Wenn ihr dabei seid, euren Beitrag zu schreiben, dann setzt bitte einen Post, in dem ihr kurz und knapp mitteilt, das bereits ein Beitrag in Arbeit ist. Diesen Post könnt ihr dann per Edit bearbeiten um euren Text zu schreiben. So wissen die anderen Mitspieler bescheid und können warten. Damit vermeidet man Überschneidungen im RPG.
Gebt euren Posts einen kurzen Titel, in dem ihr den Charakternamen postet und den Ort, wo aktuell das Geschehen spielt. Das dient der Übersicht.
Die Regeln
Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
Das Skyrim-Rollenspiel ist ein Textrollenspiel, welches auf den Ereignissen und Geschehnissen nach Alduins Vernichtung durch den Dovahkiin beruht. Jeder von euch ist herzlich eingeladen daran teilzunehmen und sich aktiv am Spielgeschehen zu beteiligen, wobei gewisse Kenntnisse über die The Elder Scrolls Serie schon eine Art Voraussetzung sind. Das RPG könnt ihr als eine sehr einfache Art des Pen&Paper RPGs ansehen. Die Spieler erstellen sich ihre eigenen Charaktere und erleben in dessen Augen dann Abenteuer in Himmelsrand. Euch ist euer Werdegang in der Welt freigestellt, solange es in die Welt von The Elder Scrolls passt.
Die Anmeldung
Um überhaupt am Rollenspiel teilnehmen zu können, benötigt ihr einen Account bei World of Players. Habt ihr diesen erstellt oder besitzt ihr bereits einen, müsst ihr einen Steckbrief erstellen und diesen im entsprechenden Thread vorstellen. Dabei gilt es die (im Thread angegebene) Form des Steckbriefes zu wahren, damit kein Chaos ausbrechen kann. Bitte postet die Steckbriefe in der Charaktervorstellung.
Rassen
Im Skyrim-RPG könnt ihr zwischen zehn verschiedenen Rassen auswählen, in dessen Rolle ihr schlüpfen könnt. Überlegt euch eure Entscheidung gut, denn die Rassenwahl kann nicht plötzlich geändert werden, sondern muss von Anfang an feststehen. Zwischen folgenden Rassen, könnt ihr euch entscheiden:
Die Altmer
Die hochgewachsenen, goldhäutigen Hochelfen sind ein stolzes Volk, das auf der Summerset-Insel beheimatet ist. Die Sprache des Kaiserreichs, Tamrilisch, basiert auf Schrift und Sprache der Hochelfen, und die meisten Künste, Handwerke und Wissenschaften sind aus den Traditionen dieses Volkes hervorgegangen. Die gewandten, intelligenten und willensstarken Hochelfen haben eine besondere Begabung für die arkanen Künste und rühmen sich damit, dass ihre hervorragenden physischen Fähigkeiten sie weitaus widerstandsfähiger gegen Krankheiten machen, als es "niedere Rassen" jemals sein werden.
"Alt-" bedeutet "hoch"; "-mer" bedeutet "Volk" oder "Leute". Daher stammt die Übersetzung "Hochelfen" durch das Kaiserreich, wobei "hoch" dort als arrogant und stolz gilt. Eigenschaften, die vielen Vertretern der altmerischen Rasse zueigen sind.
Die Argonier
Das Wissen über diese reptilienartigen Rasse aus Schmarzmarsch ist spärlich und nur wenige können behaupten, die Argonier wirklich zu verstehen. Die unzähligen Jahre, in denen sie ihre Grenzen verteidigen mussten, machten die Argonier zu wahren Meistern des verborgenen Widerstands und des Angriffs aus dem Hinterhalt. Die Reptilienrasse fühlt sich an Land und im Wasser gleichermaßen zu Hause. Sie sind perfekt an das Leben in den tödlichen Sumpfgebieten angepasst und entwickelten eine natürliche Resistenz gegen die Krankheiten, die bereits für unzählige Abenteurer den Tod bedeutet hat.
Sie sind intelligent und viele Argonier kennen sich sehr gut mit der Kunst der Magie aus. Andere bevorzugen das Schleichen und blanken Stahl zum Überleben; ihre angeborene Beweglichkeit macht sie für beides zugänglich. Es sind verschlossene Leute, deren Vertrauen nur schwer zu gewinnen ist. Aber sie sind sehr loyal und würden für diejenigen, die sie ihre Freunde nennen, bis zum Tod kämpfen.
Während Argonier generell als Reptilien angesehen werden, so verfügen sie auch über fisch- und amphibienartige Qualitäten, wie das Atmen unter Wasser, was ihnen durch die kleinen Kiemen hinter den Ohren ermöglicht wird. Außerdem ist es ihnen möglich, ihre natürlichen Regenaritonsfähigkeit zu erhöhen.
Die Bosmer
Unter Waldelfen versteht man die verschiedenen wilden Elfenclans aus den westlichen Gebieten Valenwalds. Im Kaiserreich bezeichnet man sie pauschal als "Waldelfen", sie selbst aber nennen sich entweder "Bosmer" oder "Baumsaft-Volk". Waldelfen sind behände, körperlich flink und geistig rege. Wegen ihrer angeborenen Neugier und Geschicklichkeit eignen sie sich besonders gut als Späher, Agenten und Diebe. Vor allem aber sind Waldelfen sehr geschickt im Umgang mit dem Bogen. Bessere Schützen gibt es in ganz Tamriel nicht. Ihre Fähigkeit, einfach gestrickte Kreaturen beherrschen zu können, ist ebenfalls bekannt.
Die Bretonen
Bretonen sind Halbelfen (der menschliche Anteil überwiegt dem elfischen), die die Provinz Hochfels bewohnen, wo sich der Schauplatz des zweiten Spiels der Elder Scrolls-Reihe, Daggerfall, befindet. Sie fühlen eine angeborene, instinktive Bindung zu den Kräften der Magie und des Übernatürlichen. Viele große Zauberer entstammen ihrer Rasse. Neben ihrer raschen und aufmerksamen Auffassungsgabe für Magie kann auch der einfachste Bretone eine große Resistenz gegen zerstörerische und beherrschende Energien vorweisen, außerdem ist ihre Haut besonders geeignet gegnerisches Mana zu absorbieren.
Die Dunmer
Dunmer, auch bekannt als "Dunkelelfen", sind die dunkelhäutigen Bewohner des Östlichen Kaiserreichs. "Dunmer" lässt sich sowohl als "Die Dunklen" als auch als "Die Verfluchten" übersetzen, da die Chimer nach dem Eidbruch des Tribunals gegenüber Indoril Nerevar und Azura von selbiger in die Dunmer verwandelt und somit auf ewig "verflucht" worden sind. Im Kaiserreich bezeichnet man sie gemeinhin als "Dunkelelfen", aber sie selbst bevorzugen die Bezeichnung "Dunmer". Die dunkelhäutigen und rotäugigen Dunmer verbinden überlegenen Intellekt mit großer Körperkraft und Beweglichkeit, was sie zu mächtigen Kämpfern und Zauberern macht. Auf dem Schlachtfeld sind die Dunkelelfen für ihre ausgewogene Zusammensetzung aus Schwertkämpfern und Kampfmagiern bekannt.
Sie sind grimmig, abgehoben und zurückhaltend; sie verachten die anderen Rassen und misstrauen ihnen. Das Leben in dem vulkanischen Terrain von Vvardenfell hat sie mit einer starken Resistenz gegen Feuer beschenkt, sie lachen in das Gesicht der Feinde, die mit Feuerbällen nach ihnen werfen, der Zorn ihrer Ahnen ermöglicht es ihnen, nahestehende Gegner in Flammen aufgehen zu lassen.
Die Dunmer haben sich bei den anderen Rassen nicht beliebt gemacht. Oft sind sie stolz, rücksichtslos und grausam; Wahrheit, Ehrgefühl und Loyalität gehören nicht zu ihren hauptsächlichen Tugenden. Weibliche Dunkelelfen sind bekannt für ihre Promiskuität, und da die Fertigkeiten und die Stärke der Rasse sie sehr mächtig machen, bewahren geringe moralische Standarts, Rachsucht, jahrelange Konflikte und ein schlechter Ruf sie davor, dass dieser Sache mehr Beachtung geschenkt wird.
Das Kaiservolk
Als Einwohner der zivilisierten, weltoffenen Provinz Cyrodiil ist das Kaiservolk hoch gebildet und sehr beredt. Obschon von der Statur her vielleicht weniger imposant als andere Völker, haben sich Angehörige des Kaiservolks doch immer wieder als geschickte Diplomaten und Händler erwiesen. Diese Eigenschaften sowie die bemerkenswert gut ausgebildete und geführte leichte Infanterie haben es dem Kaiservolk ermöglicht, alle anderen Provinzen zu unterwerfen und das ruhmreiche Kaiserreich zu Frieden und Wohlstand zu führen. Außerdem sind sie dafür bekannt, besonderes Glück inne zu haben.
Die Khajiit
Die katzenartigen Khajiit stammen aus der Provinz Elsweyr und können in ihrem Aussehen stark variieren: Es gibt Khajiit, die fast aussehen wie Elfen und solche, die den "Jaguarmenschen" der Cathay-Raht oder den großen Senche-Tigern gleichen. Am häufigsten trifft man die Suthay-Raht an. Sie sind intelligent, schnell und geschickt. Viele Khajiit verabscheuen Waffen und verlassen sich lieber auf ihre Klauen. Wegen ihrer naturgegebenen Geschicklichkeit und den unübertroffenen Fertigkeiten in Akrobatik sind sie hervorragende Diebe.
Die Nord
Die Bewohner von Himmelsrand gehören zu einem hoch gewachsenem Volk mit hellem Haar. Im Kampf sind sie aggressiv und furchtlos, im Handel und bei der Erforschung umtriebig und draufgängerisch. Als geschickte Seeleute findet man die Nord in allen Häfen und Siedlungen entlang der Küsten und Flüsse Tamriels. Stark, stur und zäh wie sie sind, haben die Nord einen schon legendären Ruf als Volk, das Kälte und sogar magischen Frost trotzen kann. In der Kultur der Nord ist Gewalt etwas Alltägliches. Sie ziehen freudig in den Kampf und legen dabei eine Art ekstatischer Wildheit an den Tag, die noch jeden Feind in Angst und Schrecken versetzt hat.
Die Orks
Die barbarischen Völker der Tiermenschen aus den Bergen von Wrothgaria und den Drachenschwanzbergen sind bekannt für ihren schier unerschütterlichen Mut im Kampf und die unverdrossene Duldung auch größter Härten. In der Vergangenheit wurde den Orks, in früheren Zeiten Orsimer genannt, von den anderen Ländern und Rassen in Tamriel nur Angst und Hass entgegengebracht. Mittlerweile aber werden sie zunehmend akzeptiert. Die Schmiede der Orks werden allseits für ihre Handwerkskunst gepriesen, und Ork-Krieger in schwerer Rüstung gehören zu den besten Schlachttruppen im ganzen Kaiserreich.
Die Rothwardonen
Die Rothwardonen von Hammerfell sind ausnahmslos Naturtalente. Die dunkelhäutigen Krieger mit den kräftigen Haarschöpfen gehören zu den besten Kämpfern Tamriels. Sie scheinen für die Schlacht geboren, wenn da nicht ihr Stolz und ihr Hang zur absoluten Unabhängigkeit wären. Daher eignen sie sich besser als Kundschafter, Nahkämpfer oder freiheitsliebende Helden, weniger jedoch als Soldaten in einer regulären Armee. Neben ihrer kulturellen Affinität für viele Waffen und Rüstungsarten bringen die Rothwardonen auch noch eine gute Konstitution und Ausdauer mit. In ihnen fließt nicht dasselbe Blut wie in den anderen menschlichen Rassen, und sie stammen ursprünglich nicht aus Tamriel.
Aus dem worldofelderscrolls.de entnommen!
Das Skillsystem
Im Skyrim-RPG habt ihr die Möglichkeit beliebig viele Fähigkeiten für euren Charakter festzulegen. Dies sind Fertigkeiten, welche eure Talente maßgeblich beeinflussen und eure Art zu kämpfen, euer Verhalten und eure Rüstungsfertigkeiten festlegen. Im Gegensatz zu den Spielen, könnt ihr zwischen den Fertigkeiten frei entscheiden und somit einen gemischten Charakter (z.B. einen Kampfmagier) oder einen klassischen Kämpfer (z.B. Krieger) spielen. Die Möglichkeiten die euch hiermit feststehen, sind quasi endlos. Da es sinnlos ist, in einem Textrollenspiel jeder Rasse gewisse Fertigkeiten vorzuschreiben, könnt ihr hier also die freie Auswahltreffen. Zwischen folgenden Skills könnt ihr euch entscheiden:
Die Fertigkeiten unterteilen sich in unterschiedliche Fertigkeitsstufen. Lehrling (man beherrscht die Grundsätze in diesem Fach), Geselle (man ist weiter fortgeschritten), Experte (man beherrscht fast alles) und Meister (man kann perfekt mit diesem Skill umgehen). Die Skills verebsseren sich über euren Werdegang hinweg, d.h. in der Geschwindigkeit die ihr möchtet (sollte aber schon realistisch sein).
Das Posten
Wenn ihr eure Geschichte posten wollt, bedenkt, dass ihr die Signatur ausschalten müsst. Dies könnt ihr unter dem Eingabefenster einstellen. Geschrieben wird im RPG in der dritten Person Singular, Präteritum was auch im Gothic-RPG und im Sacred-RPG der Fall ist. Die Zeit ist wie in der Realität. Auch die Jahreszeit ist entsprechend wie in der Realität, wie auch Tag und Nacht. Ein Kalender ist nicht vorgesehen, da dies alles unnötig kompliziert machen würde. Eure Abenteuer könnt ihr, unter Angabe des Standortes(wenn ihr zum Beispiel in der Kaiserstadt seid, dann schreibt ihr oben die die Kopfzeile eures Beitrags "Kaiserstadt"), jederzeit im Rollenspielthread posten. Ein Zeitsystem gibt es nicht, ihr müsst also nicht innerhalb eines bestimmten Zeitraums posten, eine gewisse Regelmäßigkeit wäre jedoch wünschenswert.
Bevor ihr Postet, solltet ihr euch unbedingt zuerst alle vorherigen Posts eurer Mitschreiber durchlesen, da sie sich möglicherweise auf eure eigene Geschichte auswirken können(z.B. mit einem Angriff auf eine Stadt, die euer Charakter besucht).
Das Posten mit anderen Schreibern/Einbeziehung anderer Charaktere in eure Geschichte
Falls ihr Charaktere anderer Schreiber mit in euren Post einbeziehen wollt, so tut das nur unter Absprache, entweder per PN oder im Besprechungsthread. Versucht dabei möglichst nicht den fremden Charakter zu formen, sondern beschränkt euch am besten nur auf seine Handlungen. Es ist auch zu beachten, dass ihr die Regelmäßigkeit eurer Posts erhöhen solltet, um eure Mitschreiber nicht aufzuhalten, aber das ist ebenfalls besser unter Absprache zu klären.
Powergaming
Powergaming ist zu vermeiden und wird nicht geduldet. Euer Charakter muss zwar nicht schwach sein, aber seine Stärke muss sich in einem entsprechenden Rahmen halten. Zum Powergaming gehören:
1.)Daedra Artefakte.
