Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 11 von 21 « Erste ... 478910111213141518 ... Letzte »
Ergebnis 201 bis 220 von 401
  1. Beiträge anzeigen #201
    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
    Registriert seit
    Jul 2014
    Beiträge
    744
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Die Sumpflilie

    DIE FARBEN!
    Chalas Sichtfeld hatte sich bereits nach dem Stängel Sumpfkraut, den ihr Sitznachbar, Yarik, spendiert hatte, verschoben, doch dieser zweite war eine Kategorie für sich selbst. Grüner Novize hatten sie ihn genannt und grün war definitiv was die Ränder ihrer Wahrnehmung dominierte. Ihr kam es vor, als würde sie durch einen alten, hohlen Baumstamm schauen, der von Innen mit grünem Moos bedeckt war, um das etliche bunte Glühwürmchen tanzten, die einen Schweif hinter sich herzogen.
    Ihre Lippe waren unterdessen taub geworden, der Schmerz betäubt. Denn so, wie sich ihr Mund zu einem Lächeln hinreißen hatte lassen, hätte sie die aufgeplatzte Stelle deutlich spüren müssen. Ihr verklärter Blick wanderte durch den Schankraum, der sich mit der Zeit etwas geleert hatte, jedoch noch immer so wirkte, als hätte sich das halbe Waldvolk hier versammelt. Besonders auffällig war dabei ein unglaublich muskulöser Kerl, der eine Axt mit sich herumtrug, die seiner Größe Konkurrenz machte. Sein Teint erinnerte sie an ihr eigenes Volk, doch irgendwie passten einzelne Merkmale in seinem Gesicht nicht ganz dazu.

    Neben Ryu war in der Zwischenzeit ein Platz freigeworden. Sollte sie zu ihm rübergehen? Warum wollte sie zuvor überhaupt seine Aufmerksamkeit gewinnen? Ihre Gedanken kreisten nur um ein Schwert, welches sie einst zu spüren bekommen hatte, doch mehr brachte ihr vom Kraut vernebeltes Hirn nicht mehr mit diesen leuchtenden Augen in Verbindung. Sie würde sich sicherlich bald wieder erinnern können, was es war, das sie an dem Hauptmann so faszinierte, bestimmt!
    Doch für den Moment rollten ihre Augen wieder zu Yarik, der sie etwas gefragt zu haben schien.
    „Hmm?“, bat sie um die Wiederholung der Frage mit all ihr zur Verfügung stehenden Eloquenz.
    „Ich habe gefragt, was dich herführt. Die Jagd?“, kam er ihrer Bitte nach, die sie mit einem Grinsen erwiderte.
    Von was für einer Jagd sprach er überhaupt? Der eine Wilde hatte doch davon gesprochen, oder? Sie konnte sich nicht recht erinnern, doch ihre Hand griff unmittelbar nach dem Lederband, was ihre Haut darunter verbarg. Hatte ihr der Hals nicht vor der Ankunft in Schwarzwasser geschmerzt?
    „Was für eine Jagd?“, fragte sie dann kehlig wegen der Hand auf ihrem Kehlkopf, „Ich kam her um hinter mir zu lassen, was…“, sie stockte und runzelte die Stirn.
    Weswegen war sie hier? Ah ja, um einen Weg zu finden, zu verstehen, was mit ihrem Verstand nicht richtig war. Unwillkürlich streckte sie sich nach ihrem Beutel aus, in dem sich das Buch befand, ihr einziger Anhaltspunkt. Doch sie ließ es dort, wo es sicher war.
    „Weißt du was? Eine Jagd klingt interessant“, lenkte sie schließlich ein, erklärte sich aber nicht weiter.
    Ihr vom Novizen verworrener Geist brachte keine Kausalketten mehr zustande, weshalb nur zu hoffen blieb, dass dieser Yarik sich einen Reim aus ihr machen konnte. Allerdings sah sein Gesicht nicht mehr so ausdruckslos wie zuvor aus. Auch seine Lippen umspielte ein leichtes Grinsen, während er einen Punkt zu fixieren schien, der sich irgendwo neben Chalas linkem Ohr befinden musste.

  2. Beiträge anzeigen #202
    Ranger-General  Avatar von Kiyan
    Registriert seit
    Sep 2019
    Ort
    Hannoveraner Speckgürtel
    Beiträge
    743
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Kiyan ist offline

    Baumkrone

    Der Speer diente dem einäugigen Mann lediglich als Stütze. Ohne diese wäre er wahrscheinlich den Weg zur Baumkrone, der sich hinaufwandte, gekrochen wie eine halbtote Schnecke. Sein Vater lief neben ihm und ließ kein einziges gutes Haar an ihm oder dem Baum und seinen Bewohnern.
    „Schau dir das an, Junge, Verbrecher und Schmuggler. Das hier ist ein verfluchtes Banditenlager, nicht mehr und nicht weniger. In Gorthar hätte der Rat die Wache bei so etwas angewiesen, alles anzuzünden und jeden Bewohner zu töten oder in den Kerker zu stecken!“, tobte der ältere Mann neben Kiyan, schrie ihn immer wieder wütend und enttäuscht an. Der schwitzende, blasse Mann, der nun wirklich gebeugt am Stock ging, lächelte das Phantom nur an.
    „Du erzählst Unsinn, Vater“, antwortete er heiser, „Was mir beweist, dass du nicht real bist. Dass du nicht einmal meinem Geist entspringst … es ist dieses Ding, dieser Schmarotzer. Der Ork … ha, der Rat Gorthars ist zwar mitunter gnadenlos in seiner Politik, aber niemals würde er alle Bewohner – Frauen, Kinder, Alte – eines Lagers abschlachten lassen, selbst wenn Banditen dort das Sagen hätten …“
    Der Jäger kicherte. „Nein, nein, mein guter Vater, du bist der schlechte Versuch dieses … Dings, mich in den Wahnsinn zu treiben. Mehr nicht.“
    „Verdammt!“, eine echte, wirkliche, nicht eingebildete, nicht durch einen orkischen Schmarotzer verursachte Stimme riss Kiyan aus dem, nun ja, Selbstgespräch. Es war ein Waldläufer, kein einfacher Jäger oder Wächter. Das sah der Gortharer sofort an dem wettergegerbten Gesicht, den Bewegungen, die wölfisch wirkten, wie die eines Raubtieres auf der Pirsch. „Hast du zu viel in der Lilie gesoffen, Kleiner?“
    Kiyan lächelte schwach. „Schön wär’s …“, antwortete er heiser, „Ich würde lieber fünf Wochen Kater gegen das tauschen, was ich habe“
    Der Waldläufer sah ihn nur kopfschüttelnd an. „Soll … ich Hilfe holen?“, fragte er langsam.
    „Nein. Ich soll zu einem … Jadewolf.“
    Die einzige Reaktion auf den Namen war ein kurzes Weiten der Augen. Der Mann nickte nur, deutete den Weg hinauf zur Krone, der nicht mehr weit war.
    „Da oben tollt der bestimmt rum“, erklärte er, „Ist zwar eine frühe Zeit, zu der du dich hier hochplagst, aber naja …“
    „Ricklen hat mich hier hochgeschickt. Ich soll warten.“
    Der Waldläufer schnaubte nur belustigt. „Na, wenn Ricklen sagt, du sollst warten, dann warte. Bist du sein neues Schoßhündchen im Kommando?“
    Trotz seiner Schwäche verzog Kiyan das Gesicht, verkniff sich dann aber eine Antwort, die sicherlich den echten Geist seiner echten Mutter heraufbeschworen hätte, so derb wären die Worte gewesen. Also nickte er nur und schleppte sich an dem Waldläufer vorbei, der die Schultern zuckte und seiner Wege ging.
    In der Baumkrone angekommen, war Kiyan ein wolkenverhangener Ausblick gegönnt, der zusammen mit dem typisch sumpfig-diesigen Nebel nicht allzu viel zeigte als die Baumkronen kleinerer Bäume als Tooshoo, die jedoch vom Boden aus betrachtet immer noch riesig gewesen wären.
    „Nun, dann warten wir mal auf diesen Jadewolf.“

  3. Beiträge anzeigen #203
    Provinzheld Avatar von Valerion
    Registriert seit
    Apr 2023
    Beiträge
    228
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Valerion ist offline

    In der Sumpflilie

    Gerade wollte der Bärtige sich wieder in die Taverne aufmachen, als er in einen Schrank von Mann hineinstürmte.
    „Uff hast du keine Augen du ...“, als er den Kerl anblickte grinste er kurz, es war ein Mann, den er als Jugendlicher schon Stark bewundert hatte, dessen Geschichten von Überfällen er gelauscht hatte und ab und zu am Training teilgenommen hatte. Damals im neuen Lager, war dieser Kerl einer der treusten Männer und Kumpanen. Außerdem war er sehr bekannt im Minental, genauso wie den anderen, eher schmächtigen Kerl. Dieser hatte zwar im alten Lager gelebt, aber er war ebenfalls sehr bekannt in der Strafkolonie. Von den anderen beiden hatte er zwar gehört, war diesen Männern aber nie begegnet.
    „Du lebst noch? Ich dachte du wärst tod“, grinste der Dunkelhäutige und schob den Kerl wieder zurück in die Taverne, nur um dann mit seiner Gruppe an einen Tisch zu verschwinden.

    Valerion schüttelte den Kopf, als er die vier Beobachtete. Was die Vier wohl alle so erlebt hatten in den Jahren? Zwar hatte man immer wieder Gerüchte in Myrthana gehört, wo sich die Leute herumtrieben aber der Bärtige ist der Gruppe auf seinen Reisen nie begegnet. Diese Leute hier zu sehen machte ihn gerade ziemlich fröhlich und nostalgisch. So erinnerte er sich an die ersten Tage im Minental, im neuen Lager, sowie die vielen Abenteuer, die er dort erlebt hatte.
    Doch er wurde aus seiner Erinnerung gerissen.
    „Ob du was trinken willst?“, fragte Mama Hooqua und blickte ihn Böse an.
    „Sicher .... gib mir nochmal einen Krug mit Wasser“, antwortete Valerion und bezahlte sofort den Krug Wasser. Er hatte kurz zu Yarik geschaut, der immer noch im Gespräch war. Er schmunzelte nicht schlecht, als dieser Jadewolf überall einen grünen Novizen verteilte. Am liebsten hätte er auch zugegriffen aber die Zeiten des Rauchens waren erstmal vorbei.

    Also lehnte sich der Kerl wieder an die Wand, um den Abend in ruhe zu genießen. Nach dem hektischen Tag, den lustigen Tavernenabend war etwas Ruhe wohl genau das richtige. Er konnte sich nochmal Gedanken über seine Zukunft hier in Tooshoo machen. Wie würde es wohl nach seiner Lehre weitergehen? Er hatte sich schon über den nächsten Schritt Gedanken gemacht, vor allem nachdem Yarik ihm etwas über den Sumpf erzählt hatte. Auch wenn er noch nicht wusste, was genau da jetzt lauerte. Vielleicht war es nach dem Schwerttraining besser, sich mit dem Bogen vertraut zu machen.
    Er schmunzelte kurz, hatte er doch so viele Jahre zeit gehabt zu Üben, aber irgendwie kam es nie dazu.
    Jetzt war es auf jedenfall Zeit, die Sache anzupacken.

