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    Fischjägerin Avatar von Larah
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Larah ist offline

    Vor dem Nordtor der Hafenstadt

    Yared hatte Sir Draconiz noch viel Erfolg gewünscht, sich verabschiedet und dann zurückgezogen. Larah hatte nur am Rande mitbekommen, das der Kapitän und Redlef, der rothaarige berittene Ordensmann, den sie am Vortag kennengelernt hatte, in einiger Entfernung noch kurz besprochen hatten, ehe sich der Tross mit den Reitern an der Spitze in Richtung Stadttor in Bewegung gesetzt hatte.

    Direkt vor den Toren, wo die Morgensonne schon länger hatte wirken können, war der Nachtfrost zu Füßen der Nadelbäume schon getaut. Doch je weiter sie kamen, umso kühler wurde es. Weißer Raureif lag auf den grünen Halmen und dem bereits gefallenen gelben und braunen Laub, zwischen dem sie hervorlugten. Darüber erhob sich zunehmend der Morgennebel aus den Niederrungen.

    Kaldrin war in einen lockeren Gang verfallen, der ihm trotz seines umfangreichen Marschgepäcks erlauben würde, lange mitzuhalten. Man merkte dem Veteran der Varantfeldzüge seine Erfahrung an.
    Larah schloss dank ihres verhältnismäßig leichten Gepäcks zügig zur Spitze des Zuges auf. Draconiz hatte ihr keine Anweisungen gegeben. Aber nachdem sie gesehen hatte, dass sich der Paladin mit dem eindringlichen Blick zurückfallen ließ, war es natürlich, dass sie eine Position weiter vorne einnahm. So konnten sie gemeinsam den ganzen Geleitzug der Obersten Feuermagierin bestmöglich abdecken. Während sie die Umgebung im Blick behielt, verfiel die Fischjägerin neben dem vordersten Reiter nach dem Vorbild des Waffenmeisters und des silberhaarigen Paladins in einen zügigen, aber kräfteschonenden Laufschritt.
    Als sie sah, dass der frisch ernannte Sergeant auf dem Pferd saß, wandte sie sich kurzentschlossen an ihn: „Verzeiht, Ihr seid Sergeant Jacques? Larah, ich gehöre zu Kapitän Garethsons Leuten. Mich hat beeindruckt, wie Ihr gestern die Milizionäre im Speerwurf ausbildet habt.“
    Die blonde Gortharerin hob kurz die beiden Stangenwaffen in ihrer Rechten. „Im Nahkampf komme ich mittlerweile zurrechte, aber das Werfen will mir noch nicht recht gelingen. Meint Ihr, ich könnte, solange wir gemeinsam unterwegs sind, bei Euch und Euren Leuten mittrainieren?“

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    Provinzheld Avatar von Jacques Percheval
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Jacques Percheval ist offline
    “Beeindruckt?” Jacques lächelte gequält, als er an die Vorstellung zurückdachte, die seine Rekruten auf dem Kasernenhof abgeliefert hatten. “Ich würde die Leistung der Neulinge gestern nicht unbedingt beeindruckend nennen, und nachdem ich derjenige war, der ihnen hätte beibringen sollen, wie man …” Er verstummte und warf einen Blick über die Schulter zu der Truppe von Milizsoldaten, die hinter ihm in Zweierreihe den Feldweg entlang marschierten. Zum Glück schien keiner von ihnen die Unterhaltung gehört zu haben, zumindest sahen sie alle so aus, als würden sie entweder die Umgebung im Auge behalten (gut) oder einfach gelangweilt ihren eigenen Gedanken nachgehen (weniger gut). Da die Milizionäre, die er anführen sollte, ihn noch nicht ernst nahmen, war es sicherlich keine gute Idee, wenn er ihnen gegenüber Selbstzweifel durchscheinen ließ.
    Jacques räusperte sich und wandte sich lächelnd wieder Larah zu: “Aber natürlich könnt Ihr Euch dem Training anschließen. Ich weiß noch nicht, wie gut diese Bande hier tatsächlich mit ihren Waffen umgehen kann, aber wir werden es herausfinden.” Er musterte die junge Frau für einen Moment. Abgesehen davon, dass sie ziemlich hübsch war, fielen ihm ihre praktische, zweckgebundene Ausrüstung auf und ihre lockere Art, sich zu bewegen — kräftesparend und trittsicher. Sie war offensichtlich nicht das erste Mal im Gelände unterwegs.
    “Darf ich fragen, was Eure Position ist? Ich würde ja darauf tippen, dass Ihr Kundschafterin seid. Liege ich da richtig? Aber wieso gehört Ihr dann zur Marine?”

