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12.08.2023 15:59
#61
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[Bild: wSerafine_mini_.jpg] [Bild: 1IPOleg_mini.jpg]
(Serafine / Oleg)
Die Priesterin der Kynareth erbleichte als sie Skillgannon und Serafines ansichtig wurde. Fast hysterisch schrie sie ihn an: „Die Axt ist böse oder Schlimmeres. Legt sie ab auf den Boden direkt vor den Schrein. Die Macht der Göttin wird sie dort bewahren“
Skillgannon legte die Waffe vorsichtig vor dem Schrein auf den Boden und er empfand eine ungeheure Erleichterung, als sei eine schwere Last von seinen Schultern genommen. Auch Serafine legte ihre Waffen ab und sie traten gemeinsam auf die Priesterin zu. Die Augen der Priesterin weiteten sich und sie stammelte nur: „Wer hat euch das nur angetan mein Kind?“
Serafine sah sie verwundert an und antwortete mit fester Stimme: „Wir sind nicht wegen mir hier, sondern ich bringe auf Geheiß meiner Schwester meinen Freund Oleg zu euch, damit er von seinem Fluch erlöst werden kann. Alles andere ist mir nicht wichtig“
„Verzeiht mir, beide.“ antwortete die Priesterin der Kynareth sichtlich um Fassung ringend. „Ich bin Danica Reinequelle, Priesterin der Kynareth aber so etwas ist mir noch nie geschehen. Man sieht sich nicht jeden Tag mit einem Artefakt gegenüber, von dem man geglaubt hat es sei nicht real, nur eine Legende aus uralter Zeit. Ich habe die Erschütterung in der Macht verspürt und nun weiß ich; alles ist wahr.“
Wieder war es Serafine die Oleg zuvor kam und fragte: „Was ist wahr?“
„Setzt euch zu mir“ lud sie die beiden ein und nahm auf einer der Tempelbänke Platz: „Ich habe vor vielen Jahren in einer uralten Abhandlung darüber gelesen. Ihr kennt das Sternzeichen der Schlange? Der Schlangenstein befindet sich östlich von Winterfeste auf einer kleinen Insel. Er ist dem Schlangengott der Alik‘r „Satakal, die gefiederte Schlange“ geweiht. Er nutzte die Axt, um die Welt zu zerstören und schuf sie immer wieder neu. Dabei nahm er mit ihr die Seelen seiner Opfer auf. Vieles ähnelt der Legende von Alduin, dem Weltenfresser, der in unersättlicher Gier die Seelen selbst der Toten in Sovengarde fraß.
Ein weiteres Mal wurde sie bei Otar dem wahnsinnigen Drachenpriester erwähnt. Anfangs glaubte er dass er ein gerechter Herrscher und erfolgreicher Krieger sei, aber sein Geist wurde von der Axt gestört, welche ihn in den Wahnsinn trieben. Otar wurde ein Drachenpriester und unterwarf seine Leute mit großer Grausamkeit und erlangte Unsterblichkeit dadurch, dass er fast täglich Menschen im angeblichen Auftrag der Drachenherrscher tötete. Sein Grab soll mit der zeremoniellen Axt versiegelt sein, aber es ist offenbar nur eine Kopie.
Der elfische Kultanführer Essanyon Duure nutzte auch das Artefakt. Angeblich versprach ihm eine "göttliche" Stimme, dass er und seine Anhänger so einen Platz an Auri-Els Seite in Aetherius einnehmen könnten. Dies bewahrheitete sich nicht. Die Bewohner Ezduiins wurden getötet und ihre Seelen verflucht und an die Axt gebunden. Der Axtträger war dazu verflucht ewig über die Welt zu wandern und verfiel dem Wahnsinn. Dann verliert sich die Spur der Axt und nun ist sie hier, hier bei mir …“
Serafine war bei der Erzählung aufgesprungen als könne sie die Worte der Priesterin nicht mehr ertragen wohingegen Skillgannon schweigend und nachdenklich sitzen blieb. Die Augen gesenkt fragte er sichtlich erschüttert: „Wie kann dieses Ding einen Menschen unsterblich machen?“
Danica sah in die Kuppel des Tempels, bevor sie antwortete: „Die Axt stiehlt die Seelen wie ein Vampir, der als seelenloses Monster neben dem Blut auch immer ein Stückchen der Seele stielt, und nährt sich von ihnen. Im Gegenzug gibt sie dem Träger die nicht gelebten Jahre.“
„Die nicht gelebten Jahre?“ fragte Serafine, die ihre Wanderung unterbrochen hatte.
„Die Götter weisen schon vor der Geburt jedem Wesen eine bestimmte Lebenszeit zu. Normalerweise, wenn ein Mensch gewaltsam stirbt, durch Mord Krieg oder Unfall verfliegen diese Tage, Monate oder Jahre. Die Axt hingegen hält sie fest und gibt sie ihrem Träger. So bewirkt sie die Heilung, anders als jeder Heiler es tun würde.“ Antwortete Danica auf die Frage. „Wie viele Menschen hast du bereits mit der Axt getötet, ein Dutzend oder mehr?“
„3 Dutzend oder mehr auf der Talosbrücke und noch mehr im Arboretum.“ antwortete Skillgannon tonlos. „Dann verlassen mich meine Erinnerungen an die Schlacht um die Kaiserstadt.“
„Kynareth, steh uns bei. So wirst du noch 1000 Jahre leben, es sei denn natürlich, du stirbst durch einen Unfall oder andere Gewalt.“
Olegs Gesicht schien noch fahler zu werden als es ohnehin schon war als er flüsterte: „So bin ich denn verdammt, als blutiger Mörder auf ewig durch die Welt zu wandern.“
Wutentbrannt schritt Serafine auf den Schrein zu und schlug mit der geballten Faust dagegen: „Wie kannst du das zulassen.
Ein Glanz überzog plötzlich Serafines Haut und sie taumelte, bevor sie eine fast majestätische Haltung einnahm. Und sie sprach mit hörbar veränderter Stimme: „Es gibt Dunkelelfen auf dieser Welt, die noch älter sind. Du musst diese Last tragen, Oleg Skillgannon, denn die Axt hat dich erwählt. Du bist der, der dem Drang zu töten widerstehen kann. Meine Tochter Danica Reinequelle wird Dir helfen den Drang zu dämpfen damit dir Last dir leichter wird. Das Harz und das Laub des Gildengrünbaumes vor dem Tempel vermischt mit Schlafbaumsaft und cyrodilischem Tobacco. Der Rauch wird dir Linderung verschaffen.“
„Aber der Baum ist tot“ warf Danica ein.
„Nein meine Tochter, seine Wurzeln wurden vom Geflecht des Weltenbaumes getrennt und so stirbt er langsam. Wenn du jedoch die Rinde der dicken Wurzel, die auf den Tempel weist, ritzt wirst du mehr als genug Harz ernten. Was die Blätter betrifft so gibt es sie in den höchsten Spitzen des Baumes. Wie ihr sie ernten sollt, woher soll ich das wissen. Eure Dienerin Siana trägt Kynes Tierfreundschaft und Kynes Frieden in ihrem Herzen, oder warum glaubt ihr, vertrauen ihr all die Wesen. Denkt darüber nach.“
Serafine brach von einem Augenblick zum nächsten zusammen und stürzte schwer. Danica eilte sofort zu ihr hin und trug sie mit Hilfe von Marius auf eine der Krankenliegen.
„Eure Freundin wird sich bald wieder erholen, sie atmet und ihr Puls rast zwar, ist aber stark.“ sagte sie an Skillgannon gewandt. „Kommt so etwas öfter vor?“
Skillgannon wurde durch die Worte aus seinem apathischen Selbstmitleid herausgerissen und antwortete: „Ja, solange ich sie kenne täglich, manchmal mehrfach. Es sind ihre beiden Schwestern, die sich nach deren Tod in ihrem Kopf eingenistet haben, oder vielleicht ist sie auch nur verrückt. Es ist nicht wichtig.“
„Tapferes, kleines Mädchen, so jung und schon so eine Last.“ murmelte sie um dann laut und vernehmlich fortzufahren: „Das war ein Wink mit einem Zaunpfahl. Wollen wir sehen was wir zustande bringen. Wo ist Siana?“
Ihr habt sie zu Arcadia in den Kupferkessel geschickt.“, antwortete Marius. „Schon vergessen?“
„Da wird sie heute wohl noch öfter laufen müssen.“
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18.08.2023 13:26
#62
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Vorherige Posts: Quintus | Gwess | Luna
[Bild: quintus_avatar.jpg]
Quintus fragte sich, ob er zwei oder drei Zimmer in der Beflaggten Mähre reservieren sollte, denn Luna war ohne ein weiteres Wort verschwunden. Eigentlich sollte er es ihr überlassen, wie sie diese Nacht unterkommen würde. Einfach so abzuhauen machte ihn wütend. Kein Plan, kein Hinweis außer, dass sie morgen wieder da wäre.
Ihm schwirrte der Kopf vor lauter neuen Gesichtern. Sollte er sie sich alle merken oder gleich wieder vergessen? Waren sie wichtig oder nur Reisende, deren Wege sich mit seinen kreuzten? Dann also nur zwei Zimmer für Gwess und ihn. Und das möglichst schnell, bevor die anderen über die beiden Herbergen herfielen, obwohl er gerne nochmal mit dem kleinen Kater Milo eine Runde geschmust hätte.
Es erinnerte ihn daran, dass seine Eltern immer Katzen hielten, um Mäuse und Ratten aus den Vorratslagern fernzuhalten. Abends kamen die kleinen Jäger in die gute Stube und holten sich ihre Belohnung in Form von Streicheleinheiten ab. Ein Konzert an Schnurrgeräuschen, bei denen selbst der hektischste Zeitgenosse seinen inneren Frieden fand.
Die Schleichwege der Neuankömmlinge schienen reichlich übertrieben, denn eigentlich kam man sehr schnell und ohne großes Aufsehen zum Tempel. Da aber der Ältere ein seltsames Problem hatte, war es wohl besser, die Nacht abzuwarten.
Quintus unterbrach all seine Überlegungen und vergaß die Welt um sich herum in Sekunden, als Gwess nach seiner Hand griff. Ein wohliger Schauer rieselte seinen Rücken hinab und er erwiderte den Druck ihrer Finger sanft. Ihr Blick war zögerlich, aber auch abwartend, und er wusste, dass er sich ebenso verhalten musste, wollte er sie nicht verlieren.
Sachte näherte er sich ihrem Ohr, bis seine Lippen dieses kurz berührten, und flüsterte: „Ich bin dankbar für jeden Moment mit Dir.“ Er zog seinen Kopf etwas zurück und schaute ihr tief in die Augen, wobei er sie glücklich lächelte und auch ihre andere Hand in die seine nahm. Ein magischer Moment, den er genoss und der hoffentlich nicht der Letzte blieb.
„Was hälst Du davon, wenn wir beide heute Abend zusammen essen? Nur Du und ich. Kein Kätzchen, kein lauter Balaf.“ Er lachte aus ganzem Herzen und hielt den Kopf leicht schräg, um Gwess’ Reaktion abzuwarten.
„Küssen die sich jetzt endlich?“, fragte Balaf seine Karawanenwächterin genervt.
„Er weiß wenigstens, wie man das Herz einer Frau gewinnt, Du Mammut“, murrte die bewaffnete Nord. „Lass uns leise sein.“
Der Stallmeister beobachtete erstaunt, wie eine ganze Karawane auf Zehenspitzen zum Haupttor schlich und schüttelte den Kopf.
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19.08.2023 23:55
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Luna & Elsynia & Siana ~ Weißlauf, Fürstentum Weißlauf ~ Magische Verbindungen
#63
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[Bild: Luna_Ava_1.png]~[Bild: index.php?page=Attachment&attachmentID=1718&h=e328bbe06ea8ded896c1ab4d910e3846ba8966c8]~[Bild: RB1NfiX1c.jpg]
Auch wenn sich die junge Halbelfin schäbig fühlte, ihre Freunde Gwess und Quintus so rasch verlassen zu haben, hätte sie doch gerne noch in der Taverne "Die Beflaggte Mähre" mit ihnen etwas getrunken, wollte sie das Amulett doch so schnell wie möglich los werden. Sie wusste nicht warum, aber eine innere Stimme sagte ihr, dass es besser wäre, dass Amulett weiter zu geben.
So eilte die junge Halbelfin nach Jorrvaskr, wo sie gleich herzlich von ihren Schildbrüdern- und Schwestern begrüßt wurde.
Ein wenig verlegen stand Luna in der Halle und erwiderte den herzlichen Empfang.
"Entschuldigt bitte, ich muss dringend mit dem Herold sprechen." sagte sie schließlich leise.
"Der ist unten." antwortete Farkas knapp.
Luna bedankte sich und ging die Treppe zu den Quartieren hinunter. Sie folgte dem breiten Gang, bis sie am Ende Kodlak an einem Tisch sitzend erblickte und lief direkt auf ihn zu, als aus dem Nebenraum die Klan Schamanin und Druidin Elsynia heraus kam.
"Herrin, was tut ihr denn hier?" wollte die junge Halbelfin verdutzt wissen und verneigte sich respektvoll vor ihr.
Elsynia nahm die respektvolle Geste mit einem leichten, geschmeichelten Kopfnicken zur Kenntnis. "Ich bin deine Lehrmeisterin, nicht deine Königin. Also, nenn mich bitte beim Namen." stellte die Druidin klar und lächelte freundlich.
"Ja, Her..... Elsynia."
"Hast du die Aufgabe erledigt, um die ich dich gebeten hatte?" meldete sich nun der Herold der Gefährten zu Wort.
"Ja..!" antwortete Luna leise und holte das Amulett aus ihrer Tasche. "Bitte sehr." Sie überreichte Kodlak das Amulett, der es sich genauer besah.
"Sehr schön und gute Arbeit." erwiderte Kodlak anerkennend und wollte Luna das Amulett zurück geben.
Die junge Halbelfin wich zurück, was ihr verdutzte Blicke einbrachte.
"Ich möchte es nicht behalten. Bitte, nehmt es." sagte sie leise.
Kodlak Weißmähne musterte die junge Frau.
"Es gehört euch, Mädchen."
Die Druidin stand schweigend in der Tür und beobachtete die Szene.
“Ich möchte es nicht, ich schenke es euch, Herr.“ wiederholte Luna ihre Worte eindringlicher und blickte nachdenklich zu Boden.
Kodlak legte das Amulett auf den Tisch.
„Setzt euch, Mädchen und erzählt, was geschehen ist.“ forderte der Herold.
Luna sah ihn verdutzt an, gehorchte schließlich und nahm auf dem freien Stuhl gegenüber platz.
“Auf dem Weg nach Rorikstatt traf ich eine Waldelfe namens Gwess und einen Händler namens Quintus, die eine Mission hatten und ebenfalls nach Rorikstatt wollten. Ich schloss mich ihnen an, anfangs um nicht alleine reisen zu müssen... In Rorikstatt trafen wir dann auf einen Nord namens Ascanio...“ Luna unterbrach ihre Erzählung und beobachtete den Herold. Dieser horchte kurz auf und blickte schließlich nachdenklich zu Boden.
„Er lebt also? Wie geht es ihm?“ hakte Kodlak nachdenklich nach.
“Ja, und es scheint ihm gut zu gehen.“ antwortete die junge Halbelfin wahrheitsgemäss.
Erleichterung war in Kodlaks Gesicht zu erkennen, und auch Elsynia schien über diese Nachricht erfreut zu sein.
„Ascanio war einer von uns, bis Skjor und er....“ Kodlak brach nachdenklich ab. Bedauern schwang in seiner Stimme mit und Luna hatte den Eindruck, dass Kodlak seine Entscheidung inzwischen bereute.
Ascanio hat die Wahrheit gesagt. schoss es ihr durch den Kopf und sie erzählte weiter. Die Sache mit dem Amulett, welches erst durch die Altmer Nirya anhanden gekommen war, die zerstörte Khajiit Karawane und die seltsamen Entdeckungen, die sie dort gemacht hatten. Luna zeigte den riesigen Reißzahn, den sie aus einer Blanke des Karrens heraus gezogen hatte.
Kodlak warf einen kurzen Blick drauf, konnte aber nichts damit anfangen. Elsynia besah sich den Reißzahn genauer und zuckte zusammen, als sie es berührte.
“Todeshunde! Wächter der Hölle, werden gerne von Vampiren als Wachhunde gehalten.“ erklärte Elsynia entsetzt, und Luna sah sie geschockt an.
„Hatten deine Freunde und du mit Vampiren zu tun?“ wollte Kodlak wissen.
“Nein.“ antwortete sie leise und erzählte ihr Abenteuer zu ende. Wie der Khajiit Karawanen Anführer Ri'Saad, plötzlich auftauchte, dass Pergament nach dem Gwess und Quintus gesucht hatten und das Amulett für Luna aus dem Karren heraus holte und die Mission zu ende war.
Wobei sie nicht ganz bei der Sache war, sie dachte an Gwess und Quintus, denen sie diese Neuigkeiten unbedingt erzählen musste. Außerdem machte sie sich Sorgen um Ascanio.
“Ein Grund mehr, weshalb ich das Amulett nicht bei mir haben sollte.“ sagte sie schließlich und sah Kodlak beunruhigt an.
„Ich verstehe. Ich kann es für dich verwahren, wenn du möchtest...“ schlug der Herold verständnisvoll vor.
“Ich verwahre es.“ sagte Elsynia beunruhigt. Kodlak warf ihr ein irritierten Blick zu. “Vertraut mir.“ sagte sie leise und nahm das Amulett an sich.
Luna beobachtete ihre Lehrmeisterin und ihre innere Stimme sagte ihr, dass irgendwas nicht stimmte. Doch sie wagte es auch nicht danach zu fragen, zumal ihr etwas dringenderes auf der Seele lag.
Für einen kurzen Augenblick herrschte unangenehmes Schweigen. Luna blickte zu Boden und spürte Kodlak und Elsynias Blicke auf sich ruhen.
“Ich muss wegen einer anderen Angelegenheit noch mit euch sprechen..“ begann sie leise, spielte nervös mit ihren Fingern und blickte auf. Sie suchte nach Worten.
“Die Werwolf Sache....“ Die beiden blickten Luna aufmerksam an. “Ich... ich mö... möchte m... mich h... he... heilen lassen.“ stammelte sie, die Worte kaum auszusprechen vermochte.
Kodlak seufzte.
„Ich fürchte, dass ich dir da nicht helfen kann. Ich habe noch keine Lösung für diesen Fluch gefunden.“ sagte der Herold.
Quintus´Worte donnerten wie eine Warnung durch ihrem Kopf. „Pferde mögen Wölfe nicht gerade. Seit …“,.... „Seit mir das bei Falkenring zustieß, scheuen sie, wenn ich in der Nähe bin. Nicht alle, aber die meisten.“ und die Erfahrung mit Siana´s kleinem Serval Kater, der ihre zaghafte Kontaktaufnahme verängstigt abwehrte, zerriss sie innerlich und sie brach in Tränen aus. Sie wollte nicht, dass Tiere Angst vor ihr hatten. Sie war zur Hälfte Waldelfe, verbunden mit der Natur und sie mochte Tiere. So wollte sie bestimmt nicht weiter leben. Hilfesuchend blickte sie die beiden an.
