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    Abenteurer Avatar von Thelyron
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Waldstück nahe Thorniara

    Der Weg zurück in die Stadt führte die Gruppe der Novizen und des Ordenskriegers durch den dichten Wald, der sich wie ein schützender Mantel um sie legte. Die Körbe mit den Dunkelpilzen, sorgfältig getragen von den Novizen, raschelten leise bei jedem Schritt, den sie taten. Der Ordenskrieger, Calis, ging einige Schritte voraus, sein Blick wachsam und scharf. Die Stille des Waldes wurde nur durch das gelegentliche Zwitschern eines Vogels oder das Knacken eines Zweiges unter den Füßen der Gruppe unterbrochen.

    Die Sonne stand schon tief, und der Wald war von einem goldenen Licht durchzogen, das sich in den Blättern verfing und den Boden in ein warmes, beruhigendes Licht tauchte. Der Weg, den sie zurücklegten, war schmal und von hohen Bäumen gesäumt, die ihre Äste wie schützende Arme über sie ausbreiteten. Der Duft von feuchter Erde und frischen Kräutern lag in der Luft, während die Gruppe in einem gleichmäßigen Takt ging. Es war ein langer, aber vertrauter Weg zurück nach Thorniara.

    Calis war in Gedanken versunken, und seine Miene war nach wie vor ernst. Die Novizen waren still, wie es von ihnen erwartet wurde. Ihre Schritte waren ruhig, und ihre Blicke glitten immer wieder zu den Körben mit den Pilzen, die sie so sorgfältig gesammelt hatten. Es war eine einfache, aber bedeutende Aufgabe. Ihre Arbeit war vollbracht, und nun galt es, den Auftrag des Feuermagiers Ventros zu erfüllen.

    "Wir müssen uns beeilen." sagte Calis schließlich mit ruhiger Stimme, ohne seinen Gang zu verlangsamen "Der Weg nach Thorniara ist lang, und die Dämmerung bricht bald herein. Der Wald kann nach Sonnenuntergang gefährlich werden."

    Lucan nickte und zog seine Kapuze tiefer ins Gesicht, während Emir besorgt in die Ferne schaute, als ob er die drohende Gefahr bereits sehen konnte. "Es wird ein langer Marsch." murmelte Thelyron. "Aber Meister Ventros wird hoch erfreut sein. Dafür lohnt es sich, etwas zügiger zu laufen!"

    Die Gruppe setzte ihren Marsch fort, der Boden unter ihren Füßen war mit Wurzeln und Steinen durchzogen, doch sie kannten den Weg gut. Die Bäume begannen sich lichter zu verteilen, als sie die Grenze des Waldes erreichten und auf die offene Ebene hinausblickten. Der Wind wehte nun stärker, und die Geräusche der Natur wurden von den entfernten Rufen von Vögeln und den raschelnden Blättern in den Bäumen übertönt.

    Die letzten Meter bis zum Rand des Waldes waren schnell überwunden, doch der Anblick von Thorniara war noch nicht in Reichweite. Der Weg führte weiter entlang eines kleinen Bachs, der sich durch die Landschaft schlängelte, bis sie einen Hügel erklommen, von dem aus sie einen Blick auf die Stadtmauern werfen konnten.

    "Noch ein Stück..." sagte Calis, seine Stimme fest "...dann sind wir zurück in der Sicherheit der Stadt."

    Trotz des bevorstehenden Ziels war der Wald für die Gruppe nach wie vor ein Ort der Stille und des Friedens. Die Anspannung des Tages schien sich hier zu lösen, auch wenn der Weg noch nicht ganz zu Ende war. Der Abend neigte sich dem Ende zu, und die Gruppe setzte ihren Weg fort, bis sie schließlich den letzten Abschnitt des Waldes hinter sich ließen, wo der schmale Pfad sich in die breiten Straßen der Stadt Thorniara ergab.

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    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline
    Die südliche Brücke zum Stewarker Land im Rücken, legte Chala einen schnellen Reiseschritt vor. Ihre Rippe was ausreichend verheilt, ihr Kopf klarer, wenn auch nicht ruhiger, als jemals zuvor. Ihre Entscheidung stand und es würde sie nichts davon abbringen, zu erreichen, was sie sich vorgenommen hatte. Gab es weitere Dinge, die sie bedenken sollte? Gewiss, doch machte sie sich derzeit nicht die Mühe auf sie einzugehen. Es hätte Zeit, bis sie dort ankam, wo sie sich die besten Chancen ausmalte, die Erinnerungen ihrer anderen Teile aufleben zu lassen. Sie hoffte insgeheim, dass sie sie nicht würde zwingen müssen, denn offen gestanden hatte sie keine Ahnung, ob sie die anderen Chalas überhaupt zu etwas zwingen konnte. Seltsamerweise wusste sie so gut wie nichts über ihre anderen Persönlichkeiten.

    Proviant, Waffenöl, Bettrolle, Feuerstein und Zunder, Leinentücher, das Tagebuch, Wurfmesser und das Schwert, zählte Sorgfalt wohl zum vierten Mal alle Dinge auf, die sie dabei hatten.
    Einiges davon hatten sie in Stewark aufstocken müssen, wobei auch das letzte Gold aus ihrem Beutel aufgebraucht worden war. Nun war sie offiziell mittellos und würde auf die eine oder andere Weise an Münzen kommen müssen. Noch hatte sie keinen Bedarf an Zahlungsmitteln und es fanden sich immer andere Wege für sie, um zu bekommen, was sie wollte. Doch es war immer klug sich so viele Optionen wie möglich offen zu halten.
    Wie oft willst du das jetzt noch vor dich hin murmeln?, beschwerte sich Exzentrik, die sich mittlerweile wieder damit arrangiert hatte, nicht mehr die Kontrolle zu haben.
    Fast genüsslich hatte sie sich etwas tiefer in den gespaltenen Geist zurückgezogen und kam nun hervor, um sich über den unnötigen Radau zu beschweren, den Sorgfalt mit ihrer peniblen Art verursachte.

    Narzissmus ignorierte die aufkeimende Diskussion unter den beiden. Sie ignorierte ohnehin seit ihrer Abreise aus Stewark und die Festlegung des nächsten Ziels jegliche Worte ihrer anderen Teile. Es war… schwierig, um es untertrieben zu formulieren. Es gab kein Entkommen vor ihr selbst und so konnte sie nur Zähne mahlend und stoisch dem halbwegs befestigten Weg gen Süden folgen, der sie an der Gespaltenen Jungfrau vorbei in den Orkwald führen würde. Kürzer wäre der Pfad durch das Gebirge gewesen, doch sie hatte am eigenen Leib erfahren, wie schwierig das Orientieren dort oben war und welche Gefahren auf und unter der Erde dort lauerten.
    Der Orkwald war da ihrer Meinung nach das kleinere Übel, insbesondere, da sie vermutete, dass zumindest einige dieser Bestien nicht in ihrem Lager oder wie auch immer sie ihre Heimat nannten, verweilten. Die Trommelklänge im Gebirge und Dracos Bericht über das Treffen mit den Orks taten dieser Entscheidung ihr Übriges bei.

    Um sich von dem andauernden inneren Konflikt abzulenken, war sie dazu übergegangen einen Apfel mit der linken Hand hochzuwerfen und wieder aufzufangen. Geschuldet war diese Geste eher spielerischer Natur nicht etwa ihrer Langweile, sondern dem Versuch sich mehr an die Nutzung ihrer nicht dominanten Hand zu gewöhnen. Zuletzt hatte sie im Weißaugengebrige mit ihren Messern versucht, ebenso präzise zu sein wie mit der rechten Hand. Das jedoch war eher als Misserfolg zu verbuchen, denn die wenigen Male, in denen die Klinge in der morschen Rinde des Übungsziels steckengeblieben war, waren so weit vom anvisierten Punkt gewesen, dass sie ebenso gut daneben hätte werfen können.

    Was machst du da?, fragte plötzlich mit überraschend lauter Eindringlichkeit Naivität und übertönte damit die anderen.
    Selbst Narzissmus erschrak und ließ die gerade herabfallende Frucht an ihren ausgestreckten Fingern abgleiten. Sie sah schon wie der Apfel am Boden in tausende Stücke zerbarst, eine üble Fruchtfleischwunde davontragend. Doch die Götter waren dem süßen Mahl gewogen, denn es landete unbeschadet im blassen Wintergras, welches sich neben der Straße ausbreitete und rollte ein kleines Stück die Neigung gen Meer hinab.
    Mürrisch bückte sich die Aranisaani nach dem Fallobst und trat zurück auf den Pfad.
    „Wenn du es unbedingt wissen musst…“, seufzte sie, weil sie noch immer die erschlagende Neugier der kindlichen Persönlichkeit in sich spürte, „Ich will mit beiden Händen gleichermaßen agieren können. Es wäre im Kampf ein großer Vorteil.“

    Beidhändigkeit?, fragte Sorgfalt mit einem Mal interessiert.
    Klingt viel zu anstrengend, murrte Exzentrik und sank wieder tiefer in den gemeinsamen Geist hinab.
    Die Älteste hat immer gesagt, dass die linke Hand die böse Hand ist und wenn man sie zu oft benutzt, die Geister erzürnt, warnte Naivität.
    Das ist doch albern, tat Sorgfalt diesen Aberglauben ab.
    Doch Narzissmus erkannte eine Möglichkeit, die sich ihr soeben eröffnete.
    „Heißt das, du hast häufig die Linke benutzt?“
    Ja, aber ich hab immer auf die Finger bekommen, erinnerte sich das kindliche Naturell bekümmert.
    „Dann…“

    Ja, was dann? Wie sollte sie sich von diesem einfältigen Teil ihres Bewusstseins erklären lassen, wie sich am besten ihre Linke zu nutzen hatte? Konnte sie ihr Muskelgedächtnis trainieren, wenn sie Naivität die Kontrolle übergab? Doch was, wenn sie dann Schwierigkeiten hätte, wieder die Oberstellung zu erlangen?
    Argh, das ist frustrierend!, dachte sie und vergaß für einen Augenblick, dass die anderen ohnehin jedem ihrer Gedanken lauschen konnten.
    Ich will gar nicht die Kontrolle und auch nicht meine linke Hand benutzen. Dann kommen die Geister und holen mich!, quiekte Naivität und verschwand ebenfalls tiefer ins Bewusstsein.
    Also wohl doch weiter den Apfel werfen und fangen, dachte Narzissmus frustriert und hoffte, dass es nicht ein weiteres Apfeltat gab.

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    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline
    „Der Orkwald“, wisperte Chala und ließ den Blick über das dichte Geäst der winterlich kahlen Bäume streifen.
    So eng standen die Bäume hier, dass man nur wenige Schritt in den Wald blicken konnte und auch, wenn die knorrigen Kronen größtenteils unbelaubt waren, so verirrten sich nur einzelne Sonnenstrahlen bis ganz hinunter auf den unebenen Waldboden, wo gefallene Blätter dem unachtsamen Wanderer den Blick auf herausragende Wurzeln oder knochenbrechende Wasserlöcher verwehrten.
    Da gehen wir doch nicht rein, oder?, fragte Naivität ängstlich und kam dafür sogar aus der Versenkung ihres gemeinsamen Bewusstseins hervor.
    „Wir haben keine Wahl“, erwiderte Narzissmus.
    Dann… bleiben wir doch einfach auf dieser Seite vom Wald.
    „Nein“, wischte sie den von Furcht angetriebenen Vorschlag beiseite und trat mit festem Schritt zwischen die ersten Stämme der dunklen Bäume.

