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    Provinzheld Avatar von Nareth
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    Reddock

    Er ließ den Paladin seine Standpauke beenden, unterbrach ihn nicht obwohl es Nareth mehr als nur einmal kitzelte etwas dazu zu sagen. Doch er wusste es besser. Paladine hatten ihre eigenen Moralvorstellungen, ihren Kodex und duldeten keinerlei Widerworte. Als Ulrich fertig war, holte der Jäger erst einmal tief Luft und seufzte vermutlich lauter als gut für ihn war.

    „Zunächst einmal möchte ich mich bei dir entschuldigen, Gerrit. Es tut mir leid, wenn ich scheinbar stark urteilend rüberkam. Das lag so nicht in meiner Absicht. Ich versuche lediglich das wie und warum zu verstehen. Meine eigene Erfahrung als auch die meiner Familie unterscheiden sich erheblich von eurer. Vermutlich wird deshalb auch ein völlig anderes Maß für das Abwägen von Beurteilungen angesetzt. Verzeiht mir.“
    Er wandte sich dann wieder an Ulrich und hielt dem Blick des Veterans zunächst stand, bis Nareth einsah, dass ein solch kindisches Verhalten, wie ein Wettstarren, auch niemanden voranbrachte.
    „Und euch erstmal Danke für die… ausgiebige Darstellung eures Standpunktes. Mir ist bewusst, dass der Krieg Menschen verändert. Meine Heimat Drakia mag klein sein, aber das heißt nicht, dass Krieg dort etwas Unbekanntes ist. Im Gegenteilt ist drakia im Laufe der Jahre immer mehr zu einem Zufluchtspunkt von Deserteuren, Kriegsgeschädigten und Veteranen geworden. Menschen, die genau den Scheiß, von dem ihr berichtet habt, hinter sich lassen wollen. Ich habe die Augen dieser Menschen gesehen, ihnen zugehört und gesehen, wie sie bei dem Klang von Metall reagieren. Die Panik, Angst, Verzweiflung und Schlimmeres war stets mehr als deutlich zu erkennen. Viele flohen in den Alkohol, manche versuchten es zu überspielen mit dummen Witzen oder vögelten durch die Stadt. Jeder hat so seine Herangehensweisen. Ob diese gut oder schlecht sind, sei dahingestellt, aber solang es funktioniert?“

    Nareth‘s Blick wanderte nun zum Lagerfeuer, seine Augen wurden leer und seine Gesichtszüge hart. Jeder Mensch urteilte über Andere, die ganze Zeit. Erstes sehen, erste Kommentare, Mimik, Gestik, Tonalität und so weiter und so fort. Jeder Mensch urteilte konstant über andere, seine Umgebung und hoffentlich auch über sich selbst.
    „Ulrich… es geht mir nicht darum Gerrit und seine Kameraden an den Pranger zu stellen. Ich will nur versuchen zu verstehen, wieso er den Weg der Erpressung gewählt hat, anstatt beispielsweise seine Arbeit auf dem Feld anzubieten. Oder Botengänge. Holzfällerei. Reparaturen. Jeder weiß, dass Arbeit auf dem Land niemals knapp wird. Wieso also Gold verlangen? Gerrit sagte ja sogar selbst, dass die Bauern ihn und seine Leute durchfütterten. Was absolut legitim ist, da stimme ich euch zu. Vermutlich waren sie nur nicht mehr erwünscht, weil auch die Ressourcen eines Hofes, vor allem nach einem Krieg, echt knapp sind und drei zusätzliche Mäuler eine herbe Belastung waren. Vor allem über einen langen Zeitraum. Vielleicht schwenkte auch die Dankbarkeit der Bauern um, weil sie das Gefühl hatten, die Rebellen sollten etwas tun für das Dach und Essen. Wie gesagt, irgendwelche Tätigkeiten. Muss ja nicht mal was Großes sein. Ich persönlich hab einfach ein enormes Problem, dass er ausgerechnet die Option der Erpressung wählte, anstatt etwas Nützliches. Er sagte doch selbst er habe den Sinn im Leben vielleicht verloren.“
    Er seufzte erneut…

    „Ich will euch wahrlich nicht unterstellen, dass ihr eine schlechte Urteilskraft habt. Das mit Nichten. Jon ist ein toller Kerl und Gerrit und seine Leute haben auch ihr Herz am rechten Fleck. Meiner Meinung nach ist das Ganze nicht mal wirklich seine Schuld, dass alles so aus dem Ruder geraten ist. Was ihm fehlte war Führung. Ob diese nun durch Innos kommen mag, oder schlicht durch einen Befehlshaber ist ja erstmal wurscht. Doch wenn so viele Rebellen hier blieben in Myrtana nachdem der krieg hier auf dem Festland gewonnen war, wieso blieb keiner der Führung hier, um alles sauber abzuwickeln? Wieso gab es von oben ausgehend keinen Plan für nach dem Krieg? So wie ich euch bislang erlebt habe, habt ihr ein extremes Pflichtbewusstsein, Sir Ulrich, und ich würde auch grob schätzen, dass genau dies es auch ist, dass euch zurück nach Myrtana, nach Reddock gebracht hat. Ihr wollt genau solche Geschichten wie die von Gerrit verhindern, oder zumindest geraderücken, richtig?“
    Ein seltsam von Hoffnung erfülltes Funkeln stahl sich in die Augen des Jägers, als er beim letzten Satz zurück zum Paladin blickte. Dann begann er leicht zu lächeln.
    „Aber was weiß ich schon, ich bin ja nur ein Grünschnabel, der sein Leben nicht im Griff hat und Nichts erreicht hat. Das könnt ihr über mich ja genauso gut alles bereits wissen. Man soll ja nicht vorschnell über andere urteilen, nicht wahr?“

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    Apprentice Avatar von Myrtanische Spione
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    Myrtanische Spione ist offline

    Vengard

    »Es besteht kein Zweifel?«, fragte Daelon und lies sich schwer in seinen thronartigen Stuhl zurücksinken. Er warf das Pergament auf den großen Tisch vor ihm. »Alle Indizien deuten darauf hin, dass es echt ist. Der Inhalt ist schwer zu greifen, doch naheliegend ist..«. Der schwarz gekleidete Mann vor ihm schluckte. Lord Lomín brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen. Er hatte sein übliches arrogantes Grinsen verloren. Atmete schwerer wie gegen Widerstand. Fühlte das Licht der Kerzen wie Nadelstiche in den Augen. Sein Herzschlag pochte gegen seinen Brustkorb wie ein wütender Keiler. Er versuchte seine Gedanken wie wie Vögel in einem Käfig gegen das Metall klatschten zu bändigen doch es gelang ihm nicht. Handeln wollte er. Jemand verantwortlich machen. Doch er schützte das Reich. Er musste besonnen bleiben. Es tat ja sonst Niemand. Sie seufzte er schwer, schloss die Augen so als wollte er sich endgültig zu Ruhe setzen und setzte dann den Blick eines Raubvogels auf der seine Beute finden würde.

    »… muss euch mit Bedauern mitteilen, dass eure Nichte Lyara von Vater und Mutter geholt worden sind und aus dem Leben genommen wurde«. Caladric trommelte auf dem Tisch herum. Es war verklausuliert. Nicht direkt. Uneindeutig. Bewusst? Seine Gedanken überschlugen sich. » Gibt es Beweise?«, fragte er an den Mann vor ihm gewandt, der ihn anschaute wie ein Reh das einem Rudel Wölfe vorgeführt wurde. »N..nur der Brief Herr sonst ...«. »Also nein«, konstatierte der Aristokrat, erhob sich und schaute aus dem Fenster. Die Nachtluft kam kalt wie die Umarmung des Winters hinein. Einen Moment fragte er sich ob das die Umarmung des Todes war die auch ihn einst holen würde. Er verscheuchte den Gedanken mit einem grimmigen Gesicht.

    »Was werden wir unternehmen?«, fragte der Mann nach einer Weile. »Findet ihn. Sucht überall im Reiche nach ihm. Aktiviert alle unsere Kontakte. Nehmt die Fährte bei allen Verbindungen auf die er jemals hatte. Bekannte Familie, Freunde und Spießgesellen. Jede Hure die er bestiegen hat. Ich will, dass ihr ihn findet und zu mir bringt. Dann frage ich ihn selbst wie er so dumm sein konnte mich so zu enttäuschen«. »Ja Mylord«, versicherte der Mann und wollte sich schon umdrehen, doch Daelon sprach: »Seid nicht zimperlich. Die Angelegenheit ist persönlicher Natur«. Der Mann nickte. Dann war er verschwunden.

    Draco

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    Adventurer Avatar von Lyara
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    Beria

    Lyara war überwältigt. Konnte kaum in Worte fassen was sie gerade erlebt hatte. Sie spürte das Blut in ihren Adern pumpen. Fühlte wie die Luft in ihren Lungen brannte und das Lied der Magie in ihren Ohren erschallte. Sie war überwältigt. Tief berührt wie sie es schon lange nicht mehr gewesen war. »Ich… habe dich gefühlt, bevor ich dich gesehen habe. Deine Magie war zuerst ein Herzschlag – nicht deiner, nicht meiner – sondern der Welt selbst. Ich roch den Apfel und den Zimt, als wären Erinnerungen lebendig geworden. Und dann… war da dieses Gefühl, als ob alles, was lebt, für einen Augenblick dasselbe Lied singt«. Sie hörte die Melodie. Alt und erhaben die in ihren Ohren widerhallte. »Ich sah keinen Zauber, ich war Teil von ihm. Es war, als würdest du mich in die Mitte eines Kreises stellen, in dem Licht und Dunkel, Leben und Tod sich nicht mehr widersprechen. Deine Magie hat mich nicht berührt – sie hat mich erinnert. Daran, dass ich selbst Teil dieser Welle bin, von der du gesprochen hast.« Sie schluckte. Konnte es nicht viel besser in Worte fassen. In Worte fassen was kaum begreiflich war.


    »Wenn ich ehrlich bin… –…dann glaube ich, Magie ist kein Werkzeug. Sie ist ein Wesen. Ein Atem, der durch uns fließt, wenn wir still genug sind, ihn zu hören. Ich habe dich gespürt, Meisterin – aber auch mich. Und für einen Moment konnte ich keinen Unterschied mehr erkennen.«. Sie berührte den Traumstein, der sich kalt anfühlte. »Ich frage mich ob er nicht besser bei einem von euch aufgehoben wäre. Ich komme mir im Vergleich ziemlich winzig vor«, meinte sie und hielt ihrer Meisterin den Stein hin. »Wenn ihr ihn fordert, dann soll er euch gehören. Ich trage die Last, doch wenn ihr anders entscheidet soll es so sein«, meinte sie noch immer beeindruckt. Die Geister mit denen sie zu tun haben würde, waren vielleicht sogar stärker als Noreia . Keine Gute Basis, wenn ihre Magie so winzig war im Vergleich. Sie schüttelte den Gedanken ab. Das war nichts was ihre Meisterin hören wollte. »Wie kann ich beginnen? Ich kann die Magie hören in meinen Ohren. Wie komme ich dazu mit ihr etwas zu machen?«, fragte sie neugierig.

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    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Beria

    “Du solltest niemals daran zweifeln, dass dir etwas nicht zusteht oder du zu schwach bist. Du hast ja gesagt - egal wie man es dreht und wendet und sich eine Ausrede reimt. Trage die Konesequenz. Wir Druiden tragen sie auch, weil wir dich aufgenommen haben. Denkst du Ifran zweifelt daran, was er zu tun hat. Er hat heute Morgen Beria verlassen. Ist nach Duen Tymor aufgebrochen, wo man ihn nicht finden wird. Die Konsequenz mit dir im Bunde zu sein? Also trag dein Schicksal mit Entschlossenheit. Du bist eine Frau und das macht dich stärker, wenn du es erst einmal kapierst.”, sagte Noreia in einem sehr deutlichen Ton und stand auf. Sie legte Holz am Herdfeuer nach und setzte noch einmal Wasser auf.

    “Wenn die Magie für dich ein Wesen…ein Atemzug durch uns selbst ist, den man hören und spüren kann. Wie kannst du diesen Atemzug selbst beeinflussen? Wie wirst du selbst dieser Atemzug? Das ist die große Frage, nicht wahr? Nun…Ist dieser Atemzug für alle gleich, egal welchem Gott sie dienen? Was denkst du, wie die Magie ist? Rein und ungetrübt? Verändert, wenn man sie berührt? - Das müssen wir klären und du dir dieser Dinge bewusst werden, bevor du zum Atemzug wirst. Wie will man zum Sturm werden, wenn man den kleinsten Windhauch nicht versteht.”, sagte die Druidin und pflückte Kräuter vom mittig gelegenen Balken.

    ornlu
    Geändert von Ornlu (10.11.2025 um 10:26 Uhr)

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    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Reddock

    „Wenn ich vorschnell urteilen würde, würde so Mancher nicht mehr leben..., hätte ich dir wohl kaum angeboten mich zu begleiten“ bemerkte Ulrich augenzwinkernd. Nareth hatte überraschend ruhig auf die Rede und spitzen Bemerkungen des Paladins reagiert und sich in aller Form entschuldigt. Das nahm der Kommandant wohlwollend zur Kenntnis, zeigte es ihm doch, das der Jüngling sich doch mehr Gedanken machte als vermutet. Das er wissbegierig war, fürs Leben lernen wollte, das waren gute Voraussetzungen um seinen eigenen Weg zu finden, die ersten Schritte in die richtige Richtung hatte Nareth wohl gemacht.