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    Archipoeta Avatar von Dumak
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Dumak ist offline

    Im Minental

    Na, der junge Heric schien ja nicht auf den Kopf gefallen. Dass ihm noch mitten in einem solchen Kampf nicht etwa die Angst übermannte und sich mit klapperndem Kiefer an irgendwem fest hielt, sondern gar keine dummen Ideen hatte. Monster schrumpfen ... das wäre es ja jetzt!
    »Tja«, sagte Dumak nur vielsagend als Antwort und meinte wohl, das würde alles erklären.
    Aber dann sah er den zu Recht fragenden Blick seines jungen Schülers und setzte hinzu: »Meister Esteban wird sicher am besten wissen, was die richtige Magie ist. vielleicht hat er diesen Zauber auch gar nicht parat oder er lässt sich aus irgendeinem Grund nicht anwenden? Oder es ist zu viel Tohuwabohu, so dass er befürchtet, aus versehen Gor na Jan zu schrumpfen? Obwohl das vielleicht gar nicht so schlecht wäre. Dann würden wir anderen nicht immer Nackenschmerzen bekommen, wenn wir uns mit ihm unterhalten.«
    Dumak gewann doch jeder Situation oder Idee noch etwas Gutes ab.
    »Doch letztendlich ... wer kennt sich schon in der merkwürdigen Welt der Magier aus, wo ganz andere Wahrheiten und Gesetzmäßigkeiten gelten, als in der Welt, die wir normalen Menschen kennen?«, schloss er seine Antwort ab.

    Er sah wieder auf den Kampf. Der Golem holte gerade wieder zu einem formidablen Schwinger aus.
    »Ja, jetzt ein Kinnhaken!«, rief der Barde im Überschwang der Begeisterung.
    »Ach ... wenn Rhabdo doch nur sechs Fuß größer wäre«, seufzte er dann. Der Golem kam ja selbst mit Anlauf gar nicht bis an das Kinn des Golems heran.
    »Also der Golemzauber ist ja schön und gut, aber wenn ich Schwarzmagier wäre, würde ich ihn erweitern um eine steinerne Treppe, die ich gleich mit beschwören würde und die der Golem mit sich führt, um sie bei besonders großen Zielen einzusetzen.«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Aber was weiß ich schon? Ich bin ja nur ein fahrender Sänger und Spielmann.«

    Doch der Gedanke an eine Treppe, den er nun einmal gehabt hatte, ließ ihn nicht mehr los.
    »Heric! Du hast mich mit deiner Idee auf eine ganz andere gebracht und die kann uns zum Vorteil gereichen!«, erklärte er nun.
    »Bleib du schön hier in Deckung, es wäre schade, einen wachen Geist wie dich zu verlieren. Ich jedoch muss nun etwas näher heran an den Troll. Geh am besten hinter den Magier. wenn hier einer weiß, wie man seltsame Ereignisse überlebt, dann er. Das ist immerhin seine Profession.«
    Gesagt, getan. Dumak lief behände über die stoppelige Wiese.
    »Natürlich nur, um später nicht mit meinen überragenden Langdistanz-Wurffähigkeiten anzugeben«, erzählte er sich selbst (ob er daran glaubte, hing davon ab, ob er später einen guten Reim auf diese Zeile finden würde) und entschied dann nach einigen weiteren Schritten, mit denen er nun recht nahe am Kampfgeschehen angekommen war und fast schon in den Bereich der Fäuste des großen Golems kam, dass es nun nahe genug sei, um eine glaubhafte Mischung aus Tollkühnheit und Können behaupten zu können.

