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  1. #1 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Goldberg070 Beitrag anzeigen
    Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du ja, trotz all deiner sehr ausführlichen Kritik das Spiel am Ende mit 8,5/10 bewertet. Das ist ja eigentlich eine sehr gute Wertung - insbesondere, da du ja sehr streng bewertest. Würdest du mir, wenn du Zeit und Muße hast, mal kurz zusammenschreiben wollen, was dir an dem Spiel alles gefallen hat und was du gut fandest? Würde mich tatsächlich interessieren.
    Zuallererst muss ich klarstellen, dass ich BG 3 nicht als 'erzählerisches Meisterwerk' betrachte - unlängst hat BG 3 den Award für 'tiefgründigste Story erhalten - wie es die Fachpresse und Spieler auf sozialen Plattformen tun.

    Täte ich dieses müsste BG 3 einen Vergleich gewachsen sein mit Titel wie:
    'Planescape Torment'
    'Mask of the Betrayer'
    'Pillars of Eternity 1'
    'Disco Elysium'

    ...um einige zu nennen,
    und diesen kann Larian Studios Titel nur verlieren. Dementsprechend niedrig , so in der 20-30% Skala, würde auch meine Bewertung als 'erzählerisches Meisterwerk' ausfallen.

    Betrachtet man BG 3 aber als reines CRPG mit D&D Lizenz versteht Larian Studios Spiel durchaus weit besser zu überzeugen.

    Auf die selbe Weise wie z.B. ein Comic-Heft zu überzeugen versteht, obwohl es kein vielschichtiger Roman ist.

    Meine Wertung von 8,5/10 kommt schlicht zustande, weil ich hier andere Präferenzen gesetzt habe, als bei den oben genannten vier.

    • Sicher, Larian Studios stolpert über seine eigene Geschichte bei jeder sich ihnen bietenden Gelegenheit - ebenso über die Lore der 'Forgotten Realms'. Aber in letzteren ist Wotc ja ebenso Vollprofi!

      Erzählerisch weist BG 3 zudem eine recht einseitige Ideologie auf - die ich mitunter eher fragwürdig finde, z.B. 'Illegale Hausbesetzung durch Flüchtlinge ist Okay, wenn der Hausbesitzer reich und ein Arschloch ist!'

      Aber gleichzeitig vollbringt Larian Studios hier das Kunststück ein hervorragendes Rollenspiel abzuliefern, das zudem ermöglich der einseitige Ideologie im Spiel doch noch andere Blickwinkel zu verschaffen.

      Daher bekommt BG 3 bereits aufgrund des Rollenspielaspektes von mir eine gute Wertung.

    • Auch wenn ich nach wie vor kein Fan von sogenannten Würfelproben bei CRPGs bin, da es das Können des Spielercharakters zu beliebig macht, gefällt mir Larian Studios Umsetzung der 5. Edition doch recht gut.

      Der Spieler hat die Möglichkeit seinen Charakter auf vielfältige Weise aufzubauen, OHNE in einer unübersichtlichen Flut von Tabellen zu ertrinken, wie es bei Owlcats Umsetzung der 3. Edition bei 'Pathfinder' ist.

      Was BG 3 als D&D-CRPG wesentlich angenehmer zu spielen macht als andere aktuelle Titel.

    • Wenn ich etwas an der Gruppe kritisieren sollte, wäre es, dass die 'Gutmenschen' dort zu eindimensional dargestellt werden. Halsin, Karlach und Wyll tun immer DAS, was die menschlichste Handlungsweise in jeder Situationen ist, OHNE sich um die damit verbundenen Konsequenzen zu scheren - und auch von keinen Konsequenzen irgendwann eingeholt werden. Wie praktisch für sie!

      Aber ich gestehe Larian Studios zu, dass es sich hierbei um die 'Forgotten Realms' handelt, und ergo ist es Okay im Regenbogenland voller Einhörner zu leben.

      Wenn ich ein realistischeres Szenarium haben möchte, wo z.B. Flüchtlinge nicht einfach nur aufgenommen werden und dieses im selben Moment zu einen Happy End führt wo alle Glücklich sind, sondern es auch Ressourcen benötigt um die Flüchtlinge erfolgreich in die Gesellschaft zu integrieren , spiele ich in der Regel kein Setting der 'Forgotten Realms'.

      Gefallen muss mir diese Darstellung 'der Guten' aber trotzdem nicht.
      Und auch hier greift wieder das hervorragende Rollenspiel, mein Spielercharakter muss nicht wie Halsin, Karlach und Wyll im Regenbogenland voller Einhörner leben, und kann trotzdem (auf Wunsch) ein Held sein.

      Der Rest der Gruppe gehört zudem durchaus zu meinen Favoriten was D&D CRPGs als solche betrifft.


    • Endlich spitze Magierhüte! Kein Scherz! Auf derartige Hüte habe ich geschätzte 24 Jahre gewartet.

      Womit wir auch schon bei der Präsentation wären. Zugegeben ich bin nicht mit jeder Entscheidung des Art-Designs einverstanden - Baldurs Tor sieht wie Athkatla aus, das Design der Elfen und Zwerge entspricht nicht meinen Vorstellungen dieser Rassen, die schweren Rüstungen sehen aus wie Superheldenkostüme (inklusive viel Glitter), etc. Trotzdem ist BG 3 eines der derzeit optisch am schönsten aussehenden Gruppen-CRPG im Fantasy-Genre.


    Als letzten Punkt möchte ich zudem das Tool erwähnen. Seit Larian Studios dieses angekündigt hat, habe ich bisher die Hoffnung, dass ich BG 3 nach meinen persönlichen Geschmack modden kann, und somit weitere Kritikpunkte beseitigen bis abmildern.
    maekk03 ist offline Geändert von maekk03 (18.06.2024 um 23:04 Uhr)
  2. #2 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Goldberg070
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    Goldberg070 ist offline
  3. #3 Zitieren
    Deus
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    Man mag es nicht glauben, aber Obsidians 'Pillars of Eternity' hat, nach 10 Jahren, ein weiteres Update erhalten. Die Unity-Engine wird auf den aktuellen Stand gepatcht.

