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  1. #41 Reply With Quote
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    Die Schwarzhaarige warf der Asari nach dem niederträchtigen Klaps einen empörten Blick zu und vollführte mit gespreizten Zeige und Mittelfinger eine "I'm watching you!"-Geste. Nachdem sich das blaue Luder gegenüber umgesetzt hatte, positionierte sie erneut die Kugel.
    Konzentriert taxierte sie die Kugel, sich dabei nicht von Charis wilder Geschichte fahrlässiger Dummheit ablenken lassen. Vermutlich sollte sie mal durchzählen wie viele Leben Charis in ihrem Leben schon verbraucht hatte.
    "Danke.", erwiderte sie nachdem sie die Kugel ungestört versenken konnte. Sie ergriff den Kreidewürfel, die Spitze polierend.
    "Allmählich frage ich mich wirklich ob ich dich nicht noch überlebe. Je mehr man von dir erzählt desto überraschender ist es das du überhaupt neunundneunzig geworden bist.", meinte sie und schüttelte ungläubig den Kopf.
    "Wobei du heute auch enormes Anfängerglück hast. Wobei, nach diesem hinternlistigen Angriff, hätte ich wohl darauf achten sollen ob die Kugeln blau schimmern.", verkündete sie skeptisch und legte dann den Kreidewürfel. Mit einem verspielten Lächeln drehte sie einmal den Billardqueue. Auf dem Tisch waren nur noch ihre Kugeln und die schwarze. Kein Bild das ihr gefiel.
    "Ich weiß, du hast jetzt kein Schiff mehr. Aber sei so lieb und versuch nicht ein neues auf die Art zu bekommen. Das Glück ist dir schließlich nicht immer hold. Und wir können nicht zweimal hintereinander deinen Tod vortäuschen!", fügte sie mit einer gewissen Ernsthaftigkeit an. Eine Kugel verschwand in der Tasche. Dann die nächste! Kathy ging einmal um den Tisch herum und stupste dabei spielerisch mit ihrer Hüfte die sitzende Asari an. Sie hatte deutlich Spaß am Spiel.
    "Gut das wir nicht gewettet haben, hm? Sonst hätte ich vermutlich vorhin den Billardqueue irgendwo stecken gehabt.", scherzte Kathy nachdem nur noch die schwarze Kugel auf dem grünen Filz thronte. Mit dem Queue wählte sie das Loch an.
    Kurz kontrollierend, dass sich Charis nicht wieder hinter sie schlich, setzte sie zum Stoß an. Dem Klacken folgte das rumoren einer Kugel in den Eingeweiden des Tisches. Kathy grinste triumphierend.
    "Schönes Spiel. So wie du gespielt hast wird das unangenehm wenn du es nicht zum ersten Mal spielst.", sprach sie anerkennend und schüttelte mit Charis sportlich die Hand. Die Schwarzhaarige legte den Queue auf dem Tisch ab. Sie ergriff das fast leere Glas.
    "Aber wenn ich mich jetzt nicht irre, ging es in deiner Geschichte nur einmal um dein Leben als Wetteinsatz? Was ist die zweite Geschichte?", erkundigte sie sich neugierig. Die Schwarzhaarige setzte sich auf einen der Barhocker, die Beine überschlagend.


    Es wäre wohl zu viel verlangt gewesen, wenn Charis die Mundwinkel nicht beleidigt zu einer Schnute gezogen hätte, als Kathy die letzte Kugel schließlich versenkte. Verdammte Schande! Die Asari war eine schlechte, sehr schlechte Verliererin, die ihre Wettschulden ernst nahm und deshalb noch weniger gerne verlor. Zum Glück hatte es diesmal keine Wette gegeben, dann wäre dieser Sieg nämlich vielleicht in einem Handgemenge geendet.

    Charis betrachtete den Billardtisch und wollte am liebsten zu einem biotischen Tableflip ansetzen, aber auch das würde in dieser Wohnung auf wenig Gegenliebe stoßen. Stattdessen setzte sie ein schlechtes „Gut gespielt“-Lächeln auf und goss sich etwas Alkohol ein. Morgen war ja auch ein Tag, an dem sie noch aufhören konnte.

    Ja, die zweite Geschichte“, erinnerte sie sich. „Das war auf Illium. Du weißt, dass Sklaverei dort erlaubt ist, oder? Naja, ich hatte Quasar gespielt und einen echten Run. Dann einen Absturz, aber im Prinzip noch meine Glückssträhne. Ich hatte mich nur mit den Einsätzen ein wenig verzockt. Also… ich habe mir dann Geld geliehen mit dem Versprechen es zurückzuzahlen, wenn ich gewinne – oder lebenslang in die Sklaverei zu gehen. Allerdings nicht mein Leben lang, sondern das von meinem Geldgeber. Volus leben auch nicht ewig. Naja, ich hab gewonnen, das Geld zurückgezahlt und sogar noch einen Batzen übrig gehabt. Da war mein Leben jetzt nicht unmittelbar in Gefahr, aber stell dir vor ich hätte Jahrzehnte lang für so einen Geldhai arbeiten müssen… keine Ahnung, was der von mir gefordert hätte, aber ein Schmugglerschiff fliegen… hmm, vielleicht sogar schon.“ Charis legte die Finger ans Kinn und schaute nachdenklich drein. So oder so war sie froh, dass sie dem Kerl nicht ins Netz gegangen war.

    Übrigens hab ich gelogen: Ich hab schon einmal Billard gespielt…“, gestand sie und legte die Hände vor das Gesicht. „Ups.
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  2. #42 Reply With Quote
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    Die Besprechung folgte dem einer solchen militärischen Zusammenkunft ureigenen Muster, wie es schon der Beratung von Agamemnon, Odysseus und Achilles innegewohnt hatte. Nur dass hier hoffentlich der Streit ausblieb und vermutlich auch niemand Fraser einen „Männertöter“ nennen würde, obwohl sich der Soldat durchaus als modernere und schottischere Version des Achilles betrachtete. Vielleicht ohne die Verwundbarkeit.

    Cao bewies, dass er die Lagebesprechung nicht nur beherrschte, sondern förmlich lebte. Er hatte diese Art und Weise an sich, die einen Kartentisch überflüssig machte. Keine Eigenschaft, die Sam innelag, der seinen Plan mit einem Stock in den Erdboden kratzte. Als der General schließlich endete herrschte ein langes Schweigen. Entweder sammelten die Marines ihre verbliebenen grauen Zellen zusammen, um eine gemeinsam erarbeitete Frage zu stellen, oder aber sie hatten keine. Die Navy hielt sich vornehm zurück, ebenso wie sie in sicherer Entfernung im Orbit schweben würden, während das Fußvolk in den als so wunderbar tödlich gezeichneten Höllenschlund fahren würde.
    Sir“, meldete sich Fraser und trat einen Schritt vor, betrachtete den General mit dem gebührenden Respekt und wartete auf das kaum merkliche Kopfnicken des angesprochenen Mannes.

    Ich nehme an, dass uns nicht gesagt werden konnte, was wir zu erwarten haben? Abgebrochene Funkverbindungen über einen längeren Zeitraum sind in den seltensten Fällen Probleme technischer Natur und sich den Planeten mit einem reichen Fanatiker zu teilen sollte uns zumindest schon einmal gedanklich auf den schlimmsten Fall vorbereiten. Ich habe auf Planeten wie Klencory gedient und ich sage Ihnen: das ist kein Spaziergang. Ich empfehle, dass wir uns bei der Annäherung mehr Ausrüstung mitnehmen, als es für solche Aufklärungsmissionen üblich ist. Und dabei spreche ich nicht nur, aber durchaus auch, von Munition, sondern auch von Medigel, Überlebensrationen, Kälteschutzmaßnahmen und möglicher KI-Unterstützung. Dazu empfehle ich einen Evakuierungsplan, der neben den eingesetzten Einheiten auch die Forscher einschließt was bedeutet, dass wir deren Anzahl sowie die potenziell benötigte Ausrüstung für die Evakuierung bedenken sollten.“ Der Soldat legte die Hände hinter dem Rücken zusammen, was seine ohnehin schon breite Brust zusätzlich spannte. Er reckte das Kinn und sagte: „Das Bodenteam sollte so klein wie möglich gehalten werden. Ich melde mich und mein Team freiwillig – Kassad und Al-Schadhi. Ein zweites Team bestehend aus Marines zusammen mit Ensign Ceres kann die Nachhut bilden.“ Er spürte mehr als das er es hörte, wie Ceres neben ihm scharf die Luft einsog. Ob dies ein Zeichen der Zustimmung oder der Kritik war, wusste er nicht zu deuten. Es war ihm auch egal.
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  3. #43 Reply With Quote
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    "Abschneiden? Abdrängen? Wir sind hier um sie zu beschatten! Auch wenn Sie es immer noch nicht wahrhaben wollen, aber wir als private Ermittler haben nicht die selben Berechtigungen wie Gesetzeshüter!"
    Dieser Mann würde noch einmal irgendwann sein Tod sein. Im Stillen jedoch fragte er sich, ob ihr eigentlicher Auftrag nicht bereits gescheitert war, denn die Asari würde nach diesem versuchten Anschlag sicherlich nicht ihrem ursprünglichen Plan folgen. Vielleicht versuchte sie auch einfach nur noch zu entkommen, wollte zum Raumhafen um von Ilium zu verschwinden.
    Der Turianer ordnete sich unterhalb der Asari ein, und schien somit zumindest vorläufig von seinem verrückten Plan Abstand zu nehmen. Zavrin atmete durch, wollte gerade etwas sagen, als der Turianer bereits mit seinem nächsten weltfremden Einfall um die Ecke kam.
    "Turaka, hören Sie mir zu: Wir sind angeheuert worden, um Ki’raina Kasiri zu beschatten und Beweise für ihre möglichen illegalen Aktivitäten zu beschaffen. Alles andere drumherum geht uns nichts an. Und auch wenn sie aktuell in Lebensgefahr zu sein scheint, heißt das nicht, dass sie in dieser Sache unschuldig sein muss. Womöglich ist sie - "
    Von der Rückbank hörte der Salarianer ein unzufriedenes Grummeln. Er wandte sich um und sah in das Paar hellgrüner Augen, welches ihn mit vorwurfsvollem Blick anschaute. Dann gab er ein leises, wimmerndes Geräusch von sich.
    "Slam....." Zavrin knirschte mit den Zähnen. Doch der Blick des Varren fixierte ihn weiter. "Du weißt wir können nicht....." Mit gespielt dramatischer Miene wandte sein vierbeiniger Freund sich von ihm ab und starrte demonstrativ aus dem Fenster. "Das kann doch wohl nicht wahr sein....."
    Wie konnte eine solch biologisch primitiv entwickelte Kreatur nur solch eine große emotionale Intelligenz besitzen? Die schon in den manipulativen Bereich abglitt?
    "Also schön, na gut." Mit einem Seufzer gab er sich geschlagen. "Aber keinerlei Versprechungen! Wir finden erst raus was Sache ist und entscheiden dann ob, und wenn ja in welcher Form, wir irgendeine Form von Hilfe leisten!"
    Mit einem Mal scherte das Taxi der Asari aus dem fließenden Verkehr aus und bog zwischen zwei Wolkenkratzern in einen engen Tunnel ein.
    "Da, die Baustelle!"
    War das ihr Ziel? Was konnte sie hier wollen?

    Nachdem Slam sein Herrchen offensichtlich erfolgreich beeinflusst hatte, warf ihm Kastor ein dankbares Zwinkern über die Schulter. Der Junge war zwar wirklich nicht der Hellste, aber dass er das Herz am rechten Fleck hatte, hatte er bei ihrer ersten Begegnung gleich erkannt.
    Auf einmal drehte Zavin sich zur Seite um und deutete nach draußen: ,,Da, die Baustelle!“
    Tatsächlich flog Kir’rainas Taxi in einen Tunnel ein, welcher zwar für den öffentlichen Verkehr freigegeben war, aber offensichtlich gerade in irgendeiner Form renoviert oder erweitert wurde: An Innenwände und Decken waren mobile Konstruktionsplattformen angebracht worden, auf denen Platz für Material war und von denen aus schweres Gerät eingesetzt werden konnte. Zu ihrer beider Verwunderung hielt das Taxi kurz neben einer solchen Plattform und setzte die Asari ab, die sie zielstrebig überquerte und dann im Durcheinander aus Baugeräten und Gerüsten verschwand.

    Kastor brachte das SkyCar nach unten und flog eine niedrige Schleife über dem Areal, in dem Ki’raina sich versteckt haben musste. Nachdem weder sie noch irgendwelche anderen Personen zu sehen waren, setzte er am Rande der Plattform auf und schickte das Gefährt via Autopilot wieder zurück zu seinem Liegeplatz.
    ,,Sie scheint mir nicht der Typ dafür zu sein, aber das hier wäre ein guter Platz für einen Hinterhalt“, sprach Kastor seinen ersten Gedanken aus. Sein Bauchgefühl riet ihm, seine Waffen zu ziehen, doch er wollte Ki’raina nicht das Gefühl geben, dass sie in böser Absicht hinter ihr her waren, falls sie Zavin und ihn beobachtete.
    Slam streckte die Nase in die Luft, während seine beiden zweibeinigen Begleiter Augen und Ohren offen hielten; zweiteres lieferte jedoch nicht viel Informationen, da der rege Verkehr im Tunnel die meisten Geräusche übertönte.
    Die Plattform war schnell abgesucht, wobei sie weder Spur noch Hinweis fanden, wohin ihr Zeil geflüchtet war. Die einzelnen Abschnitte waren über schmale Fußgängerbrücken mit hüfthohem Gelände miteinander verbunden, sodass sie die zur nächsten Plattform überquerten und die Suche fortsetzten.
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  4. #44 Reply With Quote
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    Die Ermittlerin antwortete nahezu sofort. Kim erhob sich vom Tisch und tat ein paar Schritt in die am freiesten aussehende Fläche des Restaurants. Keine Leute in direkter Umgebung. Er öffnete die Nachricht und lächelte in sich hinein. Telefonieren auf dem Bike… Claire war verrückt. Er antwortete: „Ich geh ins Büro und melde mich dann.

    *

    Eine Viertelstunde später saß Kim an seinem Schreibtisch, der breit genug war, um ein kleines Informationszentrum darauf errichtet werden könnte – oder ein Schlachtplan ausgearbeitet. Das trat manchmal sogar zu, wenn auch nur im juristischen Sinne. Er wippte im Stuhl, während er einen kleinen mit Körnern gefüllten Lederball knautschte, immer wieder in die Luft warf und auffing. Seine Gedanken waren bei Kathy, die sich bisher noch nicht gemeldet hatte. Er hatte keinen Zweifel, dass sie das tun würde. Vermutlich tüfftelte sie geraden am Date.
    Plötzlich blinkte sein Apparat – wie erwartet. 
„Ja?
    „Anruf von Claire Belanger“, meldete seine persönliche KI, die neben der noch immer obligatorischen Sekretärin die Administration übernahm.
    Durchstellen“, sagte Kim und wartete zwei Sekunden, ehe er fortfuhr zu sprechen: „Salut Claire, ça fait plaisir d’avoir de tes nouvelles! Comment ça va?