  4. Beiträge anzeigen #204
    Kämpfer Avatar von Vareesa
    Registriert seit
    Jul 2009
    Beiträge
    388
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Vareesa ist offline
    So unscheinbar klein hatte sich die grünsträhnige Frau schon lange nicht mehr gefühlt. Unruhig knetete sie im unsteten Wechsel ihre Handballen während ihre ganze Aufmerksamkeit auf Maris und seinen Worten lag. Der mysteriöse Mann der offensichtlich eine enge Verbindung zu den Wüsten Varants hatte hielt sie schon einmal nicht für irre. Das war... Gut. Eine erste Erkenntnis und Erleichterung die, zusammen mit dem doch eher ruhigen und verständnisvollen Ton des Löwenmannes eine gewisse, ansatzweise Ruhe im Geist der Bognerin einkehren ließ. Der Turmwahnträger verstand es, die Wichtigkeit von Träumen zu erläutern und bestätigte, dass sie nicht völlig wahnsinnig geworden war. Sogar mit einer eigenen Anekdote über diese... Fähigkeit? Vareesa würde sich selbst niemals als bewandert darin sehen, aber wenn es so etwas gab, dann... Trug sie womöglich die Veranlagung dazu, irgendwo tief in sich? Möglicherweise auch eine Form der 'Gabe' die durch ihre Adern floss? So richtig hatte sie das in all den Jahren nie bedacht. Aber vielleicht war es auch nur ein Zufall. Eine Folge der Ereignisse dieser seltsamen Jagd von der der Wolf gesprochen hatte. Als er dann jedoch Suzuran erwähnte, ihre erste und damals engste Freundin beim Waldvolk... Da war sich die Wanderin sicher: Maris würde ihr helfen können! Ganz sicher! Und auch die Folgeworte Maris bestätigten dies nur.

    Die Erklärung über jene 'Drecksäcke', deren Bezeichnung sie nur zu passend fand bestätigte nur all die Annahmen und Gedanken die sie über die Zeit dazu gewonnen hatte. Und noch viel wichtiger: Es gab Möglichkeiten! Auswege aus dieser ganzen Misere zu entkommen, oder zumindest... Zu überleben. Zu lernen. Sich anzupassen. Und die Dinge zu bewältigen. Diese giftigen Ketten abzuwerfen und zu etwas neuem zu schmieden. Kurz dachte sie an Ryu. War das der Grund für sein rigoroses Training in fast jeder freien Stunde? Auch er schien da etwas in sich zu haben von dem er eher selten gesprochen hatte. Wenn Maris also Recht behielt musste sie lernen, diesen Fluch in etwas zu verwandeln das ihr am Ende nutzte... Natürlich, ein wenig Licht und das Beruhigen wilder Tiere war hier und da ganz nützlich, aber... Nie hatte sie darüber nachgedacht, mehr daraus zu machen. Alles was Vareesa bisher erarbeitet hatte war eine temporäre Lösung die sie zwar beherrschte und doch... Langsam senkte sich ihr Blick und in ihrem Kopf begann es zu arbeiten. Aufgeben und sterben war keine Option. Leben wollte sie! Leben in Freiheit und ohne Herren, waren es nun ihr verdammter Vater oder eine höhere Naturgewalt. Sie wollte keine Zofe sein. Kein Büttel der nur verehrt wurde, weil sie etwas in sich trug das sie umbringen würde. Sie war keine Natter die sich zwischen Felsen herumschlängelte, aus Angst vor der Sonne. Die tiefblauen Augen fixierten ihre Hände. Mittlerweile hatte sie Daumen an Zeigefinger gepresst und kratzte unruhig an der Haut ihrer linken Handfläche hin und her, kaute dabei auf ihrer Unterlippe herum und atmete flach. Es war, als schätzte man ab wie kalt es war, spränge man nun in einen Fluss im werdenden Sommer. Würde es zu kalt sein? Es würde einen doch frösteln! Dieses unangenehme Zögern. Doch die folgende Frage ließ sie noch einmal inne halten. Das Kratzen stoppte und die Unterlippe wurde aus dem Griff ihrer Zähne entlassen. Die Augen blickten auf zu ihm, begleitet von einem Brauenpaar das in die Höhe ging. Ja... Warum eigentlich ein Löwe und kein Wolf, Luchs oder Panther? Warum ein Löwe... Ein Tier mit prächtiger Mähne... So majestätisch und edel...

    "Vielleicht...", begann Vareesa aus trockener Kehle und räusperte sich dann zwei mal. "... Ist es Mut.". Die Anspannung in ihrem Blick wich einer gewissen Sänfte, geboren aus der Erkenntnis die sich gerade in ihr breit machte und eine unsägliche Ruhe spendete. "Manche Adelshäuser in Vengard schmückten ihre Banner gerne mit Löwen... Weil man Löwen Mut und Tapferkeit nachsagt. Manchmal auch Stärke...".

    Natürlich wusste sie selbst nur zu gut aus eigenen Erfahrungen, dass viele der Adelshäuser Vengards nicht auch nur das geringste mit den Königen der Tierwelt gemein hatten. Doch dieses kleine aber bis dato unbedeutende Detail hatte sie immer fasziniert. "Ich möchte mir nicht anmaßen zu vergleichen wer wieviel von etwas versteht von dem ich ja selbst keine Ahnung habe. Alles was ich weiß ist, dass wir beide genau jetzt hier stehen. Ich sehe keinen Wolf, Luchs oder Panther. Nur einen Löwen. Und... Vielleicht kann dieser Löwe mir ja zeigen, was Mut und Stärke bedeuten, denn..."

    Ein tiefer Atemzug erfüllte ihre Lungen und all das, was ihr den Atem bisher abgeschnürt hatte riss mit einem Moment. Diese Nachtluft... Das Rauschen der Blätter über ihren Köpfen und diese seltsame Stille. Diese Momente der Klarheit waren so selten und doch so besonders. Brachten sie ein jedes mal zum Lächeln. "... Ich denke, ich versuche die Drei. Also... Vorausgesetzt, du möchtest mir überhaupt helfen!"

    Große Worte an jemanden den sie gerade erst kennengelernt hatte. Der weder wusste, ob er wirklich eine Hilfe war, noch von dem sie wusste ob er nicht direkt am Morgen schon abreisen, geschweige denn seine Zeit für sie opfern wollte. Aber manchmal musste man einfach hoch setzen beim Kartenspiel. Vor allem wenn einem die Möglichkeiten ausgingen...

  5. Beiträge anzeigen #205
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
    Registriert seit
    Mar 2007
    Beiträge
    14.291
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    “Du gehst?”, fragte Iun und hatte schon gerötete Augen durch das Sumpfkraut.
    Ornlu nickte lediglich und hatte seine Gründe.
    Dann packte ihn Okam am Handgelenk und bat, dass er noch eine Runde bleiben würde.
    “Wenn ich jetzt bleibe, kommen noch mehr und hoffen, dass ich noch was springen lasse. Vergiss es. Kommt hoch zu mir und wir trinken da noch was.”, schlug er vor und wich dann gekonnt den leichten Mädchen aus. Es hatte nicht lange gedauert, bis es sich rumsprach, dass Jadewolf neureich geworden wäre.
    Zuerst waren es zwei noch ansehnliche Schwestern und dann die ganzen Tooshoo-It-Girls die für hiesige Verhältnisse ziemlich aufgetakelt waren und tatsächlich Ornlu suchten. Natürlich kannte man sich irgendwie, doch die bisherige Barriere schien Suzuran und deutliche Drohungen gewesen zu sein. Nun da sie nicht da war und Reichtum lockte, kamen diese Blutsaugerinnen und ein Blutsauger der wohl nichts zu verlieren hatte.

    “Du bist doch Jadewolf, hehhh?”
    “Ich? Nein! Ich bin Bernsteinkatze. Guck doch meine Augen an. Sind die jadefarben?”
    “Heh? Die haben aber gesagt du bist das? Ich habe heute zu meiner Freundin Syphilia gesagt… Ich mache alles für Jadewolf. Wirklich aaaaaalles”, klimperte sie mit den Augen.

    “So ein Pech aber auch. Alles für die Katz! Sag ich ja immer. Aber mit dem Wolf leg ich mich nicht an. Die da haben euch verarscht. Seht ihr den Klotz da mit dem Wasserkrug? Das ist Jadewolf und dort neben der Dunkelhäutigen sitzt Jadewolfs Vetter Jadefuchs. Die beiden haben heute die Lokalrunde geschmissen. Traut euch. Die geben euch noch was aus. Die sind ein bisschen schüchtern. Aber das treibt ihr ihnen sicher aus. - grüßt sie schön vom alten Bernsteinkatz. Bewahre, Chlamydia und auch du Syphilia. “, wünschte Ornlu und verschwand aus der Sumpflilie, nachdem er den anderen noch einen schönen Abend gewünscht hatte und am Ausgang grinsend zusah wie die Blutsaugerinnen #1 und #2 begannen loszulegen, während die Konkurrenz wie Funghia und Gina-Lisa ihre langen Fingernägel schon begannen zu wetzen.
    Draußen wünschte er auch den anderen eine gute Nacht und stieg die Treppen auf.

    Schlafen wollte oder konnte er gar nicht. Viel mehr zog er sich in seine Baumhöhle zurück und versank durch die Wirkung des Sumpfkrautes in eine tiefe Trance die seinen Geist in die mythische Sphäre geleitete. Vielleicht fand er sie ja dort.


    ~ wenige Stunden später ~

    Die Sonne ging auf und die Wirkung des Grünen Novizen hatte nachgelassen.
    Gefunden hatte er sie nicht. Dafür aber seinen Geist ins Gleichgewicht gebracht und die letzten Ereignisse verarbeiten können. Ornlu hatte Gedanken gefasst, wie er diesen Wroooot vernichten würde.

    Er trat aus der Baumhöhle und blickte auf den Talkessel der sich bis zum Meer erstreckte und grün über grün in Nebel getaucht war. Die Sümpfe waren nicht nur Sümpfe. Es waren neben Tooshoo auch andere sehr große Bäume die heraus ragten. Vor allem im Zentrum der tiefen Sümpfe wo es fast schon einem Regenwald glich. Dann waren da Bruchwälder im Osten und hier im Norden nahe Tooshoo, dichte Wälder im Westen und der Süden geprägt durch die Nähe zum salzigen Meer mit Mangroven und Salzwiesen.
    Der Druide empfand es so und war in der Hinsicht nicht allwissend, noch nahm er an, dass irgendwer es genau definieren konnte. Das Tooshoo Gebiet war einfach das Tooshoo Gebiet und der Einfachheit halber war alles Sumpfgebiet.

    Als er sich umdrehte und hinab steigen wollte um nachzuschauen, ob seine Leute nicht vom Baum gefallen waren, stand da doch jemand im Weg.
    Wartend und zu ihn schauend. Auf seinen Speer gestützt glich er einem ausgekotzten Haufen oder besser - das strahlte er aus. Da konnte seine Aufmachung noch so wirken.

    “Bewahre! Der da hatte drei Menschen gefressen und einem jungen Ork den Arm abgerissen. Seine Haut trägst du zurecht mit dir.”, waren die ersten Worte des Wolfsdruiden an den Mann mit einem fehlenden Auge.
    “Ich bin Jadewolf und Ricklen hat mir von einen Typ erzählt, der seine hübschen Stiefel ankotzen wollte. Das nächste Mal zielst du besser. Goldlöckchen muss hin und wieder etwas gereizt werden.”, grinste er wölfisch und riet nur zu dem, was Jilvie auch empfahl. Ricklen war der beste Ricklen, wenn er angepisst war oder angekotzt wurde.