    Da das Spiel sowieso einen dauerhaften Platz auf meiner Festplatte hat, habe ich dieses zum Anlass genommen, um es noch einmal anzuspielen...

    Grafisch darf man keine Wunder erwarten. Auch die aktuelle Engine kann die doch recht primitiven Charaktermodelle nicht in detaillierte Versionen ihrer selbst verwandeln. Dafür müsste Obsidian die Charaktermodelle komplett neu erschaffen.
    Die Locations scheinen durch das Update optisch schärfer geworden zu sein - Leider sieht man den Gebieten jetzt noch mehr an, dass sie vorgerenderte 2D-Hintergründe sind und kein echtes 3D.
    Die Lichtverhältnisse sind auch etwas anders. Im großen und ganzen stellen diese eine (subtile) Verbesserung da. Zudem meine ich einen komplett neuen Grafik-Effekt im Spiel entdeckt zu haben, da sich nun in einigen Wasseroberflächen mitunter die Sonne spiegelt.
    Im Charakterbogen ABER macht sich die neue Beleuchtung eher negativ bemerkbar, da das Charaktermodell dort nun (aufgrund mangelnder Beleuchtung) relativ im drüben Dunklen steht.

    Mein geliebter Mod, der das Original-Hauptmenu ohne DLC wiederherstellt, funktioniert natürlich nach den Update nicht mehr.
    So dass ich wieder die Schneelandschaft des Weißmarkt aus den DLC im Hauptmenu habe, statt die Adra-Säulen in den Engwithian-Ruinen - welche ich weit stimmungsvoller und passender finde.

    Alles in allen mag ich das Spiel sehr. Es ist das, was DA:O auch gewesen ist, bevor Bioware/ EA die Franchise zum reinen Mainstream-Produkt redesignt hat:

    Ein BG im Geiste für erwachsenen Spieler im Dark Fantasy-Setting.

    Dabei besitzt PoE nicht nur eine ähnliche Grundstimmung/ Atmosphäre wie DA:O - welche ich sehr schätze - es hat auch seinen eigenen Alistair - der darüber hinaus cooler ist als Alistair!

    Das eher zum schlichten Realismus, bzw. historischen Vorlagen tendierende Artdesign sagt mir nach wie vor weit mehr zu als das stets etwas an Marvel-Comics erinnernde diverser High-Fantasy Settings.

    Toll, und leider nach wie vor keine Selbstverständlichkeit. Alle im Inventar angelegten Waffen, z.B. erster Slot Langschwert und Schild, zweiter Slot Hellbarde, dritter Slot Langbogen, sind am Körper der Charaktere gleichzeitig zu sehen.

    Die Musik von Justin Bell erinnert sowohl an Jeremy Souls Musik zu NWN, als auch an die von Michael Hoenig bei BG - Eine gute Vorlage wie ich finde. Vor allen für ein BG im Geiste.
    Zudem Justin Bell wie auch Michael Hoenig als Hauptinspiration Basil Poledouris Musik zu 'Conan der Barbar' nannten (etwas was Larian Studios bei BG 3 nicht einmal in Betracht zog).

    Die Welt bzw. die Lore ist interessant und scheut sich auch nicht davor zurück Themen wie Imperialismus, Rassismus oder Kolonialismus anzusprechen, sowie Wissenschaft und Religion, OHNE Partei für die eine Seite, und gegen die andere zu beziehen.

    Auch wenn zumindest Iovara ix Ensios als 'Atheisten-Messias' recht abgedroschen daherkommt. Sie erzählt einigen überzeugten Gläubigen mal eben so, dass ihre Götter nicht existieren (was so nicht einmal stimmt), und alle verfallen umgehend der Verzweiflung. Lol
    Und als Sahnehäubchen dieses Unfugs haben besagte Gläubiger nur einige Szenen zuvor mit den Göttern gesprochen, betraten in einer Vision/ in Geistform dessen Reiche, und wurden Zeuge der Macht der Götter in der sterblichen Welt.
    Aber, Hey, wenn Iovara ix Ensios sagt, dass die Götter nicht existieren, wird das schon stimmen...

    Die Erzählung selber aber, in welcher es weniger darum geht eine große Bedrohung auszuschalten, als vielmehr den Weg zur Selbstfindung zu beschreiten, und dadurch am Ende das Universum, und sich selber, ein wenig besser zu verstehen - Imho das Hauptthema des Spieles - berührt etwas in mir, was andere CRPGs nicht können.

    Schade dass der Nachfolger 'Deadfire' bereits wesentlich stärker zum High-Fantasy tendiert, und zudem eine wesentlich mehr den Mainstream-angepasste Geschichte erzählt. Inklusive den (seit längeren sehr populären) tragischen, missverstandenen Anti-Helden als Antagonisten, der (durch Massenmord im dreistelligen Bereich ) die Welt von den BÖSEN Göttern (mal wieder) befreien will - 'BÖSEN' in Anführungsstrichen, da besagte Götter die am rationalsten handelnden, und mit ihrer Macht an verantwortlichsten umgehenden, Charaktere im gesamten Spiel sind.
    Wobei ich bei letzteren nicht sicher bin, ob diese Umsetzung so von Obsidian gewollt ist, als Statement dafür warum die Gestandenen von Eora die Götter als Führung brauchen, oder doch eher Bad Writing darstellt und Obsidian genau das Gegenteil erreichen wollte (und es nicht konnte)

    Passend zur Ausrichtung hin zum Mainstream weist die Musik von Justin Bell zwar immer noch einige schöne Stücke auf. Erinnert jetzt aber eher an Klaus Badelt und Hans Zimmer bei 'Fluch der Karibik' - was zwar passend für das Südsee-Setting dort ist, aber weniger für die Themen welche die Erzählung aufgreift.