“Bitte...“ flehte sie schluchzend.
Elsynia ging die flehende Bitte ihres Schützling sehr nahe und auch Kodlak berührte dies.
“Ich kümmere mich darum.“ sagte Elsynia an Kodlak gewandt und ging zu Luna.
“Begleite mich ein Stück.“
~•~ ~•~ ~•~
Die beiden verließen Jorrvaskr über den Hinterausgang, wo der Truppenübungsplatz war und blieben dort stehen.
“Kannst du mir helfen?“ schluchzte sie leise und sah ihre Lehrmeisterin flehend an.
“Ich kann dich heilen. Aber erst möchte ich wissen, warum du dieses Geschenk ablehnst.“ antwortete sie ernst. Elsynia wandte sich ihrem Schützling zu und beobachtete sie genau.
“Geschenk?“ entfuhr es Luna harscher als gewollt und schaute sich erschrocken um. Glücklicherweise waren sie alleine.
“Ich bin zur Hälfte eine Waldelfe, verbunden mit der Natur und dieses Monster in mir sorgt jetzt dafür, dass andere Tiere immer Angst vor mir haben werden. Ich möchte das nicht... ich.... i... ich möchte so nicht weiter leben... B... Bi... tte, hi.... ilf... m.. mir.“ schluchzte sie wieder, als ihr ein Schwall Tränen über die Wange liefen.
Elsynia kam näher, legte sachte ihre Hände auf Luna´s Schultern und blickte ihr direkt in die Augen. Luna sah sie mit verweinten Augen an.
“Erinnerst du dich noch daran, was ich dir zum Abschied gesagt habe?“ wollte die Druidin wissen und lächelte sanft.
“Das ich im Zeichen des Wolfes wiedergeboren bin, eine Jägerin des Mondes.“ antwortete Luna verwirrt.
“Richtig! Du bist von der Natur gesegnet und dazu außerwählt ein Wolf zu sein. Dazu eine Waldelfe, mit der Natur verbunden...“ sagte Elsynia leise.
“Worauf willst du hinaus? Und was hat das damit zutun, dass mich die Tiere fürchten?“ wollte Luna verärgert wissen.
“Hast du die Lehren der Naturmagie vergessen oder mal angewendet?“ hakte die Druidin nach. Luna blickte sie verdattert an.
Elsynia schmunzelte. “Du bist eine Waldelfe, besitzt somit Tiere beherrschen. Aber komm, ich möchte dir etwas zeigen.“
Luna verstand nicht so recht, folgte ihrer Lehrmeisterin aber. Sie gingen ums Gebäude herum und liefen die Treppen zum Marktplatz hinunter, wo ihnen eine junge Dunmer mit einem Kater an der Leine über den Weg lief, die gerade Arcadias Kupferkessel verließ und die schimmernden Münzen in ihrer Hand betrachtete.
“Siana?“
Die junge Frau blickte auf und lächelte freundlich.
“Luna... schön, dich wieder zu sehen.“ sagte die Dunmer freundlich und blickte neugierig zur anderen Elfin. Siana´s Blick weitete sich, als ihr bewusst wurde, dass sie vor einer Druidin stand. Wesen, eng mit der Natur verbunden und deren Kräfte nutzend, zumindestens hatte sie das so in Büchern gelesen. Respektvoll verneigte sie sich.
“Ihr seid eine Druidin, richtig? Verzeiht Herrin, wie unhöflich. Mein Name ist Siana.“ Verlegen blickte die junge Dunmer zu Boden.
“Sehr erfreut. Ja, und nenn mich bitte Elsynia.“ sagte die Druidin geschmeichelt. Sie war es nicht gewohnt, dass andere Völker ihrer gewahr wurden.
Siana nickte, verlegen lächelnd.
Luna und Elsynia beobachteten den kleinen Kater, der wild an der Leine zerrte und dem diese Art von Gefangenschaft garnicht gefiel.
“Dürften wir dich um einen kleinen Gefallen bitten, Siana?“ fragte die Druidin höflich.
“Gerne. Was kann ich für euch tun?“ wollte die junge Dunmer wissen und versuchte ihren Kater zu beruhigen.
“Warum hat der kleine diese Leine?“ wollte Luna nun wissen. Es quälte sie, den Serval Kater so zu sehen.
“Weil die Wachen wahrscheinlich Angst haben, dass Milo über die Bewohner von Weißlauf herfallen könnte.“ antwortete Siana.
Elsynia näherte sich dem Kater, sagte ein paar Worte in Bosmeri und das Wollknäuel beruhigte sich.
“Wie habt ihr das gemacht?“ wollte die junge Dunmer neugierig wissen. Die Druidin überlegte kurz, was sie antworten sollte. Ihre magischen Fähigkeiten und ihr jahrhunderte lange Lebenserfahrung, erlaubten es Elsynia das starke, magische Potenzial der jungen Dunmer ein zu schätzen.
“Ich kann es dir bei bringen, wenn du es wünschst. Bitte dich aber dann darum, in Zukunft auf die Leine zu verzichten.“ Siana blickte sie verwundert an.
“Wir Waldelfen sehen es nicht so gerne, wenn Tiere eingesperrt oder angeleint sind.“ klärte Luna lächelnd auf.
“Versteh ich irgendwie.“ gab die junge Dunmer lächelnd zurück und wandte sich an die Druidin.
“Ich verspreche es.“
Elsynia schaute sich um und entdeckte ein paar Einwohner, die sich langsam auf den Weg zur Beflaggten Mähre machten, um dort den Abend ausklingen zu lassen.
“Wir sollten uns ein ruhigeres Plätzchen für eine Magielehrstunde suchen, fernab von neugierigen Blicken.“ sagte Elsynia leise und deutete den beiden Mädchen an ihr zu folgen.
Sie gingen die Treppen hinauf, an Jorrvaskr links vorbei und dann gleich wieder rechts. Vor einer Felswand, unterhalb der Himmelsschmiede blieben die drei stehen.
“Was wollen wir denn in der Tiefenschmiede?“ wollte Luna verwundert wissen.
“Welche Schmiede? Ich sehe hier nicht mal eine Tür oder gehen wir jetzt durch Wände?!“ stellte Siana entsetzt fest.
Die Druidin wandte sich an Siana.
“Du wirst jetzt in Geheimnisse eingeweiht bei denen du mir jetzt versprechen musst, dass du diese niemandem erzählst und sie irgendwann ins Grab mit nimmst.“
Siana zögerte. Was könnten das denn für schreckliche Geheimnisse sein, von denen sie niemandem was erzählen darf? Andererseits überwiegte bei ihr die Neugier und so stimmte sie zu. “Ich verspreche es!“
Elsynia öffnete die Tür zur Tiefenschmiede. Eine Felstür, die knarrend aufschwang und als sie durch gegangen waren, hinter ihnen genauso knarrend zu ging.
Das Innere war eine kleine Höhle mit einem Felsspalt als Lichtquelle. In der Mitte stand ein leeres Steinbecken.
Elsynia sprach ein paar Worte in Bosmeri. Augenblicklich begangen ihre Hände hell grün zu leuchten und die Umgebung verzerrte sich.
Weitere Worte der Druidin folgten und ein greller Lichtblitz ließ die karge Felshöhle in der sie eben noch standen, verschwinden und sie fanden sich in einer wunderschönen, farbenfrohen Waldlichtung wieder.
“Mein Zuhause.“ sagte Luna leise und betrachtete wehmütig die Umgebung. “Das ist Valenwald?“ fragte Siana und schaute sich fasziniert um.
“Nicht ganz, aber fast. Ihr seid in meinem persönlichen kleinen Reich in Valenwald.“ antwortete die Druidin lächelnd.
“Ich habe gelesen, dass Druidenmagie mächtig ist, aber das....“ Siana hielt fasziniert ihre Hände nach oben. “..... hätte ich das jetzt nicht selbst erlebt, hätte ich es nicht geglaubt.“
Elsynia lachte.
“Nicht alles was alt und mächtig ist, ist automatisch böse.... Es gibt auch alte, mächtige Wesen, die nur Gutes wollen, auch wenn diese w~•~ ~•~ ~•~ eniger werden.“
“Daran habe ich nie gezweifelt. Aber wie sind wir hier her gekommen?“ wollte die Dunmer neugierig wissen, immer noch nicht so recht glaubend, was gerade geschehen war. Siana tastete vorsichtig vor ihr die Umgebung ab, suchte nach einer Wand oder ähnliches, doch da war nichts.
Luna kicherte.
“Setzt euch, ich möchte euch was zeigen.“
Luna und Siana setzten sich ins weiche Grass und warteten gespannt, was nun folgte.
“Siana, nimm deinem Kater die Leine ab.“
“Aber Milo läuft dann weg.“ gab sie zögerlich von sich.
“Wird er nicht.“ beruhigte Elsynia die junge Dunmer.
Siana entfernte die Leine und Milo blickte neugierig zu ihr auf.
“Luna, nimm du jetzt die Leine und locke den kleinen spielerisch zu dir.“ wies die Druidin ihre Schülerin an.
Die junge Halbelfin seufzte leise, wusste sie genau, zu welchem Ergebnis dies führen würde. Doch sie gehorchte. Der Serval Kater reagierte auf die zappelnde Leine und jagte dem hinterher, bis er Luna berührte und erschrocken zurück wich.
Er legte seine Ohren an und fauchte.
Siana runzelte die Stirn. “Warum tut er das? Hör auf, Milo.“ gab die junge Dunmer verwundert von sich.
Luna blickte hilfesuchend zu Elsynia.
“Es ist deine Entscheidung, ob du ihr die Wahrheit sagen möchtest.“
Ein tiefer Seufzer kam ihr über die Lippen. Sie sah Siana direkt in die Augen.
“Ich bin eine Werwölfin.“ sagte Luna aufrichtig. Entsetzt zog Siana ihre Augenbrauen hoch. “Du bist... waaass?“ hakte sie geschockt nach, kaum glaubend, was sie da hörte.
“Eine Werwölfin.“ wiederholte sie und blickte nachdenklich zu Boden. Siana beugte sich nach vorne, suchte Blickkontakt. “Du wirst uns doch nichts antun, oder?“ fragte sie vorsichtig, nachdem sie den ersten Schreck überwunden hatte und Luna sie ansah.
“Nein.“ antwortete sie hastig. Dann geschah etwas, womit keiner gerechnet hatte. Siana griff nach ihrem Eichhörnchen auf der Schulter und setzte es Luna auf den Schoss. Verunsichert machte sich das Eichhörnchen klein und blieb still sitzen.
“Benutze Tier beherrschen.“ meinte Elsynia leise.
Luna zögerte. Sie wollte die Tiere nicht beherrschen, sondern einfach nur einen friedlichen Umgang, ohne Zwang und ohne Angst.
“Zeig ihm, dass du keine Gefahr bist.“ wies die Druidin Luna an.
Luna sprach ein paar bosmerische Worte und streichelte sanft das weiche Fell des Eichhörnchens. Dieses richtete sich langsam auf, fasste vertrauen und hüpfte neugierig auf Luna herum. Sie begann mit ihm zu spielen, woraufhin der Serval Kater neugierig wurde. Milo kam langsam näher, spielte mit und ließ sich sogar von Luna streicheln.
Die junge Halbelfin konnte kaum glauben, was gerade geschah und war überglücklich.
Elsynia und Siana beobachteten die Szene schmunzelnd.
“Glaubst du mir jetzt?“
Luna warf ihr nur ein freudiges Lächeln zu.
“Und jetzt verwandle dich in einen Wolf.“ sagte Elsynia. Luna war sich nicht so sicher, ob sie dieser Anweisung folgen sollte. Zum einen würde sie den positiven Fortschritt einfach so zu nichte machen und zu dem war auch Siana hier. Doch da ihre Lehrmeisterin bisher recht behalten hatte, hoffte sie auch darauf, dass es weiterhin so blieb.
Zögerlich zog sie sich aus und ging auf alle vieren herunter. Siana wurde nervös, holte ihre Tiere zu sich und wartete ab.
Luna konzentrierte sich, bis sie das Wesen in sich spürte und die Verwandlung unaufhaltsam einsetzte. Ihr Körper verformte sich und ihr Gesicht nahm groteske Züge an. Siana wollte sich das nicht ansehen und drehte sich weg.
Für einen Moment wurde es ganz still. Siana wandte sich wieder Luna zu und blickte auf einen wunderschönen, großen, weißen Wolf, der sie neugierig anstarrte.
Der Wolf neigte den Kopf leicht zur Seite und winselte. “Luna?“ fragte sie verdutzt und streckte vorsichtig ihre Hand aus. Der weiße Wolf schnüffelte an der Hand und Siana nutzte die Gelegenheit, um diesen an der Schnauze zu streicheln.
Der Wolf knurrte leise und Siana zog ihre Hand erschrocken zurück.
“Wölfe mögen es nicht unbedingt angefasst zu werden, hat also nichts mit dir zu tun.“ erklärte die Druidin leise.
Das Eichhörnchen und der Serval Kater blickten erst verwirrt drein und näherten sich dann vorsichtig, aber doch neugierig dem neuen Spielkameraden.
Siana blieb fast das Herz stehen, als der Wolf den Kopf nach vorne neigte, um die Witterung der kleinen aufzunehmen. Die Kleinen taten das selbe. Der Wolf stubste den Serval leicht an und rannte anschließend davon. Die Kleinen folgten ihm und die drei tobten erst mal ausgelassen auf der Lichtung herum.
“Gut gemacht, Luna.“ gab die Druidin zufrieden von sich. “Bandit und Milo werden heute Nacht friedlich schlafen.“ stellte Siana lachend fest, während sie drei beobachtete.
“Mit Sicherheit sogar.“ lachte Elsynia und kramte das Wolfsamulett aus ihrer Tasche. Hoch konzentriert inspizierte sie das Schmuckstück und spürte Spuren einer fremden, bösartigen, alten und sehr mächtigen Präsenz darin. Daedra-Fürsten? Sie erinnerte sich an Luna´s Erzählung vor wenigen Stunden mit dem gefundenen Reißzahn von einem Todeshund und zuckte kurz entsetzt zusammen, als ihr die Präsenz gewahr wurde. Dämonenfürstin Satrina...
Sie wussten nicht, wieviel Zeit inzwischen vergangen war. Aber irgendwann brachte der Wolf zwei kleine, schlafende Fellknäuel zu Siana zurück.
Der weiße Wolf legte sich ebenfalls hin, als sie sich zurück verwandelte. Luna zog rasch ihre Sachen, als Elsynia zu ihr trat.
“Möchtest du immer noch geheilt werden?“ wollte die Druidin schmunzelnd wissen.
Luna warf ihr einen grinsend Blick zu. “Nein, hab´s mir anders überlegt.“
Elsynia lachte.
Anschließend gab es noch eine kleine Lehrstunde in Naturmagie.
Siana lernte die beiden Zauber Tiere beherrschen und Wasser beherrschen von Elsynia.
Während Luna Natur zähmen (Äste, Wurzeln, Ranken die für einen kurzen Zeitraum Gegner festhielten), Naturlicht (ähnlich wie Magierlicht) und Natur-Verzauberung (die es ihr erlaubten Waffen mit Naturmagie zu verzaubern) erlernte.
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Dann hieß es erst mal Abschied nehmen von diesem zauberhaften Ort und sie machten sich langsam auf den Rückweg.
Siana und Luna unterhielten sich ausgelassen, während Elsynia voraus ging und einfach nur zu hörte.
“Darf ich dich etwas fragen?“ fragte Siana leise an Luna gewandt. Die junge Halbelfin nickte.
“Sind Quintus und Ascanio auch Werwölfe? Ich frage deshalb, weil Milo bei den beiden auch so seltsam reagiert hat.“
“Ja. Aber sag es ihnen bitte nicht, wenn du ihnen begegnen solltest.“ antwortete Luna zögerlich.
“Versprochen!“ schwor die junge Magierin.
“Wie bist du Ascanio eigentlich begegnet?“ hakte Luna neugierig nach.
“Redras wollte mich töten, als ein großer, schwarzer Wolf dazwischen sprang und mir das Leben rettete. Ascanio lernte ich späater in der Taverne Moorblick kennen, wo er mit Redras am Tisch saß...“ erzählte sie kichernd und wurde plötzlich ernst. “Ascanio war der große, schwarze Wolf, oder?“ Siana blickte Luna von der Seite an.
“Möglich.“ antwortete Luna unsicher. Sie hatte Ascanio nie in seiner Wolfsgestalt gesehen, aber die Beschreibung würde zu ihm passen.
“Wir haben die Tiefenschmiede erreicht.“ teilte Elsynia leise mit und wirkte den Zauber, um nach Weißlauf zurück zu kehren.
Als sie aus der Tiefenschmiede traten, schien es immer noch der gleiche Abend zu sein, auch wenn die Mädchen das Gefühl hatten, eine Ewigkeit weg gewesen zu sein.
“Was hast du heute noch so vor?“ wollte Luna von Siana wissen. “Ich sollte langsam mal zu Danica zurück. Würdest du mich begleiten?“
“Müde bin ich nicht, habe die komplette Fahrt nach Weißlauf verschlafen und sonst habe ich auch nichts vor. Also ja, gerne.“ Die beiden Mädels kicherten und gingen zum Tempel von Kynareth. Dabei merkten sie nicht, dass Elsynia zurück blieb.
Die Druidin sah noch, wie Siana und Luna den Tempel betraten und verließ dann Weißlauf. Sie wollte Ascanio suchen....
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22.08.2023 11:12
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»Ställe von Weißlauf« • Gwess • ein Kribbeln und etwas mehr
#64
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»Ställe von Weißlauf« • Gwess • ein Kribbeln und etwas mehr
[Bild: VR_Gwess_A.png] Sie hatte gehofft »Endlich mit ihm allein.«
Da waren plötzlich seine Lippen an ihrem Ohr. Sie spürte seine bewusste Langsamkeit, ein sachtes Nähern. So wahnsinnig aufregend. Gwess ahnte, was kommen würde, doch es zog sich. Deshalb wusste sie es wieder nicht. Es war wunderbar. Für sie hätte es noch ein wenig länger so sein können. Denn es war selten, dass sie beide so unbeachtet aller anderen Dinge so eng zusammen waren. Gut! Da waren der eine oder andere Kuss auf die Wange, ein Heber von ihm ausgeführt, mit einem schwindligen Gefühl. Dieses beruhte nicht nur auf der Drehung, die er rasant ausführte, sie aber zugleich sanft wieder auf den Boden vor dem westlichen Wachturm stellte. Auch nicht ihre kleine Teilerrei des Apfels dort drüben an der Mauer, die Weißlauf schützen sollte, war vergessen. Nein! Alles war da. So frisch in ihrem Gedächtnis und in anderen Teilen ihres Körpers. Gwess spürte ein Kribbeln, an ihrem Arm. Jenem Arm, der seine Hand ergriffen hatte. Ihre Härchen an diesem Arm vibrierten und stellten sich auf. Was für ein Sinnesreiz.
„Ich bin dankbar für jeden Moment mit Dir.“, vernahm ihr Ohr. Sehr leise gesagt und gefolgt von einem Zurücknehmen seines Kopfes. Sie merkte nur, wie seine schwarzen Haare, die bis auf seine Schulter fallen konnten, ihre verließen.