    “Ich hoffe du wartest hier nicht, weil du bisschen Kopfweh hast. Ich bin kein Heiler der dir dabei hilft, wieder einen hoch zu bekommen. Wer bist du und was hast du, weshalb du meinen Weg kreuzt?”, fragte der Druide und zögerte einen Moment, als er sich näherte und etwas spürte.
    Geändert von Ornlu (08.03.2024 um 22:32 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #206
    Burgherrin Avatar von Freiya
    Registriert seit
    Aug 2010
    Ort
    Elbflorenz
    Beiträge
    1.347
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Freiya ist offline

    Vor der Sumpflilie

    Mist, ihren Rucksack hatte sie auch stehen gelassen! Ob Ronja das merken würde? Oder war sie zu tief in den Augen von Ambrose versunken, um überhaupt etwas zu bemerken? Die Rothaarige seufzte, dann nickte sie Vareesa und Maris zu, bevor sie zu Melford und Griffin schritt.
    „Hallo Melford, schön, dich mal wieder zu sehen!“, sagte sie. Dann wandte sie sich an Griffin: „Wir haben uns vor ein paar Jahren kennen gelernt, als Melford hier am Baum auftauchte.“ Wie interessant, dass die beiden sich aus Silden kannten. Melford hatte damals, als er am Baum aufgetaucht war, ihr Interesse geweckt, als er erzählt hatte, dass er vom Festland kam wie sie, während ein paar Schritte weiter Ricklen und Ronja über einen Haufen Mist gestritten hatten. Das war schon wieder Jahre her!
    Nicht weit von ihnen wartete ein Vierbeiner geduldig, aber mit wedelnder Rute. Es war ein vertrautes Bild und Freiya musste schmunzeln. Melford schien ein Händchen zu haben für die Hunde dieses Ortes, nicht selten war einer in seiner Nähe und wartete neugierig darauf, dass jemand von den Zweibeinern Kontakt mit ihm aufnahm. Sie ging etwas in die Hocke und streichelte dem Hund etwas durchs Fell.
    „Na du, ich glaube, wir kennen uns noch nicht, aber ich bin mir nicht sicher“, sagte sie. Dann richtete sie sich wieder auf.
    „Naturgewalt?“, wandte sie sich an Griffin, der just wieder grinste.
    „Ich geb dir gleich eins auf Naturgewalt!“, entfuhr es ihr. „Und du hast dich als Erster rausgeschlichen!“
    Griffin hob abwehrend aber amüsiert die Hände: „Ich gestehe alles, so lange du mich nicht wieder haust!“
    Sie legte den Kopf schief und musterte ihn. Ihr Lächeln schwand und sie warf ihm einen „Alles-in-Ordnung?“-Blick zu, von dem sie hoffte, dass er ihn nach ihrer gemeinsamen Zeit im Gebirge zu deuten vermochte.
    „Ich wollte dir deine Schuppe bringen, die Sechet uns geschenkt hat, weil du sie liegen gelassen hattest. Irgendeine Frau wollte irgendwas von Ryu und Jadewolf hat noch eine Runde Sumpfkrauf geschmissen. Aber irgendwie … ich hab schon wieder Kopfschmerzen“, sagte sie. „Zu den Heilern will ich nicht. Vielleicht brauch ich einfach nur Schlaf.“

  7. Beiträge anzeigen #207
    Kämpfer Avatar von Yarik
    Registriert seit
    May 2023
    Ort
    Where all hope dies.
    Beiträge
    373
     
    Yarik ist offline

    Im Schankraum

    So nach und nach schien es, dass die Feier doch zu einem Ende kam. Selbst Ornlu, der bisher maßgeblich für Stimmung gesorgt hatte, verzog sich, nicht ohne zuvor ein paar sich unschuldig unterhaltende Jägerinnen mit irgendwelchen Geschichten von einer Bernsteinkatze zu überfallen. Die Frauen sahen dem Druiden verwirrt hinterher, als er kurz darauf aus der Schänke steuerte, bis eine von ihnen grinsend den Finger über ihrer Schläfe kreisen ließ und sie den Faden ihres Gesprächs wieder aufnahmen. Nur eine der Frauen schaute zu Yarik und musterte ihn kritisch, bis sie laut genug, dass Yarik es verstehen konnte, konstatierte: „Nä, der ist nie im Leben Jadewolfs Vetter. Dafür isser viel zu hässlich…“
    Yarik runzelte die Stirn, als die blonde Jägerin ihn herausfordernd ansah. Woher kannte er das Gesicht? Dass da irgendwelche seltsamen Farben um ihren Kopf waberten, machte die Zuordnung nicht einfacher, aber dann fiel es ihm wieder ein – das Mädchen, das sich auf dem Übungsplatz mit Valerion duelliert hatte, bevor Yarik von Shakes dazu gedrängt worden war, sich in den Kampf der beiden einzumischen! Sie nahm ihm das wohl noch immer übel. Yarik hatte allerdings wenig Lust, sich jetzt auf einen blödsinnigen Streit wegen verletzten Stolzes einzulassen.
    „Hab dich auch lieb…“, brummte er und winkte ab, bevor er sich wieder seiner eigentlichen Gesprächspartnerin zuwandte. Sie hatte gerade irgendwas gesagt zu der Jagd… Yarik runzelte kurz die Stirn während er sich zu erinnern versuchte. Was hatte sie gleich nochmal gesagt? Dass sie die Jagd... interessant fand? War sie dann wegen der Jagd hier oder nicht? Nein, da war noch etwas gewesen… sie…
    Für einen Außenstehenden musste es wirken, als wollte er Chala mit seinem Blick durchbohren, während hinter seiner Stirn Zahnräder ratterten, die nicht mehr so recht ineinandergreifen wollten. Chala schien das allerdings nicht zu stören, sie grinste einfach weiter, während Yarik sie mit glasigem Blick anstarrte.
    „… hinter dir lassen!“, stieß er plötzlich hervor und grinste dabei selbst wie ein Honigkuchenpferd. Genau, das war es gewesen! Sie wollte etwas hinter sich lassen! Yariks Blick schweifte kurz über die Anwesenden, während er noch einen tiefen Zug von dem exzellenten Sumpfkraut nahm. Valerion… Shakes… er selbst – auf wie viele hier mochte es wohl zutreffen, dass sie etwas hinter sich lassen wollten und deshalb hier, in der verschrobenen Gemeinschaft, die sich am Baum von Tooshoo zusammengefunden hatte, Unterschlupf suchten? Wie viele gebrochene Seelen und verkorkste Existenzen hofften hier auf einen Neuanfang…?
    Yarik schüttelte kurz den Kopf. „Scheiße, ich glaube, ich werd‘ grad philosophisch!“ Ein Schluck Bier half ihm hoffentlich einen klaren Kopf zu behalten. Oder auch nicht. Wen kümmerte das schon? „Okay, äh, keine Ahnung, was du hinter dir lassen willst, und wahrscheinlich geht mich das auch nichts an“, schwafelte er weiter, ganz entgegen seiner Gewohnheit, „Aber die Jagd… die wird schwierig. Ich bin ein paar von den Viechern über den Weg gelaufen, als ich mit Bernsteinkatze… ich meine, Jadewolf unterwegs war, und auch vorher schon… da braut sich was zusammen, im Sumpf, und das ist kein Kraut, jedenfalls kein gutes, wenn du verstehst, was ich meine. Die halbe Ernte war schon verschimmelt, bis Jadekatze… ich meine, Bernsteinwolf… äh… Ornull den Scheiß wieder weggezaubert hat…“
    Yarik verstummte. Ergab das überhaupt Sinn? Irgendwo, ganz tief unten in seinen benebelten Hirnwindungen hatte er daran leise Zweifel.
    Aber die Farben waren viel, viel lauter.
    „Das Kraut ist in Gefahr!“, konstatierte er schließlich und nickte bekräftigend.
    Geändert von Yarik (09.03.2024 um 15:11 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #208
    Ranger-General  Avatar von Kiyan
    Registriert seit
    Sep 2019
    Ort
    Hannoveraner Speckgürtel
    Beiträge
    743
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Kiyan ist offline

    Baumkrone

    Jadewolf, säuselte … wer? Der Geist des Orks? Der Schmarotzer? Kiyans Verstand? Waren sie am Ende eins, in der unsäglichen Zeit unter der Fuchtel der besessenen Zauberin verschmolzen zu einem Amalgam des Wahnsinns? Ich kenne ihn, ich kenne diesen morra. Ulu-Mulu, der Krieg … damals mächtig, heute … viel mehr … Schöpfer, wärst du ein orak, hättest du Tok’Amarth hinweggefegt wie ein Wintersturm das Herbstblatt.
    Von dem, was auch immer … wer auch immer in seinem Geist faselte, verstand Kiyan nichts. Der Mann vor ihm wirkte wie das Sinnbild eines Druiden, denn dass er einer dieser mystischen Weisen des Waldvolkes war, daran bestand keinerlei Zweifel. Kein Hüne, aber trotzdem bewirkte seine Ausstrahlung, dass Dinge um ihn herum kleiner wirkten. Langes, dunkles Haar rahmte ein gebräuntes Gesicht ein, aus dem zwei rote Tätowierungen besonders herausstachen. Fangzähne vielleicht, die unterhalb der Augen begannen und die Wangen hinabführten. Zuerst war Kiyan, als wäre dies das prägnanteste Merkmal, ehe er des Blickes aus den dunklen Augen gewahr wurde. Sie waren nicht so … fremdartig wie jene Ryu Hayabusas, der mit dem Wyvern im Bunde stand. Es waren die Augen eines Menschen, jedoch von einer Wildheit und Tiefe erfüllt, dass sie wie so viel mehr schienen. Als würde ein Wolf in Menschengestalt vor ihm stehen, ihn mustern und einschätzen, ob er Gefahr, Rivale oder Beute war.
    Götter, dachte nun Kiyan, wann immer man von Ornlu oder dem Jadewolf gehört hat, war es irgendetwas Ulkiges, etwas zum Lachen. Aber ihn nun in Persona zu sehen, ich würde nicht einen Witz reißen können, ohne Gefahr zu laufen, mir die Kehle zerreißen zu lassen.
    Kiyan bemerkte, dass er zitterte. Nicht vor Anstrengung, nein, darüber war er im Grunde hinaus, wie ein Läufer über den Punkt, wo die Muskeln sich taub anfühlen, und man meint, ewig weiterrennen zu können. Es war der Schmarotzer, der sich wandte, als wolle er einen Unterschlupf, ein Versteck suchen. Der Prozess war natürlich schmerzhaft, sodass der Gortharer, der am Stock – oder eher Speer – lief, kurz in die Knie brach und sich schwer atmend wieder aufrappeln musste. Er lächelte entschuldigend, obwohl die säuselnde Stimme in seinem Kopf einen … ihr Götter, was? Einen alarmierenden Klang hatte. Angst.
    Dieser Gedanke, die Reaktion des Schmarotzers, ließ Kiyan in heiseres Gelächter ausbrechen. Tränen liefen ihm aus den Augen, vor Schmerz und Heiterkeit.
    „Grandios!“, keuchte er, „Das Ding hat Angst vor dir!“
    Ein erneuter Lachanfall brach sich den Weg über seine Lippen frei. Der Blick des Jadewolfs wirkte unberührt, ja fast kalt. Nein, die Gestalt vor ihm hatte nichts mit den Geschichten und Schoten gemein, die man sich beim ‚einfachen‘ Waldvolk so erzählte. Der Wolf überlegte, suchte immer noch nach einer Einordnung des Häufchen Elends, welches da vor ihm lachte. Kiyan tippte sich, nachdem das Lachen langsam verklungen war, größtenteils aufgrund mangelnden Atems, an die Schläfe und schüttelte den Kopf.
    „Nein, Herr … Jadewolf? Weiser Jadewolf?“ Kiyan hob eine Augenbraue, als der Mann nicht reagierte, „Es wäre schön, wenn’s nur Kopfschmerzen wären, eine Migräne oder der größte Kater, den je ein Mensch hatte. Ich würde mein verbliebenes Auge dafür geben, es dagegen einzutauschen!“, die letzten Worte waren mit so einer wütenden Inbrunst ausgespien worden, dass der Gortharer sich selbst wunderte, warum er so reagierte. „Und es ist keine beschissene Impotenz, Syphilis oder irgendetwas anderes, was man sich holt, wenn man in jedem Hafen ein Mädel aufreißt!“
    War er wütend? War es die Reaktion des Schmarotzers, des Geistes? Verzweifelte Wut?
    „Ich … es …“, der Jäger tippte sich immer weiter gegen die Stirn, ehe der Finger irgendwann dem Handballen und dann der flachen Hand wich. Trotz der Panik, die dieses Ding ausströmte, kämpfte es um Kontrolle, sandte Wellen aus Schmerz und Übelkeit aus, „… Schma … Schmarotzer! Ork … Geist … Blut … ES IST DA DRIN, JADEWOLF!“, schrie er ihn an, warf den Speer achtlos beiseite, stürzte auf alle Viere und schrie aus vollem Halse, ehe er weiterstammelte, „Sie … er … hat es mir eingepflanzt, obwohl er fast tot war … der … der …“
    Wag es nicht, morra, sprich es aus und du bist des Todes!
    „Der Sohn des Felsens, der Wolf! varragvarrag …!“, Schmerz explodierte in Kiyans Körper, dass er niederstürzte, sich auf dem Boden wandte und zuckte, als würde er von allen Seiten Tritte erhalten. Sein Vater, seine Mutter, sein Bruder … Esteban, Murielle, Valerion, Ryu, Kisha, Heric, Lharc … sie alle standen da und blickten teilnahmslos auf ihn herab. Dies ließ Kiyan erneut in wahnsinniges Gelächter ausbrechen.
    „Es fürchtet sich vor dir!“, stieß er unter Lachen aus, „Dieser Sohn des Felsens, dieser varrag, der dich für so mächtig hält!“ – Speichel floss ihm aus dem Mund, Tränen rannen aus den Augen. –„Ulu-Mulu, Ulumulumulumulu … ich werde wahnsinnig, nein, ich bin wahnsinnig!“
    Der Mann, der gegen den Anfall ankämpfte, den der Schmarotzer auslöste, breitete im Liegen die Arme aus.
    „TÖTE MICH!“, schrie er immer noch lachend, „Mach dem Wahnsinn endlich ein Ende, Jadewolf! Oder bist du nicht zur Gnade fähig, oh mächtiger Druide?!“