    Selbst das von mir oben gelobte Design, alle Waffen gleichzeitig am Charakter zu zeigen, wurde bei 'Deadfire' auf den Standard der Spieleindustrie reduziert, nur die gerade aktive Waffe grafisch dazustellen - Obsidian rechtfertigt dieses mit 'technischen Gründen'.

    Weswegen ich diesbezüglich auch nur 'Pillars of Eternity' weiterempfehlen kann. Der erste Teil ist für mich ein klarer Kandidat zwischen 80-90%, 'Deadfire' hingegen nur noch um die 60%.

    Zitat Zitat von Goldberg070 Beitrag anzeigen
    Danke für's beantworten.
    Immer wieder gerne.
    maekk03 ist offline Geändert von maekk03 (21.06.2024 um 12:28 Uhr)
  4. #4 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Goldberg070
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    Dass PoE bei dir so gut wegkommt, wundert mich zwar ein bißchen, aber das ist ja das Spannende: Geschmäcker und auch Empfindungen können so krass verschieden sein.
    Das Fell wird dünner und leerer der Becher, der Zaubertrank wirkt nur noch schwer.
    Der Kummer ist tiefer, der Trost scheint schwächer und es heilt nicht alles mehr.
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    Goldberg070 ist offline
  5. #5 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Goldberg070 Beitrag anzeigen
    Dass PoE bei dir so gut wegkommt, wundert mich zwar ein bißchen, aber das ist ja das Spannende: Geschmäcker und auch Empfindungen können so krass verschieden sein.
    Bei PoE stimmt, für meinen Geschmack, vor allen das Worldbuilding. Ich kann mir gut vorstellen, dass eine solche Gesellschaft, wie sie in PoE dargestellt wird, existiert. Zudem ein Großteil der Probleme und Konflikte, mit welchen sich die Einwohner dort auseinandersetzen, bodenständig sind.

    Das ist ein wichtiger Punkt, warum ich mich in diesen Szenarium gerne aufhalte. Ich habe das Gefühl, dass mein Charakter teil einer existierenden Welt ist.

    Zum Vergleich: BG 3 sieht optisch mitunter phänomenal aus. Aber zu keinen Zeitpunkt ist Fearun dort mehr als eine Bühne zum Rollenspiel. Die Gesellschaft hat keine glaubhafte Grundbasis, und die Probleme und Konflikte der Einwohner sind abgehoben bis abstrakt.

    Mein Charakter kann aufgrund dieser fehlender Glaubwürdigkeit auch nie Teil dieser Welt sein, sondern bleibt ein Instrument zum Rollenspiel auf besagter Bühne.

    Darüber hinaus ist der Wächter in PoE, im Vergleich zu Tav in BG 3, als verdammter, langsam dahinsiechender Charakter der glaubhaftere:
    • Wächter: 'Ich habe Visionen von toten Menschen, vergangenen Ereignissen, oder sehe bei den Lebenden wer sie vor ihrer Reinkarnation waren! Ich glaube ich verliere den Verstand! Mein Gefährten sprechen mich beständig darauf an, wie sich mein Geistes- und Gesundheitszustand verschlechtert. Ich muss eine Heilung finden. SCHNELL! Sonst ergeht es mir wie den alten Maerwald!'
    • Tav: 'Ich habe eine Larve in mein Gehirn? Cool, die verleiht mir Superkräfte ohne dass es einen Nebeneffekt für mich hätte.'



    Wenn BG 3 das unterhaltsame Comic-Helft ist, dann ist PoE ein komplexer Roman mit glaubhaften Weltbild und erwachsenen Themen.

    Beides kann auf seine Weise ein gutes Produkt sein. Letztendlich bevorzuge ich aber letzteres. Weswegen ich persönlich PoE höher bewerte als BG 3.

    Zudem Obsidians Titel ebenfalls ein gutes CRPG ist.

    maekk03 ist offline
  6. #6 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von Tempus
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    Hm, ich konnte mit Pillars auch nie so richtig warm werden. Ich hatte irgendwo in Akt 2 das Interesse verloren. Und das kommt bei mir echt selten vor, das ich ein Spiel nicht beende.
    Ich geb dir allerdings recht, die Spielwelt und die Lore waren interessant. Es hatte ne gute Atmosphäre usw.

    Aber es war mir irgendwie zu "sperrig" und vielleicht zu sehr auf Oldschool getrimmt. Ich habe ein paar moderne "Komfortfunktionen" vermissst. Und selbst die Charaktermodelle und die Ausrüstung sah ja aus wie aus nem Game der späten 90iger. Aber ich schätze mal das wollten die Unterstützer von dem Game haben.
    Jene die aus die aus der Geschichte nichts lernen sind dazu verdammt sie zu wiederholen.
    Jene die aus ihr lernen sind einfach nur verdammt.
    Tempus ist gerade online
  7. #7 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Tempus Beitrag anzeigen
    Hm, ich konnte mit Pillars auch nie so richtig warm werden.
    Geschmäcker sind unterschiedlich.

    Persönlich erinnert PoE mich an Troikas 'Arcanum'. Was wenig überrascht, da Timothy Cain, einer der Entwickler von 'Arcanum' auch für PoE mitverantwortlich ist.
    Und 'Arcanum' hat mir eines der besten CRPG-Erlebnisse geboten, die ich je hatte. Rollenspieltechnisch ebenso, wie vom ungewöhnlichen Setting bis hin zum Worldbuilding.
    Und über PoE kann ich das selbe sagen.

    Ich glaube noch mehr wertschätzen als diese beiden Titel tue ich nur noch 'VtM: Bloodlines'.

    Mich hat die Welt von PoE quasi aufgesogen und seitdem nie wieder losgelassen. Weswegen ich auch gerne einräume, bezüglich des Spieles weniger objektiv zu sein.

    Und selbst die Charaktermodelle und die Ausrüstung sah ja aus wie aus nem Game der späten 90iger. Aber ich schätze mal das wollten die Unterstützer von dem Game haben.
    Da ich, wie gesagt, keine Problem habe mich in, grafisch noch weit primitiveren, Titel wie 'Arcanum' hineinzuversetzen bin ich ein schlechter Ansprechpartner was die Grafik in PoE betrifft.