    „Es macht wenig Sinn im nach hinein zu hinterfragen warum Gerrit nicht dieses oder jenes gemacht hat, davon wird die Sache auch nicht besser. Was geschehen ist, ist geschehen und lässt sich nicht rückgängig machen, was bringt es da noch darüber zu philosophieren was man hätte anders machen können? Das ist weder lehrreich noch hilfreich und würde letztlich nur dazu führen doch noch Jemanden in ein schlechtes Licht zu rücken, wem wäre damit gedient? Wie gesagt ist Niemand zu Schaden gekommen, mehr gibt es dazu nicht mehr zu sagen.“

    „In einem Punkt stimme ich dir ohne wenn und aber zu..., Gerrit wäre sicherlich nicht vom Weg abgekommen, wenn sein Kommandant..., meine Wenigkeit, geblieben wäre. Als Paladin bin ich dem König verpflichtet, deshalb bin ich, nachdem die Orks in Myrtana besiegt waren, mit dem Großheer weiter nach Varant gezogen. Dort galt es die Verbündeten der Orks, die Assasinen vernichtend zu schlagen, was letztlich auch gelang. Übrigens sind viele Rebellen dem Ruf des Königs nach Varant gefolgt, so viele sind also gar nicht in Myrtana geblieben. Nach der alles entscheidenden Schlacht um Bakaresh ging es weiter nach Thorniara, auch dort musste die Ordnung wiederhergestellt werden. Es gab also viel zu tun und es dauerte eben seine Zeit das große Chaos wieder zu beseitigen, wahrlich keine leichte Aufgabe“ erklärte der Paladin.

    „Und ich bin tatsächlich nach Myrtana zurückgekehrt um Männer für meine Truppe zu rekrutieren und halte derzeit Ausschau nach ehemaligen Rebellen, du lagst mit deiner Vermutung also gar nicht mal so falsch. Allerdings geht es mir in erster Linie darum die fähigsten Männer, können natürlich auch Frauen sein, ausfindig zu machen und weniger darum vom Weg abgekommene Rebellen wieder auf Kurs zu bringen. Die Anforderungen für meine, ich nenne sie mal Spezialeinheit, sind sehr hoch, labile Persönlichkeiten wären in dieser Truppe fehl am Platz, salopp ausgedrückt und nicht in Stein gemeißelt. Wenn ich einem Rebellen mit einem Platz in meiner Truppe weiterhelfen kann, dann soll es mir recht sein, das werde ich dann entscheiden, wenn sich mir die Frage stellt.“

    „Apropos fähige Leute, sagtest du nicht das du dich im Schwertkampf versuchen wolltest“ lenkte Ulrich vom Thema ab, es war wohl alles besprochen. „Wir werden sicherlich eine Weile hier bleiben, die Zeit könntest du ja sinnvoll in der kleinen Arena zum trainieren nutzen. Vielleicht liegt irgendwo noch ein altes Schwert herum, das würde für den Anfang reichen..., schau dich doch mal um“...

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    Provinzheld Avatar von Nareth
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    Reddock

    „Und ich dachte immer, dass die Paladine zuerst Innos, dann dem König verpflichtet sind. Sei’s drum. Ihr habt vermutlich Recht, dass zu viel Bohren auch keinen weiterbringt. Ich schau dann mal nach einem Schwert…

    Wobei, eine Frage hab ich an euch, Herr Schwertmeister.

    Durch meinen Vater hab ich die absonderlichsten Arten von Waffen bereits kennen lernen dürfen. Wie weiß ich mit welcher Waffengattung ich am besten kämpfen sollte? Manche bevorzugen Äxte, andere klassisch Schwerter, wieder andere Kurzschwerter, Anderthaltbhänder, Degen oder Rapiere, oder direkte stumpfe Sachen wie Streitkolben, Morgensterne oder Hämmer… Wie weiß ich, was für mich am besten geeignet ist, sodass ich keine Zeit mit dem Training von Waffen verschwende, die ich eh nie meistern werde?“

    Da war es wieder. Das völlig zu Grunde denken Nareths, oder so wie es Trilo nannte: ‘Zerdenken‘. So auf Effizienz aus zu sein war Segen wie auch Fluch für den jungen Jäger, und an sich sogar der Hauptgrund wieso sich Trilo weigerte ihm irgendwelche Waffenfähigkeiten beizubringen.

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    Waldläufer Avatar von Naira
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    Fort Nemora - noch ein Tag, Dämmerung - Mission: Kill Bill

    Ihr Haar war noch etwas feucht und roch angenehm nach den Ölen des Rainfarn. Zusammen mit Birkenblättern hatte sie es einigermaßen hinbekommen, ihr Haar in ein Messinggelb zu färben. Es war heller als geplant, doch das würde mit den letzten Schritten schon gut aufgehen.
    Die Gedanken um ihr Haar halfen ihr, sich von der Anspannung abzulenken. Sie hatte alles akribisch, ja besser gesagt pedantisch überprüft und vorbereitet. Nichts sollte dem Zufall überlassen werden. Zumindest nicht das, was sie selbst kontrollieren konnte.

    So steckte Stallions Dolch in der Tür und war schnell gegriffen, sobald die Tür wieder zu war. Stallions Langschwert lehnte hingegen direkt links der Tür an der Wand. Sofort greifbar für ihre Unterstützung.
    Im Raum selbst hatte sie für eine Täuschung gesorgt und zählte darauf, dass Bill in der Eile nicht mit einer Fackel in den Raum kommen würde.

    Sie selbst hatte nicht Stallions Schwert gewählt. Es war lang und von recht guter Machart, doch leider auch nicht für sie derart gemacht, dass sie es besser einhändig und schnell führen konnte. Ein Mann konnte es besser führen.
    Das Schwert aus der Waffenkammer war hingegen etwas kürzer, leichter und im besten Fall anständig geschmiedet, im Vergleich zu Stallions wirklich guten Schwert. Aber das genügte Naira. Sie war die klobigen Übungsschwerter gewohnt, da war das eine erhebliche Steigerung.
    Sie würde rechts der Tür stehen und damit eng an der Wand lehnen, wenn die Tür geöffnet werden würde.
    Alles andere würde das Schicksal entscheiden.
    Das Überraschungsmoment gehörte ihr. Der Vorteil danach gehörte ihnen und dann kam es darauf an, dass keiner von ihnen verletzt wurde.

    Naira blickte aus dem Fenster, das durch Fensterläden geschlossen war. Der fingerdicke Schlitz genügte, um bei schwindendem Tageslicht zu sehen, wer da die Gasse entlang runter kam.

    “Etwas spät…aber das genügt.”, sagte sie zu sich, als sie Jaleel und Bill kommen sah. Sie eilte in ine Ecke des Raumes und ließ die am Boden leicht flackernde Laterne aufbrennen, damit mehr Licht zumindest diese Ecke gut beleuchtete. Dann beeilte sie sich wieder ihren Ausgangspunkt zu erreichen.
    Ihr Herz pochte wie wild, denn sie würde gleich etwas tun, was sie bisher nicht getan hatte.

    “Leben vor Tod.”, sagte sie zu sich, um sich Mut mit diesem Ideal zu machen und meinte damit sich selbst. Sie würde nicht ihr Leben zerstören oder es beenden lassen, weil es Menschen wie Bill gab. Bill war ein Sadist und gefährlich. Nicht weil er eine Waffe bei sich trug, sondern weil er jeden totschlagen würde, der ihm nicht passt, wenn er dürfte. Der jede Frau, über die er Macht hatte, so ansah, dass ihr gleich klar war, dass sie besser niemals allein mit diesem Mann an einem Ort blieb.
    Der gefallen, ja sogar Lust zu empfinden schien, wenn er andere prügeln und erniedrigen konnte. Oft genug hatten sie seinen Stock zu spüren bekommen und oft genug machte er ihnen allen einfach die Art von Angst, die in der Tierwelt ein tollwütiges Tier verursachte. Zuletzt war dann die Folter von Gruppe 4 und fast vollzogene Schändung vom Naira, die überhaupt die Idee gebar sich an Bill endgültig zu rächen.
    Jeder aus Gruppe 4 wusste, was Bill war. Ein Monster.

    Sein Tod würde andere vor Schaden bewahren und die Welt zu einer besseren machen - und ihrer Gruppe bei der Flucht verhelfen. Das war nicht ihre Ausrede, um zu töten, sondern etwas, was ihr Gewissen erleichterte.
    Naira atmete ein und umgriff das Schwert noch einmal fester und beidhändig.
    Schritte kamen näher.

    “Chier. Das Licht brennt noch…”, hörte sie Jaleel sagen und vernahm, wie Bill sein Schwert zog und irgendwas murmelte.
    Naira atmete aus und auf einen Schritt von Bill vor, setzte es einen wuchtigen Tritt gegen die Tür.

    Sie schreckte auf, die Tür jagte mit vollem Schwung und quietschenden Scharnieren gegen die Innenwand und prallte dann zurück. Der Dolch fiel direkt vor der Wand zu Boden, während die ganze Wand und Tür rumpelten. So war das nicht geplant, aber nun Tatsache.

    “Guten Abend, Kayla!”, sagte Bill mit seiner lauten Stimme und kam mit der Schwertspitze voran durch die Tür gestürmt.
    Sofort fixierte sein geschultes Kriegerauge die Figur, die an einem Regal am Ende des Raumes stand. Bill jagte mit dem Schwert vor, holte schreiend aus und erwartete eine Reaktion der Figur. Doch die regte sich nicht. Sie war eine etwas besser gemachte Strohpuppe im Halbdunkel des Raumes.

    Stattdessen trippelten Nairas Stiefel über den Steinboden und schnell wie sie war, jagte sie mit der Klinge nach Bill. Ihre Stichattacke durchbohrte nicht Bills Rücken, wie sie es wollte. Stattdessen hatte er sich noch schnell gedreht und ihr seine linke Seite zugewandt. Schützend hielt er den linken Arm vor sich und ließ schnell seine Klinge in der anderen Hand vorschnellen.
    Der Stich wurde nach oben abgelenkt. Naira bremste in ihrer Vorwärtsbewegung, nutzte Bills Abwehr, um die Klinge einhändig zu greifen und schlug einen Halbkreis mit der Klinge. Bills linker Oberschenkel wurde mit einem schnellen Streich erwischt.
    Der Gardist schrie auf, als sich die Klinge schmatzend durch das Leder seiner Hose schnitt und Sehnen und Bänder verletzte oder sogar durchtrennte.
    Naira machte einen Schritt zurück, zog die Klinge nach und setzte erneut zum Stich an, doch Bill riss sich hoch, schwang seine Klinge gekonnt ihrer Stichattacke entgegen und trieb sie mit einem weiteren Schlag zurück.

    “Waldschlampe! Dafür wirst du büßen!”, zischte er und trat mit der blutenden Schnittwunde nicht mehr gut auf dem linken Bein auf.

    “Jetzt bekommst du, was du von Anfang an verdient hast, du myrtanischer Schweinehund!”, zischte Naira zurück, wiederholte Bills Worte, als er sie bei der Folter am Schopf gepackt hatte und attackierte ihn entschlossen.
    Bill war besser und erfahrener mit dem Schwert. Stärker - ohne Zweifel. Doch Naira war schneller und wusste, was sie konnte und nicht konnte. Sie hatte sich in ihrer Ausbildung hier gegen Gegner wie Bill zeigen können - Stallion, Gallhadan, Darquan und auch Bill selbst. Gegen alle hatte sie nicht gewonnen, aber ihre Momente gehabt.
    Sie alle waren der Kriegertypus der Bill auch entsprach und die die myrtanische Armee schätzte. Wuchtig, schwer und stark im Nahkampf.
    Naira konnte und würde niemals auf gleiche Art wie diese bulligen Typen mithalten können, doch das war auch nicht ihre Kampfweise. Im Duell hatte sie eine Chance, wenn sie auf ihre Schnelligkeit und Geschick setzte. Das hatte sie auch im Übungskampf gegen Bill gezeigt. Er hatte zwar gewonnen, aber damals war er auch nicht schon verletzt.

    Bill wehrte ihre zwei diagonalen Hiebe ab, schützte sein Bein, auf das die Diebin gezielt ging, da er damit nicht mehr gut in der Beinarbeit war. Hätte sie sein linkes Bein, dann wäre er im Nachteil.
    Dann ging Bill mit zwei Schritten in die Offensive, versuchte Naira zu packen und mit seinem Schwert zu köpfen. Wütend waren seine Hiebe und knallrot sein kahler Schädel im Licht der Laterne.

    Naira griff an, beherzt und doch vorsichtig da Bill mit seinem Bein gerade viel mehr einem sich verteidigenden Turm glich. Sie holte aus, schlug seitlich zu und ließ Bill die Klinge nach unten hin abwehren. Dann sprang sie schnell zurück, wie ein Wiesel und machte wieder eine Attacke nach vorne. Die war jedoch nur angedeutet und zügig zog sie die Klinge zurück, machte drei schnelle Schritte, holte dabei aus und schlug mit Schwung halb kniende auf Kniehöhe zu. Bill wich zurück, tart auf das schmerzende Bein auf und Naira jagte mit ihrer beidhändig von unten nach oben geschwungenen Klinge hinterher.
    Bill wehrte erwartungsgemäß von oben und kreuzend ab und konnte die Wucht nur nach oben hin ableiten. Kurz war seine Deckung damit offen und Naira setze nach. Ihr Stich hätte in seine Brust gehen sollen und wurde dann von einen erfahrenen Kämpfer wie Bill mit der Parierstange seines Schwerts noch einmal abgeleitet.
    Im Gegenzug griff Bill nach Naira und wollte mit der Parierstange ihr das Gesicht zertrümmern.
    Naira duckte sich nach unten weg, profitierte von ihrer geringen Größe und hatte Glück, dass Lärm in der Tür erklang.
    Kurz blickten beide in die Tür, wo zunächst nur Jaleel gestanden hatte und dann laufend Barik und Danzo in den Raum stürzten. Barik packte sich Stallions Schwert, Danzo suchte den Dolch und Naira zog sich mit zwei kurzen Schritten zurück.

