitreisenden, eine äußerst ungewöhnliches Zusammentreffen. Unter normalen Umständen undenkbar, das war kein Zufall, das sich auf dem Schiff eingefunden haben, soviel stand fest, aber auch nicht mehr. Ulrich fühlte sich in dieser Gesellschaft unbehaglich, das er keine Ahnung davon hatte was das Ganze soll, trug nicht unbedingt dazu bei, den Leuten Vertrauen entgegen zu bringen. Argwöhnisch, dabei so unauffällig wie möglich, beobachtete er jeden Einzelnen, um vielleicht zu neuen Erkenntnissen zu kommen, bislang ohne Erfolg. Das sich Welche kannten, Andere nicht, half überhaupt nicht weiter, um irgendwelche logischen Schlussfolgerungen zu ziehen, blieb nicht anderes übrig als zu warten, bis sich etwas Neues ergäbe. Die Zeit bis dahin wollte der Ritter sinnvoll nutzen, schließlich war er in erster Linie mitgekommen um von Lord Ferox zu lernen, daran wollte er sich auch halten und begann mit seinem Krafttraining. Erst einige Klimmzüge und Liegestütze, dann ging er in die Hocke und ließ seinen Zweihänder senkrecht vor sich pendeln, das musste wohl komisch aussehen, denn einige Leute die ihm zusahen konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen, das war Ulrich völlig egal, ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen...
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„Das sieht gut aus.“
Ferox kommentierte die Übung des Schülers nüchtern aus vier Schritten Entfernung. Er gebot ihm Einhalt und zog seinerseits den eigenen Zweihänder vom Rücken, um eine neue Übung zu präsentieren. Die einfache Grundstellung eingenommen, in der ein Bein zur Gewichtsverlagerung nach vorne versetzt einen festen Halt haben musste, hob der Streiter den Griff des Schwertes ungefähr auf einer Höhe zwischen Brust und Bauch. Dabei winkelte er die Arme leicht an, wodurch die Ellenbogen sich auf dem Brustpanzer abstützten konnten. Ein leises Metallgeräusch erklang und die Klinge zeigte leicht schräg von seinem Körper weg.
„So kannst du auch einen Gegner treffen.“, meinte Ferox und ließ die Spitze des langen Erzschwertes einen Teil des Kreises beschreiben, der vor seinem Sichtfeld lag.
„Die Hände sollen so gedreht werden, dass die geschliffene Seite immer in Schlagrichtung weist. - Versuch du es nun.“
Ulrichs Beinstellung sah gut aus. Aber die Ähnlichkeit zum Einhandkampf war hier nicht zu verleugnen und den beherrschte der Ritter ziemlich gut. Der beschriebene Kreis wirkte noch etwas unbeholfen und die Arme des Mannes zitterten scheinbar wegen dem Gewicht der Waffe etwas. Nach einigen Schlägen riet der Statthalter seinem Schüler, aufzuhören:
„Gut. Wenn du das noch etwas länger übst und weiterhin sein Krafttraining absolvierst, dürftest du in Bälde die ersten richtigen Schläge beherrschen können.“
Mit einem freundlichen Lächeln ließ Ferox seinen Schüler wieder allein, um die Seeluft an Deck ein wenig zu genießen. Galton meinte, dass die Reise nicht mehr lange andauern konnte; da wollte der Streiter die See ein paar Momente lang für sich alleine haben. Von diesem Gedanken geleitet begab er sich zur Front des Decks, setzte sich dort und atmete tief die kalte Luft ein. Viel zu lange war seine letzte Schiffsreise her. Seit der holprigen Ankunft auf Khorinis hatte der Paladin kein Schiff mehr von innen gesehen und kein Deck von oben. Oft hatte er während der Jahre am Hafen gesessen, die Fischerboote betrachtet und sich dabei gewünscht, wieder auf der Galeere zu sein, die ihn hergebracht hatte.
