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    Provinzheld Avatar von Zarra
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Schrein der Mutter

    Es fühlte sich an, als würde Zarras Herz anschwellen, als sie Maris‘ Worte hörte. Sie schaute zu ihm auf, als er ihr versicherte, dass er an ihrer Seite stehen würde, wenn sie einmal auf dem Pfad ihrer Zukunft stolpern würde. Dass er wusste, wie viel ihr diese Worte bedeuteten, bezweifelte sie zwar, doch das spielte keine Rolle. Die Weißhaarige war tief berührt und in diesem Moment wusste sie, dass sie den richtigen Mentor für sie vor sich hatte.
    Es Maris gleichtuend kniete sich Zarra auf den weichen Untergrund, Vater und Tochter zu ihrer Rechten. Die beiden Mädchen schauten zu dem Mann auf, der zu erzählen begann, wie er sich gefühlt hatte, als er seine Heimat verlassen hatte. Wie es wohl in Al Shedim war? Sie wusste nur, dass es in der großen Wüste Varant lag und dass es dort neben Sand und sengender Hitze nicht viel gab, was man Leben nennen würde. Zumindest stellte sie es sich immer so vor, wenn man von dem trockenen Meer hörte, welches nur wenige Inseln üppiger Lebendigkeit in Form von Oasen bot, wo man fand, was man brauchte.

    Es war äußerst interessant zu hören, dass die eigene Sicht auf die Dinge so viel Einfluss auf das Empfinden haben konnte. Heimweh damit zu kurieren, sich nicht an einen Ort, sondern an einen Glauben zu binden, den man Heimat nennen konnte, unterstützt von dem Wissen, dass man seine Familie und Liebsten um sich hatte, war das wahre Zuhause. So zumindest empfand es Zarra, die ihre Großmutter als Ort der Zuflucht gesehen hatte, wann immer sie ihre Heimat wechseln mussten. Auch, wenn sie sich nur richtig an die Zeit des großen Drachen erinnern konnte, wo sie ins Bluttal geflohen waren.

    „Ja, ich habe Fragen“, gab sie zu und hoffte, dass es nicht unverschämt war, selbst wenn er es ihr angeboten hatte, „Während der Wilden Jagd, nachdem mich der Jadewolf vor den Harpyien gerettet hatte, berührte er meine Magie mit der seinen und…riss einen Großteil davon heraus, damit sich das Chaos nicht unaufhaltsam vergrößerte. Ist es etwas ähnliches, wenn du sagst, dass du meine Seele“, sie errötete leicht, wusste jedoch nicht so recht wieso, „berühren wirst?“
    Ihr Blick ging von Maris zu Runa, die interessiert lauschte. Was wäre ihre Rolle in dieser Sache? Was bedeutete es, dass sie ihr Anker sein würde? Vertraute sie dem Mädchen bereits so sehr, wie ihr Mentor es voraussetzte? Ja, sie glaubte schon, denn sie hatte keinerlei Grund an der jungen Jägerin zu zweifeln. Die Frage blieb nur bestehen, weshalb sie ihr ihr Vertrauen schenken musste.
    „Ich…vertraue Runa, aber was bedeutet es, dass sie mein Anker sein wird?“
    Auch die Dunkelhaarige schien die Antwort darauf zu interessieren, denn sie stimmte mit ein.
    „Ja, Paps, was muss ich machen?“

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    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Schrein der Mutter

    Der Wille, zu vertrauen, war da. Aber natürlich hatte sie Fragen. Wer hätte es ihr verdenken können, nachdem er sich so vage gehalten hatte?
    "Keine Sorge, ich werde dir nichts herausreißen und dich in keiner Form verändern", beteuerte er mit ruhiger Stimme. Ihm war wichtig, dass sie sich dabei sicher und geborgen fühlte. Sie sollte Lust entwickeln, die Welt der Magie erkunden zu wollen. Doch das würde nur gelingen, wenn sie die Sicherheit spürte, dass ihr nichts Schlechtes geschehen würde.
    "Bevor du die Magie bewusst steuern kannst, musst du zuerst einen Eindruck davon bekommen, wie sich die Magie für dich anfühlt. Nicht nur als diffuse Wahrnehmung, sondern ganz konkret, wenn sie auf dich einwirkt. Und damit du das Kribbeln der Ameisen von einer echten Berührung zu unterscheiden lernst, wird Runa dich an den Händen nehmen und dir immer wieder körperliche Eindrücke geben. Das wird nicht nur helfen, den Unterschied zwischen deinem neuen Sinn und den alten zu schärfen, sondern auch, dich nicht im Rausch der Magie zu verlieren. Wenn du Zauber wirken willst, musst du dein Bewusstsein im Hie rund Jetzt behalten und gleichzeitig die magischen Ströme manipulieren. Deshalb die Berührungen. Und deshalb ist Runa dein Anker. Rückt vor mir zusammen und schaut euch an."

    Die beiden Mädchen folgten seinem Wunsch und setzten einander gegenüber. Maris lächelte, als er die beiden Köpfe der Göttin hinter ihren beiden Häuptern aufragen sah. Zwei gegensätzliche Pole, verbunden durch Vertrauen und Wohlwollen. Ja, es fühlte sich richtig an.
    "Ich werde zunächst eine Verbindung zwischen uns aufbauen und dann meine Magie auf dich wirken lassen. Dann werde ich deine eigene Magie etwas kitzeln, hier und da Impulse setzen, die du dann deutlich wahrnehmen und von anderen Eindrücken unterscheiden kannst. Und wenn du dich sicher damit fühlst, deine Empfindungen zu unterscheiden, werden wir einen Schritt weiter gehen." Er wandte sich zu seiner Tochter. "Runa, du brauchst nichts weiter zu tun, als sie zu halten, für sie da zu sein und sie gelegentlich zu berühren."
    Maris sah die beiden Mädchen an. "Ist das für euch in Ordnung? Dann fasst euch bitte bei den Händen."

  3. Beiträge anzeigen #43
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Jenseits der östlichen Ruinen - Wasserfall der Geister

    „Der Wasserfall.“, rief Ryu ihr ruhiger Worte in die Erinnerung zurück, als er den Erzbrocken entgegennahm und sie noch eine Weile betrachtete. Tapfere Freiya. Es waren diese kleinen, zaghaften Züge in ihrem Gesicht die ihm verrieten, dass, trotz all dem Wachstum, ihre verlorene Vergangenheit immer noch an ihr schwer an ihr fraß. Ohne weitere, große Worte wandten die beiden die Richtung in die eben besprochene Richtung. Und während sie so liefen, dachte der Hüter über Jun und seinen Werdegang nach. Eine Schande, so einen ambitionierten Kämpfer an die falsche Sache verloren zu haben. An blinden Fanatismus für eine der vielen Sachen auf dieser Welt, die für Kriege und Leid gesorgt hatten. Einmal mehr seufzte der Templer, dessen eigene Kaste sich von falschen Göttern losgesagt hatte, vor langer Zeit. Dann schüttelte er nur sachte den Kopf.

    „Eigentlich müsste ich dich um Verzeihung bitten. Nicht umgekehrt.“, bemerkte der Hüter schließlich als die Wyvern-Augen eingängig das Erz betrachteten, welches seine Art der Resonanz langsam mit dem abziehenden Gewitter zu ändern begann. „Wie kommst du drauf?“, entgegnete Freiya, die mittlerweile wieder Sandy auf dem einen Arm hatte, die Jacke jedoch weiterhin über dem Kopf trug. Das Erz sinkend antwortete Ryu nur nachdenklich: „Für Jun und was aus ihm wurde. Ich war sein Lehrer. Hätte erkennen müssen, dass sein Weg ihn verschlingen könnte. Weißt du, das Lehren besteht nicht nur darin, einem Fähigkeiten wie den Schwertkampf, das Klettern oder die Akrobatik beizubringen. Beim Lehren gibst du deinen Schülern etwas mit für ihre Zukunft. Du öffnest ihnen eine neue Sicht auf die Dinge und hilfst ihnen, aus festgefahrenen Denkmustern auszubrechen. Bei ihm jedoch habe ich offensichtlich versagt. Ich habe ihn zu dem … naja, Arsch werden lassen, wie du ihn kanntest. Wären die Dinge so nicht gelaufen, hättest du diesen Terror in den Ruinen nie erleben müssen.“. Es war wieder einmal mehr der Beweis, wie seltsam das Schicksal sich verhielt und hätte anders verlaufen können, wäre er nicht so gutgläubig und ignorant gewesen.

    Die Ruinen lagen nun langsam hinter ihnen und dort, jenseits der letzten Bäume erstreckte sich eine größere, freie Fläche. Bewachsen mit hohen Gräsern, die im Wiegen des Windes immer wieder wirkten, als zöge ein silbriger Schimmer darüber. Und am Ende dieses Weges war er: Der Wasserfall der Geister, wo der Schwertmeister zuletzt noch die Ritualwache für Ornlus Ritual gehalten hatte. Grollend und dunkel hingen noch immer schwere Wolken über den Köpfen der beiden. Das Leben floss noch immer in vollen Bahnen durch Rinnsale, tropfte von den Blätern der Bäume herab und, trotz des aufhörenden Regens hing noch immer die Feuchtigkeit der Sümpfe in der Luft die vom Regenfall, ja, fast schon gesäubert wurde. Wie ein schwacher Nebel, der diesem Ort wirklich das Gefühl wandernder Geister gab.

    Ryu hob das Erz an, dessen kristallisierte Teile leicht beschlugen und er lauschte. Das unstete, kratzig resonierende Geräusch schien klarer und auch ein kleiner Hammerschlag zeigte: Sie waren bald da. Der Schmied nickte zufrieden und blickte dann zu Freiya, die bereits ein großes „Und?“ mit ihren liebreizenden Augen an ihn richtete. „Weiter vorne, irgendwo links vom Wasserfall liegt eine Höhle. Lass uns in diese Richtung gehen.“. Und so taten die beiden es auch. „Weißt du, wenn Jun wirklich so fanatisch war, wie du sagst, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass sein Glaubenskrieg ihn auch nicht vor Bauten hat Halt machen lassen die nicht seiner Religion entsprechen. Aber das sind nur Vermutungen.“

    Erneut grollte der Himmel zustimmend und Ryu versuchte, sich die Nässe mit dem Arm vom Oberkörper zu wischen – Was angesichts der Tatsache, dass eben auch sein Arm nass war, eher weniger von Erfolg gekrönt war. Aber so war es nun mal. Wieder blickte er zu Freiya und blinzelte in dem Versuch, sich an all ihre anderen Fragen zu erinnern. „Also, bevor sie wieder untergehen, hattest du zwei weitere Fragen: Erstens, mit dem Kult könnte alles passiert sein. Entweder Jun und seine Leute haben ihn ausgelöscht, oder sie haben ihren Standort gewechselt. Gemessen an den fehlenden Leichen und der Stätte, die, entgegen dem Portal, noch verhältnismäßig gut in Schuss war … tippe ich auf letzteres. Und zweitens, Sarkanys … Meine Erinnerungen. Ich kann es dir nicht genau sagen. Sie sind oft schemen- oder lückenhaft. Aber sie scheinen sehr alt zu sein. Aus einer Zeit, als die Naturgeister noch von den Menschen, ja, fast schon angebetet wurden und mit ihnen in einem eher friedlichen Einklang lebten. Ehrlich gesagt, bin ich neugierig. Ich wüsste gerne mehr über das Leben zu dieser Zeit. Über Sarkany und seine Bestrebungen. Über die Bedeutung von Azurschuppen...“. Der Hayabusa ließ die Bilder seiner eigenen Gestalt noch einmal revue passieren. Die azurblauen Schuppen, welche sich auch Sarkany nach und nach ... verdient? hatte. Die eine Art Aufstieg symbolisieren sollten.