Eine unerwartete Trennung. Sie schloss kurz die Augen und vermied es zu seufzen. Es war so fürsorglich mit ihr, ging keinen Schritt zu weit, nutze nichts aus. »Er ist ein Lieber!«, dachte ihr Kopf, doch sie hatte jetzt eine andere Erwartung zu beenden. Oder vielleicht doch nicht?
Denn es folgte ein unglaublicher, tief wirkender Blick aus seinen graubraunen Augen. Es war also noch nicht vorbei, ja das hoffte Gwess. Er nahm ihre andere Hand und das Kribbeln auf ihrer Haut wiederholte sich. In solch einer Art und Weise, dass sie völlig den Sinn für ihre Umgebung verlor. Sie hatte jetzt nur noch Zeit für seine Augen und dieses unglaubliche Summen, Wirren, Schwirren in ihrem Inneren.
„Was hältst Du davon, wenn wir beide heute Abend zusammen essen? Nur Du und ich. Kein Kätzchen, kein lauter Balaf.“ Wie er das fragte, war ihr klar, sie würde die erste sein. Wie fast immer. Nicht länger warten. Auch als sie ihn an diesen Mauern traf, was es Gwess gewesen, die das „du“ anbot. Für ein »vielleicht muss es so sein …« blieb keine Zeit. Denn die anderen in ihr waren stärker, entschlossener, mit mehr an Willen. So löste sie ihre Hände aus den seinen, griff in seine Haare, zog seinen Kopf zu ihrem Mund und gab ihm einen Kuss. Vielleicht wäre der auch von etwas längerer Dauer gewesen, doch …
»Küssen die sich jetzt endlich?«, fragte einer, den sie mit dem Namen Balaf kannte. So war es vorbei, denn sie löste sich von seinen etwas salzig schmeckenden Lippen. Auch ein »Lasst und leise sein«, gesprochen aus der Gruppe der Karawane, brachte das Kribbeln nicht mehr auf ihren Armen zurück.
So schaute sie, ein wenig überrascht über ihren Mut, ihr forsches Vorgehen, ein wenig traurig nach den Gehenden. Doch so wie dieser Moment entschwand, war sie wieder die Gwess, so wie sie sich kannte. Sie setzte sich bequem hin und erklärte mit einem Schmunzeln: »Einverstanden. Nur zu zweit!«
Als wenn sie zu diesem Sekundenbruchteil zurückwollte, bewegte sie kurz ihre Lippen gegeneinander, nur um dieses Gefühl, den Geschmack einzufangen. Aber es war vorbei. So erklärte sie, beim Aufstehen, Quintus eine Hand reichend: »Würde gern bei Belethor vorbeigehen, muss im Laden was nachsehen …« und fügte noch an: »Gehen wir den Weg zusammen?«
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23.08.2023 01:20
#65
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[Bild: wSerafine_mini_.jpg]
Serafine
„Serafine komm, wir wollen Essen machen.“ tönte die Simme ihrer Mutter aus der Hütte. „Fina träumt wieder nur von einem wilden leben voller Abenteuer und einem Prinzen in silberner Rüstung.“ , hörte sie unmittelbar darauf die spöttische stimme ihrer älteren Schwester.
„Sei nicht immer so gemein“, hörte sie ihre Mutter sagen als sie das Halbdunkel der Hütte betrat, „ auch wenn du Recht hast. Abenteuer nennt man eine schlechte Zeit die jemand sehr weit weg hat, wenn man davon hört.“
„Diesmal reibe ich den Käse und Fina kann die Zwiebeln schneiden.“
„Ok, Mira schneidet den Rest Speck, der noch da ist du reibst den Käse und Fina schneidet die Zwiebeln.“ Teilte Mutter die Arbeit ein und stellte die eiserne Pfanne auf die gemauerte Feuerstelle, und feuerte ordentlich nach.
Serafine freute sich auf das gemeinsame Essen, denn es gab Eier nach Mutters Rezept. Zuerst wurde der Speck ausgelassen, die kleingeschnittenen Zwiebeln mit einer winzigen Prise Mondzucker angebraten bis sie ein wenig Farbe nahmen, dann mit einem guten Schuss Wein abgelöscht und der geriebene Käse hinzugegeben. Wenn sich alles zu einer sämigen Masse verbunden hatte, kamen mit Milch verrührte Eier hinzu die langsam stocken mussten. Einfach köstlich.
„Warum gibt es heute ein Festtagsessen? Was feiern wir?“ fragte Serafine ein wenig verwirrt, doch ihre Mutter lächelte nur.
Serafine genoss das Essen und die Gemeinschaft mit ihren Geschwistern als die frischen Eier in der Pfanne auf dem Tisch stand und jede der Schwestern kräftig zulangte und die weichen Eier mit dem Brot aus der Pfanne löffelte.
Als die Pfanne geleert war sah sie ihre Mutter lächelnd an: „ Du musst jetzt wieder gehen und vergiss deine Waffen nicht. Serafine sah neben ihrem Hocker auf den Boden und da lag ihr Bogen mit dem Köcher, Vaters Messer und dieses wunderbare Schwert, dass ihr jemand geschenkt hatte. Wer hatte es ihr nur geschenkt? Sie konnte sich nicht erinnern. Sie nahm die Waffen auf und trat in das gleißende Sonnenlicht.
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„Ganz ruhig. Bleib liegen.“sagte eine weibliche Stimme und eine Hand drückte sie zärtlich zurück auf die Steinliege.
„Wo bin ich“ flüsterte sie und sah in die Augen von Danica Reinequelle. „Die Macht der Göttin ist stark in dir. Wie geht es dir Tochter von Kynareth?“, fragte sie freundlich.
„Soweit ganz gut, ein wenig wacklig.“, antwortete sie während sie sich aufsetzte. Ihre Augen suchten Skillgannon und fanden ihn schließlich einige Meter entfernt auf eine Bank sitzend.
„Männer sind so, aber ich glaube er hat dein Herz nicht eine Sekunde unbeobachtet gelassen, während wir uns unterhielten“ lächelte Danica. „Er hat mir alles erzählt, und daher weiß ich um seine Fähigkeit und dein Schicksal. Ich habe von solchen Fällen schon gehört, in Morthal gibt es einen Jungen, seine Mutter und seine Großmutter deren Probleme sind ähnlich, aber seine Begabung ist nicht annähern so fantastisch wie deine. Das sind mehr als nur Visionen die du hast. Du solltest dich zur Priesterin ausbilden lassen.“
„Priesterin, ich? Meine Schwester wird sich totlachen, wenn ich es versuchen würde.“, gab Serafine zurück. „ Außerdem sind wir nicht meinetwegen hier.“ Die alte Entschlossenheit kehrte zurück.
„Du hast es uns gesagt, wie wir die Not lindern können.“ lächelte Danica. „Wir müssen es nur noch ins Werk setzen. Trotzdem solltest du ins Schattengrün Heiligtum gehen und den Güldengrünbaum sehen. Ich glaube Kynareth hält dort noch etwas für dich bereit.“
Serafine war inzwischen aufgestanden und machte einige Schritte auf Skillgannon zu. Fast wäre sie wieder gestürzt doch diesmal fing er sie auf. „Danke, dass du da bist, Fina“
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02.09.2023 14:26
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Ascanio ~ Windhelm, Ostmarsch ~ Eine aufschlussreiche Begegnung
#66
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[Bild: Ascanio_Ava_1.png]
Kurz vor Windhelm...
"Hey du, gib mir dein ganzes Geld, sonst töte ich dich." rief plötzlich ein vorwitziger Mann, der aus einem der Büsche hervor gesprungen kam und sich provokativ vor Ascanio aufbaute. Ein Schwert in seiner rechten und ein Dolch in seiner linken, mit den er wild gestikulierte.
Ascanio musste sich schon fast das Lachen verkneifen, als er diesen kleineren, schmächtigen Nord vor sich mit seinen herum fuchtelten Waffen betrachtete.
Das soll ja wohl ein Witz sein?! Wo kommen diese lebensmüden Irren eigentlich nur alle her? schoss es ihm verwundert durch den Kopf und griff nach seinem Zweihänder auf dem Rücken.
Zielsicher und völlig unbeeindruckt führte er diesen in Richtung seines Gegenübers, die Spitze des Schwertes direkt an dessen Kehle.
Abrupt hielt der kleinere Nord in seiner Bewegung inne und starrte eingeschüchtert zum größeren auf.
"An deiner Stelle würde ich jetzt ganz schnell die Waffen weg packen und zu sehen, dass ich Land gewinne...." gab Ascanio drohend von sich. "... Sonst werde ich dir das antun, was du mir gerade angedroht hast!"
Ascanio drückte das Schwert sanft in die Kehle, so das sein Gegenüber zwar nicht verletzt wurde, aber dies dennoch spürte.
"Ähm ja..... ähm...." druckste der Fremde eingeschüchtert vor sich hin, steckte rasch seine Waffen weg und hob beschwichtigend seine Hände hoch. Anschließend ging er ein paar Schritte zurück, wandte sich ab und rannte davon.
Ascanio schüttelte nur ratlos den Kopf, steckte sein Schwert weg und ging weiter.
[Bild: Ascanio_Ava_1.png]~[Bild: index.php?page=Attachment&attachmentID=1718&h=e328bbe06ea8ded896c1ab4d910e3846ba8966c8]
Windhelm
Die älteste Stadt Himmelsrands, auch bekannt als Stadt der Könige und einst sogar die Hauptstadt des ersten Weltreiches.
Er hatte gerade das Stadttor passiert gehabt, als er Zeuge wurde, von ein paar Nords, die verächtlich eine kleine Gruppe Dunmer beschimpften.
Mit einer Androhung, dass sie Nachts wieder kommen würden, zogen sich die Nords wieder zurück.
"Habt ihr auch etwas gegen Dunmer?" sprach ihn plötzlich eine Dunmer an, die sich ihm als Suvaris Atheron vorstellte.
"Nein." antwortete Ascanio und musterte die Dunmer aufmerksam.
"Dann gehört ihr hier zur Minderheit. In Windhelm herrschen Vorurteile und beschränktes denken - eine solche Stadt ist eurer nicht Wert." Mit diesen Worten verschwand die Dunmer wieder und Ascanio blickte ihr nachdenklich hinterher.
Er ging zum Haus Kerzenschein, wo ihn hinter dem Tresen eine dunkelblonde Nord empfing. Elda Früher-Morgen hieß sie, falls er den Namen von den anderen Gästen richtig aufgeschnappt hatte. Es war nicht viel los, aber alle saßen um den Tresen herum. Bis auf eine Person, eine mysteriöse Frau, eine Elfin mit rot/ braunen Haaren.
"Ein Met bitte." bestellte er und setzte sich auf den Hocker. Die Wirtin nickte und richtete das Getränk.
Sie stellte ihm das Met vor der Nase ab, als er von der Seite merkte, dass sich ihm die Elfe näherte.
"Hab ich dich also endlich gefunden?" sprach ihn die mysteriöse Elfe an.
"Was willst du von mir?" wollte Ascanio wissen, ohne sie einer Blickes zu würdigen und trank erst mal einen kräftigen Schluck von seinem Met.
Sie lehnte sich mit dem Ellenbogen auf den Tresen und suchte Blickkontakt. Er drehte seinen Kopf zu ihr und sah sie an.
Die Elfin musterte ihn kurz.
"Du siehst aus, wie dein Vater." sagte sie leise und lächelte.
Er horchte kurz auf und seufzte. "Okay Lady, ich weiß nicht, wer ihr seid und was ihr von mir wollte. Ich möchte nur mein Met trinken und dann weiter reisen..." Als ihm die Elfin ins Wort fiel.
"Ich erkläre dir alles, aber nicht hier." sagte sie und legte der Wirtin einige Münzen auf den Tresen. Sie schaute sich im Schankraum um. "Zu viele neugierige Ohren." fügte sie rasch hinzu.
Ascanio war unschlüssig. Er hatte in den vergangenen Stunden mehr als genug erlebt, dass ihn skeptisch werden ließ, aber irgendwie überwiegte auch die Neugier!
Sie nickte ihm aufmunternd zu. Er trank sein Met leer und folgte ihr schließlich aus der Stadt hinaus.
"Okay... Stop." hielt er sie dann zurück, als sie bei den Ställen angekommen waren. "Wer bist du und was willst du von mir?"
"Mein Name ist Elsynia und ich bin die Clan Schamanin von Luna´s Bosmer Clan. Zu dem eine Druidin und bereits ein paar Hundert Jahre auf dieser Welt." antwortete sie aufrichtig.
"Ach..." machte Ascanio nur verwundert und verschränkte die Arme vor der Brust. Er war sich nicht ganz sicher, meinte aber, dass Luna die Schamanin erwähnt hatte.
"Und weiter." forderte er, immer noch die Arme vor der Brust verschränkt.
"Ich kannte deine Eltern." sagte sie leise.
"Wer waren sie und warum haben sie mich in Weißlauf ausgesetzt?" hakte Ascanio ungeduldig nach.
Elsynia deutete ihm an, ihr zu folgen. Sie schlugen den Weg Richtung Weißlauf ein.
"Ich glaube nicht, dass dies noch von Bedeutung ist, sie.... sind... beide tot." sagte sie leise mit erstickter Stimme. Bedauern lag in ihrer Stimme, während sie traurig zu Boden sah.
"Was ist geschehen?" wollte er wissen.
"Einst lebten viele reine Rudel, reine Wölfe wie du in Tamriel. Fernab der Zivilisation und frei in den Wäldern, nur sehr wenige wussten von eurer Existenz, die meisten halten euch auch für ein Mythos. Nur wir Druiden wussten von euch, waren stets eure treusten Verbündeten. Eines Tages schenkte Hircine, der Daedra -Fürst der Jagd das Geschenk der Lykanthropie an die Sterblichen und erfreute sich sehr daran, an den oftmals unkontrollierten Ausbrüchen derer, die an der Lykanthropie leiden oder sich an diesem Zustand erfreuen. Es kam zum Krieg zwischen den reinen Wölfen und Hircine´s Kreaturen, den die reine Wölfen nicht gewinnen konnten, trotz der Unterstützung der Druiden, wir waren zahlenmäßig einfach unterlegen. Deine Mutter war zu diesem Zeitpunkt mit dir Schwanger, stand kurz vor der Geburt, als sie schwer verletzt wurde. Sie hatte es noch geschafft, dich zur Welt und in Sicherheit zu bringen, ehe sie an ihren Verletzungen starb. Dein Vater war der Alpha, der Anführer aller Wolf-Clans, es brach ihm das Herz, als er vom Schicksal deiner Mutter erfuhr. Dich aufzusuchen kam für ihn aber auch nicht in Frage, so sehr er es sich auch gewünscht hatte. Für ihn zählte nur, dass du in Sicherheit bist und eines solltest du auch noch wissen, Ascanio.... deine Eltern haben dich sehr geliebt...." Elsynia brach ab. Tränen standen in ihren Augen und Ascanio sah ihr an, dass es ihr schwerfiel weiter zu sprechen.
Für einen Moment herrschte eine beklemmende Stille, während Ascanio mit einem dicken Klos im Hals zu kämpfen hatte.
"Warum hat niemand davon etwas mitbekommen? Und was ist dann aus meinem Vater geworden?" kamen die Fragen zögerlich und tonlos aus seinem Mund.
"Es hat sich alles bei Nacht und in den tiefsten Wäldern Tamriels abgespielt, fernab der Zivilisation, dass konnte niemand mitbekommen haben. Dein Vater hat sich irgendwann nach Solstheim zurück gezogen, hoffte dort in Sicherheit zu sein und lernte dort eine neue Frau kennen, eine Dunmer, eine Telvanni Magierin kennen. Doch dieses glückliche Bündnis hielt nicht lange. Ein paar von Hircine´s Kreaturen haben den mächtigen Alpha aufgespürt und ihn getötet. Die schwangere Magierin konnte entkommen, nahm sich aber nach der Geburt des Mädchen´s das Leben." antwortete Elsynia wieder etwas gefasster.
"Warum erzählst du mir das?" hakte der Nord verwirrt nach.
"Dieses Mädchen ist Siana Seralas." Elsynia blieb vor ihm stehen und sah ihm ernst in die Augen.
"Siana ist meine kleine Halb-Schwester?" fragte Ascanio verstört nach. Elsynia nickte.
"Ist sie... auch... eine...?" "Nein, sie ist keine Wölfin. Aber sie hat eine große Verbundenheit zur Natur und den Tieren, wie wir Bosmer oder wie die reinen Wölfe." antwortete sie.
"Wo ist sie? Und weiß sie davon?" wollte Ascanio nun wissen.
Elsynia schmunzelte.
"Sie ist bei Luna in Weißlauf. Und nein, sie weiß nicht, dass sie einen Halb-Bruder hat." sagte sie leise.
"Ich sollte mich schleunigst auf den Weg machen." sagte Ascanio und drehte sich weg.
"Warte kurz.." hielt sie ihn zurück und holte das Wolfsamulett aus ihrer Tasche.
Ascanio drehte sich zu ihr. Ein leises Knurren löste sich aus seiner Kehle, als er dieses Schmuckstück erblickte. Elsynia musterte ihn.
"Die Gefährten haben nichts mit dem Tod deiner Eltern zu tun, auch wenn sie den Fluch von Hircine haben. Gib Luna bitte das Amulett zurück und sag ihr, dass wenn sie meine Hilfe benötigt, dass sie meinen Namen rufen soll. Und wenn du Siana die Wahrheit sagen möchtest, dann warte bitte, bis es ihr wieder besser geht. Wenn es nicht bereits schon geschehen ist, wird es sicher bald soweit sein..." erklärte sie leise und überreichte ihm das Amulett.
"Wo gehst du hin?" fragte er und verstaute das Amulett in seiner Tasche.
"Ich habe noch etwas zu erledigen, werde euch aber bei Zeiten aufsuchen." sagte sie leise, nahm Asacnio in den Arm und fügte hinzu: "Pass auf dich und die Mädchen auf. Versprich mir das."[/color]
Ascanio erwiderte die Umarmung. "Ich verspreche es dir!"
Die Umarmung wurde etwas fester. "Und vergiss NIEMALS, deine Eltern haben dich über alles geliebt, hörst du? Ich habe ihnen damals versprochen, dass ich dich beschützen werde." Ein sanfter Kuss landete auf seiner Wange und sie löste sich aus der Umarmung.
Ascanio nickte verwirrt und wollte sich auf den Weg nach Weißlauf machen. Als die Elfe ihn zurück hielt: “Ich könnte dich auch, sagen wir mal, hin bringen.“
Ascanio riss verwundert die Augen auf, denn es war Eile geboten und so sagte er knapp: “Mach es!“…..
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02.09.2023 17:10
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Siana & Luna ~ Weißlauf, Fürstentum Weißlauf, Tempel von Kynareth ~ Gestohlene Tiere
#67
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[Bild: RB1NfiX1c.jpg]~[Bild: Luna_Ava_1.png]
Die beiden hatten gerade den Tempel betreten, als sie schon ein junges, rothwardonisches Mädchen bei ihren Eltern sitzend, rufen hörten.
"Mama, Papa... guckt mal, da ist Katzi und Hörnchen!"
Siana und Luna blickten verdutzt zu der Familie. Rothwardonen, recht elegant gekleidet, vermutlich adliger Herkunft, in Begleitung einer Stadtwache.