    »Hey, Templer!«, rief er dann laut und hob nach einigen Augenblicken die Hände wie einen Trichter an den Mund, als er sah, dass Gor na Jan ihn im Kampfeseifer gar nicht gehört hatte.
    »GOR NA JAN!«, schrie er förmlich laut über den Kampfplatz.
    Jetzt schaute der Riese ganz kurz irritiert in seine Richtung, ohne sich wirklich vom Kampfgeschehen ablenken zu lassen, denn das hätte tödlich sein können. Er hatte seinen Namen also vernommen.
    »ICH BAU DIR NE TREPPE ZUM KOPF. ABER DU MUSST SCHNELL SEIN!«
    Und ohne noch weitere Zeit zu verschwenden, zog er einige seiner Wurfmesser aus den verschiedenen Verstecken, in denen sie normalerweise am Körper und in der Rüstung verborgen waren: Am Gürtel (naheliegend), aus dem Stiefel (Standard), am Oberschenkel (Ha, Überraschung. Das erwartete man nur bei Frauen hinterm Strumpfband!). Irgendwo hinter dem Rücken (Äh, was?), am Unterarm (wo bei Beliar kam das denn da her? - Was käme denn als nächstes? Mit einem Fingerschnippen eins aus dem linken Ohr gezogen?) und warf sie eins nach dem anderen mit Kraft und Präzision in den Troll, angefangen am rechten Unterschenkel, Oberschenkel, in den dicken Trollhintern, Hüfte, bis hoch zum Rücken.
    Daran sollte sich der Templer doch hochziehen und klettern können. Die Schultern musste der Krieger von da an allein erreichen, um von dort den Kopf treffen zu können, solange ihn das Biest nicht abwarf. Das war ja wohl genug Hilfe!

    »Jetzt bist du dran, Krieger. Viel Glück!« murmelte Dumak zu sich und beeilte sich, aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich zu verschwinden. Er konnte nur hoffen, dass es dem Hünen gelang, flink genug an dieser Behelfstreppe empor zu steigen, ohne gleich wieder abgeschüttelt zu werden. Aber vielleicht konnte der Schwarzmagier seinen Golem dazu anhalten, den Troll lange genug zu beschäftigen. Außerdem wusste jeder, dass Trollarme zu dick und ungelenkig waren, um sich am Rücken kratzen zu können. Nicht umsonst gab es da dieses Lied ...
    Außerdem wäre es ja schade um die teuren Messer gewesen, wenn der Troll überleben und womöglich damit weglaufen würde. Das eine Messer hatte immerhin Meister ... ach nein, das hatte er ja in Vengard gesichert - Dumak wusste gar nicht, wer es hergestellt hatte. Aber das andere mit dem schwarzen Knauf ... mhm, das war ihm in Gorthar einfach so zugeflogen. Im wahrsten Sinne. Nur dank seiner überragenden Fähigkeiten, sich ahnungslos dem Zufall anzuvertrauen, hatte es statt ihn eine Säule getroffen, hinter der er gerade in diesem Augenblick verschwunden war, war mit einem hellen Klirren daran abgeglitten und hatte so letztendlich seinen Weg in seine Taschen gefunden. Oder einmal ... er stand ganz harmlos in Geldern herum, jedenfalls fand er, dass sein geübt zufälliges Herumstehen völlig harmlos wirkte und spürte plötzlich eine kalte klinge an der Niere ... Aber auch das wurde letztendlich mit etwas fremdem Blut geklärt. Nun, wie auch immer, so oder so ähnlich war es auch mit all den anderen herrenlosen Messern gewesen. Dumak hatte sie mitleidig aufgenommen und versprochen, sich um sie zu kümmern. Und er hielt seine Versprechen. Nun, zumindest dieses.
    »Also wenn er das nicht hinbekommt,« meinte er beiläufig zu Heric, den er nun wieder erreicht hatte, »dann lasse ich die Strophe über ihn in meinem Trollkampflied weg.«

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    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    ›Was hampelt er denn dort zwischen mir und meinem Golem herum?‹, formte sich ein Gedanke an einer nicht von der Beschwörung, Kontrolle und Aufrechterhaltung von Magie beschäftigten Stelle des Hirns des Dämonenbeschwörers. Die Hilfe, die ihm der Barde auf seine Anweisung hin vor einigen Minuten gegeben hatte, ließ ihn jedoch etwas milder denken und letztendlich sah er, was der Sänger vor hatte. Ob der große Templer an den kleinen Wurfmessern empor klettern konnte? Es musste gelingen!