    “Am Boden!”, rief Naira und wich Bills sofort gesetzter Attacke aus, da er erkannte, dass drei Gegner zu viel waren. Er war nun in der Falle.
    Naira parierte einen wuchtigen Schlag und bekam eine Scharte in ihre Klinge. Der Metallsplitter riss ihr einen Kratzer in die Wange und kurz darauf flog ihr Bills Faust entgegen. Sie ließ sich geistesgegenwärtig auf den Hintern fallen und entging dem Fausthieb. Sie machte das, was sie schon in Übungskämpfen gemacht hatte und kam Bills Tritt zuvor.
    Sie schwang ihre Klinge am Boden, zwang ihn mit dem Tritt zu stoppen und rollte sich dreimal der Länge nach wie ein Seehund zur Seite. Sie bekam diese ungeschorene Möglichkeit, weil Bill nun wütende Hiebe Bariks abwehren musste.

    Barik hatte eine große, offene Rechnung mit Bill. Er war es, der am meisten durch Bill eingesteckt hatte. An dem hünenhaften Baribal hatte Bill bestimmt ein Dutzend seiner Rohrstöcke durch Einschlagen auf Barik zerstört. Und dank Barik und seiner Provokationen, hatte er den Rest der Gruppe vor den Haut blutig schlagenden Hieben oft bewahrt, wenn Bill wieder einmal einen schlechten Tag hatte.

    Bill wehrte die Hiebe des Hünen gut ab, musste sich aber langsam zurück drängen lassen. Barik hatte keine große Technik, schlug nicht Finten oder dergleichen. Er nutzte brutale Gewalt und einen Sinn dafür, wo es besonders wehtun könnte. Fast schon könnte man es einem Ork gleich bezeichnen, doch das wurde weder der einen noch der anderen Seite gerecht vermutete Naira. Barik war nicht blind, lief nicht in eine offene Falle von Bill, bei der er einen Konter einstecken musste. Er ließ ihn aber wissen, dass ein Fehler genügte, um zu sterben.
    Bill trieb dann mit einem gekonnten Manöver Barik in die Defensive und versuchte den Hünen mit seiner Erfahrung und Klasse zu bezwingen, doch nicht ohne Danzo, der den Dolch auf Bill warf und nur knapp verfehlte. Barik schuf Abstand und nahm eine lauernde Position mit gehobenem, auf Bill zeigenden Langschwert ein.

    Naira war wieder aufgestanden und hatte ähnlich Barik ebenso die Klinge auf ihrer Augenhöhe gehoben und zeigte auf Bill mit der Spitze. Danzo indes hatte nicht mehr den Dolch, dafür aber seine Fäuste und waffenlose Kunst mit der er sich nicht verstecken müsste.

    “Aufteilen!”, rief Naira. Die Drei verteilten sich rund um Bill und Barik hinderte diesen schnell in eine Ecke zu schreiten, damit er seine Defensive besser aufbauen konnte.
    “Waldbanditenpack! Ihr werdet hier nicht lebend raus kommen. Egal ob ich sterbe. Ihr werdet hängen und davor Schmerzen erleiden, die nicht von dieser Welt sind.”, spuckte Bill aus und rief “Kommt her, räudige Banditen!”

    Die Provokation reichte, um sowohl Barik, als auch Naira zum Angreifen zu reizen. Sie möchten zu zweit im Vorteil sein, doch Bill reagierte auf die beiden hervorragend und bewies, dass er zurecht Gardist war und die beiden gar kein einsgepieltes Duo. Barik wurde geblockt und bekam Bills Faust ins Gesicht, bevor er sich instinktiv drehte und sein Langschwert so hielt, dass Nairas Attacke pariert wurde und er die Klinge umreißen konnte. Fast hatte er mit einer schnellen Drehung seiner Waffe Naira entwaffnet, konnte aber den finalen Schlag nicht setzen, wei er auf Danzo reagieren musste. Der war vorgesprungen, rutschte etwas am Boden und versuchte Bill mit einem Tritt von den Beinen zu holen.
    Bill wich aus, schrie aber gleichzeitig auf, da er sein verletztes Bein stark beanspruchen musste.

    Ohne Umschweife attackierte Naira wieder und Bill schlug wild um sich in ihre Richtung bevor er mit drei Schritten in Richtung Barik seine Attacke verhindern wollte, indem er sich mit dem Körper gegen diesen warf.
    Barik wurde zurückgestoßen, Danzo sprang auf und nahm Abstand als Bill nach diesem jagte und Naira stellte sich vor Danzo, um Bills Waffe abwehren zu können.

    Wenige Sekunden des Stillstands herrschten, bevor die drei Waldvölkler sich durch ihre Blicke absprachen und Bill ahnte, dass es jetzt darauf ankommen würde. Danzo pfiff auf und alle Drei attackieren den Gardisten. Bill schlug seine Klinge weit um sich, fixierte Naira und Danzo und schlug dann in Richtung Barik, der mit einem wütenden Überkopfschlag gestoppt werden musste. Bill parierte mit kreuzenden Klingen und wurde doch runtergedrückt vom Hünen. Doch das war Bills Plan die Wucht hinter Bariks Attacke für sich zu nutzen. Er zog gekonnt mit dem Schwert weg und leitete - selbst zur Seite weichend, Barik um, so dass er Naira und Danzo entgegen stampfte.
    Die wurden ausgebremst und just hatte Bill seinen Rücken nun in einer Ecke in Sicherheit gebracht.

    “War das alles!?”, knurrte er und sah sich den zwei Schwertkämpfern gegenüber, die an die Seiten gingen, während Danzo begann einen Angriff zu starten. Doch Bill wusste, dass es eine Finte war und sich niemand offen in ein Schwert warf, das auf ihn zeigte.
    Naira nickte Barik zu und ließ diesen dann angreifen. Bill wehrte ihn ab, drehte sich in erwatung von Naira attackiert zu werden, doch die kniete mit einen Schritt ab, griff Stallions Dolch und warf diesen nach Bill.
    Von Schwertmeistern, die fliegende Dolche und Armbrustbolzen abwehrten, hatten sie alle gehört, doch Bill war nicht solch einer. Der Dolch fand sein Ziel in Bills Waffenarm, den er schützend vor seinen Oberkörper gebracht hatte.
    Danzo nutzte das Momentum und war nah genug an Bill, um ihm einen Tritt gegen seine Abwehr mit Armen und Schwert zu setzen. Bill knallte gegen die Wand.
    Bariks Hieb vermochte Bill halbwegs noch zu parieren, doch Nairas Stichattacke bohrte sich vorbei an seiner Defensive zwischen die Rippen.
    Bill röchelte und spie Blut. Fluchte gurgelnd irgendwas und sah Naira an, wehrte dann den Angriff von Barik nur schwach ab und bekam seine Waffe dabei aus der Hand geschlagen, da der Dolch seine Wirkung zeigte und die Griffkraft nicht mehr reichte.
    Barik war es auch, der mit Stallions Langschwert von oben diagonal zwischen Kopf und Schultern Bill eine klaffende Wunde in den Brustkorb riss.
    Bill stöhnte auf, sackte zusammen, fiel auf die Knie und dann mit dem Oberkörper nach hinten gegen die Wand. Röchelnd und voller Schmerzen sah er sein Ende kommen. Stallions Klinge steckte immer noch im Oberkörper.

    “Noch bevor es für mich endet…wird es für jemand anderen ein Ende geben. - Erinnerst du dich an unseren Kampf, Bill? Du warst gemeint! Wer zuletzt lacht…”, sagte Naira vor ihm kniend bittersüß.
    “...lacht am Besten. Du hättest mich totprügeln sollen, als du es noch konntest. Geh zur Hölle, Bill.”, raunte Barik und war abgekniet, um Bills Ende zu erleben. Danzo schwieg und blickte Bill verachten an. Dann starb Bill unter einem letzten Schwall Blut, das aus seinem Mund kam.

    Naira packte Bariks Schulter und drückte sich dankend an diesen und auch Danzo umarmte sie. Jaleel kam hinzu, besah sich den Toten und wurde auch von Naira gedrückt.

    “Danke. Das vergessen wir dir nicht. - Erstaunt über das blond? Es gibt noch mehr zu wissen. Bald…wenn wir hier raus sind. Schaffst du es? Holst du die Wachen vor der Kommandantur wie besprochen?”, fragte sie den Varanter. Er nickte und wusste, dass er auf Stallion warten musste, bis der das Lagerhaus verließ. Von dort waren es keine zehn Minuten bis hierher und dazwischen war die Kommandantur. Im besten Fall würde er noch Eyck Natalis oder Harkon antreffen. Doch die Wachen bei der Kommandantur waren eine sichere Konstante.
    Jaleel ging los.

    “Wir räumen jetzt auf und lassen Bill da liegen. So passt das. Da unter dem Tisch ist das Sumpfkraut, das wir Stallion geklaut hatten. Legt es ordentlich da auf den Tisch bei der Laterne. Wir haben noch etwas mehr wie eine halbe Stunde Zeit.”, sagte die Diebin und holte selbst eine Kerze hervor und ein Stück Pergament.
    Die Kerze würde am Fenster brennen.
    Das Stück Pergament war eine Fälschung. Eine einfache Nachricht von Bill in der er beschrieb, wo Migul vergraben lag. Die Drohung es zu verraten und ein Preis für sein Schweigen. Der Treffpunkt hier und die Zeit etwas nach Sonnenuntergang.

    Bills Preis war Sumpfkraut und Stallions Gold, das er dank ihrer anderen Nachricht mitbringen würde. Zusammen mit der Gewissheit für diesen Dienst für seinen Mord an Migul nicht mehr von den Wissenden behelligt zu werden.
    Die Fäden die sie gesponnen hatte, zogen sich bald zusammen.

    Naira half Barik sich vom Blut zu befreien und Danzo prüfte noch einmal alles. Er war der Waldläufer unter ihnen und seine Ausbildung half, zwei Augen mehr für Details zu haben.

    “Geht vorsichtig raus und macht eine andere Runde. Hauptsache man sieht euch gleich bei den Latrinen. Ruht euch aus und rennt nicht herum, wenn es bekannt wird. Das war knapp, aber er ist endlich tot. Fehlt nur noch Stallion. Morgen ist es dann soweit. Freiheit! Bewahret!”, wünschte Naira den beiden, die mit Zuversicht. Naira selbst war noch voller Adrenalin und einfach erleichtert, dass Bill tot war. Das was sie gerade getan hatte, war etwas für danach. Danach würde sie darüber tiefer denken, falls das nötig war. Egal was morgen noch kommen würde, auch das würde sie schaffen.

    Naira nahm das Schwert aus der Waffenkammer mit, erledigte die letzten Dinge und schloss die Tür. Dann suchte sie sich in der einkehrenden Nacht einen guten Aussichtspunkt nahe am Lagerschuppen, um noch eingreifen zu können.
    Jetzt kam es auf Jaleel an.

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    Adventurer Avatar von Lyara
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    Beria

    »Nein das tut er wohl nicht«, sagte sie wehmütig. Sie dachte daran, was Ifran damit auf sich genommen hatte zu behaupten, dass er versagt hätte. Wie ihr Onkel in dieser Situation wohl reagieren würde und welche Hebel er ihn Bewegung setzen würde um zu bekommen was er wollte. Sie fragte sich ob er es mehr tun würde, weil er sich gekränkt sah oder weil ihm wirklich an ihr lag. Wahrscheinlich eine Mischung aus Beidem. Jedenfalls war es sehr mutig von dem Waldläufer sich ihm entgegen zu stellen. Ifran hatte scheinbar eine tiefe Überzeugung so wie die meisten hier. Es war faszinierend wie das Schicksal die Karten verteilte. War sie vor nicht allzu langer Zeit wirklich wütend auf den Waldläufer gewesen, so war sie nun besorgt um ihn. Die Aussage Das Schicksal ist alles bekam nun noch mehr Sinn. »Ich werde achten, was ihr für mich tut und nicht zurückblicken«, beschloss und schwor sie gleichermaßen.


    Sie dachte über die Magie nach. Ein waberndes etwas. War sie für alle gleich? Oder für alle verschieden? Nun das was am Ende herauskam das war definitiv unterschiedlich. Feuer für die Diener Innos’ zumeist und etwas naturverbundenes for Noreia. »Ich habe in den Städten gehört, dass sie vom großen Gott Innos’ kommt. Das seine Diener sie als Geschenk erhalten für ihren Glauben. Nur sehr wenige. Alleine die Tatsache, dass sie die Magie erhalten erhöht sie über die übrigen Menschen. Von der Sicht ist sie also nicht ungetrübt. Sie wird wahrscheinlich mit der Note des Gottes versehen der sie verleiht«, meinte sie nachdenklich. »Ist es dann in unserem Falle Vater und Mutter?«, fragte sie offen und fuhr sich denkend durchs schwarze Haar. »Ich spüre zwei Dinge. Eines in meinem Blut und eines in dem Stein.« Sie murmelte etwas unverständliches vor sich hin. »Vielleicht ist Beides richtig? Manche tragen die Gabe und es kommt etwas von den Göttern? Entweder muss Beides da sein oder eines reicht. Es scheint mir reichlich mysteriös«, schlussfolgerte sie. »Ich bin der also der Atemzug, weil es ihn mir ist und ich werde eins mit dem Atemzug, wenn ich das Äußere integriere«. Sie zuckte mit den Schultern.

