das ist hier für die Gegend (Rhein-Main-Gebiet) relativ normal. als meine Frau und ich die Wohnung vor rund 25 Jahren gekauft haben, lag der Hebesatz der Gemeinde bei 290%, dementsprechend waren damals nur rund 160 € an Grundsteuer zu zahlen. der Grundsteuermessbetrag ist gleich geblieben aber die Gemeinde hat den Hebesatz im Lauf der Zeit auf satte 800% angehoben.
bei der Grundsteuerreform geht es ja darum dass die Werte der Immobilien neu berechnet werden und danach die Grundsteuermessbeträge neu festgelegt werden. das ist aber nur die halbe Wahrheit denn die Kommunen dürfen die Hebesätze selbst festlegen und erst wenn sie das getan haben kannst du ausrechnen was ihr in Zukunft an Grundsteuer zahlen müsst.
du zitierst weiter oben:
"Die Änderung des Grundsteuermessbescheides kann aus technischen Gründen nicht zeitgleich versendet werden und geht Ihnen in Kürze gesondert zu. [...]" weshalb ich mal vermute dass euch der neue Grundsteuermessbescheid noch nicht vorliegt. wenn er kommt, kannst du ihn mit dem bisherigen vergleichen und zumindest schon mal grob abschätzen wie sich eure Grundsteuer entwickeln wird.
zur grundsätzlichen Problematik der Grundsteuerreform zitiere ich mal von
fr.de:
Entscheidend für die Höhe der Steuerzahlung ist am Ende aber nicht die neue Berechnungsformel, sondern die sogenannten Hebesätze, über die die Kommunen entscheiden. Jede Kommune darf den Hebesatz individuell festsetzen. Erst wenn eine Kommune ihre Hebesätze für 2025 beschlossen hat, kann ausgerechnet werden, wer wie viel Grundsteuer zahlen muss.
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Auch in Wiesbaden rät das Land zur Erhöhung.
Grund dafür ist, dass die Flächen in den Ballungsräumen relativ klein sind und die im Rahmen der Grundsteuerreform neu festgesetzten Messbeträge deshalb häufig niedriger sind als zuvor. Kommunen wie Frankfurt und Wiesbaden können den daraus resultierenden Verlust an Einnahmen vermeiden, indem sie ihren Hebesatz erhöhen. Das Ziel der Aufkommensneutralität beziehe sich auf die Einnahmen der Kommunen, nicht aber auf die von den Eigentümern zu zahlenden Beträge, sagte Finanzminister Lorz am Donnerstag.
Auf der anderen Seite nehmen die Messbeträge für die verhältnismäßig großen Grundstücke im ländlichen Raum zu. Wenn die Gemeinden den aktuellen Hebesatz beibehalten würden, könnten sie ihre Einnahmen erhöhen. Das Land Hessen empfiehlt den ländlichen Gemeinden daher eine Senkung der Hebesätze.