    Persönlich finde ich aber, dass die Beleuchtung stimmig und das Artdesign glaubhaft ist - Rüstungen z.B. sehen aus wie etwas, was Menschen tatsächlich zu ihren Schutz tragen würden. Bei der Präsentation weiß ich zudem zu schätzen, dass Obsidian versucht hat die Welt realistisch, statt comichaft wie z.B. bei Owlcats 'Pathfinder'-Titeln, aussehen zu lassen.

    Und da die einzige Perspektive auf die Welt ohnehin isometrisch und aus größerer Entfernung ist, stört mich der fehlende Detailgrad der Meshes auch bestenfalls im Inventar. Und da hilft mir ja das Portrait im Charakterbogen mir ein entsprechendes Bild von den Charakteren zu machen.

    Daher wäre es zwar schön gewesen, wenn die Charaktere im Inventar zumindest so detailliert wären wie in 'Deadfire', störend empfinde ich es aber jetzt auch nicht unbedingt.
    maekk03 ist offline
  8. #8 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von Tempus
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    Arcanum hab ich nie gespielt. Ich glaub das war eins dieser Games, das ich ständig in den Regalen liegen sah, wenn ich als Jugendlicher im Kaufhaus nach neuen Spielen gestöbert hatte.
    Aber ich bin da sowieso an vielen "Klassikern" vorbei gegangen, und hab sie ignoriert, weil sie mich nie angesprochen haben. Schande auf mein Haupt.

    Was Pillars angeht, naja ich erinnere mich das ich dachte: Wenn sie ein Oldschool-RPG machen wollen, ist ja gut und schön. Aber warum muss es auch ausschauen wie ein dreißig Jahre altes Game. Ein paar mehr Polygone hätten nicht geschadet.

    Ich glaube ich hätte an Pillars mehr Freude gehabt, wenn es vielleicht mehr wie Dragon Age: Origins gewesen wäre. Oder vielleicht zumindest wie die Pathfinder Games von Owlcat Games.

    Übrigens, was enttäuschte Rollenspiel-Hoffnungen angeht. Wenn es noch nicht bekannt ist, kann ich nur raten ein Auge auf "Exodus" zu haben.

    https://www.exodusgame.com/de-DE

    Ein Sci-Fi Rollenspiel, so in die Richtung von Mass Effect, an dem auch alte Bioware und Naughty Dog Urgesteine beteiligt sind. Die Inspiration kommt wohl von Dune und Interstellar. Beim Spielerischen will man sich bei DA:Origins, Mass Effect, Kotor, The Last of Us und Horizon Zero Dawn orientieren. Und Matthew McConaughey ist auch daran beteiligt.

    Mich erinnert die Prämisse auf unangenehme Art etwas an Mass Effect: Andromeda. Aber vielleicht bekommt Archetype Entertainment das ja besser hin.
    Jene die aus die aus der Geschichte nichts lernen sind dazu verdammt sie zu wiederholen.
    Jene die aus ihr lernen sind einfach nur verdammt.
    Tempus ist gerade online
  9. #9 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Tempus Beitrag anzeigen
    Arcanum hab ich nie gespielt. Ich glaub das war eins dieser Games, das ich ständig in den Regalen liegen sah, wenn ich als Jugendlicher im Kaufhaus nach neuen Spielen gestöbert hatte.
    Aber ich bin da sowieso an vielen "Klassikern" vorbei gegangen, und hab sie ignoriert, weil sie mich nie angesprochen haben. Schande auf mein Haupt.
    'Arcanum' habe ich tatsächlich auch erst als Erwachsener gespielt und somit schätzen gelernt. Als Jugendlicher reichte es mir, dass es nicht wie BG war, um es nicht zu spielen. Womit es jahrelang in meinen Regal verstaubte.

    Faszinierend an Troikas Setting ist hier, dass die Entwickler quasi Mittelerde nehmen, und die Industrialisierung des 19. Jahrhundert darin ausbrechen lassen. Zu sehen wie Mittelerde im Schmutz der Industrialisierung jener Zeitepoche versinkt ist faszinierend - und zudem eine interessante Gesellschaftskritik, die noch heute relevanz hat. Die Menschen dort ruinieren nicht einfach die Natur im Namen des Fortschrittes - was schlimm genug wäre - sie ruinieren eine Natur voller Magie und fantastischen, mythischen Wesen.

    Zudem ist 'Arcanum' eines der wenigen CRPGs, wo die Rasse und das Geschlecht einen entscheidenden Unterschied machen:

    Je nachdem auf welches Volk der Spieler trifft, hat er mal mehr, mal weniger, mit Rassismus und/ oder Vorurteilen gegenüber der Rasse des Spielercharakter zu kämpfen. Einige Quest sind sogar unlösbar wenn man nicht einer bestimmten Rasse angehört z.B.
    • Der im Exil lebende Zwergenkönig lässt sich nur von einen Zwerg davon überzeugen seinen Thron erneut zu besteigen.


    Und zumindest in den Nationen der Menschheit entsprechen die Rollenbilder von Mann und Frau Europa des 19. Jahrhunderts. So dass eine weibliche Spielerfigur auf Hürden stößt, die gegenüber einen Mann nicht auftreten.
    • Eine junge Dame reist ohne männliche Begleitung? Nicht vorstellbar für den Fahrkartenverkäufer des Zuges. So etwas geziemt sich einfach nicht!
    • Die Kontaktperson für eine Quest befindet sich im Herrenclub. Als Dame hat man dort keinen Zugang und würde durch ihre bloße Präsents einen Sturm der Entrüstung bei den anwesenden Herren auslösen.

    Also heißt es alternative Vorgehensweisen zu finden, während der männliche Spielercharakter einfach eine Fahrkarte kauft oder besagten Herrenclub unbehindert besuchen kann.