Verwöhntes Balg. Wie konnte sie es wagen, Luna und mich als Katzi und Hörnchen zu bezeichnen. schoss es der jungen Magierin etwas vorschnell durch den Kopf. Erst bei genauerer Überlegung fiel ihr ein, dass das Mädchen gar nicht sie, sondern....
"Los, nehmen sie diese hinterlistige Diebin in Gewahrsam." rief plötzlich der Vater des Mädchens.
"Was? Nein! Ich habe nichts gestohlen." gab Siana geschockt von sich, als der Wachmann auf sie zu kam.
"Hören sie, dass ist ein Irrtum." mischte sich nun Luna ein.
"Gebt mir bitte die heraus." verlangte der Gesetzeshüter. Geschockt sah Siana zu Luna rüber und tat schließlich, wie ihr geheißen wurde. Das Eichhörnchen ging brav zum Wachmann, während sich Milo vehement wehrte. Er fauchte und mauzte laut, als man ihm eine Leine anlegte.
"Verdammte Diebin. Sperrt sie ein." schrie die Mutter des Mädchens.
"Ruhe, alle miteinander. Ich habe hier Verletzte, die dringend Ruhe brauchen." zischte Danica, die aus dem Nebenraum gelaufen kam.
"Sie haben mir gar nichts zu sagen. Ich bin eine Adlige...." Danica unterbrach die gackernde Henne harsch. "Und wie ich euch etwas zu sagen habe. Dies ist mein Tempel und es ist mir völlig egal, wer ihr seid." zischte Danica wütend.
"Meine Damen." mischte sich nun der Wachmann ein und versuchte zu schlichten. Er brachte die Tiere zur Familie.
"Sind das ihre Tiere?" erkundigte er sich, als das Mädchen bereits aufgesprungen war und die zwei gleich herzlich in Empfang nahm. Sie nahm die Tiere hoch und schleppte sie durch die Gegend, was den kleinen gar nicht gefiel.
"Gib die Drecksbiester endlich her." schimpfte der Vater des Mädchens, nahm ihr die Tiere weg und pferchte sie in kleine mitgebrachte Transportkäfige.
Fassungslos standen Siana und Luna da, vor Schock gelähmt, unfähig irgendwas zu unternehmen.
"Ich verlange von euch, dass ihr diese hinterhältige, diebische Schlange in den Kerker werft." zischte die Rothwardonin wütend.
Siana und Luna sahen sich an.
"Ihr habt gar nichts von mir zu verlangen. Ich denke, ihr habt, was ihr wolltet und nun verschwindet von hier. Auf der Stelle!" machte der Gesetzeshüter klar und deutete auf die Tür.
"Aber sie ist eine Diebin, sie muss bestraft werden." machte die Rothwardonin weiter.
"Ich habe nichts der gleichen getan! Ich hab die kleinen in einer Höhle, in der Nähe von Morthal gefunden und sie vor dem sicheren Tod bewahrt." erklärte Siana den Tränen nahe.
"Sie lügt!" schrie die Rothwardonin.
"Tut sie nicht!" verteidigte Luna ihre Freundin.
"Ruhe!" zischte Danica.
"Wo warst du vor 3 Monaten?" wollte der Wachmann geduldig von Siana wissen.
"In der Akademie von Winterfeste und habe gelernt." antwortete Siana schluchzend.
"Sie war es nicht. Sie sollten jetzt also gehen, sonst sperre ich sie noch ein wegen Ruhestörung." machte der Wachmann klar und begleitete die Fremden zum Tempel hinaus.
Noch bevor sich die Tür schloss, hörten sie, wie der Wachmann zu einer anderen Stadtwache sagte: "Bringt diese Leute aus der Stadt und sorgt dafür, dass sie abreisen."
Die Tür fiel ins Schloss. Siana ging auf die Knie und begann Herzzerreißend an zu weinen. Luna nahm sie gleich tröstend in den Arm und auch Danica leistete ihr Gesellschaft.
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04.09.2023 16:59
#68
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[Bild: wSerafine_mini_.jpg] [Bild: 1IPOleg_mini.jpg]
Behutsam führte Skillgannon Serafine zu einer der Banken. „Nun erhole dich erst einmal. Du solltest hier bei den Priesterinnen bleiben, statt dich an ein Ungeheuer wie mich zu hängen, das ewig durch diese Welt wandert.“
„Sei nicht so verdammt pathetisch, Skill.“, gab Serafine zornig zurück. „Du bist ja schlimmer wie meine Schwester.“
„Wie willst du denn weiter machen, Fina. Ich werde vielleicht noch tausend Jahre leben.“
Serafines Gesicht hellte sich. nach einer sehr kurzen fassungslosen Phase. zu einem Lächeln auf um dann ebenso schnell wieder ernst zu werden.
„Einen Tag nach dem anderen. Irgendwann, wenn ich bereit dazu bin, werde ich dich heiraten. Ich hatte schon befürchtet einen uralten Greis heiraten zu müssen, dem ich dann füttern und den Hintern abwischen müsste, aber so... Ich werde alt werden und du wirst immer noch bei mir sein und dich um mich kümmern. Ich werde niemals allein sein. Es wird gut werden.“
Jetzt war es an Skillgannon fassungslos zu sein. Wie konnte sie nur. Doch die völlig andere Sicht der Dinge und ihre pragmatisch unkomplizierte Art brachten ihn zurück in die Realität.
„Was habe ich eigentlich gesagt, was wir jetzt tun müssen?“ ,fragte Serafine als ob die fehlende Erinnerung für sie überhaupt kein Problem sei.
Wir müssen Schlafbaumsaft und cyrodilischem Tobacco von Arcadia aus dem Kupferkesssel beschaffen“ antwortete Danica die das Gespräch mit einem leisen Schmunzeln beobachtet hatte. „Der Jarl hat gelegentlich Schlafprobleme und für den Tobak gibt es hier einige Liebhaber überwiegend Kaiserliche, die ihn heimlich rauchen. Eine Pfeife bekommt man vielleicht bei Belethor. Er wird sie dir vielleicht nicht verkaufen wollen, aber eigentlich würde er sogar seine Schwester verkaufen, wenn der Profit stimmt. Das Harz aus der Wurzel werde ich besorgen nur die Blätter aus der Krone könnten ein Problem werden.“
„Wo finde ich den Laden von dem ihr sprecht.“
„Aus der Tür hinaus rechts die Treppe hinab und geradeaus weiter quer über den Markt.“ antwortete Danica. „Belethors laden findet ihr wenn ihr wieder aus dem Laden kommt links und die Herberge liegt rechts.“
„Ich beeile mich, damit ich da bin bevor der Laden schließt.“ rief Serafine und stürmte ohne nach rechts oder links zu sehen förmlich durch die bezeichnete Tür.
„Du wirst mich heiraten, wenn du so weit bist“ wiederholte Skillgannon Serafines Worte. Welch unglaublicher Optimismus und hatte sie eigentlich gefragt was er dazu meinte. „Natürlich nicht“ ,meinte eine weibliche Stimme in seinem Kopf. „Männer werden geheiratet, sie wissen es nur nicht.“
„Jenssen, sieh zu, ob du eine Leiter und vielleicht bei den Wachen so etwas wie einen Speer organisieren kannst.“ , wies Danica den Altardiener an. „Die Verletzten werden wohl ein paar Minuten ohne uns klarkommen. Siana, kannst du uns helfen, oder möchtest du dich um die Verletzten kümmern während ich draussen bin.“
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05.09.2023 00:03
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Lorelanwyn - Arrandil ~ Einsamkeit; Fürstentum Haafingar; Erster Wachturm - Ernste Gespräche
#69
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Voriges Kapitel: Nötige Einkäufe!
[Bild: Lorelanwyn01a.jpg][Bild: ITArrandil_A1.png]
Lorelanwyn ging mit ihrem Gepäck auf ihre Nicht zu, die auf einer Bank saß und wartete. »Hey, Arrandil, habt ihr alles bekommen?«
Arrandil schreckte auf und schaute ganz verdutzt: »Was?«, Arrandil schluckte. »Ach ihr seid es, Tante Lore.« Und sie stand auf.
»Ich war in meinen Gedanken. Natürlich habe ich alles bekommen.«, Arrandil kramte die Sachen hervor und zeigte sie ihrer Tante. »Sieht gut aus. Wo habt ihr das gekauft?« Lorelanwyn nahm einen der Säcke in die Hand und öffnete ihn indem sie die Verschnürung löste.
»Am Marktstand, bei einer jungen Bäuerin und bei einem grantigen Jägersmann. Warum fragt ihr das?«, sagte Arrandil angespannt. »Nur so.« Lorelanwyn nahm die zwei Säcke an sich. Arrandil nahm die restlichen Sachen in die Hand und legte sie sich auf ihre Schulter.
»Ich denke, wir sollten aufbrechen. Der Weg nach Markarth ist noch lang. Wir müssen nach Drachenbrügge gehen und dort dann an Karthwasten vorbei.« erklärte Lore ihrer Nichte. »Das weiß ich schon, das hat mir Sveyja schon verraten.« erzählte Arrandil, während sie Richtung des Haupttores ging. »Wer ist Sveyja?«, fragte Lorelanwyn. »Habt ihr schon eine Freundin gefunden?« fragte Lorelanwyn amüsiert. Sie bekam einen Stoß in die Seite als Antwort von Arrandil. »TANTE!«
»Das Bauernmädchen, dass mir das Gemüse verkauft hat. Warum?« Arrandil drehte sich um und war genervt. »Nur so. Ich erlaube mir doch nur einen Scherz. Seid doch nicht immer so ernst.« Lorelanwyn folgte ihrer Nichte zum Stadttor. »Ihr wartet unten beim Turm auf mich. Ich hole das Pferd.« sagte Lorelanwyn.
»Habt ihr meinen Brief aufgegeben, wie ich euch darum gebeten habe?« fragte Arrandil noch, bevor sie zum Turm vorlaufen wollte.
»Ach, Kindchen, eure Tante wird alt. Ich verkalke! Das habe ich völlig vergessen. Was mache ich jetzt?« Und Lorelanwyn griff sich auf den Kopf. »Ich werde alt. Ich werde so alt. Jetzt vergesse ich noch den Brief aufzugeben.« Lorelanwyn schüttelte den Kopf.
»Wir können den Brief auch in Markarth aufgeben, wenn ihr wollt.« sagte Arrandil.
»Nein. Nein. Das passt mir gar nicht.« Lorelanwyn war sich ihres Fehlers bewusst und wollte ihn umgehend beheben. »Wo nehme ich bloß einen Boten her?« dachte sich Lorelanwyn.
»Ich will endlich losziehen. Auf nach Markarth, Tante! Ich bin der Stadt überdrüssig. Den Brief könnt ihr in Markarth auch noch aufgeben!« sagte Arrandil aufgeregt und ging zum Haupttor mit ihren eingekauften Sachen und Lorelanwyn schnaufte. »Arrandil!« schrie Lore ihr hinterher aber ihre Nichte hörte sie nicht mehr. Sie ging nein, lief ihrer Nichte nach. Sie konnte Arrandil zwar verstehen, war aber verärgert ob der Ungeduld der Jugend. »Arrandil, warte … Ach, bei Auri-El …« Es war zwecklos. Die Jugend war auch noch schneller unterwegs als eine alte Veteranin. Noch dazu wo sie beladener war als ihre Nichte.
Arrandil war schon durch das Haupttor gelaufen, die Wachen sahen ihr nach und schüttelten nur mehr den Kopf, da kam Kapitän Eryvaneth vorbei gestapft.
»Nanu. Lorelanwyn, eure Nichte kann es überhaupt nicht mehr erwarten, oder habt ihr sie vergrault?«, sagte Eryvaneth und grüßte Lorelanwyn. »Die ist soeben bei mir vorbeigerannt. Hat mich nicht mal mehr gegrüßt!« Arrandil würde beim Turm warten. »Ja, leider. … Ihr seid noch hier? Ich dachte …« wunderte sich Lorelanwyn.
Eryvaneth war der Kapitän des Schiffes, dass sie noch Himmelsrand brachte. Der Kapitän besaß eine kleine Handelskogge, mit der er den Wein, den die Familie produzierte in alle Welt verschiffte. Sehr zu seinem Leidwesen hatte er die ehrenvolle Aufgabe bekomme, die beiden Damen nach Einsamkeit zu bringen. Der arme Kapitän musste seine Kajüte an Arrandil und Lorelanwyn abgeben.
Er musste im Frachtraum schlafen. Der arme Käpt'n. Protest hat er natürlich angemeldet aber die Sippenhochfürstin ist über ihn gekommen wie ein Orkan. Wie die Maormer und sämtliche Plagegeister der Meere.
»Ach, ich habe persönliche Fracht für den Großkönig geladen und die habe ich vergessen abzuliefern.« sagte der Kapitän. »Ihr wisst es nicht?« fragte Lorelanwyn. »Was soll ich nicht wissen, ich war wochenlang auf dem Schiff wie ihr… und habe mich komplett verschlafen außerdem durfte ich mich unten noch mit der kaiserlichen Handelsgesellschaft rumschlagen und dann habe ich noch gebechert.« Der Kapitän war etwas ungeduldig und man merkte ihm an, dass er getrunken hatte.
»Der Größkönig ist verstorben!« sagte Lorelanwyn trocken.
»Wie verstorben?« Eryvaneth schaute ganz verdutzt. »Was sagt ihr da?« Beinahe ließ er den Wein fallen. »Ihr verarscht mich doch!!« sagte er laut. »Nein. Der ist ermordet worden.« antwortete Lorelanwyn schlicht. »Wie, in aller Welt konnte das denn passieren?« sagte Eryvaneth. Der Kapitän war ganz erstaunt und fassungslos. »Das weiß ich doch nicht. Ich bin kein Königsmörder!« Lorelanwyn zuckte mit den Schultern »Was sind das für Barbaren, bringen ihren eigenen König um! Kinder!«
»Ulfric hat ihn umgebracht. Nicht seine Kinder.« versuchte Lorelanwyn ihn zu beruhigen. »Anscheinend gibt es hier auch noch einen Bürgerkrieg. Wenn mich nicht alles täuscht, wird hier bald eine kaiserliche Legion aufmarschieren. Elisif, seine Frau ist jetzt Jarl von Einsamkeit. Fragt die Einheimischen. Die wissen mehr.« erklärte Lorelanwyn.
»Eine einheimische Aprax hat uns das verraten.« sagte Lore noch.
»Barbaren! Stinkende ungewaschene Kinder!!! …. Was mache ich jetzt nur mit meiner Fracht?« sagte Eryvaneth. »Was habt ihr denn für den Großkönig?« fragte Lorelanwyn.
»Na, was wohl?« Das Gesicht von Eryvaneth verzog sich immer mehr. Gleich würde er platzen. »Guten Altmer-Wein vom Weingut der jungen Fürstin.« sagte Eryvaneth. »Diesen Wein kann sich der gemeine Nebarra doch gar nicht leisten. Die trinken doch nicht mal Wein.«
»Würzwein und Alto-Wein trinken sie und schenken ihn in Tavernen aus. Alto-Wein … « antworte Lorelanwyn.
»Was, bei Xarxes ist denn dieses Gschlodere! BARBAREN! Warum fahre ich überhaupt in dieses gottlose Land?« platzte es dem Kapitän heraus.
»Was wollt ihr denn für den Wein?« fragte Lorelanwyn. Sie wollte sich wohl einen guten Schluck genehmigen. Aber Eryvaneth spielte nicht mit.
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»Nicht viel. Es sollte ein Geschenk der Sippenhochfürstin sein. Für den Großkönig. Sie wollte hier Wein verkaufen. Die Baumbewohner und Katzen trinken ja auch keinen Wein. Früher hat sie wohl an die Kaiserlichen verkauft, daran möchte sie wohl heute anschließen. Ich weiß nicht, was sie an diesen Barbaren findet.« erklärte Eryvaneth. Lorelanwyn mochte es gar nicht, wenn man schlecht über die Sippe sprach. Doch, die Worte von Eryvaneth sollten das Ohr von Arrandil besser nicht erreichen. »Habt ihr diesen grässlichen Rothmet der Bosmeri schon gekostet? Pfui Deifel, das Zeug ist süß!
»Hört auf, über unsere Verbündeten so zu reden!« sagte Lore. »Ha! Da braucht ihr nicht reden. Wer legt sich denn ständig mit dem Thalmor an? Hmm? Wen darf denn die ehrwürdige Sippenfürstin denn ständig aus dem Kerker holen? Wer darf sich denn alles erlauben!?« bellte Eryvaneth zurück. »Achja?`Wenn ihr wüsstet, was die Thalmor getan haben … Stellt euren Wein doch auf einen Podest und betet ihn an. Die ehrwürdige Kirche des Weins und ihr Hohepriester Eryvaneth! Wenn euch die Nord nicht in der See versenken, dann tue ich es.« Lorelanwyn war es sichtlich satt sich mit diesem Hochelfen abzugeben.
Eryvaneth stotterte. »Das nehmt ihr zurück!« Lorelanwyn schüttelte den Kopf. »Ist doch wahr. Der Thalmor spricht von der Überlegenheit der Hochelfen und ihr fangt beim Wein damit an.«
Eryvaneth starrte sie nur. Mit zornigen Augen sah er sie an. Es passte ihm gar nicht, was ihm Lorelanwyn sagte.
»Ich beleidige außerdem nicht andere Völker. Die Bosmer und die Khajiit sind gute Leute. Nur weil sie keinen Altmer-Wein trinken, sind sie keine Barbaren.« Eryvaneth wollte noch was erwidern aber Lorelanwyn kam ihn zuvor.
»Genug jetzt. Was wollt ihr für den guten Wein?«
»Nichts. Ich versuche ihn loszuwerden, oder an irgendeinen Händler zu verkaufen, der daran Interesse hat. Ich kann wohl kaum der Sippenhochfürstin erklären, dass ich ihn an ihre eigene Tochter verkauft habe.« erklärte Eryvaneth. » Habt ihr mir nicht zu gehört? Ihr sollt ihn mir verkaufen, nicht Arrandil.«
»Nein. Dann sauft ihr ihn dann doch nur selber. Ich weiß, dass ihr dem Wein besonders gut zugeneigt seid.« sagte Eryvaneth. »Ihr habt eine Verantwortung. Ihr wisst, dass das eure letzte Chance ist.«
Lorelanwyn wusste, dass sie schlechte Karten hatte, wenn sie Arrandil nicht mehr nachhause brachte. Ihre Trinkereien duldete man ja noch aber, dass sie sich ständig mit den Thalmor anlegte? Irgendwann konnte auch Sippenhochfürstin Salynanwe sie nicht mehr schützen. Die Sawoyenil waren ein alter adeliger Altmer-Klan. Angeblich sollen ihre Wurzeln bis zur Besiedelung von Sommersend zurückreichen. Selbst das Massaker, dass Tiber Septim in Alinor anrichtet hatte, sollen sie überstanden haben. Die alten Adeligen Familien auf Sommersend waren den Altmern heilig und ein Sturz solcher veranlasst durch die Thalmor würde im Volk nicht auf Zustimmung finden. Aber Lorelanwyn? Sie war nur ein Protegé der Familie. Eine Tante für Arrandil und eine enge Vertraute des verblichenen Sippenfürst. Eigentlich war sie entbehrlich. Aber nicht für Arrandil.