    Zischend zogen SkyCars und andere Verkehrsteilnehmer an ihr vorbei, während Claire über die Hauptverkehrsroute in Richtung Präsidium fegte. Sie wählte Kims Nummer und hatte ihren Helm gerade mit dem OmniTool verbunden, als der Holländer auch schon abnahm.
    ,,Salut Claire, ça fait plaisir d’avoir de tes nouvelles! Comment ça va?“
    Es war angenehm, organisches Französisch zu hören und nicht das Konservensprech, das ihr Universalübersetzter aus dem Gejodel der Asari und dem Geknattere der Turainer zusammenstrickte.
    ,,Bien serait une exagération, mais au moins je ne m'ennuie pas“, gab sie trocken zurück. ,,Comment ça va pour toi ? Est-ce que tu sors toujours avec cet épouvantail irlandais?“
    Selbst wenn man ihr eine Waffe an den Kopf gehalten hätte, wäre Claire der Name der gut angeheiterten Anwältin, deren Nummer sich Kim auf dem C-Sec-Ball klar gemacht hätte, nicht mehr eingefallen, aber sie war sich sicher, dass er genau wusste, von wem sie sprach.
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    General Cao

    Die Besprechung folgte dem einer solchen militärischen Zusammenkunft ureigenen Muster, wie es schon der Beratung von Agamemnon, Odysseus und Achilles innegewohnt hatte. Nur dass hier hoffentlich der Streit ausblieb und vermutlich auch niemand Fraser einen „Männertöter“ nennen würde, obwohl sich der Soldat durchaus als modernere und schottischere Version des Achilles betrachtete. Vielleicht ohne die Verwundbarkeit.

    Cao bewies, dass er die Lagebesprechung nicht nur beherrschte, sondern förmlich lebte. Er hatte diese Art und Weise an sich, die einen Kartentisch überflüssig machte. Keine Eigenschaft, die Sam innelag, der seinen Plan mit einem Stock in den Erdboden kratzte. Als der General schließlich endete herrschte ein langes Schweigen. Entweder sammelten die Marines ihre verbliebenen grauen Zellen zusammen, um eine gemeinsam erarbeitete Frage zu stellen, oder aber sie hatten keine. Die Navy hielt sich vornehm zurück, ebenso wie sie in sicherer Entfernung im Orbit schweben würden, während das Fußvolk in den als so wunderbar tödlich gezeichneten Höllenschlund fahren würde.
    Sir“, meldete sich Fraser und trat einen Schritt vor, betrachtete den General mit dem gebührenden Respekt und wartete auf das kaum merkliche Kopfnicken des angesprochenen Mannes.

    Ich nehme an, dass uns nicht gesagt werden konnte, was wir zu erwarten haben? Abgebrochene Funkverbindungen über einen längeren Zeitraum sind in den seltensten Fällen Probleme technischer Natur und sich den Planeten mit einem reichen Fanatiker zu teilen sollte uns zumindest schon einmal gedanklich auf den schlimmsten Fall vorbereiten. Ich habe auf Planeten wie Klencory gedient und ich sage Ihnen: das ist kein Spaziergang. Ich empfehle, dass wir uns bei der Annäherung mehr Ausrüstung mitnehmen, als es für solche Aufklärungsmissionen üblich ist. Und dabei spreche ich nicht nur, aber durchaus auch, von Munition, sondern auch von Medigel, Überlebensrationen, Kälteschutzmaßnahmen und möglicher KI-Unterstützung. Dazu empfehle ich einen Evakuierungsplan, der neben den eingesetzten Einheiten auch die Forscher einschließt was bedeutet, dass wir deren Anzahl sowie die potenziell benötigte Ausrüstung für die Evakuierung bedenken sollten.“ Der Soldat legte die Hände hinter dem Rücken zusammen, was seine ohnehin schon breite Brust zusätzlich spannte. Er reckte das Kinn und sagte: „Das Bodenteam sollte so klein wie möglich gehalten werden. Ich melde mich und mein Team freiwillig – Kassad und Al-Schadhi. Ein zweites Team bestehend aus Marines zusammen mit Ensign Ceres kann die Nachhut bilden.“ Er spürte mehr als das er es hörte, wie Ceres neben ihm scharf die Luft einsog. Ob dies ein Zeichen der Zustimmung oder der Kritik war, wusste er nicht zu deuten. Es war ihm auch egal.

    Fraser bewies, dass dicke Muskeln einen funktionierenden Verstand nicht ausschlossen. Zumindest nicht dauerhaft.
    ,,Danke, Captain“, nahm er die Freiwilligmeldung des Special-Forces-Mannes entgegen. ,,Auch wenn es mehr meinem Naturell entsprechen würde, genug Panzer auf dem Planeten abzusetzen, um zu garantieren, dass Shol es nicht wagt, uns dazwischen zu funken, steht uns diese Option derzeit nicht zur Verfügung und wir werden in der Tat mit einem möglichst kleinen Team arbeiten müssen, um keine unliebsame Aufmerksamkeit auf uns zu lenken. Was das Material angeht …“, er nickte Von Seydlitz zu, die ihren vorläufigen Plan für die Ausstattung der Mission in den Raum projizierte. ,, … wird das Bodenteam entsprechend der Lage vor Ort ausgestattet, also mit allem, was man auf einem derart unwirtlichen Planeten benötigen könnte. Da die Columbia eher für Raumgefechte als ausgedehnte Bodeneinsätze ausgestattet ist, fehlt es an Bodenfahrzeugen, die bei einer eventuellen Evakuierung der Forschungsteams genug Platz bieten. Zur Ausstattung der Einrichtung gehören jedoch zwei Makos, die falls nötig akquiriert werden können. Das Technikkorps wird Personal für eventuelle Feldreparaturen zur Verfügung stellen. Luftunterstützung wird angesichts der regelmäßig stürmischen Atmosphäre von Klencory aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zur Verfügung stehen, weswegen ausgedehnte Gefechte zu vermeiden sind.“
    Beim letzten Punkt wanderte Sun Caos Blick zu den Offizieren der Marines:
    ,,Captain Macnab, Lieutenant Neumann: Haben Sie zwei Fahrer, die dem Gelände und der Witterung gewachsen sind? Wie viel Mann und welche Expertise würden Sie auf Klencory einsetzen?“

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  6. #46 Reply With Quote
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    Zischend zogen SkyCars und andere Verkehrsteilnehmer an ihr vorbei, während Claire über die Hauptverkehrsroute in Richtung Präsidium fegte. Sie wählte Kims Nummer und hatte ihren Helm gerade mit dem OmniTool verbunden, als der Holländer auch schon abnahm.
    ,,Salut Claire, ça fait plaisir d’avoir de tes nouvelles! Comment ça va?“
    Es war angenehm, organisches Französisch zu hören und nicht das Konservensprech, das ihr Universalübersetzter aus dem Gejodel der Asari und dem Geknattere der Turainer zusammenstrickte.
    ,,Bien serait une exagération, mais au moins je ne m'ennuie pas“, gab sie trocken zurück. ,,Comment ça va pour toi ? Est-ce que tu sors toujours avec cet épouvantail irlandais?“
    Selbst wenn man ihr eine Waffe an den Kopf gehalten hätte, wäre Claire der Name der gut angeheiterten Anwältin, deren Nummer sich Kim auf dem C-Sec-Ball klar gemacht hätte, nicht mehr eingefallen, aber sie war sich sicher, dass er genau wusste, von wem sie sprach.


    Kim war sich sicher, dass Claire wirklich gerade mit ihrem Bike unterwegs war, doch das Com filterte alle Nebengeräusche heraus, weshalb sie ebensogut in einem schallisolierten Raum sitzen könnte. Er verstand sie jedenfalls klar und deutlich.
    Pourquoi? Jaloux? Mais non, il ne s'est rien passé entre elle et moi. En plus, 'épouvantail' n'est pas très approprié…
    Kim kramte in seinem Gedächtnis und musste feststellen, dass er Claire tatsächlich das letzte Mal an diesem Abend gesehen hatte. Das war schon fast ein Jahr her. Oder länger? Die Zeit auf der Citadel verging auf merkwürdige Weise, ohne diesen Zyklus von Tag und Nacht und bei der völligen Abwesenheit von Jahreszeiten.
    Je vais bien. Il y a toujours beaucoup à faire. Tu as sans doute entendu parler de ce pénible procès contre Vhan. Mais je suppose que tu n’appelles pas juste par pure gentillesse? Si c’est le cas, je connais un joli café où on pourrait discuter. Sinon, en quoi puis-je t’aider?
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  7. #47 Reply With Quote
    Drachentöter numberten's Avatar
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    Natürlich war sie das. Asari glaubten auch, dass ihre eigene Scheiße zu Gold werden würde, sobald sie sie verrichteten. Dass insbesondere diese Art Aliens dazu neigten sich selbst zu überschätzen war dem Menschen nicht fremd. Er verkniff sich sein Augenrollen und gab mit einem eher nachdenklich geprägten Seufzen zu verstehen: "Das hier ist ja auch ein Pub und kein Wohnzimmer. Auch, wenn sich manche der Bereiche in denen sich der Besitzer üblicherweise aufhält vermutlich überschneiden. Das wäre in etwa als würde ich Ihnen sagen, dass Asari sich ja üblicherweise elegant, weise, zurückhaltend und äußerst feminin geben und dann sitzt man Ihnen und Ihrer großen Klappe gegenüber.", bemerkte er nebenbei und zeigte auf das Presswerk, dass in Masse hergestellt und auf den billigsten Flohmärkten verscherbelt wurde. "Das hier ist nur billige Werbung. Aber Sie kennen das Konzept eines Trödelmarktes, daher geh ich davon aus, dass Sie wissen, dass Pubs eine Art Ausnahmesituation darstellen und nicht repräsentativ für alle Menschengeführten Bars sind. Also ganz so wie bei Ihnen, hm?". Er lehnte sich zurück und hob die Brauen, während seine grünen Augen sie ruhig aber wenig enthusiastisch scannten. Dann trank er wieder. In seinem Glas noch genug der bernsteinfarbenen Flüssigkeit um sich so manche Erinnerung aus dem Kopf zu löschen. Ein leichtes Schmunzeln zierte seine Lippen, dass seine Augen nicht erreichen wollte.


    Sie hatte es hier eindeutig mit einem Experten zu tun. Leichte Geringschätzung, gepaart mit niederschwelliger Arroganz in der Stimme. Er hätte eine gute Asari Matriarchin abgegeben, aber dafür waren nicht nur seine Brüste zu mickrig und sein Alter zu gering.
    "Sieh mal einer an. Dann hat mich dieser Ire damals doch angelogen, als er mir einen Pub als eine Art öffentliches Wohnzimmer erklärt hat.", erwiderte sie recht unberührt und klatschte mit ihrem linken Handrücken, in die rechte Handfläche.
    "Aber Botschaft angekommen, das hier ist nur ein Touristenschuppen, keine Botschaft der menschlichen Kultur.", meinte sie mit einem Lächeln.
    "So wie ich glücklicherweise keine Botschafterin der Asari Kultur bin. Das ist vermutlich eh ein wenig das Problem das sich der Großteil der Mädels als solche versteht. Gibt es auch ein spezielles Fach für. Habe ich nicht belegt, wie sie ja schon treffend festgestellt haben. Hatte Schwerpunkt Sport. Da hilft die große Klappe.", gab sie unbeschwert zu. Auf Thessia war das an manchen Schulen sogar Pflichtfach.
    Hatte Thadera nie so recht verstanden. Der Bursche an ihrem Tisch war ja auch nicht der Repräsentant der Menschheit. Sonder nur irgendein Typ der seine Sorgen in teuren Whisky ertränken wollte. Nicht anders als die meisten Besucher in einer Bar. Aber wenn man mehr Geld ausgab, hielten die Leute einen für einen Kenner, anstatt Alkoholiker.
    "Ich muss mir da wohl selbst mal ein Bild von machen. Wollte eh irgendwann mal auf die Erde. Ich mag euer Bier.", verkündete sie gutgelaunt. Vermutlich empfand das ihr Tischnachbar mehr als Drohung.
    "Kein Grund zum Augenrollen, ich tauche garantiert nicht bei ihnen in der Nachbarschaft auf.", schob sie noch hinterher. Country Clubs waren eh nicht so ihr Ding.
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  8. #48 Reply With Quote
    Provinzheld Majonese's Avatar
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    Die Ratte, der Fettsack und der Flüchtling