    Jetzt könnte man sich natürlich über den dort dargebotenen Sexismus entrüsten. Aber gerade dieser macht das verkörpern eines weiblichen Charakters weit interessanter als bei jeden anderen CRPG.

    Charakterwerte spielen eine entscheidende Rolle, dass sie das Erleben der gesamten Spielewelt bestimmen.
    Selbst das großartige 'VtM. Bloodlines' erreicht diesbezüglich nicht (ganz) 'Arcanums' Komplexität - Sorry.
    • Wer meint dass körperliche Schönheit als Wert bedeutungslos ist, sollte sich nicht darüber wundern, wenn die Einwohner der Welt den Spielercharakter wie den Glöckner von Notre-Dame gegenübertreten.
    • Wer meint keine hohe Intelligenz zu brauchen, braucht sich auch nicht darüber wundern, wenn er nur dümmliche Dialoge zur Auswahl hat. Und, im Extremfall, sollte die Intelligenz ZU niedrig sein, sogar nur wie ein Neandertaler grunzen kann - Letzteres kann übrigens in 'Arcanum' auch passieren, wenn der Spielcharakter meint an der Bar sich seinen Verstand wortwörtlich wegsaufen zu müssen. Wie ich... ähem mein Spielercharakter aus eigener Erfahrung berichten kann.

    etc.

    Was Pillars angeht, naja ich erinnere mich das ich dachte: Wenn sie ein Oldschool-RPG machen wollen, ist ja gut und schön. Aber warum muss es auch ausschauen wie ein dreißig Jahre altes Game. Ein paar mehr Polygone hätten nicht geschadet.
    Jetzt übertreib mal nicht. Von derart hochauflösenden, realistisch aussehenden Charaktermodellen wie in PoE hätten wir vor 30 Jahre nicht einmal geträumt.

    Für ein rein isometrisches CRPG sieht PoE sogar verdammt schick aus. Besonders wenn du es mit den anderen isometrischen CRPGs vergleichst die vergleichsweise zur selben Zeit herauskamen.

    Ich glaube ich hätte an Pillars mehr Freude gehabt, wenn es vielleicht mehr wie Dragon Age: Origins gewesen wäre.
    Es GIBT (leider) eine unumstößliche Regel im CRPG-Genre:

    • Desto komplexer die Präsentation, desto schlichter die Erzählung und/ oder das Rollenspiel.
    • Desto komplexer die Erzählung und/ oder das Rollenspiel, desto schlichter die Präsentation.


    Erzählung und Rollenspiel scheinen unvereinbar mit Präsentation zu sein, als wären sie gleichnamige Pole bei Magneten.

    Dieses Phänomen lässt sich übrigens recht einfach ergründen.
    • Rollenspiel bedeutet viele alternative Handlungsstränge, die von der Präsentation erfasst werden müssen.
    • Eine komplexe Geschichte erfordert eine ebensolche Präsentation.
    • Präsentation kostet Geld.


    Oder vielleicht zumindest wie die Pathfinder Games von Owlcat Games.
    Das Artdesign ist mir persönlich zu Comichaft. Besonders in 'Kingmaker' fiel es mir schwer die Handlung ernstzunehmen aufgrund der cartoonhaften Präsentation.

    Dementsprechend lösten Szenen, wie jene im dritten Kapitel, wo die Bevölkerung in blutigen Explosionen dahinscheidet - weil sich im Trinkwasser 'Samen' befinden, die Portale zur Feenwelt öffnen - bei mir eher Irritierung aus.
    Als dann auch noch eine Frau bei lebendigen Leibe seziert wurde, um besagten Übel überhaupt auf die Schliche zu kommen, und von den Blut und ihren Schmerzen berichtet wurde, die sie dabei empfindet, war ich mir nicht sicher: 'Soll ich das jetzt ernst nehmen, oder nicht? Und wenn ich es ernst nehmen soll, warum sieht alles optisch nach einen knallbunten, lustigen Cartoon aus?'

    In diese Verlegenheit bringt mich PoE nicht. Das realistische Artdesign lasst jegliche Zweifel darüber, ob die Ereignisse ernst genommen werden sollen, erst überhaupt nicht aufkommen.
    Und ist zudem, so mein persönlichen Empfinden, das optisch schönere. Ein Wasserfall, der einer tiefen Felswand herabstürzt, an welchen beide Seiten gewaltigen Steinstatuen gemeißelt sind, ist z.B. bei einen realistischen Artdesign weit beeindruckender als bei einen cartoonhaften.

    Übrigens, was enttäuschte Rollenspiel-Hoffnungen angeht. Wenn es noch nicht bekannt ist, kann ich nur raten ein Auge auf "Exodus" zu haben.

    https://www.exodusgame.com/de-DE

    Ein Sci-Fi Rollenspiel, so in die Richtung von Mass Effect, an dem auch alte Bioware und Naughty Dog Urgesteine beteiligt sind. Die Inspiration kommt wohl von Dune und Interstellar. Beim Spielerischen will man sich bei DA:Origins, Mass Effect, Kotor, The Last of Us und Horizon Zero Dawn orientieren. Und Matthew McConaughey ist auch daran beteiligt.

    Mich erinnert die Prämisse auf unangenehme Art etwas an Mass Effect: Andromeda. Aber vielleicht bekommt Archetype Entertainment das ja besser hin.
    Da kann man nur abwarten und Tee trinken. Wie es so schön heißt. [Bild: Troll_Chiller05.gif]

    Aber von den von dir verlinkten Bildern sieht das tatsächlich alles nach 'Andromeda' aus.
    maekk03 ist offline Geändert von maekk03 (23.06.2024 um 00:27 Uhr)
  10. #10 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von Tempus
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    Da klingelt irgendwie was bei der Beschreibung von Arcanum. Eventuell hab ich mir mal irgendwann was dazu angesehen.
    Das ist ja ohnehin ein eher selten benutztes Setting. Fantasy-Steampunk. Wo Magie mit Technologie kollidiert. Vor Allem mit gesellschaftlichen Stereotypen und Vorurteilen aus der echten Geschichte.