    Achte darauf, wohin wir treten, forderte Sorgfalt.
    „Das weiß ich selbst.“
    Ob sich hier viele Menschen hereintrauen?, fragte sich Empathie und Sorge war in ihren Gedanken zu vernehmen.
    Wen kümmert das? Solange wir die andere Seite unbeschadet erreichen, können die Monster hier drin meinetwegen andere Reisende behelligen, meinte Exzentrik.
    Das kannst du doch nicht ernst meinen!, brüskierte sich die Hilfsbereite.
    Ich meine es immer ernst, wenn es um mich geht, wehrte die andere abschätzig ab.
    „Immerhin darin sind wir einer Meinung“, kommentierte Narzissmus und hielt sich so gut es das Unterholz zuließ an bereits vorhandene Pfade.
    Dass sie mit weitaus mehr Alarmbereitschaft durch diesen finsteren Wald lief, hatte sie einzig ihrem letzten Versuch ihn zu durchqueren zu verdanken. Wäre sie nicht auf die rothaarige Orkin gestoßen, hätte sie wohl niemals die Route über die Berge genommen und wäre wohl weiterhin unbedarft durch diese Gegend gewandert, wann immer es sie nach Norden oder Süden zog.

    Narzissmus?, fragte Sorgfalt nach einer ganzen Weile des angespannten Schweigens.
    „Was?“, fragte sie kurz angebunden.
    Können wir uns unterhalten oder lenkt dich das zu sehr davon ab, die Gegend im Auge zu behalten?
    Offenbar war es der rationalen Persönlichkeit in ihr wichtig, dass sie bereit für dieses Gespräch war und das machte es für Narzissmus noch schwieriger darauf einzugehen. Doch sie wollte auch nicht so wirken, als könnte sie nicht auf sich aufpassen und gleichzeitig einen Dialog mit sich selbst führen, so seltsam das auch klingen mochte.
    „Keine Sorge, ich kann mich umsehen UND sprechen“, knurrte sie ungeduldig, „Was willst du?“
    Zunächst solltest du überlegen, zu wem du so herablassen bist. Ich bin du, wir sind alle du und du bist wir. Wenn du auf uns herabblickst, ist es so, als würdest du auf dich selbst herabblicken, falls du das noch immer nicht begriffen haben solltest, begann Sorgfalt deutlich aggressiver, als Narzissmus es vermutet hätte, was sie wiederum überraschte.

    „Das…“, wollte sie etwas Schnippisches erwidern, doch fand nicht die richtigen Worte, welche der von seltsamer Logik validierten Aussage gerecht wurde.
    Es geht darum, dass du dir die Beidhändigkeit aneignen möchtest. Es würde uns früher oder später alle betreffen, nehme ich an.
    „Wieso sollte es das? Ihr könnt auch alle nicht mit einer Waffe umgehen, ich hingegen schon.“
    Korrekt, aber jetzt bekommen wir alle mit was geschieht, ob wir wollen oder nicht. Außerdem solltest du anfangen weiter zu denken. Was ist mit der Zukunft? Denkst du, jetzt, wo unser zerrütteter Geist Pfade enthält, eingeritzt von Wassermagierin Aniron, über die wir untereinander kommunizieren können, dass es das Ende ist? Siehst du nicht, dass es nur der erste Schritt auf dem Pfad sein könnte, der aus uns Fünf wieder Eins macht?

    Es fiel Narzissmus äußerst schwer zu widersprechen und das missfiel ihr. Doch noch mehr als das, nährten die Worte Sorgfalts einen Keim in ihr. Den Keim der Sorge. Sorge darüber, dass sie sich selbst verlieren könnte, wenn sich die einzelnen Persönlichkeiten wieder zusammenfüge sollten. Der Gedanke war leider nicht so abwegig, denn was zerbrach, konnte oftmals auch wieder geflickt werden. Doch galt das auch für Seelen? Wer würde das wissen und hätten die Wassermagierinnen ihr noch mehr helfen können, wäre sie geblieben? Es waren vor allem solche Fragen gewesen, die in ihr den Wunsch ausgelöst hatten, Abstand zu gewinnen und einen Ort aufzusuchen, an dem sie sich ihrer Optionen bewusst und ihrer Gedanken klar werden konnte.
    Was ich ursprünglich vorschlagen wollte, nahm Sorgfalt den von Narzissmus fallengelassenen Faden wieder auf, Äpfel werfen und fangen wird nicht reichen, damit du dich an die Nutzung unserer linken Hand gewöhnst. Es braucht mehr Stimulation, mehr Übung. Konstant und stetig.
    „Und was soll ich deiner Meinung nach tun?“, fragte Narzissmus mürrisch, während sie sich unter einem niedrig hängenden Ast hindurchschob.
    Nutz immer dann, wenn du die Rechte aus Gewohnheit verwenden willst, deine Linke, war die prompte Antwort.
    So simpel, doch es ergab absolut Sinn. Narzissmus zog eines ihrer Messer und begann es in ihrer linken Hand zu drehen und wenn es nur war, um Sorgfalt für einen Augenblick zu besorgen. Zumindest gab es Chala ein gewisses Gefühl der Genugtuung.

  4. Beiträge anzeigen #204 Zitieren
    Lehrling Avatar von Caarelia
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Caarelia ist offline
    „Oh, Honigkuchen ist nicht wirklich nach meinem Geschmack“, wehrte Caarelia zaghaft ab. Sie musste immer noch an die Tatsache denken, dass Henderson tatsächlich Gehirn zu sich nahm, was sie ziemlich zum Grübeln brachte. Auch, wenn Essen das letzte war, an das sie gerade denken wollte. Henderson wusste wohl, was gut war. Jemand, der auf die geniale Idee kam, Äpfel in einen herzhaften Eintopf zu werfen, würde wohl kaum bei Gehirn falsch liegen.


    Caarelia drehte sich der Magen um. Sie schluckte laut und atmete tief durch. Wenigstens wirkte sich die erkaltete Winterluft wohltuend auf ihre Übelkeit aus.


    „Aber Lord Streifenwind, isst so ziemlich alles. Auch die Sachen, die eigentlich nicht essbar sind“, ergänzte die Diebin, woraufhin sich das Streifenhörnchen auf ihrer Schulter mit vollgestopften Backen und fragendem Blick zu ihr umdrehte. Er hatte tatsächlich alle fünf Kastanien, die Huci ihm gegeben hatte, in seinem Mund verstaut und versuchte sie nun mühsam zu kauen und runterzuschlucken.


    „Haha du bist aber ein kleines verfressenes Wesen, was?“, lachte Huci und lehnte sich dabei an Caarelia an, um Lord Streifenwinds dicke Backe mit dem Zeigefinder zu streicheln.


    Mit erröteten Wangen ließ Caarelia es über sich ergehen, dass Huci sich bei ihr unterhakte, während Henderson der Diebin einen entschuldigenden Blick zuwarf. Caarelia umklammerte das getrocknete Stück Fleisch, das Huci ihr gegeben hatte. Sie hatte noch keine Gelegenheit gehabt, mit Henderson zu sprechen. Über ihre Flucht aus seiner Hütte, oder den Konflikt mit Hempel.


    Die Diebin betrachtete den Abdecker, der glücklich sein getrocknetes Fleisch aß und, seinem Gesichtsausdruck nach, vollkommen sorglos war. Tief im Inneren hoffte sie, dass er das alles schon vergessen hatte, als er sie plötzlich ansah. Blitzschnell wandte Caarelia ihren Blick ab und starrte geradeaus auf den leicht zugeschneiten Waldweg, während Huci ihr mit einer ihrer Geschichten das Ohr abzukauen versuchte.


    „… und so bin ich dann den Ausschlag wieder losgeworden. Hach, Kinder, wie wäre es mit einem Lied?“, fragte Huci, während Caarelia unweigerlich zusammenzuckte. Sie fürchtete, dass ihr Kopf zerbersten würde, wenn sie noch ein Lied hören würde.


    „Oh, ich…ähm“, meldete die Diebin sich zu Wort, woraufhin Huci und Henderson sie gespannt ansahen. „Ich… bräuchte kurz einen Moment Ruhe. Einen Ort der Stille.“



    „Ohh, verstehe“, flüsterte Huci und lehnte sich zu Caarelias Ohr. „Du musst dich mal kurz erleichtern, stimmt’s?“



    „Was?“, fragte die Diebin irritiert, woraufhin die Jägerin ihr nur behutsam auf die Schulter klopfte.


    „Tu‘ dir keinen Zwang an. Wir warten hier. Wurde vielleicht sowieso Zeit für eine kleine Pause“, sagte Huci, während Henderson die beiden Damen nur verwirrt ansah. „Caarelia muss nur mal kurz pinkeln.“



    Sowohl Caarelias, als auch Hendersons Gesicht lief rot an, wobei die Diebin sich nur mit der Handfläche gegen die schmerzende Stirn haute. Sie brauchte nur einen Moment Ruhe, doch die Jägerin hatte es wohl ziemlich falsch verstanden. Huci mochte zwar ein liebes Wesen sein, nur war sie leider noch ein ziemlich taktloses dazu.


    „Bis gleich“, murmelte Caarelia mit hitzigen Wangen und verschwand im Wald.


    „Geh‘ nicht so tief hinein! Wenn dich ein Wolf angreifen sollte, schrei einfach!“, rief Huci der Diebin hinterher, während diese nur ihre schmerzenden Schläfen massierte.
    Caarelia setzte sich auf eine vom Schnee verschont gebliebene große Baumwurzel und atmete tief durch. Sobald sie ein bisschen Ruhe aufgesogen hatte, würde sie sich den beiden wieder anschließen.


    Lord Streifenwind krabbelte aus dem Dutt der Diebin hervor. Er schien endlich die fünf Kastanien verschlungen zu haben und tätschelte mit seiner kleinen Pfote einen von Caarelias Fingern. In der Ferne konnte man Huci ein Lied anstimmen hören, woraufhin die Diebin zur Ablenkung das Pergament hervorkramte, das sie in der Höhle gefunden hatte.


    Sie konnte zwar kein Wort davon lesen, betrachtete aber die Zeichnung der Taverne, als hoffte sie, mehr als das dort erkennen zu können. Die Diebin schloss die Augen, seufzte ausgiebig und öffnete ihre Augen wieder, nur um ein Scavenger-Junges direkt vor ihrem Gesicht zu erblicken.


    Vor Schreck schrie Caarelia kurz auf, woraufhin das Scavenger-Junge ebenfalls aufschrie und nach dem Pergament schnappte.
    Caarelia riss die Augen auf. Wie war das Tier überhaupt so schnell zu ihr gelangt?
    Das Junge zog an dem Pergament und Caarelia gab ein wenig nach. Sie wollte auf keinen Fall riskieren, dass das Papier riss und es dadurch vielleicht unbrauchbar wurde. Schließlich hieß es dort, dass es in der Taverne vorgezeigt werden sollte.


    „Lass los“, forderte die Diebin mit gepresster Stimme, woraufhin der Scavenger nur noch weiter daran zog. Das Tier schloss vergnügt die Augen.


    „Das ist kein Spiel, lass los!“, forderte Caarelia erneut, woraufhin selbst Lord Streifenwind helfen wollte. Flink kletterte er auf den Kopf des Scavengers und versuchte mit seinen kleinen Pfoten dessen Schnabel zu öffnen. Erfolglos.


    Caarelia ließ sich schon fast von dem Tier mitziehen, als ein zischendes Geräusch ertönte und mit einem Mal ein Pfeil im Kopf des Scavengers steckte. Die Diebin betrachtete es geschockt, als das Tier langsam zu Boden ging. Lord Streifenwind, starr vor Streck, lag wie ein kleines Brett auf dem Boden. Caarelia sammelte ihn auf und betrachtete Huci, die grinsend auf sie herabsah.


    „Prima! Proviant“, trällerte die Jägerin zufrieden, während Caarelia nur fassungslos von ihr zu dem Jungtier blickte. Mit einem Mal waren ihre Kopfschmerzen wie weggefegt. Schnüffelpfote beschnupperte das Scavenger-Junge neugierig, während Henderson behutsam das Pergament aus dessen Schnabel zog.


    „Bitteschön“, sagte der Abdecker, als er Caarelia das eingerissene Pergament mit einem Lächeln reichte. Wie fremdgesteuert nahm Caarelia das Papier entgegen und verstaute es, während Huci den jungen Scavenger zusammenband und ihn sich über die Schulter warf.


