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Gibt es Vorbehalte gegen Steam ?
Ich erinnere mich noch dunkel daran, wie Valve die Plattform Steam ins Leben gerufen hat, zunächst als Mittel gegen Raubkopien.
Ich hatte damals Half Life gekauft und musste mir das Spiel erst mal bei Steam herunterladen ( üblich war ein Speichermedium mit dem Spiel in dem Karton).
Bei den damaligen Downloadgeschwindigkeiten hat das gefühlte 3 Wochen gedauert 
Aber heute finde ich die Plattform nützlich, zumal ich Spiele jetzt zu Hause am PC und unterwegs auf dem Deck spielen kann.
Aber möglicherweise gibt es ja auch Gründe, die gegen Steam sprechen, genauso wie ja auch Amazon oft für den Antichristen gehalten wird.
Was ist eure Meinung?
Mer hale Pol
Wär ich ein Huhn, wär ich eine Legende
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Manche sagen der 70:30 Split ist unfair gegenüber den Entwicklern. 
Ansonsten fällt mir nix ein, außer dass die außerhalb der EU weiterhin damit argumentieren dass sie nur Lizenzen verkaufen.
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 Zitat von urphate
Ich erinnere mich noch dunkel daran, wie Valve die Plattform Steam ins Leben gerufen hat, zunächst als Mittel gegen Raubkopien.
Ich hatte damals Half Life gekauft und musste mir das Spiel erst mal bei Steam herunterladen ( üblich war ein Speichermedium mit dem Spiel in dem Karton).
Bei den damaligen Downloadgeschwindigkeiten hat das gefühlte 3 Wochen gedauert
Aber heute finde ich die Plattform nützlich, zumal ich Spiele jetzt zu Hause am PC und unterwegs auf dem Deck spielen kann.
Aber möglicherweise gibt es ja auch Gründe, die gegen Steam sprechen, genauso wie ja auch Amazon oft für den Antichristen gehalten wird.
Was ist eure Meinung?
Die wissen auf deinen Rechner besser Bescheid als du selbst.
Es gibt kein gut und böse, kein Richtig und kein Falsch, nur Entscheidungen und Konsequenzen.
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Klar gibt es die. Du sprichst zwei sogar an "schlechtes Internet" und "gegen Raubkopien". Wann hat jemals eine Maßnahme gegen Raubkopien je gewirkt und nicht gleichzeitig neue Probleme für alle verursacht, die das Produkt ehrlich gekauft haben?
Also wer auf dem hinterletzten Dorf wohnt und kein gutes Internet hat, wird nicht viel Spaß daran haben 100GB-Spiele downloaden zu müssen. Erst letztens meinte jemand "bei Bauarbeiten wurde das Kabel zerstört und mein Provider macht nichts, habe jetzt 6Mbit/s und ein Sonderkündigungsrecht". Aber gut, ich selbst bevorzuge auch den Download, kaufe aber wegen den Kopierschutzquatsch lieber bei GoG, deren Verkaufsstrategie darauf beruht diesen Quatsch nicht mitzumachen.
"Gegen Raubkopien" hat einen Namen: DRM (Digital Rights Management). Das bedeutet, mein gekauftes Medium ist nur im Zusammenspiel mit ein paar einschränkenden Faktoren nutzbar. Einmal benötige ich Steam auch nach dem Kauf. Sprich, mit meinem Recht auf Vergessenwerden (DSGVO §17) verliere ich auch mein Recht die Spiele spielen zu dürfen, die DRM nutzen. Dann benötige ich eine Internetverbindung um Spiele starten zu können. Zwar gibt es eine Möglichkeit offline zu spielen, dafür müssen aber gewisse Daten auf dem Gerät hinterlegt sein. Hat man sein System gerade neu aufgesetzt und steckt die alte Festplatte mit Steamspielen an - pech gehabt, funktionieren nicht. Gleiches gilt für den Fall, dass Steam bankrott geht oder von einem anderen Investor (Microsoft oder so) aufgekauft wird und sich die Spielregeln ändern. Man wird den neuen Regeln hilflos ausgeliefert sein oder alle Spiele verlieren. Ich habe z.B. Minecraft durch die Übernahme von Microsoft verloren (Minecraft nutzt auch DRM, aber nicht über Steam). Ich war mit der späteren Änderung nicht einverstanden mein Mojong-Account in einen Microsoft-Account umzuwandeln und habe damit alle Rechte am Spiel verloren.