    Ein Hauch von Normalität I

    Als das Hallex zu wirken begann, spürte Saskia, wie die Welt um sie herum zu vibrieren begann. Alles schien in grellen Farben zu leuchten und die Unordnung in Matts Wohnzimmer erzeugte ein visuelles Chaos, das ihren Verstand aufwühlte. Und gleichzeitig wurde ihre Wahrnehmung immer enger, so als würde sie sich in einem Tunnel befinden und wäre von einem schwarzen Nichts umgeben. Lediglich direkt vor ihr war es laut und bunt.
    Einen richtigen Trip würde sie aber nicht bekommen, dafür war das Hallex nicht hoch dosiert genug. Um sich richtig abzuschießen, musste man schon mehr als eine von diesen Pillen nehmen und darauf hatte Saskia in diesem Augenblick keine große Lust. Ihr reichte dieses simple Hochgefühl bereits.
    In ihrer üblichen eigenartigen Haltung lag sie auf der Couch und hatte die Füße auf dem Tisch abgelegt, während sie am Hals ihrer Bierflasche rumnuckelte. Die Geräuschkulisse in Matts Wohnzimmer wurde von cooler Rockmusik und einem sehr angeregten Gespräch zwischen Nine, Matt und Raijin dominiert. Eine Weile hörte Saskia den drei Männern zu, während sie über die wirklich wichtigen Themen sprachen.
    "...die hieß hun'ertpro Dongmei oder Chingchong oder so was...", schnaubte Nine laut.
    Matt schüttelte vehement den Kopf. "Bullshit! Ich weiß ja wohl, wie die Frauen heißen, mit denen ich ficke...!"
    "Ha! Als ob! Du erinnerst dich doch nich' ma' mehr daran, wie die aussah! Du hast dieses...Altheims...oder wie das heißt. Du weißt schon, diese Krankheit von alten Leuten, wo man alles vergisst..."
    "Natürlich weiß ich noch, wie die Kleine aussah!"
    "Von wegen!", lachte Nine spöttisch. "Dann wüsstest au' noch, dass die Schlitzaugen hatte! Also ob 'n Asia-Chick Rachel heißt..."
    "Das heißt aber nich', dass sie wirklich aus Asien kommt", wandte Raijin unaufgeregt ein. Er hatte seine Arme vor der breiten Brust verschränkt und schaute stumpf geradeaus, während er dem Streit zwischen den anderen beiden lauschte, als wäre es ein intellektuell höchst anspruchsvolles Gespräch. "Es gibt ja auch viele Asiaten in Amerika, vielleicht kam sie da her und da ist Rachel doch ein normaler Name..."
    "Paah!", machte Nine abwertend, aber es war offensichtlich, dass er nicht allzu viel dazu sagen konnte. Denn er wusste wahrscheinlich nicht einmal, was Amerika überhaupt war. Nine war auf Benning geboren worden und noch als kleines Kind nach Omega gekommen, von der Erde und den unterschiedlichen Kontinenten wusste er nicht wahnsinnig viel. "Du hast doch keine Ahnung...!"
    Matt grinste breit. "Ach, natürlich! Ausgerechnet Raijin hat keine Ahnung von Asiaten... Merkst du selbst, oder?" Triumphierend schnappte er sich seine Bierflasche und nahm einen großzügigen Schluck. "Ich sach dir, Nine, die Kleine hieß Rachel. Un' sie war ganz nebenbei der Hammer!"
    Es war nicht unbedingt spannend, den Kerlen bei einer Unterhaltung zuzuhören über einen Abend, an dem Saskia gar nicht dabei gewesen war. Viel Erzählenswertes gab es an der Geschichte ohnehin nicht; es war ein ziemlich gewöhnlicher Ablauf für die Band der Jungs. Sie spielten ihren Gig in irgendeiner Bar oder irgendeinem Club und im Anschluss warfen sie sich Drogen ein und suchten sich ein paar weibliche Fans aus dem Publikum, mit denen sie rummachen konnten. Sanchez war der einzige, der dabei nicht mitmachte, und da er heute nicht hier war, hatten Matt, Raijin und Nine ein Thema, über das sie sich ausgiebig unterhalten konnten.
    Aber Saskia war nicht die einzige, die sich nicht an dem Gespräch beteiligte. Ihr fiel recht schnell auf, dass Jacob neben ihr währenddessen auch kein einziges Wort sagte. Zwar schaute er in die Richtung der anderen Männer, so als ob er ihnen zuhörte, aber der Blick seiner Augen wirkte ein wenig glasig. Vielleicht war es die Wirkung des Hallex, vielleicht hörte er auch einfach schon lange nicht mehr zu und war in seinen eigenen Gedanken.
    "Hey!", machte Saskia unnötig laut und stieß ihm mit dem Ellbogen in die Seite.
    "Hmm?" Schnell kehrte Leben in ihn zurück und er schaute fragend zu ihr rüber.
    "Du bist so still die ganze Zeit! Is' alles okay bei dir?"
    "Äh..." Jacob schien im ersten Moment überrascht, so als ob er gar nicht gemerkt hatte, wie schweigsam er war. Dann zuckte er mit den Schultern. "Keine Ahnung...hab halt nichts zu sagen..."
    "Wie sieht 's 'nn bei dir aus mit den Frauen?", fragte sie unverblümt und beäugte ihn aufmerksam. "Hatt'st du 'ne Freundin in den Unterdocks gehabt, die dich jetz' vermisst? Oder hatt'n du un' diese Amélie was mit'nander?"
    Das Hallex verzögerte seine Reaktion. Es dauerte offenbar eine Sekunde, bis ihre Worte ankamen, dann eine weitere, bis er sie verarbeitet hatte. Und dann eine weitere, bis er reagieren konnte. Sein Gesicht verzerrte sich wütend, als er ihr einen verärgerten Blick zuwarf. "Niemals!", stieß er aufgebracht hervor. "Ich hätte diese dreckige Schlampe nich' angefasst, außer um ihr ihren dünnen Hals umzudrehen...!"
    Offenbar hatte Saskia eine empfindliche Stelle getroffen. "Huh... Klingt so, als wärst du kein allzu großer Fan von ihr gewesen..."
    "Natürlich nich'", knurrte er missgelaunt und schlug seine Bierflasche härter als nötig auf den Tisch, ehe er sich auf dem Sofa zurückfallen ließ. "Sie hat mich sieben Jahre lang völlig ausgenutzt."
    "Erzähl ma'! Wie schlimm war 's?"
    Sein mürrischer Blick ging einen Moment stumpf geradeaus, ehe er antwortete. "Ich war praktisch ihr Sklave. Ich musste bei ihr wohnen und...ach...fuck..." Ihm entfuhr ein fast schon ungläubiges Schnaufen und schüttelte angewidert den Kopf, als die Worte plötzlich aus ihm hervorsprudelten. "Sie hat mich ihr beschissenes Haus putzen lassen. Und ihre Kleidung waschen und ihr Geschirr spülen! Sie hat mich wie ihren Diener behandelt. Ich musste ihr sämtliche Arbeit abnehmen, während sie sich wie eine Königin aufgeführt hat. Und was habe ich zum Dank bekommen? 'ne Abstellkammer als Schlafplatz und ein paar Creds, damit ich nicht verhungere! Diese dreckige Schlampe..." Jacobs Miene verzerrte sich zunehmend und Saskia merkte, wie er die Fäuste ballte. "Fuck, ich musste wirklich jeden Scheiß machen! Sie wollte einmal in einem Restaurant essen gehen. So richtig fancy, mit Kellner, der dir das Essen bringt, und mit Vorspeise und Nachspeise und dem ganzen Mist...weißt du was diese Hure gemacht hat?" Ihm entfuhr ein freudloses Lachen, in dem sogar eine Spur Verzweiflung mitschwang. "Erst hat ihr der Stuhl nicht gefallen und ich musste ihr verschiedene Stühle von anderen Tischen bringen, bis sie den...richtigen...gefunden hatte. Und dann...dann sollte ich ihr das Fleisch kleinschneiden! Und ihr Glas putzen. Und dann musste ich ihr beim Essen...Gesellschaft leisten. Aber ich durfte natürlich selbst nichts bestellen..." Auf seinem Gesicht stand ein Lächeln, so als ob er eine lustige Anekdote erzählte, aber in seiner Stimme schwang ein tiefsitzender Schmerz mit.
    Saskia sagte überhaupt nichts, während Jacob sich über Amélie ausließ. Eigentlich hätte es ihr egal sein können, schließlich kannte sie Jacob nicht einmal wirklich. Aber bei dem Gedanken daran, wie sich diese Schlampe als etwas Besseres gab und Jacob herrisch herumscheuchte, stellten sich ihr die Nackenhaare auf und sie verspürte einen ziemlichen Ekel in sich aufsteigen.
    "Amélie hat alles gemacht, um mich zu quälen", fuhr er fort und klang plötzlich erschöpft. "Den ganzen Tag, was immer ihr gerade eingefallen ist. Das meiste davon war völlig sinnloser Blödsinn, aber sie hat es trotzdem richtig genossen! Und ich...scheiße, ich hab das alles über mich ergehen lassen. Ich dachte halt..." Er hielt einen Moment inne und schüttelte ungläubig den Kopf. "Ich dachte irgendwie...das wird schon irgendwann. Vielleicht gewöhn ich mich daran...vielleicht macht es ihr irgendwann auch keinen Spaß mehr, wenn ich mir nichts anmerken lasse... Außerdem musste ich ja nur solange für sie arbeiten, bis ich meine Schulden bei Parasec abbezahlt hatte..."
    "Und am Ende sind deine Schulden beim Elcor nie so richtig verschwunden", fuhr Saskia die Geschichte fort, denn den Teil kannte sie bereits von seiner Schilderung, als sie sich zum ersten Mal getroffen hatten.
    Jacob nickte verdrossen.
    Saskia stieß ein tonloses "Wow!" und räkelte sich ein wenig auf ihrem Platz. "Ohne Mist, das klingt alles richtig scheiße, Mann! Tut mir echt leid, was die mit dir gemacht hat. Du bist wahrscheinlich nich' traurig drüber, dass sie tot is', oder?"
    "Pah! Diese dreckige Schlampe hat verdient, was sie bekommen hat", knurrte Jacob leise. Dann atmete er tief durch. "Aber ehrlich gesagt hatte sie es noch zu einfach gehabt."
    Unbewusst nickte Saskia zustimmend. Eigentlich hatte sie die Frau nicht einmal gekannt, aber diese Amélie klang wirklich nach einer besonderen Art von Abschaum. "Sie umzubringen war wahrscheinlich das Beste, was du machen konntest", meinte sie und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.
    Doch er schnaubte nur verächtlich. "Ja...und jetzt bin ich hier eingesperrt, weil Parasec mich deswegen sucht...ganz toll...war 'ne richtig gute Idee..."
    Saskia rollte mit den Augen. "Also wärst 'e lieber weiter ihr Sklave un' leckst ihr die Schuhe sauber?", fragte sie mit beißendem Spott. "Sieh 's doch ma' so; du bist schon ma' einen Schritt weiter! Sie is' tot un' du nich'. Sie hat bekomm'n, was s'e verdient hat, un' du kannst dir jetz' in Ruhe überleg'n, was du als nächstes machst. Hauptsache, du tust was un' wartest nich' auf 'n Wunder, das dich befreit. Weil ich kann dir was sag'n; das wird nich' passier'n! Du musst schon selbst was dafür tun, damit dein Leben besser wird." Einen Moment war Saskia selbst darüber verwundert, von wie tief aus ihr diese Worte kamen, aber das war das Hallex, das ihre Zunge lockerte. "Un' das hast du ja au' gemacht."
    "Hab ich nich'", wehrte er ab. "Das waren du und Matt. Ich...musste mich halt plötzlich entscheiden...ich hab in dem Moment gar nicht darüber nachgedacht..."
    "Ja, manchma' braucht man vielleicht 'n kleinen Stupser, um voranzukomm'n", relativierte Saskia das, was sie gerade gesagt hatte, und um ihre Worte zu untermauern reckte sie ihren Arm nach oben und drückte Jacob einen Finger auf die Nase. "Boop...!"
    "Heh...!"
    "Also; weniger rumjammern un' mehr feiern, dass du kein Sklave mehr bist." Saskia merkte schnell, dass Jacob diesen Enthusiasmus nicht teilte. Er schaute stattdessen eher etwas mürrisch drein und schwieg. "Krieg ich denn noch so etwas wie 'n 'Dankeschön' von dir?", fragte sie mit schließlich einem schwachen Grinsen und schaute zu Jacob hoch.
    Er runzelte die Stirn. "Was? Warum?"
    "Ich hab sie immerhin zuerst niedergeschoss'n!", meinte Saskia schnaubend. "Du hätt'st sonst nie so leichtes Spiel mit ihr gehabt, wenn ich nich' die Hälfte schon für dich erledigt hätte!"
    Im ersten Moment schien er nicht zu wissen, wie er auf ihre Feststellung reagieren sollte. Dann prustete er drauf los. "Ja, stimmt schon irgendwie...", lachte er in sich hinein. "Das hat es wirklich leichter gemacht. Un' ich schätze mal...ich hätte mich niemals getraut, mich selbst aus dieser Sache zu befreien, wenn du un' Matt nicht aufgetaucht wärt." Er wandte sich zu ihr und grinste leicht. "Also...danke, Kiki!"
    So gefiel ihr Jacob viel lieber, stellte Saskia fest. Weniger trübselig und mehr lustig. Tatsächlich schien er von einem ganz ähnlichen Schlag wie die anderen Jungs zu sein, was angesichts von seiner und Matts Freundschaft vielleicht auch gar nicht so überraschend kam. Wenn er nicht die ganze Zeit über wegen Amélie und seiner derzeitigen Lage rumjammern würde, gäbe er bestimmt ganz nette Gesellschaft ab.
    "Okay, Amélie war 'ne dumme Bitch, hab 's kapiert. Un' wie sah 's sonst so aus?", versuchte Saskia das Gespräch weg von der Frau zu lenken. "Hatt'st du 'nn sonst 'ne Freundin?" Ein verschmitztes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. "'n süßer Kerl wie du hat doch bestimmt 'n paar gebrochene Herzen in den Unterdocks zurückgelass'n, nich'?"
    "Pah!", stieß er hervor. Offenbar hatte sie ein weiteres Tabu-Thema getroffen. Sein Blick verhärtete sich und er verzog das Gesicht. "Frauen..."
    "Schlechte Erfahrungen gemacht, huh?"
    "Die können mir gestohlen bleiben...alles falsche Schlangen..."
    Matt hatte Saskia bereits vorgewarnt, dass Jacob nicht wahnsinnig gut auf Frauen zu sprechen war. Trotzdem hätte sie nicht damit gerechnet, dass es er es so unverblümt ausdrücken würde. "Okay...", entfuhr es ihr überrascht und für einen Moment wusste sie gar nicht, was sie erwidern sollte. "Wow...!"
    Es schien einen Moment zu dauern, bis er überhaupt merkte, was er gerade gesagt hatte, und ihren gespielt vorwurfsvollen Blick entschlüsseln konnte. "Hey...!", machte er, die Hände abwehrend erhoben. "Es is' wirklich nichts gegen dich, Saskia! Aber...die Frauen, die ich kenne, sind halt alle falsche, manipulative..."
    "Wow...! Woooow...!"
    "Nimm es nich' persönlich, okay?"
    Saskia verschränkte die Arme vor der Brust und wandte sich mit gerümpfter Nase ab. "Ne, ich hab schon verstand'n! Ich bin dann wohl au' 'n Haufen Scheiße. Is' schon okay. Du kannst mich ruhig hass'n. Tut mir echt leid, dass ich 'ne Frau bin..."
    "Uhh..." Er hob eine Augenbraue und beäugte sie skeptisch. "Kann es sein, dass du dich über mich lustig machst?"
    "Neeeee...", machte sie, konnte sich aber ein Kichern nicht verkneifen. "Würd ich nie mach'n..."
    Jacob rollte mit den Augen und machte "Pfff!", während er sich nach vorne beugte, um nach seiner Flasche auf dem Tisch zu greifen.
    Zufrieden ließ sich Saskia ein wenig nach vorne und rutschen, wie sie es immer zu tun pflegte, damit ihre Beine nicht das Sitzpolster berühren mussten. Sie hätte nicht leugnen können, dass sie ihren Spaß mit Jacob hatte. Er schien durchaus ein ordentlicher Typ zu sein. Vielleicht ein bisschen weinerlich, aber nicht so schlimm, wie sie befürchtet hatte. Und irgendwie gefiel es ihr, sich einfach nur zu unterhalten. Es hätte stinklangweilig sein können und Jacobs Weinerlichkeit ging ihr ein wenig auf die Nerven, aber trotzdem mochte Saskia, wie ungezwungen sie miteinander redeten. Nicht mehr und nicht weniger. Einfach nur...reden. Sie hatte fast vergessen, wie normal so etwas eigentlich war.
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    Es schien einige Momente für Julian zu dauern, in denen er zwischen seinen Patienten und seinen Besucherinnen hin und her sah, ehe er sich von dem Gedanken lösen konnte, Major Huang weiter auszufragen. Doch kaum, dass er dann doch zustimmend genickt hatte, schien es, als hätte ihn dieses Thema nie wirklich interessiert, denn er erwähnte es nun mit keiner Silbe mehr. Stattdessen lächelte er fast stolz, als Huang ihn bat, seine Vorgehensweisen zu erläutern und nahm sie mit hinüber zu der Gruppe von Patienten, die ihn allesamt skeptisch ansahen, jedoch jeder einigermaßen höflich zur Begrüßung nickte. Die Gruppe bestand aus drei Patienten. Phaedra Burton, die dunkelhaarige, hagere junge Frau mit braunen, schulterlangen Haaren, die bei Julians Erscheinen bereits angespannt gewirkt hatte, umklammerte nun leicht ihre Knie und zog sich jetzt noch weiter zwischen Rücken-, Sitz- und Armpolster in ihre kleine Sofaecke zurück und blickte nur schweigend auf, während ihr Kopf gesenkt blieb. Es war keine Panik in ihren Augen, mehr ein leichtes Unbehagen, das sich schon dann zu legen schien, als sie bemerkte, dass Julian Besuch bei sich hatte. Vor Phaedras Sofa standen zwei Männer, beide in keiner Weise so unterernährt und kränklich wie Phaedra. Der linke von beiden war dunkleren Teints, eher drahtig aber athletisch gebaut, sicher 1,90 groß und erwiderte den Blick der Neuankömmlinge selbstbewusst und diszipliniert, schwieg jedoch vorerst. Der Mann neben ihm überragte den ohnehin großen Kerl sogar noch um einen halben Kopf und war zudem dermaßen breit in seinem muskulösen Kreuz, dass seiner Weite zwei Menschen wie Julian entsprachen. Der Mann Mitte Vierzig erfüllte alle Klischees eines Türstehers: zurückgegeltes Haar, ein kantiger Kiefer wie ein Ziegelstein und eine ledrig braune Haut mit einigen Tattoos auf dem Nacken und dem Handrücken sowie Unterarmen.
    Alle drei Patienten waren in die weiße Einheitskluft gekleidet, die Julian inzwischen allen Testsubjekten angeordnet hatte, um sie vom militärischen Personal in Allianzblau deutlich abzuheben. Auch er selbst bemühte sich seitdem, immer einen allianzblauen Hemdkragen oder zumindest einen Anstecker zu seinem weißen Arztkittel zu ergänzen, um dem neuen Dresscode zu entsprechen.
    "Guten Tag, die Herren. Ich störe Sie ungern in Ihrer Pause. Nur eine kleine Erläuterung für unsere Besucherin Major Huang, hier", Julian deutete freundlich auf besagten Gast, "und dann lasse ich Sie bis zu Ihren Visiten unter sich."
    Die beiden Männer sahen sich misstrauisch an, nickten dann aber nach kurzer Skepsis. Phaedra hielt sich, obwohl ebenfalls angesprochen, heraus. Nur der kleinere von beiden sprach auch tatsächlich für die Gruppe: "Sicher, Doktor. Kann nicht schaden, wenn jemand von draußen absegnet, was wir hier tun.", brummte er nur. Julian ließ sich das nicht zwei mal sagen sondern begann direkt mit den geforderten Erläuterungen.
    "Dann fangen wir doch direkt mit Ihnen an, oder? Major Huang, das ist Subjekt 5. Parviz Asayesh von der Erde. Jeder hier nennt ihn Percy. Er ist Zivilist und hat sich freiwillig für diese Testreihe gemeldet. Die finanzielle Vergütung scheint seine Motivation zu sein, richtig?"
    "Ganz richtig, Doktor. Die Bezahlung ist besser als alles, was ich auf der Erde in meiner Stadt erwarten kann zu bekommen. Jobs sind rar dort und ich plane ein Medizinstudium anzufangen. Die Privatunis sind die einzigen, die mich ohne Bestnoten nehmen aber bei uns sind sie zu teuer, also kann ich den Gig hier gut brauchen. Und die Risiken halten sich ja in Grenzen."
    "Nummer 5, hier, erhält die vorsichtigste Behandlung, müssen Sie wissen", erläuterte er Huang wieder während er sein Subjekt an den Schultern nahm und mit dem Rücken zu sich drehte, um dann auf eine kleine Einstichstelle am Nacken unter der Schädelbasis zu deuten.
    "Wir haben ihm unter Teilnarkose mit einem Injektionsroboter mittels Hochpräzisionssteuerung einige Naniten direkt zwischen Nachhirn und Kleinhirn injiziert und auf einen dauerhaften Port, wie ihn die meisten anderen hier haben, verzichtet. Die injizierten Naniten sind eine komplett deaktivierte Version mit äußerst lethargischem Verhalten. Wir prüfen an Subjekt 5 lediglich, wie sich bestimmte EM Wellenmuster auf die untätigen Naniten auswirken. Er füllt dann in Folge Selbsteinschätzungs-Fragebögen sowie Reaktions- und Intelligenztests aus und macht ein paar Testreihen zur Veränderung seiner Motorik mit. Wenn es keine bedenklichen Veränderungen gibt, wiederholen wir das Ganze mit ihm am nächsten Tag mit neuen Wellenmustern. Mit seiner Hilfe konnten wir große Fortschritte dabei erzielen, wie man durch die Naniten die Reflexe des Wirts anregt und sein Wahrnehmungsvermögen kurzzeitig steigert. Bisher ohne besondere Nebenwirkungen."
    "Nur manchmal Ohren- oder Nasenblutungen oder leichte Kopfschmerzen. Nichts allzu Schlimmes, bisher. Und Dr. Ward und sein Team sind Profis und brechen die Reihe stets ab, wenn ich Schmerzen habe", bestätigte er Julians Aussagen in Huangs Richtung.
    Julian lächelte zufrieden, zuckte dann jedoch zusammen, als er den freundlichen Signalton des Aufzugs vernahm, der sich unerwarteterweise öffnete. Heraus trat seine altbekannte Kollegin von der Cerberus Zelle Prometheus. Wie üblich wehte sie geradezu hinein wie ein Windstoß, sodass ihr Laborkittel sich hinter ihr flatternd aufblies und ihr schwarzes, glattes Haar hinter ihr herflog, während sie mit dem lauten, wiederhallenden Klacken ihrer abnormal hohen Schuhe auf die Sitzecke zuging, wo sich Julian befand, jedoch ihren Blick nie von ihrem Holopad aufrichtete, auf dem sie geschäftig herumtippte. Julian war irritiert, verwirrt, was Eveline Watson nun wieder wollte, hinterfragte es aber nicht sondern nickte ihr nur kurz zu, als sie dann doch flüchtig von ihren Notizen aufblickte. Sie erwiderte das Lächeln mit kühler Höflichkeit und tippte dann weiter, während sie sich direkt neben Major Huang stellte. "Nur weiter!", zischte Eveline dann ungeduldig, als sie bemerkte, dass Julian ihretwegen still blieb.
    "Ich... ähm... Nun, wie ich gerade sagen wollte: Subjekt 5 ist jung, gesund und hat seine besten Jahre noch vor sich. Vielleicht ja eines Tages als Arzt. Daher gehen wir bei ihm sehr konservativ vor. Wenn Sie Fragen an ihn haben, nur zu. Ihre Geheimhaltungsstufe sollte meine ja sogar übersteigen, als fragen Sie, was Sie müssen."
    Während sich Huang zu Percy wandte, ging Eveline ein paar Schritte an Julian heran, stellte sich neben ihn und zog ihn an seinem Ohr zu sich hinunter, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. Er neigte sich seitlich zu ihr hinab, nickte mehrfach, nachdem er aufmerksam gelauscht hatte und tuschelte noch zu ihr zurück: "Sicher doch. Das kommt bestimmt gleich zur Sprache", woraufhin sie ihm lobend auf die Schulter tätschelte und dann weiter notierte. Auch Julian wartete erst einmal, was Huang interessieren würde.