    Die beiden waren mittlerweile an einer natürlichen Felswand angekommen, wo jene Höhle fast schon einladend wirkte, gemessen an den Umständen des Wetters. Ryu rieb sich über das stoppelige Kinn und nickte dann ob seiner letzten Worte. Der Erzbrocken wanderte von seiner Rechten in die Linke und die nun freie Hand wiederum legte er sachte auf Freiyas Rücken. „Es ist zwar keine gemütliche Hütte, sollte aber reichen, um uns ein wenig zu trocknen. Normalerweise sollte hier auch immer ein wenig Holz für genau solche Fälle gelagert sein. Schauen wir nach. Und dann, wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne etwas über dich erfahren. Irgendetwas, ganz deine Entscheidung. Vielleicht, was es mit der Haarspange auf sich hat. War sie ein Geschenk?“

  4. Beiträge anzeigen #44
    Provinzheld Avatar von Zarra
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    Schrein der Mutter

    Auf Maris‘ Worte hin, kniete sich Zarra zwischen ihn und die Statue der Mutter. Ihr gegenüber tat Runa dasselbe und sie schauten sich in die Augen. Die Weißhaarige mit einem verlegenen Lächeln, die Dunkelhaarige hingegen mit einem aufgeregten Grinsen und Glitzern in den Augen. Für sie schien das alles äußerst spannend zu sein. Aber auch für die kleine Libelle, die im Begriff war etwas zu erleben, was sie vielleicht verändern würde. Ein Perspektivwechsel, wie ihr Mentor bereits in einem anderen Zusammenhang meinte.
    Runa hielt ihre Hände nach vorn und Zarra gab ihr die ihren. Die Finger des Mädchens waren erstaunlicherweise von Schwielen übersät, ein Zeugnis, dass sie bereits viel mit Schwert und Bogen geübt hatte. Wieder stieg Bewunderung in der jungen Frau auf. Sie hatte noch nie in ihrem Leben eine Waffe geschwungen, lediglich ihre Sichel. Doch Runa hätte gegen die Harpyien sicher selbst bestehen können, wo sie selbst auf Hilfe angewiesen war.
    Bei dem Gedanken an die geflügelten Monster begannen ihre Schulterblätter zu kribbeln, ein unheilvolles Gefühl, was ihr etwas die Ruhe nahm, die sie eben noch durch die Präsenz der Mutter und auch Maris verspürt hatte.

    Die Dunkelhaarige nickte ihr zu, als sie bereit war und auch Zarra wusste, dass es sich nicht länger hinauszögern ließ.
    „Bereit“, murmelte sie und versuchte sich zu entspannen.
    Sie schloss die Augen, spürte die Hände des Mädchens, die wohl kaum kleiner waren als ihre eigenen. Sie roch die Schwere der feuchten Luft und des Sumpfes um sie herum. Das Lied der Vögel zwitscherte über ihnen in den Bäumen.
    Doch dann änderten sich all diese Eindrücke. Wie ein Rinnsal schien sich Sand über sie zu ergießen. Jedes einzelne Korn spürte sie, wie es am Scheitelpunkt ihres Kopfes seinen Abstieg über ihre Stirn, das Gesicht hinab zu ihrem Hals antrat. Ganz sanft und doch so präsent, dass es Zarra die Hände Runas vergessen ließ. Immer intensiver wurde das Gefühl des Sandes und sie glaubte, dass sich eine kleine Menge an ihrem Rücken sammelte. Es kitzelte, doch war nicht unangenehm. Dennoch fokussierte sie sich instinktiv auf diese Stelle und ohne, dass sie es bemerkte, begann die Narbe der Libelle unter ihrer Kleidung an zu schimmern. Ihre Magie strömte zu dem Punkt, wo sie glaubte, dass Maris sie mit der seinen berührte.

    Der Geruch des Sumpfes verschwand, doch sie nahm diese Veränderung ihrer Sinne kaum wahr. Der Gesang der Vögel schien leiser zu werden und an Klangfarbe einzubüßen, während sie glaubte, dass ein Ameisenvolk die Sandkörner zu verfolgen schien. Ihr ganzer Körper kribbelte und es wurde zunehmend unangenehmer.
    Ihre Augen rollten nach innen, auch wenn das durch die Lider von außen nicht zu sehen war. Allerdings schien Runa zu merken, dass sich etwas änderte. Der Griff Zarras wurde schwächer und das Mädchen erhöhte daraufhin den Druck. Ihre Finger bohrten sich in die erschlaffenden Hände der Weißhaarigen, boten ihr einen Anker in der Außenwelt.
    Sofort bemerkte die junge Lernende, dass sie sich in ihrem Innersten verlor und sie konzentrierte sich auf die Berührungen Runas, zwang ihr Bewusstsein zurück. Nach und nach erstarkte das Lied der Natur wieder und der Duft saurer Erde kitzelte ihre Nase aufs Neue.

  5. Beiträge anzeigen #45
    Provinzheld Avatar von Valerion
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    Trainingsplatz

    Valerion lauschte dem Ausbilder und beobachtete sein Tun genauestens. Er wusste, dass er einige dinge falsch gemacht hatte und er sich verbessern musste. Vielleicht war er auch einfach zu vorsichtig, weil er Selana nicht verletzen wollte. Doch als er den Berg da wieder sah, schluckte er kurz. Wollte Darius etwa, dass der Bärtige gegen den diesen Kerl antreten lässt? Er hoffte, dieser Kerl würde einfach nur zuschauen und ihm nicht noch irgendwie bekämpfen oder die Fresse polieren. Also wendete er sich erstmal wieder dem Training zu. Selana blickte ihn schon grinsend an, wohl des Lobes von Darius angeregt wollte sie Valerion wohl in eine Situation bringen, um zu beweisen, das sie schon besser war als er. Doch da hatte sie wohl nicht mit Valerion und seiner Vergangenheit gerechnet. Immerhin hatte er früher mit der Klinge bereits gekämpft aber vieles durch seine lange Gefangenschaft verlernt.

    So ging er also auf sie zu und machte sich wieder bereit. Er atmete aus und ein, bevor er bereit war und ihre ersten Angriffe abwehrte. Dabei versuchte er anstatt nur die Waffe zum Parieren, auch seine Schritte zu nutzen. So drehte er sich nach rechts, nicht nur mit seinem Körper, sondern schritt auch zur Seite, dabei bemerkte er wie sein Block standhafter als vorher war, außerdem hätte er mit einer zweiten Waffe auch eine bessere Chance sie zu verletzen, da er aber keine zweite Waffe bei sich trug, tippte er sie am Oberarm an, wo er sie wohl hätte treffen können.

    Er fokussierte sich weiter auf den nächsten Angriff. Dieses mal griff sie von unten an, Valerion trat nach rechts zur seite, wie zuvor bei dem Angriff, seine Klinge brachte ihre sachte nach unten und er tippte sie an der Schulter mit der freien hand an. Nun wollte sie nochmals zustechen und Valerion erinnerte sich an die Worte und wie er zugesehen hatte, was er tun musste. Also drehte er sich wieder zur Seite und schob mit seiner Übungsklinge, die angreifende Klinge nach unten.
    Er versuchte, den Tipp wie Wasser zu sein, zu nutzen, fühlte sich aber dabei ziemlich ungelenkig, seinen Körper zu trainieren, wäre für einen geübten Schwertkämpfer sicherlich gut.

    Selana war nun dabei seine Angriffe zu parieren und ihn ebenso mit der freien Hand versuchen zu erwischen. Also schlug er von oben links nach unten zu, auch Selana benutzte Ihre Füße um seinen Angriff besser wie zuvor zu parieren, der nächste Angriff kam von unten Rechts und auch diesen hatte die junge Frau gut pariert, dabei versuchte Valerion seine Schwünge besser zu gestalten und nicht mehr zu Plump auszusehen. Auch seinen Stichangriff hatte sie gut pariert und ihn mit ihrer Hand erwischt.

    Nun gab Darius schließlich das Zeichen für den Dreifachschritt, dieses mal würde es etwas schneller Vorrangehen, Valerion ahnte bereits das einer von den beiden nun etwas abbekommen würde, aber er grinste nur und machte sich bereit für die nächste Aktion. Also startete Valerion in dem er einen schritt auf sie zuging, und von oben auf ihren Waffenarm zuschlig, Selana ging einen schritt nach hinten und parierte den schlag ab, die Waffe des Bärtigen wurde nach oben gedrückt und er versuchte mit einem guten schwung auf ihr Bein zu zielen, dabei ging er wieder einen Schritt nach vorne, abwechselnd mit dem Rechten und Linken fuß. Dabei versuchend den Stand zu halten. Seinen Schlag parierte sie ebenso und mit dem dritten Fuß nach vorne, setzte er mit einem stich nach. Selana die ebenfalls einen schritt nach hinten ging, drückte seine Klinge nach unten.

    Sie hatten nicht lange zeit gehabt für irgendwelche Pausen, Selana setzte sofort nach, ging einen Schritt auf ihn zu, dabei ging Valerion einen Schritt zurück, die Klinge kam von unten nach oben und Valerion drehte seinen Körper zur Seite um ihre Klinge zu Parieren und wieder nach oben zu schieben. Mit dem nächsten Schritt nach vorne attackierte sie von oben nach unten, der Bärtige hatte etwas mühe, seinen Stand zu halten und zu Parieren, beinahe wäre er mehrere schritte hinten gegangen, konnte sich aber gerade noch fangen und bemerkte das sie sofort mit einem Stich nachsetzte, schnell drehte er sich zur Seite und da kam er ins straucheln und schaffte es nicht mehr sich zu fangen.
    Leise fluchte er, wollte sich aber nichts anmerken lassen. Darius schien sich auch noch ruhig mit dem Berg zu unterhalten, beobachtete aber die Kämpfenden weiterhin.

    Also machte sich Valerion bereit für die nächste Runde, drei schritte nach vorne, Angriff und drei schritte zurück zum Blocken, solange bis die beiden einen angenehmen Rythmus gefunden hatten, der schnell aber passend für beide waren.