Ein Feature von DRM und Autoupdates ist es, dass man gezwungen werden kann ein Spiel zu updaten. Im Falle von GTA San Andreas und vielen weiteren Spielen, wurden zum Beispiel Inhalte entfernt. In GTA SA waren es einige Musikstücke, für welche die Lizenz abgelaufen ist. In anderen Fällen wurde sogar das ganze Spiel von der Festplatte gelöscht. (Piratenpartei war übrigens die einzige Partei, die das angeprangert hat und auf EU-Ebene Verordnungen anstrebte, die das verhindern soll um Kulturverlust zu verhindern).
Steam hat außerdem kernellevel Anticheat für Linux gepusht. Viele finden das zwar positiv, weil dadurch einige Multiplayer verfügbar wurden, aber damit wurde auch Tür und Tor für den Anticheat-Missbrauch geöffnet. Linux war zuvor sicher vor versehentlichen Kernel-Level-Anticheat-Installationen, nun darf man neue Spiele nicht mehr mit Tag 1 ausprobieren, weil man nie weiß ob man sich den Scheiß automatisch mit installiert. Man muss also warten, bis eindeutig bekannt ist, ob das Entwicklerstudio auf solche destruktive Technologie setzt oder nicht. Und wie man an Riot Games sieht, kann man die Technologie auch 10 Jahre nach Release noch einführen. Die waren wenigstens so ehrlich und haben vor dem Update darauf hingewiesen, andere würden die Installation einfach durchziehen. Also das Problem von Windows ist nun auch ein Problem von Linux geworden - dank Steam ...
Und nur als Hinweis: Kernel-Level-Anticheat wurde schon missbraucht. So gab es einen Fall, indem Cryptomining auf den PCs der Spielenden lief oder durch das Antivirenprogramme deaktiviert wurden um hinterher andere Schadsoftware nachzuladen. Mir selbst ist Anfang des Jahres mein System wie in Win95-Zeiten abgeschmiert (richtig heftig, das habe ich Jahrzehnte nicht in der Form gehabt) - soetwas ist heutzutage nahezu unmöglich, da die Programme genau deshalb abgeschirmt werden, damit es nicht passieren kann. Aber Kernel-Level-Anticheat sitzt im Kernel und ist damit nicht abgeschirmt. Da nehme ich lieber eine Handvoll Hacker ingame mehr in Kauf als mit meinen PC zerschießen zu lassen und die Systemintegrität zu gefährden. Ich wusste zu dem Zeitpunkt übrigens nichts von dem Kernel-Level-Anticheat auf meinem System ... das war wieder so eine heimliche Installation. Aus dem Grund werde ich, sobald ich in den kommenden Monaten auf Linux umsteige, nie wieder ein Spiel zu Release kaufen (nichtmal Singleplayer), wenn die Entwickler und Publisher sich nicht klar davon distanzieren. Und der Kauf findet erst dann statt, wenn ich sicher bin, dass kein solches System im Einsatz ist.
Steam zwingt den Steam-Launcher zu benutzen. Bei GoG kann ich die Spiele via Webseite aufrufen und downloaden. Kein Launcher notwendig, den ich aber dennoch nutzen kann, wenn ich das gut finde. Ich organisiere meine Spiele aber lieber selbst wie ich sie haben will und nicht es mir ein Launcher aufzwingt. Bei Steam sind die Spiele in irgendeinem Unterordner eines Unterordners ... das nervt.
Steam ist im Grunde auch daran Schuld, dass nun jeder Arsch mit einem Launcher um die Ecke kommt. Blizzard, EA, Ubisoft, Epic, Microsoft und viele mehr. Teilweise muss man sich einen zweiten Launcher installieren, wenn man über Steam oder Epic ein Spiel kauft um das jeweilige Spiel zu starten. Und wenn man uneingeschränkt alle Spiele spielen will, braucht man quasi alle Launcher (mit Ausnahme von GoG), denn es gibt immer einen Launcher, bei dem Spiel X exklusiv ist. Man hat quasi die Konsolenfights auf den PC geholt - super. 