  9. Beiträge anzeigen #209
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
    Registriert seit
    Mar 2007
    Beiträge
    14.291
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Baumkrone

    Was wollte der Spinner?
    Ornlu war verdammt noch mal verwirrt. Wie er sich da wandte und sterben wollte. Ornlu erwartete jeden Moment irgend ein Scheißvieh, dass durch Kiyans Bauchdecke brechen würde, um dann zu wachsen und alle nach und nach umzubringen. Bis eine Frau käme die mit dem Drecksvieh aufräumen würde.

    Der Gedanke lag sehr nahe dem ganzen ein Ende zu setzen. Was sollte er einem Irren helfen?
    Doch war Kiyan irre? Ornlu der Philosoph sagte ja und nein und es war eigentlich scheißegal, sich über sowas Gedanken zu machen. Vielmehr sammelte er noch einmal Kiyans Worte. Schmarotzer…Ork… Geist…varrag…Ding hat Angst vor mir… Ulumulululumuluulumulu…
    “Das Unternehmen varrag hat Schmarotzer an Orks mit Geistern verkauft und sie haben Angst bekommen… “, dachte er sich und dachte so scharf nach, dass seine Augenlider zu messerscharfen Schlitzen wurden.
    “Die armen Orks. Haben Angst bekommen…. - Nein, das kann es nicht sein. Es gibt eine Sache die ich vergessen habe. Ulumulululumuluulumulu…”, stellte er fest und war sehr weise in diesem Moment, da Kiyan um den Tod flehte. Ornlu drückte ihn mit dem Stiefel zu Boden und schob alles auf das Sumpfkraut. Oder die Zeit. Er war kein Frühaufsteher.

    Ornlu beugte sich vor und hatte dann seinen Moment der Erkenntnis.
    “Ulumulu! “, rief er laut und kniete sich auf Kiyan. Dann packte er seinen Kopf, riss die Augen auf und blickte tief und voller Magie in das Auge des verrückten Kiyan.
    Im nächsten Moment war er in seinem Geist, lähmte seinen Körper indem er Urinstinkte weckte - absolute Angst.

    In Kiyans Dunkelheit loderten zwei wölfische Augen auf. Näherten sich eilig seinem gemarterten Geist. Packten mit bewährten Klauen zu und dann erklang das Knurren des Hetzers.
    Tief und laut wie ein Donnergrollen. Kiyans Geist und Fassade erzitterten, während sein Körper wie gelähmt war.

    Doch Ornlu begann nicht den Geist zu zerreißen. Er schnüffelte und nahm einen Geruch wahr. Eine Präsenz, die sich verbarg.

    “Ich kenne dich…”, knurrte die Wolfsbestie und rannte los. Rannte etwas hinterher, dass viel zu schnell war und ihn fürchtete.
    Suchte in der Dunkelheit des Mannes und spitzte die Ohren. Dumpfe Schritte erklangen. Das was geflüchtet war, war direkt dahinter.

    Ein Schatten erschien hinter Kiyans Geist und legte eine Pranke aus Schatten auf ihn ab.
    “Es ist lange her…Lugdrub.”, knurrte der Druide und näherte sich dem Geist und seinem Schatten.
    Der Schatten nickte lediglich und legte die zweite Pranke auf Kiyans Schultern. Als würde er ihm gehören, stand er hinter dem Menschengeist.

    “Ein mächtiger Varrag bist du geworden, wenn du diesen Haufen Elend quälst. Ist es da wo du bist so langweilig?”, fragte Ornlu und vernahm das abschätzige Schnauben. Gleichzeitig näherte er sich und wagte etwas im Diesseits. Er maximierte seine Kräfte und ging über den Giftblick weit hinaus.
    Hinter Lugdrub erschien er erneut. Größer, mächtiger und legte seine Klauen über den Schatten.

    “Er gehört mir, Ork.”, drohte er und der Schatten verschwand. Doch war er immer noch da und etwas kroch heran.
    Ornlu brüllte in die Richtung und seine Magie jagte durch die Dunkelheit. Der Schatten und sein Kriecher wichen zurück und hielten dann inne.
    “Du wirst nur loslassen, wenn er stirbt…”, stellte Ornlu fest und packte Kiyans Geist und hielt ihn hoch. Der Schatten zuckte.
    “Nein, du willst es nicht. Du brauchst die Verbindung…sonst bist du wieder Dunkelheit. Sonst hast du keine Macht mehr im hier.”
    Ornlu ließ ab und überlegte.
    “Du steckst so tief in seinem Geist wie eine Made… wie eine morra! - verpuppst du dich auch und steigst wieder auf?”
    Keine Antwort kam.
    “Hmm…Kiyan töten wäre einfach. Aber lasse ich dir seine Seele? - Ich will wegen des Ulumulu nicht undankbar erscheinen…Aber ich habe nun auch meinen Anspruch gemeldet. Und ich glaube, ich könnte dich auf andere Art hier jagen und dahin treiben wohin du hin gehörst. Aber lassen wir das doch dieses Häufchen Elend entscheiden.”, sprach die Wolfsbestie und stieß ein finales Knurren aus, dass alles erzittern ließ.

    Dann war Ornlu wieder im Hier und Jetzt und blickte den zitternden und gelähmten Kiyan an.

    “Das war nicht nett. Das ist nie nett. Aber notwendig gewesen. Du steckst in der Scheiße. Stirbst du…wird deine Seele ewig diesem Ork dienen. Stirbst du nicht, wirst du mit jeden Tag wahnsinniger und innerlich zerfressen. Dein Geist schaut scheiße aus. Ich kann dir helfen, das wird aber nicht einfach für uns beide. Es wird seinen Preis haben, diesen Dienst von mir einzufordern. Wähle jetzt!”, forderte er und ließ von Kiyan ab

  10. Beiträge anzeigen #210
    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
    Registriert seit
    Jul 2014
    Beiträge
    744
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Die Sumpflilie

    „Das Kraut ist in Gefahr?“, stieß Chala viel zu laut hervor, Bestürzung in ihrer Stimme.
    Mit der geballten Faust schlug sie hart auf die Tischplatte, sodass Becher und Teller in unmittelbarer Nähe klirrten. Einige erschrockene und böse Blicke richteten sich kurzerhand auf sie, die sie jedoch gekonnt ignorierte.
    „Was soll denn passieren, wenn…wenn“, begann sie, doch schienen ihr die Worte, welche sich eben noch auf ihrer Zunge hatten formen wollen, abhandengekommen zu sein.
    Ihre Aufmerksamkeit wurde von dem schmerzhaften Pochen in ihrer Hand gefordert welche bereits rot anlief. Scheinbar hatte sie zu fest zugeschlagen. Geistesabwesend rieb sie die wunde Stelle und schielte dabei ein wenig auf ihre Finger. Einige Momente später erst fiel ihr wieder ein, was sie hatte sagen wollen.
    „Yaaaarik“, nannte sie den Namen des Mannes vor ihr langatmig, „Was soll denn werden, wenn das Kraut nicht mehr ist? Ich würde völlig valea werden!“
    Sie bekräftigte ihre Aussage mit einem ruckartigen Nicken, was ein Schwindelgefühl in ihrem Kopf auslöste. Ihr Mund verzog sich zu einer Linie und ihr Gesicht spiegelte das unangenehme Gefühl nach außen.

    Wenn das Sumpfkraut tatsächlich in Gefahr war, dann musste sie etwas dagegen tun. Eventuell würden sich sogar Möglichkeiten für sie ergeben, neue Kontakte zu knüpfen und mit Borran auf einen grünen Novizen – Zweig war das Wort, Zweig! – zu kommen. Doch dafür würde sie sich mit Shakes einig werden müssen, der offensichtlich nicht gut auf sie zu sprechen war. Doch das war zu viel der Planerei für ihren von Sumpfkraut vernebelten Geist.
    Sie versuchte einen weiteren Gedanken zu greifen, doch er war einem schlüpfrigen Fisch gleich schwer zu fassen. Wenn sie bloß eine Angel hätte.
    In diesem Augenblick fiel ihr ein altes Kinderlied ein, deren Melodie sie zu summen begann.

    Die Gedanken sind frei
    Wer kann sie erraten?
    Sie schwimmen vorbei
    Wie nächtliche Schatten
    Kein Mensch kann sie wissen
    Kein Angler sie fischen


    „Weggezaubert!“, ließ sie plötzlich triumphierend verlauten und hob die Hand, als hielte sie einen Fisch an der Flosse empor, „Kann die Wolfskatze mich auch wegzaubern?“, fragte sie, während sie ihr Gesicht unangenehm nah an das von Yarik heranführte.
    Sie starrte in seine grauen Augen, überlegte dies und das, ohne recht zu Wissen zu welchem Zweck.
    „Lass uns zur Plantage gehen und dort nach dem Rechten schauen!“, schlug sie unerwartet vor und erhob sich, während sie den Bärtigen am Arm packte und mit sich hochzog.
    Zusammen wankten sie zum Ausgang, was sich bereits als größere Herausforderung herausstellte, als angenommen.
    „Das war mein Fuß!“
    „Passt doch auf, mein Bier!“
    „Hassu Bernsteinwolf geseh’n?“
    Nach einer gefühlten Ewigkeit durchquerte Chala schließlich den Türrahmen der Schenke, hinaus in die kalte Nacht.