  6. Beiträge anzeigen #46
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Schrein der Mutter

    Der Strom der Magie war zunächst nur ein zaghaftes, vorsichtiges Rinnsal, doch Zarra reagierte mit erstaunlicher Empfindlichkeit darauf. Mehr noch: es schien, als zöge es all die Energie, die er für ihre Verbindung aufwandte, zu einem einzigen Punkt in ihrem Körper hin. Maris weitete ihre Verbindung aus, um diesen Sog zu überwinden, umfing sie sanft mit seiner Magie. Er spürte ihre Lebendigkeit, die Kraft ihres Herzschlags, den Puls ihres Seins vom Kopf über das heftig in der Brust schlagende Herz bis in die Spitzen ihrer Hände und Füße. Zarra, die Augen geschlossen, spannte sich zunächst an, doch dann verlor sie sich sichtbar im Moment und entspannte sich vollkommen.
    „Runa, etwas stärker“, sagte Maris ruhig. Runa drückte Zarras Hände fester, strich ihr mit den Daumen über die Handrücken und musterte ihre Reaktionen dabei sehr genau. Und Runas Wirken zeigte seine Wirkung: Zarra fand wieder zurück ins Jetzt und straffte sich wieder.
    „Öffne die Augen“, sprach er, während seine Magie sie weiter durchdrang wie eine sanfte Welle, die mal hierhin, mal dahin schwappte. „Lerne, beide Welten nebeneinander wahrzunehmen. Du musst die Kontrolle über dich behalten, wenn du nicht nur spüren, sondern beeinflussen willst.“

    Zarras Lider öffneten sich. Das leuchtende Blau ihrer Augen traf auf das tiefe Braun Runas. Seine Tochter schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln.
    „Spürst du die Woge, die deinen Körper durchzieht? Verfolge sie nach, aber gleichzeitig konzentrierst du dich auf Runas Berührung. Versuche, die beiden Gefühle auseinanderzuhalten. Was ist anders zwischen ihnen?“
    Er verlagerte seine Magie auf ihren Brustkorb und spürte, dass ihr Puls sich erhöhte.
    „Stell dir vor, du wärst eine außenstehende Betrachterin. Versuche, das Gefühl rein objektiv zu bewerten. Wo es sich befindet, welche Qualität es hat, wie es sich verändert. Erkunde die Reaktionen deines Körpers, statt dich von ihnen forttragen zu lassen. Und wenn du das Körpergefühl ausgemacht hast, versuche, die Magie bewusst von der Stelle zu verdrängen, an der du sie spürst. Stell dir die Empfindung der Magie vor, und wie sie an eine andere Stelle deines Körpers verschoben wird.“
    Maris lächelte. „Ihr macht das beide sehr gut.“

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    Waldläufer Avatar von Ylva
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    Ylva ist offline
    Ob diese Stadt, diesen Ort Schwarzwasser wohl gäbe, wenn dieser Baum nicht wäre? Tooshoo wurde er genannt und ragte stolz über alle anderen Bäume dieser Welt. Ein Weltenbaum, wie in den Sagas des Nordens, dessen Zweige das Firmament trugen und dessen Wurzeln bis in die tiefsten Tiefen der Unterwelt reichten. Der Stamm verband Himmel und Erde, eine monumentale Stütze, stärker als jede Steinsäule und standfester als jeder Stahlbalken. Konnte es wahr sein? War dies jener Baum, durch dessen Kraft die Struktur dieser Erde zusammenhielt, ohne den die Sterne und die Wolken wie Steine zu Boden krachen würde, ohne deren Stabilität die Erde aufreißen würde und den Blick in den Abgrund freigeben würde? War er es, der sowohl in dieser Welt existierte wie in allen weiteren… dem Reich der Toten und jenem der noch nicht geborenen? In der Welt des Schattens wie der des Lichtes? Dessen Krone Heimstatt von tausenden Adlern und Eichhörnchen war und dessen Wurzel Dachs und Wurm Obdach gaben?
    Ylva kam nicht umhin, sich zu fragen. Zu fragen, ob es wohl so sein mochte. Woher der Baum kam und welche Bedeutung er für die Bewohner an seinem Fuß hatte. Eine außergewöhnliche, anders konnte sie sich nicht erklären, dass hier, inmitten eines Sumpfes, auf Pfählen und Stegen, mit Balken und Moos eine Ortschaft entstanden ist, die Heimat so vieler, so verschiedener und so seltsamer Menschen war. Warum sonst sollten sie hier sein? Wäre es nicht vorzuziehen in den fruchtbaren Tälern zu wohnen und urbares Land zu bestellen? In einer Stadt zu wohnen wie Thorniara oder Stewark, befestigt und sicher, unter dem Schutz welches Herren auch immer? War es nicht gar besser in Nordmar zu sein, dem Land der unerbittlichen, langen Winter? Dem Land aus Schnee und Eis, das das harte Volk der Nordmänner hervorgebracht hatte? Sicherlich wäre es das. Und doch…

    und doch waren hier Menschen. Keine Tausende, vielleicht, sondern vielleicht ein paar Dutzende, wenige Hunderte. Die Jägerin konnte es nicht sagen, während sie staunend den Steg entlangging, der zum Baum hin führte. Niemand hielt sie auf, niemand sagte Halt, sodass sie immer weiter ging, mit offenem Mund, den Kopf in den Nacken gelegt. Selbst nun, als sie hier stand, versuchte sich der Baum ihrem Verstand zu entziehen. Die Dimensionen, die Ausmaße, sie machten für sie keinen Sinn. Allein die Borke, so dachte sie, musste dicker sein als der gesamte Stamm mancher Eiche.
    Wie ein riesiges Portal war die Öffnung im Stamm des Weltenbaums, durch die sie nun schritt. Rustikal und hölzern, mit dem Geruch, der sie an die Langhäuser ihrer Heimat erinnerte. Harz und Rauch und die Allgegenwärtigkeit des Holzes.
    Sie schloss die Augen, nahm einen tiefen Atemzug, um jedes Detail des Aromas aufzusaugen…
    und rempelte mit jemanden zusammen, der sie jäh aus ihrer Ruhe riss. Ylva riss die Augen auf
    „Till helvete med dig, tjockskalle!“ schnauzte sie die Person laut an und lenkte wohl mehr als nur ein paar Augenpaare auf sich. Auch die des Mannes, der sich ihr derart in den Weg gestellt hatte. Ein wild aussehender Kerl, mit einer Frisur, wie Ylva sie noch nie gesehen hatte, roten Tätowierungen im Gesicht und einem intensiven Blick, der sie fest taxierte. Er war ähnlich hoch gewachsen wie sie selbst, sodass sie sich Auge in Auge gegenüberstanden und musterten. Und noch als die Nordmarerin eine weitere Tirade loslassen wollte, kroch eine Erinnerung in ihr erhitztes Gemüt. Die Haare. Die Tätowierung. Diesen Kerl hatte sie doch schon einmal gesehen?
    „Kennen wir uns?“ fragte sie, womöglich etwas forscher als geplant und kramte in ihrer Erinnerung. Ein Bruchstück kam zu Tage, und noch eines. Noch nicht allzu lange her, bevor im Höllensumpf die wortwörtliche Hölle ausgebrochen war.
    „Dich haben wir doch getroffen, als ich mit Maris und Runa hierher unterwegs war.“ sagte sie, inzwischen etwas abgekühlt. Sie überlegte einen kurzen Moment, bevor ihr auch ein Name zum Gesicht einfiel. „Du bist dieser Onnlo!“

  8. Beiträge anzeigen #48
    Provinzheld Avatar von Zarra
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    Schrein der Mutter

    Kaum merklich nickte Zarra, als sie die Anweisungen Maris‘ hörte. Sie hatte sich in dem Gefühl der Magie verloren, alles andere nach und nach ausgeblendet, ohne es zu bemerken. Jetzt, da sie wieder die Welt um sich herum wahrzunehmen im Stande war, war das Prickeln der Sandkörner schwächer geworden, weniger präsent. Sie hatte das Gefühl, dass sie überall zugleich waren, mal mehr, mal weniger viele. Konzentriert versuchte sie den Fluss des Sandes zu erspüren, die Wogen, die sich zu Dünen auftürmten zu erkennen. Gleichzeitig ließ sie ihre Daumen über die Knöchel Runas rotieren, sorgte so dafür, dass sie nicht den Bezug zur Realität verlor.
    Ihr Herz pochte stark in ihrer Brust und ein leichtes Brennen bildete sich auf ihrem Rücken, als sie unbewusst mehr ihrer eigenen Magie aufwand, die sich wie ein ganzes Ameisenvolk auf die Suche nach etwas machten, dass um ihren Bau schlich. Unterschwellig bemerkte sie, wie sich der Sand verlagerte, zu einem Punkt strömte, der nahe ihrem Herzen war. Ihr Atem wurde schneller und auch ihr Puls erhöhte seinen Takt. Sie begann zu schwitzen, doch ob von der hohen Luftfeuchtigkeit oder der steigenden Intensität ihrer Magie, konnte sie nicht einschätzen.

    „Ich spüre, wie sich etwas in meiner Brust konzentriert“, murmelte sie.
    Das sprechen half ihr dabei Ordnung in ihre konfusen Empfindungen zu bringen.
    „Gleichzeitig fühle ich Runas Hände, die so kräftig die meinen umschließen. Ich habe das Gefühl, dass sich immer mehr Sand auf meine Brust legt, aber nicht unangenehm, mehr, als würde man sich zum Spaß mit den warmen Körnern einbuddeln.“
    Der nächste Schritt war also, diesen Sand von ihrer Brust zu verdrängen. Dazu versuchte sie sich vorzustellen, wie die Ameisen jedes einzelne Korn forttrugen, so, als würden sie ihr Nest damit bauen wollen. Instinktiv war ihr Ziel die Mitte ihres Rückens, dort, wo sich der zentrale Punkt des Tattoos befand.

  9. Beiträge anzeigen #49
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Schrein der Mutter

    „Ja, weiter so. Du machst das ausgezeichnet.“
    Maris spürte, wie seine Magie fortgeschoben wurde. Sie lernte schnell und hatte ein instinktives Gespür dafür, wie sie ihre Empfindungen nutzen konnte, um die Magie zu steuern, solange sie sich nicht von ihr forttragen ließ. Doch ihm gefiel nicht, wohin sie die Kraft lenkte.
    „Nein, nicht dorthin. Lenke sie zu deiner rechten Hand. Ja, genau so. Lass dir Zeit.“
    Er fühlte die Richtungsänderung, fort von dem seltsamen Knotenpunkt auf ihrem Rücken und hin zu ihrer Hand. Darüber würde er mit ihr sprechen müssen. Was hatte sie da nur auf ihrem Rücken?
    „Wenn wir Zauber wirken, nehmen wir oft über unsere Hände Kontakt zur Umwelt auf. Spürst du, wie die Empfindung nun in deinen Handballen wandert und sich intensiviert? Versuch, Runas Hand, ihren Druck und ihre Wärme, neben dem Gefühl der Magie zu erkennen und beides klar zu unterscheiden. Nimm dir Zeit.“
    Er sah zwischen den beiden hin und her. Runa starrte voller Faszination in Zarras Augen. Vermutlich spürte sie rein gar nichts außer dem Händedruck der Weißhaarigen, doch die bloße Ahnung davon, wie viel mehr Zarra gerade erlebte, schien eine gewaltige Faszination auf sie auszuüben.