Auf der anderen Seite muss ich aber auch etwas positives sagen. Steam pusht Linux. Das könnte langfristig das Microsoftmonopol des Desktopmarktes zerstören. Linux hat jedenfalls schon Mac überholt und auch wenn fast alle noch Windows nutzen, so schrumpft die Userbase langsam (Win10 User wechseln zu Win11 oder Linux). Ich brauche zwar kein Steamdeck, finde aber auch diese Sache ziemlich gut.
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Was Spiele angeht bin ich in den frühen zweitausender Jahre stehen geblieben.
Spiel im Laden kaufen, CD/DVD einlegen, installieren und dann eben spielen. Offline.
Das hat mir gefallen. Zweckdienlich, ohne Aufwand und simpel.
Mehr will ich auch nicht.
Mir gehts eigentlich sogar die Achievementfunktion von Spine zu weit.
Was ich von Steam gelesen habe, geht über dieses Konzept hinaus und schreckt mich eher ab.
GoG ist mir da gerade so noch ein akzeptabler Kompromiss.
"Dei a volta ao mundo, dei a volta à vida...
Só achei enganos, decepções, pesar...
Oh, a ingénua alma tão desiludida!...
Minha velha ama, com a voz dorida
Canta-me cantigas de me adormentar!..."
Guerra Junqueiro
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Das der Kopierschutz für ehrliche Käufer Nachteile hat ist ja ein altbekanntes Problem.
Ich erinnere mich noch an Dongles, Codierscheiben und ähnliches.
Und wenn diese oder die Speichermedien kaputt waren, hatte der ehrliche Nutzer ein Problem.
GoG kenne ich noch gar nicht.
Mer hale Pol
Wär ich ein Huhn, wär ich eine Legende
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Klar. Die haben ein quasimonopol, da sollte man immer Vorbehalte haben.
Was mich potentiell am meisten stört daran ist die verringerte Motivation, den store zu verbessern. Wenn eh alle bei dir kaufen, muss der service auch nicht so gut sein.
Zweitens erscheinen manche Workshop Inhalte nicht als Mod auf anderen Plattformen.
Und drittens der offensichtliche Nachteil dass die Plattform irgendwann verschwindet oder übernommen wird und die spiele dann weg sind oder das neue Unternehmen eine kundenunfreundliche Richtung einschlägt, wie es zahlreiche andere Publisher bereits eindrucksvoll beweisen
"Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
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 Zitat von urphate
Das der Kopierschutz für ehrliche Käufer Nachteile hat ist ja ein altbekanntes Problem.
Ich erinnere mich noch an Dongles, Codierscheiben und ähnliches.
Und wenn diese oder die Speichermedien kaputt waren, hatte der ehrliche Nutzer ein Problem.
GoG kenne ich noch gar nicht.
Bei GoG kannst du dir besonders alte Spiele herunterladen. Also die Spieldateien selber. So, als hättest du den Datenträger noch.
Altertümliche Kopierschutzmaßnahmen werden entfernt und das Spiel allgemein für moderne Bertriebssysteme optimiert. 
Edit:
Master of Orion2 bspw. stammt ja aus den späten Neunzigern. Ein Klassiker. Und bei GoG kommt es automatisch mit der DOSBox, welche ermöglicht, dass man auch mit Windoof 11 noch ein Spiel spielen kann, welches für Windows 95 programmiert wurde.
Bei Disciples 2 hingegen wird Software von Fans, welche zumeist benötigt wird, um das Spiel heutigentags starten zu können, schlicht in den FAQs zu dem Spiel verlinkt. Auch unkompliziert und simpel. Man könnte auch von kundenfreundlich/kundenorientiert sprechen.
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Guerra Junqueiro
Geändert von Montefiore (01.05.2025 um 18:49 Uhr)
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Das überrascht mich jetzt schon sehr. Also einmal hat mich der Thread etwas überrascht, weil es schon ein paar Leute im Forum gibt, die es hin und wieder mal kritisiert haben, aber gut, geschenkt. Aber das GoG hier im Forum unbekannt ist, hätte ich so gar nicht erwartet. Das ist halt die Firma hinter Witcher uns Steampunk, die den Shop damals gegründet haben um alte Spiele spielbar zu halten (GoG hieß ursprünglich "Good Old Games", verkauft aber mittlerweile auch moderne Spiele und hat sich deshalb umbenannt in GOG.com). Man findet dort nicht alle Spiele, weil viele Publisher und Entwickler Vorbehalte gegen DRM-/Kopierschutzfreiheit haben. Aber man findet dort alle Witcher und Cyberpunkt, alle Gothics, Risens, Elexe (THQ-Nordic hat dort viele Spiele releast) und viele Indietitel oder unabhängie AA-Titel wie Kingdom Come. Bei Tripple-A wird 's schwierig, aber auch da gibts Horizon Zero Dawn um mal ein Beispiel zu nennen.