    Die Magie flirrte, der Strom magischer Energie, gebunden in chaotische arkane Wirbel, aus denn er unablässig zu entkommen suchte und die die volle Aufmerksamkeit des Magiers benötigte, um unter dessen Willen gehalten zu werden, nahm ihn jedoch fast völlig in Beschlag. jede Bewegung, die der Golem ausführen sollte, war magische Anstrengung. Auflehnung gegen die Physik wurde mit noch mehr Magiebedarf, der zu lenken war,m bestraft. Es galt also, das Gleichgewicht des steinernen Ungetüms nicht herauszufordern, denn alles, was nicht der Natur entsprach, forderte seinen Tribut. Ein Schlag hier brauchte eine gegenläufige Bewegung, eine erhobene Faust musste auch wieder gesenkt werden und der Arm zurück pendeln, ein Schritt vor musste den Körper abfedern.

    Esteban beschloss, den Troll durch den Golem so abzulenken, dass Gor na Jan in den Rücken der Bestie kam und so einige Augenblicke hatte, um die tollkühne Idee, die Dumak da begonnen hatte, weiterzuführen. Ein fester Tritt gegen den Fuß des Troll sicherte dessen Aufmerksamkeit und stachelte nur seine Wut weiter an. Der Troll bäumte sich auf, trommelte gegen seine Brust, hob dann die Pranken und stieß ein wildes Geheul aus, ehe er dann erneut auf den Golem eindrosch. Dieser hatte sich mit den steinernen Fäusten dagegen geschützt und stemmte sich mit einem Bein versetzt in den Boden, so dass er dem Ansturm des Trolls stand hielt.

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    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Akils Hof

    Der Tag näherte sich ganz allmählich seinem Ende. Ein Läufer wäre vermutlich weiter gekommen als ihre Kolone und das, obwohl die Soldaten zu Fuß ein gutes Tempo vorlegten. Zum Glück drängte die Zeit nicht. Das Kloster stand auch in den nächsten Tagen und Wochen noch da, wo es hingehörte. Einzig die Neugierde trieb Françoise ein wenig.
    Inzwischen hatten sie etwa die Hälfte der Wegstrecke hinter sich gebracht und es war Draco, der vorschlug, eine Pause auf dem naheliegenden Bauernhof einzulegen. In seiner Stimme lag ein wenig Stolz, als er davon berichtete, den Hof in einen befestigten Vorposten umgewandelt zu haben. Die Oberste Feuermagierin vermutete, dass das Hagens Idee gewesen war, um den Weißkopf aus der Stadt zu kriegen. Gewiss hatte Draco die Aufgabe trotzdem tadellos vollbracht. Anerkennung würde er vom Paladinlord dennoch nicht dafür erhalten.
    Sie folgten einem sich schlängelndem Pfad in den vor Urzeiten mal Treppenstufen geschlagen worden waren. Auf dem darüber liegendem Plateau angekommen, sah man bereits in der Ferne den Bauernhof und die darum errichteten Palisaden. Fackeln waren indes keine zu erkennen, obwohl es dank der Jahreszeit bereits zur frühen Abendszeit ziemlich düster war. Françoise hatte aus diesem Grunde schon eine Schar von magischen Lichtern heraufbeschworen, die die Gruppe wie ein wanderndes Sternenfeld über den Köpfen begleitete.
    An den Palisaden angekommen, gab der blonde Sergeant seinen Soldaten den Befahl, das Landgut zu sichern. Der Bauernhof selbst war augenscheinlich völlig unversehrt. Es hingen sogar noch Töpfe mit Essen über der Feuerstelle. Vom Brennholz war jedoch nur noch Asche übrig.
    »Ich gehe mal davon aus, dass du deinen Leuten gesagt hast, sie sollen den Hof bewachen.«, sagte die Priesterin zu ihrem Freund. Er nickte und schien genauso ratlos wie die Oberste Feuermagierin zu sein. Der Sergeant bestätigte dann die Vermutung. Niemand befand sich auf dem Gehöft und es gab keine Spuren eines Kampfes. Es war fast so, als hätte Dracos Truppe von einem Moment auf den anderen beschlossen, alles stehen und liegen zu lassen und das Weite zu suchen.