Daedra Artefakte sollten nur im späteren Verlauf der Geschichte erhalten werden. Der Besitzt eines solchen Artefakts ist zeitlich und am besten auf eine Mission, die einem von einem Daedra-Fürsten o.ä. verliehen wird, beschränkt. Eine solche Mission soll nicht ohne Grund beschrieben werden, sondern nur um die Geschichte des Charakters oder seine Eigenschaften voranzubringen. Es können die Daedra Artefakte aus allen TES Spielen verwendet sowie eigene erfunden werden. Daedra Artefakte dürfen niemals gegen einen anderen Charakter verwendet werden, da dies einen deutlichen Vorteil darstellen würde.
2.)Drachen&Drachenpriester
Drachen und Drachenpriester sind auf keinen Fall alleine sondern nur in der Gruppe zu besiegen. Sie sollen immer noch zu den stärksten Gegner im RPG gehören. Die Masken der Drachenpriester können ebenfalls aufgenommen werden, jedoch wie bei den Daedra Artefakten nur zeitlich begrenzt.
3.)Drachenschreie
Drachenschreie dürfen erlernt werden, allerdings unter deutlich Einschränkungen. Da das Studium zu den Drachenschreien sehr viel Zeit erfordert, dürfen nur 1-2 Schreie erlernt werden, die am besten auch etwas mit dem Charakter zu tun haben, sodass man eine kurze Lernphase für die Schreie rechtfertigen kann. Auf die dritte Stufe sollte bitte höchstens ein Schrei gebracht werden, wenn überhaupt.
4.)Kampf gegen andere Charaktere
Sollte der eigene Charakter gegen einen anderen kämpfen, so ist zu beachten, dass keiner dem anderen überlegen sein soll, außer es ist abgesprochen worden. Sollte es zu einem Kampf kommen, bei dem es offensichtlich ist, dass ein Charakter stärker ist, so sollte er künstlich geschwächt werden, sodass die beiden Kontrahenten auf einem Level bleiben.
Bezug zum Original
Im Foren-RPG bleibt alles, was nicht von den Usern oder der Rahmenhandlung veränder wurde so wie es ist. Das heißt auch, dass keine Quests, die ihr möglicherweise im Originalspiel gemacht habt, im Foren-RPG erfüllt wurden. Auch wurden keine Gildenquests gemacht. Das heißt der Erzmagier der Akademie ist immernoch Savos Aren, Mercer Frey bleibt der Gildenmeister der Diebesgilde und der Bürgerkrieg ist immer noch am Toben. Es ist zu vermeiden Quests aus dem Originalspiel zu erfüllen. Ihr könnt euch Quests ausdenken, die euch beliebige Personen und Gilden geben, allerdings ist es nicht erlaubt, jedigliche Quests aus dem Originalspiel zu erfüllen.
Ähnlich ist es mit den Personen aus dem Original-Spiel. Alle NPC's, die im Originalspiel vorkommen, dürfen weder getötet werden, noch darf ihr Rang verändert werden. Stattdessen dürft ihr euch sogenante "Drohnen"-NPC's erstellen. Dies sind selbst erfundene NPC's die einen beliebigen Status haben und einem beliebigen Rang angehören. Beispielsweise dürft ihr euch einen Rekrutierer der Dunklen Bruderschaft ausdenken. Allerdings dürfen diese Drohnen keine Position/Rang eines Original-NPC's verändern, dass heißt eine Drohne darf zum Beispiel nicht Erzmagier oder Gildenmeister werden oder einen anderen Rang ersetzten, die ein Original-NPC bereits besitzt. Diese Drohnen dürfen dann auch getötet werden.
Tolfdir zu Siana, als er sie wieder einmal tief in einem der Lehrbücher der Akademie versunken antraf: „Es ist lobenswert, dass du so fleißig lernst, um deine Fähigkeiten zu meistern. Aber das Leben findet nicht in Büchern statt. In den kommenden Wochen findet kein Unterricht statt, geh raus und erkunde die Welt, Mädchen.“
Die junge Schülerin befolgte den Rat ihres Lehrers und traf Vorbereitungen. Ihr erstes Ziel sollte die Provinzhauptstadt Morthal, im Fürstentum Hjaalmarsch werden.
Gerade, als sie aufbrechen wollte, wurde sie von zwei ihrer Mitschüler abgefangen. Die Dunmerin Brelyna Maryon, die Siana darum bat viele Zutaten mit zu bringen, vor allem Sumpfpilzschoten die es im Sumpf von Morthal zu finden gab, sie bräuchte diese für irgendwelche Experimente.
Siana, die schon Versuchskaninchen für Brelyna gespielt hatte und beim ersten Zauberspruch grün war und beim zweiten Versuch in verschiedene Tiere verwandelt wurde, wollte erst gar nicht genaueres wissen und hakte auch nicht nach. Der Khajiit J´zargo bat um Feuer- und Frostsalze und gab ihr dafür einige Schriftrollen mit, die sie ausprobieren sollte.
Sie verabschiedete sich von ihren Freunden und machte sich mit einer Kutsche auf den langen Weg, als Morthal nach ein paar Stunden in Sichtweite war...
Die junge Magierin drückte dem Kutscher ein paar Münzen in die Hand und bedankte sich für die schöne Fahrt. Dann war sie alleine und schaute sich etwas verunsichert um. Sie überlegte, was sie tun sollte?! Sie könnte direkt nach Morthal gehen, doch dann fiel ihr Brelyna´s Bitte ein und Siana entschied sich, ein paar Zutaten zu suchen.
Am Boden entdeckte sie einen stabilen Ast und hob ihn auf. „Das wird schon seinen Zweck erfüllen.“ murmelte die Magierin leise vor sich hin, während sie den Ast -der fast so hoch war wie sie selbst- begutachtete.
Vorsichtig und ein wenig unbeholfen stapfte sie durch die sumpfige Landschaft. Den Ast vor sich, bei jedem Schritt in den Boden stechend, um heraus zu finden, ob sie hier Gefahrlos weiter gehen konnte. Das letzte was sie nämlich wollte war, in dieser verlassene Gegend im Sumpf stecken zu bleiben.
Als sie einige Zeit durch den Sumpf gestapft war, erblickte sie ein paar der gesuchten Zutaten – Sumpfpilzschote.
Siana ging näher ran und inspizierte diese scheußlich aussehende.... was war das überhaupt? Pilz? Pflanze? Und was wollte Brelyna damit?
Skeptisch und leicht angewidert schnitt sie ein paar dieser Zutaten mit einem Dolch ab und stopfte diese in ihren Beutel.
Von weitem sah sie auch sehr hübsche lila Blumen und ging darauf zu. Bei genauerer Betrachtung stellte Siana fest, dass es die Todesglockenblume war. Auch von denen schnitt sie einige ab und nahm sie mit. Sie suchte weiter und merkte nicht, wie schnell die Zeit verging.
Irgendwann blieb sie einfach stehen und ein Blick gen Himmel verriet ihr, dass es Zeit war nach Morthal zu gehen.
Dicke dunkle Wolken breiteten sich aus und der Wind frischte spürbar auf.
Siana beschleunigte ihre Schritte, als sie im Unterholz ein lautes Knacken vernahm. Ihr Blick wanderte in diese Richtung, als.....
Eine Stimme, unüberhörbar und so penetrant dröhnte in seinem Kopf. „Wach auf, Junge, deine Zeit ist noch nicht gekommen. Steh auf!“...
Langsam öffnete Redras seine Augen und musste feststellen, dass er doch nicht tot war. Was vermutlich besser gewesen wäre, denn die Schmerzen, die nun folgten, waren unerträglich und schienen ihn zu lähmen.
Er schaute an sich herab. Die Wunde in seiner Brust war verheilt. Nur eine Narbe erinnerte ihn noch an Nocal´s Verrat und den Stich durchs Herz mit dem mächtigen Schwert Soulreaver.
Doch warum hatte er solche Schmerzen?
„Du hast Durst. Also, steh auf!“hörte er die Stimme wieder in seinem Kopf.
Ja richtig, er war ja ein Vampir. Mühsam und total umständlich drückte er sich am Baum nach oben, bis er auf seinen Füßen stand.
Schwindel überkam ihn und er war sich nicht ganz sicher, ob er sich übergeben musste oder einfach umkippen sollte. Redras entschied sich für ersteres.
Danach schien es ihm zwar etwas besser zu gehen, aber er fühlte sich immer noch schwach.
Er blickte nach oben, gen Himmel.
Dunkle Wolken hingen über ihm und der Wind frischte stark böig auf, als es zu schneien begann.
„War ja klar.“ maulte Redras vor sich hin.
Er schlang seinen Kapuzenmantel enger um sich und zog die Kapuze tief in sein Gesicht. Langsam setzte er sich in Bewegung, er brauchte ein sicheres Versteck!
„Du brauchst etwas zu trinken.“ erinnerte ihn die Stimme in seinem Kopf. „Sieh, da vorne!“
Redras schaute sich und erblickte eine junge, hübsche Dunmerin, die mit einem Ast durch den Sumpf stapfte und sich immer wieder umsah.
Er machte sich unsichtbar und schlich näher an sie heran.
„Du hast sie gleich.“ meldete sich seine Stimme im Kopf.
Doch Redras machte einen Fehler, trat unbedacht aufs Unterholz. Es knackte unter seinen Füßen und die junge Frau blickte ihn an, während sich der Unsichtbarkeitszauber auflöste.
Siana erschrak, wich ein paar Schritte zurück, stolperte und fiel rücklings in den Dreck.
Hell gelb leuchtende Augen starrten sie an, als sich die Kreatur näherte und ihre lange Eckzähne hervor traten.
„Nein, bitte nicht...“ schrie sie verzweifelt und versuchte fort zu kriechen, ihre Ausbildung zur Magierin völlig vergessend. Doch die Kreatur ließ nicht von ihr ab und streckte ihre Arme aus, um nach ihr zu greifen.
Im selben Augenblick sprang ein großer schwarzer Wolf aus dem Dickicht und riss den Vampir zu Boden. Sein Kopf drehte sich zu Siana und knurrte sie an.
In ihrer Panik bildete sie sich doch tatsächlich ein, dass der Wolf so etwas wie „Lauf“ gesagt hatte.
Unmöglich! Wölfe konnten nicht sprechen.
Egal... sie sprang auf ihre Füße und rannte einfach los. Sie fand eine Höhle und versteckte sich dort.
Der Wolf verwandelte sich wieder in einen Menschen. Ascanio holte seine Sachen und zog sich rasch an, ehe er sich wieder diesem Vampir widmete.
Die Kreatur hatte es gerade wieder auf die Beine geschafft, als Ascanio ihn schnappte.
Hell gelb leuchtende Augen blitzten ihn an, während er mit seinen Fangzähne versuchte an Ascanio´s Hals zu gelangen.
„Versuch´s erst gar nicht!“ gab er drohend von sich und drückte dessen Kehle zu. Der Vampir jappste nach Luft.
„Wenn du nicht willst, dass ich dich in Stück reiße, schlage ich vor, du gibst auf.“ sagte Ascanio, ein goldenes Funkeln ging durch seine Augen und drohendes Knurren löste sich aus seiner Kehle.
07.05.2023 01:44
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Ascanio und Redras ~ Morthal, Fürstentum Hjaalmarsch ~ Unerwartete Hilfe
Während Ascanio den Vampir musterte, vernahm er auch einen ihm bekannten Geruch. Er hatte es an diesem Amulett und leicht an dem Khajiiten Karren gerochen, trotz des ekelhaften Skooma Gestanks und jetzt wieder hier. Ob es Quintus und Luna auch gerochen hatten, konnte er nicht mit Gewissheit sagen. Vermutlich nicht – sonst hätten sie ihn wahrscheinlich begleitet.
“Wer bist du?“ wollte der Nord wissen. Wut stieg in ihm auf.
“Redras Draon.“ keuchte der Vampir nach Luft ringend, aber immer noch auf den Beinen stehend. Allerdings spürte der Nord, dass die Kräfte des Vampirs schnell schwanden und er keine Gefahr für ihn war.
Dennoch ließ er ihn noch nicht aus seinem Griff.
“Weißt du irgendwas über den Khajiiten Karawanen Angriff, nahe Rorikstatt?“ hakte Ascanio nach und musterte ihn genau.
Redras sah ihn an, schüttelte aber den Kopf. “Nein.“
Wütend stieß er den Vampir von sich, der geschwächt zu Boden ging.
“Ich brauch Blut.“
“Ich weiß, du wolltest gerade meins.“ gab der Nord sarkastisch von sich und beobachtete den am Boden windenden Vampir.
“Haha... sehr witzig. Hilf mir lieber.“ konterte Redras leise.
Ascanio ging neben ihm in die Hocke.
“Und warum sollte ich das tun?“ wollte er wissen und betrachtete ihn kühl.
“Deine gezielte Frage an mich über den Karawanen Angriff entnehme ich, dass du als Wolf etwas gerochen hast, was du nun auch an mir riechst, eine Verbindung zum Angriff. Wenn dem so ist, kann ich dir vielleicht sogar helfen die Schuldigen zu finden.“ kombinierte der Vampir scharfsinnig.
“Interessant.“ Ascanio überlegte kurz.
“Warum sollte ich dir vertrauen? Welche Gründe hättest du, deine Vampir Freunde zu verraten? Was hindert dich daran, mich anschließend zu töten, wenn ich dir helfe?“ hakte der Nord skeptisch nach.
“Vertrau mir, oder eben nicht... mir egal. Aber den Clan, den du vermutlich suchst, ist der GhonnaracClan, im Fürstentum Reach. Der Clan, dem ich bis vor kurzem angehört habe.“ sagte Redras leise.
Trotz seiner Skepsis dieser Kreatur gegenüber, kramte er seinen Wasserschlauch aus der Tasche und zückte einen Dolch hervor. Ascanio öffnete den Schlauch und schnitt sich mit dem Dolch den linken Unterarm auf. Augenblicklich floss Unmengen an Blut aus seinem Arm und er ließ es in den Schlauch fließen. Ein Teil floss natürlich daneben. Redras beobachtete ihn und obwohl ihn das Verlangen nach Blut fast zu überwältigen drohte, riss er sich zusammen.
Nach einer gefühlten Ewigkeiten und einem gut halbvollen Wasserschlauch, beendete Ascanio die Prozedur und verband seinen Arm mit irgendwelchen Stofffetzen. Dann ging näher an Redras ran, wobei er den Schlauch noch bei sich behielt.
“Solltest du irgendwas versuchen oder mich nur schief anschauen, reiße ich dich in Fetzen. Verstanden?“ drohte er und ein tiefes Knurren löste sich aus seiner Kehle.
Redras nickte.
Ascanio überreichte ihm den Wasserschlauch mit Blut, den Redras hastig an sich nahm und gierig trank.
Der Nord richtete sich auf und ging ein paar Schritte zurück, wobei sich seine rechte Hand instinktiv zum Zweihänder Schwert auf seinem Rücken bewegte. Er beobachtete den Vampir.
Langsam kam Redras Kraft zurück und kämpfte sich ein wenig umständlich auf die Füße.
Redras wollte ihm den Wasserschlauch zurück geben, doch Ascanio schüttelte angewidert den Kopf.
“Darfst du behalten, ich schenke ihn dir.“
Redras lachte. “Na dann, danke.“ meinte er nur amüsiert und packte den Schlauch ein.