»Bin ich bei jedem als Trunkenbold verschrien?« schrie Lorelanwyn.
»Eure Eskapaden sind wohl bekannt. Eure Trinkereien sind nicht das Problem. Ihr legt euch dauernd mit den Thalmor an. « sagte Eryvaneth. »Und überhaupt warum duldet euch die ehrenwerte Sippenhochfürstin euch noch?«
»Das hat mir Arrandil schon gesagt.« sagte Lorelanwyn mürrisch. »Ach, was! Die kleine Ari wird endlich erwachsen, was?« lachte Eryvaneth hämisch.
»Wie dem auch sei. Arrandil wird euch keinen Wein kaufen, Die Sippenhochfürstin kann euch gut leiden. Arrandil sieht in euch eine Tante. Vergesst das nicht!«
Lorelanwyn dämmerte es langsam. Diese Reise sollte ihre letzte Chance sein. Vielleicht wollte sie Sippenhochfürstin sie einfach nur aus der Schussbahn bringen?
Lorelanwyn grummelt. »Warum ich euch fragen wollte, könnt ihr einen Brief von Arrandil an ihre Mutter überbringen?« fragte Lorelanwyn. »Natürlich.« antwortete der Kapitän. »Ich sorge dafür, dass der Brief, die Sippenhochfürstin erreicht.«
»Das will ich aber auch hoffen.« sagte Lorelanwyn und versuchte in die Pötte zu kommen. Arrandil würde sich schon wundern, wo sie blieb.
»Auriel sei mit euch« sagte Eryvaneth und ging seines Weges.
Lorelanwyn folgte den Weg hinunter zum ersten Wachturm. Sie hatte immer noch ihren gekauften Krempel im Gepäck und sah dort, wie Arrandil sich mit dem Kutscher unterhielt. Sie unterhielten sich über das Pferd, das Arrandil streichelte. Sie grüßte Arrandil kurz und ging geschwind zu dem Stall um das Pferd zu holen, dass die Sachen transportieren sollte. Der Stall war bei Katlas Hof. Das war ein kleiner Bauernhof mit einer Mühle direkt hinter dem vorderen Wachturm beim Weg zum Hafen.
Sie ging zum Stallwart und bezahlte die Gebühr für das Unterstellen des Pferdes. Dann verlud sie alles in die Satteltaschen. Die Töpfe hing sie dran und dann führte sie das Pferd rauf zum Turm, wo Arrandil schon wartete. »Arrandil, gebt mir eure Sachen. Ich schnalle sie auf das Pferd. Sprach Lore.
»Ja, Lore. Hier habt ihr sie.« und Arrandil gab ihr die Lebensmittelvorräte.
»Arrandil, ich habe eine Frage zu Kapitän Eryvaneth.« fragte Lorelanwyn.
»Eryvaneth? Was ist mit ihm?« sagte Arrandil.
»Der gute Käpt'n hat ein paar gewisse Andeutungen gemacht.« sagte Lorelanwyn während sie die Säcke mit den Lebensmitteln am Pferd festband.
»Welche Andeutungen?«
»Dass das hier meine letzte Chance sei und den Wein wollte er mir auch nicht abkaufen, hat so getan als wäre ich eine Säuferin.« sagte Lorelanwyn.
Arrandil lachte. Sie fing an zu lachen. »Eryvaneth bezichtigt euch der Sauferei?«
»Das darf doch nicht wahr sein. Eryvaneth sollte schon mal eine Fuhre Wein nach Einsamkeit bringen, das hat er aber vergeigt und das ist hier seine letzte Chance, bevor er von Mutter entlassen wird. Den Wein hat er aus eigener Tasche bezahlen müssen. Außerdem hat der Mann Spielschulden bei zwielichtigen Gestalten. Jetzt, wo Torygg verstorben ist, hat er ein Problem.
Und ich habe in meinen Brief nicht geschrieben, dass der Großkönig ermordet worden ist. Wenn er Glück hat … weiß man in Alinor schon, dass Torygg verstorben ist. Wenn nicht, dann Gnade ihm
Auri-El.« erklärte Arrandil. Lorelanwyn atmete auf. »Er meinte noch, dass mich deine Mutter aus dem Schussfeld bringen wollte, als seien die Thalmor hinter mir her.«
»Der Kerl hat einen Schaden.« Arrandil schüttelte den Kopf. »Glaubt ihr das wirklich?«
»Nein.« antwortete Lore.
»Mutter hat euch ausgesucht, weil sie euch vertraut und ihr euch um mich kümmert. Denkt ihr wirklich, so eine Soldklinge oder ein Thalmor-Soldat würde mir helfen?« erklärte Arrandil.
»Aber für die Thalmor ist Himmelsrand doch ein ideales Plätzchen um mich loszuwerden.« erklärte Lorelanwyn. »Warum sollten euch die Thalmor loswerden wollen?« fragte Arrandil. »Ihr seid eine kleine Oberdragonerin, eine Trinkerin aber wen wollt ihr aufwiegeln? Was wollt ihr erreichen? Eure Konflikte mit der göttlichen Strafbehörde sind eure Sache.«
»Aber Eryvaneth.« sprach Lore.
»Eryvaneth ist einfach nur ein kleiner Stiefellecker der Thalmor, der es zu nichts weiteres gebracht hat. Wenn er seine Stellung verliert, hat er ein Problem. Ein nützlicher Idiot der Thalmor.« winkte Arrandil ab. »Eryvaneth gehört zu den Thalmor?« fragte Lorelanwyn erstaunt.
»Ein kleines Licht. So bald Mutter seine zweifelhaften Kontakte dem Thalmor meldet, ist er aber Geschichte und ohne Gold …«
»Ich dachte, ihr seid eine Anhängerin der Thalmor?« fragte Lorelanwyn endgültig.
»Wir sind alle Thalmor.« Arrandil lachte.
»Glaubt ihr den Scheißdreck, den die Thalmor verbreiten wirklich? Diese Lügen, die sie verbreiten?« fragte Arrandil.
»Erklärt mir das doch mal. Zuerst erobern wir die Kaiserstadt, verjagen die Kaiserlichen bis nach Himmelsrand, die Kaiserlichen sammeln sich mit Hilfe der Nord und schlagen zurück. Sie werfen uns aus der Kaiserstadt. Wir haben einen Friedensvertrag unterschrieben. Warum gibt man sich mit einem Kuchenstück zufrieden, wenn man den ganzen Kuchen beansprucht? Nein. Die Thalmor haben es geschafft Hammerfell vom Kaiserreich zu separieren, nur mit dem Ergebnis, dass uns die Rothwardonen gezeigt haben, wo der Bartl seinen Most hat und wir damit einen separaten Friedensvertrag abschließen mussten.«
Lorelanwyn stand einfach nur da. So hatte sie ihre Nichte noch nie erlebt. Sie hat immer gedacht, dass Arrandil ein Kind wäre. Eine verzogene Göre ihrer Fürstin. »Aber in der Stadt …«
»Ihr wisst nicht, wie diese Menschen in Einsamkeit ticken. Ulfric würde das vielleicht gefallen.«
Lorelanwyn atmete aus. »Ulfric?«
»Ulfric hat etwas zu verlieren, wenn er mit den Thalmor kooperiert. Ulfric weiß wahrscheinlich ganz genau, dass die Thalmor hinter dem Verbot von Talos stecken und nicht das Kaiserreich. Wenn er sich nicht mal gegen die Botschafterin behaupten kann, dann kann er sich gleich von den Kaiserlichen aufhängen lassen.«
Arrandil atmete aus. Ihr Gesicht war ernst und ihre Augen strahlten etwas aus, dass Lorelanwyn noch nicht deuten konnte.
Elisif kann uns problemlos ausliefern. Wenn hier ein Legat oder ein kaiserlicher General wäre, dann sehe es anders aus.«
»Ihr traut Elisif nichts zu?« Lorelanwyn verstand nicht.
»Elisif wird den Weg des geringsten Widerstands gehen. Sie ist nicht die Großkönigin. Sie ist die Jarl, Ja. Aber auch nur durch den Tod ihres Gatten. Sie hat die Jarl nicht im Rücken. Aber sie wird den Forderungen der Botschafterin höchst wahrscheinlich nachgeben. Sie hat wahrscheinlich auch gar nicht die Mittel dazu.«
»Mittel?« fragte Lore. »Welche Mittel?«
»Soldaten. Es ist ein Unterschied, ob sich Elenwen mit einer Stadtgarde anlegen muss oder mit einer vollen Legion.« sprach Arrandil. »Außerdem hat ein Legat oder kaiserlicher General mehr politischen Spielraum als eine junge Nord, die einen König geehelicht hatte.« sagte Arrandil noch dazu. »Ein Legat wird wissen, dass Elenwen nur gegen Talos-Anhänger vorgehen darf.«
»Woher wisst ihr das alles? Ihr war nie sonderlich politisch interessiert. Vor allem über die Legion.« fragte Lorelanwyn. »Meine Großmutter war die Ehefrau eines Legaten. Meine Vorfahren waren in der Legion. Habt ihr das vergessen?«
»Nein. Aber ich wundere mich nur. Nur irgendwelche Texte über Dwemer konnten euch begeistern oder seid mit euren Freunden um die Häuser gezogen.« sagte Lorelanwyn erstaunt.
»Mutter hat mich politisch erzogen. Vergesst nicht, irgendwann sitze ich auf ihrem Thron und darauf muss man vorbereitet sein. Es ist meine Aufgabe als Sippenfürstin politisch informiert zu sein. Die Thalmor werden sich nicht ewig halten können.«
»Verstehe. Die Forschungsreise ist Teil des politischen Spiels?« fragte Lorelanwyn.
»Nein. Persönliches Interesse und Fortbildung. Ich wollte schon immer eine Dwemer-Ruine sehen und irgendeine Expertise muss ich vorweisen. Und der hier aufkeimende Bürgerkrieg…« Arrandil ging ein paar Schritte.
»Ich war noch ein kleines Mädchen. 15 Sommer. Cilli war noch gar nicht geboren. Aber einmal hat eine Gruppe von Bosmeri-Kindern den Kramer bestohlen, den alten Lindowyn. Ihr kennt ihn sicher noch. Als ich meinem Vater davon erzählte … war er außer sich vor Wut. Aber Vater, ich war doch gar nicht daran beteiligt. sagte ich ihm. Ihr wart dort. Ihr habt es gesehen. Das war seine Antwort. Als kleines Kind begriff ich seine Worte nicht. Aber heute?«
Lorelanwyn schluckte. »Das wisst ihr noch?«, Lorelanwyn überprüfte ihr Großschwert, ob es gut montiert war.
»Wenn hier ein Bürgerkrieg ausbricht, dann war ich hier. Ich habe ihn gesehen. Und für Mutter ist es von Vorteil, wenn sie eine andere Quelle hat als die Thalmor-Propagandisten.«, sprach Arrandil. Sie schnaufte. »Haben die Thalmor wirklich geglaubt, die Menschen lassen sich die Anbetung von Talos verbieten? Wir haben nicht mal die Daedraverehrung ausgemerzt.«
Arrandil lachte. »Der ausbrechende Bürgerkrieg könnte das Ende der Thalmor oder des Kaiserreiches sein.«
Und mit diesen Worten machten sie sich auf, nach Drachenbrügge, der ersten Station ihrer Reise.
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08.09.2023 11:32
#70
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Vorherige Posts: Quintus | Gwess
[Bild: quintus_avatar.jpg]
Er spürte immer noch Gwess’ Lippen auf den seinen, so gar nicht zögerlich, als hätte sie seine Gedanken erraten. Er wollte nicht, dass dieser Moment jemals ein Ende fand, und gerade, als er die Umarmung zu erwidern und den Kuss zu vertiefen gedachte, endete alles. Quintus bemerkte ihren Blick in Richtung Karawane und sah das Bedauern in ihren Augen. Nein, es war nicht vorbei. Es fing gerade erst an.
Er setzte sich neben sie und lächelte sie an. Gwess wirkte aufgekratzt, denn sie stand wieder auf, reichte ihm ihre Hand. Er dachte nicht daran, diese wieder loszulassen, auch als er längst neben ihr stand. „Ja, lass’ uns den Weg zusammen gehen.“ Hand in Hand schlenderten sie zum Stadttor hoch, denn es blieb noch genug Zeit, Belethor zu erreichen, bevor er sein Geschäft schloss.
Ihre Worte schienen mehr als belanglose Sätze zu sein, mit denen man mal eben eine Sache absprach. Nein, sie waren ein Versprechen, zumindest von Quintus’ Seite aus.
„Sie haben es getan!“, quietschte Balaf begeistert wie ein kleines Ferkel. „Was machen sie jetzt?“ Neugierig machte er sich noch größer, als er eh schon war, aber die Nord neben ihm zog ihn weiter den Weg hinauf.
„Sei nicht so aufdringlich.“ Sie hielt ihm ihre Hand entgegen. „Ich habe gewonnen.“
Seufzend wanderten einige Silberlinge von einem Goldbeutel zum anderen und seine Karawanenwache grinste zufrieden.
Balaf gab einem der beiden Ochsen, die vor die Karren gespannt waren, einen Klaps auf den Hintern. „Mach’ schneller, sonst holen sie uns noch ein!“
Die Nord lachte. „Und wir wissen alle, dass Du Deine Klappe nicht halten wirst.“ Sie wandte sich an ihre Leute. „Los los bevor es peinlich wird.“
Kaum hatte sich das Stadttor geöffnet, da quetschte sich eine ganze Karawane hindurch, als wäre sie auf der Flucht. „Immer langsam“, murrte eine der Wachen. „Und passt auf, dass Eure Ochsen nicht auf den Weg scheißen, ja?“
„Aber nicht doch!“, versprach Balaf und sah mit Grauen, wie einer der Ochsen einen riesigen Dunghaufen aufs Kopfsteinpflaster fallen ließ. So etwas brachte einen Karawanenführer nicht aus der Ruhe. Er griff nach einer Schaufel und hielt sie seinen Leuten entgegen. „Wer will?“
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09.09.2023 09:39
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»Weißlauf« • Gwess • Hand in Hand
#71
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»Weißlauf« • Gwess • Hand in Hand
[Bild: VR_Gwess_A.png] Sie hatte beim Aufstehen ihre Hand gereicht und ihm gesagt: »Würde gern bei Belethor vorbeigehen, muss im Laden was nachsehen …« und fügte noch an: »Gehen wir den Weg zusammen?« Er nahm die ihre. Sein Griff wirkte fest. Aber nicht so derb, dass danach die Finger schmerzten. Gwess zog ihn nach oben, meinte sie. Doch es war eher er, der die Hand festhaltend aufstand. In diesem Moment erklärte er mit einen scharmanten Lächeln „Ja, lass’ uns den Weg zusammen gehen.“
Das taten sie auch. Den Weg entlang an den Mauern. Sie nahmen sich Zeit. Schritten in Muse zum Tor von Weißlauf. Die Wachen öffneten und beide gingen hindurch. Rechts die Schmiede. An der Örtlichkeit mit dem Namen „Kriegsjungfer“ war Adrianne Avenicci am Gerben von Fellen. Die Kaiserliche schaute zu ihnen und rief: »Guten Abend, Gwess«. Die Gerufene winkte mit der linken Hand zurück und sagte in einem ruhigen Ton: »Heute kein Eisenzeug!« Dabei schmunzelte die Waldelfe. Denn sie hatte immer noch das vor wenigen Tagen erst Geschehene in Erinnerung. Da war sie oben von Flusswald, genauer vom Ödsturzhügelgrab, mit vollem Gepäck hier angekommen. Aber es brauchte keiner Eisenrüstungen, auch keine, wenn diese von den Alten Nord stammten. Quintus und Gwess schlenderten weiter. Die Blumen, die sie sonst gepflückt hätte, standen prächtig vor Brisenheim, das Wohnhaus war ihr vom Jarl für ihre Dienste um Weißlauf bereits zum Kauf angeboten worden. Aber sie wollte keine Städterin sein. »Mmnh?«, dachte sie im Vorbeigehen. Denn hier hätte sie mit ihm wirklich allein sein können. »Vielleicht ein anderes Mal,« sagte sie so für sich. Doch er an ihrer Seite hatte es wohl gehört und fragte: „Welches Mal?“
Da waren sie schon am Markt und das erlöste sie ihrer Meinung nach aus der fälligen Antwort. Denn Gwess zeigte mit der Rechten auf ein größeres Gebäude. Dessen Dach zierten vier Gauben und ein Vordach im Erdgeschoss bot die Möglichkeit, Waren auch vor dem Laden zu zeigen. »Schau, schon da. Belethors Gemischtwaren!« Wie sie das erklärte, merkte sie, dass Quintus und sie Hand in Hand bis hierher gegangen waren. Die Waldelfe spürte die Wärme seiner Hand und ihr fehlte jetzt schon der Halt, das leichte Führen, wenn sie doch unbewusst von der Mitte des Weges abkommen wollte. Sie schaute ihn selbstbewusst, mit einem sehr innigen Blick an. Sich bewusst dieses schönen Erlebnisses ihrer Zweisamkeit. Jetzt verstand sie im Nachhinein auch die großen Augen der ihr Entgegenkommenden und das Gekicher einiger junger Mädchen, die hier immer um die Wette rannten, plötzlich stehen blieben und in die Hand prusteten. Das war alles wie aus einer anderen Welt.
Sie sagte zu ihm: »Gehe du zur "Beflaggte Mähre" und nimm zwei Zimmer. Ich werde hier hineinschauen. Ich hoffe, Belethor hat etwas Passendes für mich.«
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15.09.2023 17:59
#72
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[Bild: 1IPOleg_mini.jpg]
(Oleg)
Nachdem die Tempeltür mit einem lauten Knall ins Schloss gefallen war, Danica zu der jungen Elfe hinüber gegangen war atmete Skillganon langsam durch. Es wurde ihm bewußt welche Last von seinen Schultern genommen war seit die Axt dort vor dem Altar lag. Gleichzeitig erfasste ihn eine tiefe Traurigkeit die ihm die Tränen in die Augen trieb. Unausgesprochene Worte einer verdrängten, ja gestohlenen Trauer Daliah und Mirabelle waren die Namen, die ihm nun einfielen. Wie hatte er sie nur vergessen können. Ihr unbeschwertes Lachen und ihre Freundlichkeit. Und so verharrte er eine Weile in tiefer Trauer.
Neue Menschen betraten den Tempel. Skillgannons Augen erfassten im Halbdunkel des Raumes sofort jedes Detail. Die dunkle Haut und der kompakte Körperbau wies sie als Rothwardonen aus, doch er achtete nicht auf das Geschehen und gab sich weiter seinen eigenen trüben Gedanken hin.
Als Danica sich ereiferte „Dies ist mein Tempel und es ist mir völlig egal, wer ihr seid." blickte er auf und griff unwillkürlich nach der Axt. Er schulterte das Halfter und murmelte „Du gehörst mir.“ Hatte er das wirklich gesagt, oder war es lediglich das Echo einer fremden harten Stimme in seinem Kopf. Wieder drang jene Eiseskälte in sein Denken und er begann zu vergessen. Als er auf die Frau und den Mann der die Tiere in Käfige zu stecken suchte, zutrat blickte dieser auf. Er fing den überhebliches Blick einer von seiner eigenen Bedeutung zutiefst überzeugten Person auf
„Tobr'a“, keifte die Frau Danica hinterher, die sich um die junge Dunkelelfe kümmerte, die sie zum Tempel geleitet hatte, während die Stadtwache versuchte die Rothwardonen aus dem Tempel zu schaffen.