    „Spürst du beides nebeneinander? Sehr gut, dann lass mit der Rechten nun Runas Hand los und streck sie in meine Richtung.“
    Zarra zögerte einen Moment lang, warf einen flüchtigen Seitenblick zu ihm, fügte sich dann aber seiner Weisung. Maris ergriff ihre Hand mit seiner Rechten, durch die er den stetigen Magiestrom aufrechterhielt.
    „Wir alle sind Konzentrationen von magischer Kraft. Es gibt keine Grenzen zwischen uns“, sagte er und erinnerte sich an die Lehren von Fu Jin Lee zurück, die – ganz ohne Magie zu behandeln – ähnliche Erkenntnisse geteilt hatten.
    „Spürst du den Strom der Magie, der zu dir fließt? Nun schieb ihn zurück, schieb ihn in meinen Körper. Es gibt keine Grenzen zwischen uns. Magie fließt frei.“
    Er fühlte den ersten, zaghaften Impuls.
    „Ja, du machst das toll. Nun fühle, wie das Band zwischen uns sich von deinen Fingerspitzen ausbreitet. Erkunde meine Seele, so wie ich es mit deiner getan habe. Ganz ruhig, wir haben alle Zeit der Welt. Ergründe jeden Winkel, sende deine Magie aus, genieße das neue Gefühl.“
    Als er spürte, dass es ihr gelang, verschloss er einen Teil von sich, um sie nicht zu verschrecken. Den Teil des Großen Löwen; den Teil, auf dem der Schatten des Weißaugendrachen weilte; den Teil, den Wendel Schneeweiß und der Pantherfürst mit ihrer Verderbnis berührt hatten; den Teil, der die Erinnerungsfragmente all der Hüter der Wüste enthielt, die vor ihm gewesen waren. Er wusste, dass er sie nicht vollends verbergen können würde, wenn sie nur tief genug grub. Doch mit etwas Glück würde sie nicht darauf stoßen. Er musste Vertrauen haben, so wie sie es ihm gegenüber gezeigt hatte.

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    Provinzheld Avatar von Zarra
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    Schrein der Mutter

    Drücken und Ziehen. So hätte man beschreiben können, wie es sich anfühlte, als Zarras Hand die von Maris berührte. Sie spürte, wie Energie durch ihre Fingerspitzen ihren Arm hinaufwanderte, gleichwohl bemerkte sie eine Wechselwirkung des Flusses, als ein wenig ihrer eigenen Magie den Pfad entlangglitt, den sie gemeinsam geschaffen hatten. Auf die Aufforderung ihres Mentors hin stellte sich die Schülerin vor, wie ihre Ameisen sich zusammenrauften, unzählig viele auf einem Flecken, die jede gegen den sanften Strom des Sandes drückten, als würden sie versuchen ihn aus ihrem Bau zu tragen. Stück für Stück drückte sie die Magie des Druiden aus sich heraus, folgte der Spur, die er hinterließ und fand sich bald schon mit seiner Seele konfrontiert.
    War es das? War die Seele eine Verkörperung der eigenen Magie? Hatte also jedes Lebewesen Magie in sich und konnte sie nur nicht willentlich lenken? Wenn sie Maris richtig verstanden hatte, dann war dem so.

    Behutsam legte sie ihre innewohnende Kraft um die Hülle seines Kerns, versuchte Formen und Konturen zu erahnen, während sie immerzu darauf bedacht war Runas verbliebene Hand in der ihren wahrzunehmen. Die Geräusche der Natur waren noch immer präsent, wirkten gar etwas voller als zuvor. Lag das daran, dass sie sich in beiden Welten befand, sie vereinbarte statt zu trennen?
    „Ich glaube, ich spüre sie…deine Seele“, flüsterte Zarra und konzentrierte sich darauf sie in ihrer Gänze zu erfassen, doch es wirkte fast unmöglich.
    Endlos wie die Wüste war seine Seele und eine Wärme, nein eine sengende Hitze ging von ihr aus, die die Weißhaarige beinahe zurückschrecken ließ. Immer tiefer wagte sie sich vor, schob einzelne Rinnsale in Furchen und Spalten, die jedes Innerste wohl aufwies. Erfahrungen, Erlebnisse, Ängste, Freude, Liebe, all das schien Grund für die Verformungen der Seele zu sein.

    Zarra glaubte die salzige Luft des Meeres zu riechen, welche Maris und seine Familie bei der Überfahrt nach Argaan begleitet hatte. Sie ahnte wie schwierig es für ihn gewesen war, seine Heimat hinter sich zu lassen und sie fand den Moment, in dem er sich selbst bewusstwurde, dass es nicht der Ort, sondern die Perspektive war, die sich ändern musste, um wieder glücklich zu werden.
    Angestachelt durch diese ersten Erfolge drang sie tiefer vor, erkundete, was er zu offenbaren bereit war, folgte Bahnen, die er ihr bereitstellte bis sie an einer Art Barrikade endete. Was lag hier verborgen? Konnte sie weiter vordringen, wenn sie sanft drückte?
    Testweise nutzte sie mehr Magie, füllte den vorhandenen Raum, der sich ihr bot bis sie spürte, wie etwas nachgab. Unwissen und Unvorsicht strafte sie bereits im nächsten Augenblick, als sie von Eindrücken geflutet wurde, die sie nicht verstand, die ihr Angst machten.
    Ein dunkles Grollen ließ ihre eigene Seele erzittern, als sie das Gefühl bekam, dass ein mächtiges Raubtier auf sie herabblickte; sie, die nur ein unbedeutendes kleines Insekt vor der Anmut und Kraft eines Königs war. Ein Blick, so durchdringend, so bedrohlich, dass sie instinktiv flüchten wollte und…

    …Zarra riss sich los, zog beide Hände zu ihrer Brust, die sich hektisch hob und senkte. Ihre Augen waren geweitet, ihre Pupillen winzig klein. Sie wollte rennen, doch ihre Beine gehorchten nicht, sie wollte schreien, doch kein Wort kam über ihre Lippen. So viel Angst wie in diesem Moment hatte sie noch nie in ihrem Leben verspürt. Nicht, als der Tausendfuß ihr auf den Fersen war und auch nicht, als sie von den Harpyien gefangen gehalten worden war und sie ihr unheiliges Ritual an ihr durchgeführt hatten. Es lebte ein Monster in der Seele ihres Mentors.

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    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Schrein der Mutter

    Als Zarra sich keuchend von ihm losriss und ihn mit vor purer Angst geweiteten Augen anstarrte, ließ Maris ruhig die Hand sinken und schlug die Augen nieder. Runa warf sich dem Mädchen um den Hals und drückte sie an sich.
    „Was hast du mit ihr gemacht?“, rief sie ihrem Vater vorwurfsvoll zu und ließ ihn nicht aus den Augen, während sie Zarra weiter zu trösten versuchte.
    „Sie ist etwas zu tief in meine Seele vorgedrungen“, antwortete Maris. „Wir alle haben unsere inneren Kämpfe auszutragen, und oftmals ist die scheinbare Leichtigkeit, mit der wir durch’s Leben gehen, genau das – nur Schein.“
    Runa starrte ihn an und zog die Stirn in Falten.

    „Erinnerst du dich daran, dass ich erzählt habe, der Große Löwe und ich teilen uns die Seelen zu einem gewissen Grad? Du hast gerade al-Hamza, den Großen Löwen, kennengelernt. Aber keine Angst: er hat keine Kontrolle über mich.“ Er schluckte. „Nicht mehr. Das war früher anders. Bevor ich mich ihm zum Kampf stellte und niederzwang.“
    Mit einem traurigen Gesichtsausdruck deutete er auf sein blindes Auge. „Der Preis dafür war gering, wenn man die Freiheit bedenkt, die ich dadurch erlangt habe. Denn al-Hamza kennt nur Herrschaft – und er sah mich als seinen Diener, bis ich selbst zum Herrn wurde.“
    Auch wenn er sicher war, dass der Große Löwe noch verborgen im Dunkel auf seine Chance lauerte. Doch das wollte er so nicht aussprechen.

    „So erschreckend das Ende für dich war, solltest du doch stolz auf dich sein. Du hast gerade zum ersten Mal bewusst Magie manipuliert! Herzlichen Glückwunsch!“
    Maris erhob sich langsam.
    „Ich denke, für’s Erste ist es genug. Erhol dich von dem Schreck und komm zu mir, sobald du weitermachen willst. Dann werden wir auch über das sprechen müssen, was du da auf deinem Rücken hast. Runa, bleibst du noch bei ihr?“
    Runa presste die Lippen aufeinander und nickte knapp.
    „Gut.“ Er stieß mit dem Ende seines Stabes auf den Boden und ließ den lebendigen Edelstein aufleuchten. „Bewahrt, ihr beiden.“

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    Provinzheld Avatar von Zarra
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    Schrein der Mutter

    Wild blickte Zarra von Maris zu Runa und dann in die Büsche, welche die Grenze des Hains markierten. Noch immer schlug ihr Herz heftig in ihrer Brust und sie war sich sicher, dass das Mädchen es spüren musste, so fest wie sie sich an sie klammerte. Sie fühlte die Wärme, die von der Dunkelhaarigen ausging und die Absicht dahinter ihr Ruhe und Sicherheit zu spenden.
    Noch immer sah die junge Frau diese bedrohliche Präsenz vor sich, wie sie über ihr thronte wie ein finsterer König, der nichts als Verachtung für seine Diener empfand. Würde sie nicht die Worte ihres Mentors hören, die Wahrheit in ihnen erkennen, hätte sie ihn für dieses Monster gehalten, doch sie erinnerte sich daran, dass er ihr schon in der Sumpflilie davon gesprochen hatte, dass ein Teil des Großen Löwen in ihm lebte. Sie hatte nur nicht verstanden wie wörtlich er es gemeint hatte.

    „Ich…das…“, versuchte sie mit bebender Unterlippe zu sprechen, als sich die mystische Aura des Schreins der Mutter über sie legte wie eine schützende, wärmende Decke.
    Es war die Kombination aus der Nähe zu Runa und dem Ort, an dem sie sich befanden, die dafür sorgte, dass Zarra erkannte, dass ihr keine direkte Gefahr drohte. Ihr Kopf wusste es, doch ihr Körper brauchte länger, um zu realisieren, dass Flucht nicht nötig war. Langsam hob sie die zitternden Arme an, legte sie um die kleine Gestalt des Mädchens, spürte ihren Rücken und ihren Halt, ehe sie mehrfach tief ein und wieder ausatmete.
    „Ich“, begann sie erneut mit schwacher Stimme, „hätte nicht so tief vordringen sollen“, räumte sie ein, „Da war ein Widerstand und ich habe ihn mit meiner Magie überwinden wollen, ohne nachzudenken, weshalb er dort war. Es tut mir leid!“

    Sie war kreidebleich und ihre Entschuldigung ehrlich, als sie mit noch immer ängstlichem Blick zu Maris aufsah, der nun stand und sie somit weit überragte. Kurz flammte das Gefühl der Dienerschaft wieder in ihr auf, das Gefühl ein niederes Wesen zu sein, doch sein Blick war nicht herrisch, nicht kalt, sondern warm und mitfühlend.
    „Wir können auch jetzt weitermachen!“, versuchte sie mit fester Stimme zu sagen, scheiterte jedoch dabei, wollte jedoch nicht aufgeben, „Auf meinem Rücken…da ist eine Tätowierung. Meine Oma hat sie dort eingeätzt mit dem Gift der Blutfliege! Ich zeige sie euch, wenn ihr wollt“, bot sie an.
    Sie wollte nicht, dass es bereits endete, wollte nicht, dass ihr erster Tag unter der Führung ihres Mentors damit endete, dass sie Grenzen übertrat, woraufhin sie eingeschüchtert und zusammengekauert zurückblieb, getröstet in den Armen eines jüngeren Mädchens, welches Bewunderung für sie empfand. Selbst, wenn sie nicht wusste, weshalb Runa so fühlte. Denn aus Zarras Blickwinke war sie es, die Bewunderung verdiente.