    „Lasst uns weitergehen. Zum See ist es nicht mehr weit“, schlug Huci vor und hakte sich wieder bei Caarelia unter. Die Diebin, immer noch unter Schock von dem plötzlichen Tod des Jungtieres, setzte einen Schritt nach vorne und erschrak, als sie auf etwas trat. Ein lautes Knack-Geräusch hallte durch den Wald, das der Diebin durch Mark und Bein ging.


    „Das gibt es ja nicht“, bewunderte Huci erstaunt und bückte sich nach unten. „Eine Fleischwanze! Du ziehst das Fleisch ja magisch an! Wie machst du das nur?“



    Caarelia sah der noch zuckenden Fleischwanze nach, der Henderson noch den Gnadenstoß gab. Heute war wohl kein guter Tag, um ein Tier in der Nähe der Diebin zu sein. Und als ob Lord Streifenwind das genauso sah, kletterte das Streifenhörnchen in Hucis Umhang, in der Hoffnung, dass er so nicht von ihren Pfeilen getroffen wird.

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    Szieeeeh Fooood!  Avatar von Drakk
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    Im Wald südlich der gespaltenen Jungfrau

    Funken stiegen empor als der Nordmann ein Stück Holz ins Feuer warf. Langsam ließ er sich wieder auf einen kleinen Holzstamm nieder den er als Sitzgelegenheiten nutzte. Ruhig drehte er ein Stück Fleisch herum das auf einen Stein neben dem Feuer lag und langsam von der Hitze der Flammen gegart wurde.

    Drakk lehnte sich zurück, nahm einen kräftigen Schluck Wein aus seinem Trinkschlauch und schloss die Augen. Wie lange war er schon hier draußen? Wochen, Monate? Er wusste es nicht mehr wie lange er nun in der schon in der Wildnis war. Lange war er umhergewandert ehe er diesen Felsvorsprung gefunden hatte.

    Ihm war nur eins klar geworden - er war alt geworden. Noch war er ein fähiger Krieger, aber er hatte gemerkt das er nicht mehr so schnell war wie früher. Ein Großteil seines Körpers schmerzte und sein Gehör war auch nicht mehr so fein wie früher.
    Kurz musste der Veteran schmunzeln - es kam wahrlich nicht allzu oft vor das Menschen wie er dieses alter erreichten, immerhin hatte er schon mehr als 50 Winter erlebt, da waren ein paar Schmerzende Knochen und andere Abnutzungserscheinungen kein Überraschung mehr. Das schmunzeln verging ihm als er an die anderen dachte, diejenigen die mit ihm in den Kampf gezogen waren und die er seit Jahren nicht gesehen hatte - Ferox, Redsonia, Taeris, Colodis und all die anderen. Einige waren vielleicht noch am Leben, viele aber vermutlich schon Tod.

    Das war das einzige sichere in Leben - ein jeder würde am Ende vor seinen Ahnen stehen.
    Mit seinem Dolch Schnitt er das Fleischstück in Streifen und machte sich daran sein letztes Mahl in der Wildnis zu verspeisen. Sein Ziel war Stewark, zurück zu seinen Pflichten, sein Ausflug in die Wälder hatte lange genug gedauert.

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    Lehrling Avatar von Henderson
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    Silbersee - vom Kreislauf der Natur

    Die kleine Reisegruppe kam gut voran und erreichte den Silbersee zur Mittagszeit. Wenn sie die Geschwindigkeit halten konnten und es zu keinen unerwünschten Zwischenfällen kam, sollten sie noch vor Sonnenuntergang die „Gespaltene Jungfrau“ erreichen. Henderson freute sich schon auf die gemütliche Atmosphäre im Gasthaus und ein warmes Bett zum Schlafen. Im Zelt von Huci und Arvid hatte er kaum noch ein Auge zumachen können und so setzte auch ihm die Müdigkeit allmählich zu.

    „Hier ist es doch schön“, meinte Henderson, als sie einen sandigen Uferabschnitt erreichten, von dem aus sie einen guten Überblick über den See und die umliegende Wildnis hatten. Jeder bekam eine Aufgabe; Caarelia sollte sich um das Feuer kümmern, Henderson rupfte den erlegten Scavenger und Huci wollte unbedingt noch ihr Glück an der Angel versuchen.
    „Dann gibt es heute Abend noch lecker Lachs!“, rief sie und stürmte ans Ufer, als wollte sie die Fisch mit bloßen Händen aus dem See greifen. Wie die Bärin auf ihrer Schulter …
    Dabei hatten sie eigentlich mehr als genug Proviant dabei und brauchten nicht noch zusätzlichen Fisch, aber wenn sich die resolute Jägerin einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, war es schwer, sie von diesem Kurs abzubringen. Dafür fehlte zumindest Henderson die Energie und Arvid womöglich auch.

    Er setzte sich auf einen kleinen Felsen und begann mit der Verarbeitung des erlegten Vogels. Die Federn des Scavengers waren noch relativ kurz und flaumig. Sie würden sich kaum als Schreibfedern eignen, aber zum Ausstopfen eines kleinen Kissens reichte es allemal. Die Krallen des Laufvogels legte Henderson zu der großen, fetten Fleischwanze, die Caarelia zertreten hatte. Gut durchgeröstet und in eine leckere Marinade getaucht schmeckte beides nicht übel. Manche Jäger hatten auch Verwendung für den Schnabel der Tiere, doch dieses Exemplar war noch jung und weich und Hucis Pfeil hatte ihm nicht nur den Schädel durchbohrt, sondern auch den Schnabel zerbrochen. Dafür hatte selbst Henderson keine Verwendung.

    Nach einer ganzen Weile, in der Henderson nur umgeben von winterlicher Stille seinen Geist entspannen und sich gänzlich auf das Zubereiten des Mittagessens konzentrieren konnte, kehrte Caarelia mit einem großen Stapel Äste aus dem Wald zurück. Neugierig aber unauffällig beobachtete Henderson sie beim Herrichten des Lagerfeuers. Selbst Lord Streifenwind hatte einen kleinen Zweig im Maul und legte ihn zum restlichen Holzstapel, den Caarelia sorgfältig aufschichtete. Henderson warf ihr aus seinem Vorratssack seine Zunderbüchse zu, die sie geschickt auffing. Es dauerte ein paar Augenblicke, aber es gelang ihr schließlich, ein feines, kleines Feuer zu entzünden. Der Abdecker nickte ihr mit einem stolzen Lächeln zu. Das hatte sie gut gemacht. Irgendwie hatte Henderson das dieser zarten Gestalt gar nicht zugetraut, aber sie belehrte ihn eines Besseren.

    Henderson spießte die Fleischstücke auf ein paar lange Äste auf und steckte diese in den sandigen Boden um das Feuer herum. Auch die Fleischwanze wurde auf diese Weise gebraten, aber sie brauchte nicht ansatzweise so lange, bis sie durch war. Für manche Köche galten Fleischwanzen daher als appetitanregende Vorspeise. Henderson bemerkte, wie Caarelia ihn skeptisch dabei musterte, wie er das dicke Fleischstück aus dem Panzer des Insekts pulte.
    „Komische Mahlzeit, oder?“, sagte er und schmunzelte. „Ich hatte einen Großcousin, der mich einst auf den Geschmack von Fleischwanzen gebracht hat, weißt du? Seine Familie war sehr arm, aber man wusste sich zu helfen. Mit Reis und Pilzen geben sie ein vorzügliches Ragout ab.“
    Er drehte ein paar der Fleischspieße um und achtete darauf, wohin der Rauch wehte. So ein köstlicher Duft lockte nicht selten Futterneider an.
    „Ich muss mal eine Lanze für die armen Fleischwanzen brechen, denn ihren schlechten Ruf haben sie wirklich nicht verdient. Man findet sie überall da, wo Müll und Aas herumliegt. Sie sind so etwas wie die Aufräumtruppe des Waldes. Ohne sie würde es überall nach Tod und Verderben riechen und Menschen und Tiere würden reihenweise krank werden. Eigentlich machen sie den gleichen Job wie ich.“ Henderson lachte bei dem Gedanken. „Allerdings werden sie noch schlechter bezahlt als ich!“
    Dann nahm er sich ein Messer zur Hand und spaltete das kleine Stück gebratenes Wanzenfleisch entzwei. Er wollte es Caarelia zumindest mal angeboten haben.

    „Wenn man sein Leben lang im Wald verbringt … so wie Huci und ich, dann wird man pragmatisch, weißt du? Den Scavenger hätte sie nicht töten müssen, aber was wäre gewesen, wenn er nach seinen Eltern geschrien hätte? Dann wären wir womöglich selbst zu Vogelfutter geworden. Fressen oder gefressen werden, das ist letztlich alles, worum es geht, und jeder spielt eine Rolle in dem Kreislauf des Lebens, sei es die Fleischwanze, der Scavenger, du oder ich.“
    Ein empörtes Fiepen ließ Henderson aufhorchen.
    „Du natürlich auch, Lord Streifenwind. Ohne tierische Förster wie dich würde es viel weniger Bäume und Sträucher geben. Jede Frucht und jede Nuss, die er in seinen Futterverstecken vergisst, kann zu einer neuen Pflanze heranwachsen.“

    Henderson liebte es, über den Kreislauf der Natur zu philosophieren. Es gab ihm immer das Gefühl, selbst Teil eines größeren Ganzen zu sein.

    „Das Wichtigste ist, dass wir die Gaben achten, die die Natur uns schenkt und jedes Leben respektieren, das wir nehmen, um unser eigenes Überleben zu sichern.“

    Kaum hatte er ausgesprochen, spürte er, wie etwas Kaltes und Glitschiges direkt in sein neunmalkluges Gesicht geklatscht wurde. Er schreckte hoch und purzelte beinahe rückwärts ins Wasser. Huci stand über ihm und krümmte sich vor Lachen.
    „Hahahaha! Das war meine berüchtigte Lachsklatsche! Du bist immer noch so verträumt wie früher, Hänno!“
    Grummelnd richtete sich der Abdecker auf und spießte den Fisch ebenfalls auf einen Stock.

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    Lehrling Avatar von Thorek
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    Thorek ist offline

    Waldstück nahe Stewark

    Thorek zog weiter in die Tiefe des Waldes, stets wachsam, ob sich irgendwo Spuren von Wildtieren zeigten. Er kannte dieses Gebiet in groben Zügen, doch hinter jedem Strauch und jedem Baumstumpf konnte sich eine neue Fährte verbergen. An einigen Stellen erblickte er die charakteristischen Abdrücke von Hasenpfoten im weichen Waldboden oder leichte Kratzspuren, die ein Fuchs hinterlassen haben mochte. Er beschloss, weitere Fallen auszulegen, in der Hoffnung, dass das Kleinwild hier zahlreich genug war, um dem Fleischer später doch noch etwas anbieten zu können.

    Mit geübtem Blick wählte er Stellen in der Nähe kleiner, feuchter Senken oder an den Rändern von Wildpfaden, wo Tiere häufig entlangliefen. Dort öffnete er behutsam das Moos und das Unterholz, platzierte seine Fallen und tarnte sie mit sorgfältig zusammengesteckten Zweigen und Laub. Jeder Handgriff saß; das war eine Routine, die Thorek sich im Laufe vieler Jahre in der Wildnis angeeignet hatte. Er klopfte sich den Waldboden von den Knien, als er fertig war, und führte seinen Weg weiter.

    Als die Sonne ihren höchsten Punkt erreicht hatte und der Tag merklich voranschritt, beschloss Thorek, nach einer geeigneten Stelle für ein provisorisches Lager Ausschau zu halten. Er fand schließlich eine kleine, geschützte Lichtung, umsäumt von dichten Sträuchern, deren dichtes Laub einen natürlichen Windschutz bot. Ein umgestürzter Baum lag quer am Rande der Lichtung und würde ihm als Sitzgelegenheit dienen.