Man kann sich direkt den Installer downloaden, den man dann auf jedem System offline installieren kann. Also Installer downloaden, sich auf eine externe Platte sichern und auch bei Internetausfall installieren können. Alternativ kann man den Launcher nutzen und ähnliche Vorteile wie Steam genießen (für wen es Vorteile sind). Man kann sogar Steamspiele einbinden soweit ich weiß Crossplay zwischen Steam und GOG ist meines Wissens nach auch überall möglich. Bei Baldurs Gate ging Crossplay jedenfalls ohne Launcher - es fehlte dann ingame nur das Profilbild.
GOG bietet weitere Vorteile, aber auch hier ist nicht alles Gold das glänzt. Mit der DSGVO nehmen sie es nicht so genau (Webseite mit Google Analytics etc) und die Gratisspiele gibt es nur, wenn man der Werbung zustimmt (kann man hinterher wieder widersprechen, aber ne, dann lieber gar kein gratis-Spiel - das war auch nicht immer so, früher gab es Gratisspiele auch ohne Werbung). Auch hier kann man sich Spiele kaufen, die Telemetriedaten ungefragt sammeln (Baldurs Gate 3 z.B.). Unterm Strich kaufe ich trotzdem fast nur hier, weil ich die Kopierschutzpraktiken nicht supporten will und es hier keine Ausnahmen gibt, auch wenn es mal dazu eine Umfrage gab um die Tür eine Fußbreite zu öffnen. Aber das Community-Statement war klar und damit blieb die Tür geschlossen. Aber vorallem muss ich bei bereits gedownloadeten Spielen keine Angst haben, dass mit den Spielen irgendetwas passiert, dass ich nicht will - besonders im Hinblick darauf, sollte sich GOG irgendwann aufkaufen lassen oder andersweitig ändern.
Geändert von Xarthor (01.05.2025 um 17:44 Uhr)
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 Zitat von Heinz-Fiction
Und drittens der offensichtliche Nachteil dass die Plattform irgendwann verschwindet oder übernommen wird und die spiele dann weg sind oder das neue Unternehmen eine kundenunfreundliche Richtung einschlägt, wie es zahlreiche andere Publisher bereits eindrucksvoll beweisen
na das wage ich aber stark zu bezweifeln, steam ist quasi ein to big to fail monopol, egal in welcher hinsicht da sich irgendetwas ändert, ich glaube kaum das die plattform steam, oder ein neuer besitzer oder was weiß ich, es sich leisten könnte den kunden ihre spiele weg zu nehmen
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 Zitat von Friedrich
na das wage ich aber stark zu bezweifeln, steam ist quasi ein to big to fail monopol, egal in welcher hinsicht da sich irgendetwas ändert, ich glaube kaum das die plattform steam, oder ein neuer besitzer oder was weiß ich, es sich leisten könnte den kunden ihre spiele weg zu nehmen
Nein? Ich habe mittlerweile eher den Eindruck, dass der durchschnittliche Gamer sich so ziemlich alles gefallen lässt.
Denk bspw an Blizzard mit den großen Debakeln von Reforged und Diablo Immoral. Konsequenterweise müsste doch spätestens nach dem zweiten Titel diese Firma jeden Vertrauensvorschub verloren haben und keine Kunden mehr finden können. Von den ganzen Blizzardskandalen ganz zu schweigen.
Und Blizzard ist ja bei weitem nicht die einzige Firma, die ihre Kunden grob veralbert. Der Release von Cyberpunk, Battlefront 2, jüngere Battlefieldteile, Starfield...
Und der ganze Murks genau dieser Firmen wird auch heute noch fleißigst VORBESTELLT...