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    Burgherrin Avatar von Freiya
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    Wasserfall der Geister - Felsenhöhle

    Ach ja, den Wasserfall mit den Geistern! Das hatte sie über all das, was sie besprochen hatten, schon wieder vergessen.
    Sie folgten der Richtung, die ihnen der Wind und irgendwie auch das Erz in Ryus Hand vorgab und nachdem sie eine friedliche Graslandschaft hinter sich gebracht hatten, kamen sie zunächst an den Wasserfall. Freiya betrachtete das tosende Wasser, das ungeachtet dessen, was geschah, sich im stetigen Fall befand. Eine Urkraft, die schon ein wenig weiter wieder zu einem ruhigen Fluss wurde, der über ein steinernes Flussbett sprang. Wäre die Situation eine andere gewesen, hätte Freiya sich ihrer Stiefel entledigt und wäre mit den Füßen ins kalte Nass gestiegen, um ein paar Steine zu sammeln. Wie lange hatte sie das schon nicht mehr gemacht … doch sie wollte Ryu nicht aufhalten und, nun ja, nass war sie ja schon. Sandy zappelte mit einem Mal in ihren Armen, sodass die Waldläuferin das Opossum runterließ, das irgendetwas gesehen haben musste und am Ufer des Flusses entlang trottete. Freiyas Kontrollblick daraufhin galt Argo, der soeben auf einem Ast nicht weit von ihnen landete und das hohe Gras äußerst interessiert in Augenschein nahm. Da würden sich nun vielleicht ein paar Nagetiere tummeln, die der Uhu sich nicht entgehen lassen würde.

    Als Ryu sich das Wasser vom Körper zu streifen versuchte, sah die Rothaarige angestrengt in eine andere Richtung, um ihn nicht anzustarren. Sie strich sich übers Haupt und hatte seine Jacke wieder in der Hand. Erneut befühlte sie den Stoff, als ihr etwas auffiel. Sie hielt die Jacke kurz gegen das Licht und sah, dass sich unter seinem linken Ärmelloch die Naht auftrennte. Sie legte die Jacke wieder über ihre Arme.
    „Ich kann mir gut vorstellen, dass Jun dazu im Stande wäre“, sagte sie schließlich leise und starrte immer noch auf das sprudelnde Wasser vor sich. Ryu trat neben sie, sodass sie ihre Augen wieder an die seinen hefteten.
    „Du solltest dir nicht die Schuld für sein Wesen geben“, sagte sie schließlich. „Jun meine ich. Es ist seine tiefste Überzeugung, aus welchen Gründen auch immer. Seine Ansichten haben am Ende sicherlich nicht nur Böses hervorgebracht. Wenn du dich nicht seiner angenommen hättest, dann jemand anderes, er hätte seinen Weg schon irgendwie gefunden. Und … er hatte genug Männer hinter sich, die seine Einstellung teilten …“ Sie spannte den Kiefer an und blickte wieder auf den Fluss. Der Schwarzhaarige war einer dieser Männer gewesen. Aber ihr fehlten die Zusammenhänge. Sie seufzte leise. „Und was den Fledermausmann betrifft … er hat sich unserer Ängste und Hoffnungen bedient … ich weiß nicht, was du gesehen hast, aber ich stand mehrfach unter seinem Bann und auch Griffin hatte er in seiner Gewalt. Wenn dieses abtrünnige Wesen nicht Jun in meinem Kopf gefunden hätte, hätte er sich etwas anderem bedient. Am Ende aber war es mein Glück, dass er Jun zuerst und all die anderen danach gewählt hatte. Nur so konnte ich ihn durchschauen …“
    Freiya schüttelte es, als sie daran dachte, wie sie sich erst Berlewin und dann dem Schwarzhaarigen entgegenstellen musste.
    „Nun, dann schauen wir uns die Höhle mal an“, befand sie schließlich.

    Freiya hatte von der Höhle gehört und als Ryu vom Feuerholz sprach, fiel es ihr ein. Natürlich, ein Unterschlupf für Jäger und Waldläufer des Waldvolkes, wenn die Jagd sie hier nach draußen trieb. Schnell hatten sie das Holz ausfindig gemacht und etwas trockenes Laub aus dem hinteren Teil der Höhle half, das kleine Feuer zu entfachen. Sie schwiegen eine Weile, während sich das Grollen draußen entfernte und das dunkle Grau des Himmels weiterzog in Richtung Gebirge. Sandy kam hereingetrottet, ihr Fell noch feucht vom ihrem Streifzug. Sie legte sich neben Freiya auf den Höhlenboden. Freiya indessen hatte Nadel und Faden aus ihrem Beutelchen gezogen – Jilvie hatte ihr eingeschärft, dass Nadel und Faden immer in den Beutel gehörten und Freiya hatte es schon das ein oder andere Mal unterwegs gebrauchen können – und reparierte die sich aufdröselnde Naht an Ryus Jacke. Nach ein paar Augenblicken betrachtete sie ihr Werk und überprüfte den Stoff noch einmal auf weitere Schäden, doch es war nichts zu sehen. Zufrieden schüttelte sie das noch klamme Kleidungsstück aus und hielt es Ryu schließlich so hin, dass er hineinfahren konnte. Nicht, dass er die Hilfe benötigt hätte, das wussten sie beide sehr wohl. Doch genau so wenig hatte sie seine Hilfe benötigt, um über die großen Wurzeln zu steigen, und dennoch hatte er ihr die Hand gereicht, um ihr zu helfen. Sie mochte diese kleinen Gesten, die ihm scheinbar in Fleisch und Blut übergegangen waren. Als er hineingefahren war, strich Freiya vorsichtig die Falten über seinen Schultern heraus, dann ließ sie ihre Hände sinken und sah ihn an. Diesmal war er es, der sie mit fragendem Blick an sah.
    „Also?“, sagte er.
    „Also …“, wiederholte Freiya ein wenig unsicher, doch dann fiel es ihr ein.

    „Ach so, ach ja“, sagte sie mit einem verlegenen Lächeln. Die Waldläuferin löste ihre Haarspange, um sie betrachten zu können. Als sie den Kopf vorbeugte, fielen ihr einige ihrer Haarsträhnen ins Gesicht. Versonnen fuhr sie die Form des metallenen Schmetterlings in ihrer Hand nach.
    „Das ist ein Erbstück meiner Mutter. Alles, was ich von ihr noch besitze. Dabei weiß ich nicht einmal mehr, wie dieses Kleinod in meinen Besitz gelangt ist. So sehr ich auch versuche mich daran zu erinnern, es liegt im dunklen Meer in meinem Kopf.“
    Sie betastete weiterhin den kleinen silbernen Schatz in ihrer Hand. Tatsächlich war dies eines der Rätsel, von denen sie hoffte, dass sie es eines Tages lösen konnte, damit sie wusste, wie und wann sie diese Haarspange bekommen hatte.
    Freiya löste ihren Blick und sah zu Ryu, der sie ruhig anblickte. Das Feuer indessen prasselte weiter und eine wohlige Wärme breitete sich über ihr aus. Sie war unsicher, ob sie weitersprechen sollte, doch sein Blick und seine Worte zuvor ermutigten sie.
    „Mutter war Silberschmiedin“, sprach Freiya und legte die Spange kurz in ihren Schoß, um nach ihrem Trinkschlauch zu greifen. Den sollte sie noch einmal mit dem klaren Wasser am Fluss da draußen befüllen, wenn sich die Gelegenheit ergäbe. „Sie starb, als ich zehn war.“ Sie war sich kurz nicht sicher, ob sie dies Ryu gegenüber schon einmal erwähnt hatte oder ob sie bisher nur von ihrem Vater gesprochen hatte. Wenn sie es getan hatte, so ließ er es sich nicht anmerken, sondern hörte ihr weiter zu und beobachtete sie mit seinen vom Feuer erleuchteten wundervollen Augen.
    „Ich denke, von ihr habe ich eine gewisse Vorliebe geerbt“, erzählte sie und hielt immer noch den Trinkschlauch in der Hand. „Nach dem Tod meiner Eltern nahm mich ein Schneider als sein Mündel auf. Eine schreckliche Zeit und die Lehre bei ihm habe ich gehasst. Diese ganzen feinen Stoffe und hier eine Ziernaht und dort eine Stickerei … ich war nicht sonderlich gut und hab eigentlich viel lieber mit derberen Stoffen gearbeitet. Hin und wieder kamen Männer und Frauen, die sich ihre Lederwaren ausbessern ließen, das hat mir gelegen. Aber nicht dieses … Genähe.“ Nun endlich führte sie ihren Trinkschlauch zum Mund.
    Ryu blickte sich suchend nach der Stelle um, die Freiya ausgebessert hatte. Freiya hielt in der Trinkbewegung inne.
    „Für ein paar Stiche hat es immer gereicht“, sagte sie und grinste. Als sie runtergeschluckt hatte, blickte sie ins Feuer und fuhr fort: „Was ich sagen wollte, ist, dass ich weiß, wie sich eine Zange in der Hand anfühlt. Dass es sich richtig anfühlt. Ich weiß, wie das gleichmäßige Hämmern auf Metall klingt und ich … ich mag das. Aber ich kann dir nicht sagen, wieso.“ Sie seufzte und schloss ihren Trinkschlauch. „Eine weitere Sache, die im Verborgenen liegt.“

    Sie strich sich nachdenklich die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Es war merkwürdig, so viel von sich zu reden. Wie profan sich das alles für Ryu anhören musste. „Mein Leben ist nicht halb so interessant wie deins“, sagte sie und senkte verlegen den Blick. Dann lächelte sie zaghaft: „Wenn es nach Ronja geht, bin ich die langweiligste Person auf dem ganzen Baum. Was du hingegen von Sarkanys Erinnerungen erzählst, finde ich sehr interessant.“
    Das Knacken des Holzes ließ sie ihren Blick auf das Feuer lenken. „Ich frage mich, ob Maris dir da helfen könnte. Er sprach beim Thing davon, dass er weit in die Vergangenheit sehen könnte“, sprach sie leise, unsicher, wie er ihren Gedanken auffassen würde.

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    Schwertmeister Avatar von Onyx
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    “Kata, aha…”, sagte Onyx noch einmal für sich auf und verstand wohl, was es mit dem Tanz auf sich hatte. Man schoss seine Pfeile immer in derselben Abfolge und bestimmte für jeden Pfeil ein festes Ziel.
    ‘Das nett…ja.”, kommentierte er dann und hätte sich mehr erhofft, wie diese Blödelei sich vorzustellen, wie man durch Gegner tanzt und austeilt. Sowas wie mehr Muskeln oder eine garantierte Abwehrtechnik, um minimal das Risiko zu haben, erwischt zu werden. Aber das gab es wohl nicht. Das Problem war nicht die Übung, sondern der Nutzen. In einem echten Kampf wartete niemand und jeder ehrlose Hund nutzte die Gelegenheit um zuzuschlagen oder zu stechen. Also nichts für Onyx dieses Kata. Da schoss er lieber einen Pfeil und wusste ob er gut getroffen hatte. So sollte es auch im Nahkampf sein.