Inzwischen schneite es stärker und auch der Wind nahm deutlich zu.
“Können wir irgendwohin gehen, wo es geschützter ist? Wasser ist wie Säure auf meiner Haut.“ erklärte der Vampir leise und zog die Kapuze tief in sein Gesicht.
“Wasser tötet dich also?“ hakte Ascanio breit grinsend nach und ließ seine rechte Hand sinken.
“Nicht direkt. Aber wenn wir lange Wasser ausgesetzt sind, verrecken wir qualvoll. Dafür reagieren wir nicht so extrem empfindlich auf Sonnenlicht, wie der Volkihar Clan.“ erklärte Redras.
“Volkihar?“
“Der andere mächtige Vampir Clan in Himmelsrand. Die Burg liegt im Fürstentum Haafingar, auf einer Insel im Geistermeer. Sie sind unsere Erzfeinde.“ erklärte Redras weiter.
“In der Nähe ist eine kleine Stadt, Morthal. Dort gibt’s ein Gasthaus.“ sagte Ascanio leise und deutete in die Richtung. Redras nickte und ging voraus.
Der Wind entwickelte sich zu einem Schneesturm und die beiden hatten Mühe vorwärts zu kommen.
“Was ist mit der Karawane passiert, von der du vorhin gesprochen hast?“ wollte nun Redras wissen.
“Ein paar von ihnen wurden einfach getötet und achtlos liegen gelassen. Irgendjemand wurde auch verschleppt, es gab Schleifspuren. Im umgestürzten Karren hatten wir einen großen Reißzahn gefunden, den man keinem Tier von Himmelsrand zu ordnen konnte...“ antwortete Ascanio nachdenklich.
“Höllenhund!“ gab Redras knapp von sich. Ascanio warf ihm einen fragenden Blick von der Seite zu. “Groß, hässlich und eiskalte Killer. Wir nutzen sie als Wachhunde und für die Jagd.“ beantwortete er Ascanio´s nicht gestellte Frage und lachte.
“Das wird ja immer besser.“ seufzte Ascanio.
“Darf ich fragen, was du mit der Khajiiten Karawane zu tun hattest?“ wollte Redras wissen.
Sie waren kurz vor Morthal.
“Ich habe vor der ganzen Sache eine Altmer namens Nirya kennen gelernt, heiße Frau...“ begann er schmunzelnd zu erzählen. Redras grinste.
“... Naja, und sie erzählte mir nach einer heißen Nacht von einem Amulett, welches sie an irgendeinen Khajiiten Händler verkauft hatte, um die Zeche in Rorikstatt begleichen zu können. Sie wollte es zurück holen, weil jemand kommen würde, um das Amulett ab zu holen. Kurz darauf traf ich Quintus, Gwess und Luna. Luna war diejenige, die das Amulett holen wollte. Gwess und Quintus hatten ihre Mission. Ich versprach ihnen zu helfen und so geriet ich in diese Sache. Wir erkundeten die Gegend und fanden die Überreste der Khajiiten Karawane. Nirya war ebenfalls spurlos verschwunden, ich fand nur diesen Blutgetränkten Stofffetzen von ihrer Rüstung..“ erklärte Ascanio und holte den Fetzen heraus. Er überreichte ihn Redras, der den Fetzen begutachtete. “Du willst heraus finden, was mit ihr passiert ist?“ vergewisserte er sich und gab den Fetzen zurück. Ascanio nickte.
Sie hatten Morthal erreicht und gingen auf die Taverne Moorblick zu.
“Du hast nicht zufällig was über sie gehört?“ fragte Ascanio nach. “Nein. Ich weiß überhaupt nichts, was in den vergangenen Wochen alles geschehen ist. Ich weiß noch nicht einmal, wie ich hier gelandet bin. Ich müsste eigentlich tot sein.“ antwortete Redras nachdenklich.
Ascanio öffnete die Tür zur Taverne. “Erzähl..“
Vorsichtig betrat sie die Höhle und generierte ein magisches Licht, welches ihr den Weg ausleuchtete. Sie folgte dem schmalen Gang, weiter ins Innere. Doch sehr weit kam sie nicht.
Hinter einem leicht verwinkelten Gang, kam sie bereits in die Haupthöhle, in der offenbar jemand lebte, oder zumindest irgendwelchen Forschungen betrieb. Denn in der Mitte war ein großer Alchemietisch, weitere Tische mit allen möglichen Zutaten und vielen Käfigen. In einigen von ihnen waren tote Tiere drin.
Siana schaute sich weiter um, fand auf einem der Tische ein Tagebuch, in dem die verschiedenen Experimente beschrieben waren.
“Wie furchtbar.“ Entsetzt schlug sie das Tagebuch zu, nachdem sie zwei Seiten gelesen hatte, in denen grausame Tierquälerei beschrieben wurde.
Doch vom Tierquäler fehlte jede Spur.
Aus einem kleinen Nebenraum hörte sie plötzlich eigenartige Geräusche und zuckte zusammen.
“Hallo?“ machte sie schüchtern auf sich aufmerksam. Doch als keine Antwort kam, ging sie langsam und vorsichtig auf den Nebenraum zu.
Magie lag in der Luft und ein unangenehmes Gefühl machte sich in ihrer Magengegend breit.
Sollte sie wirklich weiter gehen?
Der Gedanke behagte ihr nicht. Sie flüsterte einige unverständliche Worte vor sich hin, als sich tief in ihrem inneren ein wohliger, ihr nur all zu bekannter Funke entsprang. Dieser sich zu einem lodernden Feuer entfachte und sich um ihre Arme schlängelte. Ihre Hände angespannt zu Fäusten geballt, die Flamme darin festhaltend.
Siana ging weiter, betrat den kleinen Nebenraum und entdeckte eine Leiche am Boden.
Im selben Augenblick rannte ein völlig entstelltes Tier fauchend auf sie zu. Überrascht und völlig panisch, öffnete sie nacheinander ihre Hände, aus denen nun zwei große Feuerbälle auf das Tier zu flogen und dieses voll erwischten. Fauchend verbrannte das Tier und starb.
“Bei den Ahnen, dass wollte ich nicht.“ entschuldigte sie sich geschockt und hielt ihre Hände vors Gesicht. Doch niemand erhörte sie.
Sie brauchte einen Moment, bis sie begriff, dass dieses entstellte Tier sie töten wollte und sie sich eigentlich nur verteidigt hatte.
Dennoch fühlte sie sich mies.
Siana wandte sich zum gehen um, als sie ein leises piepsendes Geräusch vernahm.
“Darauf falle ich nicht noch mal rein.“ murmelte sie vor sich hin. Pieps
Die junge Magierin seufzte. Pieps
Sie drehte sich um und folgte dem piepsenden Geräusch, vorbei an der Leiche und dem verbrannten Tier. Als sie dort ankam, traute sie ihren Augen nicht. In einer Kiste lagen eine regungslose junge Katze...
Pieps
Dann kippte auch der Vogel zur Seite und blieb liegen. Entsetzt über das grausige Bild, welches sich ihr bot, tastete sie vorsichtig die drei Tiere ab. Sie hatten alle einen Puls, lebten also noch. Doch nicht mehr lange, wenn sich niemand um sie kümmerte.
“Was soll ich nur tun?“ fragte sie sich selbst und entschied sich, die kleinen mit zu nehmen.
Sie entdeckte einen Korb, den sie mit einer Decke auskleidete und legte anschließend die drei Tierchen herein. Sorgfältig wickelte sie diese in eine weitere Decke ein, die da rum lag und hob den Korb hoch.
Dann verließ sie die Höhle schnell wieder.
Draußen tobte ein heftiger Schneesturm und es war klirrend kalt. Sie lief so schnell sie konnte nach Morthal.
Dort angekommen, berichtete sie den Wachen, was sie gesehen hatte. Aber die schien es nicht zu interessieren...
Menschen sind komisch. Sie erkundigte sich noch nach dem Weg zur Taverne. Eine der Wachen gab daraufhin freundlich Auskunft.
Die junge Magierin bedankte sich und machte sich auf den Weg. Die Taverne war völlig überfüllt und Siana konnte kein ruhiges Plätzchen für sich ausmachen.
Als sie ihren Blick schweifen ließ, entdeckte sie in einer Ecke den Vampir, der sie angegriffen hatte und einen fremden Mann.
Der fremde Mann sah in ihre Richtung, winkte lächelnd und deutete auf einen freien Stuhl, neben sich.
Siana schaute sich nach einer Alternative um, doch die gab es nicht. Sie seufzte leise, als sie sich langsam den Männern näherte...
Ascanio und Redras hatten sich eine gemütliche, ruhige Ecke in der Taverne gesucht und sich hingesetzt. Jonna -Rothwardonin, Inhaberin und Wirtin dieses Geschäftes- kam gleich angelaufen und wollte sie freundlich bewirten. Redras lehnte dankend ab, während sie Ascanio einen Krug Met bestellte. Anschließend erzählte Redras alles über sich und je mehr Ascanio von ihm erfuhr, umso sicherer war er sich, dass er wirklich nichts von dem Angriff auf die Karawane wusste. Andererseits konnte er auch gelogen haben, irgendein rührseligen scheiß erzählen... aber das würde Ascanio ja dann bald heraus finden?!
Die Taverne wurde zusehends voller und lauter, als eine junge Dunmerin völlig durchnässt plötzlich am Eingang stand und sich unsicher umschaute.
Ascanio machte mit einem Winken auf sich aufmerksam und deutete auf einen freien Stuhl neben ihm. Zögerlich kam die Dunmerin mit einem Korb im Arm auf die beiden zu....
“Darfst dich gerne auch hier hin setzen, ich beiße schon nicht.“ bot Redras einen Platz neben sich auf der Holzbank an.
Siana warf ihm einen misstrauischen Blick. “Ach, wirklich..?!“
“Wirklich! Hier hast du auch die Wand im Rücken und kannst deinen Korb besser abstellen. sagte er freundlich lächelnd und hielt entwaffnend seine Hände hoch.
Unsicher ließ die Dunmerin ihren Blick durch die Taverne streifen, doch die Blicke der gaffenden alten Männer waren für sie noch weniger einladend, daher entschied sie sich für das geringere Übel.
“Wenn du mich anrührst, grille ich dich.“ gab die Dunmerin schüchtern von sich, nahm aber das Angebot an. Ascanio lachte.
“Einverstanden.“ willigte Redras amüsiert ein und rutschte zur Seite.
“Ascanio.“
“Redras Draon.“ Stellten sich der Vampir und der Nord kurz vor, als Siana sich hingesetzt hatte.
“Siana Seralas.“ tat sie es den Herren gleich und blickte schüchtern in die Runde. “Und danke.“
Die Wirtin kam an den Tisch.
„Darf ich euch etwas....“ Sie brach ab und deutete entsetzt auf den Korb. „Was ist das?“
Siana zog die Decke ein Stück weg, wo nun drei Tierkinder verängstigt die Köpfe einzogen.
“Das sind nur kleine Tiere, die ich in der Nähe in einer Höhle gefunden hab.“ erklärte Siana in einem entschuldigenden Tonfall.
„Ich sehe es nicht gerne, wenn Tiere in meiner Taverne herum spazieren...“ sagte die Wirtin ernst und begutachtete die Kleinen etwas genauer, wobei ihr Blick weich wurde.
„Aber bei diesen Zwergen und bei diesem scheußlichen Wetter, wäre es wohl wirklich grausam von mir, wenn ich sie vor die Tür setze. Aber nur heute..“ Die Wirtin erhob ermahnend den Zeigefinger.
Erleichtert bedankte sich die junge Magierin. Ascanio und Redras hielten sich schmunzelnd heraus.
„Was darf ich euch bringen? Ich habe heute früh einen Gemüse/ Fleisch Eintopf gekocht, eine meiner Spezialitäten.“ schlug die Wirtin vor.
“Das hört sich gut an, da nehme ich einen Teller voll und ein Glas Wasser.“ bestellte Siana und sah die Wirtin verlegen an, ehe sie hinzufügte: “Hättet ihr vielleicht auch etwas für die Kleinen hier? Wasser? Milch? Fleisch Stückchen?“
„Ich schau mal, was ich finde....“ meinte sie knapp und wandte sich an die beiden Herren.
“Ich nehme ebenfalls von diesem Eintopf und noch einen Met.“ bestellte Ascanio.
“Für mich nichts.“ lehnte Redras erneut ab und lächelte freundlich.
Die Wirtin verschwand wieder.
“Was denn? Kein Appetit?“ wandte sich Siana grinsend an Redras.
Redras lachte, und auch Ascanio konnte sich kaum zurück halten.
“Normale Nahrung und Getränke bringen mich um.“ erklärte Redras amüsiert. Er ahnte, was kommen würde, genauso wie Ascanio.
“Ich muss dich also nur mit irgendwas füttern und du verreckst?“ hakte die Dunmerin neugierig nach. Ascanio prustete los.
“Darfst es gerne versuchen.“ bot Redras breit grinsend an, und Siana schüttelte schüchtern den Kopf.
Die kleine Rasselbande wurde langsam munter und zogen die Aufmerksamkeit auf sich.
Ascanio beugte sich über den Tisch und holte die kleine Katze heraus. Sanft hielt er das kleine Wesen fest und begutachtete es.
Die Katze fauchte laut und schlug mit der kleinen Tatze Richtung Ascanio´s Gesicht. Dieser erahnte dies und wich rechtzeitig aus.
“Du kleiner Teufel.Den würde ich Milo nennen.“ sagte Ascanio lachend und warf Redras einen Blick rüber, wobei seinenAugen kurz golden auf flimmerten. Redras verstand und lenkte Siana mit den anderen beiden ab.
Ascanio hielt den kleinen näher an sein Gesicht. “Du weißt wohl, was ich bin, hm?“ flüsterte er dem fauchenden Kater zu und ließ ein leises Knurren von sich hören.
Augenblicklich wurde die Katze still und sah ihn mit großen Augen an.
Ascanio nahm den kleinen dann in seinen Arm und knuddelte ihn. “Keine Sorge, du hast nichts vor mir zu befürchten.“ sagte er leise und nahm den kleinen genauer in Augenschein.
Währenddessen sahen Redras und Siana die anderen beiden Tiere genauer an. Sie hatten alle irgendwelche Verletzungen.
“Wo genau hast du die gefunden?“ wollte Redras wissen und setzte den Vogel wieder in den Korb.
“In einer Höhle, in der grausame Tierversuche stattgefunden haben. Zumindest sah ich dort tote Tiere im Käfig, ein Tagebuch und ein völlig entstelltes Tier, dass mich angegriffen hat.“ erklärte Siana und überlegte, wie sie den kleinen helfen konnte. Magie vielleicht?
“Hast du das der Wache gemeldet?“ fragte Ascanio und legte den Kater wieder in den Korb.
“Ja, aber die schien es irgendwie nicht zu interessieren.“ antwortete Siana irritiert und auch ein wenig abwesend. Sie versuchte die äußerlichen Verletzungen mit ihrer Magie zu heilen, indem sie einige leise Worte sprach. Eines davon war „heal“. Eine hellblaue Aura umschloss ihre rechte Hand, die sie nacheinander auf die drei kleinen Racker legte und somit die äußeren Wunden verschloss. Es war keine Wunderheilung, dafür war sie in dieser Kunst nicht so bewandert. Den kaputten Flügel des Vogels und das gebrochene Hinterbein des Kater, verband sie mit ein paar Stofffetzen. War nicht gerade professionell, aber sie hoffte, dass es wenigstens bis nach Weißlauf hielt, wo sie erfahrene Heiler aufsuchen konnte.