    Er durchstreifte die nähere Umgebung, um Brennmaterial zu sammeln. Zuerst suchte er nach totem Holz, das er in unterschiedlichen Größen zusammenklaubte: dünne Zweige für den Anfang des Feuers, dickere Äste, die später die Glut am Leben erhalten würden. Er achtete darauf, nur trockenes Holz mitzunehmen, das nicht zu sehr von Moos bedeckt oder von Feuchtigkeit durchzogen war. Mit seiner Hand befreite er die Stücke von Schmutz und Laub, bevor er sie auf einen wackeligen Stapel lud. Zusätzlich suchte er nach trockenen Rindenstücken oder morschen Zweigen, die ihm als Zunder dienen konnten.

    Zurück auf der Lichtung errichtete Thorek eine kleine, flache Feuerstelle. Mit Steinen, die er am Waldrand fand, umrandete er sie, um die Flammen unter Kontrolle zu halten. Anschließend schichtete er das dünne Geäst in Pyramidenform auf und ließ darunter etwas Zunder frei liegen, damit er es später anzünden konnte. Zufrieden betrachtete er sein Werk: Hier würde er rasten und die Zeit abwarten, während seine Fallen ihrer Aufgabe nachkamen.

    Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und griff dann in seinen Beutel, um einen Apfel hervorzuholen, den er noch vom Bauernhof hatte. Mit ruhigen Bewegungen zog er sein Messer und schnitt die Frucht in gleichmäßige Spalten. Die saftigen Stücke schmeckten angenehm süß, ein willkommener Kontrast zum harzigen Duft des Waldes. Während er still auf dem umgestürzten Baumstamm saß und an den Apfelstücken kaute, lauschte er den Geräuschen des Waldes – dem Rascheln von Blättern und dem gelegentlichen Flattern von Vogelschwingen.

    Geduldig wartete Thorek darauf, dass die Zeit verstrich und einer seiner Fallen vielleicht ein Tier zum Opfer fiel. Zwar hatte das Wildschwein am Morgen entkommen können, doch der Tag war noch nicht vorbei. Mit jedem Biss in den Apfel verspürte er eine wachsende Zuversicht: Dies war seine Welt, die Wildnis, und auch wenn das Jagdglück sich nicht erzwingen ließ, hatte er schon oft erfahren, dass Beharrlichkeit am Ende belohnt wurde.

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    Lehrling Avatar von Thorek
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    Waldstück nahe Stewark

    Thorek verweilte einige Zeit auf dem umgestürzten Baumstamm, lauschte dem Rauschen der Blätter über ihm und ließ den Wald auf sich wirken. Die Stille, nur unterbrochen vom gelegentlichen Zirpen einer Grille oder dem Flügelschlag eines Vogels, beruhigte ihn. Er genoss den leichten Wind, der durch das dichte Laub strich und die Schatten auf dem Waldboden in sanfte Bewegung versetzte. Immer wieder fiel sein Blick in Richtung der Fallen, die er in einiger Entfernung aufgestellt hatte, doch er zwang sich zur Geduld. In seiner Erfahrung als Jäger wusste er, dass Hektik selten etwas Gutes brachte.

    Irgendwann, als die Sonne ihren Lauf Richtung Mittag nahm, beschloss er, seine Fallen zu überprüfen. Er erhob sich lautlos, ließ das restliche Holz, das er als Brennstoff gesammelt hatte, am provisorischen Lagerplatz zurück und schlich sich tiefer in den Wald. Mit jedem Schritt achtete er darauf, Zweigen und knisterndem Laub auszuweichen, um kein unnötiges Geräusch zu verursachen.

    Zuerst stieß er auf eine Falle, die leer geblieben war – lediglich ein paar zerdrückte Blätter ließen erahnen, dass hier etwas kurz vorbeigeschaut hatte. Thorek zuckte nur mit den Schultern. Auch das gehörte zur Jagd dazu. In der nächsten Falle jedoch zappelte etwas zwischen den Ästen und dem Tarnmaterial: ein Hase, der in seiner Panik versuchte, sich loszureißen. Thorek betäubte das Tier rasch mit einem kontrollierten Schlag, um es nicht unnötig leiden zu lassen, und löste es aus der Falle.

    Auch eine zweite Falle war erfolgreich gewesen – ein weiterer Hase war hinein geraten und bereits verendet. Thorek hob das Tier behutsam an, vergewisserte sich, dass die Falle intakt blieb, und sammelte seine Beute ein. Zufrieden, aber nachdenklich, machte er sich auf den Rückweg zu seinem Lager. Er wusste, dass dies ein kleiner Erfolg war, auch wenn der Fleischer sicher mehr Wild bevorzugen würde als nur zwei Hasen. Dennoch hatte er nun etwas, womit er seine Zuverlässigkeit unter Beweis stellen konnte.

    Wieder an der Lichtung angekommen, legte Thorek die Tiere vorsichtig auf ein vorbereitetes Stück Leinen, das er aus seiner Tasche gezogen hatte. Dort, im Schutz der Sträucher und nahe dem geplanten Lagerfeuer, würde er sie weiterverarbeiten. Zunächst prüfte er, ob die Tiere sauber gefangen waren: kein zu großer Schaden, keine unnötigen Wunden, die das Fleisch beeinträchtigen könnten. Dann nahm er sein Jagdmesser zur Hand, um sie fachgerecht zu häuten und auszunehmen – so, wie er es seit Jahren gelernt hatte.

    Zuerst durchtrennte er die Felle an den Hinterläufen mit einem präzisen Schnitt und zog die Haut Stück für Stück ab. Darauf achtete er besonders, damit die Pelze möglichst unversehrt blieben – sie ließen sich später vielleicht noch verkaufen oder tauschen. Anschließend öffnete er den Bauchraum der Hasen und entfernte sorgfältig die Innereien. Er nutzte einen kleinen Beutel, um die brauchbaren Teile aufzubewahren. In manchen Gegenden wurden Leber oder Herz geschätzt – so vielleicht auch in Stewark. Thorek aber hatte für sich entschieden, nur das zu nehmen, was er wirklich verkaufen oder selbst verwerten konnte.

    Er spülte das Messer kurz in einer kleinen Wasserflasche, die er mit sich führte, um Blutreste zu entfernen, und wischte es dann an einem sauberen Tuch trocken. Das Fleisch legte er auf ein separates Stück Stoff, damit es vor Schmutz geschützt blieb. Es war wichtig, dass die Hasenkadaver so vorbereitet waren, dass der Fleischer sie mühelos weiterverarbeiten konnte. Thorek wusste, dass ein schlechtes Ausnehmen oder unordentliches Häuten den Verkaufswert erheblich mindern konnte.

    Nachdem er mit beiden Tieren fertig war, ordnete er das Fleisch und die abgezogenen Felle nebeneinander. Einen Moment betrachtete er sein Werk und war zufrieden, dass er alles nach bestem Wissen und Gewissen erledigt hatte. Er beschloss, noch ein wenig zu bleiben, um zu sehen, ob sich später vielleicht weiteres Wild in seinen Fallen verirrte. Ein zusätzliches Stück Fleisch würde dem Fleischer sicher mehr gefallen – und Thorek konnte jeden zusätzlichen Lohn gut gebrauchen.

    Im Schein des entfachten Lagerfeuers griff Thorek in seine Ledertasche und holte einen weiteren Apfel hervor. Mit seinem sauber abgewischten Jagdmesser schnitt er das Obst in kleine Spalten und verspeiste sie nach und nach, die Süße genießend. Während er darauf wartete, dass die Zeit verstrich und vielleicht noch ein Tier in seine Fallen geriet, ließ er den Blick über die Waldlichtung schweifen. Der Wind raschelte durch die Blätter, und vom fernen Horizont hallte das Krächzen einer Krähe herüber.

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    Lehrling Avatar von Caarelia
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    Caarelia und Lord Streifenwind zuckten zeitgleich zusammen. Hucis laute und plötzliche Lachsklatsche hatte die Diebin glatt aus ihrer Trance gerissen. Sie hatte ja keine Ahnung gehabt, dass Henderson so tiefgründig sein konnte! Sie hatte ihn völlig falsch eingeschätzt. Hinter der Fassade eines Abdeckers, der abgelegen im Wald wohnte, verbarg sich ein wahrer Philosoph und Connaisseur!
    Grummelnd richtete Henderson sich auf und spießte den Lachs auf einen Stock. Das hätte wirklich was gegeben, wenn der Abdecker doch tatsächlich ins Wasser gefallen wäre.
    „Hier, für dich“, sagte Huci mit einem Grinsen, das von einem Auge zum anderen reichte. „Hänno wird ihn dir sicherlich köstlich zubereiten.“ Huci zwinkerte Caarelia zu, die sie nur verwirrt ansah.
    Die Diebin nahm den Lachs, den Huci ihr glücklicherweise nicht ins Gesicht geschleudert hatte, entgegen und nickte. Henderson kämpfte derweilen mit Schnüffelpfote, der ganz vernarrt darin war, das Gesicht des Abdeckers abzuschlecken.
    „Kommt mit mir, meine tierischen Begleiter! Holen wir meine restliche Ausbeute“, schlug Huci vor und klatschte in ihre nassen Hände. Schnüffelpfote ließ augenblicklich von Henderson ab, der dankbar aufatmete, während Lord Streifenwind Caarelia unsicher ansah.
    „Geh‘ schon“, flüsterte sie ihrem pelzigen Freund zu, der schließlich Huci und Schnüffelpfote folgte.
    „Sie hat die Fische dann wohl tatsächlich mit den Händen gefangen“, sagte Caarelia halb anerkennend, halb verwundert und betrachtete die glasigen Augen ihres Lachs‘.
    „Immerhin hat sie die Fische dieses Mal nicht mit dem Mund gefangen“, kommentierte Henderson, nachdem er sich sein Gesicht wieder trockengerieben hatte. Caarelia starrte den Abdecker mit aufgerissenen Augen an, doch er konnte nur nicken.
    Die Diebin musste unweigerlich anfangen zu schmunzeln. Der Gedanke an eine wilde Huci mit einem Lachs im Mund verwandelte ihr Schmunzeln schließlich in ein leises Lachen, das auch Henderson ansteckte.
    „Waff ift fo wiftzig?“, fragte Huci, die plötzlich mit einem Lachs im Mund und zwei weiteren Fischen in den Händen hinter ihnen stand. Caarelia und Henderson lachten drauf los.
    „Huci, wer soll das denn alles essen?“, fragte Henderson erstaunt, aber gleichzeitig auch entsetzt, als die Jägerin vier weitere Fische vor ihm ablud. Selbst Schnüffelpfote hatte noch einen Fisch im Maul. Lord Streifenwind hatte Nüsse in seinen Backen transportiert, die er vermutlich im nächsten Moment verschlingen würde.
    „Na, wenn ihr nicht wollt, dann nehme ich sie“, grinste die Jägerin motiviert und rieb sich den Bauch.
    ***
    „Mensch Hänno, da hast du uns aber wirklich ein Festmahl zubereitet“, sagte Huci und klopfte Henderson dabei so heftig gegen die Schulter, dass er ins Wanken geriet.
    Der Arme bekommt es aber immer von ihr ab, dachte Caarelia mitfühlend, als Lord Streifenwind es sich in ihrem Dutt bequem machte. In der Zeit, in der sie nun zu Dritt unterwegs waren, konnte Caarelia vier (vermutlich liebevoll gemeinte) Schläge, drei Tritte und die Lachsklatsche vermerken. Die Jägerin ging mit Caarelia nicht so um, worüber die Diebin auch ganz froh war.
    Und jetzt, da Caarelia gesehen hatte, dass Huci alleine vier Fische verspeist hatte, wusste sie nun endlich, woher die Jägerin ihre Energie zog.
    „Oh, da vorne ist es schon!“, rief Huci aufgeregt, woraufhin Schnüffelpfote ein freudiges Bellen ausstieß. „Oh Kinder, heute Abend wird getrunken!“
    Die Jägerin stieß Caarelia sanft, aber motivierend mit dem Ellenbogen an. Die Sonne sank langsam, aber sicher hinab und hinterließ den Himmel in einem bunten Farbenspektakel, welches Caarelia in diesem Moment nicht beeindrucken konnte. Sie sah sich gerne den Himmel bei Sonnenauf- oder untergang an.
    Doch ihr wild klopfendes Herz und das ungute Gefühl in der Magengegend, zerrten an ihren Nerven. Wer würde sie dort wohl erwarten? Welche Wahrheit würde sie erfahren?
    Mit einem Mal kamen sie vor der Taverne zum Stehen. Das war also die „Gespaltene Jungfrau“. Caarelia rief sich die Zeichnung auf der Karte, die sie in der Höhle gefunden hatten, ins Gedächtnis und schluckte laut.
    Mit einem Mal spürte die Diebin eine Hand auf ihrer Schulter. Sie sah zu Henderson hinauf, der ihr nur mit einem freundlichen Lächeln zunickte. Die Diebin zuckte mit den Mundwinkeln, während Huci sich bei ihr unterhakte.
    „Keine Sorge, Kleines“, versuchte die Jägerin Caarelia zu beruhigen. „Wir passen schon auf dich auf. Und hey, wenn ich später genug getrunken habe, zeige ich dir vielleicht noch mein anderes Tattoo. Das ist an einer so speziellen Stelle, dass noch nicht mal Hänno es kennt.“
    Der Abdecker horchte auf und zog verwundert die Augenbrauen zusammen, während Huci sich ins Fäustchen lachte.
    Caarelia atmete noch ein Mal tief durch, ehe sie nach dem alten abgewetzten Türknauf griff.