    Darius’ Erklärung zu den beiden war interessant. Onyx hatte es anfangs gar nicht so gesehen, aber wenn man darauf achtete, hatte er recht.
    Diesem Valerion fehlte es an Fokus wie bei einem Schützen, der ein klares Ziel hatte.
    “Er zu viel bunga bunga im Kopf. Hat Angst verletzten und kein bunga bunga mehr, weil Frau sauer. Das große Problem immer sein. Er wohl nur gut, wenn bunga bunga Frau beschützen, heh?”, überlegte der Torgaaner und sah dann zu, was Darius Valerion zeigte. Ob das mit der Keule auch so ging oder machte man es da einfacher?
    Er sah natürlich den Vorteil bei einem Schwert, aber auch die Komplexität damit zu kämpfen. Es war nicht nur das Treffen eines Zieles, sondern auch das wie und wie man sich auch verteidigte. Ein Schwert hatte auch Schwächen und auf manches musste man mehr achten wie bei einer robusten und simplen Keule.
    Schwerter waren Kunst und jene, die sie führten, waren Künstler oder wollten es sein. Keulen waren ehrliches, brutales Handwerk. Keine spezielle Finte, kein verborgener Geheim- Kniff einer Jahrhunderte alten Kampfschule. Man schlug zu und schaute dann, ob der Gegner lebte oder sich wehrte und man reagieren musste.
    Onyx war dieser direkte, harte Weg. Wie ein Pfeil der sein Ziel fand.

    Als Darius zurückkam, legten die beiden mit neuem Wissen wieder los. Sie wurden beide besser, sofern das Onyx beurteilen konnte. Und doch befand der Hüne, dass der würgenswerte Kerl sich schonte. Ja, schonte. Auch machte er etwas anders, was Onyx nicht passen würde, wenn er in seinem Kommando wäre.

    “Onyx sehen besser werden beide. Onyx aber sehen auch zwei Punkt was nix gut. Mann schonen sich. Vielleicht Angst zeigen was kann. Vielleicht nur faul oder wieder bunga-bunga im Kopf. Zeigen Frau das gleiche Kraft, dann sie sich gut fühl. Pasheera! Das dumm. Mann soll einsetzen Körper. Frau wiegen halb viel. Wenn Frau nicht lernen schneller sein, sie sterben gegen erste Bandit mit viel Kraft. Wenn Mann nicht setzen Körper ein, er sterben gegen erste Bandit mit Kraft. Bandit nicht warten, nicht fair, nicht Philosoph über Kampf. Wenn Mann oder Frau in Kommando, sie kein gute Gefühl bei Rest machen. Da muss Leidenschaft, muss zeigen ich mach tot Feind. Muss sein in echt und muss zeigen hier. Ricklen sagen - wer so üben, der so kämpfen in echt. Wer so kämpfen - Ricklen schicken zurück zu Mama. Mama geben immer Lob, weil lieben….meist.. Bandit anders geben Liebe zu besiegte Frau und den Mann da.”, urteilte der Waldläufer. Emotionen füreinander waren für manche ganz nett, aber seiner Ansicht nach gehörten sie nicht ins Training und den Kampf. Das war etwas für Männer in Strumpfhosen, einer Laute und einer hohen Stimme die besangen, wie die Liebe einen im Kampf zögern ließ. So ein Unsinn.

    “Was Onyx auch gesehen, das schwierig bewegen mit Schwert, wenn verteidigen. Keule nicht so, heh? Wie Keule nehmen für verteidigen? Bewegen gegen Schlag oder schlagen gegen Waffe?”, fragte der Hüne und sah zu wie das Liebespaar einander wieder Handküsse zuwarf. Es fehlte die Brachialität, der absolute Wille seinen Gegenüber in den Staub zu schicken. So zumindest für Onyx. Aber vielleicht sah Onyx das auch nur aus einer onyx’schen Sicht mit der man die Minenkolonie, Gefägnis, Banditenleben, Sklaverei und Sklaverei unter Orks überstand.

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    “Unnlu es heißt Unnlu.”, korrigierte er dieses Weib oder war es ein sehr weiblicher Mann? Ornlu hätte es ja mit einem beherzten Griff getestet, aber sie waren hier nicht bei irgendwelchen wilden Affen. Außerdem sprach sie in fremden Zungen. Entweder war sie eine Hexe oder war geistig verwirrt oder beides oder einfach nur fremd oder einfach alles und noch mehr. Auf dem zweiten Blick musterte er sie auf rein optische Dinge. Sie war keine Chala und keine Suzuran, aber so eine große Frau hatte er noch nie. Aber das waren nur Gedanken in seinem Hinterkopf unter der Sparte Umtriebe, Liebeleien und Schweinkram. Der dritte Blick war dann wohl der Wichtigste.
    Sehnig die Gliedmaßen, Lederkluft und eine blonde wilde Mähne. Hübsches Gesicht für das Volk des Nordens. Kein Orkkinn aus Eisen und scheinbar noch alle Zähne.
    In Varant würde er ein paar Kamele für sie bekommen. Nur musste er nicht nach Varant und brauchte keine Kamele.
    Ornlu verschränkte die Arme und versuchte sich in seinem von Sumpfkraut benebelten Hirn zu erinnern, was sie mit Maris und Runa unterwegs meinte. Und vor allem wann?
    “Ha! Du bist die eine, die mit Maris und Runa hierher kam und uns bis Tooshoo begleitet hat. Maris hatte auch irgendwas gefaselt von, oh ich will sie heiraten. Ornlu hilf mir, meine Frau loszuwerden. Was sag ich bloß den Kindern? Wenn sie mich heiratet, hilfst du mir doch in der Hochzeitsnacht? Jaja….ich hab Maris dann den Kopf gewaschen und er mir die Haare gekämmt und alles war gut. Runa wurde keine Halbwaise, weil ihre Mutter dann Maris für mich verließ und er bei unserer Hochzeit betrunken auftauchte und mich mit einer Armbrust vom Liebesgott persönlich erschoss. Der Bolzen schlug durch mich durch und traf auch meine neue Frau. So wurde Runa doch eine Halbwaise oder Vollwaise? Drittelwaise weil ich ihr Vater wurde? Aber dann bin ich wach geworden und alles war wie es schon immer war. Seltsam nicht wahr? - Aber das ist eine andere Geschichte. Du bist aus Nordmar hat Maris behauptet. Ylvi oder so? Jedenfalls nennen mich manche Ornlu und viele Jadewolf. - Kennst du…Eugen Ziegenschreck!?”, fragte der Druide in einem finsteren Ton und wollte sehen, ob es wahr war. Wollte sehen, ob etwas Wahres an den Gerüchten war und wenn auch nur ein Funken davon.

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    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Schrein der Mutter

    Er war bereits drauf und dran gewesen, zu gehen, als Zarras Worte ihn zurückgehalten hatten.
    „Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen musst“, sagte er. „Du hast nur getan, wozu ich dich aufgefordert habe, und das ziemlich gut sogar. Ich habe die weniger schönen Aspekte meiner Seele vor dir zu verschließen versucht, doch ich konnte sie nicht ganz verbergen, ohne ich völlig auszuschließen. Ich hätte dich vorwarnen sollen.“
    Als Zarra ihren Willen kundtat, fortzufahren, löste Runa langsam die Umarmung und schenkte ihr einen aufmunternden Blick. Sie war ein besserer Anker für Zarra, als er es sich erhofft hatte.
    „Es ist wahrer Mut, in’s Angesicht des Schreckens zu schauen und dennoch weitergehen zu wollen“, sagte Maris. „Al-Hamza kann furchterregend sein – er legt es darauf an. Sein Vater, der erste Große Löwe, hat es ihm so vorgemacht. Al-Bayda, der Weiße Löwe, war ein König des Terrors und der Angst. Selbst al-Hamza hatte Angst vor ihm.“
    Er ließ sich wieder vor den beiden nieder.
    „Es hat mir Zuversicht gegeben, als ich herausfand, dass selbst ein Wesen wie al-Hamza Furcht verspüren kann.“

    Nachdenklich betrachtete er das weißhaarige Mädchen. Ihr Angebot, ihre Offenheit ehrte sie, doch Maris zögerte. Die magische Sicht seines vermeintlich blinden Auges hatte ihm schon genug offenbart, und es fühlte sich ungebührlich an, von ihr zu verlangen, sich so bloßzustellen. Doch es war Runa, die auf Zarras Worte zuerst reagierte.
    „Ich würde die Tätowierung gern sehen.“
    Er verstand es. Denn im Gegensatz zu Zarra und ihm hatte sie keine Ahnung, wovon sie da eigentlich sprachen. Sie konnte nichts von dem spüren, was geschehen war, und der dünne Stoff von Zarras Hemd verbarg das Geheimnis ihrer Schutzbefohlenen ganz und gar vor ihrer Wahrnehmung.
    „Na gut. Wenn es für dich wirklich in Ordnung ist“, sagte Maris. Zarra nickte. Sie wandte Runa den Rücken zu – nicht ihm, wie er bemerkte und nach der soeben gemachten Erfahrung auch verstehen konnte – und löste die Schnüre in ihrem Nacken.
    „Warte, ich helfe dir“, sagte Runa. Sie zog den Stoff auf Zarras Rücken auseinander, bis sich das Geheimnis darauf offenbarte. Mit großen Augen starrte Runa auf das Kunstwerk, das sie da sah. „Das ist so stark …“
    Eine lange, dunkle Linie zog sich wie eine ausgefranste Naht an der sich deutlich abzeichnenden Wirbelsäule der schmalen jungen Frau entlang. Darauf zeichnete sich dunkel und erhaben der dunkelbraune, beinahe schwarze Körper einer mächtigen Libelle ab, deren Flügel sich über ihre Schulterblätter erstreckten, so filigran und lebensecht, dass das Kunstwerk kaum wie von Menschenhand gemacht wirkte.