“Vielleicht sollten wir uns das nach dem Essen mal anschauen?!“ schlug Redras vor und sah zu Ascanio rüber.
“Wir sollten auf jeden fall heraus finden, woher die Tiere stammen. Der Kater kommt nämlich nicht aus Himmelsrand.“ sagte Ascanio.
Die Wirtin tauchte wieder auf und brachte für alle -außer Redras- Speisen und Getränke. Zu Siana´s Verwunderung schienen die kleinen bereits relativ selbstständig zu fressen. Während das Eichhörnchen frech vom Eintopf naschte, ließen sich die anderen beiden mit den kleingeschnittenen Fleischstückchen füttern.
Erleichtert über diese Erkenntnis, hatte Siana gute Chancen die kleinen groß zu ziehen.
Nach der Fütterung lagen die Kleinen im Korb und schliefen.
“Hast du schon Namen für die kleinen?“ wollte Ascanio wissen und aß seinen Teller leer.
“Das Eichhörnchen nenne ich Bandit.“ antwortete sie kichernd und blickte schüchtern zu Ascanio, ehe sie weitersprach. “Und den Kater.... naja, Milo klingt schon ziemlich gut.“ Ascanio lächelte.
Siana stopfte sich den letzten Löffel Eintopf in den Mund und lehnte sich schließlich zurück.
Sie blickte auf die schlafende Rasselbande. “Und den Vogel...“ Siana überlegte.
“Ein kleiner Turmfalke und da sie ja irgendwann mal den Himmel erobern wird, wie wäre es denn mit Aurora, die Göttin der Morgenröte, oder so?“ schlug Redras vor.
“Ausgefallen und schön.“ bestätigte Ascanio knapp und trank sein Met leer.
“Dann ist es beschlossen. Aurora!“ kicherte die junge Dunmerin zufrieden und nippte an ihrem Wasser.
Die drei unterhielten sich noch eine ganze Weile. Erzählten ein wenig von sich und lernten sich so besser kennen, und merkten gar nicht, wie schnell die Zeit verflog.
Irgendwann merkte ein Gast der Taverne an, dass der Schneesturm aufgehört hatte.
“Richtiger Zeitpunkt, um die Höhle zu erkunden.“ meinte Ascanio dann.
Redras nickte und winkte die Wirtin herbei.
“Ich lade euch ein.“ sagte der Nord gleich, als Jonna bei ihnen ankam und er ihr einen Beutel Münzen in die Hand drückte. Siana und Redras bedankten sich. “Stimmt so.“ sagte er freundlich, als er sah, wie Jonna einige Münzen aus dem Beutel holen wollte. Sie bedankte sich höflich.
“Und was mache ich so lange mit den Kleinen? Ich kann sie ja schlecht mit nehmen.“
“Ich denke nicht, dass es lange gehen wird.“ beruhigte Redras sie.
„Du kannst die Rasselbande bei mir lassen.“ bot die Wirtin an.
“Sehr freundlich von euch. Vielen dank.“ bedankte sich die Dunmerin völlig verdattert. Sie hatte ja mit vielem gerechnet, aber bestimmt nicht damit.
Die drei standen auf und verließen die Taverne.
“Wo geht’s lang?“ wollte Redras wissen. Siana zeigte nördlich.
“Dort ist Movarths Lager, ein Vampirnest.“ meinte Redras dann und die drei machten sich auf den Weg.
Als sie die Höhle „Movarths Lager“ erreicht hatten, blieben die drei stehen. Wieder stieg Ascanio der widerwärtige Gestank von Verwesung,Tod und Blut in die Nase, so wie bei Redras und vor Tagen bei der Khajiiten Karawane, dort nur leicht und mit anderen Gerüchen vermischt. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte er nichts mit Vampiren zu tun gehabt, so das er diesen speziellen Geruch nicht zu ordnen konnte. Ascanio rümpfte die Nase und unterdrückte ein Knurren.
“Das ist nicht die Höhle.“ sagte Siana leise.
“Das ist aber die einzige in der Nähe.“ meinte der Nord dann. Siana schüttelte den Kopf und lief voraus. Redras zuckte mit den Schultern und folgte ihr. Ascanio schloss auf.
Unweit von der ersten Höhle entdeckten sie eine kleine, verstecktere Höhle und gingen hinein.
Siana sprach einige leise Worte und wirkte das Magierlicht, welches über ihrem Kopf schwebte und ihnen den Weg leuchtete.
Sie folgten dem schmalen Gang, bis zur Haupthöhle. Dort sahen sich die drei um.
“Sieht tatsächlich so aus, als hätte hier jemand makabre Experimente an Tieren durch geführt.“
“Ja, offenbar wollte man Super-Tiere erschaffen, mit speziellen Fähigkeiten.“ meinte Ascanio, der das Tagebuch gefunden hatte und darin las.
Siana begutachtete die Zutaten, die auf dem Alchemie Tisch lagen.
“Wie kommt man denn auf so eine blöde Idee?“ wollte Redras verwundert wissen und lief an Ascanio vorbei, Richtung Nebenraum.
Dann war es für einen Augenblick still.
“Und hier haben wir wohl den Tierquäler. Sieht ganz so aus, als wäre er von einer seiner Kreaturen zerfetzt worden.“ rief Redras und drehte die Leiche mit dem Fuß auf den Rücken.
Ascanio und Siana liefen hin und es drehte ihnen fast den Magen um, als sie die aufgerissene Leiche sahen.
Siana wandte sich angewidert ab. Ascanio hatte sich weitestgehend unter Kontrolle und betrat den Nebenraum.
“Und was ist das?“ fragte er und deutete auf das verbrannte, völlig entstellte Tier. Die beiden inspizierten den Kadaver, doch wirklich schlüssig wurden sie daraus nicht.
Es hatte Ähnlichkeiten mit einem Säbelzahntiger, nur größer. Das Ding hatte viele Augen, wie eine Spinne und auf dem Rücken Stacheln.
“Was denkst du?“
“Das hier jemand an verschiedenen Tierkreuzungen herum experimentiert hat. Wir können nur hoffen, dass der da der Verantwortliche war.“ meinte Ascanio kühl und deutete auf die Leiche. “Andernfalls könnte Morthal ein Problem kriegen und jetzt sollten wir verschwinden.“ Redras nickte und die beiden verließen den Nebenraum.
Ascanio schnappte sich noch das Tagebuch, riss die letzte Seite mit der Liste heraus und steckte das Tagebuch in seine Manteltasche.
Siana wartete draußen auf die beiden.
“Wie ich es bereits vermutet hatte, der Kater stammt nicht von hier. Es ist ein Serval und wurde in Elsweyr als Baby von seiner Mutter entrissen.“ erklärte Ascanio leise und überreichte Siana die heraus gerissene Tagebuchseite. Eine Liste auf der Rasse, Fundort und Geschlecht der Tiere notiert worden war. Siana bedankte sich und die drei gingen zurück nach Morthal. Sie berichteten erneut der Wache von diesem Vorfall und Ascanio überreichte ihnen das Tagebuch.
„Die letzte Seite fehlt ja.“ meinte einer der Wachen.
“Ich schätze mal, der Erschaffer dieses Schriftstückes hat sie entfernt.“ log Ascanio.
Die drei gingen dann weiter. Jetzt war es die Aufgabe der Wache, sollten sie dies weiterverfolgen wollen. Doch für sie war die Sache aufgeklärt.
Eine Kutsche hatte gerade in Morthal halt gemacht und der Kutscher lud Waren zum Weitertransport auf.
“Verzeiht bitte, aber wo fahrt hier hin?“ fing Siana den Kutscher ab.
„Nach Weißlauf. Soll ich euch mit nehmen?“
“Sehr gerne.“ Sie lief eilig in die Taverne und holte ihre Tiere.
Dann ging sie zurück zur Kutsche, wo Ascanio und Redras warteten. Ascanio nahm ihr den Korb ab und stellte ihn auf den Karren.
“Du willst uns tatsächlich schon verlassen?“ fragte Redras leise.
Siana kicherte verlegen. “Ich fürchte ja. Es war schon euch kennen zu lernen und... vielleicht trifft man sich noch mal, man weiß ja nie.“ sagte sie breit grinsend und zwinkerte den beiden Männern zu.
Ascanio nahm sie zum Abschied fest in seine Arme.
“Pass auf dich und deine Rasselbande auf. Und.... wenn du in Weißlauf einem Dung Händler namens Quintus, eine liebreizenden Waldelfe namens Gwess und einer bezaubernden Halbelfin namens Luna begegnest, sage ihnen bitte liebe Grüße von mir.“ sagte Ascanio leise und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe er sich von ihr löste.
Wieder einmal war sie froh darüber, dass sie so einen dunklen Hautton hatte, denn so sahen die beiden nicht, dass sie knallrot angelaufen war. “Mach ich.“ gab sie verlegen von sich. Auch Redras verabschiedete sich mit einer Umarmung. “Hoffe, wir sehen uns wieder.“ sagte er leise.
Siana blickte ihn verlegen lächelnd an. “Wir sehen uns.“ Dann stieg sie auf den Karren und die Kutsche fuhr los.
Ascanio und Redras blieben noch stehen und winkten zum Abschied.
Siana blickte ein letztes mal zurück und sah, wie eine Frau auf Redras zu ging und ihn in den Arm nehmen wollte. Doch dieser wich zurück und stieß sie sogar von sich.
Dann bog die Kutsche ab und Morthal verschwand aus ihrem Sichtfeld....
Das Schiff, dass Lorelanwyn und Arrandil de Sawoyenil in Schimmersheim bestiegen haben, kam nach mehreren Wochen der Seefahrt unbeschadet in der Hauptstadt von Himmelsrand an. Es war ein Handelsschiff, dass erlesende Güter von den Sommerset-Inseln nach Himmelsrand brachte. Es war ein nebliger Morndas. Und Lorelanwyn machte sich daran ihre Herrin zu wecken, die besonders lang schlief, wie es schien und die Gegenständen zusammenzupacken, damit sie gleich das Schiff verlassen konnten. Sie schickte sich an, Arrandil zu wecken, indem sie an der Schulter schüttelte. Langsam öffnete Arrandil ihre Augen. »Mhm. Was ist los, warum weckt man mich?« brummte Arrandil. Sie wurde von ihrer Leibwächterin und Dienerin geweckt. »Mylady, wir sind in Einsamkeit angekommen. Ich schlage vor, ihr zieht euch an und geht dann an Deck. Soll ich euch beim Anziehen helfen?« Lorelanwyn ist die Leibwächterin und Dienerin von Sippenfürstin Arrandil. Arrandil lag in ihrem Bett in ihrer Kajüte. Sie teilte sich die Kajüte mit ihrer Dienerin. Ihre Leibwächterin war bereits vollkommen angezogen und abmarschbereit, wie sie es gewohnt war. Sie hatte nur ein Nachtkleid an und musst sich langwierig anziehen. Dabei hat sie immer die Hilfe von ihren Dienern in Anspruch genommen. »Was…« Arrandil gähnte. »Sind wir schon da? ...« murmelte Arrandil, gerade so, dass Lorelanwyn sie noch verstand. »Ja, meine Fürstin. Wir sind da.
Arrandil schlug endgültig die Augen auf und raffte sich dazu auf, aus dem Bett zu kommen. »Nein. Nein. Ich kann mich selber ankleiden. Geht rauf und kümmert euch um unsere Sachen. Ich will zur Abreise bereit sein, wenn ich an Deck komme.« Lorelanwyn salutierte »Seid ihr sicher? Soll ich euch nicht doch helfen?« Lorelanwyn war sich bereits im klaren, dass Arrandil es nicht konnte aber sie war stur. »Nein. Nein. Ich schaffe das schon.« »Ja, Herrin, wie ihr wünscht.« und machte sich auf den Weg nach oben um sich um das Pferd und die Ausrüstungsgegenstände zu kümmern. Arrandil gähnte und streckte sich. Sie war nicht mehr im sonnigen Alinor, wo sie entspannt ausschlafen konnte und von ihren Dienern gehegt und gepflegt wurde. Nein. Hier fing das harte Leben einer Forscherin an. Sie schwang sich endgültig aus dem Bette, dass sie so bequem empfand und begann sich frisch zu machen. Sie ging … stolperte mehr zu dem Wassereimer um sich das Gesicht zu waschen und danach frisierte sie sich ihr Haar und band sich zwei Knoten in die Haare. Danach entschied sie sich anzukleiden. Sie wollte kaum in ihrer Unterwäsche am Deck erscheinen. Das wäre peinlich. Sie räumte aber noch ihre persönliche Truhe aus und stopfte den Inhalt in ihre Umhängetasche und das Reisekleid zog sie unter die Rüstung. Sie zog nicht nur ihr Reisekleid an, sondern entschied sich gleich ihre Rüstung anzuziehen. In Himmelsrand war es kalt, wie Lorelanwyn ihr erklärte. Das dauerte ein wenig und Arrandil schimpfte mit sich selbst: »Ach verdammt, bei Auri-El, muss diese Rüstung so kompliziert sein? Lore hat es mir doch erklärt wie es geht.« und ärgerte sich mit ihrem Brustpanzer herum. Wenig später kam schon Lore nachsehen. Die Tür ging auf und Lore trat herein. »Mein lieber Indrik, sind Mylady immer noch nicht fertig mit dem Anlegen der Rüstung. Kommt, kleine Arra, ich helfe euch.« Arrandil verzog das Gesicht. Sie war kein kleines Kind mehr. Sie war erwachsen, musste sich dann doch von der erfahrenen Frau helfen lassen.
»Mylady, das Pferd ist für euch gesattelt und die Vorräte sind gepackt. Sobald Mylady fertig angezogen sind, schlage ich einen Besuch in der Stadt vor. Mylady haben sicherlich Hunger und Durst. Mylady haben kaum gegessen und das wenige kam wieder hoch.« Arrandil ließ sich helfen und war nach einer guten Stunde endlich angezogen. Sie befestige ihr Schwert samt Scheide an ihrem Gürtel und hängte sich die Umhängetasche mit den wichtigen Sachen um. » Tante Lore« sagte sie mit einem vertrauten Ton. »ihr kennt mich schon seit ich das Licht der Welt erblickte. Ihr müsst mich, wenn wir unter uns sind, nicht so förmlich anreden.« Arrandil lächelte. Sie grinste wie sie immer grinste. Ein Grinsen, dass ihrer Mutter schon so manches Mal die Härte aus dem Gesicht nahm. »Mylady sind eine Sippenfürstin, ich nur eine einfache Soldatin, die eurem ehrenwerten Vater geschworen hat, seine Familie zu schützen.« sagte Lorelanwyn ganz untertänig und bescheiden wie sie war. »Ihr seid Familie, Tante Lore.« Lorelanwyn schien das zu freuen. Die Worte schmeichelten Lore aber sie wusste, dass das hier Himmelsrand war und nicht Sommersend.
Die Damen traten zur Tür hinaus und gingen auf das Deck. Lorelanwyn erinnerte Arrandil. »Habt ihr auch wirklich nichts vergessen? Euren persönlichen Kram müsst ihr euch schon selber kümmern. Mylady, ihr habt hier keine Zofen, die euch alles hinterherräumen!« Arrandil schüttelten den Kopf. »Nein. Ich habe alles. Meine persönlichen Gegenstände habe ich in meiner Umhängetasche und das Kleid habe ich an.« Arrandil grinste.