„Tukta-Mab'Ro“ sprach er ihn in der alten Sprache der Yokul an und an die Frau und das Kind gewandt „No Lo'Igra“. Er wusste was er sagte, aber nicht woher er diese Sprache beherrschte. Niemand hatte sie ihm je beigebracht.
Nach kurzem verblüfften Schweigen gab der Mann in der Hochsprache der Rothwardonen, jetzt zornig zurück „Na-Totambu Yokuda Shira.“ „Ra-Netu“
„Hel Shira Satak“ antwortete Skillgannon ohne jede Emotion und doch schien es als begännen die Augen im Dunkel wie die eines Daugr zu leuchten. Das Gesicht des Mannes verlor jede Farbe und wurde fast so fahl wie das Skillgannons, als er im Halbdunkel des Tempels die Axt auf dem Rücken des Kriegers erblickte. Die Erwiderung, die ihm schon auf der Zunge lag blieb unausgesprochen. Erschrocken hielt die Frau das quengelnde Kind zurück und suchte Schutz hinter dem Mann. Keine Rothwardonin von Ehre hätte sich hinter einem Mann versteckt.
Der Stadtwächter hatte dem Wortwechsel verständnislos gelauscht. „Was war das denn?“ fragte er ein wenig vorsichtig
„Wir haben uns einander vorgestellt, es wurden Beleidigungen ausgetauscht und nun ist die einzig offene Frage, ob der Herr dort genügend Ehre besitzt eine traditionelle Herausforderung Ghraewaj auszusprechen und damit zweifellos seine Frau zur Witwe und sein Kind zur Halbweise zu machen.“ fasste Skillgannon das Geschehene mit eisiger Stimme zusammen und fuhr flüsternd fort: „..oder vielleicht auch diesen Ort zu einer Geisterstadt zu machen.“
An Danica gewandt „Ich danke euch Tochter der Teva für euer Bemühen, doch scheint es das Setak anderes vorhat. Dieses von Teva gesegnete Haus, hat mir für einen Augenblick Frieden und Erinnerung verschafft und auch dafür danke ich euch und eurer Göttin. Diese Menschen werden nicht die Ehre haben in eurem heiligen Tempel zu sterben.“
"Sie war es nicht. Sie sollten jetzt also gehen, sonst sperre ich sie noch ein wegen Störung der öffentlichen Ordnung ein." machte der Wachmann klar und begleitete die Fremden die plötzlich nicht mehr insitierten zum Tempel hinaus. Noch bevor sich die Tür schloss, hörten er, wie der Wachmann zu einer anderen Stadtwache sagte: "Bringt diese Leute aus der Stadt und sorgt dafür, dass sie schnell abreisen, denn anderenfalls könnte es zu einem oder mehreren Todesfällen kommen und ich kann auf Ärger verzichten."
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16.09.2023 19:50
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Luna & Siana ~ Weißlauf, Fürstentum Weißlauf, Tempel von Kynareth ~ Oleg Skillganon
#73
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[Bild: Luna_Ava_1.png]~[Bild: RB1NfiX1c.jpg]
Die beiden Mädchen kauerten immer noch am Boden, während die eine bitterlich weinte und die andere versuchte zu trösten. Bei dem ganzen Durcheinander hatten sie nicht einmal bemerkt, dass sich ein weißhaariger, düster drein blickender Mann von der Seite genähert und die Rothwardonen in einer seltsamen Sprache angesprochen hatte.
Als die Wache erst mal verständnislos gelauscht und anschließend vorsichtig nachgehakt hatte, gab der weißhaarige Mann kühl von sich:
„Wir haben uns einander vorgestellt, es wurden Beleidigungen ausgetauscht und nun ist die einzig offene Frage, ob der Herr dort genügend Ehre besitzt eine traditionelle Herausforderung Ghraewaj auszusprechen und damit zweifellos seine Frau zur Witwe und sein Kind zur Halbweise zu machen.“ fasste Skillgannon das Geschehene mit eisiger Stimme zusammen und fuhr flüsternd fort: „..oder vielleicht auch diesen Ort zu einer Geisterstadt zu machen.“
Woraufhin die Wache noch begieriger darauf war, die Fremdlinge aus dem Tempel zu schaffen, denn er wollte kein Blutbad in Weißlauf....
Langsam kehrte wieder etwas Ruhe ein und Siana beruhigte sich etwas, zumal auch Danica dazu kam und der jungen Magierin ein paar tröstende Worte zusprach.
Luna ging auf den weißhaarige Mann zu, der immer noch in einer recht bedrohlichen Anspannung im Raum stand und abwartend zur Tür starrte.
"Alles in Ordnung mit euch?" fragte die junge Halbelfe vorsichtig und blickte den älteren Mann neugierig an.
Die blonde Elfe musterte ihn neugierig. Etwas fremdartiges, fast schon angsteinflößendes umgab ihn. Doch aus irgendeinem Grund hatte Luna keine Angst vor ihm.
"Mein Name ist Luna, und wer seid ihr?" versuchte sie ihn in ein Gespräch zu verwickeln und blickte ihn dabei freundlich lächelnd an.
Siana und Danica beobachteten die Szene aufmerksam, mischten sich aber vorerst nicht ein.
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16.09.2023 21:53
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Ascanio ~ Weißlauf, Fürstentum Weißlauf ~ Und wieder zurück...
#74
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[Bild: Ascanio_Ava_1.png]
"Schließe die Augen." sagte die Druidin Elsynia leise, während sie seine Hände umschloss. Er tat, wie ihm geheißen wurde, als er spürte, wie sein Körper förmlich entmaterialisiert wurde und fort zu schweben begann. Immer wieder versuchte er die Augen zu öffnen, um ein Blick auf das Geschehene zu erhaschen. Doch es gelang ihm irgendwie nicht.
Dann spürte er plötzlich ein starkes aufsetzen unter seinen Füßen und sein Körper begann sich zusammen zu setzen.
"Wir sind da." hauchte ihm die Elfe ins Ohr.
Hastig tastete er seinen Körper ab, überprüfte, ob alles noch da war, wo es sein sollte, ehe er sich seiner Umgebung gewahr wurde.
"Wie?" wollte der Nord wissen. Doch die Elfin war bereits verschwunden, nur ihre Worte hallten noch in seinem Kopf.
"Erinnere dich an meine Worte und wenn du jemals Hilfe benötigen solltest, dann rufe meinen Namen."
Nachdenklich blickte er zu den Stadtmauern hinauf, die viele Jahre ein sicheres Zuhause für ihn waren. Jetzt, so schien es zumindest, dass sie nur noch böse Erinnerungen darin versteckt hielten.
Er hatte ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, als er den Weg hinauf ging, vorbei an den Ställen und weiter zum Stadttor. Eine Wache mit einer rothwardonischen Familie lief ihm über den Weg, die irgendwas in zwei kleinen Kästchen transportierten.
Ascanio glaubte sogar leise Tiergeräusche zu hören. Er blieb kurz stehen und hielt die Nase in den Wind. Eine Katze und ein Eichhörnchen...
Ascanio sah der Familie hinterher und irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass mit denen irgendwas nicht stimmte, auch wenn er keine Ahnung hatte, wie er jetzt auf diesen Gedanken kam - es war einfach so!
Er lief weiter zum Stadttor, wo zwei Wachmänner davor standen und ihn skeptisch beäugten. Nach einer kurzen Musterung, öffneten sie schließlich das Tor und ließen ihn passieren.
Mit klopfendem Herzen betrat er die Stadt. Lang war es her, als er das letztes Mal einen Fuß hier hinein gesetzt hatte, umso schöner, dass sie hier rein gar nichts verändert hatte.
Auf der rechten Seite der Laden und Schmiede Die Kriegsjungfer, schräg gegenüber auf einer leichten Anhöhe das Geschäft Trunkener Jägersmann und dann auf beiden Seiten einige Wohnhäuser. Geradeaus weiter ging es dann zum Markt und zur Beflaggten Mähre...
Ascanio überlegte, wo er am geschicktesten lang laufen konnte, um möglichen Mitglieder der Gefährten aus dem Weg zu gehen. Die brauchten noch nicht wissen, dass er wieder zurück war.
Dabei fiel ihm ein, dass die -sollte sich seid damals nichts geändert haben- jetzt sehr wahrscheinlich alle in Jorrvaskr saßen und zu Abend aßen.
"Ascanio?" rief plötzlich ein Mann.
Der Angesprochene zuckte zusammen und blickte in die Richtung, aus der die Stimme kam und entdeckte ein bekanntes Gesicht.
"Jorian?" gab Ascanio freudig zurück und ging dem Wachmann entgegen, der vermutlich vom Tempel kam.
"Dich hab ich ja ewig nicht mehr gesehen, Junge. Wie ist es dir ergangen? Wo warst du überhaupt?" wollte der Wachmann wissen und grüßte seinen Landsmann mit einem Klapps auf die Schulter.
Ascanio wunderte es nicht, dass ihn hier der ein oder andere wieder erkannte. Er war hier aufgewachsen, man kannte sich, nicht zuletzt dadurch, dass Ascanio nach einer wilden, durchzechten Nacht in der Beflaggten Mähre, im Kerker aufgewacht war.
"Eine lange Geschichte..." entgegnete Ascanio leise und fügte rasch hinzu: "Und du, immer noch bei der Stadtwache?"
"Natürlich!" antwortete Jorian lachend. "Allerdings sollte ich langsam wirklich darüber nachdenken in Rente zu gehen. Erst die seltsame, rothwardonische Familie. Ich musste einer jungen Frau zwei Tiere weg nehmen... Und dann dieser komische Kerl im Tempel, der fast ein Blutbad anrichten wollte... Verrückt! Ich bin zu alt für sowas..." fügte die Wache nachdenklich hinzu.
Ascanio musterte ihn skeptisch. "So alt bist du doch noch gar nicht." meinte Ascanio nur grinsend. Er schätzte Jorian auf Mitte vierzig.
"Dennoch habe ich Verantwortung, nicht nur der Stadt gegenüber. Ich bin seid zwei Jahren verheiratet und meine Frau erwartet ein Kind. Ich sollte bei ihr sein, anstatt hier zwischen den ganzen Irren zu schlichten..." antwortete Jorian.
"Meinen Glückwunsch. Du hast nicht zufällig eine junge blonde Halbelfin und eine junge Dunmerin gesehen?"
"Danke. Und doch, eben waren die beiden noch im Tempel von Kynareth. Der jungen Dunmerin musste ich die Tiere weg nehmen.." antwortete Jorian.
Ascanio sah ihn entsetzt an. "Warum?"
"Angeblich soll das Mädchen die Tiere von einer rothwardonischen Familie aus Hammerfell gestohlen haben. Ich glaube das aber nicht..."
"Stimmt auch nicht. Siana hat die kleinen in einer Höhle, in der Nähe von Morthal gefunden. Und der Familie bin ich gerade über den Weg gelaufen, ich denke, mit denen stimmt was nicht..."
"Kannst du das auch beweisen?" hakte Jorian nach.
"Nein.." schüttelte er seufzend den Kopf.
"Ich höre mich mal um." versprach Jorian und klopfte Ascanio auf die Schulter. "Und wenn du mal etwas Zeit hast, lade ich dich zu einem Met ein."
"Schulde ich dir nicht ein Met?" grinste Ascanio.
Der Wachmann drehte sich schwungvoll zu Ascanio.
"Wie du meinst..."
Ascanio lachte und ging dann Richtung Tempel...
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17.09.2023 00:04
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Neros Draon - Rifton, Fürstentum Rift, Zersplitternden Flasche - Klare Worte
#75
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[Bild: Neros_1.jpg]
... Nachdem missglückten Ritual, welches Neros von seinem Vampirismus befreien sollte, kehrte er umgehend nach Rifton zurück, um bei Brynjolf Bericht zu erstatten, als ihn eine böse Überraschung erwartete...
Er hatte gerade die Zersplitternde Flasche erreicht, als Vex ihn abfing.
"Mercer und Brynjolf sind in der Zisterne, sie erwarten dich." gab die Kaiserliche knapp von sich.
"Brynjolf und Mercer?" Der junge Dunmer seufzte.
Als er von einem Vampir gebissen worden war, hatte er sich Brynjolf anvertraut, der für Neros so eine Art Mentor, Vertrauter und vielleicht sogar Ziehvater war.
Doch das sich Brynjolf nun doch, trotz seines Versprechens es nicht zu tun- an den Gildenmeister gewandt hatte, verhieß nichts gutes für den jungen Dunmer.
Er durchquerte die Taverne, folgte einem schmalen Gang und kam in einen weiteren, größeren Raum, wo Mercer und Brynjof bereits ungeduldig warteten.
"War das wirklich notwendig?" flüsterte Neros seinem Mentor zu.
"Vertrau mir." meinte dieser nur und nickte ihm aufmunternd zu.
Der Gildenmeister schritt unruhig vor seinem Schreibtisch auf und ab, und schien über irgendwas zu grübeln.
Dann blieb er plötzlich stehen und sah zu Neros.
"Brynjolf hat mir gerade erzählt, dass du vor ein paar Wochen von einem Vampir gebissen worden bist. Du aber alles notwendige getan hast, um dich von diesem Fluch zu befreien. Hat es funktioniert?" wollte Mercer wissen.
"Teilweise." antwortete Neros aufrichtig.
"Das heißt? Bist du noch ein Vampir?" hakte der Gildenmeister ungeduldig nach.
"Nein.... nicht wirklich." antwortete Neros knapp und blickte zu Boden.
"Könntest du dich vielleicht etwas verständlicher ausdrücken? Bist du nun ein mordlustiger Blutsauger oder nicht?" forderte der Gildenmeister ungeduldig.
Neros blickte von der Seite zu Brynjolf, der ihm aufmunternd zu nickte.
"Nein, bin ich nicht. Das Ritual hatte in soweit Erfolg, dass ich vom eigentlichen Vampirismus, so wie man es kennt, befreit wurde. Aber..." Neros brach ab, suchte nach den richtigen Worten.
"Aber was?" Mercer blieb hartnäckig.
"Ich leide gelegentlich noch unter Blutdurst, der meine Sinne betäuben könnte und meine Fertigkeiten beeinflusst. Genauso leide ich bei Sonne unter leichtem Sonnenschaden und besitze eine natürliche Fähigkeit Leben entdecken. Weiteres ist mir aktuell nicht bekannt." erklärte der junge Dunmer zögerlich und fügte noch rasch hinzu: "Ich bin aber nicht aufs Blut trinken abgewiesen, muss also keins trinken, um zu überleben. Habe also herzlich wenig mit einem echten Vampir gemeinsam und kann auch ein ganz normales Leben führen."
"Wird es deine Arbeit beeinträchtigen?" wollte Mercer wissen.
"Ich denke nicht."
"Neros!" ermahnte ihn Brynjolf.
Mercer blickte die beiden abwechselnd an, bis er schließlich Neros fragend ansah.
Der junge Dunmer seufzte.
"Ich höre..." forderte der Gildenmeister ungeduldig.
"Wenn der Blutdurst einsetzt, kann es passieren, dass ich mich nicht mehr konzentrieren kann und dann auch die einfachsten Schlösser nicht knacken kann, so als Beispiel." erklärte er Schulter zuckend.
"Und da er nicht vorhersehen kann, wann sowas passiert und...." ergänzte Brynjolf, wurde aber harsch von Mercer unterbrochen.
"Schon kapiert, Brynjolf!" Der Gildenmeister wandte sich an Neros.
"Du hast dich in dieser Zeit, in der du nun bei uns bist, zu einem wertvollen Mitglied gemausert und es wäre wirklich eine Verschwendung, ein solches Talent wie dich zu verlieren. Aber... und jetzt höre genau zu, Junge! Solltest du unsere kleine Gemeinschaft in Gefahr bringen, sei es durch missglückte Diebstähle, Gefangennahme durch die Wachen oder du in einem Anfall eines Blutrausches die Gildenmitglieder angreifst, bist du hier raus. Sieh zu, dass du das in den Griff bekommst. Wie du das machst, ist mir egal. War das deutlich genug?"
Mercer´s klare Worte hallten noch eine Weile in seinem Kopf nach.
"Ja, Meister." sagte Neros kleinlaut.
"Gut! Komme später noch mal, dann habe ich Arbeit für dich und nun verschwindet." gab der Gildenmeister deutlich von sich.
Neros und Brynjolf nickten und wandten sich ab, Richtung Taverne.
"Das lief ja besser, als erwartet." meinte Brynjolf zufrieden, als sie außer Hörweite von Mercer waren.
"Findest du?" hakte Neros nach und betrachtete seinen Mentor skeptisch von der Seite.
"Vertrau mir, es wäre viel schlimmer geworden, wenn er es irgendwann selbst heraus gefunden hätte. Du hast ihm die Wahrheit gesagt, somit auf der sicheren Seite. Komm, ich spendiere dir ein Met." meinte Brynjolf und die beiden setzten sich an den Tresen.
"Hey, habt ihr schon gehört? Gerüchte zu folge soll es eine konkurrierende Diebesgilde in Himmelsrand geben." platzte plötzlich einem Nord heraus, der auf den Namen Heuler hörte und Türsteher hier unten war.
"Wer erzählt denn sowas?" wollte Brynjolf wissen und bestellte zwei Met.
"Mein Bruder Maul." antwortete Heuler.
"Der soll aufhören, so ein Unsinn zu erzählen." knurrte Vex.
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17.09.2023 15:30
#76
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[Bild: 1IPOleg_mini.jpg]
Skillgannons Augen lösten sich von Danica und wanderten zum Altar der Kynareth. Vor ihm lag immer noch das Schwert und der Bogen… Von wem verdammt noch einmal, er musste diese Person kennen. Serafine flüsterte jemand und ein Bild erschien vor seinen Augen. Mühsam kämpfte er um die Kontrolle und gegen das Eis in seinen Gedanken. Seine Hände zitterten und zuckten in Richtung des Axtgriffs. Der Impuls war es hinter den Fremden her zu stürmen und zu töten. Er wusste, wenn er dem Impuls nachgeben würde, würde er nicht aufhören bis es nichts mehr zu töten gab und irgendetwas in seinem Inneren brachte ihn dazu sich dafür zu schämen. Das Glimmen in seinen Augen verlosch.
"Alles in Ordnung mit euch?" ,hörte er plötzlich und es ihn unvermittelt aus seinem Kämpfen. Er blickte zu ihr hinüber und er sah eine blonde Thalmorfrau und sie trug eine Kette mit einer winzigen blauen Blüte. Die Kette seiner Mutter, die er seiner Frau Dahlia zur Hochzeit geschenkt hatte. Wie konnte er das nur vergessen? Wieder zuckten die Hände in Richtung des Axtschaftes. In diesem Augenblick löste sich ein Regenbogen vom Schrein und traf Skillgannon. Das Trugbild verschwamm und er sah nun eine andere Frau, ohne die Kette. Eine junge, schlanke Waldelfe die ihn lächelnd ansah "Mein Name ist Luna, und wer seid ihr?"