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    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Ankunft nach auf den Hof, der ihr Nachtlager sein sollte, war mehr als ernüchternd. Paladin DraconiZ – wie Redlef inzwischen erfahren hatte – ließ diesen Ort vor nicht als zu langer Zeit befestigen und als Außenposten von seinen Männern besetzten.
    Nun aber waren sie alle fort – Jacques hatte alle Winkel des Hofes durchsuchen lassen. Keine Anzeichen auf das Geschehene? Vertreibung oder – Redlefs Blick glitt kurz zu dem ratlos dem neben er Obersten Feuermagierin stehenden Paladin – ein Verrat der Truppe? Immerhin konnte davon ausgegangen werden, dass, sollten sie lediglich etwas nachgegangen sein, sie einen Wachposten auf dem Hof zurückgelassen hätten.
    »Sergenat Jaques!«, sprach Redlef seinen Bruder an. »Die Stute ist durch für heute. Überlass mir bitte Möhre und dann bleib hier bei deinen Männern am Hof.«
    Er ließ sich vom Pferd gleiten, ein leises Stöhnen kaum unterdrückend, und pfiff sich einen der neuen Rekruten heran. Es dauerte einen Moment, bis sich das Mädchen unter ihnen in Bewegung setzte. Nicht sonderlich begeistert darüber drückte Red ihr die Zügel des Fuchses in die Hand und ließ sich dann von Jacques in den Sattel seines Hengstes helfen.
    »Reiter sammeln!« bellte er über den Hof. Er teilte sie in Zweiergruppen ein und ließ sie im näheren Umland ausschwärmen. Sie sollten das restliche Tageslicht nutzen, solange noch etwas davon da war. Eine Gruppe blieb am Hof.
    Langsam ritt er an DraconiZ vorbei, der immer noch etwas hilflos auf seinen Füßen stand. Warum er sich nicht auch eines der Pferde hatte geben lassen? Der Mann wirkte so „klein“ vom Sattel aus… Es stand einem Paladin nicht gut.
    »Wohin Eure Männer auch gegangen sein mögen, wir finden sie, sollten sie sich hier noch in der Nähe aufhalten oder ihre Spuren, die erklären was ihnen zugestoßen ist, Sir«
    Ob Yareds Leute bereits eine Spur haben, finden Können? Bevor er aufbrach, wollte er sich bei ihnen darüber erkundigen? Wo war Larah?
    Geändert von Redlef (06.12.2025 um 21:07 Uhr)

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    Dragonslayer Avatar von DraconiZ
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    Akil's Hof

    »Wir werden sehen«, murmelte der Streiter mehr zu sich selbst als zu Redlef, während sein Blick über die verwaisten Zelte glitt. Natürlich waren die Namen und Persönlichkeiten nicht lange verborgen geblieben, doch diese Vertrautheit täuschte. »Ehrlich gesagt komme ich nicht zu dem Schluss, dass sie irgendwohin gegangen sind«, wandte er sich an seinen Ordensbruder. Ordensbruder… Das Wort lag schwer und hölzern auf seiner Zunge. Auch wenn der Titel formal korrekt war, klaffte zwischen ihnen ein unsichtbarer Abgrund – Welten, die sie trennten, geformt aus unterschiedlichen Prinzipien und Erfahrungen.

    Er trat an eine der erloschenen Feuerstellen und stieß mit der Stiefelspitze gegen einen halb gefüllten Kessel. Kalte Suppe schwappte träge darin. »Hier ist alles unversehrt. Zu unversehrt«, stellte er fest, und seine Stimme klang in der unnatürlichen Stille fast zu laut. »Keine Spuren eines Kampfes, keine zersplitterten Schilde im Dreck, und selbst die wertvolle Ausrüstung liegt offen herum. Seht ihr?« Er deutete auf einen Stapel Felle. »Sie hätten die Feuer gelöscht, die Vorräte gesichert, die Tore verriegelt. Meine Leute sind Veteranen, keine blutigen Anfänger. Sie lassen nicht einfach alles stehen und liegen.« Er rieb sich über das stopplige Kinn, der Blick wurde finster. Selbst bei einer Desertion hätten sie Spuren hinterlassen – oder zumindest versucht, ihn vorher aus dem Weg zu räumen. »Irgendetwas ist hier gewaltig faul.« Er stieß ein schweres Seufzen aus. Er hatte schon Schlachten geschlagen, bei denen das Blut knöcheltief stand, doch diese geisterhafte Leere spielte in der Liga der Merkwürdigkeiten ganz oben mit. Ein ganzer Trupp, verschluckt von der Erde…