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    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Reddock

    „Die Frage welche Waffengattung für dich am besten geeignet ist. Naret, lässt sich pauschal nicht beantworten, da spielen viele Faktoren eine Rolle, letztlich musst du das selbst herausfinden. Du musst dich nicht mal lange mit einer Waffe beschäftigen, um herauszufinden ab sie zu dir passt oder nicht. Anstatt zu versuchen dich im Vorfeld auf eine Waffengattung festzulegen, solltest du dich fragen, wozu du den Umgang mit einer Waffe, egal welche erlernen willst. Hauptsächlich zur Verteidigung im Notfall?, oder für den aktiven, gezielten Angriff? wie Soldaten es lernen?"

    „Die nächste Frage wäre, ob du die Disziplin hast und bereit bist fleißig zu trainieren, denn nur so kannst du den Umgang mit einer Waffe richtig erlernen. Dabei gilt, der Umgang mit leichten Waffen wie Degen, Schwert usw. ist schwerer zu erlernen, weil die Bewegungsabläufe komplexer sind, als bei schweren Waffen wie Streitkolben usw. Man muss also mehr Zeit investieren, dafür ist man mit leichten Waffen wesentlich agiler, kann in Kampfsituationen flexibler reagieren, eine gewisse Körperbeherrschung natürlich vorausgesetzt.“

    „Und schließlich noch die Frage, wärest du überhaupt imstande Jemanden ernsthaft zu verletzen oder gar zu töten?, die meisten Menschen könnten das nicht. Ich könnte noch vieles zu dem Thema sagen, noch ewig herum philosophieren, aber das würde dich nicht wirklich weiterbringen. Wie heißt es doch so schön, probieren geht über studieren..., in diesem Sinne, fang einfach an zu trainieren, dann sehen wir weiter...

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    Provinzheld Avatar von Nareth
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    Reddock

    „Hm… vermutlich habt ihr Recht. Immerhin seid ihr der Ausbilder. Wäre ziemlich bescheuert eure Expertise in Frage zu stellen. Vor allem wenn ich selbst danach fragte… Gut, ich seh mich mal um und such Waffen zusammen. Jon und ich hatten am Ende des Gangs zum hinteren Ausgang mehrere Kisten mit Waffenbündeln gefunden.“
    Gesagt, getan. Bei der Gelegenheit kam auch direkt einer der früheren Rebellen von Gerrit mit. Ein stämmiger Mann, der auf den Namen Rolf hörte. Ein Name der so gar nicht zu dem fast schon ängstlich wirkenden Kerl passte. Eine Statur wie ein Bär, aber das Selbstbewusstsein eines Eichhörnchens. Was zur Hölle ist denn die Jahre nach dem Krieg hier noch passiert?! Nareth beschloss, dass es besser war die Vergangenheit wirklich ruhen zu lassen. Auch wenn er es nicht ausdrücklich sagte, so machte Ulrich doch unmissverständlich klar, dass das Thema abgeschlossen ist.

    „Danke nochmal, dass du mitkommst Rolf. Ich hab da eine Idee, für die ich deine Stärke gut brauchen kann.“
    „Meine Stärke?“
    „Ach tu doch nicht so. Du hast ein Kreuz Schiffsmast. Auf deinen Schultern könnte jeweils ein nettes Mädel bequem Platz nehmen und du würdest das Gewicht vermutlich nicht mal bemerken.“
    „…“
    „Du glaubst mir nicht, oder? Ich kann es dir gleich beweisen. Ah, perfekt“
    Die beiden kamen an einem der ersten Seitengänge vorbei, genau der Ort, den der Jäger im Sinn hatte. Dort standen nämlich Kornsäcke. Es waren zwar nur drei von Ihnen, aber jeder davon wog bestimmt 40 oder 50 Kilo. Ohne viel Vorwarnung machte sich Nareth auch daran einen der Säcke auf die Schulter Rolf’s zu hieven. Man konnte erstaunlich gut erkennen, dass Nareth eher auf Geschick und Technik setzen würde im Kampf, anstatt sich auf seine Stärke zu verlassen. Es endete damit, dass Rolf selbst sich jeweils einen Kornsack auf die Schulter legte.
    „Und? Machbar, oder?“
    „Ja.“
    „Gut. Hier, jetzt noch die kleinen Taschen drüber… und fertig. Jede Seite dürfte nicht ganz 60 Kilo wiegen. So viel wie ein junges, schlankes Mädel. Und ehrlich gesagt kotzt es mich tatsächlich gerade an, wie locker und gerade du damit immernoch da stehst… Jetzt schließ die Augen und stell dir vor, wie du in Vengard am Hafen stehst, Wind nicht nur in deinen Haaren, auch die langen Haare der kichernden Mädchen wehen im Wind. Die Blondine hält sich an deinem Nacken fest, während du ihren warmen Atem an deinem Ohr spürst. Der Rotschopf hingegen hat schon zuvor ihren Kopf auf deinen gelegt und schmachtet mit halboffenen Augen den Sonnenuntergang des Hafens an…“
    Er schnippste mit den Fingern direkt vor dem Gesicht des Rebellen, um ihn aus der Fantasie-Welt zurückzuholen.
    „Na, gute Vorstellung, oder? Dann lass uns was tun, damit es nicht nur ein Traum bleibt.“
    „Du bist ein seltsamer Kerl…“
    „Wenn ich jedes Mal ein Goldstück bekäme, wenn das einer zu mir sagt, dann wäre ich vermutlich reicher als Rhobar selbst.“

    Lachend setzten die beiden die Kornsäcke wieder auf den Boden und machten sich zu ihrem eigentlichen Ziel auf: den Waffenkisten. Für Nareth überraschend war Rolf wohl nun etwas aufgetaut und erzählte ein wenig über sich selbst. Er war ursprünglich ein Zimmermann und half seiner Familie von klein auf immer schon bei notwendigen Reparaturen der Häuser Vengards. Bis die Orks plötzlich das Land überrannten und Vengard abgeschnitten wurde. Sein Vater und er wurden dadurch vom Rest der Familie getrennt und schlossen sich über kurz oder lang den Rebellen an. Während einer Patrouille wurde der Trupp, zu dem sein Vater gehörte, von Orks überrascht und ausgelöscht. Rolf selbst hatte man währenddessen angefangen an den Waffen auszubilden, speziell an Hämmern. Scheinbar hatte er ein Händchen für jede Art von Hämmern, nicht nur die eines Zimmermanns. Über die weitere Zeit im Krieg verstummte der Mann jedoch. Zum Glück erreichten sie bis dahin auch die Kisten.

    „Okay, hier ist der Plan. Ich würde vorschlagen wir bringen die Waffen nach unten in die Haupthöhle. Neben die Arena. Wenn Ulrich das Ganze zum Ausbilden, Trainieren und Testen nutzen will, sollte alles Griffbereit sein. ABER die Kisten sind scheiße schwer. Du magst stark wie ein Bär sein, aber ein ausgewachsener Oger bist auch du nicht. Zum Glück. Dein Grips überwiegt da dann doch gewaltig im Vergleich. Egal, genug der Schleimerei! Ich will die Reste des kaputten Karrens dort nutzen. Du kennst dich wundervollerweise ja mit Holzarbeiten aus. Wir nehmen die Deckel und bauen daraus einen neuen Boden für den Karren. Dann können wir leichte das Zeug transportieren, ohne uns kaputt zu schuften.“
    „Ja, das ist schnell gemacht. Sortier du so lang mal die Waffen. Wir brauchen keine Armbrüste unten schätze ich. Die sind hier oben zum Schießen aus der Höhle, aus dem Dickicht besser.“
    Nareth starrte den Mann mit weiten Augen und hochgezogenen Augenbrauen an. Definitiv kein Oger. An die weitere Verteidigung des Stützpunkts hatte der Jäger gar nicht gedacht.
    „Stimmt. Gut, du bastelst am Karren und ich sortiere Waffen aus und um. Was unbrauchbar ist, fliegt in die eh schon demolierte Kiste da drüben.“
    Nach einer Zeit, die für die Beteiligten sicherlich schneller verging als für diejenigen, die auf die beiden warteten, war der Karren auch schon fertig gestellt. Sie stellten die erste Kiste gemeinsam auf den Wagen, alles passte. Ein Umstand, der Nareth selbst überraschte, da er ehrlich gesagt selbst daran zweifelte, dass das alles so glatt laufen würde.
    Während des Sortierens hatte der Jäger auch schon angefangen mit den verschiedenen Waffen rumzuhantieren, um ein Gefühl zu bekommen, ob er damit etwas anfangen konnte. Während Rolf beim Rumfuchteln mit einem Streitkolben noch unterdrückt lachte, so schritt er bei Nareth’s Probieren mit einer kleinen Axt ein. Er schüttelte nur den Kopf und nahm dem Jungspund sämtliche Beile und Äxte weg. Als einzige Erklärung kam nur der Kommentar, dass Nareth damit höchstens sich selbst und seine Kameraden umbringen würde, anstatt auch nur einen bereits lahmenden, alten Hund zu treffen. Zwar war Nareth’s Ehre mit dem Kommentar ordentlich angekratzt, aber so ganz konnte er es auch nicht von der Hand weisen. Die Dinger waren wahrlich nichts für ihn. Am besten fühlte es sich mit einem Kurzschwert und Langschwert, aber auch mit dem Rapier und dem Speer an. Von diesen hatte das Langschwert noch den besten Zustand. Ein wenig Flugrost direkt über der Parierstange, aber das würde schon nichts bedeuten…

    „So, dann wollen wir mal runter. Warte… hast du BEIDE Kisten aufgeladen?!“
    „Ja?“
    „Wie sollen wir das bitte sicher nach unten bringen bei dem Gefälle? Das wird so dermaßen nach unten drücken, das halten wir nicht!“
    „Hm, doch das geht.“
    Ohne weiteres Gelaber positionierte sich Rolf vor den karren und begann das Ding in Bewegung zu setzen. Zu Nareth’s Entsetzen hielt der Kerl das Gewicht tatsächlich hinter sich, ohne vom Karren überfahren zu werden.
    „Nareth… magst du auch was machen?“
    „Achso, klar!“
    Immer noch fassungslos über dieses menschliche Arbeitstier begann Nareth mitanzupacken, sodass sie sich gemeinsam auf den Weg nach unten zu Ulrich machten.

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    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Beria

    “Ich kann dir sagen, dass die Magie in deinem Stein…eine sehr urtümliche, alte Magie ist. Dein Stein ist eine kleine Version eines Findlings im Steinkreis. Die Kräfte, die da geweckt wurden, als der Steinkreis erwachte…das war uralte Magie, die wir nutzen dürfen, aber nur die Wenigsten meistern. Jene Magie, die deinem Blut entspringt, die allem Lebenden und Toten entspringt und im steten Fluss ist…die würde ich als reine Magie bezeichnen. Ungetrübt, bis sie beeinflusst wird. Also hast du theoretisch oder vereinfacht gesagt recht, dass manches von den Göttern berührt wurde. Komplizierter gedacht - aber nicht jetzt für dich wichtig - es gibt Orte in der Natur, die Beliar berührt und verdorben hat. Bäume und Tiere. Das Waldvolk aus Tooshoo im Süden Argaans lebt damit und kämpft dagegen. Auf dem Festland kommt dies seltener vor. Es gibt Orte in dieser Welt, da hat eindeutig der Vater seine Spur hinterlassen. Das Heiligtum in Beria ist sowas. Und es gibt Orte, an denen die Mutter sehr präsent ist. Solltest du Tooshoo den Weltenbaum jemals zu Gesicht bekommen, wirst du verstehen. Und auch Innos hat seine Heiligtümer. Die Vier haben in dieser Welt ihre Orte und Plätze. Doch alles dazwischen…das ist frei, weil es der Vater in seiner Sphäre so will. - Ich bete zum Vater, doch er verleiht mir nicht die Kräfte, wie sie die Wassermagier verfügen. Sie können das Unlebendige in seiner Sphäre berühren und formen. Wasser und Erde. Wir berühren das Lebendige. Flora und Fauna. Es gibt Schnittpunkte, aber die gibt es mit allen Göttern und deswegen ist sowas möglich…”, sagte die Druidin, schuf pure Magie in ihrer Hand und formte daraus in der Luft ein Zeichen. Sie hauchte ein >Echuio!< und einen Moment später flatterte ein geisterhafter, sehr großer Schmetterling durch den Raum und landete auf einer Blüte.

    “Das ist ein Tiergeist…längst vergangen und doch hat er meinen Ruf gehört.”, sagte sie und sah dann zu wie der Schmetterling magisch platzte und wie schimmernder Staub herab rieselte, bis nichts mehr da war.