  11. Beiträge anzeigen #211
    Ritter Avatar von melford
    Registriert seit
    Jan 2007
    Ort
    Silden
    Beiträge
    1.326
     
    melford ist offline
    Dass er Griffin gegenüber anscheinend einen wunden Punkt getroffen hatte, merkte selbst Melford, der wahrlich nicht der feinfühligste oder gar wortgewandteste war. Er hatte gehofft, dass er sich mit dem sichtlich herunter gekommenen Sildener über alte Zeiten unterhalten konnte, doch wirklich gesprächig wirkte Griffin in jenem Moment nicht. Umso erleichterter war der Baumeister dann gewesen, als der Streuner angewackelt kam und die Atmosphäre zumindest ein bisschen aufgelockert hatte. Das Auftauchen Freiyas war dann der große Hoffnungsschimmer für Melford gewesen, denn auf diese reagierte der Beleibte gleich völlig anders. Ja er versuchte die beiden sogar untereinander bekannt zu machen, obwohl das natürlich völlig sinnfrei war, kannten sie sich schließlich seit dem Tag als der Baumeister in Tooshoo eingekehrt war. Und das war bereits einige Jahre her. Die Situation amüsierte Melford sichtlich und auch freute er sich als die Rothaarige dem Streuner etwas Aufmerksamkeit schenkte.

    Im Großen und Ganzen hatte der Baumeister immer noch keine Ahnung, was seine Rolle in diesem ganzen Spiel eigentlich war, oder sein sollte. Aber zumindest hatte er für den Moment ein recht gutes Gefühl. Auch wenn er die Blicke die Freiya und Griffin untereinander austauschten absolut nicht deuten konnte. Dass mit dem Dicken aber etwas nicht stimmte, so viel verstand und bemerkte er dennoch. Aus diesem Grunde sprang Melford auch gleich auf die Bemerkung der Rothaarigen an, dass ihr wohl der ganze Sumpfkrautgeruch etwas zu Kopfe steigen drohte.
    „Bei Sumpfkraut bin ich auch etwas vorsichtig geworden. In der Hütte war es ja eh schon Sau stickig!“, merkte der Baumeister an und nickte in Richtung Sumpflilie und wandte sich dann zu Freiya: „Wir könnten auch einfach zur alten Nerea gehen. Ich bin mir sicher, dass die auch irgendwelche Kräuter gegen Kopfschmerzen hat. Zumindest hat sie mir was geben können, als mir mal richtig schwindelig nach ein paar Zügen Sumpfkraut geworden war. Ich glaube an dem Tag ging es mir eh schon komisch...Egal! Ihre Bleibe ist auch nicht weit weg von hier und so ein Spaziergang hilft vielleicht auch schon. So...weg von dem Lärm.“ Abermals gab er einen Wink hinüber zur Sumpflilie.
    Freiya war dem Vorschlag nicht abgeneigt und stimmte kurzentschlossen zu. Griffin hingegen schien eher unentschlossen und haderte anscheinend mit sich. Als er und die Rothaarige dann aber ein paar Blicke austauschten, stimmte er dann doch noch ein mitzukommen.
    So machten sich die drei dann gemütlichen Schrittes auf den Weg zur Behausung der Rimbes. Der kurze Spaziergang tat zumindest Melford gut und ließ ihn seine Verpflichtungen gegenüber gewissen Naturwesen vergessen. Vorwiegend auch weil der Streuner sich nun deutlich im Hintergrund bewegte und der kleinen Gruppe lediglich still folgte.
    Als sie am Eingang der Unterkunft ankamen, stellte sich der Baumeister an die Tür und klopfte beherzt.
    „Hallo? Nerea? Ich bin's Melford! Entschuldigt die Störung, aber wir könnten deine Dienste gut brauchen!“, kündigte er sich und irgendwie auch die anderen Zwei an...wenn auch nicht so deutlich.

  12. Beiträge anzeigen #212
    Kämpfer Avatar von Yarik
    Registriert seit
    May 2023
    Ort
    Where all hope dies.
    Beiträge
    373
     
    Yarik ist offline
    Völlig überrumpelt von Chalas plötzlichem Tatendrang ließ sich Yarik von ihr zum Ausgang der Sumpflilie ziehen. Die seltsamen Blicke, die den beiden zugeworfen wurden, bemerkte er nicht, dafür wurde er jedoch das Gefühl nicht los, dass irgendetwas fehlte.
    Jagd…
    Sumpfkraut retten…
    Katzensteinwolf…? Nein, der war schon weg.
    „Shakes!“, rief er plötzlich und zog Chala nun seinerseits wieder zurück in die Sumpflilie, „Wir brauchen Shakes, wenn wir auf der Plantage nach dem Rechten sehen wollen, schließlich kennt er alle Farben der dortigen Pflanzen und weiß, wie sie klingen!“
    Das leuchtete ein. Shakes hatte sich die letzten Stunden nicht von der Stelle bewegt. Sein Kopf lag auf der Tischplatte und er gab ein sonores Schnarchen von sich. Etwas Speichel hatte sich in einer kleinen Pfütze unter seinen halb geöffneten Lippen gesammelt. Yarik vergeudete gar nicht erst Zeit damit, zu versuchen, ihn wachzurütteln, sondern schüttete ihm einfach den Inhalt des neben ihm stehenden Kruges mit Wasser über den Kopf.
    Shakes schreckte hoch, schlug im ersten Moment unkontrolliert um sich und kippte dann vom Stuhl. Auf dem Boden liegend, blinzelte er glasig zu Yarik und Chala hoch, die ihn betrachteten, wie neugierige Kinder einen interessanten Käfer untersuchen mochten.
    „Scheiseverdammdenommawassnlos?“, nuschelte der Sumpfkrautfarmer und Yarik reichte ihm die Hand, während er erklärte: „Das Sumpfkraut ist in Gefahr. Wir brauchen deine Hilfe. Bist du dabei?“
    Shakes sah ihn ungläubig an: „Häää…?“ Trotzdem griff er nach Yariks Hand und ließ sich von ihm auf die Füße ziehen, wäre aber direkt wieder umgefallen, wenn Yarik ihn nicht festgehalten hätte. Er torkelte von links nach rechts und von rechts nach links, unfähig, noch die Balance zu halten.
    „Hey, eh, Dings… Valerion!“, rief Yarik und schnippte mit den Fingern in Richtung des angehenden Wächters, mit dem er sich vor der Feier einen Trainingskampf geliefert hatte, „Hilf mir mal, Shakes zur Sumpfkrautfarm zu bringen! Das Kraut klingt falsch und wir müssen es retten!“
    Valerion schien sich zwar nicht ganz sicher zu sein, was Yarik damit meinte, beeilte sich aber trotzdem, ihm zu Hilfe zu kommen. Sie nahmen Shakes zwischen sich, jeder packte sich einen Arm des Sumpfkrautbauern über die Schultern und so schleiften sie ihn aus der Taverne.
    „Und… jetzt?“, wollte Valerion wissen.
    „Zur Sumpfkrautplantage!“, erklärte Yarik, „Das Kraut retten!“

    Chala vornweg machte die kleine Gruppe sich auf den Weg. Es war schon nüchtern nicht zwingend ein vollkommen ungefährliches Vorhaben, mitten in der Nacht über die zum Teil halb verrotteten Stege des alten Schwarzwasser zur abgelegenen Sumpfkrautplantage wandern zu wollen, aber was Chala und Yarik an Feinmotorik eingebüßt hatten, machten sie durch Sorglosigkeit wieder wett. Und Shakes bekam sowieso nicht mehr viel mit, sein Kopf schaukelte kraftlos hin und her und er nuschelte ab und zu ein paar völlig unverständliche Worte. Lediglich Valerion äußerte dann und wann Bedenken, wurde aber jedes Mal überstimmt.

    Ob eine höhere Macht über sie wachte oder sie einfach nur Glück hatten – sie erreichten schließlich unversehrt die Plantage. Im Schein der von Yarik beschworenen Lichtkugel, die ihnen auf dem Weg über die schmalen Stege gute Dienste geleistet hatte, tauchte der gerade kürzlich erst neu errichtete Lagerschuppen vor ihnen auf. Yarik stieß die Tür auf und bugsierte Shakes in eine Ecke, wo er ihn einfach zu Boden gleiten ließ. Shakes grummelte irgendetwas, drehte sich einmal um und war fast augenblicklich wieder eingeschlafen.
    „Hmm“, grübelte Yarik und schaute zu Shakes herunter, „Ich glaub‘, der wird sich die Pflanzen erst morgen anhören. Naja…“
    „Ist hier wirklich etwas faul?“, wollte Valerion wissen und zog die Augenbrauen zusammen, „Für mich sieht alles normal aus…“
    Chala musterte ihn abschätzig. „Ah ja? Du bist wohl in den letzten fünf Minuten Sumpfkrautfarmer geworden, oder was?“
    Yarik trat noch einmal vor die Tür und ließ seinen Blick über die Plantage schweifen. Er runzelte die Stirn. Irgendetwas war faul! Und das wusste er nicht nur, weil er vollkommen zugedröhnt war. Es war ein Gefühl, das deutlich tiefer ging. Sein Gespür für die Natur, das vor einer Weile in ihm erwacht war, sein druidischer Sinn. Und das Mal an seinem Hals, das sich irgendwie warm anfühlte…
    Er ging ein Stück zwischen den Reihen an Sumpfkraut entlang, besah sich hier und da eine der Pflanzen näher. Direkt erkennen konnte er nichts, aber trotzdem machte sich eine dumpfe Vorahnung in ihm breit und verscheuchte die Leichtigkeit in seinem Kopf.
    „Irgendetwas ist hier“, konstatierte er nachdenklich und ein Stück weit ernüchtert, als er wieder zu den anderen zurückehrte. „Am besten, wir bleiben über Nacht erst einmal hier. Und… bleibt wachsam!“
    Geändert von Yarik (10.03.2024 um 00:54 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #213
    Provinzheld Avatar von Zarra
    Registriert seit
    Feb 2024
    Beiträge
    226
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Zarra ist offline
    Gerade als Nerea in die versprochene Geschichte eintauchen wollte, unterbrach sie auch schon ein Klopfen am Türrahmen ihrer Unterkunft. Schemenhafte Gestalten waren durch den Vorhang zu erkennen und das zu dieser späten Stunde.
    Ungläubig und entrüstet war Zarras Kopf zum Eingang geschnellt. Furcht, wer dort draußen stehen konnte, mischte sich mit Ärger darüber, dass man ihre Großmutter unterbrochen hatte. Endlich war es soweit gewesen, dass sie mehr über ihre Vergangenheit, ihre Familie lernen würde und dann wagte es jemand sie zu stören!

    „Melford? Komm herein! Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen“, lud die Kräuterfrau den Gast ein.
    Jener entpuppte sich jedoch als Dreiergespann, was der Enkelin im ersten Augenblick jegliche Farbe aus dem ohnehin blassen Gesicht raubte. Der vermeintliche Melford trat einen Schritt in ihr Zuhause. Sein langes, dunkles Haar, welches er in einem Zopf zusammengebunden hatte, verlieh ihm zusammen mit einem ansehnlichen, für waldvölkische Verhältnisse gut gepflegten, Vollbart ein abenteuerlustiges Aussehen. Aufmerksame Augen, deren Farbe jener der stacheligen Blätter der Felsnessel glich, nahmen das Innere der Behausung in sich auf.