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    Ehrengarde Avatar von Berash
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    Berash ist offline
    Berash rannte. Erneut. Seit er in Toshoo aufgetaucht war bestand sein Leben irgendwie nur noch aus Rennen. Gut, das war vielleicht etwas überzogen dargestellt, aber irgendwie fühlte es sich so an. Erst war er mit Ornlu zusammen in den Sumpf gerannt auf der Jagd nach dieser geisterhaften Frau, jetzt rannten sie wieder hinaus.
    Der Assassine hatte kaum Zeit gehabt seine Sachen zu packen, als er auch schon der ätherischen Elster nachjagdte, welche der Druide gerufen hatte.

    Natürlich war der alte Wolf ihm schon um einige Meter vorraus gewesen, bis Berash alles zusammen gesammelt hatte und sich der Rennerei anschließen konnte. Der war das vermutlich auch gewohnt. Und außerdem hatte der Druide einiges an Kräften sparen können, bevor er in den Kampf eingegriffen hatte.
    Berash war immer noch ausgelaugt von der zehrenden Kraft dieser untoten Magierin. Erneut hatte sie versucht ihm seine Kraft zu nehmen, doch wie beim letzten Mal war Ornlu dazwischen gegangen. Und auch wenn der Weißhaarige es vermutlich nicht zugeben würde, es hatte etwas bewundernes an sich gehabt wie Ornlu sich mit der Geisterfrau gemessen hatte. Berash konnte nur hoffen, dass er selbst irgendwann so gut wurde wie der Druide.

    Keuchend blieb Berash stehen, stützte die Hände auf die Knie und versuchte mühsam wieder Luft zu holen. Beliar, er wurde zu alt für diese Scheiße!
    Doch lange blieb ihm nicht um wieder zu Atem zu kommen. Keckernd flatterte die geisterhafte Elster wieder heran, nachdem sie bemerkt hatte, dass der Assassine ihr nicht hinterher gekommen war. Aufgebracht schlug sie mit den Flügeln direkt vor seiner Nase, während der Schnabel auf und zu ging und ihn ausschimpfte. Zumindest kam es ihm so vor. Er verdrehte die Augen, trank hektisch einen Schluck Wasser und machte sich dann wieder auf den Weg dem Druiden zu folgen. Ein phärenhaftes Meckern und Schimpfen der halb ätherischen Elster begleitete ihn.

    Irgendwann hatte der Assassine die Sümpfe verlassen und war in Richtung Bergkette gekommen. In der Ferne glaubte er zu erkennen, wie Ornlu schnell wie eine Spinne die Felswand hinauf kletterte. Berash stöhnte gequält auf. Jetzt auch noch da hinauf kraxeln? Wie, bei Beliars eisiger Unterwelt, sollte er das denn noch schaffen?
    Wer oder was diese hässliche Geisterfrau auch gewesen war, Berash hasste sie in diesem Moment aus tiefstem Herzen.
    Wieder wurde er von der Elster ausgeschimpft, konnte sich förmlich vorstellen wie sie ihn eine lahme Schnecke nannte, welche sie zum Frühstück verspeisen würde (wenn sie denn einen richtigen Körper gehabt hätte). Berash schulterte seine Waffen und machte sich an den Aufstieg zu dem Plateau, auf welchem der Druide verschwunden war. Mit seinen eisig blauen Augen versuchte er einen halbwegs einfachen Weg hinauf zu finden.
    "Das kann ja was werden..." murmelte er noch, bevor er sich daran machte dem Druiden zu folgen.

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Bergplateau links vom Orkwald. Nahe der Küste. - Das Lied der Wassermagierin #13

    Schweiß floss von seinen Schläfen und schuf mit der kühlen Luft, die vom Meer kam, eine angenehme Kühle auf der Haut.
    Seine Lungen zogen die Luft wie ein Blasebalg ein und versuchten das auszugleichen was sein Organismus gerade an Sauerstoff benötigte. Ein Höllenlauf über Berg und Tal. Nur um die Geisterfrau nicht zu verlieren und sie nun hier kurz vor dem nächsten Hang vorzufinden.
    Das Muster glich sich. Der Druidenstab steckte im Boden, das Skelett lag direkt daneben und wieder war da dieser Ring aus schwarzen Flammen, wenn man sich näherte.

    “Was ist dir geschehen?”, dachte der Druide und lauschte. Er hörte die Brandung westlich von hier. Er hörte einen Kauz und Riesenratten im Waldstück das sich den ganzen Hang hinauf erstreckte und spürte die Nähe des schwarzen Felsen - des Karrek - im Osten.
    Doch von Süden kommend hörte er eindeutig Berash. Wie ein Mann, der schon lange nicht mehr so viel Kilometer über Berg und Tal gelaufen war. Die Elster löste sich auf, als sie auf Ornlu Schulter landete und er lenkte seine Lichtkugel ein wenig mehr zwischen sie beide am Boden.
    Unnötige Aufmerksamkeit wollte er nicht auf sie ziehen.

    “Dasselbe wie letztes Mal.”, sagte er kurz und knapp und ließ Berash erst einmal ankommen. Er ließ die Lichtkugel zum Hang schweben, wo Bäume und Büsche den Anfang des Waldstückes beschrieben. Es war ein Wald wie im Orkwald selbst. Tief, dunkel, düster und womöglich mit seinen eigenen Gefahren. Vielleicht gehörte dieser sogar zum Orkwald, wenn man es nicht zu eng mit natürlichen Grenzen wie Klippen oder steilen Berghängen sah.
    Der Druide zeigte dahin und sie schritten zum Waldrand.

    “Wir richten uns hier ein…Moment.”, sagte er und kniete ab, um seine Finger in das Erdreich zu bohren.
    Seine Magie strömte stark auf und ließ Wurzeln hervor kommen. Wenige dick, viele dünn und sie alle wuchsen an zu einem Geflecht das auf Augenhöhe kam und sich dann wie eine halbe Kuppel dann im Boden verankerte. Ornlu erhob sich rief mit seiner Magie das fast Tote und entfachte ein Rascheln, Knacken und Räuseln, das vom Waldboden kam. Ein Teppich aus Laub und kleinem Geäst legte sich über das Geflecht und Ornlus Magie versiegte.

    “Das konnte ich schon als Druidenlehrling gut. Es wird uns Schutz vorm Wind geben und wir können ein Feuer riskieren. Da ein Lager auf der Grasebene aufschlagen ist dumm, so nah am Orkwald und vermutlich wird dort auch noch Wild und Scavenger umher ziehen. Wer weiß. Es ist hier recht abgelegen. Zugegeben nach hinten hin sehen wir nichts. Aber darum kümmere ich mich noch. Du gräbst jetzt eine Mulde. Dann machen wir darin ein kleines Feuer. Groß genug, um zwischen uns zu brennen.”, wies der Jäger an und setzte sich erst einmal in seinen Bereich. Zugegeben es könnte geräumiger sein und hier und da regnete es noch Erde, Ungeziefer und lose Blätter hinab. Aber das würde sich schon beruhigen.

    “Was sagt dir die Lektion des Platzregens? Kennst du sie?”, fragte Ornlu und Berash schien zu überlegen.
    “Ein Krieger von vielen Wintern ging einmal durch ein kleines Dorf, wie man es überall kennt. Die Menschen starrten ihn an und fragten sich, wer er sei. Er aber ging seinen Weg und schaute kurz auf zum Himmel. Dunkle Wolken zogen auf und ein Platzregen setzte ein. Die Menschen um ihn rannten eilig in ihre Hütten, um nicht noch mehr durchnässt zu werden....", erzählte Ornlu und starrte in die Leere der Nacht.
    "...der Krieger ging einfach weiter. Für ihn war es natürlich im Regen nass zu werden. Mit unbewegtem Geist wurde er bis auf die Haut durchnässt und verließ das Dorf. - Du als Mensch, der so lange als Krieger gelebt hat. Wie würdest du sein Handeln deuten? Was würdest du daraus für dich schließen?”, fragte der Druide und malte das Symbol für das heutige Wächtertier auf den Boden.
    Geändert von Ornlu (01.03.2025 um 15:27 Uhr)

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    Schwertmeister Avatar von Onyx
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    Bluttal

    Das Bluttal. Onyx fühlte sich hier wohl. Es war nicht Heimat, aber sowas wie ein Ort, an dem man sich eine Auszeit nahm. Man ging auf die Jagd, lebte in seinem Lager und erdete sich wieder. Onyx war hier schon viele Male. Mal allein, mal im Jagdkommando. Viele Erinnerungen hatte er an dieses Tal, das so viel Blut, aber auch so viel Leben gesehen hatte und sah.

    Der Hüne widmete Turya ein paar Blicke, da sie immer noch in Gedanken in der Burg war und wohl schon alle massakriert hatte. Er stupste sie an und machte mit seiner großen Hand eine Geste von wegen, schau dir das an. Die vielen Bäume und Büsche, die Sonne, die warm auf sie schien und die vielen Vogellaute.
    “Leben besser in Jetzt.”, sagte er ihr klar und hielt, nachdem Kiyan gehalten hatte.

    Seine tierische Gefährtin war zurückgekommen und saß auf einem Ast. Sie beäugte die drei Menschen und flatterte dann hinab. Als sie näher kamen schlug sie aufgeregt mit den Flügeln.
    Onyx legte einen Pfeil am Bogen an, während Turya und Kiyan ihn mit Speeren flankierten.

    Stille herrschte. Onyx schloss die Augen und lauschte. Drehte den Kopf leicht und vernahm ein leises Knarzen.
    Instinktiv spannte er schnell und kraftvoll den Bogen, visierte nach Gehör an und schoss seinen Pfeil ab.
    Sein Ziel warf sich hingegen instinktiv zu Boden. Von der Seite kam ein blonder Blitz mit dem Speer und wurde gleich von Turya geblockt. Vor sie sprang und rollte sich dann ein wohl bekannter Schildkämpfer auf seinem Schild ihnen entgegen und stach beim weichenden Kiyan ins Leere.

    “Haha! Das war gut!”, rief Ricklen, ohne anzudeuten, ob er sie meinte oder seine Leute.
    “Hjarti hat verkackt!”, meinte Kjal und schien sich zu freuen die Drei anzutreffen.
    “Hat er nicht. Genau den Scheiß habe ich damals mit Onyx trainiert. Instinktiv schießen! Genau hinhören. Geht nur, wenn man Ohren wie ein Luchs hat. Jilvie hätte das besser gemacht, Hjarti. Und weißt du wieso? Weil sie ihre Ausrüstung pflegt und nicht knatschende Sehnen mit sich führt.”, meinte Ricklen.

    “Ach komm! Du wärst sicher froh, wenn sie bei dir auch was wachst und einreibt. Onyx, du Arsch mit Bogen! Wolltest du mich erschießen?”, sagte Hjarti und klopfte sich das Laub ab.
    “Hjarti schwer zu treffen. Immer sich auf Boden werfen wie Seestern . Kampf und Bungabunga. Onyx niemals schießen Hjarti.”, entgegnete Onyx und grüßte dann sogleich Ricklen, Kjal und dann Hjarti.

    “Kiyan! Schön dich zu sehen. Bist ja immer noch so hässlich wie ein Orkarsch. Wie ich sehe machst du da weiter, wo wir aufgehört haben.”, sagte Hjarti und kam Kiyan entgegen.
    “Irgendwer muss ja auch ausgleichen, dass du lieber den Boden durch rammelst. Du dampfender Haufen der aus nen Orkarsch gedrückt wurde.”, entgegnete Kiyan. Hjarti lachte auf und widmete sich Turya.

    “Bei den Brüsten der Mutter! Turya! Endlich sind wir mal allein in der Wildnis.”, sagte der Nordmarer.
    “Du kannst hier mit dem Ork rummachen, stinkender Ziegenbock aus Nordmar! Dich lass ich doch nicht so einfach ran. Da musst du mir schon was bieten, Hjarti. - Ha! Sag mal, Ricklen. Wo sind deine drei hübschen Mädels? Und wieso lassen sie euch drei Chaoten in die Wildnis? Kein Wunder, dass ihr gegen uns alt ausschaut.”, meinte die Amazone

    “Alt? Wir haben uns nur einen Spaß erlaubt. Wäre das hier ernst…wäre ich der Schütze gewesen. Wir folgen euch übrigens seit der Büßerschlucht. Ihr seid ein wenig platt, heh?”, fragte der Blonde.
    “Kann man wohl so sagen. Wir sind heute schon seit einigen Kilometern unterwegs. Bei Sonnenaufgang waren wir noch bei den Berggipfeln. Aber sag - wo sind die Frauen?”
    “Die haben Aufgaben in Tooshoo. Mertens genügen drei gute Männer für diese kleine Mission. Wie geht es Valad den Älteren?”, fragte Ricklen.
    “Leben. Neffe tot. Du sehen wieder in Tooshoo. Sie da aufgebrochen. Ostargaan sein gefährlich geworden.”

    “Der Junge von den Füchsen? Scheiße. Er wäre bald mal zu mir ins Kommando gekommen. Ging es schnell?”
    “Orkarmbrust. Es ging wohl schnell.”, sagte Kiyan.
    “Dann sollten wir Orks jagen. Die Rechnung ist noch offen.”, meinte Kjal.
    “Klär das mit Mertens. Wo ist euer Lager? Wir haben immer noch unsere Winterkleidung an.”, sagte Turya. Ricklen nickte.
    “Ja, lasst uns dahin gehen. Dann erzählt ihr uns mal was in Ostargaan los ist und esst einen Happen. Hjarti hat zwei Hasen geschnappt.”, lud Ricklen ein. Das ließen sie sich nicht zweimal sagen.

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    Ehrengarde Avatar von Berash
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    Bergplateau links vom Orkwald. Nahe der Küste.

    Als Berash wieder zu Atem gekommen war konnte er auch endlich seiner Umgebung wieder etwas mehr Aufmerksamkeit schenken. Davor war er noch damit beschäftigt gewesen überhaupt genug Luft zu bekommen. Und die Übelkeit in seinem Magen dazu zu bringen, das karge Frühstück drinnen zu lassen. Zwischen den fast schon verzweifelten Atemzügen war er wirklich kurzzeitig am überlegen gewesen, einfach an den Rand des Plateaus zu torkeln und hinunter zu kotzen. Doch Beliar sei Dank hatte er dies verhindern können.
    Vermutlich hätte er sonst sein Erbrochenes versehentlich eingeatmet.

    Wenn man dem Wind lauschte, konnte man das Meer hören. Und sogar einen Hauch von Salz in der Luft schmecken. Das war dem Assassinen wesentlich angenehmer als der süßlich faule Geruch des Sumpfes. Doch sein Augenmerk wurde auf das gelenkt, weswegen sie hierher gerannt waren: Die Überreste der Geisterfrau.
    Wie beim letzten Mal lagen die Knochen um den Stab herum verteilt, ebenso steckte der Stab wieder im Boden. Und der schwarze Kreis um den Druidenstab machte deutlich, dass auch wieder der Ring aus schwarzen Flammen da gewesen sein musste. Was war das nur für eine Kreatur, die einen solchen Schutz herauf beschworen konnte? Berash war froh darüber, wenn er es schaffte die Schattenflammen überhaupt zu rufen, aber einen ganzen Kreis daraus schaffen? Bei allen Göttern, das wäre eine Herausforderung, der er nicht gewachsen war.
    Stattdessen bestaunte er das, was Ornlu mittels seiner Magie geschaffen hatte. Einen kleinen Unterschlupf, damit sie der Witterung nicht ungeschützt ausgesetzt waren.
    "Praktisch." kommentierte er das ganze. Anscheinend war die Magie der Druiden ziemlich nützlich im Vergleich zu seiner. Schwarzmagier waren als Nekromanten und Todeszauberer verschrien, Feuer- wie Wassermagier waren auch meist nicht besser. Zumindest wenn man danach ging, was der Weißhaarige selbst erlebt hatte. Die Adanosdiener waren da aber noch eine etwas andere Geschichte, schließlich konnten sie Wasser aus dem Nichts herbei rufen. Das war noch nützlich. Aber Feuer? Berash kannte nur bedingt praktische Einsatzmöglichkeiten.

    Während er sich daran machte eine Feuergrube auszuheben (er nutzte sein Schwert dazu, da er weder Messer noch Schaufel hatte), dachte er über die Geschichte nach, welche der Druide erzählt hatte. Lektion des Platzregens hatte Ornlu es genannt. Berash wusste damit nicht viel anzufangen, diese Bezeichnung hatte er noch nie gehört.
    "Das man sich unabwendbaren Dingen stellen muss, da sie unabwendbar sind?" Berash überlegte weiter.
    "Ich meine, der Krieger war schließlich bereits nass. Also hätte er kaum einen Nutzen davon gehabt, sich irgendwo unterzustellen. Außerdem war er ja schon alt und wusste somit, dass er irgendwann auch wieder trocken sein würde." Der Weißhaarige hob etwas ratlos die Schultern.
    "Käme natürlich auch darauf an, ob er in einem eiligen Auftrag unterwegs war. Manchmal hat man keine Zeit für Annehmlichkeiten, wenn die Zeit knapp ist. Und er wusste ja, dass der Regen ihm keinen Schaden zufügte, schließlich war er sicher nicht das erste Mal komplett durchnässt worden. Manche Dinge kann man eben nicht ändern sondern muss sich der Situation anpassen, wie sie eben kommt."
    Berash setzte sich anders hin und hob einen Stein auf, der sich unangenehm in seinen Hintern gebohrt hatte. Kurzerhand warf er ihn in Richtung des Plateaurandes.
    "Als Kämpfer bin ich ja auch gezwungen mich auf den Gegner einzustellen, wie er mir gegenüber tritt. Wenn mich jemand mit einer Axt umbringen will, kann ich ja auch schlecht sagen, dass er sie doch bitte weglege und mir mit einem Schwert begegnet. Ich mein, können schon. Aber das es passiert ist eher unwahrscheinlich."

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Bergplateau links vom Orkwald. Nahe der Küste. - Das Lied der Wassermagierin #14

    “Danke für deine Gedankengänge dazu.”, sagte der Druide und schaute zur Feuergrube. Es würde genügen für ihren Aufenthalt hier. Geäst und brennbares Material würden sie schon noch besorgen, doch es war erst einmal Zeit, sich auszuruhen.

    “Es gibt keine absolut richtigen Antworten darauf. Jeder hat seine persönlichen Sichtweisen und Ansätze, die wahr sind. Den Kern hast du aber erkannt. Man muss das, was ist, auch akzeptieren und darauf mit seiner Erfahrung reagieren. Manche Dinge sind unvermeidbar und andere Dinge liegen bei einem selbst. Wenn du im Kampf verwundet wirst - hast du die Wahl. Dominiert dich deine Verletzung? Der Schmerz? Oder schaffst du es wie der Krieger mit ruhigen Geist, unbeeindruckt vom Regen deinen Weg zu gehen? Schaffst du es, Konzentration im Angesicht von starken Emotionen und Leiden zu wahren oder treibt dich etwas um und lässt dich Fehler machen? Du hast genug solcher Momente erlebt, wo Menschen den Fokus verloren haben und ihr Schicksal besiegelten. Zorn, Angst, Wut, Gier…das haben wir alle schon gesehen oder gehört. Die Lektion des Platzregens gilt für das Schwert, den Stab, für die Magie - für alles, wenn du es so willst. Damit sage ich nicht, dass man den gesunden Menschenverstand ignorieren soll. Aber einen Schlag, Schmerz oder das hohe Risiko nicht heil aus der Sache zu kommen annehmen - und damit den Regen akzeptieren, die Nässe akzeptieren, den kalten Wind nach dem Regen akzeptieren und sein Ziel vor Augen lassen. Jeden Schritt nach vorne setzen und das mit wachen, bewussten Geist. Mit dem Fokus das Beste immer noch zu schaffen. So sehe ich die Lektion des Platzregens. ”, sinnierte Ornlu und ließ Berash dann eine Weile darüber nachdenken.
    Er erwartete keine Antwort oder irgendwas Sinnstiftendes dazu. Sie hatten nur ihre Sichtweisen ausgetauscht.

    “Dein Kampf vorhin war übrigens nicht schlecht. Für einen Anfänger gut genug, aber du profitierst auch davon, dass du ein Krieger bist. Noch. Das was ich dir gegen sie noch beibringen werde, das kommt meinem Stil näher und wird dich an die Lektion des Platzregens erinnern. Sei dir sicher. - Hmm…Ich habe dieses Lied immer noch im Kopf. Es ging mir direkt ins Mark. Wie war es für dich??”, fragte er Berash und wollte natürlich auch dazu seine Gedanken oder Interpretation hören.

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    Ehrengarde Avatar von Berash
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    Bergplateau links vom Orkwald. Nahe der Küste.

    Berash schmunzelte. Er hatte schon lange nicht mehr mit irgendwem wirklich über etwas philosphieren dürfen. Es war eine erfrischende Erfahrung, die er da machte. Besonders in Anbetracht dessen, dass Ornlu ein Druide war. Auch wenn man ihn nicht umsonst als alten Wolf bezeichnete.
    "Danke, aber ich bin einfach nur froh lebend davon gekommen zu sein. Es ist lange her, dass ich einen solchen Kampf führen musste. Ich muss ziemlich eingerostet sein im Vergleich zu damals. Mein früheres Ich hätte sich vermutlich für meinen Auftritt geschämt..." Verlegen wandte sich Berash ab und betrachtete seine Hände, die rauh und voller Schwielen waren.
    Er fragte sich, ob es einen Unterschied gemacht hätte, wenn er immer noch seine Klingen von damals besessen hätte. Zwei Khopesh-Klingen, Zwillinge und sich in allem gleich. Bei Beliar, wie hatte er damit fechten können! Eine Klinge immer bereit zum Abwehren, eine zum Angriff gedacht. Oder beide zugleich... Er war ein Tänzer mit seinen Schwertern gewesen! Doch beide waren irgendwo in Bakaresh bei seiner Flucht verloren gegangen. Und ob sie immer noch dort waren wussten höchstens die Götter.

    "Das Lied? Es war anders. Kalt. Düster." Berash dachte ungern daran zurück. Dennoch vibrierten die finsteren Emotionen noch in ihm nach und ließen ihn frösteln. Doch etwas in ihm konnte den Text nicht vergessen. Irgendwas daran hatte sich in seinem Kopf festgebissen wie eine Zecke. Und wo er jetzt darüber nachdachte, kam ihm es merkwürdig vor.
    "Es klang wie eine Geschichte. Aber nicht so, wie Barden es besingen. Nein, es war eher so, als hätte sie versucht zu erzählen, was ihr passiert ist. Ein Magier, der ihr Gewalt angetan hat? An einem See, vielleicht." Berash blickte mit zerknirschter Miene auf.
    "Aber das Lied war finster." Ratlos hob er die Hände. Er hätte es gerne anders beschrieben, aber irgendwie fehlten ihm die Worte dafür.

