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    Waldläufer Avatar von Naira
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Fort Nemora - Nacht und Nebel #2 DK 2

    Es war ein Stück Freiheit in diesem militärischen Gefägnis. Naira fühlte sich wie eine Maus, umgeben von vielen, aufeinander gestapelten Säcken voll Korn, Bohnen und Linsen. Damit das Ungeziefer nicht an die Dinge kam, wurde es hier oben gelagert. Eine komplette Ebene. Auch Fässer mit diversen Flüssigkeiten und Essbarem wie Pökelfleisch und -fisch waren hier nach Symbolen auf dem Holz gelagert. Schinken hing herab und war sicher nur für die feinen Herren gedacht. Sie war versucht einfach Essen mitgehen zu lassen und es mit den anderen zu teilen. Doch dafür war sie nicht hier.
    Sie schlich vorsichtig voran bis zur Empore. Ein großes freies Quadrat in der Mitte des ersten Stocks. Hier war auch ein kleiner Hebekran vorhanden und ebenso keine Treppe hinauf. Einzig zwei massive Leitern im Erdgeschoss erklärten, wie man wohl hinaufkam.

    “Eine Nacht lang kann man sich hier gut verstecken und satt essen, wenn man das weiß.”, dachte sie und blickte hinab zu den Lichtquellen, die es hier oben nicht gab. Vier einfache Fackeln brannten und zeugten davon, dass es einen Grund geben musste, wieso es hier noch Licht gab.
    Den Grund hörte man nicht sofort. Erst als sie genau hörte, hörte sie auch, wie zwei Personen leise miteinander redeten.

    Sie verstand nichts, konnte aber die Richtung ausmachen, wo die Stimmen herkamen. Um die Zeit noch wach zu sein, musste schon besondere Gründe haben. Naira schlich in der oberen Etage weiter. Achtete darauf, keine Geräusche auf den Bohlen zu verursachen und hielt inne, als die Stimmen auch inne hielten.
    Hatte man sie gehört?
    Momente vergingen, bevor ihr leichter Sumpfkrautgeruch in die Nase stieg und jemand kicherte.
    “Halt die Klappe…entspann dich einfach”, zischte eine andere Stimme, die ihr bekannt vorkam. Stallion.
    Der andere kicherte noch etwas, hustete dann auf und nahm fast hörbar noch einen Zug.
    “Gutes Zeug…”, raunte der Typ und klang wie der andere von hier. Migul - der Gehilfe von Stallion und auch ein Gardist.
    “Ja…gutes Zeug. Hab ich von einem alten Kameraden, der in Trelis stationiert ist.”, sagte Stallion und lieferte Naira Material. Sie musste nur eine Spur legen.
    Die beiden redeten dann in einem leisen Ton noch über ihre Familien und wo sie zum ersten Mal Sumpfkraut geraucht hatten. Banaler Kram bis Migul wohl einschlief und begann leise zu schnarchen. Stallion ließ nicht lange auf sich warten und schnarchte deutlich lauter.
    Naira nutzte die Geräusche, um sich an der Empore hinab zu beugen und den Kopf nach unten heraus zu strecken.
    Sie sah die beiden in einem Bereich, der wohl ihnen zugestanden wurde. Mit Kiste, einfachem Bett und Vorhängen und zwei Holzwänden, um die Räumlichkeiten vom Lager abzutrennen. Von hier oben sah man es.

    Die große Frage war nun, was sie tun würde. Hinabklettern und etwas machen oder genügte das für heute?
    Naira wäre nicht Naira, wenn sie jetzt verschwinden würde. Nein, es gab Phasen, da überlegte sie gründlich, bevor sie etwas machte. Aber viel mehr war sie von jener Natur, die loslief und über eine Schlucht sprang, statt zu überlegen, ob sie überhaupt so weit springen konnte. Oft zahlte sich das Risiko aus und manchmal musste man dann dazu lernen.

    So war ihr einziger, rationaler Gedanke im Moment, der, wie sie ohne Leiter wieder hochkommen würde. Momente später nutzte sie die Winde des Hebekrans und ließ das Seil bis zum Boden und weiter hinab, da das Seil sonst nicht auf Spannung lag, wenn sie sich hochziehen würde.
    Dann hangelte sie sich hinab, um dann in der Luft hängend hinab zu springen.
    Hockend landete sie und huschte dann schnell hinter eine Kiste. Besonders leise war sie nicht beim Landen und hätte sich dadurch fast in Gefahr gebracht.
    Doch keiner der beiden wurde wach.

    Und dann begann der Spaß hier unten. Die Diebin schlich von großer Kammer zu Kammer, denn alles hier war soweit unterteilt.
    Kleidungsstücke in unzähligen Regalen, Werkzeuge wie Spitzhacken und Hämmer, Körbe und Fässer, viele Seile und jede Menge Holzbohlen und bearbeitete Steine. Manche Bereiche wie jene für die Werkzeuge waren mit einem massiven Gittertor abgeschlossen. Manche mit dicken Türen, die keinen Einblick gewährten.

    Naira griff sich vorsichtig eine der Fackeln und sammelte einen Jutesack auf. Für den griff sie sich auch gleich ein dünneres Seil und begann dann Kleidungsstücke bei den ganzen Regalen zu sammeln. Sie kannte nicht die richtigen Größen für ihre Leute, aber sie holte bewusst Kleidung, die die Sträflingskompanie nicht bekam. Zuletzt griff sie für sich die kleinsten Größen für Männer und schnürte den Sack zu. Dann band sie eine Schlaufe, um den Sack um den Oberkörper zu tragen und schlich wie eine Maus weiter im Erdgeschoss.
    Sie näherte sich den Schnarchenden und wagte einen Blick hinter die Vorhänge, die den kleinen Raum vom Rest trennte.

    Stallion und Migul. Sie dachte einen Moment nach Stallion abzustechen. Die Kehle durchschneiden und ihn ausbluten lassen wie ein Schwein.
    Doch ohne die Möglichkeit zu flüchten, war noch nicht gegeben und so einfach wollte sie es nicht.
    Trotzdem näherte sie sich ohne Fackel dem Gardisten und wandte alle Schleichkunst an, die sie im Moment besaß. Setzte einen Fuss vor dem anderen, atmete sehr flach und ruhig und bewegte sich langsam wie eine Katze auf der Jagd.

    Eine Armlänge vor Stallion hielt sie inne und sah sich im schwachen Licht um. Sie näherte sich der Kiste oder besser Truhe, die Stallion gehörte und hielt auf dem Weg zu dieser inne. Sie irrte sich nicht, als dieses längliche Objekt die Klinge des Gardisten wohl war.
    “Das Ding klauen wäre eine große Geschichte hier im Lager. Er würde danach suchen. Eine Schande für den Soldaten, der seine Waffe verliert.”, dachte sie sich und streckte die Hand danach aus, bevor sie stoppte.
    “Nicht heute…”, kam der Gedanke und im nächsten Moment zuckte sie zusammen, als Stallion sich drehte.
    Ihr Puls raste, als er mit dem Gesicht zu ihr kurz gar nicht schnarchte und es unklar war, ob er erwacht. Doch dann kam das Schnarchen wieder.
    Naira näherte sich der Kiste, tippte sanft an und stellte fest, dass sie abgeschlossen war.
    Mit einem Dietrich war es zu riskant. Wo waren die Schlüssel? Sie näherte sich der Rüstung Stallions, da bemerkte sie etwas rundes und hängendes an einen der Balken in Augenhöhe.
    Ein Schlüsselbund.

    Sie schlich dahin, erhob sich und ergriff sanft das halbe Dutzend große Schlüssel und dann den Ring, an dem sie hingen. Nachdem sie aus dem Räumchen war, wanderte der Bund in den Jutesack und wurde zwischen Kleidungsstücke gesteckt. Dann schlich die Diebin fast schon zu einfach noch einmal mit einer Fackel umher und beschloss zumindest am Haupteingang eine der Gittertüren zu öffnen.
    Denn dort war die Theke, an der alles ausgegeben wurde - und ein Regal mit Büchern, sowie ein Pult auf dem sie ein Buch erwartete, dass alle Informationen zum Lagerbestand aufführte. Das myrtanische Reich liebte Ordnung und Listen.
    Direkt vor dem Gitter bemerkte sie noch eine schmale Tür mit Schloss beim Regal und hatte mit dem Schlüsselbund wohl Zugang zu vielem hier.
    Naira holte die Schlüssel hervor, da klopfte es am Tor.

    “Hey! Stallion? Migul? Was macht ihr so spät da drin?”, fragte es hinter dem Tor. Naira betrachtete die Fackel und ärgerte sich selbst, dass sie daran nicht gedacht hatte.

    Was tun? Schweigen war sehr verdächtig. Antworten war gefährlich. Naira wagte es. Immerhin hatte sie schon bei Theaterstücken einen Mann gespielt. Sie atmete einmal durch. Versetzte sich in Stallion und seine Art zu sprechen. Räusperte sich leise und improvisierte dann.

    “Was wohl, heh!?”, krächzte sie mit tiefer Stimme die immer angepisst klang.
    “Ratten?! Schon wieder!?”

    “Nur eine! Hässlich wie du! Hehe!”, krächzte sie und bewegte sich schnell mit der Fackel, um anzudeuten, dass sie was jagte.

    “Deine Mutter sagt was anderes! Hast du Sumpfkraut?”
    “Nein.”, bellte sie.
    “Komm schon. Bill hat dir doch was gegeben.”
    “Geh zu Bill!”
    “Bill will aber immer viel dafür. Komm schon.”
    “Komm morgen vorbei. Frag Migul nach Unterwäsche und bring das Übliche mit. - Da ist die kleine Hure!”, sagte sie und lief mit der Fackel weg, bis sie bei den anderen Fackeln war. Ihr Herz pochte wie wild und sie versteckte sich für einen langen Moment zwischen Kisten.
    Dann kletterte sie mit vollem Jutesack das Seil des Hebekrans hinauf und schwang sich zur Empore.
    Auch oben wartete sie einen Moment, bevor sie weiter schlich. Sie pflückte einen Schinken von einem Balken und lauschte, wie unten jemand umherging und leise nach Stallion rief.
    Naira gelangte zum oberen Tor, trat heraus und schloss es mit dem selbstgebauten Dietrich. Danach hangelte sie sich hinab und verschwand mit einem Grinsen in die Nacht von Fort Nemora. Zurück zu ihren Leuten.

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    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Ardea

    Was für eine Szene sie da geschaffen hatte. Unauffällig ging ja wohl anders. Ifran war dezent stinkig.
    Nicht nur roch er nun nach der Plörre. Er hatte in puncto unauffälliges Dasein in Ardea schon mal verloren. Davon würden sie noch Monate sprechen.
    Und am Ende schien es, dass er in irgendeine wir-sind-eine-kaputte-Familie-Kiste hineingezogen wurde. Wieso tat Daelon ihm das an?
    Vielleicht waren ihre Emotionen nachvollziehbar. Es half allerdings wenig, dass jeder gesehen hatte, dass sie das Dorf verlassen hatte.
    Ifran zahlte und machte sich sofort auf. Hilfe hatte er nicht nur durch die Küstenläufer.