    „Das ist eine erstaunliche Arbeit“, befand Maris. „Und vermutlich sehr schmerzhaft gewesen“, fügte er mit einem warnenden Seitenblick auf Runa hinzu, bevor sie noch auf dumme Gedanken kam.
    „Während unserer Übung hat sich deine Tätowierung ganz und gar außergewöhnlich verhalten. Schon bevor du die Magie dorthin zu lenken versucht hast, habe ich gespürt, dass es sie ganz natürlich zu diesem Punkt gezogen hat. Dein Mal ist ein magisches Leuchtfeuer, das sich die Kraft dafür aus seiner Umgebung zu ziehen scheint, wenn sie vorhanden ist.“
    Er beugte sich vor, um einen besseren Blick auf die Tätowierung werfen zu können, ohne Zarra zu nahe zu treten.
    „Es gibt einen Zauber, mit dem wir die Geister von Tieren aus der mythischen Sphäre rufen können, wenn wir die passenden Zeichen kennen. Nichts, was wir für den Anfang probieren sollten – dafür solltest du schon etwas Erfahrung mit Magie haben, wie Vareesa. Aber das hier erinnert mich an diese Zeichen. Sie sind fast wie natürliche Fokuspunkte, die die Verbindung zur mythischen Sphäre erleichtern, wenn man sie mit Magie auflädt. Das hier scheint mir ähnlich, und gleichzeitig viel ausgefallener. Als ob man damit etwas Mächtigeres rufen könnte, wenn man weiß, wie. Und du sagst, Nerea hat das gemacht? Mich würde wirklich interessieren, welches alte Wissen sie noch so bewahrt hat, ohne vermutlich zu wissen, was genau man damit alles bezwecken kann.“
    Maris hob eine Hand.
    „Wenn du gestattest, würde ich gern versuchen, es zu aktivieren.“

    Vorsichtig, sanft ließ er seine Kraft in das Mal fließen, baute die direkte Verbindung über einen steten Strom auf und weitete ihn dann langsam aus. Das Zeichen sog die Magie begierig in sich auf, mehr und mehr. Runa quiekte überrascht auf.
    „Zarra, deine Libelle leuchtet!“
    Und tatsächlich erstrahlte die Tätowierung auf Zarras Rücken in einem zarten Azurblau, fast Weiß.
    „Echuio!“
    Die Verbindung in die mythische Sphäre öffnete sich – und aus der langen, strahlenden Narbe schob sich eine kleine, geisterhafte Libelle hervor. Sie flog um Runas Kopf herum, flatterte dann vor zu Zarra und ließ sich dann mit gespreizten Flügeln vor ihr auf dem Altar nieder, wo sie sich in Nichts auflöste.
    „Wunderschön …“, murmelte Runa, die trotz ihrer Erfahrungen mit Maris‘ Geisterlöwen hin und weg von der kleinen Libelle war.
    Das Leuchten auf Zarras Rücken war mit dem Erscheinen des Geistes erloschen. Maris senkte seine Hand wieder.
    „Nun, zumindest bestätigt das meine Vermutung, auch wenn ich offenkundig nicht weiß, wie man das volle Potenzial deines Mals nutzt.“ Er grinste. „Wenn man einen Hammer hat, ist eben jedes Problem ein Nagel. Und wenn man nur einen gewöhnlichen Tiergeist beschwören kann, ist so ein Kunstwerk nicht mehr als ein Tierzeichen.“
    Er bedeutete Zarra, sich wieder anzukleiden, und sie tat wie ihr geheißen.
    „Wie fühlte es sich an?“

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    Schrein der Mutter

    Noch immer starrte Zarra fasziniert auf die Stelle, wo die geisterhafte Libelle sich aufgelöst hatte. Dieses kleine Wesen war tatsächlich aus der Narbe gekommen, die einen Großteil ihres Rückens zierte? Wie? Und bestand sie aus reiner Magie? Wenn ja, war es eine Seele ohne Körper? So viele Fragen, die sie endlich jemandem würde stellen können, doch noch nicht sofort.
    „Es war…vertraut“, versuchte sie in Worte zu fassen, was sie empfunden hatte, als Maris seine Magie in ihre Tätowierung hatte fließen lassen, „So, als wäre es wie es sein sollte. Ich glaube, dass ich auch deswegen instinktiv versucht habe deine Magie an meinem Rücken zu bündeln, weil das Mal dafür geschaffen wurde“, mutmaßte sie und wandte sich ihm wieder zu.
    Ihr Rücken war noch immer entblößt, doch während sie sprach, kleidete sie sich mit Runas Hilfe wieder an. Sie hatte die Befürchtung, dass der raue Stoff ihres Hemdes in diesem Moment Schmerzen verursachen würde wie schon vor ein paar Wochen, doch dem war glücklicherweise nicht so. Über ein Jahr schon…

    „Und ja, es war furchtbar schmerzhaft, als meine Oma mir die Libelle eingeätzt hat. Es war mein sechzehnter Geburtstag und sie hatte mir erklärt, dass es ein Brauch der Familie sei und ihre Mutter ihr ebenfalls ein solches Mal geschenkt hatte. Als sie mir es zeigte war es jedoch sehr…unförmig und einfach. Aber ihr sagt, dass es erstaunlich ist?“, erkundigte sie sich bei Vater und Tochter, wobei letztere aufgeregt nickte.
    „Ja, man kann jede Linie auf den Flügeln sehen!“, bekräftigte sie mit leuchtenden Augen und schien von der Warnung ihres Vaters und Zarras Bestätigung, was die Schmerzen betraf keineswegs abgeschreckt.
    „Das ist…komisch. Jedenfalls schmerzt sie auch heute, mehr als ein Jahr später ab und an und das ist alles andere, als angenehm“, versuchte sie Runa die sich bildenden Flausen aus dem Kopf zu treiben.

    Wieso war ihre Tätowierung so anders, als die von ihrer Großmutter? Hatte Urgroßmutter so wenig Talent für gerade Linien, dass es so geendet war? Nein, Nerea war sicherlich auch keine geborene Künstlerin, ihre Handschrift war ja kaum zu entziffern. Wieso also sagten die beiden, dass die Libelle auf ihrem Rücken außerordentlich detailreich war?
    Potential.
    Dieses eine Wort, was sie seit jeher verfolgte, rang sich an die Oberfläche ihrer Gedanken. Sollte es so sein, dass sich die Tätowierung veränderte, nachdem sie eingeätzt worden war? Doch nach welchen Kriterien? Potential…in was? Magischer Begabung? Sie wusste, dass ihre Oma mit Müh und Not eine Pflanze leicht schneller wachsen lassen konnte und in der Lage war ein schwaches Licht zu erzeugen, doch sie hatte bereits erlebt, wie die anderen Magiebegabten des Kreises gleißend helle Kugeln erzeugen konnten. War ihre Libelle deswegen so kümmerlich?

    „Die kleine, durchsichtige Libelle“, begann sie nun damit die Fragen zu stellen, die ihr an der Hirnrinde brannten, „War sie ein Wesen aus purer Magie? So wie unsere Seelen?“
    Sie dachte noch einmal daran, wie das kleine Fluginsekt um Runas Kopf geflogen war, ehe es sich auf dem Altar niedergelassen hatte, die vier Flügel gespreizt.
    Vier Flügel, dachte Zarra und erinnerte sich an die Geschichte ihrer aufgelösten Sippe, Vier Familien.
    „Und wenn es so ist, sind Tiergeister dann körperlose Seelen, die wir rufen können?“
    Sie schauderte ein wenig, denn es löste einen unangenehmen Beigeschmack in ihr aus. Sie erinnerte sich daran, wie nach der Wilden Jagd die Seelen der Gefallenen eins mit der Natur wurden. Würde ein Druide diese Seelen wirklich aus der Umwelt reißen, um sich ihrer zu bedienen? Das wollte sie nicht und glaubte sie auch nicht, bis Maris ihr das Gegenteil bestätigte.

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    Trainingsplattform - Darius

    Unruhig wippte Darius mit dem Fuß auf und ab. Zu beobachten, was die beiden da so trieben, schmeckte ihm nicht. Vielleicht war es aber auch der Wunsch nach einem Pfeifchen durch den sein Mund sich so trocken anfühlte. Was sollte dieses stumpfe Ringelpiez mit Anfassen? Onyx hatte nicht unrecht mit seinen Beobachtungen: Valerion hielt sich zurück und Selana schien genau das auszunutzen, um gut dazustehen. Nicht, dass sie kein Talent oder dergleichen hatte. Aber dem stellvertretenden Hauptmann war des Öfteren aufgefallen, dass diese Frau kein Garant für regelmäßiges Training war. Und gerade ein Valerion, der seit seiner Ankunft zwar seinen Dienst verrichtete, aber auch mehr nach Plan als sonst, profitierte von dieser, durch Gestupse und Getippe durchzogenen, ständigen Unterbrechung fließender Angriffe und Paraden.

    „Das is‘ doch scheiße.“, kommentierte er schließlich nur kopfschüttelnd, die Brauen zusammengezogen. „Los. Nochmal von vorne. Dieses Mal ohne, dass ihr euch zwischendrin betatscht. Ihr sollt flüssige Übergänge und das Reagieren lernen. Keine Spielchen spielen. Und verdammt nochmal, legt euch ins Zeug. In einem echten Kampf werdet ihr nicht angetippt oder bekommt die Zeit, die ihr zum Nachdenken braucht. Hosen wackeln lassen - Jetzt! Wenn ihr eins auf die Nase bekommt, seid ihr selbst schuld.“

    Darius atmete tief durch und fuhr mit der Hand über seine Pfeife. Noch eine Weile würde er die beiden üben lassen, deutete dann Onyx an, sich zu ihm ans Geländer zu begeben, wo zumindest der Bartträger sich gemächlich hinaufschwang und endlich sein wohlverdientes Pfeifchen entzündete. „Mh, bist ein guter Beobachter, Onyx. Eigentlich schade, dich nich‘ mehr bei den Wächtern zu haben. Aber schön, dass du trotzdem noch herkommst, um zu üben. Also, wegen der Keule: Du hast da mehrere Möglichkeiten. Wenn du genau genug triffst, kannst du mit der Wucht die meisten Klingen von durchschnittlicher Machart einfach zur Seite donnern. Dann trittst du an deinen Gegner heran und packst ihn am Hals und ziehst ihm direkt eins über die Rübe. Das ist vielleicht weniger elegant als ein Hebel mit dem Schwert, aber sicherlich genauso effektiv. Und deiner Statur angemessen. Beim Schwert kommt dafür eben die Parierstange mit ins Spiel. Damit fängt man gut und gerne feindliche Angriffe ab, kann sie verkanten und sich umso manövrieren, dass man einen direkten Schnitt oder Stich setzen kann. Das wiederum ist mit deiner Keule nicht möglich. Aaaber dafür kannst du die auch mal etwas kürzer greifen. Einfach den Stiel etwas nach unten rutschen lassen und du hast eine hervorragende Faustwaffe, wenn es noch etwas näher wird. Wenn du da richtig ansetzt am Brustbein oder jemandem gegen die Schläfe klopfst, erholt der sich nicht so schnell wieder. Zeig mal her.“

    Schweigend und doch aufmerksam wie zuvor reichte der Torgaaner dem Wächterveteran den schlichten Prügel und Darius wog ihn einige male auf und ab. „Das markante ist eben die Kopflast bei so einer Keule, ganz klar. Vielleicht wäre eine Art Kettenhandschuh eine ergänzende Idee. Aber … Nä, das stört nur beim Bogenschießen. Tja, schwierig.“

    Einen langen Moment zog Darius an seiner Pfeife und blies, wie so oft, den Rauch durch die Nasenlöcher aus. Hachja, das entspannte. Für den kurzen Moment in denen er das Aroma des Tabaks hatte auf sich wirken lassen, konnte er fühlen, dass seine Gedanken Anregung fanden und ihm kurz darauf einen Einfall brachten.