    “Du liegst richtig darin, dass du der Atemzug bist. Deine Magie ist reine Magie und hat etwas Göttliches in sich. Dich selbst. Berührst du das Lebendige damit, dann reagiert es auf dich. Es ist wie ein Gruß und das, was du beeinflussen willst, wird dich als das erkennen, was du bist. Deswegen wäre Lyara die Novizin des Wassers wohl für Wasser interessanter, da es in dir den Atem des Vaters auch spürt. Bei dir spüren Wesen der Natur einen Teil der Mutter…und wohl auch etwas von Vanyel. - Doch zurück zur reinen Magie, die gar nicht so rein ist. Über die alte Magie in deinem Stein und den Steinkreise…werden wir noch nicht reden. Deine Magie formt sich aus deinen Gedanken, deinen Willen und deinem Weg etwas zu gestalten. Konzentration, Disziplin, Gefühl und Wissen…zuletzt auch Erfahrung machen dich zu einer Anwenderin deiner Magie. Wirst du dich ihrer bewusst, öffnest du die Tür einen fingerbreit. Die Tür öffnest du dann vollkommen, wenn du, deine Magie…dein Blut eine Einheit seid. Also beginnen wir…”, sagte Noreia und setzte sich mit ihrem frisch aufgegossenen Kräutertee.
    Dann öffnete sie ihre Hand und ließ auf der Handinnenfläche Magie hervorkommen wie zuvor beim Geisterschmetterling. Es war ein durch sie bestimmte Kugel aus ihrer puren Magie.

    “Deine Magie, dein Weg. Versuch es. Bring deine pure Magie von innen nach außen hervor.”

    ornlu

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    Ranger-General  Avatar von Kiyan
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    Fort Nemora

    Nieselregeln benetzte das kurzgeschorene Haar und das etwas zugerichtete Gesicht des Mannes mit dem Stahlauge, der kraftlos vom Holz des Schandstocks in Position gehalten wurde. Erniedrigt und beschämt, aber das war etwas, was den Gortharer seit Längerem nicht mehr störte. In die Situation hatte er sich natürlich – wie üblich – selbst befördert. Es war auf dem Übungsplatz gewesen. Der Hüne hatte wieder die Sonderbehandlung durch Finley bekommen, Unterweisungen in myrtanischem Schwertkampf mit einigen kleinen Tricks, die der Gardist als Rebell der Königstreuen gelernt hatte. Gleichwohl er Kiyan und das Waldvolk verachtete, nahm er seine Aufgabe, aus den Gefangenen Soldaten zu machen, überraschend ernst. So ernst, dass der Waldläufer dafür wirklich Respekt aufbringen konnte. Während einer kurzen Verschnaufpause hatte er gesehen, wie der Rorge – den man dem jungen Wylis zugeteilt hatte – auf diesen eindrosch, als würde er Holz hacken. Als der durch rohe Kraft den ehemaligen Knappen zu Boden brachte, trat er auf ihn ein.

    Kiyan konnte den Hünen mit den feilgespitzten Zähnen nicht leiden und hätte ihn gerne erwürgt. Und als er so wie von Sinnen zutrat, ließ der Gortharer das Schwert fallen, ignorierte Finley Befehl, überwand die Entfernung überraschend schnell und stürzte sich von hinten auf Rorge, der durch Kiyans Gewicht – dem Mammutgeist und seinem Fluch sei Dank – einiges an Muskelmasse aufbrachte. Sie stürzten zu Boden, der Gortharer immer noch auf dem Rücken des anderen Gefangenen und begann, dessen Schädel immer wieder in den Schlamm zu schlagen, als hoffe er, darunter irgendwo Grundgestein zu erreichen.
    Als man ihn von Rorge zerrte, atmete dieser Blut und spitze Zähne aus. Der eine oder andere Stein war also doch nah gewesen. Die Backpfeife Finleys hatte Kiyan mit einem Lächeln hingenommen.
    „Schade, dass das kein fester Boden war“, erklärte er nur, als man ihn abführte und an den Schandstock stellte. Gefolgt waren Peitschenhiebe, eine Rede vom Kompaniechef, die Kiyan überhört hatte und am Ende ein Mindestmaß an Nahrung und Wasser, welches ihm von Wylis gebracht wurde, der nicht eine Spur Dankbarkeit zeigte.

    Sieh an, du wurdest an die Kette gelegt. Ein Lachen in warmer Tonart. Nun bist du deinem … Herrn näher, als du denkst, Kiyan Calveit von Gorthar. Lass los. Das was dich bindet, wird dich halten … und ich werde dir helfen, Erwählter des Mammutgeistes.

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    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    In der Geisterwelt - Rabengeist Elorakorharise

    Elorakorharise saß auf dem Platz in Fort Nemora, nur war dieser nicht befestigt oder in irgendeiner Weise bebaut, sondern belassen, wie die Natur ihn vorgesehen hatte. Gras wuchs, Blätter rauschten an den Bäumen trotz der winterlichen Zeit und das Gefühl warmen Sonnenscheins auf der Haut zeigten ihn, dass sie sich nicht in der ‚echten‘ Welt befand, sondern in der Welt ihrer Artgenossen. Der Geister. Die Anderswelt. Vielleicht eine Parallelwelt, vielleicht eine Welt-Wie-Sie-Hätte-Sein-Können.
    Kniend befand sich ein weiteres Wesen bei ihr. Kein Artgenosse, nein. Ein Mensch. Nun, eher der Geist des Menschen. Er erhob sich auf ihren Gedanken hin. Ein Mann von normaler Statur, blonden Haaren und zwei hellen, blauen Augen.
    Elorakorharise lächelte wehmütig. Manchmal zeigte die Geisterwelt auch nicht das, was derzeit ist, sondern längst vergangen war. Die Augen des Mannes richteten sich auf die übermenschlich große Frau mit der Rabenschädelmaske, der farblosen Haut und den weißen Pupillen.
    „Ich grüße dich, Kiyan Calveit.“
    Der Mann sah sich um, erkannte, dass es dieser Welt an … Substanz fehlte. Dass dies hier eine andere Ebene war. Schlau, dachte der Rabengeist, nicht jeder erkennt dies sofort. Dann blickte er zu der Frau, musterte sie so lange, dass es fast unmanierlich wirkte, ehe er sich verbeugte.
    „Ich grüße Euch“, sagte er und der gortharische Akzent klang wohl mit.
    „Wo bin ich?“
    „In … einer Welt, die ähnlich der deinen ist. Im Reich der Geister. Es gibt jene unter euch Menschen, die sagen, dass dies hier die Welt ist, in der ihr landen könnt, wenn ihr träumt. Ihr taucht ein, träumt und verschwindet wieder.“
    Der blonde Mann nickte mehrmals, sah nun aufmerksamer das Gelände an.
    „Fort Nemora?“
    „Ist menschgemacht.“ Sie lächelte. „Sterbliche Werke existieren hier nicht.“
    Abermals nickte Kiyan und rieb sich das Gesicht, wobei seine Hand beim rechten Auge verweilte. Ein bitterer Zug umgab seinen Mund, ein trauriges Lächeln. Elorakorharise seufzte.
    „Folge mir.“
    Sie taten einen Schritt … und waren anderswo. In der Ferne hörte man das Rauschen von Wasserfällen, der Wald hier war dicht, Urwald, eines der Herzen der Wälder vom Festland. Hier in der Geisterwelt mehr als in der echten Welt, pulsierte der Ort mit Macht. Magie.
    Eine Frau erhob sich vom Boden. Dunkelhaarig, kleiner als der träumende Kiyan.
    „Meisterin!“, rief sie aus, „Wieso holt Ihr mich hier her?“
    „Kiyan, dies ist Galatea. Eine Dienerin des Rabenfürsten Iyanden.“
    „Und Ihr seid?“, fragte Kiyan, ohne auf die Dienerin der Raben zu achten. Der Rabengeist lachte herzlich.
    „Ich bin ein Naturgeist. Eines der Kinder von Il-Kaithe, der Sturmkrähe, der Sturmfresserin, der Bringern von Blitz und Donner auf dunklen Schwingen. Sicherlich gibt’s noch mehr Titel in der Menschenwelt, aber das sollte reichen.“
    „Ihr dient einer Fürstin. So wie …“
    Elorakorharise lächelte. „Wie Gy’liath.“
    Galatea räusperte sich. „Herrin … wer ist das? Was ist Gy’liath?“
    „Der Naturfürst der Mammute. Der Schreitende Berg. Und dies hier ist …“
    Galatea nickte. „Kiyan, der, von dem Ihr mir erzähltet.“
    „Sehr wohl, Kind.“
    Die Dienerin sah ihn an. „Er sieht normal aus … nichts für ungut.“
    Der Mann hob die Schultern. Dann packte die Druidin seine Hand. Der Rabengeist sah den Strom der Magie, der Kiyans Geist abtastete. Galatea schluckte und nickte.
    „Sein Körper. Und sein Geist. Der Geist nicht so stark, aber der Köper …“
    „Beides ist arg in Mitleidenschaft gezogen. Nur hier in der Geisterwelt und durch meine Nähe und der, meiner Herrin …“
    „Eurer … was?“, die Weltenwandlerin sah auf, als Elorakorharise auf seine Gestalt in der Ferne deutete, ein Rabe so groß wie ein Haus, der auf einer Klippe saß. Blitze schienen an den Federn der Flügelspitzen zu tanzen.
    „Hoher Besuch“, murmelte Kiyan. „Was soll das hier?“
    Der Rabengeist sah zu dem Mann. „Euch wiederherstellen. Es … war geplant, diese Heilung anders zu gestalten, aber wir sind gezwungen, nun zu handeln. Dadurch, was dein Begleiter und du geweckt habt.“
    Wenigstens hatte Kiyan den Anstand, reumütig auszusehen.
    „Zu deinem Glück kenne ich einige Rituale, die nützen werden. Dafür benötigen wir aber noch … zwei Dinge.“ Sie klatschte in die Hand und von der Klippe löste sich ein kleiner Schemen, der über den Bäumen dahinsegelte, ehe er mit dem gewohnten Gewicht auf Kiyans Schulter landete.
    „Kor’ha …“, sagte er und seine Stimme klang belegt. Der Geist sah, dass er das Wesen vermisst hatte. Schmerzlich sogar. Und sie fühlte, dass es andersherum ebenso war. Ein Gefühl warmer Mütterlichkeit kam von ihr. Wahrlich, Kor’ha betrachtete den Mann wie ein Küken in ihrem Nest. Das lies sogar Il-Kaithe in der Ferne krähen, ein tiefer, donnernder Ton. Er klang traurig.
    „Und noch jemand.“
    Urplötzlich griff sie unter das Hemd des Mannes und riss an der Tonscheibe, hob sie hoch, schmiss sie auf den Boden und zertrümmerte sie. Rauch stieg auf, schwarz wie der Tod … und aus dem Nebel erhob sich eine Gestalt. Ein Ork, gebeugt und schwach, aber immer noch größer als der Mann und Galatea. Elorakorharise sah auf ihn hinab und der weiße Blick lag voller kalter Verachtung und Abscheu.
    „Ein Wesen des Schöpfers. Seine Anwesenheit ekelt mich an, aber er ist mit dir verbunden, Kiyan.“
    „Lugdrub …“, hauchte der Mann. Galatea stützte ihn und Kor’ha ließ warnend den Schnabel klappern. Der Ork sah ihn an. Leer. Besiegt.
    Die ungleiche Versammlung schwieg. Elorakorharise hob die Hände. Wolken ballten sich am Himmel. Von Il-Kaithe gingen Blitze aus, die in das dunkle Tosen über ihnen schossen. Dann tat sie etwas … und es schien, als würde der Rabengeist, der immer noch den Ork am Kragen hielt, größer werden, ermächtigt. Sie wandelte nun ganz im Segen ihrer Meisterin.
    „Wollen wir beginnen?“

    Kiyan
    Geändert von Kiyan (12.11.2025 um 12:06 Uhr)

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    Vengard - Kerker

    »Ich freue mich sehr, dass wir Beide wieder zueinander gefunden haben«, raunte Daelon Caladric Lómin zu der rothaarigen Frau an seiner Seite, als sie durch die dunklen Gänge des Kerkers schritten. Ihre Schritte hallten wie das Echo einer alten Ära von den Wänden wider. »Es wäre eine Schande wenn wir nicht an einem Strang ziehen würden«, ergänzte er und lies sein Gesicht in seinem üblichen Lächeln erstrahlen. Die Frau strahlte zuckersüß zurück. »In der Tat. Das Thema Raschid al-Din liegt hinter uns und hat uns noch deutlich näher zusammengebracht«, gab Elyndra, ihres Zeichens Priesterin des Feuers, zurück. Einen Moment lang konnten beide die affektierten Gesichtsausdrücke noch bewahren. So lange bis Lord Lómin eine weitere Tür aufstieß und sie ihrem Ziel näher kamen. Das Thema lag natürlich nicht hinter Ihnen. Sollte diese verdammte Schlange auch noch ein einziges Mal in die falsche Richtung zuckten würde er sie persönlich erdrosseln. Sie konnte froh sein, dass Saraliel in solchen Dingen ein verdammter Tölpel war und zusätzlich nicht wusste, wo sein Platz war. Nachdem sein naiver Neffe ihr hochoffiziell verziehen hatte konnte er sie wohl schlecht aus dem Weg räumen lassen. Jetzt war sie ihm hoffentlich wenigstens nützlich, wenn es um die nächste Aufgabe ging.