    Einige Momente später…

    Hier war er in seinem Element. Hier waren sie eine Einheit und hier hatten sie schon ihre Fährte. Was der Mensch nicht in der Nacht sehen konnte, konnte aber ein Freund für Ifran.
    Es war der Geruchssinn, der in Nuancen das roch, was sein Gefährte roch. Es waren die Augen eines Jägers, die auch bei Nacht funktionierten und für Momente erlaubten, ähnlich zu empfinden. Es war der unbändige Instinkt, dass dort die Beute war und sich wie auf dem Präsentierteller hergab.
    Als es dann soweit war, befand Ifran, dass es einen Ausgleich für das Bier geben durfte.

    “Digar…”, lautete das Kommando und sein treuer Gefährte machte sich auf. Ifran eilte hinterher, hielt das Tempo so gut es für einen Menschen ging und dann amüsierte er sich innerlich prächtig. Die gesuchte Dame war auf den nächstbesten Baum geklettert und hatte sichtlich den Schrecken in den Knochen, als Sayaan ihr hinterher fauchte und nach ihr sprang. Der Berglöwe blickte zu ihr auf und pumate um den Baum herum.

    “Willst du runter kommen? Sayaan muss dann auch nicht hochkommen.”, sagte der Waldläufer und verschränkte die Arme.


    ornlu

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    Adventurer Avatar von Lyara
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    Ardea

    »Der kann klettern?!«, rief sie und konnte kaum ihre Panik unterdrücken. Sie spürte immer noch wie ihr Puls gegen die Schädeldecke pochte und ihr Herz fast aus ihrer Brust zu springen drohte. Die Bestie die da unten um den Baum herumging und ihre Zähne dann und wann bleckte war wirklich furchterregend. Sie kramte in ihrem Hirn was sie nun machen sollte. Zu gerne hätte sie an ihrem Trotz festgehalten, doch im Angesicht der sich verschlechternden Lage brökelte ihr Widerstand zusehens.


    »Von Wollen kann hier absolut keine Rede sein!«, nahm sie ihren Mut zusammen und formulierte ihren Trotz noch einmal giftig. Dann seufzte sie einmal tief, wobei sich theatralisch ihre Brust hob und senkte. Anschließend lies sie sich deutlich weniger anmutig als sie gerne gewesen wäre den Baum hinuntergleiten. Wobei gleiten noch sehr gelobt war. Eher schlitterte sie. Als sie wieder unten stand, stand sie dem Löwen direkt gegenüber. Sie räusperte sich, fuhr sich durch die Haare und streckte sich mit allen verbliebenen Anmut. Er schien deutlich friedlicher als zuvor und immer noch extrem furchterregend. »Äh tut mir leid wegen des Bieres. Es … erm .. naja manchmal geht es mit mir durch«, meinte sie beschwichtigend und hob die Arme in Richtung des Löwens. »Das ist euer Freund?«, fragte sie stark misstrauisch. »Ist das sowas wie erm? Also ich habe sowas noch nie gesehen«. Zu ihrer Angst gesellte sich vorsichtige Neugier. »Und was ist jetzt der Plan? Ihr packt mich auf euren Löwen und entführt mich?!«, fragte sie dann wieder etwas aufbrausend. Dann schaute sie wieder das Tier an und seufzte. »Sagt ihr mir wenigstens wo es hingeht und darf ich mich noch verabschieden? Es gibt da ein oder zwei Menschen denen ich wohl genug bedeute, dass ich noch mit ihnen austauschen möchte«. Sie raffte sich zusammen und setzte dann ihren Hundeblick auf. Lyara grinste.

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    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Ardea

    “Ich habe Freunde in der Nähe. Dahin geht es zuerst. Deine Freunde werden in großer Gefahr sein, wenn wir zurückkehren und du dann für längere Zeit verschwindest. Es wird Menschen geben, die viele Fragen haben und sie werden versuchen, jede Information aus ihnen zu quetschen.”, sagte Ifran ganz rational und zeigte keine Emotion. Als er so alt wie sie war, musste er sich auch so entscheiden. Große Abschiede mit Freunden und Verwandten konnte es nicht geben. Lyara schien die Antwort nicht zu gefallen.
    Sayaan näherte sich dem Waldläufer und setzte sich. Er beobachtete das Mädchen und spitzte die Ohren.

    “Das ist Sayaan. Ein Berglöwe. Ein Puma, wie sie von den Varantern genannt werden. Von dort ist er auch. Und ich bin Ifran. Sammel dich und dann gehen wir los. Dort wo wir hingehen, bekommst du Kleidung und was zu essen.”, befahl Ifran und sah natürlich ihren Trotz. Ifran brummte und Sayaan knurrte. Doch nicht, weil Ifran es tat, sondern weil Sayaan etwas vernahm.

    “Da nähert sich jemand. Komm!” - “Sayaan - Digar! Golo!”, forderte der einstige Novize des Feuers und sah noch zu, wie Sayaan im Dickicht verschwand. Dann blickte er zu Lyara und gab den Weg vor.

    ornlu

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    Adventurer Avatar von Lyara
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    Midland

    Sie war schon nach weniger Zeit ziemlich aus der Puste. Leider schien das ihren Begleiter, der mittlerweile zumindest Mal seinen Löwen vorgestellt hatte, nicht sonderlich mitzunehmen. So tat sie mehr und mehr ihr Bestes um einigermaßen auf Spur zu bleiben. Bisher hatte sie vor lauter Bäumen, Wurzeln und anderen Pflanzen den ominösen Jemand der sich wohl näherte noch nicht wahrnehmen können. Wahrscheinlich hatten Berglöwen wie Sayaan zumindest bessere Ausgangspunkte diesbezüglich. »Sie sind nicht mehr fern«, meinte ihre mysteriöser Entführer wie immer mit wenig Feingefühl und wenig Offenheit zur Transparenz. Wer auch immer sie waren und was auch immer das Ganze hier auf sich hatte. Es kam Lyara alles nicht richtig vor. Doch was hatte sie wohl für eine Wahl? Sie musste mitspielen, so wie so oft in ihrem Leben. Andere entschieden was zu tun war. Es würde nicht für immer so sein. Das hatte sie sich geschworen und nun wo Schweiß ihre Stirn entlang rann erneuerte und beteuerte sie ihren Schwur.


    »Wirklich. Ich kann nicht mehr«, keuchte sie und hielt sich an einem Felsen fest. »Bei allem was heilig ist: Wie lange müssen wir noch rennen?«. »Eure Reise ist am Ende«, sprach eine Stimme und sie sah eine Waffe im Mondeslicht blitzen. Der Mann der aus dem Schatten trat war groß gebaut und schaute grimmig drein. Neben ihm erschienen zwei weitere Gestalten. Eine von Ihnen machte von den eleganten Bewegungen und vom Körperbau eher den Eindruck als wäre es eine Frau. Das war jedoch gänzlich unklar. Denn ihre Gesichter waren unter Tüchern und Kapuzen verborgen. »Gebt sie heraus Waldläufer. Daelon hat genug Unheil angerichtet. Es wird Zeit, dass er sich zurückzieht«, forderte der vermeintliche Anführer. Lyara zitterte. Sie war unbewaffnet und musste jetzt darauf vertrauen, dass ihr Entführer wusste, was er tat. »Ihr schuldet ihm doch ohnehin nicht wirklich etwas. Er hat euch doch sicherlich wie viele weitere geködert. Helft dem Reich und den Menschen. Gebt das Mädchen heraus. Ich verspreche, dass ihr nichts geschieht«. Die Schwarzhaarige fand, dass das schon im krassen Kontrast zu der Klinge in seiner Hand stand. Die drei Gestalten schienen nicht beunruhigt. Doch sie hatten auch den Berglöwen noch nicht gesichtet. Lyara hielt den Atem an. »Wenn es Gold ist, was ihr wollt, dann soll es kein Problem sein«, meinte der Fremde und wollte auf den Waldläufer einwirken. Die Bardin wusste kaum, was sie sich wünschen sollte. Doch mit diesen drei Neuen zu gehen, schien die weniger verlockende Option.

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    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    “Das Problem ist, dass ich auf Gold und Versprechen von drei Maskierten nichts gebe.”, sagte der Waldläufer, der immer noch nur in einfacher Bürgerkleidung und einem Saxmesser bewaffnet war. Dämliche Banditen waren das vermutlich nicht, doch waren sie überheblich und unwissend. Sie waren hier mitten in der Wildnis und wussten nicht, dass Ifran nicht alleine war. Sie nahmen gewiss an leichtes Spiel zu haben, doch das Spiel in der Wildnis beherrschten sie nicht.
    “Zeig dich…”, dachte Ifran und konzentrierte sich sehr bewusst auf seinen tierischen Gefährten, statt der gerade erklingenden Worte des Anführers. Dumpf hallten sie an seinen Ohren vorbei und waren sicherlich wohl nun finale Drohungen.

    Da erklang dann Sayaan. Laut fauchte der Berglöwe auf. War unmittelbar in ihrer Nähe und raschelte um sie kreisend durch das Unterholz.
    Sie reagierten wie erwartet und schreckten auf. Richteten Die Waffen in Richtung der Geräusche.
    Ifran packte Lyaras Hand und eilte so schnell es ging davon.
    “Hey!”, rief der Anführer noch, ehe Sayaan sich ihnen zeigte und drohte gleich einen anzuspringen.

    Ifran hielt kurz nach den ersten vierzig Schritten und pfiff sehr laut zwei gleich klingende, schrille Töne. Dann packte er wieder die junge Frau und setzte darauf, dass Sayaan keine Dummheiten machte.
    Sein Blick ging nach vorne, orientierte sich an Bäumen, Hängen, der Sonne und Felsen. Dann schlug er einen Weg nordwestlich der Sonne ein und wählte bewusst den Wald statt einen nahen Pfad der von Reisenden genommen wurde.

    “Sayaan ist gleich da. Wir werden bald eingeholt. Bis dahin rennst du was du kannst. Setz deine Schritte dahin wo ich meine setze. Keine Widerrede. Die sind Feinde deines Onkels. Ich nicht. Ich bin deine beste Wahl, um zu überleben. - Komm! Wir haben bald Hilfe.”, versprach er und pfiff erneut lautstark.

    Über Stock und Stein, bald von Sayaan begleitet eilten sie durch den Wald. Stoppten einen Moment und verbargen sich hinter einer großen Baumwurzel eines umgestürzten Baumes, als am nicht fernen Pfad durch den Wald ein riesiges schwarzes Pferd mitsamt einen in dunkler Kleidung gehüllten Reiter entlang trabte. Irfan sah nur Schatten unter der Kapuze und bekam eine Gänsehaut. Momente vergingen, da kreischte der Reiter auf, als hätte er die Schreie tausender sterbender Seelen in sich vereint und galoppierte davon.

    Irfan atmete durch, blickte zu Lyara und dann liefen sie weiter. Nicht mal drei Schritte getan, flog der Bolzen einer kleinen Armbrust nur knapp an ihnen vorbei.
    Irfan knurrte und zog Lyara im zick-zack Kurs entlang der Bäume.
    Sayaan machte Anstalten, ihnen die Flucht zu ermöglichen, doch Irfans Blick war eindeutig.