Schmunzelnd bedachte er Succa, gegen deren Seekrankheit wahrlich nicht viel half. Drakk hatte schon Recht, wenn er behauptete, Alkohol würde helfen. Immerhin veranlasste dieser einen schnellen Schlaf, nach dem sich die Krankheit meist verflüchtigte.
Es war Nacht und schwere schwarze Schauerwolken verdeckten Mond und Sterne.
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„Seltsam…“ dachte Drakk und sah auf das Meer hinaus. Auf ihrem weg hatten sie bis jetzt nichts getroffen – kein Sturm, keine anderen Schiffe und vor allem keine Orkgaleeren. Die Planken knirschten unter den Füßen des Nordmannes als er sich vom Bug des Schiffes entfernte.
Die Ringmitglieder waren alle angespannt und warteten darauf endlich die Insel zu erreichen. Sir Ulrich trainierte ein wenig während Ferox seinen Schüler genau Beobachtete. Succa ging es anscheinend etwas besser, hatte sie den Tag ausnahmsweise nicht nur an den Reling verbracht.
Der Rest der Gruppe unterhielt sich oder hielt seine Ausrüstung in Schuss während langsam die Sonne endgültig am Horizont verschwand. Der Nordmann hatte seine Ausrüstung diesem Morgen unter Deck gelassen und stapfte nun langsam die Treppen hinab in den Lagerraum des Schiffes.
Fein säuberlich legte er seine Schwere Söldnerrüstung an. Schon oft hatte diese Rüstung sein leben gerettet und würde es zur Not auch wieder tun - wenn auch dann ein letztes Mal, hatte der Schmied doch schon Pläne für eine neue Rüstung. Er Kontrollierte kurz seine Waffen, legte sie an und stapfte wieder die noch immer feuchten Stufen hinauf aufs Deck.
Gerade hatte der Hüne den ersten Fuß aufs Deck gesetzt ertönte auch schon ein Schrei vom Bug des Schiffes. „Land in Sicht!“ schrie einer der Männer die zur Besatzung gehörten. Fast alle bewegten sich zum Bug des Schiffes und spähten auf das Meer hinaus. „wenn ich vorstellen darf…euer Reiseziel“ sprach der Kapitän als sich langsam die Insel aus dem Nebel erhob.
„Dort hinten sind Fackeln…ich denke es wird Ein Dorf sein... Ob Menschen oder Orks dort leben werden wir dann Feststellen wenn wir dort sind. Also los, machen wir uns bereit dort an Land zu gehen…“ murmelte Drakk und stapfte zurück in die Mitte des Schiffes.
Geändert von Drakk (12.12.2006 um 17:59 Uhr)
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"Land in Sicht" , brüllte jemand über das Schiff und Succa hob ihren Kopf "Na endlich" , würgte sie hervor und versuchte gerade noch ihre nächste Übelkeit zu verdrängen. Der Wein hatte sie zwar ein wenig schlafen lassen aber dennoch zerrte die letzte Nacht an ihr.
Schnell hatte sich Succa vor die anderen gedrängelt und schaute zum Land. "Fahr doch schneller" , drängelte sie wie ein kleines Kind und hatte große Augen. Sie konnte es kaum erwarten, endlich von diesem wackligem Schiff runterzukommen.
Nach langer Zeit war es dann doch endlich soweit. Das Schiff legte an und die Banditenfrüherin drängelte sich mal wieder vor "Lass mich hier runter" , sagte sie schon fast panisch, schuckte noch einen Mann von der Besatzung weg und stolperte ein wenig später auf das Land und blieb reglos am Boden liegen. Die anderen kamen wenig später nach und schauten die Schwarzhaarige fragend an, zumindest einige. "Komm wir müssen weiter" , sprach Balbero und Succa schüttelte den Kopf. "Noch ein wenig, nur kurz, oder wollt ihr, dass ich nachher als Begrüßung ein schönes Süppchen auf dem Boden präsentier? Ich denke nicht" , murmelte die hohe Söldnerin und schaute ihre Lehrmeisterin an.
Ihre Ringbrüder schauten sich derweil ein wenig um. Die Fackeln liesen kleine Schatten auf dem Boden spielen und Succa musste grinsen. Wenig später richtete sie sich auf und lief zu den anderen. Drakk schien etwas zu überlegen und die Banditenführerin seufzte. "Irgendwie zu der Stunde ein wenig leer dieses Dorf. Dort vorne seh ich zwar ein paar Menschen, aber trotzdem ist es leer" , warf Succa in die Runde und wurde zugleich von mehrern Augenpaaren beäugt.
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Als das Schiff den Anker ins Wasser ließ und die Brücke zum Ufer hin aufgestellt wurde. Erhob sich der Barbier aus seinem Schneidersitz und begab sich auch vom Schiff. Zwar hatte er keine Angst oder Seekrankheit, doch war ihm ein fester Boden unter den Füßen doch wesentlich angenehmer als das Geschaukel auf hoher See. Weswegen er auch anfangs noch etwas wacklig auf den Beinen war, denn auf dem Schiff musste er ständig den Wellengang irgendwie ausgleichen, wenn er irgendwohin wollte. Die Gruppe war auf einer Insel angekommen und in der Nähe waren auch ein paar Fackeln zu sehen. Dort war ein Dorf, aber nicht viele Menschen waren auf der Straße zu sehen, davon abgesehen, dass dieses Dorf nur einen kleinen Weg aus Sand die "Stadtstraße" nennen durfte. Die Ringmitglieder stapften auf die kleine Gruppe von Menschen zu, die die Neuankömmlinge auch sofort argwöhnisch beäugte. Da die Fackeln nur etwas Licht warfen, war der Magier so frei und beschwor sein von Innos gegebenes Licht, dass einen groß Teil der Fläche um die Gruppe herum erhellte und somit konnte sie auch die Dorfbewohner besser erkennen. Wie zu erwarten war, waren diese nicht gerade die wohlhabensten, was an ihrer Kleidung und auch an den Hütten zu erkennen war. Trotzdem schienen sie der Gruppe misstrauisch gegenüber zu reagieren und liefen mit gezogenen Waffen auf sie zu. Es war nicht so, dass sie sofort angreifen würden, sondern die Waffen waren wahrscheinlich mehr vorsichtshalber gezogen, denn unter den Ringbrüdern und -schwestern waren ein paar wirklich starke Kämpfer dabei, wie sich Lopadas schon beim Anblick einer kleinen Trainingseinheit vergewissern konnte. Der Barbier würde wahrscheinlich nie verstehen, wie Krieger solche schweren Waffen tragen konnten, wo es ihm persönlich schon schwer fiel ein einfaches Schwert zu führen. Die Dorfbewohnergruppe blieb stehen und einer von ihnen trat nach vorn.
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„Na super…“ dachte Drakk und verzog seine Augenbrauen. Wollten diese Bauern jetzt wirklich Kämpfen? Sie müssten schon allein am Aussehen einiger der Ringmitglieder erahnen können das sie bei weitem Unterlegen waren. „HALT!“ schrie einer der Bauern und blieb stehen.
„Macht kehrt oder wir müssen euch Töten…“ sprach der Bauer weiter. In seiner Stimme konnte man einen nervösen und unsicheren Unterton heraushören. Der Nordmann verschränkte die Arme vor seinem Brustpanzer und ging einen Schritt weiter nach vorne. „Wir sind nicht hier um Ärger zu machen, wir suchen nur einen Mann. Er soll heilende Fähigkeiten haben und wir brauchen ein Mittel von ihm um einem Magier zu Retten…“ brummte der Veteran.
„mh…ich weiß nicht ob ihr die Wahrheit sprecht, aber ich lasse euch eine Chance. Wenn ihr gegen den besten meiner Männer besteht dürft ihr bleiben!“ sprach der Bauer, der wohl so etwas wie der Dorfälteste war, und prompt tauchte ein Junger Mann auf. Er war nicht sonderlich hoch gewachsen, wirkte aber dennoch Muskulös und beweglich. Succa wollte sich an Drakk vorbei mogeln ehe er seinen Arm ausstreckte und die Banditenführerin aufhielt. „Nein, der gehört mir…“ murmelte der Nordmann und stapfte nach vorne.
Blitzschnell riss der Mann sein Schwert aus der Schwertscheide und stürmte vor. Der rothaarige schüttelte seinen kopf und riss ebenfalls sein Schwert aus der Halterung. Laut klirrte es als die beiden Klingen aufeinander trafen. Der Nordmann hatte keine großen Probleme damit die Schläge zu parieren und wich hin und wieder aus um den Mann in Sicherheit zu wiegen. Der Dorfälteste grinste schon Siegessicher als der Veteran genug von diesem Spiel hatte und ausholte. Der Erste Schlag ließ den Jungen Mann ein Stück zurücktorkeln. Rasch stürmte der Hüne vor und schlug dem Mann sein Schwert aus der Hand ehe er ihn mit einem Harten Kinnhaken zu Boden schickte.
„War das genug?“ sprach der Schmied und steckte seine Schwert zurück in die Schwertscheide. „Nehmt die Waffen runter“ murmelte der Dorfälteste und die Bauern steckten die Waffen weg. „Dort hinten haben wir eine Taverne, dort könnt ihr nächtigen“ führte der Mann weiter und zog sich ohne ein weiteres Wort zu sagen zurück.
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Der Kampf war unspektakulär abgelaufen. Drakk konnte seine Kampfkunst beweisen, von der der Ring des Wassers sehr profitieren konnte. Ebenso wenig spektakulär lief der kurze Marsch der Fremden zur Taverne ab. Allumfassende Dunkelheit, deren einzige Lichter die wenigen Fackeln auf den Wegen der kleinen Siedlung waren, beherrschte die Szenerie und regte wohl einen jeden Kopf der Ringgefährten zum Kühl-Bleiben an. Nichts war in dieser Situation wichtiger, glaubte Ferox. Die Insel war ihm seit dem Anlegen seltsam vorgekommen. Zwar gründete sich dieses Empfinden auf ein nacktes Gefühl, das nicht weiter belegbar war, doch hatten sich in den letzten Tagen einige ungewöhnliche Ahnungen bewahrheitet. Ob das etwas Gutes bedeute war äußerst fraglich.
Besonders das bereitwillige Übergeben der Taverne an die Fremden bereitete dem Paladin Kopfzerbrechen. Was bewegte den Dorfältesten - oder wie auch immer er sich nannte - zu einer solchen Tat? Der eine Kampf des Bruders konnte eine Meinung unmöglich so schnell verändern. Kein Kampf vermochte derartiges, sei es nicht für die betreffenden Kämpfer.
Nachdenklich und schweigsam harrte Ferox an dem großen Tisch aus, den man ihnen überlassen hatte. Nur ab und an führte er den Becher zum Mund, ohne beim Anblick der tiefroten Flüssigkeit von seinen Gedanken abzulassen. Die anderen um ihn herum wirkten ebenso ermattet, wie er, wenngleich ihre Stimmung die seine an Ausgelassenheit übertraf. Wenigstens übertrieben es die Söldner nicht. Geschichten waren ihm zu Ohren gekommen, die auf diese Mission keinen Platz haben durften. - Aber das sollte jeder für sich entscheiden. Ferox entschied sich gegen allzu große Ausgelassenheit. Ruhe täte ihnen allen besser.
Das Licht in dem sonst sehr einsamen Raum - überhaupt machte die ganze Taverne, gar das gesamte Dorf einen äußerst verlassenen Eindruck - war schummrig gehalten. Lediglich einige Kerzen durchstießen die Dunkelheit, die sich ansonsten wie ein ewiger Schleier über die Anwesenden gelegt hätte.