Auf dem Deck angekommen, gingen sie schnurstracks von Bord des Schiffes. Lorelanwyn kümmert sich noch um die Bezahlung für die Überfahrt und holte das Pferd ab. So standen zwei Altmer an den Docks der Hauptstadt von Einsamkeit. Bereit für das Abenteuer.
16.05.2023 11:14
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»Rorikstatt – Taverne Zur Frostfrucht« • Gwess • zwei duftende Beutel
»Rorikstatt – Taverne Zur Frostfrucht« • Gwess • zwei duftende Beutel
[Bild: VR_Gwess_A.png] Gwess war froh, als sie sich an den Tisch mit den Worten »für euch« setzen konnte. Sie spürte, dass sowohl Luna als auch Quintus etwas mehr wissen wollten. Aber sie wiederholte nur »für euch« und war gespannt, was die beiden mit ihrem besonderen Geruchssinn bei den Beuteln aus Stoff sich denken würden.
Sie hatte einige Mühe gehabt in dem Brasen der Luft, die schon den Duft des Mittags in allen üppigen Formen in ihre Nase presste, die beiden Freunde zu erkennen. So verharrte sie mehr als üblich an der Tür der Taverne. Mralki, der ihr zu Hilfe eilte, zeigte auf einen Tisch in der Ecke. Und sie hatte sich bedankt, als sie Quintus und Luna erkannte. Sie spielten mit ihren Fingern an den Getränken, die vor ihnen platziert waren. Gleichfalls hatten sie wohl etwas zu bereden. Denn beide hatten die Köpfe einander zugewandt und konnten so nicht die Tür im Blick haben. Gwess war sich für den Moment des Hinschauens nicht sicher, ob noch jemand an dem Tisch saß. Denn sie wurde vom Wirt gefragt, was sie zum Mittag haben wolle. »Von der Suppe und etwas Brot …« hatte sie geantwortet. Eine Nachfrage »sowie immer«, hatte sie mit einem Kopfnicken beantwortet und war dann geraden Weges zum Tisch gegangen. Entlang an den Tischen, entlang der Männer erinnerte sie sich, wie sehr sie den Wald, die Ruhe vor dem Warten auf Beute, den Wind in ihrem Haar, die auskühlende Bekleidung vermisste. »Weißlauf«, durchzuckte ihren Kopf.
Aber es war noch etwas anderes, was sie auf dem Weg zu ihrem Platz begleitete. Es war das eben stattgefundene Wiedersehen mit Ri'Saad. Der hatte sie wie immer höflich in seinem Zelt sitzend empfangen: »Nun meine Feder, was bringen eure Füße in mein Zelt?« »Ihr wolltet mich sprechen werter Ri'Saad,« hatte sie geantwortet. »Ja, der ausstehende Lohn. Wir hatten es ja in Weißlauf besprochen. Und es soll nicht vergessen sein …« Die Waldelfin schluckte, als sich seine Tatze öffnete und die Krallen einen gut gefüllten ledernen Beutel frei ließen. Es stimmte, doch sie war sich dessen nicht mehr bewusst gewesen. Sie fühlte das Gewicht der Münzen, mehr als sonst üblich.
Seit langen stieg ihr eine Röte ins Gesicht und ihr »Danke«, kam sehr leise über ihre Lippen, zögerlich. Doch ihr Gegenüber, der wohl mit so etwas gerechnet hatte, denn schließlich hatte junge Frau nicht zum ersten Male die Karawane begleitet, sagte: »Meine Feder, verwendet es wie es euch gefällt. Doch eure Hilfe ist selten und willkommen.« Dann machte der alte Händler eine Pause, hielt inne. Gwess konnte nicht erahnen warum. Dann fügte er schließlich an: »Wir sind hier nur geduldet, dürfen keine Stadt betreten, da ist so ein Beistand, auch von deinen Freunden, schon ungewöhnlich.«
Gwess hatte sich wieder im Griff und wollte in der gewohnten Art sich verabschieden: »Ri'saad, mögen eure Wege nie zu lang werden und am Ende …«, doch er unterbrach sie mit einem Schnurren. Sie wusste es war Zeit zu gehen. Beim Verlassen seines Zeltes hörte sie ihn noch sagen: »Es steht dir immer offen mich zu besuchen …«
Draußen angekommen ging sie zu den anderen, um sich zu verabschieden. Ra'Husbar, Rihrazad und Shagh. Bei ihm kaufte sie drei Stoffbeutel mit alchemistischen Zutaten, die man auch mischen konnte. Aus zwei entnahm sie den Inhalt, legte es in den dritten und verstaute Münzen aus dem ledernen Beutel im Tausch. Die letzte Verabschiedung galt Do'Aahin. Sie brachte Gwess bis an die Taverne. An der Tür angekommen, fragte sich die Waldelfin: »Was wird wohl kommen? Wie wird es werden so nach einem Tag als Anführerin?« Dann trat sie ein.
Der Wald wurde lichter und die Landschaft öffnete sich, als sich Alaana einen atemberaubender Anblick bot.
Die Sonne ging langsam unter, während sich erste Nebelschwaden erhoben und die Umgebung in ein zartes orange/ rot tauchte.
Links von ihr waren einige Gebäude, Höfe. Während auf der anderen Seite, weitere Höfe und Windmühlen zu sehen waren. In der Mitte, auf einem Hügel, thronte die Stadt Weißlauf.
Alaana trieb ihr Pferd, den sie Wirbelwind getauft hatte, sachte voran, während ihr Adler die ersten Kreise über der Stadt drehte.
Ein kleiner Bach schlängelte sich plätschernd von Weißlauf rechts an ihr vorbei und in ihr eine wohltuende Ruhe ausstrahlen ließ.
Alaana näherte sich den Ställen von Weißlauf, vorbei an einer Kutsche, wo ein blonder Kutscher ungeduldig auf und ab ging und irgendwas unverständliches vor sich her brabbelte.
Ein junger Nord mit einer eigenartige Mütze auf dem Kopf, entzündete die ersten Laternen. Sie hatte noch nie so eine alberne Mütze an einem erwachsenen Mann gesehen, erinnerte sie irgendwie an eine Schlafmütze. Hinter ihrer Maske huschte ein amüsiertes Grinsen übers Gesicht.
“Guten Abend, Herr. Dürfte ich mein Pferd über Nacht in eurem Stall unterbringen?“
Der Mann drehte sich um.
„Mein Vater leitet die Ställe von Weißlauf und ist für derlalei Anliegen zu ständig. Er müsste im Haus...“
„Versorge die Pferde, Jervar und geh ins Haus. Ich kümmere mich darum.“ Ein großer Nord mit dunklem, schwarzen Haar und sehr auffälligen Schnauzbart kam um die Ecke.
„Ja, Vater.“ gab der jüngere Nord grimmig von sich und stapfte davon.
Der ältere Nord blickte kurz hinterher und schüttelte den Kopf. „Mein Sohn...“ seufzte er und wandte sich der jungen Diebin zu, die inzwischen aus dem Sattel geklettert war.
„Mein Name ist Skulvar Säbel-Griff und ich bin der Stallmeister. Ihr dürft euer Pferd gerne über die Nacht abstellen. Wir versorgen euer Pferd und es wird ihm hier gut gehen, es kostet nur ein paar Septime.“ erklärte der Nord freundlich und näherte sich dem Pferd, Wirbelwind wieherte leise und ging einige Schritte zurück. Er nahm seinen Kopf hoch und Alaana hatte Mühe, den störischen jungen Hengst fest zu halten.
“Verzeiht, Herr. Er lässt sich nicht so gerne von Fremden an fassen.“ entschuldigte Alaana das Verhalten ihres Tieres.
„Euer Pferd wäre kein richtiger, wilder, junger Hengst, wenn er jeden an sich heran lassen würde.“ lachte Skulvar verständnisvoll und deutete ihr an zu folgen.
Wirbelwind beruhigte sich wieder, so das Alaana ihn problemlos am Zügel führen konnte und folgte dem Stallmeister ums Haus herum, wo er ein Holzgatter öffnete.
„Hier entlang.“ wies er sie knapp an. Sie führte ihr Pferd an Skulvar vorbei und ließ ihn im abgezäunten Bereich frei herum laufen.
Dann wandte sie sich dem Stallmeister zu, dessen Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt war.
Alaana folgte seinem Blick und entdeckte ihren Adler auf dem Zaun, neben dem überdachten Stall sitzend.
„Gehört der zu euch?“ wollte der Stallmeister verunsichert wissen.
“Ja. Er tut aber niemanden was.“ antwortete Alaana leise und zwinkerte.
Dann fügte sie noch hinzu: “Wieviel Septime?“
„Zehn.“ antwortete Skulvar und starrte plötzlich irgendwohin. „Was geht da vor?“
Alaana sah es nun auch. Erst eine Staubwolke und dann eine zweite Kutsche, die im vollen Galopp auf die andere Kutsche zu raste.
Kurz vor der stehenden Kutsche, stoppte die andere so abrupt, dass sich irgendwas von der Ladefläche löste und quer durch die Luft flog.
Ein kurzes Piepsen und der Adler stürzte vom Zaun.
“Sky!“ schrie die junge Diebin und eilte zu ihrem Freund. Vorsichtig nahm sie den reglosen Adler in die Hände und tastete ihn ab. Als sie seinen linken Flügel untersuchte, piepste er kläglich auf. Erleichtert atmete sie durch. Ihr Adler lebte, aber der Flügel musste versorgt werden...
Sie hatten Morthal schon lange hinter sich gelassen und fuhren durch die offenen Weiten, als der Kutscher plötzlich wie von einer Biene gestochen sein Pferd antrieb.
„Lauf schon, du lahmer Ackergaul!“ rief der Nord mit der zersausten Frisur und schlug immer wieder mit den Zügeln auf das Pferd ein.
Das Pferd schnaubte, während es die Befehle seines Herrn befolgte.
Inzwischen hatten sie eine bedenkliche Geschwindigkeit erreicht und der Wagen hüpfte und polterte nur so über den Weg.
Siana hatte Mühe sich fest zu halten.
“Ist es wirklich notwendig, dass wir so schnell fahren?“ rief sie nach vorne, während sie krampfhaft versuchte den Korb fest zu halten, wo die Kleinen allmählich unruhig wurden.
„Jaaaaaa.“ rief er zurück und trieb das Pferd noch weiter an. Im vollen Galopp rasten sie nun durch die Tundra.
Das rum gehopse schlug der jungen Magierin auf den Magen und sie kämpfte gegen die Übelkeit an.
“Ihr seid wahnsinnig! Seid ihr betrunken?“ schrie sie mit der Übelkeit zu kämpfen.
„Liebestrunken vielleicht. Auf mich wartet eine heiße Maid in Weißlauf und ich muss Zeitpläne ein halten. Wenn es dir nicht passt, spring raus und lauf. Ich werde bestimmt nicht langsamer machen oder anhalten!“ rief er über die Schulter blickend und warf ihr einen bösen Blick zu.
Siana duckte sich, zog den Korb zu sich und ließ die Fahrt über sich ergehen.
Nach einer unendlichen langen Fahrt stoppte die Kutsche abrupt und Siana donnerte mit dem Kopf gegen die Wagenwand. Während ein Fass auf den Korb fiel.
Benommen schob sie das Fass vom Korb herunter und kletterte aus dem Wagen.
Wieder festen Boden unter den Füßen, drehte sich ihr Magen vollends um. Sie torkelte auf die nächst gelegene Grünfläche zu und übergab sich erst mal in ein Kohl Beet.
Als sie alles ausgekotzt und sie sich etwas besser fühlte, drehte sie sich wieder um.
„Bjorlam, deine Ware für Winterfeste liegt hinten.“ rief der Kutscher, als dieser von einem großen dunkel haarigen Nord mit ausgeprägten Schnauzbart aufgehalten wurde.
„Ulf, bist du jetzt völlig übergeschnappt?“ rief der blonde Kutscher.
„Geh mir aus dem Weg, Skulvar.“ knurrte der Kutscher. Doch der kräftiger Nord dachte nicht daran und schnappte den Kutscher, der sich Ulf nannte am Kragen.
„Meine Herren, beruhigt euch.“ sagte plötzlich eine alte, grau haarige Frau, die gerade dazu kam.
„Ja, Lillith.“ sagte Skulvar und ließ den Mann los.
Ulf grinste nur und rannte hoch in die Stadt.
„Skulvar, kümmere dich um dieses ausgelaugte Tier und geh dann ins Haus, dort steht warmes Essen bereit. Bjorlam, seid so gut und ladet den Wagen ab.“ wies die Frau die beiden Herren an und sie gehorchten.
Der blonde Kutscher wollte nach dem Korb greifen, als Siana angelaufen kam.
“Den hier nicht, der gehört mir.“ sagte sie leise und sah im Augenwinkel eine junge Frau mit einem verletzten Adler.
Bjorlam hob die Decke etwas an und schaute rein.
„Gib ihr ihre Tiere zurück, Bjorlam.“ Der Kutscher tat, was die alte Frau verlangte und kümmerte sich dann wieder um seine Sachen.
„Ihr seid neu hier, Mädchen.“ begann die alte Frau freundlich und musterte die junge Frau und den Hinhalt des Korbes genau. „Verzeiht, wie unhöflich. Mein Name ist Lillith Weber-Maid und mir gehören die Ställe von Weißlauf. Und diese Kleinen solltet ihr sofort zu unserer Heilerin Danica Reine-Quelle im Tempel von Kynareth bringen.“
“Wie komme ich dort hin?“ wollte Siana leise wissen, als auch die andere junge Frau, eine Bosmer, deren halbes Gesicht von einer Maske bedeckt war, dazu kam.
„Durchs Stadttor, geradeaus weiter, bis ihr den Marktplatz erreicht, von dort aus die Treppe hoch, bis ihr zum Güldengrünbaum kommt, dort auf der linken Seite ist der Tempel, vor der Treppe die zur Drachenfeste führt.“ erklärte Lillith freundlich.
Die Bosmer hatte sich bereits auf den Weg gemacht. “Ich danke euch.“ sagte sie freundlich und lief der Bosmer hinterher.
19.05.2023 20:10
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Alaana – Weißlauf, Fürstentum Weißlauf, Tempel von Kynareth – Heilung für die Tiere
Alaana hatte der alten Frau, Lillith Weber-Maid war ihr Name, aufmerksam zu gehört und eilte den Weg hinauf. Hinter ihr hörte sie Schritte, die folgten.
Sie drehte sich um und stand vor der jungen, schwarz haarigen Dunmer. Alaana sah kurz auf den Korb und deutete der anderen Frau an, dass sie mitkommen solle. Diese nickte nur und die beiden gingen weiter.
Vor dem Tor wurden sie von zwei Stadtwachen empfangen, die die Ankömmlinge ausgiebig musterten.
Alaana blickte zur Dunmer rüber, doch diese schien mit dem Korb beschäftigt zu sein.
“Wir müssen dringend zu eurer Heilerin, Danica Reine.Quelle.“ antwortete Alaana freundlich, nachdem die Wache langsam etwas ungeduldig wurde. Die Dunmer nickte.