Niemand ausser ihm schien den Regenbogen bemerkt zu haben, doch er hatte geholfen, die Fassung zurückzugewinnen. Nach einigem Zögern brach es aus ihm heraus:
„Ich heiße Oleg und bin aus Gilane in Hammerfell. Wer ich bin, kann ich euch nicht sagen. Ich war Maat auf einem Handelsschiff, wurde ein Bauer aus Liebe zu einer Frau, ein Vater, ein Mann der Frau und Kind nicht beschützt hat. Doch seit ich diese Axt fand, die Axt, mit der Satak der älteste Gott meines Volkes Welten zerschmetterte, sollte Danica Recht haben, nennt man mich einen Helden, einen Schlächter, denn nichts und niemand hält dieser Waffe stand. Ich kann nicht sterben und ich kann diese Axt nicht wegwerfen. Ich könnte ein Daedrafürst sein, ein Gott, vor dem die Menschen auf dem Boden kriechen und dem sie ihre Kinder opfern. Jemand der selbst die alten Götter selbst herausfordert, aber ich will das alles nicht. Was, wenn ich den Kampf gegen sie verliere, was wenn mein Herz nicht so groß ist, wie Serafine sagt und ich zum ewigen Mörder werde.“
Dieser Tempel war wirklich gesegnet, ging es ihm durch den Kopf. Wie kam es sonst zu dieser Beichte. Nie hätte die Axt diese Offenheit zugelassen. Er versuchte das Halfter von den Schultern zu streifen, doch seine Hände versagten ihm den Dienst.
„Du gehörst mir“, dröhnte es wieder
„Dann stecken wir wirklich in der Scheiße“ sagte Danica, die leise hinzugetreten war, „so sagt man doch, oder.“
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[Bild: wSerafine_mini_.jpg]
„Puh!“ entfuhr es Serafine als sie den Kupferkessel wieder verlassen hatte.
Diese Arcadia war wirklich eine Plappermaulschamanin. Fragt sie doch, ob ich fein gemahlene Frostsalze von Julienne Fahrnis besitze, die sie zur Verstärkung ihres Liebestranks verwenden will. Mit dem will sie dann Farengar, den Hofzauberer oben von der Festung dieser Stadt, verführen. Muss ja ein toller Hecht sein, dieser Farengar. Als ob die in der Kaiserstadt ein Mädchen aus den Armenvierteln jemals in die Arcane Universität gelassen hätten. Und was sie alles wusste, wer mit wem, wann und wo im Bett war. Als ob mich das interessieren würde. Dann wollte sie mir auch noch Atraxie andichten, um mir einen ihrer Heiltränke zu verkaufen. Ob sie das mit jedem ihrer Kunden so macht und wie viele darauf wohl hereinfallen.
Letztlich hat sie mir, wenn auch zögerlich und erst nachdem ich ihr ein halbes Dutzend Mal versichert hatte, daß Danica aus den Zutaten eine Räuchermedizin herstellen würde, die Zutaten verkauft, Ärgerlich nur, daß das Bündel geschnittene Tobaccoblätter dreimal so teuer war wie in der Kaiserstadt. Aber sie waren leicht feucht, aus Bruma und von guter Qualität und Gold war im Augenblick nicht das Problem. Der dieser Schlafbaumsaft war ein zäher Sirup. Einen Vorteil hatte die Sache jedoch gehabt; Arcadia hatte auch eine kleine Pfeife gehabt in der man das Zeug rauchen konnte und so musste sie diesen Trödler nicht mehr aufsuchen…
Auf dem Markt herrschte trotz der Abendstunden ein lautes, reges Treiben. Hier würde sie Morgen in aller Frühe Zutaten kaufen und eine große Pfanne Eier nach dem Rezept ihrer Mutter zubereiten. Ein Gespräch auf dem Markt, von dem sie nur Fetzen verstand, erregte ihre Aufmerksamkeit.
… seltsame, rothwardonische Familie. … Frau zwei Tiere weg nehmen... Und dann dieser komische Kerl im Tempel, der fast ein Blutbad anrichten wollte... Verrückt! Ich bin zu alt für sowas..., … und meine Frau erwartet ein Kind. Ich sollte bei ihr sein, anstatt hier zwischen den ganzen Irren zu schlichten….Tempel von Kynareth. Der jungen Dunmerin musste ich die Tiere weg nehmen."
Das Gehörte elektrisierte Serafine. Komischer Mann, Blutbad, Skill war alles, aber nicht komisch und ein Blutbad…, ja dazu wäre er fähig ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Die Bilder ersten Nacht tauchten in ihrem Kopf wieder auf. Die Tiere konnten nur der hilfsbereiten Dunkelelfe Siana gehören.
Noch war offenbar nichts passiert, denn sonst würde die Stadtwache nicht so gelassen mit dem bärtigen jungen Mann plaudern. Serafine stopfte das Bündel Tobacco in ihr Wams und sprintete, ohne nach rechts oder links zu sehen, los. Erst prallte sie mit dem Gockel zusammen, der auf dem Markt hier alle Frauen anmachte. „Ola. Ich lebe hier alle Frauen flach und nicht umgekehrt“, hörte sie noch, was sie die Bitte um Entschuldigung sofort vergessen ließ. Was für ein selbstherrlicher Kerl. Und dann wäre sie am Fuße der Treppe fast mit dem dunkelhaarigen Fremden zusammengestoßen.
„Entschuldigung, ich hab‘ es furchtbar eilig.“ rief sie noch und stürmte die Treppe nach oben.
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29.09.2023 14:47
#77
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Vorherige Posts: Quintus | Gwess
[Bild: quintus_avatar.jpg]
Der Tag hätte sich nicht perfekter dem Ende neigen können. Endlich hatten sie Zeit, die sie gemeinsam verbringen konnten, und zwar ohne Freunde oder eine ganze Karawane voll neugieriger Leute.
Am Tor holten sie Balaf und seine Leute ein, die gerade murrend die Hinterlassenschaft eines Ochsen wegschaufelten. Es war Quintus egal und Gwess offensichtlich auch. Wie oft war er neben ihr hergegangen, aber sie zu spüren, ihre Hand zu halten, war etwas ganz anderes. Keiner von beiden dachte daran, loszulassen, selbst dann nicht, als sie Adriannes Schmiede passierten und vor dem Brisenheim kurz langsamer wurden. Er merkte sich im Gedanken, dass Gwess die Blumen vorm Haus offensichtlich sehr mochte.
Eine lange nicht mehr empfundene Unbeschwertheit erfasste ihn und etwas, das er lange vermisst hatte: innere Ruhe. Es machte ihm nichts aus, dass die Kinder über sie kicherten und die Verkäufer auf dem Marktplatz tuschelten. Sollten sie doch.
Erst als Gwess ihre Hand aus der seinen löste, schien er aus einem Tagtraum zu erwachen. Er lächelte sie liebevoll an, und seine Augen strahlten ob der Erinnerung an diesem wundervollen Weg. „Gut, wir treffen uns im Schankraum der Beflaggten Mähre.“ Im Umdrehen strich sein Handrücken über ihren Arm. „Bis gleich“, flüsterte er und machte sich auf den Weg zur Taverne.
Er sprang übermütig ein paar Treppen hoch, riss die Eingangstür auf und blinzelte suchend in den Raum. „Sieh’ an, wer wieder da ist.“ Hulda, die Wirtin empfing ihn winkend. „Das übliche Zimmer?“
Quintus schüttelte den Kopf. Sicher war das größte Zimmer mit dem Balkon sehr schön, aber er wusste, dass Gwess Prunk hasste. Sie mochte es schlicht, und so entschied er sich für zwei Zimmer im hinteren Teil des Hauses. „Kannst Du uns einen Tisch für Zwei reservieren?“
Huldas Augenbrauen ruckten ein paar Mal anzüglich in die Höhe. „Für Turteltäubchen?“ Ihr Grinsen verschwand. „Oder geschäftlich?“
Aus der Röte, die ihm umgehend ins Gesicht schoss, entnahm sie: „Also Turteltäubchen. Gut, ich stelle Blumen auf den Tisch.“ Sie drehte sich auf dem Absatz herum und scheuchte Saadia, die Schankmaid, in das Vorratslager. „Gutes Geschirr, und nimm zwei Stühle weg, damit sich keiner dazu setzt.“ Sie fuchtelte in Richtung eines etwas abseits platzierten Tisch.
„Danke“, Er lächelte erleichtert. Alles lief nach Plan und er verließ die Taverne, um am Marktplatz auf Gwess zu warten.
Draußen empfing ihn ein dröhnend lachender Balaf, der ihm brüderlich auf die Schulter klopfte, bis Quintus fast in die Knie ging. „Na also, mein Freund.“
„Schrei noch lauter, dann hört Dich auch der Jarl in der Drachenfeste“, brummte Quintus unwirsch.
„Ach, komm schon! Ihr seht echt niedlich aus. So Hand in Hand.“
Er hörte das Lachen noch, als er sich an den Brunnen stellte und die Karawane ihren Weg zur Himmelsschmiede fortsetzte.
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06.10.2023 10:39
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»Weißlauf« • Gwess • geknitterter Stoff
#78
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»Weißlauf« • Gwess • geknitterter Stoff
[Bild: VR_Gwess_A.png] „Gut, wir treffen uns im Schankraum der Beflaggten Mähre.“, hatte er zu ihr gesagt. Dann waren die Augen von Gwess auf das Haus des Gemischtwarenladens gerichtet. Dicke, vom Wetter gegrauten Stämme zierten die Wand. An der Tür mit Griffen aus Ringen schauten sich zwei metallene Drachenköpfe an. Diese Bänder waren mit zahlreichen Nieten an das dicke Türholz gebunden. Es war alles ein wenig in die Jahre gekommen. Die Waldelfe war hier nur selten zu Gast. Belethor war einfach nicht ihr Fall. Sie kannte nur wenige Worte zu ihm: »Zu teuer, zu arrogant«
Trotzdem wollte sie jetzt dort hinein. Hatte dafür Quintus stehen lassen. Ja, sie hatte einen triftigen Grund. Eigentlich war in ihrem Gepäck ein gutes Kleid, für den Abend. Und dafür, wenn es die Gelegenheit hab. Aber, wenn sie zu sich ehrlich war, wann hatte sie eine Gelegenheit für dieses Kleid? Die letzten Tage besonders, hatte ihr Gepäck gelitten. Sie nutzte es sogar als Kopfpolster draußen in Rorikstatt, als sie draußen bei den Händlern schlief. Gwess wollte am Abend in der Taverne ein Kleid tragen, aber ihres, das traute sie sich nicht einmal aus ihrem Rucksack zu nehmen. Sicher es war gut verpackt, in einem Leinentuch, aber die Knicke der Falten würde sich wie ein Schachbrettmuster darauf abzeichnen. So drückte sie mit einem Seufzen die Tür auf und stand im Laden von Belethor. Der Bretone war wie immer hinter einer großen, langen Theke. Diese war mit all dem nordischen Zeug, besonders mit Schilden diverser Machart, behangen. Dazu lag ein großer alter Teppich quer auf der Oberfläche. Sie war noch nicht zwei Schritte gegangen, da kam des Verkäufers Lieblingsspruch an ihre Ohren: »Ich würde Euch sogar einen eurer Verwandten abkaufen, wenn ihr ihn verkaufen wolltet. Ha, ha, ha, ha. Nur ein kleiner Scherz!«
Gwess wollte nichts verkaufen, sondern sie wollte etwas haben. Aber bei dem Gemischtwarenhändler musste man geschickt vorgehen. Direkt nach etwas fragen, war sofort mit einem Preisaufschlag versehen. Deshalb sagte sie: »Na Belethor, wieder mal ein Ausverkauf?« Dieser stutzte. Er hatte keinen Ausverkauf. Die Behauptung dieser Waldelfe, dieses Spitzohres brachte ihn doch gehörig aus der Fassung. Er entgegnete: »Heute gibt es keinen Rabatt!« Gwess freute sich, den überheblichen Fatzken mal auf dem falschen Fuß erwischt zu haben und fügte an: »Draußen hängt ein Schild: Fünfzehn Prozent auf alles, außer Teppiche.« Belethor wurde unruhig. Denn er fragte sich, ob wieder einmal eins von den Kindern da einen Streich sich ausgedacht hatte. Da zugleich noch ein weiterer Kunde mit Helm, Kettenhemd und Schwert auf der Schulter eintrat, musste der Händler das Gehen nach draußen stoppen. Denn allein wollte er seinen Laden nicht lassen. Der Hereinkommende musste wohl Teile der Witzelei mitbekommen haben. Denn er fragte: »Madam, stand da draußen nicht etwas von zwanzig?«
So blieb Belethor nur zu rufen: »Sigurd!«, »Sigurd!« Weil aber nichts passierte, grummelte er etwas und sagte zu Gwess: »Das ist mein Angebot. Beim Preis lässt sich sicher etwas machen.« Das letzte sagte er leise, eher er flüsterte es nur. So mit vorgehaltener Hand. Die Waldelfe schaute zuerst bei den Waffen nach. Aber da wollte sie nichts, sagte nur zu sich: »Das ist ja wirklich altes Zeug!« Belethor behielt seine Fassung und brachte dann die Dinge zu Bekleidung. Gwess erschrak. »Kein Kleid«, stellte sie für sich fest. Sie schaute zu dem Bretonen und fragte mit ernster Stimme: »Mehr als die Anglerkleidung für sechs Goldstücke habt ihr nicht?« Das ging für den Händler überhaupt nicht. So vor wartender Kundschaft angezählt zu werden. Er versuchte einen Kniff und fragte: »Was schwebt dir denn vor?« Er hatte vielleicht noch eine einfache Jacke, aber das wusste dieses Spitzohr vor ihm ja nicht.
Gwess hatte blitzschnell ihn ihrem Kopf den Plan geändert. Sie wusste, was zu tun war. Deshalb holte sie ihr sorgsam verpacktes, gutes Kleid hervor. Ein blauer Stoff, lange Ärmel. Traditionell mit ledernen Riemen gebunden. Am Oberkörper einen ledernen Besatz aus einem Hirschfell. Fein gegerbt und ebenso mit Schnüren versehen. Den Ausschnitt mit weißen Leinen eingefasst. Sie sagte dazu: »So etwas in der Art suche ich.«
»Was gibt es? War Holzhacken!«, erklärte eine Stimme. Es war der Gehilfe. Der brachte Belethor durch die Überraschung dazu, die Wahrheit zu sagen: »So etwas habe ich nicht auf Lager!« Gwess schaute sich ihr Kleid an, wie auf der Theke lag, sah die Knitter. Aber das Kleid war sauber. Deshalb folgte jetzt der nächste Schritt von ihrer spontan gefasster Idee. »Dann könnt ihr doch das Kleid aufbügeln, brauche es gleich!«
Draußen gab es irgendeinen Lärm. Jemand sprach sehr laut. Gwess dachte sich: »Balaf« und musste schmunzeln. Dieses Lächeln, aber auch den Lärm interpretierte Belethor völlig anders. Denn es war mit einem Blick ins Hinterzimmer, auf die dortigen Scheiben verbunden. Er hätte längst schließen können! Das schoss durch seinen Kopf. Um jetzt einfach Ruhe in seinen Gemischtwarenladen zu bekommen, erklärte er: »Macht Sigurd«. Dann verließ er seinen Ladentisch und schob den Wartenden, mit dem Schwert auf der Schulter einfach zur Tür hinaus und sagte: »Wir haben bereits geschlossen!« Sigurd wollte sichergehen: »Wirklich?« »Mach hin, Bügel das Kleid!« bekam er als Antwort. Gwess frage er: »Darf es noch etwas anderes sein?« Die Gefragte wollte es nicht übertreiben und kaufte noch zwei Äpfel und lies diese sich zu dem verpacken. Da kam auch schon der Nord mit dem Kleid über der Hand zurück. Gwess betrachtete es, kein Brandfleck war zu sehen, die Falten nicht mehr so dominant. Sie schlug es in das Leinentuch ein und legte es anschließend über die Hand. Belethor war sie eine Goldmünze zu denen für die Äpfel und fügte an: »Stimmt so!«
Dann verließ sich mit einem Lächeln den Laden und sah Quintus, der am Brunnen des Marktes auf sie wartete. »Das ist sehr nett von dir mich hier abzuholen.« sagte sie. »Hast du die Zimmer bekommen?«, fragte sie noch nach. In ihren Augenwinkeln sah sie noch, wie Sigurd an den dicken, vom Wetter gegrauten Stämmen an der Hauswand nachschaute und kopfschüttelnd um die Ecke ging.
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14.11.2023 00:13
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Lorelanwyn - Arrandil ~ Wildnis; Fürstentum Haafingar; Straße - Eine unangenehme Begegnung!
#79
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Voriger Post: Ernste Gespräche.
[Bild: Lorelanwyn01a.jpg][Bild: ITArrandil_A1.png]
Lorelanwyn ging voraus und übernahm die Führung. Das Pferd, dass als Gepäcksträger diente, zog sie hinter sich her und es war in der Mitte und Arrandil folgte am Schluss als Schlusslicht. Das Pferd war dicht hinter Lorelanwyn. Sie nahm es immer kurz an die Zügel. Es war ein gutes Pferd.
Immer in der Reichweite von Lore. Auf dem Pferd war natürlich die Waffe von Lorelanwyn befestigt. Ein Großschwert. Ein schöner Zweihänder, der aus den edelsten Metallen gefertigt war, die Sommersend zu bieten hatte. Es war eine Auszeichnung in Anerkennung ihrer Dienste. Sie hatte es schon immer und es war ihr Eigentum. Sie hatte es geschenkt bekommen. Arrandil’s Vater schenkte es ihr. Für ihre treuen Dienste der Familie gegenüber.
Sie konnte es schlecht am Rücken tragen und sie wollte es nicht immer in der Hand tragen. Daher war es am Pferd befestigt.
Arrandil setzte auf ein Langschwert und trug es in ihrer Schwertscheide, dass sie an ihrem Gürtel befestigt hatte. Es war ein Langschwert, dass aus edlem Elfenstahl gefertigt war und nach den Geheimnissen der Hochelfen geschmiedet war. Es waren keine einfachen Stahlschwerter wie sie die Nord oder Kaiserlichen verwendeten. Auch wenn die Geheimnisse schon lange keine Geheimnisse mehr waren.
Die Sonne schien hell am Himmel und es war den Damen klar, dass es schon Mittag war, als sie aufbrachen. Das Wetter war ihnen hold und sie freuten sich über den Sonnenschein. Nichts war für Elfen furchtbarer als diese vermaledeiten Schneestürme, von denen sie schon gehört hatten. Aber diese Schneestürme schien es hier nicht zu geben. Die Vögel sangen ihr Lied. Wenn man in den Himmel blickte, sah man manchmal einen Adler vorbeifliegen. Im Geäst, im Dickicht des Waldes konnte man einen Fuchs oder einen Hasen vorbei huschen sehen, wenn man ruhig war.
Die beiden Damen gingen in einem etwas gemächlichem Tempo voran als sie es geplant hatten. Sie hatten es nicht wirklich eilig und Lorelanwyn legte darauf Wert nichts zu überstürzen. Es brachte nichts, wenn sie ihre ganze Ausdauer verbrauchen würden, nur um dann in einem Kampf aus den letzten Reserven zu schöpfen. Sie wusste, dass die Wälder gefährlich sein konnten und daher waren sie bemüht die nächste Siedlung noch vor Sonnenuntergang zu erreichen. Auch wenn Arrandil eine notorische Trödlerin war. Wolfsrudel oder ein Bär könnten sie jederzeit angreifen. Auch Banditen, Freischärler oder dergleichen könnten aus dem Wald kommen. Sie wusste nicht, ob die Jarl sich um derlei Dinge kümmert. Lorelanwyn spitzte immer ihre spitzen Elfenohren, ob sie einen Wolf hören konnte. Ihr Gejaule hörte man schon von weiten. Aber man wusste nie, wann einem das Rudel erreichte.