    Hinter ihm, noch nicht durch den Türbogen getreten, standen eine Frau und ein Mann, deren Anblick die jüngsten Erinnerungen der jungen Weißhaarigen weckte. Haare wie die Blätter der Flammenbeere in den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne, die durch das Blätterdach der Mangrovenbäume brachen. Helle Haut, gespickt von Sommersprossen, die denen Zarras nicht unähnlich waren. Das Grün ihrer Augen erinnerte die Schülerin an die Nadeln der Küstenkiefer, deren Zapfen sich erst nach der Einwirkung von Feuer öffneten und so neues Leben zuließen. Ihre Kleidung war geschunden und verschmutzt und ihre Haltung sprach von Erschöpfung und Unwohlsein. Was ihr wohl fehlte? Farbe kehrte in die Wangen der Jugendlichen zurück, als ihr bewusst wurde, wie sie die Rothaarige angestarrt hatte. Schnell lenkte sie ihren Blick auf den dritten Besucher.

    Dieser überragte sie alle, ein wahrer Hüne, dessen Kopf sicherlich so hoch reichte wie die größte Sumpfiris. Langes Haar spross ihm scheinbar aus allen möglichen Follikeln, die der menschliche Körper besaß. Im schwachen Licht des Gangs wirkte er mehr wie Bär, denn Mensch. Augen wie die Schwingen der Bläulinge gaben ihm ein gutmütiges, wenn auch etwas trauriges Aussehen, welches er mit einem Lächeln auszugleichen wusste. Sein Körperumfang war Zarra bereits in der Schenke aufgefallen, doch von Nahem wirkte er noch beeindruckender, sodass sie sich fragte, wie der Stoff seiner Kleidung die geballte Kraft einzuschränken vermochte.

    „Oh, da ist ja auch Freiya!“, begrüßte Nerea nun auch die Frau der Gruppe, stand von ihrem Stuhl auf und lief den Besuchern entgegen, die von getrockneten Blütenblättern verfärbten Hände einladend ausgebreitet.
    „Und wenn mich meine alten Augen nicht täuschen ist dieser stattliche Mann Griffin? Ich glaube nicht, dass wir jemals persönlich das Vergnügen hatten, doch deinen Namen habe ich von mehr als einer jungen Dame gehört, die sich bei mir wegen einiger“, sie rang kurz nach einem passenden Ausdruck, „Methoden für unbekümmerte Zweisamkeit erkundigt hatten.“
    Sie lächelte zu dem Hünen hinauf und lud sie alle in die kleine Stube ein, bot ihnen an auf den Betten Platz zu nehmen, da es an anderen Sitzgelegenheiten mangelte.
    „Bewahret, Kinder! Seid nicht schüchtern.“
    Als die Gruppe höflich grüßend hereintrat, erschrak Zarra und verschluckte sich beinahe an den Samen in ihrem Mund. Eilig spuckte sie sie aus. Der Anblick, den sie dabei bot, vertrieb sofort jegliches Weiß aus ihrem Gesicht und den Ohren, ersetzte es durch glühende Schamesröte.
    Nerea lächelte noch etwas breiter und griff routiniert in ihr Kräuterregal.
    „Bist du für weitere Teekräuter hier, Melford? Ich habe noch einige Säckchen übrig. Ich muss dir übrigens danken, denn die Kombination der Aromen hat viel Anklang bei Hooqua gefunden, sodass sie mich ebenfalls regelmäßig um Nachschub bittet.“
    Geändert von Zarra (10.03.2024 um 01:45 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #214
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
    Registriert seit
    Feb 2007
    Ort
    Dresden
    Beiträge
    4.127
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline

    Die Sumpflilie

    Mut und Stärke… ja, davon hatten wohl alle Löwen, mit denen er bisher zu tun gehabt hatte, mehr als genug. Und ein Ego, das von hier bis auf das Festland reichte. Sie waren eben am Ende nichts weiter als große Katzen. Er lächelte. Ja, nichts weiter als große Katzen.
    Maris nickte, als Vareesa ihm ihre Entscheidung mitteilte. Nummer Drei sollte es also sein.
    „Gute Entscheidung“, quittierte er. „Merk dir das Gefühl. Diese Entschlossenheit, diese Freiheit, wenn man erst einmal beschlossen hat, sich zu wehren. Das wird keineswegs einfach, das sag ich dir. Ich habe mich so manches Mal beinahe umgebracht, weil ich nicht wusste, mit welchen Kräften ich mich da angelegt hab. Manchmal wirst du an Punkte kommen, an denen du daran zweifelst, ob deine Wahl wirklich klug und richtig war. Dann denk an dieses Gefühl. Du wirst nicht wissen, ob der Weg klug oder richtig war – nicht, bis du ihn bis zum Ende gegangen bist – aber du wirst dich erinnern, dass es der einzig richtige Weg ist, es zu versuchen.“

    Während Sie sprachen, traten immer mehr Teilnehmer ihrer illustren Runde aus dem Schankraum der Sumpflilie heraus und verweilten ganz in der Nähe zu Gesprächen oder traten angesichts des fortschreitenden Abends den Weg in ihre Unterkunft an. Maris nickte Freiya kurz zu, als sie vorüberging, und erwiderte Ornlus Gute-Nacht-Gruß. Als auch Lester mit seinen ominösen drei Freunden vorbeiging, war Maris sicher, dass es dringend Zeit war, Runa aus dem Schankraum aufzulesen und hinauf in die Baumkrone zu verfrachten.
    „Ich werde dir gerne dabei helfen, dich zu wehren, falls ich das denn kann“, sagte er an Vareesa gewandt. „Lass uns darüber sprechen, wenn wir alle geschlafen haben und mir nicht die Strapazen der Anreise in den Knochen stecken. Dann zeigst du mir, was du kannst, und wir überlegen gemeinsam, was du als nächstes tun könntest, um dich zu fordern und daran zu wachsen. Ich wünsche dir eine gute Nacht, Vareesa. Mit dem Segen der Mutter sehen wir uns morgen sicher wieder.“
    Er legte eine Hand auf das Herz und deutete eine Verbeugung an, dann trat er an der jungen Frau vorbei und öffnete die Tür zur Lilie. Einen Moment lang sondierte Maris mit eng gezogenen Augenbrauen den Schankraum, dann erblickte er seine Tochter schlafend wie ein Engel mit dem Gesicht auf der biergeschwängerten Tischplatte. Hooqua feudelte mit einem ranzigen Lappen um sie herum und war sichtlich erleichtert, als sie Maris erblickte.
    „Na, kommst du deiner Vaterpflicht auch mal nach?“, schnauzte sie ihn an, setzte aber ein zahnloses Lächeln hinterher.
    „Nett von dir, dass du sie nicht rausgefegt hast wie jeden anderen, der am Ende des Abends in deiner Klitsche verendet ist“, erwiderte er und schulterte Runa, die zweimal schmatzte und dann einfach weiter schlief. „Kriegst wohl noch ein weiches Herz auf deine alten Tage, was?“
    „Ich geb dir eins auf Klitsche, du feiner Stadt-Pinkel!“, fauchte die Hooqua. „Die hat noch Welpenschutz. Aber deine Fresse ist eh nicht mehr zu retten, also pass nur auf! Aber schön, dass du dir mal wieder die Ehre gibst.“
    „Freut mich auch, wieder hier zu sein“, erwiderte Maris. Und er meinte es auch so.

  15. Beiträge anzeigen #215
    King Kong Avatar von Griffin
    Registriert seit
    Apr 2006
    Beiträge
    3.470
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Griffin ist offline
    Die Schamesröte schoss dem nicht mehr ganz so jungen Mann ins Gesicht und er legte sich verlegen die Hand in den Nacken, als die alte Nerea von der Vergangenheit berichtete. Er war sich des zweifelhaften - und gänzlich unverdienten - Ruhms bewusst, welcher ihm dank der Nähe zu den beiden Aufreißern Ornlu und Ryu anhaftete, aber dass es noch immer Menschen gab, die sich daran erinnerten, erfüllte ihn zu gleichen Teilen mit Scham und Stolz.

    Er lachte so ehrlich und tief, dass sein Wanst sich rhythmisch hob und wieder senkte und das Lachen die kleine Hütte erfüllte. »Ja, die Jahre waren nicht freundlich zu mir.«, fasste er die vermutlich grausamsten zehn Jahre seines Lebens wortkarg zusammen und kniff sich dabei selbst in die Plautze.
    »Ich glaube nicht, dass wir bereits das Vergnügen hatten, aber euer Ruf eilt euch voraus, meinte Werteste.« Es war eine in den Mantel des Kompliments gehüllte Wahrheit. Die alte Kräuterkundige war ein fester Bestandteil der Sildener Bevölkerung gewesen und ihre Kräuterbehandlungen, Tees, Tränke und Tinkturen hatten vermutlich ebenso viele Verletzungen wie gebrochene Herzen geheilt.
    Er deutete eine kurze Verbeugung an. »Ich wusste allerdings nicht, dass ihr eine jüngere Schwester habt, werte Frau Rimbe.« Sein Gegenüber lachte mit der exakt richtigen Mischung aus Geschmeichelt-Sein und Der-Spinnt-Denken und winkte dann ab, als wolle sie das übertriebene Kompliment wie eine lästige Fliege verscheuchen, Griffin kam aber nicht umhin zu bemerken, dass ein leichtes Lächeln noch für einige Augenblicke länger ihre Lippen umspielte.
    »An euch allerdings,« er wandte sich an die junge Frau, die zum Zeitpunkt seines wiederholten Verschwindens vermutlich noch ein kleines Kind gewesen war. »erinnere ich mich leider nicht. Vergebt mir… « Er ließ eine bewusst längere Sprechpause.
    »Zarra.« Die junge Frau reichte ihm vermutlich gerade bis zur Brust und schien ob der fremden Menschen ein wenig unsicher zu sein. »Es ist mir eine ausgesprochene Freude, eure bekanntschaft zu machen, Fräulein Zarra.« Der Braunhaarige grinste aufrichtig und verlor ein wenig den Faden, als sein Blick den der jungen Frau traf. Neben dem fast schneeweißen Haar und dem hellen Teint blitzen die türkisblauen Augen wie zwei Gletscherseen hervor. So endlos tief und so ruhig, dass er für einen Herzschlag fürchtete, sich daran verlieren zu können.
    Erst als Zarra verlegen den Blick abwandte, kehrte er wie vom Blitz getroffen ins Hier und Jetzt zurück.

    »Ja, genau. Also… Ehm wir drei.«, stammelte er und blickte noch für einige Sekunden der weißhaarigen Frau hinterher, die seinem Blick aber scheinbar auszuweichen versuchte.
    »Weswegen sind wir nochmal hier?«
    Erneut rieb er sich verlegen den Nacken.