„Wir sollten so früh wie möglich nach dem Gesuchten Ausschau halten. Je schneller Riordian Hilfe bekommt, desto besser.“
Niemand antwortete, doch war wahrscheinlich allen die Wahrheit in den Worten des Mannes klar, der sich nun vom Tisch erhob.
„Ich wende mich nun zu Bett. Eine angenehme Nacht, wir sehen uns morgen in aller Frühe.“, verabschiedete er sich, leerte den Weinbecher und verließ die Gesellschaft in eines der Gemächer.
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Nun saßen sie also alle in der Taverne. Oder zumindest Alle bis auf Ferox, der sich zur Ruhe begeben hatte. Der Magier würdigte das volle Weinglas, welches ihm angeboten worden war, keines Blickes oder trank gar davon. Er hielt seitdem sie das Dorf betreten hatten die Augen offen und lies seine Blicke in jede Ecke und Nische zucken, aus der auch nur das leiseste Geräusch zu vernehmen war.
Nach einem schier endlos scheinenden Marsch waren sie dann in einer kleinen, heruntergekommenen Taverne angekommen. Als erster hatte Kaligulas sich einen Platz mit dem Rücken zur Wand ergattert und auch direkt nach dem Austeilen der Getränke, welche zum Großteil alkoholisch zu sein schienen, begonnen die Umgebung kritisch zu beäugen. Jede der Personen, die um diese Zeit noch in dem Dorf auf den Wegen herumlungerten und die Möglichkeit besaßen, warfen einen Blick durch die Fenster in den Schankenraum, was die Theorie des Magiers bestätigte.
Diesen Ort besuchten nicht oft Menschen von Außerhalb. Und so wie sie hier behandelt wurden, hatten diese Menschen doch sicher etwas zu verbergen. Er traute keinem weiter als er sehen konnte, wenn er sich die Augen zu hielt.
Als der Wirt damit beschäftigt war die schmutzigen Gläser mehr schlecht als recht aus zu spülen, zog Kaligulas ein kleines Stück Papier aus der Innentasche der Robe in der sich auch die Zeichnung Redsonjas immer befand. Ein Stück Holz wurde schnell an einer Kerze angebrannt und so als notdürftiger Kohlestift verwendet.
Mit einem kurzen Blick vergewisserte er sich, das der Wirt noch immer damit beschäftigt war, sich um seine Gläser zu kümmern.
Schnell wurden ein paar Zeilen auf den Papierfetzen gekritzelt.
„Ich traue den Dorfbewohnern nicht über den Weg. Wir werden beobachtet. Gebt acht, was ihr zu euch nehmt und sorgt dafür, das niemals die ganze Gruppe schläft, sondern immer Jemand Wache hält. Auch hier in der Taverne sind wir nicht so sicher, wie es scheint.
Weiterreichen“
Das Papier wurde gefaltet und zu der Person über den Tisch geschoben, die sich vor ihm befand. Succa allerdings hatte bessere Dinge zu tun als darauf zu achten. Sie gab sich lieber dem Gaumenschmaus aus ihrem Glas hin. Jedenfalls so lange, bis ihr der Magier vorsichtig gegen das Schienbein trat. Sie hatte schon den Blick aufgesetzt und den Mund geöffnet um etwas mit dem Inhalt wie „Sag mal spinnst du?!“ hervorzubringen oder jedenfalls so ähnlich, als Kaligulas sie mit einem Räuspern und leichtem Nicken auf den Zettel aufmerksam machte, der vor ihr lag.
Als sie gelesen hatte, nickte die Kriegerin stumm und warf einen kurzen Blick zu einem der Fenster an denen soeben wieder ein Gesicht vorbeihuschte.
Ihr nächster Blick, der wieder dem Magier gald, sagte genug aus um ihm verständlich zu machen, das sie verstanden hatte.
Das Papier wurde weiter durch die Bank gereicht, während man sich mehr oder minder sinnlosen Gesprächen hingab.
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