Die eine Wache kam etwas näher und inspizierte erst den Adler und dann den Hinterhalt des Korbes.
„Ich weiß nicht, ob Danica auch Tiere heilt.“ sagte dieser leise, ließ die beiden aber durchs Tor.
„Macht keinen Ärger.“ ermahnte die andere Wache die beiden Frauen.
Sie nickten beiden und gingen weiter. Erst geradeaus zum Marktplatz, von dort aus die Treppe hoch und dann sahen sie den Tempel auch schon.
Sie traten durch die Tür, die sich quietschend und knarrend öffnete, und die ganze Aufmerksamkeit sich auf die beiden Frauen richtete. Verlegen sahen sich die beiden um, als ihnen eine junge Priesterin entgegen kam.
„Mein Name ist Danica Reine-Quelle und ich heiße euch im Tempel von Kynareth herzlich Willkommen. Braucht ihr Hilfe, vielleicht Heilung?“ begrüßte sie die Mädchen und lächelte freundlich.
“Wir nicht, aber unsere Tiere.“ antwortete Alaana leise.
Danica kam näher und betrachtete den Adler.
„Ich kümmere mich um Menschen.“ sagte sie leise und wandte sich dem Korb zu.
“Ich bitte euch, helft uns. Kynareth ist die Göttin des Himmels, der Luft, des Regens und des Windes. Genauso wie der Adler und der Falke Geschöpfe des Himmels sind...“ versuchte sie die Priesterin zu überzeugen. “Ich habe Münzen, ich bezahle euch dafür.“
Danica holte sanft den kleinen Falken aus dem Korb, der reglos und mit geschlossenen Augen in ihren Händen lag.
„Für diesen Kleinen hier kommt jede Hilfe zu spät, er ist tot.“ sagte Danica leise und die Mädchen sahen sie geschockt an.
Wie angewurzelt stand die junge Dunmer da, konnte kaum glauben, was sie da hörte.
“Das kann nicht sein. Ich hab sie vor Stunden noch ein wenig geheilt gehabt und sie haben alle drei gefressen.“ erklärte sie.
„Es tut mir leid.“ sagte Danica mitfühlend und öffnete vorsichtig den unverbundenen Flügel, wo sich ein abgesplitterter, filigraner Knochen quer durch die Brust des Falken durch gebohrt hatte.
„Das hätte er nicht überleben können.“ sagte die Priesterin leise.
Siana wusste, dass die Priesterin die Wahrheit sprach und obwohl sie die Tiere gerade mal ein paar Stunden hatte, trieb es ihr die Tränen in die Augen.
Hilflos blickte sie erst zur Priesterin und dann zu dieser fremden Bosmer, die sie nur mitfühlend ansah.
„Bleibt heute Nacht hier, wir werden versuchen, die anderen drei zu retten.“
Die beiden Mädchen nickten, bekamen aber beide kein Wort heraus. Danica ließ nach einem Helfer schicken, der kurz darauf zu ihnen trat. Sie nahmen den Korb und den Adler ansich und gingen in einen anderen Raum.
Siana blickte sich im Raum um und entdeckte eine freie Steinbank, die in der Ecke stand. Dort ging sie hin und setzte sich.
Mit Tränen unterlaufenen Augen starrte sie auf den Boden und grübelte über die Ereignisse des heutigen Tages. Wie sie in Morthal angekommen war, fast von einem Vampir vernascht wurde, von einem Wolf gerettet, in eine Höhle geflüchtet und dort die Kleinen gefunden hatte. In der Taverne „Moorblick“ den Vampir Redras und den sympathischen Nord Ascanio getroffen hatte, die kleinen ein wenig geheilt und sie gefüttert hatte. Dann die Höllenfahrt nach Weißlauf und sie erinnerte sich wieder, was geschehen war... Dieses Fass, welches auf den Korb gekippt war.
“Dieser dreckige Bastard.“ fluchte sie und sah vom Boden auf, wo nun die Bosmer stand, die ihr gefolgt war.
“Entschuldige bitte, dass ist sonst nicht meine Art.“ erklärte sie verlegen und deutete auf den freien Platz neben sich. “Magst dich setzen? Wie heißt du eigentlich? Ich heiße Siana Seralas.“
20.05.2023 00:23
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Ascanio und Redras – Morthal, Fürstentum Hjaalmarsch, auf der Straße – Mysteriöse Frau
„Was ist los mit dir? Warum weist du mich zurück?“ fragte die dunkel haarige Frau entsetzt.
„Erkennst du mich denn nicht wieder? Ich bin so froh, dass du lebst.“
“Warum sollte ich mich auch an dich erinnern wollen? Immerhin warst du eine von denen, die meinen Tod befürwortet hatte.“ beantwortete Redras ihre Frage kalt und verschränkte die Arme vor der Brust.
Ascanio hielt sich raus, hörte aber aufmerksam zu. Er spürte, dass von dieser Frau etwas sonderbares ausging und roch diesen verwesten Gestank an ihr, genau wie an Redras. Vampir!
„Verdammt Raziel, du weißt doch genau wie Kain sein kann.“
Ascanio zog die Augenbrauen hoch und betrachtete den Vampir fragend von der Seite. Redras warf ihm einen kurzen Blick zu und deutete mit Handzeichen an, dass er ihm später alles erklären würde.
„Was willst du hier, Melina?“ wollte Redras nun wissen.
„Ich hab nach Hilfe gesucht und dich gefunden. Das Volk braucht dich, Raziel.“ erklärte die Frau und näherte sich Redras. Dieser wies sie erneut zurück.
“Für was? Als Trainingspuppe für eure Schwerter?“ hakte der Vampir verärgert nach.
„Rede nicht so ein Unsinn. Kain ist völlig von Sinnen, er will die Herrschaft von Himmelsrand übernehmen und die Sterblichen versklaven.“ erklärte sie.
“Das ist nichts neues. Das will er schon seid hunderten von Jahren.“
„Ja. Nur das jetzt seine mächtige Fürstin zurück gekehrt ist.“ sprach Melina weiter.
“Welche Fürstin?“ hakte Redras verwirrt nach. Kain hatte noch nie etwas von einer Fürstin erzählt, obwohl er sein General und rechte Hand war.
„Jetzt hab also dein Gehör. Die Fürstin ist eine Jahrtausend alte Dämonin, die Kain beinflusst,und benutzt um Tamriel zu unterwerfen. Erst kürzlich hat sie ein Trupp Vampire nach Rorikstatt geschickt, um dort eine Khajiiten Karawane zu überfallen.“ erklärte sie.
“Was haben die Khajiiten damit zu tun?“ mischte sich nun Ascanio ein und musterte die Frau genau.
„Was geht dich das an, verlauster Hund?“ erwiderte sie verächtlich.
“Eine Menge, und jetzt beantworte die Frage?“ forderte er erneut, während sich ein drohendes Knurren unter die Stimme mischte.
„Ich hab keine Angst vor dir, Köter.“ gab die Frau selbstsicher von sich.
Ascanio schaute sich um, ob gerade Wachen in der Nähe waren. Es waren keine zu sehen, so das die Frau an der Kehle schnappte und zu drückte.
Sie keuchte, versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, ließ ihre Eckzähne hervor blitzten.
Ascanio blieb unbeeindruckt und hielt sie einfach ein Stück vom Boden hoch.
“An deiner Stelle würde ich ihm antworten.“
Entwaffnend nahm sie ihre Hände hoch und Ascanio ließ sie runter.
“Rede!“ forderte er erneut.
Sie schluckte ein paar mal und atmete durch.
„Was die Khajiiten damit zu haben, weiß ich nicht. Vielleicht einfach nur zur falschen Zeit, am falschen Ort.“ antwortete sie und wandte sich an Redras. „Die Fürstin will auch die Werwölfe von Jorrvaskr vernichten.“ Das wiederrum macht diese Fürstin wieder sympathisch. schoss es Ascanio durch den Kopf und grinste innerlich.
“Warum?“ fragte er neugierig nach, auch wenn er sich die Antwort längst selbst zusammen gereimt hatte.
„Abgesehen vom Harkon Clan, seid ihr Werwölfe die größte Bedrohung.“ antwortete sie und blickte die beiden Männer abwechselnd an, ehe sie weitersprach: „Die Fürstin ist eine Meisterin der Verführung, Täuschung und besitzt die Fähigkeit Formwandler, was es ihr ermöglich jede Gestalt an zu nehmen, dessen Körper sie getötet hat. Sie war auf der Suche nach einem Wolfsamulett, dass sie einer ahnungslosen, jungen Gefährtin übergeben sollte, mit deren Hilfe sie dann zu den Gefährten nach Jorrvaskr gelangt wäre.“
“Nirya!“ warf Ascanio den Namen entsetzt in die Runde.
„Den Namen hab ich noch nie gehört.“
“Woher weißt du das alles so genau?“ wollte Redras wissen.
„Kain hat uns seine Fürstin nach deinem Tod vorgestellt und sie hat uns in ihre Pläne eingeweiht.“
“Wer ist sie?“
„Fürstin Satrina, in anderen Kulturen auch als Lilith bekannt.“ antwortete Melina.
„Und warum erzählst du uns das?“
„Habe ich doch schon gesagt, ich bin auf der Suche nach Hilfe. Verbündete!“
“Ich werde zum Clan nicht mehr zurück kehren. Aber du solltest zurück und dich so unauffällig wie möglich verhalten, bevor sie verdacht schöpfen.“ sagte Redras leise.
„Und was wirst du tun? Werden wir uns wiedersehen?“ wollte Melina wissen.
“Mit Sicherheit! Ich lass mir was einfallen.“ antwortete er.
„Beeil dich!“ Sie grinste verschwörerisch und küsste Redras zum Abschied.
Dann eilte Melina davon.
“Also, von Anfang an. Als Kain mich gebissen hatte, bin ich gestorben und wieder auferstanden als Vampir. Ich bin als Raziel im Vampir Clan wiedergeboren....“ begann er sich zu erklären, als sie in der Nähe einen lauten Schrei hörten.
Die beiden sahen sich an und rannten in die Richtung, aus der der Schrei kam. In einem Stück Wald fanden sie eine zerfetzte Leiche. Melina!
Alaana nahm das Angebot dankend an und setzte sich neben die Dunmer, die sich als Siana Seralas vorstellte.
“Danke.“ sagte sie leise und sah sie von der Seite an. Ein wenig unsicher zog sie vorsichtig die Maske vom Gesicht. “Ich heiße Alaana.“ Die Dunmer lächelte sie freundlich an und reichte ihre Hand. Alaana ergriff diese und die beiden fingen an zu lachen. Sie wussten nicht einmal warum, ihnen war einfach danach.
Dann wurde es still.
“Tut mir leid wegen deinem Falken. War er schon lange bei dir, hatte er einen Namen?“ wollte die Bosmer neugierig wissen.
“Er war eine sie und hieß Aurora. Und nein, ich habe die drei erst vor ein paar Stunden in einer Höhle, nahe Morthal gefunden.“ antwortete sie leise und erzählte Alaana die Geschichte von den drei Kleinen.
“Wie schrecklich, wie kann man Tieren nur so etwas furchtbares antun?“ warf sie die Frage in den Raum, als Siana fertig erzählt hatte. Die Dunmer zuckte ratlos mit den Schultern und blickte sie wiederrum fragend an.
Alaana erahnte, worauf sie hinaus wollte und erzählte, wie sie ihren Adler vom Kapellenturm in Bruma vor einem Feuer gerettet hatte. Das sie dort im Auftrag der Diebesgilde war, verschwieg die junge Frau.
“Der Adler heißt im übrigen Sky.“ beendete sie ihre Geschichte. Sie unterhielten sich dann noch weiter über Tiere und merkten garnicht, wie die Zeit dahin flog.
Irgendwann kam Danica wieder mit Decken aus dem Nebenraum.
„Wir konnten die drei heilen und sie schlafen jetzt.“ sagte Danica mit einem aufmunternden Lächeln und überreichte den Mädchen die Decken. Siana und Alaana strahlten vor Glück und wären am liebsten rüber gelaufen, doch die Priesterin hielt sie zurück.
„Ihr solltet auch ein wenig schlafen und deckt euch gut zu, die Nächte in Himmelsrand sind sehr kalt.“ Mit diesen Worten wandte sie sich ab.
“Danke.“ sagte Alaana.
„Ruht euch aus.“ gab die Priesterin freundlich zurück.
Erst jetzt merkt die beiden, dass sie ziemlich müde waren. Alaana machte sich ein gemütliches Lager am Boden, während Siana die Steinbank nutzte.
Sie wünschten sich eine gute Nacht und schliefen ein.
21.05.2023 00:52
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Ascanio und Redras – Morthal, Fürstentum Hjaalmarsch – Was jetzt?
Redras ging neben dem Leichnam in die Hocke und untersuchte ihn. Ascanio hielt die Nase hoch und versuchte Witterung auf zu nehmen.
“Ein ziemlich mächtiger Vampir, der Melina anschließend seinem Höllenhund zum Fraß vorgeworfen hat.“ sagte er leise und deutete auf die vielen Kratzspuren, die von Klauen von Vampiren stammten. Anschließend auf den aufgerissenen Brustkorb und Bauch, wo das Herz fehlte und die Innereien teilweise heraus quollen.
“Ich hab eine Spur, falls du die Verfolgung auf nehmen willst!?“ schlug Ascanio vor.
“Wird nichts bringen. Der Vampir ist vermutlich schon weg oder wir laufen in einen Hinterhalt.“ erwiderte Redras und sah zu ihm auf.
“Tut mir leid wegen Melina.“ sagte Ascanio mitfühlend, während er Redras beobachtete, wie dieser seine Artgenossin inspizierte.
“Schon gut. Ich..“ Er suchte nach Worten. “Wir waren eine zeitlang zusammen, aber nachdem sie ebenfalls für meinen Tod gestimmt hatte, war sie für mich gestorben.“
“Sie hatte vermutlich keine andere Wahl.“
Redras sah zu ihm auf und zog die Augenbrauen hoch. “Sie hätte sich enthalten können und ihr wäre nichts geschehen.“ erklärte der Vampir.
“Ist dem wirklich so?“ hakte Ascanio skeptisch nach. Redras sah ihn kurz an und starrte anschließend nachdenklich an ihm vorbei. Er antwortete nicht, wechselte stattdessen das Thema.
“Was ist mit dir? Nachdem du nun erfahren hast, dass Nirya nicht die ist, für die du sie gehalten hast.“
Nun war es Ascanio, der nachdenklich in die Ferne starrte und sich innerlich darüber ärgerte, dass er auf dieses Miststück herein gefallen war. Ihn benutzt hatte und er es nicht einmal merkte, was sie eigentlich war.
“Ich will ihren Kopf!“ antwortete er nach einer gefühlten Ewigkeit.
“Verständlich.“ Redras richtete sich auf und stellte sich neben Ascanio.
Von der Seite betrachtend sagte er: “Mach dir nichts daraus, jeder wäre auf diese Frau herein gefallen. Allerdings hast du ihr gegenüber nun einen großen Vorteil..“
Ascanio blickte ihn verdutzt von der Seite an. “Und der da wäre?“
“Du hast jetzt ihren Geruch und kannst sie in jeder Gestalt ausfindig machen.“ antwortete Redras.