    “Dahin!”, zischte der Waldläufer, blickte zurück zu den drei Gestalten die noch gut achtzig Schritt hinter ihnen waren und eilte dann mit dem bald erschöpften Mädchen in Richtung eines Steinkreises seines Volkes.

    Fünf Minuten dauerte es, bis sie da waren. Lyara war fertig und sollte sich hinter einen Findling verbergen. Ifran zog sein Saxmesser und nahm wie Sayaan hinter einen der Hinkelsteine Deckung.

    “Das hat nicht gereicht! Und deine Chance hast du vertan! Jetzt stirbst du.”, erklang es nah von ihnen und die Drei kamen nun von drei Seiten näher. Der Ruf einer Nachtigall erklang und Ifran lächelte auf.

    “Geht besser! Mein Berglöwe und ich werden mindestens einen von euch in den Tod mitreißen… - und wenn ihr klug seid, steckt ihr jetzt die Waffen weg. Dies ist eine heilige Stätte und die Schatten der Wälder beobachten euch! - Ich bewahre das Leben! Und warne euch eindringlich. Leben vor Tod. Aber keine Gnade mit Unbelehrbaren!”, sagte der Waldläufer an und wartete.

    “Du stirbst!”, sagte der Anführer gab das Zeichen und hörte dann wie alle den Ruf von fünf Scavengern. Im nächsten Moment surrten Pfeile durch die Luft und streckten jenen mit der kleinen Armbrust mit zwei Pfeilen nieder. Der Anführer konnte sich in Deckung bringen und ein weiblicher Schrei erklang, als ein Pfeil ihren Unterschenkel durchbohrte.

    Ifran stürmte los und nahm sich mit dem langen Messer den Anführer vor. Schnelle Hiebe prallte gegen dessen längere Klinge, während Sayaan von der Seite Anlauf nahm und mit einem beherzten Sprung den Anführer niederriss.
    Ifran hielt die Klinge an den Hals des Anführers, während Sayaan ihn mit einem Biss in den Oberarm nieder drückte.

    “Heute ist nicht dein Glückstag.”, sagte der Waldläufer und blickte nach links und rechts.
    Chris, der Anführer der Küstenläufer, und seine vier Leute kamen hervor und richteten ihre Pfeile auf die zwei Lebenden. Eine Frau griff sich Lyara. Es waren Menschen mit mutigen Augen und den Geruch von unzähligen Nächten unter freiem Himmel. Menschen der Wälder, die ihre Gesichter nicht verbergen mussten. Freie und für viele Myrtaner auch vogelfreie.

    “Bewahret, Freunde. Zur rechten Zeit, am rechten Ort.”

    “Bewahre! Wir sind nie zu spät oder zu früh. Immer genau richtig.- Was machen wir mit denen?”, fragte der kräftig gebaute Waldläufer namens Chris mit Schnurrbart und einem runenverzierten Bogen.

    “Ich hasse es zwar, aber die sind einfach nur Mörder die den Tod suchen. Geben wir ihnen den Tod!”, sagte Ifran und sah zu, wie Chris seine Leute dirigierte. Der Anführer und die Frau wurden vereint und Ifran nahm etwas Abstand. Chris gab das Kommando zum Bogen spannen, da riss die Frau etwas aus ihrer Armschiene. Ein Stück Pergament und dann sprach sie etwas und griff die Hand ihres Anführers.

    “Schießen!”, brüllte Ifran, während beide in ein sich öffnendes, magisch leuchtendes Loch warfen.

    Die Pfeile jagten in das Loch und kamen und schlugen nicht in den Boden ein.

    “Teleportrolle! Verdammt!”, fluchte Chris. Ifran nickte.

    “Das gibt noch Ärger. Lasst uns aufbrechen.”, sagte ein sehr junger Mann, der Chris Neffe war und von ihm ausgebildet wurde. Muro war sein Name.

    Stillschweigend gab es keine Einwände. Einer von Chris Leuten gab Ifran dann endlich seine Ausrüstung.

    Es war ein zweites, langes Saxmesser, ein Tomahawk und ein älterer Starkbogen aus Horn wie man sie aus Varant kannte. Dazu eine grüne und braune Kluft, Lederharnisch und ein anständiger Rucksack mit genau richtig gepackten Dingen darin. Zum Schluss der grau-grüne Umhang der Waldläufer von Duen Tymor.

    “Bis zum Abend sind wir in Tirith. Am wachsamen Berg. Der sollte dir geläufig sein. Bist du in Ordnung?”, fragte er die junge Frau und reichte ihr Wasser aus seinen ledernen Schlauch.


    Ornlu

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    Adventurer Avatar von Lyara
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    »In Ordnung?«, fragte Lyara. Ihre Worte klangen als hätte sie genau diese Kombination von Worten noch nie gehört und wäre sich kaum sicher, was sie bedeuten sollten. Ihr Gesicht war kreidebleich und ihre Mimik kündete von dem Schrecken, der ihr widerfahren war. »Hier ist gar nichts in Ordnung«, meinte sie kleinlaut und lies ihre Impulsivität in diesem Moment völlig vermissen. Stattdessen trottete sie neben ihrem Entführer oder Retter oder wem auch immer mehr oder minder stoisch her. Das alles ging ihr entschieden zu schnell. Viel zu schnell. Gerade war sie noch die geschätzte junge Frau in Ardea gewesen, die die Freude der Menschen dort teilte. Nun war sie auf der Flucht vor irgendwelchen mysteriösen Gestalten und musste mit ansehen wie ein Mensch zu Tode kam. Nichts, was sie sich gewünscht hatte. Sicherlich nicht.


    Aufgrund der Gespräche die die Männer führten wurde ihr offenbar, dass es sich um Menschen handelte die außerhalb der normalen Gesetzmäßigkeiten lebten. Scheinbar fernab von Politik und Reichen, hatten sie ihr eigenes Leben aufgebaut. Das wäre ihr fast schön vorgekommen, wenn sie nicht auch eine deutliche Gewaltbereitschaft an den Tag gelegt hätten. Sie nannten sich die Küstenläufer. Chris, einer der Männer die ihren Entführer unterstützen, schien ihr Anführer zu sein und er und der ihr Retter – wie sie ihn nannten Ilfar, Lyara wusste nicht ob das sein Name in ihrer Welt war oder auch irgendwo sonst – schienen sich zumindest gut zu verstehen. Sie hatten ihre eigene Art sich zu verständigen und scheinbar auch die Welt zu sehen. Ihr Weg führte sie in die Berge zwischen Küste und Midland, an Orte die gewöhnliche Reisende mieden. Wahrscheinlich nicht zu unrecht. Die Wege waren steil und der Marsch verlor auch nach den Kämpfen nicht an Herausforderung. Die Schwarzhaarige fragte sich schon jetzt wo sie überhaupt noch körperliche Kräfte hernahm.


    Einige Zeit später erreichten sie den Ort Tirith. Nicht viel mehr als ein Lager. Nun eine große Blockhütte und eine überwucherte Palisade hatte es. Könnte man durchgehen lassen. Die Menschen hier kannten sich sehr gut und es war sofort offensichtlich, dass sie eine eingeschworene Gemeinschaft waren. Sie beäugten Lyara argwöhnisch, doch nicht feindseelig. Es schien, dass sie guten Grund hatten Fremden zu misstrauen. »Und was machen wir jetzt?«, fragte sie geradeheraus, kurz bevor sie in das Innere des Lagers traten. »Soll ich hier bleiben? Bei diesen Menschen?«, fragte sie und fühlte wie Angst in ihr hochstieg. Was war wenn die seltsamen Gestalten vom Vortrag zurückkehrten? »Ich kann mir nicht vorstellen hier sicher zu sein. Das … ist doch nur eine Zwischenstation nicht? Daelon würde nicht wollen, dass ich so nah bleibe oder?«. Sie schaute zu den Menschen herüber. Spannend waren sie schon. Wie das Spiel mit dem Feuer.

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    Fighter Avatar von Saraliel
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    Die weiten der Wüste Varant

    Ihre Reisegruppe sah schon am Start lädiert aus. Saraliel wusste nicht so recht, was er von der ganzen Sache halten sollte. Die Hinweise schienn noch zu unklar und er lieber hätte er noch in alten Büchern gewälzt und eine akademische Lösung gefunden. Doch seine Gefährten hatten ihn – wie er bedauerlicherweise konstatieren musste – sehr drastisch darauf hingewiesen, dass sie das Problem so nicht würden lösen können. Also hatten sie beschlossen in die weiten von Varant aufzubrechen zu neuen Nachforschungen. Der lange Magier seufzte. Da war Elyndra, Priesterin des Feuers und von zweifelhafter Loyalität und Ilfar der frivole Nordmann, den Daelon ihm zur Seite gestellt hatte. Ugrasal hatte einen Assassinen mit dem Namen Vorn zu ihrer Begleitung eingeteilt. Zudem hatte sich Ihnen eine myrtanische Streiterin namens Eiryn angeschlossen. Sie war Paladina des Herrn Innos’ und war für ihren Schutz zugeteilt worden. Er betrachtete die beiden neuen. Vorn schaute immer etwas verschmitzt drein und schien immer von einer neuen unangenehmen Idee getrieben zu werden. Wenn Saraliel ihn schon anschaute, dann wusste er, dass er Ärger bedeutete. Doch Ugrasal schien sich sicher zu sein, dass er eine Bereicherung sein würde. Eiryn hatte ihre myrtanische Plattenrüstung gegen ein rote varantisch angehauchte und edle Kleidung getauscht. Sie trug einen Zweihänder auf dem Rücken und schaute so ehrenhaft drein, wie man es von ihrer Zunft erwarten mochte. Doch wirklichen Feuereifer konnte er bei Keinem ausmachen. Scheinbar konnten sich alle etwas besseres vorstellen als durch die Wüste zu reisen und einem uralten Schwarzmagier nachzujagen.

    »Soweit wir entdecken konnten hat Al-Din sich in der damaligen Zeit in der Nähe von Isthar aufgehalten und ist dort groß geworden. Scheinbar hat diese verfluchte Stadt etwas besonderes an sich«, meinte Elyndra und kam dem Feuermagier zuvor, der mit sich rang wie er den Sachverhalt darstellen sollte. »Wir werden dort unsere Untersuchungen fortsetzen«, erklärte sie sachlich. »Der Herr Innos wird mit uns sein«, bekräftigte Saraliel. In Masyaf hatten sie nicht viel mehr herausfinden können. Der Nekromant war ganz offensichtlich durch die Kämpfe befreit worden und wandelte nun auf alten Spuren. Er suchte danach irgendeine Ungerechtigkeit wieder gut zu machen. Was genau das war, war nicht auszumachen. Abgesehen davon, dass Vorn seine Beherrschung verlor und Ilfar irgendwelchen Weibsbildern nachstellte, musste Saraliel aufpassen, dass Elyndra die ganze Aktion nicht zu sehr zu einem Rachefeldzug machte. »Auf die Kamele. Die Wüste wartet«, meinte Vorn ungeduldig.

    Kurze Zeit später befand er sich auf dem Rücken eines der für ihn ziemlich unheimlichen Tiere. »Ihr erm wisst, was zu tun ist?«, fragte er Eiryn, die in stoischer Aufgabenerfüllung vor ihm saß. »Ja«, gab sie knapp zurück. »Und wie lange brauchen wir ungefähr?«. »Drei bis vier Tage«. »Und erm wovon ist das abhängig?«, fragte er weiter in der Hoffnung, dass eine Konversation entstehen würde und er mehr über seine Begleiterin erfahren würde. Er hatte gelernt, dass das manchmal hilfreich sein konnte. »Gegebenheiten des Weges. Ändert sich beständig«, gab sie wieder knapp zurück. Sie schien nicht unbedingt zu den gesprächigen Menschen zu gehören. Saraliel lies es gut sein.

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    Fort Nemora

    Es war ein Stück Glück in ihrem Unglück. Ein Moment, da sie sich wieder wie Menschen fühlten, nun da sie hier zusammen saßen und flüsternd sich über die Beute Nairas freuten.

    “Den Cchinken können wir nicht lange verstecken. Darum müssen wir ihn wohl leider aufessän, werteste Kayla.”, sagte Esram spitzbübisch als ihr ‘Lagermeister’. Naira stimmte dem zu und es war gut, dass sie den kleinen Knochendolch von Morena besaß. Vielleicht würde es schwer werden, damit jemanden zu töten, aber selbst Jaleel musste zugeben, dass das kleine Ding gut genug war, um für jeden ein anständiges Stück Schinken frei zu schneiden.
    So bekamen Esram, Jaleel, Danzo, Barik, sie selbst und Robas zum ersten Mal seit ihrer unfreiwilligen Rekrutierung wieder etwas Fleisch zu essen. Und dann sogar sowas Gutes wie Schinken.

    “Noch ein frisches Brot dazu, gute Butter und Käse. Das wäre es.”, schwärmte Kaylon und Naira hätte nicht geahnt, dass Danzo heimlich von sowas träumte.
    “Ein Glas vom Roten aus Acccholos dazu. Mhhhmm…”, sagte Esram.
    “Ein frisches Brot, wie es meine Frau früher backte. Herrlich duftend, mit dicker Krumme und weichem Inneren.”, sagte Robas traurig und lächelte trotzdem sanft.
    “Irgendwann werden wir wieder frei sein und dann lade ich euch alle an mein Feuer ein. Wildbret wird es geben, Nussbrot und gutes Kräuterbier.”, versprach Barik.
    “Ich erinnere dich daran, Barik von den Baribal.”, sagte Naira und biss genüsslich in den geräucherten Schinken, den sie für sich beansprucht hatte.

    “Heute war es sehr laut bei Stallion und seinem Lagerhaus. Was hast du in der Nacht angestellt, Kayla? Nur der Sack Kleidung und der Schinken?”, fragte Robas.
    Naira schüttelte den Kopf und holte aus ihrem roten Wams etwas hervor.

    “Stallions Schlüsselbund. Sie haben wohl gesucht und nichts gefunden. Damit blieben wohl ein paar Räume geschlossen. Ich konnte im Erdgeschoss keinen Schlüssel testen, aber es gibt dort genug Eisengitter mit Schloss.”, erzählte sie mit ein wenig Stolz und Genugtuung. Heute hatten sie alle nahe der Mine Arbeiten verrichten müssen und bekamen auch nicht mit was los war. Für Naira war der Dienst dort gut, da sie sich sehr müde durch den Tag schleppen musste.

    “Chüssel? Für das Lager?”, fragte Esram und pfiff dann nach Nairas Bestätigung.
    “Damit chönnen wir arbeiten.”

    “Das ist nicht alles. Stallion und sein Gehilfe hatten ordentlich Sumpfkraut in der Nacht geraucht und ich musste warten, bis sie schliefen. Ich habe auch herausgefunden, dass Bill damit handelt, aber viel dafür verlangt. Sie haben also Dreck am Stecken für myrtanische Verhältnisse.”, sagte Naira.

    “Willst du sie erpressen?”, fragte Danzo.
    “Nein, Sohn der geschmeidigen Bewegung. Wir spielen sie gegeneinander aus. Naira muss nur näccchste Naccccht eine Botschaft hinterlassen. Das ist das große Spiel, Tochter der Wälder. Bist du bereit dafür?”, fragte Esram. Und wieder war in seiner Reaktion etwas heraus zu hören, was nicht wie Jaleel klang. Es schien, dass wenn Esram aufgeregt war, er seine Maske vergaß.

    “Du denkst daran, sie alle gegeneinander auszuspielen. Verrat, Lüge, eine falsche Nachricht und Schlüssel und Dinge, die bei der falschen Person zur falschen Zeit gefunden werden. Hmm? - Das ist eine Menge Arbeit, aber Bill und Stallion eins auswischen wäre ganz mein Wunsch.”, sagte die Diebin und konnte Esrams Gedanken erahnen.
    “Vergesst nicht, dass wir ein höheres Ziel haben. Rache bringt uns nicht hier raus.”, mahnte Robas an.

    “Da hast du recht. Und doch kann man manches vielleicht verbinden. Ich will morgen Nacht wieder raus. Ich möchte Esram und Jaleel in den kommenden Nächten bei mir haben. Beide bewegen sich geschmeidiger als du und Barik, Robas. Danzo hat mir erzählt, dass er gestern Nachmittag etwas seltsames an der Palisade gehört hat. Das könnte der Kontakt nach draußen sein. Das wird er heute Nacht noch prüfen.”, plante Naira ein und blickte zu den zwei Varantern, von denen einer echt war.

    “Wir holen uns noch ein paar Sachen aus dem Lagerhaus und ich will mir anschauen, ob etwas Nützliches in den Listen und Büchern steht. Jaleel - kannst du herausfinden, wo Bill schläft oder irgendwo was versteckt? Wenn er Sumpfkraut hat, müssen wir da heran kommen.Nicht sofort morgen. Aber bald, wenn alles greifen soll.”
    “Und icccch werde dir im Lagerhaus chelfen Dinge zu finden.”, versprach Esram. Naira nickte und dann trugen alle anderen noch zusammen, was sie bis dahin in Sachen Flucht erreicht hatten.

    Danzo erzählte davon, dass er am helligten Tag eine Nachtigall gehört hatte und mit dem Laut einer Lärche geantwortet hatte. Es wurde erwidert und dann warf er tatsächlich einen Stein über die Palisade in einem Moment, da er sich unbeobachtet fühlte. “Hoffentlich muss ich heute Nacht nicht wieder schiffen wie ein Gaul.” hatte er dann gesagt und ging dann weiter.
    Damit war für die drei Waldvölkler klar, dass es außen jemanden gab, der schon wartete.

    “Barik - du fragst unter den Sträflingen herum, ob deren Ausbilder Sumpfkraut rauchen oder ab und an mal mit anderen Leuten verschwinden. Ein Netz aus Leuten die Sumpfkraut rauchen in der myrtanischen Armee und diesem Fort… - Das kann für Unruhe sorgen. Robas - hör dich weiter um, wie bisher. Erzähl den Minensträflingen davon, dass irgendwo ein großes Paket Sumpfkraut in den Minen lagert. Einfach um zu sehen, wie auf so Gerüchte reagiert wird und wie weit sich sowas verbreitet.”, wies die Diebin an und hatte im Grunde die Aufgaben aller erweitert.
    Es würde interessant werden mit Esram ins Lagerhaus zu steigen und zusammen mit Jaleel würden sie Esram dann auch zum richtigen Zeitpunkt vielleicht ein paar wichtige Antworten entlocken.

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    “Du wirst hier bleiben und Muro heiraten. Du wirst glücklich bis an dein Lebensende die Hühner füttern und ganz viele Waldvolk-Kinder gebären.”, sagte Ifran bitterernst, bevor er einen Anschein von Grinsen offenbarte und seinen Spaß daran hatte, wie Lyara im ersten Moment reagiert hatte.
    “Nein. Die Angreifer waren nicht einfache Banditen. Ohne meine Ausrüstung gegen die Drei - das wäre wohl böse ausgegangen, wären meine Leute nicht da gewesen. Ich habe einen Plan.”, sagte er dann. Lyara blickte noch skeptischer.

    “Erst einmal werden wir hier ein, zwei Tage bleiben. Chris wird Boten in unsere bekannten Lager senden, damit sie bereit sind, wenn wir kommen. Die Lager meines Volkes sind unbekannt unter den Menschen der Städte und das ist ein Vorteil. Zwei Orte habe ich als mögliches Ziel. Je nachdem ob und wann unsere Verfolger wieder aufkreuzen. Sie werden wissen, dass ihr Gefährte vom Waldvolk umgebracht wurde. Mal sehen, ob sie blöd genug sind in den Wäldern nach uns zu suchen. - Egal welcher Ort es wird, dort tauchen wir unter und suchen dann einen Weg aus Myrtana. Es kann gut sein, dass sie in den Städten Leute haben, die genau wissen, wie du ausschaust. Löse dich davon erst einmal die nächste Zeit in myrtanischen Städten zu singen und zu bechern.”, erklärte der halbe Varanter und deutete dann auf die Frau, die zu ihnen kam. Eine brünette, kleine Frau, mit der man sich besser nicht anlegte.

    “Bewahre, Ifran. Ich vertraue darauf, dass du für dieses Mädchen bürgst! Ich gebe ungern Ausrüstung an Fremde aus.”, sagte sie und musterte Lyara.
    “Ich bürge für sie. Ich werde es den Küstenläufern schon mit einem Gefallen zurück zahlen. Sei dir sicher, liebste Tara.”, versprach der Waldläufer.
    “Spar dir das Gesülze, Ifran. Du bist in Tirith und in Tirith spricht man die Dinge frei heraus ohne Schnörkel! -Bewahre, Lyara! Ich bin Tara und die Hüterin des Herdfeuers. Chris ist mein Bruder und Muro mein Sohn. Pack die Zeit die du hier bist mit an und du bist als mein Gast in Tirith wieder willkommen. Ich habe hier für dich erst einmal passende Kleidung. Die Nächte hier am Berg können kühler sein und wenn ihr bald aufbrecht, werdet ihr auch die ein oder andere Nacht in der Wildnis verbringen. - Müsste dir passen. Viel Holz vor der Hütte hast du ja nicht.”
    “Tara…”
    “Was denn? Soll ich ihren Hintern loben, den mein Sohn ständig anglotzt!? Pack den schön ein Mädel. Muro hat schon Naira Flammenherz am Hintern geklebt, wie ein kleiner Hund, der eine läufige Hündin wittert. - Eine Kolter bekommst du auch. Kannst sie mit dem Lederband gut am Oberkörper tragen. Mehr gibt es von uns nicht. Essen muss sich verdient werden. Ihr beide! Also kommt! Wir müssen Haseneintopf zubereiten.”, sagte die Frau mittleren Alters und gab die Richtung vor.
    Tara war keine alte Vettel und auch nicht das übliche, herrische Weib, das über die eigenen vier Wände rigoros herrschte. Sie war immer noch Teil des Standes der Waldläufer, auch wenn sie schon länger keinem Jagdkommando mehr angehörte. Sie war bekannt dafür, mit dem Speer zu kämpfen und trug immer eine Axt bei sich. Am gefährlichsten waren aber ihre Wurfspeere. Dafür war sie bekannt.

    “Willkommen im beschaulichen Tirith. Gute Menschen. Bodenständig und herzlich, wenn du zur Familie des Waldvolkes gehörst. - Warst du schon in irgend einer der anderen myrtanischen Städte?”, fragte Ifran und sah genug wildes Gemüse und Wurzeln, die man klein schneiden durfte. Dazu noch vier Hasen denen man schon das Fell abgezogen hatte. Genug Arbeit.

    ornlu

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    Es war ein letzter Schlagabtausch mit einen der Wachen. Er mit dem Krummsäbel und Onyx mit einem einfachen Knüppel. Der Torgaaner war der Wache in Sachen Schnelligkeit mit der Waffe unterlegen, doch dafür hatte er Wumms und wenn er traf, dann traf er das dünne gebogene Schwert. So hatte er zwei der fünf Runden aus einer guten Defensive und dem Einsatz des Körpers gewinnen können. Der Rest war neue Erfahrungen.

    “Gut, Kolo. Es reicht für hier, aber du solltest lernen auch mit einer Axt und dem Säbel zu kämpfen. Du hast Nachteile mit dem Knüppel gegen die üblichen Varanter, Kolo.”, sagte Ruga und kam Onyx näher.

    “Wenn ich treffe, dann ist der Gegner tot oder kaputt, wenn er keine Rüstung trägt. Das zählt auch, Kolo. Aber ja…eine Axt wäre gut.”, sagte der Torgaaner in seiner Muttersprache und blickte zu einer Axt am Waffenständer.
    “Und jetzt?”, fragte Onyx.
    “Du musst verstehen, wie jene ticken, die den Herrn umbringen wollen. Meuchelmörder und anderer Abschaum. Deswegen sind ein paar Wachen in letzter Zeit gestorben.”, erklärte Ruga und zeigte seine Hand. Dort war noch eine leichte Wunde von einen Messer oder Dolch, dass die Hand durchstoßen hatte.
    “Die versuchen dir die Kehle zu durchschneiden. Du musst sie direkt erwischen. Da bleibt keine Zeit für deine Waffe. Komm! Zeig mir was du kannst!”, forderte Ruga auf und hob die Hände. Onyx brauchte keine Erklärung dafür, was der andere Torgaaner wollte. Er warf den Knüppel zur Seite und dann klatschten zwei hünenhafte Torgaaner mit den Körpern zusammen. Ein Kräftemessen entfachte, das mit bloßem Drücken noch lange gedauert hätte. Doch Ruga bekam Onyx Handgelenke zu packen und trat ihm die Füsse weg.
    Scheppernd landete der Waldläufer auf den Boden und Ruga deutete an, dass sein nächster Schlag ins Gesicht gegangen wäre.
    Onyx brummte und ließ sich aufhelfen. Dann ging alles von vorne los. Der Waldläufer vermochte besser auf Rugas Grifftechnik zu reagieren, aber am Ende hatte er Onyx niedergerungen und drückte ihn zu Boden. Onyx schnaubte auf und eine dritte Runde begann. Diesesmal ging er offensiver heran, versuchte selbst Rugas Handgelenk zu packen und wich dem erstem Tritt noch aus. Der zweite Tritt gegen das Schiuenbein saß und auch die Kopfnuss schepperte ordentlich in Onyx Oberstübchen. Doch er hatte Nehmerqualitäten, die nicht von irgendwoher kamen, sondern aus Sklaverei, Banditentum und Kerker. Er ertrug den Schmerz und schaffte zumindest eine Pattsituation, als er Rugas Kehle gepackt bekam und Ruga gleichzeitig seine Handgelenke wieder zu packen bekam.

    “Gut, Kolo! Kein geübter Kämpfer mit den Fäusten, aber du heulst nicht herum. Dann erträgst du auch einen Dolch im Körper und bringst den varantischen Zwerg um. Den Rest bekommen wir noch hin, Kolo. Du bekommst 25 Goldmünzen in der Woche. Einen Bonus von 50, wenn du einen Monat schaffst. Wenn du besser wirst, bekommst du auch mehr, Kolo.”, meinte der Hauptmann des Händlers auf torgaanisch.
    “Und wenn ich doch gehe, Kolo?”, fragte Onyx und fühlte sich noch von den drei kleinen Runden ernüchtert. Er dachte er würde schon jeden irgendwie am Hals packen und dann würgen können. Es ärgerte den Meisterschützen sogar, dass er so unterlegen war. Er würde lernen. Wenn auch nur für ein paar Tage, bis er Rache üben konnte.
    “Dann gehst du, Kolo. Du bist Torgaaner! Wir sind alle frei oder nehmen uns die Freiheit! Haha! Kolo? Schlägst du ein?”, fragte Ruga und spuckte in seine Hand.
    “Wenn du mit mir noch diesen Kampf der Fäuste übst, Kolo. Ich werde nicht durch einer kleinen Ratte mit Dolch sterben, Kolo.”, sagte Onyx und spuckte in seine Hand. Ruga nickte und sie gaben sich die Hände.
    Danach nahm sich Ruga die Zeit für erste Lektionen.
    “Du schlägst hier, da und da zu. Kein Mensch ist da unempfindlich.”, sagte der große Torgaaner und zeigte auf seinen Kehlkopf, seine Nase und sein Gemächt.
    “Frag nicht nach Ehre, solange du überlebst.”, sagte Onyx und sprach eine wichtige Lektion an, die jeder Torgaaner schon als Kind eingeimpft bekam. Ruga grinste und zeigte Onyx dann die Grundhaltung für Faustkämpfer.

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    Tirith

    Lyara schaute an sich herunter. Wenig Holz vor der Hütte? Für einen Moment wollte sie aufbegehren, doch die Frau die sich Tara nannte hatte mir ihrer zierlichen Figur schon deutlich mehr. Nun das war sicher auch kein Thema, das man groß vertiefen musste. Sie war zufrieden genug mit sich. »Arbeit macht mir nichts!«, polterte sie.


    Einige Zeit später fand sie sich in neuer, entgegen dem Erscheinungsbild durchaus bequeme, Kleidung neben Ifran wieder. Hasen sollten zerlegt werden und Gemüse und Wurzel zubereitet werden. »Glaubst wohl davon verstehe ich wenig wie? Die verzogene kleine wohl behütete Göre hmm?«. Ihre Augen blitzen als sie des Waldläufers skeptischen Blick sah. »Du wirst dich umgucken!«. Zielsicher machte sie sich ans Werk. Kurz darauf hatte sie sich genug eingearbeitet und war genug im Fluss der Arbeit angekommen um in Erzähllaune zu kommen. »Onkel hat mich dann und wann mal mitgenommen. Das hier ist tatsächlich nicht der erste Anfall von großen mystischen Bedrohungen die mich heimsuchen sollen«, meinte sie grimmig und dachte an das letzte Mal, dass Daelon solche Anwandlungen gehabt hatte. »Glotz nicht. Du hast zu tun!«, fuhr sie Muro an, der wie ein begossener Pudel einige Meter entfernt stand und sie anstarrte, als wäre sie ein exotisches Wesen. Dann warf sie einen Hasenschenkel nach ihm, was ihn veranlasste, dem nachzugehen, was er wohl wirklich tun sollte. »Die Städte haben mich aber nie wirklich gereizt. Zu viel Trubel. Zu viele Menschen. Wie eine unnatürliche Maschine bewegen sie sich im Gleichklang von Kaufen und Verkaufen. Rasen einem Leben hinterher, dass sie nicht bekommen können. Ständig unzufrieden. Keine gute Laune«. Sie versuchte für einen Moment zu vergessen, dass sie hier gegen ihren Willen mitgenommen worden war. Dann erhob sie das Messer, mit dem sie gerade einen Hasen bearbeitete und richtete es auf Ifran. »Hast du gar keine Sorge, dass ich böse sein könnte auf dich? Es gibt durchaus welche die das nicht wollen würden!«, meinte sie spielerisch.


    Noch bevor der Waldläufer antworten konnte, kam Tara vorbei um sich anzugucken, was sie taten. Sie schaute skeptisch, aber nicht ganz unzufrieden. »Na zufrieden? Darf ich bleiben?«, fragte Lyara gerade heraus.

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    Tirith

    “Zufrieden? Anpacken wirst du wohl in der Küche können, aber in den Städten haben sie dir wohl nicht beigebracht, wie wertvoll Essen ist. Werf an meinem Herd mit Messern oder Worten, aber nicht mit dem, was zwei Großfamilien satt machen muss! Selbst die Knochen kochen wir auf, bis sich alles löst, was wir verwerten können. Diese Hasen gaben ihr Leben, damit wir leben können. Respektiere das, Mädchen. Wir Menschen sind alle ein Teil vom Ganzen, die der große Vater und die Mutter des Lebens schufen - nicht die Krone. Das ist Innos- und Beliargewäsch!.”, sagte Tara sehr deutlich und hob den Hasenschenkel auf. Sie klopfte den Dreck davon ab und musterte Lyana sehr deutlich, dann gab sie ihr den Hasenschenkel und zeigte auf ein Gefäß mit Wasser, wo man sich nach dem Zubereiten die Hände waschen konnte.
    Die junge Frau verstand und kümmerte sich darum, das Stück Fleisch wieder sauber zu bekommen. Als dies getan war und Muro sich durch einen Blick seiner Mutter endgültig verzog, war die Stimmung wieder ein wenig entspannter. Tara fachte das Feuer an und begann, manche Zutaten in den großen Kessel zu werfen.
    Ifran hingegen schwieg noch einen Moment und machte mit seiner Mimik klar, dass Tara halt hier in Tirith der Boss war.

    “Es interessiert mich nicht, ob du böse auf mich bist. Ich wäre es wahrscheinlich auch in deiner Situation und in deinem Alter. Solltest du so böse sein, dass du mich hier umbringst. Nun so dumm bist du nicht. Sollte das irgendwo in der Wildnis passieren…nun Pech für mich. Ich bin darauf aber vorbereitet. Ich lebe seit 16 Jahren in der Wildnis. Jeden Tag könnte mich ein Raubtier anfallen und umbringen. Die Frage ist, ob du auch dann darauf vorbereitet bist, in der Wildnis zu überleben und nicht nur deine jetzigen Häscher zu überleben, sondern auch Menschen der Wälder, die dich wegen mir zur Rechenschaft ziehen. - Deine Situation ist leider momentan etwas ausweglos. Pech für dich. Gut für dich ist, dass weder ich noch jemand aus meinem Volk dir schaden will. Du erfährst hier Hilfe, die selten jemandem widerfährt, der nicht zu uns gehört.”, sagte er ganz gelassen und schälte eine Schwarzwurzel. Dann blickte er zu Tara, die nun schon einen armlangen Rührstab verwendete, um das schon vorhandene Gemüse umzurühren.

    “Was hat dich dein Onkel gelehrt? Hast du sonst noch Familie die uns helfen könnte?”

    ornlu

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    »Ihr scheint wirklich gleichmütig zu sein mein Lieber«, meinte Lyara verwundert. Sie betrachtete den Mann vor ihr noch einmal so als würde sie ihn zum ersten Mal sehen. »Wo kommt es her? Dieses Vertrauen, diese Ergebenheit in das was ist?«. Sie runzelte ihre Stirn und blinzelte gegen die Strahlen der Sonne. »Mir wurde beigebracht, dass das Leben einen Sinn haben soll. Das man Ziele wählen soll für die es sich zu leben lohnt. Das man mehr erreichen muss als die Ahnen vor einem. Das es keine kosmische Gerechtigkeit gibt, sondern nur die die Menschen sich machen. Onkel ist Jemand der Regeln nur beachtet und sie doch nicht als bindend erlebt«. Sie dachte an die vielen Male an denen er einfach getan hatte, was er für richtig befand. Ob es den Regeln des Reiches entsprach schien für ihn zweitrangig. Er war gut darin Schlupflöcher zu finden oder seine Taten zu verstecken. »Euer Volk fasziniert mich. Es scheint als wärt ihr Teil dieser Welt und doch auch nicht. Dem Treiben des Adels und der Krone scheint ihr entrinnen zu können. Sogar den Göttern scheint ihr trotzen zu wollen. Gewäsch nennt ihr mit ihnen in einem Zuge. Wer ist die Mutter wer der Vater?« Sie seufzte. Eigentlich wäre sie gerade lieber in Ardea. Würde Lieder dichten und tanzen. Doch jetzt wo sie schon einmal hier war konnte sie sich auch für ihren Entführer und die scheinbare Matriarchin interessieren.


    »Ihr beide scheint irgendwie gleich zu sein und doch ganz anders. Etwas verbindet euch mehr als Loyalitäten zu einem Herrn. Doch es ergibt für mich keinen Sinn«, gab sie offen zu. Sie fuhr sich mit der Hand über ihre neuen Kleider. »Ihr gebt mir Essen und Kleidung und wollt nur meine Hilfe zurück«. Sie guckte von Tara zum Waldläufer und zurück. »Ich habe wohl noch Familie. Doch ich traf sie nie. Onkel sagte etwas von zwei Brüdern. Nur in einem Nebensatz. Er sagte es sei zu gefährlich und er wolle mich nur schützen«. Sie guckte mit einem Male zornig drein. »In der Hinsicht habt ihr es wohl besser nicht? Ihr habt keine Familienangehörigen die es besser wissen«. Ihr Blick hatte etwas trauriges, dann wandelte er sich zu Entschlossenheit. »Ich treffe sie eines Tages und dann schauen wir ob sie wirklich so gefährlich sind«. Sie schaute Ilfar grimmig an. »Oder ihr bringt mir bei selbst gefährlich zu werden!«

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    Tirith

    “Selbst gefährlich werden?”, fragte Ifran und schüttelte höflich den Kopf.
    “Das ist nicht mein Auftrag. Ich bringe dich wohin, wo du erst einmal untertauchen kannst und dich niemand kennt und im besten Fall auch niemand findet. Wenn wir dann da sind, dann ist das eine Möglichkeit - falls ich da auch erst einmal bleibe. Aber bis dahin bringe ich dir sicher nichts bewusst bei. Dafür fehlt die Zeit. Beobachte, frage und lerne. Aber wage es nicht, die Heldin zu spielen.”, warnte er sie.

    Tara blickte ihn auf ihre besondere Art an.
    “Das spitze Ende ist zum Töten gedacht. Einfache Lektion. Alles andere, Mädchen, lernst du schon noch. Ifran hat zwei Jahrzehnte als Waldläufer überlebt. Er weiß genau, wann etwas angemessen ist. Auch wenn er mir das mit einem Grinsen vorhalten wird, aber er ist verdammt gut. Zumindest zusammen mit seinem Berglöwen Sayaan. Alleine..naja auch gut.”, sagte Tara und Lyara fragte, was ein Waldläufer sei.

    “Der höchste Stand in unserem Volk. Ich gehöre ihnen auch an und von hier noch Chris und zwei andere. Alle anderen sind auf dem Weg dahin oder werden es nie schaffen. Ein Jäger mag in der Wildnis gut klarkommen und weiß zu überleben. Wir Waldläufer hingegen sind weit mehr als das. Wir sind Überlebenskünstler und haben eine langjährige Ausbildung hinter uns, die sehr hart ist und uns zu Schatten der Wälder macht. Die Orks fürchteten uns zurecht und myrtanische Soldaten fürchten sich auch, wenn sie die Wälder betreten, in denen wir leben.”, erzählte die Frau.

    “Und wir sind mehr wie nur das. Eine Gemeinschaft, die anders lebt wie die Menschen der Städte. Niemand ist reich und wir teilen zum großen Teil mit der Gemeinschaft. Wir versammeln uns und ein jeder darf sprechen, anklagen und abstimmen. Denn jede Stimme hat denselben Wert. Wir sind das freie Volk der Wälder. Wir knien nicht und leben so, dass wir ein Teil des Ganzen der Natur sind - nicht ihr Mörder. Das myrtanische Reich existiert erst seit Rhobar den 1. - Das Waldvolk und die Lebensweise dahinter gab es schon immer. Selbst die große Flut hielt uns nicht auf und so alt sind auch unsere Geschichten an den Feuern. Wir wollen niemanden beherrschen - deswegen gibt es uns schon so lange.”, erklärte Ifran. Er wollte nicht dick auftragen und natürlich war auch bei ihnen nicht alles perfekt. Aber es war ein gutes, wahres Leben. Nichts, dass er jemals wieder gegen sein altes Leben oder das Leben eines reichen Adligen tauschen würde. Er lebte mit Gleichgesinnten in Freiheit und war nicht eingesperrt hinter Mauern und an der Leine eines Statthalters oder Königs. Natürlich war diese Freiheit nicht umsonst. Sie war teuer erkauft durch Entbehrungen und Gefahren. Aber die waren es wert. Lyara fragte nochmals dann nach dem Vater und der Mutter.

    “Erst einmal leugnen wir nicht die Götter. Wir leugnen aber die Wahrheiten, die sich die Menschen der Städte erzählen. Schau in die Natur, Mädchen. Es braucht immer einen Mann und vor allem eine Frau, um Leben zu erschaffen. Das hat Vater Adanos alles alleine gemacht? Aus einer Rippe? Oder mit einem Augenzwinkern? Mal kräftig drücken, während er auf dem Donnerbalken saß? Die Mutter ist lange vergessen und nur noch das freie Volk der Wälder und diese stinkenden Ziegenböcke im Norden erinnern sich an das, was war und immer ist. Sie, die wir die Mutter nennen, hat auch deine Seele geboren. Sie ist der Funken, der dir das Leben gab und dein Herz zum schlagen brachte. Sie ist die Mutter allen Lebens und deswegen sind Wölfe wie Schafe, Menschen wie Orks allesamt Geschwister, die im Gleichgewicht des Vaters allesamt ein Teil des Ganzen sind. Die Orks sind Beliar verfallen und Menschen neuen Blutes Innos. Doch es gibt auch das alte Blut. Jenes von vor der großen Flut. Dieses ist noch stark in den Familien und Sippen des Waldvolkes. Und stirbst du einmal, dann wird dich die Mutter auf deiner Reise ein letztes Mal umarmen und deiner Seele Frieden geben. Die Mutter ist Anfang und Ende des ewigen Kreises und wir ehren sie und das Leben. - Bei den Vier! Natürlich auch den Vater. Adanos ist vielen von uns auch wichtig. Aber die Mutter bleibt immer die Mutter. Diese Bindung ist, wie unter uns Menschen, etwas sehr Besonderes.”, erklärte Tara und trug eine gewisse Ruhe in sich.

    “Wo ist deine Mutter und wo ist dein Vater?”, fragte Ifran. Es roch schon ganz ordentlich nach Haseneintopf und bald würde die anwesende Gemeinschaft von mehr wie einem Dutzend Menschen hier eintreffen und gemeinsam essen.

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    Bakaresh - Haus von Haradaan - WK 1 Lehre #2

    Zwei Kolosse prallten mit ihren Oberkörpern ineinander. Lange Arme packten zu und versuchten, den anderen zu umgreifen. Beine schoben und gaben nach. Arbeiteten im Takt mit dem Oberkörper, um den Gegner nieder zu ringen.
    Onyx hatte Mühen gegen den etwas schwereren Ruga und doch Spaß daran, sich mit einem Torgaaner so zu messen. Ruga hatte Onyx innerhalb der letzten Übungsstunde und der heutigen Übungsstunde schon ein paar Grundlagen nahe gebracht, die er in Zukunft auch verwenden würde. Verteidigen gegen Faustschläge, richtig zuschlagen und den eigenen Vorteil einbringen. Der war bei einem typischen Torgaaner die Größe und Masse. Es mochte zwar Hebeltechniken geben, die genau gegen sie gut wirken mussten. Aber die musste man auch erst beherrschen und dann auch zum Einsatz bringen.

    Onyx Lehre aus dem jetzigen Kampf war die, dass wenn er es schafft seinen Gegner zu packen und an sich zu bringen, er dann nur noch schwer zu besiegen war. Erst recht, wenn man wie Onyx gelernt hatte keine Milde zu zeigen und zu wissen, dass man nicht zögern darf. Einen leichteren oder kleineren Gegner würde er wie ein Bär seine Beute niederdrücken und zuschlagen. Gnadenlos die Masse einsetzen und unfair kämpfen. Ruga hatte Onyx heute schon ein paar Mal die Ohren sprichwörtlich lang gezogen und seine Nase und Augen anvisiert, wenn er mit den Fingern an Onyx’ Gesicht kam. Onyx tat es ihm gleich und vielleicht wirkte es auf die varantischen Wächter wie ein Kampf zwischen zwei Raufbolden aus Torgaan - oder zwei Typen, mit denen man besser nicht einen Ringkampf bestritt.

    Sie mochten nicht filigran und artistisch sein. Doch mit schierer Kraft und der Intuition, die Schwachpunkte anzugehen - und sei es nur ein Ohr, an dem man reißt - waren Schmerzen garantiert.
    Da konnte ein Floh noch so hoch, schnell und schön springen. Ein großer Holzhammer, der dann mal traf, war effektiver.

    Onyx schlug in der neuen Runde mit der Faust zu. Ruga lenkte beidhändig die Faust nach oben und wehrte gleich Onyx andere Hand ab, die nach seiner Kehle schnappte, indem er sich seitlich etwas nach hinten weg drehte und den Oberkörper nach vorne gegen Onyx rammte. Der drückte - darauf gefasst - mit dem Ellenbogen und Oberkörper gegen und trat dann dreist mit dem Fuss auf Rugas Fuss. Der war nicht schnell genug und nahm den schmerzhaften Treffer hin, um dann mit einem rechten Haken Onyx im Gesicht zu treffen.
    Der Waldläufer warf sich in den Schlag mit seinem linken Oberarm und packte dann mit der linken Hand Rugas Schulter. Ruga tat es Onyx gleich und prompt waren beide dabei den jeweils anderen an den Schultern und Oberarmen zu greifen, um die Oberhand zu gewinnen.
    Onyx hatte Rugas Kopfnuss erwartet, als der Abstand passte und schubste den Torgaaner möglichst von sich und aus der Umgreifung.
    Dann stürmten beide wie zwei Büffel aufeinander zu und versuchten sich gegenseitig umzuwerfen. Es war nicht filigran, aber dafür brachial. Als würden zwei gigantische Echsen in einer Stadt mit Türmen so hoch wie Tooshoo miteinander kämpfen und alles platt walzen was im Weg war.

    Onyx schaffte es Ruga umzuwerfen und dann begann der Ringkampf am Boden, den Ruga schnell für sich entschied, als er seinen Arm um Onyx Kehle irgendwie bekam und zudrückte.
    Der kleinere Hüne klopfte zweimal mit der Hand auf den Boden und das kurze Gefecht war zu Ende. Onyx mangelte es noch an Erfahrung. Das merkte er in situativen Momenten, wo Ruga aus seiner Erfahrung heraus die potentiell beste Entscheidung traf. Onyx hingegen wählte mal den besseren und mal den schlechteren Weg.

    “Gut, Kolo. Du hast mich umgeworfen. Hättest du dann versucht meine Arme zu kontrollieren, statt meine Beine anzugehen, hättest du vielleicht gewonnen. Geh immer zuerst auf die Arme oder besser Hände, Kolo. Schlag dann zu, bevor dein Gegner die Beine einsetzt. Ein kluger Gegner den du nicht am Oberkörper beschäftigt, greift in dem Moment zum Dolch und dann hast du ihn an der Kehle, Kolo.”, sagte der Torgaaner. Onyx nickte brummend und verstand soweit Rugas Rat.

    Ruga war ein feiner Torgaaner. Er sprach aufrichtig zu Onyx, stolz zu den Varantern und wusste, was zählt. Onyx war sich nur noch nicht sicher, wie loyal er gegenüber seinem Geldgeber war. Würde Ruga Onyx aufhalten oder einen Vetter seine verdiente Rache nehmen lassen?
    Onyx würde es herausfinden.
    “Noch eine Runde, Kolo. Dann beginnt dein Dienst, Kolo.”, sagte Ruga und Onyx nickte brummend.

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    Adventurer Avatar von Lyara
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    Tirith

    Lyara beugte sich nach vorne und roch an ihrem Anteil des Haseneintopfes. Roch gar nicht übel. Sie roch noch einmal nach. Ja würde wohl gehen. Während sie den Löffel elegant zur Hand nahm wirrten noch die ganzen Fragen von vorher in ihrem Kopf herum. Ilfar und Tara, die sie in die Mitte genommen hatten, warteten noch immer auf etwas was einer Antwort nahekam. Zumindest schien es so, wenn sie auf ihre Gesichter achtete. Na ewig wollte sie sie ja nun nicht warten lassen.


    »Ihr beide müsst keine Sorge haben. Ich habe keine Bestrebungen die Heldin zu mimen. Die Welt hat mich eins ums andere Mal gelernt, dass sie keine Rücksicht nimmt auf den Größenwahn einzelner. Der Tod scheint viel näher als die großen Taten, die bald vor der nächsten Katastrophe verblassen. Onkel nannte die Narren, die sich selbst zu Helden verklären wollten. Ausnahmsweise stimme ich da mit ihm überein«. Sie kleckerte, weil sie zu gierig gegessen hatte. »Ich passe auf. Versprochen!«, versicherte sie Tara, die sie wieder missbilligend ansah. Die Dame hatte wirklich ein inniges Verhältnis zum Essen. Wahrscheinlich mit gutem Grund. »Nichts desto trotz werde ich kein Püpchen bleiben. Ich werde mich nicht mein Leben lang herumschleifen lassen«, sprach sie und schaute Ilfar so grimmig an, wie sie es vermochte. Doch leider schummelte sich ein Lächeln in ihr Gesicht, was die Grimasse wie Schnee in der Sonne schmelzen lies. »Also ihr seid das freie Volk nach das kosmischem Akt von Vater Adanos und der Mutter erschaffen worden ist? Ich weiß nicht wie es euch geht, aber so ein kosmischer Akt hat schon seine eigene Note«, lachte sie. Dann wurde sie wieder ernst. Zumindest ein bisschen. »Das ist auf jeden Fall eine gute Erklärung warum ihr auf die Gesetze des Königs pisst. Vielleicht übernehme ich sie ganz und gar. Mich kann der König mit seinen Regeln, Intrigen und besonders Daelons Machenschaften auch mal!«. Sie dachte einige Momente nach. »Ich finde die Vorstellung tröstlich. Das man frei sein kann und das es Vater und Mutter gibt, die sich um einen kümmern. Statt eines brutalen Tyrannen oder einem zerstörerischen Barbaren gibt es Vater und Mutter. Schön«. Sie versank einige Momente in Gedanken. Sie wusste nicht so recht wie sie das alles für sich deuten sollte. »Ich weiß nicht, was mit Vater ist. Mutter ist tot, soweit Onkel sagte. Ich sehe ihr wohl ähnlich. Keine Ahnung. Ich werde die Geheimnisse lüften. Eines Tages«. Wieder drohte sie in Gedanken zu versinken. Dann stand sie mit einem Male auf.


    Mittlerweile hatten die meisten aufgegessen. Sie lief um den Tisch herum und ergriff die Hand von Muro, der sie mit riesigen Trollaugen anstarrte. »Wenn wir alle frei sind, dann können wir auch tanzen und singen!«, verkündete sie lachend. Es sah sehr unbeholfen als sie Muro bei der Hand nahm und ihn herumwirbelte. Dann begann sie glockenhell zu singen und versuchte die anderen mitzuziehen. Es war impulsiv. Doch sicherlich auch, um ihre eigenen Gedanken zu beruhigen. Sie wirbelte herum und lachte. Für einige Momente ging es so, dann hielt sie abrupt inne und starrte wie gefangen nach oben. In einiger Entfernung hatte sich ein kleiner Vogel mit schwarzer Kehle niedergelassen. Er schaute sie an und sie schaute ihn an. Momente schien gar nichts zu passieren. Dann stubste Muro sie an. Sie schaute den Jungen an. Als sie sich wieder umblickte war der Vogel verschwunden. »Such dir Jemanden zum Tanzen!«, wies sie ihn an. Dann ging sie mit schnellen Schritten zu Ilfar hinüber. »Komm alter Tampel. Beweg dich und erzähl mir von dir und wann wir weiterziehen, während wir wirbeln!«

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    Fighter Avatar von Saraliel
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    Isthar

    »Vorn die Klinge weg!«, meinte Saraliel herrisch und trat dann näher an die ältere Frau heran. Sie zitterte so sehr, dass ihre Zähne aufeinander schlugen. Für einen Moment hatte der Magier die Angst, dass sie zersplittern würden. »Keine Angst«, sagte er beruhigend und legte ihr die Hand auf die Schulter. Kurz darauf floss Magie durch ihren Körper und linderte ihre Beschwerden. »Ihr werdet mir nichts tun?«, fragte sie hoffnungsvoll. »Ich bin Diener des Herrn Innos. Ihr habt mein Wort«, versicherte der Magus. Sie nickte und lehnte sich an die Wand ihres Hauses, welches im Inneren der Stadt Isthar stand. Während Elyndra, Ilfar und Eiryn den Rest der Stadt nach Informationen durchforsteten, hatten Vorn, dem er nun einen vernichtenden Blick zuwarf und er die hoffnungsvollste Zeugin ins Visier genommen. Der Assassine wenig emphatisch mit der Waffe in der Hand.

    »Er war fürchterlich. Sie haben uns davor gewarnt. Wenn Zuben nicht mehr ist kommen die Toten aus ihren Gräbern. Der Schlund zur Dschehenna öffnet sich. Der Mann der Keiner war, war hier. Uralt mit dämonischen Merkmalen und totem Gesicht. Seine Finger wie Spinnen. Seine Schnelligkeit nicht von dieser Welt«, fing sie unaufgefordert auf zu erzählen. »Sein brutaler Blick bohrte sich in mich. Es war als wollte er das Leben aus mir heraussaugen«, sie schluckte und kalte Tränen rannen ihre Wangen herab. »Ich hatte solche Angst. Zuben war ein Mann gewesen. Er hatte sich mit schwarzer Magie umgeben, doch er ist ein Mann gewesen. Dieser…. Er war anders. Anders als ihr. Anders als alles was ich jemals gesehen hatte. Hätten wir ihnen doch nur das Gold gelassen. Für sie das Gold für Beliar die Herrschaft. Nun nimmt er sich, was er will mit Blut«. Sie zitterte wieder, während Saraliel Mühe hatte nicht die Nase zu rümpfen. Sie nun zu belehren würde nicht zu einer Konversation führen das wusste er. Es war schwer ihr seine Wahrheit nicht auf die Nase zu binden. »Was wollte er von euch?«, fragte er so sanft wie es ihm möglich war. »Amara«, keuchte sie. »Er sagte nur dieses eine Wort. Wieder und wieder. Er schüttelte mich. Als ich nicht wusste, was er wollte packte er mich mit dämonischer Kraft und schüttelte mich«. Tränen rannen. »Ich wusste nicht, was er wollte. Ich kenne dieses Wort nicht. Ist es ein Wort aus der Dschehenna?«, fragte sie. Der Zauberer dachte nach, dann seufzte er. »Ich habe es ebenfalls noch nie gehört«. Sie nickte. Sie war bestätigt. »Ich fragte ihn ob er mich nun verschonen würde.«. Wieder klapperte sie mit den Zähnen. »Ich werde die Zeit zurückdrehen und wiederherstellen, was mir genommen wurde. Und wenn ich die ganze Welt dafür zerreißen muss«. Ihre Augen traten hervor und sie packte Saraliel an seiner Robe. »UND WENN ICH DIE GANZE WELT DAFÜR ZERREIßEN MUSS«, lachte sie manisch und zog an ihm. Saraliel lies wieder Magie durch ihre Schulter in ihren Körper fließen. Dann schloss sie ihre Augen. »Wenig belastbar«, meinte Vorn trocken und der Magier maß ihm mit einem stark missbilligendem Blick. »Zu den Anderen. Wir müssen wissen, was er sucht und was Amara ist«

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    Tirith

    Man musste ihr zugestehen, dass sie auf ihre Art einen Moment für sich gewinnen konnte. Zuerst schauten fast alle etwas skeptisch drein, doch als Chris zu lachen begann, weil sein Neffe tanzte wie ein Pirat mit zwei Holzbeinen, war das Eis gebrochen. Die Leute die im Grunde die Anwesenden zweier Großfamilien waren klatschten rhythmisch in die Hände und manche sangen weiter zu dem Lied, das Lyara angestimmt hatte. Tara forderte resolut Chris auf und er - Ifran - musste wohl mit seiner Entführung tanzen. Hieß es nicht Stewark Syndrom, wenn die Geisel den Entführer irgendwie sympathisch fand? Der Waldläufer hinterfragte das weniger.
    Ifran konnte - wie so einige des Waldvolkes - tanzen. Einfach, aber mit Lebensfreude wie es gute Sitte und im Blut des Waldvolkes lag Feste zu feiern wie kein anderes Volk.

    Prompt kam ihn das letzte Beltaine in den Sinn, wie er und Aglais getanzt hatten. Wie er sie gewirbelt hatte und sie lachten. Wie sie sich am Tanz berauschten und wie er sie dann ganz der Tradition nach jagte und sie sich bis zum Morgengrauen liebten. Er musste nach Dun Tymor. Musste sie sehen.
    Augenblicklich wurde er von Lyara angestupst die geführt werden wollte. Ifran führte sie gekonnt, ließ sie eine Drehung machen und äffte Chris etwas behäbigeren Tanzstil nach, um die Leute zum brüllenden Gelächter zu bringen. Dann aber führte er die junge Frau. Ganz ohne Hintergedanken mit der Art eines Waldläufers, der gewiss nicht nur aus Pfützen trank und mit Krähen um Kadaverreste stritt.

    “Wer ich in deinem Alter war, ist nicht von Belang. Heute bin ich Ifran Vier-Herzen. Ich bin ein halber Varanter und ein halber Nordmarer, ein ganzer Waldvölkler und manche sagen, ein Berglöwe in Menschenhaut. Für alles andere…”, sagte er und drehte sie abermals, bevor er sie an der Hüfte anhob und in die Luft beförderte - so wie Chris es bei Tara tat.
    “...musst du mir erzählen, durch welchen Gobbo-Bau wir gemeinsam gekrochen sind, als dass ich dir erzähle, wer ich wirklich bin. Lektion 1 - Waldvölkler die dir sofort ihre ganze Lebensgeschichte erzählen sind entweder sehr betrunken, lügen dich an weil du für sie eine Fremde bist oder wissen, dass sie sterben werden. Unsere Währung ist Vertrauen und das erlangst du durch Taten und dein Wort, das du hältst.”, erklärte er ihr und beschrieb im Grunde, wie er Teil dieses Volkes wurde. Er war kein Kind der alten Familien. Aber er hatte sich mehr als nur bewährt und wurde durch das Thing von Beria vor über einem Jahrzehnt bestätigt.
    Lyara drehte sich ein letztes Mal, bevor die kleine Gemeinschaft das Ende des Liedes mit Applaus bekundete.

    “Wir brechen morgen vor Sonnenaufgang auf. Das Tal der Löwin wird unser Ziel sein. Da sind Freunde. Wir gehen Richtung Kap Dun und dann geht abseits der alten Handelsstraße durch die Wälder gen Trelis. Zur rechten Zeit suchen wir Steinwurzeln.”, sagte er knapp und empfahl ihr Tara um Verpflegung zu bitten. Je nachdem, was die Hüterin des Herdfeuers von ihr hielt, bekäme sie dann auch an Verpflegung. Ein unausgesprochenes Indiz dafür, wie die junge Frau hier in Tirith ankam. Ifran selbst verbeugte sich höflich wie er zu solch Gelegenheiten war dankend für den kleinen Tanz und ging zu Chris und einer Frau die hier auch Gast war und er flüchtig kannte. Er wollte Chris um spezielle AUsrüstung fragen.

    Ornlu
    Geändert von Das Waldvolk (16.07.2025 um 12:12 Uhr)

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    Schwertmeister Avatar von Onyx
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    Bakaresh - Haus von Haradaan - WK 1 Lehre #3

    Der dritte Tag im Haus Haradaan war angebrochen und Onyx hoffte, dass seine eigentlichen Reisegefährten Kiyan und Turya noch etwas Geduld hätten. Onyx selbst hatte seinen ersten Wachdienst gestern vollzogen und war auch einigermaßen eingekleidet worden. Nicht alles passte natürlich beim Torgaaner und Onyx war froh darum, das Geschmeide nicht komplett tragen zu müssen. So trug er eine ockerfarbene Tunika mit Lederpolstern als Verstärkung und durfte auf die weite Hose verzichten, bis eine passende geschneidert worden wäre.
    Er hatte den Innenhof des Anwesens bewacht und so in seiner sich wiederholenden Patrouille Einblicke in manche Räume bekommen und auch Leute beobachten können. Haradaan hatte Kinder, die im Hof spielten, doch konnte Onyx nicht sagen, ob es seine waren oder nur manche davon. Die beiden Frauen bei ihnen konnten seine Frauen sein oder womöglich war eine seine Frau und die andere eine Schwester oder Schwägerin oder sogar beide. Onyx interessierte es im Grunde nicht, doch war klar, dass der Händler sicher einmal diese Leute früher oder später aufsuchen würde. Damit bot sich eine Gelegenheit.

    Doch Haradaan kam am gestrigen Tag nicht und so war es wieder Vormittag und Onyx stand wieder Ruga gegenüber.

    Statt sich wie gestern im Ring- und Faustkampf direkt zu messen, übten die beiden an der Technik von Onyx.
    Zunächst zeigte Ruga Onyx, wie man die Faust richtig ballte, um sie als Waffe einzusetzen und die Verletzungsgefahr zu mindern.
    Erst danach durfte Onyx gegen eine Puppe schlagen, die unterschiedlich gefüllte Sandsäcke an sich trug.
    Dabei korrigierte Ruga Onyx Haltung und erklärte diesem wie er seine Defensive mit der schwächeren Hand aufbauen und mit der Schlaghand lauern sollte, wie ein Skorpion mit seinem Stachel. Aber auch eine simple Angriffskombination übten sie ein. Die schwächere Linke griff an, wurde abgewehrt und im selben Moment donnerte Onyx Rechte nach vorne, bevor er mit der Linken einen schnellen Schlag hinterher setzen sollte.
    Ein gutes Dutzend Male übten sie das ein, bis es Onyx für den Anfang anständig machte.

    Danach gingen sie zu Tritten über. Ruga ließ Onyx es vormachen und machte diesem dann gepaart mit Schmerzen klar, dass man so eben nicht zutrat.
    “Vielleicht gegen einen Betrunkenen oder ein Kind, Kolo. Aber jeder mit etwas Ahnung sieht deinen Angriff kommen und kann wie ich eben sofort dein Bein packen und verdrehen. Dann verlierst du das Gleichgewicht und bist dran, Kolo. - Tritt zu, aber täusche den Gegner mit deinen Fäusten. Ein schneller Tritt. Möglichst nicht frontal, sondern von der Seite kommend. - Auf die Knöchel, wenn du starke Stiefel hast. Kniekehle, wenn dein Gegner sie dir anbietet. In den Sack, wenn du es entscheiden willst, Kolo. Gegen den Oberkörper ist es meist nutzlos bis gefährlich zu treten. Aber du kannst den Tritt dazu nutzen, dass dein Gegner seine Deckung aufmacht. Genauso ist es aber auch bei dir umgekehrt. Weich besser zurück, statt einen Tritt irgendwie abzuwehren oder pack den Fuss, wenn dein Gegner denselben Fehler wie du macht, Kolo..
    Wenn wir morgen kämpfen, dann erwarte ich von dir Tritte und gute Faustschläge. Mit der Waffe und ohne, Kolo!”, erklärte Ruga auf torgaanisch und Onyx nickte.

    “Was sind böse Tricks? Wie machst du die Entscheidung im Kampf, Kolo ?”, fragte Onyx.
    “Frauen und Männer, die ihr Haar wie Frauen tragen, packst du am Haar. Pack deinen Gegner an der Ohren, Nase oder drück deine Finger in die Augen. Beiß zu, als würdest du wirklich was abbeißen wollen. Sei nicht scheu und pack einen Mann an den Eiern, Kolo. Das erwarte er nicht und du weißt, wie unangenehm sowas sein kann. Und würgen! Pack die Kehle und lass nicht mehr los. Ein Schattentiger reißt so größere Beute und auch die Löwen hier in Varant, Kolo. Sei ein Schwein! Sei ein Sauhund! Es zählt nur, dass du am Ende stehst, Kolo. - Der Rest ist Erfahrung. Ich bin ein guter Schläger, aber auch nicht mehr. Gut bin ich, weil ich oft genug in Kämpfe verwickelt war. Ich könnte besser sein, aber das was ich kann genügt. Den Rest regelt meine Waffe, Kolo.”, erklärte Ruga und dann begannen sie noch einmal von vorne mit den Lektionen.
    In einer Pause kurz vor Ende der Übungsstunde wandte sich Ruga dann Onyx noch einmal persönlicher zu.

    “Was bist du, Kolo? Dein rechter Arm ist sehr stark. Du stehst fest wie ein Fels und atmest dabei ruhig. Du kannst mehr, heh? Kolo Onyx!”, fragte Ruga. Onyx brummte auf und blickte dem Vetter in die Augen. Ruga war in Ordnung. Das spürte Onyx durch den gemeinsamen Kampf und Ruga spürte es wohl auch.

    “Ich bin der beste Bogenschütze der südlichen Inseln, Kolo.”, sagte Onyx selbstbewusst auf torgaanisch. Es war vielleicht wirklich so und was sollte Onyx Ruga was vormachen. Zudem war Ruga ein erfahrener Krieger und erkannte einen Bogenschützen, der schon viele Jahre einen Kriegsbogen benutzte, genauso wie einen Schildkämpfer oder Speerkämpfer, an deren Haltung und Art sich zu bewegen. Ein Torgaaner wie Onyx mochte auf den ersten Blick als Nahkämpfer durchgehen, weil es einfach viele Torgaaner auch waren und dafür geboren wurden. Aber Onyx war die Ausnahme in Form eines geschickten Bogenschützen, der einen Starkbogen besaß, den man auch erst einmal spannen und beherrschen musste.
    “Aha! Hab mir sowas gedacht, Kolo. Wo ist dein Bogen? Wieso hast du dich nicht als Bogenschütze hier beworben, Kolo?”, fragte der noch größere Torgaaner. Onyx zögerte nicht zu hinterfragen, ob es klug war, Ruga nun die Wahrheit zu sagen. Sie waren Torgaaner und jeder Torgaaner verstand das Gesetz der Rache.

    “Anjun, mein anderer Bruder und ich waren Sklaven. Schon als Kinder. Dein Herr war mein zweiter Herr und er soll für die Peitschenhiebe gegen mich und meine Brüder bezahlen. Für jeden! Haradaan soll wissen, wer ihn bestraft. Ein Pfeil wäre zu einfach, Kolo Ruga.”, sagte der Waldläufer.
    “Verstehe, Kolo. Das Gesetz der Rache, heh? Hmm. Haradaan ist mir ein guter Herr. Aber jeder Kolo ist mir ein guter Freund. Komm zu mir nach deinem Dienst, Kolo. Du hast nichts zu befürchten. Aber ich will mit dir reden, Kolo.”, sagte Ruga in ernsten Worten. Onyx nickte und dann nickte Ruga ebenso und beendete die Übungsstunde. Für Onyx begann der Dienst und Ruga empfing drei der varantischen Wachen, um sie weiter auszubilden.

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