Bei Origin werden alle deine Spiele samt Konto nach relativ kurzer Zeit der Inaktivität gelöscht und Mikrotransaktion mit Glücksspielmechaniken z.T. für Kinder (Roblox) sind ja mittlerweile auch Gang und Gebe.
Nein. Ich denke nicht, dass, sollte Steam verschwinden, viel passiert außer viel ohnmächtiger Empörung und heißer Luft.
Bis sich ein neuer Anbieter für teurer Geld finden wird, dir die Spiele, die du damals bei Steam gekauft hast nochmal zu verkaufen.
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 Zitat von Friedrich
na das wage ich aber stark zu bezweifeln, steam ist quasi ein to big to fail monopol, egal in welcher hinsicht da sich irgendetwas ändert, ich glaube kaum das die plattform steam, oder ein neuer besitzer oder was weiß ich, es sich leisten könnte den kunden ihre spiele weg zu nehmen
Oh sweet summer child.
Alles hat irgendwann ein Ende. Ist nur ne Frage der Zeit
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 Zitat von Xarthor
und die Gratisspiele gibt es nur, wenn man der Werbung zustimmt (kann man hinterher wieder widersprechen, aber ne, dann lieber gar kein gratis-Spiel  - das war auch nicht immer so, früher gab es Gratisspiele auch ohne Werbung).
Wobei ich das eig. wirklich fair finde.
Ich hab schon einige Gratisspiele bei GOG abgestaubt und noch nie auch nur eine einzige Werbemail bekommen. Man kann nachdem man sich das Spiel geholt hat einfach direkt danach in seine Accounteinstellungen gehen, ein Häkchen bei wieder wegmachen und gut ist.
Das Ganze ist transparent kommuniziert, einfach wieder zu deaktiveren und damit viel kundenfreundlicher als die Praktiken, die man von anderen Unternehmen so kennt...
 Zitat von Friedrich
na das wage ich aber stark zu bezweifeln, steam ist quasi ein to big to fail monopol, egal in welcher hinsicht da sich irgendetwas ändert, ich glaube kaum das die plattform steam, oder ein neuer besitzer oder was weiß ich, es sich leisten könnte den kunden ihre spiele weg zu nehmen
Da wäre ich mir nicht so sicher. Kommt drauf an, was der neue Besitzer mit der Plattform vor hat.
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 Zitat von Xarthor
Das überrascht mich jetzt schon sehr. Also einmal hat mich der Thread etwas überrascht, weil es schon ein paar Leute im Forum gibt, die es hin und wieder mal kritisiert haben, aber gut, geschenkt..
Ich habe den Thread eröffnet, weil es bei meinem Atomfall Thread die Frage gab, ob es das Spiel auch woanders gibt.
 Zitat von Montefiore
Nein? Ich habe mittlerweile eher den Eindruck, dass der durchschnittliche Gamer sich so ziemlich alles gefallen lässt.
Da gibt es noch krassere Sachen bei „ ernsthaften „ Anwendungen.
Mer hale Pol
Wär ich ein Huhn, wär ich eine Legende
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 Zitat von urphate
Da gibt es noch krassere Sachen bei „ ernsthaften „ Anwendungen.
Davon bin ich überzeugt. Aber was heißt dies schon?
Du hattest nach einem Gaminganbieter gefragt und da finde ich die genannten Punkte krass genug.
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Oh, a ingénua alma tão desiludida!...
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Canta-me cantigas de me adormentar!..."
Guerra Junqueiro
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 Zitat von Lord Rhapthorne
Manche sagen der 70:30 Split ist unfair gegenüber den Entwicklern. 
Ja ganz schön unfair, dass alle Stores diesen Split haben, bis auf Epic, die sich auf Steam eingeschossen haben.
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 Zitat von Matteo
Wobei ich das eig. wirklich fair finde.
Ich hab schon einige Gratisspiele bei GOG abgestaubt und noch nie auch nur eine einzige Werbemail bekommen. Man kann nachdem man sich das Spiel geholt hat einfach direkt danach in seine Accounteinstellungen gehen, ein Häkchen bei wieder wegmachen und gut ist.
Das Ganze ist transparent kommuniziert, einfach wieder zu deaktiveren und damit viel kundenfreundlicher als die Praktiken, die man von anderen Unternehmen so kennt...