“Sie meinen doch auch?“
“Sie weiß, wie du aussiehst und wird dich erkennen. Aber ich glaube nicht, dass Dämonen über die selben Fähigkeiten verfügen, wie wir.“ gab der Vampir grinsend von sich, ehe er ernst hinzufügte: “Aber du solltest dich gut vorbereiten, wenn du ihr entgegen treten willst.“
Ascanio stieg der Geruch des Leichnams in die Nase.
“Wir sollten erst mal Melina begraben, bevor wir Rachepläne schmieden.“
Redras nickte zustimmend.
Die beiden suchten eine geeignete Stelle, fanden ein von Tieren ausgebuddeltes Loch und legten dort den Leichnam rein. Mit Händen und Füßen schaufelten sie das Loch zu und legten einige Steine darauf. Dann gingen die beiden zurück nach Morthal...
Am Wasser wuschen sie sich die Hände und gingen anschließend in die Taverne. Ascanio bestellte sich Met und den leckeren Eintopf bei der Wirtin, während Redras gar nichts wollte.
“Nach allem, was du heut erfahren hast, kann ich gut verstehen, wenn du zu deinen Freunden zurück willst.“ begann Redras aus dem Nichts und erntete von Ascanio einen irritierten Blick.
Ascanio´s Bestellung kam und er bedankte sich bei der Wirtin. Nachdenklich nahm er einen Schluck Met. Er dachte an Quintus, Gwess und vor allem an Luna, die im Besitz des Wolfsamulett war, hinter dem Fürstin Satrina her war.
“Ich sollte sie zumindest warnen.“ gab er kauend von sich, während er genüsslich den Eintopf in sich rein schaufelte. Er spülte mit einem Schluck Met nach.
“Was wäre denn die Alternative?“
“Wir finden mehr über diese Fürstin heraus. Vielleicht hat die große Bibliothek in der Akademie von Winterfeste Bücher über Dämonen. Wir suchen uns Verbündete, die uns im Kampf beistehen.“ schlug Redras vor.
“Du willst wirklich gegen deinen Clan kämpfen?“ hakte Ascanio skeptisch nach.
Redras beugte sich nach vorne. “Das ist nicht mehr mein Clan. Die haben mich getötet, schon vergessen?“
“Sie waren dennoch mal Freunde von dir.“ erwiderte Ascanio.
“Vielleicht kann ich ein paar von ihnen überzeugen, gegen Kain und Fürstin Satrina auf zu begehren.“ gab Redras zurück.
“Du willst also, dass ich dir helfe, deinen Clan auszulöschen?“
“So siehts aus.“ sagte Redras und lehnte sich zurück. “Eigentlich helfen wir uns gegenseitig. Du kriegst Satrinas Kopf und ich darf mich bei meinem Erschaffer für meinen Tod revanchieren.“
Ascanio stopfte sich den letzten Löffel in den Mund und lehnte sich gesättigt zurück. Der Nord verschränkte die Arme vor der Brust und dachte über den Vorschlag nach, wobei er Redras beobachtete. Dieser schien ihn ebenfalls aufmerksam zu beobachten und wartete gespannt auf die Antwort.
“Einverstanden.“ antwortete Ascanio knapp. Redras atmete erleichtert durch.
“Du wirst es nicht bereuen.“
“Werden wir dann sehen.“ sagte er skeptisch. “Wir brauchen Verbündete.“
Redras überlegte. “Melina erwähnte die Gefährten, hinten denen Satrina her ist.“ Ein leises Knurren löste sich aus seiner Kehle. “Die können meinetwegen verrecken.“ erwiderte der Nord kalt, als die Erinnerungen von damals wieder hoch kamen. Redras sah ihn verwirrt an. “Ascanio, alleine schaffen wir es aber nicht.“
“Ich weiß, würde diese Option aber als letztes in Betracht ziehen.“
“Ich versteh nicht...“ gab er irritiert von sich. Für ihn wäre dies die erste Anlaufstelle, weil Satrina die Gefährten vernichten wollte.
Ascanio beugte sich nach vorne und nahm einen kräftigen Schluck von seinem Met.
“Ich gehörte bis vor ein paar Jahren zu den Gefährten. Wurde dort als Baby ausgesetzt und die haben mich groß gezogen. Skjor, ein alter, griesgrämmiger Nord und stärkster des Rudels hat mich von Anfang an, aus irgendwelchen Gründen, die ich bis heute nicht erfahren hab, gehasst und mich das auch dauernd spüren lassen. Sicher, ich hatte auch sehr gute Freunde dort, Farkas und Vilkas und jetzt auch Luna...“ Ascanio brach ab und trank einen weiteren Schluck Met.
“Skjor hat mich dann eines Tages zu einer Jagd eingeladen. Ich war sehr stolz darauf, dachte, dass er mich vielleicht doch akzeptieren und mich als Rudel-Mitglied anerkennen würde. Anfangs war auch noch alles in Ordnung, wir verwandelten uns und gingen gemeinsam jagen. Dann forderte er mich zu einem Kampf heraus. Ich dachte, es sei einfach eine Lektion, die er mir bei bringen wollte. Wir kämpften. Als er merkte, dass ich stärker war, rastete er völlig aus und versuchte mich zu töten. Ich verteidigte mich, wir hatten beide schwere Verletzungen. Irgendwie schaffte er es mich bewusstlos zu schlagen. Als ich wieder zu mir kam, war ich wieder ein Mensch und voller Blut, umringt vom Gefährten Rudel, die mich geschockt ansahen. Skjor hatte ihnen erzählt, dass ich ihn in einem Blutrausch töten wollte und so Blut verschmiert wie ich war, glaubten sie ihm natürlich. Kodlak, der Herold der Gefährten verbannte mich aus dem Rudel und ich darf nie mehr zurück.“
Redras hörte aufmerksam zu. “Du hast dich doch nur verteidigt.“
“Spielte in diesem Fall keine Rolle, ich konnte meine Unschuld nicht beweisen. Es stand also Aussage gegen Aussage und der Herold glaubte seinem langjährigen Gefährten Freund. Ich hätte es vorhersehen müssen und mich erst gar nicht darauf einlassen sollen.“ gab Ascanio zurück.
“Einem, im Rang höher gestellten, widerspricht man aber nicht und tut, was er verlangt.“ stellte Redras klar und fing plötzlich an zu lachen. Wie oft hat er diesen Satz von seinen Vorgesetzten zu hören bekommen? Und wie oft hat er ihn seinen Untergebenen weitergegeben? Und wie oft sind wegen dieses Satzes Fehlentscheidungen getroffen worden? Er vermochte es garnicht mehr zu zählen.
“Also gut, keine Gefährten. In Solstheim sollen Werwölfe und Werbären heimisch sein, wir müssen sie nur finden.“ schlug Redras dann vor.
“Oh, dass dürfte lustig werden.“ lachte Ascanio. “Was ist mit dem anderen Vampir Clan in Himmelsrand?“
“Der Volkihar Clan? Das sind unsere Erzfeinde! Aber ja, versuchen können wir es.“ lachte Redras.
Ascanio bestellte noch ein Met.
“Informationen über Dämonen in der Akademie von Winterfeste finden und Verbündete suchen?“ fasste Ascanio knapp zusammen. Die Wirtin brachte das Met.
Redras nickte.
“Dann brechen wir Morgen früh nach Winterfeste auf und wenn wir unterwegs meinen Freunden begegnen, warnen wir sie.“
“Gute Idee.“ stimmte Redras zu.
Die beiden redeten noch über alles mögliche.
Später mietete sich beide jeweils ein eigenes Zimmer und ruhten sich aus.
Arrandil und Lorelanwyn standen am Dock von Einsamkeit und verließen die Docks in Richtung der Stadt. Lorelanwyn nahm das Pferd, dass Arrandil auf den Namen Winterblume taufte an die Zügel. Es war ein hellbraunes Pferd. Lorelanwyn kümmerte sich um das Pferd, da Arrandil noch keine Lust verspürte zu reiten. Sie folgten der Straße rauf auf den Berg. Dabei kamen sie an einem Bauernhof, mit einer Windmühle vorbei. Der Wachturm war auch nicht weiter interessant und das äußere Tor der Stadtmauern von Einsamkeit war auch nicht wirklich spannend. Sie gingen also zum Haupttor und wollten die Stadt betreten. »Halt, wer da und was wollt ihr?« schallte es vom Tor und zwei Wachen bewaffnet mit Speeren stolperten aus ihrem kleinen Kämmerchen. Lorelanwyn und Arrandil sahen sich um. Da erkannten sie die zwei Wachen, die hervor stolperten.
»Was seid ihr denn für ein ordinärer Pinsel? Ich bin Sippenfürstin Arrandil de Sawoyenil und verlange sofortigen Eintritt in die Stadt. Wie könnt ihr es wagen, mich so zu behandeln? Ich habe eine lange Seereise hinter mir und möchte jetzt in einer Gaststube frühstücken und meinen Angelegenheiten nachgehen.« Lorelanwyn würde die Hände über den Kopf zusammenschlagen, wenn sie nicht mit dem Pferd beschäftigt wäre. Ihre Nichte verhielt sich unmöglich. Sie fragten doch nur, wer sich dem Tor nähert. Sie schnaufte und setzte an, dieses Malheur zu richten. Doch bevor sie das Wort erheben konnte, sagte eine der Wachen »Wie, was, wer ist ein Pinsel? Ich bin Winfried und der zu meiner Rechten ist Bhorek. Niemand von uns heißt Pinsel.« Die beiden Wachmänner stellten sich vor und sahen sich beide nur an. Winfried dacht sich: »Wo hat man denn diese Schnepfen ausgelassen.« Und Bhorek war komplett verdutzt und würde er nicht inzwischen an seinem Speer lehnen, so wäre er wahrscheinlich umgefallen. »Sippenfürstin? Was ist denn eine Sippenfürstin?« Es dauerte nur wenige Sekunden bis Arrandil rot anlief: »Was?! IHR wisst nicht, was eine Sippenfürstin ist? In was für einem verschlafenen Nest bin ich denn hier gelandet? ICH BIN EINE SIPPENFÜRSTIN« schrie Arrandil laut und lief rot an. Sie war kurz davor, eine Szenerie zu veranstalten und auf die beiden Wachmänner loszugehen, was unweigerlich mit einem Aufenthalt im Kerker zur Folge hätte, wenn nicht Tante Lorelanwyn dabei gewesen wäre.
»Meine Herrschaften. Bitte entschuldigt meine Nichte. Sie ist so etwas wie euer Jarl, Thane, euer Adel. Es war eine lange Seereise und meine Nichte möchte schnellstmöglich in eine Taverne, der Hunger, wisst ihr?« versuchte Lorelanwyn zu vermitteln. Das letzte, was sie brauchten sind Schwierigkeiten mit dem Gesetz und ein Aufenthalt im Kerker. Am Ende muss der Thalmor eingeschaltet werden und das wollte sie um jeden Preis vermeiden. Die beiden Wachleute realisierten, dass sie ganz normale Hochelfen vor sich hatten, die in die Stadt wollten: »Gut. Gut. Sei's drum. Aber wer seid ihr? Gesandte der Thalmor?« fragte Winfried. Das Gesicht von Lorelanwyn verfinsterte sich als die Wache das Wort Thalmor sagte. »Nein … wir sind keine Thalmor!« Lorelanwyn war auf den Thalmor nicht besonders gut zu sprechen und Arrandil fragte sich, warum man sie alle für Thalmor hielt. Das war schon auf dem Schiff so. »Wir sind reisende Forscher, die Dwemerruinen erkunden wollen und den ganzen weiten Weg von den Sommersend-Inseln auf uns genommen haben, um eine zu sehen. Vvardenfell ist ja verwüstet …« Arrandil beruhigte sich in der gleichen Zeit und ließ ihre Tante einfach machen. »Ihr seid Forschungsreisende und wollt eine Dwemerruine sehen? Gute Dame, da seid ihr aber falsch in Einsamkeit, da solltet ihr nach Markarth reisen. Die Stadt besteht praktisch aus einer Dwemerruine und soweit ich weiß gibt es dort auch ein Dwemermuseum samt Gelehrten. Als Arrandil das hörte wollte sie sofort losstürmen und nach Markarth marschieren. »Arrandil, wartet! Ihr habt nichts im Magen und wir wissen überhaupt nicht, wo dieses Markarth ist!« Lorelanwyn schüttelte nur den Kopf: »Dieses Kind treibt mich noch in den Wahnsinn. Bei Auri-El!«
Die beiden Wachleute wunderten sich nur mehr. Sie wollten nur mit den beiden Reisenden ein Gespräch führen und sahen sich nun mit diesem Theater konfrontiert. Jeder konnte die Stadt betreten, wenn er nicht gerade wie ein Bandit aussah. Dass sie die beiden Altmer angesprochen haben lag auch daran …, dass beide eingepennt waren und durch das Herannahen der beiden Damen geweckt wurden.
»Es gibt nur ein Problem, meine Damen, ihr müsst euer Pferd in die Ställe bringen.« sagte Winfried. »Warum?« fragte Arrandil, die offensichtlich damit nicht einverstanden war. »In Alinor kann man die Pferde in die Stadt mitnehmen.«
»Das ist Einsamkeit und nicht Alinor. Hier gelten unsere Gesetze und die besagen, dass Pferde in einen Stall untergebracht werden müssen.«
Arrandil atmete aus und wollte schon ansetzen, aber wurde dann von Lorelanwyn unterbrochen: »Bemüht euch nicht, ich bringe das Pferd runter in die Ställe. Ihr zwei passt mir auf meine Nichte auf oder ihr lernt mich kennen!« sagte Lorelanwyn und machte sich auf, dass Pferd zu den Ställen zu bringen. »Das Fräulein kann aber auf sich selber aufpassen … Die Stadt ist sicher … « schrien sie ihr hinterher und Arrandil stellte sich an die Mauer und lehnte sich an. »Ihr solltet sie besser nicht herausfordern, meine Tante kann zur Furie werden.« Die beiden sahen sich nur an. »Furie?«
»Ja, Furie. Die kann ziemlich ungemütlich werden. Aber lassen wir das.«
Wenig später kam Lorelanwyn wieder angestapft. »So, das Pferd habe ich beim Stallmeister abgegeben. Sonst noch Wünsche?«
»Nein. Öffnet das Tor. Ihr könnt passieren. «
Arrandil, die von ihrer Tante nur böse angesehen wurde. »Tut mir leid. Lorelanwyn.« Arrandil wusste, dass sie sich dieses Theater sparen hätte können. Lorelanwyn schüttelte nur mit dem Kopf und zeigte Arrandil, dass sie voran gehen sollte. Die Wachleute schauten nur grimmig drein, sagten aber nichts mehr. »Kind, ihr solltet mehr aufpassen, nicht jede Wache ist so dösig wie die beiden.« Arrandil nickte nur und die beiden betraten die Stadt.
Als sie endlich in der Stadt waren, schauten sich die beiden Damen die Umgebung an. Zu ihrer rechten war eine Hinrichtungsstätte, die leer war. Zu ihrer Linken befand sich ein Gasthaus, so sah es für Lorelanwyn und Arrandil aus. Sie sahen weitere Häuser und Menschen auf dem Platz davor umher wandern. Wachen und normale Bürger. Häuser mit Schilden, die wahrscheinlich Handelshäuser waren.