    Er richtete sich zu voller Größe auf, schloss kurz die Augen und horchte in sich hinein. Er suchte den vertrauten Funken, ließ seine Magie wie zähflüssiges Quecksilber aus seinem Inneren an die Oberfläche steigen. Er webte feine Fühler aus Energie und ließ sie in die Umgebung sickern, tastend, suchend. Die kombinierte Kraft griff nach außen, hungerte nach einer Resonanz. Einige Herzschläge lang zweifelte er an seiner Konzentration, doch dann stellte sich die ernüchternde Gewissheit ein: Die Magie fand keinen Widerhall. Nichts. Es war, als würde er in einen bodenlosen Abgrund schreien. Keine unnatürliche Kälte, kein Gestank nach Schwefel oder schwarzer Magie. War er zu ungeübt? Oder war seine eigene Aufregung wie ein Rauschen, das die feinen Signale überlagerte?

    »Bei den Göttern, ich spüre überhaupt nichts«, knurrte er grimmig und öffnete die Augen wieder. Die Leere der magischen Ebene hallte in der Stille des Lagers wider. Er verwarf den Strohhalm der Hoffnung, an den er sich klammern wollte, und seine Miene verhärtete sich. Er hob die Stimme gerade so weit an, dass Redlef und die umstehenden Milizionäre es hören konnten, aber ohne Panik zu verbreiten: »Gebt Larah Bescheid. Sie soll mit ihrem geschulten Auge die Peripherie absuchen. Ich werde mir ebenfalls die nähere Umgebung ansehen.« Aus dem Augenwinkel sah er, wie Jacques' Männer begannen, das Lager auf links zu drehen. Hoffentlich förderte das Chaos irgendeine Erklärung zutage, bevor die Dunkelheit hereinbrach.

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    Fischjägerin Avatar von Larah
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Larah ist offline

    Nordöstlich der Hafenstadt Khorinis

    „Der Kapitän hat mich tatsächlich als Kundschafterin angestellt. Als Sir Garethson vom König zuletzt als Gesandter für Gal Ran ins südöstliche Gorthar entsandt wurde, sprach er mich an. Ich bin auf den Flüssen und in den Wäldern Zentralgorthars aufgewachsen, müsst Ihr wissen, Sergeant. Meine Eltern verdienten ihren Lebensunterhalt mit dem Fischen, der Jagd und trieben Handel auf den großen Strömen des südlichen Kontinents. Sir Garethson diente in jungen Jahren im letzten Orkkrieg als Sappeur bei der Marineinfanterie und erwarb sein Kapitänspatent, soweit ich weiß, erst später als Kauffahrer. Er führt sowohl das Kommando über zwei Schiffe, als auch über die Soldaten an Bord, wird also regelmäßig sowohl mit Einsätzen zu Land, wie zu Wasser beauftragt. Da kommt es ihm sicher gelegen, wenn er Leute hat, auf die Erfahrung für beides mitbringen“, gab sie ihm einen Abriss ihrer Geschichte, der sehr nahe und damit wohl nahe genug an der Wahrheit war, um glaubwürdig zu sein.

    Offenbar gehörte Jacques zu dem Teil der Menschen, die noch zu selten die Erfahrung gemacht hatten, dass Lernerfolg häufig weniger vom Lehrer als vom Schüler abhing. Leider würden dem jungen Sergeanten die Selbstzweifel, die er schlecht zu verbergen vermochte, die Sache bei den khoriner Milizionären zusätzlich erschweren.
    Larah selbst wusste, wie wertvoll es gerade für Anfänger war, einen Lehrmeister zu haben, der Sicherheit ausstrahlte, der in sich selbst ruhte und allen um sich herum signalisierte, dass er wusste, was er tat. Inzwischen war sie sicher genug im Umgang mit der Waffe, um beurteilen zu können, ob ihr jemand noch etwas beibringen konnte oder nicht – wie etwa Jacques – und es ihr egal sein konnte, wie sich die Person selbst einschätzte. Doch die Waldläuferin war dankbar, dass Jodas ihr bei ihren ersten Gehversuchen mit dem Speer genau die innere Ruhe und das Selbstvertrauen geboten hatte, dass man am Anfang brauchte, um sich anzulehnen, hochzuziehen und freizuschwimmen, bis man selbst über Wasser halten oder gar stehen konnte.
    Sie waren jedoch nicht vertraut genug, als dass sie nun laut auf die Frage, die er nicht gestellt, die aber ob seines Verhaltens kurz zwischen ihnen im Raum stand, eingehen konnte. Stattdessen sagte die Fischjägerin einfach erfreut: „Habt Dank, für Eure Erlaubnis.“