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Bergplateau links vom Orkwald. Nahe der Küste. - Das Lied der Wassermagierin #15

    “Es war voller Kälte…als wäre alles Glück. Alles Gute, dass man zu empfinden vermag von Jetzt auf den nächsten Moment erstickt…”, beschrieb es Ornlu für sich.
    “...würde es dich wundern, wenn man dann zu sowas wird?”, fragte der Druide und zeigte auf die Knochen.

    “Aber du hast es auch gesehen. Sie hat sich gegen uns verausgabt und wurde schwächer. Sie sog vorher von deiner Magie und auch wieder meiner. Jedoch nicht so effektiv wie bei dir. Dann dieser Zauber gegen uns mit den Ratten…und dann kam das Lied. Erinnerst du dich, wie sie dabei aussah?”, fragte Ornlu. Berash beschrieb eine junge Frau mit heller Haut, Haaren schwarz wie Ebenholz und die Robe einer Wassermagierin.
    “Ihr Gesicht habe ich nicht wirklich gesehen. Ihr Kopf war gesenkt beim Lied. Aber sie war durchweg menschlich und nicht dieses grässliche Wesen. Es gibt womöglich viele Erklärungen dafür, aber stellen wir uns jemanden vor, der im Leben wie diese junge Frau war und im Tode zu diesem Geisterwesen wurde. Was sie dazu machte…da können wir uns nur auf das Lied berufen. Leid und Schmerz. Vielleicht ein Fluch? Vielleicht hat es was mit dem Magier zu tun? Oder - es ist weder das eine noch das andere, sondern nur eine verfluchte, irreführende Falle. Das Lied soll ablenken.”, überlegte der Jäger und holte sein Sumpfkraut hervor. Er brauchte etwas, um runterzukommen und seine Magie etwas anzureichern.

    “Was ich mich auch frage ist, wohin sie will? Ich mein nach dem Kampf ist sie auf und davon, statt einfach direkt ihr…Grab wieder zu schaffen. Wir sind hier schon im Westargaan. Östlich in die Richtung ist der Orkwald und im Orkwald ist der schwarze Fels. Der Karrek. Eine sehr dunkle Präsenz umgibt ihn und er ist den Orks heilig. Will sie dahin, wird es schwierig. Ich mag mir nicht ausmalen, was dann wird und ob sie da Macht beziehen kann. Aber du hast auch etwas richtiges erwähnt. Ein See. Tief und voller Geheimnisse. Dort soll sie klagen und leiden. Es gibt hier nur einen großen See und der ist nördlich von hier. Der Silbersee. Sofern es nicht eine verfluchte Falle ist, könnte es da mehr Antworten geben. Wir werden wohl dasselbe Spiel wie vorhin wieder wagen müssen. Egal wohin es geht.”, seufzte Ornlu und natürlich würde es Grenzen geben, die sie mit Vorsicht überschreiten müssten.

    “Heute machen wir nur noch ein Feuer und ruhen uns aus. Morgen schauen wir uns mal die Küste an. Vielleicht ist was Essbares am Strand. Im Wald hinter uns ganz bestimmt auch. Danach üben wir den Stabkampf. Zuerst nebeneinander und du folgst meinen Bewegungen zum Aufwärmen. Danach arbeiten wir an deiner Verteidigung. Sie hat dich zu oft erwischt. Dabei geht es nicht um schöne, effektive Blocks. Es geht um Bewegungen, neue Erfahrungswerte gegen Stabkämpfer und wie man sie umsetzt, um defensiv den Schritt voraus zu sein. - Und vielleicht kommen uns noch ein paar Gedanken zu ihr. Mal sehen.”, führte er aus und aktivierte dann das Zeichen am Boden für das nächtliche Wächtertier. Eine geisterhafte, grünliche Krähe flatterte aus dem magischen Symbol.
    Dann erhoben sie sich und suchten Feuerholz.

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    Ehrengarde Avatar von Berash
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    Westlicher Strand

    Wieder einmal zeigte sich, dass Berash in der freien Natur aufgeschmissen war. Es war Ornlu, der die Hauptarbeit stemmte, welche die Nahrungssuche erforderte. Dem Assassinen fehlte dafür einfach das Wissen. Er war schon immer mehr ein Stadtmensch gewesen.
    Doch auch wenn er sich hier etwas unnütz fühlte und eher der tragende Part (im wahrsten Sinne des Wortes) dieser Unternehmung war, Berash genoss es, dass sie sich nahe des Meeres aufhielten. Seit seiner Zeit auf der Joka La Maji hatte er Gefallen an dem Rauschen der Wellen gefunden und dem Salz in der Luft. Sicher nicht genug um ein Seemann zu werden, aber zumindest konnte er so den Geruch des Sumpfes verdrängen.

    "Sag mal, Ornlu..." Berash schob mit seinem Stab etwas gestrandeten Tang weg, um zu sehen, was darunter lag. Doch nur nasses Holz war darunter zu sehen.
    "Was meintest du mit dem Karrek gestern? Was für eine dunkle Präsenz hält sich da auf? Ich dachte, die Orks dieser Insel halten nicht viel von Beliar, so habe ich es zumindest gehört." Der Assassine zuckte mit den Schultern. Hörensagen war in den letzten Jahren seine Hauptquelle für Wissen geworden.
    "Und wenn diese Geisterfrau eine Wassermagierin gewesen ist oder zumindest dem Kreis des Wasser angehört hat... nun, sollte sie sich dann nicht lieber fern von so etwas halten? Da würde der Silbersee wesentlich mehr Sinn ergeben."
    Der Assassine lies seinen Gedanken freien Lauf und sprach aus, was ihm in den Kopf schoss.

    Berash musterte eine Muschel, die vor ihm lag. Wenn er bei der Suche nach Essbarem schon nicht wirklich hilfreich war, konnte er vielleicht weiter mit seiner Magie üben. Schließlich sollte die Geisterfrau nun erst einmal weit genug weg sein. Also atmete der Assassine tief ein und konzentrierte sich auf das merkwürdige Gefühl, welches in ihm jedes Mal entstand, wenn er nach seiner Magie griff. Es war fast, als würde er von Mal zu Mal schneller darauf zugreifen können. Und schon bald konnte er wieder den Geruch von verbranntem Zucker wahrnehmen, während ein leichtes Schimmern auftrat, dass alles miteinander verband.
    Berash spürte die Magie in seinem Inneren, ein Quell voller sprudelner Energie und Möglichkeiten. Doch als versuchte einen Teil davon zu greifen und ihn in die Muschel vor ihm zu schieben, war es fast so als versuchte er einen bestimmten Aal aus einem Fass voll davon zu packen. Es flutschte ihm immer wieder durch die imaginären Hände, rutschte immer wieder weg. Frustriert versuchte der Assassine seinen Willen zu fokussieren und fester zuzupacken. Doch je fester er einen Teil dieser Essenz ergreifen wollte, desto mehr glitt es ihm aus den Händen. Fluchend rammte Berash seinen Kampfstab in den sandigen Boden und biss zornig die Zähne zusammen!

    In dem Moment, wo der Stab den Boden berührte konnte er spüren, wie er auf einmal seine Magie zu fassen bekam. Doch nicht nur ein Bruchteil davon, wie er gedacht hatte. Nein, Berashs Wille quoll auf einmal über mit all der seiner Magie, die sich in ihm angesammelt hatte. Und diese spülte förmlich hinein in die kleine Muschel vor ihm. Das ölige Schimmern, welches die Magie in allem zeigte, wurde zu einem dreckig glänzenden Purpur und war eine verwirrende Mischung aus getrübten Farben. Und mit einem Mal flog die Muschel davon, so als hätte der Assassine sie mit all seiner Kraft geworfen!
    Keuchend stand er da, als der Ausbruch seiner magischen Kraft abklang und ihn leer zurück lies. Beide Hände um den Stab gelegt um sich abzustützen betrachtete er den Boden vor sich, dort wo eben noch die Muschel gelegen hatte. Das war wohl keine so schlaue Idee gewesen.

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    Ranger-General  Avatar von Kiyan
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    Bluttal

    Es war ein enormer Unterschied zu den vergangenen Tagen im Gebirge und Ostargaan. Trotz einiger Gespräche während der Reise, meist leise und kurz angebunden, waren die drei Gefährten größtenteils still gewesen, darauf bedacht, ihre Umgebung im Auge zu behalten. In den Schwarzen Schluchten lauerte der Tod in Form von Feuerwaranen und – angeblich! – Untoten aus längst vergangener Zeit. Aber auch ein falscher Schritt oder ein tiefer Atemzug von giftiger Luft mochte einen Reisenden schnell an Beliars Pforte bringen. Im Dschungel hingegen … nun, mit der Bedrohung durch die Orks in Setarrif, ihren Patrouillen und den üblichen Gefahren einer solchen Landschaft, war auch ihre ununterbrochene Aufmerksamkeit gefordert gewesen und kein Schleifenlassen der Sinne. Im Westen hingegen, hier im Bluttal und in der Truppstärke, in der sie nun lagerten, sah die Sache anders aus.
    Zwar bemühten sich die Jäger des Waldvolkes um Tarnung und Ruhe, aber auf ihre Art waren sie fast losgelöst und lärmend. Hjarti und Kjal, die Jagdgeschichten zum Besten gaben und erklärten, wie wichtig die Hasenjagd für das Überleben des Waldvolkes war, was den hünenhaften Torgaaner mehrfach schnauben ließ, das Kiyan schon dachte, er bekäme einen Lachanfall. Ricklen, der im ruhigen Gespräch mit den drei Gefährten die Lage in Ostargaan erörtern wollte und der nach dem Bericht fast schon eingeschüchtert schien.
    Natürlich, dachte sich Kiyan, die Menschen hier haben nie die Herrschaft der Orks kennengelernt. Der Statthalter der Myrtaner – Lord Tronter – hatte sein Möglichstes getan, um diese Gestade frei von Grünfellen zu halten. Abgesehen von den paar Wilden im Orkwald.
    Wobei diese ‚Wilden‘ nun ebenfalls in Setarrif saßen und mit der Geißel der Menschheit – den Nordlande-Orks – zusammenarbeiteten.
    „Wie sieht’s mit dem Bogenschießen aus, Kiyan?“, fragte dann Ricklen, als sie geendet hatten. „Und der restlichen Ausbildung zum Waldläufer?“
    Turya räusperte sich. „Das Bogenschießen überlasse ich Onyx. Was aber die Fertigkeiten angeht, die er bei uns lernen sollte, dann sage ich dir, dass das ein verlässlicher Kerl ist. Zwar etwas steif und scheinbar meinen Reizen gegenüber abgeneigt …“
    Kiyan hüstelte sich und beobachtete irgendetwas in den Bäumen.
    „… aber er weiß, wie ein kleines Kommando im Kampf agiert. Kampfsprache, Taktik, Entscheidungsfindung. Dem musst du nicht fünf Mal auf die Füße treten, bis er mit dem Nachdenken anfängt.“ Sie sah zu Kiyan, ernst und offen. „Jemand, der mir den Rücken freihält, wenn es hart auf hart kommt.“
    Der Jäger blickte ebenso ernst zurück, neigte dankend den Kopf. Ricklen sah zu Onyx, der die Schultern hob.
    „Kann schießen für Jagd. Kann schießen auf Ork in Kampf.“, er unterbrach sich kurz, während er betont langsam mit einem Stück Knochen des Hasen zwischen den Zähnen bohrte. „Prüfung muss man sehen. Aber er auf gutem Weg.“
    Der stellvertretende Jagdmeister nahm auch dies nickend und wortlos hin. „Also sehe ich, dass es Sinn gemacht hat, ihn mit euch loszuschicken. Nicht schlecht, Kleiner.“
    Das ließ das Kommando und Turya auflachen, nur nicht Ricklen, der gespielt verwirrt schaute. „Was denn?“
    „Bei Adanos, Ricklen“, Kiyan schüttelte den Kopf, „Wir sind gleich alt. Beliar, wahrscheinlich bin ich sogar ein paar Jährchen älter, Jungspund!“
    „Pah, scheiß auf’s Alter! Hier geht’s darum, seine Sinne beisammenzuhaben! Und dir fehlt ein Auge, also hapert es an der Stelle schon.“
    Hjarti stand grinsend auf. „Wenn’s danach geht, meine Kinder, müsste ich König der Südlichen Inseln sein, so gut und vollständig ausgestattet, wie ich bin, haha!“
    Kjal warf daraufhin nur trocken ein: „Nee, Hjarti, du musstest für dein Geschenk untenrum mit Leerraum zwischen den Ohren bezahlen, also setz dich wieder.“
    Kiyan lehnte sich zurück, grinste. Wie in Tooshoo: Es war Heimat. Er fühlte sich einen Moment wie zuhause.