»Wollt ihr auf den Markt gehen, oder gleich in die Taverne?« Lorelanwyn fragte sie, ob sie gleich Vorräte aufstocken wollten oder in eine Taverne, denn die Lebensmittel, die sie auf dem Schiff bekamen, waren wirklich unter aller Würde für eine Sippenfürstin und ihre Leibwächterin. Pökelfleisch, Pökelfisch, Schiffszwieback, eingelegtes Kraut, nichts was der Magen einer Sippenfürstin gewohnt war aber ob sie in einer Nord-Taverne etwas Besseres zu essen bekam?
»Nein. Ich möchte in die Taverne, endlich etwas vernünftiges essen als den Fraß auf dem Schiff, den man uns vorsetzte und außerdem muss ich noch einen Brief an Mutter schicken, dass wir gut in Himmelsrand angekommen sind.«
Sie gingen direkt auf das Gebäude zu, dass sie für das Gasthaus hielten. An der Tafel stand in nordischer Schrift: »Zum zwinkernden Skeever«
Arrandil ging auf die Türe der Taverne zu und Lorelanwyn folgte. »Ihr wollt eurer Mutter schon einen Brief schicken?« wunderte sich Lorelanwyn. »Sicher. Wir waren mehrere Wochen auf See unterwegs und sie wird sich sicher schon Sorgen machen. Außerdem wird es eh eine Weile dauern, bis sie der Brief erreicht. Das habe ich mit Mutter vereinbart.«
Lorelanwyn runzelte mit der Stirn und dachte sich ihren Teil. Salynanwe hat ihr wohl ein paar Dinge verschwiegen aber gut, es ist auch das erste Mal, dass Arrandil nicht Zuhause ist. So dachte sie sich dann nichts weiter und folgte Arrandil in die Taverne hinein.
Am nächsten Morgen erwachte Siana mit durchgefrorenen Knochen, obwohl sie eigentlich die Kälte gewohnt sein sollte von Winterfeste. Aber dort hatte sie ein gemütliches, warmes Bett mit vielen dicken Decken. Entsetzt musste sie auch feststellen, dass ihre neue Bekanntschaft nicht mehr an dem Ort lag, wo sie sich gestern gebettet hatte.
Mühsam kämpfte sie sich in eine aufrechte Position, wobei sie sich die Decke enger um den Körper schlang.
“Alaana...?“ fragte sie leise in den Raum. Doch eine Antwort blieb aus.
“Wo ist sie nur hin?“ fragte sich die junge Magierin und schaute sich um.
Ein paar Priester wuselten geschäftig durch den Raum, während zwei Verletzte unaufhörlich jammerten.
Danica betrat plötzlich den Raum und brachte drei knuddelige, frisch geheilte und putzmuntere kleine Fellknäule mit.
„Ihr wurdet sehnsüchtig vermisst.“ sagte Danica amüsiert, als die drei in Richtung der Magierin gingen. Der Kater und das Eichhörnchen rannten gleich zu Siana, wo sie ihre Streicheleinheiten abholten.
Der Adler mit dem Verband um den linken Flügel, hüpfte etwas verwirrt durch die Gegend, suchte vermutlich Alaana.
„Wo ist das andere Mädchen?“ wollte die Priesterin wissen.
“Als ich eben aufgewacht bin, war sie fort.“ antwortete Siana und zuckte ratlos mit den Schultern. Sie versuchte den Adler zu sich zu locken, doch der blickte sie nur verdattert an und neigte sein Kopf zur Seite.
Im selben Augenblick ging die Tür auf und Alaana betrat den Tempel....
21.05.2023 19:07
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Eryon, Nero Ador – Einsamkeit, Fürstentum Haafingar, Vor dem Stadttor – Prolog
Der Morgen war noch recht frisch, als das Schiff am Hafen angelegt hatte, die Sonne ging gerade erst auf.
Eryon hatte sein Pferd in Empfang genommen und führte es die Straße hinauf. Links von ihm tauchten Gebäude mit Ställen auf, wo die ersten Arbeiter fleißig ihrer Arbeit nach gingen und er überlegte kurz, ob er sein Pferd dort abstellen sollte.
Entschied sich aber dagegen und folgte weiter der Straße. An der Kreuzung begegnete er einem Kutscher, der sein Zelt zusammen packte und dieses in den Karren achtlos in den Karren warf.
“Guten Morgen.“ grüßte der Altmer/ Dunmer Mischling freundlich.
Der Kutscher hielt inne und starrte den jungen Mann in seiner dunklen Rüstung an. Die dunkle Kapuze tief ins Gesicht gezogen und die dunkle Maske nur seine roten Augen freigaben.
„Guten Morgen.“ gab der Kutscher mürrisch zurück.
Eryon dachte sich nicht viel dabei. Seine Eltern hatten ihn bereits darauf vorbereitet, dass Himmelsrand ein rauhes Land war und die Bewohner sich dementsprechend auch so verhielten, vorallem Fremden gegenüber.
Er dachte plötzlich an seine Heimat, seine Familie und fragte sich, ob es wirklich sinnvoll war, hier her zu kommen?!
[u[Bevor er an Bord ging:[/u[
„Ich bin stolz auf dich und finde es gut, dass du dir die Welt anschauen möchtest. Sieh dir die Verdorbenheit selbst an, die überall herrscht und du wirst erkennen, dass die Thalmor recht haben. Und wenn du zurück kehrst, sei dir gewiss, du hast hier eine liebende Familie und ein Zuhause.“ hatte sein Vater Vindar zu ihm gesagt, als er sich mit einer Umarmung verabschiedete und flüsternd hinzufügte: „Komm schnell wieder nach Hause, mein Sohn!“
„Geh nicht, Bruder.Wir lieben dich.“ fiel ihm Iniel weinend um den Hals.
„Sobald du zurück bist, Bruder, machen wir ein großes Fest und lassen es so richtig krachen.“ versprach ihm Vincano und umarmte ihn.
„Mein Sohn, ich bin unglaublich stolz auf dich, zumal du die Abenteuerlust von mir geerbt hast. Dennoch bin ich sehr traurig darüber, dass ausgerechnet mein jüngstes Kind, als erstes das Nest verlässt.“ sagte ihm seine Mutter Illeana unter Tränen. „Sei vorsichtig, hörst du? Schau dir die Akademie von Winterfeste an, wenn du in der Nähe bist, voll von magischen Gelehrten, ein Lehrzentrum für Schüler und einer großen Bibliothek. Und... wenn du deinen leiblichen Vater kennen lernen möchtest, frage in Solstheim nach Turon Dradera. Ich liebe dich, mein Sohn, komme bald und unversehrt zurück.“ gab ihm seine Mutter noch mit auf den Weg und drückte ihn ganz fest an sich.
An Deck blickte er ein letztes mal zu seiner Familie, die im weinend zum Abschied winkten. Das Schiff legte ab...
Er seufzte leise, als ihn diese Erinnerung so klar und frisch einholte, als wäre es eben erst geschehen. In Gedanken versunken und unsicher folgte er den Weg nacht rechts, nach oben.
Die große Stadtmauer rückte langsam näher. Rot/weiße Banner mit einem Wolfskopf in der Mitte wehten sachte im Wind und zwei Wachposten bewachten aufmerksam das Tor.
„Wer seid ihr? Und was ist euer Begehr?“ fragte einer der Wachen.
Der andere kam etwas näher und sah Eryon direkt ins Gesicht.
„Seid ihr ein Flüchtling aus Morrowind?“ wollte diese Wache wissen.
“Was? Nein... Mein Name ist Eryon.“ antwortete der junge Mann irritiert und nahm die Kapuze und die Maske runter. Die Wachen sahen sich verunsichert an, wussten wohl nicht so recht, was sie mit einem Altmer mit roten Augen anfangen sollten?!
„Grund gütiger, was seid ihr? Ein Vampir?“ Die Hände von beiden Wachenposten gingen reflexartig zu ihren Schwertern.
Eryon sah die beiden irritiert an.
“Nein! Ich bin nur das Produkt eines unüberlegten Aktes der Begierde.“ antwortete er amüsiert, die Wachen sahen ihn verdattert an und er fügte schnell hinzu: “Ich bin ein Altmer/ Dunmer Mischling!“ Er hoffte, dass diese Erklärung ausreichte. Die Wachen entspannten sich wieder und nahmen ihre Hände von den Waffen.
„Gehört ihr zu den Thalmor?“
“Nein, auch nicht. Ich möchte nur schnell Vorräte aufstocken und dann bin ich auch schon wieder weg.“ beantwortete er die Frage etwas ungeduldig.
Ein wenig skeptisch blickten die beiden schon noch drein, öffneten dann aber das Tor. Eryon ließ die Zügel los und schritt durch das Tor. Auf der Höhe der Wachen, blickte er kurz zur rechten Seite.
“Würdet ihr kurz auf den Hengst aufpassen? Ich bin gleich wieder da.“ Eryon wartete erst gar nicht die Antwort ab und ging einfach weiter. Er wusste, dass sein Hengst nicht abhauen würde, daher brauchte er sich auch keine Sorgen machen.
Gleich hinter dem Tor auf der rechten Seite, war ein Hinrichtungsschauplatz. Dann folgten links und rechts von der Straße ein paar Gebäude. Auf der rechten Seite vermutete Eryon anhand der Schilder ein paar Geschäfte, auf der gegenüberliegenden Seite war eine Taverne „Zwinkernder Skeever.“ Komischer Name für eine Taverne. dachte sich Eryon verwundert und blickte nach oben. Über den Straßen mit Seilen, von Haus zu Haus gespannt, hingen viele bunte, dreieckige Fähnchen und er fragte sich, was dies zu bedeuten hatte. Hatten hier kürzlich Feierlichkeiten stattgefunden oder werden erst noch statt finden, weshalb man die Stadt so geschmückt hatte? Oder war diese Dekoration dauerhaft und es gab keinen bestimmten Grund?
Händler, die in der Nähe lautstark ihre Waren anpriesen, rissen ihn aus seinen Gedanken und er ging näher ran.
Eryon begutachtete die Waren an den Marktständen und kaufte bei jedem eine Kleinigkeit ein.
Er wusste auch noch nicht so wirklich, wo er nun hingehen sollte. Aber die Vorschläge seiner Mutter klangen für ihn sehr verlockend, zumal er nicht unbedingt hier bleiben wollte.
“Wie komme ich von hier am schnellsten zur Akademie von Winterfeste?“ fragte er einen der Händler, wären er die Vorräte bezahlte.
„Schnell?“ lachte der Händler und fügte hinzu: „Himmelsrand ist groß und Winterfeste liegt am anderen Ende.“
„Am besten, du reist mit einer Kutsche. Oder du folgst der Straße einfach und fragst dich dann durch, wenn du jemanden triffst. Reisende, Händler oder Kutscher können dir da bessere Auskünfte geben.“ mischte sich eine Händlerin ein.
“Ich danke euch.“ sagte Eryon freundlich und verließ die Stadt wieder.
Draußen wartete sein Pferd und er verstaute den Proviant in den Satteltaschen.
Dann stieg er auf und ritt einfach los...
Der Adler hopste freudig piepsend auf Alaana zu und sie nahm ihn gleich hoch.
“Da bist du ja wieder.“ meinte sie und knuddelte den kleinen.
Dann ging sie zu Siana und Danica.
„Dein Adler soll den Flügel die nächsten Tage etwas schonen.“ sagte die Priesterin leise. Alaana nickte und wandte sich dann Siana zu.
“Entschuldige bitte, ich habe noch schnell den Stallmeister bezahlt und auf dem Rückweg, Frühstück und zwei warme Jacken besorgt, da draußen ist es furchtbar kalt.“ sagte sie leise und überreichte Siana eine Jacke.
Es war eine dunkelbraune Wildleder Jacke mit einem schön flauschigem, hellen Fell als Innenfutter.
Danica lachte.
Sie drückte der Priesterin den Adler in die Hand und breitete eine der Decken auf dem Boden aus.
Auf der verteilte sie dann das Frühstück. Honigschnitten, Äpfel und sogar einen Apfelkuchen und lud schließlich alle im Tempel zum Frühstück ein.
„Oh, wartet...“ meinte die Priesterin und gab Alaana den Adler zurück. „Ich mache uns noch Milch warm.“ Danica verschwand im Nebenraum.
Siana legte ihre Jacke an und setzte sich auf die Decke.
Die schwer auszuhaltenden Gerüche des Vorabends hatte auch eine gründliche Lüftung der Taverne am Morgen nicht vertreiben können. Schweiß und Alkohol hingen nach wie vor in der Luft wie ein dicker Vorhang aus Gestank. Aus der Küche versuchten allerlei Gewürze und gebratenes Fleisch dagegen anzukommen.
Quintus fuhr mit dem Zeigefinger den Rand seines Glases entlang. Schließlich wandte er sich Luna zu und stellte ihr eine Frage, die ihm seit dem Hügel nicht mehr aus dem Kopf ging: „Willst Du das Amulett überhaupt abgeben?“ Eine Antwort blieb die Werwölfin ihm schuldig, denn in diesem Moment betrat Gwess die Taverne und blieb so ruckartig stehen, als wäre sie gegen eine Wand gelaufen.
Auch wenn sein Magen knurrte, so hatten sie mit der Bestellung auf die Elfe gewartet. Ungeduldig und neugierig. Doch jetzt war Quintus froh, dem Wirt seinen Wunsch mitteilen zu können. „Der Braten riecht köstlich. Bring’ mir bitte davon etwas.“
Er hörte nicht, was sich Luna bestellte, denn die Eingangstür öffnete sich erneut, und ein riesiger Nord füllte den gesamten Türrahmen aus. Auch er blinzelte hinein in das Zwielicht aus Fackeln und Öllampen. Das Tageslicht drang wie Speere durch die Fenster in den Raum hinein, reichte allerdings nur wenige Meter weit.
Als Balaf die Gruppe schließlich erkannte, trat er lächelnd an den Tisch. Der Wirt brachte schnell einen Stuhl und verschwand grinsend in der Küche, um eine weitere Portion Braten zu ordern. Der Nord setzte sich ächzend und versuchte, seine langen Beine so anzuziehen, dass er keinen unter dem Tisch auf die Füße trat. Seine Zweihandaxt lehnte er gegen die Wand.
Naledi war bereits mit der Dungkarawane auf dem Weg nach Einsamkeit. Sie würde mit den Banditen zwischen Rorikstatt und Drachenbrügge keinerlei Probleme haben, denn diese konnten die Karawane gar nicht schnell genug passieren lassen. Der Gestank eilte ihnen stets voraus.
„Wir sind bereit zum Aufbrauch nach Weißlauf“, nuschelte Balaf in seinen Metkrug hinein im Bestreben, gleichzeitig seinen Durst zu stillen und Meldung zu machen. Er verschluckte sich und Quintus klopfte ihm lachend auf den Rücken.
„Langsam, wir werden es auf jeden Fall vor Einbruch der Nacht bis dorthin schaffen.“ Allerdings wartete er immer noch auf Lunas Antwort. Er war davon ausgegangen, dass sie unverzüglich zu den Gefährten wollte, um das Amulett abzugeben, aber war dem so? Was, wenn sie es behalten wollte? In diesem Fall hatte er sie mit dem Angebot, sie zu begleiten, fast genötigt, und wie immer fiel ihm das erst im Nachhinein auf.
Erst jetzt bermerkte er den Geruch, welchen Gwess verströmte. Er schnupperte und versuchte dabei unbemerkt zu bleiben. Was war das bloß?