    "Geldprobleme? Komm nach Proteus, wir suchen Probanden für medizinische Studien!"
    Vor Akinas geistigem Auge formte sich eine Extranet Werbung, mit diesem Spruch. Vermutlich mit Ward vor einem karibischen Strand, mit zwei Frauen in einem Allianz Bikini. Nicht das sie die Intention von Asayesh nicht nachvollziehen konnte. Aber ohne große Nöte an einen Ort wie diesen zu kommen, dass erschien ihr sehr gewagt. Es war ja auch nicht so das er die Allianz verklagen konnte wenn was schieflief.
    Die Japanerin hoffte für ihn das es sich nicht als das schwerste verdiente Geld seines Lebens herausstellen würde. Und das er sich nicht als Ward als medizinisches Vorbild nehmen würde, falls er es bis zum Studium schaffte!
    Der Brite selbst erweckte jedoch auch ihre Aufmerksamkeit. Die Offizierin bemerkte wie sein Blick während des Vortrages plötzlich in Richtung Fahrstuhl wanderte, so als wäre dort gerade jemand hinzugekommen. Auch sein Redefluss geriet kurz ins Stocken, was mehr als ungewöhnlich für Ward war. Intuitiv folgte ihr Blick kurz dem des Briten, sah aber nur die seit geraumer Zeit geschlossene Fahrstuhltür.
    Während Major Huang auf die Einladung hin einen Schritt vor machte, beobachtete die Japanerin weiterhin Ward aus dem Augenwinkel.
    Dieser neigte sich leicht seitlich ab und flüsterte kurz etwas zu sich selbst. Akina unterdrückte ein Stirnrunzeln.
    "Seit seinem Anfall ist er wirklich ein wenig wunderlicher geworden.", stellte sie für sich fest. Fraglich ob das gut war.

    "Nun, Percy, wenn ich sie auch so ansprechen darf.", begann währenddessen schon Major Huang. Der Mann bestätigte mit einem Nicken.
    "Sie sind vermutlich ein eher seltene Sorte von Proband. Sicherlich, alle nehmen freiwillig daran teil. Aber beim Großteil sind die Alternativen hierzu wohl ein wenig unschöner als bei ihnen. Ich will aber natürlich nicht ihre Beweggründe in Frage stellen.", stellte sie neutral fest.
    "Sie haben ja schon über Nebenwirkungen gesprochen, aber haben sie selbst schon positive Verbesserungen bei den Wellenmuster Tests an sich feststellen können?", erkundigte sie sich freundlich.
    "Und wie genau ist die Testreihe bei Percy angelegt? Hat sie einen vorher definierten Zeitraum? Eine fest definierte Bandbreite die ausgetestet werden soll? Oder ein Liste von erwünschten Resultate. Und wie sehen ihre langfristigen Kontrollen und Test aus für den Tag nachdem er die Anlage verlassen soll und sein Studium antreten möchte?", schob sie dann noch hinterher, dieses Mal mehr an Julian gewandt.
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    Man konnte Fraser ja vorwerfen was man wollte, aber nicht das er nicht in der Materie drinnen steckte.
    Tatsächlich war der Schotte im Einsatz am erträglichsten, war doch das zwischenmenschliche dem Gefecht untergeordnet.
    Werner sah keine Einwände an dem Plan und es würde sich auch niemand darüber beschweren nicht anstatt seines Teams auf Eiszapfen 7 landen zu müssen. Nicht das ein paar Marines auch auf dem Kühlschrank ihren Fuß setzen würde.
    Vermutlich würde er selbst wieder durch einen Wintertraum aus Chlorid und Argon wandern dürfen. Die anderen aus seinem Jahrgang hatten garantiert kein so verrücktes Truppenpraktikum. Hoffte er wenigstens.
    Der Vorschlag des Generals Panzer abzuwerfen klang auch lustig. Angesicht von drei Panzerbataillonen, welche die Allianz unter einer Brigade zusammengefasst hatte, sah man die Greywhale-Dinger recht selten. 150 Panzer, waren angesichts der etwa 50000 Tausend der Staaten der Erde, natürlich verschwindend gering. Aber diese logistisch zu verlegen war eine Herausforderung.
    "Nun Fahrer dafür sollte ich ein paar im Platoon haben, mich eingeschlossen. Ein Haufen der Marines hat vorher mal auf einer Fregatte gedient. Und der Mako ist ja auch ein recht vergebendes Gefährt.", meldete sich Macnab pflichteifrig zu Wort. Der Mako Panzer galt nicht umsonst als Bergziege der Allianz und als beinahe unverwüstlich.
    "Tatsächlich würde ich den Vorschlag von Captain Fraser zustimmen, solange es sich nur um eine Erkundungsmission handelt. Ein kleines Team kann sich schneller bei den ungünstigen Bedingungen bewegen und ist flexibler. Ich würde jedoch einen zweiten Trupp bereitstellen, für den Fall das eine Evakuierung durchgeführt werden muss, oder die Söldner von Shol Probleme machen. Ein Kreuzer im Orbit wird auffallen und könnte sie nervös machen.", verkündete Macnab in gerader Haltung, mit routiniertem Gesichtsausdruck.
    "Für den Fall das eine Evakuierung stattfindet, sollte eine Priorität sein einen sicheren Landungsort für die Columbia zu finden. Klencory hat eine Anziehungskraft von 0,82g damit sollte es uns gerade noch möglich sein bei Bedarf mit der Columbia zu landen. Das Wetter spielt dabei natürlich auch eine Rolle. Allerdings sagen die meteorologischen Daten das der Planet zwar kalt ist, aber selten starke Stürme an der Oberfläche sind. Ich sehe also bei Bedarf die Möglichkeiten einer vollen Landung.", meldete sich Commander Padukone zu Wort nachdem sie die Daten des Planeten analysiert hatte.
    "Solange wir nicht festfrieren. Ich würde mein Personal nachher evaluieren, General. Ich habe ein paar Marines die man zum Spaßcamp nach Titan geschickt hat. Sie doch auch, wenn ich mich recht erinnere Lieutenant?", ergriff Macnab wieder das Wort.
    "Jawohl, Ma'am.", antwortete Werner knapp, wohl wissend, dass seine Vermutung da runter zu gehen, sich zu bestätigen schien.
    Das Titan Überlebenscamp war damals kurz nach der biotischen Ausbildung auf Jump Zero. Mehrere Wochen voller Arschtritte, auf welche man in Retrospektive fast nostalgisch blickte. Fast.
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  11. #51 Reply With Quote
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    Es wäre wohl zu viel verlangt gewesen, wenn Charis die Mundwinkel nicht beleidigt zu einer Schnute gezogen hätte, als Kathy die letzte Kugel schließlich versenkte. Verdammte Schande! Die Asari war eine schlechte, sehr schlechte Verliererin, die ihre Wettschulden ernst nahm und deshalb noch weniger gerne verlor. Zum Glück hatte es diesmal keine Wette gegeben, dann wäre dieser Sieg nämlich vielleicht in einem Handgemenge geendet.

    Charis betrachtete den Billardtisch und wollte am liebsten zu einem biotischen Tableflip ansetzen, aber auch das würde in dieser Wohnung auf wenig Gegenliebe stoßen. Stattdessen setzte sie ein schlechtes „Gut gespielt“-Lächeln auf und goss sich etwas Alkohol ein. Morgen war ja auch ein Tag, an dem sie noch aufhören konnte.

    Ja, die zweite Geschichte“, erinnerte sie sich. „Das war auf Illium. Du weißt, dass Sklaverei dort erlaubt ist, oder? Naja, ich hatte Quasar gespielt und einen echten Run. Dann einen Absturz, aber im Prinzip noch meine Glückssträhne. Ich hatte mich nur mit den Einsätzen ein wenig verzockt. Also… ich habe mir dann Geld geliehen mit dem Versprechen es zurückzuzahlen, wenn ich gewinne – oder lebenslang in die Sklaverei zu gehen. Allerdings nicht mein Leben lang, sondern das von meinem Geldgeber. Volus leben auch nicht ewig. Naja, ich hab gewonnen, das Geld zurückgezahlt und sogar noch einen Batzen übrig gehabt. Da war mein Leben jetzt nicht unmittelbar in Gefahr, aber stell dir vor ich hätte Jahrzehnte lang für so einen Geldhai arbeiten müssen… keine Ahnung, was der von mir gefordert hätte, aber ein Schmugglerschiff fliegen… hmm, vielleicht sogar schon.“ Charis legte die Finger ans Kinn und schaute nachdenklich drein. So oder so war sie froh, dass sie dem Kerl nicht ins Netz gegangen war.

    Übrigens hab ich gelogen: Ich hab schon einmal Billard gespielt…“, gestand sie und legte die Hände vor das Gesicht. „Ups.


    Die zweite Geschichte war etwas unspektakulärer als die erste. Ein Umstand den Kathy befürwortete. Eigentlich war sie recht normal für die Schmugglerin, wenn sie so darüber nachdachte. Es war verwunderlich das Charis noch nicht bei ihr in einem Schuldenverhältnis stand. Wobei..wenn Kathy ihr ein neues Schiff finanzieren würde. Vielleicht war es doch besser den Vertrag über ihre Firma auf Nos Astra abwickeln zu lassen, für die größeren rechtlichen Freiheiten. Aus finanzieller Sicht, war eine Investition in Charis es ein gewaltiges Risiko.
    Aus freundschaftlicher Sicht auch, aber eines was sie bereit war einzugehen. Ihr Herz war wirklich zu weich geworden!
    Vor allem wenn man dann noch angelogen wurde!
    "Also..das habe ich ja gern! Da gibt man jemanden Obdach, Alk und die Weite des eigenen Kleiderschranks...und dann wird man auch noch verarscht!", erklärte sie empört und schritt vor das blaue Gesicht, welches sich hinter den Händen versteckt hatte.
    Provokant schob sie sich dicht vor das blaue Alien, taxierte diese mit strengem Blick, bis sie zwei Paar eisblaue Augen zwischen den Fingern durchschimmern sah. Kathy hielt die erboste Miene kurz aufrecht. Dann ließ sie die bisher in die Hüfte gestemmten Hände auf Charis Hintern fahren und grinste schelmisch.
    "Gebracht hat es dir trotzdem nichts Schätzchen.", erklärte sie triumphierend und lachte. Die Schwarzhaarige machte einen Schritt zurück und fuhr sich dabei mit der flachen Hand einmal über den Scheitel.
    "Zum Glück nehme ich meine Gegner immer direkt für voll. Und zum Glück haben wir nicht um Geld gespielt.", merkte sie an.
    "Dennoch weise ich darauf hin, dass ich nicht gerne angelogen werde. Und ja, ich weiß das ich selbst eine sehr gute Lügnerin bin. Und ich unter Umständen versuche eine Beziehung auf Grundlage von Lügen aufzubauen. Die Ironie ist mir bewusst.", meinte Kathy ihr leeres Glas schnappend und es mit einem Schwapp aus der Flasche leicht nachfüllend. Sie wollte sich heute nicht aus dem Leben schießen.
    "Also insgesamt lehren mich deine Geschichten, dass es gar keine gute Idee war das ich mit euch damals ins Casino gegangen bin. Zum Glück bin ich mit dem Fuß umgeknickt, bevor du versuchen konntest richtig irgendwo ins Spiel einzusteigen.", schloss sie das Thema ab.
    Sie war jetzt nicht sauer, weil Charis über Billard Handicap gelogen hatte. Vermutlich weil sie trotzdem gewonnen hatte. Sie trank einen Schluck und setzte sich an die Bar. Tatsächlich hatten sie an dem Abend beide gewettet. Sie beim Varren Rennen und Charis bei diesen langweiligen Maschinen. Das war ein schöner Abend gewesen. Wenn sie so darüber nachdachte, war es auch der Abend gewesen, wo sie realisiert hatten, dass sie auch abseits vom Geschäftlichen gerne Zeit miteinander verbrachten.
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  12. #52 Reply With Quote
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    Quote Originally Posted by Shepard Commander View Post

    Kim war sich sicher, dass Claire wirklich gerade mit ihrem Bike unterwegs war, doch das Com filterte alle Nebengeräusche heraus, weshalb sie ebensogut in einem schallisolierten Raum sitzen könnte. Er verstand sie jedenfalls klar und deutlich.
    Pourquoi? Jaloux? Mais non, il ne s'est rien passé entre elle et moi. En plus, 'épouvantail' n'est pas très approprié…
    Kim kramte in seinem Gedächtnis und musste feststellen, dass er Claire tatsächlich das letzte Mal an diesem Abend gesehen hatte. Das war schon fast ein Jahr her. Oder länger? Die Zeit auf der Citadel verging auf merkwürdige Weise, ohne diesen Zyklus von Tag und Nacht und bei der völligen Abwesenheit von Jahreszeiten.
    Je vais bien. Il y a toujours beaucoup à faire. Tu as sans doute entendu parler de ce pénible procès contre Vhan. Mais je suppose que tu n’appelles pas juste par pure gentillesse? Si c’est le cas, je connais un joli café où on pourrait discuter. Sinon, en quoi puis-je t’aider?