Die Gratisspiele selbst sind doch schon Werbemittel. Und ehrlich gesagt habe ich das auch immer weiter geteilt bis zu dem Punkt, als das mit der E-Mail-Werbung anfing. In den Datenschutzbestimmungen stand auch, dass man die Rechte einräumt die Daten an Dritte zu übermitteln (rein technisch kann das schon passiert sein, bevor du den Haken entfernt hast - egal wie schnell du bist). Kann sein, dass die das nach der vielen Kritik geändert haben (gab in der Übergangszeit genau deshalb auch ab und zu Spiele ohne Werbezwang, die ich noch mitnahm), aber das weiß ich nicht, interessiert mich auch nicht. Dann verbreite ich ihr Werbegeschenk nicht unter die Leute (was im übrigen auch an Leute ging, die kein GOG nutzten).
In dem Punkt sind Epic und Steam tatsächlich besser. Die erwarten keine Gegenleistung für die Werbegeschenke.
 Zitat von Kyle07
Ja ganz schön unfair, dass alle Stores diesen Split haben, bis auf Epic, die sich auf Steam eingeschossen haben.
GOG hat meines Wissens nach auch den selben Split wie Epic (zeitig nachgezogen).
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 Zitat von urphate
genauso wie ja auch Amazon oft für den Antichristen gehalten wird.
Du weißt schon, dass Amazon-Chef Jeff Bezos 40 Millionen Dollar als "Gage" für eine Melania-Trump-Dokumentation abdrückt ... ? Also wo ich herkomme, nennt man das Bestechung ... aber Amazon ist ja nicht das Thema.
 Zitat von urphate
Ich erinnere mich noch dunkel daran, wie Valve die Plattform Steam ins Leben gerufen hat, zunächst als Mittel gegen Raubkopien. (...)
Dass man damit eine Gelddruckmaschine erschaffen hat, ohne für die verkauften Produkte die Verantwortung etwa eines Publishers übernehmen zu müssen, stellte sich erst im Laufe der 10'er-Jahre heraus.
Heute ist Steam auf dem PC-Markt ein unangefochtenes Monopol mit einem Marktanteil jenseits der 75%. Seinen Umsatz konnte das Unternehmen Valve seit 2018 mehr als verdoppeln. 2024 lag dieser bei 10,8 Milliarden US-Dollar. Stand 2021 beschäftigt Valve sage und schreibe 336 Mitarbeiter. Zum Vergleich, Ubisoft hat 2,3 Milliarden Umsatz gemacht und unterhält gegenwärtig 19.000 Angestellte. Oder nehmen wir Sony, 83 Milliarden Umsatz 2024 und 113.000 Angestellte: Weniger als das Achtfache des Umsatzes, aber 300-mal mehr Angestellte als bei der Valve Corp stehen in Lohn und Brot.
Auf dem Arbeitsmarkt ist Valve Corp. also keine relevante Größe und schlicht kein relevanter Arbeitgeber. Es ist eine Serverfarm, die wenig mehr an ihre Geschäftskunden verkauft als einfache Hosting-Dienste. Die PC-Kundschaft hat sich nun mal leider auf Steam eingeschossen und Valve so ein völlig unverdientes Monopol geschenkt, das den Konsolenherstellern gleicht, obwohl Valve die Hardware ja (mit Ausnahme des Steam Decks) nicht stellt. Valve wirbt auch nicht für die Produkte seiner Kunden, wie es ein traditioneller Publisher täte. Die Ethik auf die Kopierschutzfrage herunterzubrechen, greift für mich nicht nur aus diesem Grund zu kurz.
Valve leistet für die Spieleindustrie de facto nichts von Wert und streicht dafür noch satte 30% ein.
Da kucke ich mir die Marktsituation 2008 an und sage, wir haben uns in die denkbar schlechteste Richtung entwickelt. Das Internet hätte uns eine Freiheit des Marktes schenken können. Stattdessen sind die Entwickler praktisch in Geiselhaft, sie können entweder über Steam verkaufen oder Dreck fressen und sterben. Und ich kriege die meisten Spiele gar nicht, weil ich mir niemals einen Steam-Account machen würde und sich die Publikation z. B. über GOG für Indies offenbar gar nicht mehr lohnt.
Doch damit nicht genug.