    Ich glaub eins der ersten Items das ich in Pillars bekommen habe, war ne Mütze oder ein Umhang in Knallgrün. Und ich erinnere mich lebhaft dran, das ich mich gefragt hab, warum das so hässlich sein muss. Man könnte ja auch Oldschool in Schön machen.

    Aber es wäre mal an der Zeit das jemand diese unumstößliche Regel im CRPG Genre bricht. Regeln sind ja da um gebrochen zu werden!
    Aber ja, am Ende ist halt alles immer eine Kostenfrage. Naja Geld UND der Wille/Können tatsächlich das unmögliche schaffen zu wollen.

    Ich hoffe einfach mal das Exodus nur eine ähnliche Ausgangslage wie Andromeda hat, und der Rest des Spiels deutlich komplexer ist.
    Sie versprechen ja schon mal das es bedeutsame Entscheidungen und Konsequenzen geben wird. Ich bin zumindest mal gespannt drauf.
    Jene die aus die aus der Geschichte nichts lernen sind dazu verdammt sie zu wiederholen.
    Jene die aus ihr lernen sind einfach nur verdammt.
    Tempus ist gerade online
  11. #11 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Tempus Beitrag anzeigen
    Da klingelt irgendwie was bei der Beschreibung von Arcanum. Eventuell hab ich mir mal irgendwann was dazu angesehen.
    Das ist ja ohnehin ein eher selten benutztes Setting. Fantasy-Steampunk. Wo Magie mit Technologie kollidiert. Vor Allem mit gesellschaftlichen Stereotypen und Vorurteilen aus der echten Geschichte.
    Leider hat sich bisher kein weitere Entwickler an ein derartiges Setting bei einen CRPG herangetraut. Und, ja, natürlich würde ich gerne ein technologisch aktuelles Remake von 'Arcanum' sehen - solange das Regelwerk, das Rollenspiel, und die Geschichte 1:1 erhalten bleibt.

    Aber das wird ein Traum bleiben.

    Ich glaub eins der ersten Items das ich in Pillars bekommen habe, war ne Mütze oder ein Umhang in Knallgrün. Und ich erinnere mich lebhaft dran, das ich mich gefragt hab, warum das so hässlich sein muss. Man könnte ja auch Oldschool in Schön machen.
    Die Farbe der Stoffe bei Ausrüstung nimmt stets die Farbe an, welche der Spieler SELBST bei seinen Charakter im Editor ausgesucht hat.

    Das nenne ich einmal ein Eigentor, lieber Tempus!

    Aber es wäre mal an der Zeit das jemand diese unumstößliche Regel im CRPG Genre bricht. Regeln sind ja da um gebrochen zu werden!
    Aber ja, am Ende ist halt alles immer eine Kostenfrage. Naja Geld UND der Wille/Können tatsächlich das unmögliche schaffen zu wollen.
    Nicht zu vergessen, dass mangelnde Kreativität ein weiteres Problem darstellt. Was bringt alles Geld der Welt wenn man nicht talentiert ist daraus ein Kunstwerk zu erschaffen?
    maekk03 ist offline
  12. #12 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von Tempus
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    Fällt Wahrhammer nicht auch irgendwie in diese Kategorie? Ich kenn mich mit Warhammer so gut wie gar nicht aus. Aber ich meine da gibts auch Games wo Technologie und Magie koexistieren.

    Nee, eben nicht! Das ist es ja. Meine gewählte Farbe war ein dunkles Rot. Aber das Item war halt grün. Und wäre sowieso in jeder Farbe hässlich.

    Aber ja, Geld, Zeit, Mut und kreatives Talent wären gefragt wenn man mal nen neuen RPG-Meilenstein setzten wollte.
    Und vielleicht auch ein guter Publisher der drauf achtet das es keine Neverending-Story wird. Das gibts ja leider auch, wenn Entwicklern zu viel freie Hand gelassen wird. Das sie Feature um Feature drauf packen wollen. Und immer noch ne neue Idee und noch ne neue Idee, und am Ende wird nix fertig.
    Also es kann auch gut sein, nen Publisher zu haben, der sagt: "Leute, wir haben einen Release-Termin. Werdet fertig."
    Jene die aus die aus der Geschichte nichts lernen sind dazu verdammt sie zu wiederholen.
    Jene die aus ihr lernen sind einfach nur verdammt.
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  13. #13 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Tempus Beitrag anzeigen
    Fällt Wahrhammer nicht auch irgendwie in diese Kategorie? Ich kenn mich mit Warhammer so gut wie gar nicht aus. Aber ich meine da gibts auch Games wo Technologie und Magie koexistieren.
    Owlcats 'Rogue Trader' habe ich vor einiger Zeit einmal gespielt... dann aber abgebrochen. Das Setting ist EXTREM düster und ich war derzeit nicht in der Stimmung für derartiges.

    Im Prinzip ist die Gesellschaft der Menschheit auf den gesellschaftlichen und technologischen Stand des beginnenden 20. Jahrhundert. Das Artdesign erinnert stark ans Preußentum, es schimmert auch schon etwas vom 'Dritten Reich' durch, kombiniert mit einer Dosis Gotik.

    Dass sie trotzdem Raumschiffe, Computer, etc. besitzen, liegt daran, dass die Menschheit Geister aus einer Paralleldimension dazu zwingen, besagte Raumschiffe, Computer, etc. in Besitz zu nehmen, als handele es sich hierbei um Technologie. Ein Raumschiff oder ein Computer funktioniert dementsprechend nur so gut, wie der Geist im Inneren milde gestimmt und/ oder zur Kooperation überredet werden kann. Statt einen Techniker wird somit ein Priester gerufen, wenn es 'technologische' Probleme gibt.

    Zu den Fakt, dass das Reich der Menschheit wie eine Mischung aus Preußen und 'drittes Reich' anmutet - was schon reichlich düster ist - kommt hinzu, dass besagte Paralleldimension quasi jene aus Lovecraft ist. Und da besagte Dimension für sämtliche Technologie genutzt wird, selbst die 'Hyperraumreise' ist quasi eine Reise durch besagte Dimension, wird die Menschheit beständig von den Göttern und Geister aus besagter Dimension bedroht.
    Jedes Zusammentreffen mit besagten Wesen endet für die Menschheit in einen Gore-Porno, zu dessen Höhepunkt dann die Seelen der Opfer verspeist werden. Sonnensysteme werden mit der Beiläufigkeit eines Wimperschlages ausgelöscht.

    'Faschisten vs. Cthulhu' umschreibt es ganz gut.

    Das fehlen jeglicher guten Gegenmacht, die sich als wohlwollender Gott gegen besagte Wesen stemmen könnte, macht das Szenarium somit zu einen Paradebeispiel für 'Cosmic Horror'.
    Selbst der Gottimperator, welchen die Menschheit als ihren 'wohlwollenden Beschützer' gegen besagte Wesen anbetet, ist in Wahrheit einer von ihnen.

    Als Sahnehäubchen kommt hinzu, dass sämtliche außerirdische Wesen, welche neben der Menschheit in den 'Warhammer'-Universum existieren, ebenfalls verdorbene Ausgeburten böser Mächte sind.


    Im zweiten Kapitel habe ich dann bereits kapituliert, da man in einen derartigen Settings nichts mehr tun kann, um es irgendwie positiv zu beeinflussen.
    Ein großer Knall, der das gesamte Universum auslöscht, wäre wahrscheinlich die humanste Lösung.

    Irgendwann vielleicht einmal...

    Nee, eben nicht! Das ist es ja. Meine gewählte Farbe war ein dunkles Rot. Aber das Item war halt grün. Und wäre sowieso in jeder Farbe hässlich.
    Das mit der Farbe kann ich jetzt nicht nachvollziehen. Aber was die Optik betrifft... ziehe es deinen Charakter doch einfach nicht an.

    Oder bist du am Ende einer jener Power-Gamer, die ihren maskulinen Conan-Barbaren auch ein rosaroten Kleidchen überziehen, wenn es die entsprechenden hohen Rüstungswerte besitzt?

    Aber ja, Geld, Zeit, Mut und kreatives Talent wären gefragt wenn man mal nen neuen RPG-Meilenstein setzten wollte.
    Und vielleicht auch ein guter Publisher der drauf achtet das es keine Neverending-Story wird. Das gibts ja leider auch, wenn Entwicklern zu viel freie Hand gelassen wird. Das sie Feature um Feature drauf packen wollen. Und immer noch ne neue Idee und noch ne neue Idee, und am Ende wird nix fertig.
    Mir persönlich ist ja ein Produkt mit Herzblut, bei welchen viele gute Ideen nicht zu Ende gedacht wurden, lieber, als einen seelenlose Hülle wo keinerlei Risiko eingegangen wurde.

    Aber ich fürchte letzteres wird auch Zukünftig den Markt zu 99% beherrschen, da die Unterhaltungsbranche bei Computerspielen nicht mehr aus irgendwelchen Nerds besteht, die daheim im Keller die Art von Spiel programmieren, welches sie SELBER schon immer gerne gespielt hätten - Wie meinte Interplay im Logo so schön? 'By Gamers. For Gamers.'
    Sondern aus Aktionären und Geschäftsleuten besteht, mit Entwicklern die selber keine Gamer sind, und Gamern die nichts anderes als besagte seelenlosen Produkte gewöhnt sind.

    Ich gebe mich diesbezüglich keinerlei Illusionen hin. Die zuerst genannte Art von Spielen findet man höchstens noch bei kleinen Entwicklerstudios oder Indie. Und die haben eben nicht das Geld um ihre Visionen wie gewünscht zu realisieren.
    maekk03 ist offline Geändert von maekk03 (23.06.2024 um 15:02 Uhr)
  14. #14 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von Tempus
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    Na das klingt ja echt deprimierend. Ich glaub das wäre eher nix für mich.

    Ja natürlich! Stats über Fashion! Bin ja rational. Das kommt mit dem Alter.
    Aber ich freue mich trotzdem über jedes Game das einem die Outfits optisch anpassen lässt. Dann kanns auch mal ein bisschen länger dauern, bis ich mit meinem Look zufrieden bin.

    Naja ich finde manchmal muss man nem Genie auch mal auf die Finger klopfen. Ne gute Basis ist das Wichtigste. Wenn man dann immer noch coole Ideen, Mechaniken oder Storys auf Lager hat, dann kann man das ja gern in Form von guten alten Addons nachreichen.
    Das Schlimmste ist halt, wenn gar keine Vision oder Mut vorhanden ist. Mit ein Grund warum ich auf Bethesda und Starfield regelrecht wütend bin. Da hatten die ne einmalige Gelegenheit vor nem weißen Blatt Papier zu sitzen, und ihr eigenes Sci-Fi Universum zu erfinden. Der feuchte Traum eines jeden Nerds. Und die machen es auf die generischste, langweiligste und uninspirierteste Art und Weise. Es ist unfassbar. Das kann man nicht mal mit der Limitierung durch die Engine rechtfertigen.
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  15. #15 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Tempus Beitrag anzeigen
    Na das klingt ja echt deprimierend. Ich glaub das wäre eher nix für mich.
    Deprimierend, denke ich, trifft es. Und neben den Fakt, dass kein Silberstreif am Horizont existiert, empfand ich die beständige Anwesenheit von sadistischen Gore-Pornos (wenn auch hauptsächlich in Textform) zunehmend abartig.