    Er schlug mit seinem Gehstock gegen eine Zellen in der einer der gefährlichsten Männer der bekannten Welt saß. Zumindest wenn man der langen Liste seiner Vergehen glauben schenken mochte. Als keine Reaktion erfolgte schlug er noch einmal mit seinem Stock gegen die Gitterstäbe. Die Gestalt dort regte sich. Sie wirkte gebrochen und verbittert. Doch im Gesicht brannte noch immer ein Feuer. Manch einer meinte, dass selbst der Tod dem Mann dort keinen Schaden zufügen konnte. Unsinn natürlich. Doch Geschichten waren mächtige Werkzeuge. »Trilo Pyrotas ya Torese«, sprach er den Mann mit seinem vollen Namen an und blickte auch in Richtung Elyndras um ihn vorzustellen. Schließlich hatte er ihr nichts von ihrem Gast erzählt bis jetzt. Eine ungleiche Begegnung sicherlich. Trilo völlig in Ketten und die beiden in edlen Gewändern. Doch so war es wie das Schicksal nun gespielt hatte. Er meinte die Aufmerksamkeit des Hexers zu haben. »Ich bin hier, weil DraconiZ sich für dich eingesetzt hat. Er schrieb, dass du nützlich sein könntest. Dass dein Talent hier unten verschwendet ist und wie es der Zufall will, so habe ich Verwendung für Menschen mit …. deinen Fähigkeiten«. Er lächelte ihn zuversichtlich an. Als der Gefesselte nicht antwortete fuhr er fort: »Es gibt Aufträge die nicht für das edle Gemüt der Paladine gemacht sind und doch getan werden müssen. Ich … wir«, er deutete auf die rothaarige Schönheit neben ihm. »haben uns gefragt, ob du vielleicht beabsichtigst nicht dein restliches Leben hier unten zu versauern und lieber zwischenzeitlich etwas frische Luft atmest«.

    Draco

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    Ranger-General  Avatar von Kiyan
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Geisterwelt - Geist des Waldes 1

    Kiyans Gedanken überschlugen sich. Kor’has Anwesenheit auf seiner Schulter beruhigte ihn, wie sie es stets getan hatte, wenngleich weniger in den letzten Wochen. Vielleicht war das dem Makel des Fluchs durch Gy’liath geschuldet, vielleicht aber auch … einem moralischen Verfall, dem Kiyan aufgrund des Fluches anheimgefallen war. Er dachte an den Mann, den er in Bakaresh getötet hatte, an die, die er mit dem Bogen verwundet hatte. Dann dachte er an Svalblod und fragte sich, ob er es nicht verdient hatte, eine bösartige Kreatur zu befreien, um die eigenen Untaten mit der Jagd wieder reinzuwaschen.
    Der Mann hob die Hand – schmal, wie sie zuvor gewesen war, die Hand eines Kaufmannes – und streichelte die Federn der Krähe auf seiner Schulter. Die Rabin klackerte mit dem Schnabel.
    Sein Blick ging zu der orkischen Kreatur, die ihn musterte. Gelbe Augen in einem von Narben entstellten Gesicht. Bilder schossen durch den Geist des Waldläufers. Bilder aus dem Leben des Orks, ihrer Verbindung geschuldet. Das Leben in einer Höhle in den Nordlanden, Blutvergießen und Brutalität. Dann der Aufstieg, eine weiße Robe, das Messer, das das eigene Gesicht zerschneidet als Opfer an den Schöpfer. Macht, immer mehr Macht … und dann der Tod in der Dunkelheit, nur um nicht gehen zu dürfen. Tote, die er tanzen lässt, eine vom Licht umhüllte Gestalt, so normal, so unscheinbar wirkend, die aber das Licht des verhassten Feindes nutzt, um ihn zu vertreiben – Ein Paladin?! -, ein kurzes Begräbnis in einem Friedhof der Orks. Dann zwei Gestalten, eine rothaarige Frau – Knochenhexe! -, die eine Urne öffnet … und zur Marionette wird. Beliars Hauch. Kiyan. Heric. Das Volk der Schlange. Blutvergießen und Tod. Das Auge als Geschenk. Am Ende die Vernichtung. Ornlus Ritual, Ryus verteidigende Klinge. Die Bindung des Orks an die Scheibe. Freiheit. Frieden. Nicht ganz.
    „Aber jetzt“, murmelte Kiyan und sah den Ork an, „du hast keine Macht mehr. Du bist besiegt. Deine Anwesenheit hier …“ Seine Augen weiteten sich, er blickte zu der Frau mit den dunklen Haaren und dem alterslosen Gesicht einer Druidin.
    „Er ist ein Opfer. Für dich.“, sprach sie leise. Elorakorharise lachte. Hob die Hände.
    Nebel wallte auf, wirbelte um die Fläche, auf der sie standen. Stieg auf und bildete eine Wand wie aus Stein. Aus dem Gras erhob sich etwas. Ein Altar. Eine weitere Handbewegung des Rabengeistes. Kiyans Glieder wurden starr, Kor’ha flatterte protestierend zu Galatea, die der Rabin den Arm anbot.
    „Was … verflucht …“, aber mehr als zwischen den Zähnen hervorgepresste Worte konnte der Waldläufer nicht aussprechen. Seine Haltung verschob sich und er landete langsam mit dem Rücken auf dem steinernen Altar.
    „Sshh“, machte der Rabengeist nur und legte ihm einen eiskalten Finger auf den Mund. Seine Glieder waren nicht mehr starr, aber schwer … so unendlich schwer, als würde das Gewicht des Berges Archolos darauf lasten.
    Elorakorharise wandte sich zu Galatea. „Was nun passiert, Kind, ist etwas, das euch Druiden eines bewusst werden lassen soll.“ Die weißen Augen in der Schädelmaske schienen zu strahlen. „Wenn eure Herren euch rufen, dient ihr. Wenn wir euch etwas auftragen, führt ihr es aus. Wisse dies, Galatea, dass nur die Gunst Iyandens dich schützt. Wäre sie nicht, würdest du das erste Opfer bei dem spielen, was nun folgt. Verstanden?“
    Die Druidin reagierte nicht.
    „Verstanden?“
    Die Worte kamen mit der Macht eines Naturgeistes und in der Stimme klang Il-Kaithes Donner mit. Galatea strauchelte, ging in die Knie.
    „Verstanden, Herrin. Ich diene.“
    Der Rabengeist drehte sich um, hob wieder die Hände und beschwor etwas. Aus der Nebelwand drang etwas, das wie weiße Fäden aussah, Bindfäden. Sie liefen in zwischen den Fingern Elorakorharises zusammen, die sie verband wie eine geschickte Flechterin.
    „Die Essenz der Dinge, die in der wahren Welt leben, ruht hier. In der Geisterwelt. Nennt es Seele oder Geist. Einerlei. Du, Kiyan Calveit, hast so eine Essenz, ebenso wie Galatea, Kor’ha … und sogar diese abscheuliche Kreatur.“ Ihr Blick ruhte auf Lugdrub, der in die Knie gegangen war und tonlos etwas wie ein Gebet sprach. Der Rabengeist lachte verächtlich.
    „Dein Schöpfer wird nur noch deine zerfetzte Seele in Empfang nehmen, Kreatur. Um das Zerschlagene wieder ganz zu machen, braucht es Bruchstücke, die passen. Für die Kerben und Wunden, die du in Kiyans Verstand geschlagen hast, Lugdrub gro-Ogdum, der Wolf der Schamanenkaste, der Sohn des Steins, opfere ich deinen Geist, denn dein Körper ist lange schon verrottet.“
    Ihre Hand, die nun größer war als der Kopf des Orks, packte dessen Schädel und drückte zu, dann riss sie und zerbrach ihn wie eine Tonfigur. Ein letzter, langezogener, qualvoller Schrei … dann zerfiel der Rest des Orks zu Staub. Staub, der sich langsam – wie von einem Magnet angezogen – auf Kiyan zubewegte. Elorakorharises Hand pulsierte rotglühend, als sie diese auf Kiyans Stirn legte.
    „Echuio!“, donnerte es aus ihrer Kehle und das Pulsieren ging auf den liegenden Mann über. Dieser wand sich, stemmte sich gegen unsichtbare Fesseln, als der angeschlagene Verstand erneuert wurde, als die Bruchstücke zusammengefügt wurden. Ein kurzes Aufbäumen noch, das Aufflackern einer Gestalt. Der Verbrannte Mann. Kiyans Bruder. Verschwunden. Die Geister von Vater und Mutter, die ihn plagten und verachteten … verschwunden. Es blieb die Erinnerung an die geliebten Menschen. Das Wissen um eine Rache, die vollzogen werden musste. Mehr nicht. Keine Toten, die ihn ins Verderben treiben wollten. Kiyan machte seinen Frieden mit dem Verlust.
    Die Fäden aus der Nebelwand wiesen nun blutrote und schwarze Stränge auf. Als hätte das Opfer Lugdrubs etwas besudelt. Elorakorharise zischte etwas und die Fäden wurden dicker, kraftvoller. Aber verfärbten sich auch zunehmend. Es schien, als zöge etwas von außerhalb der Nebelwand daran. Als widersetze sich etwas. Die Essenz der Natur.
    „Der Geist ist ganz.“, knurrte der Rabengeist und sah zu Galatea. „Nun zu deinem Zweck hier, Galatea.“
    „Herrin?“
    „Der Körper muss geheilt werden. Wiederhergestellt werden. Deine Heilmagie. Setze sie ein.“
    „Und … und Ihr?“
    „Erbringe das größte Opfer, das ein Naturgeist erbringen muss. Einen seiner Schützlinge opfern.“
    Sie streckte die andere Hand aus, die nicht über Kiyans Stirn lag. Kor’ha flatterte von Galatea zu dem Geist, schmiegte sich kurz an sie. Der Rabengeist weinte und irgendwo aus der Ferne war das wehklagende Schreien Il-Kaithes zu hören. Kiyan spürte etwas. Durch seine Verbindung mit Kor’ha. Bedauern. Dankbarkeit.
    „Nein!“, schrie er, „Nein! Nicht sie, bitte, bei Adanos …“
    Er bäumte sich abermals auf und in diesem Moment schien eine der unsichtbaren Fesseln zu reißen. Das Bild seines Äußeren verschwamm. Da war wieder die missgestaltete Kreatur des echten Kiyans. Einäugig, hünenhaft, vom Mammutgeist entstellt.
    „Nicht sie!“, grollte er und seine Muskeln schienen anzuschwellen, während er sich aufrichtete und die Hand über seine Stirn packte und zudrückte. Elorakorharise keuchte auf, als sie sah, dass aus dem Nebel ein Strang hervorspross – todesschwarz – der sich um Kiyan legte. Die Anwesenheit einer uralten Kreatur wurde spürbar.
    Er ist mein, Il-Kaithe. Mein Werkzeug, meine Waffe, meine Befreiung. Meine Rache, mein Blutvergießen, euer Tod.
    „Schweig!“, schrie Elorakorharise. Aus dem Nebel schallten Schläge, die die Erde erzittern ließen, Blitze zuckten und Wolken wirbelten am ende dieses Tunnels aus Nebel, als würde ein Sturm verrücktspielen. Im Nebel wurde etwas sichtbar. Der Schemen einer Gestalt. Hoch wie eine Burg. Stoßzähne, zotteliges Fell. Das triumphierende Dröhnen eines Mammuts, DES Mammuts. Gyl’liath, dem Schreitenden Berg.
    „Schweig, Mammutfürst. Dies tun wir für dich!“
    Il-Kaithe schrie im Nebel abermals und die Gestalt verschwand langsam.
    Kiyan sank wieder zurück, wieder die alte Gestalt besitzend.
    „Bitte nicht sie, Elora, bitte … wenn … wenn sie geht, was …“
    „Ssh“, machte der Rabengeist und streichelte sein Haar. „Es ist ihre Entscheidung, Kiyan. Als Kind der Rabenfürsten weiß sie, was der Preis für deine Heilung war. Sie war meine Verbündete, meine Botin für dich.“ Sie seufzte. „Sie liebt dich, wie eine Mutter ihr Kind liebt, mein Junge. Wenn es ihr Wunsch ist, dann lass sie sich opfern. Für deine Genesung. Für deine Heilung. Und behalte diesen Preis immer in Ehren. Von jetzt bis ans Ende deiner Tage.“
    Tränen rannen unter der Maske hervor. Kiyan schluckte, weinte. Selbst Galatea, die ihre Heilmagie heraufbeschwor, weinte ungehemmt.
    Kor’ha flatterte zu Kiyan, landete an seinem Kopf. Sie hockte sich hin, lehnte sich an ihm und gurrte nahezu beruhend. Als wolle sie sagen: Alles wird gut, du wirst schon sehen, Kind.
    „Als Wesen Adanos‘ … beherrsche ich einen Teil seiner Macht. Geteiltes Leid, ist halbes Leid. Deine Schäden jedoch, Kiyan, erfordern mehr. Und Kor’ha ist bereit, mehr zu geben. Ver … verabschiede dich.“
    „Nein …“, hauchte Kiyan herzzereißend, „bitte, Kor’ha …“ Er schloss die Augen.
    Eine letzte gedankliche Verbindung. Das Junge, das aus dem Nest fällt. Ein gebrochener Flügel. Die Rabenmutter, die es schützend birgt. Versorgt. Genesen lässt. Junge und Mutter auf einem Ast. Eine Flügelbewegung. Das Junge stürzt erneut dem Boden entgegen. Flattert. Fliegt. Ist frei.
    Als Kiyan die Augen erneut öffnete, war Kor’ha verschwunden. Vergangen.
    Er blickte leer gen Himmel. Der Nebel verschwand. Der Wald, der tiefe, grüne Urwald … war verschwunden. Es schien, als habe ein Feuer gewütet, als habe etwas alles Leben aus den Bäumen gezogen. Selbst das Wasser in einem Tümpel nahebei schien leblos, tot, vergiftet.
    Galatea rieb sich die Hände, als habe sie Schmutz berührt. Elorakorharise ließ die Schultern sinken, die Stränge in der Luft verschwanden mit dem Nebel und der Rabengeist wirkte wieder kleiner als zuvor. Zerbrechlicher.
    Sie sah zu ihm herunter. „Bei Il-Kaithe, Mensch, lass es das wert gewesen sein. Nun fehlt nur noch … die Kette an deinem Hals. All diese Opfer … und ich brauche dennoch ein Gegenpfand.“
    Und gerade, als sie die Hand wieder hebe wollte, um etwas zu beschwören, ragte hinter dem steinernen Altar ein Berg auf. Erdfarbenes, zotteliges Fell, altehrwürdig. Ein riesenhafter Mammutbulle mit angeschlagenen Stoßzähnen, denen man unzählige harte Kämpfe ansah. Der mächtige Schädel mit dem langen, breiten Rüssel schwebte über ihnen wie ein dunkles Versprechen. Elorakorharises Macht löste sich in Luft auf und auch Galatea sank zu Boden, als würde sie plötzlich dutzende Zentner schultern müssen. Bernsteinfarbene, uralte Augen sahen auf den Rabengeist herab.
    Keine Ketten, Kind Il-Kaithes, keine Sklaverei unter dem hehren Banner meiner Befreiung. Dieser hier ist die Wiedergeburt meiner Sippe, altes Blut, das lange floss und so schien, als sei es irgendwo versiegt. Aus der Linie Gaurons erhebt sich mein Schicksal. Mein Geist ist geknechtet und gebunden, versklavt. Ich dulde das Gleiche nicht für den Jungen.
    Als sich der Rabengeist erheben und etwas sagen wollte, nickte Gy’liath nur.
    Setz dich, Küken, und schweig.
    Und Elorakorharise – Naturgeist in den Diensten der Sturmfürstin – setzte sich und schwieg.
    Kiyan Calveit aus dem Clan Kalvuud der Mammutsippe, du sollst mein Hüter werden. Der Behüter des Waldvolkes und sein Schild. Meine Sippe hatte diese Aufgabe über Äonen inne, bis Verrat und der Dunkle Feind uns niederwarfen. Du wirst aufbauen, was vergangen war, finden, was als verschollen galt. Dereinst wirst du die Ketten zerschlagen, die mich fesseln. Mag mein Körper auch verdorben, so spreche ich nun klaren Geistes zu dir, nicht befleckt von Beliars Berührung, sondern als Sohn Adanos‘.
    Dein ist der Schutz deines Volkes. Dein ist der Wiederaufbau der Sippe. Bis du deinen Lebensatem der unendlichen Tundra hinzufügen wirst, so wie Gauron und seine Vorgänger vor dir.
    Echuio, Kalvuud, die Jagd wartet auf dich, Schild.


    Und Kiyan erwachte am Schandstock, der völlig zertrümmert war, als habe eine riesenhafte Faust ihn zerschlagen. Etwas platschte. Sein Blick ruhte auf der Pfütze aus Regenwasser und Urin unter ihm. Darin lag ein gefärbtes Stahlauge.
    Kiyan hob seine … Augen und sah sich um. Er fühlte sich verändert. Da war die Stärke, die ihn zuvor schon von Gy’liath geschenkt worden war, die Resilienz. Er fühlte sie wie ein Berg, wie der Fels in der Brandung, wie ein Leuchtturm im Sturm.
    Geschrei. Finley, der auf ihn zulief. Kiyan erhob sich. Nicht mehr die hässliche Gestalt, verformt vom Fluch. Nein, die beeindruckende Statur, gesegnet vom Mammutgeist. Ein Sinnbild der Stärke.
    „Der Schild des Waldvolkes“, flüsterte er … ehe ihm der Preis für all das Gewahr wurde. Er kniete sich hin. Und weinte. Als die Soldaten ihn erreichten, weinte er immer noch. Finley sah das Stahlauge. Er wusste, das war Kiyan, wenngleich er … nicht mehr ganz so wie der Kiyan aussah, der vor kurzem noch am Schandstock geschlagen worden war.
    Kor’ha, ich danke dir.
    Geändert von Kiyan (12.11.2025 um 20:33 Uhr)

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    Hexenmeister Avatar von Trilo
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    Trilo ist offline

    Vengard - Kerker

    So langsam kotzte ihn das ständige Anketten massiv an. Es war an sich nicht schwierig die Fuß- und Handschellen loszuwerden, die Stifte hierzu waren simpel. Aber es half ja doch nichts, solang er nicht dieses beschissene Halsband loswurde. Gerade als Trilo in sich ging, um zu überlegen wie am besten vorgehen sollte, störte auch schon ein neuer Gast seine Ruhe. Diesen zunächst zu Ignorieren schien keinen wirklichen Erfolg zu bringen. Wie sich heraus stellte, handelte es sich hierbei um den Kerl, den DraconiZ in Khorinis erwähnte. Sicher sein konnte er sich jedoch nicht, da der ungehobelte Klotz keine Anstalten machte sich selbst vorzustellen. Was Trilos Aufmerksamkeit dann doch erregte, was das seltsame Angebot von Freiheit.

    „Ihr sucht also jemanden der im Schatten des Lichts Innos' die Drecksarbeit für die Krone erledigt, huh? Wenn ihr euch über mich informiert habt, dann wisst ihr, dass ich nicht gerade in der Gunst des Ordens oder des Königs stehe…“
    Der Hexer öffnete die Augen und setzte sich nun von seiner Liege auf. Erst jetzt fiel ihm auf, dass dort eine zweite Person stand. Eine Frau in den Gewändern der Innospriester.
    „Ihr da… ihr seid nicht normal. Gerade der Orden Innos ist nicht gerade für seine Diskretion bekannt. Euch habe ich jedoch nicht bemerkt bevor ich euch gesehen hab. Keine hörbaren Schritte, kein Rascheln der Kleidung, kein auffälliges Atmen. Also schonmal mindestens eine Person die wirklich weiß, wovon der Herr hier spricht…“
    Er wandte sich nun an den gut gekleideten und selbstgefällig dreinblickenden Mann.
    „Zu eurem Anliegen. Ich bin interessiert. Logisch, wer würde hier versauern wollen? Man kann euch ansehen, dass ihr mit DraconiZ verwandt seid, doch euren Namen habt ihr mich nicht genannt. Aber mal davon ab, habt ihr denn überhaupt die Befugnis oder Macht mich hier rauszuholen? Francoise, sofern das kleine Biest immer noch die Oberste Priesterin ist, wird euch lebendig rösten, wenn sie das herausfindet. Da eure attraktive Begleitung selbst Priesterin ist, wird sie euch bestätigen können, dass Francoise ziemlich herrisch werden kann, wenn man sich in ihre Angelegenheiten mischt. Und die kleine Irre hat höchstpersönlich meinen Tod bei Sichtung angeordnet und sogar versprochen es mit Freuden selbst durchzuführen. Seid ihr also einflussreich genug, um euch gegen die höchste Instanz des Feuerordens zu stellen? Gegen den Repräsentanten Innos in dieser Sphäre?“

    Zwar sprach er den vermutlich adligen Mann an, jedoch wanderte der Blick Trilos immer wieder zu der Frau neben ihm. Sie faszinierte ihn, denn im Gegensatz zu den meisten Feuermagiern, die eher ein loderndes Feuer oder einen sengenden Strahl darstellten, war diese hier eher wie eine Glut. Kaum sichtbar im Dunkeln, aber bereit alles zu verschlingen. Nett…

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    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Fort Nemora - Fuhrwerk 1203 - noch 1 Tag, früher Abend

    Das Fuhrwerk rumpelte über die befestigte Straße. Die Myrtaner hatten gute Arbeit mit diesem Abschnitt geleistet. Bhor hätte dies gerne auf allen Wegen in Myrtana, wenn sie wieder als fahrendes Volk umher reisen würden. Zwei Fuhrwerke passten hier drauf und niemand musste in die Büsche fahren.
    Doch solch einen Aufwand betrieb nur das Militär. Truppen und Versorgungsgüter mussten schnell reisen können und hier machten sie wohl den Anfang für das Reich. Das einfache Volk musste auch so klar kommen. Und trotzdem - irgendwann würden die HAuptstraßen des Reiches wohl allesamt so ausschauen.
    Er blickte zur Seite und griff nach der Hand von Gisla.
    “Alles wird gut.”, sagte er mit seiner tiefen Stimme und vermied es angespannt zu wirken. Es waren Monate seit zwei ihrer Ziehkinder ihr Kind aus diesen verdammten Fort befreien wollten. Monate des Bangens, Beobachtens, Zweifelns und letztlich Umsetzens.
    Nairas Nachricht hatte sie alle erleichtert und in Bewegung gesetzt. Nicht nur Gisla, er und Eskiel waren aufgebrochen, um Teil des Plans zu werden. Mit ihnen waren drei von Torns Leuten mitgekommen und gemeinsam hatten sie ohne Mühen das Fuhrwerk überfallen, das von einem Fuhrmann und seinem Knecht geführt wurde.
    “Leben für Papiere.” - Das hatte Bhor versprochen und hielt sein Wort, nachdem Gisla alles geprüft hatte und sie bestätigten, dass sie heute in Fort Nemora erwartet wurden, um Erz zu holen. Dann erklärte er ihnen sogar, dass er nur ihre Arbeit erledigen würde und sie in zwei Tagen ihr Fuhrwerk samt Ladung zurück bekämen.
    Wollten sie nicht glauben und mussten sie auch nicht. Sie wurden am Oberkörper gefesselt und am Mund geknebelt und in ein nahes, kleines Waldläuferlager gebracht, das irgendwo zwischen Beria und Hyr lag.

    Danach hatte ihre Mission begonnen. Sie kamen nach nicht langem Weg endlich dem Fort näher. Er als Fuhrmann und gekleidet in einfache Kleidung. Seinen langen, buschigen Bart hatte er zu einem Gabelbartzopf geflochten und sein dichtes Haar zu einem Zopf zusammengebunden.
    Gisla als sein Weib musste sich nicht groß verkleiden und Eskiel gab den Knecht, der neben dem Fuhrwerk herlief. Seine Geschichte wäre - wenn überhaupt - dass seine Narben im Gesicht vom Krieg stammen und er nach dem Krieg mittellos war. Bhor - als Meister Gabelbart - hatte ein Herz und nahm ihn als seinen Knecht.

    Die Drei vom Waldvolk waren entsprechend kaum nervös, als sie am Tor angehalten und kontrolliert wurden. Sowas hatten sie über Jahre hinweg oft gemacht und heute war es nicht anders. Die Papiere stimmten und ein Gardist namens Mandos gab ihnen ein Stück Pergament, welches sie einem Gardisten Stallion im Lagerhaus übergeben sollten. Dann würde ihr Fuhrwerk entladen und morgen früh beladen werden.

    Mandos wies ihnen auch eine Unterkunft nahe des Torhauses zu. Dort kämen Fuhrleute unter und dort sollten sie auch gefälligst bleiben und nicht herumschnüffeln, wenn sie nicht im Gefängnis landen wollten.
    Eine Drohung, die klar für die Gruppe war. Ob Gisla das ernst nahm, würde sich zeigen. Doch Bhor sah es so. Naira hatte hier alles im Griff. Daran glaubte er. Sie war hier seit Monaten und sie wusste bescheid. Sie selbst konnten in der Zeit nur ihre Rolle spielen.

    “Ihr seid aus Montera?”, fragte der ergraute Gardist, dem Bhor aber direkt ansah, dass er ein Veteran war.
    “Das sind wir, Meister Stallion? Ich bin Meister Gabelbart, das ist mein Knecht Echevert und dies ist mein Weib Gislind.”, stellte Bhor vor und erkannte, dass Stallion es schon jetzt reichte.
    “Gardist Stallion. Wo sind Huno und sein Knecht Lordan?”, fragte er bissig. Er kannte wohl das Fuhrwerk. Gisla trat mit einem bezaubernden Lächeln hervor.
    “Nun, Gardist Stallion. Er hat mir sein Fuhrwerk verkauft. Ein sehr guter Preis war das, den er da bekommen hat. Mit dem Gold hat er die Dienste von drei Fuhrwerkern für ein halbes Jahr gekauft. Er meinte, er würde zuerst nach Nordmar die Dinge liefern, die die da oben im Winter nicht mehr bekommen. Die Waren gegen Pelze und Eiswolffelle vor allem eintauschen und dann in Varant sehr teuer verkaufen. Er hat mir alles vorgerechnet und gesagt, dass er nun in ein paar Jahren reich sein wird..”, erzählte Gisla und nutzte eine altbekannte Stammtisch-Idee, die mal jeder Fuhrwerker und Händler hatte und genug Unwissende aufschnappten. Immer wurde aber vergessen, dass es da noch Zollgebühren, Steuern und Söldner brauchte, um diese Route effektiv zu nutzen oder überhaupt durch zu kommen. Dann war der Gewinn zwar auch nicht gering, aber deutlich weniger. Jemand mit drei eigenen Fuhrwerken machte das. Niemand, der aber diese Wägen mietete und die Fuhrmänner höher bezahlen musste.
    Der Gardist brummte, überlegte kurz und schien nicht ganz bei der Sache. Er wollte was sagen, ließ es aber dann, weil er wohl keinen Nerv dafür hatte. Gisla nahm das auf.
    “Und die Lizenzen, die das myrtanische Reich verlangt, haben wir uns besorgt. Ich kann sie gerne holen und jeden Punkt mit euch durchgehen. Es hat aber alles seine Richtigkeit. Ich schwöre dies vor Innos unserem Herrn.”, sagte sie. Der Gardist winkte ab und glaubte es wohl. Er winkte Bhor her und ging mit diesem in das Lagerhaus. Dort holte er Papiere hervor, prüfte und stempelte sie dann ab, bevor er mut Federkiel seine Unterschrift setzte.

    “Gabelbart. Fahrt das Fuhrwerk dahin, dann wird es von euch und den zwei Mann am Kran entladen. Morgen bekommt ihr euer Erz für Montera geladen. Dafür fährst du runter zur Mine und zeigt ihnen diesen Lieferschein. Ihr müsst dann nicht noch einmal zu mir, damit das von Anfang an klar ist. unterschreibt hier und hier und dann an die Arbeit.”, sagte der Gardist.

    “Wollen wir noch auf das Geschäft anstoßen? Das bringt Glück und ich hab einen guten…”
    “Ich habe keine Zeit für sowas. Beeilt euch. Die Sonne geht bald unter und ich habe keine Lust zu warten bis ihr fertig seid!.”, blaffte Stallion ihn an und machte mit einer Geste klar, dass er sich abmachen sollte.
    Bhor verneigte sich höflich und ging an die Arbeit.
    Sie hatten alles was sie wohl für morgen brauchten. Bhor sah dem Gardisten nach, der alles andere als ausgeglichen wirkte. Dann ging er zu Gisla und Eskiel und sagte kurz und knapp, was anstand.

    ornlu

  18. Beiträge anzeigen #258 Zitieren
    Adventurer Avatar von Lyara
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Beria

    »Ich danke euch für diese Erklärung«, sagte Lyara mit tiefem Respekt. Sie hatten natürlich viele Fragen, doch eine wollte sie besonders stellen. Es war als würde sie aus ihrem Inneren wie eine Welle hervor schwappen: »Gibt es dann noch etwas Reineres? Etwas das noch älter als die Götter selbst ist? Wenn Magie erst rein ist und dann durch die vier beeinflusst wird, dann muss es etwas davor geben oder?«. Sie dachte nach. Ihr gefiel dieser Gedanke sehr. Es hieß, dass sie im Endeffekt auch frei war. Nicht ausgeliefert und nicht vorbestimmt. »Ist das Waldvolk deswegen frei Meisterin? Weil wir wissen, dass es pure Magie gibt?«. Sie legte ihr Gesicht in Falten. Die Magier des Feuers waren sehr davon beherrscht, dass Innos ihnen den Weg zeigte. Sie gingen darin auf, dass er ihnen die Magie verlieh und sie lenkte. Doch wenn das gar nicht stimmte? Dann waren sie in einer Ordnung gefangen, die es eigentlich gar nicht gab. Damit wären sie ihre eigenen Kerkermeister in ihrem Gedankenkonstrukt. Die Schwarzhaarige schüttelte den Gedanken ab. Daelon hätte sie dafür sicherlich gescholten. Schweres Wissen hätte er es genannt und bestimmt, dass sie nicht mehr darüber reden solle. Sie schaute den Stein an. Noreia hatte beschlossen, dass sie erst später zu dem Stein kommen würden und so war es wahrscheinlich auch besser. Erst einmal stehen und laufen lernen, bevor sie klettern und rennen würde. Sie war den Geistern definitiv noch nicht gewachsen.


    »Die Melodie des Lebens«, meinte sie und schloss die Augen. Sie konzentrierte sich ganz auf die Umgebung und versuchte das Summen der Dinge um sie zu hören. Das leise Lied, das ein jedes Ding von sich gab. Zuerst hörte sie ihr Blut in ihrem Ohr pochen. Wie eine ganz leise Trommel. Ein Schlag. Leise und doch da. Noch einer. Wie ein Flüstern. Noch einer. Eins, zwei, drei. Da steckte jetzt mehr als früher. Auch früher hatte sie wenn sie angestrengt war ihr Herz gehört. Doch jetzt war da etwas Neues. Sie konnte es schwer hören. So als steckte sie unter Wasser und könnte diesen Ton nur sehr dumpf hören. Doch es war da. »Ich glaube ich kann da was Neues hören«, meinte sie zu der Druidin in der Hoffnung, dass es irgendwie half. »In meinem Ohr ist ein neuer Klang. Dumpf, aber ich kann ihn hören«, meinte sie nachdenklich. »Hmm«, machte ihr Mund als sie versuchte irgendwie den Ton nachzumachen den sie in sich hören konnte. Es fühlte sich richtig an. Doch nichts geschah. »Hmmmmm«, hielt sie den Ton und wiegte sanft den Kopf hin und her. Es wollte nicht so recht klappen. »Ich muss es irgendwie schaffen den Ton zu treffen«, meinte sie nachdenklich und stand auf. Sie sah sich in der guten Stube um, doch so recht wollte ihr nichts ins Auge springen was half.


    Ernüchtert nahm sie beide Hände und formte damit einen Trichter. »Hmmmm«, machte sie wieder. Dann erschrak sie. »Habt ihr das gehört? Da war mehr als sonst!«, meinte sie aufgeregt. Wieder legte sie die Hände aneinander. »Hmm«, machte sie wieder und sie hörte einen sehr leisen weiteren Klang. So als hätte sie eine zweite Stimme. »Ich brauche etwas, dass mich die Töne kanalisieren lässt. Etwas, dass mir hilft es zu verstärken«. Sie rannte aufgeregt auf und ab. »Eine Flöte! Eine Flöte!«. Sie schaute Noreia an und räusperte sich als sie gewahr wurde, dass sie vielleicht überreagierte. »Erm habt ihr sowas? Oder müssen wir es erst schnitzen?«

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    Apprentice Avatar von Myrtanische Spione
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    Myrtanische Spione ist offline

    Vengard - Kerker

    »Nein du stehst sicherlich nicht in der Gunst des Ordens«, bestätigte Elyndra scheinbar mitleidig. Sie lehnte sich mit der rechten Seite ihres Körpers an die Gitterstäbe und seufzte. »Daher ist es auch an uns jetzt zu schauen wie wir dir am Besten aus der Klemme helfen. Ich denke es wäre am Besten damit anzufangen die oberste Magierin nicht vor Fremden zu denunzieren. Wer weiß. Vielleicht verspürte ich jetzt ja schon den dringenden Reiz dich in Flammen aufgehen zu lassen und nach dem Dekret nimmt es mir noch nicht einmal Jemand übel«, spottete die junge Priesterin und fuhr mit dem rechten Zeigefinger über einen der Gitterstäbe, bevor sie kurz darauf ihn feste packte als wollte sie eine Fliege zerquetschen. Daelon erhob die Hand um Elyndra davon abzubringen Trilo weiter zu drohen. Das sah er nicht unbedingt als zielführend an.


    »Nun es ist ein gewisses Risiko damit verbunden euch hier herauszulassen. Für uns alle. Das mag ich nicht leugnen«, begann er diplomatischer. »Ich kann euch nur versichern, dass mein Einfluss meist dafür reicht solche Unannehmlichkeiten gerade zu rücken. Doch auch hier müssen wir natürlich so offen sein zu sagen, dass ich im Zweifel eher meinen als euren Kopf retten werde, wenn wir solch ein Arrangement treffen. Das versteht ihr sicher«. Lord Lomín atmete einen Moment lang ein und aus. »Ich bin Daelon und das ist Elyndra«, holte er die Vorstellung verspätet nach. »Ich berate den König in etwas.. anspruchsvolleren Angelegenheiten und Elyndra hilft mir dabei«, blieb er kryptisch. »Es wird euch freuen zu hören – und möglicherweise ein paar Skrupel zerstreuen - dassseine Majestät einverstanden ist, dass wir euch dieses Angebot unterbreiten«. Er machte eine Kunstpause und fügte dann hinzu: »Allerdings natürlich nicht ganz ohne Bedingung.«. Er schaute dem Hexer ins Gesicht, was sie zu einer wissenden Grimasse verzerrt hatte. Damit hatte er sicherlich gerechnet.


    »Ihr wisst selbst, dass sich euer Wirken in der Vergangenheit als recht unverlässlich für das Reich herausgestellt hat. Unser Anliegen ist dem Reich zu dienen. Euch nun einfach so auf freien Fuß zu setzen wäre völlig unangemessen nicht wahr?. Das seht ihr sicherlich selbst schnell ein, wenn ihr euch in unsere Lage versetzt. Insbesondere im Hinblick auf eure bewegte Vergangenheit mit dem Orden und ihrer Eminenz der obersten Magierin«. Er lies sein Gesicht gewinnend lächeln. »Was wir also zusätzlich zu eurer Risikofreude brauchen ist eine Versicherung, dass ihr mir eurer neu gewonnenen Freiheit keinen Unfrieden stiftet und ich bedaure sagen zu müssen, dass euer Wort dafür alleine nicht ausreichend sein wird. Natürlich könnte ich euch jetzt damit bedrohen eure Kinder in Ungnade fallen zu lassen oder schlimmeres«. Daelon zuckte mit den Schultern. »Und sicherlich ist das etwas, dass wir verfolgen müssten, wenn ihr wieder gegen uns handelt. Doch uns ist etwas deutlich praktikableres eingefallen«.


    Elyndra griff galant in ihr Dekolleté und holte zwei Objekte heraus. Sie hielt beide Trilo hin. Eine Phiole mit einer tief blauen Flüssigkeit und einen kleinen rot glimmenden Rubin. »Der Stein wird in dein Blut eingesetzt. Er verbindet sich mit der Zeit damit. Jeder Feuermagier ist damit in der Lage dich sofort und ohne Kompromisse töten zu können. Er nimmt dein Blut als Nahrung für die Magie Innos’. Zudem macht er es möglich, dass wir dich telepathisch orten können, da er wie ein Leuchtfeuer auf unsere Magie reagiert bzw. dann dein Blut«. Die Rothaarige wartete einen Moment. »Ja auch ihre Eminenz hat es dann noch leichter bei dir«. Wieder lächelte sie, dann packte die Magierin den Stein weg und hielt dann die Phiole hin. »Die Herausforderung ist, dass wir das nicht gegen deinen Willen tun können. Du musst dein Blut willentlich dafür öffnen. Das Öffnen geschieht mit diesem Elixir. Es ist wohl etwas schmerzhaft«, meinte sie und lächelte. Das war natürlich ziemlich untertrieben. Doch schließlich war Trilo ja Niemand der vor Schmerzen groß zurückschreckte.


    »Habt ihr noch immer Interesse? Wollt ihr vielleicht etwas darüber nachdenken?«, fragte Daelon neugierig.

    Draco

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    Vengard - Kerker

    Ungläubig starrte der Hexer die beiden mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Er hatte mit einer deutlich einschränkenderen Methode für seine Freilassung gerechnet. Ein Blutrubin also. Er hatte davon vor Ewigkeiten mal in einem Schmöker in Gorthar gelesen. Es war aberwitzig diese Teile herzustellen, waren es doch Kristalle die über Monate, teilweise Jahre, hinweg aus magisch angereichertem Blut gezogen. So wie man es mit bunten Salzkristallen aus entsprechend gesättigten Salzlösungen machte. Nur nutzte man hierfür Blut statt Salzwasser. Trilo war sich sogar recht sicher, dass diese Anwendung in weiten Teilen Myrtanas als Blutmagie unter harter Strafe durch den Orden stand, da man in der Regel, für die besten Ergebnisse, Menschenblut verwendete. Die wenigsten geben dies freiwillig ab…

    „Ihr zwei seid irre. Aber das muss man vermutlich auch sein für euren… nennen wir es ‘Berufszweig‘ nehme ich an.“
    Er atmete einmal tief durch und seufzte dann ausgiebig.
    „Grundsätzlich bin ich dabei. Ich habe zunächst noch drei Fragen:

    1. Wer genau hat alles die Möglichkeiten auf den Rubin zuzugreifen? Jeder dahergelaufene Magier? Nur der Rat des Feuers zuzüglich eurer Magier? Nur eure Magier?
    2. Wem bin ich befehlstechnisch unterstellt? Dir? Ihr? Oder etwa diesem Daca? Unwahrscheinlich, dass jeder dahergelaufene Novize oder Waffenknecht mich losschicken kann für Kleinigkeiten.
    3. Wie sehr werden meine Fähigkeiten eingeschränkt? Das nette Halsband hier blockt jedwede Magie beispielsweise und ich bin für euch nützlicher, wenn ich vollen Zugriff auf… mich selbst habe.

    Ansonsten bin ich schlicht überrascht ehrlich gesagt. Ich habe mit weitaus heftigeren Vorkehrungen, Einschränkungen und sowas gerechnet. Vor allem hab ich Folter und Verhöre erwartet, um an mein Wissen zu gelangen. Zum Beispiel bezüglich des Ring des Wassers, der schwarzen Hand, Götterkindern, Sphärenpforten oder schlichtweg, wie jemand ohne Götterwohlwollen überhaupt Magie wirken kann. Aber nix… also nicht, dass ich scharf auf Folter bin. Ich bin wirklich einfach nur… überrascht. Positiv überrascht!“

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