    „Weißt du, ich habe da eine Idee. Komm mal mit.“. Die beiden Männer mussten sich gar nicht all zu weit entfernen, um an einen der Querbalken zu gelangen an denen für gewöhnlich Laternen aufgehängt oder die sonst für irgendwelche Übungen genutzt wurden. Klimmzüge, Balance-Akte. Was auch immer für neue, irrsinnige Ideen dem Hauptmann so durch den Kopf wanderten. Mit dem Pfeifenstück zwischen den Zähnen, einem Seil und einem Kampfstab in der anderen, wurden schnell ein Knoten um den Stab und eine Schlaufe am anderen Ende des Seiles gemacht. „Nghilf mir mal!“, forderte er Onyx dann auf, der mit seiner Größe wesentlich gekonnte das Seil einmal um den Balken werfen konnte. „Wen hängen? Warum Stock für hängen? Waldvolk nicht hängen Menschen.“, harkte er nach und runzelte die Stirn ob dieser obstrusen Konstruktion. Darius kam nicht umher, über diese Fragen zu schmunzeln und winkte dann ab. Mit der anderen nahm er die Pfeife aus dem Mund und deutete mit dem Mundstück zu dem Stock der nun, mittig angebunden von dem Querbalken herabbaumelte. „Ryu und ich haben schon eine Weile darüber nachgedacht und heute probieren wir diese neue Methode mal aus. Also, du nimmst gleich deine Keule und tippst damit ein Ende des Stabs an. Logisch, dass das andere Ende dann ausschlagen wird. Und das wiederum versuchst du dann zu parieren. Mit jedem Treffer bewegt sich die Gegenseite, allerdings anders als du es vielleicht erwartest. Probiers mal.“

    Ryu~
    Geändert von Das Waldvolk (25.07.2024 um 13:53 Uhr)

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    Provinzheld Avatar von Valerion
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    Trainingsplatz

    Valerion atmete aus und ein, im Grunde hatte sein Lehrmeister recht, Valerion hielt sich echt zurück, gegen seine Gefährtin. In einem echten Kampf wäre er wahrscheinlich schon lange Tod oder schwer verletzt. Selana hingegen wollte sich nicht zurückhalten und zeigen, das sie Stärker war als er. Doch nun wollte Valerion auch ernst machen, es war genug mit Kinderspielereien, jetzt ging es Darius zu Überzeugen, das er auch gegen eine Frau standhalten konnte, war dies vielleicht sinn und zweck der Übung? Er wischte sich den Schweiß aus der Stirn und ging nun etwas schneller vor, sie waren immer noch bei der Übung, mit den drei schritte vor und wieder zurück. Der Bärtige ging seine drei Schritte nach vorne, während er mit jedem Schritt natürlich auch seine Angriffe auf abwechslungsreiche Schläge ausübte. Wahrscheinlich hatte Selana gedacht, er würde wieder seine Typischen bekannte Schläge von vorhin wählen aber dieses mal hatte er eine andere Route gewählt. Er schlug von unten auf ihr Bein zu, Selana wollte gerade nach oben schlagen, als sie ihren Fehler bemerkte und den schlag von Valerion abbekam.

    Doch Valerin machte keine anstalt auf Pause, er setzte sofort nach, nicht mit einem schlag, sondern mit einem Stich, diesen konnte die Frau gerade so parieren und nach rechts oben ablenken, aber da hatte der Kerl schon eine gute Ziellinie und so schlug der Bärtige schon Richtung rechter Schulter zu und traf die Frau auch auf dem Schulterpolster.

    Er grinste und ignorierte ihr Fluchen, als sie sich schon kampfbereit nach vorne wagte, um den Kerl zu attackieren. So wie Valerion hatte sie es auch satt sich zurückzuhalten und ging aufs ganze. Ihre Schläge waren Stark und Valerion musste seine Parierkünste gut einsetzen, vor allem aber auch schnell agieren, um sich zu verteidigen. Er wusste, dass in einem Kampf sowas wirklich wichtig war. Zwar konnte er ihren Stich nach unten ableiten, war dann aber etwas zu sehr im Kampfrausch, das er auch mit der Klinge zuschlug. Er wartete bereits auf ein Donnerwetter von Darius, aber als er sich umsah, bemerkte er, das er mit diesem Typen irgendwas aufhob und er ihm etwas erklärte. Also hatte er wohl seinen Konterschlag gar nicht gesehen. Dummerweise war er dann doch etwas zu sehr abgelenkt, das er ihren dritten Angriff nicht mitbekam und getroffen wurde.

    Selana hatte zwar das Grinsen, aus dem Gesicht verloren aber er sah das Feuer in ihren Augen, sie wollte es beim Parieren besser machen und sich nicht treffen lassen. Wieder ging er seine drei Schritte nach vorne, dabei versuchte er wieder eine andere Kombination aus Angriffen. Zuerst stach er zu, sein Angriff wurde pariert und die klinge dieses mal nach unten gelenkt. Mit dem nächsten Schritt zog er, die klinge Richtung rechte schulter hoch, was seine Gefährtin zwar gerade noch parieren konnte aber nicht damit rechnete, das er sie dann mit dem nächsten schlag, auf die ungesicherte seite angriff, indem er die Klinge mit einem Handdreher wieder nach unten auf ihre Bauchseite lenkte und sie dieses mal nicht parieren konnte.

    Nun ging Selana wieder mit vollem Fokus auf ihn los, sie versuchte seinen Waffenarm zu attackieren, diesen Schlag parierte er, drehte sich dabei aber auch zur Seite und entging so dem zweiten Angriff, den sie wohl gegen sein Bein ausrichten wollten. Als Valerion seinen letzten Schritt nach hinten ging, war sie schon mit einem stich an der stelle dabei, schnell lenkte er ihren Stich nach oben ab um dann mit einem schlag gegen ihre rechte Schulter die Übung kurz zu beenden.
    Beide waren ziemlich außer Puste und wollten sich kurz eine Erfrischung genehmigen. Ob Darius mittlerweile wieder aufgepasst hatte und eine Erklärung hatte, was man besser machen konnte? Der Kerl wusste selber, das er seine Schläge noch etwas verfeinern musste und wollte dies auch tun.

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    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Diese Tätowierung war wirklich ein faszinierendes Ding. Ein typisches Beispiel von überliefertem Wissen, das in alten Familien von Generation zu Generation weitergetragen wurde und wundersame Ergebnisse zeitigte, selbst wenn die noch lebendigen Vertreter gar nicht mehr wissen mochten, warum. Maris hatte das oft genug in den Sippen der Nomaden mit einem staunenden und einem weinenden Auge beobachtet. Staunend, weil ihn das Wissen, das in solchen Familientraditionen verborgen liegen musste, immer beeindruckt hatte. Weinend, weil er selbst nie die Gelegenheit gehabt hatte, eigene Familientraditionen zu erlernen. Im Staub der Straßen von Mora Sul aufgewachsen – er hatte sich seine Familie selbst geschaffen. Und das Wissen, das er besaß, hart erworben.
    „Das ist kein bloßes Bild, das auf deine Haut geätzt wurde, Zarra“, beschied er. „Das Zeichen lebt und atmet Magie. Es ist ein Teil von dir und wird sicher auf dich reagieren. Vielleicht sollte dir Nerea Genaueres dazu erklären, was sie darüber weiß. Immerhin hast du nun den Bund geschlossen und sie wird wollen, dass du die Tradition in die nächste Generation weiterführst – vielleicht reicht das ja als Anstoß.“

    Als Zarra sich wieder völlig angekleidet hatte und zu der Art seines Zaubers befragte, wiegte er bedächtig den Kopf hin und her.
    „Ja und nein“, sagte er. „Wie unsere Seelen sind auch die Tiergeister Manifestationen der Magie. Aber die Seelen lebendiger, fleischlicher Wesen können nur in ihrem Körper sein. Stirbt der Körper, verliert die Seele ihre Struktur und ihre Kraft fließt zurück in die Umwelt. Zumindest ist es das, was ich darunter verstehe, aber ich bin kein Gelehrter und habe mich nie näher mit dem Sterben beschäftigt. Vielleicht wird es dir ein Anderer anders erklären, und vielleicht wird mich ein Dogmatiker dafür als Ketzer betrachten, dass ich behaupte, die Seele vergeht mit dem Tod des Körpers.“
    Er hob die Schultern mit einem entschuldigenden Lächeln auf den Lippen.
    „Die Geister sind aber etwas anderes. Sie sind Abbilder der Tiere, die wir aus unserer Welt kennen, aber sie stammen aus der Mythischen Sphäre.“

    „Gemütliche Fähre?“, fragte Runa, die während seiner Ausführungen zum Tod sichtlich abgedriftet war. Verständlich – wer wollte schon langatmige Abhandlungen über Dinge hören, die man nicht greifen und nicht beeinflussen konnte?
    „Die Mythische Sphäre ist eine Realität neben der, in der wir leben. Unsere hier, der Morgrad, ist die Sphäre, die Adanos geschaffen hat, um das Leben vor Innos und Beliar zu schützen. Wie die Sphären von den beiden aussehen, will ich ehrlich gesagt gar nicht wissen. Die Mythische Sphäre aber ist eine weitere Daseinsebene, in der die urtümlichsten Schöpfungen und Diener Adanos‘ existieren. Wir können Verbindungen in diese Sphäre schaffen und es ist sogar möglich, dorthin zu reisen. Dort habe ich zum Beispiel gegen al-Hamza gekämpft. Über die Tierzeichen senden wir aber lediglich einen Ruf aus, der eines dieser Geister-Abbilder an unsere Seite beschwört. Nur für einen Augenblick und nur für eine einzige Tat, denn dann trennt sich die Verbindung wieder und der Geist muss zurückkehren.“

    Maris stellte belustigt fest, dass Runa ihn mit einer Mischung aus „Das ist ja großartig!“, „Du bist völlig plemplem!“ und „Du willst mich doch verarschen!“ ansah. Ja ja, wenn man es laut aussprach, klang das alles schon sehr wild. Aber er hatte sich geschworen, ihr gegenüber ein offenes Buch zu sein. Was sie damit anstellte, war ihre Sache.
    „Bevor wir uns aber den Geistern widmen, sollten wir uns erst einmal auf die lebendigen Wesen in unserer Welt konzentrieren“, schlug er vor. „Zu denen Kontakt aufzubauen, ist viel einfacher. Genau genommen hast du genau das schon mit mir getan, meine Liebe.“
    Er tippte auf seine Brust.
    „Alles, was du hier drin gespürt und gesehen hast, war ein Austausch über unsere magische Verbindung. Baue eine solche Verbindung zu einem anderen Wesen auf, und du kannst mit ein wenig Übung Erfahrungen austauschen und nach ihnen ‚fragen‘. Naja, nicht fragen im klassischen Sinn, und deine Antworten werden auch nicht aus Worten bestehen. Was man da teilt, sind die puren Gedanken – wie komplex die sind und verstanden werden, hängt davon ab, mit wem du dich da verbindest. Stell dir einfach vor, dass diese seelische Verbindung eine Brücke ist, auf die du deine Gedanken schickst, indem du sie einfach denkst, und auf die gleiche Weise Antwort erhältst. Oh, und es ist deutlich leichter, mit jemandem eine Verbindung aufzubauen, der dir wohlgesonnen ist und genug vertraut, um das zuzulassen. Jemandem die Verbindung aufzuzwingen, erfordert mehr Übung und Können. Und ist auch nicht so nett.“

    Mit einem Handzeig auf Zarra schloss er seine Erklärungen.
    „Wenn du magst, probier es einmal. Wenn du auf dem richtigen Weg bist, würde ich mich mal auf die Suche nach Vareesa machen und auch mit ihr loslegen. Denn dann ist es für dich vor allem eine Frage der Übung. Das ist etwas, bei dem man die Erfahrung einfach mal gemacht haben muss, um es intuitiv zu verstehen.“

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