Valve war federführend dabei, statt DRM sogenannte "soft copy protection"-Maßnahmen einzuführen, über die Einbindung von Social Media und Multiplayer in Single-Player-Spielen. Sie stellen dich in Zwangskonkurrenz zur Restspielerschaft über Achievements, Trophäen, Gamer Levels, Sammelkarten, Punkten. Patches und DLC kannst du nur über Launcher beziehen. Spiele sind de facto Social Media geworden, und jedesmal, wenn GOG in die übergroßen Fußstapfen von Steam tritt und irgendeinen neuen steamigen Social-Media-Scheiß einführt, kann ich nur den Kopf schütteln.
Aber nicht nur der Spieler von heute ist in ständiger Konkurrenz zu anderen. Nein, es gibt ja ein Überangebot an Spielen auf Steam, daher stehen die Spieleentwickler ebenfalls in der schärfsten Konkurrenz zueinander. Valves ständige Rabattaktionen spielen gerade Indies gegeneinander aus, sperren sie in einen Löwenkäfig und flüstert ihnen zu, dass nur der Entwickler mit dem größten Rabatt überleben wird. Das ist eine heutige Marktsituation, die ich maßgeblich Valve ankreide, und die für den Kunden ebenfalls beschissen ist. Valve treibt so auch die Monopolbildung voran: Unabhängige Indie-Entwickler lassen sich zunehmend von den AAAs aufkaufen, weil sie das Risiko des Marktes nicht mehr tragen können und unter dem rapiden Preisverfall der Wall-to-Wall-Sales nicht mehr kostendeckend arbeiten können. Unter meinen Lieblingsstudios wütet der Prozess hemmungslos. Fizbin zu Thunderful, Double Fine zu Microsoft, Daedalic zu Nacon. Und Campo Santo direkt zu Valve, was natürlich bedeutete, dass die Arbeiten an In the Valley of the Gods vor sieben Jahren von einem Tag auf den nächsten eingestellt wurden, danke Valve!
Die Entwicklung von Nischenprodukten wie meinem geliebten Point&Click-Adventure wird so natürlich zum unkalkulierbaren Risiko (und die Zeit der großen Kickstarter ist auch vorbei). Kaum jemand geht mehr Risiken ein, kaum jemand wagt sich noch an neue Spielkonzepte. Die Indie-Szene sollte doch der Motor der Innovation sein. Nicht unter der Schreckensherrschaft von Valve – da wird ein altes und verbrauchtes Konzept bis zum Erbrechen kopiert und neu aufgelegt, einfach weil es irgendwann mal funktioniert hat.
Natürlich ist Valve nicht alleinschuldig an diesen Entwicklungen. Ich sehe allerdings von Steam-Spielern wesentlich mehr Willen, auch die hanebüchensten "Neuerungen" einfach so hinzunehmen. "Early Access" zum Beispiel, das ist das Prinzip "Instant Video" aus Spaceballs. Ich begreife bis heute nicht, wieso Spieler das mit sich machen lassen, sich zu alpha-Testern degradieren zu lassen und am Ende ggf. mit den Bruchstücken eines Spiels dazustehen, das nicht ein Viertel des notwendigen Budgets zusammenbekommen hat.
"A day may come when the courage of Men fails, when we forsake our friends and break all bonds of fellowship, but it is not this day. An hour of wolves and shattered shields when the Age of Men comes crashing down, but it is not this day! This day we ... no, wait, actually, it IS this day. Théoden won't sell us all their horses, and their import taxes are preposterous. And have you seen how woke these Elves are lately? Let's have a chat with Saruman over how much of Rohan they get. Also I'm sure Mordor will stop their war once we give them Lothlórien." ~ Aragorn, The Lord of the Rings: The Return of the King
Geändert von Vainamoinen (01.05.2025 um 20:37 Uhr)
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 Zitat von Apubec
Die wissen auf deinen Rechner besser Bescheid als du selbst.
Das denke ich auch.
Und wenn man Pech hat, dann ist alles von Steam weg.
Warum also nicht CD/DVD kaufen?
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 Zitat von lucigoth
Das denke ich auch.
Und wenn man Pech hat, dann ist alles von Steam weg.
Warum also nicht CD/DVD kaufen?
Wenn es sie denn noch gibt
Mer hale Pol
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