Arrandil hingegen schlenderte vor sich hin, wie es sich für eine Dame von Welt und notorische Trödlerin, die sie war, gehörte. Sie tat so als würde sie in einem der Gärten ihrer Mutter herumstolzieren. Sie sah sich um. Sie sah dem Treiben der Natur zu. Sie kannte die Vegetation von Himmelsrand nicht. Blumen, Pilz und seltsame Pflanzen, die sie von ihrer Heimat nicht kannte. So kam es jedenfalls Tante Lore vor, die dies gleich beanstandete.
»Trödelt da hinten nicht so rum. Das ist nicht der Sommergarten eurer Mutter oder Sommersend.« schallte es von vorne. Lorelanwyn war sehr erpicht darauf, dass ihre Nichte nicht zu viel trödelte. Ein klarer Widerspruch ihrer Reise aber Arrandil neigte dazu einfach stehen zu bleiben und die Natur zu genießen. Sie hatten zwar keinen Zeitplan aber irgendwann sollten sie auch mal vorankommen.
»Mach ich nicht. Aber die Natur ist neu für mich und so interessant.« schrie Arrandil nach vorne. Das Pferd wieherte und dachte sich seinen Teil.
Lorelanwyn schüttelte nur ihren Kopf. »Wo hat sie nur ihre Gedanken.« dachte sich Lorelanwyn.
»Jaja, ich kenne euch. Da eine Pflanze und dort summt eine Biene … und schon seid ihr im Dickicht verschwunden. Ehe ihr euch verseht, seid ihr in ein Wilderer-Lager oder gar schlimmer in ein Banditen-Lager gestolpert.« schrie Tante Lore. »Und ich kann euch dann aus dem Schlamassel ziehen!«
»Ja, Tante. Ich halte eh schon Schritt. Arrandil schnaufte und schüttelte den Kopf. Was sollte schon schief gehen? Sie war sich der Gefahren in Himmelsrand noch nicht bewusst. Bisher sah sie nur Einsamkeit und die Stadt war sicher.
»Halt!« sagte Lorelanwyn als sie plötzlich stehen blieb. Das Pferd hielt an und wieherte. Arrandil kam nach vorne und fragte Lorelanwyn. »Warum halten wir an?« Verträumt wie sie war.
»Pscht, Kind, seht ihr die Thalmor dort vorne?«
»Ja, Tante. Was ist mit denen?«
»Schau, Arrandil, sie haben einen Gefangenen und es ist ein Magister unter den Soldaten.«
»Ein Anhänger von Talos?«
»Scheint so, oder ein politischer Gefangener. Obwohl die Thalmor nur gegen Talos-Anhänger operieren dürfen. Arrandil. Ich will denen nicht in die Quere kommen. Scheint so als würden sie ihn in die Botschaft führen.« sagte Lorelanwyn. Arrandil stutzte kurz aber erkannte dann die Markierungen der Rüstungen. Das waren doch Lorelanwyns alte Kameraden aus dem Krieg. Die Farbe passt und die Abzeichen auch.
»Was tun wir? Gehen wir weiter?«
»Nein. Ich muss mal kurz austreten. Haltet kurz das Pferd.«
»Austreten?« fragte Arrandil perplex. »Hättet ihr nicht in der Stadt gehen können?« sprach Arrandil laut aus, was sie dachte.
»Nein. Ich muss dringend pieseln. Arrandil. Stellt euch nicht so doof an.«
»Jawohl, Tante. Ich warte hier.«
»Tantchen hätte doch wirklich in der Stadt gehen können.« dachte Arrandil. Lorelanwyn verschwand in den Büschen und sie hörte noch das Klirren der Rüstung.
Was Arrandil nicht wusste, dass unter den Soldaten alte Gesichter waren, denen Lorelanwyn nicht begegnen wollte. Lorelanwyn wollte auch nichts mit den Thalmor zu tun haben und das Letzte was sie braucht ist, dass sich Arrandil wieder aufspielte. Arrandil erkannte zwar die Einheit aber die Einheiten wurden mit der Zeit aufgefüllt. Und die wenigsten Hochelfen bleiben über dem Soll.
Arrandil setzte sich auf einen Stein, der in der Nähe war und hielt die Zügel in der Hand. Mit ihrer anderen Hand holte sie eine Karotte hervor aus einer ihrer Taschen und fütterte das Pferd damit.
»Ruhig, Brauner, Tante Lore ist gleich wieder da. Sie muss nur den Wald gießen.« redete Arrandil behutsam auf das Pferd ein.
»Ihr da, Bürger, weitergehen!«, schallte es von einen der Elfensoldaten. »Ich sagte: Weitergehen!« Der Elfensoldat kam auf Arrandil zu und versuchte sie zu verscheuchen. Arrandil saß nur auf ihren Stein und schaute verdutzt. Was sollte sie tun? Würde Lorelanwyn sie finden, wenn sie von dem Soldaten verscheucht wurde. Sie war sich etwas unsicher. Der Elfensoldat stand nun vor Arrandil. Arrandil sah auf und entgegnete dem Mann: »Meine Tante ist kurz ausgetreten. Ihr wisst ja, wie das mit alten Damen so ist.«
»Eure Tante … Oh …«
Der Soldat der Thalmor erkannte erst jetzt, dass er eine Altmer vor sich hatte.
»Entschuldigt. Elfenschwester. Ich hatte euch nicht erkannt.« Der Soldat entschuldigte sich und drehte sich schon um und schrie dem Magister zu: »Mein Herr, das ist nur eine Altmer, die auf ihre Tante wartete.« In einer Altmer sah er keine Gefahr.
Der Magister wartete an der Wegkreuzung deutete mit der Hand und der kleine Trupp setzte sich in Bewegung.
»Ein Mensch, der gegen das Weißgoldkonkordat verstoßen hat?«
»So ist es, Mylady.«
»Wie dem auch sei, ich muss los, mein Kommandant wartet schon auf mich. Schöne Reise wünsche ich, Cerum.« Der Soldat eilte davon und die Straße hinauf, die wohl zur Botschaft führen sollte. Der Magister wartete wohl nicht auf seine Untergebenen.
Aus dem Dickicht kam Tante Lore hervor, sich ihre Hose noch zu schnürte. »Tantchen, ihr hättet schon noch Zeit gehabt euch in Ruhe die Hose zuzubinden.« sagte Arrandil.
»Und euch den Thalmor ausliefern? Nein, das kommt nicht in Frage.« Lorelanwyn schüttelte den Kopf.
»Was wollte der Soldat?«
»Mich verscheuchen. Was sollte er sonst wollen??«
»Und?«
»Dann hat er erkannt, dass ich eine Altmer bin und in mir hat er wohl keine Gefahr gesehen.«
»Ich habe ihn dann noch gefragt, ob das einer von denen ist, die gegen das Weißgoldkonkordat verstoßen hat, was er bejahte.«
»Wie ich es mir gedacht hatte.«
Lorelanwyn kannte die Soldaten. Es waren ehemalige Angehörige ihres Dragonerschwadron. Die purpurroten Bänder an ihren Rüstungen hatten es den beiden Damen verraten. Was Lorelanwyn nicht wusste, dass Arrandil wusste, wie die Bannerfarbe ihrer Schwadron aussah.
»Das waren doch Leute aus eurer Einheit, nicht wahr?«
»Woher wisst ihr das?« fragte Lorelanwyn überrascht.
»Stellt euch nicht so dämlich an, ich kenne die Farben eurer Einheit. Ist Purpurrot nicht die Farbe eurer Dragonerstaffel gewesen?«
»Ja, das ist sie. Aber woher … « Lorelanwyn wirkte überrascht. »Woher weiß sie es?« dachte sich Lorelanwyn.
»Ich kenne das Hausregiment meiner Familie, meiner Sippe! Anders als Cilli habe ich meinen Vater noch gekannt.« Lorelanwyn stutzte.
»Ich … das … « Lore stammelte nur vor sich hin.
»Wenn euch Mutter nicht in die Sippe aufgenommen hättet, würde ihr auf irgendeinen Posten im hintersten Winkel im Kaiserreich versauern.«, erklärte Arrandil. »Das ist das Schicksal eines Thalmor-Soldaten, der in Ungnade gefallen war.« sagte Arrandil etwas erregt. »So wie dieser armer Elfenbruder«
»Ich bin nicht in Ungnade gefallen!« sagte Lorelanwyn empört.
»Seid ihr das nicht?« sagte Arrandil. Vater ist tot und ihr als seine rechte Hand seid lebend aus dem Krieg zurückgekehrt.« sagte Arrandil.
»Eure gesamte Schwadron wurde bestraft, oder was davon übrigblieb. Nur ihr nicht.« sagte Arrandil. »Und ihr wisst warum!«
Lorelanwyn schluckte. Sie wollte nicht darüber sprechen. Sie wollte nichts davon hören. Auch wenn es sich für eine Altmer nicht ziemte, sie mochte den Schlachtenvogt.
»Ja … ich weiß es … aber eure Mutter würde es nicht für gut befinden, wenn ich es euch sage.« Lorelanwyn schluckte. Sie wusste was sie getan hatte. »Ich wollte einfach nicht meinen alten Kameraden über den Weg laufen. Alte Wunden aufreißen. Nicht nachdem, was passiert ist.«
»Ich weiß!« sagte Arrandil. »Ihr habt euch mit jedem angelegt, mit dem ihr euch anlegen konntet und gesoffen habt ihr, wie ein Fass ohne Boden. Wenn ich euch nicht gefunden hätte, wärt ihr vor die Hunde gegangen.« sagte Arrandil. »Seid ein bisschen netter zu den Elfen, denen ihr etwas bedeutet!«
»Ihr … ihr … habt mich gefunden? Ich dachte, eure Mutter oder die Strafbehörde …« sagte Lorelanwyn leise. Sie verzog das Gesicht.
»Natürlich habe ich euch gefunden. Wer soll euch denn sonst finden? Ihr habt doch jeden vertrieben …« Arrandil schluckte.
»Mutter hat euch lange die Schuld für den Tod ihres Ehegatten gegeben. Erst als sie euren miserablen Zustand gesehen hat, hat sie ihre Meinung geändert. Und als ihr dann im Schlaf … «
Arrandil verstummte. Sie wollte das nicht wiederholen.
»Tante, der Krieg hat in euch schlimme Wunden hinterlassen. Ich habe euch schon öfters schreien hören, im Schlaf…« Sie konnte sich noch gut daran erinnern als Lorelanwyn wieder ihre Albträume hatte. Insbesondere, dass dann immer Celeste zu ihrer großen Schwester kam, da sie nicht mehr schlafen konnte und getröstet werden musste. Sie musste dann oft mit ihrer kleinen Schwester in einem Bett schlafen, was ihr zwar nichts ausmacht aber …
»Oh … ich … das tut mir leid.« sagte Lorelanwyn. »Ich wollte keine Umstände machen.«
»Umstände?« fragte Arrandil. »Ich war schon am Überlegen, ob Cilli nicht bei im Zimmer einziehen sollte.«
Lorelanwyn schwieg. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
»Wir sind hier aufeinander angewiesen. Versteht ihr das?«, sagte Arrandil. »Und mich stört es nicht, wenn ihr im Nachtlager den Wald zusammenschreit. Aber Zuhause habt ihr Cilli Angst eingejagt und Mutter war auch nicht gerade begeistert davon in der Nacht von euch aufgeweckt zu werden. Vor allem wenn sie oder ich sich dann um Cilli kümmern musste.«
Lorelanwyn hatte schreckliche Albträume. Manchmal schrie sie im Schlaf, Dinge, die nicht für die Ohren anderer Altmer bestimmt waren.
»Das tut mir leid. Ich wollte euch keine Umstände machen. Ich hätte in meinem Haus bleiben sollen.«
»Damit ihr dann wie die anderen Altmer-Veteranen vor die Hunde geht?«
»Arrandil … bitte.«
»Cilli war ein Kind und hat es nicht verstanden. Sie ist jetzt fast erwachsen. Mutter hat jetzt eine Ahnung davon, was in der Kaiserstadt passiert ist. Wusstet ihr, dass sie euch Anfangs, die Schuld an Vaters Tod gab?«
»Was? Das ist nicht wahr! Ich habe versucht ihn zu retten. Der Thalmor gab uns falsche Informationen. Was konnte ich denn dafür, dass diese verdammten Kohorten auftauchten? Wir waren umzingelt!«
»Tante, ist schon gut. Sie gibt euch mittlerweile nicht mehr die Schuld. Sie verflucht den Krieg und die Thalmor. Die Thalmor haben diesen Krieg angefangen. Nicht die Kaiserlichen. Mein Vater starb in einem verbrecherischen Angriffskrieg, der im Grunde gegen einen Gott und andere Völker geführt wurde.«
»Arrandil, wenn das die Thalmor hören. Wenn das der Magister hört. Die … die…«
Arrandil antwortete nicht darauf. Sie wusste, dass sie in Teufelsküche kommen kann, wenn die Thalmor hörten, was sie sprach.
»Das ist doch die Wahrheit! Oder nicht? Traut sich denn keiner mehr die verfluchte Wahrheit zu sagen?«
Lorelanwyn nickte stumm. Sie wusste wirklich nicht mehr, was sie sagen sollte.
»Tantchen. Im Kriege sterben nun mal Elfen und Menschen. Außerdem hat sich Mutter umgehört, es gibt genug Veteranen, die eure Geschichte bestätigen. Auch wenn der Thalmor anderes behauptet. Das tut er nur, damit er nicht zugeben muss, dass er nicht unfehlbar ist. Reine Politik. Es hat im Grunde keiner damit gerechnet, dass Titus Mede noch einmal die Kraft aufbringt, die Kaiserstadt zurückzuerobern. Nicht mal die Thalmor.«
»Das sagt ihr so. Wir hätten damit rechnen sollen.«
»Das kann ich nicht beurteilen, ich war nie bei der Armee. Wir sollten aufbrechen und weitergehen. Ich möchte heute noch nach Drachenbrügge kommen.«
»Das ist eine gute Idee« sprach Lorelanwyn.
Und so setzten sie ihren Weg nach Drachenbrügge fort. Sie passierten noch eine Wegkreuzung, die auf das Schneereiche Plateau führte. Sie entschieden gerade aus weiter zu gehen auch wenn der Pfad sehr interessant aussah. Nach einer guten Stunde, die sie sehr schweigsam verbrachten, kamen sie in Drachenbrügge an.
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14.11.2023 19:31
#80
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[Bild: wSerafine_mini_.jpg] [Bild: 1IPOleg_mini.jpg]
Als Serafine den Tempel erneut betrat, bot sich ihr ein eher erschreckendes Bild.
Skillgannon der versuchte die Axt erneut abzulegen, die Hände fest an den Schulterriemen. Irgendetwas war passiert, das ihn veranlasst hatte, die Waffe wieder anzulegen. Sie drängte sich zwischen Danica und der Elfe hindurch und griff nach den ledernen Riemen. Da spürte sie es zum ersten Mal. Der Axtdämon griff auch nach ihr. Kälte drang durch ihre Hände in ihren Körper und sie erkannte all das Böse, Niederträchtige, Ungerechte der Welt in aller Klarheit. Wut stieg in ihr auf, auf die Menschen, die ihre Eltern und Schwestern getötet hatten und verdrängte jede Form von Trauer. Es blieb nur das Gefühl von ungerechtem Verlust. Als die Kälte auch ihr Herz zu ergreifend drohte änderte sich das Gefühl: „Wir sind bei dir“ wisperte es und sie fühlte wie ihre beiden Schwestern ihre Hände ergriffen. Eine glühende Hitze strahlte, vom Herzen kommend, in ihr auf und warf die Kälte zurück. „Er gehört zu mir“, kam es laut über ihre Lippen und sie schob das Holster über die Schultern. Es war ihr, als ob sie ein höhnisches Lachen hörte, unmittelbar bevor die Axt zu Boden fiel.
Was die Axt beseelt ist nicht böse, es ist Gerechtigkeit, gnadenlos aber Gerechtigkeit, ging es ihr durch den Kopf bis eine Stimme in ihrem Herzen antwortete Nein, der Dämon nützt deine Schwäche aus. Denk darüber nach was Danica gesagt hat; wie er die vorherigen Axtträger korrumpiert hat. Er ist zynisch und verschlagen. Irgendwie wusste sie, dass die Stimme ihrer Schwester Recht hatte und ihr Verstand klärte sich. Wie konnte Skillgannon nur die Axt berühren ohne vollständig verrückt zu werden, wenn sie schon beim berühren des Holsters derartige Visionen hatte. Zurück blieben nur pochende Kopfschmerzen, doch Serafine riss sich zusammen. „Ich habe alles bekommen was wir brauchen. Wie geht es weiter.“
Danica lächelte ob ihres Eifers. „ Wir brauchen noch Blätter vom heiligen Baum vor dem Tempel, aber der grüne Zweig befindet sich sehr weit oben und man kann nicht einfach hochsteigen, siehst du da oben …“, sie wies durch das Fenster. „…und das Harz. Das will ich wohl aus der Wurzel abzapfen.“
Nun war es an Skillgannon der die Mitbringsel des Altardieners begutachtete. Ein dickes Tau und eine Angelschnur, das müsste funktionieren.
Er nahm das Tau und seine Hände bewegten sich in atemberaubender Geschwindigkeit „Durch das Auge, über die Kreuzung, abtauchen auftauchen und mitten ins Auge, murmelte er, und schon war eine Schlinge in dem Seil. „Tritt in die Schlinge“, forderte er Serafine auf und sie folge der Aufforderung. Keine 5 Sekunden später hatte er eine zweite Schlinge um ihre Taille geknüpft. Nun verband er die Angelschnur mit dem anderen Ende des Taus und suhte den schwersten Pfeil aus Serafines Köcher. Den verknotete er mit der Angelschnur.
Serafine und die Anderen im Tempel machten grosse Augen. „Was soll das ganze“ fragte Serafine vorsichtig.
„Ist das nicht offensichtlich Fina“ grinste Skillgannon. „Du nimmst deinen Bogen und schießt in den Baum möglichst dicht an dem grünen Trieb vorbei. Dann sammelst du deinen Pfeil ein…“
„… und ziehst an der Angelschur das Seil durch den Baum.“ grinste Serafine zurück. „Aber werden die Knoten auch halten und was, wenn die Schlinge um meine Hüften sich zusammenzieht?“
"Palstek zieht sich nie zusammen und ein doppelter Schotstek hält immer. Du vergisst ich bin zur See gefahren. Damals haben wir uns so selbst am Mast hochgezogen, aber es wäre wohl besser wenn du ein oder 2 Leute findest die dir helfen."
In Windeseile schnappte Serafine ihren Bogen und eilte zur Tür. „Du bleibst hier Skill und lässt die Axt nicht aus den Augen.“, rief sie sich umdrehend. „Irgendjemand der mir hilft?“
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