  16. Beiträge anzeigen #216
    Ranger-General  Avatar von Kiyan
    Registriert seit
    Sep 2019
    Ort
    Hannoveraner Speckgürtel
    Beiträge
    743
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Kiyan ist offline

    Baumkrone

    Der Druide stand erst über dem schreienden, sich in Krämpfen windenden Mann, ehe er urplötzlich vortrat, sich hinkniete, seinen Kopf mit festem, schmerzhaftem Griff packte und seine Augen an das eine verbliebene heftete. Dann war da eine Dunkelheit, die so allumfassend, so erfüllt von Dingen war, die im Menschen etwas Ursprüngliches ansprachen. Die Kälte der Nacht, die dem ungeschützten Jäger zum Verhängnis wird. Die Augen von großen Raubtieren, die sich ihre Fänge lecken und die verängstigte Menschenbeute jagen. Das Versprechen, sich zu verirren und ewig, unendlich im Dschungel umherstreifen zu müssen, ehe Hunger, Kälte oder der Tod durch einen Jäger sicher sind. All das lag in der Dunkelheit, in der die Augen eines Wolfes schwebten.
    ‚Götter!‘, wimmerte Kiyan und fühlte sich dabei hilflos und schwach wie ein Säugling, der im Bau eines Schattenläufers landete. ‚Ihr Götter, was ist das für eine Hölle?! Ist das die Pforte zu Beliars Reich, beschützt durch einen dämonischen Cerberus?!‘
    Die Krallen der Kreatur, die die Wolfsaugen trug, packten ihn, rissen ihn hoch. Ein tiefes, langes Knurren. Wahrlich, so würde ein Höllenhund klingen! Dann spürte Kiyan aber etwas wie einen Gegenzug. Der Schmarotzer, vielleicht auch der Orkgeist, der in diesem lebte oder auch nur durch diesen handelte.
    Ich kenne dich, knurrte das Wolfsbiest und preschte los. Kiyan spürte ein Gewicht auf seiner Schulter und als er sich umblickte, lag dort eine Hand. Nein, eine Pranke. Groß, mächtig genug, um ihm den Schädel zu zerquetschen. Sie wirkte … mumifiziert?
    Es ist lange her … Lugdrub, grollten der Wolfsgott und Ornlu. Kiyan spürte das Wesen hinter sich nicken. Er blickte den Arm entlang zu einer ebenso mumifizierte Kreatur hinauf. Ein Ork, jedoch vom Grab gezeichnet. Gespenstisch grüner Schimmer stieß hier und da durch sein Fell, die Fratze war zerrissen von einem Hieb, doch das Feuer in den Augen – ebenfalls grün – flammte boshaft. Ein Mund, der keine breiten Lippen mehr kannte, enthüllte fehlende und zerbrochene Fänge. Am Leib trug die Kreatur eine schmutzige Robe, ehemals wohl reinweiß, nun von der Zeit in Beliars Reich gezeichnet.
    „Du gehörst mir, morra“, flüsterte das Wesen, „Bei ihm erwartet dich der sichere Tod, bei mir nur ewige Gefolgschaft. Aber diese mag auch … Vorteile mit sich bringen. Diene mir oder sterbe durch den Hetzer in Menschengestalt …“
    Ein mächtiger varrag bist du geworden, wenn du diesen Haufen Elend quälst. Ist es da, wo du bist, so langweilig?
    Der Geist – Lugdrub – lachte und verstärkte den Griff um Kiyans Schulter und damit um seine Seele. „Wenn er wüsste“, säuselte er, sodass nur der Gortharer ihn hören konnte, „Wenn dieser morra wüsste, wo ich war, was ich erleiden musste, weswegen ich wieder … Nein!“
    Plötzlich verschwand der Schatten der Wolfsbestie und tauchte einen Augenblick später größer und mächtiger hinter dem Orkgeist auf, legte de Klauen um ihn. Er gehört mir, Ork, die Drohung des Wolfsgeistes war nicht zu überhören. Nein, keine Drohung, die mitschwang. Ein Versprechen. Das Gewicht der Pranken löste sich von seinen Schultern und einen Moment verspürte Kiyan das wunderbare Gefühl – das erste Mal seit einer schieren Ewigkeit! – von Freiheit. Von Kontrolle. Seine Geistergestalt sackte kurz zusammen, ehe er bemerkte, dass der orkische Schatten aus der Finsternis hervorkam, schwärzer noch als schwarz. Ihm folgten kriechende Tentakel, die sich mühten, Kiyan zu greifen.
    Du wirst nur loslassen, wenn er stirbt, stellte der Druide fest und der Wolf riss den Gortharer in die Luft, dass er vor Schmerz zitterte und wimmerte. Der Schatten Lugdrubs zuckte zurück, ebenso die Tentakel aus Schwärze. Kiyan hörte den Triumph in der Stimme Ornlus, die Erkenntnis, die er gerade gewonnen hatte.
    Nein, du willst es nicht. Du brauchst die Verbindung, sonst bist du wieder Dunkelheit. Sonst hast du keine Macht mehr im Hier.
    Der Schatten zischte, knurrte tief genug, um der Wolfsbestie Konkurrenz zu machen.
    Du steckst so tief in seinem Geist wie eine Made – wie eine morra! – verpuppst du dich auch und steigst wieder auf?
    Keine Antwort des Schattens, nur ein ohnmächtig wütendes Knurren.
    Hmm … Kiyan töten wäre einfach, aber ich lasse ich dir seine Seele? Ich will wegen des Ulumulu nicht undankbar erscheinen, aber … ich habe nun meinen Anspruch gemeldet. Und ich glaube, ich könnte dich auf andere Art hier jagen und dahintreiben, wohin du gehörst. Aber … lassen wir doch dieses Häufchen Elend entscheiden!
    Und den abschließenden Worten Ornlus folgte ein Grollen wie Donnerhall, wie das Brüllen des Sturms. Die Schwärze verschwand schlagartig und an ihre Stelle trat der diesige, graue Himmel über der Baumkrone von Tooshoo. Der Wolfsdruide erhob sich, blickte auf Kiyan herab und stellte ihn vor die Wahl.
    Gefolgschaft oder Tod.
    Was für eine Ironie, dass beide Wesen Gefolgschaft verlangen und mir den Tod durch den jeweils anderen versprechen. Was habe ich da schon für eine Wahl? Aber ich … ich will frei sein. Der Ork wird mich an sich ketten wie einen Sklaven. Ornlu hingegen, nun, der wird mich nicht versklaven, der … fordert nur einen Preis.
    Kiyan schluckte, konnte nichts rühren als seine Kiefer.
    Scheiße, dachte er abschließend, ehe er sprach.
    „Hilf mir!“ Er bleckte die Zähne wie ein Kampfhund. „Bitte!“, zischte er hinterher.
    Geändert von Kiyan (10.03.2024 um 14:05 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #217
    Provinzheld Avatar von Valerion
    Registriert seit
    Apr 2023
    Beiträge
    228
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Valerion ist offline

    Auf dem Sumpfkrautfeld

    „Du bist also der Jadewolf, du hübscher Mann“, säuselte die junge Frau in sein Ohr, während sie sich fest an ihn preste, ihr Atem war warm und ihr Blick willig.
    „Eh ja klar, bin der Jadewolf und so, wer sollte es auch nicht sein? Etwa der komische Zausel? Schau dir doch an wie der schon aussieht, der kann kein Jadewolf sein, der Amateur“, sprach Valerion grinsend und ließ die Frau ja nicht los. Sie streichelte über seine Wange und nickte brav.
    „Du bist so mythisch, mein Wolf. Die ganzen Geschichten über dich und dann tarnst du dich als einfacher Wächter, ich dachte erst du wärst ein Angeber und Idiot aber jetzt seh ich erst, wie toll du bist“, seufzte sie und küsste seine Wange.
    „Oh glaub mir, liebes ich werde dir Zeigen wie toll ich bin, müssen uns nacher nur eine ruhige Ecke suchen“; meinte Valerion und versuchte sie zu küssen, da schreckte sie kurz zurück.
    „Aber nicht das du denkst, ich bin so eine leichte! Ich bin sehr Ehrenvoll und möchte auch so behandelt werden, wenn ich mit dir Intim werde, dann werden wir auch zusammen bleiben und du wirst mein Wolf“; sie drückte sich an ihn und lächelte ihn liebevoll an.
    „Ehja ... alles was du willst“; meinte er und versuchte sie nochmal zu Küssen.

    „HEY .... eh, Dingens ... Valerion“, rief eine Stimme. Val seufzte genervt.
    „NICHT JETZT“, rief er genervt zurück.
    Yarik hatte ihn gerufen und erklärte irgendwas, sie müssten jetzt unbedingt das Kraut retten. Was? Welches Kraut. Valerion musste was anderes retten, nämlich die Situation mit der netten Dame und vielleicht würde das heute noch ein schicker netter rest Abend werden. Sollte er den richtigen Jadewolf nochmals begegnen, würde er ihm einen guten Humpen Bier ausgeben.

    Da wurde der Bärtige aber schon von seiner „eroberung“ weggezogen.
    „MEIN HELD“, rief die Frau zurück. „Ich werde auf dich warten, du hast eine Gefährliche Mission vor dir“, rief sie säuselnd zurück.
    Ja die hatte er, eindeutig würde er jetzt Yarik vom Baum werfen, oder vielleicht Shakes, den er jetzt packen musste und nachhause bringen musste. Vor allem diese Chala ging ihn dezent auf den Sack, als sie ihn blöd anmachte und ihn als Sumpfkrautexperte betitelte. Er schüttelte nur genervt den Kopf. Am liebsten hätte er die schwarze Schönheit ebenfalls vom Baum geworfen aber er wusste nicht, wie wichtig sie war, hatte er sie vorhin doch in der Nähe des Hauptmanns gesehen.
    „Ich hätte jetzt sicher irgendwo anders, mit der Schönheit sein können, als hier bei Nacht auf einem Sumpfkrautfeld herum zuwandern“; murmelte Valerion und schaute sich um. Es war wirklich ruhig und nichts zeugte von Gefahr oder irgendetwas auffälligem. Was sollte hier also schon Gefährliches sein?

    „Der Typ ist besoffen und labert sicher irgendein Blödsinn, hab ich zu meinen besten Zeiten auch so gemacht, also können wir gehen und morgen wieder kommen?“; meinte Valerion genervt und kickte einen Stein gegen die Haustür.

  18. Beiträge anzeigen #218
    Burgherrin Avatar von Freiya
    Registriert seit
    Aug 2010
    Ort
    Elbflorenz
    Beiträge
    1.347
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Freiya ist offline
    Freiya begann hinter vorgehaltener Hand zu kichern.
    Du bis ja in Wahrheit der Herzensbrecher, dem sein Ruf vorauseilt, was? Von Silden bis nach Tooshoo!“, sagte sie zu Griffin. Ryu war als der Weiberheld verschrien, aber Griffin war ganz eindeutig auch kein Kind von Traurigkeit.
    „Wenn Kisha das wüsste“, flüsterte sie und Griffin grinste schief. Die junge Zarra hingegen schien sich etwas unwohl zu fühlen. Ob wegen der vielen Leute in dem kleinen Raum oder wegen Griffin, Freiya wusste es nicht. Dann war es also das Gesicht dieses zarten Wesens, das sie vorhin an der Tavernentür gesehen hatte. Sie nickte Zarra zu:
    „Wir hatten bisher noch nicht das Vergnügen, glaube ich. Hallo Zarra, ich bin Freiya“, sagte sie ruhig. Sie erkannte die Signale, die die Hellhaarige mit den schönen Augen unbewusst aussandte: Sie war zu verschüchtert ob der ganzen Situation. Die Jägerin konnte es verstehen.