    Ja natürlich! Stats über Fashion! Bin ja rational. Das kommt mit dem Alter.
    Hmpf! Banause! Ohne optisch ansprechende und charakterlich zu ihn passende Ausrüstung kommt mein Charakter nicht einmal aus den Gasthofzimmer heraus. Wenn das bedeutet, dass der Schwierigkeitsgrad leicht ansteigt, weil er nicht die optimalen Werte besitzt, dann sei es so!
    maekk03 ist offline
  16. #16 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von Tempus
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    Ja, nee das ist dann nichts für mich. Ich mag zumindest ein bisschen Hoffnung und Optimismus. Und hab auch nichts gegen ein gutes altes Happy End. Auch wenn das vielleicht auch ein abgegriffenes Klischee ist.

    Hey, ich wurde von WoW traumatisiert, in einer Zeit lange bevor es das Transmog-System gab. Ich rannte jahrelang in Klamotten rum, die aussahen als hätte sich mein Char im dunklen in der Umkleide von nem Zirkus angezogen.
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  17. #17 Zitieren
    Deus Avatar von Dukemon
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    Wisst ihr was seltsam ist?
    Wenn der Wächter Lloyd hinter seiner Bar tötet, feiert der gesamte Laden dessen Tod und am Ende gibt es Freigetränke. Ich hätte allerdings statt Alistair Sten mitnehmen sollen, dem wäre es mindestens egal gewesen wie Morrigan. Alistair und Leliana fanden das gar nicht toll.

    Das ist das erste Mal das einer meiner Wächter Lloyd nicht in der Schlacht hat umkommen lassen. Aber die Miliz brauchte halt ihren Fusel, er ist für eine gute Sache gestroben.
    Dukemon ist gerade online
  18. #18 Zitieren
    Deus
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    Das neue 'Vampire the Masquerade' CRPG sieht wirklich gut aus - Und damit meine ich nicht 'Bloodlines 2' *Räusper*

    [Video]

    Unglaublich, was Modder alles mit ihrer Leidenschaft erschaffen können. Das im Video gezeigte, und auch in anderen Videos bisher zu sehende, überzeugt mich mehr als das offizielle Spiel von Paradox Interactive/ The Chinese Room

    Ich kann kaum erwarten es zu spielen!

    [Video]



    Zitat Zitat von Tempus Beitrag anzeigen
    Ja, nee das ist dann nichts für mich. Ich mag zumindest ein bisschen Hoffnung und Optimismus. Und hab auch nichts gegen ein gutes altes Happy End. Auch wenn das vielleicht auch ein abgegriffenes Klischee ist.
    Ein Teil von mir möchte 'Rogue Trader' ja spielen. Schlicht weil es auch einmal interessant sein kann, ein Diener eines bösen, galaktischen Imperiums zu sein - solange man Darth Vader nicht als Vorgesetzten hat.

    Aber was bringt es der 'Böse' zu sein, wenn es keinen 'Guten' gibt?

    Und wenn man versucht selber der 'Gute' zu sein, endet dieses stets in einer Katastrophe. Selbst wenn es den Protagonisten am Ende gelingt ein 'gutes' Reich innerhalb seiner Kolonien aufzubauen, endet dieses im Epilog damit, dass der Gottimperator seine Truppen schickt, und alle lobotomiert (damit der Protagonist und seine Bevölkerung wieder brave Bürger des Imperiums werden) - Ja, ich habe mich gespoilert!

    Ich fürchte daher, es wird noch einige Zeit dauern, bis ich Lust auf 'Rogue Trader' verspüre.

    Denn ich finde selbst düstere Setting brauchen eine Balance aus Hoffnung und Hoffnungslos.
    maekk03 ist offline
  19. #19 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Dukemon Beitrag anzeigen
    Wisst ihr was seltsam ist?
    Wenn der Wächter Lloyd hinter seiner Bar tötet, feiert der gesamte Laden dessen Tod und am Ende gibt es Freigetränke. Ich hätte allerdings statt Alistair Sten mitnehmen sollen, dem wäre es mindestens egal gewesen wie Morrigan. Alistair und Leliana fanden das gar nicht toll.

    Das ist das erste Mal das einer meiner Wächter Lloyd nicht in der Schlacht hat umkommen lassen. Aber die Miliz brauchte halt ihren Fusel, er ist für eine gute Sache gestroben.
    Warum bringt dein Wächter ihn überhaupt um? Lloyd kann auch so überzeugt werden die Miliz kostenlos mit Alkohol zu versorgen!

    Ich bin stets überrascht, wie viele Spieler NPC schlicht nur ermorden, weil diese Arschlöcher sind. Ein Arschloch zu sein ist kein Verbrechen, das den Tod verdient.



    Wisst ihr wie viele Menschen der Weltbevölkerung ansonsten sterben müssten! Und was ist mit NPCs, die der Auffassung sind der Spielercharakter ist ein Arschloch? Dürfen die dann auch das Urteil vollstrecken?

    maekk03 ist offline
  20. #20 Zitieren
    Deus Avatar von Dukemon
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    Zitat Zitat von maekk03 Beitrag anzeigen
    Warum bringt dein Wächter ihn überhaupt um? Lloyd kann auch so überzeugt werden die Miliz kostenlos mit Alkohol zu versorgen!

    Ich bin stets überrascht, wie viele Spieler NPC schlicht nur ermorden, weil diese Arschlöcher sind. Ein Arschloch zu sein ist kein Verbrechen, das den Tod verdient.



    Wisst ihr wie viele Menschen der Weltbevölkerung ansonsten sterben müssten! Und was ist mit NPCs, die der Auffassung sind der Spielercharakter ist ein Arschloch? Dürfen die dann auch das Urteil vollstrecken?

    Ich probiere halt gerne neue Sachen aus. Dragon Age Origins bietet diese Möglichkeiten.
    Wird es in Veilguard denn noch Dialogtoptionen und Handlungen geben die wenigsten da sind um sie angeboten zu haben einen solchen Charakter zu spielen?

    Mir ist an besagter Szene halt dieser merkwürdige Kontrast an Reaktion sehr aufgefallen. Bella und die Miliz sagen sich einfach "pffft, dann sind wir diesen Nichtsnutz halt los. Jupi!", "Freibier!"
    Während Alistair und Leliana halt nicht begeistert sind.^^
    Dukemon ist gerade online
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