    ---

    Nicht lange nach Einbruch der Dämmerung erreichten sie Akils Hof, einen der zahlreichen Höfe des khorinier Umlandes, den Sir Draconiz der Obersten Feuermagierin für das Nachtlager vorgeschlagen hatte.
    Die Innospriesterin hatte bereits vor ihrer Ankunft eine ganze Schar magischer Lichter erschaffen, nützlich besonders für die Reiter, damit sich die Tiere keine Verletzungen durch Fehltritte zuzogen, und eine imposante Kostprobe ihrer Fähigkeiten obendrein. Larah hatte sich jedoch gezielt außerhalb der Lichtkegel bewegt, damit ihre Augen an die einsetzende Dunkelheit um den Geleitzug der obersten Priesterin gewöhnt blieben und ihr sie sehen konnte, was die zunehmende Finsternis um sie herum sonst verbergen mochte.
    Nichstdestototz war auch sie von der Frau, die ihre Mission anführte, beeindruckt.
    Wie hatte Magister Arvideon sie beschrieben? Ihre Schönheit besitze eine beinahe übernatürliche Zeitlosigkeit, ihre Augen blitzten von strenger Gerechtigkeit, warmer Klugheit, aber auch gefährlicher Gewitztheit. ‚Die wahrhaftige und einzige menschliche Verkörperung der ewigen Flamme des Feuergottes in all ihrer unerschütterliche Bestimmtheit, ihrer allumfassenden Unendlichkeit, ihrer eleganten Unausweichlichkeit, der härtesten und zugleich geschmeidigsten Klinge aus reinstem magischem Erz.‘
    Der Wandermönch hatte zweifelsohne Recht.
    Doch irgendwie konnte Larah sich des Gefühls nicht ganz erwehren, dass Ihre Eminenz Françoise auch einen Funken der Ungeduld in ihrem tiefsten Innersten verbarg, irgendetwas, dass sie hinter ihrer makellosen Fassade der geistigen wie körperlichen Stärke und Anmut doch zu einer Getriebenen machte.
    Vielleicht lag es daran, dass die Gortharerin viel Zeit mit Yared verbracht hatte, der selbst im stärksten Orkan in sich zu Ruhen schien und unverbrüchliche Geduld wie Zielstrebigkeit ausstrahlte, auch wenn sie von ihm wusste, dass die See seiner Seele sich häufig genug kräuselte und manchmal gar turmhoch aufbäumte. Man sah es dem Kapitän so gut wie nie an, was in ihm vorging, wenn er es einem nicht mitteilte.

    Akils Hof entpuppte sich wider Erwarten als menschenleer und unwirklich. Niemand erwartete sie am Tor der Palisade, niemand hütete das Feuer unter dem Kessel, aber genauso wenig gab es Kampfspuren. Alles war so, als hätten sich Draconizs Leute an Ort und Stelle in Luft aufgelöst.
    Sofort ging Larah die Palisade ab. Doch sie konnte nichts feststellen, außer der unheimlichen Stille. Die einzige Geräuschkulisse stammte allein von ihren Begleitern und den Pferden. Nicht einmal Insekte oder Vögel vernahm sie, kein Rascheln von Mäusen, Eichhörnchen oder anderem Getier im Laub unter den Bäumen oder im Gras, als wäre das Leben selbst abwesend.
    Als sie den inneren Bereich einmal abgesucht und nichts entdeckt hatte, kam sie zurück zur zentralen Feuerstelle. Fähnrich Cast kümmerte sich um die Pferde, der Sergeant und seine Milizionäre durchsuchten inzwischen das Haupthaus und die angrenzenden Scheunen und Wirtschaftsgebäude und Kaldrin war daran gegangen, Scheite nachzulegen und das heruntergebrannte Feuer wieder zu entfachen. Yareds Waffenmeister teilte ihr Draconiz Anweisung mit.
    Sie nickte nur, ließ ihre Hellebarde und ihr Gepäck bei ihm zurück und trat nur mit dem Speer und ihrem Dolch bewaffnet durch das Tor vor die Palisade.
    Nur leichter, aber eisiger Nieselregen setzte ein.
    Geändert von Larah (07.12.2025 um 21:28 Uhr)

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