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    Schwertmeister Avatar von Onyx
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    Bluttal

    Onyx tat es gut mit den alten und neuen Freunden hier zu sitzen und einfach dem dummen Gelaber, ernsten Worten und alltäglichen Dingen zuzuhören. Noch vor Tagen waren sie in steter Gefahr und mussten auch den Verlust von einen der ihren akzeptieren. Und nun gaben sie sich einer entspannten Art des Seins in der Wildnis hin. Dies war das Leben in all seinen Facetten und der Hüne war sich sicher, dass keiner von ihnen das monotone Dasein in den Städten vermisste, jemals vermisst hatte oder tauschen wollte.
    Onyx nagte noch die gebratene Hasenpfote ab und blickte dann Hjarti und Kjal ganz besonders an.
    “Was ist, Onyx? Welcher Furz liegt dir quer? Was hab ich gesagt, dass du mich anblickst, als würdest du mich würgen wollen?”, fragte Hjarti nicht ganz ernst. Kjal indes schien sich ernsthaft zu fragen, ob irgendwas Onyx verärgert hatte.

    “Hasen, heh? Du ernähren Waldvolk mit Hasen? Du Hjarti Hasenschreck?”, fragte er provokant.
    “Pffff! Zwei Hasen haben sechs Leute satt gemacht. Willst du sagen, dass der große Onyx noch Hunger hat?”
    “Hmmhmmm….und Hjarti sicher auch.”, brummte Onyx und verschränkte die Arme.
    “Ja…hab ich und was willst du dagegen tun? Noch mehr Hasen jagen? Oder willst du mir meinen Hasenanteil aus den Magen prügeln?”, fragte der Nordmarer und war sicher auf beides aus.

    “Wir jagen! Alle! Wer meiste Hase jagt, sein Hasenschreck! Onyx wetten! Egal wie viel Hase - wir nicht satt! Schlagen ein, heh?”, fragte Onyx und spuckte in die Hand.
    Hjarti erhob sich erbost, knirschte mit den Zähnen und überlegte. Auch wenn es da nicht so viel zu überlegen gab. Alle standen auf und es schien als hätte jeder eine sehr spezielle Meinung zur Hasenjagd.

    “Um das Formelle zu klären! Es gelten myrtanische Regeln! Ein Hase zählt als ein Punkt, alles andere als halber Punkt. Ein Hase mit ganz besonderem Fell zählt doppelt! Dem Hasen das Fell abziehen und einem erlegten Eichhörnchen oder einer Forelle anziehen, sorgt zur Disqualifikation! Schweinchen Schlau haben schon einige versucht zu sein! Nehmt ihr die Regeln an?”, fragte Kjal.

    “Nur wenn dein Adler nicht mitmacht! Ich weiß was dein Adler kann, Onyx!”, tönte Hjarti. Dabei gäbe es mehr Hasen mit Adler. Onyx zuckte mit den Schultern und stimmte brummend zu.

    “Und was kriegt der Sieger?”, fragte Ricklen.
    “Portion was machen satt.”
    “Und die Hasenfelle!”, warf Turya ein.
    “Und wenn ich Recht habe, Onyx Ogerschreck! Dann besorgst du mir so einen schicken Hut auf dem Festland! Wie Jilvie ihn hat! Nur mit der Feder eines Nordmar-Falken! Deal?!”
    “Hjarti wenn sehen ein das falsch liegen Onyx besorgen Fell von Schattentiger! Onyx dann gleich bekommen, wenn zurück!”, sagte Onyx Hjarti knurrte zustimmend und wusste nicht einmal was das ist. Hjarti schlug ein und damit galt die Hauptwette zwischen Onyx und Hjarti.
    Die Nebenwette indes war ein purer Jägerwettbewerb um die meisten Hasen.

    “Wenn Hjarti schlau wäre, würde er dazu sorgen dass du gewinnst. Dann gewinnt er auch…”, flüsterte Turya im Beisein von Kiyan, während Hjarti mit Kjal diskutierte wo es im Bluttal die meisten Hasen gab.

    Ricklen schüttelte nur den Kopf, schien es aber zu genießen und besah sich schon seine Jagdausrüstung.

    “Kiyan…du haben Prüfung. Du sehen werden, was Kunst sein zu treffen Hase was flüchten. Baum im Weg, Boden stören, Busch schlecht. Suchen Ziele schlau. Denken wir Hase...laufen wie Hase.”, meinte der Torgaaner und wappnete sich schon.

    “Bis Sonnenuntergang. Treffpunkt ist wieder hier. Waidmannsheil!”, wünschte Ricklen und sofort rannte Onyx genauso wie Hjarti los. Ricklen und Kjal nahmen eine andere Richtung und hatten es nicht so eilig wie die zwei Hünen.
    Turya ging indes entspannt los und blickte zu Kiyan.
    “Steh da nicht so. Manche unserer Wettbewerbe sind halt…speziell. So wie unsere besten Leute...”

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Westlicher Strand - Das Lied der Wassermagierin #16

    “Schau an…”, kommentierte Ornlu und sah in Richtung der Muschel.
    “...da ist ja was.”
    Ornlu sagte nicht mehr dazu, ohne zunächst einer gewissen Spur zu folgen, die er im Sand gefunden hatte. Als er ankam hatte es sich bestätigt und doch gab es keine Beute.
    “Schildkröteneier sind an sich ganz lecker. Aber die lassen wir mal hier.”, meinte er und sie schritten weiter voran.

    “Magie ist schon was Feines - wenn man es kann. Du verstehst noch nicht ihr Wesen. Dein magisches Wesen. Eure Einheit. Deswegen fühlt sich das an als ob du krampfhaft versuchen würdest ein Kind auf die Welt zu setzen, obwohl dir die göttergegebenen Dinge dazu fehlen. Vielleicht schaffst du es ja mal, alles dahin zu bringen und anzusetzen, was dir bestimmt ist? Und noch ein Rat. Emotionen beeinflussen deine Magie. Das hast du soeben bemerkt. Es gibt Ansichten in den Magischen Schulen, dass man völlig kalt und emotionslos Magie wirken soll. Aber das sagen Theoretiker. Wenn du um dein Leben kämpfst, dann sind Emotionen ein großer Teil davon und dann gilt es, sich auf die Lektion des Platzregens zu konzentrieren. Ist dir was aufgefallen? Der Stab, deine Emotion, ein Wille…die Muschel. Übe es kontrollierter. Forme deinen Willen und verwende den Stab, wie ein Werkzeug dafür. Wie ein Schwert, dass du zu führen weißt, um deinen Willen durchzusetzen. - Frag mich aber nicht wie eure Zauber funktionieren. Ich habe noch nie ein Magierbuch gelesen oder großes Interesse daran gehabt was in staubigen Bibliotheken das große Schaf dem kleinen Schaf sagt, wie man etwas zu tun hat. Probieren…Fehler machen…sich dabei nicht umbringen…und dazu lernen. anders überlebt man nicht die Wildnis und das was sich da verbirgt.”, sinnierte der Druide und hatte gehalten. Es war gerade nichts in der Ferne zu sehen, dass annähernd nach Beute aussah. Vielleicht müssten sie sich mit Seetang zufriedengeben?

    “Die Orks sind Orks. Ich habe fast ein Jahrzehnt immer wieder mal als Besucher am Karrek sie ein wenig kennenlernen dürfen. Sie haben mich respektiert… - der Karrek ist dunkle Magie. Uralt. Sie sprechen von IHR. Über eine SIE. Aber ob Beliar mit Brüsten oder irgendeine Art Dämon. Ich weiß es nicht. Ich habe da nie nachgebohrt, weil sie bei mir auch nicht nachgebohrt haben. Ganz einfach. Es gab einen Austausch, etwas Tausch und man hat sich als Nachbarn nicht angepisst. Beliar gehört zu den Orks, seit er die urtümlichen Orks versklavt und zu seinen Orks gemacht hat. Er wird immer Geltung bei ihnen haben, denn er ist ihr Schöpfer. In meinem Volk gibt es Zeugnis davon, dass Orks einst auch durch Adanos…geschaffen wurden. Interessant nicht wahr? - Jedenfalls hoffe ich, dass unsere Wassermagierin nicht zum Karrek will. Sie ist auch ein Wesen Beliars…das kann ich dir versichern. Ich habe schon so manches Wesen Beliars bekämpft und wie du siehst…lebe ich noch. Und ich werde das noch einige Menschenleben, so ich mich denn nicht erwischen lasse. Wir werden sie beim nächsten Mal daran hindern, dahin zu flüchten. Das wird das Ziel. Entweder bannen wir sie oder treiben sie davon weg. Dafür musst du bereit sein, direkt die Verfolgung aufzunehmen. Das wird unser Plan…ganz grob. Wo wir bei bereit sein sind…”, sagte der Jadewolf und grinste wölfisch.

    Im nächsten Moment wirbelte er mit seinem Stab und jagte auf Berash zu. Wuchtig jagte das rechte Stabende von oben hinab und Berash blockte knapp den Hieb, um dann zu erleben, wie Ornlu das andere Stabende auf Berash schnellen ließ und dieses fast in seinem Fortpflanzungsorgan versenkte. Stattdessen war es dank Berash Reaktion das Schienbein. Sofort setze Ornlu hinterher und schwang das rechte Stabende seitlich gegen Berash. Der blockte erneut und erwartete dann gleich den Hieb des anderen Stabendes. Die Stäbe kreuzten sich und der Stabkampfguru nutzte die Gelegenheit um zu hebeln. Berash roch den Braten aufgrund seiner Erfahrung und löste sich, nur um dann zu erleben wie Ornlus Fegeschlag ihm die Beine weg haute und der Druide beherzt mit einem Sprung auf Berash mitsamt Stichattacke den Schlagabtausch klar entschied, als das Stabende neben Berash sich in den Sand bohrte.

    “Aufstehen! Du bist zu langsam. Du blockst nur, nutzt aber nicht das Momentum, um deinen Block besser zu nutzen. Ich habe es genutzt und dich zweimal direkt mit dem anderen Ende attackiert. Beim zweiten Mal hast du vielleicht gut reagiert, aber durch deine Passivität dich direkt in etwas ohne Ausweg begeben. Entweder hätte ich deinen Stab ausgehebelt und dich erwischt oder das was eben geschah. Du musst schneller im Kopf schalten. Erwarte von einem Stabkämpfer im Duell immer eine Sache - den nächsten Angriff! Ein Stabkämpfer will immer ein - den Kampf schnell entscheiden, da er wie du weißt oft unterschätzt wird. Das ändert sich aber rasch bei sehr guten Gegnern und dann verlierst du den ersten Vorteil.”, erklärte er und ließ Berash aufstehen.

    “Vor jedem Übungskampf verbeugen wir uns jetzt. Das tun wir, weil wir nun ernst machen und alles was im Kampf geschieht, kein Akt der Feindschaft ist. Bereit!?”, fragte Ornlu und ging in Kampfhaltung. Dann verbeugte er dezent sein Haupt und bekam es durch Berash erwidert. Dann stürmten sie aufeinander zu…

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