    Claire unterdrückte ein unwillkürliches Lachen, als Kim ihr Eifersucht unterstellte, welches dadurch als halb ersticktes Prusten zu Tage kam. ,,Das würde Dir so gefallen, hm? Träum weiter!“, dachte sie und hörte dann ohne weitere Kommentare zu, als Kim schilderte, was bei ihm so los war.
    ,,En fait, j'ai un problème pour lequel je vous appelle“, gab sie zu, da sie weder Lust noch Zeit auf zu viel Smalltalk hatte und ohnehin wusste, dass Kim so etwas durchschauen würde. ,,J'enquête sur les Tips et je recherche un informateur sur les Masques; les collègues sur place ont une information et veulent effectuer une descente. Cela les aiderait, ainsi que moi, si le mandat de perquisition pouvait être traité rapidement.“
    Kim schwieg am anderen Ende der Leitung und schien zu überlegen. Im Gegensatz zu den meisten Leuten, die Claire um einen Gefallen bat, beziehungsweise einen einforderte, hatte sie nichts bei Kim gut und er auch keine Schulden bei ihr, die er so begleichen konnte.
    Sie überlegte, ob sie ihm etwas als Gegenleistung in Aussicht stellen sollte, doch eigentlich war ihr Umgang bisher immer angenehm entspannt gewesen, sodass sie ihn nicht auf eine quid-pro-quo-Basis stellen wollte.
    Quote Originally Posted by BlackShial View Post
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
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  13. #53 Reply With Quote
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    Quote Originally Posted by numberten View Post
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    Man konnte Fraser ja vorwerfen was man wollte, aber nicht das er nicht in der Materie drinnen steckte.
    Tatsächlich war der Schotte im Einsatz am erträglichsten, war doch das zwischenmenschliche dem Gefecht untergeordnet.
    Werner sah keine Einwände an dem Plan und es würde sich auch niemand darüber beschweren nicht anstatt seines Teams auf Eiszapfen 7 landen zu müssen. Nicht das ein paar Marines auch auf dem Kühlschrank ihren Fuß setzen würde.
    Vermutlich würde er selbst wieder durch einen Wintertraum aus Chlorid und Argon wandern dürfen. Die anderen aus seinem Jahrgang hatten garantiert kein so verrücktes Truppenpraktikum. Hoffte er wenigstens.
    Der Vorschlag des Generals Panzer abzuwerfen klang auch lustig. Angesicht von drei Panzerbataillonen, welche die Allianz unter einer Brigade zusammengefasst hatte, sah man die Greywhale-Dinger recht selten. 150 Panzer, waren angesichts der etwa 50000 Tausend der Staaten der Erde, natürlich verschwindend gering. Aber diese logistisch zu verlegen war eine Herausforderung.
    "Nun Fahrer dafür sollte ich ein paar im Platoon haben, mich eingeschlossen. Ein Haufen der Marines hat vorher mal auf einer Fregatte gedient. Und der Mako ist ja auch ein recht vergebendes Gefährt.", meldete sich Macnab pflichteifrig zu Wort. Der Mako Panzer galt nicht umsonst als Bergziege der Allianz und als beinahe unverwüstlich.
    "Tatsächlich würde ich den Vorschlag von Captain Fraser zustimmen, solange es sich nur um eine Erkundungsmission handelt. Ein kleines Team kann sich schneller bei den ungünstigen Bedingungen bewegen und ist flexibler. Ich würde jedoch einen zweiten Trupp bereitstellen, für den Fall das eine Evakuierung durchgeführt werden muss, oder die Söldner von Shol Probleme machen. Ein Kreuzer im Orbit wird auffallen und könnte sie nervös machen.", verkündete Macnab in gerader Haltung, mit routiniertem Gesichtsausdruck.
    "Für den Fall das eine Evakuierung stattfindet, sollte eine Priorität sein einen sicheren Landungsort für die Columbia zu finden. Klencory hat eine Anziehungskraft von 0,82g damit sollte es uns gerade noch möglich sein bei Bedarf mit der Columbia zu landen. Das Wetter spielt dabei natürlich auch eine Rolle. Allerdings sagen die meteorologischen Daten das der Planet zwar kalt ist, aber selten starke Stürme an der Oberfläche sind. Ich sehe also bei Bedarf die Möglichkeiten einer vollen Landung.", meldete sich Commander Padukone zu Wort nachdem sie die Daten des Planeten analysiert hatte.
    "Solange wir nicht festfrieren. Ich würde mein Personal nachher evaluieren, General. Ich habe ein paar Marines die man zum Spaßcamp nach Titan geschickt hat. Sie doch auch, wenn ich mich recht erinnere Lieutenant?", ergriff Macnab wieder das Wort.
    "Jawohl, Ma'am.", antwortete Werner knapp, wohl wissend, dass seine Vermutung da runter zu gehen, sich zu bestätigen schien.
    Das Titan Überlebenscamp war damals kurz nach der biotischen Ausbildung auf Jump Zero. Mehrere Wochen voller Arschtritte, auf welche man in Retrospektive fast nostalgisch blickte. Fast.

    ,,Sehr gut. Koordinieren Sie sich mit Captain Fraser hinsichtlich der Marines, die mit runter gehen und deren Anzahl“, nickte er Macnabs Erläuterung ab. ,,Ebenso wird Lieutenant Torres ihre Leute melden. Zusätzlich wird Captain Deschain das Bodenteam ergänzen. Der Einsatz hat zwar nichts mit der Untersuchung des Vorfalls um Sergeant Tabor zu tun, stellt jedoch auch keine Unterbrechung dieser dar.“
    Der Unmut über diese unerwartete „Verstärkung“ zeigte sich zwar nicht auf den disziplinierten Gesichtern von Fraser, Macnab und Neumann, war aber dennoch im Raum spürbar. Sun Cao machte ihnen keinen Vorwurf; selbst wenn Frank kein Geheimdienstagent und daher sprichwörtlicher und hauptberuflicher Spitzel gewesen wäre, konnte die Vorstellung, während eines Einsatzes unter Beobachtung zu stehen, bei niemandem Begeisterung auslösen.
    ,,Captain Fraser wird die Koordination des Bodenteams übernehmen; er und sein Team sind zwar nicht offiziell Teil der Mannschaft, aber das bin ich genau so wenig und unter den gegebenen, außergewöhnlichen Umständen werden wir lageorientiert verfahren müssen. Der Einsatzplan wird bis sechs Stunden vor der Ankunft bei Klencory fertiggestellt und an die teilnehmenden Truppenteile zirkuliert. Sofern die Lage vor Ort es nicht anders erfordert, beginnt der Einsatz sobald die Columbia ein stabiles Orbit über dem Planeten erreicht und eine Analyse der Oberfläche mindestens einen möglichen Landeplatz für die Columbia ergeben hat. Sollten noch Fragen oder Anträge auftauchen, werden diese im Rahmen der nächsten Morgenrunde anmeldet. Mir ist klar, das die aktuelle Lage Ihnen allen sehr viel abverlangt und ich spreche Ihnen meine Anerkennung für die Erfüllung Ihrer Dienstpflicht unter den aktuellen Umständen aus. Wegtreten!“

    *

    ,,Ich bin wieder okay, wirklich! Außerdem ist das eine ganz andere Nummer als Gei Hinnom und …“
    ,,Red keinen Stuss, Prasad!“, fuhr Gorski ihm über den Mund. ,,Es geht um weiß Gott wie alte und wie abgewrackte Makos; wann hast Du das letzte Mal an so einem Teil gearbeitet?“
    Prasad setzte zu einer Entgegnung an, verstummte dann und wandte den Blick ab.
    ,,Es ist okay, Amar“, schaltete sich Kate ein, während der Rest des Technikkorps der Auseinandersetzung der beiden schweigsam beiwohnte. Sie saßen wie üblich im Besprechungsraum des Korps und zelebrierten das altbekannte Ritual, das festlegen sollte, wer auf den ungeliebten Außeneinsatz gehen würde.
    ,,Du musst niemandem etwas beweisen, in Ordnung? Du hast nichts falsch gemacht und es war die richtige Entscheidung, an Bord zu bleiben. Marcus und Jane haben …“
    ,,Aber es fühlt sich falsch an! Es ist …“, begehrte Prasad erneut auf, ließ es dann aber dabei bewenden. Er senkte den Kopf und nickte.

    ,,Gut“, nahm Gorski sein Einverständnis zur Kenntnis.
    ,,In Ordnung. Adam versteht am meisten von der Technik, um die es geht. Es sollten trotzdem zwei von uns gehen, alleine schon um…“
    Janes gehobene Hand ließ Jane verstummen und verwundert blinzeln.
    ,,Ja?“
    ,,Was ja?“, fragte Jane zurück. ,,Ich melde mich freiwillig, was gibt’s da zu fragen?“
    Kate nahm einen sanften, wohlwollenden Gesichtsausdruck an, der eher zu einer Seelsorgerin als einer Offizierin passte und legte die Hände ineinander. ,,Jane, das ist sehr freimütig und auch mutig von Dir.“
    ,,Ja, mag sein“, gab Jane schulterzuckend zurück. Für sie war es einfach logisch, weil sich ja ohnehin niemand anders von sich aus bereit erklären würde. Außerdem machte ihr diese ganze Angelegenheit mit Quarantäne, Untersuchung und Befragung ein wirklich ungutes Gefühl, das sie rastlos machte. Wenn dieser Einsatz ihr die Chance bot, etwas anderes – irgendetwas anderes! - als das Innenleben der Columbia zu sehen, war sie dabei.

    ,,Dann melde ich Adam und Jane für den Einsatz und sage Fraser, dass er sich direkt mit Euch unterhalten soll, wenn es noch etwas vorzubereiten gibt.“
    ,,Kann mir nichts schöneres vorstellen...“, murmelte Jane und erntete ein zustimmendes Nicken von Gorski.

    *

    ,,Ich glaube Sie sind genau so begeistert davon, mit mir in diesen Einsatz zu gehen, wie ich“, sprach Frank Fraser an, als dieser um die Ecke bog, von der Frank gewusst hatte, dass er von dort aus kommen würde. Der Schotte verbarg seine Überraschung meisterhaft, wenn es denn überhaupt eine für ihn gewesen war.
    ,,Ich hätte auch keine Freude an einem Kuckucksei in meinem Nest. Lässt sich jetzt aber wohl nicht anders machen.“ Er stieß sich von der Wand ab, an der er gelehnt hatte und stellte sich Fraser gegenüber. ,,Wenn Sie meine Referenzen wissen wollen, stehe ich Ihnen gern zur Verfügung. Falls nicht, setzen Sie mich ein, wie Sie es für richtig halten. Es ist Ihre Mission, ich bin der stille Beobachter auf der Rückbank. Wenn ich für Sie arbeiten soll, mache ich das und das sogar gerne, aber wenn Sie von mir kein Wort hören und kein Stück sehen wollen, bekomme ich das auch hin. Einverstanden?“

    Quote Originally Posted by BlackShial View Post
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
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    Irgendwo da draußen.....
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    Nachdem Slam sein Herrchen offensichtlich erfolgreich beeinflusst hatte, warf ihm Kastor ein dankbares Zwinkern über die Schulter. Der Junge war zwar wirklich nicht der Hellste, aber dass er das Herz am rechten Fleck hatte, hatte er bei ihrer ersten Begegnung gleich erkannt.
    Auf einmal drehte Zavin sich zur Seite um und deutete nach draußen: ,,Da, die Baustelle!“
    Tatsächlich flog Kir’rainas Taxi in einen Tunnel ein, welcher zwar für den öffentlichen Verkehr freigegeben war, aber offensichtlich gerade in irgendeiner Form renoviert oder erweitert wurde: An Innenwände und Decken waren mobile Konstruktionsplattformen angebracht worden, auf denen Platz für Material war und von denen aus schweres Gerät eingesetzt werden konnte. Zu ihrer beider Verwunderung hielt das Taxi kurz neben einer solchen Plattform und setzte die Asari ab, die sie zielstrebig überquerte und dann im Durcheinander aus Baugeräten und Gerüsten verschwand.

    Kastor brachte das SkyCar nach unten und flog eine niedrige Schleife über dem Areal, in dem Ki’raina sich versteckt haben musste. Nachdem weder sie noch irgendwelche anderen Personen zu sehen waren, setzte er am Rande der Plattform auf und schickte das Gefährt via Autopilot wieder zurück zu seinem Liegeplatz.
    ,,Sie scheint mir nicht der Typ dafür zu sein, aber das hier wäre ein guter Platz für einen Hinterhalt“, sprach Kastor seinen ersten Gedanken aus. Sein Bauchgefühl riet ihm, seine Waffen zu ziehen, doch er wollte Ki’raina nicht das Gefühl geben, dass sie in böser Absicht hinter ihr her waren, falls sie Zavin und ihn beobachtete.
    Slam streckte die Nase in die Luft, während seine beiden zweibeinigen Begleiter Augen und Ohren offen hielten; zweiteres lieferte jedoch nicht viel Informationen, da der rege Verkehr im Tunnel die meisten Geräusche übertönte.
    Die Plattform war schnell abgesucht, wobei sie weder Spur noch Hinweis fanden, wohin ihr Zeil geflüchtet war. Die einzelnen Abschnitte waren über schmale Fußgängerbrücken mit hüfthohem Gelände miteinander verbunden, sodass sie die zur nächsten Plattform überquerten und die Suche fortsetzten.


    Hatte die Asari keine Ahnung, dass sie ihr folgten? Oder hatte sie es gemerkt, und versuchte sie nun abzuschütteln? Es war schwer zu sagen, seine Vermutung war, dass sie weiterhin versuchte ihre ursprünglichen Verfolger abzuschütteln, die Leute welche ihr offensichtlich ans Leder wollten.
    Turaka äußerte seinen Verdacht über einen Hinterhalt, doch Zavrin schüttelte den Kopf. ,,Keine Anzeichen eines gezielten Vorgehens. Flucht viel zu kopflos, um geplant worden zu sein.“
    Während sie sprachen und die Plattform wechselten, erblickte der Salarianer einen blauen Schein, welcher aus einigen Metern unter ihnen kurz hervorleuchtete.
    ,,Dort, das muss sie sein!“
    Seine Vermutung war, dass sie ihre Biotiken für einen kontrollierten Abstieg benutzte. Ohne nachzudenken sprang der Salarianer grazil wie eine Katze auf den Stahlbalken, welcher in ungefähr 3 Metern Entfernung vor ihrer Plattform baumelte. Er hielt sich für einen Moment mit beiden Händen unter seinen Füßen fest, damit dieser wieder ins Gleichgewicht geriet.
    Er blickte nach hinten. ,,Wir teilen uns auf!“ Der Turianer war zu schwer, um auf diesem Wege zu folgen, und Slam zu ungelenk. Doch es führten noch weitere Wege nach unten. Und es war taktisch sowieso klüger sich zu trennen.
    Nachdem die Anweisung gegeben war, lief Zavrin in Richtung des Krans, welcher den Stahlbalken in der Luft hielt. Er hielt sich an den Streben fest und begann den Abstieg. Ein Blick nach unten verriet ihm, dass ein Absturz in jedem Fall tödlich enden würde. Und wie bestellt fing auf einmal ein kühler Wind zu wehen an. Doch im Augenwinkel sah er wieder ein blaues Leuchten, welches ihn sämtliche Unsicherheitsfaktoren vergessen und den Abstieg beschleunigen ließ. Am Fuß des Kranes angekommen, hatte der Salarianer kaum Zeit Luft zu holen, denn die Asari war schon mindestens eineinhalb Stockwerke weiter unten. Ein Druck auf den Knopf des nahegelegenen Baustellenaufzugs verriet ihm, dass die Sicherungen der hiesigen Elektronik offenbar nach Bauschluss ausgeschaltet wurden.
    Also hatte er keine Wahl - er er griff an die Führungsschiene und ließ sich an ihr herunterruntschen. Da sein Gewicht ihn stärker runterzog als gedacht, musste er die Zähne fest zusammenbeißen, denn das Metall scheuerte ihm die Handinnenfläche auf. Kaum am Grund des Aufzugs angekommen, konnte er sich gerade noch rechtzeitig hinter einem nahegelegenen Haufen Bauschutt verstecken.
    Die Asari lief an seiner Position vorbei, schwer atmend und offensichtlich aufgrund ihrer Bewegung und der fortgesetzten Benutzung ihrer Biotiken erschöpft. Für einen Moment blieb sie stehen um Luft zu holen.
    ,,Ziel an meiner Position.“ flüsterte er leise in sein Com.
    "Nun, Miss Kasiri. Hat das Versteckspiel endlich ein Ende?"
    Nicht in der Lage einen lauten Aufschrei zu unterdrücken fuhr die Asari zusammen, und auch Zavrin musste sich beherrschen:
    Aus dem Schatten einer Säule trat eine weitere Asari hervor, flankiert von 2 männlichen Menschen, offenbar Eclipse-Söldner.
    "M-Miss Pelassi.....ich wollte doch nicht.....a-also, ich war bereits auf den Weg zu Ihnen um die Daten - "
    "Lassen Sie das Laientheater. Ihr kleines Vögelchen hat bereits gesungen. Wir wissen, dass Sie die Daten selbst behalten und verschwinden wollten."
    Kasiri starrte ihr Gegenüber mit offenem Mund und entsetzter Miene an. "Bitte, i-ich kann alles...-" "Sparen Sie es sich."
    Die Unbekannte hob eine Hand, und einer der Söldner zog eine Schrotflinte. ,,Turaka, bitte kommen, wo sind Sie?!“ flüsterte Zavrin nun sichtlich hektisch in die Verbindung, hörte jedoch nur Rauschen. War seine Nachricht durchgekommen?
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  15. #55 Reply With Quote
    Provinzheld Majonese's Avatar
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    Ein Hauch von Normalität I

    Ein Hauch von Normalität II

    "Wie wäre es mit 'ner Predator?"
    "Nie-fucking-mals!"
    "Wieso nich'?"
    "Alter, du glaubst doch nich', dass du 'nen Elcor mit 'ner Predator umleg'n kannst! Die Rüstung, die die Kerle tragen könn'n, is' übel krass."
    "Okay...und was wäre mit panzerbrechender Munition? Glaubst du, die würde durchkommen?"
    "Hmmm...vielleicht. Aber eigentlich brauchst du was mit mehr Bumms. 'nen Sturmgewehr, mindestens..."
    "Ha! Als ob ich mir sowas leisten könnte..."
    "Achso, aber für panzerbrechende Munition reicht 's Budget!", kicherte Saskia.
    Jacob merkte selbst, dass sie Recht hatte, und sein Einwand wenig Sinn machte. "Jaah...", seufzte er und grinste. "Ich schätze mal, dass das nich' so einfach wird..."
    "Kannst 'e laut sag'n!" Verschmitzt grinsend warf sie ihm einen Seitenblick zu. "Aber selbst wenn du 's richtige Werkzeug hätt'st, würdest 'e nich' ma' in die Nähe von Parasec komm'n. Der Kerl is' doch richtig paranoid, nich'? Hat immer Bodyguards um sich rum, un' so. Du hätt'st bessere Chancen, wenn du dir 'ne Weste mit Sprengstoff umschnallst un' einfach auf ihn zurennst..."
    "Ganz toll!", schnaubte Jacob. "Un' was hätte ich dann davon?"
    Saskia lachte in sich hinein und zuckte mit den Schultern. "Du musst 's so seh'n; dann wär' er wenigstens tot un' könnt' dir nich' mehr auf 'n Sack geh'n."
    "Ne, danke. Ich hätte lieber 'ne Option, wo ich am Leben bleibe."
    Es mochte wahnwitzig wirken, einen Plan zu schmieden, um einen derart mächtigen Untergrundboss wie Parasec umbringen zu wollen. Doch Saskia und Jacob nahmen die Idee nicht sonderlich ernst, immerhin waren sie nicht geistig zurückgeblieben. Natürlich hatte Jacob ein großes Interesse daran, den Elcor aus dem Weg zu räumen, immerhin war der Kerl der Grund dafür, weshalb der Mann hier in Overlook bei seinem Kumpel festsaß, aber selbst ihm war klar, dass es reines Wunschdenken war. Zumindest hoffte Saskia es. Nicht, dass Jacob noch einen Narren an dieser Idee fraß, und sich am Ende wirklich als Assassine versuchte. Aber das wäre auch nicht ihr Problem. Im Augenblick hatte sie einfach Spaß daran, mit ihm zusammen ein hypothetisches Attentat zu planen.
    Ein starker Geruch biss ihr in die Nase und als sie aufblickte, merkte Saskia, wie Nine, Raijin und Matt einen Joint angezündet hatten und ihn rumreichten. Sowohl sie als auch Jacob lehnten ab, aber natürlich füllte der Qualm schnell das Wohnzimmer aus und so hatten sie auch etwas von dem Geschmack der Lunte, ob sie wollten oder nicht. Aber ansonsten befanden sich die beiden in ihrer eigenen Welt. Die Kombination aus Hallex und Alkohol machte es leicht, unter dem Stimmengewirr der anderen drei Männer und der aufgeladenen Rockmusik im Hintergrund alles um sich herum zu ignorieren. Saskia und Jacob waren wie in einer Blase, die sie von den anderen abschirmte und es ihnen erlaubte, vermeintlich ungestört ihr Gespräch zu führen.
    Und obwohl Saskia es partout nicht schaffte, Jacob auf ein anderes Thema zu bringen als seine derzeitige Misere, war sie doch überrascht davon, was für Seiten sie von dem Mann zutage förderte, je länger sie sich mit ihm beschäftigte. Nach seinem Frust und seiner Rachsucht gegenüber Amélie regte sich nun eine rebellische Ader in ihm und er fantasierte darüber, wie er Parasec erledigen und sich so seine Freiheit zurückerkämpfen konnte. Und dabei schreckte er auch nicht vor einem Anflug von Niedertracht zurück.
    "Ich könnte ihn natürlich auch irgendwie vergiften...", überlegte Jacob, während er seine Bierflasche in der Hand anstarrte. "Ich müsste ihm das Zeug nur irgendwie ins Essen mischen..."
    "Hmmm...", machte Saskia. "Wär au' 'ne Idee... Aber was isst 'n Elcor eigentlich? Un' was für 'n Gift bräuchte man für die Kerle?"
    "Ähh...keine Ahnung. Ich müsste vielleicht ma' im Xnet nachschauen."
    Ihr entfuhr ein Glucksen. "Wonach suchst du 'nn da? 'Wie vergifte ich 'nen Elcor'?"
    Jacob stimmte in ihre Heiterkeit ein. "Jaah...so in etwa, wahrscheinlich... Da müsste man ja irgendwas finden, ich wäre ja bestimmt nicht der Erste, der sowas versucht..."
    "Un' wie willst 'e ihm d's Gift geben?"
    "Naja...ich könnte...ähm..." Wie erwartet hatte er für dieses Problem keine Lösung parat. "Ach, scheiße...das würde alles nich' funktionieren..." Er lehnte sich zurück und trank verdrossen von seinem Bier. "Am besten wäre wahrscheinlich, einfach einen Attentäter anzuheuern..."
    "Ja genau! 's is' ja bekannt, dass Attentäter super günstig sin'", schmunzelte Saskia belustigt.
    "Ich könnte es ja auch selbst machen...", überlegte Jacob langsam. "Ich hab mir schon überlegt...ich kann mir ja einfach eine Verkleidung zulegen. Wenn ich wüsste, wo Parasec gerade is', könnte ich damit locker bis zu ihm kommen. Es würde ja schon reichen, ein Halstuch über dem Mund zu tragen." Er legte seine Hände über den unteren Teil seines Gesichtes. "Und vielleicht noch eine Brille..." Mit zwei Fingern deutete er Gläser vor seinen Augen an. "Wenn ich dann noch eine Kapuze drüberziehe, kann mich niemand erkennen." Mit einer entsprechenden Geste untermalte er seine Worte und grinste zufrieden. "Dann könnte ich endlich mal hier raus und mir ein wenig die Beine vertreten."
    "Das soll 'n Witz sein, oder?"
    "Was?"
    Ärger regte sich in Saskia. "Bist du irgendwie dumm? Hast 'e schon vergess'n, dass du gesucht wirst?"
    Er schaute verdrossen zu ihr runter. "Alter, was meinst du denn? Ich denk an nichts anderes mehr! Glaubst du echt, ich habe vergessen, warum ich hier festsitze un' den ganzen Tag nichts tue? Aber ich kann doch nich' wochenlang hier drin hocken, Junge! Ich muss es einfach nur ein bisschen vorsichtig sein, dann geht das schon..."
    "Du dämlicher Kacklappen!", fuhr Saskia ihn an. Sie lehnte sich nach vorne, damit sie ihn direkt anfunkeln konnte und schlug ihm gegen den Arm. "Du hast zwei Riesen auf deinem hirnlos'n Kopf!"
    "Zwei Riesen?", echote er mit gerunzelter Stirn. "Wovon redest du?"
    "Hat Matt dir das nich' erzählt? Parasec hat die Suche nach dir auf unser'n Distrikt ausgeweitet. Du hast sogar 'n schicken Steckbrief bekomm'n. Dein süßes Gesicht sieht man jetz' überall in den Kopfgeldlisten un' an den Aushängen. Zweitausend Creds. Wahrscheinlich sin' schon jetz' alle Greifer in Solar auf der Suche nach dir."
    Jacob schien ziemlich überrumpelt von der Neuigkeit zu sein. Offenbar war er bislang davon ausgegangen, dass man hier in Solar nichts von ihm wisse. Fragend schaute er in Matts Richtung. "Is' das wahr?"
    Offenbar hatte Matt ihrer Konversation mit einem Ohr gelauscht und wandte sich zu ihnen um. "Naja...schon irgendwie. Wir haben au' erst gestern davon erfahren..."
    "Warum hast du nichts davon gesagt, Alter?", entrüstete sich Jacob.
    Matt funkelte Saskia mürrisch an. Ganz offenbar hatte er vermeiden wollen, dass sein Kumpel von dem Kopfgeld erfuhr. "Macht doch keinen Unterschied... Du musst halt die Füße still un' den Kopf unten halten. Hat sich doch nichts verändert im Vergleich zu vorher."
    "Ganz toll...wirklich ganz toll...!" Kopfschüttelnd leerte Jacob seine Flasche und stellte sie ein wenig zu hart auf den Tisch, sodass sie umkippte. Einen Augenblick lehnte er sich mit verschränkten Armen zurück und stierte geradeaus, ehe er fragte: "Was sin' Greifer?"
    "Was wohl, du Idiot?", fuhr Saskia ihn an. "Die greifen dich! Das sin' Menschenfänger. Du glaubst doch nich' ernsthaft, du wärst der einzige Typ, der sich hier in Solar versteckt, oder? Hier gibt 's etliche Leute, die irgend'ne Scheiße anstellt hab'n un' jetz' untertauchen müss'n. Bei uns gibt 's halt keine Söldner, die ihre Nase überall reinsteck'n, also kann man hier ganz gut verschwind'n. Aber das heißt nich', dass Leute wie Parasec deswegen nich' trotzdem ihre Ziele finden könn'n. Die Greifer verdienen sich 'ne goldene Nase daran, Leute wie dich auszuräuchern. Die haben überall ihre Ohren un' bezahlen für Tipps un' Hinweise. Außerdem hab'n die an allen Ecken Kameras mit Gesichtserkennungssoftware un' so 'n Scheiß." Saskia zeigte an die Decke, als wäre dort eine Überwachungskamera. "Un' was denkst du, wie schnell 'n Typ, der sich komplett vermummt hier auffällt? Das hier sin' nich' die Unterdocks, Junge, wo sich niemand dafür interessiert, wer da in den Straßen unterwegs is'! Wenn du hier wie 'ne Mumie rumläufst, wirst du in die nächste Gasse geschleppt un' ausgezogen. Diese Greifer sin' da nich' zimperlich, wenn die denken, du könntest 'n Kopfgeld auf dir hab'n."
    Es war offensichtlich, dass Jacob überhaupt nicht zufrieden mit ihrer Erklärung war. Und offenbar schien er ihr nicht so recht glauben zu wollen. "Woher weißt du das alles so genau?"
    Saskia rollte mit den Augen. "Was glaubst 'e wohl? Jeder kann diese Greifer-Netzwerke benutz'n, du musst nur die richtigen Leute kenn'n. Wir haben neulich erst 'n paar Schlächter umgelegt. Das war'n zwei Kerle, die wen abgeknallt un' 'ne Frau angegriffen hatt'n. Wir musst'n nur 'ne Nachricht an die richtigen Kontakte losschick'n un' 's hat...keine Ahnung...'ne halbe Stunde gedauert, bis wir die Typen gefunden hatt'n, wie sie völlig gechillt durch die Gegend gelatscht sin'. Was denkst du also, wie lang 's dauert, bis du auffliegst, sobald du 'nen Fuß vor die Tür setzt?"
    Wie der letzte Feigling nutzte Matt Saskias Ausführungen aus, um aufzustehen und sich in Richtung Toilette zu verziehen, damit er Jacob wegen der Sache mit dem Steckbrief nicht Rede und Antwort stehen musste. Aber das war Saskia egal, sie fixierte Jacob weiter mit verärgerter Miene und wartete darauf, dass er etwas sagte.
    Der Mann stieß frustriert Luft aus und schüttelte wortlos den Kopf. Tatsächlich dauerte es einen Moment, bis er den Mund öffnete. "Das wird schon irgendwie funktionieren, wenn ich einfach 'n bisschen vorsichtig bin..."
    "Nein, wird 's nich'!" Saskia konnte praktisch an seinem Gesicht ablesen, dass er mit sich rang, diese Gedanken an eine mögliche Ausflucht von seinem Hausarrest aufzugeben. Offenbar hatte er sich wirklich schon seit einer Weile mit diesen Ideen angefreundet und wollte sie nicht so schnell aus dem Fenster werfen. "Du bist nich' der Erste, der glaubt, er könnt' 's einfach riskier'n, mit seinem Kopfgeld munter durch die Straß'n zu geh'n. 's gibt immer wieder so Scheißidioten, die denk'n, die könnten die Greifer austricks'n. Tja, un' dann hörst 'e nie wieder was von dene'. Willst du etwa au' zu dies'm Club der Trottel gehör'n, während du runter in die Unterdocks geschleift un' Parasec zum Fraß vorgeworf'n wirst?"
    Sein Schweigen reichte ihr als Antwort.
    "Dann sei gefälligst 'n braver Junge un' halt' die Füße still!"
    "Und wie lange soll ich das bitteschön tun?", stieß Jacob aufgebracht hervor. "Soll ich den Rest meines Lebens hier festsitzen?"
    "Du könnt'st vielleicht erstma' abwarten un' schau'n, wie sich die Sache entwickelt. Is' vielleicht nich' die schlechteste Idee, wenn dein Leben davon abhängt! Falls du 's nich' wusstest; Parasec hat anscheinend gerade wieder Stress mit den Solari un' wenn du Glück hast, erledigen die den Elcor in den nächsten Wochen für dich. Un' wenn du 'n bisschen abwartest, kannst 'e die Sache au' anders lös'n. Du könnt'st zum Beispiel deinen Tod vortäusch'n. Oder du versuchst, den Elcor auf 'ne falsche Fährte zu locken, oder so was. Aber das wird alles nich' funktionier'n, wenn du wie der letzte Pendejo auf 'er Straße rumrennst!"
    Einen Moment überlegte Jacob, was er darauf erwidern sollte. Er schien die Brauchbarkeit ihrer Vorschläge durchaus einzusehen, aber er würde nicht abstreiten können, dass sie von ihm voraussetzten, geduldig zu bleiben, abzuwarten und die Augen und Ohren offen zu halten, bis sich eine günstige Gelegenheit zeigen würde. "Was kümmert dich das eigentlich alles?", wich er schließlich aus und funkelte sie an. "Is' doch nicht dein Problem."
    "Mag sein", meinte Saskia mit einem Schulterzucken. "Aber ob du 's glaubst oder nich', mir wär 's lieber, wenn du nich' draufgehst. Allein schon Matt zuliebe. Außerdem haben er un' ich unseren Arsch riskiert, um dir neulich mit Amélie zu helfe'n. Wehe, du wirfst das jetz' alles aus 'm Fenster!"
    Ihre Worte trafen ihn durchaus, denn er wandte den Blick ab und schwieg unangenehm berührt.
    Saskia lehnte sich ein wenig näher zu ihm. "Außerdem wär 's halt echt schade um dich, wenn du wegen der Nummer abkratzt." Sie streckte den Zeigefinger aus und pikste ihm in die Seite. "Ich mag dich eigentlich ganz gern, Jacob. Aber nur, solang' du lebst. Also pass gefälligst auf dich auf! Kapiert?"
    Seine Antwort war ein tonloses Brummen und ein Schnaufen, was so ziemlich alles heißen konnte. Saskia wollte jedoch glauben, dass es so etwas wie Einsicht und Zustimmung ausdrücken sollte.
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  16. #56 Reply With Quote
    corridore netto  eis engel's Avatar
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    Doktor Olivia Evans ~ Chey

    ... Chey war nach dem Vorfall mit Tabor auf der Columbia geblieben und hatte rund um die Uhr die Arbeiten an Bord überwacht, während andere auf Landgang gingen und ihre Freizeit genossen. Anschließend folgte die Untersuchung von General Sun Cao und seinen Leuten und die Columbia legte von der Citadel ab.
    Dazu kam noch, dass sich Flight Lieutenant Noah O´Connor als unzuverlässig erwiesen hatte und von Captain Mitchell bis auf weiteres unter Arrest gestellt wurde.
    Für Chey bedeutete dies Sonderschichten im Cockpit, bis sie völlig erschöpft und überarbeitet eine Zwangsruhepause von Dr. Evans verordnet bekam...


    “Schön, sie wieder putzmunter auf den Beinen zu sehen, Flight Lieutenant Garcia. Legen sie sich bitte dorthin.“ begrüßte sie die Schiffsärztin freundlich und deutete auf die Liege.
    “Hi.“ gab die junge Pilotin unsicher zurück und folgte schließlich der Anweisung von Doktor Evans.
    Aufmerksam und irgendwo auch neugierig beobachtete sie den Doktor, die an der Liege ein Gerät aktivierte, woraufhin der Scann Vorgang begann.
    “Wie fühlen sie sich?“ erkundigte sich die Schiffsärztin bei ihrer Patientin, während sie aufmerksam den Monitor des Scanners beobachtete.
    “Ich fühl mich gut.“ antwortete Chey.
    “Gut, hm....“ murmelte Evans vor sich hin, den Blick nicht vom Monitor nehmend.
    “Erinnern sie sich, was passiert ist?“ hakte der Doc nach.
    Chey warf ihr von der Seite einen verwirrten Blick zu, antwortete ihr aber schließlich.
    “Ich bin zusammen gebrochen und sie haben mir eine Zwangsruhepause verordnet. Oder meinen sie die Sache mit Tabor, dem Artefakt und die daraus resultierende Untersuchung?“
    “Gedächtnis ist nicht beeinträchtigt.“ murmelte die Ärztin, weiterhin den Monitor beobachtend.
    “Doktor Evans.... mit mir ist doch alles in Ordnung, oder?“ Verunsichert blickte Chey zur Ärztin hinauf.
    Doktor Evans drehte den Kopf und lächelte sie an.
    “Ja. Ihre Werte sind normal und der Scann hat auch nichts ungewöhnliches ergeben. Sie können wieder in den Dienst.“
    “Dann bin ich ja beruhigt, hab mir gerade Sorgen gemacht.“ Erleichtert richtete sich Chey auf und blieb auf der Kante der Liege sitzen.
    Die Ärztin musterte sie.
    “Hatten sie irgendwann mal irgendwie Kontakt mit dem geborgenen Artefakt?“
    “Worauf wollen sie hinaus, Doc?“ wollte die Pilotin wissen und beobachtete die Ärztin aufmerksam, ehe sie hinzufügte: “Nein, hatte ich nicht! Ich hab erst das Shuttle, dann den Jäger und anschließend die Columbia geflogen und war zu keiner Zeit irgendwie in der Nähe dieses Artefakts.“
    Doktor Evans atmete erleichtert durch.
    “Danke. Ich werde dies auch so in meinem Bericht an den Captain erwähnen. Sie dürfen jetzt gehen und melden sie sich auf der Brücke.“
    Chey nickte, stand auf und ging zur Tür, die sich zischend öffnete.
    “Und Chey....“ Die Pilotin drehte sich um.
    “Nächstes mal kommen sie bitte vor einem totalen Kolapps zu mir.“
    Chey kicherte. “Versprochen und Danke, Doc.“

    Die Pilotin machte sich nachdenklich auf den Weg zur Brücke...
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  17. #57 Reply With Quote
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    Quote Originally Posted by numberten View Post

    "Geldprobleme? Komm nach Proteus, wir suchen Probanden für medizinische Studien!"
    Vor Akinas geistigem Auge formte sich eine Extranet Werbung, mit diesem Spruch. Vermutlich mit Ward vor einem karibischen Strand, mit zwei Frauen in einem Allianz Bikini. Nicht das sie die Intention von Asayesh nicht nachvollziehen konnte. Aber ohne große Nöte an einen Ort wie diesen zu kommen, dass erschien ihr sehr gewagt. Es war ja auch nicht so das er die Allianz verklagen konnte wenn was schieflief.
    Die Japanerin hoffte für ihn das es sich nicht als das schwerste verdiente Geld seines Lebens herausstellen würde. Und das er sich nicht als Ward als medizinisches Vorbild nehmen würde, falls er es bis zum Studium schaffte!
    Der Brite selbst erweckte jedoch auch ihre Aufmerksamkeit. Die Offizierin bemerkte wie sein Blick während des Vortrages plötzlich in Richtung Fahrstuhl wanderte, so als wäre dort gerade jemand hinzugekommen. Auch sein Redefluss geriet kurz ins Stocken, was mehr als ungewöhnlich für Ward war. Intuitiv folgte ihr Blick kurz dem des Briten, sah aber nur die seit geraumer Zeit geschlossene Fahrstuhltür.
    Während Major Huang auf die Einladung hin einen Schritt vor machte, beobachtete die Japanerin weiterhin Ward aus dem Augenwinkel.
    Dieser neigte sich leicht seitlich ab und flüsterte kurz etwas zu sich selbst. Akina unterdrückte ein Stirnrunzeln.
    "Seit seinem Anfall ist er wirklich ein wenig wunderlicher geworden.", stellte sie für sich fest. Fraglich ob das gut war.

    "Nun, Percy, wenn ich sie auch so ansprechen darf.", begann währenddessen schon Major Huang. Der Mann bestätigte mit einem Nicken.
    "Sie sind vermutlich ein eher seltene Sorte von Proband. Sicherlich, alle nehmen freiwillig daran teil. Aber beim Großteil sind die Alternativen hierzu wohl ein wenig unschöner als bei ihnen. Ich will aber natürlich nicht ihre Beweggründe in Frage stellen.", stellte sie neutral fest.
    "Sie haben ja schon über Nebenwirkungen gesprochen, aber haben sie selbst schon positive Verbesserungen bei den Wellenmuster Tests an sich feststellen können?", erkundigte sie sich freundlich.
    "Und wie genau ist die Testreihe bei Percy angelegt? Hat sie einen vorher definierten Zeitraum? Eine fest definierte Bandbreite die ausgetestet werden soll? Oder ein Liste von erwünschten Resultate. Und wie sehen ihre langfristigen Kontrollen und Test aus für den Tag nachdem er die Anlage verlassen soll und sein Studium antreten möchte?", schob sie dann noch hinterher, dieses Mal mehr an Julian gewandt.


    Percy dachte einen Moment über die Frage nach, zuckte dann aber nur leicht mit den Schultern und sah etwas hilflos zu Julian hinüber, der gerade selbst ein wenig geistesabwesend zu sein schien und vor sich hin plapperte.
    "Verbesserungen... Naja, ich glaube das ist nicht der Sinn der Sache. Ich würde mich eher wundern, wenn ich plötzlich irgendwelche Superkräfte entwickeln würde. Ich bin so wie immer, denke ich. Ich dachte, das ist eher so eine Art Grundlagenstudie ohne nennenswerte Effekte."
    Julian schnappte einige seiner Wortfetzen auf und fand dann vollends zu seiner Konzentration zurück, als Major Huang die Fragen an ihn richtete. Doch entgegnete er seinen Äußerungen nur ein leichtes Kopfschütteln und erläuterte dann an Huang seine Sicht der Dinge.
    "Tut mir leid das sagen zu müssen, aber die Selbsteinschätzung von Nummer 5 entspricht nicht ganz der Realität. Wir stellen durchaus große Veränderungen fest, die sich problemlos mittels der Naniten steuern und auch rückgängig machen lassen. Dass er selbst keine Änderung bei sich bemerkt, ist eine Illusion seiner Psyche um kognitive Dissonanz zu verhindern. Wir können seinen Hunger steuern. Seine Müdigkeit. Seine Konzentration. Seine Stimmung. Vielleicht nicht seine Werte und Meinungen, aber doch seine Bewertung und Einschätzung neuer Erlebnisse. Mithilfe der Naniten konnten wir ihm etwa die Bilder verarmter Obdachloser auf der Erde zeigen und ihn dabei zum Lachen verleiten. Oder ihm Aufnahmen seiner Lieblingsschauspieler und Musiker zeigen, die er plötzlich verachtete. Wir können ihn motivieren, das monotone Einstudieren einer Zahlrenreihe als unfassbar interessant zu empfinden oder den Geschmack seiner Lieblingsschokolade als öde und fad. Wir können Erinnerung verstärken - oder das Einspeichern einer Erinnerung hemmen. Nicht unbedingt löschen, vielleicht, aber dämpfen. Die Testreihe erforscht also, mit wechen Wellen wir welche mentale Beeinflussung vornehmen können und mit welchen Signalen man diese wieder rückgängig machen kann. Später werden wir versuchen, seine kognitiven Fähigkeiten aber nicht nur durch Motivation anzuregen, sondern auch zu optimieren. Die echte Denkleistung zur erhöhen", erzählte er stolz während Percy selbst daneben stand und sich dies anhörte, als sei er ebenso glücklich über die Fortschritte und in keinster Weise verunsichert darüber. Inzwischen folgten Julians Augen Eveline, die nun mit den Händen hinter dem Rücken und dem Datapad darin hinter allen Anwesenden langsam herumging wie eine Offizierin, die ihre Soldaten musterte. Sie hielt direkt hinter Huang, trat an sie heran, bis sie sie fast berührte und legte den Kopf neben ihren, sodass ihr langes Haar auf Huangs Schultern fiel - doch schien sich Huang nicht daran zu stören. Und auch Julian kommentierte es nicht, sondern sah nur ständig zwischen Huangs Augen und denen von Eveline hin und her.
    "Und wie sehen ihre langfristigen Kontrollen und Test aus für den Tag nachdem er die Anlage verlassen soll und sein Studium antreten möchte?", fragte ihn Huang zurecht.
    Eveline schüttelte langsam den Kopf, als sie Julian mit ihren bohrenden, stahlgrauen Augen ansah. Er verstand die Botschaft.
    "Sobald alle Tests durchgeführt wurden, sind wir zuversichtlich, dass wir eine permanente Lösung zur Deaktivierung der Naniten gefunden haben und er die Station wieder verlassen darf", hielt er sich vage, aber dennoch zuversichtlich, wobei er sein undurchsichtiges, britisches Lächeln zurückerlangte, nur leicht getrübt davon, dass seine Pupillen nie ganz bei Huangs Augen bleiben konnten, sondern stetig zu Eveline hinüberzuckten.
    Diese löste sich dann von Huang, ging mit auf den glatten Fliesen klackenden Absätzen hinüber zu Nummer 3, dem bulligen Muskelprotz, der bisher nur mit verschränkten Armen daneben gestanden hatte und lauschte.
    "Machen wir doch mit ihm hier weiter", unterbrach Eveline mit einem Lächeln, ging auch hinter Derrick vorbei und legte dabei die Finger auf dessen sehnigen Hals und strich daran hinauf zu seiner Wange, unter seinem Kinn entlang und löste dann die Berührung. Überraschenderweise reagierte Derrick darauf, drehte sich kurz um, als er diese Berührung tatsächlich spürte und sah sich nach jemandem hinter sich um. Doch obwohl er beim zweiten Blick nach rechts genau in Evelines Augen sah, schien er sie nicht zu sehen, zuckte nur verwirrt mit den Achseln und kratzte sich an der Stelle am Hals, die zuvor von Eveline berührt wurde.
    "Ja.. Richtig, vielleicht interessieren Sie sich ja auch für die anderen Patienten. Nummer 3 hier zum Beispiel, Derrick Nucci, soll nach der Inkubationszeit eher körperlich adaptiert werden"
    Tjordas is offline

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    ,,Sehr gut. Koordinieren Sie sich mit Captain Fraser hinsichtlich der Marines, die mit runter gehen und deren Anzahl“, nickte er Macnabs Erläuterung ab. ,,Ebenso wird Lieutenant Torres ihre Leute melden. Zusätzlich wird Captain Deschain das Bodenteam ergänzen. Der Einsatz hat zwar nichts mit der Untersuchung des Vorfalls um Sergeant Tabor zu tun, stellt jedoch auch keine Unterbrechung dieser dar.“
    Der Unmut über diese unerwartete „Verstärkung“ zeigte sich zwar nicht auf den disziplinierten Gesichtern von Fraser, Macnab und Neumann, war aber dennoch im Raum spürbar. Sun Cao machte ihnen keinen Vorwurf; selbst wenn Frank kein Geheimdienstagent und daher sprichwörtlicher und hauptberuflicher Spitzel gewesen wäre, konnte die Vorstellung, während eines Einsatzes unter Beobachtung zu stehen, bei niemandem Begeisterung auslösen.
    ,,Captain Fraser wird die Koordination des Bodenteams übernehmen; er und sein Team sind zwar nicht offiziell Teil der Mannschaft, aber das bin ich genau so wenig und unter den gegebenen, außergewöhnlichen Umständen werden wir lageorientiert verfahren müssen. Der Einsatzplan wird bis sechs Stunden vor der Ankunft bei Klencory fertiggestellt und an die teilnehmenden Truppenteile zirkuliert. Sofern die Lage vor Ort es nicht anders erfordert, beginnt der Einsatz sobald die Columbia ein stabiles Orbit über dem Planeten erreicht und eine Analyse der Oberfläche mindestens einen möglichen Landeplatz für die Columbia ergeben hat. Sollten noch Fragen oder Anträge auftauchen, werden diese im Rahmen der nächsten Morgenrunde anmeldet. Mir ist klar, das die aktuelle Lage Ihnen allen sehr viel abverlangt und ich spreche Ihnen meine Anerkennung für die Erfüllung Ihrer Dienstpflicht unter den aktuellen Umständen aus. Wegtreten!“

    *

    ,,Ich bin wieder okay, wirklich! Außerdem ist das eine ganz andere Nummer als Gei Hinnom und …“
    ,,Red keinen Stuss, Prasad!“, fuhr Gorski ihm über den Mund. ,,Es geht um weiß Gott wie alte und wie abgewrackte Makos; wann hast Du das letzte Mal an so einem Teil gearbeitet?“
    Prasad setzte zu einer Entgegnung an, verstummte dann und wandte den Blick ab.
    ,,Es ist okay, Amar“, schaltete sich Kate ein, während der Rest des Technikkorps der Auseinandersetzung der beiden schweigsam beiwohnte. Sie saßen wie üblich im Besprechungsraum des Korps und zelebrierten das altbekannte Ritual, das festlegen sollte, wer auf den ungeliebten Außeneinsatz gehen würde.
    ,,Du musst niemandem etwas beweisen, in Ordnung? Du hast nichts falsch gemacht und es war die richtige Entscheidung, an Bord zu bleiben. Marcus und Jane haben …“
    ,,Aber es fühlt sich falsch an! Es ist …“, begehrte Prasad erneut auf, ließ es dann aber dabei bewenden. Er senkte den Kopf und nickte.

    ,,Gut“, nahm Gorski sein Einverständnis zur Kenntnis.
    ,,In Ordnung. Adam versteht am meisten von der Technik, um die es geht. Es sollten trotzdem zwei von uns gehen, alleine schon um…“
    Janes gehobene Hand ließ Jane verstummen und verwundert blinzeln.
    ,,Ja?“
    ,,Was ja?“, fragte Jane zurück. ,,Ich melde mich freiwillig, was gibt’s da zu fragen?“
    Kate nahm einen sanften, wohlwollenden Gesichtsausdruck an, der eher zu einer Seelsorgerin als einer Offizierin passte und legte die Hände ineinander. ,,Jane, das ist sehr freimütig und auch mutig von Dir.“
    ,,Ja, mag sein“, gab Jane schulterzuckend zurück. Für sie war es einfach logisch, weil sich ja ohnehin niemand anders von sich aus bereit erklären würde. Außerdem machte ihr diese ganze Angelegenheit mit Quarantäne, Untersuchung und Befragung ein wirklich ungutes Gefühl, das sie rastlos machte. Wenn dieser Einsatz ihr die Chance bot, etwas anderes – irgendetwas anderes! - als das Innenleben der Columbia zu sehen, war sie dabei.

    ,,Dann melde ich Adam und Jane für den Einsatz und sage Fraser, dass er sich direkt mit Euch unterhalten soll, wenn es noch etwas vorzubereiten gibt.“
    ,,Kann mir nichts schöneres vorstellen...“, murmelte Jane und erntete ein zustimmendes Nicken von Gorski.

    *

    ,,Ich glaube Sie sind genau so begeistert davon, mit mir in diesen Einsatz zu gehen, wie ich“, sprach Frank Fraser an, als dieser um die Ecke bog, von der Frank gewusst hatte, dass er von dort aus kommen würde. Der Schotte verbarg seine Überraschung meisterhaft, wenn es denn überhaupt eine für ihn gewesen war.
    ,,Ich hätte auch keine Freude an einem Kuckucksei in meinem Nest. Lässt sich jetzt aber wohl nicht anders machen.“ Er stieß sich von der Wand ab, an der er gelehnt hatte und stellte sich Fraser gegenüber. ,,Wenn Sie meine Referenzen wissen wollen, stehe ich Ihnen gern zur Verfügung. Falls nicht, setzen Sie mich ein, wie Sie es für richtig halten. Es ist Ihre Mission, ich bin der stille Beobachter auf der Rückbank. Wenn ich für Sie arbeiten soll, mache ich das und das sogar gerne, aber wenn Sie von mir kein Wort hören und kein Stück sehen wollen, bekomme ich das auch hin. Einverstanden?“



    Stellen Sie die Liste zusammen, Ensign“, gab Fraser abschließend den Befehl an die mit höchster Aufmerksamkeit dreinblickende Soldatin, die neben ihm den Gang entlanglief. Angesichts seines beinahe trägen Gehens konnte Ceres mühelos schritt halten und als er ihr mit einem Kopfnicken zu verstehen gab, dass sie sich an die Arbeit machen sollte, eilte sie mit federndem Schritt davon, das Datenpad aus dem Besprechungsraum an die Brust gedrückt. Fraser sah ihr nach, den Blick ein paar Sekunden unbeobachtet auf ihren Hintern geheftet, und dachte, dass sie recht gut für diesen Job taugte. Sie war motiviert, hatte einen guten Überblick und war gehorsam. Gute Eigenschaften für eine Soldatin. Natürlich nur hier an Bord, nicht am Boden.

    Der Schotte setzte seinen Weg den Korridor rechts von ihm zu, hatte kaum zwei Dutzend davon getan, als Deschain vor ihm auftauchte. Offenbar hatte er auf ihn gelauert, um die Tatsache zu besprechen, dass General Frühlingsrolle ihn mit auf den Planeten beordert hatte. Fraser traute dem Kerl nicht mehr über den Weg, als es die Fahne der Allianz, unter der sie beide dienten, zuließ. Geheimdienstler waren stets mit einer gewissen Skepsis zu betrachten, fand er. Sie bewegten ihren Verstand und ihre Herzen zuweilen in einem Spektrum, dass das ihm inneliegende Pflichtgefühl verließ. Der Geheimdienstler trat ihm direkt in den Weg. Deschain machte durchaus den Eindruck fähig zu sein – allerdings waren seine Worte in Frasers Ohren verwaschen. Zuspruch und Eigenlob, irgendetwas dazwischen, gewürzt mit einer Prise Unterwürfigkeit, die der Schotte ihm keine Sekunde abnahm. Der Agent sah sich Fraser ohne Zweifel an ebenbürtig an, vermutlich sogar überlegen. Und angesichts seiner Stellung gegenüber dem General hatte er damit vermutlich nicht unrecht.

    Der Schotte brummte zur Antwort. Dann sagte er: „Ich hatte vorgeschlagen die Teams so klein wie möglich zu halten, aber wie wir im Militär es eben so handhaben: Ich vertraue der Befehlskette. Ich hab kein großes Vertrauen in die Schlapphüte, nicht einmal unsere eigenen. Schlechte Erfahrungen. Andererseits verfügen Sie sicherlich über nützliche Fähigkeiten.“ Er kniff die Augen zusammen und musterte das unbewegte Gesicht Deschains, meinte aber den Anflug eines selbstgerechten Lächelns zu erkennen. „Ich bin mir sicher, dass man Sie wegen nützlicher Fähigkeiten auf die Columbia geschickt hat und nicht wegen einer zweifarbigen Untersuchungskommission, um diese Sache vor dem Militär-Rat der Erde politisch korrekt abzufassen, oder?“ Die alte Leier galt auch hundert Jahre nach dem Aufkommen der „political correctness“ später noch. „Ihre Referenzen können Sie an die Ensign schicken, dann entscheide ich über Ihren Einsatz. Soll ich Ihnen eine Flinte leihen?“ Bei Geheimdienstlern wusste man nie, ob sie Schreibtischtäter, Kämpfer oder eine Kombination aus beidem waren.
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  19. #59 Reply With Quote
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    Claire unterdrückte ein unwillkürliches Lachen, als Kim ihr Eifersucht unterstellte, welches dadurch als halb ersticktes Prusten zu Tage kam. ,,Das würde Dir so gefallen, hm? Träum weiter!“, dachte sie und hörte dann ohne weitere Kommentare zu, als Kim schilderte, was bei ihm so los war.
    ,,En fait, j'ai un problème pour lequel je vous appelle“, gab sie zu, da sie weder Lust noch Zeit auf zu viel Smalltalk hatte und ohnehin wusste, dass Kim so etwas durchschauen würde. ,,J'enquête sur les Tips et je recherche un informateur sur les Masques; les collègues sur place ont une information et veulent effectuer une descente. Cela les aiderait, ainsi que moi, si le mandat de perquisition pouvait être traité rapidement.“
    Kim schwieg am anderen Ende der Leitung und schien zu überlegen. Im Gegensatz zu den meisten Leuten, die Claire um einen Gefallen bat, beziehungsweise einen einforderte, hatte sie nichts bei Kim gut und er auch keine Schulden bei ihr, die er so begleichen konnte.
    Sie überlegte, ob sie ihm etwas als Gegenleistung in Aussicht stellen sollte, doch eigentlich war ihr Umgang bisher immer angenehm entspannt gewesen, sodass sie ihn nicht auf eine quid-pro-quo-Basis stellen wollte.


    Kurz machte sich Kim einen Reim auf diese doch relativ ungewöhnliche Anfrage der Ermittlerin. Er konnte die Verbindung der Internen zu dem Spitzel bei den Masks durchaus herstellen, fragte sich aber, warum Eile geboten war.
    Dennoch: Wenn Claire der Sache eine hohe Bedeutung zumaß, dann hatte das Gewicht. Die Frau war nicht dafür bekannt Luftnummern nachzujagen oder sich mit halbgaren Ideen herumzuschlagen. Etwas zögerlich sagte er: „Généralement, je pourrais t’aider, oui…
    Er ließ eine kurze Kunstpause, in der er nur seinen eigenen Herzschlag vernahm, ehe er fortfuhr: „...mais j’ai besoin de plus d’informations. De quelque chose de solide. Et la demande doit être rédigée par l’enquêteur principal. C’est qui?“ Ungeachtet seiner Achtung für Claire konnte er nicht einfach einen Blankoscheck für eine etwaige Razzia ausstellen. Weder juristisch noch… politisch.
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  20. #60 Reply With Quote
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    Die zweite Geschichte war etwas unspektakulärer als die erste. Ein Umstand den Kathy befürwortete. Eigentlich war sie recht normal für die Schmugglerin, wenn sie so darüber nachdachte. Es war verwunderlich das Charis noch nicht bei ihr in einem Schuldenverhältnis stand. Wobei..wenn Kathy ihr ein neues Schiff finanzieren würde. Vielleicht war es doch besser den Vertrag über ihre Firma auf Nos Astra abwickeln zu lassen, für die größeren rechtlichen Freiheiten. Aus finanzieller Sicht, war eine Investition in Charis es ein gewaltiges Risiko.
    Aus freundschaftlicher Sicht auch, aber eines was sie bereit war einzugehen. Ihr Herz war wirklich zu weich geworden!
    Vor allem wenn man dann noch angelogen wurde!
    "Also..das habe ich ja gern! Da gibt man jemanden Obdach, Alk und die Weite des eigenen Kleiderschranks...und dann wird man auch noch verarscht!", erklärte sie empört und schritt vor das blaue Gesicht, welches sich hinter den Händen versteckt hatte.
    Provokant schob sie sich dicht vor das blaue Alien, taxierte diese mit strengem Blick, bis sie zwei Paar eisblaue Augen zwischen den Fingern durchschimmern sah. Kathy hielt die erboste Miene kurz aufrecht. Dann ließ sie die bisher in die Hüfte gestemmten Hände auf Charis Hintern fahren und grinste schelmisch.
    "Gebracht hat es dir trotzdem nichts Schätzchen.", erklärte sie triumphierend und lachte. Die Schwarzhaarige machte einen Schritt zurück und fuhr sich dabei mit der flachen Hand einmal über den Scheitel.
    "Zum Glück nehme ich meine Gegner immer direkt für voll. Und zum Glück haben wir nicht um Geld gespielt.", merkte sie an.
    "Dennoch weise ich darauf hin, dass ich nicht gerne angelogen werde. Und ja, ich weiß das ich selbst eine sehr gute Lügnerin bin. Und ich unter Umständen versuche eine Beziehung auf Grundlage von Lügen aufzubauen. Die Ironie ist mir bewusst.", meinte Kathy ihr leeres Glas schnappend und es mit einem Schwapp aus der Flasche leicht nachfüllend. Sie wollte sich heute nicht aus dem Leben schießen.
    "Also insgesamt lehren mich deine Geschichten, dass es gar keine gute Idee war das ich mit euch damals ins Casino gegangen bin. Zum Glück bin ich mit dem Fuß umgeknickt, bevor du versuchen konntest richtig irgendwo ins Spiel einzusteigen.", schloss sie das Thema ab.
    Sie war jetzt nicht sauer, weil Charis über Billard Handicap gelogen hatte. Vermutlich weil sie trotzdem gewonnen hatte. Sie trank einen Schluck und setzte sich an die Bar. Tatsächlich hatten sie an dem Abend beide gewettet. Sie beim Varren Rennen und Charis bei diesen langweiligen Maschinen. Das war ein schöner Abend gewesen. Wenn sie so darüber nachdachte, war es auch der Abend gewesen, wo sie realisiert hatten, dass sie auch abseits vom Geschäftlichen gerne Zeit miteinander verbrachten.


    Hey, ich will mit dem Trinken aufhören, den Drogen und dem Rauchen!“, rief Charis und stemmte die Hände in die Hüften. „Das Glücksspiel musst du mir lassen! Ich kann nicht alle Laster auf einmal loswerden.
    Der Ironie ihrer Aussage völlig betrachtete sie die Schwarzhaarige voller Ernst und fügte hinzu: „Das mit dem Verzicht auf Drogen funktioniert schon einmal wunderbar. Und seien wir mal ehrlich: So richtig Glücksspiel ist es ja eh nicht, wenn du als Profi gegen mich als Laien antrittst. Das ist dann eher ein zweiter Fall von ‚russischem Roulette‘ mit vollem Magazin. Du hättest mich auch warnen können, dass du das Spiel aus dem Effeff beherrscht. Naja, für das nächste Mal bin ich gewarnt.
    Sie würde viel üben müssen, um die Tätowierte beim nächsten Spiel zu besiegen, aber da sie aktuell kein Schiff, keinen Job und keine Perspektive besaß – von einem Gefährten, wie sich Kathy in Begriff war einen zu angeln mal ganz abgesehen – hatte sie ohnehin nichts besseres zu tun.

    Das war ein wirklich witziger Abend“, stimmte sie zu. Die Erinnerungen waren ein wenig verschwommen, aber Charis war sich nicht sicher, woran das lag. Vermutlich war in letzter Zeit einfach zu viel passiert und die Wunde, die Chet gerissen hatte, schmerzte noch immer betäubend. Und dieser schmucke Soldat war auch nicht greifbar. Charis’ eisblaue Augen wanderten zu Kathy, gingen ihren Körper kurz auf und ab, biss sich kurz auf die Unterlippe. Dann zuckte sie innerlich die Achseln und griff zu dem Whiskey. „Die Citadel hat ja zum Glück ihre eigenen Gesetze, was Zeit angeht. Also ist heute ja noch heute und nicht morgen“, schlussfolgerte sie und befand, dass weiterer Alkohol für den heutigen Abend – oder Tag – legal sei.
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