    Freiyas Blick wanderte kurz durch den Raum und blieb für einen Wimpernschlag an Melfords vierbeinigen Begleiter hängen, der brav an der Tür wartete und die Zweibeiner dabei beobachtete, was sie taten.
    Die Rothaarige kannte Nereas Bleibe, sie war nicht zum ersten Mal da. Und es war tatsächlich eine gute Idee von Melford gewesen, die alte Kräuterfrau aufzusuchen.
    Griffins Worte waren ein guter Auftakt für ihr Anliegen. Sie tippte sich an den Kopf und blickte zu Nerea:
    „Ich habe Kopfweh. Wir haben ein paar sehr heftige Tage im Gebirge hinter uns –“, sie deutete an sich herunter „– und mir brummt der Schädel. Und ich … naja …“ Ihr Blick wanderte unsicher zu den beiden Herren in der Runde, dann schaute sie auf ihre Finger und ein leichter Hauch von Röte legte sich um ihre Wangen. Aber eigentlich brauchte sie sich nicht zu schämen, bei dem, was sie erlebt hatten! Und Griffin wusste, dass sie sich nicht allzu blendend gefühlt hatte. Außerdem – vor Griffin brauchte sie ja nun weiß Innos nicht in Verlegenheit zu geraten. Sie hatte seine Tränen gesehen so wie er ihre. Also holte sie tief Luft und blickte zu Nerea, die ihr verständnisvoll in die Augen blickte.
    „Wenn ich die Augen schließe … ist da dieses Monster, das uns töten wollte, wieder da. Und alles kommt mit ihm. Die Ängste. Der Schmerz …“
    Sie brach ab, fühlte im nächsten Augenblick aber Griffins warme Hand auf ihrer Schulter.

    Nerea nickte bedächtig, aber wissend.
    „Da habe ich eine Idee. Zarra, mein Liebes, hilfst du mir? Ich denke an einen Tee mit Lavendel und Labkraut“, sinnierte die Kräuterkundige.
    Die Rothaarige horchte auf: Lavendel? Augenblicklich klärte sich ihr Gesichtsausdruck. Das klang fantastisch!
    Doch dann bemerkte sie noch etwas anderes. Hörte sie da wirklich die Vögel zwitschern? Wurde schon wieder Morgen? Sie wollte wirklich nur noch schlafen …

  19. Beiträge anzeigen #219
    General Avatar von Ryu Hayabusa
    Registriert seit
    May 2005
    Ort
    inmitten der Pfälzer Highlands :o
    Beiträge
    3.448
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Gedankenverloren saß Ryu noch immer an jenem Tisch um den sich soviele alte wie neue Gesichter versammelt hatten. Mittlerweile hatten die meisten die Schänke verlassen und nur noch wenige waren anwesend. Die meisten noch übrigen hatten getrunken, geraucht und sich so langsam und völlig der Umarmung der Nacht hingegeben. Und der Templer? Er hatte mit beiden Händen seinen Becher umgriffen und blickte auf jene rote Schuppe die darunter auf dem wurmstichigen Holz der Tischplatte lag. Vieles ging ihm durch den Kopf und nun, da wieder alle weg waren, war plötzlich auch wieder dieses seltsame Gefühl einsamer Selbstreflektion zurück.

    Ob Duat es möglicherweise geschafft hatte? Als sie den Untergrund des Gebirges verlassen und den nun ehemaligen Anführer der Felsnattern gestellt hatten, war der Templer noch einige Augenblicke geblieben. Einerseits um das alte, vom Wetter mitgenommene Banner einzupacken. Andererseits um diesen einstigen Schatten seiner selbst vor eine letzte Wahl zu stellen. Während er röchelnd und krampfend auf dem Boden zusammen gesackt war hatte der Schwertmeister den vom Kampf an der Oberfläche mitgenommenen Dolch Freiyas bei den Säulen des Portals aufgelesen und ihn demonstrativ vor Duats Gesicht in den Boden gerammt. Das schartige, schon etwas angelaufene Metall reflektierte eher schlecht als Recht das Antlitz Duats, doch wohl genug damit er selbst erkennen konnte was aus ihm geworden war. Noch in der Hocke blickte er in die Augen des zum Tode Verurteilten. Ein Hauch von Bedauern aber auch Resignation machte sich dabei im Gesicht des Hayabusa breit.

    "Du wolltest die deinen schützen, Duat. Das respektiere ich. Und zumindest ein Teil hat es geschafft...", der Blick der Wyvernaugen wanderte entlang der Wände des von Zerstörung geprägten Talkessels. "Weißt du, damals, nach der Schlacht um Tooshoo stand ich auch am Rand des Wahnsinns. Meine besten Freunde, meine Famlie hatte mich verlassen und sich in alle Winde zerstreut. Meine...", die Augen schlossen sich und ein tiefer Atemzug folgte. "... Myra war verschwunden.. Schwach blickte der Templer auf, nur um den Blick dann wieder, erfüllt von den Schmerzen der Vergangenheit zu senken. Wie lange war es her, dass er davon gesprochen hatte? Natürlich, als Griffin urplötzlich in der Kommdandantur stand hatten sie ein paar Worte über sie gewechselt, aber noch nie hatte der Templer von sich aus über sie gesprochen, seit... Nun, seit sie fort war. Was folgte war ein langes, resigniertes Schnaufen. Dinge standen nun einmal wie sie standen. Und er sprach weiter.

    "...Aber statt auf- und mich dem Abgrund hinzugeben... Statt zu intrigieren... Statt zu lügen... Statt andere zu opfern, habe ich mir jeden verdammten Tag bewusst gemacht, dass die wenigen Übrigen mich brauchen. Mehr denn je. Dass jedes Volk seine Helden braucht. Die stark sind. Die in die Bresche springen und das Unmögliche möglich machen. Und jeden verdammten Tag kämpfe ich dafür, dass ich dieser Rolle gerecht werde. Aber du...", Ryu stand auf, entfernte sich einige Schritte und blickte mit verschränkten Armen seinen Gefährten nach die schon ein Stück weit nach oben geschritten waren. "Du hast das nicht verstanden und stattdessen andere an deiner Stelle in Gefahr gebracht. Du wolltest sie, meine Freunde opfern. Als vorrübergehende Lösung für deine eigene Feigheit. Das werde ich dir nicht verzeihen... Aber ich lasse dir eine Wahl: Wenn du wirklich in der Gunst deiner großen Schlange stehst wird sie dir die Kraft geben, es selbst zu beenden. Wenn nicht... Dann verrotte auf dem Pfad der Schwächlinge und Verräter... Das ist der Weg. Erwache!"

    Und damit hatte der Templer ihn schlussendlich im Talkessel zurück gelassen.

    "Noch 'ne Runde Kirschaft, Herr Hauptmann?". Ryu blickte auf und zog die Brauen zusammen. Stimmt! Er saß ja noch in der Taverne und blickte nun die Hooqua an die nach einem kurzen Gespräch mit Maris an seinen Tisch gekommen war. "Meine Güte, man könnte meinen, all die Leute hier zu sehen würde dich endlich mal wieder guter Laune stimmen. War das Wetter in den Bergen so beschissen?", der Hayabusa lächelte leicht und nickte sachte. "Kannst du...", doch die Baum-Mama winkte bereits ab. "... Ist schon am Kochen.". Erneut nickte er erleichtert. "Danke... Dann werd' ich mich jetzt auch mal zurückziehen wenn das Wasser fertig ist."

    Die Wirtin nickte und nahm noch ein paar Münzen für die Unterkunft von Djeser und Sechet entgegen die sofort in ihrer fettigen Schürze verschwanden. Dann lehnte sich der Templer noch einmal zurück und wartete. Das Wasser für sein Bad war aufgesetzt und er hätte es nur noch in die Kommandantur schaffen müssen. Und so tat er es auch.

    Ein wenig später, im Wohnbereich der Kommdandantur...

    "Aaaah... Scheeeeißeee..." entfuhr es dem Templer in Begleitung eines langen Ächzens, als er sich im heißen Wasser der Wanne niederließ. Es fühlte sich so unglaublich gut an, die wohlige Wärme überall am Körper zu spüren. Aber auch die Strapazen der Reise zeigten sie mehr als deutlich auf. Eine unglaubliche Erschöpfung packte den Hauptmann, als jeder seiner Knochen im Körper sich über den rüden Umgang mit ihnen in den letzten Tagen beschwerte. Aber sie würden das schon verkraften. Taten sie immer. Nur... Warum brannte es so entlang seiner Wirbelsäule? Die sonst eher so subtilen Schuppenansätze unter seiner eigenen Haut fühlten sich unangenehm und wesentlich 'fester' an... Hatte er Flöhe? Auf der Haut? Nein... Der Hayabusa beugte leicht den Rücken durch und befühlte das ganze. Ja... Die Haut entlang seiner Wirbel fühlte sich wirklich anders an. War das >sein< Mal des Jägers das sich nun meldete? Der Templer hatte sich immer gefragt, wo es saß, dem ganzen auf seinem Rücken aber keine Beachtung gemessen. Schließlich waren solche Veränderungen, wenn er sich 'gehen' ließ nichts Neues mehr... Aber in diesem Ausmaß... Das kannte er so nicht. Doch es würde wohl erklären, warum, nach gutem Essen und etwas mehr Ruhe, seine Wunden noch immer schmerzten und er sich so unendlich müde fühlte... Vielleicht... Vielleicht wäre eine Runde Schlaf jetzt ganz gut gewesen. Nur ein paar Minuten die Augen schließen und... Da war er auch schon eingeschlafen...

  20. Beiträge anzeigen #220
    Kämpfer Avatar von Yarik
    Registriert seit
    May 2023
    Ort
    Where all hope dies.
    Beiträge
    373
     
    Yarik ist offline

    Im Schuppen der Sumpfkrautplantage

    „Shakes? Der hat sich das nicht ausgedacht…“
    Yarik ging zur Tür und öffnete sie einen Spalt breit, spähte noch einmal nach draußen. Die Plantage lag ruhig und friedlich da, aber er wusste – wusste – dass der Schein trog. Und das hatte nichts damit zu tun, dass er noch immer etwas benebelt und auch angetrunken war. Dieses Gefühl saß deutlich tiefer.
    „Wenn du wieder zurück willst zu diesem zugedröhnten Mädel, das dich bei der scheiß Beleuchtung da oben für Kristallfuchs gehalten hat – geh ruhig, ich halte dich nicht auf“, wandte er sich missmutig an Valerion, „Aber ich sag dir, hier ist etwas. Das, was den ganzen Sumpf vergiftet, und vielleicht mehr als nur den Sumpf. Man kann es… naja… spüren! Es war zwar schon so ziemlich die ganze Zeit über da, aber hier und jetzt ist es stärker geworden. Viel stärker.“ Er strich sich zum wiederholten Mal über die Stelle an seinem Hals, an dem sich bei ihm das Mal des Jägers zeigte. „Merkt ihr gar nichts?“
    Yark sah Chala und Valerion an, die sich wiederum gegenseitig einen kurzen Blick zuwarfen und mit den Schultern zuckten. Scheinbar nicht. Auch wenn Yarik das beinahe unmöglich vorkam.
    „Also gut“, grummelte er. Leichter Frust schwang in seiner Stimme mit. „Ich kann euch nicht sagen, was ihr tun oder lassen sollt, aber ich werde hierbleiben. Irgendetwas ist hier verdammt nochmal faul, und ich werde nicht zusehen, wie hier alles vor die Hunde geht.“
    Er setzte sich auf den Boden, lehte sich gegen einen halbwegs weichen Sack mit Stroh (oder was auch immer darin aufbewahrt wurde) und legte seinen Stab griffbereit neben sich, bevor er die Hände auf dem Bauch verschränkte und die Augen schloss. Ein kurzer Gedanke ließ die Lichtkugel, die über seinem Kopf schwebte, erlöschen, und das Innere des Schuppens wurde in Dunkelheit getaucht.

Seite 11 von 21 « Erste ... 478910111213141518 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide